Schmusanna am Mississippi - Unter Wasser

40
Heft 3 - 2011 Geschichten zum Staunen, Lachen & Lernen - www.Schmusanna.de

description

Schmusannna unf Fumeró bestehen Abenteuer im Dickicht des Mississippi-Deltas. Besiegen das wilde Krokodil Agarrar und lernen den Indianerjungen Anouk kennen.

Transcript of Schmusanna am Mississippi - Unter Wasser

  • Heft 3 - 2011 Geschichten zum Staunen, Lachen & Lernen - www.Schmusanna.de

  • Schmusanna ist ein Gemeinschaftsprojekt der Wohnungsgenossenschaften WG Carl Zeiss eG in Jena und der WBG Einheit in Erfurt. Als erstes genossenschaftsber-greifendes Angebot speziell fr Kinder soll Schmusanna vor allem eines Spa machen und Freude vermitteln: am Lesen, am Lernen und an Geschichten. Schmusanna soll allen Kindern, Eltern, Mitgliedern und Noch-Nicht-Mitgliedern Spannung bereiten und Lust auf einen Hauch von Abenteuer machen.

    Schmusanna ist nicht nur ein Geschichten-heft, sondern beinhaltet zahlreiche weitere Aktivitten, Veranstaltungen und genossen-schaftliche Angebote fr Kinder wie zum Beispiel ein Schmusanna-Kindersparbuch, den Schmusanna-Abenteuerspielplatz, ein Schul-starter-Paket und vieles mehr. Wer sich ber alles rund um Schmusanna auf dem Laufenden halten mchte, kann sich auf der Schmusan-na-Webseite unter www.Schmusanna.de ge-nauer informieren. Wir freuen uns auf Euch!

    Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss eGEmil-Wlk-Str. 13

    07747 Jena

    www.wgcarlzeiss.de

    Wohnungsbaugenossenschaft Einheit eGHaus des WohnensKarl-Marx-Platz 4

    99084 Erfurt

    www.wbg-einheit.de

    Inhalte und Gestaltungwww.grafiker.org

    Jarno MllerSophienstrae 20

    07743 Jena

    E-Mail [email protected]

    Konzept, Illustration, Grafik, Layout, SatzJarno Mller, Stefan Richter, Philipp Khn

    Text und RedaktionIna Ortlepp

    Technische IllustrationenSergej Uchatsch,

    Herausgeber

  • Inhalte und Gestaltungwww.grafi ker.org

    Jarno MllerSophienstrae 20

    07743 Jena

    E-Mail jarno@grafi kerorg.de

    Konzept, Illustration, Grafi k, Layout, SatzJarno Mller, Stefan Richter, Philipp Khn

    Text und RedaktionIna Ortlepp

    Technische IllustrationenSergej Uchatsch,

    2

    4

    6

    15

    32

  • Nach der Dampfkessel-Explosion auf Mr. Fultons Schiff waren Fumer und ich an einem unbekannten Ufer im Mndungs-gebiet des Mississippi gestrandet und dort zunchst auf uns allein gestellt.

    Nachdem wir von verschiedenen Tieren angegriffen worden waren und dann auch noch Fumers Feuer ausging, war ich ganz schn froh, als uns der Indianerjunge Anouk zu Hilfe kam!

    2

  • Der brauchte allerdings selbst Hilfe, denn um sei-nen Mut und seine Eignung als knftiger Huptling zu beweisen, musste er drei schwere Aufgaben lsen, und mindestens zwei davon stell-ten ihn auf eine harte Probe nmlich einen Zahn des Alli-gators zu besorgen und einen goldenen Ring aus dem Fluss zu holen. Anouks Vater, der Huptling, hatte diesen Ring selbst bei den Stromschnel-len in den Fluss geworfen, und Anouk hatte keine Ahnung, wie er daran gelangen sollte, denn er frchtete sich vor dem Mississippi-Alligator, der den Fluss bewohnte und der von sei-nem Volk als der Wilde Agarrar verehrt und gefrchtet wurde.

