schau.gmuend Nr.25

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Das Magazin der Rems-Zeitung zur Landesgartenschau Schwäbisch Gmünd 2014

Transcript of schau.gmuend Nr.25

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2INHALT, EDITORIAL

Das Magazin „schau.gmünd“ zur Landesgartenschauwird herausgegeben von der Rems-Zeitung im Verlagder Remsdruckerei Sigg, Härtel u. Co. KG

Paradiesstraße 12, 73525 Schwäbisch Gmünd

Anzeigen: (verantwortlich)Andreas Lonardoni,Dietmar Schmid

Telefon (0 71 71) 60 [email protected]

Redaktion: Heino SchütteTelefon (0 71 71) 60 [email protected]

Gestaltung: Diana Wellner

Besuchen Sie„schau.gmünd“im Internet:schau-gmuend.deremszeitung.defacebook.com/remszeitung

[Impressum]

Editorial und Schlussworte

Ehrenamt und Kirchen

Bilanz Einzelhandel und Stadtmarketing

Kunst für einen Sommer

Sportliche Gartenschau

Glückwünsche in der Rems-Zeitung,ein Riesenerfolg

Die Gartenschau als Heimatfilm

Große Monats-Chronik der Gartenschau

Strahlendes Erdenreich

Starkes Engagement der Landfrauen

Fotokunst

Landwirtschaft und Gartenbau

Ausblick auf die Remstal-Gartenschau 2019

Zupackendes Handwerk

Gesunde Gartenschau

Heimat Landschaftspark

Die Europa-Miniköche

Auf dem Wochenmarkt, Krimi-Rückblick

Bilanz der Gastronomen

Unvergessliche Blumenausstellungen

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[Inhaltsverzeichnis]

editorial

Nach Gmünd 2014ist vor Remstal 2019Zum Abschied von der schönsten und herzlichsten Landesgartenschau, die es je gab

chen Chronik-Teil, geordnet nach Mona-ten. Wir haben uns mit dieser Schlussaus-gabe aber auch vorgenommen, gegen all-zu tiefe Traurigkeit anzukämpfen.Denn Schwäbisch Gmünd startet nun zu-sammen mit den 15 anderen Städten undGemeinden des Remstals auf der Grundla-ge der wunderbaren Erfahrungen der letz-ten 166 Tage voll durch ins nächste riesen-große bürgerschaftlich-blühende Mitei-nander: „Stadt Land Rems 2019“. Dieseeinzigartige interkommunale Gartenschauinnerhalb des 80 Kilometer langen Land-schaftsparks zwischen Essingen und Rem-seck lässt schon jetzt grüßen. Und Schwä-bisch Gmünd spielt die ehrenvolle Rolle, indieser Perlenkette als jetzt schon strahlen-des Schmuckstück mittendrin zu sein.So heißt’s an diesem Wochenende nicht„Ade, scheiden tut so weh!“ sondern„Auf Wiedersehen, und zwar schonbald!“Es hat auch uns allen viel Freude bereitet,sieben Tage in der Woche und von früh-morgens bis oft spät in die Nacht hineindie Gmünder Gartenschau zu begleiten,zu dokumentieren, manchmal auch kri-tisch zu kommentieren und vor allem auchmit einigen tollen Veranstaltungshöhe-punkten aktiv zu bereichern.Danke an viele Partner und an die Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter der Landes-gartenschau GmbH für die vertrauensvolleund angenehme Zusammenarbeit.

HerzlichstIhr schau.gmünd-Teamvon der Rems-Zeitung

Liebe Leserinnen und Leser unserergroßen Schlussausgabe vonschau.gmünd! An diesem letztenWochenende der 25. Landesgarten-schau Baden-Württemberg ist noch-mals „großes Kino“ angesagt, vorallem am Sonntag mit emotionsgela-denen Abschlussveranstaltungen.Bereits in den letzten Tagen war beiPressekonferenzen und anderenBilanzgesprächen Traurigkeit ange-sichts des Endes der besucherstärks-ten, schönsten und auch herzlichstenLandesgartenschau aller Zeiten zuspüren.

Diese starke Wehmut resultiert aus dernoch stärkeren Glückseligkeit von zweiMillionen Besuchern und exakt 5271 eh-renamtlichen Helfern und Mitwirkendenangesichts des rundum gelungenenGmünder Jahrhundertereignisses. Wobeidiese Gartenschau von Anfang an dieAusstrahlung eines regionalen Ereignisseshatte. Landrat Klaus Pavel betont dazu jaauch seinen Eindruck, dass sich mit dieserherzlichen Bürgerveranstaltung in Gmündendgültig auch die Einheit der Ostalb-See-le vollzogen habe.Wir laden Sie, liebe Leserinnen und Leser,mit dieser Sonderausgabe unseres Garten-schaumagazins schau.gmünd dazu ein,Rückschau zu halten auf jede Menge un-vergessliche Momente.Wir wissen und freuen uns stolz, dass esviele treue schau.gmünd-Sammler gibt.Hier nun eine Abrundung mit vielen Dan-kesworten, Bilanzen und einem ausführli-

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3GRUSSWORTE

Schluss- undDankeswortemit Blick indie ZukunftOB Richard Arnold und Landrat Klaus Pavelwürdigen enormes Bürgerengagement und dankenauch dem schau.gmünd-Team der Rems-Zeitung

Unglaublich, oder? Was war das nur für ein traumhaftes halbesJahr! Wir alle haben uns ja auf ein tolles Fest im Jahr 2014eingestellt. Aber dass es ein solcher Gmünder Wundersommerwird, das hätte doch vorneweg kaum einer vermutet. Gut zweiMillionen Besuche haben wir auf der Landesgartenschauzwischen Himmel und Erde gezählt. Die Besucherinnen undBesucher waren hellauf begeistert.

Was war das Geheimnis dieses Wundersommers? Vieles hat dazu bei-getragen. Aber letztlich war es das Zusammenspiel vieler Hände undvieler Herzen, die die 25. Landesgartenschau in Baden-Württembergzu einer solchen besonderen Veranstaltung werden ließ. Ein mutiges,freches, kreatives Team der Landesgartenschau GmbH und der Stadt-verwaltung, das Tag und Nacht für dieses Projekt arbeitete und fieber-te, gut 1300 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die nicht nur vieletausend Stunden hart für die Gartenschau im Einsatz waren, sondernauch den Gästen den ganz speziellen Gmünder Charme mit Fröhlich-keit, Gastfreundschaft, Offenheit und Toleranz vermittelten, die Ge-meinden und das Team des Ostalbkreises, des Forsts und der Verbändeund Vereine rund um die Themen Garten, Natur und Landschaft, un-zählige Mitarbeiter und Partner in Verbänden, Einrichtungen, Organi-sationen und Unternehmen, die vielen Sponsoren … und, und, und.Die Aufzählung findet hier kein Ende. Sie alle wuchsen in den vergan-genen Monaten zu einer großen „Gartenschau-Familie“ zusammen.Und sie alle machten aus einer „Schwäbisch Gmünder Gartenschau“eine Bürger-Gartenschau unserer ganzen Region. Ihnen allen gilt dahermein großer, großer persönlicher Dank – und natürlich der Dank derganzen Stadt. Zu diesem einzigartigen gemeinsamen Gmünder Gar-tenschau-Gefühl haben freilich auch die Medien mit einer umfangrei-chen und beeindruckenden Berichterstattung ein gutes Stück beigetra-gen; lassen Sie mich an dieser Stelle besonders die „schau.gmünd“herausheben, die mit viel Herzblut, viel Einsatz und mit großer Reso-nanz bei vielen Gästen und Besuchern zu einem festen Bestandteil desGartenschau-Programms wurde.Aber war’s das nun? Was bleibt nach der Landesgartenschau 2014? Einschöner Stadtpark im Erdenreich, ein spannender Landschaftspark imHimmelsgarten? Nein. Nicht nur. Die aufregenden Zeiten für Schwä-bisch Gmünd beginnen eigentlich erst. Lassen Sie uns den Schwungund die Dynamik dieses Gmünder Sommermärchens in die nächstenJahre weitertragen.Was sind unsere Ziele? Unser „neues“ Schwäbisch Gmünd soll mehrEinwohner bringen, ein attraktives Umfeld für Fachkräfte – und damitauch für neue, innovative Firmen – schaffen, mehr Gäste für einen Frei-zeitausflug, Kurztrip oder einen kleinen Urlaub in das Herz des Rems-tals locken und als kinderfreundliche Stadt den jungen Familien einePerspektive für eine sichere, anregende und gut aufgestellte Heimatbieten. Dies wird die Herausforderung der nächsten Jahre sein. EineHerausforderung, die Spaß macht!Ach ja, und dann sollten wir nicht vergessen: Nach der Gartenschau istin Gmünd auch vor der Gartenschau. Im Jahr 2019 geht’s nämlich wei-ter. Mit unserer großen Remstal-Gartenschau. Packen wir’s wieder ge-meinsam an!

Ihr Richard ArnoldOberbürgermeister

Die 25. Auflage der Landesgartenschau in SchwäbischGmünd wurde vor nicht ganz 166 Tagen am 30. Aprileröffnet. Zu diesem Zeitpunkt konnte niemand auch nurerahnen, dass diese Gartenschau alle Rekorde sprengenwürde. Tausende Veranstaltungen und Aktionen habenBesucherinnen und Besucher aus ganz Deutschland undteils auch aus dem Ausland begeistert und gefangengenommen.

Auch die Bürgerinnen und Bürger des Ostalbkreises und der Re-gion sprechen immer mehr von „ihrer“ Gartenschau. Betrachtetman die enormen Besucherzahlen, so lässt sich vermuten, dassfast jede Einwohnerin und jeder Einwohner des Ostalbkreises dieLandesgartenschau ein- oder mehrmals besucht hat. Ein schönesZeichen, welches zeigt, dass die Gmünder Landesgartenschauein starker Impuls für den Ostalbkreis und die Region war undweiterhin sein wird. Ich freue mich deshalb ganz besonders, dasssich der Ostalbkreis als attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraumin Schwäbisch Gmünd mit all seinen Facetten präsentieren konn-te. An fünf verschiedenen Standorten war der Ostalbkreis prä-sent:Im Forum Gold und Silber konnten wir über fünf Stockwerke ver-teilt die Vielfalt des Ostalbkreises präsentieren. Am Eingang der„Himmelsleiter“ wurden die Besucherinnen und Besucher am„Platz der Freundschaft“ empfangen. Im Taubentalwald hat derForstbereich die einmalige Chance genutzt, sich auf einem riesi-gen Gelände im Wald zu präsentieren. Die XXL-Kugelbahn istMagnet und Lieblingsspielplatz von Groß und Klein und ein ab-solutes Highlight. Rund 220.000 Holzkugeln haben einen neuenBesitzer gefunden. Im „Himmelsgarten“ angekommen stellteder Bereich Landwirtschaft den Vergleich der Landwirtschaft vonfrüher zu heute dar. Ein weiterer fester Bestandteil des Landes-gartenschauprogramms waren die regelmäßig stattfindendenOstalbvesper an der 21m langen Ostalbtafel. Bei über 50 Ostalb-vespern haben 42 Kommunen, Vereine oder Institutionen bewir-tet und den Erlös des Vespers einem guten Zweck zukommenlassen.Diese Landesgartenschau ist und war ein Highlight an sich. Dieregelmäßig und schön aufgemachte wöchentliche Beilage derRems-Zeitung „schau.gmünd“ ergibt eine bleibende Dokumen-tation.Die Landesgartenschau hat Schwäbisch Gmünd, den Ostalbkreisund die Region bereichert und zusammengeschweißt. DiesesGefühl gilt es nun mitzunehmen und weiterzutragen, diesenSchwung gilt es nun auch für kommende Projekte zu nutzen. Ichhoffe, dass Sie alle diese Begeisterung noch lange in sich tragenund alle Beteiligten stolz sind auf das, was in Schwäbisch Gmündgeleistet wurde!Allen haupt- und ehrenamtlichen Kräften mit Oberbürger-meister Richard Arnold an der Spitze danke ich für das einmaligeschöne Landesgartenschau-Erlebnis sehr herzlich!

Ihr Klaus PavelLandrat

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4EHRENAMT

ehrenamt

Danke, all ihrguten Geister!5271 Bürger aus dem Raum Gmündengagierten sich als ehrenamtliche Helfer

struktur bildete sich für die Durchführung derGroßveranstaltung nach einem Aufruf vonOberbürgermeister Richard Arnold aus derBürgerschaft heraus: Rund 1400 Menschenerklärten sich spontan bereit, an den Ein-gangs- und an einigen Aufsichtsbereichen alsHelfer mitzuwirken.Und das waren dann viel, viel mehr als „nur“Ticketkontrolleure. Vom ersten Tag an warendie Ehrenamtlichen Ansprechpartner fürziemlich alle kleinen und großen Anliegen vorallem bei den auswärtigen Gäste.Auch an den Parkplatzzufahrten waren dieHelfer oftmals auch Prellbock und Blitzab-leiter zugleich, wenn’s an manchen TagenStau- und Wartestress gab.Dann immer und immer wieder wertvolle In-fos und millionenfaches „Hallo“ und „GrüßGott!“ oder auch „Auf Wiedersehen“. Klingtbescheiden, doch die Ehrenamtlichen stan-den bei Gluthitze oder auch mitten imschlimmsten Regenschauer für das großeEine ihren Posten: Für das freundliche undunvergesslich strahlende Gesicht der Garten-schaustadt Gmünd. Ein Geist, der fortlebenwird: Danke an Euch alle! hs

Die 25. Landesgartenschau Baden-Würt-temberg war gleichzeitig auch die wohlgrößte Ehrenamts-Schau, die das „Länd-le“ je erlebt hat. Ohne diesen großarti-gen Aufmarsch von so vielen guten Geis-tern wäre dieser Gartenschau-Erfolg nieund nimmer möglich gewesen.

Die Feststellung, verbunden mit viel Respektund herzlichen Dankesworten wurden nichtnur unablässig bei zahlreichen Pressekon-ferenzen und anderen offiziellen Anlässenvor allem in der Schlussphase der Garten-schau betont. Dieses Phänomen des selbstlo-sen Für- und Miteinander bekam letztendlichjeder Gast zu spüren.Alle Beteiligte von Verbänden, Initiativen, Kir-chen und Vereinen eingerechnet, sind esexakt 5271 Frauen und Männer sowie auchJugendliche gewesen, die sich an den 166 Ta-gen in zehntausenden Arbeitsstunden frei-willig engagierten, um an verschiedenen Po-sitionen die Besucher zu betreuen und zu be-raten. Die Pioniere hierbei waren gewiss dieMitglieder des Salvator-Freundeskreises. Dieeindrucksvollste Ehrenamts- Organisations-

Das hat noch keine andere Gartenschau erlebt: Mindestens2000 ehrenamtliche Helfer, die bei Wind und Wetter und 166Tage lang auf verschiedenen Posten standen. Fotos: hs

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5KIRCHE

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Kirche neuerfahrenDie Kirchen der Stadt waren in vielerleiHinsicht auf der Gartenschau vertreten

das Ziel jenes, Antworten zu geben. Vielmehrsollten Anregungen gegeben werden, „dieeine Sehnsucht wecken nach einem gereif-ten, erfüllten, befreiten, erlösten und liebens-werten Leben, bei dem inmitten unserer er-schaffenen, endlichen Welt eine Ahnung vomEwigen aufscheint“.Ein weiteres Symbol für Begegnung und Zu-sammenkunft im Rahmen der Gartenschauwar der Kreuztisch im Himmelsgarten. Täg-lich um zwölf Uhr waren die Gartenschaube-sucher hier eingeladen, am Mittagsgebet teil-zunehmen.Über 16 000 Besucher begaben sich im Sin-nenpark auf dem Schönblick auf eine ganzbesondere Zeitreise. Unter dem Motto „Men-schen begegnen Jesus“ wurde eigens für dieGartenschau ein Sinnenzelt aufgestellt, daseinlud zum Eintauchen in die Welt des NeuenTestaments. Viele positive Rückmeldungenhaben die Verantwortlichen erreicht; die Be-geisterung war groß. Neben den 200 Schön-blick-Mitarbeitern waren insgesamt 300 wei-tere ehrenamtlich tätige Mitarbeiter in derSinnenwelt tätig. Eigens für die Gartenschauhatte das Christliche Gästezentrum Schön-blick auch seine Kapelle von außen zugäng-lich sowie die Essbaren Gärten begehbar ge-macht.Nicht zuletzt bildeten die Kirchen selbst einenAnziehungspunkt für die Besucher aus Nahund Fern. Neben Johanniskirche, Franziskus-kirche, Heilig-Kreuz-Münster, Augustinuskir-che und der Wallfahrtsstätte St. Salvatorrückte durch die Nähe zur Gartenschau auchdie Kolomankirche in den Blickpunkt des In-teresses. nb

Nicht anders war es auf dem Lebensweg, derErdenreich und Himmelsgarten verbindet undals Meditationsweg auch über die Garten-schau hinaus Bestand haben wird. Die Kunst-installationen von Martin Burchard sollendazu anregen, sich mitten in der Natur mitgrundsätzlichen Fragen des Lebens zu be-schäftigen. Angelegt wurde der Meditations-weg so, dass der Weg von oben ebenso ge-gangen werden kann wie von unten. Nie war

Kirche neu, von einer anderen Seite oderganz individuell für sich selbst zu erfah-ren – dieses Ziel haben sich die Kirchen-vertreter aus Gmünd und Umgebung mitBeginn der Gartenschau gesetzt. In vie-lerlei Hinsicht zeigten sie in den vergan-genen Monaten Präsenz und luden dieGartenschaubesucher ein zum Dialog.Bei Gesprächen im modernen Kreuzgangoder beim gemeinsamen Wandeln aufdem Lebensweg war dies im kleinenKreis möglich. Eine große Anzahl an Be-suchern nahm hingegen stets an denSonntagsgottesdiensten teil, die auf derSparkassenbühne stattfanden.

Der Leitspruch zur Gartenschau „ZwischenHimmel und Erde“ wurde von den Kirchender Stadt erweitert zum Motto „Leben zwi-schen Himmel und Erde“. Dies wurde in vie-lerlei Hinsicht erreicht – nicht zuletzt auch miteiner unglaublich hohen Anzahl an ehren-amtlichen Mitarbeitern.Allein beim modernen Kreuzgang beim Fünf-knopfturm waren fast 100 Mitarbeiter im Ein-satz, die fast täglich zum gemeinsamen Ge-spräch einluden. Die Menschen dort zu errei-chen, wo sie sind – dieses Ziel ist hier zwei-felsohne gelungen. „Kirche mittendrin“ warals Motto der Kreuzgang-Installation in gro-ßen Lettern dort zu lesen. Eine Plakatausstel-lung verwies auf die Geschichte der Kirchenund Klöster in der Stadt sowie deren karitati-ve und soziale Arbeit. Eine Ausstellung, dievon den Gartenschaubesuchern meist aus-führlich und in Ruhe betrachtet wurde. Eilewar hier fehl am Platz.

Die Gottesdienste auf der Sparkas-senbühne waren immer gut besucht.Das Thema Kirche war für alle Besu-cher der Gartenschau präsent.

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6HANDEL

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 “Wir habengepunktet!“Dr. Christof Morawitz vom Handels- undGewerbeverein zieht positive Bilanz

man mit der Gartenschau bei allen Gästengepunktet habe und man durchaus vieleneue Gesichter in der Stadt zum Einkaufenangetroffen habe. Aber auch frühere Kundenseien wieder zurückgekehrt, die aufgrund derBau- und Verkehrssituation Gmünd gemie-den hatten. Sie alle waren neugierig gewor-den, was Dr. Morawitz letztlich auch auf diesehr intensive Pressearbeit über die Garten-schau zurückführt.Wer natürlich davon profitiert habe, sei dieGastronomie und die Hotelerie. Denn dieRahmenbedingungen hätten gestimmt undes sei in der ganzen Stadt eine Wohlfühl-athmosphäre entstanden. Natürlich hättenauch Geschäfte gute Umsätze gemacht, diein unmittelbarer Nähe zum Gartenschauge-lände liegen. Zum Beispiel in der Ledergasse.Die Befürchtungen, die manche hatten, dassdie Geschäfte leer bleiben, seien gottseidanknicht eingetroffen. Aus den Rückmeldungenwerde man schon in wenigen Tagen die ent-sprechenden Schlüsse ziehen.

Hat sich die Gartenschau für denEinzelhandel in Schwäbisch Gmündpositiv ausgewirkt? Ein Fazit zumAbschluss der fast 24 Wochen Top-ereignisse in Gmünd zieht Dr. ChristofMorawitz vom Vorstand des GmünderHandels- und Gewerbevereins (HGV).

Der HGV hat alle seine Mitglieder, rund 150,angeschrieben und um eine Bewertung ge-beten. Damit will man sich ein detailliertesStimmungsbild verschaffen, denn von Bran-che zu Branche kann dieses unterschiedlichausfallen.Bei der Einstimmung auf die Landesgarten-schau vor rund einem Jahr hat der HGV sei-nen Mitgliedern suggeriert, dass man durch-aus Umsatzsteigerungen von zehn bis 15 Pro-zent aus der Gartenschau erwarten kann. Dassind Erfahrungswerte aus anderen Städten.Im Nachhinein meint Morawitz, dass dies imeinen oder anderen Fall durchaus eingetrof-fen sein könnte, doch viel wichtiger sei, dass

(

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7HANDEL

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Stadt ist schönund hat “etwas“

werbung der Gartenschau hätten alle profi-tiert. Morawitz: „Die Stadt hat sich von ihrerSchokoladenseite gezeigt.“Ein Problem, das schon vor der Gartenschauentstanden ist, ist die Robert-von-Ostertag-Straße. „Diese muss wieder beidseitig aufge-macht werden, denn wir brauchen den inne-ren Ring“, sagt der HGV-Chef klar und deut-lich. Die Josenbrücke könne aber vom Ver-kehr freigehalten werden. Damit habe mandie Flaniermeile Richtung Stadtgarten.Damit der HGV künftig auf breitere Beine ge-stellt werden kann, will man nun auch eineMitgliederwerbeaktion starten. Diejenigen,die am meisten von der LGS profitiert haben,sollten zuerst auch dem HGV beitreten.

