Schlesisches Pastoralblatt 1919 Jg. 40...S« (Xl1 u. 348 S.) M 6.50; »Der Verfasser behandelt den...

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Skl1lesisches Paftornlblt1tt «-TM«-- Herausgegeben VD!l Kanonikus Professor Dr. Bukhwald. «xJSx Vierzigster Jahrgang. - D Hreglau, Verlagvon G. P. Atlerk1okz« «Zuck1ksam1kaag. 1919.

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  • Skl1lesisches Paftornlblt1tt�����«-TM«--����

    Herausgegeben

    VD!l

    Kanonikus Professor Dr. Bukhwald.

    «xJSx

    Vierzigster Jahrgang.

    - D

    Hreglau,Verlag von G. P. Atlerk1okz« «Zuck1ksam1kaag.

    1919.

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  • ziegister zum JaiJrgaug 1919.

    U· SeiteAbendmahl, Lutherische Lehre vom. ·. ·. 105Abraham a S. Clara, P. . . . . . .. 135- 138Acta Ap0st01ieae se-die . . . . . . . ·. 65. 88Aenigmata des hl· Bonifatius . . . . . ·. 62Akathol. Christen, Teilnahme an Sakra-

    mentalien seitens solcher . . . . . . . ·. 67Alexander I., Liturg. Neuerung desselben 93Allerfeelentag, Aussetzung des Aller-

    heiligften an demselben- . . . . . . · . ·. 67� Begräbnismesse an demfelben.... . 67

    Almosen des Priesters · . · . . . . . . . . . . ·. 126Altaich, Wiedererrichtung der Abtei . · . . 67Altes Testament,- Neuere deutsche Aus-

    gaben desselben . . . . . . . . ·. 31. 43. 59Arme Seelen, Anrufung derfelben..·.. 129Augustinus, der hl., in den Homilien-

    G,regors d. Gr. · . · . . . . . . . . . . . .. 93Aussetzung des Allerheiligsten am Aller-

    feelentage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 67

    V»Barttragen seitens der Geistlichen 52Begräbnismesse an Allerseelen . . . . . . .. 67Begräbnisrecht bei einem Todesfalle am

    Orte des quasid0micj1ium . 65Beifall in der altchristl. Predigt . . . . . ·. 94Benefiziat, zwangsweise Versetzung des-

    selben . . . · . . . . . · . . . . · . · . . . . . . ·. 92Berufswahl, Beratung bei . . · . . . . . . ·. 113Bonifatius, Aenigmata. des hl . . · . . . .. 62Breslau, Fiirstbistum . . · . . . · . . . . . . .. 132

    Es0anti(-a, Alttestamentliche des römifchen

    Breviers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 48O:-mtic-um Habaouc . . . . . . . . · . . . . · ·. 49Capite, rapite in7«Oberfchlesien . . . . . ·. 156Cathe(1ra1is Wratislaviens. Leet. II.

    No(-t. in t"est02dedi(-at. . . . . . . .· 133Ceslaus, die histor. Lektionen über sein

    Leben, . · . . . . . ·· 71.";3««83. 99. 115. 1230iroumcisio. Oration in den Vespern

    des-Festes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 28Clandestinitas . . · . . · . . . . . . . . . . . . ·. 89Codex iuris (-an0nici . . . . . . . . . . . .. 2. 220onditio app0sita et non imp1eta ·. 88Consensus, eins det�e(-tus ex parte

    sponsae . . . . . . . . · . . . . . . . . · . . ·. 88

    D» SeiteDaten, historische in den"Festlektionen der

    hl. Hedwig . . . . . . · . . . · . . . . . . . ·. l06Dedicat-i0nis (Jathed1«a1. Wratisl. leer·

    II. No(-t. . . . . . . · . . . . . · . . . . . . .. 134Dekrete, Neue liturgifche . · . . . . · . . . . .. 67Diakonenbeicht, Zur Gefchichte derselben

    im Mittelalter . . . . . . . . . . . . . . . .. 92Di1«ect0rji mensi Februari0 ad(1enda 28Dorothea, Herzogin von Sagan . . · . . .. 82

    E.Ehen, clandestine, Nullitätserklärung

    derselben . . . . . . . . . . . . . · . . . . . ·. l06Eheprozesse, die letzten vor der Rom

    Rom:-»ma . . . · . · . . . . . . . . . . . . . · ·. 88Erbrecht, der Kampf u1n dasselbe 47Erde, Bild derselben bei den Kirchenvätern 93Ermland, Bistum . · . . · . . . . . . . . . . . ·. 160Exemption von Hospitälern; . . . . . . . . .· 39Exerzitien für Schulabiturienten . . . . .. 1l4Exsequiae paupe1«um, Messe dabei 53Bxsultet . · . . . · . . . · · . · . · . . · . . . . . . .. 33Ezechias, Lied des . . . · . . · . · . . . . ·. 144

    F.Feiertage, a·bgeschaffte, M·eßstipendien an

    denselben.« . . . . . . · . . . . . . . . . . . . .. 27Festlektionen, Historische Daten in den F.

    der hl. Hedwig . . . . . . . . . . . . . . ·. .108Festoffizium des hl. Martinus · . . . . . .. 145Festschriften zum 70· Geburtstag zweier

    deutscher Kirchenhistoriker 81. 103Fragekasten . . . . . . . . . . . ·. 27. 40. 52. 159Fronleichnamsprozession und Gefahr für

    die öffentliche Sicherheit . . . . . . . ·. 1l9Fulda, Bistum . . . . . . · · . . . . . . . . . . . .. 14Fußwaschung, die liturg., in der abendl-

    Kirche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 94

    G.Gebühren, kirchliche, ihre rechtliche Natur 118Gelder, kirchliche, Aufbewahrung» . . . . .. 159Gerichte, geistliche, weltl. Richter usw. bei

    denselben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ·. 66Gnesen, Erzbistum . . . . . . . . . . . . . . . .. 148Gregor d. Gr., Augustinus in seinen

    Homilien . . . . . . . . . . . · . . . . . . . ·. 92Gründonnerstag, die liturgifche Fuß·

    waschung an demselben · . . . . . . . ·. 94

    H« SeiteHaushalter, der ungerechte, eine Ehren-

    rettung desselben . . . . . . . · . . l04Hedwig, hl., historifche Daten in ihren

    Festlektionen . . · . . . . . . . . . . . . . . .. l06Hermsdorfu. K» Meifcheider, letzter Pfarrer l28Herwigsdorf, Urkunde im Turmknopf der

    kathol· Kirche daselbst . . . . . . · . . · .. 132Herz-Jesu-Lied des Propheten Jfaias .. 103Hildesheim, Bistum . . . . . . . . . . . . · . · ·. l20Hilfsunterricht an höheren Schulen ·. l59Hospitäler, ihre Exemption . . . . . . . . . ·. 39I-Iostiarum ren0vati0 . . . . . . . . . . . . .. 38

    J.Jnkardination eines früheren Ordens-

    geistlichen . . . . . . . . . . . . . . . · · · · . . . l3Johannisminne im Volksbrauch und der

    kirchlichen Liturgie . . . . . . . . 150Jsaias, fein Herz-Jesu-Lied . . . . . . . . . ·. 103Jugendsünden, geheime. Ihre seelsorgl.

    Behandlung . . · . . . . . . . ·. 77. 85. l00

    K.Karolingerzeit, Recht der Militärseelforge 93Kassen, kirchliche, und der Tiefftand der

    Valuta . . . · · . . . . . . . · . . . . . . · . ·. 151Katholikentage, kleine, ihre Bedeutung . 143Katoptromantie . . . . . . . . . . . . . . · . . . . .. 104Kirchenhistoriker , zwei deutsche, Fest-

    schriften . . . . . . . . · · . . . . . . . ·. 9l. 103Kirchenväter, Bild der Erde bei ihnen . 93Köln, Erzbistum . . . . · . . . . . . . . . . . . ·. 79Kommunität, kirchliche Vertretungspflicht

    einer solchen . · . · . . . . . . · . . . . . · ·. 51Kulm, Bistum . . . . . . . · . . . . . . . . . . ·. 160Kunst dem Volke · . · . . . . . . . . . . . . . . ·. 138Kuraten, ihre Pflicht zur Pfarrmesse... 51Küsterlehrer · · . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 127

    L.Landjugend, Seelenverfassung der Schul-

    entlasfenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Lektionen,:histor. über das Leben des sel-

    Ceslaus · . . . . . ·. 71. 83. 99. 1l5. 123Lecti0nes II. Noet. de(1jc-at. Cathedr.

    Wratisl. · · . . . . . . . · . · . . . . . . . . . . 134

    « « M.Manualstipendien, ihre Reduktion . . . . . 24Martinus, hl., Festofsizium . . · . . . . . .. 145

  • SeiteMeischeider, letzter Pfarrer von Herms-

    dorf u. K · . . . . . . · . . . . . . . . . . . · ·. 128Meßkanon, Benennung eines apost.

    Vikars ihn ihm . . . . . . . . . · · . . . .. 67Meßstipendien an abgeschafften Feiertagen 27Metz,«-Bistum · . . . . . . . . . . . . . . · . . . . ·· c8Militärseelsorge, Recht desselben in der

    Karolingerzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . .Mischehen .................. .. 2. 22. 40Missale, römisches, Stationsmessen des-

    selben . . . . · . . . . . · . . · . . . ..5.19Mission, christliche und Religionsfreiheit 105Münster, Bistum · . . . . . . . . . . · . . . . . .. 107Musikliteratur . . . . · . . . · · . . . · . . . . . ·. 2Mutter Jesu,;ihre Herkunst . . · . . . . . ·. 104

    N.Neuerungen, liturgische der Papste

    Alexander I. und Sixtus I . . · · . ·. 93Neuerscheinungen, literarische 15. 18. 30. 42

    58. 70. 82· 98. 110. 136Nullitätserklärung, clandestiner Ehen .. 106

    O.Oberschlesien·, Capite, rapite . . . . . · . ·. l56Ordensgeistl., früherer, Jnkardination. 13Organisation d. Kampfes zur»Verteidig.

    der konfessionellen Schulen . . . . . .. 139Qriginalbildnisse Christi u. d. Apostel.. 26Ortsschulinspektion, Aufhebung derselbenOsnabrück, Bistum . . . . . . . . · . . . . . . .· 120Osterkerze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . · . . . ·· 33

    P» SeitePaderborn, Bistum . . . . . . . . . . . . . . · ·. 107Patrozinienfeier« . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . 68Pauperum exsequiae, Messe dabei 53Personalnachrichten 28. 40. 54. 68. 80. 120.

    134. 160Pfarrmesse, Pflicht für Kuraten · . . . . .. 51Pofen, Erzbistuin . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 148Präfationen, zwei neue . . . · · . . . . . . . .. 79Predigt, altchristliche, Beifall in derselben 94� Gefchichte derselben . . . . . . .. . . . . .. 83

    Pretzelbeicht . . . · . . . . . . . · . . . . . . . . - . . . 14Pr0prium Gkermaniae 14. 54. 68. 79. 95

    107. 120· 132. 148. 160Psalm 50 . . · . . . . . . . . . . . . . . · . . . . . .. 37

    OFQnasi-Domizil, Begräbnis . . . . . . . . . . . 65

    R.Referate, literarische L. 18. 82. 98. 110.134.

    138. 150Religionsfreiheit und christliche Mission. 105Ren0vati0 li0stiarum · . . . . · . . . . . . . . 38Richter, weltliche, bei geistlichen Gerichten 66

    S.Sakramentalien, Teilnahme seitens Un-

    getaufter und akathol. Christen..·. 67Schulen, konfessionelle, Organisation des

    Kampfes zu ihrer Verteidigung 93Schuljahr, das letzte · . . · . . . . . · . . . ·. 112Schulverwaltung, preußische, neue Ver-

    fügungen · . . . . . . . · . · · . . . . . . . . ·. 158

    �--C:)0(O)0C)--�

    SeiteSeligfprechung der Maria Torigi 67Sixtus 1:, liturgische Neuerungen 93Sozialdemokraten, seelsorgl. Behandlung 157St-that mater . · · . . . . . . . . . . . . . . . · .. 28Stationsgottesdienste in srühmittelalterl.

    Bischossstädten . . . . . . . . . . . . . . . ·. IIStationsmessen des römischen Missale 5. 19Storni, Novellen . . · . . . . . . . . . . . . . . .. 150Straßburg, Bistum . . . . · . . . . . . . . . . .. 54

    T.Taigi, Maria, Seligsprechung · . . . . . ·. 67Testament, Altes, Neue deutsche Aus-

    gaben . . . . . . . . . . . . . . . . . ·. 31. 43. 59Titelkirchen, römische . · . . . . . . . . . . . · .. 18Trier, Bistum . · . . . . . . . . . . . · . . . . . ·. 95

    usUngetaufte, Teilnahme an Sakramentalien 67Urkunde im Turmknopf der kath. Kirche

    in Herwigsdorf . . . . . . . . . . . . . . . ·. 132

    V.Valuta, Tiefstand, und die kirchl. Kassen 151Versetzung, zwang-sweise, d. Benefiziaten 92Vertretungspflicht in kirchl. Kommunität 51vie et metus . . . . . . . . . . · . . . . . . . . . .. 89Volksgesang . . . . . . . . · . . . . . . . . . . . . ·. 39Volksschule, Recht der Familie, Kirche,

    des Staates . . . . . . . . . . . .. 44. 60. 73

    W.Welteinheitskatechismus . · . . . . . . . . . . . 25

    Mitarbeiter am Jahrgang 1919.

