Schriftlicher Unterrichtsentwurf - Europa-Lehrmittel · Die Ermittlung von Kennzahlen zur...

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STUDIENSEMINAR FÜR LEHRÄMTER AN SCHULEN KREFELD SEMINAR FÜR DAS LEHRAMT AM BERUFSKOLLEG Schriftlicher Unterrichtsentwurf Fachrichtung: Wirtschaft Fach: Bankbetriebslehre/ Bilanzanalyse Lernfeld: Thema: Die Jahresabschlussanalyse als Grundlage für Kreditentscheidungen – Eine vertiefende Anwendung am Beispiel der BüroDesign GmbH Kurze Zusammenfassung Die Kennzahlen der Jahresabschlussanalyse werden durch ein deduktives Vorgehen erarbeitet. Der Schwerpunkt der heutigen Unterrichtsstunde liegt darauf, dass bereits erlernte Wissen in einer Fallsituation anwenden zu können. Datum: Montag, 05.03.2007 Bildungsgang/Stufe: Berufsschulklasse Bankkaufmann / Bankkauffrau (2-jährige Bankfachklasse Oberstufe Autor: (freiwillig) Jeannette Wortha Emailadresse: (freiwillig)

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STUDIENSEMINAR FÜR LEHRÄMTER AN SCHULEN KREFELD

SEMINAR FÜR DAS LEHRAMT AM BERUFSKOLLEG

SScchhrriiffttlliicchheerr UUnntteerrrriicchhttsseennttwwuurrff

Fachrichtung:

Wirtschaft

Fach:

Bankbetriebslehre/ Bilanzanalyse

Lernfeld:

Thema:

Die Jahresabschlussanalyse als Grundlage für

Kreditentscheidungen –

Eine vertiefende Anwendung am Beispiel der

BüroDesign GmbH

Kurze Zusammenfassung

Die Kennzahlen der Jahresabschlussanalyse werden

durch ein deduktives Vorgehen erarbeitet. Der

Schwerpunkt der heutigen Unterrichtsstunde liegt

darauf, dass bereits erlernte Wissen in einer

Fallsituation anwenden zu können.

Datum:

Montag, 05.03.2007

Bildungsgang/Stufe:

Berufsschulklasse Bankkaufmann / Bankkauffrau

(2-jährige Bankfachklasse Oberstufe

Autor: (freiwillig)

Jeannette Wortha

Emailadresse: (freiwillig)

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Lernvoraussetzungen im Hinblick auf die Unterrichtsstunde 1.1 Rahmenbedingungen

Bei der B 53 handelt es sich um eine Oberstufenklasse (vierter Block) im Ausbildungsberuf

Bankkaufmann / Bankkauffrau. Die Ausbildung wird von den Schülern und Schülerinnen1

verkürzt in zwei Jahren absolviert. Der schulische Teil der Ausbildung erfolgt in vier Blöcken

mit einer Dauer von je ca. sechs Wochen. Die Schüler werden im Mai ihre Abschlussprüfung

absolvieren.

Die Klasse besteht aus drei Schülern und sieben Schülerinnen, welche alle über die

Hochschulreife verfügen. Acht der Schüler werden bei der Deutschen Bank AG, die

restlichen zwei von der Dresdner Bank AG ausgebildet.

Die Klasse ist mir seit dem dritten Block aus dem Hospitations- und Ausbildungsunterricht im

Kurs Wertpapiere II bekannt. Im aktuellen Block unterrichte ich im Rahmen des

selbstständigen Unterrichtes den Kurs Bilanzanalyse, welcher vier Unterrichtsstunden (je

zwei Doppelstunden) in der Woche umfasst.

Der Termin am 05.03.2007 ist mein letzter Unterricht in der Klasse.

In der 5. und 6. Stunde findet die Klassenarbeit zu den Themengebieten Jahresabschluss

und Bilanzanalyse statt.

Der Unterricht wird als didaktisches Fenster in einer Doppelstunde durchgeführt.

1.2 Vorkenntnisse / Verhalten im Bezug auf die Unterrichtsstunde

Die Lerngruppe ist bezüglich der Fachkompetenz als sehr heterogen einzustufen. Zwei bis

drei Schüler sind sehr leistungsstark und haben keine Probleme, dem Unterrichtsgeschehen

zu folgen. Drei Schülerinnen weisen jedoch starke bis sehr starke

Verständnisschwierigkeiten auf. Ihnen fällt es schwer, neue Unterrichtsinhalte zu erarbeiten

und auf bereits erlerntes Wissen zurückzugreifen. Dies bringt Schwierigkeiten mit sich, da

die Bilanzanalyse auf die Inhalte der Buchführung zurückgreift. Dieser Kurs wird bereits im

ersten Block unterrichtet. Aus diesem Grund bekommt die Klasse nach jeder Doppelstunde

aus dem Buchführungsunterricht kleine Wiederholungsaufgaben als Hausaufgaben, die in

den ersten zehn Minuten des Unterrichts besprochen werden.