So ein Elektrozügle kostet rund 35 000 Euro,dazu braucht man einen Fahrer, den manaber auf 450-Euro-Basis anstellen könnte. Dr.Morawitz hat schon eine Vorstellung, wieman dies zusammen mit der Stadt finanzierenkönnte. Profitieren könnte davon auch dieTourismusbranche. Schon immer habe derHGV eng mit dem Fremdenverkehrsverein zu-sammen gearbeitet. Von der großen Image-

Der Rückblick auf 166 Tage Gartenschauheißt für den Handels- und Gewerbever-ein aber auch gleich Ausblick. Was kannbleiben, was muss man ändern, wie kannman noch mehr Kunden in die Stadt zie-hen, die „schön ist und Atmosphäre hat“,wie Dr. Christof Morawitz im Gesprächmit der Rems-Zeitung sagt.

Sehr positiv angekommen ist das Elektrozüg-le, das künftig zumindest an den Wochenen-den weiterhin fahren soll. Doch das muss fi-nanziert werden, sagt Morawitz, denn da-durch werde die großräumige Verkaufsflächein der Innenstadt besser erschlossen. Die Fuß-wege werden einfach kürzer.

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Stuttgart liegtbei GmündEin besseres Marketing hätte die Gold-und Silberstadt nicht bekommen können

bisch Gmünd und auch der Ostalbkreis unddie Region insgesamt inzwischen nicht nur imSüdwesten deutlich stärker als Ausflugszielund touristisches Ziel wahrgenommen. „Manmuss nach Schwäbisch Gmünd fahren, umzwischen Himmel und Erde unterwegs zusein,“ empfahl beispielsweise auf einer gan-zen Seite die Ostthüringer Zeitung ihren Le-sern. Und die Frankfurter Allgemeine Zeitunginformierte bundesweit darüber, wie„Schwäbisch Gmünd und sein Oberbürger-meister zeigen, wozu eine Gartenschautaugt“. Die Gmünder Gartenschau war so einThema in vielen überregionalen Printmedien,im Rundfunk und in zahlreichen Fernsehauf-zeichnungen und –berichten.Allein der SWR war mit „Grünzeug“-Sendun-gen, mit bunten Unterhaltungsprogrammen,mit den Wetterreportern, der Landesschauund vielen anderen Formaten mehr fast jedeWoche zu Gast in Gmünd. Die nachhaltige,spannende und umfangreiche regionale Be-richterstattung – besonders genannt sei hierdas Printprodukt „schau.gmünd“ – hat nichtzuletzt die Landesgartenschau SchwäbischGmünd als Schaufenster der gesamten Ost-alb als eine „Bürgergartenschau“, nahe beiden Menschen und der Heimat, verankert.

Rund zwei Millionen Besucherinnen undBesucher, ein landesweites Medienecho,Busgruppen aus ganz Deutschland: DieLandesgartenschau 2014 in SchwäbischGmünd hat den Charme und die Attrakti-vität der ältesten Stauferstadt nicht nurin der Region in die Herzen der Men-schen getragen, sondern auch weit inden Südwesten und darüber hinaus be-kannt gemacht. Das sagt Markus Herr-mann, Geschäftsführer der Touristik- undMarketing GmbH der Stadt Gmünd.

Die Erfahrung von Thomas Steeb, Vorsitzen-der des Gmünder FremdenverkehrsvereinsPro Gmünd, in seinem Urlaub auf Sardinienhaben auch viele andere Gmünderinnen undGmünder ganz ähnlich gemacht: Als er amStrand von anderen Gästen auf seinen Hei-matort angesprochen wurde, kam sofort dieReaktion: „Ach so, Schwäbisch Gmünd – dortist doch grade diese tolle Landesgarten-schau!“ Thomas Steeb schmunzelt: „Frühermusste ich erläutern, dass SchwäbischGmünd eine hübsche Stadt östlich von Stutt-gart ist. Heute erkläre ich, dass Stuttgart dasStädtle westlich von Schwäbisch Gmünd ist.“Dank der Landesgartenschau werden Schwä-

Markus Herrmann, Geschäftsführerder Touristik- und Marketing GmbH.

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Anmeldungenfürs Jahr 2015Die positiven Rückmeldungen stimmenzuversichtlich, dass das „Hoch“ anhält

für das nächste Jahr angekündigt oder bereitsgebucht haben.Das Medienecho, die äußert positive Reso-nanz der Besucherinnen und Besucher unddas große ehrenamtliche Engagement, dasden Gästen von außerhalb einen besondersgastfreundlichen, fröhlichen und offenenEmpfang bereitet hat, haben SchwäbischGmünd deutlich spürbar weit über die Gren-zen der Region hinaus bekannt gemacht.Dieser Marketing-Erfolg soll nun gemeinsamvon T&M, der Stadt und den Partnern, wieHandel, Gastronomie, dem Congress-Cen-trum Stadtgarten und vielen weiteren Mit-streitern mehr in den nächsten Jahren fortge-führt werden.Die Basis dafür ist vorhanden, weitere bauli-che Veränderungen sind schon vorgesehen.Der Hotelneubau, der Anbau am Stadtgar-ten, der jetzt schon als Blumenhalle benutztwurde, die Anbindung von Röther Moden andie Innenstadt und, und, und.

mel und Erde“.Besonders positiv: Viele Gartenschaubesu-cher haben entweder zu Fuß oder mit denElektrozügle in diesem Jahr auch den Weg indie Innenstadt Gmünds gefunden. Die Gas-tronomen im gesamten Innenstadtbereichverzeichnen zum Teil außerordentliche Zu-wächse; auch der Handel freut sich über zahl-reiche neue Kundinnen und Kunden, wennauch nicht in jedem Fall gleich eingekauftwurde, sondern man zunächst beim erstenBummel durch Gmünd lediglich „geschnup-pert“ wurde.Die Mund-zu-Mund-Propaganda hat dabeiimmer wieder neue Besuchergruppen in dieStadt geführt; begeisterte Gartenschau-Fanshaben zu Hause ihre Vereine, ihre Familienoder weitere Gruppen zu einem Besuch inSchwäbisch Gmünd animiert. Die Touristikund Marketing GmbH freut sich dabei beson-ders darüber, dass schon jetzt etliche Grup-pen einen Ausflug in die älteste Stauferstadt

Marketing heißt das Zauberwort aufneudeutsch, mit dem man nichts anderesausdrücken will, als Werbung für einbestimmtes Produkt, ein Unternehmen,eine Ware oder auch eine Veranstaltungzu machen.

Und das ist auch eine Hauptaufgabe der Tou-ristik- und Marketing GmbH, deren Ge-schäftsführer Markus Herrmann in seiner„Doppelrolle“ als gleichzeitiger Sprecher desOberbürgermeisters in diesen 166 Tagen zweiFliegen mit einer Klappe schlagen konnte.Werbung für Schwäbisch Gmünd war Wer-bung für die Landesgartenschau, und Wer-bung für die Landesgartenschau war Wer-bung für die älteste Stauferstadt.Nicht nur beim Medienecho, sondern vor al-lem auch in Mails, Rückmeldungen und Reak-tionen der Gartenschaugäste selbst zeigt sichfast ausschließlich Zustimmung und Begeiste-rung für die Veranstaltung „zwischen Him-

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Kunstbraucht ZeitVertrautes und Neues – man gewinnt es lieb

Künstler um Teilnahme gebeten wurden. DieBeiträge von acht Kreativen wurden ausge-wählt, hinzu kamen die Sonderpräsentationzweier Figuren der „Altmeister“ Max Seizund Sepp Baumhauer am Forum Gold undSilber und die ergötzliche Reihe dreier lie-benswerter kleinerer Plastiken von Jakob Wil-helm Fehrle am Staudenband des Lions-Arbo-retum im Himmelsgarten, die „Badende“,„Europa“ und „Irrwisch“, schließlich nochAndreas Futters witzige Kleinplastik vor demZugang zum Himmelsstürmer-Turm.Bleiben wird die „Altkunst“, die nach demUmbau des Stadtgartens zum Remspark anden angestammten Platz zurückkehrte oder,wie die drei Musen am Stadtgarten, weichenmusste: Eugen Greiners restaurierte „Liegen-de Löwin“, wie in den Jahrzehnten zuvor ge-ritten von Kindern, Fehrles Einhorn und Bron-ze-Muse, die Kunstbank von Max Seiz, diewunderbare Sonnenuhr, die jetzt mitten imBarockgarten steht, die Mendel-Büste undWilhelm Widemanns Geiger-Brunnen, aucher besser zu sehen als in Jahrzehnten zuvor.Vielleicht schafft es das Kroatenkreuz zurückan seinen alten Standort, wenn der Zaun de-montiert ist. rw

Kunst braucht Zeit. Und Publikum. Eswerden gewiss nicht alle Gartenschaube-sucher am Josefsbach lustwandelt sein.Aber doch einige Hunderttausend, die ei-nen Blick auf die Skulpturen warfen odersie gründlich betrachteten. Besucherzah-len jedenfalls, von denen in Galerien,Sammlungen und Museen ausstellendeKünstler nur träumen können.

Wertet Kunst den öffentlichen Raum auf, ver-schafft sie ihm eine edlere Anmutung, gibt sieeiner bestimmten Umgebung einen höherenStatus, der zugleich die Lust am Unfughemmt? Vielleicht sollte man die Kunst nichtmit solchen Ansprüchen befrachten. Denmeisten genügt, dass sie da ist. Dass sie Au-genweide und Blickfang ist.Das war sie am Josefsbach auf jeden Fall, undvielleicht auch etwas mehr: eine Anregungzum Nachdenken, ein Aha-Erlebnis, eineFreude, wenn man sie als witzigen Kommen-tar erkannte.Man wird die Objekte vermissen, auch wenneines davon bleiben wird. Das gehörte zumWettbewerb für die Kunst auf der Landesgar-tenschau, für den 45 Künstlerinnen und

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11KUNST

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Kunst füreinen Sommer.... oder vielleicht doch für länger?

von Max Hoffmann, Daniel Wagenblasts tollkühner„Mann auf dem Krokodil“, das rote Mobile von DonCutter, das „Rostforum“ vom Gerd Martin Wahl,durchaus ein bedeutsames Gegenstück zum „ForumGold und Silber“ – was wäre die Menschheit, die Zivi-lisation ohne Eisen? –, Alkie Osterlands grünes Glas-band, das die Hochwasser-Phasen überstand, die Ret-tungsringe von Andreas Welzenbach mit den Namenuntergegangener Schiffe, die aus der Zwingermaueram Josefsbach einen Katastrophen-Kai machen. Nichtzu vergessen Franz Hubers „Wo ist Eva“-Stele amBockstor-Platz, ursprünglich auch ein Wettbewerbs-beitrag.Gewiss nicht bleiben werden zwei Objekte: Niki de St.Phalles „Horus et sa grace“ kehrt zurück hinter die si-cheren Mauern von Gotteszell, der „Wallfahrer“, daszweite Objekt von Daniel Wagenblast, ist eine Leihga-be des Fördervereins Straßdorf und wird nächstes Jahrauf den „Wegen zur Kunst“ in Straßdorf nahe derHangkante aufgestellt. Von dort blickt man auf beideGartenschau-Areale, unten und oben. Und erinnertsich an den Sommer, in dem ganz viel Kunst im öffent-lichen Raum Gmünds stand.

rw

Links geht es bachaufwärts, dortschlängelt sich der Pfad, von dem aus

man die Objekte der acht Künstler insAuge fassen kann. Die Arbeiten befinden

sich über, neben oder im Wasser.

Vom Waldstetter Tor bis zum Forum Gold und Silber –ein komponiertes Kunstband, gehalten von zwei fi-gürlichen Werken. Dietrich Klinges „Gordian“ oben,durch dessen Körper das Licht fällt, und der „Paradi-zer“ von Christiane Häringer, auf dessen poliertenKreisen sich das Licht bricht. Beide nehmen meditativePosen ein, scheinen zu sinnieren. Wie man es von vie-len Graben-Besuchern kennt, wenn sie auf den Bän-ken sitzen. Das grüne Band der Stadt als Kunstmeile –ein vorübergehendes Projekt. Ein Werk soll nach derLandesgartenschau angekauft werden und bleiben,gerne dürfen es mehrere sein, wie Jury-Mitglied undKunstvereinsvorsitzender Prof. Dr. Klaus Ripper sagt:Paten sind gesucht, hier kann man sich verewigen.Man kann die Objekte als Kommentare lesen: dieTropen-Tiere Elefant und Giraffe von Editha Pröbstleam Haus der Firma Kessler, die irgendwie die Zungeherausstreckende, nach Wasser dürstende Pflanze

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12SPORT

BrasilianischesFlair in GmündFootvolley-Cup und Sportkreis-Sportgalazählen zu den sportlichen Höhepunkten

heit dieser aufstrebenden Sportart, bei deroftmals mit Fallrückziehern oder anderenakrobatischen Einlagen der Ball über das Netzbefördert wird.24 Sportler aus neun Nationen erlebten vordem Rathaus ein traumhaftes Ambiente undbrachten die brasilianische Lebensfreudenach Gmünd. Da passte es auch ins Bild, dassmit Helinho und Leo Tubarao die Brasilianerdas deutsche Duo Mo Obeid/Daniel Wehr imEndspiel bezwangen. Die Premiere war jeden-falls ein so grandioser Erfolg, dass sich Ober-bürgermeister Richard Arnold, Hauptorgani-sator Wolfgang Kühne und RZ-Sportredak-teur Jörg Hinderberger schnell einig waren:2015 wird es in Schwäbisch Gmünd den 2.Internationalen Footvolley-Cup geben.Ende Juli folgte dann auf der Bühne im Him-melsgarten ein Querschnitt des sportlichenKönnens quer durch den gesamten Ostalb-kreis. Bei der Sportgala des Sportkreises Ost-alb hatte der Sportkreisvorsitzende ManfredPawlita nicht zu viel versprochen, als er einFeuerwerk sportlicher Höhepunkte angekün-digt hatte. Dafür sorgten zwei Tage lang 200Sportlerinnen und Sportler aus der Region –von Rhythmischer Sportgymnastik überSportakrobatk bis zur fernöstlichen Kampf-kunst war alles geboten. alv

ragend war sicherlich der 1. InternationaleFootvolley-Cup, der sich vom 19. bis zum 22.Juni als ein im Vorfeld in dieser Dimension nieerwarteter Publikumsmagnet erwies. DieRems-Zeitung als exklusiver Medienpartnerund das WK Sportmanagement aus Leinzellbewiesen ein gutes Näschen mit der innovati-ven Idee, dieses viertägige Event nach Schwä-bisch Gmünd zu holen. Allein 1500 Zuschau-er während des Traumfinales zwischen denbesten Footvolleyballspielern aus Deutsch-land und Brasilien untermauerten die Beliebt-

Vier Tage lang herrschte Mitte Juni aufdem Marktplatz ein einzigartiges Copa-cabana-Feeling – der 1. InternationaleFootvolley-Cup brachte die brasilianischeLebensfreude nach Gmünd. Knapp vierWochen später sorgte die Sportgala desSportkreises Ostalb für ein weiteressportliches Feuerwerk.

Nein, auch an sportlichen Höhepunkten man-gelte es im Rahmen der Landesgartenschaugewiss nicht in Schwäbisch Gmünd. Heraus-

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Ein fantastischesShowpro-gramm gabes bei derSportgala desSportkreisesOstalb zu sehen.Auch die SuebiaGymnastics derSG Bettringenzeigten ihrKönnen.Foto: gbr

Nicht nur einmal faszinierte derbrasilianische Footvolley-Profi

Helinho auf dem GmünderMarktplatz mit seinem Fallrück-

zieher das Publikum.Foto: Jens Schamberger

Danke für 166 Tage Landesgartenschau

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13SPORT

Viel sportlicheProminenz warzu BesuchWM-Talk und Frisch Auf-Präsentation

moderiert wurde. Der Verlauf der Weltmeis-terschaft, die Aussichten der deutschen Na-tionalmannschaft, aber auch die sportlich kri-selnde Situation beim schwäbischen Bundes-ligisten VfB Stuttgart waren die interessantenGesprächsthemen. Zum Star und Publikums-liebling des WM-Talks avancierte Ettmayer,der mit seinem trockenen Humor beide Maledie Lacher auf seiner Seite hatte.Fleißig Autogramme verteilten im Rahmen ei-ner Mannschaftsvorstellung die Fußballprofisdes Zweitligisten VfR Aalen. Aber nicht nurder Fußball wurde während der Landesgar-tenschau großgeschrieben, auch die Hand-baller des Bundesligisten Frisch Auf Göppin-gen präsentierten sich ihren Gmünder FansMitte September im Erdenreich.Auf die Autogrammstunde, bei der „Mimi“Kraus, Tim Kneule, der neue Trainer MagnusAndersson und Co. die Signierwünsche ge-duldig erfüllten, folgte eine Diskussion mitprominenter Besetzung: SportbürgermeisterDr. Joachim Bläse, Bernhard Bauer (Präsidentdes Deutschen Handballbundes), ModeratorKarl-Heinz Beck, Ulrich Derat (Hauptge-schäftsführer des Landessportverbandes Ba-den-Württemberg) und Frisch Auf-Ge-schäftsführer Gerd Hofele diskutierten überdie Nachwuchsarbeit im Handball. alv

Passend zur Weltmeisterschaft in Brasi-lien versammelte sich auf der Remspark-Bühne an zwei Sonntagen im Juni undJuli die geballte Fußball-Prominenz zumWM-Talk der WWG Autowelt und Rems-Zeitung. Mit dem Fußball-ZweitligistenVfR Aalen und dem Handball-Bundesli-gisten Frisch Auf Göppingen gaben sichauf der Landesgartenschau weitereSportpromis die Klinke in die Hand.

Für Richard Arnold waren es die zwei Großer-eignisse schlechthin in diesem Jahr: die Lan-desgartenschau in Schwäbisch Gmünd unddie Weltmeisterschaft in Brasilien. „Deshalbholen wir den Fußball hierher“, machte derOberbürgermeister Lust auf den von derWWG Autowelt veranstalteten und von derRems-Zeitung präsentierten WM-Talk, derauf der Remspark-Bühne gleich an zweiSonntagen zwei kurzweilige Expertenrundenmit hochkarätigen Gästen zu bieten hatte.Weil die ehemaligen Profis Guido Buchwald,Maurizio Gaudino, Karl Allgöwer, Klaus Fi-scher, Fritz Walter, Silvio Meißner und „Buf-fy“ Ettmayer etwas vom Fußball verstehen,entwickelte sich jeweils eine launige, kurz-weilige Runde, die außerdem von der Stimmedes Ruhrpotts, Werner Hansch, kompetent

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Die Autogramme der Handballprofisvon Frisch Auf Göppingen waren heißbegehrt bei den Besuchern der Landes-gartenschau. Einen Nachmittag langpräsentierte sich der Bundesligist inSchwäbisch Gmünd. Foto: vog

Beim ersten WM-Talk diskutierten(v. l.) Maurizio Gaudino, Buffy

Ettmayer, Werner Hansch, GuidoBuchwald und Karl Allgöwer.

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14GLÜCKWUNSCHANZEIGEN

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HerzlichenGlückwunsch!Rund 3000 kostenlose Kleinanzeigen in der RZ

nes Kindes. Alles war dabei.Es soll Abonnenten geben, die am Morgenals erstes die Bilder anschauen, ob sie jemanddarauf erkennen.Denn die Anzeigen sahen alle recht unter-schiedlich aus, von unseren Mediengestalternnach Wunsch der Leser/innen hergestellt.Eine aufwändige Sache, die uns aber gezeigthat, dass der Wunsch nach solchen Anzeigenvorhanden ist.Diese können wir zwar nicht ständig kosten-los anbieten, aber wir machen unseren Lese-rinnen und Lesern oder den Dauerkarten-besitzern, die ihren Gutschein nicht eingelösthaben oder nicht einlösen konnten, ein Su-per-Angebot: Die Glückwunschanzeigenwerden wir zum schwäbischen Sparpreis von25 Euro statt 66 Euro weiterhin anbieten. Un-ser Dankeschön für eine wunderschöne Gar-tenschau-Zeit in Gmünd. Dieses Angebot giltaber nur für reine Glückwunschanzeigen.

dem man in der Rems-Zeitung eine kostenlo-se Glückwunsch-Anzeige schalten kann. DerWert der Anzeige: 66 Euro.Damals war aber auch noch nicht absehbar,dass der Dauerkartenverkauf so ein Ausmaßannehmen würde. Am Ende gab es zwarDauerkarten, aber keine Gutscheinheftemehr. Und in den vergangenen Tagen undWochen häuften sich die Kleinanzeigen inunserer Zeitung. Von ganz einfachen Glück-wünschen zum Geburtstag, zur bestandenenPrüfung bis hin zur Gratulation zur Geburt ei-

Der Andrang wurde von Tag zu Taggrößer: Alle Dauerkartenbesitzer hattendie Möglichkeit, aus ihrem Gutscheinhefteine kostenlose Glückwunschanzeige inder Rems-Zeitung zu schalten. Unddavon wurde auch reichlich Gebrauchgemacht: rund 3000 Mal!

Als die Landesgartenschau GmbH lange vordem Verkauf der Dauerkarten bei uns nach-gefragt hatte, ob wir nicht auch einen Gut-schein für die Dauerkartenkäufer zur Verfü-gung stellen wollten, war klar: Da ist dieHeimatzeitung dabei! Aber es musste jaschon etwas Besonderes sein, denn ein Ange-bot, zum Beispiel zum zehntägigen Probe-lesen der Rems-Zeitung wollten wir nicht ma-chen. Das kann man auch ohne den Kauf ei-ner Eintrittskarte haben.Letztlich fiel die Entscheidung, als Bonbon fürdie Käufer einen Gutschein anzubieten, mit

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Page 15: schau.gmuend Nr.25

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Danke!Danke! … zwischen Himmel und Erde.

