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Vorlage D_Forschungsbericht, Version 4.1, 25.01.2006 081204 Bericht Schallschutz im Holzbau_mit Anhang.doc, zuletzt gedruckt am 04.12.2008 Schallschutz im Holzbau Kooperationsprojekt BFHLignum Bericht Lignum Holzwirtschaft Schweiz Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau Bericht Nr. 2712-SB-01 Auftrag Nr. 050501 / G081-0546 7-7.01 Klassifizierung Öffentlich Datum 04.12.2008 Auftraggeber holz 21 Marktgasse 55 / Postfach 3000 Bern 7 Adressen Lignum, Holzwirtschaft Schweiz Falkenstrasse 26, 8008 Zürich Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau Solothurnstrasse 102, CH-2504 Biel Verfasser Bernhard Furrer, Matthias Schmid, Heinz Weber Projektverantwortliche Andreas Müller, Christoph Starck

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Schallschutz im Holzbau Kooperationsprojekt BFH–Lignum

Bericht Lignum

Holzwirtschaft Schweiz Berner Fachhochschule

Architektur, Holz und Bau

Bericht Nr. 2712-SB-01

Auftrag Nr. 050501 / G081-0546

7-7.01

Klassifizierung Öffentlich

Datum 04.12.2008

Auftraggeber holz 21

Marktgasse 55 / Postfach

3000 Bern 7

Adressen Lignum, Holzwirtschaft Schweiz

Falkenstrasse 26, 8008 Zürich

Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau

Solothurnstrasse 102, CH-2504 Biel

Verfasser Bernhard Furrer, Matthias Schmid, Heinz Weber

Projektverantwortliche Andreas Müller, Christoph Starck

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

ABSTRACT: PROJEKT SCHALLSCHUTZ IM HOLZBAU Ausgangslage und Motivation Die Bedeutung des grossvolumigen, mehrge-schossigen Bauens mit Holz nimmt dank liberali-sierten Brandschutzvorschriften und dank stei-gender Nachfrage nach energieeffizienten, nach-haltigen Bauweisen zu. Die bauakustisch relevanten Normen SIA 181 „Schallschutz im Holzbau“ (2006) und EN 12354 „Bauakustik – Berechnung der akustischen Ei-genschaften von Gebäuden aus den Bauteilei-genschaften“ (2001) sind in der Schweiz bau-rechtlich eingeführt. Die darin enthaltenen Anfor-derungen verlangen neu nach detaillierten Anga-ben über Flankenwege und spektralen Anpas-sungswerten, um die entsprechenden Nachweise führen zu können. Zudem sind die Anforderungen an den akustischen Komfort um ca. 5 dB gestie-gen (Luft- wie Trittschall). Diese Situation setzt neue Massstäbe für die bauakustische Dokumen-tation von Konstruktionen. Die Steigerung der Qualität von Holzbauten und insbesondere von mehrgeschossigen Gebäuden fordert konstruktive Lösungen und konsequente Konzepte. Das Bedürfnis nach schallschutztech-nisch optimalen Lösungen hat sich mit der Ein-führung der neuen SIA Norm 181 verstärkt. Projektziele Fortschritte im Bereich des baulichen Schall-schutzes sind für die weitere Etablierung und die vermehrte Holzanwendung, insbesondere im Bereich des mehrgeschossigen Bauens, von zentraler Bedeutung. Das Projekt hat grundsätzlich zum Ziel, eine höchstmögliche Planungssicherheit für Planer, Ingenieure, Architekten sowie Ver- und Bearbei-ter von Holz zu schaffen. Projektinhalte Damit der ermittelte Bedarf an Forschung und Entwicklung sowie an Information abgedeckt werden kann, wird das Thema in Zusammenar-beit mit der gesamten Branche als Schwerpunkt bearbeitet. Da entscheidende Fortschritte in der Entwicklung nur aufgrund einer systembezogenen Betrach-tung zu erwarten sind, wird das Schwergewicht auf wirtschaftlich konkurrenzfähige und für den Schweizer Markt bedeutende Konstruktionen gelegt.

Abb.1: Aktionsfelder Projekt Schallschutz im Holzbau

Schwerpunkte sind die Ermittlung von schall-schutztechnisch relevanten Kennwerten, die Ent-wicklung von schall- und holzbautechnisch opti-malen Bauteilen und Gebäuden, exakte Nach-weismöglichkeiten des Schalldämmvermögens von Holzkonstruktionen und die Bereitstellung von Anwendungshilfen für die Planung und Aus-führung. Das Projekt umfasst vier Aktionsfelder, denen insgesamt 13 Teilprojekte zugeordnet sind. Die Aktionsfelder bzw. Teilprojekte sind miteinander vernetzt und die Aktivitäten unterein-ander abgestimmt.

Abb. 2: Übersicht Teilprojekte, Zuordnung zu Aktionsfeldern

Terminplanung Das Projekt dauert nach aktueller Planung 6 Jah-re. Die verschiedenen Projekte werden aufgrund ihrer Dringlichkeit durchgeführt. Die Teilprojekte mit Schwerpunkt „Grunddaten“ werden zuerst initiiert und bearbeitet, damit die notwendigen Grundlagen für die Teilprojekte „Technischer Schallschutz“ zur Verfügung stehen. Die Er-kenntnisse des Projektes (Projekte im Bereich Wissenstransfer) werden nach den Forschungs- und Entwicklungsarbeiten veröffentlicht.

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Abb. 3: Übersicht Projektplanung

Projektpartner Das Projekt wird durch sämtliche wichtigen Ver-bände der Holzwirtschaft und von wichtigen In-dustriepartnern und Forschungsinstituten getra-gen. Die massgebliche Unterstützung erfolgt durch das Förderprogramm des Bundesamtes für Umwelt BAFU.

Abb. 4: Projektpartner

Projektorganisation

Projektträger

Lignum / BFH-AHB

TeamBernhard Furrer (PL)

Matthias Schmid

Heinz Weber

Vertreter TrägerAndreas Müller

Christoph Starck

Fachgremium

Holzbau Schweiz

SIA

Empa

Fachspezialisten

Holzforschung austria

Holzabsatzfonds

DGfH

Projektgliederung

Schallschutz im Holzbau

Projektsteuerung /

KoordinationGrunddaten

Technischer

SchallschutzWissenstransfer

Hochschulen

Institute

Industrie / KMU

Verbände

Finanzträger

BAFU

Verbände

KMUSystemanbieter

und weitere

Abb. 5: Projektorganisation

Die Führung des Projektes wird durch die Projekt-träger Lignum / Berner Fachhochschule (BFH-AHB) wahrgenommen. Im Projekt beteiligt sind die in diesem Bereich wichtigsten Forschungsin-stitutionen der Schweiz (EMPA, HTA, FHNW). Die Aktivitäten werden International koordiniert. Eine enge Zusammenarbeit erfolgt mit Deutsch-land (DGFH) und Österreich (Holzforschung Austria). Begleitet wird das Projekt von ausge-wiesenen Fachspezialisten. Industrievertreter werden in die einzelnen Teilprojekte einbezogen. Finanzbedarf Der Finanzbedarf basiert auf Abklärungen, wel-cher beim Aufbau und der Konzeption der einzel-nen Teilprojekte geführt wurden. Eine Zusam-menstellung ist nachfolgend aufgeführt (CHF).

Projektsteuerung/Koordination/Kommunikation 720‘000

Labormessungen – direkte Schallübertragung 375‘000

Labormessungen – indir. Schallübertragung 1‘375‘000

In-situ-Messungen 460‘000

Subjektive Wahrnehmung von Schall 200‘000

Prognoseverfahren 220‘000

Optimierung von Innenbauteilen 400‘000

Optimierung von Aussenbauteilen 200‘000

Haustechnik 370‘000

Bauen im Bestand 200‘000

Projektierung und Prognose 580‘000

Bautechnische Umsetzung 500‘000

Aus- und Weiterbildung 100‘000

Vertrauensbildende Massnahmen 200‘000

Finanzbedarf Gesamt CHF 5‘900‘000

Finanzierungsplan Das Projekt wird finanziert aus Beiträgen des Bundes (aus dem Aktionsplan Holz, welcher das Thema explizit beinhaltet) und Beiträgen der Ver-bände, aus der Forschungsförderung (KTI, Fonds zur Förderung der Wald- und Holzforschung), aus Beiträgen von Projektpartnern aus der Industrie und weiteren interessierten Branchen.

Verbände 800‘000

Industriepartner / Unternehmen 1‘400‘000

Forschungsförderung / Institutionen 750‘000

Förderprogramm Bundesamt für Umwelt 2‘950‘000

Total Gesamtfinanzierung CHF 5‘900‘000

Keywords Schallschutz, Holzbau, SIA 181, EN 12354, Bau-akustik, Prognoseverfahren

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INHALTSÜBERSICHT

1 AUSGANGSLAGE 7

2 ZIELSETZUNGEN 8

3 PROJEKTBETEILIGTE 9

4 VORGEHENSWEISE 9

5 BEDARFSANALYSE 10

6 PROJEKT SCHALLSCHUTZ IM HOLZBAU 18

7 VERZEICHNISSE 26

8 ANHANG 28

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INHALTSVERZEICHNIS

1 AUSGANGSLAGE 7

1.1 Allgemein ................................................................................................................................. 7 1.2 Soll-Zustand ............................................................................................................................. 7

2 ZIELSETZUNGEN 8

2.1 Zielgruppen .............................................................................................................................. 8 2.2 Zielsetzungen ........................................................................................................................... 8

3 PROJEKTBETEILIGTE 9

4 VORGEHENSWEISE 9

5 BEDARFSANALYSE 10

5.1 Voraussetzungen und Grundlagen ........................................................................................ 10 5.2 Stand der Technik .................................................................................................................. 11

5.2.1 Bauakustische Grunddaten ....................................................................................... 11 5.2.2 Stand Labor- und In-situ-Messungen........................................................................ 13 5.2.3 Bauteilkennwerte....................................................................................................... 14

5.3 Stand Forschung und Entwicklung ........................................................................................ 15 5.4 Bauteile und Systeme ............................................................................................................ 15

5.4.1 Deckenkonstruktionen .............................................................................................. 16 5.4.2 Wandkonstruktionen ................................................................................................. 16 5.4.3 Fenster, Tür- und Trennwandsysteme ...................................................................... 16 5.4.4 Sanierungen .............................................................................................................. 17 5.4.5 Haustechnik .............................................................................................................. 17

5.5 Folgerungen und Vorgehen ................................................................................................... 17

6 PROJEKT SCHALLSCHUTZ IM HOLZBAU 18

6.1 Aktionsfelder .......................................................................................................................... 18 6.1.1 Projektsteuerung, Koordination, Kommunikation ...................................................... 18 6.1.2 Grunddaten ............................................................................................................... 18 6.1.3 Technischer Schallschutz ......................................................................................... 19 6.1.4 Wissenstransfer ........................................................................................................ 19

6.2 Teilprojekte ............................................................................................................................. 19 6.2.1 Labormessungen direkte Schallübertragung ............................................................ 20 6.2.2 Labormessungen indirekte Schallübertragung ......................................................... 20 6.2.3 In-situ-Messungen .................................................................................................... 20 6.2.4 Subjektive Wahrnehmung Schall .............................................................................. 20 6.2.5 Prognoseverfahren ................................................................................................... 21 6.2.6 Optimierung Innenbauteile/Aussenbauteile .............................................................. 21 6.2.7 Haustechnik .............................................................................................................. 21 6.2.8 Bauen im Bestand ..................................................................................................... 21 6.2.9 Projektierung und Prognose ..................................................................................... 21 6.2.10 Bautechnische Umsetzung ....................................................................................... 22 6.2.11 Aus- und Weiterbildung ............................................................................................. 22 6.2.12 Vertrauensbildende Massnahmen ............................................................................ 22

6.3 Terminplanung ....................................................................................................................... 22 6.3.1 Projektdauer .............................................................................................................. 22 6.3.2 Projektphasen ........................................................................................................... 22

6.4 Projektorganisation ................................................................................................................ 23 6.4.1 Projektpartner ............................................................................................................ 23 6.4.2 Organigramm ............................................................................................................ 24

6.5 Finanzierungskonzept ............................................................................................................ 24 6.5.1 Finanzbedarf ............................................................................................................. 24 6.5.2 Finanzierungsplan ..................................................................................................... 25

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7 VERZEICHNISSE 26

7.1 Stichwortverzeichnis .............................................................................................................. 26 7.2 Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................... 26 7.3 Literaturverzeichnis ................................................................................................................ 26

7.3.1 Verordnungen und Normen ...................................................................................... 26 7.3.2 Literatur und Schriften ............................................................................................... 27 7.3.3 Tätigkeits- und Forschungsberichte .......................................................................... 27 7.3.4 Elektronische Medien ................................................................................................ 27

8 ANHANG 28

A.1 Beschrieb Teilprojekte ........................................................................................................... 28 A.2 Analyse bestehender Schallmessungen im Labor ................................................................. 55 A.3 Systematik der Bauteile ......................................................................................................... 63

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1 AUSGANGSLAGE

1.1 Allgemein

Die bauakustisch relevanten Normen SIA 181[2] „Schallschutz im Hochbau“ (2006) und EN 12354[3] „Bauakustik – Berechnung der akustischen Eigenschaften von Gebäuden aus den Bauteileigenschaf-ten“ (2001) sind in der Schweiz baurechtlich eingeführt. Die darin enthaltenen Anforderungen verlan-gen neu nach detaillierten Angaben über Flankenwege und spektralen Anpassungswerten, um die entsprechenden Nachweise führen zu können. Zudem sind die Anforderungen an den akustischen Komfort um ca. 5 dB gestiegen (Luft- wie Trittschall). Diese Situation setzt neue Massstäbe für die bauakustische Dokumentation von Konstruktionen. Die Steigerung der Qualität von Holzbauten und insbesondere von mehrgeschossigen Gebäuden fordert konstruktive Lösungen und konsequente Konzepte. Dabei kommen verschiedene Disziplinen bzw. Anforderungen zum Tragen. Die Forschungsaktivitäten in diesen Gebieten werden jedoch unter-schiedlich gefördert. Die Motivation dieses Projekts ist es, die Problematik des Schallschutzes gezielt, aber doch umfas-send zu verfolgen, da hier zurzeit für den Planer und Ausführenden von Holzkonstruktionen die gröss-ten Unsicherheiten bestehen. Zudem hat sich das Bedürfnis nach schallschutztechnisch optimierten Lösungen mit der Einführung der neuen SIA Norm 181 „Schallschutz im Hochbau“ [2] noch verstärkt. Weitere Gründe sind in [10], [11], [13] und [19] aufgeführt.

1.2 Soll-Zustand

Der Ausgangslage folgend, lassen sich vier Aspekte zum Schwerpunkt aufgreifen, in denen der Soll-Zustand wie folgt abgebildet werden kann: Anforderungen Technische

Lösungen Umgang mit Risiken

Bauherrschaften gewinnen

Anpassung an inter-nationale Regelwer-ke, insbesondere EU-Normen.

Umsetzung der holz-bauspezifischen Ei-genheiten in der An-wendung der Norm SIA 181.

Grenzen der Behag-lichkeit / Akzeptanz für gängige Systeme in Holz.

Die Sicherheit wird dank wissenschaftli-cher Forschung und Entwicklung ausge-wiesen.

Entwicklung und Forschung von schall- und holzbau-technisch optimalen Bauteilen und Ge-bäuden.

Die Dokumentations-reihe „Schallschutz im Holzbau“ gibt An-leitung zum sicheren Bauen mit Holz für Neubauten und Er-neuerungen.

Anwendung von Systemen für den Planer.

Ausbildung und Schulung haben ei-nen hohen Stellen-wert.

Disziplinübergreifen-de technische Lösun-gen wie Schall, Brand, Wärme-Feuchte und Statik.

Risiken und Gefahren werden erkannt, ins-besondere das sub-jektive Schallempfin-den und Kostenent-wicklung.

Vermittlung der Risi-ken durch geeignete Mittel, z.B. Auralisati-on

1.

Qualitätssicherung des Schallschutzes während der Bau-phase innerhalb des QS-Pakets Thermo-grafie, Luftdichtigkeit und Schallschutz.

Sanierungsmass-nahmen lassen sich genau abschätzen.

Qualitätssicherung wird auf allen Stufen gewährleistet.

Angepasste Quali-tätsanforderungen unter objektgerechter Anwendung.

Überzeugende Ar-gumente werten den Holzbau gegenüber Konkurrenzprodukten auf.

Dank Referenzbau-ten kann die Öffent-lichkeit überzeugt werden.

Umfassende Lösung für Holzbausysteme (Brand-, Schall-, Wärme-, Feuchte-schutz und Statik).

Nachhaltige Kon-struktionen unter Einbezug aller As-pekte.

Abbildung 1: Soll-Zustand im Schwerpunkt Schallschutz im Holzbau

1 Verfahren, das unter Verwendung der Simulation von Spiegelschallquellen, Raytracing und der Errechnung des Diffusschalls

die Hörbarmachung eines Raumes unter Berücksichtigung seiner geometrischen und akustischen Eigenschaften ermöglicht.

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2 ZIELSETZUNGEN

2.1 Zielgruppen

Das Projekt hat grundsätzlich zum Ziel, eine höchstmögliche Planungssicherheit für Planer, Ingenieu-re, Architekten sowie Ver- und Bearbeiter von Holz zu schaffen.

2.2 Zielsetzungen

Vermittlung von Planungssicherheit

Wirtschaftliche Lösungen für die Holzbranche

Koordination der Aktivitäten

Vorurteile abbauen

Generelle Ziele

Breiter abgestützte Kompetenz der Holzbranche Anwendung und Umsetzung von Normen und Vorschriften im Holzbau Weiterentwicklung von Systemen für den mehrgeschossigen Holzbau Vermittlung von praxisgerechten Prognoseverfahren Verbesserung und Standardisierung von Decken- und Wandkonstrukti-

onen Sicherheit für KMU

2 im Bereich Schallschutz

Breite Akzeptanz der Bauweise und Komfort der Bewohner

Massnahmen Ermittlung schalltechnisch relevanter Kennwerte für aktuelle Konstrukti-onen

Entwicklung von Konstruktionsprinzipien mit Standardaufbauten und Details für den mehrgeschossigen Holzbau (analog dem Massivbau) unter Einbezug aller Disziplinen

Bereitstellung von Planungsgrundlagen, Produktions- und Montagean-weisungen

Qualitätssicherungsmassnahmen in der Ausführung Vernetzung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten

Output Technische Dokumentationen „Schallschutz im Holzbau“ für die Pla-nung und Ausführung

Wissenstransfer, Aus- und Weiterbildung Markbearbeitung durch breite Kommunikation an Beispielen

Abbildung 2: Zielsetzung und Massnahmen im Projekt

2 Die Abkürzung KMU steht für „Kleine und mittlere Unternehmen“.

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3 PROJEKTBETEILIGTE

Als Projektbeteiligte für den Schwerpunkt Schallschutz im Holzbau finden sich die Lignum (Holzwirt-schaft Schweiz) als Verbandsvertreter und die BFH-AHB (Berner Fachhochschule, Architektur, Holz und Bau) als Forschungsinstitut. Das Projekt wird von diesen Trägern als Kooperationsprojekt gese-hen und gemeinsam bearbeitet. Die Träger verfolgen das Ziel, die Bedürfnisse der Wirtschaft abzufra-gen und Forschung im Schwerpunkt Schallschutz im Holzbau zu definieren und in konkreten Aktions-feldern auszuformulieren. Als begleitende Arbeitsgruppe steht ein Fachgremium zur Seite. Dieses setzt sich aus ergänzenden Kompetenzen (Wirtschaft, Fachhochschule und Empa) zusammen.