Sandra ist erst seit Beginn des Blocks in dieser Klasse, da sie ihre Abschlussprüfung nicht

bestanden hat. Obwohl ihr die Unterrichtsinhalte bereits bekannt sind, arbeitet sie im

Unterricht fast überhaupt nicht mit und kann auch bei gezieltem Nachfragen selten

Lehrerfragen beantworten.

1 Im weiteren Verlauf dieses Unterrichtsentwurfs wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit lediglich der Begriff „ Schüler“ verwendet.

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Die Klasse weist ein eher geringes Vermögen zu abstraktem Denken auf. Die Erarbeitung

der Strukturbilanz, der aufbereiteten Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) und die

Berechnung des Cashflow werden lediglich anhand vorgegebener Schemata durchgeführt.

Interpretationen fallen den Schülern sehr schwer und werden im Hinblick auf die Klausur und

die Abschlussprüfung auswendig gelernt. Die Unterrichtsinhalte werden so gut wie gar nicht

kritisch hinterfragt. Allerdings kann auch kein Praxiswissen von den Schülern eingebracht

werden, da sie im Rahmender praktischen Ausbildung kaum mit Aspekten der Bilanzanalyse

konfrontiert werden.

Die Unterrichtsatmosphäre in der Klasse ist sehr angenehm. Die Sozialkompetenz der

Schüler ist sehr gut ausgeprägt. Sie unterstützen sich gegenseitig, auch auf mehrmaliges

Nachfragen der leistungsschwächeren Schüler wird freundlich und hilfsbereit reagiert.

Sowohl untereinander als auch mir gegenüber herrscht ein ausgesprochen freundlicher

Umgangston. Fast alle Schüler beteiligen sich aktiv am Unterricht und zeichnen sich durch

eine hohe Motivation und Lernbereitschaft aus.

Im Hinblick auf die Methodenkompetenz konnte ich während des Unterrichts feststellen,

dass schülerzentrierte Unterrichtsformen, wie die Partner- und Gruppenarbeit, gerne und

bereitwillig von den Schülern durchgeführt werden. Auch die Präsentation der erarbeiteten

Ergebnisse verlief immer reibungslos.

2 Didaktisch / methodische Hinweise

2.1 Curriculare Anbindung

Die Grundlage für den Unterricht bilden der Lehrplan für den Ausbildungsberuf

Bankkaufmann / Bankkauffrau (2 Jahre) und die didaktische Jahresplanung für das

Kurssystem Banken. Der Kurs Bilanzanalyse ist dem Lernfeld 9 – Dokumentierte

Unternehmensleistungen auswerten – zuzuordnen.

2.2 Einordnung in das unterrichtliche Umfeld

Die Einordnung der Unterrichtsstunde in das unterrichtliche Umfeld lässt sich folgender

Tabelle entnehmen:

Unterrichtseinheit Stundeninhalte

30.01.2007 – 90 Minuten- Die Bilanz - Handelsrechtliche Grundlagen zur Erstellung der

Bilanz und die Aufbereitung als Strukturbilanz als

Voraussetzung für die Bilanzanalyse

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02.02.2007 – 90 Minuten- Übungsaufgaben zur Strukturbilanz

06.02.2007 – 90 Minuten- Die GuV – Handelsrechtliche Grundlagen und die

Aufbereitung der GuV zu Analysezwecken

13.02.2007 – 90 Minuten- Übungsaufgaben zur Aufbereitung der GuV / Der Cashflow

als Kennziffer der aufbereiteten GuV

23.02.2007 – 45 Minuten- Übungsaufgaben zum Cashflow

23.02.2007 – 45 Minuten- Einführung in die Jahresabschlussanalyse anhand

ausgewählter Kennzahlen- Erarbeitung einer strukturierten

Übersicht mit Hilfe des Mind – Map - Verfahrens

27.02.2007 – 90 Minuten- Anwendungsaufgaben und Interpretation ausgewählter

Bilanzkennzahlen

02.03.2007 – 90 Minuten- Anwendungsaufgaben und Interpretation ausgewählter

Bilanzkennzahlen

05.03.2007 – 90 Minuten- Analyse des Jahresabschlusses der BüroDesign GmbH

05.03.2007 – 90 Minuten Klassenarbeit

2.3 Fachlicher Schwerpunkt der Unterrichtsstunde und didaktische Begründung

Didaktische Analyse

In Anlehnung an Achtenhagen2 und Klafki3 sind die folgenden didaktischen Überlegungen für

die Planung der Unterrichtsstunde von zentraler Bedeutung:

Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung: Die Klasse steht kurz vor der Absolvierung der IHK-

Abschlussprüfung. Die Ermittlung von Kennzahlen zur Jahresabschlussanalyse und die

Aussagekraft der ermittelten Kennzahlen werden häufig in Prüfungen abgefragt.

Berufsbezogene Bildungswerte: Die Bilanzanalyse anhand verschiedener Kennzahlen spielt

für Kreditinstitute im Bereich der Kreditvergabe eine grundlegende Rolle. Es sollen

Informationen zur Beurteilung der finanziellen Lage und der Ertragskraft des Unternehmens

bereitgestellt werden. Das Fachwissen über die Kennzahlen trägt dazu bei, dass die Schüler

Kreditvergabeentscheidungen treffen und begründen können.

