Schlösschenpost 50

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1 Nr. 50 Frühling 2013 Schlösschen - Post Erlebtes & Aktuelles vom Sozialwerk Berlin Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin e.V.

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Schlösschenpost Ausgabe 50 Frühling 2013 Sozialwerk Berlin

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Nr. 50 Frühling 2013

Schlösschen - Post

Erlebtes

& Aktuelles

vom Sozialwerk Berlin

Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband – Landesverband Berlin e.V.

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Inhaltsverzeichnis Seite Leitartikel 3

Veranstaltungsplan 4

Auf ein Wort 5

Das Portrait 7

Erlebtes und Aktuelles: 9

Unsere Mitarbeiterweihnachtsfeier 9

Ehrung mit Helene-Medaille 13

Nachruf für Käte Tresenreuter 14

Vergnügliche Veranstaltungen im „Schlösschen“: 15

Festliches Neujahrkonzert 15

Internationale Chansons u. russische Romanzen 16

Unser Faschingsvergnügen 17

Konzert der Bootsmänner 23

MännergesangsEnsemble Projekt Zeitlos 23

Museumsbesuche: 24

Russen und Deutsche 24

Im Atelier der Geschichte 26

Besuch der italienischen Botschaft 28

Programm der Kulturgruppe April-Mai-Juni 30

Der Radweg Berlin-Usedom 4. Tag 31

Meine 10. Reise 32

Reise-Angebote 34

Neue Interessenkreise 35

Schmunzel-Ecke 36

Veranstaltungen 38

Nachruf: Frau Frohnert 39

Helene-Medaille 40

Impressum: 50. Ausgabe Frühling 2013

Herausgeber: Arbeitskreis „Schlösschen-Post“ des „Sozialwerk Berlin e.V.“ Humboldtstr. 12, 14193 Berlin - Grunewald, Tel: 891 10 51/52

Redaktion: Jean Mangers, Christine Bökel-Striebeck, Eveline Harder, Gabriele Losse, Inge Neureither, Beiträge: Lilian Bischoff, Christine Bökel-Striebeck, Renate Hensler-Tresen- reuter, Jean Mangers, Lore Nietzschke, Paritäter, Barbara Pudig, Helga Rohrlack, Gisela Telschow

Fotos: Gabriele Losse, Jürgen Schambach

Für Aufsätze und Berichte, die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichnet sind, trägt

dieser die Verantwortung. Kleine, nicht sinnentstellende Korrekturen bleiben vorbehalten.

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Liebe Mitarbeiter, Mitglieder und Freunde des Sozialwerks Berlin,

die Frühjahrsausgabe 2013 unserer Schlösschen-Post liegt nun vor. Es ist dies

die 50. Schlösschen-Post. Was hat sich denn in den letzten drei bis vier

Monaten seit der Winterausgabe ereignet?

Am 14. Dezember 2012 beglückte unser Schlösschen-Chor zusammen mit

unserem Therapiehund Bella Bewohner der Blindeneinrichtung Auerbachstraße

mit einem gefühlvollen Weihnachtskonzert. Am selben und am darauffolgen-den

Tag fanden im Schlösschen die traditionellen Weihnachtsfeiern für unsere

treuen Mitglieder statt. Besonders feierlich gestaltete sich am 18. Dezember die

Weihnachtsfeier für unsere rührigen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter. Höhepunkt dieser Veranstaltung bildete ein Festakt, bei welchem

die Stiftung Oskar-Helene-Heim dem Sozialwerk Berlin e.V. die Helene-

Medaille 2012 für sein Modellprojekt: „Ältere Menschen ermitteln selbst die

Situation in stationären Alten- und Pflegeeinrichtungen“ aushändigte.

Am 4. Januar hatten wir die erste Mitarbeiterbesprechung von 2013, an der

neben dem üblichen Informationsaustausch auch ein Thema vorgestellt wurde.

Dies wird künftig bei jedem monatlichen Mitarbeitertreff der Fall sein. In

diesem Sinne hielt Heidi Mangers als Erste einen Vortrag über die Patienten-

verfügung und erklärte sich gerne bereit unsere Mitglieder individuell in dieser

Angelegenheit zu beraten. Am 1. Februar stellten u. a. Margit Hankewitz und

Peter Stawenow das im Herbstseminar angesprochene und anschließend verfass-

te Konzept des Sozialwerk Berlin e.V. vor, das in der nun vorliegenden Fassung

bei der Senatsverwaltung eingereicht wurde. Am 1. März schließlich stand das

Thema: Ehrenamtliche Arbeit – Wie gehen wir miteinander um? zur Diskussion.

Damit der allseits gewünschte interne Dialog gefördert wird, finden jeden

Dienstag so genannte Bereichsleitergespräche statt, die der Information und

der Ideenfindung dienen.

Nachdem sich der Sonntagsspaziergang mit Rosemarie Erdbrügger seit

Januar recht erfolgreich gestaltet hat, sind einige weitere Interessenkreise im

Entstehen begriffen, und zwar Kreatives Gestalten mit Margot Danziger,

Tänzerische Gymnastik mit Sabine Räbiger und Zeitzeugen (Erzählkaffee) mit

Eveline Harder. Barbara Pudig hat des Weiteren angeregt, einmal pro Monat ein

zwangloses Offenes Singen durchzuführen, u.a. auch für Mitglieder und

Mitarbeiter, die nicht dem Schlösschen-Chor angehören.

Um das Sozialwerk Berlin in der Öffentlichkeit wirkungsvoll zu reprä-

sentieren, nahmen Abordnungen des Vorstandes zum Jahresbeginn an diversen

Jahresempfängen teil, so z. B. an denjenigen der Seniorenstiftung Prenzlauer

Berg oder des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes LV Berlin.

Der Reigen der rekreativen Veranstaltungen im „Schlösschen“ begann am

5. Januar mit einem festlichen Neujahrskonzert durch die Akkordeon-Spiel-

gemeinschaft Neukölln, dann folgten am 19. Januar das Rezital Internationale

Chansons und Russische Romanzen, am 9. Februar unser vom Schlösschen-Chor

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und den Sunny Boys gestaltetes fröhliches Faschingstreiben sowie am 23.

Februar ein Konzert der Bootsmänner mit Shanty-Liedern.

Um seine Beraterfunktion auszuweiten, hat das Sozialwerk Berlin neben

den schon bestehenden Beratungsangeboten durch Renate Hensler-Tresenreuter

und Heidemarie Mangers den Rechtsanwalt Andreas Kaatz gewinnen können,

der einmal im Monat, ebenfalls ehrenamtlich, für rechtliche Fragen, wie

Testamente usw., zur Verfügung stehen wird.

Liebe Mitarbeiter, Mitglieder und Freunde des Sozialwerks Berlin, uns hat

im Februar 2013 eine sehr traurige Nachricht ereilt. Unsere liebe, allseits

geehrte und geschätzte Vorsitzende, Frau Käte Tresenreuter, ist für immer

von uns gegangen. Demzufolge sind im Vorstand folgende Umstellungen

provisorisch bis zur nächsten Mitgliederjahresversammlung, dies im Mai,

vorgenommen worden: Frau Margit Hankewitz wird bis auf Weiteres stellv.

Vorsitzende und Herr Harry Tresenreuter, bisheriger stellv. Vorsitzender, wird

seinem eigenen Wunsch entsprechend dem Vorstand künftig als einfaches

Mitglied angehören.

Liebe Mitglieder, Freunde und Mitarbeiter, der Vorstand ist überzeugt, dass

angesichts dieser Entwicklung Ihre Treue zu unserem besonderen Verein auch

zukünftig weiterbestehen bleibt. Dafür gebührt Ihnen dessen ganz spezieller Dank. Jean Mangers

Vorstandsmitglied für Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltungsplanung 2013

3. Mai: Vortrag von Dr. med. Rainer Neubart: Krankheit und Alter

5.-9. Mai: Europaseminar mit internationalen Teilnehmern

14. Mai: Jahresmitgliederversammlung Sozialwerk Berlin e.V.

15. Mai: Jahresmitgliederversammlung Förderkreis

31. Mai: Fest der Nachbarn

7. Juni: Begrüßung neuer Mitarbeiter

25. + 26. Juni: Unsere Sommerfeste

15. + 18. Juli: Dampferfahrten für die Bewohner von Pflegeeinrichtungen

Mitte August: Mitarbeiterausflug

24. August: Teilnahme an der Eröffnung der Seniorenwoche

21. September: Modenschau

3. Oktober: Tag der Deutschen Einheit mit Festkonzert

7. – 9. Oktober: Internes Seminar

29. + 30. November: Adventsbasar

4. – 7. Dezember: Weihnachtsfeiern für die Pflegeeinrichtungen

9. + 10. Dezember: Weihnachtsfeiern für die Pflegeeinrichtungen

13. Dezember: 30 Jahre Käte-Tresenreuter-Haus, Feier für Gäste u. Mitglieder

14. Dezember: 30 Jahre Käte-Tresenreuter-Haus, Feier für Mitglieder

18. Dezember: Weihnachtsfeier für unsere Mitarbeiter

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Auf ein Wort...

Es ist mir ein Bedürfnis, diesen Artikel unserer lieben verstorbenen Käte

Tresenreuter zu widmen, zum Gedenken, zur Erinnerung.

Ich möchte nicht wiederholen, was schon bei unterschiedlichsten

Gelegenheiten vor und nach ihrem Heimgang vorgetragen wurde, sondern

(einige ausgewählte) Situationen revuepassieren lassen, die ich persönlich

innerhalb von 35 Jahren mit ihr erlebt habe und die sowohl ihren Mut, ihre

Neugier, ihr Interesse an anderen Menschen, ihre Gutmütigkeit, ja, ihr

außergewöhnliches und sympathisches Wesen widerspiegeln.