4 VORGEHENSWEISE

Das Thema Schallschutz im Holzbau wird als Schwerpunkt der Holzwirtschaft definiert und soll als nationales Projekt angegangen werden. Um diesen Schwerpunkt entsprechend bearbeiten zu können, werden grundsätzlich für die Vorgehensweise zwei Projektphasen beschrieben. Der erste Teil verfolgt das Ziel, die nötigen Grundlagen und Entscheidungsbasis zu schaffen, um alle weiteren Aktivitäten im Bereich Schallschutz im Holzbau planen zu können. Diese Phase ist Inputge-ber für das Gesamtprojekt, welches sich damit beschäftigt, konkrete Bedürfnisse abzubilden und ge-zielte Aktionsfelder zu definieren. Der vorliegende Bericht fasst die Ergebnisse der ersten Phase zu-sammen. Das Projekt unterliegt einer rollenden Planung und einer laufenden Weiterentwicklung. Da es sich um ein interdisziplinäres Projekt handelt, werden auch Teilaspekte, die erst während der Bearbeitung des Gesamtprojektes aufgedeckt werden, berücksichtigt und behandelt.

Vorprojekt GesamtprojektBedarfsanalyse

Grunddaten

Aktionsfelder

Gesamtprojekt

Koordination

Teilprojekte

Projektorganisation

Finanzierung

Ressourcen

Abbildung 3: Der erste Teil wird als Vorprojekt definiert. Hier werden die nö-tigen Grundlagen für das Projekt zusam-mengetragen und daraus die nötigen Aktionsfelder defi-niert.

Neben der Recherche zu aktuellen Fragen im Bereich Forschung und Entwicklung und zum aktuellen Stand der Technik im Schallschutz wurden zur Ermittlung der Bedürfnisse Vertreter von Unternehmen aus der Branche der Systemhersteller und der Zulieferer für die Holzbaubranche befragt. Mit den Ge-sprächspartnern wurden die Stossrichtung des Gesamtprojektes „Schallschutz im Holzbau“ sowie die Bereiche Markt, Forschung und Entwicklung, Know-how und Zusammenarbeit diskutiert. Ein weiterer Kontakt mit den Industriepartnern erfolgte für die Ermittlung/Konkretisierung des Bedarfs an Schall-messungen. Weiter wurden Gespräche mit Forschungsinstitutionen aus Deutschland und Österreich geführt.

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5 BEDARFSANALYSE

5.1 Voraussetzungen und Grundlagen

Eine wichtige Voraussetzung für den vermehrten Einsatz von Holz am Bau ist, dass zu Beginn eines Planungsprozesses dem Bauherrn die Gewähr geboten kann, dass mit den anzuwendenden Bauprin-zipien seine Vorstellungen und die zu erreichenden Zielvorgaben umgesetzt werden und die beauf-tragten Planer und ausführenden Unternehmen eine fachgerechte und optimale Lösung garantieren können.

Abbildung 4: Die Umsetzung von der Vor-stellung bezüglich Qualität des Schallschut-zes bis hin zum Erleben des Bauergebnisses unterliegt verschiedenen „Übersetzungs-stufen“; nach [4].

Die Grundlage für die Umsetzung der geforderten Qualitätsansprüche ist umfangreiches Fachwissen der am Bau verantwortlichen Akteure und die Verfügbarkeit der dazu erforderlichen Planungsgrundla-gen. Planer (Architekt und Ingenieure) - kennen die Möglichkeiten, das geplante Bauprojekt mit Bausystemen in Holz oder in Kombinatio-

nen mit Holz (Bauteile, Materialien) optimal umzusetzen. - verfügen über die dazu erforderlichen Kenntnisse und technischen Unterlagen für eine effiziente

Planung. System- und Materiallieferanten - verfügen über das Wissen für den Einsatz ihrer Produkte im Holzbau - kennen die Eigenschaften ihrer Produkte u.U. in Kombination mit andern Produkten / Materialien. - verfügen über die erforderlichen Planungs- und Verarbeitungsrichtlinien und stellen diese in ge-

eigneter Form zur Verfügung. Ausführende Unternehmungen - haben die Gewähr, dass die geplanten Konstruktionen mit den vorgesehenen Produkten erreicht

werden können. - können wirtschaftliche Lösung umsetzen und die geforderte Ausführungsqualität sicherstellen. - verfügen über die Kenntnisse und die dazu notwendigen technischen Dokumentationen zur Um-

setzung.

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5.2 Stand der Technik

5.2.1 Bauakustische Grunddaten

Die bauakustischen Grunddaten stehen grundsätzlich aus drei unterschiedlichen Quellen zur Verfü-gung:

Labormessungen (mit und ohne Nebenwege)

In-situ-Messungen3 (mit Nebenwegen)

Berechnungen Die Kenngrössen und deren zugehörige Messverfahren werden nach den internationalen Normen (EN und ISO) vorgegeben. Ziel ist dabei, mit den vorliegenden Grunddaten einen hohen Qualitätsstandard zu erreichen. Dies fordert eine möglichst hohe Genauigkeit der Daten. Darum werden die Kenngrös-sen nun auch frequenzabhängig ausgewiesen. Die Anforderungen hingegen an den Schallschutz werden grundsätzlich national festgelegt und können von Land zu Land sehr unterschiedlich ausfallen [13]. Die für die Schweiz bestimmende Norm ist die Norm SIA 181-2006 „Schallschutz im Hochbau“ [2]. Diese verfolgt das Ziel, den baulichen Schutz vor Lärm zu regeln [1].

Abbildung 5: Die bauakustischen Grunddaten führen zur Qualität des Schallschutzes.

Als Beurteilungsgrössen des Schalldämmvermögens von Bauteilen dienen die Schalldämm-Masse Rw bzw. R’w, für den Trittschall Ln,w bzw. L’n,w. Das Schalldämm-Mass Rw, auch Direkt-Schalldämm-Mass (ohne Index ‚Strich’) genannt, ist eine reine Bauteilkenngrösse und wird seit einiger Zeit im Prüfstand auch ohne Nebenwegsübertragung ermittelt (R’w bedeutet „mit Berücksichtigung bauüblicher Neben-wege“).

Prüfstand mit bauähnlichen Flanken-übertragungen (Bausituation)

Prüfstand mit unterdrückten Flan-kenübertragungen (Laborsituation)

Luftschall

Luftschall

Trennwand mit Einfluss flankierender Bauteile

Trennwand ohne Einfluss flankierender Bauteile

Trittschall

Trittschall

Decke mit Einfluss flankierender Bauteile

Decke ohne Einfluss flankierender Bauteile

Abbildung 6: Bewertetes Bau- bzw. Schalldämm-Mass R’w und Rw bzw. bewerteter Norm-Trittschallpegel L’n,w und Ln,w

3 Im vorliegenden Zusammenhang steht „in situ“ für Schallmessungen, welche vor Ort am Objekt durchgeführt werden.

Bauakustische Grunddaten

Qualität im Schallschutz

Prognose und Nachweise

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Der im Prüfstand ermittelte Zahlenwert eines Bauteils kann in Abhängigkeit von der Bauweise eines Prüfstandes und der Anbindung des Prüflings an den Prüfstand variieren. Gleiche Prüfaufbauten füh-ren in unterschiedlichen Prüfständen gemessen somit zu u. U. starken Abweichungen im Ergebnis. Um diese prüfstandsabhängigen Effekte berücksichtigen und korrigieren zu können, wird neuerdings im Rahmen von Eignungsprüfungen die Körperschallnachhallzeit eines Prüflings ermittelt und das messtechnisch gewonnene Ergebnis auf am Bau übliche Nachhallzeiten korrigiert. Es ist zu beachten, dass derartige Einzahlangaben immer deutlich über den bislang bekannten R´w - Werten liegen und mit diesen nicht vergleichbar sind. Wohnungstrennwände mit R´w-Werten von 55 dB erreichen im Di-rektdämm-Mass Rw durchaus Zahlenwerte von 60 dB. In der Norm SIA 181-2006 wird dem mit einem angemessenen Projektierungszuschlag KP in dB bzw. dB (A) Rechnung getragen (SIA 181 Ziffer 4.1.1.2). Neu sind nun auch die sogenannten Spektrum-Anpassungwerte

4 (C-Werte) für den Nachweis zu be-

rücksichtigen. Es gibt je nach Schallübertragungsart unterschiedliche Anpassungswerte. Sie sind für jede frequenzabhängige Messungen ausweisbar und erfordern keine eigene Messung. Für welche Geräuschquellen welcher Spektrum-Anpassungswert sinnvoll ist, geht aus der SIA 181 hervor. Zum Beispiel ist Ctr für den städtischen Strassenverkehr mit seinen lauteren tiefen Anteilen zutreffend, während C eher zutreffend ist für Autobahnlärm. C, Ctr und CI machen nur in Verbindung mit Rw bzw. Ln,w Sinn. Die genormte Schreibweise ist daher auch Rw(C;Ctr) = 53(-1;-5) dB. In diesem Beispiel ist Rw = 53 dB, C = -1 dB und Ctr = -5 dB. Die Bandbreite der C-Werte hängt dabei sehr stark von der Anwendung der Materialien bzw. Kon-struktionstypen ab.

Letztendlich aussagekräftig für das Schalldämmvermögen eines Bauteils ist die Summe aus Rw bzw. Ln,w, den obliga-torischen Spektrum-Anpassungswerten (CI, Ctr, C).

Nebenwegübertragungen Die bauakustischen Grunddaten allein, welche das Schalldämmvermögen eines Bauteils beschreiben, genügen für die Nachweise nach SIA 181-2006 nicht. Da es sich hier um den Nachweis der Bausitua-tion handelt, müssen auch die Schallnebenwege (Flankenübertragungen) berücksichtigt werden. Fol-gende Aussage ist dazu zu finden: Ziffer 4.1.1.3 Planmässige Schallnebenwegübertragungen (Flankenübertragungen) sind in den Prognosewerten zusätzlich zum Projektierungszuschlag zu berücksichtigen. Das geschieht für den Luft- bzw. Tritt-schallschutz entweder durch Anwendung der Prognoseverfahren nach der Normenreihe EN 12354 oder aber durch Abschätzung nach Erfahrung aus dem Vergleich zwischen Labor-Messergebnissen und Ergebnissen aus Messungen am Bau für gleichartige Bauteile mit vergleichbaren Einbaubedin-gungen. Zur Prognose der Bauteilkennwerte für die Bausituation sind bei einer Abschätzung jeweils ausreichende Ab- bzw. Zuschläge KF für Flankenübertragungen am Bau vorzusehen. Spektrum-Anpassungswerte und allfällige Volumenkorrekturen sind zusätzlich zu berücksichtigen. In der neuen Norm SIA 181 besteht somit nun auch der direkte Bezug zur EN 12354. Darin werden die Möglichkeiten für die bauakustische Prognose von Bauteilen und deren Kombinationen aufgezeigt. Aufgebaut auf dem Energiegesetz, werden für die Prognose neben dem direkten Schallweg durch das Trennbauteil 12 Nebenwege über die flankierenden Bauteile einbezogen. Die Grunddaten müssen also für eine solche Prognose um die flankierenden Bauteile erweitert werden. Hinzu kommt, dass die detaillierte Prognose frequenzabhängige Schalldämm-Werte auch von den Flankenbauteilen voraus-setzt (wie in [18]).

4 Korrekturwerte als Einzahlangaben für Pegel und Pegeldifferenzen, welche auf Grund besonderer Frequenzabhängigkeiten

von Geräuschen erforderlich sind, um Messwerte an die Gehörempfindung anzupassen.

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

5.2.2 Stand Labor- und In-situ-Messungen

Das Schalldämmvermögen von Bauteilen in Holzbauweise wird in vielen unterschiedlichen Dokumen-ten und Datenbanken wie in [5], [6], [9], [18] und [21] dokumentiert. Diese Werte bzw. Grunddaten sind jedoch nicht immer 1:1 untereinander vergleichbar, da sie auf unterschiedliche Art ausgewertet wurden. In Abbildung 7 sind Deckensysteme in Holzbauweise anhand der Anzahl Luftschallmessungen (La-bormessungen ohne Flankenübertragungen und In-situ-Messungen) exemplarisch dargestellt. Daraus wird ersichtlich, dass traditionellere Systeme wie Balkendecken in mehreren Variationen und in einem umfangreicheren Ausmass dokumentiert sind. Somit kann auch deren Planungssicherheit dement-sprechend gewährleistet werden. Andere, zeitgerechtere Konstruktionen wie Holz-Beton-Verbund-decken, Massivholz oder auch Kastenelemente weisen eine geringe Anzahl Messungen auf. Hier ist oft nur eine sehr beschränkte Vielfalt an konstruktiven Möglichkeiten dokumentiert. Dies bedeutet wiederum eine geringe Absicherung in der Planung. De facto müssen für solche Systeme zusätzliche Labor- und Baumessungen erfolgen, um eine möglichst hohe Planungssicherheit der Systeme in Holzbauweise zu erhalten.

Labor

Bau

Balkenn = 128 (76/52)

Kastenn = 3 (3/0)

Massivn = 15 (9/6)

HBVn = 1 (1/0)

Sch

ich

ten

va

ratio

nen

SystemeAnzahl Messungen

(Labor / Bau)

Decken

Abbildung 7: Bestandesaufnahme von In-situ- und Labormessungen (Luftschall) an Deckensystemen in Holz-bauweise (Stand November 2008). Quellen: SIA D 0189 [5]; Integration des Holz- und Skelettbaus in die neue DIN 4109 [18]; dataholz.com [21]

Ein Grossteil der Messresultate stammt aus älteren Prüfungen in Labors, die bauübliche Nebenweg-übertragungen enthalten. Diese sind jedoch zur Anwendung bei heutigen Konstruktionen schwer zu interpretieren. Es stehen auch neuere, nach aktueller EN-Prüfnorm durchgeführte Labormessungen ohne resp. mit unterdrückten Flankenübertragungen zur Verfügung. Eine Zusammenstellung ist für die wichtigsten Bauteilgruppen im Anhang A.2 aufgeführt (Quellen: SIA D 0189 [5], Integration des Holz- und Skelettbaus in die neue DIN 4109 [18] und dataholz.com [21]).

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

5.2.3 Bauteilkennwerte

Die Bauteilkennwerte werden in der Regel von Materiallieferanten und Systemherstellern (Decken, Wände, Fenster, Türen usw.) zur Verfügung gestellt. Diese Kennwerte bilden die Basis einer Progno-se unter Berücksichtigung der objektspezifischen Gegebenheiten. Die zur Verfügung stehenden Pla-nungsgrundlagen zur Dimensionierung des Schallschutzes im Holzbau sind in der Art und der Qualität sehr unterschiedlich.

Kenndaten Einflussfaktoren Verfügbarkeit * nicht

** teilweise

*** gut

**** sehr gut

Bauteilkennwerte

aus Labormessung

ohne Flankenübertragung

Aufbau des Bauteils in Kenntnis von:

Material mit Dimensionen [mm; kg/m2)

Schichtenfolge

**

Flankenübertragungen

Fügung von Elementen

Aufbau angrenzender Bauteile wie Wän-de, Decken

Anschlüsse, Verbindungsmittel zwischen Bauteilen und Elementen

*

Bauteilkennwerte aus Berech-nungen und Daten von Ver-gleichskonstruktionen

Aufbau und Variationen innerhalb des Bauteils in Kenntnis von: Material mit Di-mensionen [mm; kg/m2), Schichtenfolge

**

Erfahrungswerte, Vergleichs-werte mit bestehenden Ausfüh-rungen, Erfahrungen In-situ-Messungen

Bauliche Abweichungen gegenüber Laborkennwerten, Prognosen

Planungsunsicherheit, Unsicherheit in der Ausführungsqualität

**

*

Abbildung 8: Kenndaten als Basis zur Dimensionierung des Schallschutzes im Holzbau

Da Bauteile in Holz mehrschichtig aufgebaut und aus verschiedenen Materialien resp. Produkten be-stehen, fehlen oft Kenndaten der vorgesehen Materialkombination. Aufgrund der Vielzahl von Kombi-nationsmöglichkeiten ist es nicht möglich, sämtliche Bauteilvariationen im Labor zu messen. Eine sy-stematische Vorgehensweise bei den Labormessungen bildet aber die notwendige Grundlage für die Berechnung der Bauteilkennwerte verschiedener Bauteilvariationen. Für die Verbesserung der Genauigkeit der Prognoseverfahren und für die Erhöhung der Planungssi-cherheit sind weitreichende Untersuchungen bei den Anschlusssituationen (Flankenübertragungen) durchzuführen (siehe auch Kap. 5.2.1) und die Verfügbarkeit der notwendigen Kennwerte sicherzu-stellen. Für die Verifizierung der Dimensionierung des Schallschutzes in der Planungsphase sowie die Erfas-sung der Ausführungsqualität ist die Durchführung und der Vergleich von Messungen im Labor und am Bau erforderlich. Sind die entsprechende Kennwerte nicht verfügbar, ist der Planer bei der Konstruktionswahl gezwun-gen, genügend Sicherheit einzuplanen, um die geforderten Zielvorgaben einzuhalten.

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5.3 Stand Forschung und Entwicklung

Aufgrund der bereits durchgeführten Recherche in [11] können hierzu noch die folgenden Ergänzun-gen gemacht werden:

Das Prognoseverfahren nach EN 12354 ist europäisch anerkannt und kommt demzufolge zur Anwendung. Die frequenzabhängigen Grunddaten fehlen jedoch für den Holzbau grössten-teils. Zurzeit werden nur von wenigen Systemherstellern diese Kenngrössen im Labor gemes-sen.

Mit dem Forschungsbericht [18] fliessen erste Kenngrössen für den Holzbau in die neue Norm DIN 4109. In dieser Norm werden auch die Prognoseverfahren nach EN 12354 in vereinfach-ter Form wiedergegeben. Die überarbeitete Version der DIN 4109 trägt wesentlich dazu, dass Schallprognosen für leichte Konstruktionen in Holz möglich sind [15].