Programm 12.10.2014Himmelsgarten10:00 Uhr Ökumenischer Abschiedsgottesdienst12:30 Uhr Öhringer Tag16:00 Uhr Fahnenübergabe17:30 Uhr Laternenumzug ins Erdenreich Erdenreich17:00 Uhr Old Johnny‘s Crew19:30 Uhr Landespolizeiorchester20:45 Uhr Feuershow Flammandra21:30 Uhr Heinz und die Bembel

Was war das für ein Sommer! Wir bedanken uns bei allen ehrenamtlichen Helfern, Besuchern, Sponsoren, Ausstellern, Vereinen und Mitwirkenden des Veranstaltungsprogrammes, die uns zu diesem großen Erfolg verholfen haben und den Sommer 2014 in Schwäbisch Gmünd zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben!

www.gmuend2014.de

Abschlussfeier am

12. Oktobermit großem

Laternenumzug!

12. Oktober

Old Johnny‘s Crew Landespolizeiorchester Feuershow Flammandra Heinz und die Bembel

Abschlussfeier am

12. Oktober Abschlussfeier am

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16HEIMATFILM

Die Gartenschauals HeimatfilmGerhard Schiff und Uli Fitzel vomFilmautorenclub Gamundia haben fürdie Leser von schau.gmünd undRems-Zeitung viele bleibendeDokumente und Erinnerungen gestaltet

reiche Gestaltung und Vertonung der Sze-nen. Über etwa vier Jahre Gartenschau-Vor-bereitung und nun an 166 Tagen entstandunter vielfältigen Themen eine unvergängli-che und sehenswerte Sammlung an Videodo-kumenten. hs� Diese und auch Videos zu anderen

Themen sind abrufbar unter remszei-tung.de, dort dann auf der Homepageim rechten Bereich das Stichwort „Hei-matfilme“ anklicken, so dass dann diekomplette Liste der Themen und Vi-deos erscheint.

der Gartenschau unterwegs, um vor allemauch die unvergesslichen Momente vielerVeranstaltungen für die Ewigkeit festzuhal-ten.Den Werken von Gerhard Schiff und Uli Fitzelist sofort anzusehen, welche Mühe, Leiden-schaft und auch Gmünder Herzblut in dieserArbeit steckt. Es ist längst nicht damit getan,„nur“ bei Wind und Wetter mit der Kameraunterwegs zu sein. Daheim beginnt dann dieSichtung des Rohmaterials. Mit gutem Blickund viel Erfahrung folgen dann die Zusam-menstellung, die Bearbeitung, manch trick-

Die Gmünder Gartenschau lebt in unse-rer beliebten Internet-Rubrik „Heimatfil-me“ fort. Dafür haben die beiden fleißi-gen und kreativen Video-Chronisten Ger-hard Schiff und Uli Fitzel dankenswerter-weise gesorgt.

Die beiden Dokumentarfilmer als Profis zubezeichnen, ist gewiss nicht übertrieben. UliFitzel und Gerhard Schiff sind erfahrene undgeschätzte Mitglieder des FilmautorenclubsGamundia. In Zusammenarbeit mit der Rems-Zeitung haben sie sich schon seit Beginn desStadtumbaus und der Vorbereitungen für dieGartenschau zur Aufgabe gemacht, die Ver-änderungen und Ereignisse mit der Videoka-mera zu dokumentieren. Die Filme könnenvöllig kostenlos und unverbindlich im Inter-net-Angebot der Rems-Zeitung angeklicktund betrachtet werden.Gerhard Schiff gehört auch zu den aktivstenMitstreitern im Salvator-Freundeskreis, sodass er auch von den bürgerschaftlichen Be-mühungen um Pflege und Erhalt der einzig-artigen Wallfahrtsstätte zahlreiche Filme an-gefertigt hat.Beide Dokumentarfilmer waren - so hat’s zu-mindest den Anschein - an allen 166 Tagen

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Uli Fitzel (oben)und GerhardSchiff (links)haben als„Heimatfilmer“die Gartenschauverewigt.

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Page 17: schau.gmuend Nr.25

Was für ein Tag, was für eineVorfreude, gepaart mit Spannung:Wir schreiben den Mittwoch, 30. April:Eröffnung der 25. LandesgartenschauBaden-Württemberg 2014! Die StadtSchwäbisch Gmünd hatte jahrelangdiesem Tag entgegengefiebert.

Mit einem Schlag war auch vergessen, wiemühselig dieser jahrelange Weg war. Vorallem dieses Zittern und Bangen um recht-zeitige Fertigstellung des Gmünder Ein-horn-Tunnels. Dessen Einweihung hattesich wiederholt verzögert, war ursprüng-lich schon zwei Jahre zuvor angepeilt, da-mit alle Bau- und Gestaltungsmaßnahmenvor allem auch an den Verkehrsknoten undBrücken in Ruhe und vor allem ohne Staushätten über die Bühne gehen können.Doch es kam alles anders. Nur fünf Mona-te blieben als Puffer, mithin brachen dieBauzeitenpläne für Gartenschau undStadtumbau völlig zusammen. Stress undVerkehrschaos pur.Ach was, Schnee von gestern! Am Tag Xkam Ministerpräsident Winfried Kretsch-mann staufrei und überpünktlich zur gro-ßen Einweihungsfeier. Mit ihm das Stau-nen der schwäbischen Welt: Er und andereEhrengäste erkannten Gmünd nicht wie-der. Eine fortan glänzende Remstal-Metro-pole öffnete ihr Schaufenster. Das Som-mermärchen durfte beginnen! hs

17RÜCKBLICK APRIL

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Der erste TagFeuchtfröhliche Eröffnungsfeier

mit mächtigen Salutschüssen eines Gewitterszur Eröffnung der Gartenschau zu grüßen.Ein heilloses Verkehrchaos entwickelte sichdann in und um Wetzgau, weil zur Mittags-zeit tausende Gäste gleichzeitig zum Bürger-und Kinderfest in den Himmelsgarten ström-ten. Vor allem auch die geduldigen Ehren-amtlichen bestanden gleich ihre erste großeFeuerprobe. Delegationen aller beteiligtenInitiativen und Vereine paradierten durchsSpalier auf die Bühne. Dass das eine oder an-dere schief lief, sorgte eher für Erheiterung.Ihre Königliche Hoheit Diane von Württem-berg gab den Startschuss zu einem tausend-fachen Luftballonstart, wobei sich gut 500der Gaskugeln im Gewitterregen in Bäumenund am Himmelsstürmer verfingen - undnoch wochenlang dort zu bewundern waren.Bewundert wurde bis kurz vor Eröffnung undteils sogar noch am Festtag selber die Schaf-fenskraft der Gartenschaumacher. Im buch-stäblich letzten Augenblick wurde die Remssogar so aufgestaut, dass sie jenen Compute-ranimationen der Planer entsprach, die eineSeen- und Strandlandschaft im Mündungs-bereich von Rems und Josefsbach verspro-chen hatten. Aufgrund extremer Trockenheitwar davon zunächst nicht viel zu sehen. hs

Der denkwürdige erste Tag auf derGartenschau. Es gab sogar mächtigeSalutschüsse vom Himmel, als sich dieTore erstmals offiziell öffneten.Ein Termin jagte den anderen. Und biszur sprichwörtlich letzten Minute rolltensogar noch Bagger durch den neuenRemspark.

Schon anlässlich der Eröffnung wurde derCharakter der Bürgergartenschau unterstri-chen. Denn nicht Großkopfede aus der Lan-despolitik hatten den ersten Zutritt, sondernschlicht und einfach die Bürger:Hunderte versammelten sich am Morgen amHaupttor zum Himmelsgarten, um gemein-sam den Countdown zu zelebrieren. Es warkeine Drängelei, sondern ein freudenstrah-lendes Miteinander. Denn gemeinsam hattenPolitik und Bürgerschaft dieses Ziel nun er-reicht. Das einzig Offizielle in diesem Mo-ment: Oberbürgermeister Richard Arnoldhatte einen mächtigen, schmiedeeisernenSchlüssel mitgebracht, exakt jenen, den erimmer an Fasnet als Rathausschlüssel der när-rischen Regierung aushändigt. Zum Schlüs-selerlebnis am Himmelsgarten verfinstertesich prompt der Himmel selbst. Aber nur um

Die letzten Minuten bis zur Eröffnung,der Countdown läuft: Bis kurz davorwurde noch gebaggert. Dann warfeuchtfröhliche Festtagsstimmungangesagt.

18RÜCKBLICK APRIL

april

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Wonnemonat Mai auf der Garten-schau. Wirklich wonnig? Irgendwiewaren diese ersten Wochen immernoch extrem aufregend, Lampenfieberder Beteiligten eingeschlossen.Denn auch die ersten Programmhöhe-punkte mit Feuertaufe für Bühnenund Schauplätze standen an

Zum ersten Highlight gehörte der großeFamilientag mit Entenrennen und Jugend-blaulichttag, zu dem die Rems-Zeitung ge-meinsam mit dem Lions Club Limes Ostalbsowie mit tatkräftiger Unterstützung derJugendgruppen aller Gmünder Blaulicht-organisationen eingeladen hatte.Die Vorbereitungen auf diese Großveran-staltung waren der reinste Nervenkitzel. Imweiteren Verlauf der turbulenten Garten-schau durften die Verantwortlichen imNachhinein über manch brenzlige Fragenschmunzeln, die sich da Anfang Mai stell-ten: Darf man den neuen, tiefgrün-glän-zenden Rollrasen überhaupt betreten -ohne dass Gartenschau-GeschäftsführerKarl-Eugen Ebertshäuser sauer ist? Oder:Inwieweit dürfen die Uferzonen in die Ak-tivitäten des Familientages einbezogenwerden - ohne dass Oberbürgermeister Ri-chard Arnold um das seelische Befindendes soeben erst ausgesetzten Schwanen-paares fürchtet? Alles ging gut! hs

19RÜCKBLICK MAI

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20RÜCKBLICK MAI

Die erstenEindrückeund die letztenBaustellenMit Tulpenmeer undStiefmütterchenblüte

sondern man kann sich sogar echt reinset-zen. Und weiter ganz ungeheuerlich: Mandarf in der Rems planschen und Strand-burgen bauen! Die Gartenschau wurde zurGmünder Wunderwelt, denn auch die Bürgerselbst entdeckten ihre Stadt plötzlich ganzneu. Wer hätte das noch vor wenigen Jahrenfür möglich gehalten, als sich hier im Bereichdes Remsparks noch der allerschlimmste Ver-kehrsknoten der Stadt befand und nur unterBeton und hinter staubigen Hecken eine„Gewässerlandschaft“ zu vermuten war.Das größte Problem nun im Gartenschau-April: Zwar gab es immer wieder Gewitter,doch der erhoffte große Regen blieb aus.Zeitweise gab’s die Befürchtung, dass der Jo-sefsbach völlig austrocknen könnte. Enormwar der Aufwand, um die Rasen-. und Blu-menflächen ausreichend zu bewässern.Die Besucher holten sich die ersten Eindrü-cke, waren gleich hellauf begeistert, auchwenn sie noch der einen oder anderen Bau-stelle auszuweichen hatten.Es gab gleich einen riesigen Besucheransturmdank des gigantischen Dauerkartenverkaufsund regen Medienechos gleich in den erstenTagen. Die Ahnung keimte auf: Da blüht derStadt im Sommer noch was! hs

Gerade noch rechtzeitig hatte dieGartenschau ihre Tore geöffnet, ehe dieviel zu frühe Tulpenblüte des Jahres 2014schon vorbei gewesen wäre. Der Winterwar außergewöhnlich mild, der Frühlingkam sehr früh, so dass die Vegetation aufdem Gartenschaugelände ihrer kalkulier-ten Zeit einige Wochen voraus war.

Dennoch durften sich die Besucher ange-sichts des blühenden Farbenmeeres, über-wiegend bestehend aus Tulpen und Stiefmüt-terchen erfreuen. Beliebtestes Fotomotiv ausjenen Tagen: Der aus dem Tulpenmeer in denleuchtend blauen Himmel emporragendeAussichtsturm Himmelsstürmer sowie das Fo-rum Gold und Silber im Licht der untergehen-den Sonne.Wäre der Himmelsstürmer auf den tausen-den Fotos kein Aussichtsturm gewesen, son-dern eine Windmühle, dann wäre unwillkür-lich der Gedanke aufgetaucht: Das ist dochnicht das Schwabenland, sondern das ist Hol-land.Dazu passend auch das „Nordsee-Erlebnis“am neuen Remsstrand: Da stehen plötzlichStrandkörbe! Keine Dekoration, wie manchverdutzter Gmünder zunächst vermutete,

maiAuch die Schwäne fühlten sichvom ersten Tag an wohl im neuenParadies Remspark. Im Himmelsgarten„strudelten“ die letzten Tulpen undStiefmütterchen. Foto: hs

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mai

Riesenspaßund starkeHelfer-SchauFamilientag mit Entenrennen undJugendblaulichttag am 10. Mai

Renntag: Extrem niedriger Wasserstand,kaum Strömung und dazu auch noch Gegen-wind. Was machten also unsere Rennenten:Statt remsabwärts ins Ziel, strebten sie mun-ter flussaufwärts in Richtung Josefsbach undWaldstetten. Noch schlimmer: Gar die Him-melsrichtung nach Aalen wählten sie.Tolle Leistung sodann der vielen Helfer vonFeuerwehr und vom Technischen Hilfswerk,die dafür sorgten, dass die Enten doch nochin die richtige Richtung getrieben wurden.Toller und unvergesslicher Auftritt auch vonOberbürgermeister Richard Arnold und Li-ons-Präsidentin Kathrin Bechstein, die imRettungsboot die wunderbare Titanic-Szenenachstellten.Aber dann vor allem: Die Jugendgruppen derHilfsorganisationen zeigten eine großeSchauübung, die sogar Ehrengast Innenmi-nister Reinhold Gall in Staunen versetzte. InNullkommanonix bauten die Jungen undMädchen sogar das Prachtexemplar einer

Holzbrücke über die Rems.Alle waren sich einig: Diesestarke Junghelfer-Show wareine Spitzenleistung und gleichim ersten Monat einer derschönsten Momente derSchau. hs

Wie viele und durchweg begeisterteReaktionen zeigten: Der Samstag,10. Mai, das war der erste Höhepunktder Gartenschau, voller Lebensfreudeund vor allem mit viel Gemein- undHelfersinn.

Damit rund 10 000 Zuschauer und hunderteMitmacher beim großen Familientag mit En-tenrennen und Jugendblaulichttag ihrenSpaß hatten, gab’s aufwändige Vorbereitun-gen. Rems-Zeitung, der Lions Club und dieJugendgruppen sämtlicher Gmünder Hilfsor-ganisationen hatten sich zusammen getan,um diese Großveranstaltung zu stemmen.Erstmals wurde hierbei auch den Bürgernund Besuchern der Gartenschau vor Augengeführt, welche tollen Möglichkeiten vor al-lem der neue Remspark mit Strand und Ter-rassen bietet.Ein Riesenspaß und Spannung pur brachte al-lein schon das Quietschentenrennen. Zu-gunsten des Baus eines Spielplatzes speziellauch für Behinderte am Josefsbach hattenRems-Zeitung und Lions Club das Enten-Pro-jekt in Angriff genommen. Ganz schön frechund störrisch waren aber die Plastiktierchenbereits bei der Generalprobe und sodann am

21RÜCKBLICK MAI

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22RÜCKBLICK MAI

Die Aufreger imAuftaktmonat MaiLeberkäswecken hoch im Kurs undfehlende WC sowie gefährliche Kakteen

Leberkäs-Aufregung gelegt. Den Garten-schau-Gastronomen schlug durchaus auchAnerkennung fürs vielfältige Angebot unddie attraktive Gestaltung der Verpflegungs-bereiche entgegen. Vor allem das pfiffigeRestaurant Kuhstall wurde zum Hit.Währenddessen wurde ein noch viel größe-res Problem deutlich: An allen Ecken und En-den von Erdenreich, Himmelsleiter und Him-melsgarten wurden Toiletten vermisst. Vor al-lem im Taubental herrschte höchste Not.Links und rechts des Lebens- und Besin-nungswegs sowie des Waldentdeckerstegsentsorgte „Häufla“ mit leuchtend weißenTempotaschentüchern passten nicht geradezum Himmelsleiter-Konzept. Da schlug dieStunde der Dixie- oder auch Toi-Toi-Häusla.Einige wurden so schief aufgestellt, dass im-mer zwei Personen beim Gang aufs stille Ört-chen beteiligt waren: Einer, der „musste“,und einer, der von draußen das WC vormUmfallen bewahrte.Auch die eine oder andere Absperrung fehltenoch. So gab’s im Märklin- und Kakteengar-ten nicht nur „Zugunglücke“, sondern dereine oder andere Lausbub holte sich hierbeiauch noch einen dicken Stachel im Fingeroder im Allerwertesten. hs

Es war alles noch so neu und frisch, alsim Mai die ersten Zehntausende dasGartenschaugelände stürmten. Derständige Begleiter war in den ersten Wo-chen auch kritische Neugierde. Schließ-lich hatte man ja auch viel Geld für seineDauerkarte oder auch „nur“ Tageskarteinvestiert. Da war der Blick natürlichgeschärft.

Insgesamt zeigten sich die Dauerkarten-Gäs-te zufrieden, denn in Nullkommanix hattesich schon im ersten Monat ihr Kauf amorti-siert. Und von Woche zu Woche ärgertensich immer mehr Tageskartenkäufer darüber,dass sie nicht gleich in das Dauer-Ticket in-vestiert hatten.Aber: Da gab’s auch echte Aufreger, die fürviel Gesprächsstoff sorgten. Vor allem wardies in den ersten Tagen die Preisgestaltungim Gastronomiebereich: 6.90 Euro für dessparsamen Schwaben liebstes und schnells-tes Vesper, den Leberkäswecken. Umgerech-net fast 14 Mark, das war weit jenseits derSchmerzgrenze.Zur Ehrenrettung sei jedoch daran erinnert:Es wurde rasch nachjustiert, auch bei den an-deren Angeboten. So hatte sich Ende Mai die

mai

Eine Scheibe Leberkäs mit einemWecken für knapp sieben Euro!Die Gartenschau hatte gleich zuBeginn ihren ersten Rekord.

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Routine kommt rein – die Gartenschauläuft von Tag zu Tag runder, derProgramm-Mix in Erdenreich undHimmelsgarten ist zugkräftig. Stadt-fest, SYLA-Bandcontest, Altersgenos-senfeste und sogar die Fußball-WMsind keine Konkurrenten, sondernwillkommene Erweiterungen der hei-teren Gartenschau-Atmosphäre.

Eine „ganz andere Lebensqualität“ inSchwäbisch Gmünd bemerkt Landesver-kehrsminister Winfried Hermann, als erAnfang Juni am Tag des Fahrrads in der Le-dergasse und vor dem Forum Gold und Sil-ber steht: Gmünd leuchtet, bei Tag sowie-so und in den kurzen Nächten um dieSommersonnwende auch. Der Sommerlässt sich gut an, zu gut sogar: Es ist viel zutrocken, über Pfingsten erbarmungslosheiß. Rems und Josefsbach sind wiedereinmal schwache Rinnsale, die Stadtgärt-ner kommen mit dem Wässern der dursti-gen Pflanzen kaum noch nach.Die Pfingstferien bescheren der Garten-schau Zulauf. Es ist der Monat der großenChorauftritte, 1000 ältere Herrschaftentanzen gleichzeitig im Stadtgarten beimTreffen des Landesverbands Seniorentanz,die Fahnenschwinger tragen Meisterschaf-ten aus. Am Monatsende setzt die Barock-woche ein Glanzlicht sondergleichen. rw

23RÜCKBLICK JUNI

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juni

24RÜCKBLICK JUNI

Das Lebenals InszenierungDie Barockwoche schwelgt in Opulenz

Zeitalter so papageienbunt auf die Straße ge-hen wie die Herren der Historischen Tanz-gruppe?Hinzu kamen vier Aufführungen des Sing-spiels „Ich habe ihn gekannt“, die Mozart-Revue von Stephan Kirchenbauer und eineHommage an den verstorbenen Autor selbst.Dessen Wunsch war es, die Stadt währendder Landesgartenschau in ein barockes Am-biente zu versetzen. Kathrin Bechstein führteRegie, unterstützt von Sonja Westphal, diePhilharmonie Schwäbisch Gmünd unterKnud Jansen spielte, zahlreiche Solisten, Dar-steller und Chorsänger wirkten mit. Im Stückkamen Zeitzeugen Mozarts zu Wort, an ihrenBerichten entlang entwickelte sich die Hand-lung mit Schlüsselszenen aus Mozarts kurzemLeben. Die Aufführungen hinterließen tiefenEindruck.Aber noch weitere Schauspiel-Produktionenluden ein: die Gmünder Bühne führte „DrSpruchbeitel und sei dressierte Jongfrau“nach Molières „Schule der Frauen“ auf, ein„Barocklabor“ und „Carpe diem – auf undnieder, immer Mieder“ brachen starre For-men auseinander, und auch Annabella Akcalsan der Rems angesiedelter „Europapark“spielte mit Motiven, Figuren und Gattungendes Barockzeitalters. rw

Als Stadt hat Schwäbisch Gmünd einmittelalterliches Wesen, doch es ist ver-borgen unter einer barocken Maske. Dasverspätete Barock des 18. Jahrhunderts,im Rokoko ausklingend, prägt denMarktplatz bis heute. Prediger, Augus-tiner, Franziskaner mit ihren Kirchen –alle barock. Gmünd erlebte zum Ende sei-ner Reichsstadt-Epoche hin noch einmaleine Blütezeit. Dass ein bitterer Absturzfolgte, sei bloß kurz angemerkt.

Denn in der Gmünder Barockwoche, halbnoch im Juni, halb Anfang Juli, ging es umPracht, Opulenz, rauschende Festroben – dasLeben als Inszenierung und große Oper. Mu-sik des 18. Jahrhunderts erklang, gravitäti-sche Tänze wie Menuett und Gigue der His-torischen Tanzgruppe gehörten dazu, einLichterfest und ein großes Feuerwerk. Einesolche Kulisse wie das Rokoko-Schlösschenim nach barocken Muster neu angelegtenStadtgarten, die kann man schlechterdingsnicht ungenutzt lassen.Dort hinein passten die eng geschnürten Tail-len, die hoch getürmten Perücken der Da-men; dort gehörten sie hin, die langen Rock-schöße und Kniebundhosen der Männer. Undwann bitte könnte ein Mann im bürgerlichen

„Ich habe ihn gekannt“: Solisten im Sing-spiel von Stephan Kirchenbauer-Arnold.

