Schöne neue Welt: Psychiatrische „Zwangsfürsorge“ und das Scheitern der gemeindenahen...

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SCHÖNE NEUE WELT Psychiatrische „Zwangsfürsorge“ und das Scheitern der gemeindenahen Psychiatri e Veröffentlicht von der Citizens Commission on Human Rights Gegründet im Jahre 1969

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SCHÖNENEUE WELT

Psychiatrische „Zwangsfürsorge“ und dasScheitern der gemeindenahen Psychiatrie

Veröffentlicht von der Citizens Commission on Human Rights

Gegründet im Jahre 1969

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ie Psychiatrie gibt vor, dass sie die alleinigeAutorität für psychische „Krankheiten“ seiund dass nur sie wisse, was geisteskrank ist

und was nicht.

Die Fakten zeigen ein gänzlich anderes Bild:

1. PSYCHIATRISCH KLASSIFIZIERTE „STÖRUN-GEN“ SIND KEINE KRANKHEITEN IM MEDIZINI-SCHEN SINNE. In der Medizin gibt es strikte Kriterien,wann ein Zustand als Krankheit bezeichnet wird.Neben einer vorhersagbaren Reihe von Symptomenmuss auch die Ursache der Symptome oder ein gewis-ses Verständnis ihrer Physiologie (Funktion) belegtsein. Fieber und Frösteln beispielsweise sind keineKrankheiten, sondern lediglich Symptome. Malariaund Typhus dagegen sind Krankheiten. Krankheitenkönnen durch objektive Nachweise und körperlicheTests nachgewiesen werden. Für keine einzige der vie-len behaupteten psychischen „Krankheiten“ wurde jemals irgendein medizinischer Nachweis erbracht.

2. PSYCHIATER BEFASSEN SICH AUSSCHLIESS-LICH MIT PSYCHISCHEN „STÖRUNGEN“, NICHT MIT NACHWEISBAREN KRANKHEITEN. Während sich dieklassische Medizin mit körperlichen Krankheiten  beschäftigt, geht es in der Psychiatrie um „Störun-gen“. In Ermangelung einer bekannten Ursache odereines nachvollziehbaren physiologischen Ablaufswird eine Gruppe von Symptomen, die bei vielen ver-schiedenen Patienten beobachtet wird, als Störung

oder Syndrom bezeichnet. Joseph Glenmullen von derHarvard Medical School schreibt, dass es sich „beiallen psychiatrischen Diagnosen lediglich um Syndro-me [oder Störungen] handelt, also um eine Gruppevon Symptomen, bei denen ein Zusammenhang ver-mutet wird, aber eben nicht um Krankheiten“. Psy-chiatriekritiker Dr. Thomas Szasz, selbst emeritierterProfessor für Psychiatrie: „Im Unterschied zu denmeisten körperlichen Krankheiten gibt es keinen Blut-test oder andere medizinische Tests zur Feststellungdes Vorhandenseins oder Nichtvorhandenseins einerpsychischen Erkrankung“.

3. DIE PSYCHIATRIE HAT NOCH NIE EINE UR-SACHE FÜR IRGENDEINE „PSYCHISCHE STÖRUNG“GEFUNDEN

Führende Psychiatrieverbände wie dieWorld Psychiatric Association (WPA) und das Natio-nal Institute of Mental Health (NIMH) der Vereinigten

Staaten räumen ein, dass Psychiater weder die Ursa-chen oder die Heilung für irgendeine psychische Stö-rung kennen, noch wissen, was ihre „Therapien“ imPatienten genau bewirken oder anrichten. Ihre Diag-nosen und Methoden stützen sich ausschließlich aufTheorien und widersprüchliche Meinungen und sindohne jegliche wissenschaftliche Grundlage.

Ein früherer Präsident der World PsychiatricAssociation drückte es so aus: „Die Zeiten, in denenPsychiater glaubten, sie könnten psychisch Krankeheilen, sind vorbei. In Zukunft werden psychischKranke lernen müssen, mit ihrer Krankheit zu leben.“

4. DIE THEORIE EINES „CHEMISCHEN UN-GLEICHGEWICHTS“ IM GEHIRN ALS URSACHE(ANGEBLICHER) PSYCHISCHER STÖRUNGEN IST EINE UNBEWIESENE BEHAUPTUNG. NICHT MEHR.Eine weit verbreitete psychiatrische Theorie (undzudem eine fundamental wichtige für den Verkaufvon Psychopharmaka) unterstellt, dass psychischeStörungen die Folge eines chemischen Ungleichge-wichts im Gehirn seien. Wie für viele andere psychi-atrische Theorien gibt es auch für diese Behauptungkeinen biologischen oder andersartigen Beweis. AlsRepräsentant einer großen Anzahl von Experten aufdem Gebiet der Medizin und der Biochemie konsta-tiert Dr. phil. Elliot Valenstein, Autor des Buches Bla-ming the Brain: „[E]s gibt keine Tests, um den chemi-schen Zustand des Gehirns eines lebenden Menschen

einzuschätzen ...“.5. DAS GEHIRN IST NICHT DIE WIRKLICHE

URSACHE VON PROBLEMEN IM LEBEN. Ja, Menschenhaben Probleme und Sorgen, die zu psychischenSchwierigkeiten führen können, manchmal auch zuernsten. Aber es ist unlauter, schädlich und in nichtwenigen Fällen auch tödlich, diese Schwierigkeiten alseine unheilbare „Gehirnerkrankung“ darzustellen, dienur durch die Einnahme gefährlicher Pillen gelindertwerden könne. Diese Psychopharmaka sind häufigpotenter als herkömmliche Drogen und können Men-schen zu Gewalttaten verleiten oder in den Selbstmordtreiben. Und: Sie verschleiern die wahren Ursachenvon Problemen im Leben und schwächen die Lebens-

kraft der Betroffenen, mit der Folge, dass ihnen einemögliche wirkliche Genesung und die Hoffnung aufeine bessere Zukunft versperrt bleiben.

D

WICHTIGER HINWEISfür den Leser 

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INHALT

EINLEITUNG:Die Schädigung psychischkranker Menschen ......................

KAPITEL EINS

Die Ursprünge dergemeindenahen Psychiatrie ........

KAPITEL ZWEIGefährliche Drogen-„Behandlung“

KAPITEL DREI„Grausames“ Mitgefühl ...............

KAPITEL VIERDie Verbesserungder geistigen Gesundheit ............

EMPFEHLUNGEN ........................

Die Citizens Commission onHuman Rights International ........

SCHÖNENEUE WELTPsychiatrische „Zwangsfürsorge

und das Scheitern deGemeindenahe

Psychiatr

®

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Wie ist es um die geistige Gesundheitunserer Gesellschaft bestellt in einerZeit, in der es immer mehr Programmeder „gemeindenahen Psychiatrie“ fürpsychisch Kranke gibt, die mittlerweile

Milliarden Euro verschlingen?Die U.S. New Freedom Commission on Mental Health

veröffentlichte 2003 einen Bericht, in dem sie behauptete:„Für die meisten psychischen Krankheiten und schweren

emotionalen Störungen stehen nun effektive, moderneBehandlungen zur Verfügung, die für eine qualitativ hoch-wertige Fürsorge und Ge-nesung unverzichtbarsind“1.[Betonung hinzugefügt]

Das mag für all jene,die wenig über die Psychia-trie und die gemeindenahePsychiatrie wissen, wieeine großartige Neuigkeitklingen. Aber worum ge-nau handelt es sich beidiesen unverzichtbaren Be-

handlungsmethoden?Sie bestehen grundle-gend aus einer erzwungenenVerschreibung von Neuro-leptika (griech. „die Nerven angreifend“), d.h. Psycho-pharmaka, die wie eine chemische Lobotomie wirken.

In einem Bericht aus dem Jahre 2004 werden dieKosten für Neuroleptika, die zur Behandlung so genannterschizophrener Patienten in den Vereinigten Staaten einge-setzt werden, auf über 10 Millionen Dollar (8,2 MillionenEuro) pro Tag geschätzt.2 Gewöhnlich werden die Patien-ten lebenslang behandelt.

Wie viel sollten wir für Qualität, gute Pflege, Gene-sung und für die Möglichkeit, diesen Menschen wieder ein

produktives Leben zu ermöglichen, ausgeben?Gemäß mehreren unabhängigen, nicht-psychia-

trischen Forschungsexperimenten lautet die Antwort auf 

diese Frage: „Nicht viel“. Gute Fürsorge, die in Genesungund Reintegration resultiert, kann sehr kostengünstig seinund muss nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. Das Resul-tat kann dauerhaft sein, und – ganz wichtig – es kann ohnePsychopharmaka erreicht werden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in einerachtjährigen Studie herausgefunden, dass es psychischkranken Patienten in Indien, Nigeria und Kolumbien – alsoin drei ärmeren Ländern – bedeutend besser erging als

Patienten in den Vereinigten Staaten und anderen Indu-strienationen. Der Unterschied in der Behandlung bestand

darin, dass sich die ärme-ren Länder nicht auf Psychopharmaka verlas-sen haben. Eine Folgestu-die kam zu ähnlichenSchlussfolgerungen.3

In den 70er Jahrenführte Dr. Loren Mosher inden USA das Soteria-Projektdurch. Dieses Experiment  basierte auf der Theorie,

dass „Schizophrenie“ ohnePsychopharmaka über-wunden werden kann.  Jene Patienten, die keine

Neuroleptika erhielten, schnitten im Vergleich zu Patien-ten, die in Anstalten oder mit Psychopharmaka behandeltwurden, am besten ab. Schwedische, schweizerische undfinnische Forscher wiederholten das Experiment und bestätigten die Ergebnisse.

Zwischen 1973 und 1996 konnte Dr. Georgio Antonuc-ci in Italien einige der schlimmsten psychiatrischen Abtei-lungen auflösen, nachdem er schwer gestörte Patienten mitMitgefühl, Respekt und ohne Psychopharmaka behandelthatte. Innerhalb von Monaten verwandelten sich die

schlimmsten Abteilungen in die ruhigsten.Robert Whitaker enthüllt in seinen Buch Mad In Ame-

rica  , dass sich die Behandlungsergebnisse bei Menschen,

EINLEITUNGDie Schädigung psychisch kranker Menschen

E I N L E I T U N G

D i e S c h ä d i g u n g p s y c h i s c h k r a n k e r M e n s c h e n2

„Die Psychiatrie hat propagiert, dassschwere psychische ,Krankheiten‘

ausschließlich mit Neuroleptika ,behandelt‘werden können. Tatsächlich ist die Vergabe von Psychopharmaka an

psychisch kranke Patienten nicht nurunnötig – und teuer – sie verursacht auch

Gehirnschäden und schmälert die

Lebensqualität der Betroffenen.“– Jan Eastgate

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die an „Schizophrenie“ leiden, im Laufe der letzten 25 Jah-re tatsächlich verschlechtert haben. Sie sind heute nicht besser als im frühen 20. Jahrhundert, obwohl in den USAweltweit am meisten Neuroleptika konsumiert werden.

Was hat das zu bedeuten? Jeder vernünftige Natur-wissenschaftler wird Ihnen sagen, dass jede Theorie nur sogut ist, wie sie funktioniert. Er weiß, dass er weiterforschenmuss, wenn er auf Fakten stößt, die nicht zur Theorie pas-sen. Und er wird die Theorie anhand der tatsächlich ent-

deckten Belege entweder modifizieren oder verwerfen.Die Psychiatrie hat seit fast 50 Jahren die Theorie pro-

pagiert, dass schwere psychische „Krankheiten“ aussch-ließlich mit Neuroleptika „behandelt“ werden können.Diese Idee beruht jedoch auf einer Reihe von Fehlern.Tatsächlich ist die Vergabe von Psychopharmaka an psy-chisch kranke Patienten nicht nur unnötig und teuer – alsogewinnbringend –, sie verursacht auch Gehirnschädenund schmälert die Lebensqualität der Betroffenen.

Diese Broschüre deckt die Mängel der Psychiatrie auf einschließlich einiger ihrer Konstrukte sowie den Betrug,die Lügen und andere Täuschungen. Wenn man diesekennt, ist es sehr leicht nachzuvollziehen, warum Psychia-

ter jede alternative und bessere Lösung für psychischeStörungen angreifen würden.In Wirklichkeit haben wir es nicht nur mit einem Man-

gel an wissenschaftlichem Können oder Methoden zu tun,sondern überhaupt mit einer Pseudowissenschaft. Schein- bar positive Aussagen wie: „Es gibt klare wissenschaftlicheBeweise dafür, dass die neue Klasse von Psychopharmakadie Symptome von Schizophrenie und Depression besserund mit weniger Nebenwirkungen behandelt“, sind un- bewiesen und medizinischer Betrug.