Zurzeit sind weitere Aktivitäten im Gang, Konstruktionen im Bestand schalltechnisch zu unter-suchen [12].

Weiter gibt [13] einen umfassenden Überblick zum Stand des Schallschutzes im Wohnungs-wesen in Europa. Hier wird vor allem der Hinweis gemacht, weiterer Forschungsbedarf kon-zentriere sich im Bereich der Verminderung des Nachbarschaftslärms.

Die Eidgenössische Kommission für Lärmbekämpfung sieht in ihrem Tätigkeitsbericht 2004 – 2007 [10] für eine wirksame Lärmbekämpfung Handlungsbedarf in der Aus- und Weiterbil-dung.

In Deutschland laufen Anstrengungen für die Erarbeitung eines Klassifizierungskonzeptes für die subjektive Wahrnehmung von Schall für den Wohnungsbau [19].

Im Rahmen der COST-Action FP0702 „NET-Acoustics for Timber based Lightweight Buil-dings and Elements“ [20] sind von 2009 bis 2012 Tätigkeiten vorgesehen in den Bereichen: - Aufbau eines Kompetenz-Netzwerks auf europäischer Ebene zum Thema - Identifizierung von Forschungsbedarf zum Thema - Entwicklung anwendergerechter Schall-Prognoseverfahren für Bauteile/Gebäude in Holz-bauweise unter Berücksichtigung der Flankenübertragungen von Luft- und Körperschall. - Verbesserung und Entwicklung von Messverfahren unter Einbezug der Tieftonübertragung unter 50Hz.

Daraus lassen sich folgende Arbeitsgebiete für den baulichen Schallschutz definieren, welche in der Forschungslandschaft zurzeit und in naher Zukunft bearbeitet werden müssen:

Erhebung von Grunddaten für die direkte Schallübertragung und die Flankenwege für das Prognoseverfahren

Weiterentwicklung von einfachen Prognoseverfahren für den Holzbau

Schalltechnische Optimierung von Bauteilen und Bauteilkombinationen

Lösungen für das Bauen im Bestand (Instandsetzung bestehender Bauten)

Erarbeitung von Empfehlungen zum Umgang mit der subjektiven Wahrnehmung von Schall

Wissenstransfer von der Forschung in die Branche

Erleichterung des Wissensaustauschs zwischen den europäischen Forschungsinstituten.

5.4 Bauteile und Systeme

Vor allem diejenigen Bauteile und Systeme sind für das Projekt interessant, welche über einen wichti-gen Marktanteil verfügen, in Zukunft vermehrt Anwendung im mehrgeschossigen Holzbau finden oder in schallschutztechnischer Hinsicht Potentiale aufweisen [4] [16]. Nachfolgend sind wichtige Themenfelder kurz aufgeführt. Eine Analyse der wichtigsten Bauteile / Bau-teilkombinationen als Grundlage zur Abklärung des Bedarfs an Messungen im Labor wurde in Zu-sammenarbeit mit der Industrie erstellt (siehe Anhang A.3).

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5.4.1 Deckenkonstruktionen

Bei Bauten mit drei und mehr Geschossen in Holzbauweise wurden in den letzten Jahren folgende Anteile am Beispiel der Deckenkonstruktionen eingesetzt:

Anteile der Deckensysteme an Anzahl Gebäuden mit drei und mehr Geschos-sen mit mindestens den Aussenwänden in Holzbauweise, nach drei Zeitperioden ausgewertet. Als Quelle für die ausgewerteten Ge-bäude dienten: CD ‹500 Holzbauten›, 2000; CD ‹150 Neue Schweizer Holz-bauten›, 2006; Holzbulletin 86/2008, ‹Mehrgeschossige Wohnbauten›; Ligna-tec ‹Schallschutz von Decken›, alle Lignum, Zürich

Nach der Aufteilung in unterschiedliche Zeitperioden ist ersichtlich, dass gewisse Systeme weniger und andere häufiger eingesetzt werden. Marktanteile verloren haben die „konventionellen“ Balken-decken. Deutliche Zunahmen sind bei den Holz-Beton-Verbunddecken (HBV) und den Kastenelemen-ten zu verzeichnen. Diese Systeme zeichnen sich durch eine sehr kompakte und leistungsfähige Bauweise aus und erfüllen die hohen Anforderungen des mehrgeschossigen Bauens. Gerade diese Systeme sind aber zur Zeit unzureichend erforscht, und die notwendigen schalltechnischen Kennwer-te liegen hier nur vereinzelt vor (siehe auch Kap. 5.2.2). Umfassende Abklärungen zum Verhalten von Deckenkonstruktionen im Tieftonbereich sind notwendig.

5.4.2 Wandkonstruktionen

Aussenwände Die Anforderungen an den Schallschutz bei Bauten im städtischen Gebieten wurden mit der Inkraft-setzung der Norm SIA 181 „Schallschutz im Hochbau“ erhöht. Zudem werden in lärmbelasteten Ge-bieten vermehrt Ergänzungsbauten und Bauten mit hohen Wärmedämmstandards erstellt. Dabei kommen die Vorzüge der Vorfertigung in Holz zum Tragen. Aussenwände werden mehrheitlich in der Holzrahmenbauweise realisiert. Steigende Marktanteile verzeichnen die Massivholzbausysteme. Der Einfluss der vielfältigen Aussenbekleidungen / Kompaktfassaden bei Holzbauten auf die Schalldäm-mung sowie die konstruktionsabhängigen Spektrum-Anpassungswerte sind erst teilweise bekannt. Innenwände, Trennwände In der Norm SIA 181 sind neu Empfehlungen für vertragliche Regelungen zum Schallschutz innerhalb von Nutzungseinheiten aufgeführt. Die Nutzung der brandschutztechnisch wirksamen Bekleidungen zur Optimierung des Schallschutzes bei tiefen Frequenzen ist noch nicht ausgeschöpft. Die Ausstei-fung der Bauten und die Erdbebensicherheit erfordern neue, steifere Tragkonstruktionen, z.B. Kombi-nationen von Mehrschichtplatten, Fachwerke usw.

5.4.3 Fenster, Tür- und Trennwandsysteme

Fenster Die Angabe der Qualität der Schalldämmung von Fenstern hat sich aufgrund der Bedingungen aus der LSV in der Praxis bewährt. Die angrenzenden Bauteile und der Einbau sind massgebend für das Resultat der gesamten Schalldämmung. Die Kenntnisse über die verfügbaren Daten und die planeri-sche Umsetzung mit den vorhandenen Grundlagen können verbessert werden. Bei der Weiterentwick-lung von Fenstern und Fassaden im Kontext der heutigen Architektur, speziell in der Anwendung in Kombination mit Bauten in Holz, sind noch Potentiale vorhanden. Tür- und Trennwandsysteme Die Nutzung der Räume bestimmt die Anforderungen an den Schallschutz. Die Qualität des Bauteils wird im Labor gemessen. Der Nachweis des Schallschutzes muss gemäss Norm SIA 181 „Schall-schutz im Hochbau“ (2006) im eingebauten Zustand durch Messung erbracht werden, allenfalls in Kombination mit andern Bauteilen. Neben der Wahl der richtigen Bauteile ist die Qualität des Einbaus massgebend. Optimierungen im Bereich Türe/Wandanschluss sind möglich. Entscheidendes Kriteri-um, um ein zufriedenstellendes Resultat zu erreichen, sind die Flankenübertragungen.

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5.4.4 Sanierungen

Es stehen in den nächsten Jahren vermehrt Sanierungen und Umnutzungen von bestehenden Bauten (u.a. auch in Holz) im Vordergrund. Der Anteil der Holzbalkendecken und der Ausbau im Dach sind in diesen Bauten hoch. Effiziente Lösungen sind gefragt [17].

5.4.5 Haustechnik

Technische Einrichtungen in Bauten können Lärmquellen sein oder Lärm weiterleiten. Der Einfluss von haustechnischen Anlagen im Holzbau auf die Lärmausbreitung, sei dies der Einbau in oder an Holzkonstruktionen, ist noch zu wenig bekannt.

5.5 Folgerungen und Vorgehen

Die beschriebene Situation stellt für den Holzbau eine grosse Herausforderung dar. Für die Projektie-rung und die bautechnische Umsetzung werden umfassende Planungsgrundlagen benötigt, welche zurzeit seitens des Holzbaus nicht zur Verfügung stehen. Dies kann damit begründet werden, dass die Konstruktionsbauweise Holz sehr vielfältig ist und viele unterschiedliche Materialien zur Anwendung kommen. Es bestehen kaum Holzbaukonstruktionen mit Ausnahme der Holzbalkendecke, welche umfassend dokumentiert sind. Für die Anwendung der gültigen Prognoseverfahren besteht ein grosser Bedarf an Kenngrössener-mittlung, um für den Holzbau vergleichbare Planungssicherheit zu erreichen, wie es für den Massiv-bau der Fall ist. Umfangreiche Messreihen an Konstruktionen in Holz sind also dringend nötig, um entsprechende Hilfsmittel bereitzustellen. Viele bekannte Konstruktionen in Holz genügen den gestiegenen Anforderungen sowohl seitens der Benutzer als auch im Hinblick auf die Normen nur noch knapp oder gar nicht mehr. Das vorhandene Optimierungspotential bezüglich Leistung und Preis gilt es auszuloten und umzusetzen. Es fehlt unter anderem an Erfahrungen beim Einsatz von neuen Materialkombinationen. Die Weiterentwicklung und Optimierung der Bauteile und die Erarbeitung der Planungsgrundlagen bedingt eine enge Zusammen-arbeit und Koordination aller Interessierten. Parallel zur systematischen Komplementierung der Grunddaten und der Planungsgrundlagen muss die Qualität am Bau laufend verfolgt und durch Messungen erfasst und dokumentiert werden. Dies bildet die Basis für eine direkte praxisnahe Umsetzung. Die Entwicklung im Holzbau muss in Zusammenarbeit mit der Zulieferindustrie des Holzbaus erfolgen. Dieses Projekt ist eine gute Basis, um neue Tendenzen zu erfassen und zu integrieren. Da entschei-dende Fortschritte in der Weiterentwicklung der Schalldämmung nur aufgrund einer systembezogenen Betrachtung zu erwarten sind, wird das Schwergewicht auf wirtschaftlich konkurrenzfähige und für den Schweizer Markt bedeutende Konstruktionen gelegt. In den Nachbarländern werden ebenfalls grosse Anstrengungen unternommen, um die Qualität des Schallschutzes im Holzbau effizient zu verbessern. Die Entwicklungen auf internationaler Ebene sol-len verfolgt und in engem Kontakt mit den entsprechenden Organisationen und Forschungsstätten Synergien genutzt werden.

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6 PROJEKT SCHALLSCHUTZ IM HOLZBAU

Fortschritte im Bereich des baulichen Schallschutzes sind für die weitere Etablierung und die vermehr-te Holzanwendung, insbesondere im Bereich des mehrgeschossigen Bauens, von zentraler Bedeu-tung. Damit der ermittelte Bedarf an Forschung und Entwicklung sowie an Information abgedeckt wer-den kann, wird das Thema in Zusammenarbeit mit der gesamten Branche als Schwerpunkt bearbeitet. Die hochgesteckten Ziele mit den damit verbundenen anspruchsvollen Aufgaben erfordern eine ganz-heitliche Betrachtungsweise. Die komplexe Materie wird in verschiedene Themenschwerpunkte (Akti-onsfelder) und Projekte gegliedert.

6.1 Aktionsfelder

6.1.1 Projektsteuerung, Koordination, Kommunikation

Im Projekt werden die Interessen der Branche, der Verbände und der Industrie berücksichtigt und die Entwicklungen mit den in diesem Fachbereich wichtigsten Institutionen und Spezialisten vorangetrie-ben. Die verschiedenen Aktivitäten werden zentral gesteuert und koordiniert, der Projektfortschritt wird laufend überprüft und dokumentiert. Durch die Begleitung des Projektes mit einem Fachbeirat wird die fachliche Abstützung des Projektes sichergestellt. Mit der Bündelung der Mittel und Ressourcen und durch die hohe Vernetzung der Aktivitäten wird die Voraussetzung geschaffen, dass die hohe Zielsetzung erreicht und die Projektergebnisse der Branche optimal vermittelt werden können.

6.1.2 Grunddaten

Die Grundlage für die Bewertung von Holzkonstruktionen ist die Bereitstellung bauakustischer Kenn-werte. Sie ist auch die Basis für Weiterentwicklungen. Durch ein umfangreiches Messprogramm (La-bormessungen – direkte und indirekte Schallübertragung, In-situ-Messungen) werden diese Kennwer-te mittels einheitlicher Messverfahren (aktuelle ISO Prüfnormen) für bedeutende Holzbausysteme der Schweizer Holzindustrie ermittelt. Untersucht werden insbesondere Konstruktionen, welche die Min-dest- bzw. erhöhten Anforderung nach SIA 181 „Schallschutz im Hochbau“ erreichen. Die Bereitstellung dieser bauakustischen Kennwerte ist zentrale Voraussetzung für exakte Nachweis-möglichkeit des Schalldämmvermögens von Holzkonstruktionen. Die zu ermittelnden Grunddaten sind kompatibel mit den aktuellen Prognoseverfahren nach EN 12354, DIN 4109 sowie SIA 181 [15]. Die Kennwerte werden für die Nachweise nach SIA 181 sowie für das für Holzbaukonstruktionen bewährte Verfahren nach DIN 4109 aufbereitet.

Projektsteuerung, Koordination, Kommunikation

Steuerung des Gesamtprojektes und Vernetzung der Aktivitäten,

nationale und internationale Koordination, Initiieren von Kooperationsprojekten,

Kommunikation innerhalb der Projektorganisation

Grunddaten

Bereitstellung von schall-

schutztechnisch relevanten

Kennwerten

Wissenstransfer

Vermittlung des aktuellen

Fachwissens (Planer,

holzverarbeitende Branche)

Vertrauensbildende

Massnahmen (Bauherren,

Entscheidungsträger)

Technischer Schall-

schutz

Entwicklung von schall- und

holzbautechnisch optimalen

Bauteilen und Gebäuden

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6.1.3 Technischer Schallschutz

Verschiedene Holzbausysteme werden in enger Zusammenarbeit mit der Industrie weiterentwickelt. Ziel der Untersuchungen sind schalltechnisch optimierte Konstruktionsaufbauten unter Berücksichti-gung der weiteren bautechnisch relevanten Disziplinen (insbesondere Brandschutz und Statik). Um-fassende Abklärungen erfolgen im Zusammenhang mit den Schallübertragungen von tieffrequenten Geräuschen (ab 50 Hertz). Verschiedene Anschlusssituationen und die damit verbundenen Schall-übertragungen über die flankierenden Bauteile (Schallnebenwege) werden detailliert untersucht. Im Bereich der Haustechnik werden für den Holzbau schallschutztechnisch abgestimmte Systemlösun-gen erarbeitet. Durch integrale und systembezogene Untersuchungen kann die schalltechnische Leistungsfähigkeit der Systeme unter Berücksichtigung von Standarddetails exakter abgebildet werden. Mit diesen In-formationen können wirtschaftlichere Konstruktionslösungen umgesetzt und eine erhöhte Sicherheit in der Planung und Ausführung garantiert werden.

6.1.4 Wissenstransfer

Das erarbeitete Wissen aus dem Projekt wird den Anwendern in praxisnaher Form vermittelt. Die schalltechnischen Grundlagen, die ermittelten Kennwerte mit den entsprechenden Nachweismöglich-keiten, die neuen Konstruktionslösungen und das erforderliche Wissen bei der Projektierung und Bau-realisierung werden aufbereitet sowie die Möglichkeiten und die Leistungsfähigkeit der Holzbausyste-me mit realisierten Objektlösungen festgehalten. Der aktuelle Stand der Technik wird mittels techni-scher Dokumentationen und weiterer ergänzender Hilfsmittel veröffentlicht. Für die breite Verankerung wird ein umfassendes Aus- und Weiterbildungsangebot bereitgestellt. Planer und Bauherren können sich auf umfassende und durchgängige Dokumentationen stützen und erhalten von Beginn an für ihre Entscheidungs- und Planungsprozesse die notwendige Sicherheit, mit Holzbaulösungen ihre Zielvorstellungen zu erreichen.

6.2 Teilprojekte

Den Aktionsfeldern sind Teilprojekte zugeordnet, die miteinander vernetzt und deren Aktivitäten unter-einander abgestimmt sind. Für die zielgerichtete Weiterentwicklung sind notwendige Grunddaten zu erarbeiten, damit Fortschritte im technischen Schallschutz angegangen und der Branche weitervermit-telt werden können. Eine Übersicht der geplanten Teilprojekte mit einer Zuordnung zu den Aktionsfeldern sowie ein Kurz-beschrieb der Teilprojekte sind nachfolgend aufgeführt. Detaillierte Angaben zu den einzelnen Teilpro-jekten können dem Angang A.1 entnommen werden.

Aktionsfelder

Grunddaten Technischer Schallschutz

Wissens-transfer

Teilprojekte

1 Labormessungen – direkte Schallübertragung

2 Labormessungen – indirekte Schallübertragung

3 In-situ-Messungen

4 Subjektive Wahrnehmung von Schall

5 Prognoseverfahren

6 Optimierung Innenbauteile

7 Optimierung Aussenbauteile

8 Haustechnik

9 Bauen im Bestand

10 Projektierung und Prognose

11 Bautechnische Umsetzung

12 Aus- und Weiterbildung

13 Vertrauensbildende Massnahmen

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6.2.1 Labormessungen direkte Schallübertragung

Die für die Prognoseverfahren notwendigen Schalldämmmasse ohne Nebenwegübertragungen für Luft- und Trittschall und die Spektrumsanpassungswerte werden für Innen- und Aussenbauteile ermit-telt. Die Messungen basieren auf den bestehenden ISO-Normen und werden durch akkreditierte Prüf-stellen durchgeführt. Zu erwartende Ergebnisse: Der Schweiz liegen die schalltechnischen Kennwerte (Bewertetes Schalldämm-Mass Rw; Bewerte-

tes Normtrittschalldämm-Mass Ln,w; Spektrumsanpassungswerte C, Ctr, Cl) der gängigsten Syste-me für die Anwendung der Prognoseverfahren zur Verfügung.