    Nachdem Anouk uns aber so viel geholfen hatte, beschlossen Fumer und ich, ihn bei der Lsung

    seiner Aufgaben

    zu untersttzen, und Fumer erklrte sich bereit, den Ring fr Anouk aus dem Fluss herauf zu holen. Unser einziges Problem war das Wasser wenn es in Fumers Bauch eindrang, wrde sein Feuer erneut ausgehen und dann wre er vllig hilfl os. Hier aber wusste Anouk Rat er erzhlte uns von einer geheimnisvollen Pfl anze, mit deren Saft man Dinge gegen Wasser abdichten konnte. Er nannte sie Kaotschouk. Was das wohl war?

    Bevor wir aber die neuen Aufgaben in Angriff nehmen konnten, legten wir uns erst einmal

    schlafen.

    3

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    Am nchsten Morgen machten sich alle ans Werk: Gleich nach Sonnenaufgang war Anouk im Wald verschwunden und nach einer Weile mit einem Gef voll Pfl anzen-saft wieder aufgetaucht. Diesen erhitzten sie und vermischten ihn mit Gras und Laub

    zu einer breiigen Masse, mit der die Kinder Fumer gut abdichteten. Eigentlich gehren da andere Zutaten rein, sagte Anouk, aber fr ein paar Stunden drfte das halten. Und mehr Zeit brauchen wir ja nicht.

    4

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    5

  • 6

  • * Im sogenannten Kautschukgrtel, der ca. 30 nrdli-cher und 30 sdlicher Breite verluft.

    -

    7

  • Damit aber sein Feuer nicht erstickte, brauchte Fumer Luft. Dieses Problem ls-ten sie, indem Fumer unter Wasser die Luft fr sein Feuer durch ein langes Schilfrohr einatmete. So ausgestattet, stapfte er los in

    Richtung Stromschnellen. Anouk zeigte ihm vom Ufer aus die Stelle, an der sein Vater den Ring in den Fluss geworfen hatte. Dann wagte Fumer sich in die Fluten.

    www.schmusanna.de

    8

  • Vorsichtig tastete er sich voran. Die Strmung war ziemlich stark, aber Fumer war nicht so leicht ins Wanken zu bringen. Grere Sorgen machte er sich darber, ob seine neuartige Abdichtung halten wrde und ob er, wenn alles hielt, den goldenen Ring

    berhaupt fi nden wrde. Als er in nicht allzu groer Entfernung unter einem umgestrz-ten Baum etwas Funkelndes auf dem Boden liegen sah, machte er sich in diese Richtung auf, aber schon nach wenigen Metern wurde

    www.schmusanna.de

    9

  • ihm die Sicht komplett vernebelt. Irgendetwas wirbelte ziemlich viel Sand und Erde auf, und Fumer konnte kaum noch erkennen, wohin er trat. Je nher er dem umgestrzten Baum kam, desto schlech-ter wurde die Sicht, und er musste die Augen zusammenkneifen, um berhaupt etwas erkennen zu knnen. Aber was er dann sah, lie ihn

    doch stutzig werden, denn unter dem morschen Baumstamm klemmte ein alter Bekannter fest.

    www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    10

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    11

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    Der Alligator hatte sich nmlich vermutlich neugierig, was da auf dem Grund des Flusses glitzerte ebenfalls den Stromschnellen genhert und es dabei geschafft, sich irgendwie in den sten des umgestrzten Baumes einzuklem-men. Nun zappelte er wie wild und versuchte vergeblich, sich mit seiner Krokodilrolle zu befreien.Als Fumer nher kam, war der Alligator schon ziemlich erschpft und hatte eine leicht lilafarbene Tnung angenommen. Seine Augen rollten und sahen merkwrdig ver-dreht aus, und aus seinem Maul quol-len zahlreiche Luftblasen. Fumer konnte sich schon denken, was mit dem Alligator los war wenn er nicht schnellstens aus dem Wasser gezogen wrde, wrde er ertrinken! Deshalb packte Fumer den Alligator und zog ihn aus Leibeskrften aus dem Wasser.