Der Ansatz der Psychiatrie bei der Behandlung psy-chisch Kranker – wie die gemeindenahe Psychiatrie undandere psychiatrische Programme, die angeblich „auf dem neuesten Stand“ und „wissenschaftlich“ sind – ist

schlichtweg schlechte Wissenschaft und schlechte Medi-zin. Für die Psychiatrie ist dieser Ansatz jedoch ein sehreinträgliches Geschäft.

Es gibt funktionierende Alternativen zu den schädi-genden psychiatrischen Praktiken, die Verstand, Gehirnund den Körper in Mitleidenschaft ziehen. Gegenwärtig

drängt die Psychiatrie jedoch darauf, dass alle Kinder undErwachsenen dazu verpflichtet werden sollen, sich auf psy-chische Störungen überprüfen zu lassen. Diese Broschürerichtet sich an alle, die ein Interesse daran haben, die gei-stige und körperliche Gesundheit und die Freiheit ihrerFamilien, Gemeinden und Nationen zu bewahren. Bittelesen Sie die folgenden Informationen, denn es muss etwasfür diejenigen getan werden, die wirkliche Hilfe benötigen.

Mit herzlichen Grüßen

 Jan EastgatePräsidentin derCitizens Commission on Human Rights International

E I N L E I T U N G

D i e S c h ä d i g u n g p s y c h i s c h k r a n k e r M e n s c h e n3

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Die gemeindenahe Psychiatrie wurde alsLösung für die Probleme psychiatrischer Anstalten propagiert. Sie stellte sich jedoch als kostspieliger Fehlschlag heraus.

Bereits in den 70er Jahren wurden in Amerika außerhalb der psychiatrischenKliniken derart viele Neuroleptika und Antidepressiva verschrieben, dass mandamit drei bis vier Millionen Menschenganztägig unter Psychopharmaka setzenkönnte.

Das niederländische Institut für psychi-sche Gesundheit und Sucht berichtete,dass die europäischen gemeindenahenPsychiatrie-Programme zu Obdachlosig-keit, Drogensucht, Kriminalität, Störungender öffentlichen Ordnung und zu Arbeits-losigkeit geführt haben.

Im Jahre 1993 erklärte der australischeBeauftragte für Menschenrechte, BrianBurdekin, dass die Dezentralisierungder Psychiatrie ein „Betrug“ und einFehlschlag waren. Im Jahre 1999 wurdedieser Fehlschlag auch von britischenBeamten bestätigt.

Zwischen 1969 und 1997 explodiertedas Budget für die gemeindenahePsychiatrie (CMH) in den USA um

6.000%. Mittlerweile belaufen sich diegeschätzten Kosten auf ungefähr11 Mrd. Dollar (9 Mrd. Euro) pro Jahr.

WICHTIGE FAKTEN

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KAPITEL EINSDie Ursprünge der gemeindenahen Psychiatrie

K A P I T E L E I N S

D i e U r s p r ü n g e d e r g e m e i n d e n a h e n P s y c h i a t r i e5

Die gemeindenahe Psychiatrie ist eine  bedeutende Expansionsinitiative derPsychiatrie. Sie begann in den 60er  Jahren in den USA und verbreitetesich in den 70er und 80er Jahren auch

in anderen Ländern einschließlich Deutschland. Siehat der Psychiatrie in den letzten vier JahrzehntenMilliarden eingebracht.Vor dieser Zeit wurden Patienten oft unter katastro-

phalen Bedingungen inpsychiatrischen Anstal-ten verwahrt, zurRuhigstellung mit Psy-chopharmaka vollge-pumpt und dann häufigihrem Drogentaumelüberlassen. Aufgrunddieser unhaltbaren Zu-stände erhöhte sichwährend der 50er Jahrevon allen Seiten derDruck, dem Mangel an

Ergebnissen und densteigenden Kosten abzu-helfen.Die gemeindenahe Psy-chiatrie wurde alsLösung für all diese Pro-  bleme propagiert. Sie basierte auf der Vorstellung,dass man Patienten – aufgrund neu entwickelterNeuroleptika – nun wieder in die Gesellschaft entlas-sen könnte. Die weitere Betreuung würde von staat-lich finanzierten Einrichtungen, den so genanntenZentren für gemeindenahe Psychiatrie, übernommenwerden. Diese würden sich um die Patienten in derGemeinde kümmern und die Neuroleptika austeilen,

die sie unter Kontrolle halten würden. Die Regierungwürde damit Geld sparen und die Verbesserung der

Patienten würde sich beschleunigen. Dieser Planwurde „Dezentralisierung“ genannt.Der Psychiater Jack Ewalt wies damals auf ein nochumfassenderes Ziel dieser Dezentralisierung hin:„Das Programm soll den Notleidenden, den Gestör-ten, Langsamen, Kranken und den Gesunden allerAltersgruppen dienen... .“4 [Betonung hinzugefügt]Mit anderen Worten: Psychiater würden sich über diepsychisch kranken Personen hinaus bei den Gesun-

den eine Klientel für ihrePsychopharmaka er-schaffen.

 Von „Schlangen-gruben“ zum„Schlangenöl“

Der Autor PeterShrag schrieb, dass„bereits in den 70er Jah-ren außerhalb der psy-chiatrischen Kliniken der-art viel Neuroleptika und

Antidepressiva verschrie-  ben wurden, dass mandamit drei bis vier Millio-nen Menschen ganztägigunter Psychopharmakasetzen könnte. Das ist das

Zehnfache der Menschen, die gemäß den Angaben[der Psychiater] so gestört sind, dass man sie inAnstalten stecken müsste, wenn es keine Psychophar-maka gäbe.“5

Dr. Thomas Szasz, emeritierter Professor für Psy-chiatrie, erklärte, dass die vielversprechenden Ange-

 bote der Psychiatrie „einfach das neueste Schlangenöldes psychiatrischen Berufsstandes waren: Psycho-

pharmaka und Dezentralisierung. Wie üblich stelltenPsychiater ihre neueste Masche als ,revolutionären

„Die ,gemeindenahe Psychiatrie‘ würdenicht nur Einzelpersonen behandeln,

sondern ganze Kommunen. Wenn sie könnte, würde sie den

Bürgermeister und alle Leute, die sichfür die Stadt engagieren ... als

,Patienten‘ behandeln. Sie würdedie ganze Gesellschaft nehmen undnicht nur Einzelpersonen. ... und die

Psychopharmaka sind ihr machtvollstes Werkzeug. ...“

– Peter Shrag, Autor von Mind Control 

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Durchbruch der Wissenschaft‘ und als ,Reform derMoral‘ dar, und präsentierten sie als Behandlung undBürgerfreiheiten.“ Sie behaupteten, Psychopharmaka„linderten die Symptome psychischer Krankheiten undwürden es den Patienten ermöglich, die Psychiatrien zu

verlassen. Gemeindenahe Psychiatriezentren wurdenals ein zwangloser Rahmen zur Bereitstellung der

 besten zur Verfügung stehenden psychiatrischen Dien-ste beworben. Mit diesen Behauptungen rechtfertigtenPsychiater die erzwungene Verabreichung von Psycho-pharmaka und die Umsiedlung ihrer Anstaltspatienten.Es klang großartig. Leider war es gelogen.“6

Selbst die American Psychiatric Association (APA)gibt in der Publikation   Madness and Government zu,dass „ ... [P]sychiater ge-genüber gewählten Re-gierungsvertretern denEindruck erweckten,dass Heilung die Regelund nicht die Ausnahmewar ... . ÜbersteigerteErwartungen wurdennicht gedämpft. Kurzum,die gemeindenahen Psy-chiatriezentren wurdenzu sehr als heilende Ein-

richtung angepriesen.“7

In Wirklichkeit wur-den die gemeindenahenPsychiatriezentren zulegalisierten Drogenver-triebsstätten, die nichtnur ehemalige Anstalts-patienten mit Psycho-pharmaka versorgten,sondern auch Rezepte anPersonen ohne „ernsthaf-te psychische Probleme“ausstellten.

Die Dezentralisie-rung schlug fehl und bisheute kämpft die Ge-sellschaft mit ihren kata-strophalen Folgen.

2001 berichtete Dr.Dorine Baudin vom nie-

derländischen Institut für Psychische Gesundheit undSucht, dass die europäischen Programme für ge-meindenahe Psychiatrie „zu Obdachlosigkeit, Drogen-sucht, Kriminalität, Störungen der öffentlichen Ord-nung, zu Arbeitslosigkeit und zu Intoleranz gegenüberAndersdenkenden geführt haben.“8

Der US-Verbraucherschützer Ralph Nader be-

zeichnete die gemeindenahe Psychiatrie als eine „stark  beworbene, aber gescheiterte soziale Innovation … .“

K A P I T E L E I N S

Die Ursprünge der gemeindenahen Psychiatrie6

Die gemeindenahe Psychiatrieist eine „stark propagierte, jedochgescheiterte soziale ,Innovation’.“

Sie „zeigt das bekannte Musterfrüherer Versprechungen der

Psychiatrie, die ... falsche Hoffnungenüber bevorstehende Lösungen

weckte, um letzten Endes nurdie Probleme zu rekapitulieren,die sie lösen sollte.“

– Ralph Nader, US-Verbraucherschützer

Ralph Nader

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Sie „zeigt das bekannte Muster früherer Versprechun-gen der Psychiatrie, die mit großer moralischer Inbrunsteingeführt wurden [und] falsche Hoffnungen über

  bevorstehende Lösungen weckten, um letzten Endesnur die Probleme zu rekapitulieren, die sie lösen

sollte ... .“

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In Australien erklärte der Beauftragte für Men-schenrechte, Brian Burdekin, im Jahre 1993, dass dieDezentralisierung der Psychiatrien ein „Betrug“ undein Fehlschlag sei. Im Jahre 1999 wurde dieser Fehl-schlag auch von den britischen Behörden bestätigt.10

In den USA ist zwischen 1969 und 1997 das Budgetfür die gemeindenahe Psychiatrie von 143 MillionenDollar (117 Millionen Euro) auf über 9 Milliarden Dollar(7,3 Milliarden Euro) explodiert. Das ist ein mehr als6000%iger Anstieg der Finanzmittel für die nur 10-facheAnzahl der Patienten. Was noch bezeichnender ist: Esgibt keine Resultate. Allein in den USA betragen diegeschätzten Kosten heute fast 11 Milliarden Dollar

(9 Milliarden Euro) pro Jahr.Diese exorbitanten Milliardenkosten für unwirk-

same Behandlungen wären für sich allein schon mehrals schlimm genug. Darüber hinaus hat ein Komiteedes US-Kongresses aber auch herausgefunden, dassin gemeindenahen Psychiatriezentren zwischen40 Millionen Dollar (33 Millionen Euro) und 100 Millio-nen Dollar (82 Millionen Euro) zweckentfremdet wur-den – und zum Beispiel geradewegs in die Taschen vonPsychiatern flossen.11

Psychiater haben das Versagen der Dezentralisie-rung immer wieder auf eine mangelnde Finanzierungder gemeindenahen Psychiatrie geschoben. In Wirklich-

keit haben jedoch sie die durch Psychopharmaka verur-sachte Krise selbst herbeigeführt und dann unverfrorennoch mehr Gelder gefordert.

607%

6.242%D ie Ausgaben für Zentren der gemeindenahenPsychiatrie [in den USA: Community Mental HealthCentres, CMHC] haben sich gegenüber der Anzahl

der Nutzer dieser Einrichtungen mehr als verhundertfacht. Abgesehen davon, dass hier Milliarden von Steuergeldern  verschluckt werden, haben die Zentren gegenüber ihrenPatienten versagt und sind nichts weiter als eine legaleDrogenabgabestelle für Obdachlose.

GEMEINDENAHEPSYCHIATRIE

Exorbitante Kosten, kolossaler Fehlschla

 Anstieg der Nutzung gemeindenaherPsychiatriezentren und ambulanter

psychiatrischer Behandlung in den USA 

 Anstieg der Kosten für gemeindenPsychiatriezentren und ambu

psychiatrischer Behandlung in den

VERSAGEN DERGEMEINDENAHENPSYCHIATRIE1963: Unter dem Psychiater RobertFelix (rechts)führte Das National Institute of Mental Health(NIMH) als psychiatrisches

Forschungsinstitut der USA eingemeindenahes Psychiatrieprogrammein, das hauptsächlich aus derVergabe bewusstseinsverändernderPsychopharmaka bestand. DasProgramm löste einen internationalenTrend aus: Unter Drogen stehendePatienten. Unfähig und obdachlos.Zwischen 1959 und 1994 wurdenmehr als 47 Milliarden Dollar(37,6 Milliarden Euro) dafür aus-gegeben. Es war ein erbärmlicherFehlschlag.