Projektverantwortung: Berner Fachhochschule, Biel / Lignum, Zürich / Empa, Dübendorf

6.2.2 Labormessungen indirekte Schallübertragung

Die für die Bestimmung des Schalldämmverhaltens eines trennenden Bauteils wichtigen Kennwerte der Schallnebenwegübertragungen (Flankenübertragungen) werden für verschiedene Anschlusssitua-tionen ermittelt. Die Messungen werden in dem dafür konzipierten Leichtbauprüfstand durchgeführt. Zu erwartende Ergebnisse: Es liegen die Flankenübertragungswerte für die massgebenden Konstruktionen in Holz vor. Die Kennwerte werden für die Nachweisverfahren nach EN 12354 (detailliertes, vereinfachtes

Verfahren), neue DIN 4109 und somit auch nach SIA 181 bereitgestellt. Projektverantwortung: Berner Fachhochschule, Biel / Lignum, Zürich / Empa, Dübendorf Um den Umfang an Labormessungen zu bewältigen, haben sich die Empa und die Berner Fachhoch-schule Architektur, Holz und Bau bereits für den Bau eines „Leichtbauprüfstands“ entschieden.

6.2.3 In-situ-Messungen

Die Qualität des Schallschutzes am Bau wird durch Messungen überprüft; schalltechnische relevante Konstruktions- und Detaillösungen werden erfasst. Die effektiv erreichten Kennwerte am Bau werden analysiert und den Labor- und Prognosewerten gegenübergestellt. Zu erwartende Ergebnisse: Bessere Kenntnisse über die Faktoren der Qualität des Schallschutzes am Bau und Grundlagen

zur Reduktion von Fehlerquoten. Systematischer Vergleich von Messresultaten gleichartiger Bauteile und Grundlagen für Progno-

severfahren. Projektverantwortung: Berner Fachhochschule, Biel / Lignum, Zürich / Empa, Dübendorf

6.2.4 Subjektive Wahrnehmung Schall

Für den Umgang mit der subjektive Empfindung des Schalls der Bewohner/Nutzer wird ein Konzept entwickelt, das für die Festlegung des zu erwartenden Schallschutzes herangezogen und den Anfor-derungen nach SIA 181 zugeordnet werden kann. Zu erwartende Ergebnisse: Erwartungen an den Schallschutz können richtig definiert interpretiert werden, um sie dann bau-

technisch optimal umzusetzen. Zielgruppengerechte Empfehlungen für Holzbaukonstruktionen zum Umgang mit der subjektiven

Wahrnehmung von Schall. Projektverantwortung: offen

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

6.2.5 Prognoseverfahren

Mit den ermittelten und verfügbaren schalltechnischen Bauteilkennwerten werden für die aktuellen Prognoseverfahren nach EN 12354, DIN 4109 und SIA 181 vereinfachte und detaillierte Nachweis-möglichkeiten bereitgestellt, die eine genaue Prognose von Holzbaukonstruktionen erlauben. Zu erwartende Ergebnisse: Anwendbarkeit der Prognoseverfahren nach Norm SIA 181, nach (neuen) DIN 4109, nach EN

12354 (vereinfachte Verfahren) für aktuelle Konstruktionen in Holz. Hilfsmittel für Nachweise (z.B. Tabellen, Nachweise für Standardlösungen), Einbindung der Ver-

fahren in Softwareprogramme. Projektverantwortung: Empa, Dübendorf / Berner Fachhochschule, Biel

6.2.6 Optimierung Innenbauteile/Aussenbauteile

Um die Leistungsfähigkeit und die Wirtschaftlichkeit von Holzbauteilen zu verbessern, werden einzel-ne Bauteilaufbauten von verschiedene Holzbausysteme analysiert und in enger Zusammenarbeit mit der Industrie unter Einbezug von neuen Materialien/Materialkombinationen weiterentwickelt und opti-miert. Zu erwartende Ergebnisse: Systemlösungen für Mindest- und erhöhte Anforderungen. Bautechnisch optimierte Umsetzung. Projektverantwortung: Berner Fachhochschule, Biel

6.2.7 Haustechnik

Heutige Gebäudetechniksysteme werden verglichen und bezüglich ihrer Eignung im Holzbau analy-siert. Standardisierte Systemlösungen werden zusammen mit der Industrie weiterentwickelt und auf die spezifischen Gegebenheiten im Holzbau angepasst. Zu erwartende Ergebnisse: Entscheidungshilfe bei der Systemwahl und Planungshilfsmittel für den akustisch optimalen Ein-

satz von heutigen Systemen (zur Vermeidung von akustischen Schwachstellen). Wirtschaftliche, auf den Holzbau adaptierte Systemlösungen. Projektverantwortung: HTA, Luzern / FHNW, Muttenz

6.2.8 Bauen im Bestand

Gebäude müssen bei Bauerneuerungen den deutlich gestiegenen schalltechnischen Anforderungen genügen. Dieses anspruchsvolle Aufgabengebiet erfordert umfassendere Planungsgrundlagen. Im Projekt werden die Kenntnisse der akustischen Eigenschaften bestehender Bausubstanzen erweitert und Systemlösungen unter Berücksichtigung neuer Materialien und Anwendungstechnologien ent-wickelt. Zu erwartende Ergebnisse: Ermittlung von Eigenschaften und Optimierungspotentialen bestehender Bausubstanzen. Entwicklung von bautechnisch angepassten Sanierungsmassnahmen für die schallschutztechni-

sche Ertüchtigung von Holzbauteilen. Projektverantwortung: Berner Fachhochschule, Biel

6.2.9 Projektierung und Prognose

Auf der Grundlage der SIA 181 werden für die Praxis schalltechnische Grundlagen und technische Instrumente für die Projektierung und Dimensionierung des Schallschutzes im Holzbau bereitgestellt. Für die Anwendung der Prognoseverfahren werden die dazu erforderlichen bauakustischen Kennwer-te abgebildet.

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Zu erwartende Ergebnisse: Publikationen als Teil der Lignum-Dokumentation Schallschutz für Planer und die holzverarbeiten-

de Branche mit Schwerpunkt Projektierung und Prognose. Bauteilkatalog mit Angaben zu schalltechnischen Kennwerten für in der Schweiz bedeutende

Konstruktionen. Laufende Dokumentation von realisierten Objektlösungen, Beispielsammlung für Projektierende. Projektverantwortung: Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich

6.2.10 Bautechnische Umsetzung

Als Anwendungshilfen für die bautechnische Umsetzung von anspruchsvollen Holzbauprojekten wer-den in technischen Publikationen aktuellste Erkenntnisse und praxisgerechte Lösungen für Planende und Ausführende aufgezeigt. Hilfsmittel zu Qualitätssicherungsmassnahmen für schallschutztechnisch optimierte Gebäude werden für sämtliche Projektphasen erstellt. Zu erwartende Ergebnisse: Publikationen als Teil der Lignum-Dokumentation Schallschutz für Planer und die holzverarbeiten-

de Branche mit Schwerpunkt Bautechnische Umsetzung/Qualitätssicherung. Unterstützende Hilfsmittel auf der Internet-Site der Lignum. Projektverantwortung: Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich

6.2.11 Aus- und Weiterbildung

Mit dem Projekt „Schallschutz im Holzbau“ kann intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit betrie-ben werden. Die Erkenntnisse des Projektes werden mit technischen Dokumentationen und weiteren Hilfsmitteln festgehalten und veröffentlicht. Für die breite Verankerung wird das erarbeitete Wissen praxisnah geschult. Zu erwartende Ergebnisse: Branche kann die aktuellen Normen, Dokumentationen und Hilfsmittel in der Praxis anwenden. Durch Aus- und Weiterbildungen steht speziell geschultes Fachpersonal zur Verfügung. Projektverantwortung: Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich

6.2.12 Vertrauensbildende Massnahmen

Das Verständnis für den Schallschutz leidet daran, dass sich die schalltechnischen Eigenschaften sehr schlecht für den Planer und Nutzer übersetzen lassen. Mit diesem Projekt sollen die akustischen Eigenschaften von Bauten in Holz künftigen Bauherren/Nutzer hörbar gemacht und die Leistungs-fähigkeit der Holzkonstruktionen einfach dargestellt werden. Zu erwartende Ergebnisse: Mit Hörmitteln (Klangbeispielen) und Hörgelegenheiten an Musterobjekten wird das Schalldämm-

vermögen verschiedener Holzkonstruktionen anschaulich demonstriert. Die Auswirkung unterschiedlicher konstruktiver Massnahmen im Bereich des baulichen Schall-

schutzes können im Planungsstadium aufgezeigt und durch subjektives Anhören beurteilt werden. Projektverantwortung: Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich

6.3 Terminplanung

6.3.1 Projektdauer

Das Projekt dauert nach aktueller Planung 6 Jahre.

6.3.2 Projektphasen

Die verschiedenen Projekte werden aufgrund ihrer Dringlichkeit durchgeführt. Die Teilprojekte mit Schwerpunkt „Grunddaten“ werden zuerst initiiert und bearbeitet, damit die notwendigen Grundlagen für die Teilprojekte „Technischer Schallschutz“ zur Verfügung stehen. Die Erkenntnisse des Projektes (Projekte im Bereich Wissenstransfer) werden nach den Forschungs- und Entwicklungsarbeiten ver-öffentlicht.

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Nachfolgende Tabelle gibt eine Grobübersicht der Projektphasen. Detaillierte Angaben sind den Pro-jektbeschrieben im Anhang A.1 zu entnehmen.

Teilprojekte 2

009

2010

2011

2012

2013

2014

Projektsteuerung / Koordination / Kommunikation

Labormessungen – direkte Schallübertragung

Labormessungen – indirekte Schallübertragung

In-situ-Messungen

Subjektive Wahrnehmung von Schall

Prognoseverfahren

Optimierung Innenbauteile

Optimierung Aussenbauteile

Haustechnik

Bauen im Bestand

Projektierung und Prognose

Bautechnische Umsetzung

Aus- und Weiterbildung

Vertrauensbildende Massnahmen

6.4 Projektorganisation

6.4.1 Projektpartner

Das Projekt wird durch sämtliche wichtige Verbände der Holzwirtschaft und von wichtigen Industrie-partnern und Forschungsinstitute getragen. Die massgebliche Unterstützung erfolgt durch das Förder-programm des Bundesamtes für Umwelt BAFU.

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

6.4.2 Organigramm

Die Führung des Projektes wird durch die Projektträger Lignum / Berner Fachhochschule (BFH) wahr-genommen. Im Projekt beteiligt sind die in diesem Bereich wichtigsten Forschungsinstitutionen der Schweiz (Empa, HTA, FHNW). Die Aktivitäten werden international koordiniert. Eine enge Zusam-menarbeit erfolgt mit Deutschland (DGFH) und Österreich (Holzforschung Austria). Begleitet wird das Projekt von ausgewiesenen Fachspezialisten. Industrievertreter werden in die einzelnen Teilprojekte einbezogen.

Projektträger

Lignum / BFH-AHB

TeamBernhard Furrer (PL)

Matthias Schmid

Heinz Weber

Vertreter TrägerAndreas Müller

Christoph Starck

Fachgremium

Holzbau Schweiz

SIA

Empa

FachspezialistenMarkus Ringger

Pirmin Jung

Heiri Huber

Frieder Emrich

Beat Kühn

Ralph Schläpfer

Marco Ragonesi

Conrad Lutz

Denis Pflug

Holzforschung austria

Holzabsatzfonds

DGfH

Projektgliederung

Schallschutz im Holzbau

Projektsteuerung /

KoordinationGrunddaten

Technischer

SchallschutzWissenstransfer

Hochschulen

Institute

Industrie / KMU

Verbände

Finanzträger

BAFU

Verbände

KMUSystemanbieter

und weitere

6.5 Finanzierungskonzept

6.5.1 Finanzbedarf

Abklärungen des Finanzbedarfs wurden bei Aufbau und Konzeption der Teilprojekte geführt und sind im Beschrieb der einzelnen Teilprojekte (Anhang A.1) abgebildet. Eine Zusammenstellung des Fi-nanzbedarfs ist nachfolgend aufgeführt.

Projektsteuerung / Koordination / Kommunikation 720‘000

Labormessungen – direkte Schallübertragung 375‘000

Labormessungen – indirekte Schallübertragung 1‘375‘000

In Situ Messungen 460‘000

Subjektive Wahrnehmung von Schall 200‘000

Prognoseverfahren 220‘000

Optimierung von Innenbauteilen 400‘000

Optimierung von Aussenbauteilen 200‘000

Haustechnik 370‘000

Bauen im Bestand 200‘000

Projektierung und Prognose 580‘000

Bautechnische Umsetzung 500‘000

Aus- und Weiterbildung 100‘000

Vertrauensbildende Massnahmen 200‘000

Finanzbedarf Gesamt 5‘900‘000

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

6.5.2 Finanzierungsplan

Der Finanzierungsplan basiert auf Vorgesprächen und Absichtserklärungen mit den Verbänden, ver-schiedenen Industriepartnern und Institutionen sowie dem BAFU. Auf dieser Grundlage werden nun die weiteren Verhandlungen geführt und schriftliche Leistungsvereinbarungen abgeschlossen. Die zur Verfügung stehenden Mittel der Verbände werden mehrheitlich für die Projektsteuerung / Ko-ordination / Kommunikation verwendet. Die Industriepartner / Unternehmer investieren in die Schall-messungen (Labor- und In-situ-Messungen) und in Weiterentwicklungen im technischen Schallschutz. Die Forschungsförderung / Institutionen interessieren sich für einzelne Teilprojekte. Die Fördergelder des Bundesamtes für Umwelt BAFU werden schwerpunktmässig für den Wissenstransfer, aber auch für einzelne Teilprojekte der Aktionsfelder „Grunddaten“ und „Technischer Schallschutz“ eingesetzt.

Verbände 800‘000

Selbsthilfefonds SHF 6 x 70‘000 420‘000

Holzbau Schweiz 6 x 20‘000 120‘000

VSSM 6 x 15‘000 90‘000

FRM 6 x 7‘500 45‘000

HWS 6 x 7‘500 45‘000

VGQ 6 x 5‘000 30‘000

ISP 6 x 2‘000 12‘000

FFF 6 x 2‘000 12‘000

SFH 6 x 2‘000 12‘000

STE 6 x 2‘000 12‘000

VSH 6 x 2‘000 12‘000

Industriepartner / Unternehmen 1‘400‘000

Hersteller Werkstoffe (Cash-Beiträge) 400‘000

Hersteller Bausysteme (Cash-Beiträge) 250‘000

Hersteller Holzbauten (Cash-Beiträge) 150‘000

Eigenleistungen (Materiallieferungen + Arbeitsleistungen) 600‘000

Forschungsförderung / Institutionen 750‘000

Fonds zur Förderung der Wald- und Holzforschung 100‘000

SNF / KTI / Bundesamt für Wohnungswesen 300‘000

Forschungsinstitute (Eigenleistungen) 350‘000

BAFU 2‘950‘000 Förderprogramm Bundesamt für Umwelt 2‘950‘000 Total Gesamtfinanzierung 5‘900‘000

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7 VERZEICHNISSE

7.1 Stichwortverzeichnis

Aktionsfelder ................................................................................................................................ 9, 18, 25 Auralisation .............................................................................................................................................. 7 Bauakustik ............................................................................................................................................... 7 Bauteileigenschaften ............................................................................................................................... 7 C-Werte .............................................................................................. Siehe Spektrum-Anpassungswerte EN 12354 ......................................................................................................................... 7, 12, 15, 20, 21 Finanzierungsplan ................................................................................................................................. 25 Flankenübertragungen ....................................................................................... Siehe Schallnebenwege Messverfahren ........................................................................................................................... 11, 15, 18 Normen

DIN 4109 .............................................................................................................. 13, 15, 18, 20, 21, 55 EN 12354 ..................................................................................................................................... 12, 18 SIA 181 .................................................................................................................. 7, 11, 12, 18, 20, 21

Planungssicherheit .................................................................................................................................. 8 Prognoseverfahren .............................................................................................. 8, 12, 15, 18, 20, 21, 27 Projektierungszuschlag KP .................................................................................................................... 12 Qualitätssicherung ......................................................................................................................... 7, 8, 22 Schallmessungen ........................................................................................................................ 9, 11, 25

In-situ-Messungen ................................................................................................................. 11, 18, 20 Labormessungen ............................................................................................................. 11, 13, 18, 20

Schallnebenwege ............................................................................................................................ 12, 19 Schwerpunkt der Holzwirtschaft .............................................................................................................. 9 Spektrum-Anpassungswert ................................................................................................................... 12 Subjektive Wahrnehmung ............................................................................................................... 15, 20 Wissenstransfer ..................................................................................................................... 8, 19, 22, 25

7.2 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Soll-Zustand im Schwerpunkt Schallschutz im Holzbau .....................................................7

Abbildung 2: Zielsetzung und Massnahmen im Projekt ...........................................................................8

Abbildung 3: Der erste Teil wird als Vorprojekt definiert. Hier werden die nötigen Grundlagen für das Projekt zusammengetragen und daraus die nötigen Aktionsfelder definiert. ....................9

Abbildung 4: Die Umsetzung von der Vorstellung bezüglich Qualität des Schallschutzes bis hin zum Erleben des Bauergebnisses unterliegt verschiedenen ‹Übersetzungsstufen›; nach [4].10

Abbildung 5: Die bauakustische Grunddaten führen zur Qualität des Schallschutzes ......................... 11

Abbildung 6: Bewertetes Bau- bzw. Schalldämm-Mass R’w und Rw bzw. Bewerteter Norm-Trittschallpegel L’n,w und Ln,w .......................................................................................... 11

Abbildung 7: Bestandesaufnahme von In-situ- und Labormessungen (Luftschall) an Deckensystemen in Holzbauweise (Stand November 2008). Quellen: SIA D 0189 [5]; Integration des Holz- und Skelettbaus in die neue DIN 4109 [18]; dataholz.com [21]. ........................... 13

Abbildung 8 Kenndaten als Basis zur Dimensionierung des Schallschutzes im Holzbau ................... 14

7.3 Literaturverzeichnis

7.3.1 Verordnungen und Normen

[1] Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft: Lärmschutz-Verordnung (LSV) vom 15. 12. 1986 (Stand 01.01.2008), Bern 2007

[2] Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein: SIA Norm 181 „Schallschutz im Hoch-bau“, Zürich 2006

[3] SN EN 12354-1 bis -6: Bauakustik - Berechnung der akustische Eigenschaften von Ge-bäuden aus den Bauteileigenschaften, Teil 1 bis 6, 2000

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

7.3.2 Literatur und Schriften

[4] Lignum, Holzwirtschaft Schweiz: Lignatec 22 „Schallschutz von Decken“, Zürich 2008, ISSN 1421-0320

[5] Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein: SIA-Dokumentation D0189 „Bauteildo-kumentation – Schallschutz im Hochbau“, Zusammenstellung gemessener Bauteile, Zü-rich 2005

[6] Informationsdienst Holz: Erneuerung von Fachwerkbauten, holzbau handbuch Reihe 7, Teil 3, Folge 1, 2004, ISSN 0466-2114

[7] Informationsdienst Holz: Modernisierung von Altbauten, holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1, 2001, ISSN 0466-2114

[8] Informationsdienst Holz: Nachträglicher Dachgeschossausbau, holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 3, 2000, ISSN 0466-2114

[9] Informationsdienst Holz: Schalldämmende Holzbalken- und Brettstapeldecken, holzbau handbuch Reihe 3, Teil 3, Folge 3, 1999, ISSN 0466-2114

7.3.3 Tätigkeits- und Forschungsberichte

[10] EKLB Eidgenössische Kommission für Lärmbekämpfung: Tätigkeitsberichte 2004–2007

[11] Hochschule für Architektur, Bau und Holz: holz 21‚Schallschutz im mehrgeschossigen Holzbau’, Forschungsbericht 2624-SB-01, Biel 2003

[12] Ift Rosenheim: Holzbalkendecken in der Altbausanierung, 2008, Förderer DGfH und Holz-absatzfonds

[13] Lang J.: Schallschutz im Wohnungswesen, TU-Wien im Auftrag der St. Gobain – ISOVER, 2006

[14] Lechner Ch.: Ringversuch für bauakustische Messungen, im Auftrag des Umweltbundes-amtes, Wien 2001

[15] Schmid M.: „Bauakustische Prognoseverfahren im Vergleich“, Holzbautag Biel 07 –Schallschutz im Geschossbau, BFH-AHB / Lignum

[16] Schmid M.: Schallverhalten von Holz-Beton-Verbunddecken im mehrgeschossigen Holz-bau, Maser-Thesis ENSTIB, Epinal/Biel 2004

[17] Schmid M., Weber H.: „Schalltechnische Instandsetzung und Ertüchtigung von Ge-schossdecken in Holz“, Holzbautag Biel 2008 – Überwachung, Instandhaltung und Reno-vation von Bauten, BFH-AHB / Lignum

[18] Scholl W.: Integration des Holz- und Skelettbaus in die neue DIN 4109, Forschungsbericht T 3090, Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart, 2005, ISBN 3-8167-6947-0

[19] WSKB 59/2007 Entwurf für ein Klassifizierungskonzept für den Wohnungsbau

7.3.4 Elektronische Medien

[20] COST – European Cooperation in the field of Scientific and Technical Research: http://www.cost.esf.org/, Action FP0702: Net-Acoustics for Timber based Lightweight Buil-dings and Elements, 18. November 2008

[21] Österreichische Gesellschaft für Holzforschung: http://www.dataholz.com, Katalog bau-physikalisch und ökologisch geprüfter Holzbauteile, 5. November 2008

[22] Holzabsatzfonds, Absatzförderungsfonds der deutschen Forst- und Holzwirtschaft , http://www.informationsdienst-holz.de, 20. November 2008

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

8 ANHANG

A.1 Beschrieb Teilprojekte

Nachfolgend sind die Teilprojekte des Projektes „Schallschutz im Holzbau“ im Detail beschrieben.