Interessenlage der Schüler: Die Kennzahlen des Jahresabschlusses dienen auch der

Aktienanalyse. Sie können somit auch eine wichtige Entscheidungsgrundlage für Investoren

darstellen. Da die Schülern häufig auch im Bereich der Aktienanlage tätig sind, wird das

Unterrichtsthema auch privat von Interesse sein.

2 Vgl. Achtenhagen, Frank: Didaktik des Wirtschaftslehreunterrichtes, Opladen 1984 3 Vgl. Jank, Werner / Meyer, Hilbert: Didaktische Modelle 1991

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Inhalte / Reduktionsentscheidungen: Die Kennzahlen der Jahresabschlussanalyse werden

durch ein deduktives Vorgehen erarbeitet. Der Schwerpunkt der heutigen Unterrichtsstunde

liegt darauf, dass bereits erlernte Wissen in einer Fallsituation anwenden zu können.

In der betriebswirtschaftlichen Fachliteratur werden zahlreiche Kennzahlen dargestellt und

erörtert. Die im Unterricht zu behandelnden Kennzahlen werden hauptsächlich auf die in der

Formelsammlung der IHK – Abschlussprüfung vorgegebenen beschränkt.

Auch auf die institutsinternen Unterschiede sowohl bei der Berechnung als auch bei der

Interpretation wird im Unterricht nicht weiter eingegangen.

2.4 Methodische und mediale Entscheidungen

Die Schüler werden in eine Fallsituation versetzt. Sie sollen auf der Grundlage der

eingereichten Daten der BüroDesign GmbH selbstständig in Einzelarbeit die Strukturbilanz

erstellen. In einem weiteren Schritt werden in Partnerarbeit vorgegebene Kennzahlen

errechnet. Je ein Team stellt zwei Kennzahlen vor und erläutert deren Aussagekraft.

Der Unterricht wird als didaktisches Fenster in einer Doppelstunde durchgeführt, da das

Bearbeiten von Fallsituationen in der Regel sehr zeitaufwendig ist.

Die Schüler müssen entscheiden, ob Sie einzig aufgrund der ermittelten Kennzahlen eine

Kreditvergabeentscheidung treffen können. Dies ist in der Regel nicht der Fall, da im

Rahmen der so genannten materiellen Kreditwürdigkeitsprüfung auch Branchenvergleiche

durchgeführt werden müssen. Diese Daten liegen der Lerngruppe jedoch nicht vor.

Neben der materiellen Kreditwürdigkeitsprüfung wird von den Kreditinstituten auch die

persönliche Kreditwürdigkeit überprüft. Auch hierzu liegen keine Daten vor.

Die Präsentationsphase dient bereits der Sicherung, da jedes Team alle Kennzahlen

berechnet und somit von die anderen Teams eine Kontrollfunktion wahrnehmen. Die

Aussagekraft der Kennzahlen ist im Unterricht bereits angesprochen worden. Hier erfolgt die

Sicherung durch Ergänzung auf dem Arbeitsblatt.

3 Ziele des Unterrichts

Die Schüler sollen auf der Grundlage der Daten der BüroDesign GmbH eine Strukturbilanz

erstellen und auf der Grundlage dieser Strukturbilanz und der aufbereiteten GuV Kennzahlen

der Jahresabschlussanalyse ermitteln. Diese sollen Basis für die Kreditvergabeentscheidung

für die BüroDesign GmbH sein.

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Angestrebte Kompetenzerweiterung

Die Schüler festigen und erweitern ihre Fachkompetenz, indem sie:

• die Bilanz der BüroDesign GmbH aufbereiten

• aufgrund der Strukturbilanz und der aufbereiteten GuV verschiedene Kennzahlen der

Jahresabschlussanalyse ermitteln

• feststellen, dass die Aussagekraft der Bilanzkennzahlen eingschränkt ist, wenn die

branchentypischen Kennzahlen nicht vorliegen und somit ein Vergleich nicht

vorgenommen werden kann

• erkennen, dass die ermittelten Kennzahlen nicht die alleinige Grundlage für die

Entscheidung über eine Kreditvergabe darstellen können

Die Schüler erweitern ihre Methodenkompetenz, indem sie:

• die Kennzahlen und deren Aussagekraft in Partnerarbeit ermitteln

• ihre Ergebnisse vor der gesamten Klasse präsentieren

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4 Verlaufsplan

Phase Ablauf / Inhalt Methode Medien

Einstieg Darstellung der Fallsituation

(Anlage 1)

darbietend-

impulsgebend

Arbeitsblätter Anlage 1

Erarbeitung I Die Schüler bereiten

selbstständige die Bilanz der

BüroDesign auf, die Daten

bilden die Grundlage für die

anschließende

Jahresabschlussanalyse

Einzelarbeit Fallsituation und

Arbeitsaufträge (Anlage 1),

Bilanz der BüroDesign

GmbH vom 31.12.2007

(Anlage 2)

Vorlage Strukturbilanz

(Anlage 3)

