Schreiben des Herrn Prof. R. Wolf, Directors der Sternwarte in Zürich, an den Herausgeber

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335 Nr. 1343, 1861 Stellung d. Declination fir Tag Instruments 2 f C 2-c C 2 a Caasioyeine - . . - - - - - -" +2' 6"lO -5 34955 55'46' 48t'05 4-2 6990 -5 34970 48970 4-2 9930 -5 36900 49 9 05 Spt.10 Iireis S : N -3 28"45 : 12 : N -3 27990 : s -7 41950 51.3 : s -7 45920 : N -3 26970 : 14 : N -3 29985 2s -7 42990 :I5 : s -7 42990 : N --3 30975 : 20 : N -3 29930 $23 : s -7 45760 : N -3 31970 :24 : N -3 31925 4-2 6950 -5 36940 49,35 4-2 6310 -5 36980 49 9 70 4-2 7910 -5 36940 51 930 4-2 6995 -5 38965 52925 +2 7990 -5 39910 52 9 60 : s -7 43945 : s -7 47900 356 Polhiihe Bemerkringen - -- 55'41' 13"SO Luft gut. 14900 13905f Wolkeo, Stern sehr schwach, . Beobachtung unvollsfandig. 12995 12990 14990 13960 13950 Im Mittel 4-2 698 Die Declinationen sind aus den ,,Tabula: ReductionumGG r'on Prof. CVolfers entnomineo. I)er wahrscheinliche Fehler gehiirt eigenflich der mittleren Zenithdistanz von a Cassiopeia an ; icli reriiiuthe ~ dass die Unsicberheit der niittleren De- clination uicht Iileiner seiu kann. Eiac forfgesetzte Reihe Iiopenhagen 1861 Dec. 1. Q = 55 41 1396 & 0715 von Beobachtungen dieser Art wiirde daher wie ich glaube, mich nur unerheblich naher zu den cvakren Werth der Pol- hiihe gebracht haben. Dr. Schjellerup hat mir spaterhin mit- getheilt, dass der Meridiankreis v a r l a u f i g 55'41'14" ge- geben hat. Th. N. Thieb. Schreiben des Herrn Prof. R. Wolf, Directors der Sternwarte in Zurich, an den Herausgeber. $0 eben habe ich die .X X111. meiner Mittheilungen iiber die Sonnenfiecken dem Drucke iibergeben. Sie bezieht sich zunlchst auf eineu Gegenstand, welchen ich schon Ihgere Zeit bearbeitco wollte, aber fiir den ich erst iu den letzten Wochen die niithige Musse fand, nachdem icb das lllauuscript fir den 4. und letzten Baud meirier Biographien beendigt hatte, der die Lebensbilder vgn EuCer, Ifhlio, Sturm, Deluc, Lesage , Sniizrure, Berthoud, Piazti, Linth - E'schcr etc. brjngen und in wenig Tagen erscheinen w i d : Ich habe namlich die in X XI1. publicirte Reihe von Sonnenflecken- Relativzahleu benutzt, upi aus der nach und nach gesamnielten ziemlich grossen Anzahl von mittlern jahrlichen Declinations- Yariationen fiir verschiedene Stationen urid Zeitperioden in alinlicher Weise, wie ich es friiher fur die Serie Giittipgen- Miinchen machte, Formeln der Form p = a + b.a aufzustellen, wo a die Relativzahlen urid /3 die Variationen bezeichnet. Als ich diese Formeln in Beziehung auf ihre Constanten verglich, ergab sich das iriteressanle Resultat, dass a wesentlich local ist, wahrend b fiur verschiedene Sta- tionen nur kleine Variationen erleidet. Ferner tiat sich ge- zeigt , dass, soweit es die vorliegeoden Beobachtungen zu bestimmen erlauben, gegenwartig auf unserer Halbkugel a theils mit der Zeit, theils namentlich nach Westeo zuoimmt, - wahrend die kleioe Variation von b der Art ist, dass b ge- genwartig theils mit der Zeit, theils namentlich nach Siidon etwas abninimt. Far ganz Deutscbland und die Periode 1810 bis 1830 diirfte niit grosser Annlherung die Formel gelten, wo I aogiebt, uni wie viele Zeitminuten eirie Station westlich, und 6 um wie viele Bogellminuten sie siidlich von Prag lie& wahrend fiir die Periode 1850 his 1860 etwa die Formel gelten iiiiichte. lnimerhin fiige ich hi, dass 11. (ausgcnamiiien fiir C = 0 = b, d. h. fur Prag selhst) weniger sicher ist, als I., da ich fir die Periode 1850 bis 1660 die Constanten 0,0663 und 0,000025 einfach von der Periode 1840 bis 1850 iibertrug. Mehrere verwandte und zum Theil schon beendigte Untersuchungen fiir 'cine spatere Nummer zuriicklegeod, gebe und dircutire ich in JE XIII. ooch eioe Reihe alterer mag- netischer Variationen, welcbe ich den Mannheimer Epbeme- /3 = 5'774 +0,0663./ +(0,0485 -0,000025.b).~ . . . . . .I. p = 5'819 +0,0663./ +(0,0431 -0.0000~5.~)~c~ . . . . .II.