    12

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    Das war auch keine Minute zu frh! Der Alligator hatte bereits das Bewusstsein verloren und hing schlaff ber Fumers Arm. O je, Fumer, was hast du dir denn dabei gedacht?, rief Hannah aus, als sie ihren Freund mit dem gefhrlichen Tier ber der Schulter auf sich zukommen sah, Hast du ihn etwas k.o. geschlagen? Zum Glck nicht!, gab Fumer zurck. Er muss sich irgendwie eingeklemmt haben und war schon ziemlich blass um die Nase, als ich ihn fand. Htte ich ihn lieber ertrinken lassen sollen? Nein, natrlich nicht! Der Arme! Hannah war ganz besorgt. Was machen wir blo mit ihm? Fumer hat recht!, meldete sich Anouk zu Wort, der bis jetzt wortlos daneben gestanden hatte. Auch, wenn wir uns vor dem Wilden Agarrar frchten, sollten wir ihm trotzdem helfen. Schlie-lich ist er berhmt und berch-tigt und wie sollte sonst der nchste Huptling seinen Mut beweisen? Du willst ihm also nur helfen, damit ihr ihm weiterhin Zhne rausreien knnt? Hannah

    schttelte den Kopf. Hallo! schaltete Fumer sich vorsichtig ein, Ich unterbreche euch ja nur ungern, aber wenn wir nicht bald etwas unternehmen, dann wird der Bursche hier ganz lila und dann ist es vorbei. Das stimmte der Alligator wirkte schon recht leblos und atmete nicht mehr. Es war hchs-te Zeit! Kurzentschlossen sprang Anouk deshalb auf den Krper des Tieres und drckte dadurch das viele Wasser, welches der Alligator verschluckt hatte, heraus.

    13

  • Ein Wasserstrahl ergoss sich ber alle, der Wilde Agarrar begann zu husten und schlug schlielich die Augen auf. Mit einem Satz brachten sich Hannah und Anouk hinter Fumers breitem Rcken in Sicherheit. Der Alligator schttelte sich und schaute sich um. Irgendwie schien er aber nicht mehr der alte zu sein. Er sah viel freundlicher und netter aus und schnappte auch nicht mehr nach Fumer oder jemand anderem. Es sah sogar fast so aus, als wrde er ihnen zulcheln. Hannah war verblfft. Blinzelte der Alligator ihr etwa zu? Vorsichtig lugte sie hinter Fumer hervor, als Anouk hinter ihr pltzlich zu kichern anfing. Verwundert drehte sie sich zu ihm um. Wisst ihr noch, wie Fumer gestern den Alligator-Zahn gesucht hat?, feixte Anouk. Ich hab ihn gerade gefunden und ihr ratet bestimmt nicht, wo. Und tatschlich kam er grinsend mit dem Zahn in der Hand hinter Fumers Rcken hervor. Hannah und Fumer schau-ten erst ihn, dann einander an und zuckten die Schultern. Keine Ahnung! brummelte Fumer, Wo hast du ihn denn gefunden? Ich glaube, du hast gestern die ganze Zeit auf dem Zahn gesessen, denn er steckteganz schn fest in deinem Hinterteil! Fumer war perplex. Is nicht dein Ernst!, murmelte er und Na, da konnte ich ja lange suchen! Auch Hannah htte sich ausscht-

    ten mgen vor Lachen Kein

    Wunder, dass du ihn nicht gefunden hast! Und alle drei hielten sich die Buche. Den Alligator hatten sie beinahe vergessen. Der lag noch immer am Flussufer und schaute aufmerksam zu ihnen hinber. Anouks Blick wanderte langsam zu ihm hin, dann zum Zahn und wieder zurck zum Alligator, dann sag-te er Ich glaub ich wei, warum der Wilde Agarrar so grimmig war! Er hielt Fumer den Alligatorzahn vor die Nase, und der nickte. Wenn ich mir den Zahn anschaue, dann wundert mich das nicht. Agarrar muss furchtbare Zahnschmerzen gehabt haben; in dem Zahn hier ist ein richtig groes Loch! Das wrde auch erklren, warum er jetzt so friedlich ist. Hannah nickte. Einmal hat-te sie an ihrem Geburtstag furchtbares Zahnweh gehabt und konnte sich noch gut daran erinnern, wie erleichtert sie war, als der Zahnarzt ihr den kranken Zahn gezogen hatte. Das war ihr schnstes Geburtstags-geschenk gewesen!