Hurra! Ich hätte Luftsprünge vor Freude machen können, als ich im

Dezember 1978 von der Organisatorin der Gesellschaft für soziale

Dienstleistungen mbH (GSD), Käte Tresenreuter, die Zusage erhielt, als

Beschäftigungstherapeutin in Altenpflegeheimen arbeiten zu dürfen. Ich

war damals Studentin der Pädagogik und hatte mir mein Studium überwie-

gend durch Büroarbeit finanziert, dafür hatte ich eine Ausbildung als

Stenokontoristin „in der Tasche“, für Beschäftigungstherapie nicht. Umso

mehr machte es mich sehr stolz, nun ein neues Terrain betreten zu können.

Eine Affinität zu älteren Menschen besaß ich schon immer und deshalb

habe ich mich riesig auf diese für mich so besondere neue Arbeit gefreut.

Natürlich musste man schon einige praktische Fertigkeiten mitbringen und

ich erwähnte auch, dass ich gerade begonnen hatte, Gitarrenunterricht zu

nehmen.....

„Frau Bökel kann Gitarre spielen“, behauptete Frau Tresenreuter

gegenüber der lt. Oberschwester bei unserem Vorstellungsbesuch in der

Klinik am Roseneck, „dann kann sie neben dem Bastelkreis auch einen

Singekreis leiten.“ Gesagt, getan! Zuerst war mir das Herz schon einige

Etagen tiefer gerutscht, aber ich wuchs dann doch mit meinen Aufgaben

und gehörte für dreieinhalb Jahre zum festen Inventar der Klinik.

Während dieser Zeit heiratete ich meinen ersten Ehemann. Am

Hochzeitstag saßen wir in kleiner Runde am Kaffeetisch und plötzlich

klingelte es. Ich war erschrocken, denn es war niemand sonst

eingeladen...Wer konnte das wohl sein? Ja, richtig!! Das Ehepaar

Tresenreuter stand vor der Tür, mit Blumen und einem Geschenk!!!

1982 musste ich mich dann verabschieden – von Frau Tresenreuter, Frau

Stefan, Frau Breuer, Frau Dönhard usw., denn ich trat mein Referendariat

in der Schule an, das mich zeitlich ganz und gar beansprucht hat. Bei

unserer letzten Arbeitsbesprechung in den Räumen an der Bundesallee

bekam ich dann zum Abschied eine Rose und einen kleinen Porzellan-

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wandteller, den ich noch immer habe. Natürlich wurde ich auch

aufgefordert, einige Worte über die Arbeit bei der GSD und die

vorzügliche Betreuung der Organisatorin zu sagen....

Zwei Jahre später besuchte ich Frau Tresenreuter in ihrem Schlösschen.

Im Saal waren gerade alle Ehrenamtlichen versammelt und die Vorsitzende

des Sozialwerks Berlin verteilte auf der Bühne Ehrennadeln mit der

Aufschrift „ Die Hilfsbereitschaft“, vom Senator für Gesundheit und

Soziales. Eh ich mich versah, stand auch ich auf der Bühne, bekam mit

einem herzlichen Dankeschön eine Nadel angesteckt und hatte die Ehre,

auch noch ein paar Worte dazu sagen zu dürfen....

Nach Beendigung meiner Lehrerausbildung bekam ich nicht sofort eine

Stelle in der Schule und arbeitete, wie schon früher, beim Sender Freies

Berlin, diesmal in der Intendanz. Eines Tages kommt ein Anruf: von Frau

Tresenreuter. Sie hatte auf „normalem“ Wege keine Karten für den Presse-

ball unterm Funkturm bekommen, also versuchte sie es beim Intendanten

des SFB. Ich machte ihr wenig Hoffnung, da ich entsprechende Informatio-

nen hatte, aber ich verband sie mit einem Vertreter der Intendanz. Ob sie

die Karten damals trotzdem erhalten hat, habe ich leider nie erfahren.

Bis Mitte des vergangenen Jahres habe ich Frau Tresenreuter zweimal

wöchentlich im Büro assistiert! Hatte ich beim Schreiben von Briefen,

Einladungen o.ä. versehentlich doch mal einen Fehler gemacht oder in

einer Liste einen Namen vergessen oder verwechselt - sie hat es sofort

entdeckt!

Beim letzten Grillfest hatten wir eine Tombola mit 100 Preisen, denen ich

jeweils eine Nummer zuordnen sollte. Ich hatte noch keine Gelegenheit

gehabt alles zu überprüfen, da kam Käte Tresenreuter, prüfte und entdeckte

sogleich ein winziges Päckchen – o h n e Nummer!!!

Ich fand es immer sehr beeindruckend, wie diese Frau, trotz ihrer

Sehbehinderung, trotz ihres Alters, trotz der vielen für sie zu erledigenden

und zu beachtenden vielfältigen Aufgaben noch so wach sein, sich auch

auf kleinste Dinge so konzentrieren konnte und letztlich alles „im Griff“

hatte. Auch wenn sie manchmal gleich vier Mitarbeiter gleichzeitig

losschickte um ein- und dieselbe Sache zu erledigen, sie behielt immer den

Gesamtüberblick. Ja, sie war immer für Überraschungen gut, sie gab uns

Anlass zum Schmunzeln, auch zum Schimpfen, aber letztendlich überwog

zu jeder Zeit die Bewunderung für eine wirklich starke, gütige und

liebenswerte ältere Dame. Herzlichst Ihre Christine Bökel-Striebeck

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Das Portrait

In unserem Hause gibt es viele ehrenamtliche Mitarbeiter/Innen, die schon

so lange Zeit mit Freude ihren Dienst tun.

Wir wollen ein wenig mehr von all diesen lieben Menschen erfahren, deren

Gesicht wir zwar kennen, von denen und deren Schicksalen wir im Grunde

aber viel zu wenig wissen.

Ingeborg Kotowski

Guten Tag, liebe Frau Kotowski. Sie sind nun

schon über 20 Jahre eine sehr engagierte

ehrenamtliche Mitarbeiterin in unserem

Hause. Deshalb möchte ich gern mehr über Sie erfahren. Darf ich fragen,

wo und wann Sie geboren wurden?

Ich bin am 12. Dezember 1922 in Berlin-Neukölln zur Welt gekommen und bin

immer ein Einzelkind geblieben.

Würden Sie unseren Lesern auch etwas von Ihrer Kindheit erzählen?

Ja, ich bin acht Jahre lang auf der Volksschule gewesen, wo ich immer die

Klassenbeste war. Meine Mutter kam immer erst spät nach Hause und ich war

den ganzen Tag über mir selbst überlassen. Mein Vater duldete nicht, dass ich

Freundinnen mit nach Hause brachte oder dorthin ging. So war ich immer sehr

einsam.

Nach Beendigung der Volksschule riet meine Lehrerin meinen Eltern, mich zur

Mittelschule zu schicken, aber meinem Vater war dies zu teuer, obwohl er das

Geld gehabt hätte. Mein großes Bedürfnis, so schnell wie möglich selbst Geld zu

verdienen, führte dazu, dass ich schon mit zwölf Jahren neben der Schule in der

sog. Deutschen Stenographenschaft Stenografie und Schreibmaschine lernte und

somit in der Lage war, nach Schulabschluss Geld zu verdienen.

Und wie ging es dann beruflich weiter in der schwierigen Kriegszeit?

Ja, es war eine sehr schwierige Zeit, 1936, als ich 14jährig „aus der Schule

kam“. Meine Tante war damals bei der Arbeitsfront, in der Zentralverwaltung

von „Kali-Chemie“ in Mecklenburg tätig und konnte mir dort eine Stelle ve-

schaffen. Während der Probezeit musste ich nur Abschriften mit jeweils 10

Durchschlägen machen. Diese Arbeit fand ich schrecklich und sie brachte mich

oft zum Weinen. Ich bin bei „Kali-Chemie“ geblieben, mein Verdienst betrug 15

Mark(!) monatlich, wobei das Fahrgeld schon 10 Mark ausmachte und das

Mittagessen 30 Pfennig am Tag kostete. Von meinem ersten Geld konnte ich nun

endlich meiner geliebten Mutter eine Freude bereiten: Ich schenkte ihr eine Ta-

fel Bitterschokolade und ein Biedermeiersträußchen – sie hat sich riesig gefreut!

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Bald kam ich in eine andere Abteilung, wo recht bald erkannt wurde, dass ich

„zu mehr“ in der Lage war. Mein Chef setzte sich beim Generaldirektor für

mich ein, was mir immerhin einen Lohnzuwachs von 160 Mark (also insgesamt

175 Mark) monatlich einbrachte. Nun konnte ich Mutti etwas bieten. Ich bin mit

ihr Kaffee trinken gegangen und habe auch sonst alles getan um ihr zu helfen.

Leider starb sie schon sehr früh und ich musste meinem Vater den Haushalt

führen.

Nach dem Kriegsende war nun eine Weiterbeschäftigung bei „Kali-Chemie“

nicht mehr möglich…

Dürfen wir auch etwas über Ihr familiäres Privatleben erfahren?

Selbstverständlich! Meinen Ehemann lernte ich1943 kennen und 1946 haben wir

geheiratet. 1947 kam dann unser erster Sohn zur Welt. Anfangs wohnten wir

noch ein halbes Jahr bei Vater, dann eine Zeitlang bei Oma und Tante.

Mein Mann hat eine Stelle bei der Ami-Polizei (Villenbewachung) angenommen

um bessere Lebensmittelkarten für das Kind zu erhalten.

Durch Zufall erfuhren wir eines Tages von einer leerstehenden Wohnung, die

völlig ausgebrannt war. Unser Glück wurde wahr: wir bekamen sie und haben

alles, aber auch alles ganz allein erneuern und reparieren müssen von den

elektrischen Leitungen bis zum letzten Pinselstrich. Es hat eine ganze Weile

gedauert, aber wir waren glücklich – endlich in eigenes Zuhause!!

1950 wurde unser zweiter Sohn geboren, leider durfte er nur 12 Stunden auf

dieser Welt verweilen… Sechs Jahre später folgte unsere Tochter, sie war 21

Jahre alt, als mein Mann starb.