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335 Nr. 1343,

1861 Stellung d. Declination f i r Tag Instruments 2 f C 2 - c C 2 a Caasioyeine

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-" +2' 6"lO -5 34955 55'46' 48t'05

4-2 6990 -5 34970 48970

4-2 9930 -5 36900 49 9 05

Spt.10 Iireis S : N -3 28"45

: 12 : N - 3 27990 : s -7 41950

5 1 . 3 : s -7 45920 : N -3 26970

: 14 : N -3 29985 2 s -7 42990

: I 5 : s -7 42990 : N - - 3 30975

: 20 : N -3 29930

$ 2 3 : s -7 45760 : N - 3 31970

: 2 4 : N - 3 31925

4-2 6950 -5 36940 49,35

4-2 6310 - 5 36980 49 9 70

4-2 7910 -5 36940 51 930

4-2 6995 -5 38965 52925

+2 7990 - 5 39910 52 9 60

: s -7 43945

: s -7 47900

356

Polhiihe Bemerkringen - -- 55'41' 13"SO Luft gut.

14900

13905f Wolkeo, Stern sehr schwach, . Beobachtung unvollsfandig.

12995

12990

14990

13960

13950

Im Mittel 4-2 698

Die Declinationen sind aus den ,,Tabula: ReductionumGG r'on Prof. CVolfers entnomineo. I)er wahrscheinliche Fehler gehiirt eigenflich der mittleren Zenithdistanz von a Cassiopeia an ; icli reriiiuthe ~ dass die Unsicberheit der niittleren De- clination uicht Iileiner seiu kann. Eiac forfgesetzte Reihe

I i o p e n h a g e n 1861 Dec. 1.

Q = 55 41 1396 & 0715

von Beobachtungen dieser Art wiirde daher wie ich glaube, mich nur unerheblich naher zu den cvakren Werth der Pol- hiihe gebracht haben. Dr. Schjellerup hat mir spaterhin mit- getheilt, dass der Meridiankreis v a r l a u f i g 55'41'14" ge- geben hat.

Th. N. Thieb.

Schreiben des Herrn Prof. R. Wolf, Directors der Sternwarte in Zurich, an den Herausgeber.

$ 0 eben habe ich die .X X111. meiner Mittheilungen iiber die Sonnenfiecken dem Drucke iibergeben. Sie bezieht sich zunlchst auf eineu Gegenstand, welchen ich schon I h g e r e Zeit bearbeitco wollte, aber fiir den ich erst i u den letzten Wochen die niithige Musse fand, nachdem icb d a s lllauuscript f i r den 4. und letzten Baud meirier Biographien beendigt hatte, der die Lebensbilder vgn EuCer, Ifhl io , Sturm, Deluc, Lesage , Sniizrure, Berthoud, P iaz t i , Linth - E'schcr etc. brjngen und in wenig Tagen erscheinen w i d : Ich habe namlich die i n X XI1. publicirte Reihe von Sonnenflecken- Relativzahleu benutzt, upi a u s der nach und nach gesamnielten ziemlich grossen Anzahl von mittlern jahrlichen Declinations- Yariationen fiir verschiedene Stationen urid Zeitperioden in alinlicher Weise, wie ich es friiher fur die Serie Giittipgen- Miinchen machte, Formeln der Form

p = a + b.a aufzustellen, wo a die Relativzahlen urid /3 die Variationen bezeichnet. Als ich diese Formeln i n Beziehung auf ihre Constanten verglich, ergab s ich das iriteressanle Resultat, d a s s a wesentlich local ist, wahrend b fiur verschiedene Sta- tionen nur kleine Variationen erleidet. Ferner tiat sich ge-

zeigt , d a s s , soweit es die vorliegeoden Beobachtungen zu bestimmen erlauben, gegenwartig auf unserer Halbkugel a theils mit der Zeit, theils namentlich nach Westeo z u o i m m t , - wahrend die kleioe Variation von b der Art is t , d a s s b ge- genwartig theils mit der Zeit, theils namentlich nach Siidon etwas a b n i n i m t . F a r ganz Deutscbland und die Periode 1810 bis 1830 diirfte niit grosser Annlherung die Formel

gelten, wo I aogiebt, uni wie viele Zeitminuten eirie Station w e s t l i c h , und 6 um wie viele Bogellminuten s ie s i i d l i c h von Prag lie& wahrend fiir die Periode 1850 his 1860 etwa die Formel

gelten iiiiichte. lnimerhin fiige ich h i , d a s s 11. (ausgcnamiiien fiir C = 0 = b , d. h. fur Prag selhst) weniger sicher ist, als I., da ich f i r die Periode 1850 bis 1660 die Constanten 0,0663 und 0,000025 einfach von der Periode 1840 bis 1850 iibertrug. Mehrere verwandte und zum Theil schon beendigte Untersuchungen fiir 'cine spatere Nummer zuriicklegeod, gebe und dircutire ich in JE XIII. ooch eioe Reihe alterer mag- netischer Variationen, welcbe ich den Mannheimer Epbeme-

/3 = 5'774 +0,0663./ +(0,0485 - 0 , 0 0 0 0 2 5 . b ) . ~ . . . . . . I .

p = 5'819 +0,0663./ +(0,0431 - 0 . 0 0 0 0 ~ 5 . ~ ) ~ c ~ . . . . . I I .