    Bauschke Paul, Dr. t11eo1., Pfarrer in Blumenau. sBuchwald Rudolf, Dr. theo1., Professor, Domtapitular in Breslau»Cichy Siegsried, DomkapelImeister in Breslau.Dannhau er Franz, Domkapitular in Breslau. « HEngelbert Kurt, Registratur-Vorsteher in Breslan.Hahnel Max, Pfarrer in»Schönwalde.Hanke Augustin, Pfarrer in Greissenberg.Kastner Karl, Dr. theol., Oberlehrer in Königshütte.Maslinski Stanislaus, Subregens am sb. Alumnat in Breslau.Metzger Konrad, Pfarrer in Kleintschansch.Negwer Joseph- Dr· theol. et jur. can» Konsistorialrat in

    Breslau.

    Breslau.

    O,.H-�-H�

    Nickel Johannes, Dr. theol., Domkapitular, Universitätsprosessor in

    Nowak Alphons, Studienrat, Archivdirektor in Breslau.Oppermann Paul, Dr. theol., Rektor des sb. Alumnates in Bre-Blau.Piontek Ferdinand, Dr. the0l., Pfarrer in Köslin.Pollak Oskar, Dr. iur. ut:-r., Konsistorialassessor in Breslau.Pütz Hermann, Schloßkaplan in Falkenberg OS.Schramek Emil, Dr. theo1., Kaplan in Pleß.-s- Schulte LambertusFP., 0. S· Fr., Dr. theol.Seppelt Franz, Dr. theol., Universitätsprosessor in Breslau.Siebelt A., (Silesia) in Hermsdorf u. K.Stephan Stanislaus, Dr. theo1., Pfarrer in Marklissa.

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    Verantwortlicher Redakteur: Kanoniku5 Prof. Dr. ZU chwald, Bre5lau 9, Donistraße 1.Die 2liizeigen-Beilage erscheint niiter Verantwortlichkeit des Verleger5 G. P. 2lderl)0lz in Bre5lan, Ring 53.

    postscheck-Konto Bi«eslau 688. Preis für die -Xgesp. Zeile 35 Pf. 2lii3eigen-2lufträge an den Verleger erbeten.

    Nr. 1. Vierzigster Jahrgang. -Mc P Ists Januar 1919.ssssssssssssj·EssssssEiss Itssinnsts---Itnennsts,sssssitisssetnun-IstsisistsistsistssIIIIsss-sTiTsTHTTHII7sjisE7sIHFH«ss-ssIIssss»ss- ss-ss-sissu-issssssIsssssssnsIstis«F--s-ininstitisits-insisssitsI»sI-T-«-isssisIntuiti--IIIss«ssIIssunn--

    ;Zerderfktje Yerl�agsl)andt�nng zu Jkreilinrg im «3l3reisgau

    Soeben sind erschienen 1ind können durch alle Buchhandlungen be-zogen werden:

    Gihr, Dr. N» ·Die heiligen Sakramente derkUthUlIschcU -KU«chc. Für die Seelsorge dogiuatisch, lit1irgischund aszetisch erklärt. Zwei Bäiide. gr. 80. -

    I. Band: Allgemciue Sakraiiieuteiilel)re. Taufe, Firmuugund Eui«lmristie. 3., verbesserte Auflage. (5. u. 6. Tausend)(Xll u. F)-52 S.) M 13.��; geb. M l6.�� »

    Früh« crschiE11: »ll- Band: Die Buße, die letzte Olung, dasWeil1csakraiiicut nnd das E-l1esaki«aiiicnt. -Z» verbesserte Auf-lage. (Vlll u. 484 S.) M 6-�5 geb. «« 7.50»Der Verfasser betont iui Vvrworte, daß dieses Werk· den Haupt-

    zweck verf«olge, ,deui Seelforgeklerus in lichtvoller und leichtfaßlicher Dar-stellung eine Sakranientenlehre zu bieten, a1is welcher er iuimer wiederdoginatifche Vertiefung und aszetische Anregung zur würdigen Verwaltungseines hoihheiligen Auites schöpfen könnte«. Dieser Zweck ist vollanf er-reicht in dies·eiu gediegenen Belehruugs- und Erbauiingsbuch. .. . Aller(s3elehrteustreit und gelehrte Ballast ist verinieden, damit der Zweck uniso reiner und besser erreicht werden kann. Es ist ein ,Priesterbuch« imeigentlichen Sinn des Wortes!« (p« W« 0«s H)

    Haggeiiey, K-, S- J-, Im Heerbann des Priester-I-UUcgH. Betrachtungen zur Weckung und Förderung des Priester-lichen Geistes im Anschluß an das Evangelium des hl Lukas.7 Teile. 120·6. Teil: Ehrct Gott« uiid feine Heiligen. (Die Festtage des

    .Kirchen1ahres1.) l. u. 2. Aufl. (Vlll u. 3l4 S.) llI4.��; tart. M.-.-7- (SchlUß7) Teil: Ehret Gott niid feine Heiligen. (Die

    Festtage des Kircheu1ahres ll.) I. u. Z. Aufl» (V1Il ii. 418 S.)M 5.20;« taki. M (;.20Von berufener Seite wurde der B(-trachtungsreihe nachgeriihint: »Die

    Betrachtungen haben vor andern sehr große Vorzüge: eiigster Anschlußan die Heilige Schrift, fleißige Verwendung der Exegefe der Kirchenväter,gute Disposition, praktische und reichliche Anwendungen.« Die beidenSchlußbände sorgen nun dafür, daß die Betrachtungen für alle Teile desJahres ausreichen. Diese Teile -sind nach den früher ivaltenden Gesichts-punkten bearbeitet· Es kehren daher stets die großen Gedanken über dasPrieftertuni, das Opfer und den hcili,smäßigen Seelsorger wieder.

    S Miit, Dr- -J-, M;-3?si?;««ik«ktIIJ Des Priesters· cIljgUUg. Erwägungen für Seelsorger. Herausgegeben vonDr. Burger, Stadtpsarrer von St. Urban in Freiburg i. Br.ä)1?ritt J;iei7u5å5ilde des Verfassers. S« (Xl1 u. 348 S.) M 6.50;»Der Verfasser behandelt den Gegenstand mit der Meisterschaft des

    klugen »und ·erfahrenen Führers. Er leitet in dieser Zusaminenstellungden priesterlichen Leser trefflich dazu an, sich zu prüfen und zu erneuern.

    (Doinkapitiilar Dr. Reck, Rotteuburg a. N.)

    Weber- N» O- S- B-,»S«iks3?kiä2::, Menskhensorge fürReich. Gedanken über die Heidenuiission. 2. u. 3. Aufl.

    33utchsFnEic(k30von G. Kölnsperger. 80 (VlII u. 310 S.) llI4.40;ar. .» »Ein einzigartiges Buch, das es nur einmal gibt, nicht ·zu vergleichen

    mit irgendeine-m Missionsbuch unseres reichen Missionsfchrifttunis; dennder Verfasser s«chau·t den Missioiisgedanken ganz eigen, er fühlt ihn ganzeigen und spricht ihn ganz eigen aus . . .« ·(·x3«··E «-H»� -- ·-l

    DeutschlandA und der

    l(atholiziSmuSGedanken zur Neugesta1tung des

    deutschen Geistes- und Gese1lschaitslebensI�Iera11sgegebcn von »

    Dr. Max Meinertz und Dr. Hermann sacher»Professor der Theologie Herausgeber des staatslexil(onsii1 Minister i. W. in Freiburg i. Br.Erster Band: Zweiter Band:

    l)-is Gcistcslcl0cn Das Gcscllsclin,t�tslel0cnZwei Båindc. gr. so. (XXVlll u. 446 S.; XX.lV n. 5l6 S.)

    M 24.�; in Pnppl)-ind llI 29.��,,. .. Es ist Zu wünschen, dass über dies Werk auch bei Zu-A

    sammcnkiinftcn der Gsel)ildctcn, eint« Konferen7«en der Geist-lichen usw. Anssprkichen stattfinden; ebenso dass literarisclie Er-örterungen iil)er die ein«-«elncn Fragen tin d-is anknüpfen, was die2lslitarl)citer hier 7.usainn1enfassend (Jarstellen.«

    · (Präsides-Korrespondenz, M.-Gladb-ich 1918, Heft 11X12.)

    Verlag von IIer(ler zu Freiburg jin Breisg-inDurch alle Buchl1andlnngen zu beziehen

    GSSSsSWESESESWHS6E·6SGESÆSEI - .

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    lllllllllllllllllllllIllllllllllIllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllIllllllllllllllllllllIIlllllllllIlllllllllIllllllIllIlllIlllllllllllllIllllllW- - -Hies- Herausgegeben von der Schristleitung des »Prediger « --» und Katechet«. Mit einem Vorwort von Domkapitular IIIT-L-, Dr. M. Vuchberger und Beiträgen von Donikapitulares- Dr. F. X. Eberle; P. Herigar Mekes, O. F. M. ; Pre- «.i diger J. Landgraf; P. Jol). Gabriel Scheibenzuber, ji:es- Kap.; P. B. Duhr S. J.; P. Dionys Habersbruiiner, -ji»««;k- .Kap.; P. Laurentius, Kap.; P. Einineram Glas- --» schr�o�der, Kap.; P. Schauberger, S. J.; Präfekt EugenT» Schmid; Msgr. WaItecbach; Spikituai J. W.; P. -j.:.«- Dantscher, s.J.; Pfarrer Held. gr. 80. (72 Seiten.) -·-X«" Einzelpreis M. 2.��, für Bezieher der Zeitschrift »Der«-·,-, Prediger und Katechet« M. 1.50. -J;««««·- · - - - - »- - «-«3-·- Das reiihl)altige und vielseitige Heft enthalt reiihes -«»T.k;j Material für Predigten und Vorträge. Nur wahre

    Hirtensorge und Hirtenliebe spricht daraus.W- -III Verlagsanstalt vorm. G. J. Manz in Regensburg. IT.�.:.7.« «I-Es-Z «·s;««.N.3.x.: .Z.«-.x.:-s.x.x.:.-Ade-x.d -T::.s.d.Nd.x.d -Z.Y.x.: .Zd.x.d"--««----: -:--se -.---)-- ·---H · -;--E «)--- ----«-«--·-;--'-L

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  • Literariskhes.Neues ans der Musikliteratur. ,-Davids Totenklagc um

    Saul und Jonathas.« Magnisikatantiphon der Samstagvesper vordem 5. Sonntag nach Pfingsten. Choralmelo"die nach der Bat. Ans-gabe �� zum Klavier begleitet von P. W illibrord Ba l lm ann, Benedik-tiner von Marialaach, gewidmet unseren Toten auf dem Schlachtfelde.Paulinus-Druckerei, Trier 1917. � Über die Frage der Berechtigungund Zweckmäßigkeit einer harmonischen Unterlage zum Choralgesangeist schon viel geschrieben nnd·«gZsprochen wFrden. Meines Erachtensbleibt es immer eine n1ißliche Sache, den freien Rhythmus des Choral-gefanges in die Fesseln der meusnrierten Begleitung schlagen zu wollen,denn entweder leidet der freie Fluß des Chorals unter der anderenGesetzen unterworfenen Harmonik oder man verzichtet auf die Folge-richtigkeit und den organischen Ausbau in den Akkordverbindungen.So schreibt denn auch z. B. P. Utto Kornmüller O. S. B. zu diesemKapitel im ,,Lexikon der kirchlichen Tonkunst«: . . . Immerhinn bleibtes eine schwierige Sache, den Choral mit gehöriger Begleitung zu ver-sehen, da er fürs Erste ohne Harmonie gedacht und erfunden ist; ausdiesem Grunde lassen sich manche Tonschritte nicht ohne große Herbeund Rauhheit»überwinden. Fürs Zweite erscheint die Begleitung,wenigstens sehr oft, hindernd und störend; einige Melodien, z. B. dieNeumen oder Iubilen, die Alleluja vertragen sie gar nicht; nicht bloß,daß der geschickteste Organist nie dem Aufschwung und freien Dahin-schreiten solcher Stellen genügend folgen kann, sondern auch der rascheWechsel der mannigfaltigen Akkorde zernichtet den ganzen Ideengangeiner solchen Stelle, die vielmehr sich als das begeisterte Schwingenmehrerer sich nahe stehender Töne und einen Hauptton und über einemeinzigen Grundtone darstellt. Alle bisher ans Licht getretenen Orgel-begleitunger lassen diese Mängel einer Harmonisierung des Choralsmehr oder minder erkennen, nicht bloß die neueren Bearbeitungen,sondern auch ältere Kloster-Orgelbücher aus dem 17. und 18. Jahr-hundert, in denen Vieles eingeschränkt und verkürzt ist. Dem Verfasserder vorliegenden ,,Totenklage« fehlt nun so ziemlich Alles, um derSchwierigkeit der Aufgabe gewachsen zu sein. Wollte man auch dievielen schülerhaften Satzfehler und Wendungen dem offenbaren Be-streben, archaisierend zu wirken, zugute halten, so ist doch das Ganzederart geraten, daß es wirkliche Überwindung kostet, diese ,,Totenklage«bis zu Ende über sich ergehen zu lassen. Recht aufsallend ist es auch,daß der Verfasser, wohl unter dem Zwange der fortgesetzt wechselnden,jedoch unzweck1näßig gewählten Takteinteilung (F, Z),. den Sängeralso deklamieren läßt: hat: r0s net- pluvja veniat sup01« vos �äbj·("ectus � f(«jrtiun1 � pr0e1j0 � -J0nEthas usw.