    Siehst du!, sagte sie zu Anouk, der Arme! Schlimm genug, dass er Zahnweh hat die restlichen Zhne reien ihm dann auch noch die halbwchsigen Mchtegern-Huptlinge der ganzen Gegend raus! Da wre ich aber auch grimmig. Anouk schaute betreten drein. Du hast recht, gab er zu, vielleicht wre der Wilde Agarrar gar nicht so wild, wenn wir ein bisschen netter zu ihm wren. Es ist nur er

    sieht so gefhrlich aus und deshalb frch-ten sich alle vor ihm!

    www.schmusanna.de

    14

  • Zwei Ostfriesen gehen in

    einen Schuhladen und fragen nach Krokodillederschuhen. Die Halbschuhe

    kosten 900, - und die Stiefelletten 1.400, - . Da das zu teuer ist, beschlieen sie, selbst an

    den Nil zu fahren und dort ein Krokodil zu schieen. Gesagt getan. Sie stehen also am Nil und schieen

    ein Krokodil nach dem anderen. Nach dem 15., das sie auf den Uferstreifen werfen, sagt der eine zum

    anderen: Also, Horst, jetzt reichts mir aber! Eins knall ich noch ab, aber wenn das auch wieder

    keine Schuhe anhat, dann fahr ich wieder nach Hause!

    Treffen sich zwei Alligatoren. Sagt der eine

    Boah, ist mir bel! Ich hab gestern einen besoffenen Autofahrer gefressen und kann bis heute noch nicht vernnftig geradeaus schwimmen.Frag mich mal!, sagt der andere, Ich hab vor zwei Wo-chen einen gefressen, der war so hohl,

    dass ich immer noch nicht tauchen kann!

    Sagt der Alligator

    zum Fisch Hallo, Kleiner, na, bleibst du

    als Frhstck?

    Welche drei Worte machen

    einen Alligator glck-lich? Mann ber

    Bord!

    Ein Mann kommt zur

    Musterung. Wo wollen Sie denn hin? fragt der Ge-

    neral. Zur Marine. Knnen Sie denn schwimmen? Nein

    wieso? Haben Sie denn keine Schiffe?

    www.schmusanna.de

    15

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    Die drei blickten in Richtung des Alligators, der noch immer keine Anstalten machte, sei-nen Platz am Ufer zu verlassen. Vielmehr sah es so aus, als wrde er sie mit einem leichten Nicken seines Kopfes zu sich heranwinken,und aus seinem Maul blinkte etwas Goldenes heraus. Der Ring!, riefen Hannah und Anouk wie aus einem Mund, und Hannah wre beinahe schon losgerannt, aber Anouk und Fumer hielten sie zurck. Pass lieber auf, Hannah!, warnte Anouk, bei einem Alligator kann man nie sicher sein, ob er es ehrlich meint! Und auch Fumer brummel-te Lass lieber mich nachschauen, was da

    zwischen den Alligator-Zhnen hngt; mir kann der Kerl ja nichts anhaben! Vorsichtig nherte er sich dem Maul des Tieres, und Hannah und Anouk beobachteten gespannt und auch ein wenig ngstlich, was weiter passierte.

    Der Alligator hockte ganz ruhig am Ufer des Flusses und schaute Fumer entgegen. Er schien zu lcheln und fast wirkte es, als wolle er ihnen zeigen, dass sie keine Angst vor ihm zu haben brauchten. Als Fumer in Reichweite des Alligators kam, ffnete die-ser artig sein Maul. Und siehe da an einem

    seiner Zhne blinkte tatschlich der goldene Ring des Huptlings, nach dem Fumer am Grunde des Flusses gesucht hatte! Anouk erkannte ihn gleich wieder. Behutsam nahm Fumer den Ring an sich Hannah frchtete jeden Augenblick, dass der Alligator wieder zuschnappen und Fumer erneut ins Wasser zerren wrde! Aber nichts geschah, der Alligator blieb ruhig liegen und gab sich anscheinend groe Mhe, freundlich auszusehen.

