SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen...

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DAHEIM STATT INS HEIM SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER LEITFADEN Stand: Februar 2021

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Page 1: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

DAHEIM STATT INS HEIM SCHRITT FUumlR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER

LEITFADEN

Stand Februar 2021

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Inhaltsverzeichnis

A EINLEITUNG 4

B SCHRITT FUumlR SCHRITT ZUM GEWERBLICHEN PERSONENBETREUER 5

VOR BEGINN DER TAumlTIGKEIT 5

1 WIE FINDEN BETREUER UND BETREUUNGSBEDUumlRFTIGE PERSONEN ZUSAMMEN 5 1a Uumlber Werbung (sect 2 Abs 1 Ausuumlbungsregeln) 5 1b Uumlber persoumlnliche Kontaktaufnahme (sect 1 Abs 3 Ausuumlbungsregeln) 5 1c Uumlber eine Vermittlungsagentur 6

2 MUumlSSEN PERSONENBETREUER EIN GEWERBE IN OumlSTERREICH ANMELDEN 6

3 WIE MELDEN PERSONENBETREUER DAS GEWERBE AN 7 3a Welche persoumlnlichen Voraussetzungen muumlssen Personenbetreuer erfuumlllen um ein

Gewerbe anmelden zu koumlnnen 7 3b Koumlnnen auslaumlndische Personenbetreuer das Gewerbe anmelden 8 3c Wo und wie melden Personenbetreuer das Gewerbe an 9 3d Welche Unterlagen muumlssen Personenbetreuer vorlegen 9 3e Wo ist der Gewerbestandort 9 3f Was kostet die Gewerbeanmeldung 10 3g Ab wann darf das Gewerbe ausgeuumlbt werden 10

4 WIE MELDEN SICH PERSONENBETREUER BEI DER SOZIALVERSICHERUNG AN 10

5 WERDEN PERSONENBETREUER MITGLIEDER DER WIRTSCHAFTSKAMMER 11

6 WORAUF MUSS BEI ABSCHLUSS DES BETREUUNGSVERTRAGS GEACHTET WERDEN 11

7 HANDLUNGSLEITLINIEN 13

8 WIE MELDET MAN EINEN WOHNSITZ IN OumlSTERREICH AN 14

WAumlHREND DER TAumlTIGKEIT 15

9 WAS PASSIERT WENN hellip - NOTFAumlLLE KRANKHEIT ABWESENHEITEN ETC 15 9a Die betreute Person hat einen Notfall 15

9b Die betreute Person wird krank 15

9c Die betreute Person wechselt endguumlltig in ein Heim 15

9d Die betreute Person stirbt 16

9e Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Betreuern 16

9f Der Betreuer wird krank 16

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist) 17

10 WIE ERFUumlLLEN PERSONENBETREUER IHRE VERPFLICHTUNG IHRE TAumlTIGKEIT ALS PERSONENBETREUER AUSREICHEND ZU DOKUMENTIEREN 17

11 WIE FUumlHREN PERSONENBETREUER EIN HAUSHALTSBUCH 19

12 WIE HABEN SICH PERSONENBETREUER ZU VERHALTEN 19

13 WIE WERDEN DIE EINKUumlNFTE AUS GEWERBEBETRIEB VERSTEUERT 21

BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT 22

14 DER BETREUUNGSVERTRAG ENDET 22

ZUSAMMENFASSUNG 23

15 UumlBERBLICK UumlBER DIE VERSCHIEDENEN bdquoFALLGRUPPENldquo BEI PERSONENBETREUERN 23

C FAQ 24

1 WAS IST BETREUUNG 24

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2 KANN DIE TAumlTIGKEIT DER 24-STUNDEN-BETREUUNG UumlBERHAUPT SELBSTAumlNDIG AUSGEFUumlHRT WERDEN 25

3 WAS IST DER VORTEIL DES GEWERBES 25

4 WELCHE MAszligNAHMEN ZUR QUALITAumlTSSICHERUNG SIND VORGESEHEN 25

5 WAS IST UNTER DER TAumlTIGKEIT bdquoORGANISATION VON PERSONENBETREUUNG ZU VERSTEHEN 26

6 WIE BEMISST SICH DER SOZIALVERSICHERUNGSBEITRAG BEI SELBSTAumlNDIGEN 27

7 IST DAS KSCHG AUF WERKVERTRAumlGE ZWISCHEN PERSONENBETREUERN UND BETREUTEN ANZUWENDEN 27

8 HAFTEN PERSONENBETREUER IHREM VERTRAGSPARTNER FUumlR SCHAumlDEN DIE SIE IN AUSUumlBUNG IHRES GEWERBES VERURSACHEN 27

9 DUumlRFEN PERSONENBETREUER MIT EINEM AUSLAumlNDISCHEN FUumlHRERSCHEIN IN OumlSTERREICH EIN AUTO LENKEN 27

10 WIE LANGE DUumlRFEN PERSONENBETREUER MIT EINEM NICHT IN OumlSTERREICH ZUGELASSENEN KRAFTFAHRZEUG FAHREN 28

11 UumlBERSIEDLUNG AUS EINEM EU-STAAT NACH OumlSTERREICH 28

12 UumlBERSIEDLUNG AUS EINEM NICHT-EU-STAAT NACH OumlSTERREICH 28

13 FOumlRDERUNG FUumlR DIE 24-STUNDEN-BETREUUNG 29

NUumlTZLICHE LINKS 30

TELEFONISCHE BERATUNG FUumlR DIE SELBSTAumlNDIGE BETREUUNG 31

KONTAKTDATEN WKO 32

ADRESSEN VON PRIVATEN ORGANISATIONEN 33

GESETZE UND VERORDNUNGEN ZUR PERSONENBETREUUNG 36

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A Einleitung Mit 1 Juli 2007 traten das Hausbetreuungsgesetz und Aumlnderungen der Gewerbeordnung in Kraft Damit wurde eine Rechtsgrundlage fuumlr die legale 24-Stunden-Betreuung geschaffen Mit 10 Juli 2015 wurde zudem die Organisation von Personenbetreuung in sect 161 GewO neu geregelt und damit die Vermittlung von PersonenbetreuerInnen klar von der Taumltigkeit der Personenbetreuung selbst getrennt Eine legale Betreuung kann auf folgende drei Arten organisiert werden Der Betreuungsbeduumlrftige oder seine Familie stellen einen Betreuer an (Unselbstaumlndigen-

Modell)

Der Betreuungsbeduumlrftige oder seine Familie organisieren die Betreuung uumlber eine Traumlgerorganisation = zB Caritas Diakonie Hilfswerk Rotes Kreuz Volkshilfe (Traumlger-Modell)

Der Betreuungsbeduumlrftige oder seine Familie organisieren die Betreuung uumlber eine Agentur die gewerbliche Personenbetreuer vermittelt (Vermittlungsagentur-Modell)

Der Betreuungsbeduumlrftige undoder seine Familie schlieszligen einen Vertrag mit einem gewerblichen Personenbetreuer ab (Selbstaumlndigen-Modell)

Der vorliegende Leitfaden behandelt vorwiegend das Selbstaumlndigen-Modell Entstehungsgeschichte des HBeG und der sectsect 159 160 GewO Sozialausschuss 2352007 Plenum 662007 Regierungseinigung uumlber Verlaumlngerung der Amnestie und Fragen der Foumlrderung 136 2007 Inkrafttreten 172007 Aumlnderung und Verlaumlngerung der Amnestieregelung bis 3062008 durch das Pflege-Verfassungsgesetz 2622008 Ausweitung des Taumltigkeitsbereiches der Personenbetreuer durch Novellen zum Gesundheits- und Krankenpflegegesetz Aumlrztegesetz HBeG und GewO ndash Inkrafttreten 1042008 Entstehungsgeschichte des sect 161 GewO Plenum 18062015 Inkrafttreten 1072016 Uumlbergangsregelungen bis 31122016 Im Folgenden bezieht sich der Begriff bdquoAusuumlbungsregelnldquo auf die Verordnung des BMWFW uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln

fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

bdquoOrganisationsregelnldquo auf die Verordnung des BMWFW uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

bdquoMaszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personenldquo auf die Verordnung des BMWA uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Per-sonenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung zu setzen haben

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B Schritt fuumlr Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer

VOR BEGINN DER TAumlTIGKEIT

1 Wie finden Betreuer und betreuungsbeduumlrftige Personen zusammen

1a Uumlber Werbung (sect 2 Abs 1 Ausuumlbungsregeln)

Personenbetreuer koumlnnen Werbung fuumlr ihre Dienste machen Sie haben in der Werbung verpflichtend anzufuumlhren wo Informationen uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesent-lichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis angefordert werden koumlnnen Diese Informationen koumlnnen sich auch auf einer Homepage im Internet befinden Ebenfalls sind zB postalische Zusendungen uumlber die angebotenen Leistungen und die damit verbundenen Konditionen erlaubt

1b Uumlber persoumlnliche Kontaktaufnahme (sect 1 Abs 3 Ausuumlbungsregeln)

Personenbetreuer duumlrfen Personen nicht unaufgefordert zum Zweck des Sammelns von Be-stellungen von Betreuungsleistungen aufsuchen Interessierte Personen koumlnnen jedoch Be-treuer ausdruumlcklich auffordern sie zu besuchen Bestellungen von Leistungen duumlrfen von den Personenbetreuern nur in ihren Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich eines ausdruumlcklich an-geforderten Besuches entgegengenommen werden Nach sect 3 Abs 1 Konsumentenschutzgesetz (KSchG) hat der Verbraucher grundsaumltzlich ein Ruumlcktrittsrecht wenn er seine auf den Vertragsabschluss gerichteten Erklaumlrungen nicht in den vom Unternehmer fuumlr seine geschaumlftlichen Zwecke dauernd benuumltzten Raumlumen abge-geben hat Dieser Ruumlcktritt kann bis zum Zustandekommen des Vertrages oder danach binnen 14 Tagen erklaumlrt werden Der Verbraucher ist uumlber das Bestehen eines Ruumlcktrittsrechtes auch zu belehren und ihm ein Dokument (Urkunde) zu uumlbergeben das zumindest den Namen und die Anschrift des Unternehmers die zur Identifizierung des Vertrags notwendigen Angaben sowie eine Belehrung uumlber das Ruumlcktrittsrecht die Ruumlcktrittsfrist und die Vorgangsweise fuumlr die Ausuumlbung des Ruumlcktrittsrechts enthaumllt Widrigenfalls steht dem Verbraucher das Ruumlcktrittsrecht binnen einer Frist von zwoumllf Monaten und 14 Tagen ab Vertragsabschluss zu Wird diese Belehrung innerhalb von zwoumllf Monaten ab dem Fristbeginn nachgeholt so endet die verlaumlngerte Ruumlcktrittsfrist 14 Tage danach Nach sect 3 Abs 3 Z 1 KSchG steht ein solches Ruumlcktrittsrecht allerdings nicht zu wenn der Verbraucher selbst die geschaumlftliche Verbindung zwecks Schlieszligung dieses Vertrages angebahnt hat Dass der Verbraucher das Geschaumlft angebahnt hat wuumlrde im Streitfall der Unternehmer (hier Personenbetreuer) zu beweisen haben was mitunter schwierig sein kann Bittet zB die zu betreuende Person um einen Besuch um sich zunaumlchst nur unverbindlich informieren zu lassen dann wird im Streitfall darin keine Anbahnung zwecks Schlieszligung des Betreuungsvertrages durch die zu betreuende Person angenommen werden wenn es dann doch zum Abschluss des Vertrages kommt Den Bestimmungen uumlber das Ruumlcktrittsrecht wuumlrde somit Relevanz zukommen Tipp Praktisch wird es sinnvoll sein ein erstes Beratungsgespraumlch zu fuumlhren und der zu betreuenden Person relevante Unterlagen und den Vertragsentwurf zwecks Ermoumlglichung einer genauen Uumlberlegung auszuhaumlndigen und ihr mitzuteilen sich nochmals mit dem Be-treuer in Verbindung zu setzen wenn sie die Leistung in Anspruch nehmen und somit den Vertrag unterzeichnen moumlchte

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1c Uumlber eine Vermittlungsagentur

Betreuungsbeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige koumlnnen sich auch an Vermittlungs-agenturen wenden Diese vermitteln selbstaumlndige Personenbetreuer Dabei werden zwei Vertragsverhaumlltnisse begruumlndet Zum einen schlieszligt der Vermittler einen sog Organisationsvertrag mit einem selbstaumlndigen Personenbetreuer zum anderen einen Vermittlungsvertrag mit der betreuungsbeduumlrftigen Person bzw mit einem Dritten zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person ab (s dazu Punkt 6) Die Organisation von Personenbetreuung ist ein eigenstaumlndiges freies Gewerbe (sect 161 GewO) Fuumlr Vermittler wurden zudem in den Organisationsregeln eine Reihe von Pflichten festgelegt die bei der Gewerbeausuumlbung zu beachten sind Insbesondere duumlrfen Vermittler Privatpersonen nicht unaufgefordert zum Zweck des Sammelns von Bestellungen aufsuchen Bezuumlglich des Ruumlcktrittsrechts gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie unter Punkt 1b Zudem duumlrfen sie nur Personen vermitteln die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind Sie haben im Geschaumlftsverkehr auf ihre Vermittlertaumltigkeit hinzuweisen und Auskunft uumlber Preis und Leistungsinhalt der Vermittlung sowie uumlber die fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten zu geben Zudem trifft den Vermittler eine Dokumentationspflicht uumlber die auf Basis des Organisations- und des Vermittlungsvertrags erbrachten Leistung In ihrer Werbung haben Vermittler auf ihre Vermittlereigenschaft hinzuweisen und jedwede irrenfuumlhrende Information zu unterlassen Der Organisationsvertrag sowie der Vermittlungsvertrag sind schriftlich abzuschlieszligen und dem jeweiligen Vertragspartner abschriftlich auszufolgen Den Vermittler treffen im Vorfeld gegenuumlber dem jeweiligen Vertragspartner bestimmte Aufklaumlrungspflichten So muss er den Personenbetreuer zB uumlber die Notwendigkeit einer aufrechten Gewerbeberechtigung sowie die Einhaltung der Ausuumlbungsregeln informieren Betreuungsbeduumlrftige Personen sind uumlber die Taumltigkeiten und Pflichten von Personenbetreuern aufzuklaumlren sowie uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen und damit verbundenen Kosten Der Organisationsvertrag und der Vermittlungsvertrag muumlssen zudem bestimmte in den Organisationsregeln (sect 5 und sect 9) festgehaltene Mindesterfordernisse aufweisen Seit Jaumlnner 2018 koumlnnen sich Vermittlungsagenturen freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Das Oumlsterreichische Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (kurz OumlQZ-24) ist fuumlr Agenturen gedacht die noch houmlhere Qualitaumltsstandards als die in den Standes- und Ausuumlbungsregeln festgelegten erfuumlllen und soll in Zukunft sowohl Konsumentinnen und Konsumenten als auch Betreuungskraumlften eine wesentliche Orientierungshilfe bieten Das Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter httpsoeqzat

2 Muumlssen Personenbetreuer ein Gewerbe in Oumlsterreich anmelden

Will man in Oumlsterreich ein Gewerbe ausuumlben muss man das Gewerbe bei der Gewerbebe-houmlrde anmelden (s dazu Punkt 3) Eine Ausnahme besteht nur im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit innerhalb der EU des EWR und der Schweiz So duumlrfen Buumlrger aus EU- oder EWR-Vertragsstaaten bzw der Schweiz unter bestimmten Voraussetzungen Dienstleistungen wie die Personenbetreuung in Oumlsterreich erbringen ohne hier eine Gewerbeanmeldung vornehmen zu muumlssen Die Berufung auf die

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Dienstleistungsfreiheit setzt aber voraus dass diese auslaumlndischen Unternehmer keinen Sitz oder Niederlassung in Oumlsterreich haben Diese Unternehmer duumlrfen dann ihre Taumltigkeit in Oumlsterreich ausuumlben wenn sie in ihren Heimatstaaten solche Taumltigkeiten die das Gewerbe der Personenbetreuung umfasst befugt ausuumlben Achtung Personenbetreuer die in anderen EUEWR-Mitgliedstaaten oder der Schweiz ansaumlssig sind muumlssen fuumlr die grenzuumlberschreitende Dienstleistungserbringung nach Oumlsterreich die notwendigen Berechtigungen zur selbstaumlndigen Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten in ihrem Heimatstaat schon erworben haben Ist dies nicht der Fall gilt die Ausfuumlhrung von grenzuumlberschreitenden Arbeiten als unbefugte Gewerbeausuumlbung und ist mit einer Verwaltungsstrafe bis 3600 EUR bedroht Ein Verstoszlig gegen die Gewerbeordnung kann auch einen Verstoszlig gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb darstellen und eine Klage auf Unterlassung nach sich ziehen Weiters ist die grenzuumlberschreitende Gewerbeausuumlbung bei rechtskraumlftiger nicht getilgter Verurteilung des auslaumlndischen Unternehmers wegen eines Kridadeliktes bei Verurteilung zu einer drei Monate uumlbersteigenden Freiheitsstrafe wegen einer sonstigen Straftat oder bei Konkursabweisung mangels Masse verboten Eine Leistungserbringung faumlllt nur dann unter den Begriff der Dienstleistungsfreiheit soweit sie in Oumlsterreich bloszlig voruumlbergehend ist Fuumlr die Frage ob die Personenbetreuung in Oumlsterreich voruumlbergehenden Charakter hat ist nicht nur die Dauer der Leistung sondern auch ihre Haumlufigkeit regelmaumlszligige Wiederkehr und Kontinuitaumlt zu beruumlcksichtigen Achtung Kommt man danach je nach Einzelfall zu dem Ergebnis dass es sich um eine stabile und kontinuierliche Taumltigkeit in Oumlsterreich handelt so ist die Anmeldung des Ge-werbes der Personenbetreuung in Oumlsterreich notwendig Es ist moumlglich dass eine Behoumlrde bereits dann von einer stabilen und kontinuierlichen Taumltigkeit in Oumlsterreich ausgeht wenn der Personenbetreuer uumlber einen laumlngeren Zeitraum (zB 2 Monate) eine oder mehrere Per-sonen ausschlieszliglich in Oumlsterreich betreut waumlhrend er im Herkunftsstaat keine derartige Betreuungstaumltigkeit ausuumlbt Im Falle der (berechtigten) Ausuumlbung im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit muumlssen die Anbahnung von Auftraumlgen und die Auftragsbearbeitung vom Sitz des auslaumlndischen Unternehmers in seinem Herkunftsstaat aus erfolgen Unternehmer aus Drittstaaten koumlnnen sich nicht auf die Dienstleistungsfreiheit berufen (vgl dazu naumlher sect 51 GewO)

3 Wie melden Personenbetreuer das Gewerbe an

3a Welche persoumlnlichen Voraussetzungen muumlssen Personenbetreuer erfuumlllen um ein Gewerbe anmelden zu koumlnnen

Allgemeine Voraussetzungen bei Einzelunternehmern (natuumlrlichen Personen) sind Eigenberechtigung (Vollendung des 18 Lebensjahres keine Sachwalterschaft)

Staatsangehoumlrigkeit zu einem EUEWR-MitgliedsstaatSchweiz oder Vorliegen eines fremdenrechtlichen Aufenthaltstitels (Aufenthaltsberechtigung) zur Ausuumlbung des Gewerbes

Fehlen von Ausschlussgruumlnden

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Ausschlussgruumlnde sind Nicht getilgte Vorstrafe wegen betruumlgerischer Krida Schaumldigung fremder Glaumlubiger

Beguumlnstigung eines Glaumlubigers Sozialbetrugs bei Beitraumlgen und Zuschlaumlgen nach dem Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungsgesetz organisierter Schwarzarbeit oder grob fahrlaumlssiger Beeintraumlchtigung von Glaumlubigerinteressen

Nicht getilgte Vorstrafe wegen einer sonstigen strafbaren Handlung mit Verurteilung zu einer ndash wenn auch bedingten - Freiheitsstrafe von uumlber 3 Monaten oder einer Geldstrafe von mehr als 180 Tagessaumltzen Mangels Festsetzung der Strafe in Tagessaumltzen ist auf die Ersatzfreiheitsstrafe abzustellen Im Falle der Verhaumlngung einer Freiheits- und Geldstrafe sind Freiheits- und Ersatzfreiheitsstrafe zu addieren Kein Ausschlussgrund liegt bei Verurteilungen nach dem Jugendgerichtsgesetz vor

Bestrafung durch die Finanzbehoumlrde wegen bestimmter Finanzvergehen (Schmuggel Hinterziehung von Eingangs- oder Ausgangsabgaben Abgabenhehlerei Hinterziehung von Monopoleinnahmen vorsaumltzlichem Eingriff in ein staatliches Monopolrecht oder Monopolhehlerei) mit einer Geldstrafe von mehr als 726 EUR oder mit Geld- und Freiheitsstrafe sofern seit der Bestrafung noch nicht 5 Jahre vergangen sind

Achtung Die oben genannten Gewerbeausschlussgruumlnde gelten auch dann wenn vergleichbare Tatbestaumlnde im Ausland verwirklicht wurden Gerichtliche Verlustigerklaumlrung eines Gewerbes oder Entziehung einer Gewerbeberechtigung durch die Bezirksverwaltungsbehoumlrde auf Grund schwerwiegender Verstoumlszlige gegen Gewerbeausuumlbungsvorschriften oder Schutzinteressen wenn durch die angestrebte Gewerbeausuumlbung der Zweck der Verlustigerklaumlrung oder Entziehung vereitelt werden koumlnnte Hinweis Schutzinteressen sind Vermeidung der illegalen Beschaumlftigung der Kinderpornographie des Suchtgiftkonsums der illegalen Prostitution und der Diskriminierung von Personen zB aus rassistischen oder religioumlsen Gruumlnden oder wegen einer Behinderung udgl

3b Koumlnnen auslaumlndische Personenbetreuer das Gewerbe anmelden

Staatsangehoumlrige von EU- oder EWR-Vertragsstaaten bzw der Schweiz koumlnnen sich auf die

Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit berufen und duumlrfen das Gewerbe grundsaumltzlich wie Oumlsterreicher anmelden und ausuumlben Vor der Aufnahme ihrer Taumltigkeit im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit (ANM voruumlbergehende Taumltigkeit) muumlssen sie ihre Taumltigkeit dem Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort melden und die Meldung ist ins Dienstleisterregister einzutragen Die Anzeige ist jaumlhrlich zu erneuern

Wollen diese Staatsangehoumlrigen durchgehend laumlnger als drei Monate in Oumlsterreich bleiben muumlssen sie in Oumlsterreich ein eigenes freies Gewerbe bdquoPersonenbetreuungldquo anmelden

Staatsangehoumlrige von Drittstaaten die in Oumlsterreich einer selbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit

laumlnger als sechs Monate nachgehen wollen benoumltigen einen Aufenthaltstitel nach dem Niederlassung- und Aufenthaltsgesetz Der Aufenthaltstitel muss die Ausuumlbung der selbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit umfassen

Soll die gewerbliche Taumltigkeit fuumlr weniger als sechs Monate ausgeuumlbt werden muss ein Aufenthalts-Reisevisum beantragt werden

Erstantraumlge auf Erteilung eines Aufenthaltstitels sind vor der Einreise nach Oumlsterreich im Ausland bei der oumlsterreichischen Vertretungsbehoumlrde (Botschaft Generalkonsulat) persoumlnlich zu stellen Die Entscheidung ist im Ausland abzuwarten

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Achtung Zur Erlangung des Aufenthaltstitels ist eine Bescheinigung der fuumlr den voraus-sichtlichen Gewerbestandort zustaumlndigen Bezirksverwaltungsbehoumlrde vorzulegen dass saumlmtliche Voraussetzungen ndash ausgenommen die erforderliche Aufenthaltsgenehmigung - zur Ausuumlbung des betreffenden Gewerbes vorliegen

3c Wo und wie melden Personenbetreuer das Gewerbe an

Das freie Gewerbe der Personenbetreuung ist bei der Gewerbebehoumlrde anzumelden Ge-werbebehoumlrde ist die Bezirksverwaltungsbehoumlrde des Gewerbestandorts Die Anmeldung kann samt Unterlagen persoumlnlich per Post per Telefax im Wege automationsunterstuumltzter Datenuumlbertragung (zB per E-Mail oder Internet) oder in jeder anderen technischen Weise wie im Wege der Wirtschaftskammer bei der Gewerbebehoumlrde eingebracht werden Tipp In der Praxis kann es hilfreich sein wenn zuerst die zustaumlndige Wirtschaftskammer (Bezirksstelle oder Gruumlnder-Service) kontaktiert wird Diese steht mit Beratung in gewerbe- arbeits- sozialversicherungs- und steuerrechtlichen Fragen zur Verfuumlgung Von dort aus kann auch eine Online-Gewerbeanmeldung durchfuumlhrt werden

3d Welche Unterlagen muumlssen Personenbetreuer vorlegen

Zur Gewerbeanmeldung sind folgende Unterlagen vorzulegen Guumlltiger Reisepass oder Geburtsurkunde und Staatsbuumlrgerschaftsnachweis bzw zur Ge-

werbeausuumlbung erforderlicher Aufenthaltstitel bei Drittstaatsangehoumlrigen

Heiratsurkunde Scheidungsurkunde (jeweils nur im Fall der Namensaumlnderung)

Meldebestaumltigung (nicht noumltig bei Wohnsitz in Oumlsterreich)

Strafregisterbescheinigung seines Herkunfts- bzw bisherigen Aufenthaltsstaates Gilt fuumlr Personen die nicht oder weniger als fuumlnf Jahre in Oumlsterreich wohnhaft sind

Bestaumltigung der zustaumlndigen Wirtschaftskammer nach dem Neugruumlndungsfoumlrderungsge-setz (NeuFoumlG) im Falle einer Neugruumlndung

Die Gewerbeanmeldung hat die genaue Bezeichnung des Gewerbes - hier freies Gewerbe bdquoPersonenbetreuungldquo - und den in Aussicht genommenen Standort zu enthalten

3e Wo ist der Gewerbestandort

Wird der Personenbetreuer nur stundenweise und ev fuumlr mehrere Personen taumltig so wird er entweder ein eigenes Buumlro haben von dem aus er seine Taumltigkeit organisiert oder von zu Hause aus arbeiten In diesen Faumlllen ist Gewerbestandort entweder das bdquoBuumlroldquo oder die eigene Wohnung Als Gewerbestandort kommt beispielsweise auch der Sitz der Vermitt-lungsagentur in Frage die den Betreuer vermittelt hat Betreut ein Gewerbetreibender eine Person rund um die Uhr und wohnt auch bei der betreuungsbeduumlrftigen Person so kann sein Gewerbestandort die Wohnung des Betreu-ungsbeduumlrftigen sein wenn er keinen anderen Standort (Buumlro oder Wohnung) im Inland hat Tipp Es ist aus rechtlichen Gruumlnden in jedem Fall ratsam einen anderen Standort als die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort zu waumlhlen Wird jedoch die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort gewaumlhlt ist zu empfehlen dass die Erlaubnis die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort

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angeben zu duumlrfen im Betreuungsvertrag festgehalten wird Es ist auch zu raten den Vermieter ndash sofern die zu betreuende Person nur Mieter ist ndash von der Ausuumlbung des Gewerbes in der Wohnung zu verstaumlndigen Fuumlr den Fall der Anmeldung des Gewerbes am Standort der Wohnung der betreuungsbe-duumlrftigen Person ist es ratsam wenn der Personenbetreuer der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen eine Vollmacht erteilt damit diesedieser dann bei Beendigung des Betreuungsverhaumlltnisses allenfalls die notwendigen Behoumlrdenwege (zB Verlegung des Gewerbestandorts Ruhendmeldung des Gewerbes) an Stelle des Personenbetreuers vornehmen kann

3f Was kostet die Gewerbeanmeldung

Die Gewerbeanmeldung ist kostenlos

3g Ab wann darf das Gewerbe ausgeuumlbt werden

Bereits mit dem vollstaumlndigen Einlangen der Anmeldungsunterlagen kann mit der gewerblichen Taumltigkeit sofort begonnen werden wenn alle Voraussetzungen vorliegen Innerhalb von drei Monaten hat die Behoumlrde ndash bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen - den Anmelder in das GISA (Gewerbeinformationssystem Austria) einzutragen und durch Uumlbermittlung eines Auszuges aus dem GISA von der Eintragung zu verstaumlndigen

4 Wie melden sich Personenbetreuer bei der Sozialversicherung an

Eine gewerbliche Taumltigkeit aufgrund einer oumlsterreichischen Gewerbeanmeldung fuumlhrt zu einer Pflichtversicherung in der Kranken- Pensions- Unfall- und Arbeitslosenversicherung (dies gilt somit auch fuumlr Auslaumlnder die sich in Oumlsterreich zulaumlssiger Weise niederlassen) Seit 112008 ist auch der Anspruch auf Betriebliche Vorsorge (bdquoAbfertigung neuldquo) erfasst Die Anmeldung bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) hat innerhalb eines Monats zu erfolgen Obwohl die Gewerbebehoumlrde die Gewerbeanmeldung der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft mitteilt ist auch der Gewerbetreibende verpflichtet sich selbst bei der SVA zu melden Tipp Die gesonderte Meldung bei der SVA kann entfallen wenn sie im Rahmen der Gruumlndungsberatung bei der Wirtschaftskammer erfolgt Tipp Unter bestimmten Voraussetzungen besteht fuumlr Kleingewerbetreibende die Moumlglich-keit eine Ausnahme von der Kranken- und Pensionsversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversicherungsgesetz (GSVG) zu erwirken Diese haben dann nur mehr die Verpflichtung den Unfallversicherungsbeitrag zu bezahlen Tipp Fuumlr Neugruumlnder sind die Sozialversicherungsbeitraumlge in den ersten drei Jahren ihrer selbstaumlndigen gewerblichen Taumltigkeit niedriger als bei einer laufenden Erwerbstaumltigkeit um den Berufseinstieg zu erleichtern Besteht in Oumlsterreich eine Pflichtversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversiche-rungsgesetz (diese ist nicht von der Staatsbuumlrgerschaft abhaumlngig sondern haumlngt von der Mitgliedschaft zu einer der Wirtschaftskammern ab) so sind auch Kinder als Angehoumlrige bis zur Vollendung des 18 Lebensjahres grundsaumltzlich in der Krankenversicherung mitversichert Eine Anspruchsberechtigung besteht allerdings nur wenn der gewoumlhnliche Aufenthalt in Oumlsterreich und keine eigene Pflichtversicherung besteht Nach dem 18 Lebensjahr besteht

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die Mitversicherung grundsaumltzlich nur fuumlr Kinder in Ausbildung und Studierende bis zur Vollendung des 27 Lebensjahres Sind Personen neben ihrer gewerblichen Taumltigkeit auch unselbstaumlndig beschaumlftigt (zB eine Krankenschwester arbeitet unselbstaumlndig in einem Krankenhaus hat aber auch das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet und uumlbt dieses neben ihrer Taumltigkeit im Krankenhaus aus) so sind sie durch ihre Gewerbeanmeldung auch als Gewerbetreibende kranken- unfall- und pensionsversichert die Beitraumlge haben sie zusaumltzlich von ihren selbstaumlndigen Einkuumlnften zu entrichten Sie sind somit grundsaumltzlich mehrfach versichert Wird hingegen jemand im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit in Oumlsterreich erwerbstaumltig faumlllt er beim Vorliegen von steuer- und sozialversicherungspflichtigen Einkuumlnften in seinem Wohnsitzstaat in das dortige System der sozialen Sicherheit Dies gilt auch wenn der Personenbetreuer zwar auch in Oumlsterreich einen Wohnsitz hat sein Lebensmittelpunkt aber nach wie vor in seinem Heimatstaat liegt Hat der Personenbetreuer jedoch seinen Wohnsitz und Lebensmittelpunkt in Oumlsterreich so faumlllt er grundsaumltzlich unter die oumlsterreichische Sozialversicherungspflicht Er ist jedoch dann in seinem Heimatstaat sozialversichert wenn er neben der selbstaumlndigen Personenbetreuung auch noch eine unselbstaumlndige Taumltigkeit in seinem Heimatstaat ausuumlbt

5 Werden Personenbetreuer Mitglieder der Wirtschaftskammer

Mit der Erlangung der Gewerbeberechtigung in Oumlsterreich entsteht automatisch Mitglied-schaft bei der Wirtschaftskammer Oumlsterreich und den dazugehoumlrigen Teilorganisationen Der Standort des Gewerbebetriebes und der Taumltigkeitsbereich bestimmen die Zugehoumlrigkeit zur Landeskammer und den Fachorganisationen Von der zustaumlndigen Fachorganisation im Bundesland des Standortes erhaumllt man in Folge weitere Informationen zur Mitgliedschaft Informationsangebote Beitragszahlung usw Unternehmer deren steuerbare Umsaumltze 150000 EUR jaumlhrlich nicht uumlberschreiten und die keine Dienstnehmer beschaumlftigen haben nur die Grundumlage an die jeweilige Landeskammer zu bezahlen Die Houmlhe der Grundumlage wird von der zustaumlndigen Fachgruppe festgesetzt Fuumlr selbstaumlndige Personenbetreuer variiert die Grundumlage je nach Bundesland zwischen 55 EUR und 120 EUR Tipp Die genaue Houmlhe der Grundumlage ist bei der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung im jeweiligen Bundesland zu erfragen

6 Worauf muss bei Abschluss des Betreuungsvertrags geachtet werden (sect 2 Ausuumlbungsregeln)

Der Betreuungsvertrag (Vertrag zwischen dem selbstaumlndigen Personenbetreuer und der betreuungsbeduumlrftigen Person) muss schriftlich geschlossen werden Eine Abschrift ist dem Vertragspartner zu uumlberlassen Die einzelnen Inhalte des Vertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben Der Vertrag muss folgenden Mindestinhalt (sect 2 Abs 2 Ausuumlbungsregeln) umfassen

a Name (Firma) und Anschrift der Vertragsteile Vertragsteile sind der Gewerbetreibende und der Betreute oder sein gesetzlicher

Vertreter oder ein Angehoumlriger des Betreuten

Die Anschrift des Gewerbetreibenden ist seine guumlltige Wohnadresse (auch im Aus-land) oder sein Gewerbestandort

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Tipp Besteht eine Adresse in Oumlsterreich und im Ausland empfiehlt es sich beide Adressen anzufuumlhren damit der Gewerbetreibende im Notfall auch bei Aufenthalt im Ausland erreicht werden kann

b Beginn und Dauer des Werkvertrages

Die Dauer des Werkvertrages kann nach Belieben vereinbart werden Es koumlnnen auch mehrere Werkvertraumlge hintereinander abgeschlossen werden

c Leistungsinhalte

Dazu zaumlhlen insbesondere Haushaltsnahe Dienstleistungen zB Zubereitung von Mahlzeiten Vornahme von

Besorgungen Reinigungstaumltigkeiten Durchfuumlhrung von Hausarbeiten und Boten-gaumlngen Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima Betreuung von Tieren und Pflanzen Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestel-lung bei alltaumlglichen Verrichtungen

Gesellschafterfunktion zB Gesellschaft leisten Fuumlhren von Konversation Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

allfaumlllige von Arzt oder Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes der Gesundheits- und Krankenpflege uumlbertragene aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten

d Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO (s dazu Punkt 7)

e Eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls

die Namen und Kontaktadressen des Vertretersder Vertreter

Achtung Es empfiehlt sich im Vertrag klarzustellen dass der Betreuer sich jederzeit vertreten lassen kann und im Falle seiner Verhinderung rechtzeitig fuumlr eine Vertretung sorgen wird Es liegt im Wesen der Selbstaumlndigkeit dass sich Gewerbetreibende jederzeit durch Personen ihrer Wahl vertreten lassen duumlrfen Die Angabe der Namen und Kontaktadressen der Vertreter ist daher nicht notwendig

f Die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der Ge-

werbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt

g Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei zwingend vorzuse-hen ist dass der Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgeloumlst wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

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Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsver-haumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Wechsels in ein Heim vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heim-wechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlber-gabe putzen) Ebenso empfiehlt es sich eine Beendigung fuumlr den Fall des Todes des Betreuers vorzusehen

Tipp Sollte vorgesehen sein dass die Gewerbetreibenden bei der zu betreuenden Person wohnen und auch dort ihren Gewerbestandort haben empfiehlt es sich dies ausdruumlcklich im Vertrag festzuhalten

7 Handlungsleitlinien (sect 160 Abs 2 Z 1 GewO)

Der Personenbetreuer ist verpflichtet mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen Die Handlungsleitlinien muumlssen insbesondere die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle der erkennbaren Verschlechterung des Zustandsbildes enthalten Die Handlungsleitlinien sind verpflichtend im Betreuungsvertrag festzulegen Denkbare Beispiele fuumlr Handlungsleitlinien Fuumlr den Alltag

Auflistung der Taumltigkeiten die verrichtet werden sollen zB Zubereitung von Mahlzeiten Waumlsche waschen Versorgung des Haustieres

Tipp Die Formulierung der Taumltigkeiten ist so zu waumlhlen dass der Charakter der Selbstaumlndigkeit gewahrt bleibt Nicht mit dem Charakter der Selbstaumlndigkeit zu vereinbaren waumlren zB Handlungsleitlinien folgender Art Der Betreuer hat jeden Tag um 900 ein Fruumlhstuumlck zu richtigen um 1000 die Blumen zu gieszligen um 1100 staubzusaugen um 1200 ein warmes Mittagessen zuzubereiten etc

Allfaumlllige Anwesenheitspflichten zB Der Betreuer hat jedenfalls anwesend zu sein wenn der Arzt zur Kontrolle kommt

Tipp Anwesenheitspflichten sollten ndash wenn uumlberhaupt - nur im unbedingt notwen-digen Ausmaszlig festgelegt werden da es im Wesen der Selbstaumlndigkeit liegt die Arbeit frei einteilen und inhaltlich bestimmen zu koumlnnen

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal woumlchentlich telefonisch uumlber den Zustand der betreuten Person zu informieren

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal im Monat persoumlnlich uumlber den Zustand der betreuten Person zu berichten

Der Betreuer hat den Arzt (Name) der betreuten Person (Name) x-mal im Monat zur Kontrolle des Gesundheitszustands der betreuten Person beizuziehen

Der Betreuer hat die betreute Person (Name) x mal im Monat zum Arzt (Name) zu begleiten

Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit dafuumlr zu sorgen dass andere Betreuer alle fuumlr die Betreuung wesentlichen Informationen erhalten

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Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit eine Kontaktadresse und Telefonnum-mer zu hinterlassen unter der er im Notfall zu erreichen ist

Fuumlr den Notfall

In einem Notfall bei massiver Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person insbesondere bei Atemnot starker Uumlbelkeit Ohnmacht Laumlhmungserscheinungen Kraumlmpfen Schmerzen im Herzbereich ist unverzuumlglich die Rettung (144) zu verstaumlndigen

Es sind Maszlignahmen der Ersten Hilfe zu setzen

Bei einer Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist unverzuumlglich der Hausarzt (Name) zu verstaumlndigen

In einem Notfall oder bei Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist der Angehoumlrige (Name) unverzuumlglich zu verstaumlndigen

8 Wie meldet man einen Wohnsitz in Oumlsterreich an

Innerhalb von drei Kalendertagen ist die Meldung der Wohnsitzaufnahme am zustaumlndigen Gemeindeamt oder Magistrat vorzunehmen Die Abmeldung kann bei Aufgabe der Unterkunft fruumlhestens drei Tage vor Abreise erfolgen Die Anmeldung eines Wohnsitzes ist kostenlos Mitzubringen sind

Meldezettel-Formular das vom Unterkunftgeber (also dem Wohnungseigentuumlmer bzw Hauptmieter) unterschrieben sein muss

Reisepass

Geburtsurkunde

Nachweis des akademischen Grades (sofern vorhanden)

Meldezettel-Formular httpswwwhelpgvatPortalNodehlpdpublicresourcesdocumentsmeldezettelpdf Achtung Die Nichterfuumlllung der gesetzlichen Meldepflicht ist eine Verwaltungsuumlbertretung und kann mit Geldstrafe bis zu 726 EUR bestraft werden Wohnt der Betreuer bei der betreuten Person und hat die betreute Person Grund zur Annahme dass der Betreuer seiner Meldepflicht nicht nachgekommen ist muss sie dies der Meldebehoumlrde innerhalb von 14 Tagen mitteilen Tipp Ist die zu betreuende Person nur Mieter der Wohnung ist es ratsam den Vermieter davon zu verstaumlndigen dass ein Betreuer bei ihr wohnt Tipp Die Wohnsitzverlegung vom Ausland nach Oumlsterreich begruumlndet den Anspruch be-stimmte Guumlter des persoumlnlichen Bedarfs zollfrei als Uumlbersiedlungsgut nach Oumlsterreich zu bringen (s auch bei FAQ)

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WAumlHREND DER TAumlTIGKEIT

9 Was passiert wenn hellip - Notfaumllle Krankheit Abwesenheiten etc

9a Die betreute Person hat einen Notfall

Es ist entsprechend den Handlungsleitlinien (s Punkt 7) vorzugehen Insbesondere sind Rettung oder Notarzt (144) zu verstaumlndigen Erste-Hilfe-Maszlignahmen sind zu setzen Beim Notruf 144 wird man Folgendes gefragt

Wo genau ist der Notfallort

Genaue Adresse Stiege Stock Tuumlrnummer

Zufahrtsmoumlglichkeit

Wie lautet Ihre Ruumlckrufnummer

Was ist passiert

Wie alt ist die Patientin oder der Patient

Atmet er oder sie

Ist er oder sie bei Bewusstsein

Erst auflegen wenn der Bedienstete alle Daten bestaumltigt hat und dem Anrufer versichert Wir kommen Wenn es die Situation zulaumlsst waumlre es hilfreich das Rettungsteam vor dem Haus zu empfangen und zum Patienten zu fuumlhren Nach Verstaumlndigung von RettungNotarzt sind die Angehoumlrigen zu kontaktieren

9b Die betreute Person wird krank

Bei den ersten Anzeichen einer Krankheit Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person etc ist der Hausarzt zu verstaumlndigen Ebenso sind die Angehoumlrigen zu informieren Der Hausarzt entscheidet auf welche Weise die betreute Person zu Hause weiter betreut werden kann oder ob sie in ein Krankenhaus eingeliefert wird Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes bleibt der Vertrag zwischen Betreuer und der be-treuten Person grundsaumltzlich aufrecht wenn im Vertrag nicht ausdruumlcklich vereinbart ist dass ein Krankenhausaufenthalt (allenfalls ab einer gewissen Dauer) zu einem Ende des Vertragsverhaumlltnisses fuumlhrt Der Betreuer hat seine Leistungen ndash so weit wie moumlglich ndash weiter zu erbringen und die betreute Person hat das vereinbarte Werkentgelt zu bezahlen

9c Die betreute Person wechselt endguumlltig in ein Heim

Das Taumltigkeitsspektrum der Gewerbetreibenden umfasst auch die praktische Vorbereitung auf einen Ortswechsel also auch auf einen Wechsel in ein Heim Darunter fallen einerseits alle organisatorischen Aspekte eines solchen Wechsels (zB Nachsendeauftrag bei der Post als Bote zu uumlberbringen Angehoumlrige und Freunde der betreuten Person von dem Wechsel

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verstaumlndigen einen neuen Platz fuumlr das Haustier suchen) andererseits auch eine Vorberei-tung auf den Wechsel in dem Sinn dass zB mit der betreuten Person das Heim vorher besucht wird uumlber den Heimwechsel gesprochen wird Abschiedsbesuche organisiert werden Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Heimwechsels vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heimwechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB die Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlbergabe putzen)

9d Die betreute Person stirbt

Stirbt die betreute Person zu Hause so ist jedenfalls der Totenbeschauer (das ist meist der Gemeindearzt) zu holen der den Tod feststellt Die Angehoumlrigen sind unverzuumlglich zu in-formieren Der Betreuungsvertrag endet jedenfalls mit dem Tod der betreuten Person Bereits im Voraus erhaltenes Entgelt ist anteilig zuruumlckzuzahlen Eine Endabrechnung im Haushaltsbuch hat zu erfolgen

9e Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Betreuern

Werden zwei (oder mehrere) Betreuer abwechselnd fuumlr eine Person taumltig so besteht jeweils ein eigenes Vertragsverhaumlltnis zwischen der betreuten Person und den einzelnen Betreuern Fuumlr die betreute Person selbst aumlndert sich daher ndash auszliger in der Person des Betreuers ndash nichts Auch fuumlr die Betreuer aumlndert sich nichts Sie muumlssen auch im Falle einer zwei- oder mehr-woumlchigen Abwesenheit ihre Gewerbeberechtigung nicht zuruumlcklegen oder ruhend melden Ebenso wenig muumlssen sie ndash auch bei einer Ausreise aus Oumlsterreich - ihren Wohnsitz in Oumlster-reich abmelden Tipp Es ist ratsam in den Handlungsleitlinien auch Regelungen fuumlr den Wechsel zwischen den Betreuern vorzusehen So ist zB der nachfolgende Betreuer ausreichend uumlber den Zu-stand der betreuten Person zu informieren Es hat auch eine ordentliche Uumlbergabe der Betreuungsdokumentation und des Haushaltsbuches zu erfolgen

9f Der Betreuer wird krank

Die Betreuer sind vertraglich verpflichtet die vereinbarten Betreuungsleistungen zu erbringen Sind sie ndash aus welchem Grund auch immer ndash daran gehindert so haben sie fuumlr ihre Vertretung zu sorgen Wird der Betreuer daher krank muss er eine Vertretung zu der betreuten Person schicken Die Vertretung hat alle Leistungen so zu erbringen wie der Betreuer selbst Es wird kein Vertrag zwischen der betreuten Person und der Vertretung geschlossen Auch die Vertretung braucht eine entsprechende Gewerbeberechtigung fuumlr die Personen-betreuung Tipp Es empfiehlt sich dass der Betreuer einen Vertrag mit seiner Vertretung abschlieszligt in dem vereinbart wird dass die Vertretung alle Leistungen die der Betreuer zu erbringen hat fuumlr diesen erbringen muss und in dem die Houmlhe des Entgelts fuumlr die Vertretung fest-gelegt wird

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Achtung Die Vertretung darf nur dann pflegerische Taumltigkeiten durchfuumlhren wenn ihr diese entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen von einem Arzt oder einer Krankenschwester ndash nach entsprechender Einschulung ndash uumlbertragen wurden Tipp In den Handlungsleitlinien koumlnnen weitere Vereinbarungen getroffen werden wie im Fall einer Erkrankung des Betreuers vorzugehen ist (zB jeden direkten Kontakt mit der betreuten Person vermeiden) Gewerbetreibende haben die Moumlglichkeit Personen anzustellen die sie dann auch als Ver-treter schicken koumlnnen Achtung Solche bei Personenbetreuern Beschaumlftigte unterliegen den normalen arbeitszeit-rechtlichen Regelungen da auf sie das Hausbetreuungsgesetz mit seinen Sonderregelungen nicht anzuwenden ist Eine 24-Stunden-Betreuung kann daher keinesfalls durch einen Ange-stellten eines Betreuers erfolgen Auch darf ein Angestellter keine pflegerischen Taumltigkeiten durchfuumlhren Achtung Selbstaumlndige Betreuer koumlnnen ihre Vertretung frei waumlhlen Es empfiehlt sich na-tuumlrlich auf Wuumlnsche der betreuten Person Ruumlcksicht zu nehmen

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist)

Hier gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie zu Punkt 9f

10 Wie erfuumlllen Personenbetreuer ihre Verpflichtung ihre Taumltigkeit als Personenbetreuer ausreichend zu dokumentieren (sect 1 Abs 4 Ausuumlbungsregeln)

Die von den Gewerbetreibenden erbrachten Dienstleistungen sind ausreichend und regel-maumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Im Folgenden werden Taumltigkeiten die im Rahmen des Gewerbes erbracht werden koumlnnen beispielhaft angefuumlhrt In der Checkliste koumlnnen die durchgefuumlhrten Taumltigkeiten abgehakt bzw kurz beschrieben werden (zB Zubereitung von Mahlzeiten Fruumlhstuumlck Jause etc) Die Liste ist natuumlrlich beliebig erweiterbar

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Datum xxxxxxxx 0-6 Uhr 6-12 Uhr 12-18 Uhr 18-0 Uhr

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Zubereitung von Mahlzeiten

Vornahme von Besorgungen

Reinigungstaumltigkeiten

- Saugen

- Staubwischen

- Bad WC

Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima (zB Luumlften)

Betreuung von Pflanzen und Tieren

- Gieszligen

- Fuumlttern

- Waschen

- Tierarzt

Waumlscheversorgung

- Waschen

- Buumlgeln

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung

Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

Unterstuumltzung bei Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme

Unterstuumltzung bei Arzneimitteleinnahme

Unterstuumltzung bei Koumlrperpflege

Unterstuumltzung bei Toilettengang und aumlhnliches

Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen Gehen

Gesellschafterfunktion

Gesellschaft leisten (zB gemeinsam TV schauen)

Fuumlhren von Konversation

Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

- Begleitung zu Familie Freunden Bekannten

- Schreiben von Briefen E-Mails etc

Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

- Spazieren gehen

- Arztbesuche

- Begleitung zu Veranstaltungen

Uumlbertragene pflegerische Taumltigkeiten

Verabreichung von Medikamenten

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

Sonstiges

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11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

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Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

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13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

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BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

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ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

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C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

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2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

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(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

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(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

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2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

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Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

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Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

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2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

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Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

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2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

Page 2: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

2

Inhaltsverzeichnis

A EINLEITUNG 4

B SCHRITT FUumlR SCHRITT ZUM GEWERBLICHEN PERSONENBETREUER 5

VOR BEGINN DER TAumlTIGKEIT 5

1 WIE FINDEN BETREUER UND BETREUUNGSBEDUumlRFTIGE PERSONEN ZUSAMMEN 5 1a Uumlber Werbung (sect 2 Abs 1 Ausuumlbungsregeln) 5 1b Uumlber persoumlnliche Kontaktaufnahme (sect 1 Abs 3 Ausuumlbungsregeln) 5 1c Uumlber eine Vermittlungsagentur 6

2 MUumlSSEN PERSONENBETREUER EIN GEWERBE IN OumlSTERREICH ANMELDEN 6

3 WIE MELDEN PERSONENBETREUER DAS GEWERBE AN 7 3a Welche persoumlnlichen Voraussetzungen muumlssen Personenbetreuer erfuumlllen um ein

Gewerbe anmelden zu koumlnnen 7 3b Koumlnnen auslaumlndische Personenbetreuer das Gewerbe anmelden 8 3c Wo und wie melden Personenbetreuer das Gewerbe an 9 3d Welche Unterlagen muumlssen Personenbetreuer vorlegen 9 3e Wo ist der Gewerbestandort 9 3f Was kostet die Gewerbeanmeldung 10 3g Ab wann darf das Gewerbe ausgeuumlbt werden 10

4 WIE MELDEN SICH PERSONENBETREUER BEI DER SOZIALVERSICHERUNG AN 10

5 WERDEN PERSONENBETREUER MITGLIEDER DER WIRTSCHAFTSKAMMER 11

6 WORAUF MUSS BEI ABSCHLUSS DES BETREUUNGSVERTRAGS GEACHTET WERDEN 11

7 HANDLUNGSLEITLINIEN 13

8 WIE MELDET MAN EINEN WOHNSITZ IN OumlSTERREICH AN 14

WAumlHREND DER TAumlTIGKEIT 15

9 WAS PASSIERT WENN hellip - NOTFAumlLLE KRANKHEIT ABWESENHEITEN ETC 15 9a Die betreute Person hat einen Notfall 15

9b Die betreute Person wird krank 15

9c Die betreute Person wechselt endguumlltig in ein Heim 15

9d Die betreute Person stirbt 16

9e Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Betreuern 16

9f Der Betreuer wird krank 16

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist) 17

10 WIE ERFUumlLLEN PERSONENBETREUER IHRE VERPFLICHTUNG IHRE TAumlTIGKEIT ALS PERSONENBETREUER AUSREICHEND ZU DOKUMENTIEREN 17

11 WIE FUumlHREN PERSONENBETREUER EIN HAUSHALTSBUCH 19

12 WIE HABEN SICH PERSONENBETREUER ZU VERHALTEN 19

13 WIE WERDEN DIE EINKUumlNFTE AUS GEWERBEBETRIEB VERSTEUERT 21

BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT 22

14 DER BETREUUNGSVERTRAG ENDET 22

ZUSAMMENFASSUNG 23

15 UumlBERBLICK UumlBER DIE VERSCHIEDENEN bdquoFALLGRUPPENldquo BEI PERSONENBETREUERN 23

C FAQ 24

1 WAS IST BETREUUNG 24

3

2 KANN DIE TAumlTIGKEIT DER 24-STUNDEN-BETREUUNG UumlBERHAUPT SELBSTAumlNDIG AUSGEFUumlHRT WERDEN 25

3 WAS IST DER VORTEIL DES GEWERBES 25

4 WELCHE MAszligNAHMEN ZUR QUALITAumlTSSICHERUNG SIND VORGESEHEN 25

5 WAS IST UNTER DER TAumlTIGKEIT bdquoORGANISATION VON PERSONENBETREUUNG ZU VERSTEHEN 26

6 WIE BEMISST SICH DER SOZIALVERSICHERUNGSBEITRAG BEI SELBSTAumlNDIGEN 27

7 IST DAS KSCHG AUF WERKVERTRAumlGE ZWISCHEN PERSONENBETREUERN UND BETREUTEN ANZUWENDEN 27

8 HAFTEN PERSONENBETREUER IHREM VERTRAGSPARTNER FUumlR SCHAumlDEN DIE SIE IN AUSUumlBUNG IHRES GEWERBES VERURSACHEN 27

9 DUumlRFEN PERSONENBETREUER MIT EINEM AUSLAumlNDISCHEN FUumlHRERSCHEIN IN OumlSTERREICH EIN AUTO LENKEN 27

10 WIE LANGE DUumlRFEN PERSONENBETREUER MIT EINEM NICHT IN OumlSTERREICH ZUGELASSENEN KRAFTFAHRZEUG FAHREN 28

11 UumlBERSIEDLUNG AUS EINEM EU-STAAT NACH OumlSTERREICH 28

12 UumlBERSIEDLUNG AUS EINEM NICHT-EU-STAAT NACH OumlSTERREICH 28

13 FOumlRDERUNG FUumlR DIE 24-STUNDEN-BETREUUNG 29

NUumlTZLICHE LINKS 30

TELEFONISCHE BERATUNG FUumlR DIE SELBSTAumlNDIGE BETREUUNG 31

KONTAKTDATEN WKO 32

ADRESSEN VON PRIVATEN ORGANISATIONEN 33

GESETZE UND VERORDNUNGEN ZUR PERSONENBETREUUNG 36

4

A Einleitung Mit 1 Juli 2007 traten das Hausbetreuungsgesetz und Aumlnderungen der Gewerbeordnung in Kraft Damit wurde eine Rechtsgrundlage fuumlr die legale 24-Stunden-Betreuung geschaffen Mit 10 Juli 2015 wurde zudem die Organisation von Personenbetreuung in sect 161 GewO neu geregelt und damit die Vermittlung von PersonenbetreuerInnen klar von der Taumltigkeit der Personenbetreuung selbst getrennt Eine legale Betreuung kann auf folgende drei Arten organisiert werden Der Betreuungsbeduumlrftige oder seine Familie stellen einen Betreuer an (Unselbstaumlndigen-

Modell)

Der Betreuungsbeduumlrftige oder seine Familie organisieren die Betreuung uumlber eine Traumlgerorganisation = zB Caritas Diakonie Hilfswerk Rotes Kreuz Volkshilfe (Traumlger-Modell)

Der Betreuungsbeduumlrftige oder seine Familie organisieren die Betreuung uumlber eine Agentur die gewerbliche Personenbetreuer vermittelt (Vermittlungsagentur-Modell)

Der Betreuungsbeduumlrftige undoder seine Familie schlieszligen einen Vertrag mit einem gewerblichen Personenbetreuer ab (Selbstaumlndigen-Modell)

Der vorliegende Leitfaden behandelt vorwiegend das Selbstaumlndigen-Modell Entstehungsgeschichte des HBeG und der sectsect 159 160 GewO Sozialausschuss 2352007 Plenum 662007 Regierungseinigung uumlber Verlaumlngerung der Amnestie und Fragen der Foumlrderung 136 2007 Inkrafttreten 172007 Aumlnderung und Verlaumlngerung der Amnestieregelung bis 3062008 durch das Pflege-Verfassungsgesetz 2622008 Ausweitung des Taumltigkeitsbereiches der Personenbetreuer durch Novellen zum Gesundheits- und Krankenpflegegesetz Aumlrztegesetz HBeG und GewO ndash Inkrafttreten 1042008 Entstehungsgeschichte des sect 161 GewO Plenum 18062015 Inkrafttreten 1072016 Uumlbergangsregelungen bis 31122016 Im Folgenden bezieht sich der Begriff bdquoAusuumlbungsregelnldquo auf die Verordnung des BMWFW uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln

fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

bdquoOrganisationsregelnldquo auf die Verordnung des BMWFW uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

bdquoMaszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personenldquo auf die Verordnung des BMWA uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Per-sonenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung zu setzen haben

5

B Schritt fuumlr Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer

VOR BEGINN DER TAumlTIGKEIT

1 Wie finden Betreuer und betreuungsbeduumlrftige Personen zusammen

1a Uumlber Werbung (sect 2 Abs 1 Ausuumlbungsregeln)

Personenbetreuer koumlnnen Werbung fuumlr ihre Dienste machen Sie haben in der Werbung verpflichtend anzufuumlhren wo Informationen uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesent-lichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis angefordert werden koumlnnen Diese Informationen koumlnnen sich auch auf einer Homepage im Internet befinden Ebenfalls sind zB postalische Zusendungen uumlber die angebotenen Leistungen und die damit verbundenen Konditionen erlaubt

1b Uumlber persoumlnliche Kontaktaufnahme (sect 1 Abs 3 Ausuumlbungsregeln)

Personenbetreuer duumlrfen Personen nicht unaufgefordert zum Zweck des Sammelns von Be-stellungen von Betreuungsleistungen aufsuchen Interessierte Personen koumlnnen jedoch Be-treuer ausdruumlcklich auffordern sie zu besuchen Bestellungen von Leistungen duumlrfen von den Personenbetreuern nur in ihren Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich eines ausdruumlcklich an-geforderten Besuches entgegengenommen werden Nach sect 3 Abs 1 Konsumentenschutzgesetz (KSchG) hat der Verbraucher grundsaumltzlich ein Ruumlcktrittsrecht wenn er seine auf den Vertragsabschluss gerichteten Erklaumlrungen nicht in den vom Unternehmer fuumlr seine geschaumlftlichen Zwecke dauernd benuumltzten Raumlumen abge-geben hat Dieser Ruumlcktritt kann bis zum Zustandekommen des Vertrages oder danach binnen 14 Tagen erklaumlrt werden Der Verbraucher ist uumlber das Bestehen eines Ruumlcktrittsrechtes auch zu belehren und ihm ein Dokument (Urkunde) zu uumlbergeben das zumindest den Namen und die Anschrift des Unternehmers die zur Identifizierung des Vertrags notwendigen Angaben sowie eine Belehrung uumlber das Ruumlcktrittsrecht die Ruumlcktrittsfrist und die Vorgangsweise fuumlr die Ausuumlbung des Ruumlcktrittsrechts enthaumllt Widrigenfalls steht dem Verbraucher das Ruumlcktrittsrecht binnen einer Frist von zwoumllf Monaten und 14 Tagen ab Vertragsabschluss zu Wird diese Belehrung innerhalb von zwoumllf Monaten ab dem Fristbeginn nachgeholt so endet die verlaumlngerte Ruumlcktrittsfrist 14 Tage danach Nach sect 3 Abs 3 Z 1 KSchG steht ein solches Ruumlcktrittsrecht allerdings nicht zu wenn der Verbraucher selbst die geschaumlftliche Verbindung zwecks Schlieszligung dieses Vertrages angebahnt hat Dass der Verbraucher das Geschaumlft angebahnt hat wuumlrde im Streitfall der Unternehmer (hier Personenbetreuer) zu beweisen haben was mitunter schwierig sein kann Bittet zB die zu betreuende Person um einen Besuch um sich zunaumlchst nur unverbindlich informieren zu lassen dann wird im Streitfall darin keine Anbahnung zwecks Schlieszligung des Betreuungsvertrages durch die zu betreuende Person angenommen werden wenn es dann doch zum Abschluss des Vertrages kommt Den Bestimmungen uumlber das Ruumlcktrittsrecht wuumlrde somit Relevanz zukommen Tipp Praktisch wird es sinnvoll sein ein erstes Beratungsgespraumlch zu fuumlhren und der zu betreuenden Person relevante Unterlagen und den Vertragsentwurf zwecks Ermoumlglichung einer genauen Uumlberlegung auszuhaumlndigen und ihr mitzuteilen sich nochmals mit dem Be-treuer in Verbindung zu setzen wenn sie die Leistung in Anspruch nehmen und somit den Vertrag unterzeichnen moumlchte

6

1c Uumlber eine Vermittlungsagentur

Betreuungsbeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige koumlnnen sich auch an Vermittlungs-agenturen wenden Diese vermitteln selbstaumlndige Personenbetreuer Dabei werden zwei Vertragsverhaumlltnisse begruumlndet Zum einen schlieszligt der Vermittler einen sog Organisationsvertrag mit einem selbstaumlndigen Personenbetreuer zum anderen einen Vermittlungsvertrag mit der betreuungsbeduumlrftigen Person bzw mit einem Dritten zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person ab (s dazu Punkt 6) Die Organisation von Personenbetreuung ist ein eigenstaumlndiges freies Gewerbe (sect 161 GewO) Fuumlr Vermittler wurden zudem in den Organisationsregeln eine Reihe von Pflichten festgelegt die bei der Gewerbeausuumlbung zu beachten sind Insbesondere duumlrfen Vermittler Privatpersonen nicht unaufgefordert zum Zweck des Sammelns von Bestellungen aufsuchen Bezuumlglich des Ruumlcktrittsrechts gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie unter Punkt 1b Zudem duumlrfen sie nur Personen vermitteln die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind Sie haben im Geschaumlftsverkehr auf ihre Vermittlertaumltigkeit hinzuweisen und Auskunft uumlber Preis und Leistungsinhalt der Vermittlung sowie uumlber die fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten zu geben Zudem trifft den Vermittler eine Dokumentationspflicht uumlber die auf Basis des Organisations- und des Vermittlungsvertrags erbrachten Leistung In ihrer Werbung haben Vermittler auf ihre Vermittlereigenschaft hinzuweisen und jedwede irrenfuumlhrende Information zu unterlassen Der Organisationsvertrag sowie der Vermittlungsvertrag sind schriftlich abzuschlieszligen und dem jeweiligen Vertragspartner abschriftlich auszufolgen Den Vermittler treffen im Vorfeld gegenuumlber dem jeweiligen Vertragspartner bestimmte Aufklaumlrungspflichten So muss er den Personenbetreuer zB uumlber die Notwendigkeit einer aufrechten Gewerbeberechtigung sowie die Einhaltung der Ausuumlbungsregeln informieren Betreuungsbeduumlrftige Personen sind uumlber die Taumltigkeiten und Pflichten von Personenbetreuern aufzuklaumlren sowie uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen und damit verbundenen Kosten Der Organisationsvertrag und der Vermittlungsvertrag muumlssen zudem bestimmte in den Organisationsregeln (sect 5 und sect 9) festgehaltene Mindesterfordernisse aufweisen Seit Jaumlnner 2018 koumlnnen sich Vermittlungsagenturen freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Das Oumlsterreichische Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (kurz OumlQZ-24) ist fuumlr Agenturen gedacht die noch houmlhere Qualitaumltsstandards als die in den Standes- und Ausuumlbungsregeln festgelegten erfuumlllen und soll in Zukunft sowohl Konsumentinnen und Konsumenten als auch Betreuungskraumlften eine wesentliche Orientierungshilfe bieten Das Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter httpsoeqzat

2 Muumlssen Personenbetreuer ein Gewerbe in Oumlsterreich anmelden

Will man in Oumlsterreich ein Gewerbe ausuumlben muss man das Gewerbe bei der Gewerbebe-houmlrde anmelden (s dazu Punkt 3) Eine Ausnahme besteht nur im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit innerhalb der EU des EWR und der Schweiz So duumlrfen Buumlrger aus EU- oder EWR-Vertragsstaaten bzw der Schweiz unter bestimmten Voraussetzungen Dienstleistungen wie die Personenbetreuung in Oumlsterreich erbringen ohne hier eine Gewerbeanmeldung vornehmen zu muumlssen Die Berufung auf die