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BewusstseinsveränderndeNeuroleptika bilden das zerstörerischeFundament der gemeindenahenPsychiatrie-Programme.

Psychopharmaka behindern dienormale Gehirnfunktion und erzeu-gen ein ähnliches Krankheitsbild wiedie Lobotomie, die durch Psycho-pharmaka ersetzt wurde.

Obdachlose, die auf der StraßeGrimassen schneiden und mit sichselbst sprechen, zeigen damit häufigdie durch eine Psychopharmaka-behandlung verursachten Schäden.

Neuere Neuroleptika (Antipsychotika)kosten wesentlich mehr als ihre

 Vorgänger, in einem Fall sogar dasDreißigfache. Eines dieser neuenNeuroleptika kostet 3.000 bis 9.000Dollar (2.500 bis 7.400 Euro) mehrpro Patient, ohne dass sich dadurchdie Symptome, Nebenwirkungen oderdie allgemeine Lebensqualität ver-bessert hätten.

Diese Psychopharmaka können zuschweren Nebenwirkungen führenwie beispielsweise zu Diabetes. Ineinigen Fällen können sie sogar zumTod führen. Zwischen 1994 und 2002bekamen 288 Neuroleptika-PatientenDiabetes; 75 Patienten erkranktenschwer und 23 starben.

Psychopharmaka können suizidalesoder gewalttätiges Verhalten

 verursachen.

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 WICHTIGE FAKTEN

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Die Einführung gemeindenaher Psychia-trieprogramme für psychisch Krankewäre ohne Entwicklung und Einsatz vonNeuroleptika, auch Antipsychotikagenannt, nicht möglich gewesen.

Die erste Generation von Neuroleptika, heute ge-wöhnlich als „typische Antipsychotika“ bezeichnet,tauchte in den 60er Jahren auf. Sie wurden heftig bewor-

 ben als „Wundermittel“, die „es ermöglichen, dass die

meisten psychisch Kranken rasch und erfolgreichambulant behandelt werden und wieder einen wertvol-len Platz in der Gesell-schaft einnehmen kön-nen.“12

Diese Behauptungenwaren falsch. Vera Sharavstellte 2003 in einem Arti-kel des  American Journal of Bioethics fest: „Die Realitätwar, dass die Therapie dievorderen Stirnlappen zer-störte. Diese machen den

wesentlichen Unterschiedim menschlichen Gehirnaus. Die seit den 50er Jah-ren eingesetzten Neurolep-tika ,funktionierten’, in-dem sie die normalen -Gehirnfunktionen behin-derten. Sie dämpften diePsychose, verursachtenaber ein Krank heitsbild, das oft schlimmer war als derZustand, gegen den sie verschrieben worden waren –ähnlich wie die Lobotomie, die durch Psychopharmakaersetzt wurde.“13

Obdachlose, die Grimassen schneiden und Selbst-

gespräche führen, sieht man häufig auf der Straße. Siezeigen gewöhnlich Auswirkungen solcher, durchPsychopharmaka verursachten Schäden. „Tardive Dys-

kinesie“ (tardiv , spät erscheinend, und dyskinesia  , anor-male Muskelbewegung) und „tardive Dystonie“ (dysto-nie , abnormale Muskelspannung) sind durch Neurolep-tika verursachte irreparable Zustände, bei denen sichdie Muskeln von Gesicht und Körper verziehen undunkontrolliert verkrampfen.

„Man könnte die durch Psychopharmaka hervor-gerufenen Reaktionen so zusammenfassen, dass einBeobachter leicht auf die Idee kommen könnte, dass die

 betroffene Person psychisch krank und vielleicht sogargefährlich ist. Jemand, der auch nur geringfügig an sol-

chen Reaktionen leidet,hätte es sehr schwer, vomDurchschnittsbürger als

  ,normal’ angesehen zuwerden“, schreibt PamGorring in  Mental Disorderor Madness? 14

Neuroleptika-Patien-ten werden schwerfällig,apathisch, bewegungs-arm, weniger aufgeweckt,

  bekommen einen leerenBlick und ein ausdruckslo-ses Gesicht. Die Sprech-weise wird langsam undmonoton. Solche Patienten

  beschweren sich überSchläfrigkeit, Schwäche,Apathie, Antriebslosigkeitund einen Verlust von

Interesse an derUmgebung.15

Robert Whitaker, Autor des Buches Mad in America , berichtet: „Das Bild, das wir heute von der Schizophre-nie haben, ist nicht das von Verrücktheit – was auchimmer das sein mag – in ihrem natürlichen Zustand. All

die Merkmale, die wir heute mit Schizophrenie assozi-ieren – der unbeholfene Gang, die ruckartigen Armbe-wegungen, der leere Gesichtsausdruck, die Schläfrig-

K A P I T E L Z W E I

G e f ä h r l i c h e D r o g e n - „ B e h a n d l u n g “9

„Die Erschaffung des Märchens einerneuen Wunderdroge konnte sorgfältiggeplant werden. Das war auch bei den

[neueren Neuroleptika] der Fall.Die Geschichte hinter der Fassademedizinischer Errungenschaften ist

 jedoch geprägt von Gier, Todesfällen

und der vorsätzlichen Täuschung deramerikanischen Öffentlichkeit.“

– Robert Whitaker, Mad in America: Bad Science, Bad Medicine , and the Enduring 

Mistreatment of the Mentally Ill 

KAPITEL ZWEIGefährlicheDrogen-„Behandlung“

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keit, der Mangel an Initiative – sind Symptome, diezumindest zu einem großen Teil“ auf die Auswirkungender Neuroleptika zurückzuführen sind. „Das, was wirals das Denken, Verhalten und Aussehen von ,Schizo-phrenie-Kranken‘ wahrnehmen, ist in Wirklichkeit

durch Psychopharmaka verursacht. Es ist kein Zeichendes natürlichen Verlaufs einer ,Krankheit‘.“ 16

Im Hinblick auf die Verbesserung der Lebensqualitätvon Patienten zeigen Neuroleptika erbärmliche Resultate:Eine Befragung von Neuroleptika-Patienten im Jahr 1999ergab, dass sich 90% deprimiert fühlten, 88% fühlten sichsediert (schläfrig) und 78% beschwerten sich überschlechtes Konzentrationsvermögen. Über 80% der Men-schen mit der Diagnose „Schizophrenie“ sind chronisch

arbeitslos.17 Anders gesagthaben sich die Versprechun-gen von Heilung seit Jahrzehn-ten niemals bewahrheitet.

Als in den 80er Jahren der

Patentschutz auslief undwesentlich günstigere Gene-rika erhältlich wurden, fielendie Preise für die wichtigstenMarken dramatisch – sie wur-den unprofitabel.18 Das allesänderte sich in den frühen 90er  Jahren, als neu patentierteNeuroleptika, auch „atypischeAntipsychotika“ genannt, ein-geführt wurden – begleitet vonnoch lauteren Lobeshymnenals ihre Vorgänger. Die alten

Neuroleptika wurden plötzlichals mangelhaft hingestellt.19

Psychiatrische Experten-Meinungen wurden bemüht,um zu verbreiten, dass „es kla-

re wissenschaftliche Beweise dafür gibt, dass die neueKlasse von Medikamenten die Symptome von Schizo-phrenie und Depression mit weit weniger Nebenwir-kungen behandeln kann.“ Die Meinungen wurden als„Konsensrichtlinien von Experten“ bezeichnet, obwohl eskeinerlei wissenschaftliche Analysen, Überblicksstudienoder klinische Versuchsreihen gab.20

Nach der Herausgabe dieser Richtlinien sahen sichPsychiater nun endlich imstande, öffentlich zuzugeben,

was sie schon immer gewusst hatten: dass die früherenPsychopharmaka die Wahnvorstellungen oder Halluzina-tionen nicht unter Kontrolle gebracht hatten; dass zwei

„Die seit den 50er Jahren

 verwendeten Neuroleptika,funktionierten‘, indem siedie normalen Gehirnfunktionenbehinderten. Sie dämpften die

Psychose, verursachten aber einKrankheitsbild, das oft schlimmerwar als der Zustand, gegen densie verschrieben worden waren –

ähnlich wie die Lobotomie,die durch Psychopharmaka

ersetzt wurde.“– Vera Sharav in

 American Journal of Bioethics, 2003

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Drittel der Patienten „ein Jahr nach ihrem psychotischenAnfall noch immer psychotische Symptome zeigten“, unddass 30% der Patienten überhaupt nicht auf die Psycho-pharmaka ansprachen – eine Rate, die bis zu den 80er Jah-ren kaum jemals erwähnt worden war.

Neuere Neuroleptika (Antipsychotika) kostenwesentlich mehr als ihre Vorgänger, in einem Fall sogardas Dreißigfache.21 Eines der neueren Neuroleptika

kostet 3.000 bis 9.000 Dollar (2.500 bis 7.400 Euro) mehrpro Patient, ohne dass sich die Symptome, Nebenwir-kungen oder die allgemeine Lebensqualität verbesserthätten. Zwischen 1991 und 2003 stiegen die Verkaufs-zahlen von Antipsychotika in den USA um 1.500% von

unter 500 Millionen Dollar (409 Millionen Euro) auf über8 Milliarden Dollar (6,5 Milliarden Euro). Die interna-tionalen Umsätze betrugen im Jahre 2002 über

Die meisten Menschen, denen Psychopharmaka ver-schrieben werden, werden nicht darüber informiert, dass

 viele dieser Mittel als anhaltende Nebenwirkung Gesichts-lähmung und Körperkrämpfe hervorrufen können. Die Neuro-leptika (Antipsychotika) schädigen das extrapyramidale System(EPS), das ausgesprochen komplexe Netzwerk von Nervenfasern,das die Motorik (Bewegungsabläufe) steuert. Dies resultiert in Mus-kelstarre, Krämpfen und verschiedenen zwanghaften Bewegungen(siehe Bild rechts). Die Gesichts- und Körpermuskeln ziehen sichzusammen, was zu unnatürlichen Grimassen und zu seltsamen,bizarren Verrenkungen des Körpers führt.

Psychiater sind sich über die verheerenden Nerven-schädigungen bewusst, die durch Psychopharmaka hervorgerufenwerden. Sie kennen auch das Risiko, dass bei Patienten das so

genannte „neuroleptische maligne Syndrom“ auftreten kann.Dabei handelt es sich um eine Reaktion auf Giftstoffe, die sich beimPatienten durch Fieber, Verwirrung, Aufregung und extreme Steif-heit zeigt. Diese Reaktion kann und hat auch tatsächlich in Zehn-tausenden von Fällen zum Tod geführt.

Es gibt noch etwas, was von Psychiatern nicht erwähnt wird.Sie haben die durch ihre Psychopharmaka verursachten Schädenan Patienten einfach zur „psychischen Störung“ erklärt. Und sokönnen sie die Krankenkassen für die „Behandlung“ nun „doppeltzur Kasse bitten“. Angeblich sind es die Störungen, die das „neu-roleptische maligne Syndrom“ hervorrufen. Sie sollen auch für dieParkinson’sche Krankheit verantwortlich sein, die in Wirklichkeitdurch Neuroleptika hervorgerufen werden kann. Es überraschtnicht, dass diese Chemikalien den Verstand eines Patienten völlig

durcheinander bringen können. Langjährige Dokumentationenbelegen, dass sie bei Personen, die sie einnehmen, Geisteskrank-heit verursachen.

ZERSTÖRUNGVON MENSCHENLEBEN

Durch Neuroleptika verursachte Schäden

K A P I T E L Z W E I

G e f ä h r l i c h e D r o g e n - „ B e h a n d l u n g “11

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Es ist keine Frage, dassdie Öffentlichkeit vor ge-walttätigem und psychoti-schem oder verrücktem Ver-halten geschützt werden

muss. Aber die Vorstellung,dass dieses gefährliche Ver-halten psychisch krankerPatienten von ihrem Geistes-zustand herrührt, ist einevon Psychiatern fabrizierteLüge ebenso wie die Idee,dass wir dieses „Risiko“ –falls erforderlich auch ohneZustimmung des Betroffe-nen – durch Medikamentie-rung der Patienten mit Neu-roleptika reduzieren sollten.Die Wahrheit ist, dass das

Problem weder in der Ab-wesenheit der Psychophar-maka noch in dem Versäum-nis liegt, sie einzunehmen.Die Psychopharmaka selbst  bewirken gewalttätige Im-pulse.