    Wenn sonach diese ,,Totenklage« kaum geeignet sein dürfte, denChristen, wie es in dem beigefügten Begleitwort heißt, hinauszuhcbenaus dieser Zeit der Trauer und der Zähren in eine wirkliche Welt derHerrlichkeit, so ist doch der Versuch, die Hausmusik in unseren gebildetenFamilien durch Anlehnung an unsere herrlichen liturgischen Gesängezu befruchten, -als solcher verdienstvoll und beachtenswert. Cichy.

    Praktisches Lebt- und Lcrnbuch der Polnischen Sprache.Von I. M. Przysiecki. Breslau. Priebatsch�s Verlagsbuchhandlung.I. Teil. Vorkursus (Lautlehre). 76 S. Brosch. 1,25 Mk., gbd. 2 Mk.II. Teil. Wort- und Satzlehre (Erster Kursus). 144 S. Brosch.2,40Mk.,gbd. 3,15 Mk. � In dem weitaus größten Teil der Breslauer Diözeseist für den Seelsorger die Kenntnis der polnischen Sprache unentbehrlich,und mancher Konfrater entschließt sich unter dem Zwang der Verhält-nisse, polnisch zu lernen, mag es ihm auch im reiseren Alter und unterder Last der Seelsorgsarbeit saure Mühe bereiten. Aus diesem Grundeerscheint ein Hinweis auf ein neues Lehrbuch der polnischen Spracheim Pastoralblatt gerechtfertigt. Der Verfasser, städtischer Lehrer inVreslan, erteilt seit einer Reihe von Jahren polnischen Sprachunterrichtnnd bietet uns in seinem Bnche die Frucht seiner praktischen Selbst-i

    tätigkeit. Entsprechend seiner Praxis wendet er sich an einen Schüler-kreis, der sich noch nie mit fremden Sprachen befaßt hat und wenigoder keine formalen grammatischen Kenntnisse mitbringt. Das Buchbietet daher viele breit ausgeführten Erläuterungen, die für den Ge-bildeten überflüssig sind. Doch soll damit der Wert des Werkchensfür den polnisch lernenden Klerus nicht herabgesetzt werden. Im erstenTeil (Lautlehre) ist vor allem hervorzuheben das Bestreben des Ver-fassers, die der polnischen Sprache eigentümlichen Laute an deutschenLauten zu veranschaulichen, und es ist ihm gelungen, die für die deutschcZunge unvermeidlichen Schwierigkeiten der polnischen Aussprache aufein ziemlich geringes Maß herabzusetzen. Die Grammatik behandeltPrzysiecki gründlicher als der in geistlichen Kreisen unserer Diözeseziemlich bekannte Leitfaden von Iarochowski. Auch bietet er ausgiebigenUbungsstoss, ein wesentlicher Vorzug, den man bei Iarochowski ver-mißt. Bereits zwischen die Abschnitte von Dingwort, Eigenschastswortund Fürwort schiebt der Verfasser gelegentlich einfache Paradigmatafür die Konjugation ein und bietet so gleich für die Anfänge reicheresKonversationsmater»ial, erleichtert aber auch zugieich die Gedächtnisarbeitfür die spätere Lehre von der Konjugation. Die Konjugation und Satz-lehre wird erst in einem dritten Bändchen (1I. Teil, zweiter Kursus)behandelt, das der Verfasser in einigen Monaten herauszugeben ver-spricht. Da der Verfasser bei der Abfassung seines Buches nicht anden Klerus noch an seelsorgliche Bedürfnisse gedacht hat, so vermißtman in seinem Bnche leider fast völlig den auf die Seelsorge nnd dasreligiöse Leben bezüglichen Vokabelschatz. In dieser Hinsicht verdientIarochowski und vor allem der bekannte kleine Leitfaden von P. Sasseden Vorzug. Abgesehen von diesem Mangel kann man aber Przysieckimit gutem Gewissen allen denen empfehlen, denen es nicht nur darangeht, fiel) für dringende Notfälle im Beichtstuhl und am Krankenbettmit den notwendigsten Vokabeln und Wendnngeu auszurüsten, sonderndie sich einige Fertigkeit im freien Gebrauch der polnischen Spracheanzueignen wünschen, ohne jedoch die Zeit zu haben, eine umfangreichereGrammatik, wie etwa die von Wicherkiewicz, zu studieren. Abschließendsei bemerkt, daß natürlich auch das vorliegende Lehrbuch die Hilfe einesfertig polnisch sprechenden Lehrers nicht entbehrlich macht.

    MasliI�1ski, Subregens.Die Mischchc, eine ernste Paftoratioussorgc. Von J. Ries.

    80. (IV u.76S.) Freiburg19l8,Herderfche Verlagshandlung. 1,70Mk.� Das dritte Heftchen der Sammlung ,,Hirt und Herde« bietet zunächstneuere statistische Zusammenstellungen über das riesenhafte Anschwellender Mischche und gibt, mit Berücksichtigung der badischen Verhältnisse,praktische Winke. Der Landslucht entgegenarbeiten nnd das Band mitden nach der Stadt verzogenen Pfarrkindern möglichst aufrecht halten,wird besonders ans Herz gelegt.

    Christentum nnd Viilkerkrieu. Von P. Rode rmundFranziskaner, Feldgeistlicher a. D. 54 S. Laumann, Dülmen.Preis 0,60 Mk. 100X» Teuerungszuschlag. � In dieser düsteren Kriegs-zeit werden so manche Vorwürfe gegen das Christentum ausgesprochenoder bedrücken still die Seele. Zu diesen gehört auch die Frage: ,,Istes nicht eigentümlich, daß wir trotz 1900 jährigen Bestehens und Wirkensdes Christentums diesen furchtbaren Weltkrieg haben, der immer nochkein Ende nehmen will?« Zur Aufklärung hierüber gibt der Ver-fasser die Antwort, welche in gemeinverständlicher Sprache gehalten ist,in vier Vorträgen auf folgende vier Fragen. 1. Wie wirkt das Christen-tum aus die Erziehung der Völker? 2. Wie verhalten sich die Völkerdem Wirken des Christentums gegenüber? 3. Wer trägt die Schuldan der Entfremdung vom Christentum? 4. Wäre das Christentumimstande gewesen, diesen Krieg zu verhindern? Als Schlußfolgerungergibt sich der Gedanke: «Zurück zum Christentum nnd seinen Lehrenund Grundsätzen« Dannhauer.

    W�-1H

  • cl1lclischcga arallIlatt.V.erantwortlicher Redakteur: Kan0nikuS Prof. Dr. Buchwald, Bre5lau 9, D0mstraße 1.

    Preis 3,50 Mark, unter Kreuzband portofrei «Z,75 Mark für das Halbjahr.Monatlich erscheint eine 1«lummer. � Geeignete Beiträge und Mitteilungen wolle man gefc'illigst an den Herausgeber gelangen lassen

    I ssss «? sssssssssssssssssssssssssssssss ist sssssssssssssssssss sinnst sssssssssssssssssssssssssssssss --Nr. 1. Vierzigster Jahrgang. » Januar1919.

    Inhalt: Die Mischehen nach dem neuen Codex. Von Konsistorialrat Dr. Negwer. � Die Stationsmessen des römischen MissaleVon Prof. Dr. Buchwald. (Fortsetzung.) �- Die Scelenverfassung der schulentlassenen Landjugend. Von Pfarrer l)r. Bauschke, Blumenau. ��-Kürzere Mitteilungen: Jnkardination eines früheren Ordensgeistlichen. Die Pretzelbeicht. Ein Beitrag zur Geschichte·des Veichtunterrichtes.Von Oberlehrer Dr. Kastner, Königs-hütte. � Pr0prium Gier-maniac: Die Bistümer Fulda und Limburg. -� Anzeige. �-� Literarisches:Referate. Neuerscheinungen.« -«. -.- 1� :--..sp?.T�-.-�j--,--1

    Jnfolge weiterer Erhöhung der Druckpreife sehen wir uns leider gezwungen, den Bezug:-preis von Januar 1919 abauf 3,50 Mk» bei portofreier Zus'endung auf 3,75 Mk. für das Halbjahr zu erhöhen. Verlag des Sol le . astoralbl

    Die Mischehen nach dem neuen CodeX.Von Konsistorialrat Dr. Negwer.

    Eines der s-chwersten Kreuze de-r neuzeitlichen Seel-sorge ist und bleibt die Mis«chehenfra-ge. Die Be-stimmungen des neuen kirchlichen Gesetz"buches zeugenvon der unermüdlichen Sorge der Kirche, das aus denMischehen hervorgehende Unheil nach Kräften zu be-seitige:n.

    Das impedimentum mi1ta.e religi0nis ist, wie imalten Recht, ein impedimentum impediens geblieben,d. h. -eine Miscl)e«he, die ohne Dis-pens von diesem Hinder-nis geschlossen wird, ist unerlaubt, aber gültig. DasHindernis «beschränkt sich- auf die Ehen zwischen Katho-liken und «Anh-än·gern einer häretissche«nI oder schisma-tis-chen Sekte. can. 1060. Den Ehen zwisch.e-n Kath-o-liken und Ungetauften steht dagegen das trennendeHindernis der disparitas cultus entgegen. Auf letzte«ressoll hier nicht weiter ein-gegangen werden. Ohne daßdie Kir«che ein eigentliches Hindernis statuiert, suchtsie au»ch Ehen zwisch,-en Kath·oliken und solchen Ge-tauften, die vom katholischen Glauben abgefallen sind,si-ch aber keiner anderen Religionsgemeinsch-aft ange-schlos«seni haben, zu verhindern und mach-t sie von Leistungder Kautelen und Genehmigung des Bischofs abhängig.can. 1065. «

    1. Das Verbot der Mischehen und die vorbeugendePastoral.

    Der Codex stellt in der Behandlung der Mi.sch»-eh-e-n das strikte Verbot derselben allem voran: ,,se-verissime Ecclesia ubique prohibet (matrimoniummixtum)«« can. 1060. Diese prohjbitio ist sogar jurisdivini, wenn die Gefahr des Glaubensverlustes� fürden katholischen Teil oder -die Kinder besteht. Weralso- dieses Jus divinum verle·tzen würde, würde sichschwerer Sünde schuldig machen, auch wenn seine Ehegültig wäre.

    � ) IF? «

    Dringend ist daher die Mahnung des can. 1064:die Ordinarien und Seelsorger sollen, soviel sie können,die "Gläubige.n vom Eingehen von ·Mischehen absch.recken.

    Es ist nicht nötig, hier auf die Verheerungen ein-zugehen, die die Mischehen in den katholischen Ge-meinden und Familien hervorrufen, wie sie die Jn-differenz fördern, den kirchlichen Einfluß auf dieJugend erschweren. Wer das Übel nicht aus eigenerAnschauung kennt, möge einen Blick in die Mischehen-statistik werfen, wie sie neuerdings Dr. Joseph Riesin seinem Büchlein: Die Mischehe, eine ernste Pasto-rationssorge (Freiburg, Herder), entwirft. Auch die«Protestante.n empfinden die Mischehe als Krebsschadenfür die Gemeinde, und gewissenh«afte. Kreise wenden auchda der Verhütung der Mischehen viel Aufmerksamkeitzu. « Vgl. Everling, Die Mischehenpflege (Berlin 1918).

    Zur Verhütung der Mischehen bieten Schule,Kanzel, Vereine und Hausseelsorge- geeigneten Boden.

    In der «S«chule wird sich- vor allem der allgemeinzu empfehlende Abschlußunterricht im letzten Schuljahr,auch der Unterricht in der Fortbildungsschule, wosolcher möglich; ist, zur Behandlung der Mischeheempfehlen.

    Die Kanzel wird ebenso von Zeit zu Zeit zuroffenen und unumwundenen Warnung vor Mischehenund «Besprechu.ng der Sch«äden derselben, sowie zurernsten Mahnung an die Erfüllung der eingegangenenVerpflichtungen bezüglich der Kindererziehung benütztwerden müssen. Der neue, am ersten Adventssonntagerstmalig« verlesene Eheerlaß bietet die geeignetste Ge-le-ge-nheit zur Anknüpfung, aber auch Fastenpredigt,Exerzitien- und Missionsvorträ.ge.

    Wirksam wird der Seelsorger in Vereinen, be-sonders lJngend- und HMüttervereinen, vor Anknüpfungvon ,,Bekannt"schaften« mit Andersgläubigen wa"rnen,durch Familienabende die katholisch-en Familien mit-einander in Fühlung bringen. «

  • 4 , Schlesisches Pastoralblatt. » § § § § Nr. 1 »

    Für die seelsorgliche Beeinflussung der einzelnenGefäh-rdeten muß die Hausseelsorge, die pastorelleLaienhilfe und schließlich. der Beichtstuhl zu Rate ge-zogen werden.