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Projektsteuerung / Koordination / Information

Allgemein Für den Holzbau stehen die schalltechnischen Grundlagen nicht im gleichen Masse zur Verfügung wie im Massivbau. Die Know-how-Defizite führen zu Unsicherheiten bei Planern und der holzverarbeitenden Branche. Die Folge daraus sind unter anderem Objektlösungen mit unbefriedigenden Schall- ergebnissen oder unwirtschaftliche Konstruktionen, die gegenüber anderen Baustoffen Wettbewerbsnachteile mit sich bringen. Um Wissenslücken zu schliessen und die Planungssicherheit zu erhöhen, ist erheblicher Forschungs-, Entwicklungs- und Informationsbedarf gegeben. Die hohen Zielsetzungen können jedoch nur mit einer koordinierten und sy-stematischen Vorgehensweise erreicht werden.

Ziel Umsetzung des Gesamtkonzeptes Schallschutz im Holzbau

Nutzen Aktivitäten im Schallschutz werden zentral gesteuert und koordiniert Einbezug der gesamten Branche / Bedürfnisse der Branche werden be-

rücksichtigt Synergien werden genutzt, Mittel und Ressourcen gebündelt Erkenntnisse des Projektes werden der Branche und weiteren interessier-

ten Kreisen zur Verfügung gestellt

Massnahmen Projektleitung Gesamtprojekt

Leitung und Verantwortung für Gesamtprojekt, Aktionsfelder und Teilpro-jekte

Leitung das Fachgremiums

Laufende Überprüfung und Dokumentation des Projektfortschrittes (Ziel-erreichung, Termine)

Steuerung der Kommunikationstätigkeit

Finanzielle Verantwortung Fachbeirat

Fachliche Begleitung Gesamtprojekt, Aktionsfelder und Teilprojekte durch Spezialisten aus den Bereichen Holz und Akustik

Fachliche Unterstützung der Projektleitung, Teilprojektleiter

Stellungnahmen zu Teilergebnissen, Vernehmlassung zu Endergebnisse

Vertretung der Projektpartner Wissenstransfer zwischen Projektpartnern und zwischen Regionen

Einbindung der Projektpartner in das Gesamtprojekt

Einbindung der Sprachregionen (Romandie) in das Gesamtprojekt

Austausch der Projektergebnisse an periodischen Treffen

Informationen über aktuellen Projektstand Internationale Koordination

Zusammenarbeit und Austausch bei Forschungs- und Entwicklungs- arbeiten

Einbindung internationaler Forschungsergebnisse Kommunikationstätigkeiten, weiterführende Aktivitäten

Pressemitteilungen und Fachartikel

Referate

Beratungen

Internet

Zu erwartende Ergebnisse

Wissenssprung durch konzentrierte Aktivitäten

Weiterentwicklung gängiger Systeme für den mehrgeschossigen Holz-bau

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Breite Verankerung / Akzeptanz der Ergebnisse in der Branche durch Koordination der Aktivitäten

Abbau von Hindernissen / Vorurteilen dank gesicherten Erkenntnissen

Weitere Etablierung der Holzbauweise, Markterweiterung des mehrge-schossigen Holzbaus

Zielpublikum Verbände / Kommissionen, Forschungsinstitute / Hochschulen, Industriepart-ner / Branche

Projektorganisation, -verantwortung

Vertreter der Projektträger: Christoph Starck, Lignum Andreas Müller, BFH Biel Projektleitungsteam: Bernhard Furrer, Lignum (Leitung) Matthias Schmid, BFH Biel Heinz Weber, Weber Energie und Bauphysik Ev. weitere Person mit Erfahrung in der Projektierung mehrgeschossiger Holzbauten sowie Schallschutz Fachgremium: Frieder Emrich, Empa/SIA Marco Ragonesi, Ragonesi Strobel und Partner Ralph Schläpfer, Lignatur Pirmin Jung, Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau Heinrich Huber, Minergie Agentur Bau Beat Kühn, Kühn und Blickle Conrad Lutz, Conrad Lutz architecte Sàrl Markus Ringger, Fachhochschule Nordwestschweiz Denis Pflug, Cedotec / FRM Vertreter der Verbände (Holzbau Schweiz, VSSM, ev. weitere) Vertreter aus Österreich (Holzforschung Austria, Uni Innsbruck) Vertreter Deutschland (DGFH, ift Schallschutzzentrum)

Zeitraum 2009 bis 2014

Finanzbedarf

CHF 720‘000, verteilt über 6 Jahre Honorare für Projektleitung: CHF 480‘000 Honorare für Mitglieder Fachgremium: CHF 60‘000 Wissenstransfer zwischen Projektpartnern / Regionen: CHF 90‘000 Internationale Koordination: CHF 30‘000 Kommunikationstätigkeiten: CHF 60‘000

Finanzierung Durch Verbände der Holzwirtschaft Jährliche Beiträge von: Selbsthilfefonds, Holzbau Schweiz, VSSM, FRM, FFF, ISP, VGQ, STE usw.)

Bearbeiter Bernhard Furrer

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Labormessungen - direkte Schallübertragung

Allgemein Die Prognoseverfahren basieren auf den Kenndaten ohne Nebenwegübertra-gungen und den Spektrumsanpassungswerten. Die Schalldämmung ohne Nebenwegübertragungen wurde von einigen eingesetzten Holzbausystemen noch nie gemessen. Eine systematische Analyse und Konzepte zur Weiterentwicklung sind oft nicht vorhanden. Dies gilt für die Bauteile in Decken, Aussenwände, Dächer (Steil- und Flachdach) sowie Türen und Fenster.

Ziel Kennwerte für Bauteilkatalog mit Konstruktionen in Holz mit aktuellem Stand der Technik erarbeiten.

Grunddaten für Weiterentwicklungen verbessern. Kennwerte für Prognoseverfahren erarbeiten. Berücksichtigung der Problematik tieffrequenter Geräusche

Mindestanforderungen resp. erhöhten Anforderungen an den Schall-schutz müssen dank klarer und dokumentierter Randbedingungen er-reicht werden.

Nutzen Hilfsmittel für Planer ergänzen/ Reduktion Komplexität Synergien nutzen, z.B. Koordination Durchführung, Laborkosten senken Erhöhte Planungssicherheit dank einheitlichen und gesicherten Angaben Realisierungseffizienz dank gesammelter Information Wirtschaftlichere Lösungen durch Minimierung von Unsicherheiten

Grundlagen Bestehende Holzbausysteme Bedarfsanalyse und Systematik

Massnahmen Evaluation der Holzbausysteme Bedarf an Bauteilprüfungen (Decken, Wände, Dach usw.) Prüfmethoden, Prüfinstitut, Prüfzeugnisse Vorbereitungen Prüfungsplan Koordination der Durchführung Durchführung der Schallmessung im Labor. Folgendenschalltechnischen Eigenschaften werden erhoben: Bewertetes Schalldämm-Mass Rw Bewertetes Normtrittschalldämm-Mass Ln,w Spektrumsanpassungswerte C, Ctr, CI Die Herkunft der Werte ist zurückverfolgbar (Prüfberichte). Ausschliesslich Kennwerte aus Labormessungen in Prüfständen ohne Flan-kenübertragung

Zu erwartende Ergebnisse

Der Schweiz stehen Kennwerte der gängigsten Systeme für die Anwendung der Prognoseverfahren zur Verfügung

Zielpublikum Ver- und Bearbeiter von Holz, Bauphysik, Ingenieure, Architekten

Projektorganisation, -verantwortung

Empa Dübendorf, BFH-AHB Biel, Lignum Zürich Systemhersteller (Arbeitsgruppe pro System)

mögliche Projektpartner

Schuler Pius AG, Rothenthurm Tschopp Holzbau, Hochdorf Logus Systembau AG, Schönenberg Erne AG Holzbau, Rheinfelden

Pavatex Homatherm Isover AG Flumroc AG

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Blumer-Lehmann, Gossau Lignatur AG, Waldstatt Lignotrend, Nebikon/D-Bannwil Modulbau AG, Wohlen Homogen 80 HWZ

Isofloc AG Swisspor AG Knauf Rigips Kronospan Fermacell

Prüfinstitute Empa Dübendorf (Leichtbau-Prüfstand) IFT Rosenheim, LSW (Holzprüfstand) HFT Stuttgart, Labor für Bauphysik

Zeitraum 2008 Bedarfsanalyse, Prüfstandevaluation 2009/2010 Messungen durchführen, Konstruktion optimieren; Vergleich mit Baumessungen, Prognosen, statistische Auswertung, Über-nahme in Bauteilkatalog

Finanzbedarf

Evaluation: Bedarf, Prüfmethoden, Prüfinstitute Koordination der Prüfungen Aufwandschätzung pro Bauteil: Material für Prüfelement, Transport, Ein- und Ausbau durch Produkt-/Systemhersteller + je 1 Messungen Luft- und Trittschall ca. Fr. 12'000.- Annahme: 25 Bauteile Aufbereitung der Resultate für die Aufnahme in den Bauteilkatalog Total

CHF 50’000 CHF 300'000 CHF 25'000 CHF 375'000

Finanzierung durch Projektpartner

Bearbeiter Heinz Weber

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Labormessungen – indirekte Schallübertragung

Allgemein An die Anschlusssituationen von Decke an Aussen- wie auch Innenwand werden hohe Anforderungen gestellt. Durch die statische Verbindung in dem Bereich entstehen für den Schallschutz aber erhebliche Nachteile. Die Sum-me all dieser Flankenübertragungen trägt also entscheidend zum Schallver-halten des trennenden Bauteils bei. Die Kennwerte dieser Einflussparameter zu Bauteilen in Holzbauweise sind meist nicht bekannt. Erste Untersuchungen fanden im Rahmen der Überarbei-tung der neuen DIN 4109 statt. Für die Dimensionierung der Bauteile hinsichtlich des Schallvermögens ist es von elementarer Bedeutung, diese Einflussgrössen einzurechnen.

Ziel Schallmessungen (evt. auch Messreihe SEA) von Deckensystemen in Leichtbauweise mit definierten Auflagersituationen (elastische Auflager (KTI-Projekt BFH))

Schwerpunkt auf wirtschaftliche, für den Schweizer Markt bedeutende Konstruktionen

Abbildung der relevanten bauphysikalischen Kennwerte Berücksichtigung der Prognoseverfahren Norm SIA 181 (Ausgabe 2006) Berücksichtigung Problematik tieffrequente Geräusche Interdisziplinäre Betrachtung (statische und bauphysikalische Aspekte)

Nutzen Hilfsmittel für Planer / Reduktion Komplexität Erhöhte Planungssicherheit dank einheitlichen und gesicherten Angaben Realisierungseffizienz dank gesammelter Information Wirtschaftlichere Lösungen durch Leitdetails

Grundlagen Labormessungen – direkte Schallübertragung

Massnahmen Erhebung der Kennwerte erfolgen analog dem Forschungsbericht T3090 In-tegration des Holzskelettbaus in die neue DIN 4109. Dabei werden vor allem ergänzende Bauteile geprüft, die in der Schweiz zur Anwendung kommen. Folgende schalltechnischen Eigenschaften werden angegeben: Flankendämm-Masse Rij,w Bewertete Norm-Schallpegeldifferenz flankierender Bauteile Dn,f,w Längsleitungskorrektur K K1 und K2 als Korrekturwerte für die Trittschallübertragung Spektrum-Anpassungswert C,100-3150 + C,50-3150 (zur Bewertung von Fre-

quenzeinbrüchen an Schallpegelkurven (Innenlärm)) Spektrum-Anpassungswert Ctr,100-3150 + CI,50-3150 (zur Bewertung vorrangig

tieffrequenten Verkehrslärms bzw. von Musikanteilen) Spektrum-Anpassungswert CI,100-3150 + CI,50-2500 (zur Bewertung vorrangig

tieffrequenter Trittschallanteile) Frequenzverlauf Anforderungskriterien für Messungen: Messungen basieren auf bestehenden ISO Normen, durchgeführt durch

akkreditierte Prüfstellen. Ausschliesslich Kennwerte aus Labormessungen in Leichtbau-

Prüfständen Die Herkunft der Werte ist zurückverfolgbar (Prüfberichte).

Zu erwartende Ergebnisse

Der Schweiz stehen die Grunddaten für die Anwendung der Prognoseverfah-ren zur Verfügung Es liegen die Flankenübertragungswerte für die massgebenden Konstruk-

tionen in Holz vor.

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Die Kennwerte können für die Prognoseverfahren EN 12354 (detailliertes, vereinfachtes Verfahren), neue DIN 4109 und somit auch für die SIA 181 gebraucht werden.

Zielpublikum Planer, Architekten, Ingenieure sowie Ver- und Bearbeiter von Holz

Projektorganisation, -verantwortung

Lignum, BFH-AHB, EMPA Systemhersteller (Arbeitsgruppe pro System)

mögliche Projektpartner

Schuler Pius AG, Rothenthurm Tschopp Holzbau, Hochdorf Logus Systembau AG, Schönenberg Erne AG Holzbau, Rheinfelden Blumer-Lehmann, Gossau Lignatur AG, Waldstatt Lignotrend, Nebikon/D-Bannwil Modulbau AG, Wohlen Homogen 80 HWZ Weitere Partner: Im Bereich Verbindungsmittel und Auflagersysteme

Pavatex Homatherm Isover AG Flumroc AG Isofloc AG Swisspor AG Knauf Rigips Kronospan Fermacell

Prüfinstitute Empa Dübendorf (Leichtbau-Prüfstand) IFT Rosenheim, LSW (Holzprüfstand) HFT Stuttgart, Labor für Bauphysik

Zeitraum 2008 Bedarfsanalyse, Koordination der Prüfungen 2009– 2011 Konstruktion optimieren, Messungen durchführen, Vergleich mit Baumessungen, Prognosen, statistische Auswertung, Über-nahme in Bauteilkatalog

Finanzbedarf

Evaluation: Bedarf, Prüfmethoden, Prüfinstitute Koordination der Prüfungen Aufwandschätzung pro Flanke: Material für Prüfelement, Transport, Ein- und Ausbau durch Produkt-/Systemhersteller + je 1 Messung Schallübertragung ca. CHF 12'000 Annahme: 50 Kombinationen (bei 25 Bauteilen) Aufbereitung der Resultate für die Aufnahme in den Bauteilkatalog Total

ca. CHF 50’000 ca. CHF 600'000 ca. CHF 25'000 ca. CHF 675'000

Finanzierung Projektpartner

Bearbeiter Heinz Weber

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Entwicklung von Entkopplungssystemen

Entwicklung von Ent-koppelungssystemen zur Unterdrückung der Schallnebenwege im Wand–Decken-Knoten bei Konstruktionen in Holzbauweise

Unter dem Bereich „Labormessungen indirekte Schallübertragung“ ist be-reits das Projekt „Entwicklung von Entkoppelungssystemen zur Unterdrü-ckung der Schallnebenwege im Wand–Decken-Knoten bei Konstruktionen in Holzbauweise“ initiiert. Ziel Der Zielmarkt der im Projekt zu entwickelnden Systeme liegt im Anwen-dungsfeld des Wand–Decken-Knotens in Holzbauweise. Hier kann durch das Prinzip der konsequenten Entkoppelung der Bauteile mit gleichzeitiger statischer Anbindung im Auflagerbereich ein höherwertiger Schallschutz garantiert und somit Komfort für den Benutzer erzielt werden. Heute werden im Bereich des Wand–Decken-Knotens keine wesentlichen Massnahmen zur Unterdrückung der Schallnebenwege getroffen. Die Deckenelemente werden ohne Entkoppelung direkt auf das Wandsystem aufgelegt. Daraus ergeben sich deutliche Nachteile für den akustischen Komfort, und die Bauteile selbst werden in ihrem Schalldämmvermögen nicht voll ausgenutzt. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung von Entkoppelungssystemen für den Wand–Decken-Knoten für eine bessere Schalldämmung. Dies hat für Hersteller von Decken- und Wandsysteme in Holzbauweise den Vorteil einer effizienten Planung und einer wirtschaftlichen bautechnischen Um-setzung dieses Bereichs. Der Ansatz von Systemen zur Entkoppelung der Wand- Deckenbauteile in Holzbauweise ist neu und bringt folgende Vorteile mit sich: Einfache Planung In sich schlüssiges System (Entkoppelung und statische Übertragung

zugleich) Hohe Qualität in der bautechnischen Umsetzung Wirtschaftliche Umsetzung des Wand–Decken-Knotens Eckdaten Leitung Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau, Biel Partner HBT-ISOL AG, Ampack AG, VGQ Finanzbedarf CHF 700’000 mitfinanziert durch die KTI (Förderagentur für Innovation des Bundes) Laufzeit November 2008 bis Oktober 2010

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Leichtbauprüfstand

Allgemein Um den Umfang an Labormessungen zu bewältigen, haben sich die Empa und die Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau bereits für den Bau eines „Leichtbauprüfstands“ entschieden.