Schwäbisch Gmündhat eine barocke

Überformung undlebt damit seit 250

Jahren. Das istkeine Kulisse –das ist Alltag.

Damit fällt denSängerinnen

und Sängern dieEinfühlung in die

Epoche leicht.

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Nach obenMeisterschaft im Fahnenhochwerfen

Zwölf Uhr mittags – der Beginn einesShowdowns zwischen elf Vereinen ausganz Baden-Württemberg.

Es ging an jenem Donnerstag, 19. Juni imHimmelsgarten darum, den Meister imFahnenhochwerfen zu ermitteln. EineShow für die Zuschauer war das Ganze na-türlich auch – auch wenn die bei 15 Meterstehende Weltrekordhöhe von den 150Teilnehmern nicht überboten wurde. Eswar dennoch beeindruckend.Das Hochwerfen ist eine Disziplin des Fah-nenschwingens, und das hat im Ländleeine große Tradition. Seit Stadtjubiläums-Tagen ist man auch in Schwäbisch Gmünddavon begeistert. Die Fahnenschwingerdes Staufersaga-Vereins vertraten dieStadt, und sie waren sichtlich stolz darauf,dass der Wettkampf in der Heimat ausge-tragen wurde. Sechs Jungen und Mädchenstellten sich der Herausforderung.Wie funktioniert’s? Es gewinnt immer derhöchste Wurf. Die Fahne muss über eine Ei-senstange geworfen werden, die an einemKran befestigt wird. Das Tuch darf die Stan-ge nicht berühren, der Werfer muss dieFahne wieder korrekt auffangen.Die Gmünder konnten ebenfalls stolz aufihre Leistungen sein. In den verschiedenenAltersgruppen kamen sie auf die zweitenbis fünften Plätze.

Chorgesang invielen VariationenGroßauftritt: Gospel Day, Tag der Chöre und Seniorentanz

Den Juni prägten darstellende Künste in Massenauf-tritten: Chorgesang in vielen Varianten und Tanz.Ganz vornedran: der Gospel Day in Erdenreich undHimmelsgarten am 9. Juni – Pfingstmontag, einglühend heißer Tag.

Pfingsten – passend für Gospel, spricht doch das Pfingst-wunder davon, dass die Jünger Christi voller Begeisterungfür ihren Glauben in fremden Zungen zu sprechen began-nen. Welche Sprache ist universeller als die Musik, welcherSound gesättigter von der Erhebung der Seele, dem Trostund der Freude des Glaubens als Gospel? Sechs Chöre san-gen, überwiegend aus der Region, aber auch einer ausNürnberg war dabei. Oh happy day!Drei Tage später war die Rasenfläche im Stadtgarten so vollwie selten: 1000 reifere Damen und Herren folgten der Ein-ladung des Landesverbands Seniorentanz, einige Tanzfreu-dige aus Bayern waren auch dabei. Gleich zu Beginn be-wegten sich alle zu Sambaklängen – ein spekta-kuläres Bild. Am Nachmittag verteilten sichdie Tanzgruppen in der Stadt, jeder

konnte mitmachen. Gmünd tanzte.Schon war es wieder Sonntag: dertraditionsreiche Chorverband Fried-rich Silcher lud zum „Tag der Chö-re“. Fünf Vereine traten auf, vonFrohsinn Stetten bis zum Gesang-

undMusik-verein

Cäcilia Ig-gingen.

Ein schönesGeschenk für dieGartenschau beimTag der Chöre: EinPop-Song mit demTitel zwischen„Himmel und Erde.“Männerchöre,gemischte undKinderchöre tratenauf. Oben:Gospel-Sängerin-nen, unten:Seniorentanzim Stadtgarten

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Tag des Gmünder SportsShow und Vorführungen , Bewegung und Mitmachangebote

suchern mit all ihren Facetten auf demGartenschau-Gelände mit Vorführun-gen, sehenswerten Showeinlagen undMitmach-Angeboten.Vormittags schauten nur die Garten-schau-Besucher zu, nachmittags ka-men Kinder und Jugendliche in Scharenzu den Mitmach-Aktionen. Beim Kett-leball, Fechten, Jiu-Jitsu, der Rhythmi-schen Sportgymnastik, Skilanglauf oderbeim Fußballturnier mit den Bürger-meistern bebte der Boden. Bei derSportgymnastik-Show mit und ohneHandgeräte des TV Bargau, der Showdes TV Wetzgau aus Tanz, Ballett undRhythmischer Sportgymnastik und derTurn- und Tanzshow „Bollywood“ hat-ten auch die Erwachsenen sehr vielFreude.„Der Sport ist Freude pur“, lobte Ober-bürgermeister Richard Arnold. Stadträ-te und andere Vertreter gesellschaftlichrelevanter Gruppen machten sich frei-lich bei der Eröffnung des Tags desSports rar.

„Schwäbisch Gmünd bleibt fit“ –wer will das ernsthaft bezweifeln?An vier Orten der Landesgarten-schau rückte am 26. Juni der Sportin den Fokus.

Bis in den Abend hinein präsentiertensich die Gmünder Sportvereine den Be-

Die großeTrockenheitDer Sommer drehte kurz auf

Doch, doch, der Sommer 2014 hat richtigaufgedreht. Erinnern Sie sich? Das wargleich am Anfang, in der ersten Junihälfte.Schwäbisch Gmünd brutzelte in Sonnen-glast und -glut. Und die Landesgartenschaugleich mit.

Am deutlichsten zu sehen für alle, die im Him-melsgarten parkten. Die Gartenschau-GmbHerlaubte sich eine unschöne Visitenkarte vordem Eingang: Der Kreisel mit seinem Rollrasen

sah aus, als wäre er von Arizona nach Wetzgauverpflanzt worden – eine Symphonie desBrauns. Aber das wurde schleunigst revidiert:Mit Sommerflor bepflanzt, wurde der Kreiselauf Teufel komm raus bewässert – und die Ca-briofahrer gleich mit. Zwei Monate nach der Er-öffnung glich das Hanflabyrinth noch einerSteppenlandschaft. Knastertrocken auch derWald entlang der Himmelsleiter, hier murmeltekein Bächlein mehr. Rems und Josefsbach führ-ten Niedrigstwasser. Die Feuerwehr spritzte hef-tig Wasser ins Mündungsdreieck, damit die Fi-sche noch Luft schnappen konnten. Bis zu 700Kubikmeter Wasser verteilten die Mitarbeiterder Gartenschau am Tag in Erdenreich und Him-melsgarten, das auf der Wetzgauer Hochflächevom Wind zusätzlich ausgedörrt wurde. Langeher. Es ist dann doch sehr feucht und grün indiesem Sommer geworden. Eine Gartenschauohne Wasser von oben, das geht gar nicht.

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Es war ein ganz besonderer Zauber,der über dem Gartenschau-Monat Julilag und sich diesem zu entziehen, warkaum möglich. Fröhliche Klänge ver-zauberten die Besucher des Landes-musikfestivals und des Tages derGmünder Schulen; atemberaubendeAussichten boten sich ab Juli erstmalsbei den Langen Turmabenden.

Mit dem Lichterfest und dem Abschluss-abend zur Barockwoche entzückte derMonat Juli die Gartenschaubesuchergleich zu Beginn. Und eines steht fest: DerZauber, der von diesen beiden lauen Som-merabenden ausging, wird noch langenachwirken.Bei einem anderen großen Ereignis – dem17. Landesmusikfestival Baden-Württem-berg – zeigte sich, dass die Anziehungs-kraft der Gartenschau auch weit über dieGrenzen der Stadt hinausstrahlt. 81 Verei-ne mit 3000 Laienmusikern wirkten daranmit und zogen die Besucher der Stadt anverschiedenen Orten in Bann. Angemeldethatten sich einige mehr. Wie alle anderenMonate stand auch der Monat Juli für Viel-falt – mit dem Blaulichttag und dem Flug-tag fanden zwei weitere Highlights statt,die bei Jung und Alt gleichermaßen fürgroßes Interesse sorgten. nb

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Barockzauberim ErdenreichTausende Besucher beim Lichterfest unddem Abschlussabend zur Barockwoche

Fahnenschwinger ebenso im Erdenreich zu-gegen waren wie der Fanfarenzug, histori-sche Tanzgruppen sowie alle anderen an derBarockwoche Beteiligten.Auch zu einem Festmahl auf der Remspark-bühne wurde die Barockgesellschaft eingela-den. „Es war jede Minute wert und es wareine Ehre, dabei zu sein“, versuchte einer derAkteure in Worte zu fassen, was er und dieanderen die vergangenen Tage erlebt hatten.Ein Barockfeuerwerk, untermalt mit der Feu-erwerksmusik Georg Friedrich Händels, bilde-te einen wirklich schönen Abschluss dieserganz besonderen Woche.Mit diesen zwei tollen Abenden ist gleichzei-tig auch ein Traum von Stephan Kirchenbau-er-Arnold in Erfüllung gegangen. Einer seinerletzten Wünsche war es, die Stadt im Rah-men der Gartenschau in ein barockes Am-biente zu tauchen.Organisiert wurde das Ganze von der Lands-gartenschau GmbH und dem Verein Staufer-saga und in der Gewandmeisterei wurde be-reits an Ostern 2013 damit begonnen, dievielen pompösen Kleider zu entwerfen undzu nähen. Viel Zeit und Arbeit steckte auch inden Hüten und in den aufwendig gestaltetenPerücken. nb

Das Lichterfest am 3. Juli und derAbschlussabend zur Barockwoche am4. Juli offenbarten wieder einmal, wasden ganz besonderen Reiz der GmünderGartenschau-Veranstaltungen ausmacht.

Trotz, dass es Hunderte, teils Tausende Besu-cher waren, die sich an den beiden Sommer-abenden im Erdenreich tummelten, ging derfamiliäre Charakter nicht verloren. EinSchwätzchen hier, ein Schwätzchen da, Blu-menzauber im Abendglanz und ein Lichter-meer aus Kerzen und Fackeln, das sich ent-lang der Blumenbeete im Stadtgarten ebensoeinen Weg bahnte wie entlang der Rems so-wie Feuerballons und eine Feuershow, dieHunderte in Bann zog – dieser 3. Juli ließwahrlich keine Wünsche offen.An diesem und auch am folgenden Tag –dem Abschlussabend zur Barockwoche – warder Stadtgarten das, was ein fürstlicher Gar-ten bereits zur Zeit des Barock war: ein Ortder Vergnügungen. Mit das beliebteste Foto-motiv: Die Gewandeten, die über die Wieseflanierten, sich offen und geduldig zeigtenfür ein Gespräch und nie aufhörten zu strah-len. Prächtig und üppig wie zu Zeiten des Ba-rock ging’s am 4. Juli zu - ein Tag, an dem

Ein Feuerwerk – untermalt mit derFeuerwerksmusik Georg FriedrichHändels – bildete den Abschluss derBarockwoche.

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Flug- undBlaulichttag imHimmelsgartenIm Juli gab’s jede Menge hilfreiche

und faszinierende „Action“

fang waren natürlich die ausgestellten Segel-flugzeuge sowie kleine Seilstarts und undEinführungen ins Gleitschirmfliegen.Ein Hit war auch der Papierfliegerwettbewerbder Fliegergruppe Schwäbisch Gmünd. Esgab viele attraktive Preise zu gewinnen, da-runter sogar eine Mitfahrgelegenheit bei derHeißluftpremiere im Erdenreich.Gleich darauf das nächste große Aktions-Wochenende: Blaulichttag! Nachdem dieJunghelfer aller Gmünder Blaulichtorganisa-tionen bereits im Mai im Remspark eine star-ke Show boten, waren nun die „Alten“ (Ak-tive) an der Reihe. Im Himmelsgarten präsen-tierten sich sämtliche Blaulichtorganisationenmit Infoständen und Fahrzeugausstellungen.Auch ein Polizeihubschrauber durfte im Laufedes Tages besichtigt werden, der auf einemnahen Feld landete.Tausende verfolgten am Nachmittag danneine große Schauübung, bei der auf der Stra-ße vor dem Himmelsgarten ein schwerer Ver-kehrsunfall in Szene gesetzt wurde. Im

wahrsten Sinne des Wortes„Höhepunkt“ bildete zum Ab-schluss eine Übung am fast 40Meter hohen Himmelsstürmer,aus dem die Höhenretter derBergwacht einen „Verunglück-ten“ abseilten. Insgesamt wardieser Tag eine tolle Werbung,vor allem fürs ehrenamtlicheMitmachen. hs

Die Faszination Fliegen im Himmels-garten. Und auch ein großes Festival derBlaulichtorganisationen.Diese zwei Juli-Termine haben sich beiZehntausenden von Besuchern gewisseingebrannt in die Gartenschauerinne-rung. Und sie brachten den jeweiligenOrganisationen und Vereinen einenenormen Publikumszulauf.

Erneut hatte mit der Idee „Flugtag im Him-melsgarten“ die Rems-Zeitung, diesmal zu-sammen gemeinsam mit der FliegergruppeSchwäbisch Gmünd und den Gleitschirm-sportlern vom Stuifen bei Waldstetten für ei-nen einzigartigen Veranstaltungshöhepunktgesorgt. Den ganzen Tag über gab es vor al-lem rund um das Lesepodium von Rems-Zei-tung und schau.gmünd eine Fülle an Infor-mationen und dazwischen auch richtig guteÜberraschungen: Zufällig fand an diesem Tagauch das große Schönblick-Jugendfestival imchristlichen Gästezentrum Schönblick statt,so dass der Flugtag von den jungen Aktivis-ten mit Flashmob und allerlei anderen Aktio-nen kurzerhand auch zu einem Festplatzrund um das Thema Himmel verwandelt wur-de.Der Himmelsgarten und die Kulisse des Aus-sichtsturms boten sich geradezu an, die ech-ten „Himmelsstürmer“ zu präsentieren. Ob-wohl der Himmel selbst an diesem Tag für al-lerlei blitzenden und donnernde Überra-schungen sorgte, gab es am Boden spannen-de Ausstellungen und ebensolche Vorführun-gen zu bestaunen.Auf dem noch ganz schnell überdachten Le-sepodium der Rems-Zeitung informierten dieFlugsportler über ihr schönes Hobby. Blick-

juliFlug- und Blau-

lichttag gehörtenzu den Veranstal-tungshits im Juli.

Wenige Tagespäter gab’s sogar

noch eine Heiß-luftballon-

Premiere. Fotos: hs

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Musik lagin der LuftLandesmusikfestival und weitere

musikalische Leckerbissen

Schüler trotzten amTag der Schulen dem Regenwetter

Engelsgleiche Stimmen zogen auch am Mitt-woch, 9. Juli, über das Gartenschaugelände.Und dass sich das Wetter am „Tag der Schu-len“ nicht gerade von seiner schönsten Seitezeigte, tat der guten Laune keinen Abbruch.Sie alle wurden für ihr Kommen belohnt –jene Gartenschaubesucher im Erdenreichebenso wie jene im Himmelsgarten. Es warnicht zu übersehen, dass sich große wie klei-ne Schüler gemeinsam mit ihren Lehrern teilsviele Wochen auf ihren großen Auftritt vor-bereitet hatten. Bei vielen Auftritten standder Gedanke, wie bereichernd die Vielfaltverschiedenster Kulturen sein kann, im Mit-telpunkt. Nicht Hunderte von Sängern, son-dern Hunderte von Zuschauer waren es, dieam 20. Juli im Himmelsgarten für beste Stim-mung sorgten. Begeisterung, die von einemabsoluten Topact – Gentleman & The Evoluti-on – auf das Publikum übergeschwappt war.Der deutsche Reggae-Musiker war eines dermusikalischen Highlights im Gartenschau-Monat Juli. Ein weiteres folgte nur zwei Tagespäter, als vor ebenfalls vor hunderten vonZuschauern Chris de Burgh im Congress-Centrum Stadtgarten sang. Und das, was erlautstark verkündete, das dachten sich in die-sem Monat viele: „Ich freue mich, hier inSchwäbisch Gmünd zu sein.“ nb

Es waren Tausende von Sängern undMusikern, die den Gartenschau-MonatJuli auch aus musikalischer Sicht habenblühen lassen.

Den Anfang machte das 17. Landesmusikfes-tival Baden-Württemberg am 5. Juli mit einerAnzahl von 3000 Laienmusikern aus über 80Vereinen. Und hätten die Ausrichter – derSchwäbische Chorverband und der Baden-Württembergische Sängerbund – alle Anmel-dungen angenommen, wären an besagtemSamstag sogar noch viel mehr Teilnehmer zudem Festival gekommen. Hier zeigte sie sichwieder einmal – die große Anziehungskraftder Gartenschau auch über die Regionen hin-weg.Breitgefächert waren sowohl die musikali-schen Darbietungen als auch die Herkunftder Teilnehmer, die aus allen Teilen Baden-Württembergs nach Gmünd kamen, um un-ter dem Motto „Musik zwischen Himmel undErde“ ihr Können zum Besten zu geben. An-gefangen von der Kirchenmusik der Renais-sance bis hin zu Jazz und Pop war die ganzeVielfalt der Musik zu hören. Aus der näherenUmgebung waren unter anderem mit dabeider Gesangverein Rehnenhof, der Lieder-kranz Spraitbach, der Liederkranz Maitis, dieKinder und Erzieherinnen vom KinderhausWaldau sowie der Gesangverein Ruppertsho-fen.

Ob Gentleman,Chris de Burgh,die 3000 Laienmu-siker des Landes-musikfestivalsoder die jungenTeilnehmer desTages der Schulen– sie alle sorgtenfür einen auch inmusikalischerHinsichtgelungenen Juli.

Fotos: ska,vog, brd, edkjuli

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Der August ist heiß, es passiert nichtviel: Sommerpause eben. Nicht indiesem Jahr der Gartenschau.

Zum einen war’s wechselhaft und viel zukalt; zum anderen gab’s so viel Programm– und so viele Gäste – , dass an ein Som-merloch nicht zu denken war. Der Monatbegann mit dem Siegeszug der Saurier, dieim Juli zunächst sehr skeptisch in Empfanggenommen wurden, dann aber angesichtsder hemmungslosen Begeisterung jungerGartenschaugäste nachsichtig lächelnd to-leriert; Hobbyfotografen können sich bisheute nicht sattfotografieren. Der Monatbegann auch mit den letzten Tagen einerBlumenschau, die mit den Traditionen derGold- und Silberstadt spielte und mit demÖffnen einiger der schönsten Innenstadt-Gärten. Wer den Trubel mag, Musik, Tanzund große Show, hatte gleich am erstenWochenende an Sommernachtsfest undAmerikatag mit abschließendem Feuer-werk seine helle Freude. Die nächsten Wo-chenenden begannen mit Sundowner-Par-ty am Rems-Strand, SAM-Konzert oder80er Jahre-Party und auch sonst gab’s vol-len Terminkalender mit Puppentheater undRockkonzert, mit einem klasse Tag der Jä-ger und der Oldtimer-Freunde, mit Sportund Kunst und viel zum Lachen. bt

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Im Augusterblühtennoch einmaldie RosenDie Rose und ihre Familie bestimmend

Zonta-Club gerne auf der politischen Agendavieler Gremien sähe. Um das zu verdeutli-chen, hat der Club der Stadt die gelben Ro-sen des Goldenen Bandes geschenkt, insbe-sondere Marschall Niel-Rosen und die GloriaDei, die„Hansestadt Rostock“ und die etwashöhere „Sunny Sky“: Wie im Hilde Domin-Gedicht „Aber ich liege in Vogelfedern“ kön-ne die gelbe Rose Stütze sein, Leid nicht aus-rotten aber lindern. Im konkreten Beispiel derAltersarmut soll ein teures Medikament oderein schöner Ausflug finanziert werden. DieRose ist seit Jahrtausenden weltliches und re-ligiöses Symbol – „Rose ohne Dorn“ und„Brot und Rosen“ erinnern daran. Natürlichwar der „Königin“ eine Blumenschau gewid-met; generell stand die Rose im Mittelpunktvieler Veranstaltungen. „Oh die Rose, ach,die Rose ist der Blumen Königin“, heißt es inSapphos zeitlos schönem, vor zweieinhalb-tausend Jahren geschriebenen Gedicht.Manfred Wenninger von der Landesgarten-schau und Martin Mager, Bezirksvorsitzenderder Obst– und Gartenbauvereine, widmetensich den mehr prosaischen Aspekten. In die-sem Sommer hat jedes Schulkind gelernt,dass die Zierrosen viele Geschwister haben,etwa die Obstarten Äpfel, Birnen, Brombee-ren, Himbeeren und beim Steinobst die Kir-schen und die Zwetschge. Mit dem Streu-obstzentrum – der fünfblättrigen Blüte derRosaceae, der Rosengewächse nachempfun-den – und der Streuobstwiese wurde etwasgeschaffen, das der Stadt ebenso wie dieZonta-Rosen erhalten bleibt. Die Rose undihre ganze Familie waren die wichtigstenPflanzen dieser Gartenschau. bt

Zu nass, zu kalt war der August. Das hin-derte die Rosen nicht, ein zweites Malaufzublühen, dass es eine Freude war.

Während in den Privatgärten zwar auch ein„Rosenjahr sondergleichen“ bejubelt wurde,kam es dort vielfach vor, dass die schönstenBüsche und Sträucher weitgehend unbeach-tet er- und schließlich wieder verblühten: Daseinzige Mal, dass ihnen wirklich Beachtunggeschenkt wurde, war beim Auflesen derwelkenden Blütenblätter, beim Abknipsender Zweige: Lange, laue Sommerabende imGarten oder auf der Terrasse waren viel zuselten.Ganz anders die Gartenschau-Rosen. Trotzder widrigen Witterung wurden Besucherre-korde eingefahren, garantiert keine Roseblühte im Verborgenen. Noch nicht einmal anden eher versteckten, als Geheimtipp gehan-delten Plätzen, die von den Rosenfreundenganz bewusst aufgesucht wurden. Der Anti-ber Rosengarten, war hier eine der gesuch-testen Anlagen und Ende August noch ein-mal besonders schön. Der Barnsleyer Gartensetzte ebenfalls auf – selbstredend alte, eng-lische – Rosen. Keine Blumenschau kam ohnedie Königin aus, und auch oben, im Himmels-garten, war sie mit rund drei Dutzend Züch-tungen stark vertreten. Insbesondere im Ver-bindungsstück zwischen Schönblick und demKernstück des Landschaftsparks bereitete dieRose all denjenigen große Freude, die dasEnde der ersten Blütephase Anfang Juli be-dauert hatten.Unter anderem ging es um ein Projekt für vie-le von Altersarmut betroffene Frauen, das der

august

Strauch- und Bodendeckersortenmachten sicherlich die Mehrzahlder Gartenschaurosen aus – inErinnerung bleiben die Edelrosen.