    2. Die kirchlichen Bedingungen für den Abschlußeiner Mifchehe.

    Wenn trotz aller Bemühung eine Mischehe nichtverhindert werden kann, dann verlangt die Kirchecan. 1064 § 2 von den «Seelsorgern: ,,ut omni studiocurent, ne contI-a?Dei etEcclesiae leges c0ntrahantur.««

    Die Gesetze der Kirche schreiben nun vor, daß1. von dem Hindernis der mixta re1igio Dispens

    eingeholt werde.Diese Dispens wird nach can. 1061 nur dann er-

    teilt, wenna) gerechte und sch-werwiegen-de Gründe vorhanden

    sind.Solche Gründe müssen also stets im Dispensgesuch

    namhaft gemacht werden. Als Gründe kommen die be-kannten kanonischen in Betracht mit Ausschluß solcher,welche nur den protestantischen Teil be-rühren. Aus-schlaggebend wird »die Erwägung sein, ob durch dieDispens größerer Schaden der Seele, wie Konkubinat,Zivileh-e, protestantische Trauung, Abfall vom Glauben,verhütet werden wird, was in jedem Falle besonderszu prüfen ist. »

    b) Die Kautelen müssen geleistet sein.Das neue Recht faßt unter den formellen Kautelen

    nur zwei zusammen: nämlich das Versprechen desakatholischen Teils, daß er den katholischsen nicht inGefahr der Perversion bringen werde, und«das Ver-sprechen beider Teile, daß alles Kinder ohne Aus-nahme katholisch getauft und erzogen werden sollen.

    Man wird praktisch aber auch- die dritte Vorschrift,von der can. 1068 handelt, wie bisher in die formellenKautelen aufnehmen, nämlich das Versprech-en, daß dieBrautleute weder vor noch nach der Trauung in derkatholischen Kirchze den akatholischen Religionsdiene«rangehen wollen. Endlich wird auch. die Bestimmungdes can. 1062 de pr0movenda c0nversione par-tisacatho1icae in den- Kautelen selbst ihren Platz findenkönnen in der Form, daß etwa gesagtwird, der katholischeTeil versprischt, durch: »s einen Wandel und s eine« Glaubens-treue dem akatholischen Hochachtung vor dem katho-lischen Glauben einzuflößen. Der in § 2 desselbencan. 1062 erwähnten Möglichkeit, die Trauung auchdann vorzunehmen, wenn vorausgesehie-n wird, daß eineTrauung nachher oder vorher auch in der evangelischenKirche stattfindet, braucht praktisch überhaupt nichtErwähnung -getan zu werden, da hierfür die Erlaubnis

    vom Ordinarius nicht gegeben E·werden wird, weil die Be-dingungj ,,remoto scandalo« wohl immer unerfüllbar ist.

    Die K1autelen müssen schriftlich geleistet werden, nuraus schwerwiegenden Gründen und bei be·sonderen-Ver-hältnissen" kann von dieser Form ab-gesehen werden,wenn eine mora1is·certitud0 für die Erfüllung derKautele"n auf andere Weise erlangt wird.

    c) Der Pfarrer muß die 1noralische Überzeugunghaben, daß die Kautelen auch gehalten werden. BeiBrautleuten, welche den Pfarrern wenig oder gar nichtbekannt sind, wird es sich sehr empfehlen, das Ver-sprechen eidlich oder an Eidesstatt, eventnell in Gegen-wart von Zeugen, abzufordern.

    Sind diese Vorbedingungen für die Dispens ge-geben, dann ist ein Dispensgesnch an die bischöflicheKurie (General-Vikariat-A1nt) zu richten, in welchemdie Leistung der Kautelen und die vorhandenen kano-nischen Gründe zu bezeichnen sind. Wegen Ein-schränkungen der Voll1nachten der Ordinariate ist esnotwendig, dabei stets anzugeben, ob die Dispens!innerhalb eines Monats benötigt wird.

    2. Die Mischehen unterliegen ferner nach dem all-gemeinen Kirchengesetz der kirchlichen Form, die con-diti0 since qua non für ihre Gültigkeit ist. Für Deutsch-land galt auch nach dem Eheerlaß des Ne temere(1907) die Ausnahmegefetzgebung der C0nstjtutj0,,Provida« vom 18. Januar 190(3, nach welcher form-lose Mischehen als kirch-lich gültig anerkannt wurden.Die Provida ist «nunmehr aufgehoben � trotz der Gegen-Vorstellungen der meisten deutschen Bischöfe. Nachcan. 1099 § 2 sind nämlich an die kirchliche Form desEhekonsenses (,,coram parocho; et du0bus testibus«)alle Katholiken gebunden, wenn sie- unter sich oder mitAkatholiken die Ehe eingehen wollen. Das DekretumNe temere enthielt nun unter der dem can. 1099 § 2sonst wörtlich entsprechenden Nr. XI § 2 die Klause«l:nisi pro a1iqu0 particu1ari loc0 aut regi0ne a1itera S. sede sit statutum. Diese Klausel fehlt imcan. 1099. Da nun nach can. 6 § 1 "Partikulargesetze,die dem neuen Recht entgegenstehen, abgeschafft sind,wenn sie nicht durch eine Klausel ausdrücklich aufrechterhalten werden, so folgt aus dem Fehlen der Klauselin can. 1099 § 2, daß die Provi.da be.iseitigt ist, dasie ein Partikulargesetz war, das dem can. 1099 ent-gegenstand. «

    Daneben ist folgendes zu beachten:a) die bis zum 19. Mai exklusive eingegangenen

    Mischehe«n, die einmal gültig, wenn auch« formlos,geschlossen sind, bleiben gültig nnd nnauflösbarund sind nach dem alten Recht zu beurteilen (ins-besondere bei Anfechtung der Gültigkeit). cfr.can. 10: Leges respicjunt kutura.

  • Nr. 1 « " · Sch.lesisch es Pastoralblatt. " « « " 5

    b) die bisher seit dem 19. Mai 1918 ohne kirchlichEeForm eingegangenen Mischeh-en sind ungült«ig,wenn sie auch bona fide und in I-ln7kenntnis desneuen Gesetzes geschlossen sind. can. 16 § 1: Nul1ajgn0rantia 1egum irritantium . . . ab eisdemexcusat.

    Die Veränderung, welche das neue Gesetz bezüglichder Form der Mischehen gebracht hat, ist von ein-schneidendster Bedeutung, es beseitigt für Schlesieneinen seit 150 Jahren bestehenden Rechts«-zustand, derfreilich ein Ansnah1nezustand vom TrideutinischenGesetz war. Die Befürcht1mgen, welche an eine solcheMaßnahme geknüpft wurden, sind durch Gottes Vor-sehung bisher nicht in vollem Maße eingetreten. In dergrößten Kriegsnot hatten die Parlamente Wichtigereszu tun, als sich mit einer innerkirchlichen Maßnahme«�� wie früher leider so oft � zu befassen, und auch dieProtestanten empfunden wohl, das; von einem Angriffauf sie keine Rede sein könne. Der protestantischeRechts-lehrer Ulbrich -Stutz schrieb ganz offen: Würdeder Staat eingreifeu, so würde er sich eines l"lberg.riffsnach französisch-e1n Muster schuldig machen.

    Jedenfalls schafft das neue Rechit Klarheit undRechtssicherheit und eine einheitliche Behandlung derMischehen für die ganze Welt. Die Gläubigen werdenüber die Folge der 1lngültigkeit der Mischehe beimMangel der kirchlichen Form sowohl von der Kanzelals auch bei den Einzelbesuchen, die bei Bekanntwerdender Absicht, eine unkirchliche Mischehe einzugehen, vor-genommen werden, zu belehren sein.

    Gemäß can. 1026 wird der in der Bresla.uer Diö-izese seit jeher übliche Brauch, Mifchehenpaare aufzu-bieten, weiter gestattet; jedoch darf dabei die Religiondes akatholischen Teils nicht erwähnt werden.

    Ebenso kann auch in Zukunft die Trauung vonMischehenpaaren in der Kirche nach dem Rituale vor-genommen werden, die missa pro sponso et sponsamit dem zugehörigen Brautfegen darf je·doch nich-t ge-währt werden. can. 1102 § 2. Ausdrücklich betontcan. 1102 § 1, daß der Pfarrer nicht nur passiveAssistenz zu leisten, sondern die Frage nach dem Ehe-konsens an das Mis"chehebrautpaar zu richten hat.

    3. Die kirchlichen«Strafbestimmungen gegen jene,welche eine Mischehe gegen die kirchlichen Vorschriften

    einzugehen suchen.can. 2319 setzt als Strafe die dem Bischof re-

    servierte Exkommunikation1atae sententiae fest:a) gegen diejenigen, welche eine Mischze�hTe vor dem

    minjste1- aeatholicus ein-gehen.Die Strafe trifft also nicht jene, welch-e nur

    vor den Standesb-eamten die Ehe schließen, wenn

    sie sich nicht gegen eine der folgenden Bestim-mungen vergehen.

    b) -gegen die, welche eine Mischehe eingehen mit demausdrücklichen oder stillschweigenden Überein-kommen, daß alle Kinder oder irgend eines der-selben außerhalb der katholischen Religion erzogenwerden soll.

    c) gegen ;die, welche ihre Kinde-r "mit Wissen und« Will-endem akatholischen Religionsdiener zur Taufe zu-führen oder zuführen lassen.

    Da das Gesetz hier den Ausdruck ,,prae-sumunt« gebraucht, so verfallen nur jene derStrafe, welche mit voller Überlegung und freiemWillen handeln. cfr. can. 2229.

    d) -gegen Eltern oder Personen, welche deren Stellevertreten, welche ihre Kinder mit Wissen undWillen in der nichtkatholisch2e«n Religion unter-richten und erziehen lassen.

    Die unter b�d genannten Personen sind zugleichder Häresie verdächtig, d. h. wenn sie die Ur«sach-e desVerdachtes nicht beseitigen, so können sie zu kirchlichenEhrenhandlungen, Tauf- und Firmpate·nschaft, Aus-übung des kirchlichen Wahlrechts und Präsentations-rechts, nicht zugelassen werden, und wenn sie sichbinnen sechs Monaten nach erteilter Mahnung nichtbessern, so sind sie als Häretiker zu betrachten, dienach can. 2314 der dem Papste reservierten Ex-kom1nnnikation unterliegen. Wer sschließlich eine Misch-ehe zwar gültig, aber ohne kirchliche Dispens eingeht,wird nach can. 2375 jpso facto von den kirchlichenEhrenrechten (s. o.) ausgeschlo"ssen. Man wird auch dieGläu"bige«n auf die kirchlichen Strafen hinweisen müssen,schon um ihre Gewissen zu schärfe«n und sie von leicht-fertigem Eingehen der Mischehe abzuhalten.

    (Schluß folgt.)

    Die Stationsmessen des römischen Missale.. Von Prof. Dr. Buchwald.

    (Fortsetzung.)Der Sonnabend vor dem dritten Fa.stensonnta�g

    bringt das Evangelium von dem Verlornen Sohne,welches, für sich allein b-etrachtet, auf den Hauptzweckder Fastenzeit, zu aufrichtiger Buße und Rückkehr zuGott uns zu führen, gedeutet werden könnte; die Zu-sammenstellung mit der Tasgesepistel aber legt einenandern Gedanken nahe; in dieser wird von der demzweitge.bornen Sohne Jsaaks zugewandten Segnunsgder sErstge-burt berichtet; in beiden Lektionen ist esder jüngere Sohn, welcher der väterli-ch:en Huld vordem älteren teilhaftig wird. Die alte Kirche hat auch·-in beiden Erzählungen -gerade diese Seite besonders be-rücksichtigt, indem sie beide bibli«s-ch2«en Stücke gewöhnli»ch

  • S Schlesifches Pastoralblatt. « " Nr, 1

    auf das Verhältnis Gottes zur Juden- und zur Heiden-welt sbezogen nnd den Übergang der Gnadenwahl Gottesvom Juden- auf das Heidentum darin angedeutet ge--funden hat. -Zeuge dafür ist uns wieder der aus denVätern fleißig schöpfende und so die altchristlicheDeutung am besten repräsentierende Isidor von Sevilla,der in seinen schon oben zitierten Alle-gorien unterNr. 103 also schreibt: IJsau hispidus atque rukusp0pulus est -Judaeorum, in Christum et pr0phetasimpia persecuti0ne sanguineus, «Jac0b autem de-m0nstrat . . . populum gentium, qui del patris bene-dicti0ne prae1atus est priori populo 2Iudaeorum(ekr. Augustinus de eivitate Dei 18, 37). Und dasneutestamentliche Gleichnis von den beiden Söhnendeutet er. ebenso: H0m0 habens du0s iilios Deusest habens du0s p0pu10s, «quorum maior kigurarntenuit -Judaeorum, qui permansit in Dei oultu, alteriunior gentium, qui e0ndit0re desert0 servus kactusest idolorum, quem per egestatem kidei revertenteme1ementer suscepit Deus Pater. Und gerade dieserGedanke spielte eine«Hauptrolle bei der Unterweisungder Täuflinge vor dem Empfange des Sakramentesin der Fastenzeit: wenn in der Osternacht so viele ausdem Heidentu1n der Taufgnade teilhaftig werden, sotreten sie damit die Erbschaft des zunäch-st berufenenIudentu1ns an. Man lese nur aus den Orationen -derTaufliturgie am Ostersonnabe«nd die noch heute imMissale stehenden «Orationen; z. B. nach der drittenProphetie: Deus qui in tote orbe terrarum pro-missionjs tuae ki1i0s, dikiusa adoptionis gratia,multipljcas et per pas(-hale saeramentum Abrahamuniversarum gentium ekkieis patrem; oder dieBitte der folgenden Oration: praesta ut in Abrahaefjlios et in Israe1itieam djgnitatem t0tiusmundi transeat p1enitud0. Es ist also wohl mehrals bloße Hypothese, wenn wir unsere Fastenmesse be-zeichnen als eine aus dem alten Taufunterricht hervor-gegangene und an diesen angeschlossene. Und auf dieTäuflinge läßt sich zwan«glos auch das Meßformulardes folgenden Sonntags Oculi deuten. Pro scrutiniiselect0rum ce1ebratur, diese 1"1berschrift lesen wir imGelasianischen -iSakramentar über dem Sonntag undkönnen daraus schließen, daß an diesem Tage all diekirchlichen Gebräuche an den Täuflin-gen vollzogen;wurden, welche in der älteren Zeit Begleitriten bei denPrüfungen (sorutinia) der auserwählten Taufkandi-daten waren (Augustinus, De fide et operibus eap. 9:catechizantur, exorejzantur, serutantur), und die dannnach Aufhören der Taufe Erwachssener unter Bei-behaltung -des alten Namens scrutinja an den Kindern(natürlich ohne Prüfung) geübt wurden, deren Taufefür den -Ostersonnabe»nd festgesetzt war. Zu der Kirche