Präsentation Vergleich und gegebenenfalls

Korrektur der Ergebnisse

Schülervorträge

/ Lehrer –

Schüler-

Gespräch

Fallsituation und

Arbeitsaufträge (Anlage 1),

Bilanz der BüroDesign

GmbH vom 31.12.2007

(Anlage 2)

Vorlage Strukturbilanz

(Anlage 3), Strukturbilanz

Lösung (Anlage 4)

Erarbeitung II

(geplanter

Beginn der

Hospitation)

die Lerngruppe berechnet die

vorgegebenen Kennzahlen

der Jahresabschlussanalyse

und erarbeitet die

Aussagekraft der einzelnen

Kennziffern

Arbeitsteilige

Partnerarbeit

Strukturbilanz Lösung

(Anlage 4),

Aufbereitete Guv-

Rechnung: Gesamtkosten-

verfahren (Anlage 5),

Lösungsblatt zur

Kennzahlenermittlung

(Anlage 7),

Lösungsfolie,

Lehrbuch

Sicherung Präsentation der Kennzahlen

durch das jeweilige Team,

Fragen und Ergänzungen

durch die Lerngruppe

Schüler-

präsentation

Lösungsfolie,

OHP

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5 Anlagen

Anlage 1: Fallsituation und Arbeitsaufträge

Anlage 2: Bilanz der BüroDesign GmbH vom 31.12.2007

Anlage 3: Strukturbilanz

Anlage 4: Strukturbilanz Lösung

Anlage 5: Aufbereitete Guv-Rechnung: Gesamtkostenverfahren

Anlage 6: Musterlösung zum Arbeitsauftrag 1

Anlage 7 Lösungsblatt zur Kennzahlenermittlung

Anlage 8 Lösungen zu den Kennzahlen

Anlage 9 : mögliche Antworten zur Kreditentscheidung

Anlage 10: Literaturhinweise

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Anlage 1: Fallsituation

Beschreibung der Lernsituation

Sie sind in der Kreditabteilung der Krefeld Bank AG eingesetzt.

Die BüroDesign GmbH ist ein mittelständiges Unternehmen,

welches ausschließlich exklusive Büromöbel herstellt. Herr

Schneider, der Geschäftsführer der BüroDesign GmbH, möchte

einen Betriebsmittelkredit über € 100.000 aufnehmen, um die

neue Möbelserie „Luxus“ produzieren zu können. Im Rahmen der

Offenlegungspflicht nach § 18 KWG hat er die Jahresabschlüsse für das Jahr 2006

eingereicht.

Arbeitsauftrag I:

Einzelarbeit:

1) Erstellen Sie auf der Grundlage der Bilanz der BüroDesign GmbH die

Strukturbilanz! Beachten Sie hierbei die ergänzenden Angaben!

2) Erläutern Sie Herrn Schneider kurz, warum der Jahresabschluss aufbereitet

werden muss!

3) Beurteilen Sie die Entwicklung der BüroDesign GmbH gegenüber dem Vorjahr!

Greifen Sie auch auf die Zahlen der bereits aufbereiteten GuV zurück (Anlage 4)

Bearbeitungszeit: 35 Minuten

Ergänzungen zur Bilanz

• Alle Angaben in Tsd. Eur

• Es erfolgt keine Gewinnausschüttung

• Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten: langfristig 67,1 Geschäftsjahr,

45,1 Vorjahr

• Sonstige Verbindlichkeiten: kurzfristig

Fach / Kurs: Bilanzanalyse Datum:05.03.2007 Unterrichtsthema: Die Jahresabschlussanalyse als Grundlage für Kreditentscheidungen – Eine vertiefende Anwendung am Beispiel der BüroDesign GmbH Lehrerin: Frau Wortha Seite 1

Anlage 1: Fallsituation und Arbeitsaufträge

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Arbeitsauftrag II:

Partnerarbeit:

Das aufbereitete Zahlenmaterial bildet die Grundlage für die Berechnung von

Kennzahlen zur Auswertung des Jahresabschlusses. Es werden sowohl

erfolgswirtschaftliche als auch Bilanzkennzahlen ermittelt. Diese ergänzen die

aufgrund der Aufbereitung der GuV in Prozent der Gesamtleistung ermittelten Werte

und die im Rahmen der Strukturbilanz in Prozent der Bilanzsumme ermittelten Daten.

1) Berechnen Sie gemeinsam die angegebenen Kennzahlen (siehe Anlage) und

übertragen Sie diese auf die Lösungsfolie! Erläutern Sie gegebenenfalls Ihre

Rechnung!

2) Erklären Sie Herrn Schneider die angegebenen Kennzahlen und geben Sie eine

Einschätzung bezüglich der Lage der BüroDesign GmbH ab!

3) Präsentieren Sie gemeinsam Ihre Lösung!

4) Wie sieht Ihre Entscheidung bezüglich der Kreditanfrage von Herrn Schneider

aus? (Müssen Sie eventuell weitere Kriterien beachten?)

Bearbeitungszeit: 30 Minuten!