    16

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    Da erinnerte Anouk sich an die Legende vom Alligatoren-Reiter. Er nahm all seinen Mut zusammen. Langsam und vorsichtig nherte er sich dem Wilden Agarrar, berhrte vor-sichtig mit seiner Hand den Kopf des Tieres und schaute ihm fragend in die Augen. Der

    Wilde Agarrar neigte kurz den Kopf, dann schien er Anouk mit einem kurzen Nicken anzudeuten, dass er ihm nichts tun werde. Und dann sprang Anouk auf den Rcken des Alligators, dieser drehte mit Anouk auf dem Rcken eine groe Runde und war ziemlich nett und so gar nicht mehr wild. Als sie

    17

  • zurckgekehrt waren, sah Anouk sehr stolz und sehr glcklich aus. Wenn das mein Vater sieht, sagte er, werde ich nie wie-der beweisen mssen, wie mutig ich bin! Dann fi el ihm ein, dass er nun, nachdem er die Schlange gefangen, den Zahn erhalten und den Ring gefunden hatte, alle Aufgaben

    gelst hatte und wieder nach Hau-se zurckkehren konnte.

    Anouk drehte sich zu Hannah

    und Fumer um.

    Was meint ihr?, fragte er, Wollen wir aufbrechen? Dank euch habe ich alles geschafft! Ich wrde euch gern mein Dorf zeigen! Kommt ihr mit? Wo ist denn dein Dorf?, fragte Hannah, und Anouk deutete quer ber den Fluss. Ganz in der Nhe von hier, auf der anderen Seite. Das Problem sind die Stromschnellen. Deshalb mssen wir von hier aus erst drei Tage fl ussab-wrts gehen. Dort ist eine fl ache Stelle, von der aus wir auf die andere Seite gelangen. Also in ungefhr sechs Tagen sollten wir mein Dorf erreicht haben. Von dort aus ist es noch einmal eine Tagesreise zu Fu, dann seid ihr in der Stadt. Sieben Tage?! Oje, der arme Mr. Fulton! Der macht sich bestimmt schon riesige Sorgen um uns. Ach, Fumer ob wir wohl jemals aus diesem

    Wald herausfi nden? Hannah seufzte. Das Problem ist das viele Wasser.

    Wenn wir ber das Wasser gehen knnten oder ein Boot htten,

    dann ginge alles viel schnel-ler!, antwortete Anouk.

    In diesem Moment hrten sie hinter

    sich ein lautes Platschen.

    www.schmusanna.dewww.schmusanna.de www.schmusanna.de

    18

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    Alle drei schauten in Richtung des Alli-gators. Dieser war bei Anouks letzten Worten ins Wasser geglitten, drehte sich nun zu ihnen um und prsentierte ihnen seinen Rcken, als wolle er sie einladen, darauf zu reiten. Und das taten sie auch! Der Alligator brachte sie in kurzer Zeit

    ber den Fluss, und bereits nach wenigen Stunden hatten die Freunde Anouks Dorf erreicht. Es war ein spektakulrer Aufzug, wie die drei in das Dorf einzogen! Zuerst kamen Hannah und Anouk auf dem Wilden Agarrar, dann folgte - vom vielen Wasser noch etwas zischend und dampfend - Fumer.

    www.schmusanna.de

    19

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    So etwas hatten die Dorfbewohner noch nie gesehen! Deshalb waren sie zunchst auch etwas zurckhaltend und vorsichtig. Als sie sahen, wie selbstsicher Anouk auf dem Alligator ritt und wie vertraut er mit Fumer sprach, waren sie sehr beeindruckt vom Mut und der Tapferkeit Anouks. Selbst Anouks Vater - der Mutigste im Dorf - rief Anouk zunchst zu sich und fragte ihn, was

    es mit den geheimnisvollen Fremden auf sich habe, die da in ihr Dorf gekommen waren. Dann aber kam er ihnen entgegen und gab erst Hannah und dann etwas zgerlich auch Fumer die Hand und hie sie alle herzlich willkommen.