Würden Sie uns auch verraten, welches das schönste Erlebnis in Ihrem

bisherigen Lebens gewesen ist?

Das kann ich nur zusammenfassend schildern: Es war die Zeit des Kennen-

lernens mit meinem Mann, es waren die frühen Kindheitsjahre unseres Sohnes

und es war vor allem auch das große Glückserlebnis mit unserer ersten eigenen

Wohnung.

Und wie sind Sie zum Sozialwerk Berlin gekommen?

Mit der Mutter eines Schulkameraden meines Sohnes verband mich eine lang-

jährige Freundschaft. Nach dem Tod ihres Mannes, der ein halbes Jahr vor

meinem Mann starb, gelangte sie zum Sozialwerk und hat mich mit dorthin

genommen.

Welche Aufgaben haben Sie als ehrenamtliche Mitarbeiterin hier

übernommen?

Über 10 Jahre lang habe ich mich gemeinsam mit Frau Laube um die Finanzen

gekümmert. Aufgrund von gewissen Unregelmäßigkeiten eines weiteren

männlichen Mitarbeiters haben wir uns dieses Amtes 2001 entledigt und Frau

Fischer hat es dann übernommen.

Auch die Wandergruppe habe ich während dieser Zeit geleitet. Seitdem

übernehme ich jeden Samstag zusammen mit Frau Lagemann den Dienst an der

Rezeption.

Was mögen Sie besonders gern in unserem „Schlösschen“?

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Ich mag die nette Gesellschaft hier und dass ich die Möglichkeit habe in diesem

Rahmen Menschen zu finden, zu denen ich gern Kontakt haben möchte.

Liebe Frau Kotowski, ich danke Ihnen sehr herzlich für dieses sehr

interessante und freundliche Gespräch! Christine Bökel-Striebeck

Erlebtes und Aktuelles: Weihnachtsfeier für unsere Mitarbeiter

Am 18. Dezember fand die Dankes-Weihnachtsfeier für unsere rührigen

ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt.

Frau Käte Tresenreuter wies in ihrer Begrüßungsansprache darauf hin, dass

diese Feier für sie erneut eine ganz besondere Freude und Genugtuung bedeutet:

41 Jahre Sozialwerk Berlin e.V., verbunden mit gesegneter Arbeit mit und für

ältere Menschen – Ende 2013: 30 Jahre Altenselbsthilfe- und Beratungszentrum,

das erste Zentrum dieser Art in der BRD – 200 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter, die besten Berlins und Umgebung.

Die Rednerin erinnerte an den großartigen Adventsbasar, der zu einem

gewissen Teil zur Finanzierung des Hauses beiträgt, und an die Weihnachts-

feiern für Bewohner von Pflegeeinrichtungen, von denen an sechs Tagen über

1000 Gäste unserer Einladung gefolgt sind und in unserem Haus einige

unvergessliche Stunden an schön gedeckten Tischen und bei einem besinnlichen

Programm verbracht haben. Nach der Vorstellung des rührigen Küchenpersonals

wünschte Frau Tresenreuter den Anwesenden noch viel Freude und schöne

Stunden in unserem Haus.

Höhepunkt dieser Weihnachtsfeier war ein Festakt, bei der dem Sozialwerk

Berlin e.V. die

Helene-Medaille 2012 für das besondere ehrenamtliche Engagement

zur Verbesserung der Betreuungssituation in Pflegeeinrichtungen

durch Vertreter des Kuratoriums der Stiftung Oskar-Helene-Heim ausgehändigt

wurde. (Siehe dazu den Sonderbericht auf Seite 13)

Diese Ehrung gründet auf dem von Mitarbeitern des Sozialwerk Berlin e.V.

durchgeführten Modellprojekt:

„Ältere Menschen ermitteln selbst die Situation

in stationären Alten- und Pflegeeinrichtungen“.

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Die drei hauptamtlichen und die ehrenamtlichen Projekt-Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter wurden auf die Bühne gebeten und namentlich geehrt. Frau

Käte Tresenreuter als Vorsitzende und Herr Peter Stawenow als Projektleiter

bedankten sich beim Kuratorium der Stiftung Oskar-Helene-Heim für die

Ehrung, die mit einer Zuwendung von10 000 € zugunsten des Sozialwerks

Berlin verbunden ist.

Herr Prof. Dr. Herbert Striebeck erläuterte kurz die Methode, die Durch-

führung und die Ergebnisse der Befragungen in den Einrichtungen und zeigte

sich erfreut über das Entgegenkommen der Einrichtungsleiter sowie über die

positive Wirkung auf die Bewohner der Einrichtungen durch das durch die

Befragung entstandene Interesse an ihrer Lebenssituation.

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Der Schlösschen-Chor beschloss diese würdige Ehrung mit dem Lied: Freu‘

dich über jede Stunde, die du lebst auf dieser Welt…(nach der Melodie: Freude

schöner Götterfunken).

Nach der Kaffeetafel brachte der gemischte Chor Viva la Musica Oranienburg

unter der Leitung von Helga Stache 16 wunderschöne Weihnachtsweisen und

die Gedichte: Man sieht nur mit dem Herzen gut so wie Von Weihnacht zu

Weihnacht zu Gehör.

Frau Käte Tresenreuter begrüßte den

inzwischen eingetroffenen Ehren-

gast, Herrn Carsten Engelmann,

Sozialstadtrat Charlottenburg/Will-

mersdorf und sie glaubte in dessen

Ansprache eine neue Strategie für

die Altenarbeit ausmachen zu

können.

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Den Abschluss dieses, wie Peter Stawenow sich ausdrückte, abwechslungs-

reichen Dankeschön-Nachmittags gestaltete der Tanzclub Rot-Gold unter der

Leitung von Frau Beate Franke, mit lustigen und hübschen Darbietungen sehr

junger und sehr anmutiger Tänzerinnen. Jean Mangers

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Die Helene-Medaille 2012 für das Sozialwerk Berlin

Ältere Menschen engagieren sich für Lebensqualität in Pflegeeinrichtungen

Die Stiftung Oskar-Helene-Heim würdigt das Sozialwerk Berlin e. V. mit der

Helene-Medaille 2012 für den Einsatz engagierter Senioren zur Verbesserung

der Lebenssituation älterer Menschen.

Die mit 10.000 Euro dotierte Helene-Medaille 2012 fördert das

Modellprojekt „Ältere Menschen ermitteln selbst die Situation in stationären

Alten- und Pflegeeinrichtungen“. Dieses Projekt überzeugte vor allem durch das

Engagement der Senioren im Zusammenwirken von Wissenschaft und Politik.

Denn wer könnte die Bedingungen in Einrichtungen zur Versorgung älterer

Menschen besser einschätzen als die Nutzer selbst?

Auf diese Weise konnten die Senioren mit ihren Interviews wertvolle

Anregungen zum Wohnteilhabegesetz erarbeiten, den besuchten Einrichtungen

wertvolle Tipps geben und die Empfehlung aussprechen, ältere Menschen

künftig viel stärker in die Kontrollen, Bewohnergespräche und Begehungen der

Pflegeeinrichtungen einzubinden.

Diese von den älteren Menschen erprobte Methode und ein von wissen-

schaftlichen Mitarbeitern der Charité unter Leitung von Frau Dr. Schenk

erarbeiteter Fragebogen als Instrument zur Messung von Lebensqualität wurden

zusammengeführt und werden gegenwärtig in Bayern und Berlin angewandt.

Denn nicht zuletzt bewiesen die teils über 90-jährigen Interviewer/innen auch

eindrucksvoll, wozu sie in ihrem Alter noch fähig sind. Peter Stawenow,

hauptamtlicher Projektleiter und Leiter des „Kompetenzzentrums Offene

Altenarbeit“ im Sozialwerk Berlin, erläutert: „Sie haben wesentlich dazu

beigetragen, das Bild älterer Menschen nicht als defizitär, sondern als aktive,

selbstbestimmte und eigenverantwortliche Menschen und Teil der Gesellschaft

zu prägen.“

Das Steuerungsgremium für die Verleihung der Medaille entschied sich

einstimmig dafür, dieses Projekt vom Sozialwerk Berlin e.V. als Preisträger des

Jahres 2012 auszuzeichnen. Diesem Gremium gehören neben allen Mitgliedern

des Kuratoriums der Stiftung an:

Frau Prof. Barbara John, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes

Herr Prof. Dr. med. Ralf Kuhlen, Geschäftsführer Medizin der HELIOS Kliniken

GmbH.

Die Verleihung der Helene-Medaille erfolgte am Dienstag, dem 18.

Dezember 2012 um 14:30 Uhr während der Dankeschön-Veranstaltung für die

Ehrenamtlichen des Sozialwerks Berlin im Saal des Altenselbsthilfe- und

Beratungszentrums in der Humboldtstraße 12 (Grunewald), 14193 Berlin, durch

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Herrn Prof. Dr. Wolfgang Kuhla, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung

Oskar-Helene-Heim.

Die Stiftung Oskar-Helene-Heim würdigt und unterstützt mit der Helene-

Medaille Menschen, die sich in vorbildlicher Weise und ehrenamtlich auf

medizinisch sozialem Gebiet engagiert haben. Das mit der Medaille verbundene

Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro stellt die HELIOS Kliniken GmbH zur

Verfügung. Es kommt nach freier Entscheidung dem prämierten Projekt zugute.