7

Dienstleistungsfreiheit setzt aber voraus dass diese auslaumlndischen Unternehmer keinen Sitz oder Niederlassung in Oumlsterreich haben Diese Unternehmer duumlrfen dann ihre Taumltigkeit in Oumlsterreich ausuumlben wenn sie in ihren Heimatstaaten solche Taumltigkeiten die das Gewerbe der Personenbetreuung umfasst befugt ausuumlben Achtung Personenbetreuer die in anderen EUEWR-Mitgliedstaaten oder der Schweiz ansaumlssig sind muumlssen fuumlr die grenzuumlberschreitende Dienstleistungserbringung nach Oumlsterreich die notwendigen Berechtigungen zur selbstaumlndigen Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten in ihrem Heimatstaat schon erworben haben Ist dies nicht der Fall gilt die Ausfuumlhrung von grenzuumlberschreitenden Arbeiten als unbefugte Gewerbeausuumlbung und ist mit einer Verwaltungsstrafe bis 3600 EUR bedroht Ein Verstoszlig gegen die Gewerbeordnung kann auch einen Verstoszlig gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb darstellen und eine Klage auf Unterlassung nach sich ziehen Weiters ist die grenzuumlberschreitende Gewerbeausuumlbung bei rechtskraumlftiger nicht getilgter Verurteilung des auslaumlndischen Unternehmers wegen eines Kridadeliktes bei Verurteilung zu einer drei Monate uumlbersteigenden Freiheitsstrafe wegen einer sonstigen Straftat oder bei Konkursabweisung mangels Masse verboten Eine Leistungserbringung faumlllt nur dann unter den Begriff der Dienstleistungsfreiheit soweit sie in Oumlsterreich bloszlig voruumlbergehend ist Fuumlr die Frage ob die Personenbetreuung in Oumlsterreich voruumlbergehenden Charakter hat ist nicht nur die Dauer der Leistung sondern auch ihre Haumlufigkeit regelmaumlszligige Wiederkehr und Kontinuitaumlt zu beruumlcksichtigen Achtung Kommt man danach je nach Einzelfall zu dem Ergebnis dass es sich um eine stabile und kontinuierliche Taumltigkeit in Oumlsterreich handelt so ist die Anmeldung des Ge-werbes der Personenbetreuung in Oumlsterreich notwendig Es ist moumlglich dass eine Behoumlrde bereits dann von einer stabilen und kontinuierlichen Taumltigkeit in Oumlsterreich ausgeht wenn der Personenbetreuer uumlber einen laumlngeren Zeitraum (zB 2 Monate) eine oder mehrere Per-sonen ausschlieszliglich in Oumlsterreich betreut waumlhrend er im Herkunftsstaat keine derartige Betreuungstaumltigkeit ausuumlbt Im Falle der (berechtigten) Ausuumlbung im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit muumlssen die Anbahnung von Auftraumlgen und die Auftragsbearbeitung vom Sitz des auslaumlndischen Unternehmers in seinem Herkunftsstaat aus erfolgen Unternehmer aus Drittstaaten koumlnnen sich nicht auf die Dienstleistungsfreiheit berufen (vgl dazu naumlher sect 51 GewO)

3 Wie melden Personenbetreuer das Gewerbe an

3a Welche persoumlnlichen Voraussetzungen muumlssen Personenbetreuer erfuumlllen um ein Gewerbe anmelden zu koumlnnen

Allgemeine Voraussetzungen bei Einzelunternehmern (natuumlrlichen Personen) sind Eigenberechtigung (Vollendung des 18 Lebensjahres keine Sachwalterschaft)

Staatsangehoumlrigkeit zu einem EUEWR-MitgliedsstaatSchweiz oder Vorliegen eines fremdenrechtlichen Aufenthaltstitels (Aufenthaltsberechtigung) zur Ausuumlbung des Gewerbes

Fehlen von Ausschlussgruumlnden

8

Ausschlussgruumlnde sind Nicht getilgte Vorstrafe wegen betruumlgerischer Krida Schaumldigung fremder Glaumlubiger

Beguumlnstigung eines Glaumlubigers Sozialbetrugs bei Beitraumlgen und Zuschlaumlgen nach dem Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungsgesetz organisierter Schwarzarbeit oder grob fahrlaumlssiger Beeintraumlchtigung von Glaumlubigerinteressen

Nicht getilgte Vorstrafe wegen einer sonstigen strafbaren Handlung mit Verurteilung zu einer ndash wenn auch bedingten - Freiheitsstrafe von uumlber 3 Monaten oder einer Geldstrafe von mehr als 180 Tagessaumltzen Mangels Festsetzung der Strafe in Tagessaumltzen ist auf die Ersatzfreiheitsstrafe abzustellen Im Falle der Verhaumlngung einer Freiheits- und Geldstrafe sind Freiheits- und Ersatzfreiheitsstrafe zu addieren Kein Ausschlussgrund liegt bei Verurteilungen nach dem Jugendgerichtsgesetz vor

Bestrafung durch die Finanzbehoumlrde wegen bestimmter Finanzvergehen (Schmuggel Hinterziehung von Eingangs- oder Ausgangsabgaben Abgabenhehlerei Hinterziehung von Monopoleinnahmen vorsaumltzlichem Eingriff in ein staatliches Monopolrecht oder Monopolhehlerei) mit einer Geldstrafe von mehr als 726 EUR oder mit Geld- und Freiheitsstrafe sofern seit der Bestrafung noch nicht 5 Jahre vergangen sind

Achtung Die oben genannten Gewerbeausschlussgruumlnde gelten auch dann wenn vergleichbare Tatbestaumlnde im Ausland verwirklicht wurden Gerichtliche Verlustigerklaumlrung eines Gewerbes oder Entziehung einer Gewerbeberechtigung durch die Bezirksverwaltungsbehoumlrde auf Grund schwerwiegender Verstoumlszlige gegen Gewerbeausuumlbungsvorschriften oder Schutzinteressen wenn durch die angestrebte Gewerbeausuumlbung der Zweck der Verlustigerklaumlrung oder Entziehung vereitelt werden koumlnnte Hinweis Schutzinteressen sind Vermeidung der illegalen Beschaumlftigung der Kinderpornographie des Suchtgiftkonsums der illegalen Prostitution und der Diskriminierung von Personen zB aus rassistischen oder religioumlsen Gruumlnden oder wegen einer Behinderung udgl

3b Koumlnnen auslaumlndische Personenbetreuer das Gewerbe anmelden

Staatsangehoumlrige von EU- oder EWR-Vertragsstaaten bzw der Schweiz koumlnnen sich auf die

Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit berufen und duumlrfen das Gewerbe grundsaumltzlich wie Oumlsterreicher anmelden und ausuumlben Vor der Aufnahme ihrer Taumltigkeit im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit (ANM voruumlbergehende Taumltigkeit) muumlssen sie ihre Taumltigkeit dem Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort melden und die Meldung ist ins Dienstleisterregister einzutragen Die Anzeige ist jaumlhrlich zu erneuern

Wollen diese Staatsangehoumlrigen durchgehend laumlnger als drei Monate in Oumlsterreich bleiben muumlssen sie in Oumlsterreich ein eigenes freies Gewerbe bdquoPersonenbetreuungldquo anmelden

Staatsangehoumlrige von Drittstaaten die in Oumlsterreich einer selbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit

laumlnger als sechs Monate nachgehen wollen benoumltigen einen Aufenthaltstitel nach dem Niederlassung- und Aufenthaltsgesetz Der Aufenthaltstitel muss die Ausuumlbung der selbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit umfassen

Soll die gewerbliche Taumltigkeit fuumlr weniger als sechs Monate ausgeuumlbt werden muss ein Aufenthalts-Reisevisum beantragt werden

Erstantraumlge auf Erteilung eines Aufenthaltstitels sind vor der Einreise nach Oumlsterreich im Ausland bei der oumlsterreichischen Vertretungsbehoumlrde (Botschaft Generalkonsulat) persoumlnlich zu stellen Die Entscheidung ist im Ausland abzuwarten

9

Achtung Zur Erlangung des Aufenthaltstitels ist eine Bescheinigung der fuumlr den voraus-sichtlichen Gewerbestandort zustaumlndigen Bezirksverwaltungsbehoumlrde vorzulegen dass saumlmtliche Voraussetzungen ndash ausgenommen die erforderliche Aufenthaltsgenehmigung - zur Ausuumlbung des betreffenden Gewerbes vorliegen

3c Wo und wie melden Personenbetreuer das Gewerbe an

Das freie Gewerbe der Personenbetreuung ist bei der Gewerbebehoumlrde anzumelden Ge-werbebehoumlrde ist die Bezirksverwaltungsbehoumlrde des Gewerbestandorts Die Anmeldung kann samt Unterlagen persoumlnlich per Post per Telefax im Wege automationsunterstuumltzter Datenuumlbertragung (zB per E-Mail oder Internet) oder in jeder anderen technischen Weise wie im Wege der Wirtschaftskammer bei der Gewerbebehoumlrde eingebracht werden Tipp In der Praxis kann es hilfreich sein wenn zuerst die zustaumlndige Wirtschaftskammer (Bezirksstelle oder Gruumlnder-Service) kontaktiert wird Diese steht mit Beratung in gewerbe- arbeits- sozialversicherungs- und steuerrechtlichen Fragen zur Verfuumlgung Von dort aus kann auch eine Online-Gewerbeanmeldung durchfuumlhrt werden

3d Welche Unterlagen muumlssen Personenbetreuer vorlegen

Zur Gewerbeanmeldung sind folgende Unterlagen vorzulegen Guumlltiger Reisepass oder Geburtsurkunde und Staatsbuumlrgerschaftsnachweis bzw zur Ge-

werbeausuumlbung erforderlicher Aufenthaltstitel bei Drittstaatsangehoumlrigen

Heiratsurkunde Scheidungsurkunde (jeweils nur im Fall der Namensaumlnderung)

Meldebestaumltigung (nicht noumltig bei Wohnsitz in Oumlsterreich)

Strafregisterbescheinigung seines Herkunfts- bzw bisherigen Aufenthaltsstaates Gilt fuumlr Personen die nicht oder weniger als fuumlnf Jahre in Oumlsterreich wohnhaft sind

Bestaumltigung der zustaumlndigen Wirtschaftskammer nach dem Neugruumlndungsfoumlrderungsge-setz (NeuFoumlG) im Falle einer Neugruumlndung

Die Gewerbeanmeldung hat die genaue Bezeichnung des Gewerbes - hier freies Gewerbe bdquoPersonenbetreuungldquo - und den in Aussicht genommenen Standort zu enthalten

3e Wo ist der Gewerbestandort

Wird der Personenbetreuer nur stundenweise und ev fuumlr mehrere Personen taumltig so wird er entweder ein eigenes Buumlro haben von dem aus er seine Taumltigkeit organisiert oder von zu Hause aus arbeiten In diesen Faumlllen ist Gewerbestandort entweder das bdquoBuumlroldquo oder die eigene Wohnung Als Gewerbestandort kommt beispielsweise auch der Sitz der Vermitt-lungsagentur in Frage die den Betreuer vermittelt hat Betreut ein Gewerbetreibender eine Person rund um die Uhr und wohnt auch bei der betreuungsbeduumlrftigen Person so kann sein Gewerbestandort die Wohnung des Betreu-ungsbeduumlrftigen sein wenn er keinen anderen Standort (Buumlro oder Wohnung) im Inland hat Tipp Es ist aus rechtlichen Gruumlnden in jedem Fall ratsam einen anderen Standort als die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort zu waumlhlen Wird jedoch die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort gewaumlhlt ist zu empfehlen dass die Erlaubnis die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort

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angeben zu duumlrfen im Betreuungsvertrag festgehalten wird Es ist auch zu raten den Vermieter ndash sofern die zu betreuende Person nur Mieter ist ndash von der Ausuumlbung des Gewerbes in der Wohnung zu verstaumlndigen Fuumlr den Fall der Anmeldung des Gewerbes am Standort der Wohnung der betreuungsbe-duumlrftigen Person ist es ratsam wenn der Personenbetreuer der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen eine Vollmacht erteilt damit diesedieser dann bei Beendigung des Betreuungsverhaumlltnisses allenfalls die notwendigen Behoumlrdenwege (zB Verlegung des Gewerbestandorts Ruhendmeldung des Gewerbes) an Stelle des Personenbetreuers vornehmen kann

3f Was kostet die Gewerbeanmeldung

Die Gewerbeanmeldung ist kostenlos

3g Ab wann darf das Gewerbe ausgeuumlbt werden

Bereits mit dem vollstaumlndigen Einlangen der Anmeldungsunterlagen kann mit der gewerblichen Taumltigkeit sofort begonnen werden wenn alle Voraussetzungen vorliegen Innerhalb von drei Monaten hat die Behoumlrde ndash bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen - den Anmelder in das GISA (Gewerbeinformationssystem Austria) einzutragen und durch Uumlbermittlung eines Auszuges aus dem GISA von der Eintragung zu verstaumlndigen

4 Wie melden sich Personenbetreuer bei der Sozialversicherung an

Eine gewerbliche Taumltigkeit aufgrund einer oumlsterreichischen Gewerbeanmeldung fuumlhrt zu einer Pflichtversicherung in der Kranken- Pensions- Unfall- und Arbeitslosenversicherung (dies gilt somit auch fuumlr Auslaumlnder die sich in Oumlsterreich zulaumlssiger Weise niederlassen) Seit 112008 ist auch der Anspruch auf Betriebliche Vorsorge (bdquoAbfertigung neuldquo) erfasst Die Anmeldung bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) hat innerhalb eines Monats zu erfolgen Obwohl die Gewerbebehoumlrde die Gewerbeanmeldung der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft mitteilt ist auch der Gewerbetreibende verpflichtet sich selbst bei der SVA zu melden Tipp Die gesonderte Meldung bei der SVA kann entfallen wenn sie im Rahmen der Gruumlndungsberatung bei der Wirtschaftskammer erfolgt Tipp Unter bestimmten Voraussetzungen besteht fuumlr Kleingewerbetreibende die Moumlglich-keit eine Ausnahme von der Kranken- und Pensionsversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversicherungsgesetz (GSVG) zu erwirken Diese haben dann nur mehr die Verpflichtung den Unfallversicherungsbeitrag zu bezahlen Tipp Fuumlr Neugruumlnder sind die Sozialversicherungsbeitraumlge in den ersten drei Jahren ihrer selbstaumlndigen gewerblichen Taumltigkeit niedriger als bei einer laufenden Erwerbstaumltigkeit um den Berufseinstieg zu erleichtern Besteht in Oumlsterreich eine Pflichtversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversiche-rungsgesetz (diese ist nicht von der Staatsbuumlrgerschaft abhaumlngig sondern haumlngt von der Mitgliedschaft zu einer der Wirtschaftskammern ab) so sind auch Kinder als Angehoumlrige bis zur Vollendung des 18 Lebensjahres grundsaumltzlich in der Krankenversicherung mitversichert Eine Anspruchsberechtigung besteht allerdings nur wenn der gewoumlhnliche Aufenthalt in Oumlsterreich und keine eigene Pflichtversicherung besteht Nach dem 18 Lebensjahr besteht

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die Mitversicherung grundsaumltzlich nur fuumlr Kinder in Ausbildung und Studierende bis zur Vollendung des 27 Lebensjahres Sind Personen neben ihrer gewerblichen Taumltigkeit auch unselbstaumlndig beschaumlftigt (zB eine Krankenschwester arbeitet unselbstaumlndig in einem Krankenhaus hat aber auch das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet und uumlbt dieses neben ihrer Taumltigkeit im Krankenhaus aus) so sind sie durch ihre Gewerbeanmeldung auch als Gewerbetreibende kranken- unfall- und pensionsversichert die Beitraumlge haben sie zusaumltzlich von ihren selbstaumlndigen Einkuumlnften zu entrichten Sie sind somit grundsaumltzlich mehrfach versichert Wird hingegen jemand im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit in Oumlsterreich erwerbstaumltig faumlllt er beim Vorliegen von steuer- und sozialversicherungspflichtigen Einkuumlnften in seinem Wohnsitzstaat in das dortige System der sozialen Sicherheit Dies gilt auch wenn der Personenbetreuer zwar auch in Oumlsterreich einen Wohnsitz hat sein Lebensmittelpunkt aber nach wie vor in seinem Heimatstaat liegt Hat der Personenbetreuer jedoch seinen Wohnsitz und Lebensmittelpunkt in Oumlsterreich so faumlllt er grundsaumltzlich unter die oumlsterreichische Sozialversicherungspflicht Er ist jedoch dann in seinem Heimatstaat sozialversichert wenn er neben der selbstaumlndigen Personenbetreuung auch noch eine unselbstaumlndige Taumltigkeit in seinem Heimatstaat ausuumlbt

5 Werden Personenbetreuer Mitglieder der Wirtschaftskammer

Mit der Erlangung der Gewerbeberechtigung in Oumlsterreich entsteht automatisch Mitglied-schaft bei der Wirtschaftskammer Oumlsterreich und den dazugehoumlrigen Teilorganisationen Der Standort des Gewerbebetriebes und der Taumltigkeitsbereich bestimmen die Zugehoumlrigkeit zur Landeskammer und den Fachorganisationen Von der zustaumlndigen Fachorganisation im Bundesland des Standortes erhaumllt man in Folge weitere Informationen zur Mitgliedschaft Informationsangebote Beitragszahlung usw Unternehmer deren steuerbare Umsaumltze 150000 EUR jaumlhrlich nicht uumlberschreiten und die keine Dienstnehmer beschaumlftigen haben nur die Grundumlage an die jeweilige Landeskammer zu bezahlen Die Houmlhe der Grundumlage wird von der zustaumlndigen Fachgruppe festgesetzt Fuumlr selbstaumlndige Personenbetreuer variiert die Grundumlage je nach Bundesland zwischen 55 EUR und 120 EUR Tipp Die genaue Houmlhe der Grundumlage ist bei der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung im jeweiligen Bundesland zu erfragen

6 Worauf muss bei Abschluss des Betreuungsvertrags geachtet werden (sect 2 Ausuumlbungsregeln)

Der Betreuungsvertrag (Vertrag zwischen dem selbstaumlndigen Personenbetreuer und der betreuungsbeduumlrftigen Person) muss schriftlich geschlossen werden Eine Abschrift ist dem Vertragspartner zu uumlberlassen Die einzelnen Inhalte des Vertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben Der Vertrag muss folgenden Mindestinhalt (sect 2 Abs 2 Ausuumlbungsregeln) umfassen

a Name (Firma) und Anschrift der Vertragsteile Vertragsteile sind der Gewerbetreibende und der Betreute oder sein gesetzlicher

Vertreter oder ein Angehoumlriger des Betreuten

Die Anschrift des Gewerbetreibenden ist seine guumlltige Wohnadresse (auch im Aus-land) oder sein Gewerbestandort

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Tipp Besteht eine Adresse in Oumlsterreich und im Ausland empfiehlt es sich beide Adressen anzufuumlhren damit der Gewerbetreibende im Notfall auch bei Aufenthalt im Ausland erreicht werden kann

b Beginn und Dauer des Werkvertrages

Die Dauer des Werkvertrages kann nach Belieben vereinbart werden Es koumlnnen auch mehrere Werkvertraumlge hintereinander abgeschlossen werden

c Leistungsinhalte

Dazu zaumlhlen insbesondere Haushaltsnahe Dienstleistungen zB Zubereitung von Mahlzeiten Vornahme von

Besorgungen Reinigungstaumltigkeiten Durchfuumlhrung von Hausarbeiten und Boten-gaumlngen Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima Betreuung von Tieren und Pflanzen Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestel-lung bei alltaumlglichen Verrichtungen

Gesellschafterfunktion zB Gesellschaft leisten Fuumlhren von Konversation Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

allfaumlllige von Arzt oder Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes der Gesundheits- und Krankenpflege uumlbertragene aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten

d Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO (s dazu Punkt 7)

e Eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls

die Namen und Kontaktadressen des Vertretersder Vertreter

Achtung Es empfiehlt sich im Vertrag klarzustellen dass der Betreuer sich jederzeit vertreten lassen kann und im Falle seiner Verhinderung rechtzeitig fuumlr eine Vertretung sorgen wird Es liegt im Wesen der Selbstaumlndigkeit dass sich Gewerbetreibende jederzeit durch Personen ihrer Wahl vertreten lassen duumlrfen Die Angabe der Namen und Kontaktadressen der Vertreter ist daher nicht notwendig

f Die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der Ge-

werbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt

g Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei zwingend vorzuse-hen ist dass der Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgeloumlst wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

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Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsver-haumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Wechsels in ein Heim vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heim-wechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlber-gabe putzen) Ebenso empfiehlt es sich eine Beendigung fuumlr den Fall des Todes des Betreuers vorzusehen

Tipp Sollte vorgesehen sein dass die Gewerbetreibenden bei der zu betreuenden Person wohnen und auch dort ihren Gewerbestandort haben empfiehlt es sich dies ausdruumlcklich im Vertrag festzuhalten

7 Handlungsleitlinien (sect 160 Abs 2 Z 1 GewO)

Der Personenbetreuer ist verpflichtet mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen Die Handlungsleitlinien muumlssen insbesondere die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle der erkennbaren Verschlechterung des Zustandsbildes enthalten Die Handlungsleitlinien sind verpflichtend im Betreuungsvertrag festzulegen Denkbare Beispiele fuumlr Handlungsleitlinien Fuumlr den Alltag

Auflistung der Taumltigkeiten die verrichtet werden sollen zB Zubereitung von Mahlzeiten Waumlsche waschen Versorgung des Haustieres

Tipp Die Formulierung der Taumltigkeiten ist so zu waumlhlen dass der Charakter der Selbstaumlndigkeit gewahrt bleibt Nicht mit dem Charakter der Selbstaumlndigkeit zu vereinbaren waumlren zB Handlungsleitlinien folgender Art Der Betreuer hat jeden Tag um 900 ein Fruumlhstuumlck zu richtigen um 1000 die Blumen zu gieszligen um 1100 staubzusaugen um 1200 ein warmes Mittagessen zuzubereiten etc

Allfaumlllige Anwesenheitspflichten zB Der Betreuer hat jedenfalls anwesend zu sein wenn der Arzt zur Kontrolle kommt

Tipp Anwesenheitspflichten sollten ndash wenn uumlberhaupt - nur im unbedingt notwen-digen Ausmaszlig festgelegt werden da es im Wesen der Selbstaumlndigkeit liegt die Arbeit frei einteilen und inhaltlich bestimmen zu koumlnnen

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal woumlchentlich telefonisch uumlber den Zustand der betreuten Person zu informieren

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal im Monat persoumlnlich uumlber den Zustand der betreuten Person zu berichten

Der Betreuer hat den Arzt (Name) der betreuten Person (Name) x-mal im Monat zur Kontrolle des Gesundheitszustands der betreuten Person beizuziehen

Der Betreuer hat die betreute Person (Name) x mal im Monat zum Arzt (Name) zu begleiten

Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit dafuumlr zu sorgen dass andere Betreuer alle fuumlr die Betreuung wesentlichen Informationen erhalten

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Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit eine Kontaktadresse und Telefonnum-mer zu hinterlassen unter der er im Notfall zu erreichen ist

Fuumlr den Notfall

In einem Notfall bei massiver Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person insbesondere bei Atemnot starker Uumlbelkeit Ohnmacht Laumlhmungserscheinungen Kraumlmpfen Schmerzen im Herzbereich ist unverzuumlglich die Rettung (144) zu verstaumlndigen

Es sind Maszlignahmen der Ersten Hilfe zu setzen

Bei einer Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist unverzuumlglich der Hausarzt (Name) zu verstaumlndigen

In einem Notfall oder bei Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist der Angehoumlrige (Name) unverzuumlglich zu verstaumlndigen

8 Wie meldet man einen Wohnsitz in Oumlsterreich an

Innerhalb von drei Kalendertagen ist die Meldung der Wohnsitzaufnahme am zustaumlndigen Gemeindeamt oder Magistrat vorzunehmen Die Abmeldung kann bei Aufgabe der Unterkunft fruumlhestens drei Tage vor Abreise erfolgen Die Anmeldung eines Wohnsitzes ist kostenlos Mitzubringen sind

Meldezettel-Formular das vom Unterkunftgeber (also dem Wohnungseigentuumlmer bzw Hauptmieter) unterschrieben sein muss

Reisepass

Geburtsurkunde

Nachweis des akademischen Grades (sofern vorhanden)

Meldezettel-Formular httpswwwhelpgvatPortalNodehlpdpublicresourcesdocumentsmeldezettelpdf Achtung Die Nichterfuumlllung der gesetzlichen Meldepflicht ist eine Verwaltungsuumlbertretung und kann mit Geldstrafe bis zu 726 EUR bestraft werden Wohnt der Betreuer bei der betreuten Person und hat die betreute Person Grund zur Annahme dass der Betreuer seiner Meldepflicht nicht nachgekommen ist muss sie dies der Meldebehoumlrde innerhalb von 14 Tagen mitteilen Tipp Ist die zu betreuende Person nur Mieter der Wohnung ist es ratsam den Vermieter davon zu verstaumlndigen dass ein Betreuer bei ihr wohnt Tipp Die Wohnsitzverlegung vom Ausland nach Oumlsterreich begruumlndet den Anspruch be-stimmte Guumlter des persoumlnlichen Bedarfs zollfrei als Uumlbersiedlungsgut nach Oumlsterreich zu bringen (s auch bei FAQ)

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WAumlHREND DER TAumlTIGKEIT

9 Was passiert wenn hellip - Notfaumllle Krankheit Abwesenheiten etc

9a Die betreute Person hat einen Notfall

Es ist entsprechend den Handlungsleitlinien (s Punkt 7) vorzugehen Insbesondere sind Rettung oder Notarzt (144) zu verstaumlndigen Erste-Hilfe-Maszlignahmen sind zu setzen Beim Notruf 144 wird man Folgendes gefragt

Wo genau ist der Notfallort

Genaue Adresse Stiege Stock Tuumlrnummer

Zufahrtsmoumlglichkeit

Wie lautet Ihre Ruumlckrufnummer

Was ist passiert

Wie alt ist die Patientin oder der Patient

Atmet er oder sie

Ist er oder sie bei Bewusstsein

Erst auflegen wenn der Bedienstete alle Daten bestaumltigt hat und dem Anrufer versichert Wir kommen Wenn es die Situation zulaumlsst waumlre es hilfreich das Rettungsteam vor dem Haus zu empfangen und zum Patienten zu fuumlhren Nach Verstaumlndigung von RettungNotarzt sind die Angehoumlrigen zu kontaktieren

9b Die betreute Person wird krank

Bei den ersten Anzeichen einer Krankheit Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person etc ist der Hausarzt zu verstaumlndigen Ebenso sind die Angehoumlrigen zu informieren Der Hausarzt entscheidet auf welche Weise die betreute Person zu Hause weiter betreut werden kann oder ob sie in ein Krankenhaus eingeliefert wird Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes bleibt der Vertrag zwischen Betreuer und der be-treuten Person grundsaumltzlich aufrecht wenn im Vertrag nicht ausdruumlcklich vereinbart ist dass ein Krankenhausaufenthalt (allenfalls ab einer gewissen Dauer) zu einem Ende des Vertragsverhaumlltnisses fuumlhrt Der Betreuer hat seine Leistungen ndash so weit wie moumlglich ndash weiter zu erbringen und die betreute Person hat das vereinbarte Werkentgelt zu bezahlen

9c Die betreute Person wechselt endguumlltig in ein Heim

Das Taumltigkeitsspektrum der Gewerbetreibenden umfasst auch die praktische Vorbereitung auf einen Ortswechsel also auch auf einen Wechsel in ein Heim Darunter fallen einerseits alle organisatorischen Aspekte eines solchen Wechsels (zB Nachsendeauftrag bei der Post als Bote zu uumlberbringen Angehoumlrige und Freunde der betreuten Person von dem Wechsel

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verstaumlndigen einen neuen Platz fuumlr das Haustier suchen) andererseits auch eine Vorberei-tung auf den Wechsel in dem Sinn dass zB mit der betreuten Person das Heim vorher besucht wird uumlber den Heimwechsel gesprochen wird Abschiedsbesuche organisiert werden Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Heimwechsels vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heimwechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB die Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlbergabe putzen)

9d Die betreute Person stirbt

Stirbt die betreute Person zu Hause so ist jedenfalls der Totenbeschauer (das ist meist der Gemeindearzt) zu holen der den Tod feststellt Die Angehoumlrigen sind unverzuumlglich zu in-formieren Der Betreuungsvertrag endet jedenfalls mit dem Tod der betreuten Person Bereits im Voraus erhaltenes Entgelt ist anteilig zuruumlckzuzahlen Eine Endabrechnung im Haushaltsbuch hat zu erfolgen

9e Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Betreuern

Werden zwei (oder mehrere) Betreuer abwechselnd fuumlr eine Person taumltig so besteht jeweils ein eigenes Vertragsverhaumlltnis zwischen der betreuten Person und den einzelnen Betreuern Fuumlr die betreute Person selbst aumlndert sich daher ndash auszliger in der Person des Betreuers ndash nichts Auch fuumlr die Betreuer aumlndert sich nichts Sie muumlssen auch im Falle einer zwei- oder mehr-woumlchigen Abwesenheit ihre Gewerbeberechtigung nicht zuruumlcklegen oder ruhend melden Ebenso wenig muumlssen sie ndash auch bei einer Ausreise aus Oumlsterreich - ihren Wohnsitz in Oumlster-reich abmelden Tipp Es ist ratsam in den Handlungsleitlinien auch Regelungen fuumlr den Wechsel zwischen den Betreuern vorzusehen So ist zB der nachfolgende Betreuer ausreichend uumlber den Zu-stand der betreuten Person zu informieren Es hat auch eine ordentliche Uumlbergabe der Betreuungsdokumentation und des Haushaltsbuches zu erfolgen

9f Der Betreuer wird krank

Die Betreuer sind vertraglich verpflichtet die vereinbarten Betreuungsleistungen zu erbringen Sind sie ndash aus welchem Grund auch immer ndash daran gehindert so haben sie fuumlr ihre Vertretung zu sorgen Wird der Betreuer daher krank muss er eine Vertretung zu der betreuten Person schicken Die Vertretung hat alle Leistungen so zu erbringen wie der Betreuer selbst Es wird kein Vertrag zwischen der betreuten Person und der Vertretung geschlossen Auch die Vertretung braucht eine entsprechende Gewerbeberechtigung fuumlr die Personen-betreuung Tipp Es empfiehlt sich dass der Betreuer einen Vertrag mit seiner Vertretung abschlieszligt in dem vereinbart wird dass die Vertretung alle Leistungen die der Betreuer zu erbringen hat fuumlr diesen erbringen muss und in dem die Houmlhe des Entgelts fuumlr die Vertretung fest-gelegt wird

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Achtung Die Vertretung darf nur dann pflegerische Taumltigkeiten durchfuumlhren wenn ihr diese entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen von einem Arzt oder einer Krankenschwester ndash nach entsprechender Einschulung ndash uumlbertragen wurden Tipp In den Handlungsleitlinien koumlnnen weitere Vereinbarungen getroffen werden wie im Fall einer Erkrankung des Betreuers vorzugehen ist (zB jeden direkten Kontakt mit der betreuten Person vermeiden) Gewerbetreibende haben die Moumlglichkeit Personen anzustellen die sie dann auch als Ver-treter schicken koumlnnen Achtung Solche bei Personenbetreuern Beschaumlftigte unterliegen den normalen arbeitszeit-rechtlichen Regelungen da auf sie das Hausbetreuungsgesetz mit seinen Sonderregelungen nicht anzuwenden ist Eine 24-Stunden-Betreuung kann daher keinesfalls durch einen Ange-stellten eines Betreuers erfolgen Auch darf ein Angestellter keine pflegerischen Taumltigkeiten durchfuumlhren Achtung Selbstaumlndige Betreuer koumlnnen ihre Vertretung frei waumlhlen Es empfiehlt sich na-tuumlrlich auf Wuumlnsche der betreuten Person Ruumlcksicht zu nehmen

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist)

Hier gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie zu Punkt 9f

10 Wie erfuumlllen Personenbetreuer ihre Verpflichtung ihre Taumltigkeit als Personenbetreuer ausreichend zu dokumentieren (sect 1 Abs 4 Ausuumlbungsregeln)

Die von den Gewerbetreibenden erbrachten Dienstleistungen sind ausreichend und regel-maumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Im Folgenden werden Taumltigkeiten die im Rahmen des Gewerbes erbracht werden koumlnnen beispielhaft angefuumlhrt In der Checkliste koumlnnen die durchgefuumlhrten Taumltigkeiten abgehakt bzw kurz beschrieben werden (zB Zubereitung von Mahlzeiten Fruumlhstuumlck Jause etc) Die Liste ist natuumlrlich beliebig erweiterbar

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Datum xxxxxxxx 0-6 Uhr 6-12 Uhr 12-18 Uhr 18-0 Uhr

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Zubereitung von Mahlzeiten

Vornahme von Besorgungen

Reinigungstaumltigkeiten

- Saugen

- Staubwischen

- Bad WC

Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima (zB Luumlften)

Betreuung von Pflanzen und Tieren

- Gieszligen

- Fuumlttern

- Waschen

- Tierarzt

Waumlscheversorgung

- Waschen

- Buumlgeln

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung

Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

Unterstuumltzung bei Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme

Unterstuumltzung bei Arzneimitteleinnahme

Unterstuumltzung bei Koumlrperpflege

Unterstuumltzung bei Toilettengang und aumlhnliches

Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen Gehen

Gesellschafterfunktion

Gesellschaft leisten (zB gemeinsam TV schauen)

Fuumlhren von Konversation

Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

- Begleitung zu Familie Freunden Bekannten

- Schreiben von Briefen E-Mails etc

Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

- Spazieren gehen

- Arztbesuche

- Begleitung zu Veranstaltungen

Uumlbertragene pflegerische Taumltigkeiten

Verabreichung von Medikamenten

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

Sonstiges

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11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

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Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

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13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

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BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

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ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

24

C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

25

2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

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(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

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(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

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2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

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Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

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Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

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2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

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Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

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2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

Page 3: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

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2 KANN DIE TAumlTIGKEIT DER 24-STUNDEN-BETREUUNG UumlBERHAUPT SELBSTAumlNDIG AUSGEFUumlHRT WERDEN 25

3 WAS IST DER VORTEIL DES GEWERBES 25

4 WELCHE MAszligNAHMEN ZUR QUALITAumlTSSICHERUNG SIND VORGESEHEN 25

5 WAS IST UNTER DER TAumlTIGKEIT bdquoORGANISATION VON PERSONENBETREUUNG ZU VERSTEHEN 26

6 WIE BEMISST SICH DER SOZIALVERSICHERUNGSBEITRAG BEI SELBSTAumlNDIGEN 27

7 IST DAS KSCHG AUF WERKVERTRAumlGE ZWISCHEN PERSONENBETREUERN UND BETREUTEN ANZUWENDEN 27

8 HAFTEN PERSONENBETREUER IHREM VERTRAGSPARTNER FUumlR SCHAumlDEN DIE SIE IN AUSUumlBUNG IHRES GEWERBES VERURSACHEN 27

9 DUumlRFEN PERSONENBETREUER MIT EINEM AUSLAumlNDISCHEN FUumlHRERSCHEIN IN OumlSTERREICH EIN AUTO LENKEN 27

10 WIE LANGE DUumlRFEN PERSONENBETREUER MIT EINEM NICHT IN OumlSTERREICH ZUGELASSENEN KRAFTFAHRZEUG FAHREN 28

11 UumlBERSIEDLUNG AUS EINEM EU-STAAT NACH OumlSTERREICH 28

12 UumlBERSIEDLUNG AUS EINEM NICHT-EU-STAAT NACH OumlSTERREICH 28

13 FOumlRDERUNG FUumlR DIE 24-STUNDEN-BETREUUNG 29

NUumlTZLICHE LINKS 30

TELEFONISCHE BERATUNG FUumlR DIE SELBSTAumlNDIGE BETREUUNG 31

KONTAKTDATEN WKO 32

ADRESSEN VON PRIVATEN ORGANISATIONEN 33

GESETZE UND VERORDNUNGEN ZUR PERSONENBETREUUNG 36

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A Einleitung Mit 1 Juli 2007 traten das Hausbetreuungsgesetz und Aumlnderungen der Gewerbeordnung in Kraft Damit wurde eine Rechtsgrundlage fuumlr die legale 24-Stunden-Betreuung geschaffen Mit 10 Juli 2015 wurde zudem die Organisation von Personenbetreuung in sect 161 GewO neu geregelt und damit die Vermittlung von PersonenbetreuerInnen klar von der Taumltigkeit der Personenbetreuung selbst getrennt Eine legale Betreuung kann auf folgende drei Arten organisiert werden Der Betreuungsbeduumlrftige oder seine Familie stellen einen Betreuer an (Unselbstaumlndigen-

Modell)

Der Betreuungsbeduumlrftige oder seine Familie organisieren die Betreuung uumlber eine Traumlgerorganisation = zB Caritas Diakonie Hilfswerk Rotes Kreuz Volkshilfe (Traumlger-Modell)

Der Betreuungsbeduumlrftige oder seine Familie organisieren die Betreuung uumlber eine Agentur die gewerbliche Personenbetreuer vermittelt (Vermittlungsagentur-Modell)

Der Betreuungsbeduumlrftige undoder seine Familie schlieszligen einen Vertrag mit einem gewerblichen Personenbetreuer ab (Selbstaumlndigen-Modell)

Der vorliegende Leitfaden behandelt vorwiegend das Selbstaumlndigen-Modell Entstehungsgeschichte des HBeG und der sectsect 159 160 GewO Sozialausschuss 2352007 Plenum 662007 Regierungseinigung uumlber Verlaumlngerung der Amnestie und Fragen der Foumlrderung 136 2007 Inkrafttreten 172007 Aumlnderung und Verlaumlngerung der Amnestieregelung bis 3062008 durch das Pflege-Verfassungsgesetz 2622008 Ausweitung des Taumltigkeitsbereiches der Personenbetreuer durch Novellen zum Gesundheits- und Krankenpflegegesetz Aumlrztegesetz HBeG und GewO ndash Inkrafttreten 1042008 Entstehungsgeschichte des sect 161 GewO Plenum 18062015 Inkrafttreten 1072016 Uumlbergangsregelungen bis 31122016 Im Folgenden bezieht sich der Begriff bdquoAusuumlbungsregelnldquo auf die Verordnung des BMWFW uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln

fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

bdquoOrganisationsregelnldquo auf die Verordnung des BMWFW uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

bdquoMaszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personenldquo auf die Verordnung des BMWA uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Per-sonenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung zu setzen haben

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B Schritt fuumlr Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer

VOR BEGINN DER TAumlTIGKEIT

1 Wie finden Betreuer und betreuungsbeduumlrftige Personen zusammen

1a Uumlber Werbung (sect 2 Abs 1 Ausuumlbungsregeln)

Personenbetreuer koumlnnen Werbung fuumlr ihre Dienste machen Sie haben in der Werbung verpflichtend anzufuumlhren wo Informationen uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesent-lichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis angefordert werden koumlnnen Diese Informationen koumlnnen sich auch auf einer Homepage im Internet befinden Ebenfalls sind zB postalische Zusendungen uumlber die angebotenen Leistungen und die damit verbundenen Konditionen erlaubt

1b Uumlber persoumlnliche Kontaktaufnahme (sect 1 Abs 3 Ausuumlbungsregeln)

Personenbetreuer duumlrfen Personen nicht unaufgefordert zum Zweck des Sammelns von Be-stellungen von Betreuungsleistungen aufsuchen Interessierte Personen koumlnnen jedoch Be-treuer ausdruumlcklich auffordern sie zu besuchen Bestellungen von Leistungen duumlrfen von den Personenbetreuern nur in ihren Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich eines ausdruumlcklich an-geforderten Besuches entgegengenommen werden Nach sect 3 Abs 1 Konsumentenschutzgesetz (KSchG) hat der Verbraucher grundsaumltzlich ein Ruumlcktrittsrecht wenn er seine auf den Vertragsabschluss gerichteten Erklaumlrungen nicht in den vom Unternehmer fuumlr seine geschaumlftlichen Zwecke dauernd benuumltzten Raumlumen abge-geben hat Dieser Ruumlcktritt kann bis zum Zustandekommen des Vertrages oder danach binnen 14 Tagen erklaumlrt werden Der Verbraucher ist uumlber das Bestehen eines Ruumlcktrittsrechtes auch zu belehren und ihm ein Dokument (Urkunde) zu uumlbergeben das zumindest den Namen und die Anschrift des Unternehmers die zur Identifizierung des Vertrags notwendigen Angaben sowie eine Belehrung uumlber das Ruumlcktrittsrecht die Ruumlcktrittsfrist und die Vorgangsweise fuumlr die Ausuumlbung des Ruumlcktrittsrechts enthaumllt Widrigenfalls steht dem Verbraucher das Ruumlcktrittsrecht binnen einer Frist von zwoumllf Monaten und 14 Tagen ab Vertragsabschluss zu Wird diese Belehrung innerhalb von zwoumllf Monaten ab dem Fristbeginn nachgeholt so endet die verlaumlngerte Ruumlcktrittsfrist 14 Tage danach Nach sect 3 Abs 3 Z 1 KSchG steht ein solches Ruumlcktrittsrecht allerdings nicht zu wenn der Verbraucher selbst die geschaumlftliche Verbindung zwecks Schlieszligung dieses Vertrages angebahnt hat Dass der Verbraucher das Geschaumlft angebahnt hat wuumlrde im Streitfall der Unternehmer (hier Personenbetreuer) zu beweisen haben was mitunter schwierig sein kann Bittet zB die zu betreuende Person um einen Besuch um sich zunaumlchst nur unverbindlich informieren zu lassen dann wird im Streitfall darin keine Anbahnung zwecks Schlieszligung des Betreuungsvertrages durch die zu betreuende Person angenommen werden wenn es dann doch zum Abschluss des Vertrages kommt Den Bestimmungen uumlber das Ruumlcktrittsrecht wuumlrde somit Relevanz zukommen Tipp Praktisch wird es sinnvoll sein ein erstes Beratungsgespraumlch zu fuumlhren und der zu betreuenden Person relevante Unterlagen und den Vertragsentwurf zwecks Ermoumlglichung einer genauen Uumlberlegung auszuhaumlndigen und ihr mitzuteilen sich nochmals mit dem Be-treuer in Verbindung zu setzen wenn sie die Leistung in Anspruch nehmen und somit den Vertrag unterzeichnen moumlchte

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1c Uumlber eine Vermittlungsagentur

Betreuungsbeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige koumlnnen sich auch an Vermittlungs-agenturen wenden Diese vermitteln selbstaumlndige Personenbetreuer Dabei werden zwei Vertragsverhaumlltnisse begruumlndet Zum einen schlieszligt der Vermittler einen sog Organisationsvertrag mit einem selbstaumlndigen Personenbetreuer zum anderen einen Vermittlungsvertrag mit der betreuungsbeduumlrftigen Person bzw mit einem Dritten zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person ab (s dazu Punkt 6) Die Organisation von Personenbetreuung ist ein eigenstaumlndiges freies Gewerbe (sect 161 GewO) Fuumlr Vermittler wurden zudem in den Organisationsregeln eine Reihe von Pflichten festgelegt die bei der Gewerbeausuumlbung zu beachten sind Insbesondere duumlrfen Vermittler Privatpersonen nicht unaufgefordert zum Zweck des Sammelns von Bestellungen aufsuchen Bezuumlglich des Ruumlcktrittsrechts gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie unter Punkt 1b Zudem duumlrfen sie nur Personen vermitteln die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind Sie haben im Geschaumlftsverkehr auf ihre Vermittlertaumltigkeit hinzuweisen und Auskunft uumlber Preis und Leistungsinhalt der Vermittlung sowie uumlber die fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten zu geben Zudem trifft den Vermittler eine Dokumentationspflicht uumlber die auf Basis des Organisations- und des Vermittlungsvertrags erbrachten Leistung In ihrer Werbung haben Vermittler auf ihre Vermittlereigenschaft hinzuweisen und jedwede irrenfuumlhrende Information zu unterlassen Der Organisationsvertrag sowie der Vermittlungsvertrag sind schriftlich abzuschlieszligen und dem jeweiligen Vertragspartner abschriftlich auszufolgen Den Vermittler treffen im Vorfeld gegenuumlber dem jeweiligen Vertragspartner bestimmte Aufklaumlrungspflichten So muss er den Personenbetreuer zB uumlber die Notwendigkeit einer aufrechten Gewerbeberechtigung sowie die Einhaltung der Ausuumlbungsregeln informieren Betreuungsbeduumlrftige Personen sind uumlber die Taumltigkeiten und Pflichten von Personenbetreuern aufzuklaumlren sowie uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen und damit verbundenen Kosten Der Organisationsvertrag und der Vermittlungsvertrag muumlssen zudem bestimmte in den Organisationsregeln (sect 5 und sect 9) festgehaltene Mindesterfordernisse aufweisen Seit Jaumlnner 2018 koumlnnen sich Vermittlungsagenturen freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Das Oumlsterreichische Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (kurz OumlQZ-24) ist fuumlr Agenturen gedacht die noch houmlhere Qualitaumltsstandards als die in den Standes- und Ausuumlbungsregeln festgelegten erfuumlllen und soll in Zukunft sowohl Konsumentinnen und Konsumenten als auch Betreuungskraumlften eine wesentliche Orientierungshilfe bieten Das Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter httpsoeqzat

2 Muumlssen Personenbetreuer ein Gewerbe in Oumlsterreich anmelden

Will man in Oumlsterreich ein Gewerbe ausuumlben muss man das Gewerbe bei der Gewerbebe-houmlrde anmelden (s dazu Punkt 3) Eine Ausnahme besteht nur im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit innerhalb der EU des EWR und der Schweiz So duumlrfen Buumlrger aus EU- oder EWR-Vertragsstaaten bzw der Schweiz unter bestimmten Voraussetzungen Dienstleistungen wie die Personenbetreuung in Oumlsterreich erbringen ohne hier eine Gewerbeanmeldung vornehmen zu muumlssen Die Berufung auf die

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Dienstleistungsfreiheit setzt aber voraus dass diese auslaumlndischen Unternehmer keinen Sitz oder Niederlassung in Oumlsterreich haben Diese Unternehmer duumlrfen dann ihre Taumltigkeit in Oumlsterreich ausuumlben wenn sie in ihren Heimatstaaten solche Taumltigkeiten die das Gewerbe der Personenbetreuung umfasst befugt ausuumlben Achtung Personenbetreuer die in anderen EUEWR-Mitgliedstaaten oder der Schweiz ansaumlssig sind muumlssen fuumlr die grenzuumlberschreitende Dienstleistungserbringung nach Oumlsterreich die notwendigen Berechtigungen zur selbstaumlndigen Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten in ihrem Heimatstaat schon erworben haben Ist dies nicht der Fall gilt die Ausfuumlhrung von grenzuumlberschreitenden Arbeiten als unbefugte Gewerbeausuumlbung und ist mit einer Verwaltungsstrafe bis 3600 EUR bedroht Ein Verstoszlig gegen die Gewerbeordnung kann auch einen Verstoszlig gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb darstellen und eine Klage auf Unterlassung nach sich ziehen Weiters ist die grenzuumlberschreitende Gewerbeausuumlbung bei rechtskraumlftiger nicht getilgter Verurteilung des auslaumlndischen Unternehmers wegen eines Kridadeliktes bei Verurteilung zu einer drei Monate uumlbersteigenden Freiheitsstrafe wegen einer sonstigen Straftat oder bei Konkursabweisung mangels Masse verboten Eine Leistungserbringung faumlllt nur dann unter den Begriff der Dienstleistungsfreiheit soweit sie in Oumlsterreich bloszlig voruumlbergehend ist Fuumlr die Frage ob die Personenbetreuung in Oumlsterreich voruumlbergehenden Charakter hat ist nicht nur die Dauer der Leistung sondern auch ihre Haumlufigkeit regelmaumlszligige Wiederkehr und Kontinuitaumlt zu beruumlcksichtigen Achtung Kommt man danach je nach Einzelfall zu dem Ergebnis dass es sich um eine stabile und kontinuierliche Taumltigkeit in Oumlsterreich handelt so ist die Anmeldung des Ge-werbes der Personenbetreuung in Oumlsterreich notwendig Es ist moumlglich dass eine Behoumlrde bereits dann von einer stabilen und kontinuierlichen Taumltigkeit in Oumlsterreich ausgeht wenn der Personenbetreuer uumlber einen laumlngeren Zeitraum (zB 2 Monate) eine oder mehrere Per-sonen ausschlieszliglich in Oumlsterreich betreut waumlhrend er im Herkunftsstaat keine derartige Betreuungstaumltigkeit ausuumlbt Im Falle der (berechtigten) Ausuumlbung im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit muumlssen die Anbahnung von Auftraumlgen und die Auftragsbearbeitung vom Sitz des auslaumlndischen Unternehmers in seinem Herkunftsstaat aus erfolgen Unternehmer aus Drittstaaten koumlnnen sich nicht auf die Dienstleistungsfreiheit berufen (vgl dazu naumlher sect 51 GewO)

3 Wie melden Personenbetreuer das Gewerbe an

3a Welche persoumlnlichen Voraussetzungen muumlssen Personenbetreuer erfuumlllen um ein Gewerbe anmelden zu koumlnnen

Allgemeine Voraussetzungen bei Einzelunternehmern (natuumlrlichen Personen) sind Eigenberechtigung (Vollendung des 18 Lebensjahres keine Sachwalterschaft)

Staatsangehoumlrigkeit zu einem EUEWR-MitgliedsstaatSchweiz oder Vorliegen eines fremdenrechtlichen Aufenthaltstitels (Aufenthaltsberechtigung) zur Ausuumlbung des Gewerbes

Fehlen von Ausschlussgruumlnden

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Ausschlussgruumlnde sind Nicht getilgte Vorstrafe wegen betruumlgerischer Krida Schaumldigung fremder Glaumlubiger

Beguumlnstigung eines Glaumlubigers Sozialbetrugs bei Beitraumlgen und Zuschlaumlgen nach dem Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungsgesetz organisierter Schwarzarbeit oder grob fahrlaumlssiger Beeintraumlchtigung von Glaumlubigerinteressen

Nicht getilgte Vorstrafe wegen einer sonstigen strafbaren Handlung mit Verurteilung zu einer ndash wenn auch bedingten - Freiheitsstrafe von uumlber 3 Monaten oder einer Geldstrafe von mehr als 180 Tagessaumltzen Mangels Festsetzung der Strafe in Tagessaumltzen ist auf die Ersatzfreiheitsstrafe abzustellen Im Falle der Verhaumlngung einer Freiheits- und Geldstrafe sind Freiheits- und Ersatzfreiheitsstrafe zu addieren Kein Ausschlussgrund liegt bei Verurteilungen nach dem Jugendgerichtsgesetz vor

Bestrafung durch die Finanzbehoumlrde wegen bestimmter Finanzvergehen (Schmuggel Hinterziehung von Eingangs- oder Ausgangsabgaben Abgabenhehlerei Hinterziehung von Monopoleinnahmen vorsaumltzlichem Eingriff in ein staatliches Monopolrecht oder Monopolhehlerei) mit einer Geldstrafe von mehr als 726 EUR oder mit Geld- und Freiheitsstrafe sofern seit der Bestrafung noch nicht 5 Jahre vergangen sind

Achtung Die oben genannten Gewerbeausschlussgruumlnde gelten auch dann wenn vergleichbare Tatbestaumlnde im Ausland verwirklicht wurden Gerichtliche Verlustigerklaumlrung eines Gewerbes oder Entziehung einer Gewerbeberechtigung durch die Bezirksverwaltungsbehoumlrde auf Grund schwerwiegender Verstoumlszlige gegen Gewerbeausuumlbungsvorschriften oder Schutzinteressen wenn durch die angestrebte Gewerbeausuumlbung der Zweck der Verlustigerklaumlrung oder Entziehung vereitelt werden koumlnnte Hinweis Schutzinteressen sind Vermeidung der illegalen Beschaumlftigung der Kinderpornographie des Suchtgiftkonsums der illegalen Prostitution und der Diskriminierung von Personen zB aus rassistischen oder religioumlsen Gruumlnden oder wegen einer Behinderung udgl

3b Koumlnnen auslaumlndische Personenbetreuer das Gewerbe anmelden

Staatsangehoumlrige von EU- oder EWR-Vertragsstaaten bzw der Schweiz koumlnnen sich auf die

Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit berufen und duumlrfen das Gewerbe grundsaumltzlich wie Oumlsterreicher anmelden und ausuumlben Vor der Aufnahme ihrer Taumltigkeit im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit (ANM voruumlbergehende Taumltigkeit) muumlssen sie ihre Taumltigkeit dem Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort melden und die Meldung ist ins Dienstleisterregister einzutragen Die Anzeige ist jaumlhrlich zu erneuern

Wollen diese Staatsangehoumlrigen durchgehend laumlnger als drei Monate in Oumlsterreich bleiben muumlssen sie in Oumlsterreich ein eigenes freies Gewerbe bdquoPersonenbetreuungldquo anmelden

Staatsangehoumlrige von Drittstaaten die in Oumlsterreich einer selbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit

laumlnger als sechs Monate nachgehen wollen benoumltigen einen Aufenthaltstitel nach dem Niederlassung- und Aufenthaltsgesetz Der Aufenthaltstitel muss die Ausuumlbung der selbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit umfassen

Soll die gewerbliche Taumltigkeit fuumlr weniger als sechs Monate ausgeuumlbt werden muss ein Aufenthalts-Reisevisum beantragt werden

Erstantraumlge auf Erteilung eines Aufenthaltstitels sind vor der Einreise nach Oumlsterreich im Ausland bei der oumlsterreichischen Vertretungsbehoumlrde (Botschaft Generalkonsulat) persoumlnlich zu stellen Die Entscheidung ist im Ausland abzuwarten

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Achtung Zur Erlangung des Aufenthaltstitels ist eine Bescheinigung der fuumlr den voraus-sichtlichen Gewerbestandort zustaumlndigen Bezirksverwaltungsbehoumlrde vorzulegen dass saumlmtliche Voraussetzungen ndash ausgenommen die erforderliche Aufenthaltsgenehmigung - zur Ausuumlbung des betreffenden Gewerbes vorliegen

3c Wo und wie melden Personenbetreuer das Gewerbe an

Das freie Gewerbe der Personenbetreuung ist bei der Gewerbebehoumlrde anzumelden Ge-werbebehoumlrde ist die Bezirksverwaltungsbehoumlrde des Gewerbestandorts Die Anmeldung kann samt Unterlagen persoumlnlich per Post per Telefax im Wege automationsunterstuumltzter Datenuumlbertragung (zB per E-Mail oder Internet) oder in jeder anderen technischen Weise wie im Wege der Wirtschaftskammer bei der Gewerbebehoumlrde eingebracht werden Tipp In der Praxis kann es hilfreich sein wenn zuerst die zustaumlndige Wirtschaftskammer (Bezirksstelle oder Gruumlnder-Service) kontaktiert wird Diese steht mit Beratung in gewerbe- arbeits- sozialversicherungs- und steuerrechtlichen Fragen zur Verfuumlgung Von dort aus kann auch eine Online-Gewerbeanmeldung durchfuumlhrt werden

3d Welche Unterlagen muumlssen Personenbetreuer vorlegen

Zur Gewerbeanmeldung sind folgende Unterlagen vorzulegen Guumlltiger Reisepass oder Geburtsurkunde und Staatsbuumlrgerschaftsnachweis bzw zur Ge-

werbeausuumlbung erforderlicher Aufenthaltstitel bei Drittstaatsangehoumlrigen

Heiratsurkunde Scheidungsurkunde (jeweils nur im Fall der Namensaumlnderung)

Meldebestaumltigung (nicht noumltig bei Wohnsitz in Oumlsterreich)

Strafregisterbescheinigung seines Herkunfts- bzw bisherigen Aufenthaltsstaates Gilt fuumlr Personen die nicht oder weniger als fuumlnf Jahre in Oumlsterreich wohnhaft sind

Bestaumltigung der zustaumlndigen Wirtschaftskammer nach dem Neugruumlndungsfoumlrderungsge-setz (NeuFoumlG) im Falle einer Neugruumlndung

Die Gewerbeanmeldung hat die genaue Bezeichnung des Gewerbes - hier freies Gewerbe bdquoPersonenbetreuungldquo - und den in Aussicht genommenen Standort zu enthalten

3e Wo ist der Gewerbestandort

Wird der Personenbetreuer nur stundenweise und ev fuumlr mehrere Personen taumltig so wird er entweder ein eigenes Buumlro haben von dem aus er seine Taumltigkeit organisiert oder von zu Hause aus arbeiten In diesen Faumlllen ist Gewerbestandort entweder das bdquoBuumlroldquo oder die eigene Wohnung Als Gewerbestandort kommt beispielsweise auch der Sitz der Vermitt-lungsagentur in Frage die den Betreuer vermittelt hat Betreut ein Gewerbetreibender eine Person rund um die Uhr und wohnt auch bei der betreuungsbeduumlrftigen Person so kann sein Gewerbestandort die Wohnung des Betreu-ungsbeduumlrftigen sein wenn er keinen anderen Standort (Buumlro oder Wohnung) im Inland hat Tipp Es ist aus rechtlichen Gruumlnden in jedem Fall ratsam einen anderen Standort als die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort zu waumlhlen Wird jedoch die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort gewaumlhlt ist zu empfehlen dass die Erlaubnis die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort

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angeben zu duumlrfen im Betreuungsvertrag festgehalten wird Es ist auch zu raten den Vermieter ndash sofern die zu betreuende Person nur Mieter ist ndash von der Ausuumlbung des Gewerbes in der Wohnung zu verstaumlndigen Fuumlr den Fall der Anmeldung des Gewerbes am Standort der Wohnung der betreuungsbe-duumlrftigen Person ist es ratsam wenn der Personenbetreuer der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen eine Vollmacht erteilt damit diesedieser dann bei Beendigung des Betreuungsverhaumlltnisses allenfalls die notwendigen Behoumlrdenwege (zB Verlegung des Gewerbestandorts Ruhendmeldung des Gewerbes) an Stelle des Personenbetreuers vornehmen kann

3f Was kostet die Gewerbeanmeldung

Die Gewerbeanmeldung ist kostenlos

3g Ab wann darf das Gewerbe ausgeuumlbt werden

Bereits mit dem vollstaumlndigen Einlangen der Anmeldungsunterlagen kann mit der gewerblichen Taumltigkeit sofort begonnen werden wenn alle Voraussetzungen vorliegen Innerhalb von drei Monaten hat die Behoumlrde ndash bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen - den Anmelder in das GISA (Gewerbeinformationssystem Austria) einzutragen und durch Uumlbermittlung eines Auszuges aus dem GISA von der Eintragung zu verstaumlndigen

4 Wie melden sich Personenbetreuer bei der Sozialversicherung an

Eine gewerbliche Taumltigkeit aufgrund einer oumlsterreichischen Gewerbeanmeldung fuumlhrt zu einer Pflichtversicherung in der Kranken- Pensions- Unfall- und Arbeitslosenversicherung (dies gilt somit auch fuumlr Auslaumlnder die sich in Oumlsterreich zulaumlssiger Weise niederlassen) Seit 112008 ist auch der Anspruch auf Betriebliche Vorsorge (bdquoAbfertigung neuldquo) erfasst Die Anmeldung bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) hat innerhalb eines Monats zu erfolgen Obwohl die Gewerbebehoumlrde die Gewerbeanmeldung der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft mitteilt ist auch der Gewerbetreibende verpflichtet sich selbst bei der SVA zu melden Tipp Die gesonderte Meldung bei der SVA kann entfallen wenn sie im Rahmen der Gruumlndungsberatung bei der Wirtschaftskammer erfolgt Tipp Unter bestimmten Voraussetzungen besteht fuumlr Kleingewerbetreibende die Moumlglich-keit eine Ausnahme von der Kranken- und Pensionsversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversicherungsgesetz (GSVG) zu erwirken Diese haben dann nur mehr die Verpflichtung den Unfallversicherungsbeitrag zu bezahlen Tipp Fuumlr Neugruumlnder sind die Sozialversicherungsbeitraumlge in den ersten drei Jahren ihrer selbstaumlndigen gewerblichen Taumltigkeit niedriger als bei einer laufenden Erwerbstaumltigkeit um den Berufseinstieg zu erleichtern Besteht in Oumlsterreich eine Pflichtversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversiche-rungsgesetz (diese ist nicht von der Staatsbuumlrgerschaft abhaumlngig sondern haumlngt von der Mitgliedschaft zu einer der Wirtschaftskammern ab) so sind auch Kinder als Angehoumlrige bis zur Vollendung des 18 Lebensjahres grundsaumltzlich in der Krankenversicherung mitversichert Eine Anspruchsberechtigung besteht allerdings nur wenn der gewoumlhnliche Aufenthalt in Oumlsterreich und keine eigene Pflichtversicherung besteht Nach dem 18 Lebensjahr besteht

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die Mitversicherung grundsaumltzlich nur fuumlr Kinder in Ausbildung und Studierende bis zur Vollendung des 27 Lebensjahres Sind Personen neben ihrer gewerblichen Taumltigkeit auch unselbstaumlndig beschaumlftigt (zB eine Krankenschwester arbeitet unselbstaumlndig in einem Krankenhaus hat aber auch das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet und uumlbt dieses neben ihrer Taumltigkeit im Krankenhaus aus) so sind sie durch ihre Gewerbeanmeldung auch als Gewerbetreibende kranken- unfall- und pensionsversichert die Beitraumlge haben sie zusaumltzlich von ihren selbstaumlndigen Einkuumlnften zu entrichten Sie sind somit grundsaumltzlich mehrfach versichert Wird hingegen jemand im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit in Oumlsterreich erwerbstaumltig faumlllt er beim Vorliegen von steuer- und sozialversicherungspflichtigen Einkuumlnften in seinem Wohnsitzstaat in das dortige System der sozialen Sicherheit Dies gilt auch wenn der Personenbetreuer zwar auch in Oumlsterreich einen Wohnsitz hat sein Lebensmittelpunkt aber nach wie vor in seinem Heimatstaat liegt Hat der Personenbetreuer jedoch seinen Wohnsitz und Lebensmittelpunkt in Oumlsterreich so faumlllt er grundsaumltzlich unter die oumlsterreichische Sozialversicherungspflicht Er ist jedoch dann in seinem Heimatstaat sozialversichert wenn er neben der selbstaumlndigen Personenbetreuung auch noch eine unselbstaumlndige Taumltigkeit in seinem Heimatstaat ausuumlbt

5 Werden Personenbetreuer Mitglieder der Wirtschaftskammer

Mit der Erlangung der Gewerbeberechtigung in Oumlsterreich entsteht automatisch Mitglied-schaft bei der Wirtschaftskammer Oumlsterreich und den dazugehoumlrigen Teilorganisationen Der Standort des Gewerbebetriebes und der Taumltigkeitsbereich bestimmen die Zugehoumlrigkeit zur Landeskammer und den Fachorganisationen Von der zustaumlndigen Fachorganisation im Bundesland des Standortes erhaumllt man in Folge weitere Informationen zur Mitgliedschaft Informationsangebote Beitragszahlung usw Unternehmer deren steuerbare Umsaumltze 150000 EUR jaumlhrlich nicht uumlberschreiten und die keine Dienstnehmer beschaumlftigen haben nur die Grundumlage an die jeweilige Landeskammer zu bezahlen Die Houmlhe der Grundumlage wird von der zustaumlndigen Fachgruppe festgesetzt Fuumlr selbstaumlndige Personenbetreuer variiert die Grundumlage je nach Bundesland zwischen 55 EUR und 120 EUR Tipp Die genaue Houmlhe der Grundumlage ist bei der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung im jeweiligen Bundesland zu erfragen

6 Worauf muss bei Abschluss des Betreuungsvertrags geachtet werden (sect 2 Ausuumlbungsregeln)

Der Betreuungsvertrag (Vertrag zwischen dem selbstaumlndigen Personenbetreuer und der betreuungsbeduumlrftigen Person) muss schriftlich geschlossen werden Eine Abschrift ist dem Vertragspartner zu uumlberlassen Die einzelnen Inhalte des Vertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben Der Vertrag muss folgenden Mindestinhalt (sect 2 Abs 2 Ausuumlbungsregeln) umfassen

a Name (Firma) und Anschrift der Vertragsteile Vertragsteile sind der Gewerbetreibende und der Betreute oder sein gesetzlicher

Vertreter oder ein Angehoumlriger des Betreuten

Die Anschrift des Gewerbetreibenden ist seine guumlltige Wohnadresse (auch im Aus-land) oder sein Gewerbestandort

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Tipp Besteht eine Adresse in Oumlsterreich und im Ausland empfiehlt es sich beide Adressen anzufuumlhren damit der Gewerbetreibende im Notfall auch bei Aufenthalt im Ausland erreicht werden kann

b Beginn und Dauer des Werkvertrages

Die Dauer des Werkvertrages kann nach Belieben vereinbart werden Es koumlnnen auch mehrere Werkvertraumlge hintereinander abgeschlossen werden

c Leistungsinhalte

Dazu zaumlhlen insbesondere Haushaltsnahe Dienstleistungen zB Zubereitung von Mahlzeiten Vornahme von