    des großen heiligen Schutzpatrones der Stadt, desBannerträgers der römischen Kir-che, St. Laurentius,wurden die Täuflinge von der Gemeinde geleitet unddort die Bußübungen und Gebete verrichtet, welcheuns "Augustinus in seine1n Traktat de Symbole adCateehumenos als wesentliche Stücke der Kate-ch«u-menats-Disziplin schildert: exorcismi, orationes,cantica spiritua1ia, insukklationes (zu vergleichen dieLe»ktionen des 2. Nokturn am Pfingstsonnabend). Ex-0reismus heißt darum unser Sonntag noch in den Ur-kunden des Mittelalters, welche altchristliche Gebräuchevielfach no-ch" treu zum Ausdruck bringen. Die Sehn-sucht der Täuflinge nach dem nahen Heil-e findet schonihren Ausdruck in den Worten des Introitus: Oculimei semper ad Dominum, quoniam ipse evellet delaqueo pedes me0s. In der Tagesoration ist ihrergedacht mit der Bitte: v0ta humi1ium respiee; dieWorte humilis, humi1itas werden nämlich öfter inliturgischen Formu«laren mit zweifelloser Absichtlichkeitvon solchen angewendet, die im Stande kirchlicher Bußesich befinden (im oben bezeich-neten Traktat des heiligenAugustinus ist die Rede von humi1itas pedum und istdamit -das Einherge.hen mit bloßen Füßen gemeint,wie es Büßer«n vorgeschrieben war). Die vota hu�milium sind die Opfer-gaben, welche nach Ausweis desGelasiannm die Pate«n für ihre Täuflinge bei derScrutinie11feier darb-rachten. I1n Haue igitur wurdedann mit Berufung auf diese Opfergaben, für dieEleeti gebetet und ihre Namen vorgelesen. In derEpistel werden ihnen die heid1iischen Laster und Sünden,denen sie abschwören sollen, als ganz unvereinbar mitdem Geiste des Christentums dargestellt und mit denbedeutsamen Worten geschlossen: eratis a1iquandotenebrae, nunc autem lux in D0mino: ut ki1ii lueisambu1ate. Die Teufelsaustreibung im Evangeliumdeutet sich von selbst in diesem Zusammenhange, unddas Glück, das ihnen in der Kirche zuteil werden soll,wird ihnen endlich in der Communio vorgehal-ten:beati qui habitant in dom0 tua, in saeeulumsaeeuli laudabunt te. Au-ch der vom Aussatz gereinigteHeide Naaman in der folgenden Montagmesse und diedurch ·lEinkehr des Eliseus mit un·ersch,öpflich quillendemOl gesegnete Witwe in de-r Epistel des Dienstag fallenin »den Gedankenkreis -des Taufunterrischtes; nach Isidora. a. O. ist Naaman Sinnbild der in der Taufe »ge-reinigten Heiden (Augustinus sermo 108 de temp0re),-die Witwe Typus der Kirche, in der das auchH bei derTaufe verwendete Salb-öl als Vermittler der göttlichenGnade unaufhörlich quillt. Der folgende Mittwoschheißt in Urkunden häufig Dies traditi0num, ein Aus-druck, der beim hl. Hieronymus (Lib. contra 21oannemHieroso1. oap. 13) seine Erklärung findet: C0nsue�

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    tudo apud n0s est, ut per quadraginta dies sanetamet venerandam tradamus Trinitatem (d· -i. das t,rini-tarische Symbolum) iis, qui baptizandi sunt. Derhl. A1:gustinus zeigt uns in seinen !sermones, wie dieseÜbergabe des Taufsymbols stattfand; im. 214ten se·inerReden teilt er seinen "Zuhörern dasselbe wörtlich mit,was sie dann ausweudig lernen nnd acht Tage spätereinzeln (sermo 215) und dann noch einmal am Kar-sa1nstag vor der ganzen Gemeinde aufsagen 1nnßte-n(die sogenanntetraditi0 et redditi0 symb0li, welche beimheutigen Taufritusim Abbeten des Glaub ensbekenntniss esdurch -die Paten und dem Abfragen desselben am Tauf-brunnen 11och fortleben). Nach der Wiedergabe desSymbolmns empfingen die Kompetenten sofort dasVater unser, welches ach.t Tage später eb-enfalls auf-gesagt wurde (sermo 58 1md 59s. Neben diesen zweiArkanstücken wurden die zukünftigen Christen aber auchmit den Geboten Gottes nach dem Dekalog bekanntgemacht, wie das katechetische Hauptwerk des heiligenAu.igustinus de cateehizandis rudibus uns beweist.Auch der Dekalog gehört also zu den traditiones,welche der obige Titel unsers Mittwoch-s (dies tra-ditionum) andeutet, und auf diesen Gegenstand scheinensich Epistel und Evangelium des Tages zu beziehen;die erstere berichtet von der Gi-setzgi!«bi111g auf Sinaiund zählt dabei die sieben l,etzten Gebote wörtlich auf,das !Evangeliu1n nimmt das vierte der zehn Geboteheraus und behandelt dann im allgemeinen die freiechristliche Auffassung bezü.glich der verpflich.tensden Kraftder Gottesgebote im Gegensatz zur buchstäblich«en jüdisch-pharisäischen Deutung. So zieht sich die Erinnerungan den Unterricht und den Gottesdie-«nst für die Tauss--kandidaten durch die ganze Fastenliturgie mehr oderweniger deutlich hindurch, der feierlichste Tag in derVorbereitungszeit derselben aber war der Mittwochnach dem Sonntag Lätare, den no-ch die Urkunden desMittelalters als dies mag«ni serutini oder in auriumapertione bezeichnen. Zur Vasilika des großen Heiden-lehrers Paulusqan der Ostiensischen Straße zog die feier-liche Prozession; mit den Worten aus Ezechiel wurdendie Täuflinge im Jntroitus und der ersten Lektionbegrüßt: Ekkundam super vos aquam mundam etmundabimini ab 0mnibus inquinamentis vestris etdab0 vobis spiritum n0vum; in der zweiten Lektionhörten sie die tröstliche Verheißung aus Jfaias: Sikuerint peeeata» vestra ut e0ceinum, quasi nixdealbabuntur (wahrscheinlich- war ein allgemeinesSündenbekenntnis der Katechume-ne-n vorausgegangen,denn die T-a.gesoration bittet schon: ut reatu s nostrio0nkessi0 indu1gentiam valeat percipere de-lictorum). . Das Evangelium erzählt die Offnung derAugen durch Jesus an dem Blindgeborenen, säh-nlizchj

    wie an diesem Tage an den Kompetenten die apertioaurium, das Ephph·ata, vollzogen ward, in allem eine-erhebende Feier, die sicher ihren tiefen Eindruck auf «-diezukünftigen Christen nicht ;verfehlte. Und noch; einTag derselben Woche wendet sich in seinem Meß-formular an die Täuslinge, der Sonnabend, der we-genseines b-edeutungsvollen Jntroitus sabbatum Sitientesgenannt wird. »Die Stelle« ist aus Jsaias cap. 55entlehnt »und lautet: Sitientes venite ad aquas; veniteet bibite "eum laetitia. Bek«anntlich ist das Quell-wunder einer der beliebtesten Typen für die heiligeTaufe, der so oft auf christlich;en Sarkophiagen wieder-kehrt. Zwei oder drei männliche Gestalten neigensich in diesen Darstellungen begierig zu dem aus idemFelsen strömenden Wasser, neben welchem ein bejahrterMann mit erhobenem Stabe steht. Nach der Er-klärung von Wilpert hat man mit den Trinkendennicht Jsraeliten darstellen wollen, sondern, wie»ausihrer Tracht hervorgeht, römisch«e Soldaten, und hatman dabei an den Römer Cornelius gedacht, den Erst-getauften aus der Heidenwelt; der daneben stehendeMann sist, ebenfalls nach Wilpert, nichitMofes, sondern,wie aus darunter stehenden Be-zeichnun-gen auf ein-zelnen «Sarkophage«n hervorigsehst, Petrus. Man hatalso durch das Quellwunder zur Darstellung bringenwollen, wie durch Petrus die Heide-nwelt zur Taufeberufen worden ist, und die Dürstenden .»bedeuten) Heiden,die voll Verlangen sind nach der Taufgnade. DasQuellwunder selbst ist am Freitag vor Lätare alsEpistellesung aufgenommen und als Parallele dasEvangelium von der Samariterin am Jakobsbrunne«n,die aus dem Munde Jesu das Wort vernimmt: quibiberit ex aqua, quam ego dab0 ei, kiet ei k0ns aquaesalientis in vitam aeternam. Die Psalmenstelle si-tientes venite ad aquas aber hat ihren Platz. an demgenannten Sonnabend -gefunden, un-d bei der allgemeinbekannten Deutung des Bildes konnte es keinem derTeilnehmer am Gottesdienst unklar bleiben, auf wendiese Psalmenworte zu beziehen seien; damit war danndie Stelle der Epistel des Tages? im Einklang: adkontes aquarum p0tavit e0s. Auf eine andere Wirkung-der Taufgnade wird endlich im Tagesevangelium hin-gewiesen mit den Worten Jesu bei Johannes: Egosum lux mundi, qui sequitur me, non ambulat intenebris sed habebit lumen vitae.

    Das sind die ·bemer"kenswertest«en Stellen der Fasten-messen, in denen die alte Katechumenendisziplin ihreSpuren hinterlassen h.at. Neben den «Täuflin-gen« warenes aber auch die öffe·ntlich.en Büßer, denen die Sorgeder Kirche in der Quasdragesima galt« Am Asch;er-mittwoch wurden sie mit .Asch-e auf dem Haupte be-streut, aus dem Gotteshause verwiesen und in den

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    Stand der Pönitenten aufgeno1nmen. Die« ihnen auf-erlegten Bus3werke waren denen der Täuflinge gleich,so daß Augustinns (Sern1o E351 und 352) zwei ArtenBuße nebeneinander stellt, die eine, welcher der Er-wachsene zur «Sühnung seiner Sünde vor der Taufe sichzu unterziehen hat und die andere, welche bei einemLeben gegen den Dekalog oder bei Begehung einerKapitalsünde zu übernehmen ist. Es mochten deshalbjene für die Katechumenen besti1nmten Messen, welched·E«n»Bußcharakter des«Katechumenats besonders be-t·ZEYten, zugleich auch für die Büßer gelten. Ein Meß-formular der Faste aber darf und muß nach seinemganzen Inhalt den öffentlichen Büßern allein zu-get17i«esen werden, das am Donnerstag vor der Kar-n«)·oche nämlich; es ist dieses, wie die andern Donnerstag-messen, erst im 8. Jahrhundert an seine jetzige Stellegekommen, aber für diesen Tag nicht neu zusam1nen-gestellt, sonders anderswoher entlehnt worden. Undzwar glaube ich die Herübernahme einer alten Grün-donnerstagmesse beweisen zu können. Au der Feriaquinta in Coena Dni fand ja die Rekonziliation derBüßer durch den Bischof statt. Das Gelasianumschreibt für diesen Tag drei Messen vor, die erste amfrühen Morgen eben für die Wiederaufnahme derPönitenten, die zweite bei der «Olweihe (1nissa chris-matis) und die dritte am Abend zur Erinnerung andie Einsetzung der hl. Encharistie und den Verrat desJudas. Nun hat im 7. Jahrhundert die Entfernungder Büßer aus dem Gotteshause aufgehört, es fielalso auch die Wiedereinführung derselben am Grün-donnerstag aus, und die dafür bestimmte Messe wurdewahrscheinlich von Gregor I1. im 8. Jahrhundert aufden bisher unbesetzten vorhergehenden Donnerstag ver-legt. Alle -Stücke des Formulars lassen sich zwa11glosauf die hier angenommene Situation deuten. ImIntroitus bekennen die Büßer mit den Worten desAzarias im Feuerofen (Daniel cap. 3), daß die ihnenvon der «"Kirche im Namen Gottes auferlegten Buß-strafen wohl verdient gewesen seien: 0mnia, quae ie-cisti nobis, in vero iudicio tecisti, quia peccavimustibi·?,; et mandatjs tuis non obedivimus . . . sed facnobiscum secundum mu1titudinemmisericordiae tuae.Im zugehörigen Psalmenverse wird das Glück dessündenlosen Lebens gepriesen: Beati immaculati invia, qui ambulant in lege Dni. Die We"iterführungdes TAzariasgebetes in der Epistel bringt dann dieGedanken: sumus humiles»"jhodie propter peccatanostra. Ich erinnere an die früher angeführte Stelle,die das Adjektiv humilis gleichsam als terminustechnicus für Büßer gebraucht; der Ausdruck kommtdann noch zweimal in der Messe vor, im weiterenVerlauf der Epistel: in animo contrito et spiritu