Umsetzung Der Einsatz von leichten Bauteilen im Hausbau verursacht verstärkt Probleme in der Bauakustik und in der Baudynamik. Beim traditionellen Massivbau wa-ren diese Probleme wegen der grösseren Massen von untergeordneter Be-deutung. Die vorgeschlagene Testeinrichtung mit austauschbaren Wand- und Decken-elementen ist das Werkzeug, um die verschiedensten Fragen zu untersuchen, die sich in den Gebieten der Bauakustik, der Baudynamik und z.T. der Bau-physik ergeben. Es können diverse Materialien wie Holz, Glas, Stahl, Elasto-mere und Komposite und deren Kombination untersucht werden. Ähnliche Untersuchungen gab es an der Empa bisher nur zum Brandverhalten. Bisher wurden in verschiedenen Abteilungen der Empa die akustischen, dynami-schen oder thermischen Eigenschaften der Materialien alleine bestimmt, nicht aber deren Verhalten im Verbund. Die vorgeschlagene Testeinrichtung mit zwei übereinanderliegenden Raum-paaren bietet Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten in der ‚Leichtbau-akustik’ (vor allem beim Schallschutz im mehrgeschossigen Holzbau) und dient zum Studium des Verhaltens von Körperschallübertragungen durch die trennenden und flankierenden Bauteile (Flankenwegübertragungen / Direkt-schall). Mit dem praxisbezogenen Systemaufbau der Testeinrichtung können im Rhythmus der Industrie Untersuchungen für Forschung und Dienstleistung durchgeführt werden. Das hilft, Marktbedürfnisse zu erfüllen. In der neuen Leichtbau-Testeinrichtung werden: − neu entwickelte Materialien − Materialien im System-Verbund von Wänden und Decken (neue Wand- / Deckenkonstruktionen) sowie − verschiedene Übertragungssysteme in den Stossstellen bei Luftschall und Trittschall und / oder Schwingungen der Bauwerksdynamik untersucht.

Eckdaten Leitung Empa/Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau BFH Partner Div. aus Holzwirtschaft und Zulieferbranche Bauwirtschaft Investitionen CHF 1,1 Mio. (Variante 3) Diese Investition ist nicht Bestandteil des Projektes „Schallschutz im Holzbau“ und wird durch die Empa und die BFH getragen Laufzeit Dezember 2008 bis Juni 2009

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

In-situ-Messungen

Allgemein Die Qualität des Schallschutzes am Bau wird oft nur nach Beanstandungen durch Messungen überprüft. Die vorhandenen Messresultate sind oft nicht repräsentativ oder stehen nicht zur Verfügung (Expertise). Verbesserungen an den Systemen werden bei geeigneten Bauten auf der Basis von Erfahrungen aus erstellten Bauten umgesetzt. Die Ausführungsqualität muss besser erfasst und überwacht werden können. Ein systematischer Vergleich von Messresultaten gleichartiger Bauteile wird nicht erfasst.

Ziel Kritische Konstruktionen, Details und Konstruktionskombinationen erken-nen

Grundlagen zur Reduktion von Fehlerquoten erarbeiten Vergleich / Verifizierung zwischen Messung und Prognosen Grundlage für wirtschaftlichere Lösungen durch Minimierung von

Unsicherheiten

Nutzen Leistungspotential der Systeme erhöhen Überdimensionierungen vermeiden Qualitätskontrolle am Bau verbessern

Grundlagen Messnormen und Daten von Labormessungen Dokumentation und Zugänglichkeit der Bauten

Massnahmen Auswahl der Bauten Kriterien zur Auswahl der zu messenden Bauten festlegen (z.B. Häufig-

keit, Aufbau Decken, Wände, Konstruktionsprinzip) Die Messungen sollen in erster Linie den mehrgeschossigen Holzbau

berücksichtigen. Grundlagen zur Durchführung und Dokumentation der Messung Vergleichbare Auswertung und Darstellung der Messwerte Dokumentation der Messung mit einem Datenblatt Minimale messtechnische Daten, u. a. Spektrumsanpassungswerte Erfassen der relevanten Details der gemessenen Bauten Anforderungskriterien für Messungen: Messungen basieren auf bestehenden ISO Normen, durchgeführt durch

Bauphysikbüros Bau-Schallmessungen Luft- und Trittschall, Intensitätsmessung Die Herkunft der Werte ist zurückverfolgbar (Prüfberichte). Prognosen der gemessenen Situation erstellen Vergleich der Messresultate Vergleich der Resultate aus Labor- und Baumessung Prognosewerte und mit Messresultaten vergleichen Ursachen von Mängeln erheben Auswertung nach Bauteilaufbauten (Streubereich)

Zu erwartende Ergebnisse

Bessere Kenntnisse über die Faktoren der Qualität des Schallschutzes am Bau und Grundlagen zur Reduktion von Fehlerquoten

Systematischer Vergleich von Messresultaten gleichartiger Bauteile und Grundlagen für Prognoseverfahren

Zielpublikum Planer, Architekten, Ingenieure sowie Ver- und Bearbeiter von Holz, Lieferan-ten HWS, Materiallieferanten

Projektorganisation, -verantwortung

AHB (Projektleitung) Bauakustiker/SGA

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Holzbauingenieure Holzbauunternehmen Hauseigentümer/Investoren

mögliche Projektpartner

Schuler Pius AG, Rothenthurm Tschopp Holzbau, Hochdorf Logus Systembau AG, Schönenberg Erne AG Holzbau, Rheinfelden Blumer-Lehmann, Gossau Lignatur AG, Waldstatt Lignotrend, Nebikon/D-Bannwil Modulbau AG, Wohlen Homogen 80 HWZ Weitere Partner: Verbindungsmittel Auflagersysteme Bauherren Generalunternehmungen Immobilienfirmen Akustik-Büros

Pavatex Homatherm Isover AG Flumroc AG Isofloc AG Swisspor AG Knauf Rigips Kronospan Fermacell

Zeitraum 2009 Aufbau Projektorganisation, Ablaufplanung, Inhalte, Koordination Ab 2010 Messungen durchführen, Erfassung und Auswertung

Finanzbedarf

Koordination, Ausarbeitung der Grundlagen und Systematik Durchführung der Messungen, Bei-spiel: 6 Deckensysteme, 3 Varianten, 3 Bauten = 54 Messungen (LS + TS) à CHF 3'000 Intensitätsmessungen à CHF 5000 6 Systeme 2 Situationen = 12 Mess. Aussenbauteile à CHF 3000 Dach/Wand 20 Messungen Dokumentation der Messungen Datenerfassung und Auswertung Total

CHF 50’000 CHF 162'000 CHF 60'000 CHF 60'000 CHF 108'000 CHF 20'000 CHF 460'000

Finanzierung Projektpartner

Bearbeiter Heinz Weber

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Subjektive Wahrnehmung von Schall

Allgemein Ein wichtiger Punkt nebst den konstruktiven Aspekten ist der Umgang mit der subjektiven Empfindung des Schalls der Bewohner / Nutzer. Oftmals werden auf Seite des Planers falsche oder gar keine Anforderungen zusammen mit dem Bauherrn getroffen.

Ein Grund sind die fehlenden Grundlagen für eine eindeutige Zuweisung der Anforderung an den Schallschutz. In der Norm SIA 181 Ausgabe 2006 wer-den dazu in Anhang H nur sehr grobe Hinweise rein informativ vorgelegt. Der Umgang mit diesen Grössen ist somit nicht verbindlich. Damit der Bewohner am Ende aber den geforderten Komfort bekommt, sind diese Grundlagen elementar.

Ziel Schalltechnische Bemängelungen sind vielfach auf eine unzureichende Fest-legung des erwarteten Schallschutzes zurückzuführen. Die zu entwickelnden Empfehlungen und Anweisungen wirken präventiv und verhindern eine fal-sche Erwartung der ‚Schallschutzleistung’. Die Zielgruppen teilen sich dabei wie folgt auf: - Verbraucher (Bewohner) - Planer - Bauherren

Nutzen Hilfsmittel für Planer / Bauherren und Verbraucher Erhöhte Planungssicherheit Klares Vorgehen der Festlegung der Schallanforderungen aufgrund der

subjektiven Wahrnehmung von Schall Realisierungseffizienz Bedürfnisgerechte Umsetzung der Schallschutzerwartungen

Grundlagen Entwurf für ein Klassifizierungskonzept für den Schallschutz im Woh-nungsbau (siehe dazu wksb 59/2007)

Ableitung des Konzepts für die Beurteilung des subjektiven Schallempfin-dens der Bewohner (Erwartung an den Schallschutz)

Überführung der Beurteilung in die bestehenden Anforderungen gemäss Norm SIA 181

Massnahmen Um die nötigen Grundvoraussetzungen in diesem Projekt zu schaffen, sind folgende Massnahmen nötig. Bautechnische Umsetzung

Ähnlich der thermischen Behaglichkeit müssen Verhältnisse geschaffen wer-den, welche aufzeigen sollen, in welchen Situationen gewisse Konstruktionen an die Grenze der Behaglichkeit stossen. Die Verhältnisse haben dabei die Bezugsgrösse Masse/m2 (Steifigkeit) und den spezifischen Schalldämmwert. Somit schafft man den direkten Bezug zur Konstruktion. Die Problematik des subjektiven Schallempfindens lässt sich also zusammen mit der Einhaltung gewisser konstruktiver und bauphysikalischer Grössen in den Griff kriegen.

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Zu erwartende Er-gebnisse

Mit dem Projekt wird es möglich sein, die Erwartungen an den Schallschutz richtig zu interpretieren und definieren, um sie dann bautechnisch optimal umzusetzen (Handlungsanweisungen und Merkblätter). Es werden entsprechend den Zielgruppen Empfehlungen zum Umgang mit der subjektiven Wahrnehmung von Schall vorliegen.

Zielpublikum Planer, Architekten, Verbraucher (Bewohner), Bauherren

Projektorganisation noch offen

mögliche Projektpartner

BFH-AHB (Architektur, Holz und Bau; PL) BFH-HKB (Hochschule der Künste) BFH-soziale Arbeit (Soziale Arbeit) SUVA BAFU

Zeitraum 2008 Projektformulierung 2009 Bearbeitung 2009 Abschluss

Finanzbedarf

Recherche und Grundlagen Rahmenbedingungen / Pflichtenheft Struktur und Raster Umsetzung und Realisierung Anweisungen / Merkblätter Total

CHF 12'000 CHF 25'000 CHF 25'000 CHF 98'000 CHF 40'000

CHF 200'000

Finanzierung SNF Förderprogramm Sinergia CHF 180'000 Eigenleistung BFH-AHB CHF 20'000

Bearbeiter Matthias Schmid

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Prognoseverfahren

Allgemein Die Norm EN 12354 ist quasi europaweit zur Berechnung des Schalldämm-vermögens von Bauteilen und Gebäuden rechtskräftig eingesetzt. Die SIA 181 sowie auch die überarbeitete Norm DIN 4109 setzten zur Schallprognose auf diese Norm. Für die Berechnungen sind aber beim detaillierten Verfahren frequenzabhängige Kenngrössen der flankierenden Bauteile nötig. Diese Voraussetzung ist eine grosse Herausforderung für die Leichtbauweise in Holz, da hier sehr viele Kombinationen von Werkstoffen und Bauteilen mög-lich sind. In der neuen DIN 4109 wurde das Verfahren grundsätzlich vereinfacht mit einer ausreichenden Genauigkeit zu gemessenen Werten. Erste Flanken-werte für gewisse Holzkonstruktionen sind darin vorhanden. Typische national angewendete Konstruktionen fehlen aber.

Ziel Bereitstellung von Prognoseverfahren für aktuelle Konstruktionen in Holz Verbesserung der Genauigkeit der Prognoseverfahren

Nutzen Berechnung des Schalldämmvermögens von gängigen Bauteilen in Holz möglich in der Stufe Planung

Hilfsmittel für Planer / Reduktion Komplexität

Grundlagen Ergebnisse aus Labormessungen direkte und indirekte Schallübertragung (Datenbank)

Massnahmen Einbindung: Nachweise / Lösungen für Standardkonstruktionen und Standard-

situationen Tabellenwerke analog T3090 (Integration Holzbau in die neue DIN 4109) Einfache Hilfsmittel (z.B. Tabellen, Musterbeispiele) Die Kennwerte werden in die Software BASTIAN eingefügt. Als Resultat

ergibt sich die Berechung des Schalldämmvermögens von Holzkonstruk-tionen nach EN, DIN oder/und SIA.

Plausibilität: Um die Genauigkeit der errechneten Werte zu bestimmen, ist einerseits

ein Ringversuch einer Berechnung nötig. Zudem sollen berechnete Situationen mit In-situ-Messungen verifiziert

werden.

Zu erwartende Ergebnisse

Anwendbarkeit der Prognoseverfahren nach Norm SIA 181, nach (neuen) DIN 4109, nach EN 12354 (vereinfachte Verfahren) für aktuelle Konstruk-tionen in Holz

Hilfsmittel für Nachweise (z.B. Tabellen, Nachweise für Standard-lösungen), Einbindung der Verfahren in Softwareprogramme

Zielpublikum Planer, Architekten, Ingenieure

Projektorganisation, -verantwortung

BFH-AHB (PL) Empa SGA

mögliche Projektpartner

Norsonic, Matthias Brechbühl

Zeitraum 2010 Entwicklung und Strukturierung von Hilfsmittel Einbindung in Software ab 2011 für definitive Prognoseverfahren aus den Ergebnissen von Labormessungen (direkte und indirekte Schallübertragung)

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Finanzbedarf

Konzept Entwicklung von vereinfachten Nachweisverfahren / Hilfsmitteln Programmierung und Schnittstellen (Datenbank etc. ) Total

CHF 20’000 CHF 140'000 CHF 60'000

CHF 220'000

Finanzierung Förderprogramm BAFU Norsonic

Bearbeiter Matthias Schmid

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Optimierung von Innenbauteilen

Allgemein Die Qualität des Schallschutzes einiger auf dem Markt erhältlicher Holzbautei-le muss verbessert werden. Verbesserungen an den Systemen werden zur-zeit bei geeigneten Bauten basierend auf Erfahrungen aus früher erstellten Bauten umgesetzt. Eine systematische Analyse und weiterführende Konzepte zur Weiterentwick-lung sind oft nicht vorhanden.

Ziel Leistungsfähigkeit der Systeme erhöhen mit Schwerpunkt auf wirtschaftli-chen, für den Schweizer Markt bedeutenden Konstruktionen

Problematik tieffrequenter Geräusche deutlich verbessern – Zufriedenheit der Kunden

Einbezug der Vibroakustik

Nutzen Effizientere Bauteile (geringere Kosten, höhere Leistung) Wirtschaftlichere Lösungen durch Minimierung von Unsicherheiten –

systembezogen

Grundlagen Labormessungen In-situ-Messungen

Massnahmen Erfassung und Auswertung der Daten ausgeführter Bauten Optimierungspotential ausloten, Einsatzbereich, Markt-Potential Verbesserungspotential erfassen Massnahmen, Prioritäten der Massnahmen Berechnung (Simulation) und Prognose bei der Nutzung des Potentials Messungen im Labor / in situ (Luft-, Trittschall und Schwingungen) Erarbeitung und Erfassung der relevanten bauphysikalischen Kennwerte

Zu erwartende Ergebnisse

Systemlösungen für Mindest- und erhöhte Anforderungen Bautechnisch optimierte Umsetzung

Zielpublikum Planer, Architekten, Ingenieure sowie Ver- und Bearbeiter von Holz

Projektorganisation, -verantwortung

Lignum BFH-AHB Bauakustiker Holzbauunternehmen Holzbauingenieur Materiallieferanten

mögliche Projektpartner

Abhängig aus den Ergebnissen der Labor- und In-situ-Messungen

Zeitraum Optimierung wird individuell pro System weiterverfolgt

Finanzbedarf

Analyse, Evaluation und Durchführung Total

ca. CH 400'000

Finanzierung Projektpartner

Bearbeiter Heinz Weber

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Optimierung von Aussenbauteilen

Allgemein Die Qualität des Schallschutzes einiger auf dem Markt erhältlicher Holzbautei-le muss verbessert werden. Verbesserungen an den Systemen werden zur-zeit bei geeigneten Bauten basierend auf Erfahrungen aus früher erstellten Bauten umgesetzt. Eine systematische Analyse und weiterführende Konzepte zur Weiterentwick-lung sind oft nicht vorhanden.

Ziel Leistungsfähigkeit der Systeme erhöhen mit Schwerpunkt auf wirtschaftli-chen, für den Schweizer Markt bedeutenden Konstruktionen

Problematik tieffrequenter Geräusche deutlich verbessern – Zufriedenheit der Kunden

Einbezug der Vibroakustik

Nutzen Effizientere Bauteile (geringere Kosten, höhere Leistung) Wirtschaftlichere Lösungen durch Minimierung von Unsicherheiten –

systembezogen

Grundlagen Labormessungen In-situ-Messungen

Massnahmen Erfassung und Auswertung der Daten ausgeführter Bauten Optimierungspotential ausloten, Einsatzbereich, Markt-Potential Verbesserungspotential erfassen Massnahmen, Prioritäten der Massnahmen Berechnung (Simulation) und Prognose bei der Nutzung des Potentials Messungen im Labor / in situ (Luft-, Trittschall und Schwingungen) Erarbeitung und Erfassung der relevanten bauphysikalischen Kennwerte

Zu erwartende Ergebnisse

Systemlösungen für Mindest- und erhöhte Anforderungen Bautechnisch optimierte Umsetzung

Zielpublikum Planer, Architekten, Ingenieure sowie Ver- und Bearbeiter von Holz

Projektorganisation, -verantwortung

BFH-AHB / Lignum Bauakustiker Holzbauunternehmen Holzbauingenieur Materiallieferanten

mögliche Projektpartner

Abhängig von den Ergebnissen der Labor- und In-situ-Messungen

Zeitraum Optimierung wird individuell pro System weiterverfolgt

Finanzbedarf

Analyse, Evaluation und Durchführung Total

ca. CHF 200'000

Finanzierung Projektpartner

Bearbeiter Heinz Weber

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Haustechnik

Allgemein In Zusammenhang mit Schallschutz sind im Holzbau sind in erster Linie Sani-tär- und Lüftungsinstallationen relevant. Die Bedeutung der mechanischen Lüftung hat mit den Energiestandards Minergie und Minergie-P stark zuge-nommen und muss deshalb unbedingt gebührend beachtet werden. Heutige standardisierte Gebäudetechniksysteme sind hauptsächlich für den Massivbau konzipiert. Das heisst in der schweizerischen Baupraxis, dass horizontale Verteilleitungen sehr oft in Betondecken verlegt werden. Im konsequenten Holzbau (ohne Betondecken) können solche Lösungen folgende Nachteile aufweisen: - Wirtschaftlich nicht optimal (grosse Leitungslängen; kaum geeignet für Vor-fabrikation von Bauteilen), - Konflikte mit der Statik (Kreuzungen mit Trägern) - Schallbrücken an Fixpunkten Klassische Lüftungsverteilungen (z.B. Wickelfalzrohre) können zwar nach wie vor eingesetzt werden, doch sie haben im qualitativ hochwertigen Neubau auch ihre Nachteile. So ist z.B. die Schallübertragung zwischen Zimmern (über Luftleitungen) grösser bei sternförmigen Verteilungen mit Kunststofflei-tungen.

