Schallschutz bei Massivtreppen im Mehrgeschosswohnungsbau ... · PDF file SCHLUSSBERICHT...
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25-Aug-2020Category
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Bauforschung
Schallschutz bei Massivtreppen im Mehrgeschosswohnungsbau
F 1759
Fraunhofer IRB Verlag
F 1759
Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich um die Kopie des Abschlußberichtes einer vom Bundesmini sterium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen -BMVBW- geför- derten Forschungsarbeit. Die in dieser Forschungsarbeit enthaltenen Darstellungen und Empfehlungen geben die fachlichen Auffassungen der Verfasser wieder. Diese werden hier unverändert wiedergegeben, sie geben nicht unbedingt die Meinung des Zuwendungsgebers oder des Herausgebers wieder.
Dieser Forschungsbericht wurde mit modernsten Hochleistungskopierern auf Einzelanfrage hergestellt.
Die Originalmanuskripte wurden reprotechnisch, jedoch nicht inhaltlich überarbeitet. Die Druckqualität hängt von der reprotechnischen Eignung des Originalmanuskriptes ab, das uns vom Autor bzw. von der Forschungsstelle zur Verfügung gestellt wurde.
© by Fraunhofer IRB Verlag
Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Verlages.
Fraunhofer IRB Verlag
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SCHLUSSBERICHT
über das Forschungsvorhaben
"Schallschutz bei Massiv-Treppen im Mehrgeschoßwohnungsbau"
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Bearbeiter:
o. Prof. Dr.-Ing. H. Paschen Akademischer Direktor
Dr.-Ing. J. Steinert Dipl.-Ing. H. Malonn,
wiss. Ass.
Lehrstuhl für Baukonstruk- Institut für Baustoffe,
tion und Vorfertigung Massivbau und Brandschutz
unter gutachterlicher Mitwirkung von
Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. K. Gösele
Stuttgart
Verdete Bezeichnungen
a Abstand der ersten Setzstufe von der Wendekante
a f Sollfugenweite
A Auftrittsbreite
Amin Mindestfläche der Auflagerkonsolen bzw. -klauen
A09 B0 Auflagerkräfte der Treppenkonstruktion
Al , A2 Auflagerkräfte der quergespannten Podeste
Asba Bügelaufhängebewehrung
A Konsolzugbewehrungsz
b. Podestplattendicke
B19 B 2 Auflagerkräfte der quergespannten Podeste
bK Konsolbreite
c statisch wirksame Laufplattendicke
bzw. schalltechnisch: Federkonstante
c l Laufplattendicke
dK Konsoldicke
dB Treppen- bzw. Podestbelagdicke
Edyn dynamischer E-Modul
f Erregerfrequenz
f Resonanzfrequenz
F Konsolauflagerkraft
FR Restkraft
g Erdbeschleunigung
gL ständige Last der Läufe
gP ständige Last der Podeste
h stat. Plattenhöhe der Treppenkonstruktion
hK statische Höhe der Konsole
h K dK hK
1K
L
AL
M
q
m°
qp
qL
s '
T
t
At
Lauflänge bei durchgespannten Läufen
Lauflänge bei. Ortbetontreppen
Lauflänge bei. Fertigteilläufen
Konsollänge
bei quergespann-
ten Podesten
bei quergespann-
ten Podesten
Trittschallpegel
Normtrittschallpegel
Verbesserung des Trittschallschutzes
Masse
flächenbezogene Masse
max. Moment der Treppenkonstruktion
Verkehrslast der Treppe
Vollast der Läufe und Podeste
Vollast der Läufe
Vollast der Podeste
Hebelarm der Konsollast
bzw. schalltechnisch: dynamische Steifigkeit
flächenbezogene dynamische Steifigkeit
Steigungshöhe
Dicke der Zwischenlage
ZusammendrUckung der Zwischenlage
TSM Trittschallschutzmaß
TSMeq äquivalentes Trittschallschutzmaß
VM Verbesserungsmaß
innerer Hebelarm der Konsole
Steigungswinkel der Treppe
Rechenfestigkeit des Betons
zul. Stahlspannung der Konsolbewehrung
zul.Ce zul. Druckbeanspruchung des Dämmaterials
ZK
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es
Inhalt
1. Aufgabenstellung, Voruntersuchungen
2. Treppengeometrie
3. Konstruktive Möglichkeiten
4. Konstruktive Details
q . Statische Untersuchungen
6. Schalltechnische Beurteilung
7. Materialien zur Schalldämmung
8. Voruntersuchungen an schwimmend gelagerten
Stufen
9. Untersuchung einer schwingungsisoliert gelagerten
Modellplatte
10. Experimentelle Weiterführung
11. Kosten
12. Literatur
1. Aufgabenstellung, Voruntersuchungen
In mehrgeschossigen Wohnbauten mit Massivtreppen bindet
die Tragkonstruktion in der Regel in die Treppenraum-
wände ein, so daß die so entstehende Körperschallüber
tragung auch dann Schallbeeinträchtigungen in den Woh-
nungen hervorruft, wenn die Treppenraumwände ausrei-
chend iuftschalidämmend sind. Gezielte Maßnahmen zur
Verbesserung des Trittschallschutzes bei Treppen werden
im Geschoßwohnungsbau bislang so gut wie nicht ange-
wendet, nicht zuletzt deshalb, weil wirkungsvolle und
zugleich wirtschaftlich tragbare Lösungen für dieses
Problem bislang nicht bekannt sind. Dabei dürfte es
eine Rolle spielen, daß bis zum Neuentwurf zu DIN 4109
vom Sept. 1979 Anforderungen an den Schallschutz in
Treppenräumen nicht gestellt worden sind. Mit dieser
Arbeit soll ein Beitrag zur Lösung dieses Problems
geleistet werden® Sie ist als Voruntersuchung bautech-
nisch praktikabler Lösungen gedacht, enthält Kosten-
schätzungen und Hinweise auf zur Ergänzung notwendige
meßtechnische Untersuchungen. Die Arbeit wurde mit
Forschungsmitteln des BMBau unter beratender Mitwirkung
von Herrn Professor Gösele, Stuttgart, durchgeführt.