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Amerikatagals LichterfestNord und Süd, Oben und Unten,durch die Himmelsleiter getrennt

eine Feuershow der Gruppe Tangudaaus Stuttgart und das Feuerwerk.

Rodeo und Sheriffstern,Rock, Blues, RockabilllyWährend das Erdenreich dem lateinamerika-nischen Lebensgefühl gehörte, war der Him-melsgarten fest in Cowboys-Händen. Auchdas Motto „Nordamerika“ lockte viele Gäste.Angefangen bei der Nachbildung der Frei-heitsstatue aus Ballons bis hin zum Feuer-werk, das auch im Gmünder Norden denNachthimmel erleuchtete, war viel geboten.Auf dem Weleda-Gelände war ein kleinerWild-West-Park aufgebaut, in dem bei Ge-schicklichkeitsspielen, Bison-Staffage undelektrischem Bullen keine Langeweile auf-kam, zumindest bis der Regen einigem Wild-westtreiben Einhalt gebot. Zur Unterhaltunggab’s Soul- und Bluesmusik mit SiggiSchwarz, Rockabilly mit den Lonesome Drif-ters. Den Abend gestaltete die Coverband„Welcome to the Pleasuredome“ - unter an-derem mit dem schwäbischen Synchronspre-cher Dodokay -, die den Gästen unvergessli-che Momente bescherte. bt

Musik und Tanz, Feuershow und Feuer-werk, Temperament und Lebensfreudegab’s am Amerika-Tag im Remspark.

Feuerwerk, wie es den Amerikatag krönte,heißt, dass in der Nacht Lichter übern Himmelzucken, Farben explodieren, Gesichter auf-leuchten und all die Dinge, die eben nochverborgen waren, in Sternenregen getauchtwerden. Schöön.Auf den Bühnen und Freiflächen wurde andiesem Tag mit Musik, Tanz und einer Feuer-show Lebensfreude ausgedrückt. RenatoPantera, ein brasilianischer Sänger, mixte Ge-sang mit der Akrobatik und Eleganz des Ca-poeira, des brasilianischen Kampftanzes.„Mistura Boa“ sorgte für Stimmung, zudemBrazil Connection und Aquarelas do Brasil,die den legendären „Karneval in Rio“ mit-brachten, und eine ganze Reihe andererGruppen aus Brasilien, Kolumbien und Kuba.Lateinamerikanische Tänze stellten die Tän-zerinnen und Tänzer der Tanzschule Let’sdance aus Spraitbach vor. Und als es dunkelwurde, gab’s ganz besondere Geschenke, füralle, die zum Sommerfest gekommen waren:

Der Amerika-Tag war gekrönt voneinem großartigen Feuerwerk

Renato Pantera im Erdenreich und„Welcome to the Pleasuredome“oben im Himmelsgarten.

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Höhepunkteim AugustOldtimer von neuem Reiz

Greatest Singers of all Time“ verehrt: „HouseOf The Rising Sun“, „When I was young“,„We Gotta Get Out of this Place“ sind un-sterblich. Er hat die Rockgeschichte immerwieder dominiert – als Frontmann der Ani-mals, als Gründungsmitglied der Funk-BandWAR und als Solo-Künstler. In Gmünd zeigteer mit Stücken aus seinem neuen Album „‘TilYour River Runs Dry“ – sein bislang persön-lichstes, zudem sein Blick auf Religion, Politikund Umweltsorgen –, dass er noch immer zuden Großen zählt. Ende August ließ SWR1rund 2000 Gartenschaugäste lachen: RüdigerHoffmann, Anka Zink, Thomas Schreckenber-ger und die a-Cappella-Gruppe „Montezu-ma“ rockten die Sparkassen-Bühne mit Kaba-rett und Comedy. Die Schwerkraft ist eigent-lich männlich, Barack Obama als Servicemit-arbeiter der Telekom ausgebildet. Hoeness-Wahnwitz, ADAC-Umfragen, Ursula von derLeyens Landesverteidigungsqualitäten: ImSchweinsgalopp ging’s durchs Weltgesche-hen und den alltäglichen Wahnsinn. Auchhier waren es die persönlichsten Momente,die blieben. Im einzigen deutschen (Gröne-meyer-)Titel sang Montezuma Senior PaulKlooté, den vom Junior fast zwei Generatio-nen trennen: „Du hast jeden Raum, mit Son-nenlicht geflutet“, und er sang es zum Teilauf Knien, dieses Manifest der Liebe und desAbschieds – aber der ist für die Oldies nochlange nicht gekommen. bt

Ernst Mantel und Bibi Blocksberg, einFriedenskonzert mit Thomas Felder,Leuchtturmabend und 80er-Jahre-Party,der große Auftritt der Jäger, generell dasThema Wald – über den August gibt eseiniges zu berichten. Exemplarisch hiereinige ganz besondere Termine:

Am 24. August zeigten Mitglieder des Deut-schen Automobil-Veteranen-Clubs am Vor-mittag im Erdenreich und am Nachmittag imHimmelsgarten ihre Schätze aus den 50ern,60ern- und 70ern. Schöne Erinnerungen fürviele, die damals jung waren: Welche Unmen-gen Gepäck sich doch im VW „Käfer“ unter-bringen ließen; selbst Kleinstwagen konnten„Wohnwägelchen“ ziehen, und der Borg-wart „Isabella“ oder auch viele historischeSportwagen waren einfach nur schön anzu-sehen.Es ist lange her, seit „Eric Burdon and the Ani-mals“ die Chartlisten stürmten. Viele Rock-stars kamen und gingen, Eric Burdon aber istgeblieben und sich und seiner Musik treu ge-blieben. Als der große alte Mann des Rockund Blues steht er heute noch vor einem Pu-blikum, das mit leuchtenden Augen zu ihmaufsieht. So berichtete die Rems-Zeitung, alsdie „lebende Legende“ am 28. August inGmünd zu Gast war. Burdon ist Mitglied derRock and Roll Hall of Fame und wird vom„Rolling Stone“-Magazin als einer der“ 100

august Montezuma, Eric Burdon, RüdigerHoffmann. Fotos: bt/gbr/klai

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schau.septemberDie blühende Einkaufs- und Erlebnisstadtschau.september

Der September ist der Monat, in demman sich über eine reiche Ernte freuenkann. Dies gilt im übertragenen Sinneauch für die Macher der Gartenschau.Denn seit diesem Monat ist klar, dassder bisherige Besucherrekord allerLandesgartenschauen von den Gmün-dern recht deutlich in den Schatten ge-stellt wird. Man nimmt ab jetzt dieZwei-Millionen-Marke ins Visier.

Der September ist in mehrfacher Hinsichtauch ein Beispiel dafür, wie wichtig bei al-len Projekten die Kontinuität und dieNachhaltigkeit sind. Die „Saat“ der „Stau-fersaga“ als gigantische Bürgerinitiative istauch zwei Jahre nach dem Stadtjubiläumwieder prächtig aufgegangen. Ob beimStauferzug durch Innenstadt oder im Stau-ferlager neben dem Veranstaltungszelt imHimmelsgarten: Gmünd kann sich einfachauf seine Mittelalter-Akteure verlassen –selbst dann, wenn es Bindfäden regnetund weder ein Festzug noch das Wohnenin authentischen Stoffzelten für alle ein rei-nes Vergnügen ist.Die Ernte einfahren durfte man im Sep-tember auch auf den mit mittelalterlichenMethoden beackerten Feldern. Und beimgroßen Lichterfest, das sich sowohl untenals auch oben abspielte, ernteten alle Ak-teure reichlich Beifall.

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Nicht nur imJubiläumsjahrDie Staufer haben bei Veranstaltungen inGmünd inzwischen ihren festen Platz

auf ihrem Weg ins Morgenland ließen sichweder die Staufer aus Gmünd noch das Pu-blikum am Straßenrand davon die gute Lau-ne verderben. Obwohl dieser Umzug viel vielkleiner als jener beim Stadtjubiläum war (unddamals war es so heiß, dass manche dick kos-tümierten Teilnehmer kurz vor dem Hitz-schlag standen!), zeigten sich die auswärti-gen Zuschauer schwer beeindruckt von derArt und Weise, wie in der ältesten Staufer-stadt die eigene Geschichte gelebt wird.Nicht gespielt, sondern ebenfalls gelebt wur-de die Stauferzeit im Zeltlager im Himmels-garten. In den vergangenen zwei Jahren ha-ben sich nämlich viele Menschen zusammen-gefunden, die in ihrer Freizeit sehr gerne dasRad der Zeit zurückdrehen und die Vergan-genheit auf möglichst authentische Weisewieder zum Leben erwecken. Sie nehmen ei-gens Urlaub, um bei einem Stauferlager nichtnur dabei, sondern mittendrin zu sein. Und esschreckt sie auch nicht ab, dass nach einigenTagen auf dem relativ harten „Bett“ aus Fel-len, Teppichen und Wolldecken der eine oderandere Wirbel weh tut. Oder dass der Regenvon allen Seiten ins Zelt drückt. gbr

In vielen Städten werden Jubiläen großgefeiert – und danach geht man wiederzur Tagesordnung über. In Gmünd wurdezur 850-Jahr-Feier mit der Staufersagaetwa ganz Großes ins Leben gerufen, dasden Gmündern nach innen und nachaußen eine besondere Identität gibt.Entsprechend standen die Staufer auchbei der Gartenschau im Blickpunkt.

„Ach wären wir Staufer doch lieber mit unse-rem Kaiser Friedrich II. in Süditalien geblie-ben!“ – Vielleicht hat sich dies so mancherTeilnehmer des Stauferzugs oder Mitwirken-de im Stauferlager gedacht. Denn hierzulan-de wurden sie im nach einem regenreichenAugust leider auch im September nicht im-mer von der Sonne verwöhnt. Zeitweise warsogar das genaue Gegenteil der Fall. Wer sichdie Fotos vom Stauferzug am 13. Septemberanschaut, sieht Menschen, die ihre wertvol-len Gewänder mit durchsichtigen Plastik-Capes notdürftig geschützt haben, sieht dieGesichter der Umzugsteilnehmer nur hintereinem engmaschigen „Netz“ aus lauter Re-gentropfen. Doch wie einst die Kreuzritter

Ob im Stauferlager im Landschaftspark oder beim Stauferzugdurch Gmünd – Akteure und Publikum mussten dem zeitweisestarken Regen trotzen. Schön war’s trotzdem. Fotos: hs/bt

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37RÜCKBLICK SEPTEMBER

“Gänsehaut-Gefühl“ in derNacht der Tausend LichterZig-Tausend Menschen waren vom Farbenspiel fasziniert und begeistert

entlang der Wege eine romantische At-mosphäre und führten die Besucherin-nen und Besucher zu den Schauplätzendes Programms. Ballett-Tänzerinnendrehten sich am Wasserspielplatz ele-gant und elfengleich zwischen dertransparenten Bühnendekoration ausweißen Fäden. Das totale Kontrastpro-gramm gab es im Zelt auf und vor derSparkassenbühne. Auch dort tanztenMenschen – allerdings im Rhythmusdes Rock’n Roll. Es war schön anzuse-hen, wie Omas und Enkelinnen im glei-chen Takt die Hüften schwangen.Ein echter Blickfang war der zirka sechsMeter hohe „Dundu“, ein von mehre-ren Personen mit Hilfe von Stangen wieeine Marionette bewegter Roboter. Erbestand aus einem LED-illuminiertenfeinmaschigen Draht-Netz.Ein „Gänsehaut-Gefühl“ bewirkte dasLichterspiel bei der nächtlichen Dra-chenflugschau. Und der noch zu späterStunde zugängliche Himmelsstürmertrug in dieser besonderen Nacht einKleid aus Licht, dessen Farbe sich imSpektrum zwischen Pink und Purpurbewegte. gbr

Für viele Besucher der Landesgarten-schau war es die Nacht der Nächte, alsam 20. September das große Lichter-fest „unten“ und „oben“ stattfand.Auf alle Fälle war es ein emotionalerHöhepunkt des Veranstaltungspro-gramms im Monat September.

Im Erdenreich war es vor allem die gigan-tische Laser-Show, die den Remsstrandund das Forum Gold & Silber in ein futu-ristisches Licht hüllte. Für ein historischesAmbiente sorgten venezianische Maskenund ein Umzug in Gewändern aus derZeit des Rokoko. Bodypainting mitSchwarzlichteffekten und Live-Musiksorgten ebenfalls für sehr gute Unterhal-tung der insgesamt Zig-Tausend Besuche-rinnen und Besucher.Oben im „Himmel“ zauberten Öllampen

Das Forum Gold & Silberwurde bei der Laser-Showzur Leinwand. Für Aufsehensorgten auch „Dundu“ unddie Rock’n-Roller. Fotos: ska/hs

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38RÜCKBLICK SEPTEMBER

Kinderlachen,Freud und LeidIm September war das Programm so buntund facettenreich wie das ganze Leben

starke Menschen brauche, müsse man auchalles tun, um die Entwicklung der Kinder zufördern.Die Integration in Vereine sowie eine musi-sche Ausbildung gehört ohne Zweifel zu je-nen Faktoren, die Kinder und Jugendliche inihrer Entwicklung positiv beeinflussen. Wasschon junge Menschen leisten können, wennihre Talente erkannt und richtig gefördertwerden, zeigte zum Beispiel der Auftritt derGmünder Musical-Kids, die auf nahezu pro-fessionelle Weise Teile aus ihrer aktuellen In-szenierung „High School Musical“ den Gar-tenschaubesuchern präsentierten.Wie nahe Freud und Leid oft beieinander lie-gen und wie die Trauer eben auch ein Teil desLebens ist, betonten Oberbürgermeister Ri-chard Arnold sowie Münsterpfarrer RobertKloker und der evangelische Dekan Immanu-el J. A. Nau bei der Eröffnung der vorletztenAusstellung in der Blumenhalle. Sie stand un-ter dem vieldeutigen Motto „Alles hat seineZeit“. Die Arrangements der Floristen führtenden Besucherinnen und Besuchern vor Au-gen, dass Blumen auch dazu beitragen, denSchmerz zu lindern. gbr

Eine Gartenschau ist in erster Linie eineVeranstaltung, die Freude bewirken undBegeisterung für die Vielfalt der Natursowie die kunstvollen Arrangementsauslösen soll. Dies war in Gmünd zwei-fellos der Fall. Man hat aber im Septem-ber auch den Blick nicht vor denSchattenseiten des Lebens verschlossen:vor Kindern, die körperlich oder seelischleiden – und vor Menschen, die um einengeliebten Angehörigen trauern.

Anlässlich des Weltkindertags bekamen dieGmünder auf ihrem Gartenschaugelände ho-hen Besuch. Kultusminister Andreas Stochpersönlich kam, um von der Sparkassenbüh-ne aus in Erinnerung zu rufen, dass man nichterst in ferne Länder und Kontinente reisenmuss, um Kinder in großer Not zu erleben.Selbst in einem reichen Land wie Deutschlandgebe es nicht wenige Familien, die mehrschlecht als recht über die Runden kommenund ihren Kindern nicht das bieten können,was sie fröhlich und gesund aufwachsen lässtund sie physisch und psychisch zu starken Er-wachsenen werden lässt. Weil unser Land

Kinder muss man fördern, betonteMinister Stoch (ganz oben. Rechtsunten die Musical-Kids. Fotos: gbr

Blumen helfen den Menschen auch in der Zeit der Trauer –zum Beispiel indem sie die Wertschätzung für einen Verstor-benen zum Ausdruck bringen. Foto: gbr

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Dass die Sonnenstrahlen im „Golde-nen Oktober“ das Gemüt so intensivberühren, liegt nicht zuletzt daran,dass in diesem Monat die Zeit desAbschieds vom Sommer unweigerlichangebrochen ist. Vor der Tür stehengraue Novembertage. Eine derartmelancholische Abschiedsstimmungwar auch in den letzten Tagen derGartenschau zu spüren.

Doch bevor der 166-tägige Ausnahme-zustand in Gmünd zu Ende ging, durftensich die Besucherinnen und Besucher nochüber einige Höhepunkte freuen und demgroßen Finale entgegenfiebern. In einerersten Bilanz wurde bereits deutlich, dasssich aus der Sicht der „Macher“ der Auf-wand – ideell, finanziell und personell – fürdie Stadt Gmünd gelohnt hat.Bei den letzten Großveranstaltungen aufder Gartenschau wurde nochmals so rich-tig deutlich, wie sehr das Erdenreich, dieHimmelsleiter und der Himmelsgarten fürMenschen aller Alters- und Berufsgruppenregelrechte Besuchermagnete waren.Die Gartenschau in Gmünd war schön zumAnschauen, ohne Zweifel. Aber nicht nurdas, denn sie führte auch Menschen zu-sammen, die sich sonst vermutlich gar niebegegnet wären. gbr

39RÜCKBLICK OKTOBER

Page 40: schau.gmuend Nr.25

oktober

Es war einesehr schöne ZeitSowohl das Wetter als auch die Akteure derGartenschau gaben nochmal richtig Gas

spüren. Und auch bei offiziellen Terminenkurz vor Torschluss war immer wieder zu hö-ren, dass man ja eigentlich noch gar nichtaufhören möchte. Bürgermeister Dr. JoachimBläse zum Beispiel erinnerte bei der Eröff-nung der letzten Themenausstellung derGmünder Gold- und Silberschmiede in der„Black Box“ daran, welch gewaltigen Image-Gewinn die Gmünder in diesen schon jetzt le-gendären 166 Tagen verbuchen konnten.Deshalb war es für alle eine willkommene, imGrunde nicht völlig überraschende Botschaftder Stadtverwaltung, dass sehr vieles vondem, was eigens für die Landesgartenschaugeschaffen wurde, erhalten bleiben wird. Sodürfen sich die gesamte Bevölkerung imGmünder Raum und auch die auswärtigenBesucher der Stadt schon jetzt darauf freuen,dass es auch künftig einen Landschaftsparkals Plattform für so schöne Veranstaltungenwie das große Unimog-Treffen (dieses beson-dere Fahrzeug ist ja schließlich auch eineGmünder Entwicklung) geben wird. Und diePremiere des großen Gartenmarkts entlangdes Josefsbach lässt aufgrund der tollen Re-sonanz durch Standbetreiber und Kundschaftdarauf schließen, dass damit eine neue Ver-anstaltungstradition begründet wurde. gbr

Der Oktober ist – wie der April – ja nurein Fragment. Zumindest was die Zahlder Tage betrifft, an denen in Gmünd dieLandesgartenschau stattfand. Dennochwar, wie nicht anders zu erwarten, derOktober kein „Auslaufmodell“, sonderneher ein sonniger „Endspurt“.

Schon eine Woche vor dem offiziellen Finalekonnte die Stadtverwaltung ein sehr erfreuli-ches Resumee ziehen: Ob man die „Schall-mauer“ von zwei Millionen Besucherinnenund Besuchern durchbrechen wird oder nicht– die Landesgartenschau in Gmünd war sooder so die bislang erfolgreichste und hatohne Zweifel für alle künftigen Landesgar-tenschauen Maßstäbe gesetzt und die Mess-latte sehr sehr hoch gelegt. Nicht zuletzt des-halb, weil es kein Programm nur von Profiswar, sondern ähnlich wie das GmünderStadtjubiläum anno 2012 von einer sehr brei-ten Bevölkerungsschicht getragen wurde.Und zwar nicht nur aus Gmünd, sondernauch aus den Umlandgemeinden. Bei allendiesen „grünen Männlein und Weiblein“, diesich mir Herzblut in der Gartenschau ehren-amtlich engagierten, war in diesen letzten Ta-gen immer wieder eine gewisse Wehmut zu

Unimog-Treffen im Himmelsgarten, edle Tischkultur in der„Black Box“ im Stadtgarten, ein Gartenmarkt am Josefsbach

und eine „Gsälz“-Prämierung beim Forum. Fotos: gbr/bt

40RÜCKBLICK OKTOBER

Page 41: schau.gmuend Nr.25

41DAS NEUE GESICHT

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Das neue GesichtRemspark und auch Landschaftsparkwerden bleiben

für den Erhalt der zwei stadtbildprägendenGebäude der ehemaligen SilberwarenfabrikHirzel und der früheren Königlichen Haupt-post ins Zeug. Beide bilden nun einen reizvol-len Kontrast zur modernen Bebauung. AmBahnhof erschließen sich nun für den An-kommenden gleich eindrucksvolle Blickach-sen in Richtung Innenstadt und Stadtgarten,die auch sofort das Flair einer weltoffen-mo-dernen Stadt der Gestaltung und auch derPflege der Historie vermittelt. Ohne den Im-puls der Gartenschau, die auch private Inves-titionen mit einem Volumen von rund 80 Mil-lionen Euro losgetreten hat, wäre die Umset-zung dieses sogenannten Gamundia-Projektskaum möglich gewesen.Die einzige Rückbaumaßnahme nach derGartenschau wird im Bereich Remspark dortansetzen, wo noch eine bauliche Abrundungfehlt, nämlich für ein Hotel der gehobenenKategorie. Es entsteht im Bereich der Kiesflä-che mit Kunstwerken und Anpflanzungennahe des Kreisverkehrs am Zentralen Omni-busbahnhof. Das Hotel, für das der Bauan-trag bereits eingereicht ist, wird mindestens100 Betten umfassen. Bewusst soll es auchdie Nachbarbebauung ein wenig überragen,weil im Dachbereich nach Worten von Ober-bürgermeister Richard Arnold eine öffentlichzugängliche „Skybar“ gewünscht wird.Nicht nur tagsüber, vor allem auch in denAbend- und Nachtstunden entfaltet sich im„Erdenreich“ der optische Zauber des Rems-parks.Auch im „Himmelsgarten“ wird es keinenRückbau geben. Der dortige Landschaftsparkmit all seinen vielen Attraktionen soll ebensowie das Erdenreich ja schon im Jahr 2019 beider interkommunalen Remstal-Gartenschauerneut in den Blickpunkt der Gäste gerücktwerden (siehe auch Seite 57). hs

deort an der Ostsee sorgen, befand sich nochbis vor zweieinhalb Jahren der schlimmsteVerkehrsknoten der Stadt: Vierspurig schlän-gelte sich hier die Bundesstraße 29 durchsgraue Bahnhofsviertel und an teils halb ver-fallenen, leerstehenden Häusern vorbei.Rems und Josefsbach waren eingezwängtvon unschönen Betonwänden und meist ver-müllten Uferzonen.Gut zwei Dutzend Gebäude wurden abgeris-sen. Weitsichtige Investoren und eine Bürger-initiative legten sich jedoch leidenschaftlich

Das Konzept der nachhaltigen Stadt-gestaltung mit Hilfe der Gartenschau istvoll aufgegangen. Bürger und Besuchergleichermaßen bestaunen mit Faszina-tion, Stolz und Begeisterung das neue,moderne und strahlende Gesicht derältesten Stauferstadt.