„Das Preisgeld setzen wir zur Sicherung der Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit

dieses Projektes ein“, erläutert Peter Stawenow. Weitere Infos unter:

www.sozialwerk-berlin.de

v.r.n.l.: Werner Ukas - Geschäftsführer Stiftung Oskar-Helen-Heim;

Prof. Dr. Wolfgang Kuhla - Kuratoriumsvorsitzender Stiftung Oskar-Helene-Heim;

Harry Tresenreuter - Stellv. Vorsitzender Sozialwerk Berlin e.V.;

Käte Treseneuter - Vorsitzende Sozialwerk Berlin e.V.;

Peter Stawenow – Vorstandsassistent Sozialwerk Berlin;

Prof. Dr. med. Ralf Kuhlen – Geschäftsführer Medizin HELIOS Kliniken GmbH

(Foto: Gabriele Losse)

Einem Bericht des Paritäters entnommen

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Ableben unserer verehrten geschätzten und geliebten

Vorsitzenden, Frau Käte Tresenreuter,

im Alter von 89 Jahren

Diese Nachricht, die uns in den Abendstunden des 18. Februar 2013

erreichte, hat uns bestürzt und sehr traurig gestimmt. Wir werden Käte

Tresenreuter nie vergessen und ihr besonderes Werk immer zu würdigen

wissen, indem wir es in ihrem Sinne weiterführen werden!

Eine Sonderausgabe der Schlösschen-Post wurde von der Redaktions-

kommission verfasst. Sie wird an die Teilnehmer der Trauerfeiern und an

andere Freunde und Bekannte verteilt werden.

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Kulturveranstaltungen im „Schlösschen“:

Unser Neujahrskonzert am 5. Januar 2013

Es wurde diesmal vom Akkordeon-Orchester ASN Berlin, das für Klassik bis

Pop steht, unter dem Motto: Mit Schwung ins neue Jahr! gestaltet.

Nach der obligaten Kaffee-und-Kuchenrunde und, um 15.00 Uhr, dem Boogie:

So what’s new, mit dem sich das Ensemble unter Leitung von Detlev Klett

vorstellte, begrüßte Vorstandsmitglied Margit Hankewitz, in Vertretung ihrer

erkrankten Mutter Frau Käte Tresenreuter, die recht zahlreich erschienenen

Zuhörer sowie die Musikanten und wünschte ihnen allen ein wunderschönes

neues Jahr.

Anschließend führte ein gut gelaunter Moderator in der Person von Hartmut

Mahl durch das anspruchsvolle Neujahrsprogramm, das er hin und wieder mit

einigen Kalendersprüchen und Musikerwitzen auflockerte.

Im ersten Teil erklangen acht Kostbarkeiten. Die musikalische Reise begann

mit der Marsch-Polka: Auf der Autobahn, anschließend fanden besonders die

Beiträge: An den Mond sowie Gilbert Bécaud en concert u. a. mit der

bekannten Weise „Nathalie“ großen Anklang. Wunderschön war auch das

Adagio aus dem Film: Der Boss. Die Begeisterung des Publikums war so groß,

dass es das Ende des neapolitanischen Volksliedes Funiculi, funicula gar nicht

abwarten konnte und mittendrin zum Klatschen anhob!

Vor dem zweiten Teil brachte das Orchester auf besonderen Wunsch unserer

Frau Stadermann ein Ständchen zu ihrem Geburtstag dar. Anschließend

bedankte sich Herr Hartmut Mahl über Frau Hankewitz bei Frau Tresenreuter und

dem ganzen Team des Sozialwerks Berlin für die besonders gute Aufnahme hier

im Haus.

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Der zweite Teil begann mit Samba Negra, um uns gleich wieder in Stimmung

zu bringen. Das anschließende Air aus der Orchestersuite Nr. 3 in D-Dur von

J. S. Bach war sehr ergreifend und diente als würdige Untermalung von: Das

Kartenspiel, das von Hartmut Mahl vorgetragen wurde. Beim Stück La Corrida

erhob sich auf einmal ein echter Castagnettero aus dem Ensemble und animierte

das Publikum zum Mitmachen. Ich kann leider nicht auf alle Beiträge eingehen,

möchte aber noch Einsamer Hirte vom James Last, Memory aus dem Musical

Cats von Andrew Lloyd Webber und Granada von Augustin Lara besonders

erwähnen.

In ihren Dankesworten für den wunderschönen Neujahrsauftakt lobte Margit

Hankewitz das Akkordeon-Orchester, bei dem sie von Mal zu Mal immer wieder

eine Steigerung feststellt.

Herr Hartmut Mahl bedankte sich beim Publikum und bei der Leitung des

Hauses und gestand, sich dem Charme der Tochter genauso wenig wie

demjenigen von Frau Tresenreuter entziehen zu können und bot als Zugabe

Malaga sowie den Schneewalzer von Thomas Koschat an.

Ich persönlich war ebenfalls von diesem Konzert begeistert und freue mich

schon auf den nächsten Auftritt dieses wunderbaren Ensembles. Jean Mangers

Das Duo Churikova und Goldberg

Frau Churikova bescherte uns mit

ihrer warmen Altstimme, die sich hin

und wieder auch bis in den Mezzo-

sopranbereich hinaufschwang, mit

Herrn Goldberg, ihrem Begleiter am

Flügel, am 19. Januar einen ganz

besonderen Musikgenuss.

Bei der Begrüßung wies Vorstands-

mitglied Margit Hankewitz in Ver-

tretung ihrer Mutter darauf hin, dass

wir schon das Vergnügen hatten, die-

se zauberhafte Sängerin im Rahmen

eines Auftritts des Ensembles

„Konfetti“ zu hören und zu erleben.

Frau Churikova, die auch die Moderation des Programms bestritt, stellte als

erstes Thema: „Die Stadt“ ins Rampenlicht. Der Gesangsreigen begann mit dem

herrlichen Lied: Komm in den Park von Sanssouci von Robert Stolz, dann

folgten: Zwei in einer großen Stadt von Willy Kollo, Allein in einer großen Stadt

von Marlene Dietrich, Eine kleine Sehnsucht braucht jeder, um glücklich zu sein

von Friedrich Holländer, Santa Lucia von Teodoro Cottrau, Ich hab noch einen

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Koffer in Berlin von Friedrich Holländer und Marlene Dietrich, Ich steh im

Regen von Ralph Benatzky und Zarah Leander, von Heinz Gietz und Catarina

Valente, Ganz Paris träumt von der Liebe von Cole Porter und Catarina Valente

und Wenn es Nacht wird in Paris aus einem Gangsterfilm mit Jean Gabin,

Jeanne Moreau und Lino Ventura.

Nach der Pause waren französische und russische Lieder angesagt: Quand

il me prend dans ses bras aus dem Album La Vie en Rose von Edith Piaf, Sous le

ciel de Paris von André Jacques, Juliette Gréco und Edith Piaf sowie Padam,

padam, padam von Edith Piaf. Diese drei Lieder trug die vielseitige Interpretin

in französischer Sprache vor. Es folgten in deutscher Fassung: Grau zieht der

Nebel auf von Adamo und Alexandra, Nathalie von Gilbert Bécaud und Der Zar

und das Mädchen von Mireille Mathieu.

Drei russische Lieder bildeten den Abschluss dieses hochrangigen Vokal-

konzertes: Moskauer Abende in russischer Sprache von Dimitri Khvorostovski,

Mario von Catarina Valente und Pass gut auf dich auf von Catarina Valente.

All diese hochrangigen Darbietungen, die die begnadete Künstlerin zum Teil

mit geschlossenen Augen den Stil der illustren Interpretinnen vor ihr mit Erfolg

nachempfindend zu Gehör brachte, ernteten stürmischen Applaus, der vom Duo

Churikova und Goldberg mit der Zugabe Kalinka honoriert wurde. Jean Mangers

Faschingstreiben im Schlösschen am Samstag, dem 9. Februar 2013 unter dem Motto:

Außer Rand und Band

Der „Figo“ ist aus Portugal herbeigeeilt

um dieses närrische Großereignis nicht zu versäumen.

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Mit von der Partie sind auch die Sunny Boys.

Unser Schlösschen-Chor unter Leitung von Barbara Pudig

und vom Akkordeonisten Dr. Seewald klangreich unterstützt,

bestreitet mit seinen abwechslungsreichen Einlagen

den Großteil der Veranstaltung.

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Der Schlösschen-Chor interpretiert „Kuckuck, Kuckuck….“

„Ja, ja, der Peter, der ist schlau…“

Auch eine „Polonaise“ darf nicht fehlen, wie folgende Bilder zeigen!

20

21

Der Charleston bewegt Gemüter

und Beine.

Beim Wechselgesang

22

Begeisterung ohne Grenzen beim Tanzvergnügen

23

„Die Bootsmänner“

mussten am 23. Februar angesichts des Ablebens von Frau Tresenreuter unter

erschwerten Bedingungen auftreten. Dieses Konzert konnte nicht mehr abgesagt

werden, weil schon zu viele Karten verkauft waren und deren Rücknahme sich

als ein schwieriger Prozess erwiesen hätte.

Die Künstler haben dem Schicksalsschlag, der das Sozialwerk Berlin ereilt hatte,

freundlicherweise Rechnung getragen und ihr Programm den Umständen

angepasst. Für diese Rücksichtnahme: Herzlichen Dank!

Das MännergesangsEnsemble „Zeitlos“,

besuchte das Schlösschen am 16. März. Erschienen waren acht Sänger und ein

Chorleiter. Sie verrieten uns, dass der Name „Zeitlos“ auch für die zeitlos

schönen Lieder steht, die sie zum Besten geben.

In dem ersten Teil versuchten sie sich mit mäßigem Erfolg an Schlagern, wie

„Veronica, der Lenz ist da“, „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“ und „Ich

küsse Ihre Hand, Madame“, die durch die eigenwillige Interpretation der

damaligen Comedian Harmonists weltberühmt wurden.

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Es folgten die drei Spiritual Gospels „Sweet Lord, sweet cherio“ „Kumbaya

my Lord“, das wir auch in unserem Schlösschen-Chor im Programm haben, und

„Jericho“.

Nach „Warum bist du gekommen, wenn du schon wieder gehst?“, und

„Nehmen Sie nen‘ Alten“ schlossen das Männergesangsensemble den ersten Teil

mit einem Seemannslieder-Medley ab.