Fach / Kurs: Bilanzanalyse Datum:05.03.2007 Unterrichtsthema: Die Jahresabschlussanalyse als Grundlage für Kreditentscheidungen – Eine vertiefende Anwendung am Beispiel der BüroDesign GmbH Lehrerin: Frau Wortha Seite 2

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Aktiva ......... Bilanz der BüroDesign GmbH vom 31.12.2006............ .......... .Passiva

Bilanzposten Eur Vorjahr Bilanzposten EUR Vorjahr

A Anlagevermögen A Eigenkapital

I. Immaterielles Vermögen 0,00 0,00 I. Stammkapital 25,0 25,0

II. Sachanlagen II. Rücklagen 6,4 8,1

1. Grundstücke und Gebäude 0,00 0,00 III. Gewinnvortrag 0,0 -16,0

2. technische Anlagen und Maschinen 27,3 1,3 IV. Jahresüberschuss 0,1 2,0

3. BGA 13,0 15,0 B Rückstellungen 0,0 0,0

III. Finanzanlagen 0,0 0,0 C Verbindlichkeiten

B Umlaufvermögen 1. Verbindlichkeiten gegenüber KI 96,8 74,1

I. Vorräte 2. Verbindlichkeiten aus Lief. und Leist. 35,7 37,5

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 21,3 31,8 3. Sonstige Verbindlichkeiten 27,7 30,5

2. unfertige Erzeugnisse 6,2 11,3 D Rechnungsabgrenzungsposten 0,0 0,0

3. fertige Erzeugnisse 20,00 10,00

II. Forderungen und sonst. VG

1. Forderungen aus Lieferungen u.

Leistungen

92,1 75,0

2. Sonstige Vermögensgegenstände 7,5 8,8

II. Schecks, Kassenbestand,

Bundesbankguthaben, Guthaben bei KI

1. Bankguthaben 2,7 5,0

2. Kassenbestand 0,1 0,5

C Rechnungsabgrenzungsposten 1,5 2,5

Bilanzsumme 191,70 161,20 191,70 161,20

Anlage 2: Bilanz der BüroDesign GmbH vom 31.12.2007

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Aktiva Geschäftsjahr € % Vorjahr € %

Schecks, Kasse, Guthaben bei DB / KI

Börsengängige Wertpapiere

Ford. Aus LL (bis 1 Jahr)

Sonstige Kurzfristige Forderungen

Liquide Mittel

Geleistete Anzahlungen

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

Unfertige Erzeugnisse und Leistungen

Fertige Erzeugnisse / Waren

Vorräte und Anzahlungen

Kurzfristiges Umlaufvermögen

Forderungen aus LL (Laufzeit > 1 Jahr)

Sonstige Vermögensgegenstände

Rechnungsabgrenzungsposten

Sonstiges Umlaufvermögen

Summe Umlaufvermögen

Immaterielle Vermögensgegenstände

Sachanlagen

Finanzanlagen

Summe Anlagevermögen

Bilanzsumme

Passiva Geschäftsjahr € % Vorjahr € %

Verbindlichkeiten aus LL

Wechselverbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber KI

Anzahlungen

Sonstige Verbindlichkeiten

Kurzfristige Rückstellungen

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzgewinn (zur Ausschüttung)

Kurzfristiges Fremdkapital

Verbindlichkeiten Restlaufzeit > 1 Jahr

Langfristige Rückstellungen

Sonderposten mit Rücklagenanteil

Langfristiges Fremdkapital

Summe Fremdkapital

Gezeichnetes Kapital

Rücklagen

Gewinnvortrag

Summe Eigenkapital

Bilanzsumme

Anlage 3 Strukturbilanz

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Aktiva Geschäftsjahr € % Vorjahr € %

Schecks, Kasse, Guthaben bei DB / KI 2,80 (2,7+0,1) 1,46 5,50 (5,0+ 0,5) 3,41

Börsengängige Wertpapiere

Ford. Aus LL (bis 1 Jahr) 92,10 48,04 75,00 46,53

Sonstige Kurzfristige Forderungen

Liquide Mittel 94,90 49,50 80,50 49,94

Geleistete Anzahlungen

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 21,30 11,11 31,80 19,73

Unfertige Erzeugnisse und Leistungen 6,20 3,23 11,30 7,01

Fertige Erzeugnisse / Waren 20,00 10,43 10,00 6,20

Vorräte und Anzahlungen 47,50 24,78 53,10 32,94

Kurzfristiges Umlaufvermögen 142,40 74,28 133,60 82,88

Forderungen aus LL (Laufzeit > 1 Jahr)