    Wenig spter fand zu Ehren der Gste ein groes Fest statt, in dessen Verlauf Anouk

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    die Huptlingsweihe erhielt. Bei dieser Zeremonie durften Frem-de eigentlich nicht dabei sein, und schon gar keine Mdchen, wie Hannah emprt feststellte. So eine Gemeinheit!, sagte sie zu Fumero , da machen sie ein Fest und dann werden wir ausgeladen! Hier msste dringend mal was gendert werden! Anouk aber hatte schon dafr gesorgt, dass die beiden der Zeremonie aus einiger Entfernung zuschauen durften - Das ist eine groe Ehre! sagte er zu ihnen. Und so kam es, das Hannah und Fumer Zeugen wurden, wie die Dorf-bewohner Anouk zu ihrem zuknfti-gen Huptling erklrten. Und auch wenn Hannah die Gesnge und gemurmelten Beschwrungen nicht verstehen konnte, so kam ihr die Szene doch sehr bekannt vor, denn nichts anderes hatten die Jungen aus dem Waisen-haus immer beim Fuballspielen mit ihren Torschtzen gemacht. Und du kannst mir glauben, flsterte sie Fumer zu, die Gesnge von denen sind auch nicht gerade sehr verstndlich!

    Das Fest endete mit einem groen Festmahl - es gab gebratene Fische, Mais und zum

    Nachtisch Honig am Holzstiel und knusprig gerste Waldameisen. Hannah verzichtete selten auf ihren Nachtisch, aber diesmal lie sie lieber Fumer probieren. Die Feier dauerte bis weit in die Nacht, alle waren ausgelassen und sogar Fumer wagte ein Tnzchen. So glcklich und unbeschwert hatte Hannah Anouk noch nicht kennenge-lernt, und fast tat es ihr leid, dass sie am nchsten Morgen schon weiter mussten.

    21

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    Am nchsten Morgen begleitete Anouk die beiden bis zum Fluss. Dort verabschiedeten sie sich voneinander, und Anouk berreichte beiden noch ein Geschenk zum Abschied: Hannah den Alligatorzahn Als Glcksbringer! und Fumer einen Lederbeutel mit dem geheim-nisvollen Pfl anzensaft. Falls du mal wieder tauchen musst, mein Freund! Hannah versprach, ihn irgendwann wie-der zu besuchen, und dann schwammen Hannah und Fumer auf dem starken Rcken des wilden Agarrar zurck zur Stadt, von wo sie vor wenigen Tagen so zuversichtlich mit ihrem Dampfboot in das Rennen gestartet waren.

    23

  • Mr. Fulton sa auf dem Anlegesteg und sah schon von weitem sehr einsam, sehr klein und sehr niedergeschlagen aus. Alles der Hafen, der Gouverneurspalast und die umliegenden Huser wirkten leer und verlassen. Und auch Mr. Fulton schien aufbrechen zu wollen, denn er wandte sich gerade zum Gehen. Eben lie er seinen Blick noch einmal ber den Fluss schweifen, da entdeckte er Hannah und Fumer, die auf dem Rcken des

    Alligators schnell nherkamen. Trume ich?! Hannah? Monsieur Fumer? Und ist das tatschlich ein Alligator, auf dem Sie da

    www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    25

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    geschwommen kommen? Mr. Fulton traute seinen Augen kaum. Verblfft und ein wenig ngstlich stand er am Steg und erwartete ihre Ankunft, sichtlich erleichtert, dass der Alligator nicht selbst an Land kam, nachdem er Hannah und Fumer hatte absteigen lassen.

    Kommen Sie, Monsieur Fumer, bevor Sie nass oder gefressen werden! sag-te er hilfsbereit, aber Hannah winkte ab. Keine Sorge, Mr. Fulton, wir haben alles im Griff! Der Alligator ist unser Freund, und Fumer ist jetzt wasser-dicht! Und Fumer wendete sich kokett vor Mr. Fulton hin und her, um ihm seine mit dem neuartigen Material abgedich-teten Fugen vorzufhren. Er war ziem-lich stolz, und whrend es aus Hannah nur so hervorsprudelte,

    26

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    27

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    28

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    was sie alles erlebt und sich ausge-dacht hatten, nickte er ab und zu zustimmend und bedchtig.