Neben dem Studium der Literatur zum Thema selbst wurde
zunächst eine umfassende Literaturauswertung bezüglich
der Formen und Abmessungen von Treppenanlagen vorgenom-
men. Letzteres geschah, um festzustellen, ob es genügen
würde, sich bei den folgenden Untersuchungen auf eine
Treppenform zu beschränken, oder ob der sich ergeben-
den, unterschiedlichen Voraussetzungen für die Lösung
des anstehenden Problems wegen, verschiedene Treppen-
formen untersucht werden müßten. Gleichzeitig ging es
dabei um die Registrierung auftretender Maße.
Die Literatur zum Thema selbst ergab keine wesentlichen
Anhaltspunkte. Erfahrungen liegen bislang nur vor mit
weichfedernden Treppenbelägen oder mit der Abtrennung
der Treppenläufe von Treppenraumwänden, die an Aufent-
haltsräume angrenzen /1/,/6/ (s. Bild 1). Bei den
2
Treppenformen sind zahlreiche Varianten vorhanden. Im
Geschoßwohnungsbau jedoch tritt überwiegend nur die
zweiläufige Treppe mit Zwischenpodest (s. Bild 2) auf,
außerdem noch die zwei- bzw. dreiläufige Treppe, die um
einen Fahrstuhlschacht herumläuft (s. Bild 3). Dabei
kann die Art der Wohnungserschließung allerdings ganz
unterschiedlich sein. Sehr viel seltener werden einlau
fige Treppen angetroffen. Alle übrigen Treppenformen,
insbesondere freigespannte, gekrümmte oder gewendelte
Treppen haben im Geschoßwohnungsbau keine Bedeutung und
bieten auch keine besonders vorteilhaften Voraussetzun-
gen für die Problemlösung. Von größerem Interesse ist
der Umstand, daß bei manchen Bauwerksentwürfen ganz
oder teilweise aus dem Gebäudegrundriß herausgelöste
Treppenräume auftreten, die nicht nur günstige Vorbe-
dingungen zur Ausbildung von Sicherheitstreppenräumen,
sondern auch für den Trittschallschutz bieten (siehe
Bild 4). Diese Besonderheit wurde in der vorliegenden
Arbeit allerdings nicht berücksichtigt, sondern die
vorhandenen Mittel zu einem möglichst gründlichen Stu-
dium der bei einer normalen zweiläufigen Treppe als
häufigster Erscheinungsform bestehenden Möglichkeiten
genutzt. Bei der um den Fahrstuhlschacht herumgeführten
Treppe bestünde die Möglichkeit des Auskragens aus dem
Schacht bei völliger Ablösung der Läufe und Podeste von
der umgebenden Tragstruktur. Diese Lösung wäre durchaus
realisierbar, ist aber aufwendig. Außerdem entfiele der
Schacht als aussteifendes Gebäudeelement.
Als erster Schritt auf dem Wege zur Lösung der gestell-
ten Aufgabe wurde die Treppengeometrie unter Zugrunde-
legung der einschlägigen Bestimmungen studiert (DIN
4174, 18064, 18065). Denn einige Lösungsmöglichkeiten
könnten darin bestehen, die Treppen mit Hilfe von
Konsolen oder Klauen schallgedämmt aufzulagern, wobei
die Realisierung solcher Vorschläge auch von statischen
Größen abhängt. Um die entsprechenden Nachweise führen
zu können, muß daher von realistischen Abmessungen und
Belastungen ausgegangen werden.
cost( a-tanot mit tan« = b=
cos c ot
2. Treppengeometrie
Die Untersuchung befaßt, sich mit Geschoßtreppen im Woh-
nungsbau unter Zugrundelegung einer Geschoßhöhe von
275 cm und einem Treppensteigungsverhältnis von 17,2 cm
zu 29 cm. Es ergeben sich zwei Läufe mit jeweils 8 S