    humilitatis suscipiamur, und in der Communioaus dem 11-8. Psalm: haec (scilicet spes verbi tui)me conso1ata est in humi1itate mea). Vom Opfer-gottesdienst waren sie bisher ausgeschlossen, darumheißt es weiter in der Epistel: non est in temporehoc . . . neque holooaustun1 neque sacrikiciumneque oblatio neque incensum neque locus primi-tiarum coram te. Daran schließt sich die Bitte: etnunc quaerimus kaciem tuam et non conkundas nos.I1n angeschlossenen Gradua"le werden sie von dergläubigen Gemeinde zum erstenmal wieder zu gemein-samem Opfer aufgefordert n11d beglückwünscht, das;die Pforten des Heiligtums sich jetzt wieder vor ihnenauftun und sie freudig zum vorher ihnen verhülltenAltar treten können: To11ite hostias et introite inatria eins, adorate Dnum in aula Sancta eins.Revelavit Dnus conc1ensa et in temp1o eins omnesdicent glorjam. Das Evangelium führt ihnen diebegnadigte und zu den Füßen Iesn zugelassene BüßerinMagdalena vor Augen, und im Offertorium sprechensie noch einmal die jetzt erfüllte Sehnsucht nach derKirche und ihren Gnade·nschätzcn aus, die sie« währendihrer Ausweisung empfunden: Super tlumjna Baby-lonis illic sedimus et klevimus, dum recordar·emur tui,sion. I1n ·Schlußsegen des Bischofs endlich wirdihnen treues Festhalten an den göttlichen Ge.boten an--gcwünscht: Quae tibi non p1acent respuentes tuorumpotius repleantur delectationibus mandatorum. Solltedas Zusammentreffen so vieler der vorgeschlagenenDeutung unzweifelhaft günstiger -Stellen wirklich bloßZufall sein und nicht vielme.hr die hier vorgestrageneDeutung der Messe bestätigen? (ech1uß folge)

    Die Seelenverfassung der schulentlassenen Landjugend.Vortrag auf dem 8i"ursns für Iugendpflege 1918.

    Von Pfarrer Dr. Banschke, Blnmcnan.

    Mein heutiger Vortrag wendet sich.,an unsere Dorf-pfarrer, und zwar an diejenigen, die es nicht bloß durchZwang oder Zufall sind, sondern die wirkliche Dorf-pfarrer sind, Dorfpfarrer mit Leib und Seele-. Diesenunter meinen conkratres specia1issimi möchte ich mitmeinem Vortrag etwas e.ntgegenkommen; ich möchte sienach Kräften e.rfreuen, trösten. Unser Land da draußenim Glanz der »Frühlingsso"nne, das kann ich Ihnenfreilich nicht hier herein zaubern, aber ich selber möchtesie im Geiste hinausführen ins He-imatsdorf, zu seinenschlichten Bewohnern, insbesondere zu denen, die unshier jetzt am meisten am Herzen liegen, zu unsererländlichen Jugend, die wir in unseren Iugendvereinennoch enger und inniger um uns sammeln wollen. »Die

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    Seelenverfassung ."der schulentlassenen Landjugend«, das«soll der Gegenstand meines Referats sein.

    Also über die ,,Seelenverfas«sung der Landjugend«sollst du reden. Ja, was ist denn das aber ,,Land-jugend«? Be:zeichnet dieses Wort 1«iberhaupt einen be-stimmten, einheitlichen Begriff? Jch nahm mir zu-nächst Dr. Piepers bekanntes Buch über ,,Jugend-f1"irsorge 11nd Jugendvereine« zur Hand nnd las diebeiden Kapitel, die da Über ländliche »Jugendps«leg«ehandeln. Ja, wenn ich mir dann aber unsere ländlicheJugend hier im Osten daneben stellte, da kamen mirjene Schilderungen ganz fremdartig vor, wie Berichteaus einer ganz anderen Welt.

    Und nun faßte ich unsere heimatlichen Verhältnisseins Auge: wie verschiedenartig wieder Dorf nnd Dorf!Und wie verschiedenartig die Jugend, die in diesenDörfern wohnt! Vielleicht ist es ein Jndustriedorf,gar nahe den Toren der Stadt, der Großstadt, sodaß wir eigentlich mehr städtische Zustände daselbst vor-finden. Vielleicht lie.gt das Dorf am Sch·ienenstrangder Eisenbahn, so das; die Bewohner« in ein paar-Minuten ganz andern Einf"l1"issen sich hingeben könnenund auch tatsächlich recht oft es tun»

    Wie ganz anders wieder ist die Welt eines Lan.d-bewohners, der so und so viele Kilometer oder garso 1md so viel Meilen von Bahn und Stadt entferntwohnt. Und auch da wieder kann es· sich um ein Groß-dorf, n»3n einen stattlichen Marktflecken handeln, odervielleicht um ein winziges F-ilialdörf«lein, das sich. ineinem entlegenen Tale, hinter Berg und Busch,gleichsam ängstlich vor der großen Welt zu versteckenscheint. Wie verschiedenartig sind da die Bewohner,wie verschiedenartig auch die Jugendlichen, mit denen.wir in unsern ,Jugendvcreinen zu tun haben! Da istdas Söhn.chen der wohlhabenden Bauern, der ,,Guts-besitzer«, wie er sich jetzt nennt, dessen Vater wie ein«.König auf seinem Hofe und vielleicht auch im ganzenDorfe regiert; der Sohn soll einmal landwirtschaftlicheSchulen besuchen oder hat es gar schon im benach-barten Gymnasialstädtchen bis zur Ober-Quinta ge-bracht. Daneben sitzt der Sohn des Stel"lenbesitzers,der tro«tz seiner jungen Jahre all die Sorgen undMühen der Familie und der Wirtschaf"t schzon mit trägt.

    Eine -ga11z besondere Stellung im Dorfe nimmtder ländliche Han-dwerkerlehrling ein, der ,,Fleischer-,Bäcker-, «Schmiedestsift«, wie sie ihn heißen. Dannkommt, durch eine große geistige Kluft von den anderngetrennt, die ganze Menge der Arbeiterkinder, sei es,daß der Vater als Knecht beim Bauern dient, unddie Kinder dann gewöhnlich mit, oder er zieht alleTage mit der blinkenden Axt als Waldarbeiter in denForst hinaus, oder es sind gar die ,,Hofekinder«, die

    ,,fah-renden Leute« auf dem Lande, die manchmal alleNeujahr mit den paar Habseligkeiten auf den Wagenverladen werden und dann auf· irgend einem benach-barten Dominiu1n bis zum nächsten Zieh«tage �-eine neue sogenannte Heimat bekommen. Gar mancherKonfrater vom Lan-de wird mir auch zugeben, daß die,,Fiirsorgezöglinge« unter dem großen Genus »Land-jugend« heut schon eine ganz besondere Spezies bilden,die auch ganz- speziell behandelt sein wollen.

    So wird es also schwer, ja unmöglich sein, meinReferat so zu gestalten, daß es auf alle ländlichenVerhältnisse paßt und daß jeder der Herrn Konfratresin allen Dingen mir zustimmt. Nur mein eigenes;Heimatsdorf stritt mir jetzt vor die -Seele ein kleines,weltentlegenes»Gebirgsdörfle-in, wo schlichte Stellen-besitzer die Mehrzahl bilden un-d die Stellnerjungendie Dorfprinzen sind. Nun aber kommt, ihr lieben,treuen Mitglieder meines heimatlichen Vereins, -nunwill ich euch hier vor dieser hochanseh-nlichen Korouaabkonterfeien, so wie ihr es verdient und so wie ich esfertig bringe. Vielleicht stiftet ihr gar auch hie undda aus weiter Ferne einigen Nutzen und Belehrung.

    Nehmen wir einmal an, in irgend einem Winkeldes lieben Schlesierlandes, da liegt eine dörfliche. Ge-meinde, und diese Gemeinde hat eines schönen Tageseinen neuen Seelsorger, ihr Jugendverein einen neuenPräs·es bekommen. Aus einer Stadt ist er gekommen,hat sich da viel mit mode.rner und a·llermodernsterSeelsorge befaßt, auch mit 1noderner Vereinstätigkeit,sganz besonders aber schlägt sein Herz für den Jugend-Verein. Nun ist der große Augenblick gekommen, nunsoll er das erstemal vor seinen ländlichen Jugend-verein, vor seine Dorfjungen hintreten. Vielleichttönen in sein.e1n Herzen noch all die schönen Wortewieder, die gefiihlvollen Deklamationen, die schwung-vollen Lieder, mit denen man im letz«ten Wirkungs-kreis seinen Abschied gefeiert; nun erwartet er zurBegrüßung, ;wenn auch nicht dasselbe wie im städtischenJugendverein, so doch wenigstens ähnlichies, etwas, einweniges. Liebes, armes Präsidenherz, ehe du zumerstenmal in deinen ländlichen Jugendverein gehst,blicke im Käm1nerlein zum kreuztragendeu Heilandempor, lerne Resignation und dann wappne -dich mitGeduld und Kraft! Die guten Jungen schauen miteinem Gemisch von Erwartung und Neugierde, vonScheu und Verlegenheit zu dir empor. Sie erwartenvon dir etwas zu hören. Nicht umge-kehrt. Um direine solenue Vegrüßung zu veranstalten, dazu fehltder -lieben Lan-djuge.nd außer diesem und jenem eins»vorallem: die Ge«wandtheit im öffentliche«n Auftreten, imGebrauch des Wortes und der Rede-. Und wo solltediese Gewandtheit auch herkommen? Die ländliche.n

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    Eltern, haben gewöhnlich weder Lust noch Zeit, mitihren Kleinen pädagogische Künste anzustellen, ihnendie Zunge und den Geist zu lösen. Das überlassen siezumeist dem Lehre-r, und der muß sich denn auchL garmanchmal ein Jahr oder noch länger damit beschäftigen,den Kindern überhaupt erst einmal das Reden beizu-bringen. Und nun ist doch die kostbare "Leh-r- undLernzeit auf dem Lande so wie so schon besch«ränkt: inden -kleineren Dörfern haben wir das System der Halb-tagschule, und wenn zu gewissen Zeiten des Jahresdie ländliche Arbeit drängt, dann weist auch dieseHalbtagschule -große Lücken· auf. So wars schon zuFriedenszeiten, und von den jetzigen Kriegszuständenwollen wir lieber ganz schweigen.

    Und die schwerfällige Zunge steckt natürlich auch ineinem schwerfälligen Körper; das ganze Benehmen undAuftreten des ländlichen Jugendvereinsmitglieds istim allgemeinen ein massigeres, unbeholfeneres. Aberes soll das um Gotteswillen von mir kein Wort desTadels oder des Spottes sein! J1n Gegenteil: diesteifen, ungelenken Glieder des armen Dorfjunge-n sindEhrenzeichen wie die schwielige Hand. Im zarten Alter,wo manches Stadtkind außer seiner Schularbeit nurSpiel und Zer"streuung kennt, muß der Junge vomLande schon zuhaiis einen Dienstboten ersetzen1, undwenn Kartoffelernte ist, da steht das arme H·ojeki1idden ganzen Tag in Wind und Wetter draußen auf demAcker, und ungezählte Körbe mit der schweren Fruchtschleppt es vom grauenden Morgen bis zur sinkendenDämmerung zum geräumigen Kastenwagen. Da werdendie zarten Kinderhände allmählich rauh- und rissig, dieGlieder schwer und matt, und du darfst es au"ch nichtübelnehmen, lieber P. Präses, wenn im Jugendvereinbei deinem etwas länglichen Vortrag das! eine oderandere Mitglied anfängt, verdächtig die Augen zu ver-drehen, bis es endlich sanft hinüber gesschlummert istins selige Land, wo es keine Mühe und Arbeit gibt.Doch nun gehen wir von dem Einzelnen zum Ganzenüb-er; jetzt stellen wir uns so einen Jugendverein vor,der aus lauter Mitgliedern besteht mit schwerfälligerZunge, mit schwerfälligen Gliedern. Da wird natürlichauch in das Getriebe des ganzen Vereins leichit etwasSchwerfälliges, Hemmendes hineinkommen, ja dasganze Räderwerk bleibt allmäh«lich stille stehen, wennnicht der Präses, der Präses immer wieder mit seinemliebewarmen Herzen, mit immer neuer Lust und Be-geisterung, mit allen Mitteln seines Könnens undWissens die Mühle im Gange erhält. Auf dem Landegilt es noch mehr als in der Stadt: »der Präses« istdie Seele vom Ganzen.« »Wie der Präses, so auchder Verein.« Natürlich, wenn er klug und besonnenist, wird er in seinem ländlichen Jugendverein auchi mit

    diesem Faktor rechnen; er wird von einem Sauer-kirschbaum nicht die feinsten Glaskirfchen ziehen wollen.Wollte er an einem schönen Sommersonntag seinenDorfjungen elegante Tu,rnspiele, weite Ausflüge zu-muten, so dürfte er damit kein Glück haben. Man hatsich die ganze Woche in Feld und Wald abge-rackert, sowill man des Sonntags mehr seine beschauliche Ruhehaben. Höchstens noch solche körperliche Ubungen, wodie Muskelkrast sich produzieren kann. ---� Bei Pfänder-spielen schafft man den meisten bloß unnötige Ver-legenheit, wenn man Deklamationen, Liedervorträge,kleine Reden aus dem Stegreif verlangt; aber an derMauerwand zehnmal rauf und runter mit der Stirne»Steine fahren«, und vor allem das beliebte anmutigeSpiel ,,Schinkenkloppen«, da sind unsere Landjungenmit Kraft und Begeisterun-g dabei!