Das größte Nachhaltigkeits-Wunderwerkwurde im früheren Bahnhofsviertel vollzogen.Aus einer öden Asphaltwüste mit einer tägli-chen Verkehrslawine von rund 40 000 Fahr-zeugen wurde als Erweiterung des Stadtgar-ten-Geländes mit dem barocken Rokoko-Schlösschen der Remspark „gezaubert“.Wo sich heute das vielbewunderte ForumGold und Silber als „Stadttor der Moderne“erhebt sowie Remsterrassen und -strand füreine Aufenthaltsqualität fast wie in einem Ba-

Gartenschau-Nachhaltigkeit

pur: Der zauber-hafte Remsparkbleibt erhaltenund verbessert

Aufenthalts-qualität undStadtbild im

Nordwesten derInnenstadt

enorm.Fotos: hs

... blühende Landschaftenfür die älteste Stauferstadt!

Wir freuen uns über die gelungeneLandesgartenschau und dem neu

gewonnenen großen ehrenamtlichenEngagement der Bürger unserer Stadt!

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Page 42: schau.gmuend Nr.25

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Landfrauenals DienstleisterIm Café herrschte tagtäglich Hochbetrieb

was länger im Gelände aufhielt. Einzelne Ver-eine hatten Besonderes zu leisten in Form vonSonderbewirtung von ganzen Gruppen. Sowar zum Beispiel eine 80-köpfige Austausch-schülergruppe mit belegten Broten zu versor-gen, unter ihnen deutsche, französische, ita-lienische und türkische Jugendliche. Bei ei-nem Aktionstag brachten sich türkische Frau-en mit ihren Brotaufstrichen ein und es wurdeeine Kooperation mit türkischen Frauen aufden Weg gebracht, die auch beim Besuch vonMinisterin Öney im Treffpunkt BW Beachtungfand. Drei Großveranstaltungen wurdendurchgeführt, ein Landfrauen-Sterntreffenam 24. Mai mit 800 Besuchern und der Kreis-landfrauentag am 28. Juni mit einem Vortragvon Schwester Teresa Zukic und 500 Besu-chern auf der Sparkassenbühne. Am 15. Julifand im CCS ein Internationaler Frauenkon-gress statt, wobei die Kreislandfrauen für dieVerköstigung der rund 400 Gäste sorgten.

lediglich Kaffee und Kuchen vor. Im Laufe derZeit passten sich die Landfrauen der Nachfra-ge ihrer Besucher an und mischten Erfri-schungsgetränke, erweiterten die Auswahlauf Brote mit Aufstrich, Fladen und Pizza.Ganz spontan wurde auch schon einmal einHefeteig angerührt und frisch gebacken,wenn zu erkennen war, dass der Vorrat zurNeige ging. Auch männliche Hilfe stellte sichein, beim Abwasch beispielsweise oder beimTransport, denn es war auch eine logistischeGroßleistung und es war für manche Land-frau, als ob sie einen Geschicklichkeitspar-cours zu bewältigen hätte, wenn sie zwischengeparktem Fahrzeug und Küchenpavillonhin- und herpendelte, mit Kuchenschachtelnbeladen. Ein ausdrücklicher Dank der Land-frauen gehört den Ehrenamtlichen an denEingängen, die immer kooperations- undhilfsbereit waren und oftmals ein „Auge zu-drückten“ wenn sich ein Landfrauen-Auto et-

Den ehrenamtlichen Einsatz der20 Ortsvereine der Kreislandfrauen aufder Landesgartenschau in reinen Zahlenauszudrücken, scheint angesichts der ho-hen Besucherzahlen beinahe unmöglich

Fest steht aber, dass in den 166 Tagen derGartenschau über 13 000 Stunden ehren-amtliche Arbeit direkt vor Ort geleistet wur-den, nicht berücksichtigt ist hierbei die Zeitfür die Vorbereitungen wie den Einkauf oderdas Kuchenbacken. Besonders bei Letzteremberichten die einzelnen Ortsvereine viel Posi-tives. Da gab es unerwartete Unterstützungaus der Dorfgemeinschaft oder von Vereins-fremden beim Backen und Organisieren. Je-den Tag arbeiteten mindestens 13 Frauen amStand, am Wochenende waren es mehr alsfünfzehn, so dass in einer Woche rund ein-hundert Personen für die Bewirtung der Gäs-te gesorgt haben. Das Angebot sah zu Beginn

42LANDFRAUEN

Vor ihrer Aktionshütte hatten dieLandfrauen ein überdimensionales

Mühlespiel aufgebaut, das gernegenutzt wurde und auch viele

Zuschauer anlockte.

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Page 43: schau.gmuend Nr.25

43LANDFRAUEN

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Landfrauen –echt gut……aber (bisher) noch keine Auszeichnung

beln pflanzte und die wöchentliche Pflege undBewässerung durchführte. Insgesamt wurdenrund 500 Arbeitsstunden in die Gartenpflegeinvestiert. In diesem Zusammenhang mussLandfrauenvorsitzende Gabi Müller aus Groß-deinbach erwähnt werden, die, gemeinsammit ihrem Mann, stets für einen reibungslosenAblauf sorgte und fast täglich als Koordinato-rin der Landfrauen anwesend oder zumindesttelefonisch erreichbar war. Bei einer Nachfra-ge unter den einzelnen Gruppen gab esdurchweg nur Positives zu berichten. DieLandfrauen hatten viele gute Gespräche undunvergessliche Begegnungen und konntenihre Außenwirkung als Organisation im ländli-chen Raum stärken. Sie bekamen nicht nurSpendengelder, sondern auch sehr viel Lobund Anerkennung für ihre ehrenamtliche Ar-beit. Leider wurde ihre Bewerbung beim Eh-renamtspreis „Echt gut Baden-Württemberg“nicht berücksichtigt. Man hätte gerne für sieabgestimmt. Trotzdem sagen die Besucher„Danke“ für viele Tausend Tassen Kaffee,zehntausende Stücke Brot oder Kuchen undfür einen ganz tollen Service. dw

Rund um die Aktionshütte – unweit desCafés – fanden 59 Veranstaltungen statt,zahlreiche Kreativ-Angebote luden zumMitmachen ein. Rund 500 Arbeitsstun-den haben die Landfrauen dafür gear-beitet.

Ideenreich waren sie auch bei der Gestaltungdes Geländes; Hängematten als Kunstobjek-te, Skulpturen aus Keramik und die Deko-Idee „Handtaschen mit Liebe getragen – mitLiebe bepflanzt“ fanden große Aufmerksam-keit bei den Besuchern. Diese fragten auchnach dem Koch- und Backbuch der Landfrau-en nach, das im Einhorn-Verlag erschienen istund von dem direkt bei den Landfrauen rund1800 Exemplare verkauft wurden.Gerne wurde beim Bewegungskreis mit demOutdoor-Mühle-Spiel gespielt, auch dies eineIdee der Kreislandfrauen, die mit ihrenÜbungsleiterinnen für Gymnastik außerdem16 Termine bei Fit im Park an der „Fünf Ess-linger“-Station durchführten. Es gründetesich eine Pflanz- und Pflegegruppe, die be-reits im Herbst 2013 über 2000 Tulpenzwie-

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Page 44: schau.gmuend Nr.25

44SUSI KARL

Malen mit der KameraWie sich die Gmünder Hobby-Fotografin Susi Karl auf der GartenschauInspirationen für ihre ganz besonderen Bilder geholt hat

geändert, und inzwischen ist die Suche nachdem gewünschten Motiv und die perfekteEinstellung der Kamera für sie genauso wich-tig, wie die Nachbearbeitung am Computer.Und wie könnte es anders sein: Auch bei ih-ren „Fotospaziergängen“ scheut sie wederZeit noch Mühe. „Ich gehe auch mehrmalszur gleichen Stelle, bis dort das richtige Lichtherrscht.“ Sie musste zum Beispiel einigeMale sehr früh aufstehen und auf den Ho-henstaufen wandern, um dort das „Nebel-meer“ genau so abzulichten, wie sie es sich inGedanken vorgestellt hatte. Wie bei der Bild-bearbeitung ging sie als Autodidakt auchbeim Fotografieren zu Werke: intuitiv undnach dem Prinzip von Versuch und Irrtum.Susi Karl ist keineswegs, wie viele Betrachterihrer im Internet zu sehenden Bilder denken,eine gelernte Mediengestalterin oder Foto-grafin, sondern verdient ihre Brötchen mit ei-ner ganz normalen Bürotätigkeit. Mit ihrenFotos hat sie noch nie einen Cent verdient - esist einfach ihr Hobby. Ein befreundeter Foto-graf hat der Gmünderin die Grundlagen er-klärt; dann hat sie stapelweise Fachbüchergelesen, um mit der Zeit ihre ganz eigeneBildsprache zu entwickeln. Wer sie kenntoder sich mit ihr über Fotos unterhält, spürtschnell, wie selbstkritisch und bescheidenSusi Karl über sich selbst denkt. „Ich wärewohl nie darauf gekommen, meine Bilder ir-gendwo auszustellen!“. Gute Freunde muss-ten sie erst davon überzeugen, ihre Bilder imInternet zu publizieren. gbr

sogar in starker Vergrößerung bis zu den ein-zelnen Pixeln. Dass dies sehr zeitaufwändigist, kann jeder nachvollziehen, der schon ein-mal Fotos bearbeitet hat. Kein Wunder also,dass es oft viele Stunden dauert, bis aus ei-nem Foto ein „echter Karl“ wird.Der große Aufwand, denn Susi Karl mit ihrenBildern treibt, beginnt aber schon vor demBearbeiten. Denn irgendwann fasste sie denEntschluss, keine fremden Fotos mehr zu be-arbeiten, sondern eigene. Sie kaufte sich einegute Kamera und stand, wie sie selbstschmunzelnd erzählt, am Anfang wie der be-rühmte Ochs vor dem Berg. „Ich hatte keineAhnung, wozu die vielen Knöpfe und Pro-gramme an einer digitalen Spiegelreflex über-haupt gut sind“, erzählt die junge Frau derRems-Zeitung. Das hat sich dann aber schnell

Die Gmünderin Susi Karl hat vor allem imsozialen Netzwerk „facebook“ mit ihrenstimmungsvollen Bildern von derGartenschau für Aufsehen gesorgt undviele „Gefällt mir“-Klicks gesammelt.

Auch die Rems-Zeitung wurde auf sie auf-merksam und hat eines dieser Bilder auf einerTitelseite von „schau.gmünd“ veröffentlicht.Doch wer ist diese Frau, die so gerne auf Mo-tiv-Jagd geht? Und wie werden aus normalenFotos diese besonderen Bilder? Der Zugangvon Susi Karl zur Fotografie ist relativ unge-wöhnlich - gewissermaßen hat sie das Pferdvon hinten aufgezäumt. Während fast alleHobbyfotografen mit einer einfachen Kame-ra beginnen und zunächst „Knips-Bildchen“machen, entdeckte Susi Karl irgendwann,dass ihr das Bearbeiten von Bildern am Com-puter Freude bereitet. Besondere Stimmun-

gen, vor allem aufFotos von Land-schaften oder Ge-bäuden, sowie pro-fessionelle Bildbän-de haben sie schonfrüh fasziniert, undso begann sie damit,zunächst aus Fotosvon anderen durcheine raffinierte Bild-bearbeitung mehrherauszuholen. Über

das Stadium der einfachen Anwendung vonherkömmlichen Filtern in Bildbearbeitungs-programmen war sie schnell hinausgewach-sen. Schon bald wurden von ihr einzelne Be-reiche der Fotos separat heller oder dunklergemacht und die Farbebenen einzeln verän-dert. Ihre Effekte legt sie nie über das gesamtBild, sondern geht immer ins Detail - häufig

Schon ein Hauch von Surrealismus:Die Ostalbtafel aus der Sicht von Susi Karl.

Um ihre Bilder fastwie ein Gemäldewirken zu lassen,sitzt Susi Karlstundenlang amComputer.

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Vom Ochsenpflugzum MaishäckslerFacetten der Landwirtschaft im Himmelsgarten

weiteren Feldfrüchten vorzubereiten. Und dieSaatkörner wurden in gebückter Stellung mitder Hacke in den Boden eingearbeitet. AuchUnkraut konnte viele Jahrhunderte lang nurmechanisch, sprich mit der Hacke entferntwerden. Auch das Trennen der Spreu vomWeizen beim Dreschen ging nur mit Hilfe vonMuskelkraft.Die Landesgartenschau erlaubte aber auch ei-nen Blick in die heute übliche Bodenbearbei-tung und die maschinelle Ernte. Um demstarken Kostendruck auf dem internationalenAgrarmarkt standhalten zu können, sind dieBauern auf rationelles Arbeiten angewiesen.Was geblieben ist: Heute wie im Mittelalterfühlen sich die Bauern mit ihre Scholle ver-bunden und tragen erheblich zum Erhalt desLandschaftsbildes bei. gbr

geformt. Zum Beispiel die herrlichen Wachol-derheiden am Rande der Alb wären ohne dieBewirtschaftung durch Schaf- und Ziegenhal-ter nie entstanden. Auch die Wälder wurdenvon ihren Eigentümern (neben dem Staat undden Kommunen auch private Besitzer ausdem Adels- oder Bauernstand) zu dem ge-macht, was sie heute sind. Das „Beackern“der Felder und oft steilen „Buckelwiesen“war bis in die 70er-Jahre des 20. Jahrhundertsmit sehr viel Handarbeit verbunden. Wiemühsam die Feldarbeit war, führten auf derLandesgartenschau die „Stauferlandwirte“ inhistorischen Gewändern vor Augen. Mit ein-fachsten technischen Mitteln – ein Ein-Schar-Pflug vor dem Ochsen- oder Kuhgespannmusste reichen, um den Boden für die Aus-saat von Getreide, Rüben, Kartoffeln und

Noch keine Landesgartenschau hat derLandwirtschaft einen so großen Tributgezollt wie nun im Himmelsgarten. Aufmehreren Hektar wurde der Bogen vomMittelalter bis zum modernen Pflanzen-anbau geschlagen. Federführend war dieLandwirtschaftsverwaltung des Ostalb-kreises – tatkräftig unterstützt vonMitgliedern des Staufersaga-Vereins.

Grund für den landwirtschaftlichen Schwer-punkt im Wetzgauer Landschaftspark war dieBedeutung der bäuerlichen Familienbetriebefür die Ostalb. Die von vielen auswärtigen Be-suchern immer wieder bewunderte „Na-tur“ist ja in Wahrheit eine Kulturlandschaft.Generationen von Bauern haben mit ihrerHände Arbeit die Vegetation beeinflusst und

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Page 46: schau.gmuend Nr.25

46BRENNEREI

brennerei

Edelbrände –kein FuselSchnapsbrennerei im Himmelsgarten

Durch Erhitzen in einem Kupferkessel ver-dampft dann ab zirka 78 Grad Celsius der Al-kohol und wird mit Hilfe eines „Helms“ in ei-nen „Verstärker“ geleitet. Durch mehrereGlockenböden wird immer mehr Wasser ent-zogen und der Alkoholgehalt steigt. Danachgeht es in den „Kühler“, aus dem schließlichsehr hochprozentiger Schnaps rinnt (der spä-ter mit Wasser auf die übliche Trinkstärke vonrund 40 Prozent verdünnt wird).Allerdings ist nicht alles, was aus dem Röhr-chen kommt, auch genießbar. Der „Vorlauf“(am Anfang) ist sogar gesundheitsschädlichund kann höchstens im Rahmen der Volks-medizin zum Einreiben benutzt werden. Der„Nachlauf“ hingegen taugt aufgrund des ho-hen Anteils an so genannten „Fuselölen“nicht als Getränk. „Erfahrene Brenner riechenes, wenn der hochwertige Mittellauf ins Ge-fäß rinnt“, erzählt Otto Kottmann vom Wald-stetter Braunhof den Besuchern der Garten-schau. Je qualitätsbewusster ein Brenner sei,desto mehr scheide er als Abfall aus.Während der Gartenschau durfte aus rechtli-chen Gründen kein Schnaps aus vergorenenFrüchten gebrannt werden, sondern „Geist“.Der technische Vorgang dabei ist sehr ähn-lich. Allerdings werden dabei frische Früchtemit bereits versteuertem Neutral-Alkoholübergossen. Beim Brennen geht das Aromader Früchte in den Schnaps über. gbr

„Schnaps ist nicht gleich Schnaps“, sagtBeate Kottmann. Und sie muss es wissen,denn zum einen produziert sie selbstpreisgekrönte Spirituosen, zum anderensetzt sie sich im Verband der Klein- undObstbrenner für ihre Zunft ein.

Für die Kleinbrenner, die regelmäßig ihre Pro-ben bei der Gmünder Schnapsprämierungeinreichen und sich über das Qualitätssiegel„Der gute Branntwein von der Ostalb“ freu-en, ist die Herstellung ihrer „geistigen Ge-tränke“ auch eine Philosophie. Sie produzie-ren zwar Hochprozentiges – allerdings nichtzum „Kippen“ und Betrunken werden, son-dern um das besondere Aroma auf der Zungezergehen zu lassen. Nicht von ungefähr sindzum Beispiel sortenreine Edelbrände in dergehobenen Gastronomie sehr gefragt.Die Herstellung von Schnaps beginnt norma-lerweise damit, dass sehr reife Früchte zer-kleinert und einige Wochen im Fass gären.

Die blankpolierten Kupferkessel und Edelstahlrohrewaren auf der Gartenschau ein Blickfang. Vom EhepaarKottmann wurde gezeigt, wie zum Beispiel aus Wachol-derbeeren ein aromatischer Edelbrand wird. Fotos: gbr

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47VERANSTALTUNGEN DER WOCHE

Ein Zentrum fürden Erhalt derStreuobstwiesenBäume sind charakteristisch für die Ostalb

ler Verbundenheit und Liebe zur Heimat ge-pflegt. Doch was geschieht, wenn diese Se-nioren aus gesundheitlichen Gründen nichtmehr zum Baumschnitt auf die Leiter kletternkönnen? Oder wenn sie sterben und die Er-ben keinen Bezug zum Obstbau haben?Schon viele Obstbäume mussten in den letz-ten Jahrzehnten den Neubaugebieten an denRändern der Städte und Dörfer weichen, des-halb verdienen die verbliebenen Streuobst-bäume eine besondere Aufmerksamkeit. UmAnreize für den Erhalt und die Pflege der Bäu-me zu schaffen, gewährt das Land künftigpro Baum einen Förderbetrag für den Baum-schnitt. Besonders wichtig ist es auch, dass eshalbwegs lukrative Möglichkeiten gibt, dieErnte aus den Streuobstwiesen zu verwerten.Ein zu fairen Preisen gehandelter Ostalb-Saftist zum Beispiel eine solche Möglichkeit. Aberauch die Weiterverarbeitung von heimischemStreuobst zu qualitativ hochwertigen Spiri-tuosen kann eine Motivation für die Eigentü-mer sein, um regelmäßig zur Baumsäge undzur Astschere zu greifen, beziehungsweise imHerbst buchstäblich den Buckel krumm zumachen und das Obst aufzusammeln. gbr

Ohne die Obstbäume würde demRemstal, der Frickenhofer Höhe, demSchwäbischen Wald und den Hängenam Albtrauf ein landschaftsprägendesMerkmal fehlen. Die Landesregierungfördert deshalb den Erhalt der Streuobst-wiesen, und eine wichtige Rolle dabeiwird das Informationszentrum imLandschaftspark Wetzgau spielen.

Nachhaltigkeit war für die Planer und Macherder Landesgartenschau in Gmünd von An-fang an ein sehr wichtiger Gesichtspunkt –und zwar nicht nur im Hinblick auf die Neu-gestaltung des westlichen Stadteingangs. InKooperation mit den örtlichen Obst- undGartenbauvereinen im Gmünder Raum wur-de ein richtungsweisendes Streuobstzentrumerrichtet, das über die Landesgartenschau hi-naus Bestand hat. Dort finden die Besitzervon Hausgärten genauso wertvolle Tipps undund Ratschläge wie die Eigentümer von land-wirtschaftlichen Flächen mit einem altenObstbaumbestand. In vielen Fällen werdennämlich die Streuobstwiesen von inzwischenälter gewordenen Menschen aus traditionel-

Das Informationszentrum der Obst-und Gartenbauvereine ist so fünfeckig

wie die Blüten der Apfelbäume.Foto: gbr

Landrat Klaus Pavel (rechts) und OBArnold genießen mit einer Besucherinein „Schnäpsle“ von der Ostalb.Foto: gbr

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Ein Blick indie SchaugärtenWichtige Saat: Ideen und Impulse für vielekünftige Gärten im Himmelgarten

Schaugärten, als wären sie nie woanders ge-wesen.Natürlich gab’s auch viele Tipps für die Besu-cherinnen und Besucher: Gabionen, unter-schiedlichste Natursteinmauern und Steingär-ten, das Arbeiten mit modellierter Landschaftund unterschiedlichen Höhen – garantiertwird in so manchem Garten nicht nur imGmünder Raum der eine oder andere Impulsaufgegriffen.An Wasserflächen sitzen – ob an Teich, klei-nem Wasserfall oder am kleinen Bachlauf –und sich an in der Sonne glitzernden Libellen-flügeln freuen, an schattenspendendemBambus oder an Platanen, das hatte schonwas. Auch aus der Pflanzenwelt gab’s vieleAnregungen angefangen bei den klassischenRosen- und Lavendelarrangements. Augen-weide (Kissenaster), Schwarzes Meer, dieRose Bonica und der Storchschnabel Balleri-na, Blaumeise (Kreuzblütengewächs Blaukis-sen, nicht der Vogel) und Zwergfunkie mach-ten einfach Lust auf mehr. bt

und Marie-Luise eingesetzt, die seit über zehnJahren praktisch zur Familie gehören und fastschon zutraulich sind.Sehr früh haben sich dort auch nicht nur vonMenschen angesiedelte Bewohner eingefun-den: Vögel und Insekten nutzten im bis vorkurzem ausschließlich von der Landwirtschaftgenutzten Himmelsgarten den für sie gezielteingebrachten neuen Lebensraum in den

Zehn Schaugärten aus dem GmünderRaum gaben im Himmelsgarten einenschönen Einblick in die Gartengestaltungheute.