    Mr. Fulton hrte sehr aufmerksam zu. Besonders interessierte er sich fr Fumers Schilderung seines Spaziergangs am Grunde des Mississippi. Vor allem die Abdicht-Methode lie er sich genau erklren, und mehrmals erkundigte er sich nach dem Namen der Pflanze, aus der der geheimnisvolle Saft gewon-nen worden war. Hier!, sagte Fumer schlielich, Anouk hat uns etwas davon mitgegeben! Wir dachten, Sie als Erfinder knnen es bestimmt gebrau-chen! Sie wissen gar nicht, wie recht Sie damit haben, Monsieur Fumer! erwiderte Mr. Fulton, Tatschlich habe ich genau nach so etwas gesucht!

    Und Mr. Fulton berichtete ihnen von seinem neuesten Projekt einem Tauchboot, das unter Wasser fahren konnte. Mein einzi-ges Problem ist bisher das Wasser gewesen ich konnte das Boot einfach nicht dicht bekommen; irgendwo drang immer Wasser ein. Vielleicht kommen wir ja mit diesem Pflanzensaft weiter. Und nach einer Weile seufzte er und sagte Ach! Wie froh bin ich,

    dass ihr wieder da seid! Ich dachte nmlich schon, ich sehe euch nie wieder! Nachdem unser Suchtrupp nur noch Trmmer und kaputte Fsser aus dem Wasser gefischt hatte, war ich wirklich verzweifelt. Weil der Fluss so verzweigt und das Gebiet so sumpfigist, wussten wir gar nicht, wo wir mit der Suche anfangen sollten. Leicht htte es meh-rere Wochen dauern knnen, euch zu finden. Zum Glck seid ihr heil wieder zurckgekom-men! Aber, warf Fumer ein, wie sieht es denn hier aus? Wo sind alle hin?

    Tja so wie es aussieht, hat Monsieur le Cornichon uns reingelegt. Das Land, auf

    29

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    dem wir uns befinden, gehrt nicht lnger der franzsischen Krone, sondern wurde an die USA verkauft, und alle franzsischen Beamten haben die Stadt verlassen. Kurz vor seiner Abfahrt hat Monsieur le Cornichon mich noch wissen lassen, dass er sich nicht lnger an die Verpflichtungen gebunden fhle, die er als Statthalter eines nicht mehr existierenden Landes gemacht ht-te. Und da meine Erfindung darber hinaus

    auch kaputt gegangen sei, wrde er sie auch niemandem zum Kauf empfehlen.

    Als Fumer das hrte, wurde er ganz verlegen. Er begann, hinter seiner Ofen-klappe herumzukramen, und hielt schlie-lich eine verbogene und rostige Schraube in seiner Hand. Hier, Mr. Fulton!, sagte er traurig, Das ist das Einzige, was von Ihrer Erfindung noch brig ist! Ich habe die ganze

    30

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    Zeit gut darauf aufgepasst, wie ich es versprochen habe. Knnen Sie sie noch irgend-wie gebrauchen? Mr. Fulton lchelte. Monsieur Fumer, sagte er gerhrt, Sie haben recht! Man soll sich von solchen Rckschlgen nicht entmutigen lassen! Wissen Sie was ich habe noch mehr Plne im Kopf. Und wenn ich mir Ihre neuartige Abdichtung so ansehe, dann habe ich auch gleich eine Idee fr meine neueste Erfin-dung! Wir sollten keine Zeit verlieren ich wei schon, an wen ich sie verkaufen kann. Wre doch gelacht, wenn wir am Ende nicht doch schlauer wren als Monsieur le Cornichon! Monsieur Fumer Hannah, wandte er sich an die beiden es wre mir eine Ehre, wenn

    31

  • 32

  • * Das gesamte damalige Louisiana wechselte fr 15 Milli-onen US-Dollar (oder 80 Millionen franzsische Francs) den Besitzer. Gemessen am heutigen Wert des Geldes w-ren das ca. 250 Millionen Dollar ein gnstiger Kaufpreis fr solch ein riesiges Gebiet.