    Natürlich dürfen wir in solchien Lebensäus3erunge11auch nicht kapitulieren. Exzelsior! Das muß auch imländlichen Jugendverein das Schlagwort sein: All-mählich, mit Klugheit und Geduld, die Geister, die-Gemüter immer höher füh·ren! Jch will da blos; zweiPunkte erwähnen: Deklamationsübungen, zunächst imVerein, dann vielleicht vor dem F-amilienab»end derganzen Gemeinde, und ferner Anstan·dslehre, Anstands-lehre, so wie unsere Jungen sie brauchen. Wennunse·re Katecheten Anstandsleh-re jetzt schon für denReligionsunte-rricht in der Schiule empfehlen � ichweise auf den letzten Jahrgang der Münchener ,,Kate-chetischien Blätter« hin �--, dann gilt das erst rechtfür die Schulsentlassenen. Natürlich Anstandslehre nichtim nörgelnden, polternden Tone, sondern etwa a laFr. W. Förster in seiner bekannten ,,Jugendlehre«.

    Jch glaube, von der eben geschilderten geistigen undkörperlichen Unbeholfenheit führt ein ganz natur-gemäßer Weg uns zu einem andern Punkte: Wervon seiner Ungeschicklichkeit selber überzeugt ist, denwird leicht "sch;üchtern und verlegen, und der Schüchterneläßt sich gern von andern gängeln und leiten, er läßtsich von andern leicht imponie»ren. Und das trifft auchbei unsern ländlichen Vereinsmitglie-dern gar oft zu.Da ist vielleicht ein Knabe, der als Sch-«üler zu denbesten Hoffnungen bere«chtigte; doch; da schleu»dert ihndas Schicksal nach der Schulentlassun-g in ein fremdesDorf, das dem Einfluß des Seelsorgers entzogen -ist;es bringt ihn mit älteren, vielleicht anders�g«läu.bigenAr"beitskollegen zusammen, und der gute, hoffnungs-s�-reudige Präses kann mit zie1nlicher Gewißheit den un-getreuen -Vereinsaspiranten aus seiner Liste streichen.Ein anderer kommt gar in die Großstadt, sagen wir:in die ,,b«erüh-mte« Stadt der Jntelligenz, die da Berlinheißt. Man kann fiche«r sein: wenn er das erstemalins stille Dörflein wieder auf Besuch kommt, dann

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    mimt e·r den Berliner; im hochmodernen Paletot, einelegantes Stöcklein in der Hand, stolziert er die Dorf--straße auf und ab, und fragt man ihn: »Wie gehtdirs denn nun jetzt?«, dann antwortet ,er nicht mehrwie ehedem: ,,nu, �s gieht ju ant a su wei"t«, sondern:,,danke, H. Pf» �s jeht mir janz 1ut.« Natürlich be-arbeitet er dann mit Zuckerbrot und Peitsche auchs seineehemaligen -Schulkameraden, er erz-ählt ihnen Wunder-und Mordgeschicht«en vom sgroßst:ädtischen Leben undTreiben, und die lassen sich auch- bearbeiten; dasFremde, das Großstädtische imponiert ihnen so leicht,und damit hat man wiederum einen kleinen Beitragzur Erklärung der modernen Lansdflucht! Und sch-ließ-lich 1nöch-te ich «Jhnen einige Eigentümlich-keiten, dieman dem ländlichen Charakter zusch;rei«bt, wenigstensnoch nennen, aber nicht darüber aburteilen. BesondereErfahrungen habe ich darin in« meinem Vereine nichtgemascht. Man redet von b-äuerlich·em Eigensinn, dersich starr gegen alles Neue sträubt, vo1n filzigen Geiz,der nicht gern einen Fünfpfennig ausgibt, also auch-nicht für den Verein, wenn er nichts Sichtbares dafüreinnimmt, und dann der berü-chtigte ländliche Kasten-geist, an dem schon manche Vereinsgründung gescheiterEtsein soll. Vielleicht können die Herren Konfratres vomLande darüber ein besonderes Liedlein singen. Jch fürmeine fPerson singe nur Tedeum, weil ich ein ganzkleines Dörflein habe mit lauter kleinen Leuten, wosie ruhig und bescheiden ihrem Pfarrherrn die ersteGeige überlassen. Aber trotz alledem mö-chte ich- hierkurz und bündig meine Überzeugung -dahin aussprechen,und ich glaube Jhrer aller Zustimmung sicher zu sein:ist der männliche Jugendverein der s-ch-werste vonallen Vereinen, die wir leiten, dann ist der männlicheJugendverein auf dem Lande der allersichwerste. Hier«dürfen wir wirklich einmal ohne jede Klausel ganzruhig den Superlativ gebrauchen. Wer tatsächslich sichbemüht, iden ländlichen TJugendverein ho«chizuhalten, dembrauche i-chk das nicht erst zu beweisen; und wer schonmit den ISchwier"igkeiten eines städti.schzen 7Ju-.ge1idvere·inszu ringen hat, dem dürfte es nach dem bisher Gesagtenwenigstens einleuchten!

    Was nun jetzt tun? Dürfte ich jetzt hier meinReferat abbrechen? Wäre ichi dann nicht schuld, wennman-che«r sichs sagte: ,,Also werfen wir die Last derJugendvereine, die wir doch auf die Dauer nicht tragenkönnen, lieb-er bald zu Bode·n!«? oder wenn einanderer, sich selbst entschfuldigend, meinte: ,,Also-nehmen wir die schwere Bürde lieb-er gar nicht erstauf die schwa·chen Schultern!«? Und nun nehme icheinmal an, jener Präses der ländlichen Jugen-d, beidessen Einführung wir vorhin im Geiste dabei gewesensind, würde nach 10, 20 Ja«hre«n seinen AbEs:ch.ie-d feiern.

    Wieder wie damals stände er seinen guten Jungengegenüber, Auge in Auge ge·taucht, jetzt aber See-le inSeele! Wie würde er jetzt wieder die Seelenverfassungseiner schulen«tla«sse«nen ländliche-n Jugend beurteilen?Wenn er so seine stämmigen, von Wind und Wetterbraun gebrannten Jungen vor sich sähe, dann würdeer wohl an Juvenals viel zitiertes Wort� denken:,,Mens sang. in (-orp0re sano.« Die leibliche Ge-sundheit ist halt doch zum allergrößten Teil die Vor-aussetzung für alles spätere geistige Schaffen. Undwenn er nun an so manches Nach-tgespenst denkt, dasuns Deutschen gerade jetzt das Blut aussaugen will:Entsittlichun-g, Degenerierung, überhTandnehmende Jn-dustrialisierung und vor allem der männermordendeKrie-g � dann faßt er �� trotz alledem � im Anblickseiner ländlichen Jugend wieder Mut. Und wie oft h-atder Präses in den Arbeitstagen der Woche nicht miteiner Art Bewunderung seine jugendlichen Vereins-mitglieder betrachtet, wenn sie auf dem Felde draußenmit Pflug und Egge wie die Alten hantierten. Ja,mit einer gewissen Rührung habe ich selber an stillenHerbstabenden manchmal gelaus-chkt, wenn dieselbenjungen Leute, da sie noch zarte Kinder waren, desAbends müde und matt, vertrocknet und verstaubt,von der Kartoffelernte heimkeh-rten und doch munter,in Reif) und Glied, wie -die Soldaten, unsere alten,schönen Volkslieder sangen. Gott behüte euch-, ihrlieben kleinen Helden der Arbeit! An euch haben wirnoch ein -arbeitsstarkes und ein arbeitsfrohes Geschlecht!Und alles das, was ich Jh-nen eben nannte, schkafftnatürlich früh-zeitie im Jugendlich-"en prakti.schen Sinn,Umsicht, Selbständigkeit. Wenn ichj so des Sonntagsden Kutschwagen besteige, um in eine meiner Filialenzu fahren, dann denke ich mir m«anch-mal: wenn daauf dem Bocke jetzt ein 14X15jähsriger Stadtjun«ge säße,würdest du dem auch so ruhig und gelassen dein« bischzenLeben und Gesundheit anvertrauen wie da dem gleich-altrigen Bauernjungen? Der aber ergreift Zügel undPeitsche wie ein Alter, der behält seine Ruhe-, ob diePferde nach re-chsts oder nach links schesu-en. Dochnachdem wir unsere Helden bei der Arbeit betrachttethaben, kommen wir jetzt einmal auf den Lohn derArbeit zu sprechen. Jm allgemeinen: wie bewahren undverwalten sie denn das Geld, das sie mit ihrer HändeArbeit sich verdient haben? Wieder ein kleines Bei-spiel aus der Praxis: vor Jahren dachte i-chi einmaldaran, in unserer Schule eine Sch�ulsparka«sse einz«u-führen. Da wollte ich zunäch-st feststellen, ob und wieweit der Sinn für Sparen und Sparsamkeit in unsernSchulkindern schion entwickelt sei. Jch forschte nach»und siehe, von etwa 70 Kindern der Vormittagsschulewaren vielleicht 4 oder 5, die noch- kein «Sparkassenbu»ch

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    besassen. Ich kam also mit 1neiner Anregung zu spät;sie war, Gott sei Dank, gar nicht nötig gewesen. Undwenn der Seelsorger, Abschied nehme.nd, zum letztenmalvor seinen Vereine steht, dann wird er an mancheStunde zurückdenken, wo seine nnbe.holsenen Jungentrotz alledem ihn so manchmal erfreuten, ja über-raschten durch ihren gesunden Mutterwitz, durch ihrescharfe Beobachtungsgabe. In der letzten Stunde ganzgewiss wird er es auch merken, wenn es nicht schoneher der Fall war, daß die Mitglieder seines Jugend-Vereins doch wie die Kletten an ihm hingen, wenn siees auch nur in ihrer Weise zu zeigen vermochtenvorausgesetzt natürlich, daß er es ebenso mit ihnenmeinte. Und wenn er dann schou längst das Dörfleinwird hinter sich haben, wenn er an einem andernPlatze vielleicht wieder untergetaucht ist unter dieMühen und Sorgen der städtischen Seelsorge, dannwird es doch vielleicht Augenblicke geben, wo er mitWehmut und Sehnsucht an seinen kleinen ländlichenJugendverein zurückdenkt. Und warum denn? Ia,sagt er sich, bei unserm Bau.ernvolk, da ist die Religionund die Ausübung der Religion halt doch noch eineMacht, die alles behe.rrscht, da bedeutet sie noch einefestgegründete Tradition, von der sich keiner so leichtlosmachen kann, da verkörpert Glaube nnd kirchlicherSinn noch die einzigen Ideale, die den Menschen überdas öde Einerlei, über das graue Elend des Alltags-lebens emporheben!

    Und mit diesem schönen, stolzen Gedanken möchteich meine Ausführungen über die Seele.nverfassung derschulentlassenen Landjugend schließen. Ich will mirnicht anmaßen, meinen Gegenstand irgendwie er-schöpfend behandelt zu haben. Dazu ist die Bauern-psyche ein viel zu ko1npliziertes und verschlo«ssenes!Ding. Aber vielleicht darf ich zuguterletzt noch deneneinige Hilfsmittel nennen, die sich heut entschlossenhaben, dieses schwierige Studium weiter fortzusetzenund dann vor allem im ländlichen Iugendve.reine zuverwerten. « Das Lesen einiger Dorfromane tuts freilichnicht. « Das sind entweder Unwahre «Salon-Dorfromane,wie von Berthold Auerbach, eher noch Sudermanns»Frau «Sorge«, oder sie stehen uns zeitlich und örtlichviel zu fern, als daß wir heut viel daraus lernenkönnten; ich denke an Ierem.ias Gotthelf, Karl Immer-mann. Da würde das Studium uns-er bekannten Volks-schriftsteller Alban Stolz, Adolf Kolping eher zuempfehlen sein. Auch auf die besseren Sachen unsererschlesisch-en Dialektdichter: Bauch, Sabel, Lichter u. a.möchte ich hinweisen, vor allem eins nennen, das dieKritik als eines der besten Bücher bezeichknet hat, diejemals über den Bauernstand geschrieben worden sind:Joseph Weigert, »Das Dorf entlang.« Ein Buch vom