❚ „Auch wenn die Öf-fentlichkeit glaubt, dass ,verrückte’ Leute zu gewalt-tätigem Verhalten neigen“,so Robert Whitaker, trifftdas auf „Psychiatriepa-

tienten“ vor der Ein-führung von Neuroleptikanicht zu. Vier Studien zeig-ten, dass Patienten, die vor1955 aus psychiatrischenAnstalten entlassen wordenwaren, entweder genausohäufig oder seltenerVerbrechen begingen alsder Bevölkerungsdurch-schnitt. „Acht Studien, diezwischen 1965 und 1979durchgeführt wurden, zei-gen jedoch, dass entlassene

Patienten häufiger verhaftetwurden ... . Akathisie [extre-me, durch Psychopharmaka

verursachte Ruhelosigkeit]trug eindeutig dazu bei.“23

❚ Antipsychotika mö-gen eine Psychose zeitweiligdämpfen, machen eine

Person aber auf lange Sichtanfälliger dafür.24

❚ Eine 1988 in The Jour-nal of Nervous and MentalDisease veröffentlichte Studieüber den Einsatz von Neu-roleptika bei Schizophre-nen zeigte bei leicht erhöh-ten Dosen von Neurolepti-ka eine markante Zunahmegewalttätigen Verhaltens.25

❚ Eine Studie aus dem  Jahr 1990 stellt fest, dass50% aller Schlägereien in

psychiatrischen Abteilun-gen mit Akathisie in Zusam-menhang standen. Eine an-dere Studie kam zu demSchluss, dass mittlere bishohe Dosen eines gebräuch-lichen Neuroleptikums etwadie Hälfte der Patientendeutlich aggressiver mach-te. Die Patienten beschrie- ben es als „den aggressivenImpuls, jedermann in derNähe anfallen zu müssen.“26

Gemäß einer Studieüber ein schwächeres Anti-psychotikum trat nach Ein-nahme des Mittels bei achtvon 80 Patienten „extremeWut und feindseliges Ver-halten auf.“ Eine Frau, die bis zum Zeitpunkt der Ein-nahme von Tranquilizernnicht für gewalttätiges Ver-halten auffällig gewordenwar, „bekam am vierten Tageinen Schreianfall und be-drohte ihre Mutter einige

Minuten lang mit einemSteakmesser, das sie ihr anden Hals hielt.“

K A P I T E L Z W E I

G e f ä h r l i c h e D r o g e n - „ B e h a n d l u n g “12

Studien kamen zu dem Schluss,

dass mittlere bis hohe Dosen eines

gebräuchlichen Neuroleptikums etwa die

Hälfte der Patienten deutlich aggressivermachte. Die Patienten beschrieben es als

„den aggressiven Impuls, jedermann in der

Nähe anfallen zu müssen“.

Mamoru Takuma  Andrea Yates

 Jeremy StrohmeyerEdmund Kemper III

David HawkinsEric Harris

Viele medizinische Studien belegen, dass Psychopharmakagewalttätiges oder suizidales Verhalten hervorrufen können.

Die obigen Personen aus den USA, Australien und Japan befandensich in psychiatrischer Behandlung und erhielten Psychopharmakaals sie brutale Morde an insgesamt 39 Menschen begingen.

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D ie neuen „Wunder“-Neuroleptika (oder „atypi-schen Antipsychotika“) wurden dem Rummelder Medien und Fachleute nicht gerecht.27 IhreGeschichte geht weit über bloße Lügen in der

 Werbung zum Zwecke der Profitmaximierung hinaus.❚ Der Autor Robert Whitaker fand durch Nutzung

des U.S. Freedom of Information Act (FOIA, Informations-freiheitsgesetz) heraus, dass Versuche mit atypischenPsychopharmaka keineswegs die Behauptungen derPharmaindustrie bestätigten, dass die neuesten Neurolep-tika sicherer und effektiver seien als die herkömmlichen.

 Jeder 145. Patient, der an den Versuchen teilgenommenhatte, starb. Diese Todes-fälle wurden in der wissen-schaftlichen Literatur nieerwähnt. Zudem erlitt jeder35. Patient durch einbestimmtes atypisches Neu-roleptikum derart schwere

Nebenwirkungen, dass sieper der Definition der FDA (Food and Drug Administra-tion) zu einem lebensbe-drohlichen Zwischenfallführten bzw. zu einem Vor-fall, der eine Einweisung inein Krankenhaus erforderte.

❚ Im Jahr 2000 veröf-fentlichte das British Medi- 

cal Journal  die Ergebnisseeiner mehrjährigen Studie

  von Dr. John Geddes, der

unabhängige klinische Ver-suchsreihen mit insgesamtüber 12.000 Patienten auf die Effektivität und die Gefahren von typischen und atypi-schen Antipsychotika hin untersucht hatte. Das Ergebnis:„Es gibt keinen klaren Beweis dafür, dass die atypischen

  Antipsychotika wirksamer oder besser verträglich sind alsdie konventionellen Antipsychotika.“ 28

❚ Eine Studie von Forschern aus Yale, die im November2003 im   Journal of the American Medical Association 

 veröffentlicht wurde, fand ebenfalls keine statistisch oder kli-nisch bedeutsamen Vorteile dieser neuen Psychopharmaka.29

❚ Im Jahr 2003 zog die New York Times ihre früherenLobeshymnen für neue Antipsychotika zurück und erklärte:

„Sie wurden als neue Wunderdrogen angekündigt, vielsicherer und wirkungsvoller in der Behandlung von Schizo-phrenie als alles, was es je gegeben hatte.“ Aber nun gibt

es „den sich verhärtenden Verdacht, dass ernste Nebenwir-kungen auftreten können wie etwa Diabetes, die in einigenFällen zum Tode führen.“ 30 Zwischen 1994 und 2002 beka-men 288 Patienten von den neuen Antipsychotika Diabe-tes, 75 wurden schwer krank und 23 Menschen starben.

❚ Die New York Times bezog sich dabei auch auf einebereits 20 Jahre alte Erkenntnis, dass nämlich eines dieserPsychopharmaka des öfteren lebensbedrohliche Verän-derungen im Blutbild hervorruft. Daher müssen die Patien-ten zur Kontrolle regelmäßig Bluttests machen, was dieBehandlung weiter erhöht.

❚ Im Artikel heißt es weiter, dass es bei einigen derneueren Mittel eine Verbin-dung zu Erkrankungen derBauchspeicheldrüse gebenkönnte. Auch die Gewichts-zunahme stellte ein Problemdar – einige Patienten nah-men bis zu 33 Kilogramm

zu. Studien zeigten eben-falls, dass es den Patientenbesser ging, wenn siedie Psychopharmaka nichtmehr nahmen.31

Die neueren Antipsy-chotika haben nicht weni-ger, sondern mehr und vorallem schwerere Nebenwir-kungen. Dazu gehören:Erblindung, tödliche Blut-gerinnsel, Herzrhythmus-störungen, Herzinfarkt,

geschwollene und tropfen-de Brüste, Impotenz undsexuelle Funktionsstörun-

gen, Blutkrankheiten, schmerzhafte Hautausschläge,Krämpfe, Geburtsschäden, extreme innerliche undäußerliche Rastlosigkeit, Tod durch Leberversagen, und eineSelbstmordrate, die zwei bis fünf Mal höher liegt als bei„Schizophrenen“ im allgemeinen sowie Gewalt undschwere Körperverletzung vor allem bei jüngeren Patienten.

  Aber die körperlichen Auswirkungen umfassenimmer noch nicht das ganze Problem. Viele Patientenbeklagen sich darüber, dass die Psychopharmaka sie gei-stig abtöten, ihnen jede Lebenslust, ihre Willenskraft undden Lebenssinn rauben. Auch wenn sich die Gefahren

und Nebenwirkungen im Detail etwas geändert haben,so wirken atypische Neuroleptika immer noch wie eine„chemische Lobotomie.“ 32

FALSCHE „WUNDER“Lebensbedrohliche Therapien

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Bevor Sie diese Broschüre zu Endegelesen haben, werden 20 weitereMenschen in eine psychiatrische Klinik eingewiesen und dort in den meistenFällen auch brutal behandelt werden.Es könnte auch einen Ihrer Freunde,ein Familienmitglied oder einenNachbarn treffen.

Durch das Einweisungsverfahrenkann eine Person für unbestimmte

Zeit – manchmal für Jahre – in einerKlinik festgehalten werden und beider Entlassung kann dem Patienteneine erzwungene ambulante„Behandlung“ auferlegt werden.

Die meisten Zwangseinweisungs-gesetze beruhen auf der Vorstellung,dass eine Person für sich selbst oderandere eine Gefahr darstellt, wennsie nicht in eine Anstalt kommt.Gleichzeitig müssen Psychiater jedocheinräumen, dass sie gefährliches Verhalten nicht voraussagen können.

Die meisten zwangseingewiesenenPersonen haben weniger Rechteund Schutz durch das Gesetz alsKriminelle, obwohl sie kein Zivil-oder Strafgesetz verletzt haben.

Dr. Michael McCubbin, Forschungs-assistent, und Dr. David Cohen,Professor für Soziale Dienste, beide von der Universität Montreal, sindder Meinung, dass „das ,Recht auf Behandlung‘ heutzutage zumeist ein

‚Recht‘ auf Zwangsbehandlung“ ist. ...33

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WICHTIGE FAKTEN

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Das Drängen der Psychiater zum Ausbauder gemeindenahen Psychiatrie gehteinher mit einer Forderung nach mehrVollmachten zur Zwangseinweisung.Gegenwärtig wird in den Vereinigten

Staaten alle 75 Sekunden eine Person in die Psychiatriezwangseingewiesen. Eine Studie aus dem Jahr 2002zeigt, dass die Zahl der Zwangseinweisungen inDeutschland, England, Finnland, Frankreich, Öster-

reich und Schweden steigt, wobei Deutschland inner-halb von acht Jahren einen Anstieg um 70 % aufweist.34

Bevor Sie diese Bro-schüre zu Ende gelesenhaben, werden 20 weitereMenschen in eine psychia-trische Klinik eingewiesenund dort in den meistenFällen auch brutal behan-delt werden. Es könnteauch einen Ihrer Freunde,ein Familienmitglied odereinen Nachbarn betreffen.

Psychiater argumen-tieren auf raffinierte Wei-se, dass Gesetze zurZwangseinweisung Akteder Güte seien; dass esgrausam wäre, einenWahnsinnigen oder Gei-stesgestörten in seinemgepeinigten Zustand zu belassen. Solche Behauptun-gen beruhen jedoch auf der Annahme, dass Psychiaterhilfreiche und funktionierende Behandlungen zur Ver-fügung stellten, und dass sie Erfahrung in der Diagno-stizierung und Vorhersage von Gefährlichkeit hätten.

Beide Annahmen sind offenkundig falsch.

Eine psychiatrische Neuroleptika-„Behandlung“erzeugt nicht nur jene Art von Gewalt oder Unzurech-nungsfähigkeit, die gemäß der gegenwärtigen Gesetze

einen Grund zur Zwangseinweisung oder zur ambu-lanten Zwangsbehandlung darstellt, sondern sie setztden Patienten auch größeren körperlichen und seeli-schen Risiken aus. Das Resultat der erzwungenengemeindenahen Psychiatriebehandlung sind unfähige,unter Drogen stehende und häufig obdachlose Men-schen.

Der Aufenthalt in der Psychiatrie kann einelebenslange Strafe sein. Das Einweisungsverfahren

kann eine Person für unbestimmte Zeit – oft für Jahre– in der Anstalt festhalten. Bei der Entlassung kann

dem Patienten einezwangsweise ambulante„Behandlung“ auferlegtwerden.