Der zweite Teil begann mit „Wochenend und Sonnenschein“, „Lollipop“ und

„Nun, ist mein Knöchel dick? – heute Abend geht’s zum Tanzen!“

Es folgten bekannte Gassenhauer aus Berlin: „Unter Linden“, „Zwei rote

Rosen“, „Warte, warte nur ein Weilchen“, „Es war in Schöneberg“, „Eine kleine

Bar am Großen Stern“, „Wenn ein Mädel“, „Mit Dir, mit Dir“, „Immer an der

Wand lang“, „Die Männer sind alle Verbrecher“, „Was eine Frau im Frühling

träumt“, „Kleine Mädchen müssen schlafen geh’n“, „Solang noch unter

Linden“, „Wir lieben die Stürme“ (auch ein Lied aus dem Repertoire unseres

Schlösschen-Chors, was uns zum Mitsingen verleitete), „Rolling Home Across

The Sea“ und „Auf der Reeperbahn.“

Ein Glück, dass unsere Karin A mit ihrer „Chaos-Truppe“ im Verlauf des

Konzertes die Stimmung angeheizt hat, denn eine richtige Stimmung kam bei

den Sängern erst während des zweiten Teils auf. Diese erlebte ihren Höhepunkt

als die anwesenden Schlösschen-Chor-Mitglieder zu Ehren des Geburtstags-

kindes „Walter“ aus dem Ensemble das Lied: „Zum Geburtstag viel Glück“

anstimmten.

Das MännergesangsEnsemble „Zeitlos“ bedankte sich mit der Zugabe: „Auf

Wiedersehn“ und versprach wiederzukommen. Jean Mangers

Aus unserem Kulturkreis

Der Kulturkreis, der je nach Angebot mit 10 bis 25 interessierten Teilnehmern

rechnen kann, führte von Januar bis März 2013 folgende Besuche durch:

1. Im Neuen Museum: „Russen & Deutsche“

1000 Jahre Kunst, Geschichte und Kultur

Am 9. Januar 2013 trafen wir uns – unser Kulturkreis zusammen mit unserer

Leiterin Frau Grün – im Neuen Museum zu einem Besuch dieser Ausstellung.

Zunächst waren wir mit der Auswahl dieses Themas schon etwas skeptisch,

aber im Nachhinein erwies sich der Besuch mit einer interessanten Führung

einer Kunsthistorikerin als besonders aufschlussreich.

Die Geschichte der Russen und Deutschen ist eine Geschichte intensiver

Kontakte und Freundschaften, dabei auch großer Konflikte und Konkurrenzen,

bekannt seit dem Mittelalter, über das 18., 19. und beginnende 20. Jahrhundert,

über die beiden Weltkriege bis hin zu den erfreulichen Neuanfängen im 20.

Jahrhundert - mit vielen Höhen und Tiefen.

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Als Händler und Kaufleute, als Gesandte und Reisende lernten beide Völker

jeweils das andere Land kennen. Die Stadt Nowgorod am Wolchow ist eine der

ältesten Handelsstädte Russlands, in der einflussreicher Handel zwischen

Russland und Deutschland betrieben wurde.

Auf einem Holzrelief, das Rigafahrgestühl in der Nikolaikirche in Stralsund,

wird dieser Handel deutlich gezeigt. Es ist eine Szenerie russischer und

deutscher Händler. Die russischen Pelzhändler mit ihren spitzen Mützen und

dreiteiligen Bärten tragen ihre Jagdergebnisse, Zobel- und Eichhörnchenfelle in

Bündeln zu ihrem deutschen Handelspartner, der sie mit verschränkten Armen

empfängt.

Zu den Handelsgütern gehörten auch sämtliche Naturprodukte, der begehrte

Wachs, geeignet für Verschlüsse auf Flaschen, und Bernstein. Der Handel

durfte steuerfrei betrieben werden.

Mit Beginn des 16. Jahrhunderts blühte der Handel in Moskau auf. Das

Handelsgut wurde den Deutschen von einer Gesandtschaft, bestehend aus einem

Fürsten, drei Kaufleuten und einer Dienerschaft, Zobel- und Eichhörnchenfelle

tragend, angeboten. Nach einem Kaufabschluss fielen die Russen vor Ehr-

erbietung auf den Boden, die deutschen Kaufleute hoben sie auf, aber durch

diese ungewohnten Gesten entstand eine eher leicht frostige Beziehung zum

Handelspartner. Nach solchen Abschlüssen fand trotz der schwierigen Lage ein

Fest statt, doch es kam keine gute Stimmung auf. Es wurde auch zum

Gottesdienst eingeladen, den die Dominikaner ausführten. Die Russen

empfanden diese Einladung als Folter. -

In Vitrinen werden uns gegenseitige Gesandtschaftsgeschenke der beiden

Völker gezeigt: Versilberte und vergoldete Bronzegegenstände, eine astronomi-

sche Uhr, ein Globus und besonders erwähnenswert eine Platte, nur aus Silber,

mit folgendem Motiv: Der deutsche Kaiser auf der Treppe und die Schlacht um

den Sieg von Wien.

Zar Peter der Große, geboren 1672, Gründer der Stadt St. Petersburg, später

erster russischer Kaiser, war für das russische Volk ihr großer Reformator und

Flottenbauer, der an der Neva einen riesigen Hafen bauen ließ. Viele Arbeiter

mussten bei diesem Bau ihr Leben lassen und wurden gleich im Hafenbecken

eingemauert. Aber der Zar erreichte, dass sein Volk zum Seefahrervolk wurde.

Peter der Große und Friedrich Wilhelm I. pflegten freundschaftliche

Kontakte. Der russische Zar schenkte dem preußischen König einen außerge-

wöhnlich wertvollen Rubin aus seiner Krone und Friedrich Wilhelm ließ diesen

wunderschönen Stein in sein Zepter zwischen dem deutschen und dem

russischen Adler einarbeiten – wir konnten dieses Zepter, das er zu seiner

Krönung trug, in einer Vitrine bewundern.

Katharina II. bzw. Katharina die Große, 1729 in Stettin geboren, heiratete

ihren Cousin, den russischen Thronfolger Großfürst Peter, den späteren Kaiser

Peter III., eine unrühmliche Ehe. Sie ließ ihn nach einem Staatsstreich

einkerkern, ermorden und sich selbst zur Kaiserin von Russland krönen. Graf

Grigori Orlow, ein Helfer des Staatsstreiches, war in dieser Zeit ihr Geliebter

26

und wurde von Katharina reich belohnt, unter anderem mit einem umfassenden

Meißner Service, auf das wir in unserer Führung aufmerksam gemacht werden.

Es ist eine Leihgabe aus der Kunstsammlung der Eremitage in St. Petersburg.

Im weiteren Verlauf unseres Rundgangs wird uns ein Tagebuch gezeigt, und

zwar von der jungen Großfürstin Alexandra Nikolajewna, ein Zeugnis einer

tragischen deutsch–russischen Liebe. Sie verstarb im Alter von 19 Jahren kurz

nach der Hochzeit mit Landgraf Friedrich Wilhelm von Hessen-Kassel.

Aus dem ersten Weltkrieg sehen wir unter anderem Kriegskinderspielzeug,

so wurden die jungen Menschen schon auf den Krieg vorbereitet. Das Klima

zwischen den beiden Völkern war hier nicht gerade innig. Die Russen hatten

nach dem Krieg besonders lange unter Hunger zu leiden, doch es wurde ihnen in

ihrer Not vielerorts Hilfe geleistet.

Nach dem ersten Weltkrieg waren in Deutschland russische Schriftsteller in

75 Verlagen ansässig, und hier wurden freundschaftliche Beziehungen geprägt.

Große Fotos von Schlachtfeldern aus dem zweiten Weltkrieg erinnern an

einen großen Krieg. Besonders hervorzuheben sind noch drei Bilder im

Bernsteinmosaik, die unsere fünf Sinne darstellen, und als Krönung aus dem

Bernsteinzimmer das einzig erhaltene Originalmosaik mit der Reproduktion des

Wandpaneels.

Es war eine aufschlussreiche und auch recht interessante Führung, Dinge

wurden uns nahegebracht, die wohl einigen von uns nicht geläufig waren, und so

haben wir wieder viel Neues „mitgenommen“.

Ein kleiner Imbiss im Museum war wohltuend und erfrischend. Danach

statteten wir der „Nofretete“ noch einen kurzen Besuch ab, das „mussten“ wir!

Gisela Telschow

2. „Im Atelier der Geschichte“

Unsere Kulturgruppe begab sich am 7. Februar 2013 unter Leitung von Frau

Grün zum Deutschen Historischen Museum, das zum ersten Mal in einer

eigenen Ausstellung Gemälde seiner Sammlung zeigt. Diese Meisterwerke,

unter anderem Napoleon I., Maria Theresia von Österreich und auch Martin

Luther, entstanden zwischen dem 14. und dem 20. Jahrhundert. Und nicht nur

Herrscher, sondern auch die Wiedergabe großer historischer Ereignisse,

Schlachtenbilder, Stadtansichten und Darstellungen vom Alltag werden uns

präsentiert.

Hervorhebende Ausschnitte einiger Gemälde werden uns von einer

Kunsthistorikerin - Abteilung für Bildung und Vermittlung - nahegebracht. Es

ist eine interessante Reise in die Vergangenheit.

Ein kleines Gemälde: „Die Stigmatisation des Heiligen Franziskus“, das

älteste in diesem Museum - vermutlich waren es drei Tafeln eines Altars –, zeigt

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den Christus am Kreuz mit Flügeln, der seine Wundmale sichtbar auf Franz von

Assisi überträgt. Dieser wird von der katholischen Kirche verehrt und

heiliggesprochen. Er gründete den Franziskaner- Orden. Den Eintritt in diesen

Orden erkauften sich angesehene Bürger, da ihnen das Kloster dafür Land bot.