    deutschen Bauerntum. (Herder 1915.) Der dritte Teilbeschäftigt sich aufs eingehendste mit dem Bauern-charakter. Doch Sie wollen vielleicht noch einigeHilfsmittel wissen für die eigentliche ländliche Vereins-tätigkeit: da möchte ich Ihnen ans eigenste«r Erfahrungsagen: vergessen Sie doch nicht auf die Lesebücher, wiesie in unsern ländlichen Fortbildungsschulen eingeführtsind: Klink, »Der junge Sch«lesier« (Priebatsch) und,,Herd 1md Scholle« (be1 Teubner). Und dann nenneich «i1n Bausch und Bogen alle die Sachen vonHeinrich Sohnreh, dem Gründer nnd Geschäftsführerdes ,,Dentsche.n Vereins für ländlich-e Wohlfahrts- undHeimatpflege«, dessen Organ die Halbmonatsfchrift»Das Land« ist; ans seiner Feder stammt auch derunentbehrliche Führer für all unsere ländlichen Ver-eine: ,,Wegweiser für ländliche Wohlfahrts- undHeimatpflege.« Doch ich will mit einer Arbeit der1Insrigeu schließen, und so empfehle ich Ihnen noch dieim Bolksvereius-Verlag zu M.-Gladbach erscheinendeHalb1nonatsschrift für das jun-ge Landvolk, ,,Jung Land«genannt, deren gesammelte Biinde den Mitg"lie«dern derländlichen Iugendvereine eine interessante und lehr-reiche Lektüre bieten, dem Preises aber«eine reich.eQuelle zum Studium der ländlichen Pshche. Der be-deutendste Bauernroman unserer Tage ist meines Er-achtens das monumentale Werk des polnischen Schrift-stellers Wladislaus Reymont »Die polnischen Bauern«.Wenn wir uns lesend in die manchem auch heute nochso fremde Welt hineinversenken, wenn wir sehe.n, wieda die slawische Bauernseele in 100 Farben um unssprüht und funkelt und gar oft auch explodiert, dannsehen wir aber auch, wie eine Eharaktereigenschsaftwie stiller Mondesschein das Ganze umleuchtet, mildertund mäßigt, das ist die zärtliche, leidenschaftliche Liebedes polnischen Bauern zu sei11er Scholle, die er be-arbeitet, das ist seine Sehnsucht, sein Hunger nachLand. Der alte sterbende Hofbauer Matthäns Borhnarafst sich in der Fieberhitze seiner letzten Nacht nocheinmal empor; im Nachtkleid wankt er hinaus aufseinen frisch gepflügten Acker; Erde, duftende, braunglänzende Erde nimmt er in seinen Schoß, noch, einmal,ehe er die Arbeit beginnt, beze.ichnet er sich« nach alterVätersitte mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes, undnun beginnt er die nährenden Erdkrumen zu säen, under ;«säet und säet, bis am östlichen ·Nach«thimmel der ersteHauch des Morgenrots emporzuckt. Da bricht der alteHofbauer auf der heimatlichen Erde sterbend zusammen.Das ist im Bauernherze.n die Liebe zum Land, und garmancher in unserer Mitte, der einmal den Erdgernchzder frischen Scholle gekostet, wird sie verstehen undwürdigen. Aber nun, vergessen wir nicht, daß wirhier Bauern in einem höheren Sinne, daß wir Geist-

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    liche sind. Ein Neuland habe ich Jhnen heute in denHerzen unserer Dorfjungen gezeigt, das auch zu1nSäen, zum Arbeiten lockt, aus dem es auch wie- scharfer,würziger Ekdgcx«uch zu uns e1nporsteigt. Es ist dasArbeitsfeld unserer l("indlichen Jugendvereine, das imGlanz der Friihlingssonne vor uns· liegt. Ach, undwie in den ersten Frühliugstageu liegt das Land noch-ziemlich unbe.bant da. Greifen wir nicht bald und rüstigzum Pflug, dann kommen uns andere landhungrige3i�onknrrenten zuvor, die. ernten dann von unsermAcker, und wir haben das Nachsehen.

    -J-J?-Z-MPOT

    kürzere Mitteilungen.

    Jnkardination eines friih«ei·en Oi«densg«eistlich,en.In der Diözese N. war ein von der Congre-gaii0 super discip1ina regulari rite säkularisierterOrdens1nann aufgenom1nen worden; diesem hattedann der Bischof der Nach«bardiözese T. durch seine-»F-ürbitte die Collation einer in der Diözese T. ge-legenen und von der apostolischen Datarie zu ver-gebenden Pfarrei verschafft, und fünf Jahre hatte erdiese Pfarrei auch schon als par0chus verwaltet.-Schwerer 9"lrgernisse halber aber, die er sich in seinemAmte zu schulde.n kommen ließ, mußte der Bischofgegen ihn die remot;i0 administrativa nach dem be-kannten neuen Dekrete einleiteu, die auch« vorscl)rifts-1näszig durchgeführt wurde; dem Remotionsdekret aberverweigerte der Betroffene den Gehorsam, und ver-hängte der Bischof gegen ihn die Suspension mit derForderung, die Diözese T. bald zu verlassen. Diesletztere "Mas3nahme begründete« er mit dem Hinweisdarauf, der betreffende Priester sei gar nich.tlegitimeder Diözese T. inkardi11iert, da die vo1nDekret 20. Juli1898 geforderten För1nlich.-leiten eines schriftlichen Auf-nah-1nedekretes und seines Eides, hier Wohnsitz zunehmen, dabei n«icht erfüllt worden seien. Gegen diesenErlaß legte der Suspendierte Rekurs bei der sacraC0ngregati0 Concj1ii ein. Dieselbe erkannte die- Recht-mäszigkeit des Re1notionsverfah-rens an, legte ab-er demBischof die Pflicht auf, ihm eine angemessene Pensionzu zahlen; eingehend verhandelt wurde die Frage, obder betreffende Geiftliche als rechit1näs3ig inkardinie«rtin der Diözese T. zu betrachten sei und de1nnach ausihr nicht verwiesen werden könne.

    Für ·die volle Gültigkeit seiner Jnkardination führteder Gekistliche folgendes an:

    1. Das angezogene Dekret von 1898 A primisgelte nur für Welt-, nicht für Ordensgeistliche.

    2. Bei seiner Aufnah-me in die Diözese T. seien die

    Forderungen dieses Dekretes ersetzt worden durch dieVerleihung eines Pfarr"be«nefizinms in der Diözese,welche nach einem Dekre:t in causa Vii:erbien. undnach der Meinung der namhaftesten Canonisten (Oietti,Gennari) eine incardinatios"implicjta darstelle.

    3. Übrigens sei dem Dekret A prjmis bei seinerAufnah1ne im wesentlich-en auch Genüge geschehen;wenn in demselben verlangt werde: incardinati0nemkaeiendam esse ab Episcop0 non oretenus sed inscriptjs, so könne er mehr als ein Sch»riftstück vor-weisen, das seine Aufnahme ausspricht. Jn demFürbittschreiben des Bischofs von T. wegen Verleihungder Pfarrei durch die Datarie sei zu le-sen: benekiciumc0nkerre dignetur saeerdot;i, qui 0btenta a sueIJpiscopo excardinati0ne ad nostI-am (1ioeoesimest incardinatus; und in der Collationsbulle derDatarie wird die Pfarrei verliehen: sacerdoti di0e-cesis T. rjte incardinat0. Dazu sei doch die Kuriezu T. selbst schuld daran, daß das «Jnkardinationsdekretnicht formell ausgestellt und der Eid gefordert wordense1»und düsrfe das jetz.t nicht zum Nachteil des Geistliche·na:usgenützt werden.

    Dagegen wendete der Bischof von T. ein:. ad 1. Der Rekurrent sei nach. seiner Säkularisation

    nich-t mehr Ordens-, sondern Weltgeistlicher.ad 2. Die Entssch.-e«id«ung in eausa"Vite«rbiens. sei

    schon 1871, also 27 Jahre vor dem Dekret A primisergangen; und was die private Meinung der Kano-nisten sanlange, so handle es sichs doch hier um eine sowichtige «Sache, für die eine amtliche Bestimmungnotwendig sei.

    act Z. Die Förmlichkeiten des Dekrets A prjmisseien einmal als zur Gültigkeit wesentliche s"estgesetzt,und könnte man es dem Bischof nich"-t verargen,wenn er sich» darauf berufe, da der Geistliche- durch feinanstößiges Auftreten dochq den Konflikt h-ervorge-rufen;ohne seine Schuld hätte -niemand an Maßnahmen gegenihn gedacht.

    Das hl. Offizium ist in seinem Urteil auf die Gründefür oder gegen Gültigkeit der Jnkardination ans Grunddes Dekretes A primis gar nich»t eingegangen, hatvielmehr den Standpunkt vertreten, daß» die dieserJnkardination vorangehende Exkardination aus derDiözese N. zu unrecht erfolgt sei. Bei der Säkulari-sation eines Ordensmannes- bleiben seine vota reli-giosa quoad substantiam bestehen, da er· immer nurmit der« Klausel entlassen wird: subsi:antia1ia votorumquatenus kieri poterit, 0bservet. Er bleibt also vivoti solemnis statt einem besondern Obern jetzt demheiligen -Stuhle so lange unmittelbar unterstellt, bisdem ihn aufnehmenden episcopus benevolus diese

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    Jurisdiktion iure delegato vom heiligen Stuhle über-tragen wird. Dieses Verhältnis kann aber, wie esdurch Zustimmung des heiligen Stuhles zustande ge-kommen ist, auch wieder nur mit seiner Mitwirkunggelöst werden, nach der prima regula iuris im liber-sextus: 0mnjs res, per quascunque causas colli-gitur, per easdem diss0lvitur. Es h-ätte also derGenehmigung des heiligen Stuhles für die Exkardi-nation aus der.Diözefe N. bedurft; da dieselbe nichtnasch«gesucht wurde, ist der Akt nichtig. Der Ordens-geistliche sei auch bei Übernahme der Pfarrei in derDiözese T. Angehöriger der Diözese N. geblieben unterder Jurisdiktion des Bischofs von N.; die mehrjährigeVerwaltung des Pfarramtes in der Diözese T. aberhat ihm das Rech-t -auf die bei der remoti0 admini-strativa vorgesehene Pension aus der Diözese T. ge-geben.

    Die ,,Pretzelb«eicht«. (Ein Beitrag zur Geschichtedes Bei«chtunterrichtes. Von Dr. Karl Kastner-Königs-hütte.) Bei der Durchmusterung älterer Fundations-rechnungen des Glogauer Stadtpfarrarchivs fiel mirein Ausgabetitel auf. Er lautete: Den Kaplänen fürdie ,,Pretzelbeicht« oder kurz: für die Pretze·lbeich4t.Diese Ausgabe erhielt sich bis in die Zeit des PfarrersFrancheville (1772��1796). Eine weitere Nach-forschung üb-er den Ursprung dieses Ausgabestückes ließmich im ,,Armenregister« (begon«nen 1667; die Armen-stiftung selbst ist über zwei Jahrhunderte« älter) folgendegelegentliche Eintragung unter Pfarrer Gottfried .JgnazLamb (1695���1700) fol. 56 f. finden:

    »Er hoc e0dem regesto datur c0mmuniterqu0ttannis D. D. cape11anis aliquid ad eoömendapraemio1a, quae distribuuntur parvu1is ante sep-tennium suae aetatis -� ta1es enim parvu1i etparvu1ae die media inkra Quadragesimam copiosonumero o0mparent, kacientes su0 mode quasipas(-haIem eonkessionem in di0ta eeelesia par0ohia1iet obtenta benedieti0ne sacerdota1j, memorato prae-mjo1o 1·emunerantur � at p0stquam maturaveruntad ve1·am et sacramentalem eonkessi0nem kaoiendamkiant kaciljores.«

    Danach haben also sech;sjährige Kinder in derFastenzeit (Mittfasten) eine Art unverbindlicher, nichstsakramentaler Probebeicht abgelegt und sind so mehrdurch praktisch-e Übung als durch theoretischen Unter-richt auf die sakramentale Beicht vorbereitet worden.Als Anreiz zu dieser freiwilligen Übung mußten kleineBelohnungen dienen, die die Kapläne den Kindernausteilten. Na-ch dem Wortlaut der Rechxnungen warenes Brezel. Diese Einrichtung liefert einen kleinenBeitrag zur Geschichte der ,,Frühbeichte«.

    Von Interesse wäre es zu erfahren, ob auch ander-wärts diese oder eine ähnliche Einrichtung bestand, oderob wir es mit einem Glogauer Original zu tun haben.

    Propt«ium Germaniae.

    Die Bistiimer Fulda und Limburg.Sturmius, aus edler Familie in Bayern stammend

    und dem hl. Bonifatius zur Erziehung übergeben,wurde nach seiner Priesterweihe Stifter des KlosterFulda in dem Buchonia (Buch-engau) genannten west-lichen Teile des Grabfeldgaues. Herzog Karlmann,Sohn von Karl Martell, der spätere Mönch auf demSoracte bei Rom, schenkte auf Bitten des BonifatiusGrund und Boden dafür, und Sturm nahm mit siebenGefährten am 12. März 744 feierlich Besitz von demTesrritorium, auf dem bald mit dem Bau einer Er-löserkirche begonnen ward, welcher Titel der nachwiederholten Bränden. immer wieder neu errichtetenDomkirche bis heut geblieben ist, weshalb sie alsTitularsest Trar;skigurati0 Dni wie die auch demheiligen Erlöser geweihte Laterankirche zu Rom begeht.Die Abtei wurde von Papst Zacharias sofort demhl. Stuhle unmittelbar unterstellt und ward so ihremVorsteher von vornherein bischöf"lich«e Jurisdiktion zu-teil. Nachdem Bonifatius dort seine selbstgewählteRuhestätt-e sgefunden, wurde er Bistu1nspatron undbildet den Mittelpunkt des Diözesankalenders, der auchden Tag seiner Bischofswe.ihe am 30. November 722(am 1. Dezembe-r gefeiert), wie der Translationseiner Reliquien zu ihrer heutigen Rnhestätte am9. Juli feiert. Um ihn scharen sich- die Heiligen, dieseine Arbeit gefördert und unterstützt, -sein -groß-erGönner, der heilige Papst Gregor I1., der ihn zumBischof geweiht, seine treuen Mitarbeiter Lullus undWillibald, sowie Wi«gbert von Fritzlar, der zudemauch der Lehrer von Sturmius ist, Lio