Robert Whitakerdrückt das so aus: „Regie-rungen setzten rechtlichdurch, dass Gemeinde-mitglieder ,antipsychoti-sche‘ Mittel einnehmenmüssen. Das ist eine mas-

sive Ausweitung derstaatlichen Kontrolle überdie psychisch Kranken.“35

Die meisten Einwei-sungsgesetze beruhen auf der Vorstellung, dass einePerson eine Gefahr fürsich selbst oder andere

darstellt, wenn sie nicht in eine Anstalt kommt. EineArbeitsgruppe der American Psychiatric Association(APA) räumte 1979 in einer Stellungnahme für denObersten Gerichtshof der USA ein, dass „die Fach-kompetenz der Psychiatrie bei der Vorhersage von ,Gefährlichkeit‘ nicht gegeben ist.“

Terrence Campbell schrieb 1994 in einem Artikelim  Michigan Bar Journal: „Die Genauigkeit klinischerBeurteilung von zukünftigen Ereignissen entspricht

KAPITEL DREI„Grausames“ Mitgefühl

„Die Genauigkeit klinischer Beurteilung von zukünftigen Ereignissen entspricht

oft nicht mehr als puren Zufall. DieForschungsliteratur zeigt, dass es in

54% bis 94% der Fälle zu Fehlern beider Vorhersage der Gefährlichkeit

kommt. Die durchschnittlicheFehlerrate liegt etwa bei 85%.“

– Terrence Campbell, Michigan Bar Journal , 1994

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oft nicht mehr als dem puren Zufall. Die Forschungs-literatur zeigt, dass es in 54% bis 94% der Fälle zu Feh-lern bei der Vorhersage von Gefährlichkeit kommt. Diedurchschnittliche Fehlerquote liegt etwa bei 85%.“

Im Jahr 2002 erklärte der Vizepräsident der japa-

nischen Psychiatervereinigung, Kimio Moriyama, dieUnfähigkeit der Psychiater zur Vorhersage zukünfti-gen Verhaltens einer Person folgendermaßen: „Diepsychische Krankheit eines Patienten und kriminelleTendenzen sind vom Wesen her verschieden, und es istder medizinischen Wissenschaft unmöglich vorher-zusagen, ob jemand wahr-scheinlich zum Wiederho-lungstäter wird.“36

Eine andere List derPsychiater liegt in der Be-hauptung, Zwangseinwei-sung würde das „Recht auf Behandlung“ der Person

schützen. Ganz abgesehendavon, dass die „Behand-

lung“ eine Fiktion ist, sind Zwangseinweisungsgesetzetotalitär.

Professor Dr. Szasz sagt: „Ob wir es zugeben odernicht: Wir haben die Wahl, ob wir Fürsorge nur unterZwang oder mit der Zustimmung des Betroffenen durch-

führen. Derzeit ist Pflege ohne Zwang – wenn der Betrof-fene angeblich ein psychisches Problem hat – keine akzep-table Lösung“ bei professionellen Überlegungen über diePsychiatriepolitik. „Die herkömmliche Erklärung für dieAusklammerung dieser Option ist, dass die Psychia-triepatienten an einer Gehirnkrankheit litten, die ihre

Fähigkeit zu einer vernünf-tigen Kooperation zunichtemachen würde.“

Professor Szasz sagt,dass dies falsch ist. „Diegesamte Geschichte lehrtuns, vor Wohltätern auf der Hut zu sein, die ihren

Schützlingen die Freiheitentziehen.“37

Das Ergebnis der Zwangs-behandlung der gemeindenahen

Psychiatrie ist, das wir heuteMillionen von unfähigen und

unter Drogen stehenden Menschen

haben, die obdachlos auf derStraße leben.

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Bei den „psychiatrischen Gerichten“ in den USA handelt es sich umEinrichtungen, die etabliert wurden, um sich mit Festnahmenwegen eines Vergehens oder eines nicht gewalttätigen Kapital-

 verbrechens zu beschäftigen. Anstatt eine Person die Verantwortung fürihre Taten übernehmen zu lassen, wird sie in eine psychiatrischeEinrichtung eingewiesen [Anmerkung: Vergleichbar mit dem Maßregel-

 vollzug in Deutschland]. Die Überlegung ist, dass sie an einer Geistes-krankheit leidet, die mit Psychopharmaka gut behandelt werden könne.Dies ist eine weitere Form erzwungener „gemeindenaher psychia-trischer Behandlung“.

Dr. phil. Nancy Wolff, Leiterin des Zentrums für psychiatrische

Dienste und Strafrechtsforschung, sagt, „...Es gibt keinerlei Beweis dafür,dass Geisteskrankheit per se die wichtigste oder unmittelbare Ursache fürrechtswidriges Verhalten ist. ... Obwohl der Glaube an die Behandlungals Schutzschild sehr verlockend ist, ... kamen die meisten Patienten, dieaktiv an diesen anmaßenden gemeindenahen Behandlungspro-grammen teilnahmen, weiterhin häufig in Kontakt mit der Strafjustiz ...Die schlimmsten Kriminellen erhielten die teuerste Behandlung. ...“

„Außerdem“, sagt Dr. Wolf, „macht diese Art Sonderstatus für psy-chisch kranke Straftäter die Krankheit für das Verhalten verantwortlichund nicht die Person selbst. Das eröffnet der Person die Möglichkeit, ihr

 Verhalten mit der Krankheit zu entschuldigen.“ 40

Bei der Überprüfung von 20 „psychiatrischen Gerichten“ befanddas Bazelon Center for Mental Health Law, dass „diese Gerichte alsZwangsmittel fungieren können – was in vielerlei Weise mit einem

umstrittenen Eingriff oder mit Zwangsbehandlung vergleichbar ist. EinePerson wird unter Androhung gerichtlicher Sanktionen zur Teilnahme aneiner Behandlung gezwungen. Die einzigen verfügbaren Dienstleistun-gen sind jedoch die eines Systems, das zu helfen bereits versagt hat. Zu

  viele öffentliche psychiatrische Systeme bieten wenig mehr als die Verabreichung von Medikamenten. ...“ 41

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es klare Hinweise dafürgibt, dass die Billigung der Regierungen von „psychiatrischen Gerichten“und von „Gemeindeüberwachung“ (wie es in einigen europäischenLändern genannt wird) dazu führen wird, dass mehr Menschen in einLeben mit geistig und körperlich gefährlichem Drogenkonsum und

 Abhängigkeit gezwungen werden ohne Hoffnung auf Heilung.

VERLORENESRECHT

„Psychiatrische Gerichte“

Dr. Michael McCubbin, Forschungsassistent, undDr. David Cohen, Professor für Soziale Dienste, beidevon der Universität Montreal, sind der Meinung, dass„‚das Recht auf Behandlung‘ heute zumeist aus einem‚Recht‘ auf Zwangsbehandlung besteht....“38 Artikel 5

Abs. 4 der Konvention zum Schutze der Menschen-rechte und Grundfreiheiten garantiert: „Jedermann,dem seine Freiheit durch Festnahme oder Haft entzo-gen wird, hat das Recht, ein Verfahren zu beantragen,in dem von einem Gericht über die Rechtmäßigkeitder Haft entschieden wird und im Falle der Wider-rechtlichkeit seine Entlassung angeordnet wird.“ DieAllgemeine Erklärung der Menschenrechte der Ver-einten Nationen empfiehlt einen ähnlichen Schutz.

Trotzdem werden als Folge psychiatrischerZwangseinweisungsgesetze jede Woche Tausende vonMenschen ohne die ihnen zustehende Einschaltungder Gerichte festgenommen. Die meisten zwangsein-gewiesenen Personen haben weniger Rechte und

weniger Schutz durch Gesetze als ein Krimineller,obwohl sie kein Zivil- oder Strafgesetz verletzt haben.

George Hoyer, Professor für Gemeindemedizinan der Universität Tromsö in Norwegen, schreibt:„Psychisch schwer kranken Patienten fehlt es wederan Einsicht noch ist ihre Zurechnungsfähigkeit ge-schwächt….“39

Es verletzt die grundlegenden, allen Menscheninnewohnenden Rechte, wenn eine„psychisch kranke“Person ihrer Freiheit beraubt wird, indem sie in einepsychiatrische Klinik zwangseingewiesen wird undihr dort eine Behandlung aufgezwungen wird, obwohlsie explizit widersprochen hat, sich der möglicherwei-

se gefährlichen Behandlung zu unterziehen. Verletzung der Menschenrechte

Wie schnell kann man eingewiesen werden? Fol-gende Beispiele zeigen, wie schnell es gehen kann:

❚ 1992 litt der 74-jährige William an Herzproble-men und benötigte eine Sauerstoffflasche zum Atmen.Er bejahte die Frage seiner Haushälterin, ob er sich de-primiert fühle. Innerhalb von 30 Minuten stand einPfleger der örtlichen Psychiatrie vor der Tür, um ihnmitzunehmen. Als William sich weigerte, rief der Pfle-ger die Polizei. Die Beamten hängten ihn von seinerSauerstoffflasche ab, durchsuchten ihn nach Waffen,zwangen ihn in das Polizeiauto und fuhren ihn in die

Psychiatrie. Ohne weitere Untersuchung wurde ergegen seinen Willen 72 Stunden „zur Beobachtung“ wegen

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ERFUNDENE KRANKHEITENDiagnostische Pseudowissenschaft 

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„ G r a u s a m e s “ M i t g e f ü h l  19

A n der Wurzel aller hier diskutieren Probleme und  vieler anderer liegt ein System der Diagnosepsychischer Störungen, das in einem solchen

 Ausmaß unwissenschaftlich ist, dass es an Betrug grenzt.Die psychiatrische Bibel zur Diagnose psychischer

Störungen ist das Diagnostische und Statistische Manual 

Psychischer Störungen oder DSM . Erstmals 1952 veröf-fentlicht, listet die aktuelle Ausgabe – das DSM-IV – bereits374 psychische Störungen. Aus diesem Handbuch stam-men die Diagnosen, mit denen Psychiater eine Personbelegen. Die Psychiatrie kann keine psychischenKrankheiten heilen, da siederen Ursachen nichtkennt. Daher ist auch eineeinmal vergebene psychia-trische Krankheitsbezeich-nung etwas, das der Personbis ans Lebensende anhaf-ten wird.

„Medizinische Diagno-sen führen von einer augen-scheinlichen Ursache übereine passende Behandlungzu einer anzunehmendenPrognose. Im Unterschieddazu handelt es sich bei denim DSM-IV  [und ICD-10*  ]aufgelisteten Störungen umBegriffe, zu denen mandurch Mehrheitsbeschlussgelangte“ – durch Abstim-mung unter den Vorstands-

mitgliedern der APA – „unddie in hohem Maße für dieRechnungsstellung entwor-fen wurde“, berichtet diekanadische Psychologin Dr.Tana Dineen. 43   Von einerobjektiven Wissenschaftkann also keine Rede sein.

Psychiater geben zu, dass sie nicht einmal definierenkönnen, was sie da behandeln:

❚ Über Schizophrenie geben die DSM-IV -Autoren fol-gendes zu: „Selbst wenn das Komitee dies versucht hätte,hätte es keine Einigung darüber erzielt, was diese Krankheitist. Sie konnte sich nur auf den Namen einigen.“

❚ Im DSM-III bestätigen Psychiater: „...die Ätiologie[Ursache der psychischen Störungen] ist unbekannt. Eine

Reihe von Theorien wurde vorgeschlagen, um zuerklären, wie diese Störungen entstehen – nicht immerüberzeugend.“

❚ Im DSM-IV heißt es, der Begriff „psychische Stö-rung“ würde weiterhin verwendet, weil „wir keinengeeigneten Ersatz gefunden haben.“

Dr. Sydney Walker, Psychiater, Neurologe und Autor von A Dose of Sanity warnt vor der Gefahr, sich auf dasDSM zu verlassen: „Unglücklicherweise kann das DSMdrastische Auswirkungen auf Ihr Leben haben. ... Die

  Auswirkungen des Manuals sind weit außerhalb der  Arztpraxen zu spüren:Zu Hause, in Büros,Gerichtssälen und inGefängnissen. Das DSM 

kann verwendet werden,um Ihre Eignung als Vateroder Mutter zu bestim-men, Ihre Fähigkeit, eine

  Arbeit zu erledigen, undsogar Ihr Recht, eine be-stimmte politische Parteizu unterstützen. Es kanndazu verwendet werden,einen Kriminellen im Ge-fängnis festzuhalten odereinen Mörder wieder indie Gesellschaft zu entlas-sen. Es kann verwendetwerden, um Ihr Testamentfür ungültig zu erklären,Ihre rechtsgültigen Ver-

träge zu brechen oderIhnen das Recht zu verweigern, ohne Zustim-mung des Gerichts zu hei-raten. Es ist erschreckend,dass ein Buch so vielMacht hat. Aber es istkeine Übertreibung. …

Ich glaube, die Öffentlichkeit und die Psychiatrie müssenselbst erkennen, dass die DSM-Bezeichnungen als medi-zinische ,Diagnosen‘ nicht nur nutzlos sind, sondernpotenziell auch großen Schaden anrichten können – ins-besondere wenn sie als Mittel verwendet werden, umindividuelle Freiheiten abzusprechen oder als Waffe in

den Händen bezahlter psychiatrischer Gutachter vorGericht verwendet werden.“ 44

*ICD-10: (Nachschlagewerk) Internationale Klassifizierung von Krankheiten, Abschnitt über Geisteskrankheiten

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Die Psychiatrie hat niemals irgendetwasgeheilt. Statt dessen hat sie infolge ihresexzessiven Umgangs mit gefährlichenNeuroleptika den Großteil der Geistes-krankheit selbst geschaffen, die nun verzweifelt nach Heilung verlangt.