Besorgungen Reinigungstaumltigkeiten Durchfuumlhrung von Hausarbeiten und Boten-gaumlngen Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima Betreuung von Tieren und Pflanzen Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestel-lung bei alltaumlglichen Verrichtungen

Gesellschafterfunktion zB Gesellschaft leisten Fuumlhren von Konversation Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

allfaumlllige von Arzt oder Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes der Gesundheits- und Krankenpflege uumlbertragene aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten

d Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO (s dazu Punkt 7)

e Eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls

die Namen und Kontaktadressen des Vertretersder Vertreter

Achtung Es empfiehlt sich im Vertrag klarzustellen dass der Betreuer sich jederzeit vertreten lassen kann und im Falle seiner Verhinderung rechtzeitig fuumlr eine Vertretung sorgen wird Es liegt im Wesen der Selbstaumlndigkeit dass sich Gewerbetreibende jederzeit durch Personen ihrer Wahl vertreten lassen duumlrfen Die Angabe der Namen und Kontaktadressen der Vertreter ist daher nicht notwendig

f Die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der Ge-

werbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt

g Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei zwingend vorzuse-hen ist dass der Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgeloumlst wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

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Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsver-haumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Wechsels in ein Heim vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heim-wechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlber-gabe putzen) Ebenso empfiehlt es sich eine Beendigung fuumlr den Fall des Todes des Betreuers vorzusehen

Tipp Sollte vorgesehen sein dass die Gewerbetreibenden bei der zu betreuenden Person wohnen und auch dort ihren Gewerbestandort haben empfiehlt es sich dies ausdruumlcklich im Vertrag festzuhalten

7 Handlungsleitlinien (sect 160 Abs 2 Z 1 GewO)

Der Personenbetreuer ist verpflichtet mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen Die Handlungsleitlinien muumlssen insbesondere die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle der erkennbaren Verschlechterung des Zustandsbildes enthalten Die Handlungsleitlinien sind verpflichtend im Betreuungsvertrag festzulegen Denkbare Beispiele fuumlr Handlungsleitlinien Fuumlr den Alltag

Auflistung der Taumltigkeiten die verrichtet werden sollen zB Zubereitung von Mahlzeiten Waumlsche waschen Versorgung des Haustieres

Tipp Die Formulierung der Taumltigkeiten ist so zu waumlhlen dass der Charakter der Selbstaumlndigkeit gewahrt bleibt Nicht mit dem Charakter der Selbstaumlndigkeit zu vereinbaren waumlren zB Handlungsleitlinien folgender Art Der Betreuer hat jeden Tag um 900 ein Fruumlhstuumlck zu richtigen um 1000 die Blumen zu gieszligen um 1100 staubzusaugen um 1200 ein warmes Mittagessen zuzubereiten etc

Allfaumlllige Anwesenheitspflichten zB Der Betreuer hat jedenfalls anwesend zu sein wenn der Arzt zur Kontrolle kommt

Tipp Anwesenheitspflichten sollten ndash wenn uumlberhaupt - nur im unbedingt notwen-digen Ausmaszlig festgelegt werden da es im Wesen der Selbstaumlndigkeit liegt die Arbeit frei einteilen und inhaltlich bestimmen zu koumlnnen

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal woumlchentlich telefonisch uumlber den Zustand der betreuten Person zu informieren

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal im Monat persoumlnlich uumlber den Zustand der betreuten Person zu berichten

Der Betreuer hat den Arzt (Name) der betreuten Person (Name) x-mal im Monat zur Kontrolle des Gesundheitszustands der betreuten Person beizuziehen

Der Betreuer hat die betreute Person (Name) x mal im Monat zum Arzt (Name) zu begleiten

Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit dafuumlr zu sorgen dass andere Betreuer alle fuumlr die Betreuung wesentlichen Informationen erhalten

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Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit eine Kontaktadresse und Telefonnum-mer zu hinterlassen unter der er im Notfall zu erreichen ist

Fuumlr den Notfall

In einem Notfall bei massiver Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person insbesondere bei Atemnot starker Uumlbelkeit Ohnmacht Laumlhmungserscheinungen Kraumlmpfen Schmerzen im Herzbereich ist unverzuumlglich die Rettung (144) zu verstaumlndigen

Es sind Maszlignahmen der Ersten Hilfe zu setzen

Bei einer Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist unverzuumlglich der Hausarzt (Name) zu verstaumlndigen

In einem Notfall oder bei Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist der Angehoumlrige (Name) unverzuumlglich zu verstaumlndigen

8 Wie meldet man einen Wohnsitz in Oumlsterreich an

Innerhalb von drei Kalendertagen ist die Meldung der Wohnsitzaufnahme am zustaumlndigen Gemeindeamt oder Magistrat vorzunehmen Die Abmeldung kann bei Aufgabe der Unterkunft fruumlhestens drei Tage vor Abreise erfolgen Die Anmeldung eines Wohnsitzes ist kostenlos Mitzubringen sind

Meldezettel-Formular das vom Unterkunftgeber (also dem Wohnungseigentuumlmer bzw Hauptmieter) unterschrieben sein muss

Reisepass

Geburtsurkunde

Nachweis des akademischen Grades (sofern vorhanden)

Meldezettel-Formular httpswwwhelpgvatPortalNodehlpdpublicresourcesdocumentsmeldezettelpdf Achtung Die Nichterfuumlllung der gesetzlichen Meldepflicht ist eine Verwaltungsuumlbertretung und kann mit Geldstrafe bis zu 726 EUR bestraft werden Wohnt der Betreuer bei der betreuten Person und hat die betreute Person Grund zur Annahme dass der Betreuer seiner Meldepflicht nicht nachgekommen ist muss sie dies der Meldebehoumlrde innerhalb von 14 Tagen mitteilen Tipp Ist die zu betreuende Person nur Mieter der Wohnung ist es ratsam den Vermieter davon zu verstaumlndigen dass ein Betreuer bei ihr wohnt Tipp Die Wohnsitzverlegung vom Ausland nach Oumlsterreich begruumlndet den Anspruch be-stimmte Guumlter des persoumlnlichen Bedarfs zollfrei als Uumlbersiedlungsgut nach Oumlsterreich zu bringen (s auch bei FAQ)

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WAumlHREND DER TAumlTIGKEIT

9 Was passiert wenn hellip - Notfaumllle Krankheit Abwesenheiten etc

9a Die betreute Person hat einen Notfall

Es ist entsprechend den Handlungsleitlinien (s Punkt 7) vorzugehen Insbesondere sind Rettung oder Notarzt (144) zu verstaumlndigen Erste-Hilfe-Maszlignahmen sind zu setzen Beim Notruf 144 wird man Folgendes gefragt

Wo genau ist der Notfallort

Genaue Adresse Stiege Stock Tuumlrnummer

Zufahrtsmoumlglichkeit

Wie lautet Ihre Ruumlckrufnummer

Was ist passiert

Wie alt ist die Patientin oder der Patient

Atmet er oder sie

Ist er oder sie bei Bewusstsein

Erst auflegen wenn der Bedienstete alle Daten bestaumltigt hat und dem Anrufer versichert Wir kommen Wenn es die Situation zulaumlsst waumlre es hilfreich das Rettungsteam vor dem Haus zu empfangen und zum Patienten zu fuumlhren Nach Verstaumlndigung von RettungNotarzt sind die Angehoumlrigen zu kontaktieren

9b Die betreute Person wird krank

Bei den ersten Anzeichen einer Krankheit Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person etc ist der Hausarzt zu verstaumlndigen Ebenso sind die Angehoumlrigen zu informieren Der Hausarzt entscheidet auf welche Weise die betreute Person zu Hause weiter betreut werden kann oder ob sie in ein Krankenhaus eingeliefert wird Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes bleibt der Vertrag zwischen Betreuer und der be-treuten Person grundsaumltzlich aufrecht wenn im Vertrag nicht ausdruumlcklich vereinbart ist dass ein Krankenhausaufenthalt (allenfalls ab einer gewissen Dauer) zu einem Ende des Vertragsverhaumlltnisses fuumlhrt Der Betreuer hat seine Leistungen ndash so weit wie moumlglich ndash weiter zu erbringen und die betreute Person hat das vereinbarte Werkentgelt zu bezahlen

9c Die betreute Person wechselt endguumlltig in ein Heim

Das Taumltigkeitsspektrum der Gewerbetreibenden umfasst auch die praktische Vorbereitung auf einen Ortswechsel also auch auf einen Wechsel in ein Heim Darunter fallen einerseits alle organisatorischen Aspekte eines solchen Wechsels (zB Nachsendeauftrag bei der Post als Bote zu uumlberbringen Angehoumlrige und Freunde der betreuten Person von dem Wechsel

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verstaumlndigen einen neuen Platz fuumlr das Haustier suchen) andererseits auch eine Vorberei-tung auf den Wechsel in dem Sinn dass zB mit der betreuten Person das Heim vorher besucht wird uumlber den Heimwechsel gesprochen wird Abschiedsbesuche organisiert werden Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Heimwechsels vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heimwechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB die Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlbergabe putzen)

9d Die betreute Person stirbt

Stirbt die betreute Person zu Hause so ist jedenfalls der Totenbeschauer (das ist meist der Gemeindearzt) zu holen der den Tod feststellt Die Angehoumlrigen sind unverzuumlglich zu in-formieren Der Betreuungsvertrag endet jedenfalls mit dem Tod der betreuten Person Bereits im Voraus erhaltenes Entgelt ist anteilig zuruumlckzuzahlen Eine Endabrechnung im Haushaltsbuch hat zu erfolgen

9e Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Betreuern

Werden zwei (oder mehrere) Betreuer abwechselnd fuumlr eine Person taumltig so besteht jeweils ein eigenes Vertragsverhaumlltnis zwischen der betreuten Person und den einzelnen Betreuern Fuumlr die betreute Person selbst aumlndert sich daher ndash auszliger in der Person des Betreuers ndash nichts Auch fuumlr die Betreuer aumlndert sich nichts Sie muumlssen auch im Falle einer zwei- oder mehr-woumlchigen Abwesenheit ihre Gewerbeberechtigung nicht zuruumlcklegen oder ruhend melden Ebenso wenig muumlssen sie ndash auch bei einer Ausreise aus Oumlsterreich - ihren Wohnsitz in Oumlster-reich abmelden Tipp Es ist ratsam in den Handlungsleitlinien auch Regelungen fuumlr den Wechsel zwischen den Betreuern vorzusehen So ist zB der nachfolgende Betreuer ausreichend uumlber den Zu-stand der betreuten Person zu informieren Es hat auch eine ordentliche Uumlbergabe der Betreuungsdokumentation und des Haushaltsbuches zu erfolgen

9f Der Betreuer wird krank

Die Betreuer sind vertraglich verpflichtet die vereinbarten Betreuungsleistungen zu erbringen Sind sie ndash aus welchem Grund auch immer ndash daran gehindert so haben sie fuumlr ihre Vertretung zu sorgen Wird der Betreuer daher krank muss er eine Vertretung zu der betreuten Person schicken Die Vertretung hat alle Leistungen so zu erbringen wie der Betreuer selbst Es wird kein Vertrag zwischen der betreuten Person und der Vertretung geschlossen Auch die Vertretung braucht eine entsprechende Gewerbeberechtigung fuumlr die Personen-betreuung Tipp Es empfiehlt sich dass der Betreuer einen Vertrag mit seiner Vertretung abschlieszligt in dem vereinbart wird dass die Vertretung alle Leistungen die der Betreuer zu erbringen hat fuumlr diesen erbringen muss und in dem die Houmlhe des Entgelts fuumlr die Vertretung fest-gelegt wird

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Achtung Die Vertretung darf nur dann pflegerische Taumltigkeiten durchfuumlhren wenn ihr diese entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen von einem Arzt oder einer Krankenschwester ndash nach entsprechender Einschulung ndash uumlbertragen wurden Tipp In den Handlungsleitlinien koumlnnen weitere Vereinbarungen getroffen werden wie im Fall einer Erkrankung des Betreuers vorzugehen ist (zB jeden direkten Kontakt mit der betreuten Person vermeiden) Gewerbetreibende haben die Moumlglichkeit Personen anzustellen die sie dann auch als Ver-treter schicken koumlnnen Achtung Solche bei Personenbetreuern Beschaumlftigte unterliegen den normalen arbeitszeit-rechtlichen Regelungen da auf sie das Hausbetreuungsgesetz mit seinen Sonderregelungen nicht anzuwenden ist Eine 24-Stunden-Betreuung kann daher keinesfalls durch einen Ange-stellten eines Betreuers erfolgen Auch darf ein Angestellter keine pflegerischen Taumltigkeiten durchfuumlhren Achtung Selbstaumlndige Betreuer koumlnnen ihre Vertretung frei waumlhlen Es empfiehlt sich na-tuumlrlich auf Wuumlnsche der betreuten Person Ruumlcksicht zu nehmen

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist)

Hier gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie zu Punkt 9f

10 Wie erfuumlllen Personenbetreuer ihre Verpflichtung ihre Taumltigkeit als Personenbetreuer ausreichend zu dokumentieren (sect 1 Abs 4 Ausuumlbungsregeln)

Die von den Gewerbetreibenden erbrachten Dienstleistungen sind ausreichend und regel-maumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Im Folgenden werden Taumltigkeiten die im Rahmen des Gewerbes erbracht werden koumlnnen beispielhaft angefuumlhrt In der Checkliste koumlnnen die durchgefuumlhrten Taumltigkeiten abgehakt bzw kurz beschrieben werden (zB Zubereitung von Mahlzeiten Fruumlhstuumlck Jause etc) Die Liste ist natuumlrlich beliebig erweiterbar

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Datum xxxxxxxx 0-6 Uhr 6-12 Uhr 12-18 Uhr 18-0 Uhr

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Zubereitung von Mahlzeiten

Vornahme von Besorgungen

Reinigungstaumltigkeiten

- Saugen

- Staubwischen

- Bad WC

Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima (zB Luumlften)

Betreuung von Pflanzen und Tieren

- Gieszligen

- Fuumlttern

- Waschen

- Tierarzt

Waumlscheversorgung

- Waschen

- Buumlgeln

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung

Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

Unterstuumltzung bei Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme

Unterstuumltzung bei Arzneimitteleinnahme

Unterstuumltzung bei Koumlrperpflege

Unterstuumltzung bei Toilettengang und aumlhnliches

Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen Gehen

Gesellschafterfunktion

Gesellschaft leisten (zB gemeinsam TV schauen)

Fuumlhren von Konversation

Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

- Begleitung zu Familie Freunden Bekannten

- Schreiben von Briefen E-Mails etc

Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

- Spazieren gehen

- Arztbesuche

- Begleitung zu Veranstaltungen

Uumlbertragene pflegerische Taumltigkeiten

Verabreichung von Medikamenten

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

Sonstiges

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11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

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Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

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13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

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BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

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ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

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C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

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2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

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(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

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(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

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2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

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Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

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Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

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2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

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Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

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2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

Page 4: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

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A Einleitung Mit 1 Juli 2007 traten das Hausbetreuungsgesetz und Aumlnderungen der Gewerbeordnung in Kraft Damit wurde eine Rechtsgrundlage fuumlr die legale 24-Stunden-Betreuung geschaffen Mit 10 Juli 2015 wurde zudem die Organisation von Personenbetreuung in sect 161 GewO neu geregelt und damit die Vermittlung von PersonenbetreuerInnen klar von der Taumltigkeit der Personenbetreuung selbst getrennt Eine legale Betreuung kann auf folgende drei Arten organisiert werden Der Betreuungsbeduumlrftige oder seine Familie stellen einen Betreuer an (Unselbstaumlndigen-

Modell)

Der Betreuungsbeduumlrftige oder seine Familie organisieren die Betreuung uumlber eine Traumlgerorganisation = zB Caritas Diakonie Hilfswerk Rotes Kreuz Volkshilfe (Traumlger-Modell)

Der Betreuungsbeduumlrftige oder seine Familie organisieren die Betreuung uumlber eine Agentur die gewerbliche Personenbetreuer vermittelt (Vermittlungsagentur-Modell)

Der Betreuungsbeduumlrftige undoder seine Familie schlieszligen einen Vertrag mit einem gewerblichen Personenbetreuer ab (Selbstaumlndigen-Modell)

Der vorliegende Leitfaden behandelt vorwiegend das Selbstaumlndigen-Modell Entstehungsgeschichte des HBeG und der sectsect 159 160 GewO Sozialausschuss 2352007 Plenum 662007 Regierungseinigung uumlber Verlaumlngerung der Amnestie und Fragen der Foumlrderung 136 2007 Inkrafttreten 172007 Aumlnderung und Verlaumlngerung der Amnestieregelung bis 3062008 durch das Pflege-Verfassungsgesetz 2622008 Ausweitung des Taumltigkeitsbereiches der Personenbetreuer durch Novellen zum Gesundheits- und Krankenpflegegesetz Aumlrztegesetz HBeG und GewO ndash Inkrafttreten 1042008 Entstehungsgeschichte des sect 161 GewO Plenum 18062015 Inkrafttreten 1072016 Uumlbergangsregelungen bis 31122016 Im Folgenden bezieht sich der Begriff bdquoAusuumlbungsregelnldquo auf die Verordnung des BMWFW uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln

fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

bdquoOrganisationsregelnldquo auf die Verordnung des BMWFW uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

bdquoMaszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personenldquo auf die Verordnung des BMWA uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Per-sonenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung zu setzen haben

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B Schritt fuumlr Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer

VOR BEGINN DER TAumlTIGKEIT

1 Wie finden Betreuer und betreuungsbeduumlrftige Personen zusammen

1a Uumlber Werbung (sect 2 Abs 1 Ausuumlbungsregeln)

Personenbetreuer koumlnnen Werbung fuumlr ihre Dienste machen Sie haben in der Werbung verpflichtend anzufuumlhren wo Informationen uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesent-lichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis angefordert werden koumlnnen Diese Informationen koumlnnen sich auch auf einer Homepage im Internet befinden Ebenfalls sind zB postalische Zusendungen uumlber die angebotenen Leistungen und die damit verbundenen Konditionen erlaubt

1b Uumlber persoumlnliche Kontaktaufnahme (sect 1 Abs 3 Ausuumlbungsregeln)

Personenbetreuer duumlrfen Personen nicht unaufgefordert zum Zweck des Sammelns von Be-stellungen von Betreuungsleistungen aufsuchen Interessierte Personen koumlnnen jedoch Be-treuer ausdruumlcklich auffordern sie zu besuchen Bestellungen von Leistungen duumlrfen von den Personenbetreuern nur in ihren Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich eines ausdruumlcklich an-geforderten Besuches entgegengenommen werden Nach sect 3 Abs 1 Konsumentenschutzgesetz (KSchG) hat der Verbraucher grundsaumltzlich ein Ruumlcktrittsrecht wenn er seine auf den Vertragsabschluss gerichteten Erklaumlrungen nicht in den vom Unternehmer fuumlr seine geschaumlftlichen Zwecke dauernd benuumltzten Raumlumen abge-geben hat Dieser Ruumlcktritt kann bis zum Zustandekommen des Vertrages oder danach binnen 14 Tagen erklaumlrt werden Der Verbraucher ist uumlber das Bestehen eines Ruumlcktrittsrechtes auch zu belehren und ihm ein Dokument (Urkunde) zu uumlbergeben das zumindest den Namen und die Anschrift des Unternehmers die zur Identifizierung des Vertrags notwendigen Angaben sowie eine Belehrung uumlber das Ruumlcktrittsrecht die Ruumlcktrittsfrist und die Vorgangsweise fuumlr die Ausuumlbung des Ruumlcktrittsrechts enthaumllt Widrigenfalls steht dem Verbraucher das Ruumlcktrittsrecht binnen einer Frist von zwoumllf Monaten und 14 Tagen ab Vertragsabschluss zu Wird diese Belehrung innerhalb von zwoumllf Monaten ab dem Fristbeginn nachgeholt so endet die verlaumlngerte Ruumlcktrittsfrist 14 Tage danach Nach sect 3 Abs 3 Z 1 KSchG steht ein solches Ruumlcktrittsrecht allerdings nicht zu wenn der Verbraucher selbst die geschaumlftliche Verbindung zwecks Schlieszligung dieses Vertrages angebahnt hat Dass der Verbraucher das Geschaumlft angebahnt hat wuumlrde im Streitfall der Unternehmer (hier Personenbetreuer) zu beweisen haben was mitunter schwierig sein kann Bittet zB die zu betreuende Person um einen Besuch um sich zunaumlchst nur unverbindlich informieren zu lassen dann wird im Streitfall darin keine Anbahnung zwecks Schlieszligung des Betreuungsvertrages durch die zu betreuende Person angenommen werden wenn es dann doch zum Abschluss des Vertrages kommt Den Bestimmungen uumlber das Ruumlcktrittsrecht wuumlrde somit Relevanz zukommen Tipp Praktisch wird es sinnvoll sein ein erstes Beratungsgespraumlch zu fuumlhren und der zu betreuenden Person relevante Unterlagen und den Vertragsentwurf zwecks Ermoumlglichung einer genauen Uumlberlegung auszuhaumlndigen und ihr mitzuteilen sich nochmals mit dem Be-treuer in Verbindung zu setzen wenn sie die Leistung in Anspruch nehmen und somit den Vertrag unterzeichnen moumlchte

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1c Uumlber eine Vermittlungsagentur

Betreuungsbeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige koumlnnen sich auch an Vermittlungs-agenturen wenden Diese vermitteln selbstaumlndige Personenbetreuer Dabei werden zwei Vertragsverhaumlltnisse begruumlndet Zum einen schlieszligt der Vermittler einen sog Organisationsvertrag mit einem selbstaumlndigen Personenbetreuer zum anderen einen Vermittlungsvertrag mit der betreuungsbeduumlrftigen Person bzw mit einem Dritten zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person ab (s dazu Punkt 6) Die Organisation von Personenbetreuung ist ein eigenstaumlndiges freies Gewerbe (sect 161 GewO) Fuumlr Vermittler wurden zudem in den Organisationsregeln eine Reihe von Pflichten festgelegt die bei der Gewerbeausuumlbung zu beachten sind Insbesondere duumlrfen Vermittler Privatpersonen nicht unaufgefordert zum Zweck des Sammelns von Bestellungen aufsuchen Bezuumlglich des Ruumlcktrittsrechts gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie unter Punkt 1b Zudem duumlrfen sie nur Personen vermitteln die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind Sie haben im Geschaumlftsverkehr auf ihre Vermittlertaumltigkeit hinzuweisen und Auskunft uumlber Preis und Leistungsinhalt der Vermittlung sowie uumlber die fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten zu geben Zudem trifft den Vermittler eine Dokumentationspflicht uumlber die auf Basis des Organisations- und des Vermittlungsvertrags erbrachten Leistung In ihrer Werbung haben Vermittler auf ihre Vermittlereigenschaft hinzuweisen und jedwede irrenfuumlhrende Information zu unterlassen Der Organisationsvertrag sowie der Vermittlungsvertrag sind schriftlich abzuschlieszligen und dem jeweiligen Vertragspartner abschriftlich auszufolgen Den Vermittler treffen im Vorfeld gegenuumlber dem jeweiligen Vertragspartner bestimmte Aufklaumlrungspflichten So muss er den Personenbetreuer zB uumlber die Notwendigkeit einer aufrechten Gewerbeberechtigung sowie die Einhaltung der Ausuumlbungsregeln informieren Betreuungsbeduumlrftige Personen sind uumlber die Taumltigkeiten und Pflichten von Personenbetreuern aufzuklaumlren sowie uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen und damit verbundenen Kosten Der Organisationsvertrag und der Vermittlungsvertrag muumlssen zudem bestimmte in den Organisationsregeln (sect 5 und sect 9) festgehaltene Mindesterfordernisse aufweisen Seit Jaumlnner 2018 koumlnnen sich Vermittlungsagenturen freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Das Oumlsterreichische Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (kurz OumlQZ-24) ist fuumlr Agenturen gedacht die noch houmlhere Qualitaumltsstandards als die in den Standes- und Ausuumlbungsregeln festgelegten erfuumlllen und soll in Zukunft sowohl Konsumentinnen und Konsumenten als auch Betreuungskraumlften eine wesentliche Orientierungshilfe bieten Das Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter httpsoeqzat

2 Muumlssen Personenbetreuer ein Gewerbe in Oumlsterreich anmelden

Will man in Oumlsterreich ein Gewerbe ausuumlben muss man das Gewerbe bei der Gewerbebe-houmlrde anmelden (s dazu Punkt 3) Eine Ausnahme besteht nur im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit innerhalb der EU des EWR und der Schweiz So duumlrfen Buumlrger aus EU- oder EWR-Vertragsstaaten bzw der Schweiz unter bestimmten Voraussetzungen Dienstleistungen wie die Personenbetreuung in Oumlsterreich erbringen ohne hier eine Gewerbeanmeldung vornehmen zu muumlssen Die Berufung auf die

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Dienstleistungsfreiheit setzt aber voraus dass diese auslaumlndischen Unternehmer keinen Sitz oder Niederlassung in Oumlsterreich haben Diese Unternehmer duumlrfen dann ihre Taumltigkeit in Oumlsterreich ausuumlben wenn sie in ihren Heimatstaaten solche Taumltigkeiten die das Gewerbe der Personenbetreuung umfasst befugt ausuumlben Achtung Personenbetreuer die in anderen EUEWR-Mitgliedstaaten oder der Schweiz ansaumlssig sind muumlssen fuumlr die grenzuumlberschreitende Dienstleistungserbringung nach Oumlsterreich die notwendigen Berechtigungen zur selbstaumlndigen Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten in ihrem Heimatstaat schon erworben haben Ist dies nicht der Fall gilt die Ausfuumlhrung von grenzuumlberschreitenden Arbeiten als unbefugte Gewerbeausuumlbung und ist mit einer Verwaltungsstrafe bis 3600 EUR bedroht Ein Verstoszlig gegen die Gewerbeordnung kann auch einen Verstoszlig gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb darstellen und eine Klage auf Unterlassung nach sich ziehen Weiters ist die grenzuumlberschreitende Gewerbeausuumlbung bei rechtskraumlftiger nicht getilgter Verurteilung des auslaumlndischen Unternehmers wegen eines Kridadeliktes bei Verurteilung zu einer drei Monate uumlbersteigenden Freiheitsstrafe wegen einer sonstigen Straftat oder bei Konkursabweisung mangels Masse verboten Eine Leistungserbringung faumlllt nur dann unter den Begriff der Dienstleistungsfreiheit soweit sie in Oumlsterreich bloszlig voruumlbergehend ist Fuumlr die Frage ob die Personenbetreuung in Oumlsterreich voruumlbergehenden Charakter hat ist nicht nur die Dauer der Leistung sondern auch ihre Haumlufigkeit regelmaumlszligige Wiederkehr und Kontinuitaumlt zu beruumlcksichtigen Achtung Kommt man danach je nach Einzelfall zu dem Ergebnis dass es sich um eine stabile und kontinuierliche Taumltigkeit in Oumlsterreich handelt so ist die Anmeldung des Ge-werbes der Personenbetreuung in Oumlsterreich notwendig Es ist moumlglich dass eine Behoumlrde bereits dann von einer stabilen und kontinuierlichen Taumltigkeit in Oumlsterreich ausgeht wenn der Personenbetreuer uumlber einen laumlngeren Zeitraum (zB 2 Monate) eine oder mehrere Per-sonen ausschlieszliglich in Oumlsterreich betreut waumlhrend er im Herkunftsstaat keine derartige Betreuungstaumltigkeit ausuumlbt Im Falle der (berechtigten) Ausuumlbung im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit muumlssen die Anbahnung von Auftraumlgen und die Auftragsbearbeitung vom Sitz des auslaumlndischen Unternehmers in seinem Herkunftsstaat aus erfolgen Unternehmer aus Drittstaaten koumlnnen sich nicht auf die Dienstleistungsfreiheit berufen (vgl dazu naumlher sect 51 GewO)

3 Wie melden Personenbetreuer das Gewerbe an

3a Welche persoumlnlichen Voraussetzungen muumlssen Personenbetreuer erfuumlllen um ein Gewerbe anmelden zu koumlnnen

Allgemeine Voraussetzungen bei Einzelunternehmern (natuumlrlichen Personen) sind Eigenberechtigung (Vollendung des 18 Lebensjahres keine Sachwalterschaft)

Staatsangehoumlrigkeit zu einem EUEWR-MitgliedsstaatSchweiz oder Vorliegen eines fremdenrechtlichen Aufenthaltstitels (Aufenthaltsberechtigung) zur Ausuumlbung des Gewerbes

Fehlen von Ausschlussgruumlnden

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Ausschlussgruumlnde sind Nicht getilgte Vorstrafe wegen betruumlgerischer Krida Schaumldigung fremder Glaumlubiger

Beguumlnstigung eines Glaumlubigers Sozialbetrugs bei Beitraumlgen und Zuschlaumlgen nach dem Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungsgesetz organisierter Schwarzarbeit oder grob fahrlaumlssiger Beeintraumlchtigung von Glaumlubigerinteressen

Nicht getilgte Vorstrafe wegen einer sonstigen strafbaren Handlung mit Verurteilung zu einer ndash wenn auch bedingten - Freiheitsstrafe von uumlber 3 Monaten oder einer Geldstrafe von mehr als 180 Tagessaumltzen Mangels Festsetzung der Strafe in Tagessaumltzen ist auf die Ersatzfreiheitsstrafe abzustellen Im Falle der Verhaumlngung einer Freiheits- und Geldstrafe sind Freiheits- und Ersatzfreiheitsstrafe zu addieren Kein Ausschlussgrund liegt bei Verurteilungen nach dem Jugendgerichtsgesetz vor

Bestrafung durch die Finanzbehoumlrde wegen bestimmter Finanzvergehen (Schmuggel Hinterziehung von Eingangs- oder Ausgangsabgaben Abgabenhehlerei Hinterziehung von Monopoleinnahmen vorsaumltzlichem Eingriff in ein staatliches Monopolrecht oder Monopolhehlerei) mit einer Geldstrafe von mehr als 726 EUR oder mit Geld- und Freiheitsstrafe sofern seit der Bestrafung noch nicht 5 Jahre vergangen sind

Achtung Die oben genannten Gewerbeausschlussgruumlnde gelten auch dann wenn vergleichbare Tatbestaumlnde im Ausland verwirklicht wurden Gerichtliche Verlustigerklaumlrung eines Gewerbes oder Entziehung einer Gewerbeberechtigung durch die Bezirksverwaltungsbehoumlrde auf Grund schwerwiegender Verstoumlszlige gegen Gewerbeausuumlbungsvorschriften oder Schutzinteressen wenn durch die angestrebte Gewerbeausuumlbung der Zweck der Verlustigerklaumlrung oder Entziehung vereitelt werden koumlnnte Hinweis Schutzinteressen sind Vermeidung der illegalen Beschaumlftigung der Kinderpornographie des Suchtgiftkonsums der illegalen Prostitution und der Diskriminierung von Personen zB aus rassistischen oder religioumlsen Gruumlnden oder wegen einer Behinderung udgl

3b Koumlnnen auslaumlndische Personenbetreuer das Gewerbe anmelden

Staatsangehoumlrige von EU- oder EWR-Vertragsstaaten bzw der Schweiz koumlnnen sich auf die

Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit berufen und duumlrfen das Gewerbe grundsaumltzlich wie Oumlsterreicher anmelden und ausuumlben Vor der Aufnahme ihrer Taumltigkeit im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit (ANM voruumlbergehende Taumltigkeit) muumlssen sie ihre Taumltigkeit dem Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort melden und die Meldung ist ins Dienstleisterregister einzutragen Die Anzeige ist jaumlhrlich zu erneuern

Wollen diese Staatsangehoumlrigen durchgehend laumlnger als drei Monate in Oumlsterreich bleiben muumlssen sie in Oumlsterreich ein eigenes freies Gewerbe bdquoPersonenbetreuungldquo anmelden

Staatsangehoumlrige von Drittstaaten die in Oumlsterreich einer selbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit

laumlnger als sechs Monate nachgehen wollen benoumltigen einen Aufenthaltstitel nach dem Niederlassung- und Aufenthaltsgesetz Der Aufenthaltstitel muss die Ausuumlbung der selbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit umfassen

Soll die gewerbliche Taumltigkeit fuumlr weniger als sechs Monate ausgeuumlbt werden muss ein Aufenthalts-Reisevisum beantragt werden

Erstantraumlge auf Erteilung eines Aufenthaltstitels sind vor der Einreise nach Oumlsterreich im Ausland bei der oumlsterreichischen Vertretungsbehoumlrde (Botschaft Generalkonsulat) persoumlnlich zu stellen Die Entscheidung ist im Ausland abzuwarten

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Achtung Zur Erlangung des Aufenthaltstitels ist eine Bescheinigung der fuumlr den voraus-sichtlichen Gewerbestandort zustaumlndigen Bezirksverwaltungsbehoumlrde vorzulegen dass saumlmtliche Voraussetzungen ndash ausgenommen die erforderliche Aufenthaltsgenehmigung - zur Ausuumlbung des betreffenden Gewerbes vorliegen

3c Wo und wie melden Personenbetreuer das Gewerbe an

Das freie Gewerbe der Personenbetreuung ist bei der Gewerbebehoumlrde anzumelden Ge-werbebehoumlrde ist die Bezirksverwaltungsbehoumlrde des Gewerbestandorts Die Anmeldung kann samt Unterlagen persoumlnlich per Post per Telefax im Wege automationsunterstuumltzter Datenuumlbertragung (zB per E-Mail oder Internet) oder in jeder anderen technischen Weise wie im Wege der Wirtschaftskammer bei der Gewerbebehoumlrde eingebracht werden Tipp In der Praxis kann es hilfreich sein wenn zuerst die zustaumlndige Wirtschaftskammer (Bezirksstelle oder Gruumlnder-Service) kontaktiert wird Diese steht mit Beratung in gewerbe- arbeits- sozialversicherungs- und steuerrechtlichen Fragen zur Verfuumlgung Von dort aus kann auch eine Online-Gewerbeanmeldung durchfuumlhrt werden

3d Welche Unterlagen muumlssen Personenbetreuer vorlegen

Zur Gewerbeanmeldung sind folgende Unterlagen vorzulegen Guumlltiger Reisepass oder Geburtsurkunde und Staatsbuumlrgerschaftsnachweis bzw zur Ge-

werbeausuumlbung erforderlicher Aufenthaltstitel bei Drittstaatsangehoumlrigen

Heiratsurkunde Scheidungsurkunde (jeweils nur im Fall der Namensaumlnderung)

Meldebestaumltigung (nicht noumltig bei Wohnsitz in Oumlsterreich)

Strafregisterbescheinigung seines Herkunfts- bzw bisherigen Aufenthaltsstaates Gilt fuumlr Personen die nicht oder weniger als fuumlnf Jahre in Oumlsterreich wohnhaft sind

Bestaumltigung der zustaumlndigen Wirtschaftskammer nach dem Neugruumlndungsfoumlrderungsge-setz (NeuFoumlG) im Falle einer Neugruumlndung

Die Gewerbeanmeldung hat die genaue Bezeichnung des Gewerbes - hier freies Gewerbe bdquoPersonenbetreuungldquo - und den in Aussicht genommenen Standort zu enthalten

3e Wo ist der Gewerbestandort

Wird der Personenbetreuer nur stundenweise und ev fuumlr mehrere Personen taumltig so wird er entweder ein eigenes Buumlro haben von dem aus er seine Taumltigkeit organisiert oder von zu Hause aus arbeiten In diesen Faumlllen ist Gewerbestandort entweder das bdquoBuumlroldquo oder die eigene Wohnung Als Gewerbestandort kommt beispielsweise auch der Sitz der Vermitt-lungsagentur in Frage die den Betreuer vermittelt hat Betreut ein Gewerbetreibender eine Person rund um die Uhr und wohnt auch bei der betreuungsbeduumlrftigen Person so kann sein Gewerbestandort die Wohnung des Betreu-ungsbeduumlrftigen sein wenn er keinen anderen Standort (Buumlro oder Wohnung) im Inland hat Tipp Es ist aus rechtlichen Gruumlnden in jedem Fall ratsam einen anderen Standort als die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort zu waumlhlen Wird jedoch die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort gewaumlhlt ist zu empfehlen dass die Erlaubnis die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort

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angeben zu duumlrfen im Betreuungsvertrag festgehalten wird Es ist auch zu raten den Vermieter ndash sofern die zu betreuende Person nur Mieter ist ndash von der Ausuumlbung des Gewerbes in der Wohnung zu verstaumlndigen Fuumlr den Fall der Anmeldung des Gewerbes am Standort der Wohnung der betreuungsbe-duumlrftigen Person ist es ratsam wenn der Personenbetreuer der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen eine Vollmacht erteilt damit diesedieser dann bei Beendigung des Betreuungsverhaumlltnisses allenfalls die notwendigen Behoumlrdenwege (zB Verlegung des Gewerbestandorts Ruhendmeldung des Gewerbes) an Stelle des Personenbetreuers vornehmen kann

3f Was kostet die Gewerbeanmeldung

Die Gewerbeanmeldung ist kostenlos

3g Ab wann darf das Gewerbe ausgeuumlbt werden

Bereits mit dem vollstaumlndigen Einlangen der Anmeldungsunterlagen kann mit der gewerblichen Taumltigkeit sofort begonnen werden wenn alle Voraussetzungen vorliegen Innerhalb von drei Monaten hat die Behoumlrde ndash bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen - den Anmelder in das GISA (Gewerbeinformationssystem Austria) einzutragen und durch Uumlbermittlung eines Auszuges aus dem GISA von der Eintragung zu verstaumlndigen

4 Wie melden sich Personenbetreuer bei der Sozialversicherung an

Eine gewerbliche Taumltigkeit aufgrund einer oumlsterreichischen Gewerbeanmeldung fuumlhrt zu einer Pflichtversicherung in der Kranken- Pensions- Unfall- und Arbeitslosenversicherung (dies gilt somit auch fuumlr Auslaumlnder die sich in Oumlsterreich zulaumlssiger Weise niederlassen) Seit 112008 ist auch der Anspruch auf Betriebliche Vorsorge (bdquoAbfertigung neuldquo) erfasst Die Anmeldung bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) hat innerhalb eines Monats zu erfolgen Obwohl die Gewerbebehoumlrde die Gewerbeanmeldung der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft mitteilt ist auch der Gewerbetreibende verpflichtet sich selbst bei der SVA zu melden Tipp Die gesonderte Meldung bei der SVA kann entfallen wenn sie im Rahmen der Gruumlndungsberatung bei der Wirtschaftskammer erfolgt Tipp Unter bestimmten Voraussetzungen besteht fuumlr Kleingewerbetreibende die Moumlglich-keit eine Ausnahme von der Kranken- und Pensionsversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversicherungsgesetz (GSVG) zu erwirken Diese haben dann nur mehr die Verpflichtung den Unfallversicherungsbeitrag zu bezahlen Tipp Fuumlr Neugruumlnder sind die Sozialversicherungsbeitraumlge in den ersten drei Jahren ihrer selbstaumlndigen gewerblichen Taumltigkeit niedriger als bei einer laufenden Erwerbstaumltigkeit um den Berufseinstieg zu erleichtern Besteht in Oumlsterreich eine Pflichtversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversiche-rungsgesetz (diese ist nicht von der Staatsbuumlrgerschaft abhaumlngig sondern haumlngt von der Mitgliedschaft zu einer der Wirtschaftskammern ab) so sind auch Kinder als Angehoumlrige bis zur Vollendung des 18 Lebensjahres grundsaumltzlich in der Krankenversicherung mitversichert Eine Anspruchsberechtigung besteht allerdings nur wenn der gewoumlhnliche Aufenthalt in Oumlsterreich und keine eigene Pflichtversicherung besteht Nach dem 18 Lebensjahr besteht

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die Mitversicherung grundsaumltzlich nur fuumlr Kinder in Ausbildung und Studierende bis zur Vollendung des 27 Lebensjahres Sind Personen neben ihrer gewerblichen Taumltigkeit auch unselbstaumlndig beschaumlftigt (zB eine Krankenschwester arbeitet unselbstaumlndig in einem Krankenhaus hat aber auch das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet und uumlbt dieses neben ihrer Taumltigkeit im Krankenhaus aus) so sind sie durch ihre Gewerbeanmeldung auch als Gewerbetreibende kranken- unfall- und pensionsversichert die Beitraumlge haben sie zusaumltzlich von ihren selbstaumlndigen Einkuumlnften zu entrichten Sie sind somit grundsaumltzlich mehrfach versichert Wird hingegen jemand im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit in Oumlsterreich erwerbstaumltig faumlllt er beim Vorliegen von steuer- und sozialversicherungspflichtigen Einkuumlnften in seinem Wohnsitzstaat in das dortige System der sozialen Sicherheit Dies gilt auch wenn der Personenbetreuer zwar auch in Oumlsterreich einen Wohnsitz hat sein Lebensmittelpunkt aber nach wie vor in seinem Heimatstaat liegt Hat der Personenbetreuer jedoch seinen Wohnsitz und Lebensmittelpunkt in Oumlsterreich so faumlllt er grundsaumltzlich unter die oumlsterreichische Sozialversicherungspflicht Er ist jedoch dann in seinem Heimatstaat sozialversichert wenn er neben der selbstaumlndigen Personenbetreuung auch noch eine unselbstaumlndige Taumltigkeit in seinem Heimatstaat ausuumlbt

5 Werden Personenbetreuer Mitglieder der Wirtschaftskammer

Mit der Erlangung der Gewerbeberechtigung in Oumlsterreich entsteht automatisch Mitglied-schaft bei der Wirtschaftskammer Oumlsterreich und den dazugehoumlrigen Teilorganisationen Der Standort des Gewerbebetriebes und der Taumltigkeitsbereich bestimmen die Zugehoumlrigkeit zur Landeskammer und den Fachorganisationen Von der zustaumlndigen Fachorganisation im Bundesland des Standortes erhaumllt man in Folge weitere Informationen zur Mitgliedschaft Informationsangebote Beitragszahlung usw Unternehmer deren steuerbare Umsaumltze 150000 EUR jaumlhrlich nicht uumlberschreiten und die keine Dienstnehmer beschaumlftigen haben nur die Grundumlage an die jeweilige Landeskammer zu bezahlen Die Houmlhe der Grundumlage wird von der zustaumlndigen Fachgruppe festgesetzt Fuumlr selbstaumlndige Personenbetreuer variiert die Grundumlage je nach Bundesland zwischen 55 EUR und 120 EUR Tipp Die genaue Houmlhe der Grundumlage ist bei der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung im jeweiligen Bundesland zu erfragen

6 Worauf muss bei Abschluss des Betreuungsvertrags geachtet werden (sect 2 Ausuumlbungsregeln)

Der Betreuungsvertrag (Vertrag zwischen dem selbstaumlndigen Personenbetreuer und der betreuungsbeduumlrftigen Person) muss schriftlich geschlossen werden Eine Abschrift ist dem Vertragspartner zu uumlberlassen Die einzelnen Inhalte des Vertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben Der Vertrag muss folgenden Mindestinhalt (sect 2 Abs 2 Ausuumlbungsregeln) umfassen

a Name (Firma) und Anschrift der Vertragsteile Vertragsteile sind der Gewerbetreibende und der Betreute oder sein gesetzlicher

Vertreter oder ein Angehoumlriger des Betreuten

Die Anschrift des Gewerbetreibenden ist seine guumlltige Wohnadresse (auch im Aus-land) oder sein Gewerbestandort

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Tipp Besteht eine Adresse in Oumlsterreich und im Ausland empfiehlt es sich beide Adressen anzufuumlhren damit der Gewerbetreibende im Notfall auch bei Aufenthalt im Ausland erreicht werden kann

b Beginn und Dauer des Werkvertrages

Die Dauer des Werkvertrages kann nach Belieben vereinbart werden Es koumlnnen auch mehrere Werkvertraumlge hintereinander abgeschlossen werden

c Leistungsinhalte

Dazu zaumlhlen insbesondere Haushaltsnahe Dienstleistungen zB Zubereitung von Mahlzeiten Vornahme von

Besorgungen Reinigungstaumltigkeiten Durchfuumlhrung von Hausarbeiten und Boten-gaumlngen Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima Betreuung von Tieren und Pflanzen Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestel-lung bei alltaumlglichen Verrichtungen

Gesellschafterfunktion zB Gesellschaft leisten Fuumlhren von Konversation Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

allfaumlllige von Arzt oder Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes der Gesundheits- und Krankenpflege uumlbertragene aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten

d Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO (s dazu Punkt 7)

e Eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls

die Namen und Kontaktadressen des Vertretersder Vertreter

Achtung Es empfiehlt sich im Vertrag klarzustellen dass der Betreuer sich jederzeit vertreten lassen kann und im Falle seiner Verhinderung rechtzeitig fuumlr eine Vertretung sorgen wird Es liegt im Wesen der Selbstaumlndigkeit dass sich Gewerbetreibende jederzeit durch Personen ihrer Wahl vertreten lassen duumlrfen Die Angabe der Namen und Kontaktadressen der Vertreter ist daher nicht notwendig

f Die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der Ge-

werbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt

g Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei zwingend vorzuse-hen ist dass der Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgeloumlst wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

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Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsver-haumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Wechsels in ein Heim vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heim-wechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlber-gabe putzen) Ebenso empfiehlt es sich eine Beendigung fuumlr den Fall des Todes des Betreuers vorzusehen

Tipp Sollte vorgesehen sein dass die Gewerbetreibenden bei der zu betreuenden Person wohnen und auch dort ihren Gewerbestandort haben empfiehlt es sich dies ausdruumlcklich im Vertrag festzuhalten

7 Handlungsleitlinien (sect 160 Abs 2 Z 1 GewO)

Der Personenbetreuer ist verpflichtet mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen Die Handlungsleitlinien muumlssen insbesondere die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle der erkennbaren Verschlechterung des Zustandsbildes enthalten Die Handlungsleitlinien sind verpflichtend im Betreuungsvertrag festzulegen Denkbare Beispiele fuumlr Handlungsleitlinien Fuumlr den Alltag

Auflistung der Taumltigkeiten die verrichtet werden sollen zB Zubereitung von Mahlzeiten Waumlsche waschen Versorgung des Haustieres

Tipp Die Formulierung der Taumltigkeiten ist so zu waumlhlen dass der Charakter der Selbstaumlndigkeit gewahrt bleibt Nicht mit dem Charakter der Selbstaumlndigkeit zu vereinbaren waumlren zB Handlungsleitlinien folgender Art Der Betreuer hat jeden Tag um 900 ein Fruumlhstuumlck zu richtigen um 1000 die Blumen zu gieszligen um 1100 staubzusaugen um 1200 ein warmes Mittagessen zuzubereiten etc

Allfaumlllige Anwesenheitspflichten zB Der Betreuer hat jedenfalls anwesend zu sein wenn der Arzt zur Kontrolle kommt

Tipp Anwesenheitspflichten sollten ndash wenn uumlberhaupt - nur im unbedingt notwen-digen Ausmaszlig festgelegt werden da es im Wesen der Selbstaumlndigkeit liegt die Arbeit frei einteilen und inhaltlich bestimmen zu koumlnnen

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal woumlchentlich telefonisch uumlber den Zustand der betreuten Person zu informieren

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal im Monat persoumlnlich uumlber den Zustand der betreuten Person zu berichten

Der Betreuer hat den Arzt (Name) der betreuten Person (Name) x-mal im Monat zur Kontrolle des Gesundheitszustands der betreuten Person beizuziehen

Der Betreuer hat die betreute Person (Name) x mal im Monat zum Arzt (Name) zu begleiten

Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit dafuumlr zu sorgen dass andere Betreuer alle fuumlr die Betreuung wesentlichen Informationen erhalten

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Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit eine Kontaktadresse und Telefonnum-mer zu hinterlassen unter der er im Notfall zu erreichen ist

Fuumlr den Notfall

In einem Notfall bei massiver Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person insbesondere bei Atemnot starker Uumlbelkeit Ohnmacht Laumlhmungserscheinungen Kraumlmpfen Schmerzen im Herzbereich ist unverzuumlglich die Rettung (144) zu verstaumlndigen

Es sind Maszlignahmen der Ersten Hilfe zu setzen

Bei einer Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist unverzuumlglich der Hausarzt (Name) zu verstaumlndigen

In einem Notfall oder bei Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist der Angehoumlrige (Name) unverzuumlglich zu verstaumlndigen

8 Wie meldet man einen Wohnsitz in Oumlsterreich an

Innerhalb von drei Kalendertagen ist die Meldung der Wohnsitzaufnahme am zustaumlndigen Gemeindeamt oder Magistrat vorzunehmen Die Abmeldung kann bei Aufgabe der Unterkunft fruumlhestens drei Tage vor Abreise erfolgen Die Anmeldung eines Wohnsitzes ist kostenlos Mitzubringen sind

Meldezettel-Formular das vom Unterkunftgeber (also dem Wohnungseigentuumlmer bzw Hauptmieter) unterschrieben sein muss

Reisepass

Geburtsurkunde

Nachweis des akademischen Grades (sofern vorhanden)

Meldezettel-Formular httpswwwhelpgvatPortalNodehlpdpublicresourcesdocumentsmeldezettelpdf Achtung Die Nichterfuumlllung der gesetzlichen Meldepflicht ist eine Verwaltungsuumlbertretung und kann mit Geldstrafe bis zu 726 EUR bestraft werden Wohnt der Betreuer bei der betreuten Person und hat die betreute Person Grund zur Annahme dass der Betreuer seiner Meldepflicht nicht nachgekommen ist muss sie dies der Meldebehoumlrde innerhalb von 14 Tagen mitteilen Tipp Ist die zu betreuende Person nur Mieter der Wohnung ist es ratsam den Vermieter davon zu verstaumlndigen dass ein Betreuer bei ihr wohnt Tipp Die Wohnsitzverlegung vom Ausland nach Oumlsterreich begruumlndet den Anspruch be-stimmte Guumlter des persoumlnlichen Bedarfs zollfrei als Uumlbersiedlungsgut nach Oumlsterreich zu bringen (s auch bei FAQ)

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WAumlHREND DER TAumlTIGKEIT

9 Was passiert wenn hellip - Notfaumllle Krankheit Abwesenheiten etc

9a Die betreute Person hat einen Notfall

Es ist entsprechend den Handlungsleitlinien (s Punkt 7) vorzugehen Insbesondere sind Rettung oder Notarzt (144) zu verstaumlndigen Erste-Hilfe-Maszlignahmen sind zu setzen Beim Notruf 144 wird man Folgendes gefragt

Wo genau ist der Notfallort

Genaue Adresse Stiege Stock Tuumlrnummer

Zufahrtsmoumlglichkeit

Wie lautet Ihre Ruumlckrufnummer

Was ist passiert

Wie alt ist die Patientin oder der Patient

Atmet er oder sie

Ist er oder sie bei Bewusstsein

Erst auflegen wenn der Bedienstete alle Daten bestaumltigt hat und dem Anrufer versichert Wir kommen Wenn es die Situation zulaumlsst waumlre es hilfreich das Rettungsteam vor dem Haus zu empfangen und zum Patienten zu fuumlhren Nach Verstaumlndigung von RettungNotarzt sind die Angehoumlrigen zu kontaktieren

9b Die betreute Person wird krank

Bei den ersten Anzeichen einer Krankheit Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person etc ist der Hausarzt zu verstaumlndigen Ebenso sind die Angehoumlrigen zu informieren Der Hausarzt entscheidet auf welche Weise die betreute Person zu Hause weiter betreut werden kann oder ob sie in ein Krankenhaus eingeliefert wird Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes bleibt der Vertrag zwischen Betreuer und der be-treuten Person grundsaumltzlich aufrecht wenn im Vertrag nicht ausdruumlcklich vereinbart ist dass ein Krankenhausaufenthalt (allenfalls ab einer gewissen Dauer) zu einem Ende des Vertragsverhaumlltnisses fuumlhrt Der Betreuer hat seine Leistungen ndash so weit wie moumlglich ndash weiter zu erbringen und die betreute Person hat das vereinbarte Werkentgelt zu bezahlen

9c Die betreute Person wechselt endguumlltig in ein Heim

Das Taumltigkeitsspektrum der Gewerbetreibenden umfasst auch die praktische Vorbereitung auf einen Ortswechsel also auch auf einen Wechsel in ein Heim Darunter fallen einerseits alle organisatorischen Aspekte eines solchen Wechsels (zB Nachsendeauftrag bei der Post als Bote zu uumlberbringen Angehoumlrige und Freunde der betreuten Person von dem Wechsel

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verstaumlndigen einen neuen Platz fuumlr das Haustier suchen) andererseits auch eine Vorberei-tung auf den Wechsel in dem Sinn dass zB mit der betreuten Person das Heim vorher besucht wird uumlber den Heimwechsel gesprochen wird Abschiedsbesuche organisiert werden Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Heimwechsels vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heimwechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB die Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlbergabe putzen)

9d Die betreute Person stirbt

Stirbt die betreute Person zu Hause so ist jedenfalls der Totenbeschauer (das ist meist der Gemeindearzt) zu holen der den Tod feststellt Die Angehoumlrigen sind unverzuumlglich zu in-formieren Der Betreuungsvertrag endet jedenfalls mit dem Tod der betreuten Person Bereits im Voraus erhaltenes Entgelt ist anteilig zuruumlckzuzahlen Eine Endabrechnung im Haushaltsbuch hat zu erfolgen

9e Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Betreuern

Werden zwei (oder mehrere) Betreuer abwechselnd fuumlr eine Person taumltig so besteht jeweils ein eigenes Vertragsverhaumlltnis zwischen der betreuten Person und den einzelnen Betreuern Fuumlr die betreute Person selbst aumlndert sich daher ndash auszliger in der Person des Betreuers ndash nichts Auch fuumlr die Betreuer aumlndert sich nichts Sie muumlssen auch im Falle einer zwei- oder mehr-woumlchigen Abwesenheit ihre Gewerbeberechtigung nicht zuruumlcklegen oder ruhend melden Ebenso wenig muumlssen sie ndash auch bei einer Ausreise aus Oumlsterreich - ihren Wohnsitz in Oumlster-reich abmelden Tipp Es ist ratsam in den Handlungsleitlinien auch Regelungen fuumlr den Wechsel zwischen den Betreuern vorzusehen So ist zB der nachfolgende Betreuer ausreichend uumlber den Zu-stand der betreuten Person zu informieren Es hat auch eine ordentliche Uumlbergabe der Betreuungsdokumentation und des Haushaltsbuches zu erfolgen

9f Der Betreuer wird krank

Die Betreuer sind vertraglich verpflichtet die vereinbarten Betreuungsleistungen zu erbringen Sind sie ndash aus welchem Grund auch immer ndash daran gehindert so haben sie fuumlr ihre Vertretung zu sorgen Wird der Betreuer daher krank muss er eine Vertretung zu der betreuten Person schicken Die Vertretung hat alle Leistungen so zu erbringen wie der Betreuer selbst Es wird kein Vertrag zwischen der betreuten Person und der Vertretung geschlossen Auch die Vertretung braucht eine entsprechende Gewerbeberechtigung fuumlr die Personen-betreuung Tipp Es empfiehlt sich dass der Betreuer einen Vertrag mit seiner Vertretung abschlieszligt in dem vereinbart wird dass die Vertretung alle Leistungen die der Betreuer zu erbringen hat fuumlr diesen erbringen muss und in dem die Houmlhe des Entgelts fuumlr die Vertretung fest-gelegt wird

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Achtung Die Vertretung darf nur dann pflegerische Taumltigkeiten durchfuumlhren wenn ihr diese entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen von einem Arzt oder einer Krankenschwester ndash nach entsprechender Einschulung ndash uumlbertragen wurden Tipp In den Handlungsleitlinien koumlnnen weitere Vereinbarungen getroffen werden wie im Fall einer Erkrankung des Betreuers vorzugehen ist (zB jeden direkten Kontakt mit der betreuten Person vermeiden) Gewerbetreibende haben die Moumlglichkeit Personen anzustellen die sie dann auch als Ver-treter schicken koumlnnen Achtung Solche bei Personenbetreuern Beschaumlftigte unterliegen den normalen arbeitszeit-rechtlichen Regelungen da auf sie das Hausbetreuungsgesetz mit seinen Sonderregelungen nicht anzuwenden ist Eine 24-Stunden-Betreuung kann daher keinesfalls durch einen Ange-stellten eines Betreuers erfolgen Auch darf ein Angestellter keine pflegerischen Taumltigkeiten durchfuumlhren Achtung Selbstaumlndige Betreuer koumlnnen ihre Vertretung frei waumlhlen Es empfiehlt sich na-tuumlrlich auf Wuumlnsche der betreuten Person Ruumlcksicht zu nehmen

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist)

Hier gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie zu Punkt 9f

10 Wie erfuumlllen Personenbetreuer ihre Verpflichtung ihre Taumltigkeit als Personenbetreuer ausreichend zu dokumentieren (sect 1 Abs 4 Ausuumlbungsregeln)

Die von den Gewerbetreibenden erbrachten Dienstleistungen sind ausreichend und regel-maumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Im Folgenden werden Taumltigkeiten die im Rahmen des Gewerbes erbracht werden koumlnnen beispielhaft angefuumlhrt In der Checkliste koumlnnen die durchgefuumlhrten Taumltigkeiten abgehakt bzw kurz beschrieben werden (zB Zubereitung von Mahlzeiten Fruumlhstuumlck Jause etc) Die Liste ist natuumlrlich beliebig erweiterbar

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Datum xxxxxxxx 0-6 Uhr 6-12 Uhr 12-18 Uhr 18-0 Uhr

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Zubereitung von Mahlzeiten

Vornahme von Besorgungen

Reinigungstaumltigkeiten

- Saugen

- Staubwischen

- Bad WC

Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima (zB Luumlften)

Betreuung von Pflanzen und Tieren

- Gieszligen

- Fuumlttern

- Waschen

- Tierarzt

Waumlscheversorgung

- Waschen

- Buumlgeln

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung

Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

Unterstuumltzung bei Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme

Unterstuumltzung bei Arzneimitteleinnahme

Unterstuumltzung bei Koumlrperpflege

Unterstuumltzung bei Toilettengang und aumlhnliches

Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen Gehen

Gesellschafterfunktion

Gesellschaft leisten (zB gemeinsam TV schauen)

Fuumlhren von Konversation

Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

- Begleitung zu Familie Freunden Bekannten

- Schreiben von Briefen E-Mails etc

Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

- Spazieren gehen

- Arztbesuche

- Begleitung zu Veranstaltungen

Uumlbertragene pflegerische Taumltigkeiten

Verabreichung von Medikamenten

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

Sonstiges

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11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

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Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

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13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

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BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

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ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

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C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

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2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

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(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

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(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

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2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

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Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

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Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

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2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

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Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

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2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

Page 5: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

5

B Schritt fuumlr Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer

VOR BEGINN DER TAumlTIGKEIT

1 Wie finden Betreuer und betreuungsbeduumlrftige Personen zusammen

1a Uumlber Werbung (sect 2 Abs 1 Ausuumlbungsregeln)

Personenbetreuer koumlnnen Werbung fuumlr ihre Dienste machen Sie haben in der Werbung verpflichtend anzufuumlhren wo Informationen uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesent-lichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis angefordert werden koumlnnen Diese Informationen koumlnnen sich auch auf einer Homepage im Internet befinden Ebenfalls sind zB postalische Zusendungen uumlber die angebotenen Leistungen und die damit verbundenen Konditionen erlaubt

1b Uumlber persoumlnliche Kontaktaufnahme (sect 1 Abs 3 Ausuumlbungsregeln)

Personenbetreuer duumlrfen Personen nicht unaufgefordert zum Zweck des Sammelns von Be-stellungen von Betreuungsleistungen aufsuchen Interessierte Personen koumlnnen jedoch Be-treuer ausdruumlcklich auffordern sie zu besuchen Bestellungen von Leistungen duumlrfen von den Personenbetreuern nur in ihren Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich eines ausdruumlcklich an-geforderten Besuches entgegengenommen werden Nach sect 3 Abs 1 Konsumentenschutzgesetz (KSchG) hat der Verbraucher grundsaumltzlich ein Ruumlcktrittsrecht wenn er seine auf den Vertragsabschluss gerichteten Erklaumlrungen nicht in den vom Unternehmer fuumlr seine geschaumlftlichen Zwecke dauernd benuumltzten Raumlumen abge-geben hat Dieser Ruumlcktritt kann bis zum Zustandekommen des Vertrages oder danach binnen 14 Tagen erklaumlrt werden Der Verbraucher ist uumlber das Bestehen eines Ruumlcktrittsrechtes auch zu belehren und ihm ein Dokument (Urkunde) zu uumlbergeben das zumindest den Namen und die Anschrift des Unternehmers die zur Identifizierung des Vertrags notwendigen Angaben sowie eine Belehrung uumlber das Ruumlcktrittsrecht die Ruumlcktrittsfrist und die Vorgangsweise fuumlr die Ausuumlbung des Ruumlcktrittsrechts enthaumllt Widrigenfalls steht dem Verbraucher das Ruumlcktrittsrecht binnen einer Frist von zwoumllf Monaten und 14 Tagen ab Vertragsabschluss zu Wird diese Belehrung innerhalb von zwoumllf Monaten ab dem Fristbeginn nachgeholt so endet die verlaumlngerte Ruumlcktrittsfrist 14 Tage danach Nach sect 3 Abs 3 Z 1 KSchG steht ein solches Ruumlcktrittsrecht allerdings nicht zu wenn der Verbraucher selbst die geschaumlftliche Verbindung zwecks Schlieszligung dieses Vertrages angebahnt hat Dass der Verbraucher das Geschaumlft angebahnt hat wuumlrde im Streitfall der Unternehmer (hier Personenbetreuer) zu beweisen haben was mitunter schwierig sein kann Bittet zB die zu betreuende Person um einen Besuch um sich zunaumlchst nur unverbindlich informieren zu lassen dann wird im Streitfall darin keine Anbahnung zwecks Schlieszligung des Betreuungsvertrages durch die zu betreuende Person angenommen werden wenn es dann doch zum Abschluss des Vertrages kommt Den Bestimmungen uumlber das Ruumlcktrittsrecht wuumlrde somit Relevanz zukommen Tipp Praktisch wird es sinnvoll sein ein erstes Beratungsgespraumlch zu fuumlhren und der zu betreuenden Person relevante Unterlagen und den Vertragsentwurf zwecks Ermoumlglichung einer genauen Uumlberlegung auszuhaumlndigen und ihr mitzuteilen sich nochmals mit dem Be-treuer in Verbindung zu setzen wenn sie die Leistung in Anspruch nehmen und somit den Vertrag unterzeichnen moumlchte

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1c Uumlber eine Vermittlungsagentur

Betreuungsbeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige koumlnnen sich auch an Vermittlungs-agenturen wenden Diese vermitteln selbstaumlndige Personenbetreuer Dabei werden zwei Vertragsverhaumlltnisse begruumlndet Zum einen schlieszligt der Vermittler einen sog Organisationsvertrag mit einem selbstaumlndigen Personenbetreuer zum anderen einen Vermittlungsvertrag mit der betreuungsbeduumlrftigen Person bzw mit einem Dritten zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person ab (s dazu Punkt 6) Die Organisation von Personenbetreuung ist ein eigenstaumlndiges freies Gewerbe (sect 161 GewO) Fuumlr Vermittler wurden zudem in den Organisationsregeln eine Reihe von Pflichten festgelegt die bei der Gewerbeausuumlbung zu beachten sind Insbesondere duumlrfen Vermittler Privatpersonen nicht unaufgefordert zum Zweck des Sammelns von Bestellungen aufsuchen Bezuumlglich des Ruumlcktrittsrechts gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie unter Punkt 1b Zudem duumlrfen sie nur Personen vermitteln die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind Sie haben im Geschaumlftsverkehr auf ihre Vermittlertaumltigkeit hinzuweisen und Auskunft uumlber Preis und Leistungsinhalt der Vermittlung sowie uumlber die fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten zu geben Zudem trifft den Vermittler eine Dokumentationspflicht uumlber die auf Basis des Organisations- und des Vermittlungsvertrags erbrachten Leistung In ihrer Werbung haben Vermittler auf ihre Vermittlereigenschaft hinzuweisen und jedwede irrenfuumlhrende Information zu unterlassen Der Organisationsvertrag sowie der Vermittlungsvertrag sind schriftlich abzuschlieszligen und dem jeweiligen Vertragspartner abschriftlich auszufolgen Den Vermittler treffen im Vorfeld gegenuumlber dem jeweiligen Vertragspartner bestimmte Aufklaumlrungspflichten So muss er den Personenbetreuer zB uumlber die Notwendigkeit einer aufrechten Gewerbeberechtigung sowie die Einhaltung der Ausuumlbungsregeln informieren Betreuungsbeduumlrftige Personen sind uumlber die Taumltigkeiten und Pflichten von Personenbetreuern aufzuklaumlren sowie uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen und damit verbundenen Kosten Der Organisationsvertrag und der Vermittlungsvertrag muumlssen zudem bestimmte in den Organisationsregeln (sect 5 und sect 9) festgehaltene Mindesterfordernisse aufweisen Seit Jaumlnner 2018 koumlnnen sich Vermittlungsagenturen freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Das Oumlsterreichische Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (kurz OumlQZ-24) ist fuumlr Agenturen gedacht die noch houmlhere Qualitaumltsstandards als die in den Standes- und Ausuumlbungsregeln festgelegten erfuumlllen und soll in Zukunft sowohl Konsumentinnen und Konsumenten als auch Betreuungskraumlften eine wesentliche Orientierungshilfe bieten Das Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter httpsoeqzat