Sonstige Vermögensgegenstände 7,50 3,91 8,80 5,46

Rechnungsabgrenzungsposten 1,50 0,78 2,50 1,55

Sonstiges Umlaufvermögen 9,00 4,69 11,30 7,01

Summe Umlaufvermögen 151,40 78,98 144,90 89,89

Immaterielle Vermögensgegenstände

Sachanlagen 40,30 (27,3+13) 21,02 16,30(15+1,3) 10,11

Finanzanlagen

Summe Anlagevermögen 40,30 21,02 16,30 10,11

Bilanzsumme 191,70 100,00 161,20 100,00

Passiva Geschäftsjahr € % Vorjahr € %

Verbindlichkeiten aus LL 35,70 18,62 37,50 23,26

Wechselverbindlichkeiten

Verbindlichkeiten gegenüber KI 29,70 (96,8-67,1) 15,49 29,00(74,1-45,1) 17,99

Anzahlungen

Sonstige Verbindlichkeiten 27,7 14,45 30,5 18,92

Kurzfristige Rückstellungen

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzgewinn (zur Ausschüttung)

Kurzfristiges Fremdkapital 93,10 48,57 97,00 60,17

Verbindlichkeiten Restlaufzeit > 1 Jahr 67,10 35,00 45,10 27,98

Langfristige Rückstellungen

Sonderposten mit Rücklagenanteil

Langfristiges Fremdkapital 67,10 35,00 45,10 27,98

Summe Fremdkapital 160,20 83,57 142,10 88,15

Gezeichnetes Kapital 25,00 13,04 25,00 15,51

Rücklagen 6,5(6,4+0,1) 3,39 10,1(2,00+8,1) 6,27

Gewinnvortrag -16,00 -9,93

Summe Eigenkapital 31,5 16,43 19,10 11,85

Bilanzsumme 191,7 100,00 161,90 100,00

Anlage 4 Strukturbilanz Lösung

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Anlage 5: Aufbereitete Guv-Rechnung: Gesamtkostenverfahren

Erträge/ Aufwendungen Geschäftsjahr €4 %

5 Vorjahr € %

1 Umsatzerlöse 232,50 97,36 238,20 97,66

2 + Bestandsmehrungen / - minderungen 6,30 2,64 5,70 2,34

3 + andere aktivierte Eigenleistungen

4 Betriebsleistung 238,80 100,00 243,90 100,00

5 – Materialaufwand /wareneinsatz -106,20 -44,47 -97,30 -39,89

6 – bezogene Leistungen

7 Rohertrag 132,60 55,53 146,60 60,11

8 – Personalaufwand -120,40 -50,42 -121,10 -49,65

9 – Normalabschreibungen auf Sachanlagen -23,8 -9,97 -16,2 -6,64

10 – sonstige ordentliche Aufwendungen, sonstige

Steuern

-10,6 -4,44 -21,3 -8,73

11. + sonstige ordentliche Erträge 31,60 13,23 27,10 11,11

12 Bereinigtes Betriebsergebnis 9,4 3,93 15,10 6,20

13 + Erträge aus Beteiligungen

14 – Verluste aus Beteiligungen

15 + Zins- und zinsähnliche Erträge 0,3 0,13 1,90 0,78

16 – Zinsaufwendungen -7,00 -2,93 -11,0 -4,51

17 Finanzergebnis -6,70 -2,81 -9,20 -3,77

18 Bereinigtes Geschäftsergebnis

(ber. Betriebsergebnis + Finanzergebnis)

2,70 1,13 5,90 2,42

19 – Abschreibungen auf Finanzanlagen und

Wertpapiere des Umlaufvermögens

20 – steuerliche und a.o.Abschreibungen

21 – Einstellung in SoPo6

22 + Auflösung SoPo

23 – sonst. a.o. Aufwendungen

24 + sonstige a.o. Erträge

25 Außerordentliches / Bewertungsergebnis 0,00 0,00 0,00 0,00

26 Jahresüberschuss/ -fehlbetrag vor Steuern

(ber. Geschäftsergebnis + a. o. Ergebnis)

2,70 1,13 5,90 2,42

27 – Steuern vom Einkommen, Ertrag -2,60 -1,09 -3,90 -1,60

28 Jahresüberschuss/ - fehlbetrag 0,10 0,04 2,00 0,82

29 + Gewinnvortrag/ - Verlustvortrag

30 – Rücklagenzuführung

31 + Rücklagenentnahme

32 Bilanzgewinn/ - verlust 0,10 0,04 2,00 0,82

4 Alle Angaben in Tsd. Eur. 5 In Prozent der Betriebsleistung 6 SoPo : Sonderposten mit Rücklagenanteil, bei Auflösung zu versteuern.

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Anlage 6: Musterlösung zum Arbeitsauftrag 1

1) Erstellen Sie auf der Grundlage der Bilanz der BüroDesign GmbH (Anlage 1) die

Strukturbilanz (Anlage 2)! Beachten Sie hierbei die ergänzenden Angaben!

• Lösung siehe Anlage 4

2) Erläutern Sie Herrn Schneider kurz, warum der Jahresabschluss aufbereitet

werden muss!

• der nach handelsrechtlichen Vorschriften erstellte Jahresabschluss ist in

seiner Form nicht zu Analysezwecken geeignet

• die Positionen der Bilanz und der GuV werden so aufbereitet, dass

Kennzahlen direkt ermittelt werden können

3) Beurteilen Sie die Entwicklung der BüroDesign GmbH gegenüber dem Vorjahr!