Der Gartenladen, Markus Betz, Gerhard May-er (von Benjamin g. Mayer, Garten- Garten-und Landschaftsbau), die Schurr GmbH, O.Beyer, Gartendesign Dreßler, Rolf Hasenwan-del, Gröning, Grünanlagen Schwarz und Be-ton Marketing Süd haben Mustergärten an-gelegt. Die Gäste durften abstimmen, wel-cher denn nun der schönste war – und damitGutscheine über Gartenberatung und Gar-tenpflege gewinnen.Das war beileibe nicht der einzige Grund, dieSchaugärten aufzusuchen – sie boten schöneRuhe- und Rückzugsmöglichkeiten mit Stein-und Holzbänken, aber auch Korbsessel undHollywoodschaukel. Verlockend – wie überallzu beobachten – waren die Wasserflächen.Markus Betz etwa hat in seinem Wassergar-ten die russischen und sibirischen Störe Paul

Schaugärten wie der Wasser-garten, der Sommer (t)raum oder

der von Markus Betz angelegteGarten luden zum Verweilen ein.

Fotos: bt

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49SCHAU.GÄRTEN

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Gärten zulieben, heißt,VeränderungenzuzulassenGartenmeister Jakob Hokema überGartengestaltung früher und heute.

Pflanzen die Eleganz ihrer Natur zurück“ ge-geben habe, der wieder Wert legte auf dieCharakteristika einzelner Pflanzen und auchbegann, bestimmte Stauden zusammenzu-stellen. Eine neue Vielfalt entstand, viele neueZüchtungen. Der Fehrle-Katalog von 1923verzeichnet über 600 Stauden, darunter eini-ge eigene Züchtungen.Die moderne Blockpflanzung berücksichtigtnicht nur die natürlichen Anforderungen derPflanzen, sondern auch ästhetische Bedürf-nisse, das Gebot der Pflegeleichtigkeit undeine die Architektur aufgreifende Harmonieder Farben und Formen. Gleichzeitig wirdeine Vielzahl von Stilen zugelassen.Gärten zu lieben heißt heute, Veränderungenzuzulassen. Fehrle spricht von Entwicklungs-pflege: „Pflege steuert Veränderung, lässt siezu, ja fordert sie.“ Nicht nur Pflanzen wach-sen, auch Gärten.Fehrle empfiehlt, zum Beispiel, auf die kurzle-bige Pflanze Akelei zu setzen – die sich gege-benenfalls auch selbst setzt, bis Gärtner oderGärtnerin entscheiden, wo sie Lücken fülltund wo sie stört. Parallel aber wird auchLang- oder Längerlebiges wie die Pfingstrosegepflanzt, die einige Jahre braucht, um sichzu entwickeln – in dieser Zeit blüht dann diereinerbig blaue, aber auch in vielen anderenFarben angebotene Akelei. bt

Wie mit der Nagelschere geschnitten?Die Zeit, in der eine Tulpenzwiebel mehrkostete als hundert Arbeiter zu zahlen,die ein Jahr lang jeden Tag akribischhegten und jäteten und in Formbrachten, ist endgültig vorbei.

Jakob Hokema, Chef der Gärtnerei Fehrle,kann anhand der Geschichte seines Hausesund uralter Fehrle-Kataloge nachvollziehen,wie sich die Gartenmode immer wieder geän-dert hat. Als die Gärtnerei gegründet wurde –Fehrle-Parkhaus und Fehrlesteg erinnern anden ursprünglichen Standort – entstandenformale Gärten, sprich die Pflanzen wurdenin strengen Formen gepflanzt; genutzt wur-den fast ausschließlich Stauden, die sich indiese Strenge einfügen ließen. Gärten warennoch immer pflegeintensiv und repräsentativgleichermaßen, etwas fürs gehobene Bürger-tum, für wohlhabende Leute, die das zeigenwollten: Pflegekosten spielten keine Rolle.Die Strenge der formalen Gärten wurde inder ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufge-brochen: Organische, sehr viel natürlichereFormen wurden bestimmend. Anders ausge-drückt: Auch hier löste der ornamentale Ju-gendstil die klare Linienführung auf. JakobHokema spricht voller Bewunderung von KarlFoerster, Gärtner aus Potsdam, der „vielen

Gärtnermeister Jakob Hokema mit Blickauf die Stauden, die in den vergange-nen Monaten blühten: „Was in denStaudenbändern wächst, wächst injedem Hausgarten.“ Fotos: bt

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50SCHAUGÄRTEN

Alles drehtsich um GärtenVerschiedene Aktionstage undAusstellungen in den römischenVillengärten werden am Sonntag,12. Oktober, durch die Versteigerungder Pflanzenschätze gekrönt

die elementaren Gehölze für die besonde-re Schneidekunst.

� Der verwunschene Garten mit geschwun-genen Wegen und Beeten als Kontrastzum quadratischen Gartenhof. BesondereGehölze in Farbe, Form und Struktur bil-den hier das Anschauungsmaterial.

� Der Patio, eingefasst mit Dachplatanen,dient als Versammlungsort für Austausch,Vorträge und Information.

� Der Bambushof dokumentiert das Fremd-ländische in den mediterranen und auchin unseren Gärten - Erweckung unsererexotischen Sehnsüchte.

Pflanzen, die in unserer Region heranwach-sen, so eine zentrale Aussage, bringen diebesten Voraussetzungen mit, um auch in denGärten hier zu gedeihen. Um den Aspekten,Jahreszeiten und Moden gerecht zu werden,gab es einige Schwerpunktaktionen. Es gabeine Ausstellung „Sommerlaune“, Formge-hölze, einen Aktionstag „Pflanzzeitpunkt fürGehölze“, den Rosenmarkt, eine Hortensien-schau, Herbstzauber, den Tag der Baumschu-len & Staudengärtnereien oder auch die Ak-tionen rund um die „Frechen Früchtchen“.

� Ein Höhepunkt ist am12.Oktober ab 11 Uhr dieVersteigerung aller Schätze.

Wer die Schaugärten und die römischenVillengärten besucht hat, weiß jetzt umdie Vielfalt der Bäume, Sträucher, Obst-gehölze, Rosen und Stauden, die sich inheimischen Gärten wohlfühlen.

Baumschulgärtner und mehrere Teams ausStaudengärtnereien präsentierten über Mo-nate außergewöhnliche und attraktive Gar-tenpflanzen, und vor allem beantwortetensie Pflanzenfragen und gaben Ratschläge zurAnlage von Gärten. Dies geschah nicht nur inder Theorie. Die Kulisse ihrer „Schaugärten“zeigt die antike Stadt Pompeji und dabei vorallem die hohe Schule der Einheit von Hausund Garten. Der Gartenraum einer Villa ent-stand als Weiterführung der Räume im In-nern, der bestimmende Strukturen aufgriff.Es gab hartlaubige Pflanzen wie Steineichenund Lorbeer, ein Spiel mit flirrenden silberlau-bigen bezeichneten Gehölzen wie Olive, Ros-marin, Lavendel und es gab Exoten in diesenGärten: Zitrone, Mandeln, Maulbeeren ausAsien, die Dattelpalmen aus der Sahara, Jahr-hunderte später ergänzt um die Opuntienund Agaven Südamerikas. Aus diesen Gärtender Antike wurden alle späteren Gärten Euro-pas entwickelt – und deshalb wurde die Aus-stellung der Baumschul- und Staudengärtnerunter das Motto: „Römische Villengärten“gestellt. In diesen Gärten wuchs und wächsteine beeindruckende Auswahl schöner Ge-hölze und Stauden, produziert und gepflanztvon den teilnehmenden WürttembergerBaumschulen & Staudengärtnereien.

� Fünf umschlossene Gärten wurden ge-zeigt. Der mediterrane Garten mit grünenHecken, geschnittenen Säulen, Olivenbäu-men, Palmen und mediterranen Stauden.

� Der Formengarten mit geschnittenenPflanzen, die Römer der Antike beherrsch-ten bereits eine hohe Baumschneidekunst.In England steigerte sich diese Technik in„Topiaria“-Gärten, die heute noch zu be-sichtigen sind. Buchsbaum und Eiben sind

Die Welt ist eine Gartenschau. ClemensWeller zeigt die Technik „Little Planet“,25 Einzelfotos, aus 1,5 m Höhe, erstellt

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schaugärten

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51GARTENSCHAU IM REMSTAL

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Ausblick auf 2019:Die Gartenschau im RemstalKeine Zeit für Trauerstimmung, denn das nächste grüneGroßereignis steht schon vor der Tür

die Planungen haben in den beteiligten Ge-meinden längst begonnen. Von Monat zuMonat gewinnt diese außergewöhnlicheGartenschau Konturen. Gmünd hat zwarMaßstäbe gesetzt. Doch wird jetzt schonmehr und mehr deutlich, mit welchen zusätz-lichen Themen auch die starke Nachbarschaftauftrumpfen wird.Also „Start frei!“ für die gemeinsame Vor-freude an der Rems mit ihrem 80 Kilometerlangen Landschaftspark. hs/Foto: hs

Gartenschau-Konzept für 2019 ist bislangeinzigartig, hat mithin das Zeug dazu, die At-traktivität der Gmünder Gartenschau nochein weiteres Mal zu steigern.Denn die interkommunale Gartenschau 2019unter Beteiligung von 16 Städten und Ge-meinden, von drei Landkreisen und zwei Re-gionen wird gewiss noch vielfältiger und aus-führlicher, weil’s so viel zu entdecken gibt wienoch nie. Die Remstal-Gartenschau steht un-ter dem Arbeitstitel „Stadt Land Rems“. Und

Gewiss mag nun das Ende der 25. Lan-desgartenschau Schwäbisch Gmünd beivielen Bürgern und Gästen Wehmut undTrauerstimmung auslösen.

Doch gibt’s dazu im Prinzip gar keine Zeit.Denn das nächste Gartenschauereignis stehtja schon vor der Tür. Nicht nicht nur für dienun erprobten Gmünder Gastgeber, sondernvielmehr für die ganze Remstal-Familie. Dasgibt eine Premiere, dieses jetzt anstehende

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52GARTENSCHAU IM REMSTAL

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Eine Kette mit16 Remstal-PerlenDie ersten Ideen, Planungen und Maßnahmenfür interkommunale Gartenschau 2019

tenschau wird sein, dass sie sich auf vorhan-dene konzeptionelle Überlegungen stützt,wie das Remstal für Naherholung und Freizeitnoch attraktiver werden kann.Die Idee zu dieser Gartenschau ist währendder Arbeiten am so genannten „MasterplanLandschaftspark Rems“ entstanden. Mehr als50 Projekte wurden definiert, um das 60 Ki-lometer lange Remstal für Wanderer, Spazier-gänger, Radfahrer oder Wassersportler nocherlebbarer werden könnte.„Stadt Land Rems“, so der Titel der Remstal-Gartenschau soll Voraussetzung sein für wei-tere Verbesserungen der Lebens- und Stand-ortqualität.Die Rems wird wichtigste Gartenschau-Ver-bindungsachse. Aufenthalt und Zugang zumWasser durch Uferabflachungen, Sitzstufenund Holzplattformen sind vielerorts bereitsschon realisierte Maßnahmen. hs

Die Remstalgartenschau 2019,so zeichnet sich das Konzept nun ab,wird mit einer Perlenkettevergleichbar sein.

„Wie Schmuckstücke werden sich die 16 teil-nehmenden Kommunen aufreihen“:Remseck, Waiblingen, Kernen, Korb, Fell-bach, Weinstadt, Remshalden, Winterbach,Schorndorf, Urbach, Plüderhausen, Lorch,Schwäbisch Gmünd, Böbingen, Mögglingen,Essingen sowie der Verband Region Stuttgartund der Regionalverband Ostwürttembergsind mit von der Partie. Ebenso der Ostalb-kreis, der Rems-Murr-Kreis und der Kreis Lud-wigsburg.Das gesamte Remstal soll zu einem Ausstel-lungsgelände werden, eingebettet in einen80 Kilometer langen Kultur- und Landschafts-park zwischen Weinbergen im Westen unddem Albtrauf ganz im Osten an der Rems-quelle bei Essingen.Und jede Kommune entspricht einer „Perle“,aufgereiht an der Rems als verbindendesBand. Die Perlen sollen ihre Individualität be-halten und ins Grüne eingebettet sein. DasBesondere an dieser interkommunalen Gar-

Natur (z.B. inden Remsauen)und Kultur (z.B.Kloster Lorch)treffen sich imRemstal. Fotos: hs

Die Städte und Gemeinden im Remstal(hier ein blühendes Beispiel ausSchorndorf) machen sich schon seit Jahrenfein für 2019.

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53GARTENSCHAU IM REMSTAL

16 Remstal-Freunde undihre Themen für 2019Atemberaubende Vielfalt im 80 Kilometer langen Landschaftspark

Sie sind längst Freunde geworden, jene 16 Städte undGemeinden im Remstal, vereint nun auch in der Vorfreudeauf die interkommunale Gartenschau 2019.

In der nun angelaufenen Vorbereitungsphase haben sich die Rems-anlieger jeweils auch ein Thema auferlegt, mit dem sie mit den je-weiligen Stärken und Sehenswürdigkeiten punkten wollen, was ih-nen bestimmt auch gelingen wird. Allein schon diese Liste der The-men macht heute schon Lust auf Entdeckungstouren durch den 80Kilometer langen Landschafts- und Kulturpark entlang der Rems.� Essingen: Geopark mit Remsquelle� Mögglingen: Limes und Römer� Böbingen: Landkultur und Junge Rems� Schwäbisch Gmünd: Stadtgrün und Parks� Lorch: Auf den Spuren der Staufer� Plüderhausen: Wasser und Leben� Urbach: Wald und Natur� Schorndorf: Spiel, Sport und Spaß� Winterbach: Streuobst� Remshalden: Remshalden verbindet -

Tradition und Moderne� Weinstadt: WeinKulturLand� Korb: Landschaft und Kunst� Kernen i.R:. Kernen (Stetten): Das

Haus Württemberg� Waiblingen: Fluss und Stadt im Einklang� Fellbach: Urbane Landwirtschaft� Remseck: Auwälder und Mündung

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Rund um die sagenumwobeneY-Burg schlägt im unteren Rems-tal das Herz der Weinkultur - undauch schon eines für die Garten-schau 2019. Fotos: hs

remstal

Page 54: schau.gmuend Nr.25

54REMSTAL-WELT

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Die Remstal-Weltim WandelReich gesegnete Kulturlandschaft von derRemsquelle bis zur Landesmetropole

Zusammenhang des Klimawandels: Vor allembei Schneeschmelze und gleichzeitigen Re-genwfällen oder auch nur bei ganz einfachenGewittern am Albtrauf im Oberlauf schossnun die Rems immer schneller und höher die80 Kilometer bis zum Neckar hinweg.Der Zweckverband Rems wurde aus der Taufegehoben. Ihm gelang der Bau von Hochwas-serschutzpoldern mit Deichen und Fluttoren,die sich auch zu wunderbaren Landschafts-schutzgebieten entwickeln durften.Auch die früheren Baggerseen bereicherndieses prägende Element „Wasser“. Um-schlängelt werden Gemeinden und Städtereich an Historie, von der Römer- über dieStauferzeit bis hin zu einzigartigen Industrie-denkmälern. Sehr ausgeprägt ist die Barock-und vor allem die Fachwerkarchitektur.Während die Landschaft bei der Remsquelleam Albtrauf fast schon alpin anmutet, öffnetsich ab Schorndorf mit Seitentälern undWeinbergen die Weite einer sanften Hügel-landschaft, die fast schon an die Toskana er-innert. hs

Zunächst war da nach bitteren Hochwas-ser-Erfahrungen eine kommunale Schick-salsgemeinschaft. Die zurückliegendeGartenschau Gmünd und nun der Aus-blick auf das interkommunale Ereignis2019 „Stadt Land Rems“ lassen nun dasaufblühende Remstal vollends zusam-menrücken und erschließen eine reichgesegnete Kulturlandschaft.

Anfang der 90er-Jahre des vergangenenJahrhunderts war es eine ganze Serie vonHochwasserkatastrophen, die das Remstalheimsuchten. Den Menschen, beziehungs-weise den Kommunalverwaltungen, wurdenhierbei manche Planungssünden der Vergan-genheit urplötzlich bewusst: Jede Gemeindeund Stadt hatte über Generationen hinwegeine eigene Siedlungspolitik betrieben.Für Wohn- und vor allem Gewerbegebietewurde die Rems sehr eingeengt, streckenwei-se fast schon kanalisiert. Bei Hochwasserkonnte sie sich kaum noch auf naturgewach-sene Auen ausdehnen. Die Folgen auch im

Die Rems alsWildbach undauch als sanfteLebensader derRemstal-Kultur-landschaft.

Fotos: hs

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55EHRENAMT

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Die Schau deszupackendenHandwerksViele Firmen und gute Kräfte demonstriertenlebendiges kommunales Miteinander

lich-dynamisch die Szenerie im Taubental, alswenige Wochen vor Eröffnung der Garten-schau dort der Nachwuchs des Zimmerer-handwerks (Steinbeis-Schule Stuttgart) ge-staltetet und bei schweißtreibenden Tempe-raturen schuftete.„Mütterlich“ betreut und „väterlich“ mit Ma-terial versorgt wurden die Jungens in ihremArbeitscamp dazu von der Gmünder Traditi-onsfirma Holzbau Kessler, wobei die kräfti-gen Burschen gleich mit der Zukunft konfron-tiert wurden, als die Kessler-Chefin höchst-persönlich am Steuer des Lastwagens saß,der nicht nur das Vesper, sondern auch Bal-ken und Dielen für Treppen- und Spielplatz-bau auf die Baustelle brachte. hs

aufgang bis in die Nacht hinein verfolgtentausende Zuschauer Können und die spürba-re Faszination und Motivation mit der die In-genieure und Monteure von der Holzbaufir-ma Schlosser ans Werk gingen. Die einenoder anderen Bürger brachten spontan defti-ge Vesper auf die Baustelle.Weitere Beispiele: Regierungsbaumeister i.R.Dipl.-Ing. Thomas K. Peter, der kurzerhandzum Nulltarif Planung und Bauleitung für dieHängebrücke am Spielplatz zwischen Gra-benallee und Josefsanlage übernahm. Dannauch das Team der Holzbaufirma Rieg, dasden Bürgern und Besuchern die tolle Aus-sichtsplattform am Biergarten auf dem Zeisel-berg sponserte. Schier unglaublich jugend-

Bereits im Vorfeld der Gmünder Garten-schau und dann erst recht in den 166Tagen verschwammen oft die Grenzenzwischen Haupt- und Ehrenamt.Es waren vor allem eine Vielzahl vonHandwerkerfirmen, die selbstlos losleg-ten, um damit auch lebendiges kommu-nales Miteinander zu demonstrieren.

Eine komplette Liste all dieser Leistungen auf-zustellen, wäre wohl stets unvollständig. Dasgilt ebenso für die Bewertung von Abrech-nungen: Bei vielen Projekten wurde weit überdas hinaus geleistet, was zuvor auf den Auf-tragspapieren stand. Das größte Beispiel stelltgewiss der Himmelsstürmer dar. Von Sonnen-

Starke und kostenlose Leistung: Bau vonTreppen und einer Spielanlage am Taubental-bach durch den Zimmerernachwuchs.Foto: hs

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56GESUNDHEIT

Gut für Körper,Geist und Seele

Dieser Gartenschau-Gesundheitseffekt wardurch alle 166 Tage hindurch nicht nur zuspüren, sondern auch zu erleben: Viele Ein-richtungen und Institutionen, die sich demThema Gesundheit widmen, waren an derProgrammgestaltung aktiv beteiligt. Es warganz erstaunlich, wenn man oftmals die War-teschlangen sah, die sich an den entspre-chenden Beratungsangeboten und Informa-tionsständen bildeten.Gartenschau-Liebhaber sind überwiegendMenschen, die gerne gesund leben und diesich sehr offen zeigen für die Beratung in Er-nährungs- und Sportfragen, um nur zweiThemenbeispiele zu nennen.Neben dem breiten Angebot gab es auchrichtig starke Impulse, um sich sportlich zubetätigen. Vor allem der neue Remstalmara-thon. Die Rekordbeteiligung von Staffel-teams von Vereinen und Firmen bewies auchdie Fähigkeit einer solchen Laufsportveran-staltung, dass nicht nur der Leistungssportlerangesprochen werden kann, sondern auchFreizeitläufer, die sich „nur“ ein paar Kilome-ter zutrauen.Im Ausblick auf die Remstal-Gartenschau2019 darf jetzt schon herausgestrichen wer-den, wie sehr sich „Stadt Land Rems“ dazuanbieten wird, die Menschen auch aus der„Stress-Region Wirtschaftsraum Stuttgart“zu Wanderungen und Radausflügen oder so-gar zu kleinen Pilgergängen in das beschauli-che Remstal einzuladen.Körper, Geist und Seele sind in ihrem Wohler-gehen bekanntlich eng miteinander ver-knüpft. Das Remstal stillt mit seinem Weg di-rekt entlang der Rems oder auch mit seinemanspruchsvollen Höhenwanderweg alle Be-dürfnisse des Menschen nach einem innerenGleichgewicht und Pflege der Gesundheit.Der Wanderer oder Biker hat einen tollenVorteil bei der Remstaltour: Die nächsteBahnstation für die Heimreise ist immer in be-ruhigender Nähe. Doch es gibt ja so unend-lich viel an Landschafts- und Kulturerlebnis-sen zu entdecken, so dass die körperlichenAnstrengungen oft einfach vergessen wer-den.Es mag kein Zufall sein, dass sich im Bereichder interkommunalen Gartenschau 2019zahlreiche leistungsfähige Anbieter im Ge-sundheitswesen angesiedelt haben.

hs

Eine solche Gartenschau, wie wir sie nunerleben durften, tut dem Menschen gut.Körper, Geist und Seele erfahren einenenormen Zugewinn. Vor allem die Dauer-karte lockte mehr denn je hinaus zudurchaus sportlichen Spaziergängen durchHimmelsgarten, Erdenreich und über dieHimmelsleiter.