2 Muumlssen Personenbetreuer ein Gewerbe in Oumlsterreich anmelden

Will man in Oumlsterreich ein Gewerbe ausuumlben muss man das Gewerbe bei der Gewerbebe-houmlrde anmelden (s dazu Punkt 3) Eine Ausnahme besteht nur im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit innerhalb der EU des EWR und der Schweiz So duumlrfen Buumlrger aus EU- oder EWR-Vertragsstaaten bzw der Schweiz unter bestimmten Voraussetzungen Dienstleistungen wie die Personenbetreuung in Oumlsterreich erbringen ohne hier eine Gewerbeanmeldung vornehmen zu muumlssen Die Berufung auf die

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Dienstleistungsfreiheit setzt aber voraus dass diese auslaumlndischen Unternehmer keinen Sitz oder Niederlassung in Oumlsterreich haben Diese Unternehmer duumlrfen dann ihre Taumltigkeit in Oumlsterreich ausuumlben wenn sie in ihren Heimatstaaten solche Taumltigkeiten die das Gewerbe der Personenbetreuung umfasst befugt ausuumlben Achtung Personenbetreuer die in anderen EUEWR-Mitgliedstaaten oder der Schweiz ansaumlssig sind muumlssen fuumlr die grenzuumlberschreitende Dienstleistungserbringung nach Oumlsterreich die notwendigen Berechtigungen zur selbstaumlndigen Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten in ihrem Heimatstaat schon erworben haben Ist dies nicht der Fall gilt die Ausfuumlhrung von grenzuumlberschreitenden Arbeiten als unbefugte Gewerbeausuumlbung und ist mit einer Verwaltungsstrafe bis 3600 EUR bedroht Ein Verstoszlig gegen die Gewerbeordnung kann auch einen Verstoszlig gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb darstellen und eine Klage auf Unterlassung nach sich ziehen Weiters ist die grenzuumlberschreitende Gewerbeausuumlbung bei rechtskraumlftiger nicht getilgter Verurteilung des auslaumlndischen Unternehmers wegen eines Kridadeliktes bei Verurteilung zu einer drei Monate uumlbersteigenden Freiheitsstrafe wegen einer sonstigen Straftat oder bei Konkursabweisung mangels Masse verboten Eine Leistungserbringung faumlllt nur dann unter den Begriff der Dienstleistungsfreiheit soweit sie in Oumlsterreich bloszlig voruumlbergehend ist Fuumlr die Frage ob die Personenbetreuung in Oumlsterreich voruumlbergehenden Charakter hat ist nicht nur die Dauer der Leistung sondern auch ihre Haumlufigkeit regelmaumlszligige Wiederkehr und Kontinuitaumlt zu beruumlcksichtigen Achtung Kommt man danach je nach Einzelfall zu dem Ergebnis dass es sich um eine stabile und kontinuierliche Taumltigkeit in Oumlsterreich handelt so ist die Anmeldung des Ge-werbes der Personenbetreuung in Oumlsterreich notwendig Es ist moumlglich dass eine Behoumlrde bereits dann von einer stabilen und kontinuierlichen Taumltigkeit in Oumlsterreich ausgeht wenn der Personenbetreuer uumlber einen laumlngeren Zeitraum (zB 2 Monate) eine oder mehrere Per-sonen ausschlieszliglich in Oumlsterreich betreut waumlhrend er im Herkunftsstaat keine derartige Betreuungstaumltigkeit ausuumlbt Im Falle der (berechtigten) Ausuumlbung im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit muumlssen die Anbahnung von Auftraumlgen und die Auftragsbearbeitung vom Sitz des auslaumlndischen Unternehmers in seinem Herkunftsstaat aus erfolgen Unternehmer aus Drittstaaten koumlnnen sich nicht auf die Dienstleistungsfreiheit berufen (vgl dazu naumlher sect 51 GewO)

3 Wie melden Personenbetreuer das Gewerbe an

3a Welche persoumlnlichen Voraussetzungen muumlssen Personenbetreuer erfuumlllen um ein Gewerbe anmelden zu koumlnnen

Allgemeine Voraussetzungen bei Einzelunternehmern (natuumlrlichen Personen) sind Eigenberechtigung (Vollendung des 18 Lebensjahres keine Sachwalterschaft)

Staatsangehoumlrigkeit zu einem EUEWR-MitgliedsstaatSchweiz oder Vorliegen eines fremdenrechtlichen Aufenthaltstitels (Aufenthaltsberechtigung) zur Ausuumlbung des Gewerbes

Fehlen von Ausschlussgruumlnden

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Ausschlussgruumlnde sind Nicht getilgte Vorstrafe wegen betruumlgerischer Krida Schaumldigung fremder Glaumlubiger

Beguumlnstigung eines Glaumlubigers Sozialbetrugs bei Beitraumlgen und Zuschlaumlgen nach dem Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungsgesetz organisierter Schwarzarbeit oder grob fahrlaumlssiger Beeintraumlchtigung von Glaumlubigerinteressen

Nicht getilgte Vorstrafe wegen einer sonstigen strafbaren Handlung mit Verurteilung zu einer ndash wenn auch bedingten - Freiheitsstrafe von uumlber 3 Monaten oder einer Geldstrafe von mehr als 180 Tagessaumltzen Mangels Festsetzung der Strafe in Tagessaumltzen ist auf die Ersatzfreiheitsstrafe abzustellen Im Falle der Verhaumlngung einer Freiheits- und Geldstrafe sind Freiheits- und Ersatzfreiheitsstrafe zu addieren Kein Ausschlussgrund liegt bei Verurteilungen nach dem Jugendgerichtsgesetz vor

Bestrafung durch die Finanzbehoumlrde wegen bestimmter Finanzvergehen (Schmuggel Hinterziehung von Eingangs- oder Ausgangsabgaben Abgabenhehlerei Hinterziehung von Monopoleinnahmen vorsaumltzlichem Eingriff in ein staatliches Monopolrecht oder Monopolhehlerei) mit einer Geldstrafe von mehr als 726 EUR oder mit Geld- und Freiheitsstrafe sofern seit der Bestrafung noch nicht 5 Jahre vergangen sind

Achtung Die oben genannten Gewerbeausschlussgruumlnde gelten auch dann wenn vergleichbare Tatbestaumlnde im Ausland verwirklicht wurden Gerichtliche Verlustigerklaumlrung eines Gewerbes oder Entziehung einer Gewerbeberechtigung durch die Bezirksverwaltungsbehoumlrde auf Grund schwerwiegender Verstoumlszlige gegen Gewerbeausuumlbungsvorschriften oder Schutzinteressen wenn durch die angestrebte Gewerbeausuumlbung der Zweck der Verlustigerklaumlrung oder Entziehung vereitelt werden koumlnnte Hinweis Schutzinteressen sind Vermeidung der illegalen Beschaumlftigung der Kinderpornographie des Suchtgiftkonsums der illegalen Prostitution und der Diskriminierung von Personen zB aus rassistischen oder religioumlsen Gruumlnden oder wegen einer Behinderung udgl

3b Koumlnnen auslaumlndische Personenbetreuer das Gewerbe anmelden

Staatsangehoumlrige von EU- oder EWR-Vertragsstaaten bzw der Schweiz koumlnnen sich auf die

Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit berufen und duumlrfen das Gewerbe grundsaumltzlich wie Oumlsterreicher anmelden und ausuumlben Vor der Aufnahme ihrer Taumltigkeit im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit (ANM voruumlbergehende Taumltigkeit) muumlssen sie ihre Taumltigkeit dem Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort melden und die Meldung ist ins Dienstleisterregister einzutragen Die Anzeige ist jaumlhrlich zu erneuern

Wollen diese Staatsangehoumlrigen durchgehend laumlnger als drei Monate in Oumlsterreich bleiben muumlssen sie in Oumlsterreich ein eigenes freies Gewerbe bdquoPersonenbetreuungldquo anmelden

Staatsangehoumlrige von Drittstaaten die in Oumlsterreich einer selbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit

laumlnger als sechs Monate nachgehen wollen benoumltigen einen Aufenthaltstitel nach dem Niederlassung- und Aufenthaltsgesetz Der Aufenthaltstitel muss die Ausuumlbung der selbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit umfassen

Soll die gewerbliche Taumltigkeit fuumlr weniger als sechs Monate ausgeuumlbt werden muss ein Aufenthalts-Reisevisum beantragt werden

Erstantraumlge auf Erteilung eines Aufenthaltstitels sind vor der Einreise nach Oumlsterreich im Ausland bei der oumlsterreichischen Vertretungsbehoumlrde (Botschaft Generalkonsulat) persoumlnlich zu stellen Die Entscheidung ist im Ausland abzuwarten

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Achtung Zur Erlangung des Aufenthaltstitels ist eine Bescheinigung der fuumlr den voraus-sichtlichen Gewerbestandort zustaumlndigen Bezirksverwaltungsbehoumlrde vorzulegen dass saumlmtliche Voraussetzungen ndash ausgenommen die erforderliche Aufenthaltsgenehmigung - zur Ausuumlbung des betreffenden Gewerbes vorliegen

3c Wo und wie melden Personenbetreuer das Gewerbe an

Das freie Gewerbe der Personenbetreuung ist bei der Gewerbebehoumlrde anzumelden Ge-werbebehoumlrde ist die Bezirksverwaltungsbehoumlrde des Gewerbestandorts Die Anmeldung kann samt Unterlagen persoumlnlich per Post per Telefax im Wege automationsunterstuumltzter Datenuumlbertragung (zB per E-Mail oder Internet) oder in jeder anderen technischen Weise wie im Wege der Wirtschaftskammer bei der Gewerbebehoumlrde eingebracht werden Tipp In der Praxis kann es hilfreich sein wenn zuerst die zustaumlndige Wirtschaftskammer (Bezirksstelle oder Gruumlnder-Service) kontaktiert wird Diese steht mit Beratung in gewerbe- arbeits- sozialversicherungs- und steuerrechtlichen Fragen zur Verfuumlgung Von dort aus kann auch eine Online-Gewerbeanmeldung durchfuumlhrt werden

3d Welche Unterlagen muumlssen Personenbetreuer vorlegen

Zur Gewerbeanmeldung sind folgende Unterlagen vorzulegen Guumlltiger Reisepass oder Geburtsurkunde und Staatsbuumlrgerschaftsnachweis bzw zur Ge-

werbeausuumlbung erforderlicher Aufenthaltstitel bei Drittstaatsangehoumlrigen

Heiratsurkunde Scheidungsurkunde (jeweils nur im Fall der Namensaumlnderung)

Meldebestaumltigung (nicht noumltig bei Wohnsitz in Oumlsterreich)

Strafregisterbescheinigung seines Herkunfts- bzw bisherigen Aufenthaltsstaates Gilt fuumlr Personen die nicht oder weniger als fuumlnf Jahre in Oumlsterreich wohnhaft sind

Bestaumltigung der zustaumlndigen Wirtschaftskammer nach dem Neugruumlndungsfoumlrderungsge-setz (NeuFoumlG) im Falle einer Neugruumlndung

Die Gewerbeanmeldung hat die genaue Bezeichnung des Gewerbes - hier freies Gewerbe bdquoPersonenbetreuungldquo - und den in Aussicht genommenen Standort zu enthalten

3e Wo ist der Gewerbestandort

Wird der Personenbetreuer nur stundenweise und ev fuumlr mehrere Personen taumltig so wird er entweder ein eigenes Buumlro haben von dem aus er seine Taumltigkeit organisiert oder von zu Hause aus arbeiten In diesen Faumlllen ist Gewerbestandort entweder das bdquoBuumlroldquo oder die eigene Wohnung Als Gewerbestandort kommt beispielsweise auch der Sitz der Vermitt-lungsagentur in Frage die den Betreuer vermittelt hat Betreut ein Gewerbetreibender eine Person rund um die Uhr und wohnt auch bei der betreuungsbeduumlrftigen Person so kann sein Gewerbestandort die Wohnung des Betreu-ungsbeduumlrftigen sein wenn er keinen anderen Standort (Buumlro oder Wohnung) im Inland hat Tipp Es ist aus rechtlichen Gruumlnden in jedem Fall ratsam einen anderen Standort als die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort zu waumlhlen Wird jedoch die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort gewaumlhlt ist zu empfehlen dass die Erlaubnis die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort

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angeben zu duumlrfen im Betreuungsvertrag festgehalten wird Es ist auch zu raten den Vermieter ndash sofern die zu betreuende Person nur Mieter ist ndash von der Ausuumlbung des Gewerbes in der Wohnung zu verstaumlndigen Fuumlr den Fall der Anmeldung des Gewerbes am Standort der Wohnung der betreuungsbe-duumlrftigen Person ist es ratsam wenn der Personenbetreuer der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen eine Vollmacht erteilt damit diesedieser dann bei Beendigung des Betreuungsverhaumlltnisses allenfalls die notwendigen Behoumlrdenwege (zB Verlegung des Gewerbestandorts Ruhendmeldung des Gewerbes) an Stelle des Personenbetreuers vornehmen kann

3f Was kostet die Gewerbeanmeldung

Die Gewerbeanmeldung ist kostenlos

3g Ab wann darf das Gewerbe ausgeuumlbt werden

Bereits mit dem vollstaumlndigen Einlangen der Anmeldungsunterlagen kann mit der gewerblichen Taumltigkeit sofort begonnen werden wenn alle Voraussetzungen vorliegen Innerhalb von drei Monaten hat die Behoumlrde ndash bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen - den Anmelder in das GISA (Gewerbeinformationssystem Austria) einzutragen und durch Uumlbermittlung eines Auszuges aus dem GISA von der Eintragung zu verstaumlndigen

4 Wie melden sich Personenbetreuer bei der Sozialversicherung an

Eine gewerbliche Taumltigkeit aufgrund einer oumlsterreichischen Gewerbeanmeldung fuumlhrt zu einer Pflichtversicherung in der Kranken- Pensions- Unfall- und Arbeitslosenversicherung (dies gilt somit auch fuumlr Auslaumlnder die sich in Oumlsterreich zulaumlssiger Weise niederlassen) Seit 112008 ist auch der Anspruch auf Betriebliche Vorsorge (bdquoAbfertigung neuldquo) erfasst Die Anmeldung bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) hat innerhalb eines Monats zu erfolgen Obwohl die Gewerbebehoumlrde die Gewerbeanmeldung der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft mitteilt ist auch der Gewerbetreibende verpflichtet sich selbst bei der SVA zu melden Tipp Die gesonderte Meldung bei der SVA kann entfallen wenn sie im Rahmen der Gruumlndungsberatung bei der Wirtschaftskammer erfolgt Tipp Unter bestimmten Voraussetzungen besteht fuumlr Kleingewerbetreibende die Moumlglich-keit eine Ausnahme von der Kranken- und Pensionsversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversicherungsgesetz (GSVG) zu erwirken Diese haben dann nur mehr die Verpflichtung den Unfallversicherungsbeitrag zu bezahlen Tipp Fuumlr Neugruumlnder sind die Sozialversicherungsbeitraumlge in den ersten drei Jahren ihrer selbstaumlndigen gewerblichen Taumltigkeit niedriger als bei einer laufenden Erwerbstaumltigkeit um den Berufseinstieg zu erleichtern Besteht in Oumlsterreich eine Pflichtversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversiche-rungsgesetz (diese ist nicht von der Staatsbuumlrgerschaft abhaumlngig sondern haumlngt von der Mitgliedschaft zu einer der Wirtschaftskammern ab) so sind auch Kinder als Angehoumlrige bis zur Vollendung des 18 Lebensjahres grundsaumltzlich in der Krankenversicherung mitversichert Eine Anspruchsberechtigung besteht allerdings nur wenn der gewoumlhnliche Aufenthalt in Oumlsterreich und keine eigene Pflichtversicherung besteht Nach dem 18 Lebensjahr besteht

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die Mitversicherung grundsaumltzlich nur fuumlr Kinder in Ausbildung und Studierende bis zur Vollendung des 27 Lebensjahres Sind Personen neben ihrer gewerblichen Taumltigkeit auch unselbstaumlndig beschaumlftigt (zB eine Krankenschwester arbeitet unselbstaumlndig in einem Krankenhaus hat aber auch das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet und uumlbt dieses neben ihrer Taumltigkeit im Krankenhaus aus) so sind sie durch ihre Gewerbeanmeldung auch als Gewerbetreibende kranken- unfall- und pensionsversichert die Beitraumlge haben sie zusaumltzlich von ihren selbstaumlndigen Einkuumlnften zu entrichten Sie sind somit grundsaumltzlich mehrfach versichert Wird hingegen jemand im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit in Oumlsterreich erwerbstaumltig faumlllt er beim Vorliegen von steuer- und sozialversicherungspflichtigen Einkuumlnften in seinem Wohnsitzstaat in das dortige System der sozialen Sicherheit Dies gilt auch wenn der Personenbetreuer zwar auch in Oumlsterreich einen Wohnsitz hat sein Lebensmittelpunkt aber nach wie vor in seinem Heimatstaat liegt Hat der Personenbetreuer jedoch seinen Wohnsitz und Lebensmittelpunkt in Oumlsterreich so faumlllt er grundsaumltzlich unter die oumlsterreichische Sozialversicherungspflicht Er ist jedoch dann in seinem Heimatstaat sozialversichert wenn er neben der selbstaumlndigen Personenbetreuung auch noch eine unselbstaumlndige Taumltigkeit in seinem Heimatstaat ausuumlbt

5 Werden Personenbetreuer Mitglieder der Wirtschaftskammer

Mit der Erlangung der Gewerbeberechtigung in Oumlsterreich entsteht automatisch Mitglied-schaft bei der Wirtschaftskammer Oumlsterreich und den dazugehoumlrigen Teilorganisationen Der Standort des Gewerbebetriebes und der Taumltigkeitsbereich bestimmen die Zugehoumlrigkeit zur Landeskammer und den Fachorganisationen Von der zustaumlndigen Fachorganisation im Bundesland des Standortes erhaumllt man in Folge weitere Informationen zur Mitgliedschaft Informationsangebote Beitragszahlung usw Unternehmer deren steuerbare Umsaumltze 150000 EUR jaumlhrlich nicht uumlberschreiten und die keine Dienstnehmer beschaumlftigen haben nur die Grundumlage an die jeweilige Landeskammer zu bezahlen Die Houmlhe der Grundumlage wird von der zustaumlndigen Fachgruppe festgesetzt Fuumlr selbstaumlndige Personenbetreuer variiert die Grundumlage je nach Bundesland zwischen 55 EUR und 120 EUR Tipp Die genaue Houmlhe der Grundumlage ist bei der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung im jeweiligen Bundesland zu erfragen

6 Worauf muss bei Abschluss des Betreuungsvertrags geachtet werden (sect 2 Ausuumlbungsregeln)

Der Betreuungsvertrag (Vertrag zwischen dem selbstaumlndigen Personenbetreuer und der betreuungsbeduumlrftigen Person) muss schriftlich geschlossen werden Eine Abschrift ist dem Vertragspartner zu uumlberlassen Die einzelnen Inhalte des Vertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben Der Vertrag muss folgenden Mindestinhalt (sect 2 Abs 2 Ausuumlbungsregeln) umfassen

a Name (Firma) und Anschrift der Vertragsteile Vertragsteile sind der Gewerbetreibende und der Betreute oder sein gesetzlicher

Vertreter oder ein Angehoumlriger des Betreuten

Die Anschrift des Gewerbetreibenden ist seine guumlltige Wohnadresse (auch im Aus-land) oder sein Gewerbestandort

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Tipp Besteht eine Adresse in Oumlsterreich und im Ausland empfiehlt es sich beide Adressen anzufuumlhren damit der Gewerbetreibende im Notfall auch bei Aufenthalt im Ausland erreicht werden kann

b Beginn und Dauer des Werkvertrages

Die Dauer des Werkvertrages kann nach Belieben vereinbart werden Es koumlnnen auch mehrere Werkvertraumlge hintereinander abgeschlossen werden

c Leistungsinhalte

Dazu zaumlhlen insbesondere Haushaltsnahe Dienstleistungen zB Zubereitung von Mahlzeiten Vornahme von

Besorgungen Reinigungstaumltigkeiten Durchfuumlhrung von Hausarbeiten und Boten-gaumlngen Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima Betreuung von Tieren und Pflanzen Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestel-lung bei alltaumlglichen Verrichtungen

Gesellschafterfunktion zB Gesellschaft leisten Fuumlhren von Konversation Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

allfaumlllige von Arzt oder Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes der Gesundheits- und Krankenpflege uumlbertragene aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten

d Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO (s dazu Punkt 7)

e Eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls

die Namen und Kontaktadressen des Vertretersder Vertreter

Achtung Es empfiehlt sich im Vertrag klarzustellen dass der Betreuer sich jederzeit vertreten lassen kann und im Falle seiner Verhinderung rechtzeitig fuumlr eine Vertretung sorgen wird Es liegt im Wesen der Selbstaumlndigkeit dass sich Gewerbetreibende jederzeit durch Personen ihrer Wahl vertreten lassen duumlrfen Die Angabe der Namen und Kontaktadressen der Vertreter ist daher nicht notwendig

f Die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der Ge-

werbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt

g Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei zwingend vorzuse-hen ist dass der Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgeloumlst wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

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Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsver-haumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Wechsels in ein Heim vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heim-wechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlber-gabe putzen) Ebenso empfiehlt es sich eine Beendigung fuumlr den Fall des Todes des Betreuers vorzusehen

Tipp Sollte vorgesehen sein dass die Gewerbetreibenden bei der zu betreuenden Person wohnen und auch dort ihren Gewerbestandort haben empfiehlt es sich dies ausdruumlcklich im Vertrag festzuhalten

7 Handlungsleitlinien (sect 160 Abs 2 Z 1 GewO)

Der Personenbetreuer ist verpflichtet mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen Die Handlungsleitlinien muumlssen insbesondere die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle der erkennbaren Verschlechterung des Zustandsbildes enthalten Die Handlungsleitlinien sind verpflichtend im Betreuungsvertrag festzulegen Denkbare Beispiele fuumlr Handlungsleitlinien Fuumlr den Alltag

Auflistung der Taumltigkeiten die verrichtet werden sollen zB Zubereitung von Mahlzeiten Waumlsche waschen Versorgung des Haustieres

Tipp Die Formulierung der Taumltigkeiten ist so zu waumlhlen dass der Charakter der Selbstaumlndigkeit gewahrt bleibt Nicht mit dem Charakter der Selbstaumlndigkeit zu vereinbaren waumlren zB Handlungsleitlinien folgender Art Der Betreuer hat jeden Tag um 900 ein Fruumlhstuumlck zu richtigen um 1000 die Blumen zu gieszligen um 1100 staubzusaugen um 1200 ein warmes Mittagessen zuzubereiten etc

Allfaumlllige Anwesenheitspflichten zB Der Betreuer hat jedenfalls anwesend zu sein wenn der Arzt zur Kontrolle kommt

Tipp Anwesenheitspflichten sollten ndash wenn uumlberhaupt - nur im unbedingt notwen-digen Ausmaszlig festgelegt werden da es im Wesen der Selbstaumlndigkeit liegt die Arbeit frei einteilen und inhaltlich bestimmen zu koumlnnen

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal woumlchentlich telefonisch uumlber den Zustand der betreuten Person zu informieren

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal im Monat persoumlnlich uumlber den Zustand der betreuten Person zu berichten

Der Betreuer hat den Arzt (Name) der betreuten Person (Name) x-mal im Monat zur Kontrolle des Gesundheitszustands der betreuten Person beizuziehen

Der Betreuer hat die betreute Person (Name) x mal im Monat zum Arzt (Name) zu begleiten

Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit dafuumlr zu sorgen dass andere Betreuer alle fuumlr die Betreuung wesentlichen Informationen erhalten

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Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit eine Kontaktadresse und Telefonnum-mer zu hinterlassen unter der er im Notfall zu erreichen ist

Fuumlr den Notfall

In einem Notfall bei massiver Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person insbesondere bei Atemnot starker Uumlbelkeit Ohnmacht Laumlhmungserscheinungen Kraumlmpfen Schmerzen im Herzbereich ist unverzuumlglich die Rettung (144) zu verstaumlndigen

Es sind Maszlignahmen der Ersten Hilfe zu setzen

Bei einer Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist unverzuumlglich der Hausarzt (Name) zu verstaumlndigen

In einem Notfall oder bei Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist der Angehoumlrige (Name) unverzuumlglich zu verstaumlndigen

8 Wie meldet man einen Wohnsitz in Oumlsterreich an

Innerhalb von drei Kalendertagen ist die Meldung der Wohnsitzaufnahme am zustaumlndigen Gemeindeamt oder Magistrat vorzunehmen Die Abmeldung kann bei Aufgabe der Unterkunft fruumlhestens drei Tage vor Abreise erfolgen Die Anmeldung eines Wohnsitzes ist kostenlos Mitzubringen sind

Meldezettel-Formular das vom Unterkunftgeber (also dem Wohnungseigentuumlmer bzw Hauptmieter) unterschrieben sein muss

Reisepass

Geburtsurkunde

Nachweis des akademischen Grades (sofern vorhanden)

Meldezettel-Formular httpswwwhelpgvatPortalNodehlpdpublicresourcesdocumentsmeldezettelpdf Achtung Die Nichterfuumlllung der gesetzlichen Meldepflicht ist eine Verwaltungsuumlbertretung und kann mit Geldstrafe bis zu 726 EUR bestraft werden Wohnt der Betreuer bei der betreuten Person und hat die betreute Person Grund zur Annahme dass der Betreuer seiner Meldepflicht nicht nachgekommen ist muss sie dies der Meldebehoumlrde innerhalb von 14 Tagen mitteilen Tipp Ist die zu betreuende Person nur Mieter der Wohnung ist es ratsam den Vermieter davon zu verstaumlndigen dass ein Betreuer bei ihr wohnt Tipp Die Wohnsitzverlegung vom Ausland nach Oumlsterreich begruumlndet den Anspruch be-stimmte Guumlter des persoumlnlichen Bedarfs zollfrei als Uumlbersiedlungsgut nach Oumlsterreich zu bringen (s auch bei FAQ)

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WAumlHREND DER TAumlTIGKEIT

9 Was passiert wenn hellip - Notfaumllle Krankheit Abwesenheiten etc

9a Die betreute Person hat einen Notfall

Es ist entsprechend den Handlungsleitlinien (s Punkt 7) vorzugehen Insbesondere sind Rettung oder Notarzt (144) zu verstaumlndigen Erste-Hilfe-Maszlignahmen sind zu setzen Beim Notruf 144 wird man Folgendes gefragt

Wo genau ist der Notfallort

Genaue Adresse Stiege Stock Tuumlrnummer

Zufahrtsmoumlglichkeit

Wie lautet Ihre Ruumlckrufnummer

Was ist passiert

Wie alt ist die Patientin oder der Patient

Atmet er oder sie

Ist er oder sie bei Bewusstsein

Erst auflegen wenn der Bedienstete alle Daten bestaumltigt hat und dem Anrufer versichert Wir kommen Wenn es die Situation zulaumlsst waumlre es hilfreich das Rettungsteam vor dem Haus zu empfangen und zum Patienten zu fuumlhren Nach Verstaumlndigung von RettungNotarzt sind die Angehoumlrigen zu kontaktieren

9b Die betreute Person wird krank

Bei den ersten Anzeichen einer Krankheit Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person etc ist der Hausarzt zu verstaumlndigen Ebenso sind die Angehoumlrigen zu informieren Der Hausarzt entscheidet auf welche Weise die betreute Person zu Hause weiter betreut werden kann oder ob sie in ein Krankenhaus eingeliefert wird Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes bleibt der Vertrag zwischen Betreuer und der be-treuten Person grundsaumltzlich aufrecht wenn im Vertrag nicht ausdruumlcklich vereinbart ist dass ein Krankenhausaufenthalt (allenfalls ab einer gewissen Dauer) zu einem Ende des Vertragsverhaumlltnisses fuumlhrt Der Betreuer hat seine Leistungen ndash so weit wie moumlglich ndash weiter zu erbringen und die betreute Person hat das vereinbarte Werkentgelt zu bezahlen

9c Die betreute Person wechselt endguumlltig in ein Heim

Das Taumltigkeitsspektrum der Gewerbetreibenden umfasst auch die praktische Vorbereitung auf einen Ortswechsel also auch auf einen Wechsel in ein Heim Darunter fallen einerseits alle organisatorischen Aspekte eines solchen Wechsels (zB Nachsendeauftrag bei der Post als Bote zu uumlberbringen Angehoumlrige und Freunde der betreuten Person von dem Wechsel

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verstaumlndigen einen neuen Platz fuumlr das Haustier suchen) andererseits auch eine Vorberei-tung auf den Wechsel in dem Sinn dass zB mit der betreuten Person das Heim vorher besucht wird uumlber den Heimwechsel gesprochen wird Abschiedsbesuche organisiert werden Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Heimwechsels vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heimwechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB die Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlbergabe putzen)

9d Die betreute Person stirbt

Stirbt die betreute Person zu Hause so ist jedenfalls der Totenbeschauer (das ist meist der Gemeindearzt) zu holen der den Tod feststellt Die Angehoumlrigen sind unverzuumlglich zu in-formieren Der Betreuungsvertrag endet jedenfalls mit dem Tod der betreuten Person Bereits im Voraus erhaltenes Entgelt ist anteilig zuruumlckzuzahlen Eine Endabrechnung im Haushaltsbuch hat zu erfolgen

9e Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Betreuern

Werden zwei (oder mehrere) Betreuer abwechselnd fuumlr eine Person taumltig so besteht jeweils ein eigenes Vertragsverhaumlltnis zwischen der betreuten Person und den einzelnen Betreuern Fuumlr die betreute Person selbst aumlndert sich daher ndash auszliger in der Person des Betreuers ndash nichts Auch fuumlr die Betreuer aumlndert sich nichts Sie muumlssen auch im Falle einer zwei- oder mehr-woumlchigen Abwesenheit ihre Gewerbeberechtigung nicht zuruumlcklegen oder ruhend melden Ebenso wenig muumlssen sie ndash auch bei einer Ausreise aus Oumlsterreich - ihren Wohnsitz in Oumlster-reich abmelden Tipp Es ist ratsam in den Handlungsleitlinien auch Regelungen fuumlr den Wechsel zwischen den Betreuern vorzusehen So ist zB der nachfolgende Betreuer ausreichend uumlber den Zu-stand der betreuten Person zu informieren Es hat auch eine ordentliche Uumlbergabe der Betreuungsdokumentation und des Haushaltsbuches zu erfolgen

9f Der Betreuer wird krank

Die Betreuer sind vertraglich verpflichtet die vereinbarten Betreuungsleistungen zu erbringen Sind sie ndash aus welchem Grund auch immer ndash daran gehindert so haben sie fuumlr ihre Vertretung zu sorgen Wird der Betreuer daher krank muss er eine Vertretung zu der betreuten Person schicken Die Vertretung hat alle Leistungen so zu erbringen wie der Betreuer selbst Es wird kein Vertrag zwischen der betreuten Person und der Vertretung geschlossen Auch die Vertretung braucht eine entsprechende Gewerbeberechtigung fuumlr die Personen-betreuung Tipp Es empfiehlt sich dass der Betreuer einen Vertrag mit seiner Vertretung abschlieszligt in dem vereinbart wird dass die Vertretung alle Leistungen die der Betreuer zu erbringen hat fuumlr diesen erbringen muss und in dem die Houmlhe des Entgelts fuumlr die Vertretung fest-gelegt wird

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Achtung Die Vertretung darf nur dann pflegerische Taumltigkeiten durchfuumlhren wenn ihr diese entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen von einem Arzt oder einer Krankenschwester ndash nach entsprechender Einschulung ndash uumlbertragen wurden Tipp In den Handlungsleitlinien koumlnnen weitere Vereinbarungen getroffen werden wie im Fall einer Erkrankung des Betreuers vorzugehen ist (zB jeden direkten Kontakt mit der betreuten Person vermeiden) Gewerbetreibende haben die Moumlglichkeit Personen anzustellen die sie dann auch als Ver-treter schicken koumlnnen Achtung Solche bei Personenbetreuern Beschaumlftigte unterliegen den normalen arbeitszeit-rechtlichen Regelungen da auf sie das Hausbetreuungsgesetz mit seinen Sonderregelungen nicht anzuwenden ist Eine 24-Stunden-Betreuung kann daher keinesfalls durch einen Ange-stellten eines Betreuers erfolgen Auch darf ein Angestellter keine pflegerischen Taumltigkeiten durchfuumlhren Achtung Selbstaumlndige Betreuer koumlnnen ihre Vertretung frei waumlhlen Es empfiehlt sich na-tuumlrlich auf Wuumlnsche der betreuten Person Ruumlcksicht zu nehmen

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist)

Hier gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie zu Punkt 9f

10 Wie erfuumlllen Personenbetreuer ihre Verpflichtung ihre Taumltigkeit als Personenbetreuer ausreichend zu dokumentieren (sect 1 Abs 4 Ausuumlbungsregeln)

Die von den Gewerbetreibenden erbrachten Dienstleistungen sind ausreichend und regel-maumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Im Folgenden werden Taumltigkeiten die im Rahmen des Gewerbes erbracht werden koumlnnen beispielhaft angefuumlhrt In der Checkliste koumlnnen die durchgefuumlhrten Taumltigkeiten abgehakt bzw kurz beschrieben werden (zB Zubereitung von Mahlzeiten Fruumlhstuumlck Jause etc) Die Liste ist natuumlrlich beliebig erweiterbar

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Datum xxxxxxxx 0-6 Uhr 6-12 Uhr 12-18 Uhr 18-0 Uhr

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Zubereitung von Mahlzeiten

Vornahme von Besorgungen

Reinigungstaumltigkeiten

- Saugen

- Staubwischen

- Bad WC

Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima (zB Luumlften)

Betreuung von Pflanzen und Tieren

- Gieszligen

- Fuumlttern

- Waschen

- Tierarzt

Waumlscheversorgung

- Waschen

- Buumlgeln

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung

Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

Unterstuumltzung bei Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme

Unterstuumltzung bei Arzneimitteleinnahme

Unterstuumltzung bei Koumlrperpflege

Unterstuumltzung bei Toilettengang und aumlhnliches

Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen Gehen

Gesellschafterfunktion

Gesellschaft leisten (zB gemeinsam TV schauen)

Fuumlhren von Konversation

Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

- Begleitung zu Familie Freunden Bekannten

- Schreiben von Briefen E-Mails etc

Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

- Spazieren gehen

- Arztbesuche

- Begleitung zu Veranstaltungen

Uumlbertragene pflegerische Taumltigkeiten

Verabreichung von Medikamenten

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

Sonstiges

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11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

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Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

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13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

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BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

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ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

24

C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

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2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

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(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

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(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

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2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

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Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

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Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

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2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

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Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

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2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

Page 6: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

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1c Uumlber eine Vermittlungsagentur

Betreuungsbeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige koumlnnen sich auch an Vermittlungs-agenturen wenden Diese vermitteln selbstaumlndige Personenbetreuer Dabei werden zwei Vertragsverhaumlltnisse begruumlndet Zum einen schlieszligt der Vermittler einen sog Organisationsvertrag mit einem selbstaumlndigen Personenbetreuer zum anderen einen Vermittlungsvertrag mit der betreuungsbeduumlrftigen Person bzw mit einem Dritten zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person ab (s dazu Punkt 6) Die Organisation von Personenbetreuung ist ein eigenstaumlndiges freies Gewerbe (sect 161 GewO) Fuumlr Vermittler wurden zudem in den Organisationsregeln eine Reihe von Pflichten festgelegt die bei der Gewerbeausuumlbung zu beachten sind Insbesondere duumlrfen Vermittler Privatpersonen nicht unaufgefordert zum Zweck des Sammelns von Bestellungen aufsuchen Bezuumlglich des Ruumlcktrittsrechts gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie unter Punkt 1b Zudem duumlrfen sie nur Personen vermitteln die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind Sie haben im Geschaumlftsverkehr auf ihre Vermittlertaumltigkeit hinzuweisen und Auskunft uumlber Preis und Leistungsinhalt der Vermittlung sowie uumlber die fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten zu geben Zudem trifft den Vermittler eine Dokumentationspflicht uumlber die auf Basis des Organisations- und des Vermittlungsvertrags erbrachten Leistung In ihrer Werbung haben Vermittler auf ihre Vermittlereigenschaft hinzuweisen und jedwede irrenfuumlhrende Information zu unterlassen Der Organisationsvertrag sowie der Vermittlungsvertrag sind schriftlich abzuschlieszligen und dem jeweiligen Vertragspartner abschriftlich auszufolgen Den Vermittler treffen im Vorfeld gegenuumlber dem jeweiligen Vertragspartner bestimmte Aufklaumlrungspflichten So muss er den Personenbetreuer zB uumlber die Notwendigkeit einer aufrechten Gewerbeberechtigung sowie die Einhaltung der Ausuumlbungsregeln informieren Betreuungsbeduumlrftige Personen sind uumlber die Taumltigkeiten und Pflichten von Personenbetreuern aufzuklaumlren sowie uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen und damit verbundenen Kosten Der Organisationsvertrag und der Vermittlungsvertrag muumlssen zudem bestimmte in den Organisationsregeln (sect 5 und sect 9) festgehaltene Mindesterfordernisse aufweisen Seit Jaumlnner 2018 koumlnnen sich Vermittlungsagenturen freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Das Oumlsterreichische Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (kurz OumlQZ-24) ist fuumlr Agenturen gedacht die noch houmlhere Qualitaumltsstandards als die in den Standes- und Ausuumlbungsregeln festgelegten erfuumlllen und soll in Zukunft sowohl Konsumentinnen und Konsumenten als auch Betreuungskraumlften eine wesentliche Orientierungshilfe bieten Das Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter httpsoeqzat

2 Muumlssen Personenbetreuer ein Gewerbe in Oumlsterreich anmelden

Will man in Oumlsterreich ein Gewerbe ausuumlben muss man das Gewerbe bei der Gewerbebe-houmlrde anmelden (s dazu Punkt 3) Eine Ausnahme besteht nur im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit innerhalb der EU des EWR und der Schweiz So duumlrfen Buumlrger aus EU- oder EWR-Vertragsstaaten bzw der Schweiz unter bestimmten Voraussetzungen Dienstleistungen wie die Personenbetreuung in Oumlsterreich erbringen ohne hier eine Gewerbeanmeldung vornehmen zu muumlssen Die Berufung auf die

7

Dienstleistungsfreiheit setzt aber voraus dass diese auslaumlndischen Unternehmer keinen Sitz oder Niederlassung in Oumlsterreich haben Diese Unternehmer duumlrfen dann ihre Taumltigkeit in Oumlsterreich ausuumlben wenn sie in ihren Heimatstaaten solche Taumltigkeiten die das Gewerbe der Personenbetreuung umfasst befugt ausuumlben Achtung Personenbetreuer die in anderen EUEWR-Mitgliedstaaten oder der Schweiz ansaumlssig sind muumlssen fuumlr die grenzuumlberschreitende Dienstleistungserbringung nach Oumlsterreich die notwendigen Berechtigungen zur selbstaumlndigen Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten in ihrem Heimatstaat schon erworben haben Ist dies nicht der Fall gilt die Ausfuumlhrung von grenzuumlberschreitenden Arbeiten als unbefugte Gewerbeausuumlbung und ist mit einer Verwaltungsstrafe bis 3600 EUR bedroht Ein Verstoszlig gegen die Gewerbeordnung kann auch einen Verstoszlig gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb darstellen und eine Klage auf Unterlassung nach sich ziehen Weiters ist die grenzuumlberschreitende Gewerbeausuumlbung bei rechtskraumlftiger nicht getilgter Verurteilung des auslaumlndischen Unternehmers wegen eines Kridadeliktes bei Verurteilung zu einer drei Monate uumlbersteigenden Freiheitsstrafe wegen einer sonstigen Straftat oder bei Konkursabweisung mangels Masse verboten Eine Leistungserbringung faumlllt nur dann unter den Begriff der Dienstleistungsfreiheit soweit sie in Oumlsterreich bloszlig voruumlbergehend ist Fuumlr die Frage ob die Personenbetreuung in Oumlsterreich voruumlbergehenden Charakter hat ist nicht nur die Dauer der Leistung sondern auch ihre Haumlufigkeit regelmaumlszligige Wiederkehr und Kontinuitaumlt zu beruumlcksichtigen Achtung Kommt man danach je nach Einzelfall zu dem Ergebnis dass es sich um eine stabile und kontinuierliche Taumltigkeit in Oumlsterreich handelt so ist die Anmeldung des Ge-werbes der Personenbetreuung in Oumlsterreich notwendig Es ist moumlglich dass eine Behoumlrde bereits dann von einer stabilen und kontinuierlichen Taumltigkeit in Oumlsterreich ausgeht wenn der Personenbetreuer uumlber einen laumlngeren Zeitraum (zB 2 Monate) eine oder mehrere Per-sonen ausschlieszliglich in Oumlsterreich betreut waumlhrend er im Herkunftsstaat keine derartige Betreuungstaumltigkeit ausuumlbt Im Falle der (berechtigten) Ausuumlbung im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit muumlssen die Anbahnung von Auftraumlgen und die Auftragsbearbeitung vom Sitz des auslaumlndischen Unternehmers in seinem Herkunftsstaat aus erfolgen Unternehmer aus Drittstaaten koumlnnen sich nicht auf die Dienstleistungsfreiheit berufen (vgl dazu naumlher sect 51 GewO)

3 Wie melden Personenbetreuer das Gewerbe an

3a Welche persoumlnlichen Voraussetzungen muumlssen Personenbetreuer erfuumlllen um ein Gewerbe anmelden zu koumlnnen

Allgemeine Voraussetzungen bei Einzelunternehmern (natuumlrlichen Personen) sind Eigenberechtigung (Vollendung des 18 Lebensjahres keine Sachwalterschaft)

Staatsangehoumlrigkeit zu einem EUEWR-MitgliedsstaatSchweiz oder Vorliegen eines fremdenrechtlichen Aufenthaltstitels (Aufenthaltsberechtigung) zur Ausuumlbung des Gewerbes

Fehlen von Ausschlussgruumlnden

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Ausschlussgruumlnde sind Nicht getilgte Vorstrafe wegen betruumlgerischer Krida Schaumldigung fremder Glaumlubiger

Beguumlnstigung eines Glaumlubigers Sozialbetrugs bei Beitraumlgen und Zuschlaumlgen nach dem Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungsgesetz organisierter Schwarzarbeit oder grob fahrlaumlssiger Beeintraumlchtigung von Glaumlubigerinteressen

Nicht getilgte Vorstrafe wegen einer sonstigen strafbaren Handlung mit Verurteilung zu einer ndash wenn auch bedingten - Freiheitsstrafe von uumlber 3 Monaten oder einer Geldstrafe von mehr als 180 Tagessaumltzen Mangels Festsetzung der Strafe in Tagessaumltzen ist auf die Ersatzfreiheitsstrafe abzustellen Im Falle der Verhaumlngung einer Freiheits- und Geldstrafe sind Freiheits- und Ersatzfreiheitsstrafe zu addieren Kein Ausschlussgrund liegt bei Verurteilungen nach dem Jugendgerichtsgesetz vor

Bestrafung durch die Finanzbehoumlrde wegen bestimmter Finanzvergehen (Schmuggel Hinterziehung von Eingangs- oder Ausgangsabgaben Abgabenhehlerei Hinterziehung von Monopoleinnahmen vorsaumltzlichem Eingriff in ein staatliches Monopolrecht oder Monopolhehlerei) mit einer Geldstrafe von mehr als 726 EUR oder mit Geld- und Freiheitsstrafe sofern seit der Bestrafung noch nicht 5 Jahre vergangen sind

Achtung Die oben genannten Gewerbeausschlussgruumlnde gelten auch dann wenn vergleichbare Tatbestaumlnde im Ausland verwirklicht wurden Gerichtliche Verlustigerklaumlrung eines Gewerbes oder Entziehung einer Gewerbeberechtigung durch die Bezirksverwaltungsbehoumlrde auf Grund schwerwiegender Verstoumlszlige gegen Gewerbeausuumlbungsvorschriften oder Schutzinteressen wenn durch die angestrebte Gewerbeausuumlbung der Zweck der Verlustigerklaumlrung oder Entziehung vereitelt werden koumlnnte Hinweis Schutzinteressen sind Vermeidung der illegalen Beschaumlftigung der Kinderpornographie des Suchtgiftkonsums der illegalen Prostitution und der Diskriminierung von Personen zB aus rassistischen oder religioumlsen Gruumlnden oder wegen einer Behinderung udgl

3b Koumlnnen auslaumlndische Personenbetreuer das Gewerbe anmelden

Staatsangehoumlrige von EU- oder EWR-Vertragsstaaten bzw der Schweiz koumlnnen sich auf die

Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit berufen und duumlrfen das Gewerbe grundsaumltzlich wie Oumlsterreicher anmelden und ausuumlben Vor der Aufnahme ihrer Taumltigkeit im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit (ANM voruumlbergehende Taumltigkeit) muumlssen sie ihre Taumltigkeit dem Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort melden und die Meldung ist ins Dienstleisterregister einzutragen Die Anzeige ist jaumlhrlich zu erneuern

Wollen diese Staatsangehoumlrigen durchgehend laumlnger als drei Monate in Oumlsterreich bleiben muumlssen sie in Oumlsterreich ein eigenes freies Gewerbe bdquoPersonenbetreuungldquo anmelden

Staatsangehoumlrige von Drittstaaten die in Oumlsterreich einer selbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit

laumlnger als sechs Monate nachgehen wollen benoumltigen einen Aufenthaltstitel nach dem Niederlassung- und Aufenthaltsgesetz Der Aufenthaltstitel muss die Ausuumlbung der selbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit umfassen

Soll die gewerbliche Taumltigkeit fuumlr weniger als sechs Monate ausgeuumlbt werden muss ein Aufenthalts-Reisevisum beantragt werden

Erstantraumlge auf Erteilung eines Aufenthaltstitels sind vor der Einreise nach Oumlsterreich im Ausland bei der oumlsterreichischen Vertretungsbehoumlrde (Botschaft Generalkonsulat) persoumlnlich zu stellen Die Entscheidung ist im Ausland abzuwarten

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Achtung Zur Erlangung des Aufenthaltstitels ist eine Bescheinigung der fuumlr den voraus-sichtlichen Gewerbestandort zustaumlndigen Bezirksverwaltungsbehoumlrde vorzulegen dass saumlmtliche Voraussetzungen ndash ausgenommen die erforderliche Aufenthaltsgenehmigung - zur Ausuumlbung des betreffenden Gewerbes vorliegen

3c Wo und wie melden Personenbetreuer das Gewerbe an

Das freie Gewerbe der Personenbetreuung ist bei der Gewerbebehoumlrde anzumelden Ge-werbebehoumlrde ist die Bezirksverwaltungsbehoumlrde des Gewerbestandorts Die Anmeldung kann samt Unterlagen persoumlnlich per Post per Telefax im Wege automationsunterstuumltzter Datenuumlbertragung (zB per E-Mail oder Internet) oder in jeder anderen technischen Weise wie im Wege der Wirtschaftskammer bei der Gewerbebehoumlrde eingebracht werden Tipp In der Praxis kann es hilfreich sein wenn zuerst die zustaumlndige Wirtschaftskammer (Bezirksstelle oder Gruumlnder-Service) kontaktiert wird Diese steht mit Beratung in gewerbe- arbeits- sozialversicherungs- und steuerrechtlichen Fragen zur Verfuumlgung Von dort aus kann auch eine Online-Gewerbeanmeldung durchfuumlhrt werden

3d Welche Unterlagen muumlssen Personenbetreuer vorlegen

Zur Gewerbeanmeldung sind folgende Unterlagen vorzulegen Guumlltiger Reisepass oder Geburtsurkunde und Staatsbuumlrgerschaftsnachweis bzw zur Ge-

werbeausuumlbung erforderlicher Aufenthaltstitel bei Drittstaatsangehoumlrigen

Heiratsurkunde Scheidungsurkunde (jeweils nur im Fall der Namensaumlnderung)

Meldebestaumltigung (nicht noumltig bei Wohnsitz in Oumlsterreich)

Strafregisterbescheinigung seines Herkunfts- bzw bisherigen Aufenthaltsstaates Gilt fuumlr Personen die nicht oder weniger als fuumlnf Jahre in Oumlsterreich wohnhaft sind

Bestaumltigung der zustaumlndigen Wirtschaftskammer nach dem Neugruumlndungsfoumlrderungsge-setz (NeuFoumlG) im Falle einer Neugruumlndung

Die Gewerbeanmeldung hat die genaue Bezeichnung des Gewerbes - hier freies Gewerbe bdquoPersonenbetreuungldquo - und den in Aussicht genommenen Standort zu enthalten

3e Wo ist der Gewerbestandort

Wird der Personenbetreuer nur stundenweise und ev fuumlr mehrere Personen taumltig so wird er entweder ein eigenes Buumlro haben von dem aus er seine Taumltigkeit organisiert oder von zu Hause aus arbeiten In diesen Faumlllen ist Gewerbestandort entweder das bdquoBuumlroldquo oder die eigene Wohnung Als Gewerbestandort kommt beispielsweise auch der Sitz der Vermitt-lungsagentur in Frage die den Betreuer vermittelt hat Betreut ein Gewerbetreibender eine Person rund um die Uhr und wohnt auch bei der betreuungsbeduumlrftigen Person so kann sein Gewerbestandort die Wohnung des Betreu-ungsbeduumlrftigen sein wenn er keinen anderen Standort (Buumlro oder Wohnung) im Inland hat Tipp Es ist aus rechtlichen Gruumlnden in jedem Fall ratsam einen anderen Standort als die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort zu waumlhlen Wird jedoch die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort gewaumlhlt ist zu empfehlen dass die Erlaubnis die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort

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angeben zu duumlrfen im Betreuungsvertrag festgehalten wird Es ist auch zu raten den Vermieter ndash sofern die zu betreuende Person nur Mieter ist ndash von der Ausuumlbung des Gewerbes in der Wohnung zu verstaumlndigen Fuumlr den Fall der Anmeldung des Gewerbes am Standort der Wohnung der betreuungsbe-duumlrftigen Person ist es ratsam wenn der Personenbetreuer der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen eine Vollmacht erteilt damit diesedieser dann bei Beendigung des Betreuungsverhaumlltnisses allenfalls die notwendigen Behoumlrdenwege (zB Verlegung des Gewerbestandorts Ruhendmeldung des Gewerbes) an Stelle des Personenbetreuers vornehmen kann

3f Was kostet die Gewerbeanmeldung

Die Gewerbeanmeldung ist kostenlos

3g Ab wann darf das Gewerbe ausgeuumlbt werden

Bereits mit dem vollstaumlndigen Einlangen der Anmeldungsunterlagen kann mit der gewerblichen Taumltigkeit sofort begonnen werden wenn alle Voraussetzungen vorliegen Innerhalb von drei Monaten hat die Behoumlrde ndash bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen - den Anmelder in das GISA (Gewerbeinformationssystem Austria) einzutragen und durch Uumlbermittlung eines Auszuges aus dem GISA von der Eintragung zu verstaumlndigen

4 Wie melden sich Personenbetreuer bei der Sozialversicherung an

Eine gewerbliche Taumltigkeit aufgrund einer oumlsterreichischen Gewerbeanmeldung fuumlhrt zu einer Pflichtversicherung in der Kranken- Pensions- Unfall- und Arbeitslosenversicherung (dies gilt somit auch fuumlr Auslaumlnder die sich in Oumlsterreich zulaumlssiger Weise niederlassen) Seit 112008 ist auch der Anspruch auf Betriebliche Vorsorge (bdquoAbfertigung neuldquo) erfasst Die Anmeldung bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) hat innerhalb eines Monats zu erfolgen Obwohl die Gewerbebehoumlrde die Gewerbeanmeldung der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft mitteilt ist auch der Gewerbetreibende verpflichtet sich selbst bei der SVA zu melden Tipp Die gesonderte Meldung bei der SVA kann entfallen wenn sie im Rahmen der Gruumlndungsberatung bei der Wirtschaftskammer erfolgt Tipp Unter bestimmten Voraussetzungen besteht fuumlr Kleingewerbetreibende die Moumlglich-keit eine Ausnahme von der Kranken- und Pensionsversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversicherungsgesetz (GSVG) zu erwirken Diese haben dann nur mehr die Verpflichtung den Unfallversicherungsbeitrag zu bezahlen Tipp Fuumlr Neugruumlnder sind die Sozialversicherungsbeitraumlge in den ersten drei Jahren ihrer selbstaumlndigen gewerblichen Taumltigkeit niedriger als bei einer laufenden Erwerbstaumltigkeit um den Berufseinstieg zu erleichtern Besteht in Oumlsterreich eine Pflichtversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversiche-rungsgesetz (diese ist nicht von der Staatsbuumlrgerschaft abhaumlngig sondern haumlngt von der Mitgliedschaft zu einer der Wirtschaftskammern ab) so sind auch Kinder als Angehoumlrige bis zur Vollendung des 18 Lebensjahres grundsaumltzlich in der Krankenversicherung mitversichert Eine Anspruchsberechtigung besteht allerdings nur wenn der gewoumlhnliche Aufenthalt in Oumlsterreich und keine eigene Pflichtversicherung besteht Nach dem 18 Lebensjahr besteht

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die Mitversicherung grundsaumltzlich nur fuumlr Kinder in Ausbildung und Studierende bis zur Vollendung des 27 Lebensjahres Sind Personen neben ihrer gewerblichen Taumltigkeit auch unselbstaumlndig beschaumlftigt (zB eine Krankenschwester arbeitet unselbstaumlndig in einem Krankenhaus hat aber auch das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet und uumlbt dieses neben ihrer Taumltigkeit im Krankenhaus aus) so sind sie durch ihre Gewerbeanmeldung auch als Gewerbetreibende kranken- unfall- und pensionsversichert die Beitraumlge haben sie zusaumltzlich von ihren selbstaumlndigen Einkuumlnften zu entrichten Sie sind somit grundsaumltzlich mehrfach versichert Wird hingegen jemand im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit in Oumlsterreich erwerbstaumltig faumlllt er beim Vorliegen von steuer- und sozialversicherungspflichtigen Einkuumlnften in seinem Wohnsitzstaat in das dortige System der sozialen Sicherheit Dies gilt auch wenn der Personenbetreuer zwar auch in Oumlsterreich einen Wohnsitz hat sein Lebensmittelpunkt aber nach wie vor in seinem Heimatstaat liegt Hat der Personenbetreuer jedoch seinen Wohnsitz und Lebensmittelpunkt in Oumlsterreich so faumlllt er grundsaumltzlich unter die oumlsterreichische Sozialversicherungspflicht Er ist jedoch dann in seinem Heimatstaat sozialversichert wenn er neben der selbstaumlndigen Personenbetreuung auch noch eine unselbstaumlndige Taumltigkeit in seinem Heimatstaat ausuumlbt

5 Werden Personenbetreuer Mitglieder der Wirtschaftskammer

Mit der Erlangung der Gewerbeberechtigung in Oumlsterreich entsteht automatisch Mitglied-schaft bei der Wirtschaftskammer Oumlsterreich und den dazugehoumlrigen Teilorganisationen Der Standort des Gewerbebetriebes und der Taumltigkeitsbereich bestimmen die Zugehoumlrigkeit zur Landeskammer und den Fachorganisationen Von der zustaumlndigen Fachorganisation im Bundesland des Standortes erhaumllt man in Folge weitere Informationen zur Mitgliedschaft Informationsangebote Beitragszahlung usw Unternehmer deren steuerbare Umsaumltze 150000 EUR jaumlhrlich nicht uumlberschreiten und die keine Dienstnehmer beschaumlftigen haben nur die Grundumlage an die jeweilige Landeskammer zu bezahlen Die Houmlhe der Grundumlage wird von der zustaumlndigen Fachgruppe festgesetzt Fuumlr selbstaumlndige Personenbetreuer variiert die Grundumlage je nach Bundesland zwischen 55 EUR und 120 EUR Tipp Die genaue Houmlhe der Grundumlage ist bei der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung im jeweiligen Bundesland zu erfragen

6 Worauf muss bei Abschluss des Betreuungsvertrags geachtet werden (sect 2 Ausuumlbungsregeln)

Der Betreuungsvertrag (Vertrag zwischen dem selbstaumlndigen Personenbetreuer und der betreuungsbeduumlrftigen Person) muss schriftlich geschlossen werden Eine Abschrift ist dem Vertragspartner zu uumlberlassen Die einzelnen Inhalte des Vertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben Der Vertrag muss folgenden Mindestinhalt (sect 2 Abs 2 Ausuumlbungsregeln) umfassen

a Name (Firma) und Anschrift der Vertragsteile Vertragsteile sind der Gewerbetreibende und der Betreute oder sein gesetzlicher

Vertreter oder ein Angehoumlriger des Betreuten

Die Anschrift des Gewerbetreibenden ist seine guumlltige Wohnadresse (auch im Aus-land) oder sein Gewerbestandort

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Tipp Besteht eine Adresse in Oumlsterreich und im Ausland empfiehlt es sich beide Adressen anzufuumlhren damit der Gewerbetreibende im Notfall auch bei Aufenthalt im Ausland erreicht werden kann

b Beginn und Dauer des Werkvertrages

Die Dauer des Werkvertrages kann nach Belieben vereinbart werden Es koumlnnen auch mehrere Werkvertraumlge hintereinander abgeschlossen werden

c Leistungsinhalte

Dazu zaumlhlen insbesondere Haushaltsnahe Dienstleistungen zB Zubereitung von Mahlzeiten Vornahme von

Besorgungen Reinigungstaumltigkeiten Durchfuumlhrung von Hausarbeiten und Boten-gaumlngen Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima Betreuung von Tieren und Pflanzen Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestel-lung bei alltaumlglichen Verrichtungen

Gesellschafterfunktion zB Gesellschaft leisten Fuumlhren von Konversation Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

allfaumlllige von Arzt oder Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes der Gesundheits- und Krankenpflege uumlbertragene aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten

d Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO (s dazu Punkt 7)

e Eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls

die Namen und Kontaktadressen des Vertretersder Vertreter

Achtung Es empfiehlt sich im Vertrag klarzustellen dass der Betreuer sich jederzeit vertreten lassen kann und im Falle seiner Verhinderung rechtzeitig fuumlr eine Vertretung sorgen wird Es liegt im Wesen der Selbstaumlndigkeit dass sich Gewerbetreibende jederzeit durch Personen ihrer Wahl vertreten lassen duumlrfen Die Angabe der Namen und Kontaktadressen der Vertreter ist daher nicht notwendig

f Die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der Ge-

werbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt

g Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei zwingend vorzuse-hen ist dass der Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgeloumlst wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

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Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsver-haumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Wechsels in ein Heim vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heim-wechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlber-gabe putzen) Ebenso empfiehlt es sich eine Beendigung fuumlr den Fall des Todes des Betreuers vorzusehen

Tipp Sollte vorgesehen sein dass die Gewerbetreibenden bei der zu betreuenden Person wohnen und auch dort ihren Gewerbestandort haben empfiehlt es sich dies ausdruumlcklich im Vertrag festzuhalten

7 Handlungsleitlinien (sect 160 Abs 2 Z 1 GewO)

Der Personenbetreuer ist verpflichtet mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen Die Handlungsleitlinien muumlssen insbesondere die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle der erkennbaren Verschlechterung des Zustandsbildes enthalten Die Handlungsleitlinien sind verpflichtend im Betreuungsvertrag festzulegen Denkbare Beispiele fuumlr Handlungsleitlinien Fuumlr den Alltag

Auflistung der Taumltigkeiten die verrichtet werden sollen zB Zubereitung von Mahlzeiten Waumlsche waschen Versorgung des Haustieres

Tipp Die Formulierung der Taumltigkeiten ist so zu waumlhlen dass der Charakter der Selbstaumlndigkeit gewahrt bleibt Nicht mit dem Charakter der Selbstaumlndigkeit zu vereinbaren waumlren zB Handlungsleitlinien folgender Art Der Betreuer hat jeden Tag um 900 ein Fruumlhstuumlck zu richtigen um 1000 die Blumen zu gieszligen um 1100 staubzusaugen um 1200 ein warmes Mittagessen zuzubereiten etc

Allfaumlllige Anwesenheitspflichten zB Der Betreuer hat jedenfalls anwesend zu sein wenn der Arzt zur Kontrolle kommt

Tipp Anwesenheitspflichten sollten ndash wenn uumlberhaupt - nur im unbedingt notwen-digen Ausmaszlig festgelegt werden da es im Wesen der Selbstaumlndigkeit liegt die Arbeit frei einteilen und inhaltlich bestimmen zu koumlnnen

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal woumlchentlich telefonisch uumlber den Zustand der betreuten Person zu informieren

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal im Monat persoumlnlich uumlber den Zustand der betreuten Person zu berichten

Der Betreuer hat den Arzt (Name) der betreuten Person (Name) x-mal im Monat zur Kontrolle des Gesundheitszustands der betreuten Person beizuziehen

Der Betreuer hat die betreute Person (Name) x mal im Monat zum Arzt (Name) zu begleiten

Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit dafuumlr zu sorgen dass andere Betreuer alle fuumlr die Betreuung wesentlichen Informationen erhalten

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Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit eine Kontaktadresse und Telefonnum-mer zu hinterlassen unter der er im Notfall zu erreichen ist

Fuumlr den Notfall

In einem Notfall bei massiver Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person insbesondere bei Atemnot starker Uumlbelkeit Ohnmacht Laumlhmungserscheinungen Kraumlmpfen Schmerzen im Herzbereich ist unverzuumlglich die Rettung (144) zu verstaumlndigen

Es sind Maszlignahmen der Ersten Hilfe zu setzen

Bei einer Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist unverzuumlglich der Hausarzt (Name) zu verstaumlndigen

In einem Notfall oder bei Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist der Angehoumlrige (Name) unverzuumlglich zu verstaumlndigen

8 Wie meldet man einen Wohnsitz in Oumlsterreich an

Innerhalb von drei Kalendertagen ist die Meldung der Wohnsitzaufnahme am zustaumlndigen Gemeindeamt oder Magistrat vorzunehmen Die Abmeldung kann bei Aufgabe der Unterkunft fruumlhestens drei Tage vor Abreise erfolgen Die Anmeldung eines Wohnsitzes ist kostenlos Mitzubringen sind

Meldezettel-Formular das vom Unterkunftgeber (also dem Wohnungseigentuumlmer bzw Hauptmieter) unterschrieben sein muss

Reisepass

Geburtsurkunde

Nachweis des akademischen Grades (sofern vorhanden)

Meldezettel-Formular httpswwwhelpgvatPortalNodehlpdpublicresourcesdocumentsmeldezettelpdf Achtung Die Nichterfuumlllung der gesetzlichen Meldepflicht ist eine Verwaltungsuumlbertretung und kann mit Geldstrafe bis zu 726 EUR bestraft werden Wohnt der Betreuer bei der betreuten Person und hat die betreute Person Grund zur Annahme dass der Betreuer seiner Meldepflicht nicht nachgekommen ist muss sie dies der Meldebehoumlrde innerhalb von 14 Tagen mitteilen Tipp Ist die zu betreuende Person nur Mieter der Wohnung ist es ratsam den Vermieter davon zu verstaumlndigen dass ein Betreuer bei ihr wohnt Tipp Die Wohnsitzverlegung vom Ausland nach Oumlsterreich begruumlndet den Anspruch be-stimmte Guumlter des persoumlnlichen Bedarfs zollfrei als Uumlbersiedlungsgut nach Oumlsterreich zu bringen (s auch bei FAQ)

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WAumlHREND DER TAumlTIGKEIT

9 Was passiert wenn hellip - Notfaumllle Krankheit Abwesenheiten etc

9a Die betreute Person hat einen Notfall

Es ist entsprechend den Handlungsleitlinien (s Punkt 7) vorzugehen Insbesondere sind Rettung oder Notarzt (144) zu verstaumlndigen Erste-Hilfe-Maszlignahmen sind zu setzen Beim Notruf 144 wird man Folgendes gefragt

Wo genau ist der Notfallort

Genaue Adresse Stiege Stock Tuumlrnummer

Zufahrtsmoumlglichkeit

Wie lautet Ihre Ruumlckrufnummer

Was ist passiert

Wie alt ist die Patientin oder der Patient

Atmet er oder sie

Ist er oder sie bei Bewusstsein

Erst auflegen wenn der Bedienstete alle Daten bestaumltigt hat und dem Anrufer versichert Wir kommen Wenn es die Situation zulaumlsst waumlre es hilfreich das Rettungsteam vor dem Haus zu empfangen und zum Patienten zu fuumlhren Nach Verstaumlndigung von RettungNotarzt sind die Angehoumlrigen zu kontaktieren