Medizinische Studien zeigen, dass diescheinbar geistigen Probleme vielerPatienten tatsächlich von unentdecktenkörperlichen Krankheiten oder Zuständenherrühren. Damit ist kein „chemischesUngleichgewicht“ im Gehirn gemeintoder eine „vom Gehirn ausgehendeErkrankung“. Vielmehr handelt es sichum einen wirklichen körperlichen Zustandmit einem wirklichen Krankheitsbild,

das von einem kompetenten Arzt be-handelt werden kann.

In einer in den Archives of General 

Psychiatry  veröffentlichten Studie wirdfestgestellt, dass verschiedene medizini-sche Krankheiten Symptome aufweisenkönnen, die der Schizophrenie ähneln,darunter auch eine durch Psycho-pharmaka verursachte Psychose mit Verfolgungswahn und Halluzinationen.

Eine gründliche körperliche Untersuchung

der Patientin „Frau J.“, die als schizo-phren eingestuft wurde nachdem sieStimmen hörte, brachte zutage, dass ihrKörper die als Energiequelle fürs Gehirnnotwendige Glukose nicht richtig verar-beiten konnte. Sie erholte sich nachdemdies behandelt wurde und zeigte nichtmehr die geringsten Anzeichen ihresfrüheren psychischen Zustandes.

Dr. Thomas Szasz, emeritierter Professorfür Psychiatrie, rät: „Jegliches kriminelle Verhalten sollte durch das Strafrechtgeahndet werden. Psychiater sollten

davon ausgeschlossen werden.“

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WICHTIGE FAKTEN

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Es gäbe einen öffentlichen Aufruhr, wenn  jemand auf der Straße Amok laufen undLeute angreifen würde, weil ihm derenVerhalten nicht gefällt, und er diese danneinsperren und mit Psychopharmaka oder

Strom foltern würde. Der Übeltäter würde wegen tätli-chen Angriffs und schwerer Körperverletzung ange-klagt und für viele Jahre eingesperrt werden.

Weil es sich bei dem Übeltäter aber um einen

Psychiater handelt und seine brutalen Handlungenmit Begriffen wie „psychiatrische Pflege“ oder dem„Recht auf Behandlung“verschleiert werden, wirddie systematische psychi-sche Verkrüppelung vie-ler Millionen Menschen  jedes Jahr ignoriert. Derunschuldige Patient wirdweggesperrt und derÜbeltäter darf weiterhinfrei herum laufen, umseine Verbrechen zu wie-

derholen.Wenn jeder Psychia-ter die volle rechtlicheGewalt hat, eine gewalt-same Zwangseinweisung einer Person anzuordnen(Entführung); das Recht, diese Person dann körper-lichem Schmerz und seelischem Stress auszusetzen(Folter) mit dem Ergebnis eines dauerhaften psychi-schen Schadens (grausame und ungewöhnlicheStrafe); und er schließlich nicht beweisen muss, dassdie Person tatsächlich ein Verbrechen begangen hat(ordentliches Gerichtsverfahren), dann hätten wireinen totalitären Staat per Definition.

Dr. Szasz schreibt in seinem Buch Psychiatric

Slavery: „Wenn Leute nicht wissen, was ,man sonstnoch machen könnte‘ zum Beispiel mit einem lethargi-

schen, zurückgezogenen Jugendlichen, einem Klein-kriminellen, einem Exhibitionisten oder mit schwierigenGroßeltern, dann rät ihnen unsere Gesellschaft imGrunde, den ,Täter‘ in eine psychiatrische Anstalt zustecken. Wenn wir das überwinden wollen, werden wireine steigende Zahl humaner und vernünftiger Alter-nativen zur Zwangseinweisung in die Psychiatrie schaf-fen müssen. Altersheime, Werkstätten, Übergangsheimefür arme Menschen deren Familienbande zerbrochen

sind, fortschrittliche Gefängnisse – wir brauchen dieseund viele andere Einrichtungen, damit die Aufgaben

übernommen werden, diewir derzeit den Psychia-trien überlassen.“

Angemessene medi-zinische Untersuchungendurch Diagnosespeziali-sten außerhalb derPsychiatrie sind für jedenpsychisch kranken Men-schen ein äußerst wichti-ger erster Schritt auf 

dem Weg zur Genesung.Medizinische Studien zei-gen immer wieder, dassdie scheinbar geistigen

Probleme vieler Patienten tatsächlich von nicht entdeck-ten körperlichen Krankheiten oder Zuständen herrühren.Das bedeutet nicht, dass ein „chemisches Ungleich-gewicht“ im Gehirn oder eine „vom Gehirn ausgehendeErkrankung“ vorhanden ist, sondern ein echter körperli-cher Zustand mit einem wirklichen Krankheitsbild, dervon einem kompetenten Arzt behandelt werden kann.

Gewöhnliche medizinische Probleme könnenVerhalten und Aussehen verändern. Der ehemaligePsychiater William H. Philpott, heute Spezialist für

ernährungsbedingte Gehirnallergien, berichtet: „DieSymptome eines Vitamin-B12-Mangels reichen von

K A P I T E L V I E R

D i e Ve r b e s s e r u n g d e r g e i s t i g e n G e s u n d h e i t21

„Die falsche Diagnostizierung einerkörperlichen Krankheit als psychische

Erkrankung kann zu lebenslanger Abhängigkeit von Psychopharmaka, zu

Unproduktivität, körperlichem undsozialem Verfall und zu zerstörten

Träumen führen.“

– Dr. Sydney Walker III, Neurologe und Psychiater, Autor von A Dose of Sanity 

KAPITEL VIERDie Verbesserungder geistigen Gesundheit 

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K A P I T E L V I E R

D i e Ve r b e s s e r u n g d e r g e i s t i g e n G e s u n d h e i t22

schlechter Konzentration über lethargische Depressio-nen bis hin zu massiver Unruhe und Halluzinationen.Es wurde offensichtlich, dass gewisse Nährstoffe neu-rotische und psychotische Reaktionen stoppen unddass diese Ergebnisse rasch eintreten konnten.“

Es ist enorm wichtig, dass Einrichtungen zurBehandlung psychisch Kranker mit einer vollständi-gen Diagnoseausrüstung und kompetenten All-gemeinärzten ausgestattet sind.

Mit gefährlichen, gewalttätigen Personen mussman sich unabhängig von der Psychiatrie befassen.Professor Szasz sagt, es gebe „ganz sicher gefährliche

Leute“, aber „Gefährlichkeit sollte kein abstrakterpsychologischer Zustand sein, sondern es sollte eineSchlussfolgerung auf der Grundlage sein, dass jemandeinen illegalen Gewaltakt begangen hat und aufgrunddessen angeklagt, vor Gericht gestellt und verurteilt

worden ist. In diesem Fall sollte er bestraft, nicht ,be-handelt‘ werden. Im Gefängnis und nicht in der Klinik.“Wenn jemand ein Verbrechen begeht, dann gibt es

Strafgesetze, die angewandt werden können. Szaszsagt des weiteren: „Jegliches kriminelle Verhalten soll-te durch das Strafrecht geahndet werden. Psychiatersollten davon ausgeschlossen werden.“

Der italienische Arzt Dr. Giorgio Antonucci glaubt anden Wert des menschlichen Lebens und daran,dass Kommunikation sogar einen psychisch

schwerst gestörten Menschen heilen kann, nicht jedochZwangseinweisung und unmenschliche körperlicheBehandlung.

Im Instituto di Osservanza in Imola, Italien, behandel-te Dr. Antonucci Dutzende so genannter schizophrener

Frauen, von denen die meisten schon lange Zeit an ihreBetten geschnallt oder in Zwangsjacken gesteckt wordenwaren. Alle „üblichen“ psychiatrischen Behandlungenwurden abgebrochen. Dr. Antonucci befreite die Frauen

 von ihren Fesseln und verbrachte täglich viele, viele Stun-den damit, mit ihnen zu sprechen und „durch ihr Deliriumund ihre Qualen zu dringen“. Er hörte Geschichten über

 jahrelange Verzweiflung und Leiden in der Anstalt.Er stellte sicher, dass

die Patienten mit Mitgefühlbehandelt wurden, mitRespekt und ohne Psycho-pharmaka. Unter seinerFührung verwandelte sichdie schlimmste Abteilungin die ruhigste. Nach einpaar Monaten waren seine„gefährlichen“ Patientenfrei und gingen ruhig im

  Anstaltsgarten spazieren.Irgendwann wurden sieaus der Anstalt entlassenund viele lernten zumersten Mal in ihrem Lebenzu arbeiten und für sich

selbst zu sorgen.Die überragenden

WIRKSAME BEHANDLUNG Wirkliche Hilfe

Dr. Antonucci behandelte seine Patienten mit Mitgefühl und Kommunikation - und ohne Psychopharmaka.

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K A P I T E L V I E R

D i e Ve r b e s s e r u n g d e r g e i s t i g e n G e s u n d h e i t23

Es liegt kein unergründliches Geheimnis hinterdem Anstieg sinnloser Gewalt, von Verbrechen,Selbstmord unter Jugendlichen, den unzähligenObdachlosen in unseren Städten und zahllosen ande-ren Anzeichen von Geisteskrankheit in unserer heuti-

gen Gesellschaft. Sie sind nicht verursacht von einersich ausbreitender Geisteskrankheit, die nach mehr"gemeindenaher psychiatrischer Behandlung" ver-langt. Sie stellen vielmehr ein sich ausbreitendesProblem von Geisteskrankheit dar, für das diePsychiater und ihre Behandlungsmethoden entschei-dend mitverantwortlich sind.

Die Psychiatrie hat niemals irgend etwas geheilt.Statt dessen hat sie durch ihren großzügigen Umgangmit gefährlichen Antipsychotika den Großteil jenerGeisteskrankheit geschaffen, der jetzt verzweifelt nachHeilung ruft.

Professor Szasz bringt es auf den Punkt: "...Psychiater waren zu großen Teilen für die Problemeverantwortlich, die sie angeblich zu lösen versuchthaben." Sie sind daher die Letzten, an die wir unswenden sollten, um die Probleme der Obdachlosigkeit,der Gewalt und der geistigen Gesundheit im allgemei-nen zu lösen.

Ergebnisse von Dr. Anto-nucci waren auch wesent-lich kostengünstiger. SolcheProgramme legen dauerhaft

Zeugnis dafür ab, dass esauch für die schwer Betroffe-nen ernsthafte Lösungenund Hoffnung für dieZukunft gibt.

Eine Zuflucht der Hoffnung

Dr. Loren Mosher, klini-scher Professor für Psychia-trie an der School of Medi-cine der Universität von Kali-fornien in San Diego und

ehemaliger Vorstand desZentrums für Schizophrenie-Studien des U.S. NationalInstitute of Mental Health,schrieb im Jahre 1999 fol-gendes:45„1971 eröffnete ichdas Soteria House. … Jun-ge Menschen, bei denen,Schizophrenie‘ diagnosti-ziert worden war, lebtendort ohne Behandlungdurch Psychopharmakazusammen mit Betreuern, die dafür ausgebildet waren,zuzuhören und sie zu verstehen und die ihnen Unter-

stützung und Sicherheit boten und ihre Erfahrungenakzeptierten. Der Grundgedanke war, dass Schizophreniehäufig leichter mit sinnvoller zwischenmenschlicher Bezie-

hung als mit Medikamentenüberwunden werden kann.“

  Als Teil des Projektswurde bei Personen, die

erstmals die Diagnose Schi-zophrenie erhalten hatten,die Soteria-Behandlungs-methode mit der „üblichen“Psychopharmaka-Behand-lung der psychiatrischenKliniken verglichen.