    33

  • 34

  • 35

    * Die Cajun sind eine Bevlkerungsgruppe in den USA mit franzsischen Vorfahren. Deshalb haben sie eine eigene Sprache und Kultur. Cajun ist zum einen die Bezeichnung fr die Menschen selber, aber auch ihr Dialekt heit so. Die Cajun haben eine eigene Art zu kochen mit typischen Rezepten (die Cajun-Kche) und einen besonderen Musikstil (die Cajun-Musik) entwickelt. Und auch ein Landstrich ist nach ihnen benannt das Cajun-County im Sden Louisianas, wo besonders viele Cajun leben.

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    Sie beide mich begleiten wrden! Ich habe hier sogar schon die Fahrkarten fr die berfahrt. Und stolz zog Mr. Fulton drei Fahrkarten fr eine Schiffspassage nach Europa aus der Tasche. Eigentlich sollte das eine ber-raschung werden, falls wir unser Rennen gewinnen, sagte Mr. Fulton nachdenklich, aber ich fi nde, die Gelegenheit knnte nicht besser sein! Die Freunde schauten einan-der an. Nun ja, Mr. Fulton, sagte Fumer schlielich, gegen einen Besuch in meiner alten Heimat htte ich wirklich nichts einzuwenden! Was? Hannah schaute Fumer berrascht an, Du kommst aus Frankreich? Fumer nickte. Immerhin habe ich einen Accent auf meinem O! Aber das erzhle ich dir spter!, versprach er. Und ich muss zuge-ben, dass ich auch ein bisschen Heimweh habe! Und damit war es beschlossene Sache Hannah und Fumer wrden Mr. Fulton auf seiner langen Reise nach Frankreich begleiten.

    In den nchsten Tagen waren sie mit Packen und zahlreichen Reisevorbe-reitungen beschftigt. Auch muss-ten Boten zu den verschiedenen Suchtrupps geschickt werden, die noch immer in den Smpfen nach den Schiffbrchigen suchten, und Mr. Fulton hinterlie eine Nachricht, wo sie in Europa zu erreichen wren.

    Packen und zahlreichen Reisevorbe-Packen und zahlreichen Reisevorbe-reitungen beschftigt. Auch muss-reitungen beschftigt. Auch muss-ten Boten zu den verschiedenen ten Boten zu den verschiedenen Suchtrupps geschickt werden, die noch immer in den Smpfen nach den Schiffbrchigen suchten, und Mr. Fulton hinterlie eine Nachricht, wo sie in Europa zu erreichen wren.

    In den nchsten Tagen waren sie mit Packen und zahlreichen Reisevorbe-

    www.schmusanna.de

    Packen und zahlreichen Reisevorbe-reitungen beschftigt. Auch muss-ten Boten zu den verschiedenen ten Boten zu den verschiedenen Suchtrupps geschickt werden, die Suchtrupps geschickt werden, die noch immer in den Smpfen nach den noch immer in den Smpfen nach den Schiffbrchigen suchten, und Mr. Schiffbrchigen suchten, und Mr. Fulton hinterlie eine Nachricht, wo Fulton hinterlie eine Nachricht, wo sie in Europa zu erreichen wren. sie in Europa zu erreichen wren.

    36

  • www.schmusanna.dewww.schmusanna.de

    Nach einer Woche waren aber alle Aufga-ben abgeschlossen, und Hannah bestieg mit ihren Freunden das Schiff, das sie ber den Ozean nach Europa bringen sollte.

    Und whrend unsere drei Freunde sich auf den weiten Weg nach Frankreich machten, braute sich ber dem Atlantik schon das nchste Abenteuer zusammen.

  • Nachdem der dicke Monsieur le Cornichon wortbrchig geworden war, hatte Mr. Fulton beschlossen, ihm nach Frankreich hinterher zu reisen und ihn zur Rede zu stellen. Auerdem hatte er eine weitere erfolgversprechende Erfi ndung im Gepck, die er dem franzsischen Kaiser zum Kauf anbieten wollte. Die Fahrt ber den Atlantik war lang und gefhrlich, denn auf ihrer Reise mussten sie auch das berchtigte Bermu-dadreieck durchqueren. Was auf der berfahrt passierte, ob sie nach Frankreich gelangten und welche Abenteuer zuvor noch bestanden werden mussten das alles werden wir Euch in der nchsten Geschichte erzhlen!

    www.schmusanna.de