Der 80 Kilometerlange

Landschaftsparkfür die

interkommunaleGartenschau

2019 erfreut sichschon heutewachsender

Beliebtheit beiSpaziergängern,Wanderern und

Radtouristen.Foto: hs

Page 57: schau.gmuend Nr.25

57WUNDERBARES STÜCK HEIMAT

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WunderbaresStück HeimatAuch der Landschaftspark direkt am Dorfund Neubaugebiet Wetzgau bleibt alsFreizeit- und Naturparadies erhalten

Häuslebauern nach einem Bauplatz in dieserwunderbar naturverbundenen Lage vor allemaus dem Bereich Remstal/Großraum Stuttgartwächst. hs

Auch der Himmelsgarten wird nach derGartenschau als Landschaftspark weitge-hend erhalten bleiben. Ein wunderbaresStück Heimat für die bodenständigenBürger, besonders aber auch für dieSiedler im unmittelbar angrenzendenNeubaugebiet.

Schon heute haben die Gartenschau-Macher2019 wiederum den Himmelsgarten im Blick.Dieser vom Christlichen GästezentrumSchönblick, vom Taubentalwald und vor al-lem auch von den einzigartigen Heilpflanzen-gärten der Weleda so reich gesegnete Land-schaftspark soll als Ausflugsziel mit Erho-lungs- und Erlebniswert für die ganze Familieetabliert werden. „Heimat“ wirbt in großenBuchstaben die Stadt Schwäbisch Gmündauch für das benachbarte Neubaugebiet, dasim Bereich des Gartenschau-Großparkplatzesnun vergrößert wird, weil die Nachfrage von

Der Landschaftspark Wetzgau bleibtmit seinen vielen Natur-, Spiel- undGenusserlebnissen erhalten. Foto: hs

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Page 58: schau.gmuend Nr.25

58EUROPA-MINIKÖCHE

Die Miniköche bringenein Stück Esskultur zurückFast jeden Sonntag war eine andere Gruppe aus ganz Deutschland auf der Gartenschau

Die Miniköche pflegen aber auch ein StückEsskultur. Sie lernen wie man den Tisch ein-deckt, wie man serviert und wie man Tellerund Tassen wieder abträgt. Jürgen Mädgermeinte einmal süffisant: „Zu uns sollten ei-gentlich auch die Eltern kommen und das al-les lernen!“Zwischendurch haben die Miniköche auf derGartenschau aber auch Jury gespielt, als esmit fünf verschiedenen Gruppen um dasGmünder Einhorn ging, das letztlich von derGruppe der Gmünder Einzelhändler gewon-nen wurde.Hier mussten Maultaschen, Schupfnudelnund Kässpätzle innerhalb von einer halbenStunde hergestellt werden. Als Fazit kannman sagen: die Miniköche haben die Garten-schau bereichert, nicht nur mit ihren Menüs.Sie waren sonntags ein kleines Highlight.

Doch die Geschichte wurde allmählich zumSelbstläufer. Viele Besucher scharten sich ent-weder um den Suppenstern in Wetzgau odervor der Remsparkbühne und staunten überdie Kochkünste der jungen Buben und Mäd-chen, die durchschnittlich zehn bis elf Jahrealt sind. Denn es hatte sich auch schnell he-rumgesprochen, dass es auch für die Nichtge-winner jeweils kleine Portionen zum Probie-ren gab.Jürgen Mädger erklärte dann Woche für Wo-che den vielen Besuchern, was die Miniköchealles lernen und später in einer Prüfung auchbeweisen müssen. Das ist mehr als „nur“ Ko-chen. Das fängt schon an beim Pflanzen vonGemüse oder Salat, das geht weiter über dasspätere Ernten und Verwerten und hat aucheinen recht schwierigen theoretischen Teilzum Thema Ernährung.

Als Jürgen Mädger, Chef der Europa-Miniköche, vor der Gartenschau auf dieRems-Zeitung zukam und fragte, ob wirnicht jede Woche ein paar Menügut-scheine verlosen wollen, war die ersteFrage: Benötigen die Gewinner dazu eineEintrittskarte?Doch das war kein Problem, denn alleGewinner haben natürlich auch einenfreien Eintritt bekommen.

So hat das Gartenschau-Magazin „schau.gmünd“ Woche für Woche jeweils vier Gut-scheine verlost, mit denen man Menüs vonden Miniköchen genießen durfte. Die nächs-te Frage war: Wie groß ist das Interesse ansolchen Gutscheinen?Auch das war schnell beantwortet: In denAnfangswochen haben innerhalb einer Vier-telstunde teilweise bis zu 800 Leser/innen an-gerufen und wollten gewinnen.Das hat zwar gegen Ende der Gartenschauetwas nachgelassen, doch auch dafür gibt esGründe. Denn wer zehnmal hintereinanderanruft und nicht durchkommt, oder werzehnmal durchgekommen ist aber trotzdemnicht als Gewinner ermittelt wurde, der ver-liert langsam die Geduld.

Die perfektenNachwuchs-köche (links)und die erwach-senen Hobby-köche (rechts),die zudem inihrer „Original-Dienstkleidung“(Ärte) an dieKochtöpfegingen.

Fotos: str

miniköche

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59KRIMI, GMÜNDER WOCHENMARKT

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Der GmünderWochenmarktRuhige und entspannte Atmosphäretrotz hoher Besucherfrequenz

sehr hoher Besucherfrequenz eine beson-ders ruhige und entspannte Atmosphäreaus, die die Besucher sehr gerne zum länge-ren Verweilen und Einkaufen ohne Hektikund Hast nutzen. Er ist beliebter Treffpunktund Kommunikationsort für Jung und Alt.Neben vielen „alteingesessenen Marktbe-schickern“, bekommen die Besucher desGmünder Wochenmarktes auch immer malwieder Neues geboten. In diesem Jahr wares ein neuer Gemeinschaftsstand dreier An-bieter. Der Gmünder Wochenmarkt war imJahr 2008 Teilnehmer am Wettbewerb „Eu-ropas schönster Wochenmarkt“.Der Wochenmarkt hat eine sehr lange Tradi-tion. Der Mittwochsmarkt ist urkundlich seitdem Jahr 1448 nachweisbar. Im Jahre 1566erhielt die Stadt für die Abhaltung der Sams-tags- und Mittwochs-Wochenmärkte sowievon Jahrmärkten das Privileg.Seit jeher ist der innovative SchwäbischGmünder Wochenmarkt ein sehr wesentli-ches Bindeglied zwischen elementarerGrundversorgung, Kommunikation, Traditi-on und Kultur. Daran hat sich bis heutenichts geändert.� Die Marktzeiten auf dem Gmünder

Münsterplatz sind mittwochs undsamstags jeweils von 7 bis 12.30 Uhr.

Jeweils Mittwoch- und Samstagvormit-tag findet auf dem historischen Müns-terplatz, eingebettet in die wunderschö-ne architektonische Kulisse des Heilig-Kreuz-Münsters und den umliegendenFachwerkgebäuden, der Mariensäuleund des Löwenbrunnens der beliebteGmünder Wochenmarkt statt.

Als traditionell „Grüner Wochenmarkt“ um-fasst das Warensortiment des Marktes Le-bensmittel des täglichen Bedarfs wie Gemü-se, Obst, Eier, Milch, Käse, Backwaren, Fisch,Fleisch- und Wurstwaren, Wild sowie schwä-bische und südländische Spezialitäten vonAnbietern aus der umliegenden Region. Ver-stärkt im Angebot sind Bioprodukte undökologisch produzierte Waren.Der Gmünder Wochenmarkt strahlt trotz

Blick hinter dieKrimi-KulisseWie der Hobby-Detektiv Alois Abeleund seine „Mitspieler“ entstehen

Wer ist dieser Arthur Kohnenteil,dessen Gartenschau-Krimis die Lese-rinnen und Leser von schau.gmündnun seit April – hoffentlich – unter-halten haben? Im Telefonbuch findetman diesen Namen jedenfalls nicht,denn er ist frei erfunden. Hinter die-sem Pseudonym (eine Hommage anden „Erfinder“ von Sherlock Holmes,Sir Arthur Conan-Doyle) steckt RZ-Redakteur Gerold Bauer. SeineHauptfigur – der alte, etwas schusse-lig wirkende Journalist Alois Abele –kam nicht erst zur Gartenschau aufdie Welt, sondern wurde Anfang der90er-Jahre „geboren“. Damals durf-te Abele im Gmünder Wochenblatterste Fälle lösen. Die Lust, Krimis zuschreiben, liegt bei Abeles geistigemVater über 30 Jahre zurück. Alles be-

gann damit, dass er anno 1979 einenAgatha-Christi-Krimi („Der rote Ki-mono“, auch bekannt als „Mord imOrient-Express“) geschenkt bekam.Von diesem Moment an war das Fai-ble für englische Krimis erwacht.Hunderte Taschenbücher später, gabes erste Anwandlungen, selbst Krimiszu schreiben. Umgesetzt wurden sieaber erst vor gut 20 Jahren. Inspiriertdurch die österreichische Kult-Serie„Kottan ermittelt“ sollten es Ge-schichten mit Lokalkolorit sein; undStorys, die das Skurrile sowie die un-freiwillige Komik im Alltag beleuch-ten. Die Menschen, denen Alois Abe-le bei seinen Ermittlungen begegnet,sind meistens bewusst überzeichnet– aber sie haben ihre Vorbilder imechten Leben hier im GmünderRaum. Für viele Leserinnen und Leserwar es daher von Woche zu Wochespannend, ob sie jemanden in denGeschichten „wiedererkennen“.

So sieht man den Krimi-Autor bei der„normalen“ Arbeit. Foto: Klaiber

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60GASTRONOMIE

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Wirteprofitiertenvon der LGSDeutliche Umsatzzugewinnebei vielen Gastronomiebetrieben

liches Mobiliar für die gesamte Altstadt fest-zulegen. Die vorliegenden Richtlinien enthal-ten deshalb eine Vorschlagpalette, aus der dieMöblierungselemente – Bestuhlung, Tische,Schirme – ausgewählt werden können“,heißt es in den konzeptionellen Richtliniender Sondernutzungssatzung für die Gestal-tung von Außenbewirtschaftungen auf öf-fentlichen Straßen, Wegen und Plätzen fürdas Gebiet der Stadt Schwäbisch Gmünd.„Eine ästhetisch „billige“ Möblierung, wiezum Beispiel sogenannte Monoblocks, wertetdas Stadtbild, aber auch die Außenbewirt-schaftung selbst ab und mindert die Aufent-haltsqualität. Sie widerspricht darüber hinausdem Anspruch von Schwäbisch Gmünd als„Stadt des Designs“, heißt es weiter.In den letzten Jahren war deutlich zu spüren,dass den einzelnen Gastronomen deutlichmehr Zugeständnisse gemacht wurden – so-wohl bei bestehenden Betrieben, als auch beineueröffneten Lokalen. Was eine deutlicheBelebung und Verschönerung der GmünderGastronomielandschaft zur Folge hatte. Dennwelcher Wirt möchte schließlich nicht, dasssich die Gäste in seinem Betrieb möglichstwohl fühlen und gerne kommen und wieder-kommen? smm

„Schwäbisch Gmünd blüht auf“ hieß esam 30. April, als die Landesgartenschauihre Tore öffnete. Gleichzeitig blühteaber auch ein ganzer Gewerbezweig mitauf. Die Gmünder Gastronomen profi-tierten eindeutig vom großen Publikums-zuspruch, was die LGS angeht – die einenmehr, die anderen etwas weniger.Insgesamt war bei vielen GmünderGastwirten jedoch ein deutlicherUmsatzzugewinn zu verzeichnen.

Die Stadt Schwäbisch Gmünd verfügt nichtnur über eine sehr hohe Dichte an Gastrono-miebetrieben. Auch die Vielfalt der unter-schiedlichen Angebote sucht im Gastrono-miebereich in der weiteren Region seines-gleichen.Vor allem in den letzten Jahren hat sich das„Kneipenbild“ in der Stauferstadt deutlichverändert. Das gilt besonders für die Anzahlund die Gestaltung zahlreicher Außenbewirt-schaftungen. Nicht nur im Hinblick auf dieLandesgartenschau sind auch einige neueGastronomiebetriebe hinzugekommen. Ge-rade im Bereich des Bahnhofs, der Ledergasseund des LGS-Geländes.„Es ist nicht Ziel der Richtlinie, ein einheit-

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61GASTRONOMIE

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Volle LokaleWährend der Landesgartenschau stießenviele Betriebe oftmals an ihre Grenzen

mer wirklich zufrieden“, äußerten sich meh-rere Gastronome in Gmünd und Umgebungunisono. Es war deutlich zu spüren, dass sichdie Landesgartenschau als Publikumsmagneterweisen sollte. Aber nicht nur die Gastrono-miebetriebe im Landesgartenschaugeländeprofitierten von den Menschenmassen, diedie Großveranstaltung nach Gmünd lockte.Beispiel gefällig? Am drittletzten LGS-Wo-chenende fand der ersten Remstal-Marathonstatt – eine Veranstaltung, die vermutlich wie-derholt wird. Nachdem zahlreiche Läufer dieStrecke zwischen Waiblingen und Schwä-bisch Gmünd gemeistert hatten, waren vieleder Athleten natürlich auch hungrig. Ein Heu-bacher Wirt staunte nicht schlecht, als einegrößere Gruppe von Marathonläufern amNachmittag seinen Biergarten füllte. „Wirsind den Remstal-Marathon gelaufen undwaren eben anschließend hungrig“, so einerder Läufer zum Wirt. „In Gmünd waren alleGaststätten und Biergärten brechend voll.Und da einer von uns eben dieses Lokal schonkannte, haben wir uns auf den Weg nachHeubach gemacht.“Tja – durch die Landesgartenschau wurdeGmünd eben zeitweilig zur Großstadt. Diesbekamen auch zahlreiche Gmünder Gastro-nomen zu spüren. Jetzt heißt es wie beim Ma-rathon: Den Anschluss nicht verlieren!

Gerade die Besucher der Landesgarten-schau in Gmünd mussten übrigens keineweiten Wege gehen, um in den Genusseines angenehmen Gastronomie-Aufenthaltes zu kommen.

Einige neue Betriebe sind direkt am Rand desLGS-Geländes entstanden – nur wenige Fuß-Minuten von der Umzäunung entfernt.Aber auch ein Gang in die Gmünder Innen-stadt lohnt sich. Und nicht nur auf den beidengroßen Plätzen – dem Markt- und dem an-grenzenden Johannisplatz – warten stark fre-quentierte, gemütliche Außenbewirtschaf-tungen, auch ein Gang durch die vielen klei-neren Gässchen Gmünds lohnt sich. Der Be-sucher wird viele kleinere und größere gastro-nomische Schmuckstücke vorfinden.Dabei ist wirklich für jeden Geschmack etwasdabei. Ausländische Küche in vielen Facettenist ebenso zu finden, wie eine einheimischegut bürgerliche Küche. Für den kleinerenSnack gibt es ein Angebot, wie für die feinereoder gehobene Küche.Wer Lust hat, in Gmünd gemütlich einenCocktail zu schlürfen, seine Zeit in einer klas-sischen Bierkneipe zu verbringen oder mit derFamilie einen Aufenthalt in einer Eis-Dieleplant – in Gmünd wird man sicher fündig.„Wir sind mit dem Geschäft in diesem Som-

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62BLUMENHALLE

Zwölf Schauen:Mit und von denBlumen träumen

� Am 18. Juni wurde die Rosenschau eröffnet –Lang ersehnte Hommage an die Königin.

� Eine Woche später hieß es „Barocke Opulenztrifft auf Blumenfreuden“: „Blumen BaRockenGmünd“; wie ja auch die ganze Stadt in diesenTagen im Barock-Fieber war.

� „Fremd Gehen“ war ab 8. Juli angesagt: Exoti-sche Schönheiten lockten mit Farbe und Duft.

� Von 22. Juli bis 3. August hieß es „SchwäbischGmünd. Spannung in Gold und Silber“.Diese Schau spielte mit den Traditionen deralten Schmuckstadt; unvergessen sind hiernicht nur die goldenen Einhörner.

� „Natur Objekt Schau“: Farbe, Form, Bewe-gung ließen ab 5. August Raum für Kreativität.

� Vom 19. August bis 31. August wurde „Pflanzeund Architektur“ gezeigt: Grünes im Lebens-und vor allem im Wohnraum, denn „Pflanzensind die Naherholungsgebiete der Augen“.

� „…weil sie uns berühren“ wurde am2. September eröffnet – blumig emotional

� Ab 16. September: „Alles hat seine Zeit“:Blumen als tröstende Wegbegleiter

� Die letzte Schau bis zum12. Oktober zeigt„Der Ernte Dank –bewusst kostbar“. bt

Zwölf Blumenschauen im Neubau des CCS,des CongressCentrums Stadtgarten, decktenso ziemlich alles ab, was die Kür, die großeKunst der Floristik ausmacht.

Auf 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche wur-den Blumenträume zu den unterschiedlichstenThemen inszeniert. Zwei Ausnahmen gab es: DieRosenschau im Mai währte nur eine Woche, wasder Verderblichkeit ihrer Hauptdarstellerin ge-schuldet war; die „Vergänglichkeit“im Septemberwar ein Gegenentwurf zur inszenierten Lebens-freude und erinnerte daran, dass jeder und jedeVerluste erlitten hat; aus Pietätgründen wurdendie Exponate – viele Trauergestecke – als einzigenicht für einen guten Zweck versteigert.� Ab 30. April wurde auf sehr hohem Niveau vor-

gelegt: „Das Ding mit der Liebe“ war eineSchau, in der es um die wirklich wichtigen Din-ge des Lebens ging. Dazu gehören Blumen.

� „Carpe diem! Lebe den Tag“. hieß es am 20.Mai. Den Römern in Gmünd wurde ein blühen-des Denkmal gesetzt

� Ab 3.Juni gab es „Interpretationen unseresHandwerks“ – eine florale Leistungsschau.

Die Ausstellung „Pflanze undArchitektur“ zeigte Möglichkeiten,

Innenräume zu gestalten – undgleichzeitig mehr vom künftigen

Kongressgebäude als jede andereSchau. Fotos: bt

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Sebaldstraße 23 · Schwäbisch Gmündjeden Sonntag von 11–12.30 Uhr geöffnet

Wir waren bei allen 12 Blumenschauen dabei.Danke allen Besuchern!

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63BLUMENHALLE

blumenhalle

Bezauberndesin derBlumenhalle

eingesetzt werden kann als ein Riesenstrauß.Wer geglaubt hatte, der Anfang lasse sichnicht mehr toppen, dachte bei der Rosen-schau, wirklich die schönste aller Präsentatio-nen gesehen zu haben. In einer kleinen Um-frage aber führten die Blumenschauen „Weilsie uns berühren …“– die mit zutiefst emo-tionalen Momenten ebenso spielte wie mitdem Regenbogen – sowie „Spannung inGold und Silber“ die Liste der beliebtestenSchauen an. Gabriele Haufe, buchstäblichausgezeichnete Floristin, war verantwortlichfür die Organisation. Die Besucher, sagte sie,sollten in eine andere Welt eintauchen unddem Alltag entfliehen können: „Blumen sindeines der ältesten Symbole, um Gefühle aus-zudrücken“; in dieser schnelllebigen Zeit sei-en sie umso wichtiger geworden.“Die Floristinnen und Floristen nutzten zudemdas CCS-Foyer für ihre zum Teil bezaubern-den Arrangements. Dort präsentierten sichauch die Gold- und Silberschmiede in einer„Blackbox“. Sie bildeten Projektgruppen, diejeden Monat „in schmuckfloralem Gewand“eine oft die Blumenschauen aufgreifendeSchmuckschau zeigten. bt

Es wäre schon sehr interessant,herauszufinden, welche Blumenschaudie meisten Freunde fand. Wie vieleSprüche, Gedichtzeilen und Aphorismenaufgeschrieben wurden und in welcherMillionenhöhe Fotos entstanden sind.

Der Rohbau zur Erweiterung des CCS imStadtgarten ist zwar schon so gut wie fertig,abgeschlossen aber werden die Arbeiten erstnach der Gartenschau. In den vergangenenMonaten diente dieser Erweiterungsbau –außen angemessen verkleidet – als Blumen-halle. Dass hier zunächst ein halbes Jahr langnur Blumen gezeigt wurden, also nur Schö-nes, bringe guten Geist ins künftige Seminar-gebäudes, war immer wieder zu hören.So viele Gartenschaugäste wie möglich soll-ten Ideen und Inspiration mitnehmen aus die-sen Schauen in der Blumenhalle, und ent-sprechend waren die unterschiedlichsten Stil-richtungen zu sehen. Es galt auch, den Blickzu schärfen für Farben und Formen. Freudezu wecken an all den Blüten und all demGrün. Schönheit erkennen zu lernen. Zu se-hen, dass eine einzelne Blüte wirkungsvoller

Bewegende Momente gab es viele –die meisten in der Schau: „Weil sieuns berühren.“ Fotos: bt

Das Spiel mit Licht und Farbe war nur ein Aspekt der Blumenschauen, indenen Blumenkunst zur Vollendung gebracht wurde – die beteiligtenBetriebe haben sich selbst übertroffen. Fotos: Clemens Weller/bt

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