Ein nächstes Bild, gemalt von Lucas Cranach dem Älteren, vor 1600, zeigt

uns Martin Luther auf dem Totenbett. Sein Blick schaut zum Himmel als

gläubiger Mensch, ein Augustiner-Eremit. Seine Bibelübersetzung hat die

Glaubensgesellschaft verändert.

Im nächsten Raum stehen wir vor einem großen Gemälde: Napoleon als

Kaiser. Er trägt einen Hermelinmantel, mit Bienenstickerei verziert, so auch der

Teppich. Auf seinem Zepter befindet sich ein Adler – bedeutet das Weltreich –

und der Reichsapfel, auf einem Kissen liegend, die Hand der Gerechtigkeit.

Es folgt ein Gemälde aus den Südniederlanden, ein Ehepaar aus dem 16.

Jahrhundert. Sie ist eine Adlige und trägt ein Wappen. Der Hintergrund ist

schwarz, doch Metall glänzt heraus.

Auf dem Gemälde daneben, etwa hundert Jahre später, sind die Farben

stumpfer. Es wird ein Ehepaar dargestellt, beide adlig, die Frau 47 Jahre und der

Mann 68 Jahre alt. Der Mann, ein Burggraf, nimmt mit einer Träne im Auge

Abschied von seiner sterbenden Frau, zwischen diesen beiden Menschen besteht

ein enges Band. Es ist auch zu sehen, dass sie wohlhabend sind.

Das folgende Bild zeigt die Darstellung eines Krieges: Pferd mit Reiter.

Eroberung von Maastricht nach dem Dreißigjährigen Krieg. Ansicht unterhalb

des Reiters: die brennende Stadt.

Nun stehen wir vor zwei Gemälden: Bilder der Kinder. Auf dem ersten Bild

wird einem Mädchen von einem anderen Mädchen vorgelesen. Es sieht etwas

unordentlich aus, aber die Atmosphäre scheint fröhlich und auch romantisch.

Auf dem zweiten Bild liest eine Gouvernante vor, eventuell eine Moralpredigt

denn die Gesichter der Kinder sind nachdenklich, und sie beschäftigen sich mit

Fadenspielen.

Ein ergreifendes Gemälde zeigt uns nach der Schlacht bei Waterloo in

Belgien, 1815, im Hintergrund viele Tote, - es sollen 50 000 gewesen sein -, im

Vordergrund die Sieger, die auch traurig blicken, weiterhin Totengräber,

Frauen, die in Ohnmacht fallen, nackte Leichen und das Entsetzen zweier

Kinder.

Das Gemälde „Kupferwalzwerk“, 1891, bezieht sich auf die Firma

Heckmann in Kreuzberg und zeigt uns die Veränderung in der Arbeitswelt im

Verlauf des 19. Jahrhunderts.

Ernst Thoms, ein deutscher Maler der Neuen Sachlichkeit, Anfang der

zwanziger Jahre, schuf im Jahre 1927 das Bild: „Die alte Köchin“, mit dunklem

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Kleid und heller Schürze, und unser Blick fällt vor allem auf ihre abgearbeiteten

Hände. Die Rohre, die Kacheln und auch der Blick aus dem Fenster rufen eine

gewisse Traurigkeit hervor.

Auf einem kleinen Bild von Karl Holtz, 1899 – 1978, sehen wir Arbeiter

beim Lesen der „Roten Fahne“, im Hintergrund roter Himmel.

Jetzt wieder ein großes Bild: „Und alles wird wieder gut“, der 3. Oktober 90

vor der Neuen Wache Berlin, von Matthias Koeppel. Dieses Bild ist für uns das

Abschlussgemälde der Führung. Eine ungewöhnlich große aufgeblasene Pepsi-

flasche im Vordergrund der Neuen Wache fällt sofort ins Auge, doch ansonsten

sehen wir eine friedlich wirkende und singende Menschenmenge, aber es sind

auch ernste Gesichter darunter – niemand kann wissen, was die Zukunft bringt.

Im Hintergrund, hinter einigen Laubbäumen, erkennen wir vier Strahlen vor

rötlichem Himmel. Sind es Laserstrahlen, ist es ein Feuerwerk oder ein

Sonnenuntergang? Lassen wir uns diese Frage offen!

Wie nach jedem Museumsbesuch stärkten wir uns in gemütlicher Runde,

wieder erfüllt mit neuesten Eindrücken. Gisela Telschow

3. Führung durch die ITALIENISCHE BOTSCHAFT in Berlin

Am 11. März 2013 wurde die Initiative von Frau Harder, Kulturinteressierten

des Sozialwerks Berlin und des Malkreises die Möglichkeit einer Führung durch

die ITALIENISCHE BOTSCHAFT in der Hiroshimastraße in Berlin zu bieten,

in die Tat umgesetzt.

Bei Minustemperaturen, Schneegestöber und Umleitung der Busse 100 und

200 wegen Kundgebungen trafen wir endlich mit noch anderen Gruppen in der

rosafarbenen Säulenvilla des Diplomatenviertels in Tiergarten ein und wurden

von Frau Baumgärtner, die uns durch die Botschaft führen sollte, freundlich in

Empfang genommen.

In ihrem historischen Exkurs erfuhren wir, dass im Jahre 1938 nach der

Planung von Albert Speer die drei deutschen ACHSENMÄCHTE Italien,

Spanien und Japan ihre Botschaftspaläste nach dem Abriss von sechs Stadtvillen

in der Tiergartenstraße errichten konnten. So entstand nach dem Entwurf des

deutschen Architekten Friedrich Hetzelt der Bau der italienischen Botschaft im

Stil eines Renaissance-Palazzos.

Das viergeschossige altrosafarbene Haus liegt über einem Sockel aus

römischem Travertinkalkstein. - Man betritt die Botschaft auf einem roten

Teppich durch den Säuleneingang mit dem Neonschriftzug „Arbeit macht

Kapital“, der zunächst schockiert und zum Nachdenken anregt. -

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In der Eingangslobby wird man konfrontiert mit modernen Kunstskulpturen

wie z. B. der „Lederaxt“ von Monica Bavicini oder einem „Fernrohr“ eines mir

nicht mehr bekannten italienischen Künstlers.

Über die Freitreppe schreitend, hatten wir das Gefühl der Großzügigkeit und

der Überdimensionalität von Räumlichkeit und einer architektonischen

Einschüchterungsmentalität, die dem Nationalsozialismus zu eigen war. Die

kostbare Ausstattung der 200 Innenräume mit Marmor und italienischer

Eichenholzvertäfelung, diversen kostbaren Zierbrunnen, Türstürzen und Friesen

eines Palazzos von 1495 erschienen höfisch prunkvoll und monumental.

Besonders der acht Meter hohe repräsentative Festsaal in der Mitte des

Gebäudes mit seinen beiden kostbaren historischen Lüstern aus Muranoglas ,

ließ uns vor Begeisterung staunen .

Wenige Monate nach der Fertigstellung 1942 wurde die Botschaft durch

Bomben schwer beschädigt. Nach dem 2. Weltkrieg diente der unversehrt

gebliebene Teil des Hauses als Generalkonsulat, die übrigen Teile verfielen.

Im Innenhof blieben bis zum heutigen Tage Säulenruinen aus dem Jahre 1943

als Mahnung bewusst erhalten.

Nach der deutschen Wiedervereinigung entschied sich Italien, das Gebäude

zu restaurieren. Durch einen Wettbewerb 1995 konnte der römische Architekt

Vittorio de Feo nach einem Konzept das Haus „respektvoll und originalgetreu“

wieder herrichten. Die Außenwände erhielten unter Beibehaltung der Stein-

schäden im Sockelbereich wieder ihre altrosa Fassadenfarbe und die

faschistischen Reliefs im Innenbereich waren von uns als Ausstellungsstücke zu

besichtigen. Spuren der Zerstörung sollten erkennbar belassen bleiben, nur an

der Nordseite des Hofes wurde eine große Freitreppe und Terrasse für

Sommerfeste eingefügt und angebaut. Nach dem Tode de Feos 2002 setzte der

Berliner Architekt Stefan Dietrich die Arbeiten im Sinne der ursprünglichen

Planung der Repräsentation von Verwaltung und Wohnen fort. Im Ostflügel

befand sich die Residenz des Botschafters und des italienischen Kulturinstitutes,

der im Keller gefundene Bunker wurde als Veranstaltungsraum umgebaut.

In den Räumen der Botschaft befindet sich ein bewundernswertes und

geschmackvolles Nebeneinander von alter und zeitgenössischer Kunst:

Wandteppiche (Gobelins) aus dem Palazzo Venezia mit Jagdszenen der Götter

aus dem 16. Jahrhundert , Ölgemälde von alten italienischen Künstlern des 12.

und 13. Jahrhunderts , eine überlebensgroße Büste des Philosophen Marc Aurel ,

ein 2x4 Meter großes phantastisches Ölgemälde namens „Wildblütenbild“,

moderne Designerlampen, eine Sammlung von Rosenthaltellern aus Selb als

Dekoration an den Saalwänden, Paradiesvögel aus Porzellan von Rosenthal auf

den Fensterbrettern, eine Glasvitrine mit einer Metamorphose „Geschichte der

Liebe“ von Eduard Simon, einen beeindruckenden Sekretär mit seltenen

markanten Säulenbemalungen, ein Ölgemälde von Ludovico Caracci (1555-

1619), benannt „Der Heilige Hieronymus“, daneben eine große zeitgenössische

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Fotografie von einem auf dem Boden sitzenden, alternden Mann und vieles

mehr.

Die Botschaft der Botschaft bestand für mich in einem spannenden Widerstreit

von italienischem Lebensgefühl und Flair in Räumen von nationalsozialistisch

geprägter Architektur und Geschichte.