Ziel Sanitär- und Lüftungssysteme sollen auf die spezifischen Gegebenheiten im Holzbau angepasst werden. Entsprechend dem Projekttitel liegt der Schwerpunkt beim Schall.

Die Adaption soll aber nicht nur akustisch Vorteile bringen. Durch die Anpassungen auf die konstruktiven Merkmale des Holzbaus werden auch wirtschaftlichere Lösungen angestrebt (einfachere Planung und Montage).

Nutzen Kurzfristig: Vergleich aktueller System bezüglich ihrer Eignung im Holzbau (als Ent-

scheidungshilfe bei der Systemwahl) Hinweise für den akustisch optimalen Einsatz von heutigen Systemen

(zur Vermeidung von akustischen Schwachstellen) Mittelfristig: Wirtschaftliche Verbesserung durch Systemlösungen, die auf den Holz-

bau adaptiert sind.

Grundlagen Heutige Systemlösungen für Sanitär und Lüftung

Massnahmen Literaturrecherche und Befragung von Fachleuten Heutige Sanitär- und Lüftungssysteme werden auf ihre Eignung im Holzbau beurteilt. Entsprechend dem Projekttitel liegt der Schwerpunkt beim Schall. Sanitär- und Lüftungssysteme werden zusammen mit Systemanbietern für den Holzbau weiterentwickelt. Prototypen werden im Labor messtechnisch beurteilt. In realen Gebäuden werden Praxistests durchgeführt.

Zu erwartende Ergebnisse

Entscheidungshilfe bei der Systemwahl und Planungshilfsmittel für den akustisch optimalen Einsatz von heutigen Systemen (zur Vermeidung von akustischen Schwachstellen)

Wirtschaftliche, auf den Holzbau adaptierte Systemlösungen

Zielpublikum Anbieter von Sanitär- und Lüftungssystemen HLKS-Ingenieure und Architekten Holzbau-Firmen, vorwiegend Anbieter von Systemhäusern und GUs

Projektorganisation, -verantwortung

FHNW, Muttenz: Koordination, Leitung Lüftungssysteme HTA Luzern: Leitung und Bearbeitung Sanitär, Mitarbeit Lüftung, Messungen BFH, Biel: Unterstützung und Beratung Holzbau-Technik

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Minergie: Begleitung und Beurteilung auf Eignung im Minergie-Standard (Energie, Komfort, Eco-Kriterien) Systemanbieter Sanitär und Lüftung Holzbau-Firma: Mitarbeit Praxistest Akustiker, Spezialgebiet Haustechnik: Beratung Prof. Dr.-Ing. Werner Scholl, Physikalisch-Technische Bundesanstalt PTB, Braunschweig (Unterstützung Theorie, Spezialmessungen)

mögliche Projektpartner

(noch nicht angefragt) Geberit Lüftungssystemanbieter (z.B. Cosma-tech, Roomair, Nilan, Tobler)

Prüfinstitute HTA Luzern Labor Geberit PTB Braunschweig

Zeitraum 2009: Recherchen und Vorprojekt 2010: Systemanalysen, Entwicklung Prototypen 2011: Labor Messungen, Praxistest Ab 2012: Markeinführung von angepassten Systemlösungen

Finanzbedarf

Vorphase: Vorprojekt: Projekt: Anteil FHs und Experten, inkl. Berichte Messungen und Versuche Systemanbieter Sanitär und Lüftung Holzbaufirma Total

ca. CHF 10‘000 ca. CHF 20‘000 ca. CHF 140‘000 ca. CHF 60‘000 ca. CHF 12‘000 ca. CHF 20‘000 ca. CHF 370‘000

Finanzierung Förderprogramm BAFU Firmen: Systemanbieter Sanitär und Lüftung Holzbaufirmen Eigenleistung FHs (Vorphase)

Bearbeiter Heiri Huber

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Bauen im Bestand

Allgemein Das Bauen im Bestand hat in den letzten Jahren gegenüber dem Neubau zunehmend an Bedeutung gewonnen. Viele Altbauwohnungen entsprechen nicht den aktuellen Wohnstandards, was insbesondere für den Wärme-, Brand- und Schallschutz gilt. Die Sanierung von Altbauten stellt somit ein breites und anspruchsvolles Aufgabengebiet für Architekten, Bauingenieure und Handwerker dar. Vergleicht man Bauvorhaben im Bestand und Neubau-ten, so ist festzustellen, dass an den Schallschutz bei Baumassnahmen im Bestand differenzierte Anforderung gestellt werden. Oftmals sind die akusti-schen Eigenschaften der bestehenden Bausubstanz nicht bekannt. Die be-stehende Bausubstanz wird aber zumindest teilweise in die Baumassnahme einbezogen. Standarddetails, die in Neubauten zum Einsatz kommen, können bei der Sanierung meist nicht eingesetzt werden. Schallprognoseverfahren, wie sie in der SIA 181 und in der DIN 4109 sowie in der EN12354 vorgestellt werden, können bei Sanierungsvorhaben nur bedingt eingesetzt werden.

Ziel Gebäude müssen bei Bauerneuerungen den deutlich gestiegenen schalltech-nischen Anforderungen genügen. Dieses anspruchsvolle Aufgabengebiet erfordert umfassendere Planungsgrundlagen. Das Projekt verfolgt insbeson-dere das Ziel, die Kenntnisse der akustischen Eigenschaften bestehender Bausubstanzen zu erweiterten und Systemlösungen unter Berücksichtigung neuer Materialien und Anwendungstechnologien zu entwickeln

Nutzen Planungssicherheit für Architekten, Bauingenieure und Handwerker Effizienter Einsatz neuer Technologie (Werkzeuge, Geräte, Mess-

verfahren) Wirtschaftlicher Einsatz von Baumaterial

Grundlagen Sanierungsbedarf von bestehender Bausubstanz Anforderungen an den Schallschutz nach SIA 181

Massnahmen Entwicklung von Analysemethoden bezüglich der akustischen Eigen-schaften bestehender Bausubstanz

Bestimmen der akustischen Eigenschaften von Baustoffen und Bau-systemen, die häufig in Altbauten eingesetzt werden

Auffinden und präzises Lokalisieren bestehender Schallbrücken Verbesserungspotential erfassen Effiziente Kombinationen von schalloptimierten Baustoffen bzw. Bauele-

menten mit der bestehenden Bausubstanz entwickeln Entwicklung geeigneter Planungsgrundlagen und Nachweismöglichkeiten

bei Sanierungsmassnahmen

Zu erwartende Ergebnisse

Ermittlung von Eigenschaften und Optimierungspotentialen bestehender Bausubstanzen

Entwicklung von bautechnisch angepassten Sanierungsmassnahmen für die schallschutztechnische Ertüchtigung von Holzbauteilen

Zielpublikum Planer, Architekten, Ingenieure sowie Ver- und Bearbeiter von Holz

Projektorganisation, -verantwortung

Lignum BFH-AHB Bauakustiker Holzbauunternehmen Holzbauingenieur Materiallieferanten

mögliche Projektpartner

Pavatex Homatherm

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Isover AG Flumroc AG Isofloc AG Swisspor AG Knauf Rigips Kronospan Fermacell

Zeitraum 2011 Analyse der akustischen Eigenschaften von gängigen Altbau -Bausystemen. Kombination der alten Bausysteme mit aktuellen Materialien/Systemen

2012 Entwicklung von schalltechnischen Verbesserungsmassnahmen von Altbauten

2013 Erarbeitung von Planungsgrundlagen für die Altbausanierung

Finanzbedarf

CHF 200‘000

Finanzierung Projektpartner Förderprogramm BAFU

Bearbeiter Andreas Müller / Bernhard Furrer

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Projektierung und Prognose

Allgemein Mit der Norm SIA 181“Schallschutz im Hochbau“(Ausgabe 2006) wurden ver-schiedene Neuerungen eingeführt. Durch die neue Gliederung der Anforde-rungen, durch die Berücksichtigung europäischer Prüf-, Bewertungs- und Prognoseverfahren sowie durch die obligatorische Berücksichtigung der Spektrum-Anpassungswerte, welche unter anderem die für den Holzbau spe-zielle Problematik der Schallübertragungen von tieffrequenten Geräuschen berücksichtigt, haben sich die Rahmenbedingungen verändert und für Holz-konstruktionen verschärft. Für die Anwendung des Prognoseverfahrens fehlen für einen grossen Teil der Holzkonstruktionen die bauakustischen Kennwerte. Für die Sicherstellung eines einwandfreien Schallschutzes, insbesondere bei Projekten mit erhöhten Anforderungen, ist ein konzeptionelles Vorgehen bereits in der Projektie-rungsphase unabdingbar. Die bereits bestehenden Instrumente für die Projek-tierung und Dimensionierung des Schallschutzes im Holzbau decken nur ei-nen Teil der heute in der Schweiz gängigen Konstruktionen ab.

Ziel Erarbeitung von technischen Instrumenten für die Projektierung und Prognose von Holzbauten auf der Grundlage der SIA 181

Aufarbeitung von schalltechnischen Grundlagen für die Praxis Abbildung relevanter bauphysikalischer Kennwerte mit Schwerpunkt auf

wirtschaftlichen, für den Schweizer Markt bedeutenden Konstruktionen

Nutzen Wissenstransfer in die Praxis Planungssicherheit dank einheitlichen und gesicherten Grundlagen Schalltechnisch optimierte Holzbaulösungen

Grundlagen Labormessungen In-situ-Messungen Prognoseverfahren Datenbank

Massnahmen Erarbeitung von Dokumentationen als Hilfsmittel für die Projektierung und Prognose, insbesondere zu folgenden Themen: Schalltechnische Grundlagen Subjektive Wahrnehmung von Schall Anforderungen nach SIA 181 Einflussfaktoren in der Projektierung / Schallschutzkonzepte Rechnerische Nachweise / Prognose nach SIA 181, DIN 4109, EN 12354 Veröffentlichung eines Bauteilkataloges (Decken, Wände, Dächer, ev. Türen und Fenster) mit Angaben der Kennwerte für das Prognoseverfahren Grundsätze für Bauteilkatalog: Katalog mit häufig eingesetzten Bauteilen / Bausystemen (Umfang

Labormessungen / kein Anspruch auf Vollständigkeit) Fokus auf Konstruktionen für Mindest- und erhöhte Anforderungen Berücksichtigung Problematik tieffrequenter Geräusche Systematische Strukturierung, Abgleichung mit Bauteilkatalog Brand-

schutz Bildung von Bauteilgruppen mit klar definierten Randbedingungen (Anfor-

derungen an Bauteilaufbau / Materialeigenschaften) Produktneutrale Kennzeichnung Ausschliesslich Kennwerte aus Labormessungen in Prüfständen mit un-

terdrückter Flankenübertragung. Messungen basieren auf bestehenden ISO Normen, durchgeführt durch akkreditierte Prüfstellen.

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Folgende schalltechnischen Kennwerte werden angegeben: Bewertetes Schalldämm-Mass Rw Spektrum-Anpassungswert C,100-3150 + C,50-3150 Spektrum-Anpassungswert Ctr,100-3150 + Ctr,50-3150 Bewerteter Norm-Trittschall Ln,w Spektrum-Anpassungswert CI,100-3150 + CI,50-2500 Zuschlag für Flankenübertragung Projektierungszuschlag Frequenzverlauf Datenbank für Labor- und Baumessungen: Innerhalb des Gesamtprojektes entsteht eine Fülle von Messergebnissen, welche im Projektteam online verfügbar sein können. Es wird eine internetbasierte Datenbank mit einer Ansammlung von Messda-ten aufgebaut, die dezentral von Spezialisten für Spezialisten gespiesen wird. Für ein breiteres Publikum (insbes. Planende und Ausführende) sind zentrale Informationen (Bauteilkennwerte für Prognoseverfahren) öffentlich zugänglich Dokumentation von Objektlösungen: Dokumentation von bautechnisch interessanten Lösungen Dokumentation von Luftschall (externe und interne Quellen) und Tritt-

schall, insbesondere Objekte mit erhöhten Anforderungen Dokumentation von Geräuschen haustechnischer Anlagen und fester

Einrichtungen (nach Möglichkeit) Beschrieb der schalltechnischen Umsetzung Prognose, Wirklichkeit, Wahrnehmung: Gegenüberstellung der effektiv

erreichten Kennwerte am Bau mit der Prognose sowie der subjektiven Wahrnehmung der Bewohner

Kriterien für Objektwahl: Prognose nach SIA 181, DIN 4109 oder EN 12354 durchgeführt Labormessungen mit unterdrückter Flankenübertragung vorhanden Baumessungen nach ISO durchgeführt Planungsunterlagen und Messprotokolle vorhanden Objektbegleitung durch Bauakustiker

Zu erwartende Ergebnisse

Publikationen als Teil der Lignum-Dokumentation Schallschutz für Planer und die holzverarbeitende Branche mit Schwerpunkt Projektierung und Prognose, Umfang ca. 100 Seiten

Bauteilkatalog mit Angaben zu schalltechnischen Kennwerten für in der Schweiz bedeutende Konstruktionen, Umfang ca. 60 Seiten

Laufende Dokumentation von realisierten Objektlösungen, Beispielsamm-lung für Projektierende

Zielpublikum Architekten, Planer, Bauakustiker, Bauingenieure, Holztechniker, Industrie-partner

Projektorganisation, -verantwortung

Projektleitung, Gesamtkoordination: Lignum Konzeption: Projektleitung Gesamtprojekt und Mitglieder Fachgremium Redaktion: Projektverantwortliche aus Teilprojekte Produktion: Lignum

Zeitraum 2009 Konzeption, Aufbau Datenbank 2010/2013 Redaktion und Umsetzung

Finanzbedarf

(aus Erfahrungszahlen Lignatec / Lignum Dokumen-tation Brandschutz) Arbeitsleistungen für Projektleitung, Konzeption:

CHF 80’000

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Arbeitsleistungen Redaktion Kosten für Produktion (Lektorat, Übersetzung, Graphik, Druck, Vertrieb) Aufbau Datenbank Total

CHF 240’000 CHF 180’000 CHF 80’000 CHF 580‘000

Finanzierung Förderprogramm BAFU

Bearbeiter Bernhard Furrer

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Bautechnische Umsetzung

Allgemein Die Eigenverantwortung der Planer und Ausführenden bei der Realisierung von Holzbauten ist hoch, die bautechnische Umsetzung erfordert umfangrei-ches Fachwissen. Schallschutztechnisch optimierte Gebäude setzen zudem eine konsequente Qualitätssicherung in sämtlichen Projektphasen voraus.

Ziel Erarbeitung von technischen Instrumenten für die Planung und Aus-führung

Hilfsmittel für die Qualitätssicherung Umsetzung der aktuellsten Erkenntnisse im Bereich des Schallschutzes

Nutzen Wissenstransfer in die Praxis Sicherheit in Planung und Ausführung Grundlage für Aus- und Weiterbildung

Grundlagen Erkenntnisse aus Teilprojekten Technischer Schallschutz

Massnahmen Erarbeitung von Dokumentationen als Hilfsmittel für die bautechnische Um-setzung zu folgenden Themen: Geschossdecken Trennwandsysteme / Türen Aussenwandsysteme / Fenster Dachsysteme Haustechnik Bauen im Bestand Darstellung von verschiedenen in der Schweiz häufig verwendeten Systemen, Lösungen für die konstruktive Umsetzung, Aufzeigen von Detaillösungen (Standardlösungen) unter Berücksichtigung der Nebenwege, Lösungsvor-schläge für die Problematik der tieffrequenten Geräusche. Wichtige Faktoren bei Planung und Ausführung werden dargestellt. Hilfsmittel für Qualitätssicherungsmassnahmen werden prozessorientiert und stufenge-recht für sämtliche Projektphasen erarbeitet.

Zu erwartende Ergebnisse

Publikationen als Teil der Lignum-Dokumentation Schallschutz für Planer und die holzverarbeitende Branche mit Schwerpunkt Bautechnische Um-setzung/Qualitätssicherung, Umfang ca. 150 bis 200 Seiten

Unterstützende Hilfsmittel auf der Internet-Site der Lignum

Zielpublikum Planer, Bauakustiker, Bauingenieure, Holztechniker

Projektorganisation, -verantwortung

Projektleitung, Koordination: Lignum Konzeption: Projektleitung Gesamtprojekt und Mitglieder Fachgremium Redaktion: Projektverantwortliche aus Teilprojekte Produktion: Lignum

Zeitraum 2012– 2014

Finanzbedarf

Betrag Arbeitsleistungen für Projektleitung, Konzeption Arbeitsleistungen Redaktion Kosten für Produktion (Lektorat, Übersetzung, Graphik, Druck, Vertrieb)

ca.CHF 500‘000

Finanzierung Förderprogramm BAFU

Bearbeiter Bernhard Furrer

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Aus- und Weiterbildung

Allgemein Mit dem Projekt Schallschutz im Holzbau kann intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit betrieben werden. Die Erkenntnisse des Projekte werden mit technischen Dokumentationen und weiteren Hilfsmitteln festgehalten und veröffentlicht. Für die breite Verankerung ist das erarbeitete Wissen praxisnah zu schulen.