9b Die betreute Person wird krank

Bei den ersten Anzeichen einer Krankheit Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person etc ist der Hausarzt zu verstaumlndigen Ebenso sind die Angehoumlrigen zu informieren Der Hausarzt entscheidet auf welche Weise die betreute Person zu Hause weiter betreut werden kann oder ob sie in ein Krankenhaus eingeliefert wird Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes bleibt der Vertrag zwischen Betreuer und der be-treuten Person grundsaumltzlich aufrecht wenn im Vertrag nicht ausdruumlcklich vereinbart ist dass ein Krankenhausaufenthalt (allenfalls ab einer gewissen Dauer) zu einem Ende des Vertragsverhaumlltnisses fuumlhrt Der Betreuer hat seine Leistungen ndash so weit wie moumlglich ndash weiter zu erbringen und die betreute Person hat das vereinbarte Werkentgelt zu bezahlen

9c Die betreute Person wechselt endguumlltig in ein Heim

Das Taumltigkeitsspektrum der Gewerbetreibenden umfasst auch die praktische Vorbereitung auf einen Ortswechsel also auch auf einen Wechsel in ein Heim Darunter fallen einerseits alle organisatorischen Aspekte eines solchen Wechsels (zB Nachsendeauftrag bei der Post als Bote zu uumlberbringen Angehoumlrige und Freunde der betreuten Person von dem Wechsel

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verstaumlndigen einen neuen Platz fuumlr das Haustier suchen) andererseits auch eine Vorberei-tung auf den Wechsel in dem Sinn dass zB mit der betreuten Person das Heim vorher besucht wird uumlber den Heimwechsel gesprochen wird Abschiedsbesuche organisiert werden Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Heimwechsels vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heimwechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB die Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlbergabe putzen)

9d Die betreute Person stirbt

Stirbt die betreute Person zu Hause so ist jedenfalls der Totenbeschauer (das ist meist der Gemeindearzt) zu holen der den Tod feststellt Die Angehoumlrigen sind unverzuumlglich zu in-formieren Der Betreuungsvertrag endet jedenfalls mit dem Tod der betreuten Person Bereits im Voraus erhaltenes Entgelt ist anteilig zuruumlckzuzahlen Eine Endabrechnung im Haushaltsbuch hat zu erfolgen

9e Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Betreuern

Werden zwei (oder mehrere) Betreuer abwechselnd fuumlr eine Person taumltig so besteht jeweils ein eigenes Vertragsverhaumlltnis zwischen der betreuten Person und den einzelnen Betreuern Fuumlr die betreute Person selbst aumlndert sich daher ndash auszliger in der Person des Betreuers ndash nichts Auch fuumlr die Betreuer aumlndert sich nichts Sie muumlssen auch im Falle einer zwei- oder mehr-woumlchigen Abwesenheit ihre Gewerbeberechtigung nicht zuruumlcklegen oder ruhend melden Ebenso wenig muumlssen sie ndash auch bei einer Ausreise aus Oumlsterreich - ihren Wohnsitz in Oumlster-reich abmelden Tipp Es ist ratsam in den Handlungsleitlinien auch Regelungen fuumlr den Wechsel zwischen den Betreuern vorzusehen So ist zB der nachfolgende Betreuer ausreichend uumlber den Zu-stand der betreuten Person zu informieren Es hat auch eine ordentliche Uumlbergabe der Betreuungsdokumentation und des Haushaltsbuches zu erfolgen

9f Der Betreuer wird krank

Die Betreuer sind vertraglich verpflichtet die vereinbarten Betreuungsleistungen zu erbringen Sind sie ndash aus welchem Grund auch immer ndash daran gehindert so haben sie fuumlr ihre Vertretung zu sorgen Wird der Betreuer daher krank muss er eine Vertretung zu der betreuten Person schicken Die Vertretung hat alle Leistungen so zu erbringen wie der Betreuer selbst Es wird kein Vertrag zwischen der betreuten Person und der Vertretung geschlossen Auch die Vertretung braucht eine entsprechende Gewerbeberechtigung fuumlr die Personen-betreuung Tipp Es empfiehlt sich dass der Betreuer einen Vertrag mit seiner Vertretung abschlieszligt in dem vereinbart wird dass die Vertretung alle Leistungen die der Betreuer zu erbringen hat fuumlr diesen erbringen muss und in dem die Houmlhe des Entgelts fuumlr die Vertretung fest-gelegt wird

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Achtung Die Vertretung darf nur dann pflegerische Taumltigkeiten durchfuumlhren wenn ihr diese entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen von einem Arzt oder einer Krankenschwester ndash nach entsprechender Einschulung ndash uumlbertragen wurden Tipp In den Handlungsleitlinien koumlnnen weitere Vereinbarungen getroffen werden wie im Fall einer Erkrankung des Betreuers vorzugehen ist (zB jeden direkten Kontakt mit der betreuten Person vermeiden) Gewerbetreibende haben die Moumlglichkeit Personen anzustellen die sie dann auch als Ver-treter schicken koumlnnen Achtung Solche bei Personenbetreuern Beschaumlftigte unterliegen den normalen arbeitszeit-rechtlichen Regelungen da auf sie das Hausbetreuungsgesetz mit seinen Sonderregelungen nicht anzuwenden ist Eine 24-Stunden-Betreuung kann daher keinesfalls durch einen Ange-stellten eines Betreuers erfolgen Auch darf ein Angestellter keine pflegerischen Taumltigkeiten durchfuumlhren Achtung Selbstaumlndige Betreuer koumlnnen ihre Vertretung frei waumlhlen Es empfiehlt sich na-tuumlrlich auf Wuumlnsche der betreuten Person Ruumlcksicht zu nehmen

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist)

Hier gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie zu Punkt 9f

10 Wie erfuumlllen Personenbetreuer ihre Verpflichtung ihre Taumltigkeit als Personenbetreuer ausreichend zu dokumentieren (sect 1 Abs 4 Ausuumlbungsregeln)

Die von den Gewerbetreibenden erbrachten Dienstleistungen sind ausreichend und regel-maumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Im Folgenden werden Taumltigkeiten die im Rahmen des Gewerbes erbracht werden koumlnnen beispielhaft angefuumlhrt In der Checkliste koumlnnen die durchgefuumlhrten Taumltigkeiten abgehakt bzw kurz beschrieben werden (zB Zubereitung von Mahlzeiten Fruumlhstuumlck Jause etc) Die Liste ist natuumlrlich beliebig erweiterbar

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Datum xxxxxxxx 0-6 Uhr 6-12 Uhr 12-18 Uhr 18-0 Uhr

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Zubereitung von Mahlzeiten

Vornahme von Besorgungen

Reinigungstaumltigkeiten

- Saugen

- Staubwischen

- Bad WC

Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima (zB Luumlften)

Betreuung von Pflanzen und Tieren

- Gieszligen

- Fuumlttern

- Waschen

- Tierarzt

Waumlscheversorgung

- Waschen

- Buumlgeln

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung

Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

Unterstuumltzung bei Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme

Unterstuumltzung bei Arzneimitteleinnahme

Unterstuumltzung bei Koumlrperpflege

Unterstuumltzung bei Toilettengang und aumlhnliches

Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen Gehen

Gesellschafterfunktion

Gesellschaft leisten (zB gemeinsam TV schauen)

Fuumlhren von Konversation

Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

- Begleitung zu Familie Freunden Bekannten

- Schreiben von Briefen E-Mails etc

Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

- Spazieren gehen

- Arztbesuche

- Begleitung zu Veranstaltungen

Uumlbertragene pflegerische Taumltigkeiten

Verabreichung von Medikamenten

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

Sonstiges

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11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

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Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

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13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

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BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

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ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

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C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

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2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

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(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

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(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

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2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

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Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

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Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

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2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

50

(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

51

Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

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2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

Page 7: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

7

Dienstleistungsfreiheit setzt aber voraus dass diese auslaumlndischen Unternehmer keinen Sitz oder Niederlassung in Oumlsterreich haben Diese Unternehmer duumlrfen dann ihre Taumltigkeit in Oumlsterreich ausuumlben wenn sie in ihren Heimatstaaten solche Taumltigkeiten die das Gewerbe der Personenbetreuung umfasst befugt ausuumlben Achtung Personenbetreuer die in anderen EUEWR-Mitgliedstaaten oder der Schweiz ansaumlssig sind muumlssen fuumlr die grenzuumlberschreitende Dienstleistungserbringung nach Oumlsterreich die notwendigen Berechtigungen zur selbstaumlndigen Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten in ihrem Heimatstaat schon erworben haben Ist dies nicht der Fall gilt die Ausfuumlhrung von grenzuumlberschreitenden Arbeiten als unbefugte Gewerbeausuumlbung und ist mit einer Verwaltungsstrafe bis 3600 EUR bedroht Ein Verstoszlig gegen die Gewerbeordnung kann auch einen Verstoszlig gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb darstellen und eine Klage auf Unterlassung nach sich ziehen Weiters ist die grenzuumlberschreitende Gewerbeausuumlbung bei rechtskraumlftiger nicht getilgter Verurteilung des auslaumlndischen Unternehmers wegen eines Kridadeliktes bei Verurteilung zu einer drei Monate uumlbersteigenden Freiheitsstrafe wegen einer sonstigen Straftat oder bei Konkursabweisung mangels Masse verboten Eine Leistungserbringung faumlllt nur dann unter den Begriff der Dienstleistungsfreiheit soweit sie in Oumlsterreich bloszlig voruumlbergehend ist Fuumlr die Frage ob die Personenbetreuung in Oumlsterreich voruumlbergehenden Charakter hat ist nicht nur die Dauer der Leistung sondern auch ihre Haumlufigkeit regelmaumlszligige Wiederkehr und Kontinuitaumlt zu beruumlcksichtigen Achtung Kommt man danach je nach Einzelfall zu dem Ergebnis dass es sich um eine stabile und kontinuierliche Taumltigkeit in Oumlsterreich handelt so ist die Anmeldung des Ge-werbes der Personenbetreuung in Oumlsterreich notwendig Es ist moumlglich dass eine Behoumlrde bereits dann von einer stabilen und kontinuierlichen Taumltigkeit in Oumlsterreich ausgeht wenn der Personenbetreuer uumlber einen laumlngeren Zeitraum (zB 2 Monate) eine oder mehrere Per-sonen ausschlieszliglich in Oumlsterreich betreut waumlhrend er im Herkunftsstaat keine derartige Betreuungstaumltigkeit ausuumlbt Im Falle der (berechtigten) Ausuumlbung im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit muumlssen die Anbahnung von Auftraumlgen und die Auftragsbearbeitung vom Sitz des auslaumlndischen Unternehmers in seinem Herkunftsstaat aus erfolgen Unternehmer aus Drittstaaten koumlnnen sich nicht auf die Dienstleistungsfreiheit berufen (vgl dazu naumlher sect 51 GewO)

3 Wie melden Personenbetreuer das Gewerbe an

3a Welche persoumlnlichen Voraussetzungen muumlssen Personenbetreuer erfuumlllen um ein Gewerbe anmelden zu koumlnnen

Allgemeine Voraussetzungen bei Einzelunternehmern (natuumlrlichen Personen) sind Eigenberechtigung (Vollendung des 18 Lebensjahres keine Sachwalterschaft)

Staatsangehoumlrigkeit zu einem EUEWR-MitgliedsstaatSchweiz oder Vorliegen eines fremdenrechtlichen Aufenthaltstitels (Aufenthaltsberechtigung) zur Ausuumlbung des Gewerbes

Fehlen von Ausschlussgruumlnden

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Ausschlussgruumlnde sind Nicht getilgte Vorstrafe wegen betruumlgerischer Krida Schaumldigung fremder Glaumlubiger

Beguumlnstigung eines Glaumlubigers Sozialbetrugs bei Beitraumlgen und Zuschlaumlgen nach dem Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungsgesetz organisierter Schwarzarbeit oder grob fahrlaumlssiger Beeintraumlchtigung von Glaumlubigerinteressen

Nicht getilgte Vorstrafe wegen einer sonstigen strafbaren Handlung mit Verurteilung zu einer ndash wenn auch bedingten - Freiheitsstrafe von uumlber 3 Monaten oder einer Geldstrafe von mehr als 180 Tagessaumltzen Mangels Festsetzung der Strafe in Tagessaumltzen ist auf die Ersatzfreiheitsstrafe abzustellen Im Falle der Verhaumlngung einer Freiheits- und Geldstrafe sind Freiheits- und Ersatzfreiheitsstrafe zu addieren Kein Ausschlussgrund liegt bei Verurteilungen nach dem Jugendgerichtsgesetz vor

Bestrafung durch die Finanzbehoumlrde wegen bestimmter Finanzvergehen (Schmuggel Hinterziehung von Eingangs- oder Ausgangsabgaben Abgabenhehlerei Hinterziehung von Monopoleinnahmen vorsaumltzlichem Eingriff in ein staatliches Monopolrecht oder Monopolhehlerei) mit einer Geldstrafe von mehr als 726 EUR oder mit Geld- und Freiheitsstrafe sofern seit der Bestrafung noch nicht 5 Jahre vergangen sind

Achtung Die oben genannten Gewerbeausschlussgruumlnde gelten auch dann wenn vergleichbare Tatbestaumlnde im Ausland verwirklicht wurden Gerichtliche Verlustigerklaumlrung eines Gewerbes oder Entziehung einer Gewerbeberechtigung durch die Bezirksverwaltungsbehoumlrde auf Grund schwerwiegender Verstoumlszlige gegen Gewerbeausuumlbungsvorschriften oder Schutzinteressen wenn durch die angestrebte Gewerbeausuumlbung der Zweck der Verlustigerklaumlrung oder Entziehung vereitelt werden koumlnnte Hinweis Schutzinteressen sind Vermeidung der illegalen Beschaumlftigung der Kinderpornographie des Suchtgiftkonsums der illegalen Prostitution und der Diskriminierung von Personen zB aus rassistischen oder religioumlsen Gruumlnden oder wegen einer Behinderung udgl

3b Koumlnnen auslaumlndische Personenbetreuer das Gewerbe anmelden

Staatsangehoumlrige von EU- oder EWR-Vertragsstaaten bzw der Schweiz koumlnnen sich auf die

Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit berufen und duumlrfen das Gewerbe grundsaumltzlich wie Oumlsterreicher anmelden und ausuumlben Vor der Aufnahme ihrer Taumltigkeit im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit (ANM voruumlbergehende Taumltigkeit) muumlssen sie ihre Taumltigkeit dem Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort melden und die Meldung ist ins Dienstleisterregister einzutragen Die Anzeige ist jaumlhrlich zu erneuern

Wollen diese Staatsangehoumlrigen durchgehend laumlnger als drei Monate in Oumlsterreich bleiben muumlssen sie in Oumlsterreich ein eigenes freies Gewerbe bdquoPersonenbetreuungldquo anmelden

Staatsangehoumlrige von Drittstaaten die in Oumlsterreich einer selbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit

laumlnger als sechs Monate nachgehen wollen benoumltigen einen Aufenthaltstitel nach dem Niederlassung- und Aufenthaltsgesetz Der Aufenthaltstitel muss die Ausuumlbung der selbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit umfassen

Soll die gewerbliche Taumltigkeit fuumlr weniger als sechs Monate ausgeuumlbt werden muss ein Aufenthalts-Reisevisum beantragt werden

Erstantraumlge auf Erteilung eines Aufenthaltstitels sind vor der Einreise nach Oumlsterreich im Ausland bei der oumlsterreichischen Vertretungsbehoumlrde (Botschaft Generalkonsulat) persoumlnlich zu stellen Die Entscheidung ist im Ausland abzuwarten

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Achtung Zur Erlangung des Aufenthaltstitels ist eine Bescheinigung der fuumlr den voraus-sichtlichen Gewerbestandort zustaumlndigen Bezirksverwaltungsbehoumlrde vorzulegen dass saumlmtliche Voraussetzungen ndash ausgenommen die erforderliche Aufenthaltsgenehmigung - zur Ausuumlbung des betreffenden Gewerbes vorliegen

3c Wo und wie melden Personenbetreuer das Gewerbe an

Das freie Gewerbe der Personenbetreuung ist bei der Gewerbebehoumlrde anzumelden Ge-werbebehoumlrde ist die Bezirksverwaltungsbehoumlrde des Gewerbestandorts Die Anmeldung kann samt Unterlagen persoumlnlich per Post per Telefax im Wege automationsunterstuumltzter Datenuumlbertragung (zB per E-Mail oder Internet) oder in jeder anderen technischen Weise wie im Wege der Wirtschaftskammer bei der Gewerbebehoumlrde eingebracht werden Tipp In der Praxis kann es hilfreich sein wenn zuerst die zustaumlndige Wirtschaftskammer (Bezirksstelle oder Gruumlnder-Service) kontaktiert wird Diese steht mit Beratung in gewerbe- arbeits- sozialversicherungs- und steuerrechtlichen Fragen zur Verfuumlgung Von dort aus kann auch eine Online-Gewerbeanmeldung durchfuumlhrt werden

3d Welche Unterlagen muumlssen Personenbetreuer vorlegen

Zur Gewerbeanmeldung sind folgende Unterlagen vorzulegen Guumlltiger Reisepass oder Geburtsurkunde und Staatsbuumlrgerschaftsnachweis bzw zur Ge-

werbeausuumlbung erforderlicher Aufenthaltstitel bei Drittstaatsangehoumlrigen

Heiratsurkunde Scheidungsurkunde (jeweils nur im Fall der Namensaumlnderung)

Meldebestaumltigung (nicht noumltig bei Wohnsitz in Oumlsterreich)

Strafregisterbescheinigung seines Herkunfts- bzw bisherigen Aufenthaltsstaates Gilt fuumlr Personen die nicht oder weniger als fuumlnf Jahre in Oumlsterreich wohnhaft sind

Bestaumltigung der zustaumlndigen Wirtschaftskammer nach dem Neugruumlndungsfoumlrderungsge-setz (NeuFoumlG) im Falle einer Neugruumlndung

Die Gewerbeanmeldung hat die genaue Bezeichnung des Gewerbes - hier freies Gewerbe bdquoPersonenbetreuungldquo - und den in Aussicht genommenen Standort zu enthalten

3e Wo ist der Gewerbestandort

Wird der Personenbetreuer nur stundenweise und ev fuumlr mehrere Personen taumltig so wird er entweder ein eigenes Buumlro haben von dem aus er seine Taumltigkeit organisiert oder von zu Hause aus arbeiten In diesen Faumlllen ist Gewerbestandort entweder das bdquoBuumlroldquo oder die eigene Wohnung Als Gewerbestandort kommt beispielsweise auch der Sitz der Vermitt-lungsagentur in Frage die den Betreuer vermittelt hat Betreut ein Gewerbetreibender eine Person rund um die Uhr und wohnt auch bei der betreuungsbeduumlrftigen Person so kann sein Gewerbestandort die Wohnung des Betreu-ungsbeduumlrftigen sein wenn er keinen anderen Standort (Buumlro oder Wohnung) im Inland hat Tipp Es ist aus rechtlichen Gruumlnden in jedem Fall ratsam einen anderen Standort als die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort zu waumlhlen Wird jedoch die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort gewaumlhlt ist zu empfehlen dass die Erlaubnis die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort

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angeben zu duumlrfen im Betreuungsvertrag festgehalten wird Es ist auch zu raten den Vermieter ndash sofern die zu betreuende Person nur Mieter ist ndash von der Ausuumlbung des Gewerbes in der Wohnung zu verstaumlndigen Fuumlr den Fall der Anmeldung des Gewerbes am Standort der Wohnung der betreuungsbe-duumlrftigen Person ist es ratsam wenn der Personenbetreuer der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen eine Vollmacht erteilt damit diesedieser dann bei Beendigung des Betreuungsverhaumlltnisses allenfalls die notwendigen Behoumlrdenwege (zB Verlegung des Gewerbestandorts Ruhendmeldung des Gewerbes) an Stelle des Personenbetreuers vornehmen kann

3f Was kostet die Gewerbeanmeldung

Die Gewerbeanmeldung ist kostenlos

3g Ab wann darf das Gewerbe ausgeuumlbt werden

Bereits mit dem vollstaumlndigen Einlangen der Anmeldungsunterlagen kann mit der gewerblichen Taumltigkeit sofort begonnen werden wenn alle Voraussetzungen vorliegen Innerhalb von drei Monaten hat die Behoumlrde ndash bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen - den Anmelder in das GISA (Gewerbeinformationssystem Austria) einzutragen und durch Uumlbermittlung eines Auszuges aus dem GISA von der Eintragung zu verstaumlndigen

4 Wie melden sich Personenbetreuer bei der Sozialversicherung an

Eine gewerbliche Taumltigkeit aufgrund einer oumlsterreichischen Gewerbeanmeldung fuumlhrt zu einer Pflichtversicherung in der Kranken- Pensions- Unfall- und Arbeitslosenversicherung (dies gilt somit auch fuumlr Auslaumlnder die sich in Oumlsterreich zulaumlssiger Weise niederlassen) Seit 112008 ist auch der Anspruch auf Betriebliche Vorsorge (bdquoAbfertigung neuldquo) erfasst Die Anmeldung bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) hat innerhalb eines Monats zu erfolgen Obwohl die Gewerbebehoumlrde die Gewerbeanmeldung der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft mitteilt ist auch der Gewerbetreibende verpflichtet sich selbst bei der SVA zu melden Tipp Die gesonderte Meldung bei der SVA kann entfallen wenn sie im Rahmen der Gruumlndungsberatung bei der Wirtschaftskammer erfolgt Tipp Unter bestimmten Voraussetzungen besteht fuumlr Kleingewerbetreibende die Moumlglich-keit eine Ausnahme von der Kranken- und Pensionsversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversicherungsgesetz (GSVG) zu erwirken Diese haben dann nur mehr die Verpflichtung den Unfallversicherungsbeitrag zu bezahlen Tipp Fuumlr Neugruumlnder sind die Sozialversicherungsbeitraumlge in den ersten drei Jahren ihrer selbstaumlndigen gewerblichen Taumltigkeit niedriger als bei einer laufenden Erwerbstaumltigkeit um den Berufseinstieg zu erleichtern Besteht in Oumlsterreich eine Pflichtversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversiche-rungsgesetz (diese ist nicht von der Staatsbuumlrgerschaft abhaumlngig sondern haumlngt von der Mitgliedschaft zu einer der Wirtschaftskammern ab) so sind auch Kinder als Angehoumlrige bis zur Vollendung des 18 Lebensjahres grundsaumltzlich in der Krankenversicherung mitversichert Eine Anspruchsberechtigung besteht allerdings nur wenn der gewoumlhnliche Aufenthalt in Oumlsterreich und keine eigene Pflichtversicherung besteht Nach dem 18 Lebensjahr besteht

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die Mitversicherung grundsaumltzlich nur fuumlr Kinder in Ausbildung und Studierende bis zur Vollendung des 27 Lebensjahres Sind Personen neben ihrer gewerblichen Taumltigkeit auch unselbstaumlndig beschaumlftigt (zB eine Krankenschwester arbeitet unselbstaumlndig in einem Krankenhaus hat aber auch das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet und uumlbt dieses neben ihrer Taumltigkeit im Krankenhaus aus) so sind sie durch ihre Gewerbeanmeldung auch als Gewerbetreibende kranken- unfall- und pensionsversichert die Beitraumlge haben sie zusaumltzlich von ihren selbstaumlndigen Einkuumlnften zu entrichten Sie sind somit grundsaumltzlich mehrfach versichert Wird hingegen jemand im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit in Oumlsterreich erwerbstaumltig faumlllt er beim Vorliegen von steuer- und sozialversicherungspflichtigen Einkuumlnften in seinem Wohnsitzstaat in das dortige System der sozialen Sicherheit Dies gilt auch wenn der Personenbetreuer zwar auch in Oumlsterreich einen Wohnsitz hat sein Lebensmittelpunkt aber nach wie vor in seinem Heimatstaat liegt Hat der Personenbetreuer jedoch seinen Wohnsitz und Lebensmittelpunkt in Oumlsterreich so faumlllt er grundsaumltzlich unter die oumlsterreichische Sozialversicherungspflicht Er ist jedoch dann in seinem Heimatstaat sozialversichert wenn er neben der selbstaumlndigen Personenbetreuung auch noch eine unselbstaumlndige Taumltigkeit in seinem Heimatstaat ausuumlbt

5 Werden Personenbetreuer Mitglieder der Wirtschaftskammer

Mit der Erlangung der Gewerbeberechtigung in Oumlsterreich entsteht automatisch Mitglied-schaft bei der Wirtschaftskammer Oumlsterreich und den dazugehoumlrigen Teilorganisationen Der Standort des Gewerbebetriebes und der Taumltigkeitsbereich bestimmen die Zugehoumlrigkeit zur Landeskammer und den Fachorganisationen Von der zustaumlndigen Fachorganisation im Bundesland des Standortes erhaumllt man in Folge weitere Informationen zur Mitgliedschaft Informationsangebote Beitragszahlung usw Unternehmer deren steuerbare Umsaumltze 150000 EUR jaumlhrlich nicht uumlberschreiten und die keine Dienstnehmer beschaumlftigen haben nur die Grundumlage an die jeweilige Landeskammer zu bezahlen Die Houmlhe der Grundumlage wird von der zustaumlndigen Fachgruppe festgesetzt Fuumlr selbstaumlndige Personenbetreuer variiert die Grundumlage je nach Bundesland zwischen 55 EUR und 120 EUR Tipp Die genaue Houmlhe der Grundumlage ist bei der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung im jeweiligen Bundesland zu erfragen

6 Worauf muss bei Abschluss des Betreuungsvertrags geachtet werden (sect 2 Ausuumlbungsregeln)

Der Betreuungsvertrag (Vertrag zwischen dem selbstaumlndigen Personenbetreuer und der betreuungsbeduumlrftigen Person) muss schriftlich geschlossen werden Eine Abschrift ist dem Vertragspartner zu uumlberlassen Die einzelnen Inhalte des Vertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben Der Vertrag muss folgenden Mindestinhalt (sect 2 Abs 2 Ausuumlbungsregeln) umfassen

a Name (Firma) und Anschrift der Vertragsteile Vertragsteile sind der Gewerbetreibende und der Betreute oder sein gesetzlicher

Vertreter oder ein Angehoumlriger des Betreuten

Die Anschrift des Gewerbetreibenden ist seine guumlltige Wohnadresse (auch im Aus-land) oder sein Gewerbestandort

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Tipp Besteht eine Adresse in Oumlsterreich und im Ausland empfiehlt es sich beide Adressen anzufuumlhren damit der Gewerbetreibende im Notfall auch bei Aufenthalt im Ausland erreicht werden kann

b Beginn und Dauer des Werkvertrages

Die Dauer des Werkvertrages kann nach Belieben vereinbart werden Es koumlnnen auch mehrere Werkvertraumlge hintereinander abgeschlossen werden

c Leistungsinhalte

Dazu zaumlhlen insbesondere Haushaltsnahe Dienstleistungen zB Zubereitung von Mahlzeiten Vornahme von

Besorgungen Reinigungstaumltigkeiten Durchfuumlhrung von Hausarbeiten und Boten-gaumlngen Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima Betreuung von Tieren und Pflanzen Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestel-lung bei alltaumlglichen Verrichtungen

Gesellschafterfunktion zB Gesellschaft leisten Fuumlhren von Konversation Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

allfaumlllige von Arzt oder Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes der Gesundheits- und Krankenpflege uumlbertragene aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten

d Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO (s dazu Punkt 7)

e Eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls

die Namen und Kontaktadressen des Vertretersder Vertreter

Achtung Es empfiehlt sich im Vertrag klarzustellen dass der Betreuer sich jederzeit vertreten lassen kann und im Falle seiner Verhinderung rechtzeitig fuumlr eine Vertretung sorgen wird Es liegt im Wesen der Selbstaumlndigkeit dass sich Gewerbetreibende jederzeit durch Personen ihrer Wahl vertreten lassen duumlrfen Die Angabe der Namen und Kontaktadressen der Vertreter ist daher nicht notwendig

f Die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der Ge-

werbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt

g Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei zwingend vorzuse-hen ist dass der Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgeloumlst wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

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Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsver-haumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Wechsels in ein Heim vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heim-wechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlber-gabe putzen) Ebenso empfiehlt es sich eine Beendigung fuumlr den Fall des Todes des Betreuers vorzusehen

Tipp Sollte vorgesehen sein dass die Gewerbetreibenden bei der zu betreuenden Person wohnen und auch dort ihren Gewerbestandort haben empfiehlt es sich dies ausdruumlcklich im Vertrag festzuhalten

7 Handlungsleitlinien (sect 160 Abs 2 Z 1 GewO)

Der Personenbetreuer ist verpflichtet mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen Die Handlungsleitlinien muumlssen insbesondere die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle der erkennbaren Verschlechterung des Zustandsbildes enthalten Die Handlungsleitlinien sind verpflichtend im Betreuungsvertrag festzulegen Denkbare Beispiele fuumlr Handlungsleitlinien Fuumlr den Alltag

Auflistung der Taumltigkeiten die verrichtet werden sollen zB Zubereitung von Mahlzeiten Waumlsche waschen Versorgung des Haustieres

Tipp Die Formulierung der Taumltigkeiten ist so zu waumlhlen dass der Charakter der Selbstaumlndigkeit gewahrt bleibt Nicht mit dem Charakter der Selbstaumlndigkeit zu vereinbaren waumlren zB Handlungsleitlinien folgender Art Der Betreuer hat jeden Tag um 900 ein Fruumlhstuumlck zu richtigen um 1000 die Blumen zu gieszligen um 1100 staubzusaugen um 1200 ein warmes Mittagessen zuzubereiten etc

Allfaumlllige Anwesenheitspflichten zB Der Betreuer hat jedenfalls anwesend zu sein wenn der Arzt zur Kontrolle kommt

Tipp Anwesenheitspflichten sollten ndash wenn uumlberhaupt - nur im unbedingt notwen-digen Ausmaszlig festgelegt werden da es im Wesen der Selbstaumlndigkeit liegt die Arbeit frei einteilen und inhaltlich bestimmen zu koumlnnen

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal woumlchentlich telefonisch uumlber den Zustand der betreuten Person zu informieren

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal im Monat persoumlnlich uumlber den Zustand der betreuten Person zu berichten

Der Betreuer hat den Arzt (Name) der betreuten Person (Name) x-mal im Monat zur Kontrolle des Gesundheitszustands der betreuten Person beizuziehen

Der Betreuer hat die betreute Person (Name) x mal im Monat zum Arzt (Name) zu begleiten

Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit dafuumlr zu sorgen dass andere Betreuer alle fuumlr die Betreuung wesentlichen Informationen erhalten

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Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit eine Kontaktadresse und Telefonnum-mer zu hinterlassen unter der er im Notfall zu erreichen ist

Fuumlr den Notfall

In einem Notfall bei massiver Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person insbesondere bei Atemnot starker Uumlbelkeit Ohnmacht Laumlhmungserscheinungen Kraumlmpfen Schmerzen im Herzbereich ist unverzuumlglich die Rettung (144) zu verstaumlndigen

Es sind Maszlignahmen der Ersten Hilfe zu setzen

Bei einer Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist unverzuumlglich der Hausarzt (Name) zu verstaumlndigen

In einem Notfall oder bei Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist der Angehoumlrige (Name) unverzuumlglich zu verstaumlndigen

8 Wie meldet man einen Wohnsitz in Oumlsterreich an

Innerhalb von drei Kalendertagen ist die Meldung der Wohnsitzaufnahme am zustaumlndigen Gemeindeamt oder Magistrat vorzunehmen Die Abmeldung kann bei Aufgabe der Unterkunft fruumlhestens drei Tage vor Abreise erfolgen Die Anmeldung eines Wohnsitzes ist kostenlos Mitzubringen sind

Meldezettel-Formular das vom Unterkunftgeber (also dem Wohnungseigentuumlmer bzw Hauptmieter) unterschrieben sein muss

Reisepass

Geburtsurkunde

Nachweis des akademischen Grades (sofern vorhanden)

Meldezettel-Formular httpswwwhelpgvatPortalNodehlpdpublicresourcesdocumentsmeldezettelpdf Achtung Die Nichterfuumlllung der gesetzlichen Meldepflicht ist eine Verwaltungsuumlbertretung und kann mit Geldstrafe bis zu 726 EUR bestraft werden Wohnt der Betreuer bei der betreuten Person und hat die betreute Person Grund zur Annahme dass der Betreuer seiner Meldepflicht nicht nachgekommen ist muss sie dies der Meldebehoumlrde innerhalb von 14 Tagen mitteilen Tipp Ist die zu betreuende Person nur Mieter der Wohnung ist es ratsam den Vermieter davon zu verstaumlndigen dass ein Betreuer bei ihr wohnt Tipp Die Wohnsitzverlegung vom Ausland nach Oumlsterreich begruumlndet den Anspruch be-stimmte Guumlter des persoumlnlichen Bedarfs zollfrei als Uumlbersiedlungsgut nach Oumlsterreich zu bringen (s auch bei FAQ)

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WAumlHREND DER TAumlTIGKEIT

9 Was passiert wenn hellip - Notfaumllle Krankheit Abwesenheiten etc

9a Die betreute Person hat einen Notfall

Es ist entsprechend den Handlungsleitlinien (s Punkt 7) vorzugehen Insbesondere sind Rettung oder Notarzt (144) zu verstaumlndigen Erste-Hilfe-Maszlignahmen sind zu setzen Beim Notruf 144 wird man Folgendes gefragt

Wo genau ist der Notfallort

Genaue Adresse Stiege Stock Tuumlrnummer

Zufahrtsmoumlglichkeit

Wie lautet Ihre Ruumlckrufnummer

Was ist passiert

Wie alt ist die Patientin oder der Patient

Atmet er oder sie

Ist er oder sie bei Bewusstsein

Erst auflegen wenn der Bedienstete alle Daten bestaumltigt hat und dem Anrufer versichert Wir kommen Wenn es die Situation zulaumlsst waumlre es hilfreich das Rettungsteam vor dem Haus zu empfangen und zum Patienten zu fuumlhren Nach Verstaumlndigung von RettungNotarzt sind die Angehoumlrigen zu kontaktieren

9b Die betreute Person wird krank

Bei den ersten Anzeichen einer Krankheit Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person etc ist der Hausarzt zu verstaumlndigen Ebenso sind die Angehoumlrigen zu informieren Der Hausarzt entscheidet auf welche Weise die betreute Person zu Hause weiter betreut werden kann oder ob sie in ein Krankenhaus eingeliefert wird Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes bleibt der Vertrag zwischen Betreuer und der be-treuten Person grundsaumltzlich aufrecht wenn im Vertrag nicht ausdruumlcklich vereinbart ist dass ein Krankenhausaufenthalt (allenfalls ab einer gewissen Dauer) zu einem Ende des Vertragsverhaumlltnisses fuumlhrt Der Betreuer hat seine Leistungen ndash so weit wie moumlglich ndash weiter zu erbringen und die betreute Person hat das vereinbarte Werkentgelt zu bezahlen

9c Die betreute Person wechselt endguumlltig in ein Heim

Das Taumltigkeitsspektrum der Gewerbetreibenden umfasst auch die praktische Vorbereitung auf einen Ortswechsel also auch auf einen Wechsel in ein Heim Darunter fallen einerseits alle organisatorischen Aspekte eines solchen Wechsels (zB Nachsendeauftrag bei der Post als Bote zu uumlberbringen Angehoumlrige und Freunde der betreuten Person von dem Wechsel

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verstaumlndigen einen neuen Platz fuumlr das Haustier suchen) andererseits auch eine Vorberei-tung auf den Wechsel in dem Sinn dass zB mit der betreuten Person das Heim vorher besucht wird uumlber den Heimwechsel gesprochen wird Abschiedsbesuche organisiert werden Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Heimwechsels vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heimwechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB die Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlbergabe putzen)

9d Die betreute Person stirbt

Stirbt die betreute Person zu Hause so ist jedenfalls der Totenbeschauer (das ist meist der Gemeindearzt) zu holen der den Tod feststellt Die Angehoumlrigen sind unverzuumlglich zu in-formieren Der Betreuungsvertrag endet jedenfalls mit dem Tod der betreuten Person Bereits im Voraus erhaltenes Entgelt ist anteilig zuruumlckzuzahlen Eine Endabrechnung im Haushaltsbuch hat zu erfolgen

9e Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Betreuern

Werden zwei (oder mehrere) Betreuer abwechselnd fuumlr eine Person taumltig so besteht jeweils ein eigenes Vertragsverhaumlltnis zwischen der betreuten Person und den einzelnen Betreuern Fuumlr die betreute Person selbst aumlndert sich daher ndash auszliger in der Person des Betreuers ndash nichts Auch fuumlr die Betreuer aumlndert sich nichts Sie muumlssen auch im Falle einer zwei- oder mehr-woumlchigen Abwesenheit ihre Gewerbeberechtigung nicht zuruumlcklegen oder ruhend melden Ebenso wenig muumlssen sie ndash auch bei einer Ausreise aus Oumlsterreich - ihren Wohnsitz in Oumlster-reich abmelden Tipp Es ist ratsam in den Handlungsleitlinien auch Regelungen fuumlr den Wechsel zwischen den Betreuern vorzusehen So ist zB der nachfolgende Betreuer ausreichend uumlber den Zu-stand der betreuten Person zu informieren Es hat auch eine ordentliche Uumlbergabe der Betreuungsdokumentation und des Haushaltsbuches zu erfolgen

9f Der Betreuer wird krank

Die Betreuer sind vertraglich verpflichtet die vereinbarten Betreuungsleistungen zu erbringen Sind sie ndash aus welchem Grund auch immer ndash daran gehindert so haben sie fuumlr ihre Vertretung zu sorgen Wird der Betreuer daher krank muss er eine Vertretung zu der betreuten Person schicken Die Vertretung hat alle Leistungen so zu erbringen wie der Betreuer selbst Es wird kein Vertrag zwischen der betreuten Person und der Vertretung geschlossen Auch die Vertretung braucht eine entsprechende Gewerbeberechtigung fuumlr die Personen-betreuung Tipp Es empfiehlt sich dass der Betreuer einen Vertrag mit seiner Vertretung abschlieszligt in dem vereinbart wird dass die Vertretung alle Leistungen die der Betreuer zu erbringen hat fuumlr diesen erbringen muss und in dem die Houmlhe des Entgelts fuumlr die Vertretung fest-gelegt wird

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Achtung Die Vertretung darf nur dann pflegerische Taumltigkeiten durchfuumlhren wenn ihr diese entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen von einem Arzt oder einer Krankenschwester ndash nach entsprechender Einschulung ndash uumlbertragen wurden Tipp In den Handlungsleitlinien koumlnnen weitere Vereinbarungen getroffen werden wie im Fall einer Erkrankung des Betreuers vorzugehen ist (zB jeden direkten Kontakt mit der betreuten Person vermeiden) Gewerbetreibende haben die Moumlglichkeit Personen anzustellen die sie dann auch als Ver-treter schicken koumlnnen Achtung Solche bei Personenbetreuern Beschaumlftigte unterliegen den normalen arbeitszeit-rechtlichen Regelungen da auf sie das Hausbetreuungsgesetz mit seinen Sonderregelungen nicht anzuwenden ist Eine 24-Stunden-Betreuung kann daher keinesfalls durch einen Ange-stellten eines Betreuers erfolgen Auch darf ein Angestellter keine pflegerischen Taumltigkeiten durchfuumlhren Achtung Selbstaumlndige Betreuer koumlnnen ihre Vertretung frei waumlhlen Es empfiehlt sich na-tuumlrlich auf Wuumlnsche der betreuten Person Ruumlcksicht zu nehmen

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist)

Hier gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie zu Punkt 9f

10 Wie erfuumlllen Personenbetreuer ihre Verpflichtung ihre Taumltigkeit als Personenbetreuer ausreichend zu dokumentieren (sect 1 Abs 4 Ausuumlbungsregeln)

Die von den Gewerbetreibenden erbrachten Dienstleistungen sind ausreichend und regel-maumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Im Folgenden werden Taumltigkeiten die im Rahmen des Gewerbes erbracht werden koumlnnen beispielhaft angefuumlhrt In der Checkliste koumlnnen die durchgefuumlhrten Taumltigkeiten abgehakt bzw kurz beschrieben werden (zB Zubereitung von Mahlzeiten Fruumlhstuumlck Jause etc) Die Liste ist natuumlrlich beliebig erweiterbar

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Datum xxxxxxxx 0-6 Uhr 6-12 Uhr 12-18 Uhr 18-0 Uhr

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Zubereitung von Mahlzeiten

Vornahme von Besorgungen

Reinigungstaumltigkeiten

- Saugen

- Staubwischen

- Bad WC

Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima (zB Luumlften)

Betreuung von Pflanzen und Tieren

- Gieszligen

- Fuumlttern

- Waschen

- Tierarzt

Waumlscheversorgung

- Waschen

- Buumlgeln

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung

Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

Unterstuumltzung bei Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme

Unterstuumltzung bei Arzneimitteleinnahme

Unterstuumltzung bei Koumlrperpflege

Unterstuumltzung bei Toilettengang und aumlhnliches

Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen Gehen

Gesellschafterfunktion

Gesellschaft leisten (zB gemeinsam TV schauen)

Fuumlhren von Konversation

Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

- Begleitung zu Familie Freunden Bekannten

- Schreiben von Briefen E-Mails etc

Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

- Spazieren gehen

- Arztbesuche

- Begleitung zu Veranstaltungen

Uumlbertragene pflegerische Taumltigkeiten

Verabreichung von Medikamenten

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

Sonstiges

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11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

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Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

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13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

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BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

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ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

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C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

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2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

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(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

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(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

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2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

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Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

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Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

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2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

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Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

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2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

Page 8: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

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Ausschlussgruumlnde sind Nicht getilgte Vorstrafe wegen betruumlgerischer Krida Schaumldigung fremder Glaumlubiger

Beguumlnstigung eines Glaumlubigers Sozialbetrugs bei Beitraumlgen und Zuschlaumlgen nach dem Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungsgesetz organisierter Schwarzarbeit oder grob fahrlaumlssiger Beeintraumlchtigung von Glaumlubigerinteressen

Nicht getilgte Vorstrafe wegen einer sonstigen strafbaren Handlung mit Verurteilung zu einer ndash wenn auch bedingten - Freiheitsstrafe von uumlber 3 Monaten oder einer Geldstrafe von mehr als 180 Tagessaumltzen Mangels Festsetzung der Strafe in Tagessaumltzen ist auf die Ersatzfreiheitsstrafe abzustellen Im Falle der Verhaumlngung einer Freiheits- und Geldstrafe sind Freiheits- und Ersatzfreiheitsstrafe zu addieren Kein Ausschlussgrund liegt bei Verurteilungen nach dem Jugendgerichtsgesetz vor

Bestrafung durch die Finanzbehoumlrde wegen bestimmter Finanzvergehen (Schmuggel Hinterziehung von Eingangs- oder Ausgangsabgaben Abgabenhehlerei Hinterziehung von Monopoleinnahmen vorsaumltzlichem Eingriff in ein staatliches Monopolrecht oder Monopolhehlerei) mit einer Geldstrafe von mehr als 726 EUR oder mit Geld- und Freiheitsstrafe sofern seit der Bestrafung noch nicht 5 Jahre vergangen sind

Achtung Die oben genannten Gewerbeausschlussgruumlnde gelten auch dann wenn vergleichbare Tatbestaumlnde im Ausland verwirklicht wurden Gerichtliche Verlustigerklaumlrung eines Gewerbes oder Entziehung einer Gewerbeberechtigung durch die Bezirksverwaltungsbehoumlrde auf Grund schwerwiegender Verstoumlszlige gegen Gewerbeausuumlbungsvorschriften oder Schutzinteressen wenn durch die angestrebte Gewerbeausuumlbung der Zweck der Verlustigerklaumlrung oder Entziehung vereitelt werden koumlnnte Hinweis Schutzinteressen sind Vermeidung der illegalen Beschaumlftigung der Kinderpornographie des Suchtgiftkonsums der illegalen Prostitution und der Diskriminierung von Personen zB aus rassistischen oder religioumlsen Gruumlnden oder wegen einer Behinderung udgl

3b Koumlnnen auslaumlndische Personenbetreuer das Gewerbe anmelden

Staatsangehoumlrige von EU- oder EWR-Vertragsstaaten bzw der Schweiz koumlnnen sich auf die

Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit berufen und duumlrfen das Gewerbe grundsaumltzlich wie Oumlsterreicher anmelden und ausuumlben Vor der Aufnahme ihrer Taumltigkeit im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit (ANM voruumlbergehende Taumltigkeit) muumlssen sie ihre Taumltigkeit dem Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort melden und die Meldung ist ins Dienstleisterregister einzutragen Die Anzeige ist jaumlhrlich zu erneuern

Wollen diese Staatsangehoumlrigen durchgehend laumlnger als drei Monate in Oumlsterreich bleiben muumlssen sie in Oumlsterreich ein eigenes freies Gewerbe bdquoPersonenbetreuungldquo anmelden

Staatsangehoumlrige von Drittstaaten die in Oumlsterreich einer selbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit

laumlnger als sechs Monate nachgehen wollen benoumltigen einen Aufenthaltstitel nach dem Niederlassung- und Aufenthaltsgesetz Der Aufenthaltstitel muss die Ausuumlbung der selbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit umfassen

Soll die gewerbliche Taumltigkeit fuumlr weniger als sechs Monate ausgeuumlbt werden muss ein Aufenthalts-Reisevisum beantragt werden

Erstantraumlge auf Erteilung eines Aufenthaltstitels sind vor der Einreise nach Oumlsterreich im Ausland bei der oumlsterreichischen Vertretungsbehoumlrde (Botschaft Generalkonsulat) persoumlnlich zu stellen Die Entscheidung ist im Ausland abzuwarten

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Achtung Zur Erlangung des Aufenthaltstitels ist eine Bescheinigung der fuumlr den voraus-sichtlichen Gewerbestandort zustaumlndigen Bezirksverwaltungsbehoumlrde vorzulegen dass saumlmtliche Voraussetzungen ndash ausgenommen die erforderliche Aufenthaltsgenehmigung - zur Ausuumlbung des betreffenden Gewerbes vorliegen

3c Wo und wie melden Personenbetreuer das Gewerbe an

Das freie Gewerbe der Personenbetreuung ist bei der Gewerbebehoumlrde anzumelden Ge-werbebehoumlrde ist die Bezirksverwaltungsbehoumlrde des Gewerbestandorts Die Anmeldung kann samt Unterlagen persoumlnlich per Post per Telefax im Wege automationsunterstuumltzter Datenuumlbertragung (zB per E-Mail oder Internet) oder in jeder anderen technischen Weise wie im Wege der Wirtschaftskammer bei der Gewerbebehoumlrde eingebracht werden Tipp In der Praxis kann es hilfreich sein wenn zuerst die zustaumlndige Wirtschaftskammer (Bezirksstelle oder Gruumlnder-Service) kontaktiert wird Diese steht mit Beratung in gewerbe- arbeits- sozialversicherungs- und steuerrechtlichen Fragen zur Verfuumlgung Von dort aus kann auch eine Online-Gewerbeanmeldung durchfuumlhrt werden

3d Welche Unterlagen muumlssen Personenbetreuer vorlegen

Zur Gewerbeanmeldung sind folgende Unterlagen vorzulegen Guumlltiger Reisepass oder Geburtsurkunde und Staatsbuumlrgerschaftsnachweis bzw zur Ge-

werbeausuumlbung erforderlicher Aufenthaltstitel bei Drittstaatsangehoumlrigen

Heiratsurkunde Scheidungsurkunde (jeweils nur im Fall der Namensaumlnderung)

Meldebestaumltigung (nicht noumltig bei Wohnsitz in Oumlsterreich)

Strafregisterbescheinigung seines Herkunfts- bzw bisherigen Aufenthaltsstaates Gilt fuumlr Personen die nicht oder weniger als fuumlnf Jahre in Oumlsterreich wohnhaft sind

Bestaumltigung der zustaumlndigen Wirtschaftskammer nach dem Neugruumlndungsfoumlrderungsge-setz (NeuFoumlG) im Falle einer Neugruumlndung

Die Gewerbeanmeldung hat die genaue Bezeichnung des Gewerbes - hier freies Gewerbe bdquoPersonenbetreuungldquo - und den in Aussicht genommenen Standort zu enthalten

3e Wo ist der Gewerbestandort

Wird der Personenbetreuer nur stundenweise und ev fuumlr mehrere Personen taumltig so wird er entweder ein eigenes Buumlro haben von dem aus er seine Taumltigkeit organisiert oder von zu Hause aus arbeiten In diesen Faumlllen ist Gewerbestandort entweder das bdquoBuumlroldquo oder die eigene Wohnung Als Gewerbestandort kommt beispielsweise auch der Sitz der Vermitt-lungsagentur in Frage die den Betreuer vermittelt hat Betreut ein Gewerbetreibender eine Person rund um die Uhr und wohnt auch bei der betreuungsbeduumlrftigen Person so kann sein Gewerbestandort die Wohnung des Betreu-ungsbeduumlrftigen sein wenn er keinen anderen Standort (Buumlro oder Wohnung) im Inland hat Tipp Es ist aus rechtlichen Gruumlnden in jedem Fall ratsam einen anderen Standort als die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort zu waumlhlen Wird jedoch die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort gewaumlhlt ist zu empfehlen dass die Erlaubnis die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort

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angeben zu duumlrfen im Betreuungsvertrag festgehalten wird Es ist auch zu raten den Vermieter ndash sofern die zu betreuende Person nur Mieter ist ndash von der Ausuumlbung des Gewerbes in der Wohnung zu verstaumlndigen Fuumlr den Fall der Anmeldung des Gewerbes am Standort der Wohnung der betreuungsbe-duumlrftigen Person ist es ratsam wenn der Personenbetreuer der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen eine Vollmacht erteilt damit diesedieser dann bei Beendigung des Betreuungsverhaumlltnisses allenfalls die notwendigen Behoumlrdenwege (zB Verlegung des Gewerbestandorts Ruhendmeldung des Gewerbes) an Stelle des Personenbetreuers vornehmen kann

3f Was kostet die Gewerbeanmeldung

Die Gewerbeanmeldung ist kostenlos

3g Ab wann darf das Gewerbe ausgeuumlbt werden

Bereits mit dem vollstaumlndigen Einlangen der Anmeldungsunterlagen kann mit der gewerblichen Taumltigkeit sofort begonnen werden wenn alle Voraussetzungen vorliegen Innerhalb von drei Monaten hat die Behoumlrde ndash bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen - den Anmelder in das GISA (Gewerbeinformationssystem Austria) einzutragen und durch Uumlbermittlung eines Auszuges aus dem GISA von der Eintragung zu verstaumlndigen

4 Wie melden sich Personenbetreuer bei der Sozialversicherung an

Eine gewerbliche Taumltigkeit aufgrund einer oumlsterreichischen Gewerbeanmeldung fuumlhrt zu einer Pflichtversicherung in der Kranken- Pensions- Unfall- und Arbeitslosenversicherung (dies gilt somit auch fuumlr Auslaumlnder die sich in Oumlsterreich zulaumlssiger Weise niederlassen) Seit 112008 ist auch der Anspruch auf Betriebliche Vorsorge (bdquoAbfertigung neuldquo) erfasst Die Anmeldung bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) hat innerhalb eines Monats zu erfolgen Obwohl die Gewerbebehoumlrde die Gewerbeanmeldung der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft mitteilt ist auch der Gewerbetreibende verpflichtet sich selbst bei der SVA zu melden Tipp Die gesonderte Meldung bei der SVA kann entfallen wenn sie im Rahmen der Gruumlndungsberatung bei der Wirtschaftskammer erfolgt Tipp Unter bestimmten Voraussetzungen besteht fuumlr Kleingewerbetreibende die Moumlglich-keit eine Ausnahme von der Kranken- und Pensionsversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversicherungsgesetz (GSVG) zu erwirken Diese haben dann nur mehr die Verpflichtung den Unfallversicherungsbeitrag zu bezahlen Tipp Fuumlr Neugruumlnder sind die Sozialversicherungsbeitraumlge in den ersten drei Jahren ihrer selbstaumlndigen gewerblichen Taumltigkeit niedriger als bei einer laufenden Erwerbstaumltigkeit um den Berufseinstieg zu erleichtern Besteht in Oumlsterreich eine Pflichtversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversiche-rungsgesetz (diese ist nicht von der Staatsbuumlrgerschaft abhaumlngig sondern haumlngt von der Mitgliedschaft zu einer der Wirtschaftskammern ab) so sind auch Kinder als Angehoumlrige bis zur Vollendung des 18 Lebensjahres grundsaumltzlich in der Krankenversicherung mitversichert Eine Anspruchsberechtigung besteht allerdings nur wenn der gewoumlhnliche Aufenthalt in Oumlsterreich und keine eigene Pflichtversicherung besteht Nach dem 18 Lebensjahr besteht

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die Mitversicherung grundsaumltzlich nur fuumlr Kinder in Ausbildung und Studierende bis zur Vollendung des 27 Lebensjahres Sind Personen neben ihrer gewerblichen Taumltigkeit auch unselbstaumlndig beschaumlftigt (zB eine Krankenschwester arbeitet unselbstaumlndig in einem Krankenhaus hat aber auch das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet und uumlbt dieses neben ihrer Taumltigkeit im Krankenhaus aus) so sind sie durch ihre Gewerbeanmeldung auch als Gewerbetreibende kranken- unfall- und pensionsversichert die Beitraumlge haben sie zusaumltzlich von ihren selbstaumlndigen Einkuumlnften zu entrichten Sie sind somit grundsaumltzlich mehrfach versichert Wird hingegen jemand im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit in Oumlsterreich erwerbstaumltig faumlllt er beim Vorliegen von steuer- und sozialversicherungspflichtigen Einkuumlnften in seinem Wohnsitzstaat in das dortige System der sozialen Sicherheit Dies gilt auch wenn der Personenbetreuer zwar auch in Oumlsterreich einen Wohnsitz hat sein Lebensmittelpunkt aber nach wie vor in seinem Heimatstaat liegt Hat der Personenbetreuer jedoch seinen Wohnsitz und Lebensmittelpunkt in Oumlsterreich so faumlllt er grundsaumltzlich unter die oumlsterreichische Sozialversicherungspflicht Er ist jedoch dann in seinem Heimatstaat sozialversichert wenn er neben der selbstaumlndigen Personenbetreuung auch noch eine unselbstaumlndige Taumltigkeit in seinem Heimatstaat ausuumlbt

5 Werden Personenbetreuer Mitglieder der Wirtschaftskammer

Mit der Erlangung der Gewerbeberechtigung in Oumlsterreich entsteht automatisch Mitglied-schaft bei der Wirtschaftskammer Oumlsterreich und den dazugehoumlrigen Teilorganisationen Der Standort des Gewerbebetriebes und der Taumltigkeitsbereich bestimmen die Zugehoumlrigkeit zur Landeskammer und den Fachorganisationen Von der zustaumlndigen Fachorganisation im Bundesland des Standortes erhaumllt man in Folge weitere Informationen zur Mitgliedschaft Informationsangebote Beitragszahlung usw Unternehmer deren steuerbare Umsaumltze 150000 EUR jaumlhrlich nicht uumlberschreiten und die keine Dienstnehmer beschaumlftigen haben nur die Grundumlage an die jeweilige Landeskammer zu bezahlen Die Houmlhe der Grundumlage wird von der zustaumlndigen Fachgruppe festgesetzt Fuumlr selbstaumlndige Personenbetreuer variiert die Grundumlage je nach Bundesland zwischen 55 EUR und 120 EUR Tipp Die genaue Houmlhe der Grundumlage ist bei der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung im jeweiligen Bundesland zu erfragen

6 Worauf muss bei Abschluss des Betreuungsvertrags geachtet werden (sect 2 Ausuumlbungsregeln)

Der Betreuungsvertrag (Vertrag zwischen dem selbstaumlndigen Personenbetreuer und der betreuungsbeduumlrftigen Person) muss schriftlich geschlossen werden Eine Abschrift ist dem Vertragspartner zu uumlberlassen Die einzelnen Inhalte des Vertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben Der Vertrag muss folgenden Mindestinhalt (sect 2 Abs 2 Ausuumlbungsregeln) umfassen

a Name (Firma) und Anschrift der Vertragsteile Vertragsteile sind der Gewerbetreibende und der Betreute oder sein gesetzlicher

Vertreter oder ein Angehoumlriger des Betreuten

Die Anschrift des Gewerbetreibenden ist seine guumlltige Wohnadresse (auch im Aus-land) oder sein Gewerbestandort

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Tipp Besteht eine Adresse in Oumlsterreich und im Ausland empfiehlt es sich beide Adressen anzufuumlhren damit der Gewerbetreibende im Notfall auch bei Aufenthalt im Ausland erreicht werden kann

b Beginn und Dauer des Werkvertrages

Die Dauer des Werkvertrages kann nach Belieben vereinbart werden Es koumlnnen auch mehrere Werkvertraumlge hintereinander abgeschlossen werden

c Leistungsinhalte

Dazu zaumlhlen insbesondere Haushaltsnahe Dienstleistungen zB Zubereitung von Mahlzeiten Vornahme von

Besorgungen Reinigungstaumltigkeiten Durchfuumlhrung von Hausarbeiten und Boten-gaumlngen Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima Betreuung von Tieren und Pflanzen Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestel-lung bei alltaumlglichen Verrichtungen

Gesellschafterfunktion zB Gesellschaft leisten Fuumlhren von Konversation Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

allfaumlllige von Arzt oder Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes der Gesundheits- und Krankenpflege uumlbertragene aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten

d Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO (s dazu Punkt 7)

e Eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls

die Namen und Kontaktadressen des Vertretersder Vertreter

Achtung Es empfiehlt sich im Vertrag klarzustellen dass der Betreuer sich jederzeit vertreten lassen kann und im Falle seiner Verhinderung rechtzeitig fuumlr eine Vertretung sorgen wird Es liegt im Wesen der Selbstaumlndigkeit dass sich Gewerbetreibende jederzeit durch Personen ihrer Wahl vertreten lassen duumlrfen Die Angabe der Namen und Kontaktadressen der Vertreter ist daher nicht notwendig

f Die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der Ge-

werbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt

g Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei zwingend vorzuse-hen ist dass der Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgeloumlst wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

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Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsver-haumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Wechsels in ein Heim vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heim-wechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlber-gabe putzen) Ebenso empfiehlt es sich eine Beendigung fuumlr den Fall des Todes des Betreuers vorzusehen

Tipp Sollte vorgesehen sein dass die Gewerbetreibenden bei der zu betreuenden Person wohnen und auch dort ihren Gewerbestandort haben empfiehlt es sich dies ausdruumlcklich im Vertrag festzuhalten

7 Handlungsleitlinien (sect 160 Abs 2 Z 1 GewO)

Der Personenbetreuer ist verpflichtet mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen Die Handlungsleitlinien muumlssen insbesondere die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle der erkennbaren Verschlechterung des Zustandsbildes enthalten Die Handlungsleitlinien sind verpflichtend im Betreuungsvertrag festzulegen Denkbare Beispiele fuumlr Handlungsleitlinien Fuumlr den Alltag

Auflistung der Taumltigkeiten die verrichtet werden sollen zB Zubereitung von Mahlzeiten Waumlsche waschen Versorgung des Haustieres

Tipp Die Formulierung der Taumltigkeiten ist so zu waumlhlen dass der Charakter der Selbstaumlndigkeit gewahrt bleibt Nicht mit dem Charakter der Selbstaumlndigkeit zu vereinbaren waumlren zB Handlungsleitlinien folgender Art Der Betreuer hat jeden Tag um 900 ein Fruumlhstuumlck zu richtigen um 1000 die Blumen zu gieszligen um 1100 staubzusaugen um 1200 ein warmes Mittagessen zuzubereiten etc

Allfaumlllige Anwesenheitspflichten zB Der Betreuer hat jedenfalls anwesend zu sein wenn der Arzt zur Kontrolle kommt

Tipp Anwesenheitspflichten sollten ndash wenn uumlberhaupt - nur im unbedingt notwen-digen Ausmaszlig festgelegt werden da es im Wesen der Selbstaumlndigkeit liegt die Arbeit frei einteilen und inhaltlich bestimmen zu koumlnnen

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal woumlchentlich telefonisch uumlber den Zustand der betreuten Person zu informieren

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal im Monat persoumlnlich uumlber den Zustand der betreuten Person zu berichten

Der Betreuer hat den Arzt (Name) der betreuten Person (Name) x-mal im Monat zur Kontrolle des Gesundheitszustands der betreuten Person beizuziehen

Der Betreuer hat die betreute Person (Name) x mal im Monat zum Arzt (Name) zu begleiten

Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit dafuumlr zu sorgen dass andere Betreuer alle fuumlr die Betreuung wesentlichen Informationen erhalten

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Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit eine Kontaktadresse und Telefonnum-mer zu hinterlassen unter der er im Notfall zu erreichen ist

Fuumlr den Notfall

In einem Notfall bei massiver Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person insbesondere bei Atemnot starker Uumlbelkeit Ohnmacht Laumlhmungserscheinungen Kraumlmpfen Schmerzen im Herzbereich ist unverzuumlglich die Rettung (144) zu verstaumlndigen

Es sind Maszlignahmen der Ersten Hilfe zu setzen

Bei einer Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist unverzuumlglich der Hausarzt (Name) zu verstaumlndigen

In einem Notfall oder bei Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist der Angehoumlrige (Name) unverzuumlglich zu verstaumlndigen

8 Wie meldet man einen Wohnsitz in Oumlsterreich an

Innerhalb von drei Kalendertagen ist die Meldung der Wohnsitzaufnahme am zustaumlndigen Gemeindeamt oder Magistrat vorzunehmen Die Abmeldung kann bei Aufgabe der Unterkunft fruumlhestens drei Tage vor Abreise erfolgen Die Anmeldung eines Wohnsitzes ist kostenlos Mitzubringen sind

Meldezettel-Formular das vom Unterkunftgeber (also dem Wohnungseigentuumlmer bzw Hauptmieter) unterschrieben sein muss

Reisepass

Geburtsurkunde

Nachweis des akademischen Grades (sofern vorhanden)

Meldezettel-Formular httpswwwhelpgvatPortalNodehlpdpublicresourcesdocumentsmeldezettelpdf Achtung Die Nichterfuumlllung der gesetzlichen Meldepflicht ist eine Verwaltungsuumlbertretung und kann mit Geldstrafe bis zu 726 EUR bestraft werden Wohnt der Betreuer bei der betreuten Person und hat die betreute Person Grund zur Annahme dass der Betreuer seiner Meldepflicht nicht nachgekommen ist muss sie dies der Meldebehoumlrde innerhalb von 14 Tagen mitteilen Tipp Ist die zu betreuende Person nur Mieter der Wohnung ist es ratsam den Vermieter davon zu verstaumlndigen dass ein Betreuer bei ihr wohnt Tipp Die Wohnsitzverlegung vom Ausland nach Oumlsterreich begruumlndet den Anspruch be-stimmte Guumlter des persoumlnlichen Bedarfs zollfrei als Uumlbersiedlungsgut nach Oumlsterreich zu bringen (s auch bei FAQ)

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WAumlHREND DER TAumlTIGKEIT

9 Was passiert wenn hellip - Notfaumllle Krankheit Abwesenheiten etc

9a Die betreute Person hat einen Notfall

Es ist entsprechend den Handlungsleitlinien (s Punkt 7) vorzugehen Insbesondere sind Rettung oder Notarzt (144) zu verstaumlndigen Erste-Hilfe-Maszlignahmen sind zu setzen Beim Notruf 144 wird man Folgendes gefragt

Wo genau ist der Notfallort

Genaue Adresse Stiege Stock Tuumlrnummer

Zufahrtsmoumlglichkeit

Wie lautet Ihre Ruumlckrufnummer

Was ist passiert

Wie alt ist die Patientin oder der Patient

Atmet er oder sie

Ist er oder sie bei Bewusstsein

Erst auflegen wenn der Bedienstete alle Daten bestaumltigt hat und dem Anrufer versichert Wir kommen Wenn es die Situation zulaumlsst waumlre es hilfreich das Rettungsteam vor dem Haus zu empfangen und zum Patienten zu fuumlhren Nach Verstaumlndigung von RettungNotarzt sind die Angehoumlrigen zu kontaktieren

9b Die betreute Person wird krank

Bei den ersten Anzeichen einer Krankheit Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person etc ist der Hausarzt zu verstaumlndigen Ebenso sind die Angehoumlrigen zu informieren Der Hausarzt entscheidet auf welche Weise die betreute Person zu Hause weiter betreut werden kann oder ob sie in ein Krankenhaus eingeliefert wird Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes bleibt der Vertrag zwischen Betreuer und der be-treuten Person grundsaumltzlich aufrecht wenn im Vertrag nicht ausdruumlcklich vereinbart ist dass ein Krankenhausaufenthalt (allenfalls ab einer gewissen Dauer) zu einem Ende des Vertragsverhaumlltnisses fuumlhrt Der Betreuer hat seine Leistungen ndash so weit wie moumlglich ndash weiter zu erbringen und die betreute Person hat das vereinbarte Werkentgelt zu bezahlen