Beim Verlassen der Botschaft erhielt jeder von uns eine Tragetasche, gefüllt mit

Reiseprospekten der Toscana und Italiens zum Realisieren eigener italienischer

Urlaubswünsche. Renate Hensler-Tresenreuter

*********************************************

Kulturgruppe: Programm April – Mai- Juni 2013

*********************************************

Donnerstag, 18. April, 11.30 Uhr:

Führung durch die Ausstellung: „Gemälde und Plastiken der Brücke“

im Brücke-Museum

Treffpunkt: 11.15 Uhr, Bussardsteig 9, Zehlendorf (Bus 115 alle 20 Minuten)

*********************************************

Donnerstag, 16. Mai, 15.00 Uhr:

Audio-Führung durch die Ausstellung: „Tutanchamun, sein Grab, seine

Schätze“ in der Arena Berlin-Treptow

Treffpunkt: 14.30 Uhr, Eichenstraße 4

Fahrverbindungen: S-Bahn Treptower Park, Busse: 1o4,167,265

********************************************

Donnerstag, 13. Juni, 11.45 Uhr:

Führung durch das Museum Berggrün

Treffpunkt 11.15 Uhr, Schlossstraße 1, Berlin-Charlottenburg

Fahrverbindungen. Busse M45, 109, 309

********************************************* Anmeldungen bei Frau Grün (821 44 53 oder Frau Telschow (813 38 48)

********************************************* Rechtsberatungen durch RA Andreas Kaatz

am 30.04., 16-18 Uhr, am 16.05., ab 17.00 Uhr und am 13.06., ab 17.00 Uhr

im „Schlösschen“

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Der Radweg Berlin-Usedom in 5 Etappen

4.Tag

Der vierte Tag geht von Ueckermünde bis zur Stadt Use-dom, das sind 61 km. Endlich haben wir einen ganzen Tag Sonnenschein. Die Strecke ist wieder sehr abwechslungsreich. Am Beginn der Strecke haben wir links den Wald und rechts das Stettiner Haff im Blick. Der weite-re Verlauf der Strecke ist leider nicht so gut. Wir befinden uns im Naturschutzgebiet Peenetal und der Radweg ist ein sehr schlich-ter Betonplattenweg. Hinter An-klam radeln wir durch die flache Küstenlandschaft, immer wieder von sehenswerten Natur- und Vogelschutzgebieten unterbro-chen. Diese wunderbare Natur entschädigt uns für die weitere schlechte Wegstrecke bis zur Stadt Usedom. In den Pausen gibt es immer ein wenig Ge-schichte, wir sind jetzt in Anklam. Die Stadt wurde erstmals 1243 erwähnt. 1283 trat sie dem Han-sebund bei und nahm eine rasante Entwicklung zur Hanse-stadt, dank der günstigen Lage an der Peene. Seit dem Dreißig-jährigen Krieg diente der Fluss als Verteidigungslinie und Auf-marschgebiet.

Anklam wurde abwechselnd von kaiserlichen und schwedischen Truppen besetzt, 1648 schwedisch 1720 wieder preußisch. Die Stadt blieb fast 100 Jahre geteilt, bis 1815 war die Peene die Grenze zwischen Schweden und Preußen.

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Knapp 30 Jahre später erblickte der berühmteste Sohn der Stadt, „der Flugpionier Otto Lilienthal“, das Licht der Welt Er ging hier zur Schule und führte auch die ersten Studien des Vogelflugs hier durch.

Seit Jahrhunderten ist das Steintor das Wahrzeichen der Stadt Anklam. Bereits 1404 das erste Mal im Stadtbuch erwähnt, war es vermutlich das erste aus Steinen erbaute Stadttor Anklams. Man sollte unbedingt einen Stadtrundgang auf der Route „Europäische Backsteingotik“ unterneh-men, um die Stadt noch besser kennenzulernen. Besonders reizvoll sind die Peene, „der Amazonas des Nordens“, und das Peenetal, eines der letzten naturbelassenen Urstromtäler Mitteleuropas.

Wir verlassen jetzt das Festland und fahren über die Hubbrücke bei Zecherin auf die Insel Usedom. Diese Brücke und die Brücke bei Wolgast sind die einzigen Übergänge zur Insel. Bevor wir zur Stadt Usedom fahren, sehen wir uns noch die alte Eisenbahnhubbrücke an. Sie wurde 1933 bei Karnin erbaut und war die modernste ihrer Art in ganz Europa. 1945 wurden die festen Teile gesprengt, das Hubteil steht heute unter Denkmalschutz. Im historischen Bahnhof befindet sich ein Infocenter zur Geschichte der Brücke. Unser letztes Tagesziel ist die Stadt Usedom. Die Insel ist ein sehr altes Siedlungsgebiet, im 8. und 9. Jahrhundert kamen die Slawen. 1125 stand auf dem heutigen Schloss-berg eine slawische Burg. 1128 tagte in Usedom, in Gegenwart des Bischofs Otto von Bamberg, der Landtag auf dem die westpommerschen Adligen das Christentum annahmen. Im 13. Jahrhundert erfolgte die Besiedelung aus dem Reich, vor allem durch Westfalen. 1475 wurde die Stadt durch einen Brand vollständig zerstört. Von 1648 – 1720 war Usedom schwedisch und dann wieder preußisch. Die Entdeckung der Insel als Urlaubsziel führte 1876 zur Verlängerung der Eisenbahnstrecke von Ducherow nach Swinemünde. Die neue Straßenbrücke bei Zecherin, 1931 erbaut, trug wesentlich zur Entwicklung der Stadt und der Insel bei.

Helga Rohrlack

Meine 10. Reise: Kapstadt (Südafrika)

Meine frühere Kollegin hatte mich nach Kapstadt eingeladen - wir haben beide

beim Niederländischen Generalkonsulat gearbeitet - und sie ist einige Zeit

danach zu ihren Eltern nach Kapstadt gezogen. Diese wohnten vorher in

Namibia, der ehemaligen deutschen Kolonie. Sie hat dort auch einen Deutschen

geheiratet. Für mich war die Reise natürlich sehr interessant, weil die beiden mir

sehr viel über Afrika, Mandela, die Schwarzen und die heutigen Verhältnisse

erzählen konnten. Sie wohnen in einem Vorort von Kapstadt und wenn man in

ihrem Garten sitzt, hat man den Blick auf den Tafelberg.

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Jeden Tag fuhren wir nach dem Frühstück los, um irgendetwas zu besichtigen.

Vorsicht! - Nach dem Einstieg ins Auto muss man darauf achten, dass der Knopf

runtergedrückt ist, damit keiner die Tür aufreißen kann. Zu Fuß kann man dort

nicht gehen, abends ein Bummel durch die kleinen Straßen ist gefährlich. Die

sichersten Orte sind die Parkanlagen, wo man Eintritt bezahlen muss.

An der Autobahn stehen Mülltonnen, die einen Spezialverschluss haben, damit

die Paviane nicht rankommen. Wir fuhren zum Naturschutzpark, parkten dort,

konnten aber nicht aussteigen, weil die Paviane sich auf unsere Kühlerhaube

setzten und bettelten. Den Touristen, die schon draußen waren, wurden die

Taschen weggerissen, denn die Viecher waren sehr flink, aber sie hatten einen

Wächter, der aufpassen musste und die Paviane vertrieb. Anschließend

besuchten wir eine Straußenfarm, umringt von hohen Zäunen. Abends ging es

zum Hafenviertel, speziell gedacht für die Touristen „Victoria & Alfred

Waterfront" mit vielen Restaurants und einer großen Mall. Schwarze tanzten für

uns und musizierten.

Anderntags fuhren wir zum Kap der Guten Hoffnung, der südlichsten Spitze der

Halbinsel mit 140 Treppen bis zum Leuchtturm. Es herrscht Linksverkehr und

wenn wir an jemandem vorbei wollten, überholten wir automatisch auf der

falschen Seite. Dann Fahrt nach Parow zur Familie meiner Kollegin (hinter dem

Tafelberg). Anschließend: Sea Point Promenade am Atlantik - ähnlich wie

Monaco - große Strandpromenade, schöne Hotels – aber gefährlich - Schwarze

lauerten auf der Straße.

Wir besichtigten Stellenbosch. Diese Universitätsstadt besteht seit 1679.

Unser Weg führte uns auch zu den Pinguinen nach Simons Town. Im großen

Park laufen die Brillenpinguine frei herum. Meine Tochter ging ganz nah ran,

aber Vorsicht, man wusste nicht, ob sie etwa beißen würden. Sie haben einen

sehr scharfen Schnabel. Man konnte dort aber mit den Pinguinen baden.

Auf unserer Küstenfahrt zum Indischen Ozean (andere Seite Atlantik) trafen wir

auf Schwarze ohne Auto, die, alle ihre Sachen auf dem Kopf tragend, den

Townships zustrebten. Dort gibt es 700.000 Flüchtlinge aus Namibia, die über

keine Kanalisation verfügen und für wenig Geld arbeiten.

In Constantia Valley sahen wir uns ein Weingut an mit Weinverkostung und

Picknickplatz. Dort gab es Stühle, Tische und Matten zum Liegen inmitten eines

kleinen Sees mit Entchen, die zu uns watschelten und bettelten. 5000 Winzer

kultivieren 300 Millionen Weinstöcke. In der Nähe befand sich Franschhoek,

mit einem Hugenotten-Denkmal. Eine kleine Gruppe französischer Flüchtlinge

kam 1688 ins Land und hat zur Entwicklung des Weinbaus beigetragen.

Weitere Ausflüge führten uns nach Robben Island mit dem Gefängnis, in dem

Nelson Mandela 18 Jahre lang eingesperrt war, und nach Kirstenbosch mit

seinem botanischen Garten, wo es 9000 einheimische Pflanzen gibt.

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Eines Abends packte meine Kollegin einen Picknickkorb mit Brot und Wein. Es

ging mit der Seilbahn hoch zum Tafelberg. Wir warteten dort bis es dunkel

wurde, dann hatten wir einen einzigartigen Ausblick auf Kapstadt. Herrlich, wie

die Lichter überall langsam angingen, bis man von oben die erleuchtete Stadt

sehen konnte, dazu ein Glas Rotwein, einfach überwältigend.