Greifen Sie auch auf die Zahlen der bereits aufbereiteten GuV zurück (Anlage 4)

• Erhöhung der Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr, Erklärung aufgrund der

Daten nicht möglich

• Kurzfristige Verbindlichkeiten sind im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen

• Die Ertragsleistung des Unternehmens ist gesunken

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Kennzahlen der Jahresabschlussanalyse für die BüroDesign GmbH

Kennzahl / Formel Geschäftsjahr Vorjahr Aussage

Eigenkapitalquote

Eigenkapital x 100

Bilanzsumme

Anlagendeckung I

Eigenkapital x 100

Anlagevermögen

Anlagendeckung II

(EK + langfr. FK) x 100

Anlagevermögen

Liquidität I

Liquide Mittel x 100

Kurzfr. FK

Liquidität II

Kurzfr. UV x 100

Kurzfr. FK

Cash-Flow

Anlage 7 Lösungsblatt zur Kennzahlenermittlung

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Kennzahl / Formel Geschäftsjahr Vorjahr Aussage

Cash-Flow-Rate

Netto-Cash-Flow x 100

Gesamtleistung

Verschuldungsdauer

Verbindlichkeiten

NettoCF

Eigenkapitalrentabilität

Ber. Geschäftsergebnis

x 100

Eigenkapital

Gesamtkapital-

rentabilität

(Ber.GE +ZA) x 100

Bilanzsumme

Umsatzrentabilität

Jahresüberschuss x 100

Gesamtleistung

Kundenziel

(Forderungen aus LL+

Indossamentverbindlich

keiten ) x 365

Umsatzerlöse

Lieferantenziel

(Verbindlichkeiten LuL +

Akzeptverb.) x 365

(Materialaufwand. +

bezog. Leistungen)

Kapitalumschlag

Gesamtleistung

Bilanzsumme

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Kennzahlen der Jahresabschlussanalyse für die BüroDesign GmbH

Kennzahl / Formel Geschäftsjahr Vorjahr Aussage

Eigenkapitalquote

Eigenkapital x 100

Bilanzsumme

31,5 x 100

191,7

= 16,43 %

19,10 x 100

161,90

= 11,80 %

* Anteil des EK am

GK

* Je höher die

EKQ, desto

geringere

Abhängigkeit von

Gläubigern und

desto weniger

Zinsaufwendungen

-> hier: sehr gering,

aber leicht

gestiegen

Anlagendeckung I

Eigenkapital x 100

Anlagevermögen

31,50 x 100

40,30

= 78,16 %

19,10 x 100

16,30

= 117,18 %

* das langfristige

Vermögen muss

durch EK gedeckt

sein (goldene

Bilanzregel)

-> gesunken, aber

i.O. (starke

Zunahme EK).

Anlagendeckung II

(EK + langfr. FK) x 100

Anlagevermögen

(31,50 + 67,10)x100

40,30

= 244,66 %

(19,10+ 45,10) x 100

16,30

= 393,87 %

* das langfristige

Vermögen muss

durch EK und

langfristiges FK

gedeckt sein

(silberne

Bilanzregel)

-> mehr als erfüllt

Liquidität I

Liquide Mittel x 100

Kurzfristiges FK

94,90 x 100

93,10

=101,93 %

80,50 x 100

97,00

= 82,99 %

*Fähigkeit,

kurzfristige

Zahlungsver-

pflichtungen

erfüllen zu können

-> kurzfristige

Verbindlichkeiten

sind voll durch die

liquiden Mittel

gedeckt

-> sogar

Anlage 8 Lösungen zu den Kennzahlen

Page 19: Schriftlicher Unterrichtsentwurf - Europa-Lehrmittel · Die Ermittlung von Kennzahlen zur Jahresabschlussanalyse und die Aussagekraft der ermittelten Kennzahlen werden häufig in

Verbesserung der

Situation

Liquidität II

Kurzfristiges UV x 100

Kurzfristiges FK

142,40 x 100

93,10

= 152,95 %

133,60 x 100

97,00

= 137,73 %

* das kurzfristige

Umlaufvermögen

deckt die

kurzfristigen

Verbindlichkeiten

voll ab

* Verbesserung

Cash-Flow

Vorwärtsrechnung

Bereinigtes

Geschäftsergebnis

+ Normalabschreibung

auf Sachanlagen

+ Zuführung zu langfr.

Rücklagen

=Brutto Cash Flow

- Steuern vom

Einkommen /Ertrag

= Netto Cash Flow

2,70

+ 23,80

+ 0,00

= 26,50

- 2,60

= 23,90

5,90

+ 16,20

+ 0,00

= 22,10

- 3,90

= 18,20

* Kassenzufluss

* Überschuss der

zahlungswirksamen

Erträge über die

zahlungswirksamen

Aufwendungen

* spiegelt die

Selbstfinanzierungs

kraft des

Unternehmens

wider

* positiv, gestiegen

Cash-Flow-Rate

Netto-Cash-Flow x 100

Gesamtleistung

23,90 x 100

238,80

= 10,01 %

18,20 x 100

243,90

= 7,46 %

* wie viel % der

Gesamtleistung

sind im

Unternehmen

geblieben und

stehen somit dem

Unternehmen für

Investitionen,

Schuldentilgung

oder Gewinn-

ausschüttung zur

Verfügung

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Kennzahl / Formel Geschäftsjahr Vorjahr Aussage