„Das Experiment funk-tionierte besser als erwartet.Bereits nach sechs Wochenhatten sich beide Gruppendeutlich und in vergleichba-rer Weise verbessert,

obwohl die Soteria-Patien-ten im Normalfall keine Antipsychotika erhalten hat-ten! Zwei Jahre später arbei-teten die nach der Soteria-Methode behandelten Pati-enten in bedeutendhöheren beruflichen Stel-lungen, führten ein unab-hängigeres Leben undhatten weniger Rückfälle.Interessanterweise schnitten

Soteria-Patienten, die während der gesamten zwei Jahrekeine Neuroleptika erhalten hatten oder bei denen man

den schlimmsten Krankheitsverlauf erwartet hatte, im Ver-gleich zu den medikamentös behandelten Krankenhauspa-tienten am besten ab.“

Mut könnte beschrieben werdenals das beharrliche Überwinden aller

Hindernisse; und Kommunikationals das Herz des Lebens.

Die beiden Ärzte Dr. Giorgio Antonucci(links) und Dr. Loren Mosher sind derInbegriff dieser beiden Qualitäten undhaben buchstäblich Hunderten von

Patienten ihr Leben zurückgegeben, dieansonsten den Erniedrigungen in

psychiatrischen Anstalten ausgesetztgewesen wären.

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EMPFEHLUNGENEmpfehlungen

S C H Ö N E N E U E W E L T

E m p f e h l u n g e n24

Niemand sollte jemals zu Elektroschocks, Gehirnoperationen, psychiatrischer Zwangs- behandlung oder zur Einnahme von Psychopharmaka genötigt werden. DerartigeMissbräuche sollten vom Gesetzgeber unter Strafe gestellt werden.

Bestehen Sie darauf, dass Gesetze für ambulante Zwangsbehandlung abgeschafft werden.Verhindern Sie „psychiatrische Gerichte“, die einen weiteren Einstiegspunkt für dieVerabreichung von Psychopharmaka in unseren Gemeinden darstellen.

Unterkunft und Arbeit würden den Obdachlosen mehr helfen als die Nebenwirkungenvon Psychopharmaka und anderer psychiatrischer Behandlungsmethoden, die zudem dieEigenverantwortung zerstören. Viele der Betroffenen wollen einfach nur eine Chance.

Psychiatrische Einrichtungen sollten kompetente Allgemeinärzte beschäftigen und mit voll-ständigen Diagnoseeinrichtungen ausgestattet werden, um nicht diagnostizierte körperlicheUrsachen zu finden, die von Psychiatern nicht untersucht werden.

Es müssen geeignete Schutzmaßnahmen getroffen werden, die sicherstellen, dass Psychiaterund Psychologen das Recht einer Person nicht beeinträchtigen, alle bürgerlichen, politischen,

wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte auszuüben, wie sie im Grundgesetz, in derAllgemeinen Erklärung der Menschenrechte, im Internationalen Pakt über bürgerliche undpolitische Rechte und in anderen Dokumenten niedergelegt sind.

Zeigen Sie jeden Fall von psychiatrischem Übergriff, Betrug oder illegalem Drogenverkauf beider Polizei an. Senden Sie eine Kopie der Anzeige an die KVPM. Sobald die Strafanzeige ein-gereicht wurde, sollten auch Beschwerden bei der Ärztekammer, dem Berufsverband derPsychologen usw. eingelegt werden. Diese Stellen können Untersuchungen anstellen und dieZulassung eines Psychiaters oder Psychologen aufheben oder aussetzen.

Patienten und deren Krankenversicherungen sollten das Recht auf eine Rückerstattunghaben, wenn eine psychiatrische Behandlung nicht das versprochene Ergebnis oder eine

Verbesserung gebracht hat oder wenn die Person durch die Behandlung nachweislich geschä-digt wurde. Dadurch wird sichergestellt, dass die Verantwortung beim einzelnen Psychiaterund bei der psychiatrischen Anstalt liegt und nicht bei der Regierung oder ihren Behörden.

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D I E C I T I Z E N S C O M M I S S I O N

o n H u m a n R i g h t s I n t e r n a t i o n a l  25

D ie Citizens Commission on Human Rights(CCHR) wurde 1969 von der ScientologyKirche gegründet, um Menschenrechtsver-letzungen in der Psychiatrie zu untersu-

chen und aufzudecken und um das Gebiet der geisti-gen Gesundheit (Mental Health) zu reformieren. Heutegibt es über 130 CCHR-Ortsgruppen in 31 Ländern.

In Deutschland ist die Citizens Commission onHuman Rights unter dem Namen Kommission für

Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte e.V.(KVPM) bekannt. Im Beirat der CCHR sitzen Ärzte,Rechtsanwälte, Pädagogen, Künstler, Geschäftsleuteund Repräsentanten von Bürgerrechts- und Men-schenrechtsgruppen.

Die CCHR selbst gibt keinen medizinischen oderrechtlichen Rat, arbeitet aber eng mit Anwälten undÄrzten zusammen und befürwortet reguläre medizi-nische Verfahrensweisen. Ein Hauptaugenmerk derCCHR gilt subjektiven psychiatrischen „Diagnosen“,die objektiven wissenschaftlichen oder medizinischenKriterien keinesfalls genügen. Auf der Grundlage die-ser falschen Diagnosen verordnen und rechtfertigenPsychiater lebenszerstörende Therapien, einschließlich

die Einnahme bewusstseinsverändernder Psychophar-maka, welche die eigentliche Schwierigkeit einer Per-son überdecken und so eine wirkliche Genesung ver-hindern.

Die Arbeit der CCHR basiert auf der Allgemeinen

Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationenund zwar insbesondere auf folgenden Punkten, diedurch Psychiater und psychiatrisches Personal immerwieder verletzt werden:

Artikel 3:  Jeder Mensch hat das Recht auf Leben,Freiheit und Sicherheit der Person.

Artikel 5: Niemand darf der Folter oder grau-samer, unmenschlicher oder erniedrigender Behand-lung oder Strafe unterworfen werden.

Artikel 7:

Alle Menschen sind vor dem Gesetzegleich und haben ohne Unterschied Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz. (...)

Durch die falschen und stigmatisierendenDiagnosen der Psychiatrie, ihre weitreichenden Mög-lichkeiten zur Zwangseinweisung von Menschen inpsychiatrische Anstalten und durch ihre brutalen,persönlichkeitszerstörenden „Therapien“ werdenweltweit Millionen Menschen ihrer grundlegendenRechte beraubt. Das psychiatrische System ist nichtsanderes als eine monströse Ansammlung von Men-schenrechtsverletzungen.

Die CCHR hat Hunderte von Reformen initiiertund in die Wege geleitet, beispielsweise mit Hilfe von

Zeugenaussagen bei parlamentarischen Ausschüssen,mit der Durchführung öffentlicher Anhörungen überpsychiatrische Praktiken und durch die Zusam-menarbeit mit Medien, Strafverfolgungsbehördenund Regierungsvertretern auf der ganzen Welt.

Die Citizens Commissionon Human Rights International

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UNSERE ZIELE

Rosa Anna Costa,Bezirksrätin für Piemont/Italien,

Mitglied der Gesundheitskommission

„Wir müssen weiterhin für jene sprechen,die nicht für sich selbst sprechen können ...,und als Institution die Verantwortung dafürübernehmen, die Kampagne anzuführen.Ich spreche der CCHR meine persönlicheAnerkennung für ihre Leistungen auf diesemGebiet aus. Es gibt Situationen, von denenselbst wir nichts wissen und es ist wichtig,

dass wir durch Organisationen wie [CCHR]die Möglichkeit haben, davon zu erfahren...Ich denke, dass die [Arbeit der CCHR]ausgeweitet werden sollte, damit mehrMenschen erfahren, welche Missbräuche von den ,nicht so ethischen‘ Ärzten begangen werden ...Ich möchte CCHR für ihre Arbeit danken.“

The Hon. Raymond N. Haynes,

Abgeordneter des Staates Kalifornien

„Die Arbeit der Citizens Commission on HumanRights International auf dem Sektor der geistigen

Gesundheit ist von unschätzbarem Wert auf lokaler,nationaler und internationaler Ebene. Sie spiegelt dieHingabe der Organisation an die höchsten Ideale imBereich der geistigen Gesundheit wider.“

 Johanna Reeve-Alexander,

Fachärztin und Ernährungswissenschaftlerin,

Tara Health Center, Western Australia

„Ich habe in der CCHR ein hingebungsvolles,engagiertes, humanitäres Team von Experten kennengelernt, die daran arbeiten, die entsetzliche Wahrheit

über einige psychiatrische Praktiken aufzudecken. ...Wenn die CCHR nicht mittels ihrer Literatur, ihrerAufklärungskampagnen, ihrer Interventionen auf Regierungsebene und ihrer fortwährendenRecherchen die Tore geöffnet und Licht in diesePraktiken gebracht hätte, wüßte die Öffentlichkeitüber die Berufsvergehen in diesem Zweig derMedizin ziemlich wenig.“

DIE CITIZENS COMMISSION ON HUMAN RIGHTS (CCHR)

untersucht Menschenrechtsverletzungen in der Psychiatrie und bringt sie ans Licht.Sie arbeitet Seite an Seite mit anderen Gruppen und Einzelpersonen, die ebenfalls

die Zielsetzung verfolgen, das Gebiet der geistigen Gesundheit zu reformieren.Die CCHR wird fortfahren dies zu tun, bis psychiatrische Menschenrechtsverletzungen

und Zwangsbehandlungen ein Ende haben und alle Betroffenen wieder im Besitz

ihrer Menschenrechte und ihrer Menschenwürde sind.

CCHR International6616 Sunset Blvd.Los Angeles, CA, USA 90028Tel: (323) 467-4242, (800) 869-2247Fax: (323) 467-3720www.cchr.orgE-Mail: [email protected]

Kommission für Verstöße der Psychiatriegegen Menschenrechte e.V. (KVPM)Amalienstraße 49a,80799 MünchenTel: (089) 273 03 54, Fax: (089) 289 86 704www.kvpm.deE-Mail: [email protected]

WEITERE INFORMATIONEN

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CCHR AUSTRALIENCitizens Commission onHuman Rights AustraliaP.O. Box 562Broadway, New South Wales 2007AustralienTelefon: +612 92 114787Fax: +612 92 115543E-Mail: [email protected]

CCHR BELGIENCitizens Commission onHuman Rights BelgiumPostbus 552800 Mechelen 2BelgienTelefon: +324 77 712494

CCHR DÄNEMARKCitizens Commission onHuman Rights Denmark (Medborgernes Menneskerettig-hedskommission - MMK)Faksingevej 9A2700 BrønshøjDänemark Telefon: +45 39 629039E-Mail: [email protected] 

CCHR DEUTSCHLANDKommission für Verstöße derPsychiatrie gegenMenschenrechte e.V. (KVPM)Amalienstraße 49a80799 MünchenDeutschlandTelefon: +49 89 2730354Fax: +49 89 28986704Websites: www.kvpm.de

www.einsatzfuerkinder.deE-Mail: [email protected]

CCHR FINNLANDCitizens Commission onHuman Rights FinlandPost Box 14500511 HelsinkiFinnland

CCHR FRANKREICHCitizens Commission onHuman Rights France(Commission des Citoyens pourles Droits de L’Homme - CCDH)BP7675561 Paris Cedex 12FrankreichTelefon: +33 1 40010970Fax: +33 1 40010520E-Mail: [email protected]

CCHR GRIECHENLANDCitizens Commission onHuman Rights Greece65, Panepistimiou Str.10564 AthenGriechenland

CCHR GROSSBRITANNIENCitizens Commission onHuman Rights United KingdomP.O. Box 188East GrinsteadWest Sussex RH19 4RB

GroßbritannienTelefon : +44 1342 313926Fax: +44 1342 325559E-Mail: [email protected]

CCHR HOLLAND

Citizens Commission onHuman Rights HollandPostbus 360001020 MA, AmsterdamHollandTelefon/Fax: +31 20 4942510E-Mail: [email protected]

CCHR IRLANDCitizens Commission onHuman Rights IrelandAshton House, Castleknock Dublin 15IrlandE-Mail: [email protected]

CCHR ISRAEL

Citizens Commission onHuman Rights IsraelP.O. Box 3702061369 Tel AvivIsraelTelefon: +972 3 5660699Fax: +972 3 5601883E-Mail: [email protected]

CCHR ITALIENCitizens Commission onHuman Rights Italy(Comitato dei Cittadini per iDiritti Umani - CCDU)Viale Monza 120125 MilanoItalien