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riden enthob, uird seta.e zum Schlusse nucb die Sunnenflecken- literatur fort, in der ich neben Ausziigen aus gedruckten Werken einige griissere manuscriptliche Sonnenflecken-Beob- achtungsreihen varfihre.

Lher eine schiine Feuerkugel, welche ich an1 12ten Nov. Ahends uni 1 1h5'" einigermassen beobachten konnte, werde ich in1 nichsten Hefte der Vierteljahrsschrift unserer Natur- forscheitden Gesellschaft Bericht erstatten. Ich erwahne hier

-- Z i i r i c h 1861 December 10.

vorliiulig nur, d a s s aus Verbindung nieiner mit einigen an- dero Beohachtungen hervorgeht, dass diese Feuerkugel etwa 193 Ncilen iiher einem Punkte explodirte, der circa 5 Meilen niirdlich und 24 Meilen westlich voii Turin liegt. Oh dieselbe anch ausserlialb der Schweiz und nanientlich i n Oberitalien benierkt wordeir is t , habe ich his jetzt nicht in Erfahrung bringen kiinnen.

-. Rudolf TI 'df.

Beobachtung des Mercur-Durchganges am 11. November 1861 zu Elsfleth; von Herrn W. von Freeden, Rector der Grossherzogl. Oldeiiburg. Kavigationsschule.

I n ElsUeth (53'14'2 Nurd uud 8'28'1 Ost von Greenwich) beobachtete ich vernlittelst eines 5 fiiss. Frauenhofer nrit 108 f. Vergriisserurr g.

Austritt innere Beriihrung XOV. I 1 21b52m5819 : aussere : : 21 55 16,9

mittlere Zeit Elsfleth.

Luft sehr ruliig ond zienilich klar.

Diefie Beobachtongen ergehen

Bar. red. 28"0"'28 Therni. R. tr. 3'3, bef. 2'8.

Austritt, innere BerUhrung uiii 9'83

die Fornielri des Herrn 1)r. Schjellemp (A. N. X 1286.) *) lussere 9 : 6,87 liiiher als . *

f#l von Freeden. *) Die Altonaer Beobachtungen Ictimmen mit der Rschnong des Herrn Dr. Sclrjr l le~up in 1286 der A. N., der Herrri Le Yewier's

Mercur'a und Sonnentafeln benutzt hat, wie folgt : Austritt, iniiere Heriihmng 2 I 'I 58"53'31

21 59 0 , 8 5 : 5 : Ilcrr Dr. Pare , 21 59 2,7 : Berechit. iinrh Herrn Dr. Seltjefleriip,

22 1 10,05:: 5 z Herr Dr. Papc, 22 I 17'7 : Rcrwhn. nach ilcrrtt Dr. Sci+lletccp,

Heohacliter Petrrr, - AR. 0 - 6,76 15ercchn. nach llerrii I)r. Sr/+Uerup, z= Decl. @ +12,41 ' 5 Heobaoliter Pcters, = Decl. @ +12,42,3 Berechn. naclr Herrn Dr. ScAjcUerup.

M. Zt. Altona, Brobnchter Petmc.

I aussere : 22 1 6,97 P Reol~ncl~tcr Peters,

Nov. 11: 21"6"0' 31. Zt. Altunn AR. 9 = AR. @ - 6'662 - Decl.

P.

Observations on the transit of Mercury, November 11, 1861, made with the Eyuatoreal Refractor of the Liverpool Observatory, taken by J. Hartnup Esq. Director of the Liverpool Observatory.

T h e aperture was reduced to 4 inches, and the power used w a s 288.

With tlre parallel wire niicronieter : By mean of 6 measures Equatoreal Diameter = lo"O9 : : : 6 : Polar Diameter - 9 '72

The tremor w a s great, but the observations mere taken with great care.

E g r e s s .

-

Interior Cootact 21"18"14'10 Greenwich Mean Time 1':xteriur Contact 21 21 25,74 :

The time was taken from the sideral clock which was 3'33 fast. The fine line of light appeared broken a t 1Zh33'"9" hut it instantly iinited again, and between 9* und 20' it broke and united several t imes; after 20' the separation re- mained permanent. 1 have taken 14'5 a s the most probable time of interior contact. Contrary to expectation tIie last contact was observed with less difficulty than the lirst j the separation of t h e pliltlet from the sun's liinh was iirstan- taneous and may 1 think be depended on to one second of time.

L i v e r p o o l 1861 Deceniher 12.

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