Verschuldungsdauer

Verbindlichkeiten

NettoCF

160,20

23,90

= 6,70 Jahre

142,10

18,20

=7,81 Jahre

Gibt an, in wie

vielen Jahren

(unter gleichen

Voraussetzungen)

das U. aus eigener

Kraft die

Verschuldung

abbauen könnte

Eigenkapitalrentabilität

Ber. Gesch.erg. x 100

Eigenkapital

2,70 x 100

31,50

=8,57 %

5,90 x 100

19,10

= 30,89 %

* Verzinsung des

bilanziellen EK

* EK muss die

Unternehmensrisik

en decken, deshalb

sollte die

Verzinsung

wesentlich über

dem Marktzins

liegen

* erfüllt

Gesamtkapital-

rentabilität

(Ber.GE +ZA) x 100

Bilanzsumme

(2,70 + 7) x 100

191,70

= 5,06 %

(5,90 + 11) x 100

161,90

= 10,48 %

* Verzinsung des

im Unternehmen

eingesetzten

Kapitals

* gute Verzinsung

Umsatzrentabilität

Jahresüberschuss x 100

Gesamtleistung

0,10 x 100

238,80

= 0,04 %

2,00 x 100

243,90

= 0,82 %

* Wie viel € Gewinn

sind mit 100 €

Gesamtleistung

erzielt wurden

* kein gutes

Ergebnis,

gesunken

Kundenziel

(Forderungen aus LL+

Indossamentverbindlich

keiten ) x 365

Umsatzerlöse

(92,10 + 0) x 365

232,50

= 144,59 Tage

(75,00 + 0) x 365

238,20

= 114,92 Tage

* durchschnittliche

Laufzeit der

Forderungen

* je länger, desto

weniger liquide ist

das Unternehmen

Hier mit 3-4

Monaten relativ

lang

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Lieferantenziel

(Verbindlichkeiten LuL +

Akzeptverb.) x 365

(Materialaufwand. +

bezog. Leistungen)

(35,70 + 0) x 365

(106,20 + 0)

=122,70 Tage

(37,50 + 0) x 365

(97,30 + 0)

= 140,67 Tage

* nach wie vielen

Tagen kommt das

Unternehmen im

Durchschnitt seinen

Zahlungsverpflichtu

ngen nach

Kapitalumschlag

Gesamtleistung

Bilanzsumme

238,80

191,70

= 1,25 mal

243,90

161,90

= 1,51 mal

* Wie oft wird das

Gesamtkapital im

Geschäftsjahr

umgesetzt

Anlage 9 : mögliche Antworten zur Kreditentscheidung

• Bilanzkennzahlen der BüroDesign GmbH sind i.O., allerdings ist die EKQ bereits jetzt

sehr niedrig und es besteht die Gefahr der Überschuldung

• Allerdings fehlt ein Branchenvergleich, die Aussagekraft der Kennzahlen ist stark

eingeschränkt, wenn die branchentypischen Kennzahlen nicht vorliegen

• Zur materiellen Kreditwürdigkeitsprüfung zählt auch die Bewertung von Sicherheiten,

hier keine Aussage möglich

• Ebenfalls sind keine Aussagen zur persönlichen Kreditwürdigkeit möglich

• Fazit: Die Bilanzkennzahlen können nur eine von mehreren

Entscheidungsgrundlagen für die Kreditvergabe darstellen

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Anlage 10: Literaturhinweise

Achtenhagen, F. (1984): Didaktik des Wirtschaftslehreunterrichtes, Opladen 1984

Blank et al. (2006): Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen, Band 2, 7. Auflage,

Troisdorf: Bildungsverlag EINS

Grill, W. /Perczynski, H. (2006): Wirtschaftslehre des Kreditwesens, 40. Auflage, Troisdorf:

Bildungsverlag EINS

Hosse / Rozynski (2005): Rechnungswesen für Bankkaufleute, 5. Auflage, Troisdorf:

Bildungsverlag EINS (Lehrbuch)

Jank, W. / Meyer, H. (1991): Didaktische Modelle. Cornelsen Verlag

Mathes, C. (2002): Wirtschaft unterrichten, Praxishandbuch für kaufmännische Fächer, 2.

Auflage, Haan-Gruiten: Europa Lehrmittel

Richard, W. / Mühlmeyer, J. (2006): Betriebslehre der Banken und Sparkassen, 30. Auflage,

Rinteln: Merkur Verlag

Wöhe, G. : Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 21. Auflage, Verlag Vahlen

Woll, A.: Wirtschaftslexikon von A – Z, 8. Auflage, Naumann & Göbel Verlagsgesellschaft

mbH

Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen: Lehrplan für

das Berufskolleg In Nordrhein-Westfalen, Bankkauffrau / Bankkaufmann

Didaktische Jahresplanung, Kurssystem Banken, Ausbildungsvertragsdauer 2 Jahre