Wir machten zu viert einen herrlichen Spaziergang am Bloubergstrand. Der

Strand erschien menschenleer, als ich plötzlich hinter einer Sandburg zwei

Schwarze wahrnahm, die uns sofort überfielen. Sie zerrten an meinem Arm und

entrissen mir mein goldenes Armband, dann stürzte sich der andere auf meine

Tochter, um ihre Kamera zu bekommen. Sie hielt sie aber sehr fest und der

Mann meiner Kollegin kämpfte mit ihm und konnte die Angreifer schließlich in

die Flucht schlagen.

Wir haben abschließend noch das Denkmal von Cecil Rhodes, einem britisch-

südafrikanischen Kolonialpolitiker des 19. Jahrhunderts (Rhodesien wurde

später nach ihm benannt) besichtigt.

Am Flughafen mussten wir feststellen, dass die Schwarzen, so sie eine gewisse

Position innehaben, nicht gerade überaus höflich sind. Wir bekamen Auskunft in

einem Slang, den selbst meine Tochter, die gut Englisch versteht, nicht

einordnen konnte, und zum Wiederholen war die Dame nicht bereit. Der nächste

Beamte nahm meiner Tochter ein Feuerzeug weg, aber das zweite konnte sie

behalten, das erste fand er wahrscheinlich sehr hübsch.

Eine etwas aufregende Zeit ging zu Ende, und irgendwie waren wir froh, wieder

nach Hause zu kommen und am nächsten Tag in Ruhe einen ausgiebigen

Spaziergang zu machen. Lilian Bischoff

Reise-Angebote 2013

1. Für das Jahr 2013 sind Reisen in das Land der Seen und Wälder nach

Ostpreußen/Masuren vorgesehen. Folgende fünf Termine sind möglich:

Tanz in den Mai vom 24. April – 04. Mai

11 Tage = 738.- Euro Halbpension

Christi Himmelfahrt in den Masuren vom 04. - 13. Mai

10 Tage = 699.- Euro Halbpension

Pfingsten in Ostpreußen vom 20. – 26. Mai

7 Tage = 490.- Euro Halbpension

Sommer am See vom 13. – 20. Juli

8 Tage = 599.- Euro Halbpension

Spätsommer in Ostpreußen vom 07. – 16. September

10 Tage = 720.- Euro Halbpension

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Buspauschalreisen in modernen, bequemen Reisebussen

„Hotel Panorama“, direkt am Kalbensee gelegen,

eigene Badestelle, Boot, Fahrräder, Wanderungen, Lagerfeuer

Zimmer mit Dusche oder Bad, WC, TV

Ausflüge: Masurenrundreise, Heiligelinde, Oberlandkanal usw.

2. Vom 9. – 13. September 2013 findet eine Reise nach

Kottenheide im Vogtland statt. – Es sind noch einige Plätze frei!

3. Bei genügend Interessenten können wir 2013

4 Reisen ins Schaumburgerland nach Apelern unternehmen!

7 Übernachtungen mit Vollpension im Einzelzimmer

Hin- und Rückfahrt, 2 Halbtagsfahrten u. 1 Tagesfahrt 420.- Euro

Termine: Montag, 15. April – Montag, 22. April

Montag, 13. Mai – Montag, 27. Mai

Montag, 17. Juni – Montag, 08. Juli

Montag, 22. Juli – Montag, 05. August

Alle Reisen auch für 2 Wochen möglich!

Termine im August, September und Oktober nach Absprache

In der Woche vom 07. – 14. Oktober

besteht die Möglichkeit den Original Ural-Kosakenchor

in der Apelerner Kirche zu erleben.

Information und Anmeldung (immer dienstags von 10 – 12 Uhr) bei

Barbara Pudig an der Rezeption Tel. 030-8911051/52

oder Tel.: priv. 033708-44 577

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Achtung: Neue Interessenkreise

Sonntagsspaziergang mit stützender Begleitung

Treffpunkt: 14.00 Uhr im Foyer des „Schlösschens“

Anschließend: Kaffeetrinken, Spiele etc.

Leitung: Frau Erdbrügger 80 40 98 56

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Erzähl-Café im „Schlösschen“(Zeitzeugen)

mit Frau Dr. Helga Frisch

Sonntag, 26.05.2013 um 14.00 Uhr

Leitung: Eveline Harder

Schlösschen-Ballett (Sitz-Tanz)

mit Frau Sabine Räbiger

donnerstags, 11.00 Uhr

Kreatives Gestalten

Erstes Treffen: Montag, 15. April 14.00 Uhr

Interessenten können sich bitte bei

Frau Margot Danziger (Tel.: 341 95 17) melden.

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Unsere Schmunzel-Ecke

Wandel der Zeit

Auf Urlaubsreisen war ich einst bedacht

stets einzupacken, was mich glücklich macht.

Einen Lippenstift, Lidschatten und Puder

und Düfte nach Lavendel und Rose,

auch Creme-Töpfe für Tag und Nacht;

ganz einfach – was mich glücklich macht.

Dazu Kleider luftig, leicht und bunt,

tief ausgeschnitten, mal spitz, mal rund

und seidene Hemdchen für die Nacht:

ganz einfach – was mich glücklich macht.

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Heut' sieht der Kofferinhalt anders aus,

die Schönheitsmittel lass ich jetzt zu Haus.

Nicht Brauenstift und Puderdose,

nein – eine wollene Unterhose,

Arthrosensalbe und Franzbranntwein

pack' ich jetzt in den Koffer rein

und Kniewärmer für Tag und Nacht,

ganz einfach – was mich glücklich macht.

Auch Gummistrümpfe, Kukident

und Augensalbe, wenn's mal brennt,

die Söckchen fürs Bett für die Nacht

ganz einfach – was mich glücklich macht.

So habe in vielen Lebensjahren

einen Wandel ich erfahren.

Und heute bin ich stets bedacht,

nur einzupacken, was mich glücklich macht.

Zur Verfügung gestellt von Lilian Bischoff

Falsche Benutzung:

Alles auf Englisch – Muss das sein? Wer unbedacht ein Fremdwort wählt,

ein deutsches Wort für ihn nicht zählt.

Wer „happy“ sagt und glücklich meint

und „sunshine“, wenn die Sonne scheint,

wer „hot“ gebraucht anstelle heiß,

„know how“ benutzt, wenn er was weiß,

und sich mit „sorry“ kühl verneigt,

und „shows“ abzieht, wenn er was zeigt,

wer „shopping“ geht statt einzukaufen

und „jogging“ sagt zum Dauerlaufen,

der bleibt zwar „fit“, doch merkt er spät,

wenn er kein Wort mehr DEUTSCH versteht!

Zur Verfügung gestellt von Lore Nietzschke

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Veranstaltungen im Schlösschen

Samstag, 13. April 14.30 Uhr: „Wieder mal ins Metropol“

mit dem Traumpaar der Operette

Offenes Singen!

Gemeinsam SINGEN, Kaffee trinken und erzählen!!

Wer hat Lust mitzusingen? Volkslieder, Kanons usw.

Am Donnerstag, dem 18. April um 13.00 Uhr wollen wir beginnen.

Interessenten bitte an der Rezeption melden

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Samstag, 27. April, 14.30 Uhr: „Ein bunter Nachmittag“ mit dem

Senioren – Orchester - Steglitz

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Freitag, 3. Mai, 13.00 Uhr: Vortrag von Dr. med. Rainer Neubart

zum Thema: „Krankheit und Alter“

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Jahresmitgliederversammlungen Dienstag,14. Mai, 14.30 Uhr: Sozialwerk Berlin e.V.

Mittwoch,15. Mai, 14.30 Uhr: Förderkreis

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Samstag, 18. Mai 14.30 Uhr: Pfingstkonzert

von der Gruppe „Harmonie“

mit Spargelessen auf Wunsch (Anmeldung bei Frau Fischer)

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Sonntag, 26. Mai 14.00 Uhr: Erzähl-Café- Zeitzeugengespräch

„Abenteuer Kurfürstendamm - damals und heute“

Frau Dr. Helga Frisch

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31. Mai, ab 14.30 Uhr: Fest der Nachbarn im Schlösschen-Café:

„Lernen Sie uns kennen!“

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Sommerfeste: Am Dienstag, 25. Juni, 14.30 Uhr mit dem Luftwaffenorchester:

„Wir hoffen auf Sonnenschein!“

Am Mittwoch, 26. Juni, 14.30 Uhr mit dem Britzer Blasorchester:

„Petrus ist uns hold!“

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Nachruf:

Frau Inge Frohnert, unser treues und geschätztes Mitglied, ist

am 21. Januar 2013 im Alter von fast 89 Jahren von uns gegangen.

Inge Frohnert war Vizepräsidentin des Berliner Abgeordneten-

hauses, Senatsrätin und seit 2000, als sie mit dem Verdienstorden

des Landes Berlin ausgezeichnet wurde, auch Stadtälteste. Vom

Paritätischen Wohlfahrtsverband ist sie für ihr außergewöhnliches

soziales Engagement mit der Paritätischen Ehrennadel in Gold

geehrt worden.

„Den Belangen älterer und behinderter Menschen hatte sie sich

voll und ganz verschrieben. In ihren zahlreichen Ehrenämtern

setzte sie Meilensteine in der Seniorenpolitik – als Vorsitzende des

Arbeitskreises Berliner Senioren (ABS), (dessen stellv. Vorsitzende

Käte Tresenreuter lange Jahre war) als Gründerin und Vorsitzende,

später Ehrenvorsitzende der AG 60 Plus der SPD, als Vorsitzende

der Lebensabendbewegung und als Vorsitzende der EURAG-

Deutschland im Bund der älteren Generation Europas.“ (Aus dem

Paritätischen Rundbrief Januar/Februar 2013 S. 5)

Wir sagen Inge Frohnert Dank für ihr nimmermüdes

Engagement zum Wohle der älteren Menschen und werden sie

immer in bester Erinnerung behalten.

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