9c Die betreute Person wechselt endguumlltig in ein Heim

Das Taumltigkeitsspektrum der Gewerbetreibenden umfasst auch die praktische Vorbereitung auf einen Ortswechsel also auch auf einen Wechsel in ein Heim Darunter fallen einerseits alle organisatorischen Aspekte eines solchen Wechsels (zB Nachsendeauftrag bei der Post als Bote zu uumlberbringen Angehoumlrige und Freunde der betreuten Person von dem Wechsel

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verstaumlndigen einen neuen Platz fuumlr das Haustier suchen) andererseits auch eine Vorberei-tung auf den Wechsel in dem Sinn dass zB mit der betreuten Person das Heim vorher besucht wird uumlber den Heimwechsel gesprochen wird Abschiedsbesuche organisiert werden Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Heimwechsels vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heimwechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB die Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlbergabe putzen)

9d Die betreute Person stirbt

Stirbt die betreute Person zu Hause so ist jedenfalls der Totenbeschauer (das ist meist der Gemeindearzt) zu holen der den Tod feststellt Die Angehoumlrigen sind unverzuumlglich zu in-formieren Der Betreuungsvertrag endet jedenfalls mit dem Tod der betreuten Person Bereits im Voraus erhaltenes Entgelt ist anteilig zuruumlckzuzahlen Eine Endabrechnung im Haushaltsbuch hat zu erfolgen

9e Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Betreuern

Werden zwei (oder mehrere) Betreuer abwechselnd fuumlr eine Person taumltig so besteht jeweils ein eigenes Vertragsverhaumlltnis zwischen der betreuten Person und den einzelnen Betreuern Fuumlr die betreute Person selbst aumlndert sich daher ndash auszliger in der Person des Betreuers ndash nichts Auch fuumlr die Betreuer aumlndert sich nichts Sie muumlssen auch im Falle einer zwei- oder mehr-woumlchigen Abwesenheit ihre Gewerbeberechtigung nicht zuruumlcklegen oder ruhend melden Ebenso wenig muumlssen sie ndash auch bei einer Ausreise aus Oumlsterreich - ihren Wohnsitz in Oumlster-reich abmelden Tipp Es ist ratsam in den Handlungsleitlinien auch Regelungen fuumlr den Wechsel zwischen den Betreuern vorzusehen So ist zB der nachfolgende Betreuer ausreichend uumlber den Zu-stand der betreuten Person zu informieren Es hat auch eine ordentliche Uumlbergabe der Betreuungsdokumentation und des Haushaltsbuches zu erfolgen

9f Der Betreuer wird krank

Die Betreuer sind vertraglich verpflichtet die vereinbarten Betreuungsleistungen zu erbringen Sind sie ndash aus welchem Grund auch immer ndash daran gehindert so haben sie fuumlr ihre Vertretung zu sorgen Wird der Betreuer daher krank muss er eine Vertretung zu der betreuten Person schicken Die Vertretung hat alle Leistungen so zu erbringen wie der Betreuer selbst Es wird kein Vertrag zwischen der betreuten Person und der Vertretung geschlossen Auch die Vertretung braucht eine entsprechende Gewerbeberechtigung fuumlr die Personen-betreuung Tipp Es empfiehlt sich dass der Betreuer einen Vertrag mit seiner Vertretung abschlieszligt in dem vereinbart wird dass die Vertretung alle Leistungen die der Betreuer zu erbringen hat fuumlr diesen erbringen muss und in dem die Houmlhe des Entgelts fuumlr die Vertretung fest-gelegt wird

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Achtung Die Vertretung darf nur dann pflegerische Taumltigkeiten durchfuumlhren wenn ihr diese entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen von einem Arzt oder einer Krankenschwester ndash nach entsprechender Einschulung ndash uumlbertragen wurden Tipp In den Handlungsleitlinien koumlnnen weitere Vereinbarungen getroffen werden wie im Fall einer Erkrankung des Betreuers vorzugehen ist (zB jeden direkten Kontakt mit der betreuten Person vermeiden) Gewerbetreibende haben die Moumlglichkeit Personen anzustellen die sie dann auch als Ver-treter schicken koumlnnen Achtung Solche bei Personenbetreuern Beschaumlftigte unterliegen den normalen arbeitszeit-rechtlichen Regelungen da auf sie das Hausbetreuungsgesetz mit seinen Sonderregelungen nicht anzuwenden ist Eine 24-Stunden-Betreuung kann daher keinesfalls durch einen Ange-stellten eines Betreuers erfolgen Auch darf ein Angestellter keine pflegerischen Taumltigkeiten durchfuumlhren Achtung Selbstaumlndige Betreuer koumlnnen ihre Vertretung frei waumlhlen Es empfiehlt sich na-tuumlrlich auf Wuumlnsche der betreuten Person Ruumlcksicht zu nehmen

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist)

Hier gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie zu Punkt 9f

10 Wie erfuumlllen Personenbetreuer ihre Verpflichtung ihre Taumltigkeit als Personenbetreuer ausreichend zu dokumentieren (sect 1 Abs 4 Ausuumlbungsregeln)

Die von den Gewerbetreibenden erbrachten Dienstleistungen sind ausreichend und regel-maumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Im Folgenden werden Taumltigkeiten die im Rahmen des Gewerbes erbracht werden koumlnnen beispielhaft angefuumlhrt In der Checkliste koumlnnen die durchgefuumlhrten Taumltigkeiten abgehakt bzw kurz beschrieben werden (zB Zubereitung von Mahlzeiten Fruumlhstuumlck Jause etc) Die Liste ist natuumlrlich beliebig erweiterbar

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Datum xxxxxxxx 0-6 Uhr 6-12 Uhr 12-18 Uhr 18-0 Uhr

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Zubereitung von Mahlzeiten

Vornahme von Besorgungen

Reinigungstaumltigkeiten

- Saugen

- Staubwischen

- Bad WC

Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima (zB Luumlften)

Betreuung von Pflanzen und Tieren

- Gieszligen

- Fuumlttern

- Waschen

- Tierarzt

Waumlscheversorgung

- Waschen

- Buumlgeln

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung

Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

Unterstuumltzung bei Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme

Unterstuumltzung bei Arzneimitteleinnahme

Unterstuumltzung bei Koumlrperpflege

Unterstuumltzung bei Toilettengang und aumlhnliches

Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen Gehen

Gesellschafterfunktion

Gesellschaft leisten (zB gemeinsam TV schauen)

Fuumlhren von Konversation

Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

- Begleitung zu Familie Freunden Bekannten

- Schreiben von Briefen E-Mails etc

Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

- Spazieren gehen

- Arztbesuche

- Begleitung zu Veranstaltungen

Uumlbertragene pflegerische Taumltigkeiten

Verabreichung von Medikamenten

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

Sonstiges

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11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

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Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

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13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

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BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

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ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

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C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

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2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

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(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

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(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

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2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

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Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

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Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

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2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

50

(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

51

Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

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2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

Page 9: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

9

Achtung Zur Erlangung des Aufenthaltstitels ist eine Bescheinigung der fuumlr den voraus-sichtlichen Gewerbestandort zustaumlndigen Bezirksverwaltungsbehoumlrde vorzulegen dass saumlmtliche Voraussetzungen ndash ausgenommen die erforderliche Aufenthaltsgenehmigung - zur Ausuumlbung des betreffenden Gewerbes vorliegen

3c Wo und wie melden Personenbetreuer das Gewerbe an

Das freie Gewerbe der Personenbetreuung ist bei der Gewerbebehoumlrde anzumelden Ge-werbebehoumlrde ist die Bezirksverwaltungsbehoumlrde des Gewerbestandorts Die Anmeldung kann samt Unterlagen persoumlnlich per Post per Telefax im Wege automationsunterstuumltzter Datenuumlbertragung (zB per E-Mail oder Internet) oder in jeder anderen technischen Weise wie im Wege der Wirtschaftskammer bei der Gewerbebehoumlrde eingebracht werden Tipp In der Praxis kann es hilfreich sein wenn zuerst die zustaumlndige Wirtschaftskammer (Bezirksstelle oder Gruumlnder-Service) kontaktiert wird Diese steht mit Beratung in gewerbe- arbeits- sozialversicherungs- und steuerrechtlichen Fragen zur Verfuumlgung Von dort aus kann auch eine Online-Gewerbeanmeldung durchfuumlhrt werden

3d Welche Unterlagen muumlssen Personenbetreuer vorlegen

Zur Gewerbeanmeldung sind folgende Unterlagen vorzulegen Guumlltiger Reisepass oder Geburtsurkunde und Staatsbuumlrgerschaftsnachweis bzw zur Ge-

werbeausuumlbung erforderlicher Aufenthaltstitel bei Drittstaatsangehoumlrigen

Heiratsurkunde Scheidungsurkunde (jeweils nur im Fall der Namensaumlnderung)

Meldebestaumltigung (nicht noumltig bei Wohnsitz in Oumlsterreich)

Strafregisterbescheinigung seines Herkunfts- bzw bisherigen Aufenthaltsstaates Gilt fuumlr Personen die nicht oder weniger als fuumlnf Jahre in Oumlsterreich wohnhaft sind

Bestaumltigung der zustaumlndigen Wirtschaftskammer nach dem Neugruumlndungsfoumlrderungsge-setz (NeuFoumlG) im Falle einer Neugruumlndung

Die Gewerbeanmeldung hat die genaue Bezeichnung des Gewerbes - hier freies Gewerbe bdquoPersonenbetreuungldquo - und den in Aussicht genommenen Standort zu enthalten

3e Wo ist der Gewerbestandort

Wird der Personenbetreuer nur stundenweise und ev fuumlr mehrere Personen taumltig so wird er entweder ein eigenes Buumlro haben von dem aus er seine Taumltigkeit organisiert oder von zu Hause aus arbeiten In diesen Faumlllen ist Gewerbestandort entweder das bdquoBuumlroldquo oder die eigene Wohnung Als Gewerbestandort kommt beispielsweise auch der Sitz der Vermitt-lungsagentur in Frage die den Betreuer vermittelt hat Betreut ein Gewerbetreibender eine Person rund um die Uhr und wohnt auch bei der betreuungsbeduumlrftigen Person so kann sein Gewerbestandort die Wohnung des Betreu-ungsbeduumlrftigen sein wenn er keinen anderen Standort (Buumlro oder Wohnung) im Inland hat Tipp Es ist aus rechtlichen Gruumlnden in jedem Fall ratsam einen anderen Standort als die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort zu waumlhlen Wird jedoch die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort gewaumlhlt ist zu empfehlen dass die Erlaubnis die Wohnung der zu betreuenden Person als Gewerbestandort

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angeben zu duumlrfen im Betreuungsvertrag festgehalten wird Es ist auch zu raten den Vermieter ndash sofern die zu betreuende Person nur Mieter ist ndash von der Ausuumlbung des Gewerbes in der Wohnung zu verstaumlndigen Fuumlr den Fall der Anmeldung des Gewerbes am Standort der Wohnung der betreuungsbe-duumlrftigen Person ist es ratsam wenn der Personenbetreuer der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen eine Vollmacht erteilt damit diesedieser dann bei Beendigung des Betreuungsverhaumlltnisses allenfalls die notwendigen Behoumlrdenwege (zB Verlegung des Gewerbestandorts Ruhendmeldung des Gewerbes) an Stelle des Personenbetreuers vornehmen kann

3f Was kostet die Gewerbeanmeldung

Die Gewerbeanmeldung ist kostenlos

3g Ab wann darf das Gewerbe ausgeuumlbt werden

Bereits mit dem vollstaumlndigen Einlangen der Anmeldungsunterlagen kann mit der gewerblichen Taumltigkeit sofort begonnen werden wenn alle Voraussetzungen vorliegen Innerhalb von drei Monaten hat die Behoumlrde ndash bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen - den Anmelder in das GISA (Gewerbeinformationssystem Austria) einzutragen und durch Uumlbermittlung eines Auszuges aus dem GISA von der Eintragung zu verstaumlndigen

4 Wie melden sich Personenbetreuer bei der Sozialversicherung an

Eine gewerbliche Taumltigkeit aufgrund einer oumlsterreichischen Gewerbeanmeldung fuumlhrt zu einer Pflichtversicherung in der Kranken- Pensions- Unfall- und Arbeitslosenversicherung (dies gilt somit auch fuumlr Auslaumlnder die sich in Oumlsterreich zulaumlssiger Weise niederlassen) Seit 112008 ist auch der Anspruch auf Betriebliche Vorsorge (bdquoAbfertigung neuldquo) erfasst Die Anmeldung bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) hat innerhalb eines Monats zu erfolgen Obwohl die Gewerbebehoumlrde die Gewerbeanmeldung der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft mitteilt ist auch der Gewerbetreibende verpflichtet sich selbst bei der SVA zu melden Tipp Die gesonderte Meldung bei der SVA kann entfallen wenn sie im Rahmen der Gruumlndungsberatung bei der Wirtschaftskammer erfolgt Tipp Unter bestimmten Voraussetzungen besteht fuumlr Kleingewerbetreibende die Moumlglich-keit eine Ausnahme von der Kranken- und Pensionsversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversicherungsgesetz (GSVG) zu erwirken Diese haben dann nur mehr die Verpflichtung den Unfallversicherungsbeitrag zu bezahlen Tipp Fuumlr Neugruumlnder sind die Sozialversicherungsbeitraumlge in den ersten drei Jahren ihrer selbstaumlndigen gewerblichen Taumltigkeit niedriger als bei einer laufenden Erwerbstaumltigkeit um den Berufseinstieg zu erleichtern Besteht in Oumlsterreich eine Pflichtversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversiche-rungsgesetz (diese ist nicht von der Staatsbuumlrgerschaft abhaumlngig sondern haumlngt von der Mitgliedschaft zu einer der Wirtschaftskammern ab) so sind auch Kinder als Angehoumlrige bis zur Vollendung des 18 Lebensjahres grundsaumltzlich in der Krankenversicherung mitversichert Eine Anspruchsberechtigung besteht allerdings nur wenn der gewoumlhnliche Aufenthalt in Oumlsterreich und keine eigene Pflichtversicherung besteht Nach dem 18 Lebensjahr besteht

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die Mitversicherung grundsaumltzlich nur fuumlr Kinder in Ausbildung und Studierende bis zur Vollendung des 27 Lebensjahres Sind Personen neben ihrer gewerblichen Taumltigkeit auch unselbstaumlndig beschaumlftigt (zB eine Krankenschwester arbeitet unselbstaumlndig in einem Krankenhaus hat aber auch das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet und uumlbt dieses neben ihrer Taumltigkeit im Krankenhaus aus) so sind sie durch ihre Gewerbeanmeldung auch als Gewerbetreibende kranken- unfall- und pensionsversichert die Beitraumlge haben sie zusaumltzlich von ihren selbstaumlndigen Einkuumlnften zu entrichten Sie sind somit grundsaumltzlich mehrfach versichert Wird hingegen jemand im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit in Oumlsterreich erwerbstaumltig faumlllt er beim Vorliegen von steuer- und sozialversicherungspflichtigen Einkuumlnften in seinem Wohnsitzstaat in das dortige System der sozialen Sicherheit Dies gilt auch wenn der Personenbetreuer zwar auch in Oumlsterreich einen Wohnsitz hat sein Lebensmittelpunkt aber nach wie vor in seinem Heimatstaat liegt Hat der Personenbetreuer jedoch seinen Wohnsitz und Lebensmittelpunkt in Oumlsterreich so faumlllt er grundsaumltzlich unter die oumlsterreichische Sozialversicherungspflicht Er ist jedoch dann in seinem Heimatstaat sozialversichert wenn er neben der selbstaumlndigen Personenbetreuung auch noch eine unselbstaumlndige Taumltigkeit in seinem Heimatstaat ausuumlbt

5 Werden Personenbetreuer Mitglieder der Wirtschaftskammer

Mit der Erlangung der Gewerbeberechtigung in Oumlsterreich entsteht automatisch Mitglied-schaft bei der Wirtschaftskammer Oumlsterreich und den dazugehoumlrigen Teilorganisationen Der Standort des Gewerbebetriebes und der Taumltigkeitsbereich bestimmen die Zugehoumlrigkeit zur Landeskammer und den Fachorganisationen Von der zustaumlndigen Fachorganisation im Bundesland des Standortes erhaumllt man in Folge weitere Informationen zur Mitgliedschaft Informationsangebote Beitragszahlung usw Unternehmer deren steuerbare Umsaumltze 150000 EUR jaumlhrlich nicht uumlberschreiten und die keine Dienstnehmer beschaumlftigen haben nur die Grundumlage an die jeweilige Landeskammer zu bezahlen Die Houmlhe der Grundumlage wird von der zustaumlndigen Fachgruppe festgesetzt Fuumlr selbstaumlndige Personenbetreuer variiert die Grundumlage je nach Bundesland zwischen 55 EUR und 120 EUR Tipp Die genaue Houmlhe der Grundumlage ist bei der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung im jeweiligen Bundesland zu erfragen

6 Worauf muss bei Abschluss des Betreuungsvertrags geachtet werden (sect 2 Ausuumlbungsregeln)

Der Betreuungsvertrag (Vertrag zwischen dem selbstaumlndigen Personenbetreuer und der betreuungsbeduumlrftigen Person) muss schriftlich geschlossen werden Eine Abschrift ist dem Vertragspartner zu uumlberlassen Die einzelnen Inhalte des Vertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben Der Vertrag muss folgenden Mindestinhalt (sect 2 Abs 2 Ausuumlbungsregeln) umfassen

a Name (Firma) und Anschrift der Vertragsteile Vertragsteile sind der Gewerbetreibende und der Betreute oder sein gesetzlicher

Vertreter oder ein Angehoumlriger des Betreuten

Die Anschrift des Gewerbetreibenden ist seine guumlltige Wohnadresse (auch im Aus-land) oder sein Gewerbestandort

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Tipp Besteht eine Adresse in Oumlsterreich und im Ausland empfiehlt es sich beide Adressen anzufuumlhren damit der Gewerbetreibende im Notfall auch bei Aufenthalt im Ausland erreicht werden kann

b Beginn und Dauer des Werkvertrages

Die Dauer des Werkvertrages kann nach Belieben vereinbart werden Es koumlnnen auch mehrere Werkvertraumlge hintereinander abgeschlossen werden

c Leistungsinhalte

Dazu zaumlhlen insbesondere Haushaltsnahe Dienstleistungen zB Zubereitung von Mahlzeiten Vornahme von

Besorgungen Reinigungstaumltigkeiten Durchfuumlhrung von Hausarbeiten und Boten-gaumlngen Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima Betreuung von Tieren und Pflanzen Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestel-lung bei alltaumlglichen Verrichtungen

Gesellschafterfunktion zB Gesellschaft leisten Fuumlhren von Konversation Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

allfaumlllige von Arzt oder Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes der Gesundheits- und Krankenpflege uumlbertragene aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten

d Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO (s dazu Punkt 7)

e Eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls

die Namen und Kontaktadressen des Vertretersder Vertreter

Achtung Es empfiehlt sich im Vertrag klarzustellen dass der Betreuer sich jederzeit vertreten lassen kann und im Falle seiner Verhinderung rechtzeitig fuumlr eine Vertretung sorgen wird Es liegt im Wesen der Selbstaumlndigkeit dass sich Gewerbetreibende jederzeit durch Personen ihrer Wahl vertreten lassen duumlrfen Die Angabe der Namen und Kontaktadressen der Vertreter ist daher nicht notwendig

f Die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der Ge-

werbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt

g Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei zwingend vorzuse-hen ist dass der Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgeloumlst wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

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Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsver-haumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Wechsels in ein Heim vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heim-wechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlber-gabe putzen) Ebenso empfiehlt es sich eine Beendigung fuumlr den Fall des Todes des Betreuers vorzusehen

Tipp Sollte vorgesehen sein dass die Gewerbetreibenden bei der zu betreuenden Person wohnen und auch dort ihren Gewerbestandort haben empfiehlt es sich dies ausdruumlcklich im Vertrag festzuhalten

7 Handlungsleitlinien (sect 160 Abs 2 Z 1 GewO)

Der Personenbetreuer ist verpflichtet mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen Die Handlungsleitlinien muumlssen insbesondere die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle der erkennbaren Verschlechterung des Zustandsbildes enthalten Die Handlungsleitlinien sind verpflichtend im Betreuungsvertrag festzulegen Denkbare Beispiele fuumlr Handlungsleitlinien Fuumlr den Alltag

Auflistung der Taumltigkeiten die verrichtet werden sollen zB Zubereitung von Mahlzeiten Waumlsche waschen Versorgung des Haustieres

Tipp Die Formulierung der Taumltigkeiten ist so zu waumlhlen dass der Charakter der Selbstaumlndigkeit gewahrt bleibt Nicht mit dem Charakter der Selbstaumlndigkeit zu vereinbaren waumlren zB Handlungsleitlinien folgender Art Der Betreuer hat jeden Tag um 900 ein Fruumlhstuumlck zu richtigen um 1000 die Blumen zu gieszligen um 1100 staubzusaugen um 1200 ein warmes Mittagessen zuzubereiten etc

Allfaumlllige Anwesenheitspflichten zB Der Betreuer hat jedenfalls anwesend zu sein wenn der Arzt zur Kontrolle kommt

Tipp Anwesenheitspflichten sollten ndash wenn uumlberhaupt - nur im unbedingt notwen-digen Ausmaszlig festgelegt werden da es im Wesen der Selbstaumlndigkeit liegt die Arbeit frei einteilen und inhaltlich bestimmen zu koumlnnen

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal woumlchentlich telefonisch uumlber den Zustand der betreuten Person zu informieren

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal im Monat persoumlnlich uumlber den Zustand der betreuten Person zu berichten

Der Betreuer hat den Arzt (Name) der betreuten Person (Name) x-mal im Monat zur Kontrolle des Gesundheitszustands der betreuten Person beizuziehen

Der Betreuer hat die betreute Person (Name) x mal im Monat zum Arzt (Name) zu begleiten

Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit dafuumlr zu sorgen dass andere Betreuer alle fuumlr die Betreuung wesentlichen Informationen erhalten

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Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit eine Kontaktadresse und Telefonnum-mer zu hinterlassen unter der er im Notfall zu erreichen ist

Fuumlr den Notfall

In einem Notfall bei massiver Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person insbesondere bei Atemnot starker Uumlbelkeit Ohnmacht Laumlhmungserscheinungen Kraumlmpfen Schmerzen im Herzbereich ist unverzuumlglich die Rettung (144) zu verstaumlndigen

Es sind Maszlignahmen der Ersten Hilfe zu setzen

Bei einer Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist unverzuumlglich der Hausarzt (Name) zu verstaumlndigen

In einem Notfall oder bei Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist der Angehoumlrige (Name) unverzuumlglich zu verstaumlndigen

8 Wie meldet man einen Wohnsitz in Oumlsterreich an

Innerhalb von drei Kalendertagen ist die Meldung der Wohnsitzaufnahme am zustaumlndigen Gemeindeamt oder Magistrat vorzunehmen Die Abmeldung kann bei Aufgabe der Unterkunft fruumlhestens drei Tage vor Abreise erfolgen Die Anmeldung eines Wohnsitzes ist kostenlos Mitzubringen sind

Meldezettel-Formular das vom Unterkunftgeber (also dem Wohnungseigentuumlmer bzw Hauptmieter) unterschrieben sein muss

Reisepass

Geburtsurkunde

Nachweis des akademischen Grades (sofern vorhanden)

Meldezettel-Formular httpswwwhelpgvatPortalNodehlpdpublicresourcesdocumentsmeldezettelpdf Achtung Die Nichterfuumlllung der gesetzlichen Meldepflicht ist eine Verwaltungsuumlbertretung und kann mit Geldstrafe bis zu 726 EUR bestraft werden Wohnt der Betreuer bei der betreuten Person und hat die betreute Person Grund zur Annahme dass der Betreuer seiner Meldepflicht nicht nachgekommen ist muss sie dies der Meldebehoumlrde innerhalb von 14 Tagen mitteilen Tipp Ist die zu betreuende Person nur Mieter der Wohnung ist es ratsam den Vermieter davon zu verstaumlndigen dass ein Betreuer bei ihr wohnt Tipp Die Wohnsitzverlegung vom Ausland nach Oumlsterreich begruumlndet den Anspruch be-stimmte Guumlter des persoumlnlichen Bedarfs zollfrei als Uumlbersiedlungsgut nach Oumlsterreich zu bringen (s auch bei FAQ)

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WAumlHREND DER TAumlTIGKEIT

9 Was passiert wenn hellip - Notfaumllle Krankheit Abwesenheiten etc

9a Die betreute Person hat einen Notfall

Es ist entsprechend den Handlungsleitlinien (s Punkt 7) vorzugehen Insbesondere sind Rettung oder Notarzt (144) zu verstaumlndigen Erste-Hilfe-Maszlignahmen sind zu setzen Beim Notruf 144 wird man Folgendes gefragt

Wo genau ist der Notfallort

Genaue Adresse Stiege Stock Tuumlrnummer

Zufahrtsmoumlglichkeit

Wie lautet Ihre Ruumlckrufnummer

Was ist passiert

Wie alt ist die Patientin oder der Patient

Atmet er oder sie

Ist er oder sie bei Bewusstsein

Erst auflegen wenn der Bedienstete alle Daten bestaumltigt hat und dem Anrufer versichert Wir kommen Wenn es die Situation zulaumlsst waumlre es hilfreich das Rettungsteam vor dem Haus zu empfangen und zum Patienten zu fuumlhren Nach Verstaumlndigung von RettungNotarzt sind die Angehoumlrigen zu kontaktieren

9b Die betreute Person wird krank

Bei den ersten Anzeichen einer Krankheit Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person etc ist der Hausarzt zu verstaumlndigen Ebenso sind die Angehoumlrigen zu informieren Der Hausarzt entscheidet auf welche Weise die betreute Person zu Hause weiter betreut werden kann oder ob sie in ein Krankenhaus eingeliefert wird Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes bleibt der Vertrag zwischen Betreuer und der be-treuten Person grundsaumltzlich aufrecht wenn im Vertrag nicht ausdruumlcklich vereinbart ist dass ein Krankenhausaufenthalt (allenfalls ab einer gewissen Dauer) zu einem Ende des Vertragsverhaumlltnisses fuumlhrt Der Betreuer hat seine Leistungen ndash so weit wie moumlglich ndash weiter zu erbringen und die betreute Person hat das vereinbarte Werkentgelt zu bezahlen

9c Die betreute Person wechselt endguumlltig in ein Heim

Das Taumltigkeitsspektrum der Gewerbetreibenden umfasst auch die praktische Vorbereitung auf einen Ortswechsel also auch auf einen Wechsel in ein Heim Darunter fallen einerseits alle organisatorischen Aspekte eines solchen Wechsels (zB Nachsendeauftrag bei der Post als Bote zu uumlberbringen Angehoumlrige und Freunde der betreuten Person von dem Wechsel

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verstaumlndigen einen neuen Platz fuumlr das Haustier suchen) andererseits auch eine Vorberei-tung auf den Wechsel in dem Sinn dass zB mit der betreuten Person das Heim vorher besucht wird uumlber den Heimwechsel gesprochen wird Abschiedsbesuche organisiert werden Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Heimwechsels vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heimwechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB die Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlbergabe putzen)

9d Die betreute Person stirbt

Stirbt die betreute Person zu Hause so ist jedenfalls der Totenbeschauer (das ist meist der Gemeindearzt) zu holen der den Tod feststellt Die Angehoumlrigen sind unverzuumlglich zu in-formieren Der Betreuungsvertrag endet jedenfalls mit dem Tod der betreuten Person Bereits im Voraus erhaltenes Entgelt ist anteilig zuruumlckzuzahlen Eine Endabrechnung im Haushaltsbuch hat zu erfolgen

9e Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Betreuern

Werden zwei (oder mehrere) Betreuer abwechselnd fuumlr eine Person taumltig so besteht jeweils ein eigenes Vertragsverhaumlltnis zwischen der betreuten Person und den einzelnen Betreuern Fuumlr die betreute Person selbst aumlndert sich daher ndash auszliger in der Person des Betreuers ndash nichts Auch fuumlr die Betreuer aumlndert sich nichts Sie muumlssen auch im Falle einer zwei- oder mehr-woumlchigen Abwesenheit ihre Gewerbeberechtigung nicht zuruumlcklegen oder ruhend melden Ebenso wenig muumlssen sie ndash auch bei einer Ausreise aus Oumlsterreich - ihren Wohnsitz in Oumlster-reich abmelden Tipp Es ist ratsam in den Handlungsleitlinien auch Regelungen fuumlr den Wechsel zwischen den Betreuern vorzusehen So ist zB der nachfolgende Betreuer ausreichend uumlber den Zu-stand der betreuten Person zu informieren Es hat auch eine ordentliche Uumlbergabe der Betreuungsdokumentation und des Haushaltsbuches zu erfolgen

9f Der Betreuer wird krank

Die Betreuer sind vertraglich verpflichtet die vereinbarten Betreuungsleistungen zu erbringen Sind sie ndash aus welchem Grund auch immer ndash daran gehindert so haben sie fuumlr ihre Vertretung zu sorgen Wird der Betreuer daher krank muss er eine Vertretung zu der betreuten Person schicken Die Vertretung hat alle Leistungen so zu erbringen wie der Betreuer selbst Es wird kein Vertrag zwischen der betreuten Person und der Vertretung geschlossen Auch die Vertretung braucht eine entsprechende Gewerbeberechtigung fuumlr die Personen-betreuung Tipp Es empfiehlt sich dass der Betreuer einen Vertrag mit seiner Vertretung abschlieszligt in dem vereinbart wird dass die Vertretung alle Leistungen die der Betreuer zu erbringen hat fuumlr diesen erbringen muss und in dem die Houmlhe des Entgelts fuumlr die Vertretung fest-gelegt wird

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Achtung Die Vertretung darf nur dann pflegerische Taumltigkeiten durchfuumlhren wenn ihr diese entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen von einem Arzt oder einer Krankenschwester ndash nach entsprechender Einschulung ndash uumlbertragen wurden Tipp In den Handlungsleitlinien koumlnnen weitere Vereinbarungen getroffen werden wie im Fall einer Erkrankung des Betreuers vorzugehen ist (zB jeden direkten Kontakt mit der betreuten Person vermeiden) Gewerbetreibende haben die Moumlglichkeit Personen anzustellen die sie dann auch als Ver-treter schicken koumlnnen Achtung Solche bei Personenbetreuern Beschaumlftigte unterliegen den normalen arbeitszeit-rechtlichen Regelungen da auf sie das Hausbetreuungsgesetz mit seinen Sonderregelungen nicht anzuwenden ist Eine 24-Stunden-Betreuung kann daher keinesfalls durch einen Ange-stellten eines Betreuers erfolgen Auch darf ein Angestellter keine pflegerischen Taumltigkeiten durchfuumlhren Achtung Selbstaumlndige Betreuer koumlnnen ihre Vertretung frei waumlhlen Es empfiehlt sich na-tuumlrlich auf Wuumlnsche der betreuten Person Ruumlcksicht zu nehmen

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist)

Hier gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie zu Punkt 9f

10 Wie erfuumlllen Personenbetreuer ihre Verpflichtung ihre Taumltigkeit als Personenbetreuer ausreichend zu dokumentieren (sect 1 Abs 4 Ausuumlbungsregeln)

Die von den Gewerbetreibenden erbrachten Dienstleistungen sind ausreichend und regel-maumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Im Folgenden werden Taumltigkeiten die im Rahmen des Gewerbes erbracht werden koumlnnen beispielhaft angefuumlhrt In der Checkliste koumlnnen die durchgefuumlhrten Taumltigkeiten abgehakt bzw kurz beschrieben werden (zB Zubereitung von Mahlzeiten Fruumlhstuumlck Jause etc) Die Liste ist natuumlrlich beliebig erweiterbar

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Datum xxxxxxxx 0-6 Uhr 6-12 Uhr 12-18 Uhr 18-0 Uhr

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Zubereitung von Mahlzeiten

Vornahme von Besorgungen

Reinigungstaumltigkeiten

- Saugen

- Staubwischen

- Bad WC

Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima (zB Luumlften)

Betreuung von Pflanzen und Tieren

- Gieszligen

- Fuumlttern

- Waschen

- Tierarzt

Waumlscheversorgung

- Waschen

- Buumlgeln

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung

Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

Unterstuumltzung bei Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme

Unterstuumltzung bei Arzneimitteleinnahme

Unterstuumltzung bei Koumlrperpflege

Unterstuumltzung bei Toilettengang und aumlhnliches

Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen Gehen

Gesellschafterfunktion

Gesellschaft leisten (zB gemeinsam TV schauen)

Fuumlhren von Konversation

Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

- Begleitung zu Familie Freunden Bekannten

- Schreiben von Briefen E-Mails etc

Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

- Spazieren gehen

- Arztbesuche

- Begleitung zu Veranstaltungen

Uumlbertragene pflegerische Taumltigkeiten

Verabreichung von Medikamenten

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

Sonstiges

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11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

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Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

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13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

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BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

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ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

24

C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

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2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

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(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

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(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

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2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

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Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

46

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

47

Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

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2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

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Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

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2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

Page 10: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

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angeben zu duumlrfen im Betreuungsvertrag festgehalten wird Es ist auch zu raten den Vermieter ndash sofern die zu betreuende Person nur Mieter ist ndash von der Ausuumlbung des Gewerbes in der Wohnung zu verstaumlndigen Fuumlr den Fall der Anmeldung des Gewerbes am Standort der Wohnung der betreuungsbe-duumlrftigen Person ist es ratsam wenn der Personenbetreuer der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen eine Vollmacht erteilt damit diesedieser dann bei Beendigung des Betreuungsverhaumlltnisses allenfalls die notwendigen Behoumlrdenwege (zB Verlegung des Gewerbestandorts Ruhendmeldung des Gewerbes) an Stelle des Personenbetreuers vornehmen kann

3f Was kostet die Gewerbeanmeldung

Die Gewerbeanmeldung ist kostenlos

3g Ab wann darf das Gewerbe ausgeuumlbt werden

Bereits mit dem vollstaumlndigen Einlangen der Anmeldungsunterlagen kann mit der gewerblichen Taumltigkeit sofort begonnen werden wenn alle Voraussetzungen vorliegen Innerhalb von drei Monaten hat die Behoumlrde ndash bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen - den Anmelder in das GISA (Gewerbeinformationssystem Austria) einzutragen und durch Uumlbermittlung eines Auszuges aus dem GISA von der Eintragung zu verstaumlndigen

4 Wie melden sich Personenbetreuer bei der Sozialversicherung an

Eine gewerbliche Taumltigkeit aufgrund einer oumlsterreichischen Gewerbeanmeldung fuumlhrt zu einer Pflichtversicherung in der Kranken- Pensions- Unfall- und Arbeitslosenversicherung (dies gilt somit auch fuumlr Auslaumlnder die sich in Oumlsterreich zulaumlssiger Weise niederlassen) Seit 112008 ist auch der Anspruch auf Betriebliche Vorsorge (bdquoAbfertigung neuldquo) erfasst Die Anmeldung bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) hat innerhalb eines Monats zu erfolgen Obwohl die Gewerbebehoumlrde die Gewerbeanmeldung der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft mitteilt ist auch der Gewerbetreibende verpflichtet sich selbst bei der SVA zu melden Tipp Die gesonderte Meldung bei der SVA kann entfallen wenn sie im Rahmen der Gruumlndungsberatung bei der Wirtschaftskammer erfolgt Tipp Unter bestimmten Voraussetzungen besteht fuumlr Kleingewerbetreibende die Moumlglich-keit eine Ausnahme von der Kranken- und Pensionsversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversicherungsgesetz (GSVG) zu erwirken Diese haben dann nur mehr die Verpflichtung den Unfallversicherungsbeitrag zu bezahlen Tipp Fuumlr Neugruumlnder sind die Sozialversicherungsbeitraumlge in den ersten drei Jahren ihrer selbstaumlndigen gewerblichen Taumltigkeit niedriger als bei einer laufenden Erwerbstaumltigkeit um den Berufseinstieg zu erleichtern Besteht in Oumlsterreich eine Pflichtversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversiche-rungsgesetz (diese ist nicht von der Staatsbuumlrgerschaft abhaumlngig sondern haumlngt von der Mitgliedschaft zu einer der Wirtschaftskammern ab) so sind auch Kinder als Angehoumlrige bis zur Vollendung des 18 Lebensjahres grundsaumltzlich in der Krankenversicherung mitversichert Eine Anspruchsberechtigung besteht allerdings nur wenn der gewoumlhnliche Aufenthalt in Oumlsterreich und keine eigene Pflichtversicherung besteht Nach dem 18 Lebensjahr besteht

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die Mitversicherung grundsaumltzlich nur fuumlr Kinder in Ausbildung und Studierende bis zur Vollendung des 27 Lebensjahres Sind Personen neben ihrer gewerblichen Taumltigkeit auch unselbstaumlndig beschaumlftigt (zB eine Krankenschwester arbeitet unselbstaumlndig in einem Krankenhaus hat aber auch das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet und uumlbt dieses neben ihrer Taumltigkeit im Krankenhaus aus) so sind sie durch ihre Gewerbeanmeldung auch als Gewerbetreibende kranken- unfall- und pensionsversichert die Beitraumlge haben sie zusaumltzlich von ihren selbstaumlndigen Einkuumlnften zu entrichten Sie sind somit grundsaumltzlich mehrfach versichert Wird hingegen jemand im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit in Oumlsterreich erwerbstaumltig faumlllt er beim Vorliegen von steuer- und sozialversicherungspflichtigen Einkuumlnften in seinem Wohnsitzstaat in das dortige System der sozialen Sicherheit Dies gilt auch wenn der Personenbetreuer zwar auch in Oumlsterreich einen Wohnsitz hat sein Lebensmittelpunkt aber nach wie vor in seinem Heimatstaat liegt Hat der Personenbetreuer jedoch seinen Wohnsitz und Lebensmittelpunkt in Oumlsterreich so faumlllt er grundsaumltzlich unter die oumlsterreichische Sozialversicherungspflicht Er ist jedoch dann in seinem Heimatstaat sozialversichert wenn er neben der selbstaumlndigen Personenbetreuung auch noch eine unselbstaumlndige Taumltigkeit in seinem Heimatstaat ausuumlbt

5 Werden Personenbetreuer Mitglieder der Wirtschaftskammer

Mit der Erlangung der Gewerbeberechtigung in Oumlsterreich entsteht automatisch Mitglied-schaft bei der Wirtschaftskammer Oumlsterreich und den dazugehoumlrigen Teilorganisationen Der Standort des Gewerbebetriebes und der Taumltigkeitsbereich bestimmen die Zugehoumlrigkeit zur Landeskammer und den Fachorganisationen Von der zustaumlndigen Fachorganisation im Bundesland des Standortes erhaumllt man in Folge weitere Informationen zur Mitgliedschaft Informationsangebote Beitragszahlung usw Unternehmer deren steuerbare Umsaumltze 150000 EUR jaumlhrlich nicht uumlberschreiten und die keine Dienstnehmer beschaumlftigen haben nur die Grundumlage an die jeweilige Landeskammer zu bezahlen Die Houmlhe der Grundumlage wird von der zustaumlndigen Fachgruppe festgesetzt Fuumlr selbstaumlndige Personenbetreuer variiert die Grundumlage je nach Bundesland zwischen 55 EUR und 120 EUR Tipp Die genaue Houmlhe der Grundumlage ist bei der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung im jeweiligen Bundesland zu erfragen

6 Worauf muss bei Abschluss des Betreuungsvertrags geachtet werden (sect 2 Ausuumlbungsregeln)

Der Betreuungsvertrag (Vertrag zwischen dem selbstaumlndigen Personenbetreuer und der betreuungsbeduumlrftigen Person) muss schriftlich geschlossen werden Eine Abschrift ist dem Vertragspartner zu uumlberlassen Die einzelnen Inhalte des Vertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben Der Vertrag muss folgenden Mindestinhalt (sect 2 Abs 2 Ausuumlbungsregeln) umfassen

a Name (Firma) und Anschrift der Vertragsteile Vertragsteile sind der Gewerbetreibende und der Betreute oder sein gesetzlicher

Vertreter oder ein Angehoumlriger des Betreuten

Die Anschrift des Gewerbetreibenden ist seine guumlltige Wohnadresse (auch im Aus-land) oder sein Gewerbestandort

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Tipp Besteht eine Adresse in Oumlsterreich und im Ausland empfiehlt es sich beide Adressen anzufuumlhren damit der Gewerbetreibende im Notfall auch bei Aufenthalt im Ausland erreicht werden kann

b Beginn und Dauer des Werkvertrages

Die Dauer des Werkvertrages kann nach Belieben vereinbart werden Es koumlnnen auch mehrere Werkvertraumlge hintereinander abgeschlossen werden

c Leistungsinhalte

Dazu zaumlhlen insbesondere Haushaltsnahe Dienstleistungen zB Zubereitung von Mahlzeiten Vornahme von

Besorgungen Reinigungstaumltigkeiten Durchfuumlhrung von Hausarbeiten und Boten-gaumlngen Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima Betreuung von Tieren und Pflanzen Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestel-lung bei alltaumlglichen Verrichtungen

Gesellschafterfunktion zB Gesellschaft leisten Fuumlhren von Konversation Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

allfaumlllige von Arzt oder Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes der Gesundheits- und Krankenpflege uumlbertragene aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten

d Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO (s dazu Punkt 7)

e Eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls

die Namen und Kontaktadressen des Vertretersder Vertreter

Achtung Es empfiehlt sich im Vertrag klarzustellen dass der Betreuer sich jederzeit vertreten lassen kann und im Falle seiner Verhinderung rechtzeitig fuumlr eine Vertretung sorgen wird Es liegt im Wesen der Selbstaumlndigkeit dass sich Gewerbetreibende jederzeit durch Personen ihrer Wahl vertreten lassen duumlrfen Die Angabe der Namen und Kontaktadressen der Vertreter ist daher nicht notwendig

f Die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der Ge-

werbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt

g Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei zwingend vorzuse-hen ist dass der Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgeloumlst wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

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Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsver-haumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Wechsels in ein Heim vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heim-wechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlber-gabe putzen) Ebenso empfiehlt es sich eine Beendigung fuumlr den Fall des Todes des Betreuers vorzusehen

Tipp Sollte vorgesehen sein dass die Gewerbetreibenden bei der zu betreuenden Person wohnen und auch dort ihren Gewerbestandort haben empfiehlt es sich dies ausdruumlcklich im Vertrag festzuhalten

7 Handlungsleitlinien (sect 160 Abs 2 Z 1 GewO)

Der Personenbetreuer ist verpflichtet mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen Die Handlungsleitlinien muumlssen insbesondere die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle der erkennbaren Verschlechterung des Zustandsbildes enthalten Die Handlungsleitlinien sind verpflichtend im Betreuungsvertrag festzulegen Denkbare Beispiele fuumlr Handlungsleitlinien Fuumlr den Alltag

Auflistung der Taumltigkeiten die verrichtet werden sollen zB Zubereitung von Mahlzeiten Waumlsche waschen Versorgung des Haustieres

Tipp Die Formulierung der Taumltigkeiten ist so zu waumlhlen dass der Charakter der Selbstaumlndigkeit gewahrt bleibt Nicht mit dem Charakter der Selbstaumlndigkeit zu vereinbaren waumlren zB Handlungsleitlinien folgender Art Der Betreuer hat jeden Tag um 900 ein Fruumlhstuumlck zu richtigen um 1000 die Blumen zu gieszligen um 1100 staubzusaugen um 1200 ein warmes Mittagessen zuzubereiten etc

Allfaumlllige Anwesenheitspflichten zB Der Betreuer hat jedenfalls anwesend zu sein wenn der Arzt zur Kontrolle kommt

Tipp Anwesenheitspflichten sollten ndash wenn uumlberhaupt - nur im unbedingt notwen-digen Ausmaszlig festgelegt werden da es im Wesen der Selbstaumlndigkeit liegt die Arbeit frei einteilen und inhaltlich bestimmen zu koumlnnen

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal woumlchentlich telefonisch uumlber den Zustand der betreuten Person zu informieren

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal im Monat persoumlnlich uumlber den Zustand der betreuten Person zu berichten

Der Betreuer hat den Arzt (Name) der betreuten Person (Name) x-mal im Monat zur Kontrolle des Gesundheitszustands der betreuten Person beizuziehen

Der Betreuer hat die betreute Person (Name) x mal im Monat zum Arzt (Name) zu begleiten

Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit dafuumlr zu sorgen dass andere Betreuer alle fuumlr die Betreuung wesentlichen Informationen erhalten

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Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit eine Kontaktadresse und Telefonnum-mer zu hinterlassen unter der er im Notfall zu erreichen ist

Fuumlr den Notfall

In einem Notfall bei massiver Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person insbesondere bei Atemnot starker Uumlbelkeit Ohnmacht Laumlhmungserscheinungen Kraumlmpfen Schmerzen im Herzbereich ist unverzuumlglich die Rettung (144) zu verstaumlndigen

Es sind Maszlignahmen der Ersten Hilfe zu setzen

Bei einer Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist unverzuumlglich der Hausarzt (Name) zu verstaumlndigen

In einem Notfall oder bei Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist der Angehoumlrige (Name) unverzuumlglich zu verstaumlndigen

8 Wie meldet man einen Wohnsitz in Oumlsterreich an

Innerhalb von drei Kalendertagen ist die Meldung der Wohnsitzaufnahme am zustaumlndigen Gemeindeamt oder Magistrat vorzunehmen Die Abmeldung kann bei Aufgabe der Unterkunft fruumlhestens drei Tage vor Abreise erfolgen Die Anmeldung eines Wohnsitzes ist kostenlos Mitzubringen sind

Meldezettel-Formular das vom Unterkunftgeber (also dem Wohnungseigentuumlmer bzw Hauptmieter) unterschrieben sein muss

Reisepass

Geburtsurkunde

Nachweis des akademischen Grades (sofern vorhanden)

Meldezettel-Formular httpswwwhelpgvatPortalNodehlpdpublicresourcesdocumentsmeldezettelpdf Achtung Die Nichterfuumlllung der gesetzlichen Meldepflicht ist eine Verwaltungsuumlbertretung und kann mit Geldstrafe bis zu 726 EUR bestraft werden Wohnt der Betreuer bei der betreuten Person und hat die betreute Person Grund zur Annahme dass der Betreuer seiner Meldepflicht nicht nachgekommen ist muss sie dies der Meldebehoumlrde innerhalb von 14 Tagen mitteilen Tipp Ist die zu betreuende Person nur Mieter der Wohnung ist es ratsam den Vermieter davon zu verstaumlndigen dass ein Betreuer bei ihr wohnt Tipp Die Wohnsitzverlegung vom Ausland nach Oumlsterreich begruumlndet den Anspruch be-stimmte Guumlter des persoumlnlichen Bedarfs zollfrei als Uumlbersiedlungsgut nach Oumlsterreich zu bringen (s auch bei FAQ)

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WAumlHREND DER TAumlTIGKEIT

9 Was passiert wenn hellip - Notfaumllle Krankheit Abwesenheiten etc

9a Die betreute Person hat einen Notfall

Es ist entsprechend den Handlungsleitlinien (s Punkt 7) vorzugehen Insbesondere sind Rettung oder Notarzt (144) zu verstaumlndigen Erste-Hilfe-Maszlignahmen sind zu setzen Beim Notruf 144 wird man Folgendes gefragt

Wo genau ist der Notfallort

Genaue Adresse Stiege Stock Tuumlrnummer

Zufahrtsmoumlglichkeit

Wie lautet Ihre Ruumlckrufnummer

Was ist passiert

Wie alt ist die Patientin oder der Patient

Atmet er oder sie

Ist er oder sie bei Bewusstsein

Erst auflegen wenn der Bedienstete alle Daten bestaumltigt hat und dem Anrufer versichert Wir kommen Wenn es die Situation zulaumlsst waumlre es hilfreich das Rettungsteam vor dem Haus zu empfangen und zum Patienten zu fuumlhren Nach Verstaumlndigung von RettungNotarzt sind die Angehoumlrigen zu kontaktieren

9b Die betreute Person wird krank

Bei den ersten Anzeichen einer Krankheit Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person etc ist der Hausarzt zu verstaumlndigen Ebenso sind die Angehoumlrigen zu informieren Der Hausarzt entscheidet auf welche Weise die betreute Person zu Hause weiter betreut werden kann oder ob sie in ein Krankenhaus eingeliefert wird Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes bleibt der Vertrag zwischen Betreuer und der be-treuten Person grundsaumltzlich aufrecht wenn im Vertrag nicht ausdruumlcklich vereinbart ist dass ein Krankenhausaufenthalt (allenfalls ab einer gewissen Dauer) zu einem Ende des Vertragsverhaumlltnisses fuumlhrt Der Betreuer hat seine Leistungen ndash so weit wie moumlglich ndash weiter zu erbringen und die betreute Person hat das vereinbarte Werkentgelt zu bezahlen

9c Die betreute Person wechselt endguumlltig in ein Heim

Das Taumltigkeitsspektrum der Gewerbetreibenden umfasst auch die praktische Vorbereitung auf einen Ortswechsel also auch auf einen Wechsel in ein Heim Darunter fallen einerseits alle organisatorischen Aspekte eines solchen Wechsels (zB Nachsendeauftrag bei der Post als Bote zu uumlberbringen Angehoumlrige und Freunde der betreuten Person von dem Wechsel

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verstaumlndigen einen neuen Platz fuumlr das Haustier suchen) andererseits auch eine Vorberei-tung auf den Wechsel in dem Sinn dass zB mit der betreuten Person das Heim vorher besucht wird uumlber den Heimwechsel gesprochen wird Abschiedsbesuche organisiert werden Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Heimwechsels vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heimwechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB die Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlbergabe putzen)

9d Die betreute Person stirbt

Stirbt die betreute Person zu Hause so ist jedenfalls der Totenbeschauer (das ist meist der Gemeindearzt) zu holen der den Tod feststellt Die Angehoumlrigen sind unverzuumlglich zu in-formieren Der Betreuungsvertrag endet jedenfalls mit dem Tod der betreuten Person Bereits im Voraus erhaltenes Entgelt ist anteilig zuruumlckzuzahlen Eine Endabrechnung im Haushaltsbuch hat zu erfolgen

9e Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Betreuern

Werden zwei (oder mehrere) Betreuer abwechselnd fuumlr eine Person taumltig so besteht jeweils ein eigenes Vertragsverhaumlltnis zwischen der betreuten Person und den einzelnen Betreuern Fuumlr die betreute Person selbst aumlndert sich daher ndash auszliger in der Person des Betreuers ndash nichts Auch fuumlr die Betreuer aumlndert sich nichts Sie muumlssen auch im Falle einer zwei- oder mehr-woumlchigen Abwesenheit ihre Gewerbeberechtigung nicht zuruumlcklegen oder ruhend melden Ebenso wenig muumlssen sie ndash auch bei einer Ausreise aus Oumlsterreich - ihren Wohnsitz in Oumlster-reich abmelden Tipp Es ist ratsam in den Handlungsleitlinien auch Regelungen fuumlr den Wechsel zwischen den Betreuern vorzusehen So ist zB der nachfolgende Betreuer ausreichend uumlber den Zu-stand der betreuten Person zu informieren Es hat auch eine ordentliche Uumlbergabe der Betreuungsdokumentation und des Haushaltsbuches zu erfolgen

9f Der Betreuer wird krank

Die Betreuer sind vertraglich verpflichtet die vereinbarten Betreuungsleistungen zu erbringen Sind sie ndash aus welchem Grund auch immer ndash daran gehindert so haben sie fuumlr ihre Vertretung zu sorgen Wird der Betreuer daher krank muss er eine Vertretung zu der betreuten Person schicken Die Vertretung hat alle Leistungen so zu erbringen wie der Betreuer selbst Es wird kein Vertrag zwischen der betreuten Person und der Vertretung geschlossen Auch die Vertretung braucht eine entsprechende Gewerbeberechtigung fuumlr die Personen-betreuung Tipp Es empfiehlt sich dass der Betreuer einen Vertrag mit seiner Vertretung abschlieszligt in dem vereinbart wird dass die Vertretung alle Leistungen die der Betreuer zu erbringen hat fuumlr diesen erbringen muss und in dem die Houmlhe des Entgelts fuumlr die Vertretung fest-gelegt wird

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Achtung Die Vertretung darf nur dann pflegerische Taumltigkeiten durchfuumlhren wenn ihr diese entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen von einem Arzt oder einer Krankenschwester ndash nach entsprechender Einschulung ndash uumlbertragen wurden Tipp In den Handlungsleitlinien koumlnnen weitere Vereinbarungen getroffen werden wie im Fall einer Erkrankung des Betreuers vorzugehen ist (zB jeden direkten Kontakt mit der betreuten Person vermeiden) Gewerbetreibende haben die Moumlglichkeit Personen anzustellen die sie dann auch als Ver-treter schicken koumlnnen Achtung Solche bei Personenbetreuern Beschaumlftigte unterliegen den normalen arbeitszeit-rechtlichen Regelungen da auf sie das Hausbetreuungsgesetz mit seinen Sonderregelungen nicht anzuwenden ist Eine 24-Stunden-Betreuung kann daher keinesfalls durch einen Ange-stellten eines Betreuers erfolgen Auch darf ein Angestellter keine pflegerischen Taumltigkeiten durchfuumlhren Achtung Selbstaumlndige Betreuer koumlnnen ihre Vertretung frei waumlhlen Es empfiehlt sich na-tuumlrlich auf Wuumlnsche der betreuten Person Ruumlcksicht zu nehmen

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist)

Hier gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie zu Punkt 9f

10 Wie erfuumlllen Personenbetreuer ihre Verpflichtung ihre Taumltigkeit als Personenbetreuer ausreichend zu dokumentieren (sect 1 Abs 4 Ausuumlbungsregeln)

Die von den Gewerbetreibenden erbrachten Dienstleistungen sind ausreichend und regel-maumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Im Folgenden werden Taumltigkeiten die im Rahmen des Gewerbes erbracht werden koumlnnen beispielhaft angefuumlhrt In der Checkliste koumlnnen die durchgefuumlhrten Taumltigkeiten abgehakt bzw kurz beschrieben werden (zB Zubereitung von Mahlzeiten Fruumlhstuumlck Jause etc) Die Liste ist natuumlrlich beliebig erweiterbar

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Datum xxxxxxxx 0-6 Uhr 6-12 Uhr 12-18 Uhr 18-0 Uhr

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Zubereitung von Mahlzeiten

Vornahme von Besorgungen

Reinigungstaumltigkeiten

- Saugen

- Staubwischen

- Bad WC

Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima (zB Luumlften)

Betreuung von Pflanzen und Tieren

- Gieszligen

- Fuumlttern

- Waschen

- Tierarzt

Waumlscheversorgung

- Waschen

- Buumlgeln

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung

Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

Unterstuumltzung bei Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme

Unterstuumltzung bei Arzneimitteleinnahme

Unterstuumltzung bei Koumlrperpflege

Unterstuumltzung bei Toilettengang und aumlhnliches

Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen Gehen

Gesellschafterfunktion

Gesellschaft leisten (zB gemeinsam TV schauen)

Fuumlhren von Konversation

Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

- Begleitung zu Familie Freunden Bekannten

- Schreiben von Briefen E-Mails etc

Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

- Spazieren gehen

- Arztbesuche

- Begleitung zu Veranstaltungen

Uumlbertragene pflegerische Taumltigkeiten

Verabreichung von Medikamenten

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

Sonstiges

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11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

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Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

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13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

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BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

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ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

24

C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

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2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

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(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

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(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

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2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

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Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

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Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

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2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

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Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

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2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

Page 11: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

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die Mitversicherung grundsaumltzlich nur fuumlr Kinder in Ausbildung und Studierende bis zur Vollendung des 27 Lebensjahres Sind Personen neben ihrer gewerblichen Taumltigkeit auch unselbstaumlndig beschaumlftigt (zB eine Krankenschwester arbeitet unselbstaumlndig in einem Krankenhaus hat aber auch das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet und uumlbt dieses neben ihrer Taumltigkeit im Krankenhaus aus) so sind sie durch ihre Gewerbeanmeldung auch als Gewerbetreibende kranken- unfall- und pensionsversichert die Beitraumlge haben sie zusaumltzlich von ihren selbstaumlndigen Einkuumlnften zu entrichten Sie sind somit grundsaumltzlich mehrfach versichert Wird hingegen jemand im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit in Oumlsterreich erwerbstaumltig faumlllt er beim Vorliegen von steuer- und sozialversicherungspflichtigen Einkuumlnften in seinem Wohnsitzstaat in das dortige System der sozialen Sicherheit Dies gilt auch wenn der Personenbetreuer zwar auch in Oumlsterreich einen Wohnsitz hat sein Lebensmittelpunkt aber nach wie vor in seinem Heimatstaat liegt Hat der Personenbetreuer jedoch seinen Wohnsitz und Lebensmittelpunkt in Oumlsterreich so faumlllt er grundsaumltzlich unter die oumlsterreichische Sozialversicherungspflicht Er ist jedoch dann in seinem Heimatstaat sozialversichert wenn er neben der selbstaumlndigen Personenbetreuung auch noch eine unselbstaumlndige Taumltigkeit in seinem Heimatstaat ausuumlbt

5 Werden Personenbetreuer Mitglieder der Wirtschaftskammer

Mit der Erlangung der Gewerbeberechtigung in Oumlsterreich entsteht automatisch Mitglied-schaft bei der Wirtschaftskammer Oumlsterreich und den dazugehoumlrigen Teilorganisationen Der Standort des Gewerbebetriebes und der Taumltigkeitsbereich bestimmen die Zugehoumlrigkeit zur Landeskammer und den Fachorganisationen Von der zustaumlndigen Fachorganisation im Bundesland des Standortes erhaumllt man in Folge weitere Informationen zur Mitgliedschaft Informationsangebote Beitragszahlung usw Unternehmer deren steuerbare Umsaumltze 150000 EUR jaumlhrlich nicht uumlberschreiten und die keine Dienstnehmer beschaumlftigen haben nur die Grundumlage an die jeweilige Landeskammer zu bezahlen Die Houmlhe der Grundumlage wird von der zustaumlndigen Fachgruppe festgesetzt Fuumlr selbstaumlndige Personenbetreuer variiert die Grundumlage je nach Bundesland zwischen 55 EUR und 120 EUR Tipp Die genaue Houmlhe der Grundumlage ist bei der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung im jeweiligen Bundesland zu erfragen

6 Worauf muss bei Abschluss des Betreuungsvertrags geachtet werden (sect 2 Ausuumlbungsregeln)

Der Betreuungsvertrag (Vertrag zwischen dem selbstaumlndigen Personenbetreuer und der betreuungsbeduumlrftigen Person) muss schriftlich geschlossen werden Eine Abschrift ist dem Vertragspartner zu uumlberlassen Die einzelnen Inhalte des Vertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben Der Vertrag muss folgenden Mindestinhalt (sect 2 Abs 2 Ausuumlbungsregeln) umfassen

a Name (Firma) und Anschrift der Vertragsteile Vertragsteile sind der Gewerbetreibende und der Betreute oder sein gesetzlicher

Vertreter oder ein Angehoumlriger des Betreuten

Die Anschrift des Gewerbetreibenden ist seine guumlltige Wohnadresse (auch im Aus-land) oder sein Gewerbestandort

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Tipp Besteht eine Adresse in Oumlsterreich und im Ausland empfiehlt es sich beide Adressen anzufuumlhren damit der Gewerbetreibende im Notfall auch bei Aufenthalt im Ausland erreicht werden kann

b Beginn und Dauer des Werkvertrages

Die Dauer des Werkvertrages kann nach Belieben vereinbart werden Es koumlnnen auch mehrere Werkvertraumlge hintereinander abgeschlossen werden

c Leistungsinhalte

Dazu zaumlhlen insbesondere Haushaltsnahe Dienstleistungen zB Zubereitung von Mahlzeiten Vornahme von

Besorgungen Reinigungstaumltigkeiten Durchfuumlhrung von Hausarbeiten und Boten-gaumlngen Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima Betreuung von Tieren und Pflanzen Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestel-lung bei alltaumlglichen Verrichtungen

Gesellschafterfunktion zB Gesellschaft leisten Fuumlhren von Konversation Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

allfaumlllige von Arzt oder Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes der Gesundheits- und Krankenpflege uumlbertragene aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten

d Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO (s dazu Punkt 7)

e Eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls

die Namen und Kontaktadressen des Vertretersder Vertreter

Achtung Es empfiehlt sich im Vertrag klarzustellen dass der Betreuer sich jederzeit vertreten lassen kann und im Falle seiner Verhinderung rechtzeitig fuumlr eine Vertretung sorgen wird Es liegt im Wesen der Selbstaumlndigkeit dass sich Gewerbetreibende jederzeit durch Personen ihrer Wahl vertreten lassen duumlrfen Die Angabe der Namen und Kontaktadressen der Vertreter ist daher nicht notwendig

f Die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der Ge-

werbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt

g Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei zwingend vorzuse-hen ist dass der Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgeloumlst wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

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Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsver-haumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Wechsels in ein Heim vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heim-wechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlber-gabe putzen) Ebenso empfiehlt es sich eine Beendigung fuumlr den Fall des Todes des Betreuers vorzusehen

Tipp Sollte vorgesehen sein dass die Gewerbetreibenden bei der zu betreuenden Person wohnen und auch dort ihren Gewerbestandort haben empfiehlt es sich dies ausdruumlcklich im Vertrag festzuhalten

7 Handlungsleitlinien (sect 160 Abs 2 Z 1 GewO)

Der Personenbetreuer ist verpflichtet mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen Die Handlungsleitlinien muumlssen insbesondere die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle der erkennbaren Verschlechterung des Zustandsbildes enthalten Die Handlungsleitlinien sind verpflichtend im Betreuungsvertrag festzulegen Denkbare Beispiele fuumlr Handlungsleitlinien Fuumlr den Alltag

Auflistung der Taumltigkeiten die verrichtet werden sollen zB Zubereitung von Mahlzeiten Waumlsche waschen Versorgung des Haustieres

Tipp Die Formulierung der Taumltigkeiten ist so zu waumlhlen dass der Charakter der Selbstaumlndigkeit gewahrt bleibt Nicht mit dem Charakter der Selbstaumlndigkeit zu vereinbaren waumlren zB Handlungsleitlinien folgender Art Der Betreuer hat jeden Tag um 900 ein Fruumlhstuumlck zu richtigen um 1000 die Blumen zu gieszligen um 1100 staubzusaugen um 1200 ein warmes Mittagessen zuzubereiten etc

Allfaumlllige Anwesenheitspflichten zB Der Betreuer hat jedenfalls anwesend zu sein wenn der Arzt zur Kontrolle kommt

Tipp Anwesenheitspflichten sollten ndash wenn uumlberhaupt - nur im unbedingt notwen-digen Ausmaszlig festgelegt werden da es im Wesen der Selbstaumlndigkeit liegt die Arbeit frei einteilen und inhaltlich bestimmen zu koumlnnen

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal woumlchentlich telefonisch uumlber den Zustand der betreuten Person zu informieren

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal im Monat persoumlnlich uumlber den Zustand der betreuten Person zu berichten

Der Betreuer hat den Arzt (Name) der betreuten Person (Name) x-mal im Monat zur Kontrolle des Gesundheitszustands der betreuten Person beizuziehen

Der Betreuer hat die betreute Person (Name) x mal im Monat zum Arzt (Name) zu begleiten

Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit dafuumlr zu sorgen dass andere Betreuer alle fuumlr die Betreuung wesentlichen Informationen erhalten

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Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit eine Kontaktadresse und Telefonnum-mer zu hinterlassen unter der er im Notfall zu erreichen ist

Fuumlr den Notfall

In einem Notfall bei massiver Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person insbesondere bei Atemnot starker Uumlbelkeit Ohnmacht Laumlhmungserscheinungen Kraumlmpfen Schmerzen im Herzbereich ist unverzuumlglich die Rettung (144) zu verstaumlndigen

Es sind Maszlignahmen der Ersten Hilfe zu setzen

Bei einer Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist unverzuumlglich der Hausarzt (Name) zu verstaumlndigen

In einem Notfall oder bei Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist der Angehoumlrige (Name) unverzuumlglich zu verstaumlndigen

8 Wie meldet man einen Wohnsitz in Oumlsterreich an

Innerhalb von drei Kalendertagen ist die Meldung der Wohnsitzaufnahme am zustaumlndigen Gemeindeamt oder Magistrat vorzunehmen Die Abmeldung kann bei Aufgabe der Unterkunft fruumlhestens drei Tage vor Abreise erfolgen Die Anmeldung eines Wohnsitzes ist kostenlos Mitzubringen sind