Ziel Stand der Technik / Erkenntnisse aus Projekt vermitteln Aufzeigen von neuen Möglichkeiten / Potentialen Sensibilisierung auf wichtige Einflussfaktoren

Nutzen Wissenstransfer in die Praxis Verankerung Know-how mit Breitenwirkung

Grundlagen Teilprojekt Projektierung und Prognose Teilprojekt Bautechnische Umsetzung, Qualitätssicherung

Massnahmen Informationsveranstaltungen Tageskurse Vertiefungskurse Verankerung in Lehrplänen

Zu erwartende Ergebnisse

Branche kann die aktuellen Normen, Dokumentationen und Hilfsmittel in der Praxis anwenden

Durch Aus- und Weiterbildungen steht speziell geschultes Fachpersonal zur Verfügung

Zielpublikum Architekten, Planer, Bauakustiker, Bauingenieure, Holztechniker, Industrie-partner

Projektorganisation, -verantwortung

Projektleitung, Gesamtkoordination: Lignum, in Zusammenarbeit mit Verbänden, Fachhochschulen, Schweizerische Gesellschaft für Akustik (SGA)

Zeitraum 2011 Konzeption Ab 20121 Durchführung laufend

Finanzbedarf

Konzeption und Aufbau der geplanten Massnahmen Durchführung

CHF 100‘000 kostendeckend

Finanzierung Förderprogramm des Bundesamtes für Umwelt BAFU

Bearbeiter Bernhard Furrer

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Vertrauensbildende Massnahmen: Hörmittel, Hörgelegenheiten

Allgemein Das Verständnis für den Schallschutz leidet daran, dass sich die schalltechni-schen Eigenschaften mit den zugehörigen Kennwerten von Konstruktionen und Bauten sehr schlecht für den Planer und Nutzer übersetzen lassen.

Ziel Die akustischen Eigenschaften von Bauten in Holz sollen künftigen Bauher-ren/Nutzer hörbar gemacht und die Leistungsfähigkeit der Holzkonstruktionen einfach dargestellt werden.

Nutzen Hilfsmittel für die Entscheidungsfindung der Bauherren bei der Wahl der Bauweise / Konstruktionen in einer frühen Planungsphase

Bedürfnisgerechte Umsetzung der Schallschutzerwartungen der Bau-herren

Geeignetes Instrument, die Leistungsfähigkeit der Holzkonstruktionen zu vermitteln

Grundlagen Schallmessungen (Schalldämm-Masse bzw. Norm-Trittschallpegel) Projekt Subjektive Wahrnehmung von Schall

Massnahmen Bereitstellung von Hörmitteln mit Klangbeispielen: Zu verschiedenen Bausystemen werden für Luft- und Trittschalldämmun-

gen verschiedene Klangbeispiele erstellt. Vor- und Nachteile verschiedener Ausführungsvarianten werden durch

subjektive Höreindrücke aufgezeigt. Bauherren können die Schalldämmeigenschaften verschiedener Kon-

struktionen durch ihre subjektive Wahrnehmung einorden und gegen-überstellen.

Hörgelegenheiten an Musterobjekten: Bei der Besichtigung von realisierten Gebäude können die Besucher die

Raumqualitäten im Holzbau und die Leistungsfähigkeit der Holzbaukon-struktionen 1:1 erfahren.

Mit begleitenden Aktionen werden die positiven schall- und bautechni-schen Eigenschaften von Holzbauten vermittelt. (z.B. Hörmittel, Referate, Konzert mit Holzinstrumente, Ruheraum).

Zu erwartende Ergebnisse

Mit Hörmitteln (Klangbeispielen) und Hörgelegenheiten an Musterobjek-ten wird das Schalldämmverhalten verschiedener Holzkonstruktionen an-schaulich demonstriert.

Die Auswirkung unterschiedlicher konstruktiver Massnahmen im Bereich des baulichen Schallschutzes können aufgezeigt und durch subjektives Anhören beurteilt werden.

Zielpublikum Bauherren, Entscheidungsträger

Projektorganisation, -verantwortung

Projektleitung, Gesamtkoordination: Lignum In Zusammenarbeit mit Verbänden, SGA, Fachhochschulen

Zeitraum 2012 Konzeption 2013 / 2014 Umsetzung

Finanzbedarf CHF 200‘000

Finanzierung Industrie (Materiallieferanten, Generalunternehmen, Holzbauer, Systemliefe-ranten usw.) Bundesamt für Wohnungswesen (BWO)

Bearbeiter Bernhard Furrer

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

A.2 Analyse bestehender Schallmessungen im Labor

Nachfolgend findet sich eine Übersicht über durchgeführte Labormessungen ohne resp. mit unter-drückten Flankenübertragungen nach SN EN ISO 140, aufgegliedert nach Bauteilgruppen. Die Zu-sammenstellung der Anzahl Messungen stammt aus folgenden Quellen: SIA D 0189 [5] Integration des Holz- und Skelettbaus in die neue DIN 4109 [18] dataholz.com [21])

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Steildach Balken Dämmung zwischen den Sparren, Ziegel

Kasten Kasten ohne / mit Bekleidung

Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 0 0

DIN 4109 0 0

SIA D 0189 0 0

Luftschall R w (C ; Ctr)

Vollholz, Mehrschichtholz Trenndecke: Holzmassivbau, Beschwerung, ohne / mit abgehängter Bekleidung, nass

Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 0 0

DIN 4109 0 x

SIA D 0189 1 x

Luftschall R w (C ; Ctr)

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Flachdach Balken Eindeckung Blech

Labormessung Werte abgeleitet Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 0 4 0 0

DIN 4109 0 x 0 x

SIA D 0189 0 x 0 x

Luftschall R w (C ; Ctr) Trittschall Ln, w (Ci)

Kasten Kasten ohne / mit Bekleidungen

Labormessung Werte abgeleitet Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com

DIN 4109 0 x 0 x

SIA D 0189 0 x 0 x

Luftschall R w (C ; Ctr) Trittschall Ln, w (Ci)

Vollholz, Mehrschichtholz Flachdach: Holzmassivbau, nicht hinterlüftet, mit Installationsebene

Labormessung Werte abgeleitet Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com

DIN 4109 0 x 0 x

SIA D 0189 0 x 0 x

Luftschall R w (C ; Ctr) Trittschall Ln, w (Ci)

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Decken Balkendecke Balkendecke mit Beschwerung, Bekleidung, nass

Labormessung Werte abgeleitet Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 5 82 5 82

DIN 4109 54 0 45 0

SIA D 0189 17 0 23 0

76 73

Luftschall R w (C ; Ctr) Trittschall Ln, w (Ci)

Kasten Kasten mit Beschwerung, nass ohne / mit Bekleidung

Labormessung Werte abgeleitet Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 0 / 0 0 0 / 0 0

DIN 4109 0 / 0 x 0 / 0 x

SIA D 0189 3 x 3 x

3 3

Luftschall R w (C ; Ctr) Trittschall Ln, w (Ci)

Vollholz, Mehrschichtholz Trenndecke: Holzmassivbau, Beschwerung, ohne / mit abgehängter Bekleidung, nass

Labormessung Werte abgeleitet Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 0 / 3 0 9

DIN 4109 5 / 1 0 5 / 0 0

SIA D 0189 0 0 0 0

5 / 4 5 / 0

Trittschall Ln, w (Ci) Luftschall R w (C ; Ctr)

Holz-Beton-Verbund Trenndecke: Holz-Beton-Verbund, ohne / mit Abhängung, nass

Labormessung Werte abgeleitet Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 1 / 0 4 / 0 1 / 0 4 / 0

DIN 4109 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0

SIA D 0189 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0

1 1

Luftschall R w (C ; Ctr) Trittschall Ln, w (Ci)

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Aussenwandsysteme Massivholzbau Holzmassivplatten, ohne / mit Installationsebene; Aussenbekleidung

Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 0 9

DIN 4109 1 0

SIA D 0189 1 0

Luftschall R w (C ; Ctr)

Holzmassivplatten, mit Installationsebene, Aussenputz

Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 0 4

DIN 4109 0 0

SIA D 0189 0 0

Luftschall R w (C ; Ctr)

Holzrahmenbau Holzrahmenbau, mit Installationsebene, Aussenbekleidung

Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 3 120

DIN 4109 0 0

SIA D 0189 2 0

Luftschall R w (C ; Ctr)

Holzrahmenbau, nicht hinterlüftet, ohne Installationsebene, Aussenputz

Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 2 98

DIN 4109 4 0

SIA D 0189 0 0

Luftschall R w (C ; Ctr)

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Holzrahmenbau, hinterlüftet, mit Installationsebene, Aussenbekleidung

Quellen

Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 0 107

DIN 4109 0 0

SIA D 0189 0 0

Luftschall R w (C ; Ctr)

Holzrahmenbau, nicht hinterlüftet, mit Installationsebene, Aussenputz

Quellen Luftschall R w (C ; Ctr)

Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 5 710

DIN 4109 5 0

SIA D 0189 0 0

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Innenwandsysteme Holzmassivbau Holzmassivbau, ohne Installationsebene

Luftschall R w (C ; Ctr)

Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 0 3

DIN 4109 0 0

SIA D 0189 0 0

Holzrahmenbau Holzrahmenbau, ohne Installationsebene

Luftschall R w (C ; Ctr)

Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 0 0

DIN 4109 61 0

SIA D 0189 29 0

Holzrahmenbau, mit Installationsebene

Luftschall R w (C ; Ctr)

Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 0 2

DIN 4109 6 0

SIA D 0189 29 0

ohne Bild

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Trennwandsysteme Holzmassivbau Holzmassivplatten, ohne Installationsebene

Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 2 5

DIN 4109 3 0

SIA D 0189 1 0

Luftschall R w (C ; Ctr)

Holzmassivplatten, mit Installationsebene

Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 0 6

DIN 4109 0 0

SIA D 0189 0 0

Luftschall R w (C ; Ctr)

Holzrahmenbau Holzrahmenbau, ohne Installationsebene

Labormessung Werte abgeleitet

Dataholz.com 1 24

DIN 4109 10 0

SIA D 0189 2 0

Luftschall R w (C ; Ctr)

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

A.3 Systematik der Bauteile

Die Zusammenstellung der wichtigsten Bauteile und eine erste Analyse dienen als Grundlage zur Abklärung des Bedarfs an schalltechnischen Kennwerten für Bauteile und Bauteilkombinationen.

Ziel Schalltechnische Kennwerte für die Planung Evaluation von Konstruktionen und Bedarf an Messungen im Labor Koordination der Messungen

Vorgehen Die Weiterentwicklung von Bauteilen im Holzbau mit verbessertem Schallschutz erfolgt zur Zeit mei-stens, indem angepasste Lösungen an einem Gebäude umgesetzt werden. Im günstigen Fall werden Messungen durchgeführt. Die Resultate zeigen die Qualität am spezifischen Objekt. Die mehrfache Umsetzung derselben Konstruktion ist oft nicht gegeben, da nicht vergleichbare Randbedingungen herrschen und somit die Resultate nicht verglichen werden können. Im Labor unter definierten Bedingungen durchgeführte Messungen sind reproduzierbar und vergleich-bar im Gegensatz zu Messungen am Bau. Die Messungen können sowohl als Entwicklungsmessun-gen als auch als kostenintensivere zertifizierte Messungen erstellt werden. Die Erfassung, Auswertung und Gegenüberstellung von Labor- und Baumessungen mit der subjekti-ven Beurteilung durch die Benutzer bildet die Basis für eine gezieltere Weiterentwicklung von Bautei-len. Mit einer optimierten Durchführung von Mess-Serien können Kosten reduziert werden, indem Grundstrukturen von Bauteilen für verschieden Aufbauten verwendet werden.

Entwicklungsmessungen Prüfung nach Norm

Messungen am Bau

Weiterentwicklung von Bauteilen / Systemen

Optimieren

Planung und Prognose Anwendung im Bau Kosten

Subjektive Empfindung Erfahrungen des Benutzers / Auswertung (Kosten / Nutzen)

Einsatz neuer Materialien

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Decke

Massivholz

Aufbau / Gruppierung der Bauteile: Rohdecke + Estrichaufbau Rohdecke + Rohdeckenbeschwerung + UB-Aufbau Rohdecke + Estrichaufbau + Deckenbekleidung Rohdecke + Rohdeckenbeschwerung + Estrich-

aufbau + Deckenbekleidung

Luftschall R w: Trittschall Ln,w:

Prinzip Schalltechnisches Decke mit hohem Gewicht Trittschalldämmung 2-schalige Konstruktion Schwerer Unterlagsboden mit abgehängter Decke ca. 60 mm i.R. erhöhte Anforde-rungen erreicht

Schallübertragung Auflager Sturz

Nebenwege Anschlüsse des schwimmenden Unterlagsbodens an Wand; Stellstreifen Schallbrücken in der Trittschalldämmung durch Installationen Aussen- oder Trennwand tragend

Potential Unterlagsboden (Gewicht, Struktur …) Trittschalldämmung (Material, Struktur ...) Struktur der abgehängten Decke Verbindung Beton–Holz

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Decke Kastendecke

Aufbau / Gruppierung der Bauteile: Rohdecke + Estrichaufbau Rohdecke + Rohdeckenbeschwerung + UB-Aufbau Rohdecke + Estrichaufbau + Deckenbekleidung Rohdecke + Rohdeckenbeschwerung + Estrich-

aufbau + Deckenbekleidung

Luftschall R w: Trittschall Ln,w:

Prinzip Schalltechnisches Decke mit gutem Verhältnis Gewicht / Statik Trittschalldämmung 2-schalige Konstruktion Schwerer Unterlagsboden verbessert Schalldämmung mit Deckenbekleidung ca. 60 mm i.R. 3–6 dB Verbesserung Anforderungen erreicht mit Deckenbekleidung

Schallübertragung Auflager Sturz

Nebenwege Anschlüsse des schwimmenden Unterlagsbodens an Wand; Stellstreifen Schallbrücken in der Trittschalldämmung durch Installationen Aussen- oder Trennwand tragend

Potential Unterlagsboden (Gewicht, Struktur, Gewichtsverteilung) Beschwerung im Kasten (Gewichtsverteilung, Feder / Masse) Trittschalldämmung (Material, Struktur ...) Verbindungen Holz – Tragsicherheit / akustischer Nut-zen

Bauherrschaft wünscht sichtbare Holzoberflächen

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Decke Holz-Beton-Verbund

Aufbau / Gruppierung der Bauteile: Rohdecke + Estrichaufbau Rohdecke + Rohdeckenbeschwerung + UB-Aufbau Rohdecke + Estrichaufbau + Deckenbekleidung Rohdecke + Rohdeckenbeschwerung + Estrich-

aufbau + Deckenbekleidung

Luftschall R w: Trittschall Ln,w:

Prinzip Schalltechnisches

Decke mit hohem Gewicht Trittschalldämmung 2-schalige Konstruktion Schwerer Unterlagsboden mit abgehängter Decke ca. 60 mm i.d.R. erhöhte Anforderungen erreicht

Schallübertragung Auflager Sturz

Nebenwege

Anschlüsse des schwimmenden Unterlagsbodens an Wand; Stellstreifen Schallbrücken in der Trittschalldämmung durch Installationen Aussen- oder Trennwand tragend

Potential Unterlagsboden (Gewicht, Struktur ...) Trittschalldämmung (Material, Struktur ...) Struktur der abgehängten Decke Verbindung Beton–Holz

Bauherrschaft wünscht sichtbare Holzoberflächen

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Aussenwand Rahmenbau

Aufbau / Gruppierung der Bauteile: Rahmen + Aussteifung Rahmen + Aussteifung + Aussenverkleidung

Luftschall R w:

Prinzip Schalltechnisches Inhomogene Konstruktion Biegeweiche Verkleidungen Hohlraumbedämpfung Ev. Innenbekleidung mit Installationshohlraum

Schallübertragung Auflager Flankenübertragung Konstruktive Aussteifungen erhöhen die Schallübertragungen

Nebenwege Flankenübertragung werden reduziert durch Innenver-kleidung mit Installationsebene

Potential Kostenreduktion - ohne Innenverkleidung Schalltechnisch günstige Aussteifungen Schalltechnisch günstige Aussenverkleidung Kombination Schall- / Wärmeschutz

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Aussenwand Massivholzplatten

Aufbau / Gruppierung der Bauteile:

Massivholzwände d 60 mm; d 100 mm mit oder ohne zusätzliche Beplankung mit Holzwerkstoff- oder Gipsfaserplatten

Luftschall R w:

Prinzip Schalltechnisches Wand mit erhöhtem Gewicht Masse und entkoppelte Verkleidung innen und aussen

Schallübertragung Flankenübertragung

Nebenwege Schalleinleitung vom Estrich in die Wand Aussen- oder Trennwand tragend Reduktion der Flankenübertragungen Steife Konstruktion Kombination Lasten und Deckenauflager

Potential

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Wohnungstrennwand Rahmenbau

Aufbau / Gruppierung der Bauteile: Rahmen + Aussteifung Rahmen + Aussteifung + Innenverkleidungen

Luftschall R w:

Schalltechnisches Prinzip Inhomogene Konstruktion Biegeweiche Verkleidungen Hohlraumbedämpfung Ev. Innenbekleidung mit Installationshohlraum

Schallübertragung Anschlüsse im Erdgeschoss zum Untergeschoss

Nebenwege Betonkonstruktion, durchlaufende Decken z.B. im Untergeschoss Anschlüsse des schwimmenden Unterlagsbodens an Wand; Stellstreifen

Potential Optimale Dimensionen der Tragkonstruktion / Schallschutz Mehrgeschossig: höhere Lasten, steifere Konstruktionen ohne / mit Wandverkleidung / Installationsebene Verbindungen zur Aussteifung Aufbau Verbindungen mit Geschossdecken, Bauteilen in Beton Auflage von durchlaufenden Deckenelementen auf Holz, Beton

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Steildach

Sparren

Aufbau / Gruppierung der Bauteile: Sparren + Aussteifung Sparren + Aussteifung + Innenverkleidungen

Luftschall R w:

Schalltechnisches Prinzip Mehrschalige Konstruktionen Entkopplung der Innenbekleidung Beschwerung

Schallübertragung Flankenübertragung

Nebenwege Anschlüsse an Wohnungstrennwände Verkleidungssystem an Fassaden

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Flachdach Balken

Aufbau / Gruppierung der Bauteile: Sparren + Aussteifung Sparren + Aussteifung + Innenverkleidungen

Luftschall R w:

Schalltechnisches Prinzip Mehrschalige Konstruktionen Entkopplung durch abgehängte Deckenverkleidung Beschwerung über der Konstruktion

Schallübertragung Beschwerung durch Begrünung

Nebenwege Öffnungen in der Dachfläche (Lichtkuppeln)

Potential Neue Tragsysteme in Holz Erhöhte Wärmedämmung

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Bericht Nr. 2712-SB-01 04.12.2008

Flachdach Massivholz

Aufbau / Gruppierung der Bauteile: Massivholz

Luftschall R w:

Schalltechnisches Prinzip Gewicht Entkopplung durch abgehängte Deckenverkleidung Bescherung über der Konstruktion

Schallübertragung Beschwerung durch Begrünung

Nebenwege Öffnungen in der Dachfläche (Lichtkuppeln)

Potential Neue Tragsysteme in Holz Erhöhte Wärmedämmung