E-Mail: [email protected] JAPANCitizens Commission onHuman Rights Japan2-11-7-7F KitaotsukaToshima-ku Tokio170-0004, JapanTelefon: +81 3 3576 1741Fax: +81 3 3576 1741

CCHR KANADACitizens Commission onHuman Rights Toronto27 Carlton St., Suite 304Toronto, OntarioM5B 1L2 Kanada

Telefon: +01 41 69718555E-Mail:[email protected]

CCHR MEXIKO,MONTERREYCitizens Commission onHuman Rights Monterrey,MexicoAvda. Madero 1955 Poniente Esq.Venustiano Carranzaedif. Santos Oficina 735Monterrey, NLMexikoTelefon: +83 480329Fax: +86 758689E-Mail: [email protected]

CCHR NEPALCitizens Commission onHuman Rights NepalP.O. Box 1679Baneshwor Kathmandu,NepalE-Mail: [email protected]

CCHR NEUSEELANDCitizens Commission onHuman Rights New ZealandP.O. Box 5257Wellesley StreetAuckland 1NeuseelandTelefon/Fax: +649 5800060E-Mail: [email protected]

CCHR NORWEGENCitizens Commission onHuman Rights Norway(Medborgernes menneskerettig-hets-kommisjon, MMK)Postboks 8902 Youngstorget0028 OsloNorwegenE-Mail: [email protected]

CCHR ÖSTERREICHBürgerkommission fürMenschenrechte ÖsterreichPostfach 1301072 WienÖsterreichTelefon: +43 1 8770223Fax: +43 1 6628072E-Mail: [email protected]

CCHR RUSSLANDCitizens Commission on

Human Rights Commonwealthof Independent StatesP.O. Box 35117588 MoscowRussland, CISTelefon: +70 95 5181100

CCHR SCHWEDENCitizens Commission onHuman Rights Schweden(Kommittén för MänskligaRättigheter - KMR)Box 2124 21 StockholmSchwedenTelefon: +46 8 [email protected]

CCHR SCHWEIZ,LAUSANNECitizens Commission onHuman Rights Lausanne(Commission des Citoyens pourles Droits de L’Homme - CCDH)Case postale 57731002 LausanneSchweizTelefon: +41 21 6466226E-Mail: [email protected]

CCHR SCHWEIZ, TICINOCitizen Commission onHuman Rights Ticino(Comitato dei cittadini per idiritti dell’uomo)Casella postale 6136512 GiubiascoSchweizTelefon: +76 327 8379E-Mail: [email protected]

CCHR SCHWEIZ, ZÜRICHBürgerkommission fürMenschenrechte (CCHR)Postfach 12078026 ZürichSchweizTelefon: +41 1 2427790Fax: +41 1 4910078Website: www.cchr.chE-Mail: [email protected]

CCHR SPANIENCitizens Commission onHuman Rights Spain(Comisión de Ciudadanos por losDerechos Humanos, CCDH)Apdo. de Correos 1805428080 MadridSpanienTelefon: +34 635 330714Fax: +34 915 217405E-Mail: [email protected]

CCHR SÜDAFRIKACitizens Commission onHuman Rights South AfricaP.O. Box 710

  Johannesburg 2000

SüdafrikaTelefon: +11 27 116158658Fax: +11 27 116155845

CCHR TAIWANCitizens Commission onHuman Rights TaiwanTaichung P.O. Box 36-127TaiwanE-Mail: [email protected]

CCHR TSCHECHIENObcanská komise za lidská právaVáclavské námestí 17110 00 Prag 1TschechienTelefon/Fax: +420 224 009156E-Mail: [email protected]

CCHR UNGARNCitizens Commission onHuman Rights HungaryPf. 1821461 BudapestUngarnTelefon: +36 13426355Fax: +36 13444724E-Mail: [email protected]

CCHR BÜROS

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1 „Achieving the Promise: Transforming MentalHealth Care in America,” The President’s NewFreedom Commission on Mental Health Report,22. Juli 2003, S. 68.

2 Bericht, geschrieben von Allen Jones, Ermittler

im Commonwealth of Pennsylvania Office of Ins-pector General (OIG), Bureau of Special Investiga-tions, Law Project for Psychiatric Rights, Internet:www.psychrights.org, 20. Jan. 2004, S. 31.

3 Robert Whitaker, Mad in America: Bad Science,Bad Medicine, und the Enduring Mistreatment of the Mentally Ill (Perseus Publishing, Cambridge,Massachusetts, 2002), S. 227–228, zitiert L. Jeff,„The International Pilot Study of Schizophrenia:Five-Year Follow-Up Findings,” Psychological Medicine 22 (1992), S. 131–145; Assen Jablensky,„Schizophrenia: Manifestations, Incidence undCourse in Different Cultures, a World HealthOrganization Ten-Country Study,” Psychological- Medicine , Supplement (1992), S. 1–95.

4 J.R. Ewalt, Vorwort in Gryenebaum (ed.), ThePractice of Community Mental Health (Little, Brown& Co., Boston, 1970).

5 Peter Schrag, Mind Control (Pantheon Books,New York, 1978), S. 45.

6 Dr. med. Thomas Szasz, Cruel Compassion (JohnWiley & Sons, Inc., New York, 1994), S. 160.

7 Steven Foley und Henry Sharfstein, Madness andGovernment (American Psychiatric AssociationPress, Washington, D.C., 1983), S. 25.

8 Dr. Dorine Baudin, „Ethical Aspects of Deinstitu-tionalization in Mental Health Care,” FinalReport, Netherlands Institute of Mental Health

and Addiction, Program Nr. BMH 5-98-3793, Juli 2001, S. 14.

9 Franklin Chu und Sharland Trotter, The MadnessEstablishment (Grossman Publishers, New York,1974), S. xi, xiii, 203–204.

10 Tony Jones und Adrian Bradley, „Sane Reaction,” Australian Broadcasting Corporation , 10. Juni 1999.

11 Rael Issac und Virginia Armat, Madness in theStreets (The Free Press, New York, 1990), S. 98.

12 ebd. , S. 156.

13 Vera Hassner Sharav, MLS, „Children in ClinicalResearch: A Conflict of Moral Values,” The Ameri-can Journal of Bioethics , Bd. 3, Nr. 1, 2003.

14 „Psychiatric Drugs—The Need to Be Informed,”Bericht von einer öffentlichen Anhörung überPsychopharmaka, vorgelegt vom NSW Commit-tee on Mental Health Advocacy, Nov. 1981, S. 22,Zitat von Pam Gorring, Mental Disorder or Madness? (University of Queensland Press, Aus-tralien, 1979).

15 a.a.O. , Robert Whitaker, Mad in America , S. 144.

16 ebd. , S. 164.

17 ebd. , S. 256.

18 ebd. , S. 257–258.

19 ebd. , S. 253–254.

20 a.a.O. , Allen Jones, S. 6.

21 a.a.O. , Robert Whitaker, Mad in America , S. 286.

22 „Leading Therapy Classes by Global Pharmaceu-tical Sales, 2003,” IMSHealth.com , 2004.

23 a.a.O. , Robert Whitaker, Mad in America , S. 186.

24 ebd. , S. 183, 186.

25 Dr. phil. John H. Herrera, et al. , „High PotencyNeuroleptics und Violence in Schizophrenics,”The Journal of Nervous and Mental Disease , Bd. 176,Nr. 9, 1988, S. 558.

26 ebd.

27 Erica Goode, „Leading Drugs for PsychosisCome Under New Scrutiny,” The New York Times ,20. Mai 2003.

28 a.a.O. , Robert Whitaker, Mad in America , S. 282.

29 Rosei Mestel, „New Schizophrenia Treatment atIssue,” Los Angeles Times , 26. Nov. 2003.

30 a.a.O. , Erica Goode.

31 ebd.

32 Robert Whitaker, „Forced Medication is In-humane. …” The Boston Globe , 9. Juni 2002.

33 Michael McCubbin und David Cohen, The Rightsof Users of the Mental Health System: The TightKnot of Power, Law, and Ethics, Vorgelegt vor demXXIV. International Congress on Law and MentalHealth, Toronto, Juni 1999.

34 „Compulsory Admission and Involuntary Treat-ment of Mentally Ill Patients—Legislation andPractice in EU-Member States,” abschließenderBericht, Mannheim, Deutschland, 15. Mai 2002,Einleitung, S. 2–8.

35 a.a.O. , Robert Whitaker, „Forced Medication isInhumane. …”

36 „Diet Mulls Fate of Mentally Ill Criminals,”The Japan Times , 8. Juni 2002.

37 a.a.O. , Dr. med. Thomas Szasz, Cruel Compassion ,S. 205.

38 a.a.O. , Michael McCubbin und David Cohen.

39 Dr. med. Thomas Szasz, Liberation By Oppression(Transaction Publishers, New Brunswick, New Jersey 2002), S. 127.

40 Dr. phil. Nancy Wolff, „Courts as TherapeuticAgents: Thinking Past the Novelty of MentalHealth Courts,” Journal of the American Academyof Psychiatry and Law , Bd. 30, 2002, S. 431–437.

41 „The Role of Mental Health Courts is System

Reform” Richter David L. Bazelon, Center forMental Health Law, Washington D.C., Jan. 2003.

42 Sam Hart, „Mind Control, The Shocking Truthabout Britain’s Mental Hospitals, Exclusive Sur-vey,” The Big Issue , Nr. 412, 13.–19. Nov. 2000.

43 Dr. phil. Tana Dineen, Manufacturing Victims ,Dritte Ausgabe (Robert Davies MultimediaPublishing, Canada, 2001), S. 86.

44 Sydney Walker, A Dose of Sanity: Mind, Medicineand Misdiagnosis (John Wiley & Sons, Inc; NewYork, 1996), S. 207, 225.

45 Loren Mosher, „Soteria und Other Alternativesto Acute Psychiatric Hospitalization: A Personal

and Professional Review,” The Journal of Nervousund Mental Disease , Bd. 187, 1999, S. 142–149.

QUELLENANGABENQuellenangaben

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8/8/2019 Schöne neue Welt: Psychiatrische „Zwangsfürsorge“ und das Scheitern der gemeindenahen Psychiatrie

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Herausgegeben von der Citizens Commission on Human Rightsals Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Probleme

BILDQUELLENVERZEICHNIS: Titel: Mark Peterson/Corbis; Seite 4: Wally McNamee/Corbis; Seite 6: Reuters/Corbis; Seite 7:Bettmann/Corbis; Seite 10: Peter Turnley/Corbis; Seite 13: The Sankei Shiimbun; Seite 12: Corbis; gleiche Seite: Reuters News Media Inc./Corbis; gleiche Seite: NewsPix (NZ); gleiche Seite: APWide World Photos; Seite 14: Peter Turnley/Corbis; Seite 16: Doug Menuez/Getty;

Seite 17: Bill Ross/Corbis.

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W er heute eine Umkehr in einer gesellschaftlichenFehlentwicklung bewirken will, der muss aufklä-ren. Die CCHR nimmt diese Verantwortung sehr

ernst. Über ihre Website und über Broschüren, Bücher,

Newsletters und andere Publikationen, die in hoher Auflageverbreitet werden, erfahren betroffene Patienten, deren Fami-lienangehörige, zuständige Fachleute, Abgeordnete und vieleandere die Wahrheit über die Psychiatrie - und dass man sehr

wohl etwas gegen diese Form von Menschenrechtsverletzuntun kann und tun sollte.

Die Publikationen der CCHR gibt es in 15 Sprachen. Sidokumentieren die schädigenden Auswirkungen der Psychia

trie in vielen gesellschaftlichen Bereichen, beispielsweise imBildungswesen, im Rechtswesen, bei der Drogenrehabilitationim Umgang mit älteren Menschen und im religiösen LebenFolgende CCHR-Broschüren sind erhältlich:

Die Citizens Commission on Human RightsINFORMIERT DIE ÖFFENTLICHKEIT

 WARNUNG: Setzen Sie keine Psychopharmaka ab, ohne den Rat

eines kompetenten nicht-psychiatrischen Arztes einzuholen.

®

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„Es ist unerhrlich vorzugeben,

dass eine Zwangsbehandlung 

der psychisch kranken Person 

unweigerlich hilft, und dass es 

einer ,vorenthaltenen Behandlung‘ 

gleichkommt, wenn man davon 

Abstand nimmt …

Die gesamte Geschichte lehrt uns,

vor Wohltätern auf der Hut zu 

sein, die ihren Schützlingen die 

Freiheit entziehen.“ 

 – Thomas Szasz,emeritierter Professor für Psychiatrie