Meldezettel-Formular das vom Unterkunftgeber (also dem Wohnungseigentuumlmer bzw Hauptmieter) unterschrieben sein muss

Reisepass

Geburtsurkunde

Nachweis des akademischen Grades (sofern vorhanden)

Meldezettel-Formular httpswwwhelpgvatPortalNodehlpdpublicresourcesdocumentsmeldezettelpdf Achtung Die Nichterfuumlllung der gesetzlichen Meldepflicht ist eine Verwaltungsuumlbertretung und kann mit Geldstrafe bis zu 726 EUR bestraft werden Wohnt der Betreuer bei der betreuten Person und hat die betreute Person Grund zur Annahme dass der Betreuer seiner Meldepflicht nicht nachgekommen ist muss sie dies der Meldebehoumlrde innerhalb von 14 Tagen mitteilen Tipp Ist die zu betreuende Person nur Mieter der Wohnung ist es ratsam den Vermieter davon zu verstaumlndigen dass ein Betreuer bei ihr wohnt Tipp Die Wohnsitzverlegung vom Ausland nach Oumlsterreich begruumlndet den Anspruch be-stimmte Guumlter des persoumlnlichen Bedarfs zollfrei als Uumlbersiedlungsgut nach Oumlsterreich zu bringen (s auch bei FAQ)

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WAumlHREND DER TAumlTIGKEIT

9 Was passiert wenn hellip - Notfaumllle Krankheit Abwesenheiten etc

9a Die betreute Person hat einen Notfall

Es ist entsprechend den Handlungsleitlinien (s Punkt 7) vorzugehen Insbesondere sind Rettung oder Notarzt (144) zu verstaumlndigen Erste-Hilfe-Maszlignahmen sind zu setzen Beim Notruf 144 wird man Folgendes gefragt

Wo genau ist der Notfallort

Genaue Adresse Stiege Stock Tuumlrnummer

Zufahrtsmoumlglichkeit

Wie lautet Ihre Ruumlckrufnummer

Was ist passiert

Wie alt ist die Patientin oder der Patient

Atmet er oder sie

Ist er oder sie bei Bewusstsein

Erst auflegen wenn der Bedienstete alle Daten bestaumltigt hat und dem Anrufer versichert Wir kommen Wenn es die Situation zulaumlsst waumlre es hilfreich das Rettungsteam vor dem Haus zu empfangen und zum Patienten zu fuumlhren Nach Verstaumlndigung von RettungNotarzt sind die Angehoumlrigen zu kontaktieren

9b Die betreute Person wird krank

Bei den ersten Anzeichen einer Krankheit Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person etc ist der Hausarzt zu verstaumlndigen Ebenso sind die Angehoumlrigen zu informieren Der Hausarzt entscheidet auf welche Weise die betreute Person zu Hause weiter betreut werden kann oder ob sie in ein Krankenhaus eingeliefert wird Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes bleibt der Vertrag zwischen Betreuer und der be-treuten Person grundsaumltzlich aufrecht wenn im Vertrag nicht ausdruumlcklich vereinbart ist dass ein Krankenhausaufenthalt (allenfalls ab einer gewissen Dauer) zu einem Ende des Vertragsverhaumlltnisses fuumlhrt Der Betreuer hat seine Leistungen ndash so weit wie moumlglich ndash weiter zu erbringen und die betreute Person hat das vereinbarte Werkentgelt zu bezahlen

9c Die betreute Person wechselt endguumlltig in ein Heim

Das Taumltigkeitsspektrum der Gewerbetreibenden umfasst auch die praktische Vorbereitung auf einen Ortswechsel also auch auf einen Wechsel in ein Heim Darunter fallen einerseits alle organisatorischen Aspekte eines solchen Wechsels (zB Nachsendeauftrag bei der Post als Bote zu uumlberbringen Angehoumlrige und Freunde der betreuten Person von dem Wechsel

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verstaumlndigen einen neuen Platz fuumlr das Haustier suchen) andererseits auch eine Vorberei-tung auf den Wechsel in dem Sinn dass zB mit der betreuten Person das Heim vorher besucht wird uumlber den Heimwechsel gesprochen wird Abschiedsbesuche organisiert werden Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Heimwechsels vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heimwechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB die Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlbergabe putzen)

9d Die betreute Person stirbt

Stirbt die betreute Person zu Hause so ist jedenfalls der Totenbeschauer (das ist meist der Gemeindearzt) zu holen der den Tod feststellt Die Angehoumlrigen sind unverzuumlglich zu in-formieren Der Betreuungsvertrag endet jedenfalls mit dem Tod der betreuten Person Bereits im Voraus erhaltenes Entgelt ist anteilig zuruumlckzuzahlen Eine Endabrechnung im Haushaltsbuch hat zu erfolgen

9e Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Betreuern

Werden zwei (oder mehrere) Betreuer abwechselnd fuumlr eine Person taumltig so besteht jeweils ein eigenes Vertragsverhaumlltnis zwischen der betreuten Person und den einzelnen Betreuern Fuumlr die betreute Person selbst aumlndert sich daher ndash auszliger in der Person des Betreuers ndash nichts Auch fuumlr die Betreuer aumlndert sich nichts Sie muumlssen auch im Falle einer zwei- oder mehr-woumlchigen Abwesenheit ihre Gewerbeberechtigung nicht zuruumlcklegen oder ruhend melden Ebenso wenig muumlssen sie ndash auch bei einer Ausreise aus Oumlsterreich - ihren Wohnsitz in Oumlster-reich abmelden Tipp Es ist ratsam in den Handlungsleitlinien auch Regelungen fuumlr den Wechsel zwischen den Betreuern vorzusehen So ist zB der nachfolgende Betreuer ausreichend uumlber den Zu-stand der betreuten Person zu informieren Es hat auch eine ordentliche Uumlbergabe der Betreuungsdokumentation und des Haushaltsbuches zu erfolgen

9f Der Betreuer wird krank

Die Betreuer sind vertraglich verpflichtet die vereinbarten Betreuungsleistungen zu erbringen Sind sie ndash aus welchem Grund auch immer ndash daran gehindert so haben sie fuumlr ihre Vertretung zu sorgen Wird der Betreuer daher krank muss er eine Vertretung zu der betreuten Person schicken Die Vertretung hat alle Leistungen so zu erbringen wie der Betreuer selbst Es wird kein Vertrag zwischen der betreuten Person und der Vertretung geschlossen Auch die Vertretung braucht eine entsprechende Gewerbeberechtigung fuumlr die Personen-betreuung Tipp Es empfiehlt sich dass der Betreuer einen Vertrag mit seiner Vertretung abschlieszligt in dem vereinbart wird dass die Vertretung alle Leistungen die der Betreuer zu erbringen hat fuumlr diesen erbringen muss und in dem die Houmlhe des Entgelts fuumlr die Vertretung fest-gelegt wird

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Achtung Die Vertretung darf nur dann pflegerische Taumltigkeiten durchfuumlhren wenn ihr diese entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen von einem Arzt oder einer Krankenschwester ndash nach entsprechender Einschulung ndash uumlbertragen wurden Tipp In den Handlungsleitlinien koumlnnen weitere Vereinbarungen getroffen werden wie im Fall einer Erkrankung des Betreuers vorzugehen ist (zB jeden direkten Kontakt mit der betreuten Person vermeiden) Gewerbetreibende haben die Moumlglichkeit Personen anzustellen die sie dann auch als Ver-treter schicken koumlnnen Achtung Solche bei Personenbetreuern Beschaumlftigte unterliegen den normalen arbeitszeit-rechtlichen Regelungen da auf sie das Hausbetreuungsgesetz mit seinen Sonderregelungen nicht anzuwenden ist Eine 24-Stunden-Betreuung kann daher keinesfalls durch einen Ange-stellten eines Betreuers erfolgen Auch darf ein Angestellter keine pflegerischen Taumltigkeiten durchfuumlhren Achtung Selbstaumlndige Betreuer koumlnnen ihre Vertretung frei waumlhlen Es empfiehlt sich na-tuumlrlich auf Wuumlnsche der betreuten Person Ruumlcksicht zu nehmen

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist)

Hier gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie zu Punkt 9f

10 Wie erfuumlllen Personenbetreuer ihre Verpflichtung ihre Taumltigkeit als Personenbetreuer ausreichend zu dokumentieren (sect 1 Abs 4 Ausuumlbungsregeln)

Die von den Gewerbetreibenden erbrachten Dienstleistungen sind ausreichend und regel-maumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Im Folgenden werden Taumltigkeiten die im Rahmen des Gewerbes erbracht werden koumlnnen beispielhaft angefuumlhrt In der Checkliste koumlnnen die durchgefuumlhrten Taumltigkeiten abgehakt bzw kurz beschrieben werden (zB Zubereitung von Mahlzeiten Fruumlhstuumlck Jause etc) Die Liste ist natuumlrlich beliebig erweiterbar

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Datum xxxxxxxx 0-6 Uhr 6-12 Uhr 12-18 Uhr 18-0 Uhr

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Zubereitung von Mahlzeiten

Vornahme von Besorgungen

Reinigungstaumltigkeiten

- Saugen

- Staubwischen

- Bad WC

Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima (zB Luumlften)

Betreuung von Pflanzen und Tieren

- Gieszligen

- Fuumlttern

- Waschen

- Tierarzt

Waumlscheversorgung

- Waschen

- Buumlgeln

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung

Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

Unterstuumltzung bei Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme

Unterstuumltzung bei Arzneimitteleinnahme

Unterstuumltzung bei Koumlrperpflege

Unterstuumltzung bei Toilettengang und aumlhnliches

Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen Gehen

Gesellschafterfunktion

Gesellschaft leisten (zB gemeinsam TV schauen)

Fuumlhren von Konversation

Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

- Begleitung zu Familie Freunden Bekannten

- Schreiben von Briefen E-Mails etc

Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

- Spazieren gehen

- Arztbesuche

- Begleitung zu Veranstaltungen

Uumlbertragene pflegerische Taumltigkeiten

Verabreichung von Medikamenten

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

Sonstiges

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11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

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Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

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13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

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BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

23

ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

24

C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

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2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

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(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

38

(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

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2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

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Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

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Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

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2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

51

Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

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2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

Page 12: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

12

Tipp Besteht eine Adresse in Oumlsterreich und im Ausland empfiehlt es sich beide Adressen anzufuumlhren damit der Gewerbetreibende im Notfall auch bei Aufenthalt im Ausland erreicht werden kann

b Beginn und Dauer des Werkvertrages

Die Dauer des Werkvertrages kann nach Belieben vereinbart werden Es koumlnnen auch mehrere Werkvertraumlge hintereinander abgeschlossen werden

c Leistungsinhalte

Dazu zaumlhlen insbesondere Haushaltsnahe Dienstleistungen zB Zubereitung von Mahlzeiten Vornahme von

Besorgungen Reinigungstaumltigkeiten Durchfuumlhrung von Hausarbeiten und Boten-gaumlngen Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima Betreuung von Tieren und Pflanzen Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestel-lung bei alltaumlglichen Verrichtungen

Gesellschafterfunktion zB Gesellschaft leisten Fuumlhren von Konversation Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

allfaumlllige von Arzt oder Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes der Gesundheits- und Krankenpflege uumlbertragene aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten

d Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO (s dazu Punkt 7)

e Eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls

die Namen und Kontaktadressen des Vertretersder Vertreter

Achtung Es empfiehlt sich im Vertrag klarzustellen dass der Betreuer sich jederzeit vertreten lassen kann und im Falle seiner Verhinderung rechtzeitig fuumlr eine Vertretung sorgen wird Es liegt im Wesen der Selbstaumlndigkeit dass sich Gewerbetreibende jederzeit durch Personen ihrer Wahl vertreten lassen duumlrfen Die Angabe der Namen und Kontaktadressen der Vertreter ist daher nicht notwendig

f Die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der Ge-

werbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt

g Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei zwingend vorzuse-hen ist dass der Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgeloumlst wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

13

Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsver-haumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Wechsels in ein Heim vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heim-wechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlber-gabe putzen) Ebenso empfiehlt es sich eine Beendigung fuumlr den Fall des Todes des Betreuers vorzusehen

Tipp Sollte vorgesehen sein dass die Gewerbetreibenden bei der zu betreuenden Person wohnen und auch dort ihren Gewerbestandort haben empfiehlt es sich dies ausdruumlcklich im Vertrag festzuhalten

7 Handlungsleitlinien (sect 160 Abs 2 Z 1 GewO)

Der Personenbetreuer ist verpflichtet mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen Die Handlungsleitlinien muumlssen insbesondere die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle der erkennbaren Verschlechterung des Zustandsbildes enthalten Die Handlungsleitlinien sind verpflichtend im Betreuungsvertrag festzulegen Denkbare Beispiele fuumlr Handlungsleitlinien Fuumlr den Alltag

Auflistung der Taumltigkeiten die verrichtet werden sollen zB Zubereitung von Mahlzeiten Waumlsche waschen Versorgung des Haustieres

Tipp Die Formulierung der Taumltigkeiten ist so zu waumlhlen dass der Charakter der Selbstaumlndigkeit gewahrt bleibt Nicht mit dem Charakter der Selbstaumlndigkeit zu vereinbaren waumlren zB Handlungsleitlinien folgender Art Der Betreuer hat jeden Tag um 900 ein Fruumlhstuumlck zu richtigen um 1000 die Blumen zu gieszligen um 1100 staubzusaugen um 1200 ein warmes Mittagessen zuzubereiten etc

Allfaumlllige Anwesenheitspflichten zB Der Betreuer hat jedenfalls anwesend zu sein wenn der Arzt zur Kontrolle kommt

Tipp Anwesenheitspflichten sollten ndash wenn uumlberhaupt - nur im unbedingt notwen-digen Ausmaszlig festgelegt werden da es im Wesen der Selbstaumlndigkeit liegt die Arbeit frei einteilen und inhaltlich bestimmen zu koumlnnen

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal woumlchentlich telefonisch uumlber den Zustand der betreuten Person zu informieren

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal im Monat persoumlnlich uumlber den Zustand der betreuten Person zu berichten

Der Betreuer hat den Arzt (Name) der betreuten Person (Name) x-mal im Monat zur Kontrolle des Gesundheitszustands der betreuten Person beizuziehen

Der Betreuer hat die betreute Person (Name) x mal im Monat zum Arzt (Name) zu begleiten

Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit dafuumlr zu sorgen dass andere Betreuer alle fuumlr die Betreuung wesentlichen Informationen erhalten

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Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit eine Kontaktadresse und Telefonnum-mer zu hinterlassen unter der er im Notfall zu erreichen ist

Fuumlr den Notfall

In einem Notfall bei massiver Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person insbesondere bei Atemnot starker Uumlbelkeit Ohnmacht Laumlhmungserscheinungen Kraumlmpfen Schmerzen im Herzbereich ist unverzuumlglich die Rettung (144) zu verstaumlndigen

Es sind Maszlignahmen der Ersten Hilfe zu setzen

Bei einer Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist unverzuumlglich der Hausarzt (Name) zu verstaumlndigen

In einem Notfall oder bei Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist der Angehoumlrige (Name) unverzuumlglich zu verstaumlndigen

8 Wie meldet man einen Wohnsitz in Oumlsterreich an

Innerhalb von drei Kalendertagen ist die Meldung der Wohnsitzaufnahme am zustaumlndigen Gemeindeamt oder Magistrat vorzunehmen Die Abmeldung kann bei Aufgabe der Unterkunft fruumlhestens drei Tage vor Abreise erfolgen Die Anmeldung eines Wohnsitzes ist kostenlos Mitzubringen sind

Meldezettel-Formular das vom Unterkunftgeber (also dem Wohnungseigentuumlmer bzw Hauptmieter) unterschrieben sein muss

Reisepass

Geburtsurkunde

Nachweis des akademischen Grades (sofern vorhanden)

Meldezettel-Formular httpswwwhelpgvatPortalNodehlpdpublicresourcesdocumentsmeldezettelpdf Achtung Die Nichterfuumlllung der gesetzlichen Meldepflicht ist eine Verwaltungsuumlbertretung und kann mit Geldstrafe bis zu 726 EUR bestraft werden Wohnt der Betreuer bei der betreuten Person und hat die betreute Person Grund zur Annahme dass der Betreuer seiner Meldepflicht nicht nachgekommen ist muss sie dies der Meldebehoumlrde innerhalb von 14 Tagen mitteilen Tipp Ist die zu betreuende Person nur Mieter der Wohnung ist es ratsam den Vermieter davon zu verstaumlndigen dass ein Betreuer bei ihr wohnt Tipp Die Wohnsitzverlegung vom Ausland nach Oumlsterreich begruumlndet den Anspruch be-stimmte Guumlter des persoumlnlichen Bedarfs zollfrei als Uumlbersiedlungsgut nach Oumlsterreich zu bringen (s auch bei FAQ)

15

WAumlHREND DER TAumlTIGKEIT

9 Was passiert wenn hellip - Notfaumllle Krankheit Abwesenheiten etc

9a Die betreute Person hat einen Notfall

Es ist entsprechend den Handlungsleitlinien (s Punkt 7) vorzugehen Insbesondere sind Rettung oder Notarzt (144) zu verstaumlndigen Erste-Hilfe-Maszlignahmen sind zu setzen Beim Notruf 144 wird man Folgendes gefragt

Wo genau ist der Notfallort

Genaue Adresse Stiege Stock Tuumlrnummer

Zufahrtsmoumlglichkeit

Wie lautet Ihre Ruumlckrufnummer

Was ist passiert

Wie alt ist die Patientin oder der Patient

Atmet er oder sie

Ist er oder sie bei Bewusstsein

Erst auflegen wenn der Bedienstete alle Daten bestaumltigt hat und dem Anrufer versichert Wir kommen Wenn es die Situation zulaumlsst waumlre es hilfreich das Rettungsteam vor dem Haus zu empfangen und zum Patienten zu fuumlhren Nach Verstaumlndigung von RettungNotarzt sind die Angehoumlrigen zu kontaktieren

9b Die betreute Person wird krank

Bei den ersten Anzeichen einer Krankheit Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person etc ist der Hausarzt zu verstaumlndigen Ebenso sind die Angehoumlrigen zu informieren Der Hausarzt entscheidet auf welche Weise die betreute Person zu Hause weiter betreut werden kann oder ob sie in ein Krankenhaus eingeliefert wird Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes bleibt der Vertrag zwischen Betreuer und der be-treuten Person grundsaumltzlich aufrecht wenn im Vertrag nicht ausdruumlcklich vereinbart ist dass ein Krankenhausaufenthalt (allenfalls ab einer gewissen Dauer) zu einem Ende des Vertragsverhaumlltnisses fuumlhrt Der Betreuer hat seine Leistungen ndash so weit wie moumlglich ndash weiter zu erbringen und die betreute Person hat das vereinbarte Werkentgelt zu bezahlen

9c Die betreute Person wechselt endguumlltig in ein Heim

Das Taumltigkeitsspektrum der Gewerbetreibenden umfasst auch die praktische Vorbereitung auf einen Ortswechsel also auch auf einen Wechsel in ein Heim Darunter fallen einerseits alle organisatorischen Aspekte eines solchen Wechsels (zB Nachsendeauftrag bei der Post als Bote zu uumlberbringen Angehoumlrige und Freunde der betreuten Person von dem Wechsel

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verstaumlndigen einen neuen Platz fuumlr das Haustier suchen) andererseits auch eine Vorberei-tung auf den Wechsel in dem Sinn dass zB mit der betreuten Person das Heim vorher besucht wird uumlber den Heimwechsel gesprochen wird Abschiedsbesuche organisiert werden Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Heimwechsels vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heimwechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB die Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlbergabe putzen)

9d Die betreute Person stirbt

Stirbt die betreute Person zu Hause so ist jedenfalls der Totenbeschauer (das ist meist der Gemeindearzt) zu holen der den Tod feststellt Die Angehoumlrigen sind unverzuumlglich zu in-formieren Der Betreuungsvertrag endet jedenfalls mit dem Tod der betreuten Person Bereits im Voraus erhaltenes Entgelt ist anteilig zuruumlckzuzahlen Eine Endabrechnung im Haushaltsbuch hat zu erfolgen

9e Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Betreuern

Werden zwei (oder mehrere) Betreuer abwechselnd fuumlr eine Person taumltig so besteht jeweils ein eigenes Vertragsverhaumlltnis zwischen der betreuten Person und den einzelnen Betreuern Fuumlr die betreute Person selbst aumlndert sich daher ndash auszliger in der Person des Betreuers ndash nichts Auch fuumlr die Betreuer aumlndert sich nichts Sie muumlssen auch im Falle einer zwei- oder mehr-woumlchigen Abwesenheit ihre Gewerbeberechtigung nicht zuruumlcklegen oder ruhend melden Ebenso wenig muumlssen sie ndash auch bei einer Ausreise aus Oumlsterreich - ihren Wohnsitz in Oumlster-reich abmelden Tipp Es ist ratsam in den Handlungsleitlinien auch Regelungen fuumlr den Wechsel zwischen den Betreuern vorzusehen So ist zB der nachfolgende Betreuer ausreichend uumlber den Zu-stand der betreuten Person zu informieren Es hat auch eine ordentliche Uumlbergabe der Betreuungsdokumentation und des Haushaltsbuches zu erfolgen

9f Der Betreuer wird krank

Die Betreuer sind vertraglich verpflichtet die vereinbarten Betreuungsleistungen zu erbringen Sind sie ndash aus welchem Grund auch immer ndash daran gehindert so haben sie fuumlr ihre Vertretung zu sorgen Wird der Betreuer daher krank muss er eine Vertretung zu der betreuten Person schicken Die Vertretung hat alle Leistungen so zu erbringen wie der Betreuer selbst Es wird kein Vertrag zwischen der betreuten Person und der Vertretung geschlossen Auch die Vertretung braucht eine entsprechende Gewerbeberechtigung fuumlr die Personen-betreuung Tipp Es empfiehlt sich dass der Betreuer einen Vertrag mit seiner Vertretung abschlieszligt in dem vereinbart wird dass die Vertretung alle Leistungen die der Betreuer zu erbringen hat fuumlr diesen erbringen muss und in dem die Houmlhe des Entgelts fuumlr die Vertretung fest-gelegt wird

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Achtung Die Vertretung darf nur dann pflegerische Taumltigkeiten durchfuumlhren wenn ihr diese entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen von einem Arzt oder einer Krankenschwester ndash nach entsprechender Einschulung ndash uumlbertragen wurden Tipp In den Handlungsleitlinien koumlnnen weitere Vereinbarungen getroffen werden wie im Fall einer Erkrankung des Betreuers vorzugehen ist (zB jeden direkten Kontakt mit der betreuten Person vermeiden) Gewerbetreibende haben die Moumlglichkeit Personen anzustellen die sie dann auch als Ver-treter schicken koumlnnen Achtung Solche bei Personenbetreuern Beschaumlftigte unterliegen den normalen arbeitszeit-rechtlichen Regelungen da auf sie das Hausbetreuungsgesetz mit seinen Sonderregelungen nicht anzuwenden ist Eine 24-Stunden-Betreuung kann daher keinesfalls durch einen Ange-stellten eines Betreuers erfolgen Auch darf ein Angestellter keine pflegerischen Taumltigkeiten durchfuumlhren Achtung Selbstaumlndige Betreuer koumlnnen ihre Vertretung frei waumlhlen Es empfiehlt sich na-tuumlrlich auf Wuumlnsche der betreuten Person Ruumlcksicht zu nehmen

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist)

Hier gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie zu Punkt 9f

10 Wie erfuumlllen Personenbetreuer ihre Verpflichtung ihre Taumltigkeit als Personenbetreuer ausreichend zu dokumentieren (sect 1 Abs 4 Ausuumlbungsregeln)

Die von den Gewerbetreibenden erbrachten Dienstleistungen sind ausreichend und regel-maumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Im Folgenden werden Taumltigkeiten die im Rahmen des Gewerbes erbracht werden koumlnnen beispielhaft angefuumlhrt In der Checkliste koumlnnen die durchgefuumlhrten Taumltigkeiten abgehakt bzw kurz beschrieben werden (zB Zubereitung von Mahlzeiten Fruumlhstuumlck Jause etc) Die Liste ist natuumlrlich beliebig erweiterbar

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Datum xxxxxxxx 0-6 Uhr 6-12 Uhr 12-18 Uhr 18-0 Uhr

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Zubereitung von Mahlzeiten

Vornahme von Besorgungen

Reinigungstaumltigkeiten

- Saugen

- Staubwischen

- Bad WC

Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima (zB Luumlften)

Betreuung von Pflanzen und Tieren

- Gieszligen

- Fuumlttern

- Waschen

- Tierarzt

Waumlscheversorgung

- Waschen

- Buumlgeln

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung

Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

Unterstuumltzung bei Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme

Unterstuumltzung bei Arzneimitteleinnahme

Unterstuumltzung bei Koumlrperpflege

Unterstuumltzung bei Toilettengang und aumlhnliches

Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen Gehen

Gesellschafterfunktion

Gesellschaft leisten (zB gemeinsam TV schauen)

Fuumlhren von Konversation

Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

- Begleitung zu Familie Freunden Bekannten

- Schreiben von Briefen E-Mails etc

Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

- Spazieren gehen

- Arztbesuche

- Begleitung zu Veranstaltungen

Uumlbertragene pflegerische Taumltigkeiten

Verabreichung von Medikamenten

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

Sonstiges

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11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

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Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

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13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

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BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

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ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

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C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

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2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

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(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

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(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

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2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

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Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

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Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

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2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

50

(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

51

Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

52

2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

Page 13: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

13

Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsver-haumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Wechsels in ein Heim vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heim-wechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlber-gabe putzen) Ebenso empfiehlt es sich eine Beendigung fuumlr den Fall des Todes des Betreuers vorzusehen

Tipp Sollte vorgesehen sein dass die Gewerbetreibenden bei der zu betreuenden Person wohnen und auch dort ihren Gewerbestandort haben empfiehlt es sich dies ausdruumlcklich im Vertrag festzuhalten

7 Handlungsleitlinien (sect 160 Abs 2 Z 1 GewO)

Der Personenbetreuer ist verpflichtet mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen Die Handlungsleitlinien muumlssen insbesondere die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle der erkennbaren Verschlechterung des Zustandsbildes enthalten Die Handlungsleitlinien sind verpflichtend im Betreuungsvertrag festzulegen Denkbare Beispiele fuumlr Handlungsleitlinien Fuumlr den Alltag

Auflistung der Taumltigkeiten die verrichtet werden sollen zB Zubereitung von Mahlzeiten Waumlsche waschen Versorgung des Haustieres

Tipp Die Formulierung der Taumltigkeiten ist so zu waumlhlen dass der Charakter der Selbstaumlndigkeit gewahrt bleibt Nicht mit dem Charakter der Selbstaumlndigkeit zu vereinbaren waumlren zB Handlungsleitlinien folgender Art Der Betreuer hat jeden Tag um 900 ein Fruumlhstuumlck zu richtigen um 1000 die Blumen zu gieszligen um 1100 staubzusaugen um 1200 ein warmes Mittagessen zuzubereiten etc

Allfaumlllige Anwesenheitspflichten zB Der Betreuer hat jedenfalls anwesend zu sein wenn der Arzt zur Kontrolle kommt

Tipp Anwesenheitspflichten sollten ndash wenn uumlberhaupt - nur im unbedingt notwen-digen Ausmaszlig festgelegt werden da es im Wesen der Selbstaumlndigkeit liegt die Arbeit frei einteilen und inhaltlich bestimmen zu koumlnnen

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal woumlchentlich telefonisch uumlber den Zustand der betreuten Person zu informieren

Der Betreuer hat den Angehoumlrigen (Name) x-mal im Monat persoumlnlich uumlber den Zustand der betreuten Person zu berichten

Der Betreuer hat den Arzt (Name) der betreuten Person (Name) x-mal im Monat zur Kontrolle des Gesundheitszustands der betreuten Person beizuziehen

Der Betreuer hat die betreute Person (Name) x mal im Monat zum Arzt (Name) zu begleiten

Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit dafuumlr zu sorgen dass andere Betreuer alle fuumlr die Betreuung wesentlichen Informationen erhalten

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Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit eine Kontaktadresse und Telefonnum-mer zu hinterlassen unter der er im Notfall zu erreichen ist

Fuumlr den Notfall

In einem Notfall bei massiver Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person insbesondere bei Atemnot starker Uumlbelkeit Ohnmacht Laumlhmungserscheinungen Kraumlmpfen Schmerzen im Herzbereich ist unverzuumlglich die Rettung (144) zu verstaumlndigen

Es sind Maszlignahmen der Ersten Hilfe zu setzen

Bei einer Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist unverzuumlglich der Hausarzt (Name) zu verstaumlndigen

In einem Notfall oder bei Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist der Angehoumlrige (Name) unverzuumlglich zu verstaumlndigen

8 Wie meldet man einen Wohnsitz in Oumlsterreich an

Innerhalb von drei Kalendertagen ist die Meldung der Wohnsitzaufnahme am zustaumlndigen Gemeindeamt oder Magistrat vorzunehmen Die Abmeldung kann bei Aufgabe der Unterkunft fruumlhestens drei Tage vor Abreise erfolgen Die Anmeldung eines Wohnsitzes ist kostenlos Mitzubringen sind

Meldezettel-Formular das vom Unterkunftgeber (also dem Wohnungseigentuumlmer bzw Hauptmieter) unterschrieben sein muss

Reisepass

Geburtsurkunde

Nachweis des akademischen Grades (sofern vorhanden)

Meldezettel-Formular httpswwwhelpgvatPortalNodehlpdpublicresourcesdocumentsmeldezettelpdf Achtung Die Nichterfuumlllung der gesetzlichen Meldepflicht ist eine Verwaltungsuumlbertretung und kann mit Geldstrafe bis zu 726 EUR bestraft werden Wohnt der Betreuer bei der betreuten Person und hat die betreute Person Grund zur Annahme dass der Betreuer seiner Meldepflicht nicht nachgekommen ist muss sie dies der Meldebehoumlrde innerhalb von 14 Tagen mitteilen Tipp Ist die zu betreuende Person nur Mieter der Wohnung ist es ratsam den Vermieter davon zu verstaumlndigen dass ein Betreuer bei ihr wohnt Tipp Die Wohnsitzverlegung vom Ausland nach Oumlsterreich begruumlndet den Anspruch be-stimmte Guumlter des persoumlnlichen Bedarfs zollfrei als Uumlbersiedlungsgut nach Oumlsterreich zu bringen (s auch bei FAQ)

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WAumlHREND DER TAumlTIGKEIT

9 Was passiert wenn hellip - Notfaumllle Krankheit Abwesenheiten etc

9a Die betreute Person hat einen Notfall

Es ist entsprechend den Handlungsleitlinien (s Punkt 7) vorzugehen Insbesondere sind Rettung oder Notarzt (144) zu verstaumlndigen Erste-Hilfe-Maszlignahmen sind zu setzen Beim Notruf 144 wird man Folgendes gefragt

Wo genau ist der Notfallort

Genaue Adresse Stiege Stock Tuumlrnummer

Zufahrtsmoumlglichkeit

Wie lautet Ihre Ruumlckrufnummer

Was ist passiert

Wie alt ist die Patientin oder der Patient

Atmet er oder sie

Ist er oder sie bei Bewusstsein

Erst auflegen wenn der Bedienstete alle Daten bestaumltigt hat und dem Anrufer versichert Wir kommen Wenn es die Situation zulaumlsst waumlre es hilfreich das Rettungsteam vor dem Haus zu empfangen und zum Patienten zu fuumlhren Nach Verstaumlndigung von RettungNotarzt sind die Angehoumlrigen zu kontaktieren

9b Die betreute Person wird krank

Bei den ersten Anzeichen einer Krankheit Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person etc ist der Hausarzt zu verstaumlndigen Ebenso sind die Angehoumlrigen zu informieren Der Hausarzt entscheidet auf welche Weise die betreute Person zu Hause weiter betreut werden kann oder ob sie in ein Krankenhaus eingeliefert wird Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes bleibt der Vertrag zwischen Betreuer und der be-treuten Person grundsaumltzlich aufrecht wenn im Vertrag nicht ausdruumlcklich vereinbart ist dass ein Krankenhausaufenthalt (allenfalls ab einer gewissen Dauer) zu einem Ende des Vertragsverhaumlltnisses fuumlhrt Der Betreuer hat seine Leistungen ndash so weit wie moumlglich ndash weiter zu erbringen und die betreute Person hat das vereinbarte Werkentgelt zu bezahlen

9c Die betreute Person wechselt endguumlltig in ein Heim

Das Taumltigkeitsspektrum der Gewerbetreibenden umfasst auch die praktische Vorbereitung auf einen Ortswechsel also auch auf einen Wechsel in ein Heim Darunter fallen einerseits alle organisatorischen Aspekte eines solchen Wechsels (zB Nachsendeauftrag bei der Post als Bote zu uumlberbringen Angehoumlrige und Freunde der betreuten Person von dem Wechsel

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verstaumlndigen einen neuen Platz fuumlr das Haustier suchen) andererseits auch eine Vorberei-tung auf den Wechsel in dem Sinn dass zB mit der betreuten Person das Heim vorher besucht wird uumlber den Heimwechsel gesprochen wird Abschiedsbesuche organisiert werden Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Heimwechsels vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heimwechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB die Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlbergabe putzen)

9d Die betreute Person stirbt

Stirbt die betreute Person zu Hause so ist jedenfalls der Totenbeschauer (das ist meist der Gemeindearzt) zu holen der den Tod feststellt Die Angehoumlrigen sind unverzuumlglich zu in-formieren Der Betreuungsvertrag endet jedenfalls mit dem Tod der betreuten Person Bereits im Voraus erhaltenes Entgelt ist anteilig zuruumlckzuzahlen Eine Endabrechnung im Haushaltsbuch hat zu erfolgen

9e Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Betreuern

Werden zwei (oder mehrere) Betreuer abwechselnd fuumlr eine Person taumltig so besteht jeweils ein eigenes Vertragsverhaumlltnis zwischen der betreuten Person und den einzelnen Betreuern Fuumlr die betreute Person selbst aumlndert sich daher ndash auszliger in der Person des Betreuers ndash nichts Auch fuumlr die Betreuer aumlndert sich nichts Sie muumlssen auch im Falle einer zwei- oder mehr-woumlchigen Abwesenheit ihre Gewerbeberechtigung nicht zuruumlcklegen oder ruhend melden Ebenso wenig muumlssen sie ndash auch bei einer Ausreise aus Oumlsterreich - ihren Wohnsitz in Oumlster-reich abmelden Tipp Es ist ratsam in den Handlungsleitlinien auch Regelungen fuumlr den Wechsel zwischen den Betreuern vorzusehen So ist zB der nachfolgende Betreuer ausreichend uumlber den Zu-stand der betreuten Person zu informieren Es hat auch eine ordentliche Uumlbergabe der Betreuungsdokumentation und des Haushaltsbuches zu erfolgen

9f Der Betreuer wird krank

Die Betreuer sind vertraglich verpflichtet die vereinbarten Betreuungsleistungen zu erbringen Sind sie ndash aus welchem Grund auch immer ndash daran gehindert so haben sie fuumlr ihre Vertretung zu sorgen Wird der Betreuer daher krank muss er eine Vertretung zu der betreuten Person schicken Die Vertretung hat alle Leistungen so zu erbringen wie der Betreuer selbst Es wird kein Vertrag zwischen der betreuten Person und der Vertretung geschlossen Auch die Vertretung braucht eine entsprechende Gewerbeberechtigung fuumlr die Personen-betreuung Tipp Es empfiehlt sich dass der Betreuer einen Vertrag mit seiner Vertretung abschlieszligt in dem vereinbart wird dass die Vertretung alle Leistungen die der Betreuer zu erbringen hat fuumlr diesen erbringen muss und in dem die Houmlhe des Entgelts fuumlr die Vertretung fest-gelegt wird

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Achtung Die Vertretung darf nur dann pflegerische Taumltigkeiten durchfuumlhren wenn ihr diese entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen von einem Arzt oder einer Krankenschwester ndash nach entsprechender Einschulung ndash uumlbertragen wurden Tipp In den Handlungsleitlinien koumlnnen weitere Vereinbarungen getroffen werden wie im Fall einer Erkrankung des Betreuers vorzugehen ist (zB jeden direkten Kontakt mit der betreuten Person vermeiden) Gewerbetreibende haben die Moumlglichkeit Personen anzustellen die sie dann auch als Ver-treter schicken koumlnnen Achtung Solche bei Personenbetreuern Beschaumlftigte unterliegen den normalen arbeitszeit-rechtlichen Regelungen da auf sie das Hausbetreuungsgesetz mit seinen Sonderregelungen nicht anzuwenden ist Eine 24-Stunden-Betreuung kann daher keinesfalls durch einen Ange-stellten eines Betreuers erfolgen Auch darf ein Angestellter keine pflegerischen Taumltigkeiten durchfuumlhren Achtung Selbstaumlndige Betreuer koumlnnen ihre Vertretung frei waumlhlen Es empfiehlt sich na-tuumlrlich auf Wuumlnsche der betreuten Person Ruumlcksicht zu nehmen

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist)

Hier gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie zu Punkt 9f

10 Wie erfuumlllen Personenbetreuer ihre Verpflichtung ihre Taumltigkeit als Personenbetreuer ausreichend zu dokumentieren (sect 1 Abs 4 Ausuumlbungsregeln)

Die von den Gewerbetreibenden erbrachten Dienstleistungen sind ausreichend und regel-maumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Im Folgenden werden Taumltigkeiten die im Rahmen des Gewerbes erbracht werden koumlnnen beispielhaft angefuumlhrt In der Checkliste koumlnnen die durchgefuumlhrten Taumltigkeiten abgehakt bzw kurz beschrieben werden (zB Zubereitung von Mahlzeiten Fruumlhstuumlck Jause etc) Die Liste ist natuumlrlich beliebig erweiterbar

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Datum xxxxxxxx 0-6 Uhr 6-12 Uhr 12-18 Uhr 18-0 Uhr

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Zubereitung von Mahlzeiten

Vornahme von Besorgungen

Reinigungstaumltigkeiten

- Saugen

- Staubwischen

- Bad WC

Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima (zB Luumlften)

Betreuung von Pflanzen und Tieren

- Gieszligen

- Fuumlttern

- Waschen

- Tierarzt

Waumlscheversorgung

- Waschen

- Buumlgeln

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung

Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

Unterstuumltzung bei Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme

Unterstuumltzung bei Arzneimitteleinnahme

Unterstuumltzung bei Koumlrperpflege

Unterstuumltzung bei Toilettengang und aumlhnliches

Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen Gehen

Gesellschafterfunktion

Gesellschaft leisten (zB gemeinsam TV schauen)

Fuumlhren von Konversation

Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

- Begleitung zu Familie Freunden Bekannten

- Schreiben von Briefen E-Mails etc

Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

- Spazieren gehen

- Arztbesuche

- Begleitung zu Veranstaltungen

Uumlbertragene pflegerische Taumltigkeiten

Verabreichung von Medikamenten

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

Sonstiges

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11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

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Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

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13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

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BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

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ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

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C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

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2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

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(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

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(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

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2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

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Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

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Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

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2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

50

(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

51

Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

52

2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

Page 14: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

14

Der Betreuer hat im Falle seiner Abwesenheit eine Kontaktadresse und Telefonnum-mer zu hinterlassen unter der er im Notfall zu erreichen ist

Fuumlr den Notfall

In einem Notfall bei massiver Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person insbesondere bei Atemnot starker Uumlbelkeit Ohnmacht Laumlhmungserscheinungen Kraumlmpfen Schmerzen im Herzbereich ist unverzuumlglich die Rettung (144) zu verstaumlndigen

Es sind Maszlignahmen der Ersten Hilfe zu setzen

Bei einer Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist unverzuumlglich der Hausarzt (Name) zu verstaumlndigen

In einem Notfall oder bei Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person (Name) ist der Angehoumlrige (Name) unverzuumlglich zu verstaumlndigen

8 Wie meldet man einen Wohnsitz in Oumlsterreich an

Innerhalb von drei Kalendertagen ist die Meldung der Wohnsitzaufnahme am zustaumlndigen Gemeindeamt oder Magistrat vorzunehmen Die Abmeldung kann bei Aufgabe der Unterkunft fruumlhestens drei Tage vor Abreise erfolgen Die Anmeldung eines Wohnsitzes ist kostenlos Mitzubringen sind

Meldezettel-Formular das vom Unterkunftgeber (also dem Wohnungseigentuumlmer bzw Hauptmieter) unterschrieben sein muss

Reisepass

Geburtsurkunde

Nachweis des akademischen Grades (sofern vorhanden)

Meldezettel-Formular httpswwwhelpgvatPortalNodehlpdpublicresourcesdocumentsmeldezettelpdf Achtung Die Nichterfuumlllung der gesetzlichen Meldepflicht ist eine Verwaltungsuumlbertretung und kann mit Geldstrafe bis zu 726 EUR bestraft werden Wohnt der Betreuer bei der betreuten Person und hat die betreute Person Grund zur Annahme dass der Betreuer seiner Meldepflicht nicht nachgekommen ist muss sie dies der Meldebehoumlrde innerhalb von 14 Tagen mitteilen Tipp Ist die zu betreuende Person nur Mieter der Wohnung ist es ratsam den Vermieter davon zu verstaumlndigen dass ein Betreuer bei ihr wohnt Tipp Die Wohnsitzverlegung vom Ausland nach Oumlsterreich begruumlndet den Anspruch be-stimmte Guumlter des persoumlnlichen Bedarfs zollfrei als Uumlbersiedlungsgut nach Oumlsterreich zu bringen (s auch bei FAQ)

15

WAumlHREND DER TAumlTIGKEIT

9 Was passiert wenn hellip - Notfaumllle Krankheit Abwesenheiten etc

9a Die betreute Person hat einen Notfall

Es ist entsprechend den Handlungsleitlinien (s Punkt 7) vorzugehen Insbesondere sind Rettung oder Notarzt (144) zu verstaumlndigen Erste-Hilfe-Maszlignahmen sind zu setzen Beim Notruf 144 wird man Folgendes gefragt

Wo genau ist der Notfallort

Genaue Adresse Stiege Stock Tuumlrnummer

Zufahrtsmoumlglichkeit

Wie lautet Ihre Ruumlckrufnummer

Was ist passiert

Wie alt ist die Patientin oder der Patient

Atmet er oder sie

Ist er oder sie bei Bewusstsein

Erst auflegen wenn der Bedienstete alle Daten bestaumltigt hat und dem Anrufer versichert Wir kommen Wenn es die Situation zulaumlsst waumlre es hilfreich das Rettungsteam vor dem Haus zu empfangen und zum Patienten zu fuumlhren Nach Verstaumlndigung von RettungNotarzt sind die Angehoumlrigen zu kontaktieren

9b Die betreute Person wird krank

Bei den ersten Anzeichen einer Krankheit Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person etc ist der Hausarzt zu verstaumlndigen Ebenso sind die Angehoumlrigen zu informieren Der Hausarzt entscheidet auf welche Weise die betreute Person zu Hause weiter betreut werden kann oder ob sie in ein Krankenhaus eingeliefert wird Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes bleibt der Vertrag zwischen Betreuer und der be-treuten Person grundsaumltzlich aufrecht wenn im Vertrag nicht ausdruumlcklich vereinbart ist dass ein Krankenhausaufenthalt (allenfalls ab einer gewissen Dauer) zu einem Ende des Vertragsverhaumlltnisses fuumlhrt Der Betreuer hat seine Leistungen ndash so weit wie moumlglich ndash weiter zu erbringen und die betreute Person hat das vereinbarte Werkentgelt zu bezahlen

9c Die betreute Person wechselt endguumlltig in ein Heim

Das Taumltigkeitsspektrum der Gewerbetreibenden umfasst auch die praktische Vorbereitung auf einen Ortswechsel also auch auf einen Wechsel in ein Heim Darunter fallen einerseits alle organisatorischen Aspekte eines solchen Wechsels (zB Nachsendeauftrag bei der Post als Bote zu uumlberbringen Angehoumlrige und Freunde der betreuten Person von dem Wechsel

16

verstaumlndigen einen neuen Platz fuumlr das Haustier suchen) andererseits auch eine Vorberei-tung auf den Wechsel in dem Sinn dass zB mit der betreuten Person das Heim vorher besucht wird uumlber den Heimwechsel gesprochen wird Abschiedsbesuche organisiert werden Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Heimwechsels vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heimwechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB die Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlbergabe putzen)

9d Die betreute Person stirbt

Stirbt die betreute Person zu Hause so ist jedenfalls der Totenbeschauer (das ist meist der Gemeindearzt) zu holen der den Tod feststellt Die Angehoumlrigen sind unverzuumlglich zu in-formieren Der Betreuungsvertrag endet jedenfalls mit dem Tod der betreuten Person Bereits im Voraus erhaltenes Entgelt ist anteilig zuruumlckzuzahlen Eine Endabrechnung im Haushaltsbuch hat zu erfolgen

9e Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Betreuern

Werden zwei (oder mehrere) Betreuer abwechselnd fuumlr eine Person taumltig so besteht jeweils ein eigenes Vertragsverhaumlltnis zwischen der betreuten Person und den einzelnen Betreuern Fuumlr die betreute Person selbst aumlndert sich daher ndash auszliger in der Person des Betreuers ndash nichts Auch fuumlr die Betreuer aumlndert sich nichts Sie muumlssen auch im Falle einer zwei- oder mehr-woumlchigen Abwesenheit ihre Gewerbeberechtigung nicht zuruumlcklegen oder ruhend melden Ebenso wenig muumlssen sie ndash auch bei einer Ausreise aus Oumlsterreich - ihren Wohnsitz in Oumlster-reich abmelden Tipp Es ist ratsam in den Handlungsleitlinien auch Regelungen fuumlr den Wechsel zwischen den Betreuern vorzusehen So ist zB der nachfolgende Betreuer ausreichend uumlber den Zu-stand der betreuten Person zu informieren Es hat auch eine ordentliche Uumlbergabe der Betreuungsdokumentation und des Haushaltsbuches zu erfolgen

9f Der Betreuer wird krank

Die Betreuer sind vertraglich verpflichtet die vereinbarten Betreuungsleistungen zu erbringen Sind sie ndash aus welchem Grund auch immer ndash daran gehindert so haben sie fuumlr ihre Vertretung zu sorgen Wird der Betreuer daher krank muss er eine Vertretung zu der betreuten Person schicken Die Vertretung hat alle Leistungen so zu erbringen wie der Betreuer selbst Es wird kein Vertrag zwischen der betreuten Person und der Vertretung geschlossen Auch die Vertretung braucht eine entsprechende Gewerbeberechtigung fuumlr die Personen-betreuung Tipp Es empfiehlt sich dass der Betreuer einen Vertrag mit seiner Vertretung abschlieszligt in dem vereinbart wird dass die Vertretung alle Leistungen die der Betreuer zu erbringen hat fuumlr diesen erbringen muss und in dem die Houmlhe des Entgelts fuumlr die Vertretung fest-gelegt wird

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Achtung Die Vertretung darf nur dann pflegerische Taumltigkeiten durchfuumlhren wenn ihr diese entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen von einem Arzt oder einer Krankenschwester ndash nach entsprechender Einschulung ndash uumlbertragen wurden Tipp In den Handlungsleitlinien koumlnnen weitere Vereinbarungen getroffen werden wie im Fall einer Erkrankung des Betreuers vorzugehen ist (zB jeden direkten Kontakt mit der betreuten Person vermeiden) Gewerbetreibende haben die Moumlglichkeit Personen anzustellen die sie dann auch als Ver-treter schicken koumlnnen Achtung Solche bei Personenbetreuern Beschaumlftigte unterliegen den normalen arbeitszeit-rechtlichen Regelungen da auf sie das Hausbetreuungsgesetz mit seinen Sonderregelungen nicht anzuwenden ist Eine 24-Stunden-Betreuung kann daher keinesfalls durch einen Ange-stellten eines Betreuers erfolgen Auch darf ein Angestellter keine pflegerischen Taumltigkeiten durchfuumlhren Achtung Selbstaumlndige Betreuer koumlnnen ihre Vertretung frei waumlhlen Es empfiehlt sich na-tuumlrlich auf Wuumlnsche der betreuten Person Ruumlcksicht zu nehmen

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist)

Hier gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie zu Punkt 9f

10 Wie erfuumlllen Personenbetreuer ihre Verpflichtung ihre Taumltigkeit als Personenbetreuer ausreichend zu dokumentieren (sect 1 Abs 4 Ausuumlbungsregeln)

Die von den Gewerbetreibenden erbrachten Dienstleistungen sind ausreichend und regel-maumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Im Folgenden werden Taumltigkeiten die im Rahmen des Gewerbes erbracht werden koumlnnen beispielhaft angefuumlhrt In der Checkliste koumlnnen die durchgefuumlhrten Taumltigkeiten abgehakt bzw kurz beschrieben werden (zB Zubereitung von Mahlzeiten Fruumlhstuumlck Jause etc) Die Liste ist natuumlrlich beliebig erweiterbar

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Datum xxxxxxxx 0-6 Uhr 6-12 Uhr 12-18 Uhr 18-0 Uhr

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Zubereitung von Mahlzeiten

Vornahme von Besorgungen

Reinigungstaumltigkeiten

- Saugen

- Staubwischen

- Bad WC

Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima (zB Luumlften)

Betreuung von Pflanzen und Tieren

- Gieszligen

- Fuumlttern

- Waschen

- Tierarzt

Waumlscheversorgung

- Waschen

- Buumlgeln

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung

Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

Unterstuumltzung bei Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme

Unterstuumltzung bei Arzneimitteleinnahme

Unterstuumltzung bei Koumlrperpflege

Unterstuumltzung bei Toilettengang und aumlhnliches

Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen Gehen

Gesellschafterfunktion

Gesellschaft leisten (zB gemeinsam TV schauen)

Fuumlhren von Konversation

Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

- Begleitung zu Familie Freunden Bekannten

- Schreiben von Briefen E-Mails etc

Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

- Spazieren gehen

- Arztbesuche

- Begleitung zu Veranstaltungen

Uumlbertragene pflegerische Taumltigkeiten

Verabreichung von Medikamenten

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

Sonstiges

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11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

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Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

21

13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

22

BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

23

ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

24

C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

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2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

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(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

38

(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

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2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

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Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

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Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

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2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

51

Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

52

2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

Page 15: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

15

WAumlHREND DER TAumlTIGKEIT

9 Was passiert wenn hellip - Notfaumllle Krankheit Abwesenheiten etc

9a Die betreute Person hat einen Notfall

Es ist entsprechend den Handlungsleitlinien (s Punkt 7) vorzugehen Insbesondere sind Rettung oder Notarzt (144) zu verstaumlndigen Erste-Hilfe-Maszlignahmen sind zu setzen Beim Notruf 144 wird man Folgendes gefragt

Wo genau ist der Notfallort

Genaue Adresse Stiege Stock Tuumlrnummer

Zufahrtsmoumlglichkeit

Wie lautet Ihre Ruumlckrufnummer

Was ist passiert

Wie alt ist die Patientin oder der Patient

Atmet er oder sie

Ist er oder sie bei Bewusstsein

Erst auflegen wenn der Bedienstete alle Daten bestaumltigt hat und dem Anrufer versichert Wir kommen Wenn es die Situation zulaumlsst waumlre es hilfreich das Rettungsteam vor dem Haus zu empfangen und zum Patienten zu fuumlhren Nach Verstaumlndigung von RettungNotarzt sind die Angehoumlrigen zu kontaktieren

9b Die betreute Person wird krank

Bei den ersten Anzeichen einer Krankheit Verschlechterung des Zustandes der betreuten Person etc ist der Hausarzt zu verstaumlndigen Ebenso sind die Angehoumlrigen zu informieren Der Hausarzt entscheidet auf welche Weise die betreute Person zu Hause weiter betreut werden kann oder ob sie in ein Krankenhaus eingeliefert wird Im Falle eines Krankenhausaufenthaltes bleibt der Vertrag zwischen Betreuer und der be-treuten Person grundsaumltzlich aufrecht wenn im Vertrag nicht ausdruumlcklich vereinbart ist dass ein Krankenhausaufenthalt (allenfalls ab einer gewissen Dauer) zu einem Ende des Vertragsverhaumlltnisses fuumlhrt Der Betreuer hat seine Leistungen ndash so weit wie moumlglich ndash weiter zu erbringen und die betreute Person hat das vereinbarte Werkentgelt zu bezahlen

9c Die betreute Person wechselt endguumlltig in ein Heim

Das Taumltigkeitsspektrum der Gewerbetreibenden umfasst auch die praktische Vorbereitung auf einen Ortswechsel also auch auf einen Wechsel in ein Heim Darunter fallen einerseits alle organisatorischen Aspekte eines solchen Wechsels (zB Nachsendeauftrag bei der Post als Bote zu uumlberbringen Angehoumlrige und Freunde der betreuten Person von dem Wechsel

16

verstaumlndigen einen neuen Platz fuumlr das Haustier suchen) andererseits auch eine Vorberei-tung auf den Wechsel in dem Sinn dass zB mit der betreuten Person das Heim vorher besucht wird uumlber den Heimwechsel gesprochen wird Abschiedsbesuche organisiert werden Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Heimwechsels vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heimwechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB die Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlbergabe putzen)

9d Die betreute Person stirbt

Stirbt die betreute Person zu Hause so ist jedenfalls der Totenbeschauer (das ist meist der Gemeindearzt) zu holen der den Tod feststellt Die Angehoumlrigen sind unverzuumlglich zu in-formieren Der Betreuungsvertrag endet jedenfalls mit dem Tod der betreuten Person Bereits im Voraus erhaltenes Entgelt ist anteilig zuruumlckzuzahlen Eine Endabrechnung im Haushaltsbuch hat zu erfolgen

9e Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Betreuern

Werden zwei (oder mehrere) Betreuer abwechselnd fuumlr eine Person taumltig so besteht jeweils ein eigenes Vertragsverhaumlltnis zwischen der betreuten Person und den einzelnen Betreuern Fuumlr die betreute Person selbst aumlndert sich daher ndash auszliger in der Person des Betreuers ndash nichts Auch fuumlr die Betreuer aumlndert sich nichts Sie muumlssen auch im Falle einer zwei- oder mehr-woumlchigen Abwesenheit ihre Gewerbeberechtigung nicht zuruumlcklegen oder ruhend melden Ebenso wenig muumlssen sie ndash auch bei einer Ausreise aus Oumlsterreich - ihren Wohnsitz in Oumlster-reich abmelden Tipp Es ist ratsam in den Handlungsleitlinien auch Regelungen fuumlr den Wechsel zwischen den Betreuern vorzusehen So ist zB der nachfolgende Betreuer ausreichend uumlber den Zu-stand der betreuten Person zu informieren Es hat auch eine ordentliche Uumlbergabe der Betreuungsdokumentation und des Haushaltsbuches zu erfolgen

9f Der Betreuer wird krank

Die Betreuer sind vertraglich verpflichtet die vereinbarten Betreuungsleistungen zu erbringen Sind sie ndash aus welchem Grund auch immer ndash daran gehindert so haben sie fuumlr ihre Vertretung zu sorgen Wird der Betreuer daher krank muss er eine Vertretung zu der betreuten Person schicken Die Vertretung hat alle Leistungen so zu erbringen wie der Betreuer selbst Es wird kein Vertrag zwischen der betreuten Person und der Vertretung geschlossen Auch die Vertretung braucht eine entsprechende Gewerbeberechtigung fuumlr die Personen-betreuung Tipp Es empfiehlt sich dass der Betreuer einen Vertrag mit seiner Vertretung abschlieszligt in dem vereinbart wird dass die Vertretung alle Leistungen die der Betreuer zu erbringen hat fuumlr diesen erbringen muss und in dem die Houmlhe des Entgelts fuumlr die Vertretung fest-gelegt wird

17

Achtung Die Vertretung darf nur dann pflegerische Taumltigkeiten durchfuumlhren wenn ihr diese entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen von einem Arzt oder einer Krankenschwester ndash nach entsprechender Einschulung ndash uumlbertragen wurden Tipp In den Handlungsleitlinien koumlnnen weitere Vereinbarungen getroffen werden wie im Fall einer Erkrankung des Betreuers vorzugehen ist (zB jeden direkten Kontakt mit der betreuten Person vermeiden) Gewerbetreibende haben die Moumlglichkeit Personen anzustellen die sie dann auch als Ver-treter schicken koumlnnen Achtung Solche bei Personenbetreuern Beschaumlftigte unterliegen den normalen arbeitszeit-rechtlichen Regelungen da auf sie das Hausbetreuungsgesetz mit seinen Sonderregelungen nicht anzuwenden ist Eine 24-Stunden-Betreuung kann daher keinesfalls durch einen Ange-stellten eines Betreuers erfolgen Auch darf ein Angestellter keine pflegerischen Taumltigkeiten durchfuumlhren Achtung Selbstaumlndige Betreuer koumlnnen ihre Vertretung frei waumlhlen Es empfiehlt sich na-tuumlrlich auf Wuumlnsche der betreuten Person Ruumlcksicht zu nehmen

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist)

Hier gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie zu Punkt 9f

10 Wie erfuumlllen Personenbetreuer ihre Verpflichtung ihre Taumltigkeit als Personenbetreuer ausreichend zu dokumentieren (sect 1 Abs 4 Ausuumlbungsregeln)

Die von den Gewerbetreibenden erbrachten Dienstleistungen sind ausreichend und regel-maumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Im Folgenden werden Taumltigkeiten die im Rahmen des Gewerbes erbracht werden koumlnnen beispielhaft angefuumlhrt In der Checkliste koumlnnen die durchgefuumlhrten Taumltigkeiten abgehakt bzw kurz beschrieben werden (zB Zubereitung von Mahlzeiten Fruumlhstuumlck Jause etc) Die Liste ist natuumlrlich beliebig erweiterbar

18

Datum xxxxxxxx 0-6 Uhr 6-12 Uhr 12-18 Uhr 18-0 Uhr

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Zubereitung von Mahlzeiten

Vornahme von Besorgungen

Reinigungstaumltigkeiten

- Saugen

- Staubwischen

- Bad WC

Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima (zB Luumlften)

Betreuung von Pflanzen und Tieren

- Gieszligen

- Fuumlttern

- Waschen

- Tierarzt

Waumlscheversorgung

- Waschen

- Buumlgeln

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung

Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

Unterstuumltzung bei Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme

Unterstuumltzung bei Arzneimitteleinnahme

Unterstuumltzung bei Koumlrperpflege

Unterstuumltzung bei Toilettengang und aumlhnliches

Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen Gehen

Gesellschafterfunktion

Gesellschaft leisten (zB gemeinsam TV schauen)

Fuumlhren von Konversation

Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

- Begleitung zu Familie Freunden Bekannten

- Schreiben von Briefen E-Mails etc

Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

- Spazieren gehen

- Arztbesuche

- Begleitung zu Veranstaltungen

Uumlbertragene pflegerische Taumltigkeiten

Verabreichung von Medikamenten

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

Sonstiges

19

11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

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Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

21

13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

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BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

23

ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

24

C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

25

2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

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(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

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(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

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2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

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Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

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Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

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2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

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Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

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2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

Page 16: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

16

verstaumlndigen einen neuen Platz fuumlr das Haustier suchen) andererseits auch eine Vorberei-tung auf den Wechsel in dem Sinn dass zB mit der betreuten Person das Heim vorher besucht wird uumlber den Heimwechsel gesprochen wird Abschiedsbesuche organisiert werden Tipp Es empfiehlt sich im Vertrag ausdruumlcklich eine Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses fuumlr den Fall eines endguumlltigen Heimwechsels vorzusehen Allenfalls kann auch vereinbart werden dass der Betreuer noch einige Zeit nach dem Heimwechsel bestimmte Taumltigkeiten verrichten soll (zB die Wohnung fuumlr eine Wohnungsuumlbergabe putzen)

9d Die betreute Person stirbt

Stirbt die betreute Person zu Hause so ist jedenfalls der Totenbeschauer (das ist meist der Gemeindearzt) zu holen der den Tod feststellt Die Angehoumlrigen sind unverzuumlglich zu in-formieren Der Betreuungsvertrag endet jedenfalls mit dem Tod der betreuten Person Bereits im Voraus erhaltenes Entgelt ist anteilig zuruumlckzuzahlen Eine Endabrechnung im Haushaltsbuch hat zu erfolgen

9e Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Betreuern

Werden zwei (oder mehrere) Betreuer abwechselnd fuumlr eine Person taumltig so besteht jeweils ein eigenes Vertragsverhaumlltnis zwischen der betreuten Person und den einzelnen Betreuern Fuumlr die betreute Person selbst aumlndert sich daher ndash auszliger in der Person des Betreuers ndash nichts Auch fuumlr die Betreuer aumlndert sich nichts Sie muumlssen auch im Falle einer zwei- oder mehr-woumlchigen Abwesenheit ihre Gewerbeberechtigung nicht zuruumlcklegen oder ruhend melden Ebenso wenig muumlssen sie ndash auch bei einer Ausreise aus Oumlsterreich - ihren Wohnsitz in Oumlster-reich abmelden Tipp Es ist ratsam in den Handlungsleitlinien auch Regelungen fuumlr den Wechsel zwischen den Betreuern vorzusehen So ist zB der nachfolgende Betreuer ausreichend uumlber den Zu-stand der betreuten Person zu informieren Es hat auch eine ordentliche Uumlbergabe der Betreuungsdokumentation und des Haushaltsbuches zu erfolgen

9f Der Betreuer wird krank

Die Betreuer sind vertraglich verpflichtet die vereinbarten Betreuungsleistungen zu erbringen Sind sie ndash aus welchem Grund auch immer ndash daran gehindert so haben sie fuumlr ihre Vertretung zu sorgen Wird der Betreuer daher krank muss er eine Vertretung zu der betreuten Person schicken Die Vertretung hat alle Leistungen so zu erbringen wie der Betreuer selbst Es wird kein Vertrag zwischen der betreuten Person und der Vertretung geschlossen Auch die Vertretung braucht eine entsprechende Gewerbeberechtigung fuumlr die Personen-betreuung Tipp Es empfiehlt sich dass der Betreuer einen Vertrag mit seiner Vertretung abschlieszligt in dem vereinbart wird dass die Vertretung alle Leistungen die der Betreuer zu erbringen hat fuumlr diesen erbringen muss und in dem die Houmlhe des Entgelts fuumlr die Vertretung fest-gelegt wird

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Achtung Die Vertretung darf nur dann pflegerische Taumltigkeiten durchfuumlhren wenn ihr diese entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen von einem Arzt oder einer Krankenschwester ndash nach entsprechender Einschulung ndash uumlbertragen wurden Tipp In den Handlungsleitlinien koumlnnen weitere Vereinbarungen getroffen werden wie im Fall einer Erkrankung des Betreuers vorzugehen ist (zB jeden direkten Kontakt mit der betreuten Person vermeiden) Gewerbetreibende haben die Moumlglichkeit Personen anzustellen die sie dann auch als Ver-treter schicken koumlnnen Achtung Solche bei Personenbetreuern Beschaumlftigte unterliegen den normalen arbeitszeit-rechtlichen Regelungen da auf sie das Hausbetreuungsgesetz mit seinen Sonderregelungen nicht anzuwenden ist Eine 24-Stunden-Betreuung kann daher keinesfalls durch einen Ange-stellten eines Betreuers erfolgen Auch darf ein Angestellter keine pflegerischen Taumltigkeiten durchfuumlhren Achtung Selbstaumlndige Betreuer koumlnnen ihre Vertretung frei waumlhlen Es empfiehlt sich na-tuumlrlich auf Wuumlnsche der betreuten Person Ruumlcksicht zu nehmen

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist)

Hier gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie zu Punkt 9f

10 Wie erfuumlllen Personenbetreuer ihre Verpflichtung ihre Taumltigkeit als Personenbetreuer ausreichend zu dokumentieren (sect 1 Abs 4 Ausuumlbungsregeln)

Die von den Gewerbetreibenden erbrachten Dienstleistungen sind ausreichend und regel-maumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Im Folgenden werden Taumltigkeiten die im Rahmen des Gewerbes erbracht werden koumlnnen beispielhaft angefuumlhrt In der Checkliste koumlnnen die durchgefuumlhrten Taumltigkeiten abgehakt bzw kurz beschrieben werden (zB Zubereitung von Mahlzeiten Fruumlhstuumlck Jause etc) Die Liste ist natuumlrlich beliebig erweiterbar

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Datum xxxxxxxx 0-6 Uhr 6-12 Uhr 12-18 Uhr 18-0 Uhr

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Zubereitung von Mahlzeiten

Vornahme von Besorgungen

Reinigungstaumltigkeiten

- Saugen

- Staubwischen

- Bad WC

Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima (zB Luumlften)

Betreuung von Pflanzen und Tieren

- Gieszligen

- Fuumlttern

- Waschen

- Tierarzt

Waumlscheversorgung

- Waschen

- Buumlgeln

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung

Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

Unterstuumltzung bei Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme

Unterstuumltzung bei Arzneimitteleinnahme

Unterstuumltzung bei Koumlrperpflege

Unterstuumltzung bei Toilettengang und aumlhnliches

Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen Gehen

Gesellschafterfunktion

Gesellschaft leisten (zB gemeinsam TV schauen)

Fuumlhren von Konversation

Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

- Begleitung zu Familie Freunden Bekannten

- Schreiben von Briefen E-Mails etc

Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

- Spazieren gehen

- Arztbesuche

- Begleitung zu Veranstaltungen

Uumlbertragene pflegerische Taumltigkeiten

Verabreichung von Medikamenten

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

Sonstiges

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11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

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Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

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13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

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BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

23

ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

24

C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

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2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

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(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

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(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

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2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

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Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

47

Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

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2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

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Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

52

2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

Page 17: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

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Achtung Die Vertretung darf nur dann pflegerische Taumltigkeiten durchfuumlhren wenn ihr diese entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen von einem Arzt oder einer Krankenschwester ndash nach entsprechender Einschulung ndash uumlbertragen wurden Tipp In den Handlungsleitlinien koumlnnen weitere Vereinbarungen getroffen werden wie im Fall einer Erkrankung des Betreuers vorzugehen ist (zB jeden direkten Kontakt mit der betreuten Person vermeiden) Gewerbetreibende haben die Moumlglichkeit Personen anzustellen die sie dann auch als Ver-treter schicken koumlnnen Achtung Solche bei Personenbetreuern Beschaumlftigte unterliegen den normalen arbeitszeit-rechtlichen Regelungen da auf sie das Hausbetreuungsgesetz mit seinen Sonderregelungen nicht anzuwenden ist Eine 24-Stunden-Betreuung kann daher keinesfalls durch einen Ange-stellten eines Betreuers erfolgen Auch darf ein Angestellter keine pflegerischen Taumltigkeiten durchfuumlhren Achtung Selbstaumlndige Betreuer koumlnnen ihre Vertretung frei waumlhlen Es empfiehlt sich na-tuumlrlich auf Wuumlnsche der betreuten Person Ruumlcksicht zu nehmen

9g Der Betreuer kann aus anderen Gruumlnden nicht kommen (zB er verreist)

Hier gelten die gleichen Ausfuumlhrungen wie zu Punkt 9f

10 Wie erfuumlllen Personenbetreuer ihre Verpflichtung ihre Taumltigkeit als Personenbetreuer ausreichend zu dokumentieren (sect 1 Abs 4 Ausuumlbungsregeln)

Die von den Gewerbetreibenden erbrachten Dienstleistungen sind ausreichend und regel-maumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Im Folgenden werden Taumltigkeiten die im Rahmen des Gewerbes erbracht werden koumlnnen beispielhaft angefuumlhrt In der Checkliste koumlnnen die durchgefuumlhrten Taumltigkeiten abgehakt bzw kurz beschrieben werden (zB Zubereitung von Mahlzeiten Fruumlhstuumlck Jause etc) Die Liste ist natuumlrlich beliebig erweiterbar

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Datum xxxxxxxx 0-6 Uhr 6-12 Uhr 12-18 Uhr 18-0 Uhr

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Zubereitung von Mahlzeiten

Vornahme von Besorgungen

Reinigungstaumltigkeiten

- Saugen

- Staubwischen

- Bad WC

Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima (zB Luumlften)

Betreuung von Pflanzen und Tieren

- Gieszligen

- Fuumlttern

- Waschen

- Tierarzt

Waumlscheversorgung

- Waschen

- Buumlgeln

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung

Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

Unterstuumltzung bei Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme

Unterstuumltzung bei Arzneimitteleinnahme

Unterstuumltzung bei Koumlrperpflege

Unterstuumltzung bei Toilettengang und aumlhnliches

Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen Gehen

Gesellschafterfunktion

Gesellschaft leisten (zB gemeinsam TV schauen)

Fuumlhren von Konversation

Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

- Begleitung zu Familie Freunden Bekannten

- Schreiben von Briefen E-Mails etc

Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

- Spazieren gehen

- Arztbesuche

- Begleitung zu Veranstaltungen

Uumlbertragene pflegerische Taumltigkeiten

Verabreichung von Medikamenten

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

Sonstiges

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11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

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Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

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13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

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BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

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ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

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C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

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2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

37

(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

38

(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

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2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

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Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

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Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

48

2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

49

Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

50

(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

51

Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

52

2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

Page 18: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

18

Datum xxxxxxxx 0-6 Uhr 6-12 Uhr 12-18 Uhr 18-0 Uhr

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Zubereitung von Mahlzeiten

Vornahme von Besorgungen

Reinigungstaumltigkeiten

- Saugen

- Staubwischen

- Bad WC

Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima (zB Luumlften)

Betreuung von Pflanzen und Tieren

- Gieszligen

- Fuumlttern

- Waschen

- Tierarzt

Waumlscheversorgung

- Waschen

- Buumlgeln

Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung

Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

Unterstuumltzung bei Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme

Unterstuumltzung bei Arzneimitteleinnahme

Unterstuumltzung bei Koumlrperpflege

Unterstuumltzung bei Toilettengang und aumlhnliches

Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen Gehen

Gesellschafterfunktion

Gesellschaft leisten (zB gemeinsam TV schauen)

Fuumlhren von Konversation

Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

- Begleitung zu Familie Freunden Bekannten

- Schreiben von Briefen E-Mails etc

Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

- Spazieren gehen

- Arztbesuche

- Begleitung zu Veranstaltungen

Uumlbertragene pflegerische Taumltigkeiten

Verabreichung von Medikamenten

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

Sonstiges

19

11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

20

Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

21

13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

22

BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

23

ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

24

C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

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2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

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(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

38

(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

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2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

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Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

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Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

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2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

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(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

51

Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

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2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

Page 19: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM PERSONENBETREUER ......5 B. Schritt für Schritt zum gewerblichen Personenbetreuer VOR BEGINN DER TÄTIGKEIT 1. Wie finden Betreuer und betreuungsbedürftige

19

11 Wie fuumlhren Personenbetreuer ein Haushaltsbuch (sectsect 159 Z 4 160 Abs 2 Z 2 GewO)

Im Haushaltsbuch sind saumlmtliche fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben sowie die je-weils erhaltenen Geldbetraumlge (zB Bargeld Uumlberweisung) einzutragen Dieses ist uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren Die Ausgabengruppen sollten zumindest folgende Bereiche umfassen

MieteBetriebskosten Lebensmittel Arzneimittel Reinigungszubehoumlr Waschmittel Waumlsche Kleidung Hygieneartikel Haustierbedarf ZeitungenZeitschriftenBuumlcher Moumlbel Gebrauchsgegenstaumlnde Pflanzen und Zubehoumlr

Ein einfach gestaltetes Haushaltsbuch koumlnnte folgendermaszligen aussehen

12 Wie haben sich Personenbetreuer zu verhalten (sect 1 Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen sect 1 Abs 1 Abs 2 sect 3 sect 4 Ausuumlbungsregeln sect 5 Abs 1 HBeG sect 160 Abs 1 GewO sect 3b Abs 6 Gesundheits- und Krankenpflegegesetz sect 50b Abs 6 und 7 Aumlrztegesetz)

Personenbetreuer haben entsprechend den getroffenen Handlungsleitlinien vorzugehen Sie sind verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Weiters unter-liegen sie einer Verschwiegenheitspflicht uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes an-vertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten

Datum Erhalt

Betrag in euro Art der erhaltenen

Betraumlge

Datum Ausgabe

Ausgaben Betrag in euro

12012021 20000 Bargeld 16012021 Lebensmittel 1795

18012010 Reinigungsmittel 997

20012021 Zeitung 120

03012021 Betriebskosten 20000

Zwischensumme 20000 22912

16022021 10000 Uumlberweisung

20022021 Lebensmittel 5382

Endabrechnung 30000 28264

Ruumlckzahlung 1736

20

Wurden dem Personenbetreuer aumlrztliche oder pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen so hat er die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten zu dokumentieren und die Dokumentation den An-gehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlng-lich zu machen Auszligerdem hat der Personenbetreuer dem Arzt oder der Krankenschwester derdie ihm diese Taumltigkeiten uumlbertragen hat unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Uumlbertragung der Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere eine Veraumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person oder eine Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit Personenbetreuer haben bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen Insbesondere muumlssen sie

Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen setzen (zB Vermeidung von Sturzgefahr durch umherstehende Geraumlte nasse Boumlden)

bei der Zubereitung von Mahlzeiten auf Vorschriften achten die der zu betreuenden Person auferlegt sind (zB Diaumlterfordernisse vitaminreiche Kost Allergien)

die koumlrperliche Mobilitaumlt der betreuten Person beruumlcksichtigen

Personenbetreuer haben sich bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit am Wohl der zu betreuenden Person zu orientieren und ihre berufliche Autoritaumlt nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen zB durch die unaufgeforderte Anbahnung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Achtung Personenbetreuer duumlrfen keine Zuwendungen annehmen oder sich versprechen lassen denen keine adaumlquaten Gegenleistungen entgegenstehen und die nicht bloszlig als geringfuumlgig anzusehen sind (Ein kleines Geschenk zu seinem Geburtstag darf der Betreuer jedenfalls annehmen) Die Personenbetreuer haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren Die Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Standeswidrig ist ein Verhalten das geeignet ist das Ansehen oder die Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen Interessen der zu betreuenden Person zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer

ihre Dienstleistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten

Dienstleistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein

Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein

ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten

ungeeignete Personen als Betreuer empfehlen

Achtung Haumllt sich der Gewerbetreibende nicht an die Ausuumlbungsregeln und an die Maszlig-nahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen so droht ihm eine Geldstrafe bis zu 2180 EUR

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13 Wie werden die Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb versteuert

Anzeige der gewerblichen Taumltigkeit Der Gewerbetreibende hat die Aufnahme der ge-

werblichen Taumltigkeit waumlhrend des ersten Monats beim zustaumlndigen Finanzamt anzuzei-gen wobei eine formlose Mitteilung reicht Die Anzeige kann schriftlich oder muumlndlich erstattet werden

Tipp Bei den Gruumlnder-Service-Stellen erhaumllt der Gewerbetreibende ein formuliertes Schreiben fuumlr die Anzeige seiner Taumltigkeit beim zustaumlndigen Finanzamt

Auszligerdem ist ein Fragebogen auszufuumlllen wobei fuumlr natuumlrliche Personen das Formular Verf 24 zu verwenden ist Das Formular kann unter der Website des Bundesministeriums fuumlr Finanzen abgerufen werden wwwbmfgvat (Formulare ndash SteuernBeihilfen - Frage-boumlgen)

Steuernummer Aufgrund der Angaben in diesem Formular entscheidet das zustaumlndige

Finanzamt ob der Gewerbetreibende steuerlich veranlagt wird also eine Steuernummer bekommt oder in Evidenz gehalten wird Eine Steuernummer wird nur bei voraus-sichtlicher Uumlberschreitung der Umsatzgrenze von netto 35000 EUR oder der Einkommensgrenze von 11000 EUR vergeben

Einkommensteuer Beziehen Personenbetreuer Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb entsteht

eine Steuererklaumlrungspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 11000 EUR (= Betriebseinnahmen minus Betriebsausgaben) Zu den Betriebseinnahmen zaumlhlen auch Sachleistungen (zB zur Verfuumlgung stellen des Wohnraumes)

Tipp Auch bei einem Jahreseinkommen von unter 11000 EUR empfiehlt es sich eine Einnahmen-Ausgabenrechnung zu fuumlhren Diese kann im Falle einer Pruumlfung durch das Finanzamt vorgelegt werden und auch fuumlr die Sozialversicherung dienen

Umsatzsteuer Personenbetreuer koumlnnen unter gewissen Voraussetzungen von der

Kleinunternehmerregelung Gebrauch machen Umsaumltze von Kleinunternehmern sind (unecht) von der Umsatzsteuer befreit Kleinunternehmer sind Unternehmer die im Inland ihr Unternehmen betreiben und deren Jahresumsaumltze im Veranlagungszeitraum 35000 EUR nicht uumlbersteigen

Achtung Handelt es sich bei den Betreuern um auslaumlndische Personen koumlnnte unter Umstaumlnden auch im Heimatstaat Steuerpflicht entstehen Naumlheres regeln allenfalls bestehende Doppelbesteuerungsabkommen

Im Rahmen der Dienstleistungsfreizuumlgigkeit gilt Folgendes Grundsaumltzlich ist der

Personenbetreuer in Oumlsterreich einkommen- und umsatzsteuerpflichtig da die Wohnung der betreuten Person als Betriebsstaumltte anzusehen ist Im Regelfall wird ein Personenbetreuer einen Wohnsitz im Sinne der Abgabenvorschriften in Oumlsterreich haben wodurch er grundsaumltzlich in die unbeschraumlnkte Steuerpflicht in Oumlsterreich faumlllt

Achtung Bei einem gewoumlhnlichen Aufenthalt von mehr als sechs Monaten in Oumlsterreich gilt jedenfalls unbeschraumlnkte Steuerpflicht

Hat der Personenbetreuer nur eine Betriebsstaumltte in Oumlsterreich (das ist in der Regel die Wohnung der betreuten Person) aber keinen Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt ist er in Oumlsterreich beschraumlnkt steuerpflichtig Tipp Das Finanzamt kann naumlhere Auskuumlnfte hinsichtlich der Besteuerung von Sachver-halten mit Auslandsbezug erteilen

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BEENDIGUNG DER TAumlTIGKEIT

14 Der Betreuungsvertrag endet

Der Betreuungsvertrag kann durch Zeitablauf enden wenn dieser befristet abgeschlossen wurde Zwingend im Vertrag vorzusehen sind eine Beendigung durch den Tod der betreuten Person und eine regulaumlre Kuumlndigung (zum Monatsende unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Frist) Aber auch ein endguumlltiger Wechsel in ein Heim oder ndash im Fall einer entsprechenden Vereinbarung - der Tod des Betreuers fuumlhrt zur Vertragsaufloumlsung Nach allgemeinen Grundsaumltzen koumlnnen Dauerschuldverhaumlltnisse aus wichtigen Gruumlnden jederzeit aufgeloumlst werden Als wichtiger Grund der eine solche auszligerordentliche Kuumlndigung rechtfertigt wird aber nur angesehen wenn dem Vertragspartner die Weiterfuumlhrung der vertraglichen Beziehung wegen Vertrauensverlustes in den anderen Partner unzumutbar ist Auch nach Beendigung des Vertrages bleibt das Gewerbe aufrecht War Gewerbestandort die Wohnung der betreuten Person so muss eine Standortverlegung erfolgen auszliger vertraglich wurde etwas anderes vereinbart Geht der Gewerbetreibende sofort ein neues Betreuungsverhaumlltnis ein so wird die Wohnung der neu zu betreuenden Person neuer Ge-werbestandort sein Natuumlrlich kann der Gewerbetreibende auch einen anderen Standort (sein Buumlro den Sitz der Vermittlungsagentur) als Gewerbestandort melden Eine Standortverlegung ist bei der Gewerbebehoumlrde des neuen Standortes anzuzeigen sonst droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 2180 EUR Bei (beabsichtigter) laumlngerer Nichtausuumlbung des Gewerbes ist das Ruhen der Gewerbeaus-uumlbung gemaumlszlig sect 93 GewO bei der zustaumlndigen Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung anzuzeigen Die Unterlassung der Anzeige ist mit Verwaltungsstrafe bis zu 1090 EUR bedroht Faumlllt ein Standort in Oumlsterreich von dem aus das Gewerbe betrieben werden kann voumlllig weg oder ist keine Gewerbeausuumlbung mehr im Inland beabsichtigt so ist die Gewerbebe-rechtigung zuruumlckzulegen Die Zuruumlcklegung erfolgt durch Anzeige bei der Bezirksverwal-tungsbehoumlrde des Gewerbestandortes Die Zuruumlcklegung wird mit dem Tag wirksam an dem sie bei der Behoumlrde einlangt und ist unwiderruflich Dem Finanzamt ist die Aufgabe des Gewerbebetriebes ndash am besten mittels des Fragebogens Verf25 - anzuzeigen Der Fragebogen kann auf der Homepage des Finanzamtes herunter-geladen werden httpwwwbmfgvat Die Aufgabe des Gewerbebetriebs wirkt sich auch auf die Sozialversicherung aus Sie endet mit dem Letzten des Kalendermonats in dem die Gewerbeberechtigung erloschen ist Tipp Der Personenbetreuer sollte der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einem Angehoumlrigen schon zu Beginn seiner Taumltigkeit eine Vollmacht einraumlumen die gewaumlhrleistet dass die betreuungsbeduumlrftige Person oder der Angehoumlrige erforderlichenfalls an Stelle des Personenbetreuers die notwendigen Ab- bzw Ummeldungen bei den Behoumlrden vornehmen koumlnnen

23

ZUSAMMENFASSUNG

15 Uumlberblick uumlber die verschiedenen bdquoFallgruppenldquo bei Personenbetreuern

Die folgende Tabelle stellt nur einen Uumlberblick uumlber die moumlglichen Konstellationen dar Es sind jedenfalls die entsprechenden Passagen im Leitfaden zu beachten um ein richtiges und vollstaumlndiges Bild der Situation zu erhalten

Woher stammt der

Personenbetreuer

Gewerbeanmeldung

in Ouml

SV in Ouml ESt in Ouml

Betreuer aus

Oumlsterreich

erforderlich Ja Ja

(ab Jahres-

einkommen von

EUR 11000-)

Betreuer aus

EUEWRSchweiz

Taumltigkeit im

Heimatstaat nur

unselbstaumlndig

moumlglich

erforderlich Ja Ja

(Grenze

EUR 11000-)

Taumltigkeit wird im

Heimatstaat

selbstaumlndig befugt

ausgeuumlbt

nicht erforderlich

(wenn keine

dauerhafte

Leistungserbringung

in Ouml)

Nein

(bei Vorliegen von

steuer- und

sozialversiche-

rungspflichtigen

Einkuumlnften im

Heimatstaat wenn

kein Wohnsitz oder

Lebensmittelpunkt

in Oumlsterreich be-

steht)

Ja

(da jedenfalls eine

Betriebsstaumltte

meist auch ein

Wohnsitz in

Oumlsterreich be-

steht)

24

C FAQ

1 WAS IST BETREUUNG

Die Legaldefinition findet sich in sect 1 Abs 3 HBeG Betreuung umfasst Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten Die Betreuung umfasst im Wesentlichen haushaltsnahe Dienstleistungen (zB Zubereitung von Mahlzeiten Reinigungstaumltigkeiten Hausarbeiten Betreuung von Tieren und Pflanzen) die Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung (zB Gestaltung des Tagesablaufs Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen) und eine Gesellschafterfunktion (zB Gesellschaft leisten und Fuumlhren von Konversation) Zur Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen zaumlhlt auch die Unterstuumltzung bei der Nahrungs- Fluumlssigkeits- und Arzneimittelaufnahme die Unterstuumlt-zung bei der Koumlrperpflege beim An- und Auskleiden bei der Benuumltzung von Toilette und beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederle-gen Niedersetzen und Gehen Nur wenn ein Arzt oder eine Krankenschwester feststellt dass aus medizinischen Gruumlnden eine Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch den Personen-betreuer nicht moumlglich ist darf der Betreuer diese Taumltigkeiten nicht mehr verrichten Die Krankenschwester kann den Personenbetreuer jedoch in diese Taumltigkeiten einschulen und ihm die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten anordnen in diesem Fall darf der Personenbetreuer diese Taumltigkeiten weiter durchfuumlhren Wesentlich ist dass Taumltigkeiten aus dem (medizinischen) Pflegebereich von Betreuern nicht ohne eine entsprechende Anordnung von Krankenschwester oder Arzt ausgeuumlbt werden duumlrfen Krankenschwester oder Arzt duumlrfen dem Personenbetreuer einzelne pflegerische Taumltigkeiten uumlbertragen wenn der Personenbetreuer uumlber laumlngere Zeitraumlume im Haushalt der betreuten Person anwesend ist Der Personenbetreuer darf in einem Haushalt maximal drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen betreuen (in Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser drei Angehoumlrigen auch in zwei verschiedenen Haushalten moumlglich) Ferner bedarf es einer Einwilligung der betreuten Person sowie einer Einschulung in diese Taumltigkeiten durch Krankenschwester oder Arzt Zu den pflegerischen Taumltigkeiten die uumlbertragen werden duumlrfen zaumlhlen folgende

Verabreichung von Arzneimitteln

Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden (zB Anziehen von Anti-Thrombose-Struumlmp-fen)

Verabreichung von Insulininjektionen und Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten die einen zu den vorher genannten Taumltigkei-ten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die er-forderliche Sorgfalt aufweisen

Achtung Wer ohne entsprechende Anordnung eine Taumltigkeit ausuumlbt die in den Bereich der (medizinischen) Pflege faumlllt begeht eine Verwaltungsuumlbertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3600 EUR zu bestrafen

25

2 Kann die Taumltigkeit der 24-Stunden-Betreuung uumlberhaupt selbstaumlndig ausgefuumlhrt werden

Die Personenbetreuung kann selbstaumlndig durchgefuumlhrt werden Wesentlich ist dabei die konkrete Vertragsgestaltung Selbstaumlndigkeit liegt jedenfalls dann vor wenn der Betreuer weder persoumlnlich noch wirtschaftlich von der betreuten Person abhaumlngig ist Merkmale dafuumlr dass der Betreuer selbstaumlndig ist sind folgende

Der Betreuer ist generell befugt sich vertreten zu lassen oder Hilfskraumlfte heranzuziehen er kann einzelne Arbeitsleistungen ablehnen

Er traumlgt das Risiko des Verdienstentganges bei Untaumltigkeit (zB Betreuer wird krank)

Der Betreuer ist bei der Ausuumlbung seiner Taumltigkeit nicht weisungsgebunden

Bei der Betreuung von zB an Demenz erkrankten Personen wird in der Regel die Wei-sungsgebundenheit im Betreuungsablauf fehlen

Die Kontroll- und Weisungsbefugnis der betreuten Person fehlt auch dann wenn der Betreuer den Tagesablauf weitestgehend frei gestalten kann

Der Umstand dass es bei der Betreuung einer vorherigen Absprache und der Beruumlcksichtigung konkreter Erfordernisse des Auftraggebers bedarf und eine laumlngere oder dauerhafte Anwesenheit des Gewerbetreibenden oder seiner Mitarbeiter in der Wohnung des Betreuten gefordert ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht und ist vergleichsweise auch bei einer Vielzahl von unstrittig selbstaumlndig ausgeuumlbten Gewerben (zB Reinigungsunternehmen Personenschutz) gegeben

Anmerkung Im Betreuungsbereich hat der VwGH die Taumltigkeit von sog Laienhelfern als selbstaumlndige Taumltigkeit erachtet Bereits jetzt halten die ESt-RL 2000 Rz 1616 fest dass bei einer Pflegetaumltigkeit durch Dritte die nicht dem Familienverband der pflegebeduumlrftigen Person angehoumlren grundsaumltzlich von einer gewerblichen Betaumltigung der Pflegeperson auszugehen ist

3 Was ist der Vorteil des Gewerbes

Ein wesentlicher Vorteil des freien Gewerbes ist dass es kostenguumlnstiger angeboten werden kann als eine unselbstaumlndige Taumltigkeit Dies einerseits weil der Gewerbetreibende den Preis frei gestalten kann und an keine Mindestlohntarife gebunden ist andererseits weil die Sozialversicherungsbeitraumlge geringer sind als bei Unselbstaumlndigen Der Gewerbetreibende ist in keiner Weise hinsichtlich der Arbeitszeit beschraumlnkt Der Gewerbetreibende kann stundenweise Betreuung bis hin zur 24-Stunden Betreuung auch in einem anderen als dem 2-Wochen-Rhythmus anbieten Er kann die Betreuung im Zusammenspiel mit Pflegediensten Freiwilligen und Angehoumlrigen organisieren und somit einen optimalen bdquoBetreuungs-Mixldquo fuumlr den Hilfsbeduumlrftigen anbieten

4 Welche Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung sind vorgesehen

Es bestehen Qualitaumltssicherungsmaszlignahmen auf gesetzlicher und auf Verordnungs-Ebene Im Gesetz vorgesehen ist der Abschluss von Handlungsleitlinien an die sich der Betreuer im Alltag und Notfall zu halten hat Weiters muss der Personenbetreuer ein Haushaltsbuch uumlber fuumlr die zu betreuende Person getaumltigten Ausgaben fuumlhren und dieses uumlber einen Zeitraum

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von zwei Jahren aufbewahren In den Verordnungen nach sect 69 Abs 1 und Abs 2 GewO (= Maszlignahmen zur Vermeidung von Gefahren fuumlr betreute Personen Ausuumlbungsregeln) sind weitere konkrete Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgesehen Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen zugaumlnglich zu machen Die Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die betreute Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweck-maumlszligigkeit zu orientieren Generell ist geregelt dass sich die Betreuer am Wohl der betreu-ten Personen zu orientieren und fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der betreuten Person Sorge zu tragen haben Standesregeln runden die Qualitaumlts-sicherungsmaszlignahmen ab Wurde dem Personenbetreuer die Durchfuumlhrung pflegerischer Taumltigkeiten durch Arzt oder Krankenschwester uumlbertragen so sind weitere Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung vorgese-hen So muumlssen sich Arzt oder Krankenschwester vergewissern dass der Personenbetreuer die erforderlichen Faumlhigkeiten fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten besitzt der Perso-nenbetreuer muss entsprechend eingeschult werden und er hat die Durchfuumlhrung der Tauml-tigkeiten regelmaumlszligig zu dokumentieren und Arzt oder Krankenschwester uumlber alle Umstaumlnde zu informieren die fuumlr die Uumlbertragung der pflegerischen Taumltigkeiten von Bedeutung sein koumlnnen

5 Was ist unter der Taumltigkeit bdquoOrganisation von Personenbetreuung zu verstehen

Die Vermittlung von 24-Stunden-Betreuung wurde von der Betreuungsleistung selbst getrennt und stellt unter dem Titel bdquoOrganisation von Personenbetreuungldquo ein eigenes freies Gewerbe dar Bei der Vermittlung wird ein Vertrag zwischen dem Vermittler und der Person die Betreuer sucht abgeschlossen Sobald der Vermittler die gewuumlnschten Betreuer vermittelt hat schlieszligt die betreuungsbeduumlrftige Person (bzw ihre Angehoumlrigen) einen Vertrag mit den Betreuern ab Diese vermittelten Betreuer muumlssen das Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet haben In der Praxis haben sich bdquoVermittlungsagenturenldquo etabliert die sowohl die Vermittlung von Betreuern als auch die Organisation der mit dem Betreuungsverhaumlltnis verbundenen Formalitaumlten vornehmen Diese Agenturen bieten auch an im Falle der Erkrankung eines Betreuers fuumlr eine Vertretung zu sorgen und stellen ev auch den Betreuern ihre Buumlroraumlumlichkeiten als Gewerbestandort zur Verfuumlgung Fuumlr Vermittlungsagenturen gibt es die Moumlglichkeit sich freiwillig nach den Richtlinien des Sozialministeriums zertifizieren lassen Dieses Qualitaumltszertifikat fuumlr Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung (OumlQZ-24) wird fuumlr 3 Jahre erteilt Naumlhere Infos unter

httpsoeqzat Achtung Vermittler duumlrfen im Rahmen des freien Gewerbes der Personenbetreuung nur selbstaumlndige Betreuer vermitteln Es ist daher darauf zu achten dass das Vertragsverhaumlltnis zwischen Vermittlern und Betreuern keine Merkmale der persoumlnlichen Abhaumlngigkeit aufweist damit den Betreuern nicht die Selbstaumlndigkeit genommen wird Erstellen die Vermittlungsagenturen bdquoDienstplaumlneldquo so ist wesentlich dass die Betreuer das Recht haben einzelne Dienste sanktionslos ablehnen zu koumlnnen und nicht zu Arbeitsleistungen in einem bestimmten Ausmaszlig verpflichtet sind Dass im Sinne einer Planungsvorschau die Ablehnung von Diensten ev sanktionslos nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt moumlglich ist schadet der Selbstaumlndigkeit nicht (vgl hiezu VwGH zu den Laienhelfern 96080202 vom 342001 und 98080267 vom 21112001)

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6 Wie bemisst sich der Sozialversicherungsbeitrag bei Selbstaumlndigen

Die Sozialversicherungsbeitraumlge sind ein bestimmter Prozentsatz der Einkuumlnfte des jeweili-gen Beitragsjahres Weil jedoch die Einkuumlnfte erst im Nachhinein festgestellt werden koumlnnen erfolgt die Beitragsberechnung nach dem System der sogenannten Nachbemessung Es kommt dann entweder zu einer Gutschrift oder einer Nachbelastung Fuumlr den Einstieg in die Selbstaumlndigkeit gibt es erhebliche Erleichterungen Wird erstmals im Laufe des Erwerbslebens eine selbstaumlndige Taumltigkeit ausgeuumlbt so betragen fuumlr die ersten drei Jahre die Beitraumlge zur Pensionsversicherung vorlaumlufig 10626 EUR monatlich und in der Krankenversicherung fuumlr die ersten beiden Jahre 3132 EUR monatlich Im dritten Jahr kann sich der KV-Beitrag erhoumlhen wenn die versicherungspflichtigen Einkuumlnfte uumlber 46066 EUR monatlich liegen

7 Ist das KSchG auf Werkvertraumlge zwischen Personenbetreuern und Betreuten anzuwenden

Das KSchG ist auf diese Werkvertraumlge anzuwenden Die Bestimmungen des KSchG gelten fuumlr Rechtsgeschaumlfte an denen Unternehmer und Verbraucher beteiligt sind Dies ist bei der Personenbetreuung der Fall

8 Haften Personenbetreuer ihrem Vertragspartner fuumlr Schaumlden die sie in Ausuumlbung ihres Gewerbes verursachen

Personenbetreuer unterliegen den zivilrechtlichen Haftungsregelungen Dabei ist insbeson-dere auf sect 1299 ABGB hinzuweisen Dieser sieht eine Haftung fuumlr den notwendigen Fleiszlig und die erforderlichen fachlichen Kenntnisse vor Es empfiehlt sich daher dass Personenbetreuer eine Berufshaftpflichtversicherung abschlieszligen

9 Duumlrfen Personenbetreuer mit einem auslaumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich ein Auto lenken

Wer Kraftfahrzeuge (auch mit Anhaumlnger) in Oumlsterreich lenken will benoumltigt dafuumlr eine Lenkberechtigung nachgewiesen durch einen Fuumlhrerschein Das Mindestalter fuumlr PKW be-traumlgt grundsaumltzlich 18 Jahre fuumlr Mopeds 16 Jahre Ist der Fuumlhrerschein nicht in einem EUEWR-Mitgliedsstaat ausgestellt worden gilt generell folgende Regel (vgl dazu sect 23 Fuumlhrerscheingesetz - FSG) unabhaumlngig von der Nationalitaumlt des Fuumlhrerscheininhabers

Waumlhrend der ersten sechs Monate des Aufenthalts in Oumlsterreich duumlrfen mit dem aus-laumlndischen Fuumlhrerschein in Oumlsterreich sowie im Heimatstaat zugelassene Fahrzeuge gelenkt werden

Auf Antrag kann die zustaumlndige Fuumlhrerscheinstelle die Frist um weitere sechs Monate verlaumlngern

Vor Ablauf der Frist (rechtzeitig beantragen) ist der auslaumlndische Fuumlhrerschein gegen einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein austauschen zu lassen Welche Bestaumltigungen fuumlr die Umschreibung vorzulegen bzw ob Teile der Fuumlhrerscheinpruumlfung nachzuholen sind teilt die Fuumlhrerscheinstelle mit

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Nach der derzeitigen uumlblichen Verwaltungspraxis haben Pendler aus den sog Oststaaten (zB Kroatien) die in Oumlsterreich arbeiten und am Wochenende regelmaumlszligig zu ihren Familien heimfahren ihren Wohnsitz aus der Sicht dieses Gesetzes in Oumlsterreich Deshalb benoumltigen diese Personen nach Ablauf der Sechs-Monats-Frist einen oumlsterreichischen Fuumlhrerschein

10 Wie lange duumlrfen Personenbetreuer mit einem nicht in Oumlsterreich zugelassenen Kraftfahrzeug fahren

Die Beantwortung dieser Frage haumlngt von der Feststellung des Hauptwohnsitzes ab Hat ein Betreuer mit nicht-oumlsterreichischer Staatsbuumlrgerschaft den Hauptwohnsitz in Oumlsterreich darf er ein im Ausland zugelassenes Kfz in Oumlsterreich nur einen Monat lang mit auslaumlndischen Kennzeichen verwenden (sect 82 Abs 8 Kraftfahrgesetz) Auf Antrag kann diese Frist um einen weiteren Monat verlaumlngert werden Danach muss das Fahrzeug wieder in das Ausland gebracht werden oder in Oumlsterreich zu-gelassen werden Bevor man letzteres vornimmt sollten die Anforderungen fuumlr die Anmel-dung in Oumlsterreich bei der oumlrtlichen Zulassungsstelle geklaumlrt werden Von besonderer Wich-tigkeit sind

Welche Dokumente in welcher Form benoumltigt werden (Original Kopie beglaubigt uumlbersetzt)

Bei dem zustaumlndigen Finanzamt ist die sog Normverbrauchsabgabe zu entrichten

Bei Fahrzeugen aus dem Nicht-EU-Raum ist eine Verzollung (zum Zeitpunkt der Ein-fuhr in den EU-Binnenraum) vorzunehmen

Auf die derzeit streng geuumlbte Verwaltungspraxis der oumlsterreichischen Behoumlrden (s FAQ Fuumlhrerschein) wird explizit hingewiesen

11 Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat nach Oumlsterreich

Bei der Uumlbersiedlung aus einem EU-Staat brauchen fuumlr das Uumlbersiedlungsgut grundsaumltzlich keine Steuern bezahlt werden Auch sind keine besonderen Formalitaumlten zu beachten Vor der erstmaligen Zulassung eines Kraftfahrzeuges zum Verkehr im Inland muss jedoch die Normverbrauchsabgabe beim zustaumlndigen Finanzamt entrichtet werden

12 Uumlbersiedlung aus einem Nicht-EU-Staat nach Oumlsterreich

Wird der Wohnsitz nach Oumlsterreich verlegt sind alle mitgebrachten Waren Uumlbersiedlungsgut Generell gilt dass bei der Einfuhr von Waren in die EU uumlblicherweise Eingangsabgaben zu entrichten sind Fuumlr bestimmtes Uumlbersiedlungsgut besteht jedoch eine Abgabenbefreiung dh fuumlr Uumlbersiedlungsgut ist in Oumlsterreich weder Zoll noch Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen Die Meldung dafuumlr hat innerhalb von 12 Monaten nach der Wohnsitzbegruumlndung in Oumlsterreich zu erfolgen Abgabenfrei sind nur gebrauchte ndash keine neuen - Waren die zum Eigenbedarf der uumlbersie-delnden Person bestimmt sind

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Weitere detaillierte Informationen befinden sich auf der Homepage des Bundesministeriums fuumlr Finanzen wwwbmfgvat unter Themen gtZollgtBegriffsbestimmungen Uumlbersiedlungsgut

13 Foumlrderung fuumlr die 24-Stunden-Betreuung

Foumlrderungen werden fuumlr die 24-Stunden-Betreuung ab Pflegestufe 3 gemaumlszlig den Bestimmungen des Bundespflegegeldgesetzes gewaumlhrt Zu den detaillierten Foumlrderregelungen wird geraten Auskuumlnfte beim Sozialministerium einzuholen (httpswwwsozialministeriumatThemenPflege24-Stunden-Betreuunghtml)

Dies ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer Ihres Bundeslandes

Burgenland Tel Nr 05 90907 Kaumlrnten Tel Nr 05 90904 Niederoumlsterreich Tel Nr (02742) 851-0 Oberoumlsterreich Tel Nr 05 90909 Salzburg Tel Nr (0662) 8888-0 Steiermark Tel Nr (0316) 601-0

Tirol Tel Nr 05 90905-1111 Vorarlberg Tel Nr (05522) 305-0 Wien Tel Nr (01) 51450-1010 Hinweis Diese Information finden Sie auch im Internet unter httpswkoat Alle Angaben erfolgen trotz sorgfaumlltigster

Bearbeitung ohne Gewaumlhr Eine Haftung der Wirtschaftskammern Oumlsterreichs ist ausgeschlossen

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewaumlhlte Form fuumlr beide Geschlechter

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Nuumltzliche Links wwwwkoat ndash Wirtschaftskammern Oumlsterreich mit Informationen und Tipps fuumlr Unternehmer sowie einem Online Ratgeber zur Personenbetreuung in Deutsch Bulgarisch Tschechisch Englisch Kroatisch Ungarisch Lettisch Polnisch Rumaumlnisch Slowenisch Slowakisch (httpsratgeberwkoatpersonenbetreuung) wwwgruenderserviceat - Weiterfuumlhrende Informationen zur Unternehmensgruumlndung zu Foumlrderungen Beratungsgespraumlchen usw httpwwwhelpgvat - Die bdquobuumlrokratische Informationsseite der Republik Oumlsterreichldquo mit vielen Informationen herunterladbaren Formularen etc Der Bereich bdquoLeben in Oumlsterreichldquo enthaumllt die wichtigsten Informationen zu Visa An- und Abmeldung etc wwwuspgvat ndash Das Unternehmensserviceportal der oumlsterreichischen Bundesregierung bietet direkten Zugang zu zahlreichen E-Government-Anwendungen sowie unternehmensrelevante Informationen wwwbmfgvat - Bundesministerium fuumlr Finanzen zu Steuerfragen Uumlbersiedlung etc httpswwwsozialministeriumatThemenPflegehtml - Ausfuumlhrliche Informationen des Sozialministeriums zu den Themen der Pflege und Betreuung unter anderem zum Pflegegeld zur 24-Stunden-Betreuung zur Demenzstrategie zu betreuenden und pflegenden Angehoumlrigen sowie zum Pflegepersonal

RICHTLINIEN zur Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung

httpswwwgoogleaturlsa=tamprct=jampq=ampesrc=sampsource=webampcd=ampved=2ahUKEwijo9HsuqfuAhWOyaQKHXKSD6YQFjAAegQIAhACampurl=https3A2F2Fwwwsozialministeriumat2Fdam2Fjcr3Ac27a6a82-e199-4c90-b717-2c73091de9552FRichtlinien_24-Stunden-Betreuungpdfampusg=AOvVaw3pvErrFYcpg6bJ17AhpXJE

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Telefonische Beratung fuumlr die selbstaumlndige Betreuung Die Berater im Gruumlnderservice und der SVA stehen zu allen Fragen zum Thema bdquoBetreuungldquo unter folgenden Telefonnummern persoumlnlich zur Verfuumlgung Die Experten der Wirtschaftskammern sind grundsaumltzlich von Montag bis Donnerstag von 800 bis 1630 Uhr und am Freitag von 800 bis 1600 Uhr (im Burgenland bis 1300 Uhr in Oberoumlsterreich bis 1330 Uhr und in Salzburg bis 1230 Uhr) erreichbar in Tirol von Montag bis Freitag von 800 bis 1700 Uhr

Wien Wirtschaftskammer Wien 01514 50-1050

Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer Niederoumlsterreich 02742851-0

Burgenland Wirtschaftskammer Burgenland 05 90 907-2000

Oberoumlsterreich Wirtschaftskammer Oberoumlsterreich 05 90 909

Steiermark Wirtschaftskammer Steiermark 0316601- 600

Kaumlrnten Wirtschaftskammer Kaumlrnten 05 90 904-745

Salzburg Wirtschaftskammer Salzburg 066288 88-541

Tirol Wirtschaftskammer Tirol 05 90 905-2222

SVA Landesstelle Tirol

050808-2038

Vorarlberg Wirtschaftskammer Vorarlberg 05522305-1144

SVA Landesstelle Vorarlberg 050808-2039

Die Experten der SVA erreichen Sie unter der zentralen Telefonnummer 050 808 808 von Montag bis Donnerstag 730 bis 1600 Uhr und am Freitag vom 730 bis 1430 Uhr

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Kontaktdaten WKO Gruumlnder-Service Burgenland Robert-Graf-Platz 1 A-7000 Eisenstadt Tel +43 (0)5 90 907-2000 Fax +43 (0)5 90 907-2115 Mail gruenderservicewkbgldat

Gruumlnder-Service Kaumlrnten Europaplatz 1 A-9021 Klagenfurt Tel +43 (0)5 90 904-745 Fax +43 (0)5 90 904-744 Mail gruenderservicewkkorat

Gruumlnder-Service Niederoumlsterreich Wirtschaftskammer-Platz 1 A-3100 St Poumllten Tel +43 2742 851-0 Fax +43 (0)2742 851-17199 Mail gruenderwknoeat

Gruumlnder-Service Oberoumlsterreich Hessenplatz 3 A-4020 Linz Tel +43 (0)5 90 909 Fax +43 (0)5 90 909-2800 Mail scgruenderwkooeat

Gruumlnder-Service Salzburg Julius-Raab-Platz 1 A-5027 Salzburg Tel +43 (0)662 88 88-541 Fax +43 (0)662 88 88-960541 Mail gswksat

Gruumlnder-Service Steiermark Koumlrblergasse 111-113 A-8021 Graz Tel +43 (0)316 601-600 Fax +43 (0)316 601-1202 Mail gswkstmkat

Gruumlnder-Service Tirol Wilhelm-Greil-Straszlige 7 A-6020 Innsbruck Tel +43 (0)5 90 905-2222 Fax +43 (0)5 90 905-51381 Mail gruenderservicewktirolat

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Gruumlnder-Service Vorarlberg Wichnergasse 9 A-6800 Feldkirch Tel +43 (0)5522 305-1144 Fax +43 (0)5522 305-108 Mail gruenderservicewkvat

Gruumlnder-Service Wien Straszlige der Wiener Wirtschaft 1 A-1020 Wien Tel +43 (0)1 514 50-1050 Fax +43 (0)1 514 50-1491 Mail gruenderservicewkwat

Adressen von privaten Organisationen Hilfswerk Oumlsterreich wwwhilfswerkat Gruumlnbergstraszlige 1525 1120 Wien Tel +43 (0)1 4057500 Mail officehilfswerkat Oumlsterreichisches Rotes Kreuz wwwroteskreuzat Wiedner Hauptstraszlige 32 1041 Wien Tel +43 (0)1 58900-0 +43 (0)1 589 00-199Mail serviceroteskreuzat Volkshilfe Oumlsterreich wwwvolkshilfeat Auerspergstrasse4 1010 Wien Tel +43 (0)1 4026209 Fax +43 (0)1 4085801 Mail officevolkshilfeat Caritas Verein Rundum Zuhause betreut wwwcaritas-rundumbetreutat Mommsengasse 35 1040 Wien Tel +43 (0)13760214 office(at)caritas-rundumbetreutat

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Diakonie Oumlsterreich wwwdiakonieat Albert Schweitzer Haus Schwarzspanierstraszlige 13 1090 Wien Tel +43 1 409 80 01 Fax +43 1 409 80 01 35400Mail diakoniediakonieat Oumlsterreichischer Behindertenrat httpswwwbehindertenratatFavoritenstraszlige 11111 1100 Wien Telefon +43 1 5131533 Mail dachverbandbehindertenratat Oumlsterreichischer Seniorenrat wwwseniorenratat Sperrgasse 8-10III 1150 Wien Telefon +43 (0)1 892 34 65 Telefax +43 (0)1 892 34 65-24 Mail kontaktseniorenratat

Adressen von Behoumlrden Bundesministerium fuumlr Digitalisierung und Wirtschaftsstandort httpswwwbmdwgvatA-1011 Wien Stubenring 1 Buumlrgerservice

Tel (+43) 0800-240 258 Fax (+43) 1 710 85 73 servicebmdwgvat Bundesministerium Soziales Gesundheit Pflege und Konsumentenschutz httpswwwsozialministeriumat Stubenring 1 1010 Wien Tel +43 (0)1 71100-0

postsozialministeriumat Bundesministerium fuumlr Finanzen wwwbmfgvat Hintere Zollamtsstraszlige 2b A-1030 Wien Tel +43 (0)1 514 33

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Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen - Sozialministeriumsservice (fruumlher Bundessozialamt) httpwwwsozialministeriumserviceat Babenbergerstraszlige 5 1010 Wien Tel Nr 05 99 88 oder 0158831-0 Fax 01-588 31-2266 oder 0800 311 699 Mail postsozialministeriumserviceat

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Gesetze und Verordnungen zur Personenbetreuung

Hausbetreuungsgesetz - HBeG

1 Abschnitt

Allgemeine Bestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 (1) Dieses Bundesgesetz gilt fuumlr die Betreuung von Personen in deren Privathaushalten wobei die Betreuung im Rahmen einer selbstaumlndigen oder unselbstaumlndigen Erwerbstaumltigkeit erfolgen kann

(2) Die Bestimmungen des zweiten Abschnittes dieses Bundesgesetzes gelten nur fuumlr Arbeitsverhaumlltnisse

1 zwischen einer Betreuungskraft die das 18 Lebensjahr vollendet hat und

a) der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen oder

b) einemeiner gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art und

2 wenn die zu betreuende Person

a) Anspruch auf Pflegegeld ab der Pflegestufe 3 gemaumlszlig dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG) BGBl Nr 1101993 oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat oder

b) die zu betreuende Person Anspruch auf Pflegegeld der Pflegestufen 1 oder 2 gemaumlszlig dem BPGG oder gemaumlszlig den Pflegegeldgesetzen der Bundeslaumlnder oder eine gleichartige Leistung im selben Ausmaszlig hat und fuumlr diese Person wegen einer nachweislichen Demenzerkrankung dennoch ein staumlndiger Betreuungsbedarf besteht und

3 wenn nach einer Arbeitsperiode von houmlchstens 14 Tagen eine ununterbrochene Freizeit von mindestens der gleichen Dauer gewaumlhrt wird und

4 wenn die vereinbarte Arbeitszeit mindestens 48 Stunden pro Woche betraumlgt und

5 wenn die Betreuungskraft fuumlr die Dauer der Arbeitsperiode in die Hausgemeinschaft der zu betreuenden Person aufgenommen wird

(3) Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst

1 Taumltigkeiten fuumlr die zu betreuende Person die in der Hilfestellung insbesondere bei der Haushaltsfuumlhrung und der Lebensfuumlhrung bestehen sowie

2 sonstige auf Grund der Betreuungsbeduumlrftigkeit notwendige Anwesenheiten

(4) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 3 Z 1 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange keine Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(5) Weiters gelten Taumltigkeiten nach sectsect 14 Abs 2 Z 4 und 15 Abs 7 Z 1 bis 5 GuKG und Taumltigkeiten die der Betreuungskraft nach sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 uumlbertragen wurden dann als Betreuung im Sinne dieses Bundesgesetzes wenn sie von der Betreuungskraft an der betreuten Person nicht uumlberwiegend erbracht werden

Verweisungen

sect 2 Soweit in diesem Bundesgesetz auf andere Bundesgesetze verwiesen wird sind diese in der jeweils geltenden Fassung anzuwenden

2 Abschnitt Arbeitsrechtliche Sonderbestimmungen

Arbeitsverhaumlltnisse zu Privathaushalten

sect 3 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu der zu betreuenden Person oder einemeiner ihrer Angehoumlrigen stehen ist das Hausgehilfen- und Hausangestelltengesetz (HGHAG) BGBl Nr 2351962 mit Ausnahme der sectsect 5 und 6 Abs 1 bis 3 anzuwenden

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(2) In zwei aufeinander folgenden Wochen darf die Arbeitszeit einschlieszliglich der Zeiten von Arbeitsbereitschaft 128 Stunden nicht uumlberschreiten Allfaumlllige uumlber diese Houmlchstgrenze hinausgehende Zeiten der Arbeitsbereitschaft die die Betreuungskraft vereinbarungsgemaumlszlig in ihrem Wohnraum oder in naumlherer haumluslicher Umgebung verbringt und waumlhrend der sie im Uumlbrigen frei uumlber ihre Zeit verfuumlgen kann gelten nicht als Arbeitszeit im Sinne dieses Bundesgesetzes

(3) Die taumlgliche Arbeitszeit ist durch Ruhepausen von insgesamt mindestens drei Stunden zu unterbrechen die auch frei von Arbeitsbereitschaft nach Abs 2 bleiben muumlssen Davon sind mindestens zwei Ruhepausen von 30 Minuten ununterbrochen zu gewaumlhren

(4) Daruumlber hinaus duumlrfen Arbeitnehmerinnen waumlhrend jedes Zeitraumes von 24 Stunden insgesamt weitere zehn Stunden nicht in Anspruch genommen werden

(5) Uumlbertretungen der Abs 2 bis 4 sind nach sect 23 HGHAG zu bestrafen

(6) Das Arbeitsverhaumlltnis endet mit dem Tod der zu betreuenden Person auch dann wenn eine Angehoumlriger der zu betreuenden Person Arbeitgeberin ist

Arbeitsverhaumlltnisse zu Traumlgerorganisationen

sect 4 (1) Fuumlr Betreuungskraumlfte nach sect 1 Abs 2 die in einem Arbeitsverhaumlltnis zu einemr gemeinnuumltzigen Anbieterin sozialer und gesundheitlicher Dienste praumlventiver betreuender oder rehabilitativer Art stehen gilt an Stelle des Arbeitszeitgesetzes (AZG) BGBl Nr 4611969 und des Arbeitsruhegesetzes BGBl Nr 1441983 sect 3 Abs 2 bis 4 dieses Bundesgesetzes

(2) Abweichend von Abs 1

1 sind sect 19c sect 19d und sect 26 AZG anzuwenden

2 sind Uumlbertretungen des sect 3 Abs 2 bis 4 nach sect 28 Abs 2 AZG zu bestrafen

3 Abschnitt

Qualitaumltssicherung in der Betreuung

Handlungsleitlinien

sect 5 (1) Die selbstaumlndig taumltige Betreuungskraft ist verpflichtet entsprechend der getroffenen Vereinbarung uumlber Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und Notfall (sect 160 Abs 2 Z 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194) vorzugehen

(2) Die in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist gegenuumlber demder Arbeitgeberin

verpflichtet die ihr vorgegebenen Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall insbesondere

uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile

Dienste anbieten bei erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes einzuhalten

Zusammenarbeit

sect 6 Die Betreuungskraft ist verpflichtet mit anderen in die Pflege und Betreuung involvierten Personen und Einrichtungen zum Wohle der zu betreuenden Person zusammenzuarbeiten Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

Verschwiegenheit

sect 7 Die Betreuungskraft ist zur Verschwiegenheit uumlber alle ihr in Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit bekannt gewordenen oder anvertrauten Angelegenheiten verpflichtet soweit sie nicht davon befreit wurde oder sich nicht eine Auskunftsverpflichtung aus gesetzlichen Bestimmungen ergibt Fuumlr eine in einem Arbeitsverhaumlltnis taumltige Betreuungskraft ist diese Verschwiegenheitsverpflichtung eine aus dem Arbeitsverhaumlltnis

4 Abschnitt

In-Kraft-Treten und Vollziehung

sect 8 (1) Dieses Bundesgesetz tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft Auf Arbeitsverhaumlltnisse deren vertraglich vereinbarter Beginn vor dem 1 Juli 2007 liegt ist dieses Bundesgesetz nur dann anzuwenden wenn dies schriftlich vereinbart wird

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(2) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist derdie Bundesministerin fuumlr Wirtschaft und

Arbeit betraut

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Gewerbeordnung 1994 - GewO 1994

Personenbetreuung

sect 159 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt betreuungsbeduumlrftige Personen zu unterstuumltzen Dies umfasst insbesondere folgende Taumltigkeiten

1 Haushaltsnahe Dienstleistungen insbesondere

a) Zubereitung von Mahlzeiten

b) Vornahme von Besorgungen

c) Reinigungstaumltigkeiten

d) Durchfuumlhrung von Hausarbeiten

e) Durchfuumlhrung von Botengaumlngen

f) Sorgetragung fuumlr ein gesundes Raumklima

g) Betreuung von Pflanzen und Tieren

h) Waumlscheversorgung (Waschen Buumlgeln Ausbessern)

2 Unterstuumltzung bei der Lebensfuumlhrung insbesondere

a) Gestaltung des Tagesablaufs

b) Hilfestellung bei alltaumlglichen Verrichtungen

3 Gesellschafterfunktion insbesondere

a) Gesellschaft leisten

b) Fuumlhren von Konversation

c) Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Kontakte

d) Begleitung bei diversen Aktivitaumlten

4 Fuumlhrung des Haushaltsbuches mit Aufzeichnungen uumlber fuumlr die betreute Person getaumltigte Ausgaben

5 praktische Vorbereitung der betreuungsbeduumlrftigen Person auf einen Ortswechsel

6 Organisation von Personenbetreuung

(2) Zu den Taumltigkeiten nach Abs 1 Z 2 zaumlhlen auch die in sect 3b Abs 2 Z 1 bis 5 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 genannten Taumltigkeiten solange nicht Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben sind berechtigt im Einzelfall

1 nach Maszliggabe des sect 3b GuKG einzelne pflegerische Taumltigkeiten und 2 nach Maszliggabe des sect 50b Aumlrztegesetz 1998 BGBl I Nr 169 und des sect 15 Abs 7 GuKG einzelne

aumlrztliche Taumltigkeiten an der betreuten Person durchzufuumlhren wenn sie vom Gewerbetreibenden nicht uumlberwiegend erbracht werden

Qualitaumltssicherung fuumlr die Personenbetreuung

sect 160 (1) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden sind zur Verschwiegenheit uumlber alle ihnen in Ausuumlbung ihres Gewerbes anvertrauten oder bekannt gewordenen Angelegenheiten verpflichtet Diese Verschwiegenheitspflicht besteht nicht wenn und insoweit die betreuungsbeduumlrftige Person oder deren gesetzlicher Vertreter ausdruumlcklich von dieser Pflicht entbindet Inwieweit die Gewerbetreibenden von der Verpflichtung zur Ablegung eines Zeugnisses zur Einsichtsgewaumlhrung in Geschaumlftspapiere oder zur Erteilung von Auskuumlnften uumlber ihnen in Ausuumlbung ihres Berufes bekannt gewordenen Angelegenheiten in gerichtlichen oder verwaltungsbehoumlrdlichen Verfahren befreit sind richtet sich nach den bezuumlglichen Rechtsvorschriften Die vorstehend angefuumlhrten Bestimmungen gelten sinngemaumlszlig auch fuumlr die Arbeitnehmer der Gewerbetreibenden

(2) Die im sect 159 genannten Gewerbetreibenden haben

1 mit der betreuungsbeduumlrftigen Person oder deren gesetzlichem Vertreter eine Vereinbarung betreffend Handlungsleitlinien fuumlr den Alltag und den Notfall abzuschlieszligen insbesondere uumlber die Verstaumlndigung bzw Beiziehung von Angehoumlrigen Aumlrzten oder Einrichtungen die mobile Dienste anbieten im Falle erkennbarer Verschlechterung des Zustandsbildes und

2 das Haushaltsbuch zu fuumlhren und samt der Belegsammlung uumlber einen Zeitraum von zwei Jahren aufzubewahren

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Organisation von Personenbetreuung

sect 161 (1) Einer Gewerbeberechtigung fuumlr die Organisation von Personenbetreuung bedarf es fuumlr die Vermittlung von Gewerbetreibenden die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben an betreuungsbeduumlrftige Personen

(2) Der Taumltigkeitsbereich der Organisation von Personenbetreuung umfasst auch die Beratung und Betreuung fuumlr die in Abs 1 genannten Geschaumlfteldquo

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Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 1612006 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz verordnet

Ausuumlbungsregeln sect 1 (1) Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl des zu Betreuenden zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistungen entgegenzunehmen (2) Die in Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben sich bei der Vornahme von Besorgungen fuumlr die zu betreuende Person an den Grundsaumltzen der Sparsamkeit Wirtschaftlichkeit und Zweckmaumlszligigkeit zu orientieren (3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zwecke des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen des Personenbetreuungsgewerbes ist nur auf ausdruumlckliche an den zur Ausuumlbung des Betreuungsgewerbes berechtigten Gewerbetreibenden gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet (4) Die erbrachten Leistungen sind ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und beiden Vertragsteilen sowie den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sect 2 (1) Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben uumlber Leistungen der Personenbetreuung einen Betreuungsvertrag in schriftlicher Form abzuschlieszligen und Interessenten vor Vertragsabschluss auf deren Verlangen schriftlich uumlber alle fuumlr den Vertragsabschluss wesentlichen Belange insbesondere uumlber die zulaumlssigen Leistungsinhalte und den Preis zu informieren Sie haben in jeder Werbung anzugeben wo diese Informationen angefordert werden koumlnnen (2) Der im Abs 1 genannte Betreuungsvertrag ist dem Vertragspartner abschriftlich auszufolgen und hat folgende Mindestinhalte zu umfassen 1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragsteile 2 den Beginn und die Dauer des Werkvertrages 3 die Leistungsinhalte 4 die Festlegung von Handlungsleitlinien im Sinne des sect 160 Abs 2 Z 1 GewO 1994 idgF 5 eine Vereinbarung ob im Fall der Verhinderung fuumlr Vertretung gesorgt ist und allenfalls Namen

und Kontaktadresse des Vertretersder Vertreter 6 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Werklohns wobei darauf hinzuweisen ist dass der

Gewerbetreibende selbst saumlmtliche Steuern und Beitraumlge erklaumlrt und abfuumlhrt und 7 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der

Personenbetreuungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der Gewerbetreibende ein bereits im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann

(3) Die einzelnen Inhalte des Werkvertrages sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Standesregeln sect 3 Die im sect 1 Abs 1 genannten Gewerbetreibenden haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Personenbetreuers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen sect 4 Standeswidrig ist ein Verhalten im Geschaumlftsverkehr mit den Auftraggebern oder der zu betreuenden Person das geeignet ist das Ansehen des Berufsstandes oder Interessen des Berufsstandes zu schaumldigen und die Persoumlnlichkeitsrechte einschlieszliglich der wirtschaftlichen

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Interessen des zu Betreuenden zu verletzen Ein standeswidriges Verhalten liegt insbesondere dann vor wenn Personenbetreuer 1 ihre Leistungen nicht wahrheitsgetreu anbieten oder 2 Leistungen erbringen ohne hiezu beauftragt zu sein oder 3 Zahlungen entgegennehmen ohne hiezu ermaumlchtigt zu sein oder 4 ihnen anvertraute Gegenstaumlnde eigenmaumlchtig zuruumlckbehalten oder 5 Empfehlungen ungeeigneter Personen als Betreuer abgeben sect 6 (1) Diese Verordnung tritt mit 15 Oktober 2007 in Kraft (2) sect 1 Abs 1 in der Fassung der Verordnung BGBl II Nr 3962015 (Anm richtig BGBl II Nr 3972015) tritt mit Inkrafttreten der Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung BGBl II Nr 3962015 in Kraft gleichzeitig tritt sect 5 auszliger Kraft

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wissenschaft Forschung und Wirtschaft uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr die Organisation von Personenbetreuung

Auf Grund des sect 69 Abs 2 der Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 812015 wird im Einvernehmen mit dem Bundesminister fuumlr Arbeit Soziales und Konsumentenschutz verordnet

1 Abschnitt

Geltungsbereich Begriffsbestimmungen

Geltungsbereich

sect 1 Diese Verordnung gilt fuumlr Gewerbetreibende die das Gewerbe der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 Gewerbeordnung 1994 ndash GewO 1994 BGBl Nr 194 in der jeweils geltenden Fassung) ausuumlben

Begriffsbestimmungen

sect 2 Im Sinne dieser Verordnung sind bzw ist

1 bdquoVermittlerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung (sect 161 GewO 1994) berechtigt sind

2 bdquoPersonenbetreuerldquo Personen die zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung (sect 159 GewO 1994) berechtigt sind

3 bdquobetreuungsbeduumlrftige Personenldquo Personen die die Taumltigkeit eines Vermittlers (sect 161 GewO 1994) in Anspruch nehmen

4 bdquoOrganisationsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer

5 bdquoVermittlungsvertragldquo der Vertrag zwischen dem Vermittler und der betreuungsbeduumlrftigen Person oder einer Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt

2 Abschnitt

Allgemeine Pflichten

Allgemeine Pflichten

sect 3 (1) Vermittler haben ihren Beruf gewissenhaft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Vermittlers auszuuumlben Sie sind verpflichtet jedes standeswidrige Verhalten zu unterlassen Insbesondere ist es

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ihnen untersagt Personen zu vermitteln die nicht zur Ausuumlbung des Gewerbes der Personenbetreuung berechtigt sind oder deren Gewerbeausuumlbung gemaumlszlig sect 93 Abs 1 GewO 1994 ruht

(2) Vermittler haben bei der Ausuumlbung ihrer Taumltigkeit auf das Wohl der betreuungsbeduumlrftigen Person zu achten und ihre berufliche Stellung nicht zur Erlangung persoumlnlicher Vorteile zu missbrauchen wie zB durch die unaufgeforderte Vermittlung oder den unaufgeforderten Abschluss von Geschaumlften Insbesondere ist es ihnen untersagt Leistungen ohne gleichwertige Gegenleistung entgegenzunehmen

(3) Das Aufsuchen von Privatpersonen zum Zweck des Sammelns von Bestellungen auf Leistungen der Organisation von Personenbetreuung ist nur auf ausdruumlckliche an den Vermittler gerichtete Aufforderung gestattet Die Entgegennahme von Bestellungen auf solche Leistungen ist nur in den Betriebsstaumltten oder anlaumlsslich des gemaumlszlig dem vorherigen Satz zulaumlssigen Aufsuchens gestattet

(4) Der Vermittler hat in seinem Geschaumlftsverkehr sofern Abs 5 nichts anderes bestimmt

1 auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen

2 den Preis der Vermittlertaumltigkeit anzugeben

3 die Leistungsinhalte der Vermittlung durch den Vermittler unter Angabe der fuumlr die einzelnen Leistungsinhalte anfallenden Kosten transparent darzustellen und

4 im Fall von angegebenen Preisbeispielen die Gesamtkosten fuumlr saumlmtliche Leistungsinhalte sowie fuumlr den Fall dass diese Praxisbeispiele eine allfaumlllige Foumlrderung zur 24-Stunden-Betreuung gem sect 21b Bundespflegegeldgesetz beinhalten bzw mit einer solchen geworben wird die Voraussetzungen fuumlr diese Foumlrderung anzugeben

(5) Der Vermittler hat in seiner Werbung auf seine Vermittlereigenschaft hinzuweisen und eine Telefonnummer oder eine Internetadresse anzufuumlhren unter der bzw auf der die im Abs 4 Z 2 bis 4 genannten Informationen abgerufen werden koumlnnen

(6) Vermittler haben sich im Geschaumlftsverkehr jeder irrefuumlhrenden Information insbesondere zu Leistungsinhalten und Preisen im Zusammenhang mit der Ausuumlbung ihres Berufes zu enthalten

3 Abschnitt

Vermittler Personenbetreuer

Information vor Abschluss des Organisationsvertrages

sect 4 Der Vermittler hat vor Abschluss des Organisationsvertrages den Personenbetreuer jedenfalls uumlber Folgendes aufzuklaumlren

1 die Notwendigkeit des Vorliegens einer aufrechten Gewerbeberechtigung fuumlr das Gewerbe der Personenbetreuung jedenfalls im Zeitpunkt des Abschlusses des Betreuungsvertrages (sect 2 der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung BGBl II Nr 2782007 in der jeweils geltenden Fassung)

2 die gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 zulaumlssigen Taumltigkeiten

3 die gemaumlszlig sect 160 GewO 1994 einzuhaltenden Maszlignahmen zur Qualitaumltssicherung und

4 die sich aus der Verordnung uumlber Standes- und Ausuumlbungsregeln fuumlr Leistungen der Personenbetreuung ergebenden Anforderungen insbesondere uumlber die dort genannten Mindestinhalte des Betreuungsvertrags

Organisationsvertrag

sect 5 (1) Der Organisationsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat dem Personenbetreuer eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Organisationsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (die Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

44

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und dem Personenbetreuer vereinbart wurden (wie zB Unterstuumltzung bei der An- und Abreise Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Unterstuumltzung bei der Organisation der Vertretung im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Organisationsvertrag durch den Tod des Personenbetreuers aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 6 Die auf Basis des Organisationsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 5 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Personenbetreuer auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

4 Abschnitt

Vermittler betreuungsbeduumlrftige Person

Bedarfserhebung

sect 7 (1) Der Vermittler muss vor Abschluss des Vermittlungsvertrags

1 den Betreuungsbedarf und die Betreuungssituation der betreuungsbeduumlrftigen Person vor Ort erheben und

2 pruumlfen ob der im konkreten Fall fuumlr die Vermittlung vorgesehene Personenbetreuer den gemaumlszlig Z 1 festgestellten Betreuungsbedarf decken kann

2) Der Vermittler hat die Ergebnisse der Erhebungen (Z 1) und der Pruumlfung (Z 2) zu

dokumentieren und der betreuungsbeduumlrftigen Person und dem Vertragspartner sofern sich dieser von der betreuungsbeduumlrftigen Person unterscheidet auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

Aufklaumlrung

sect 8 Der Vermittler muss Interessenten

1 uumlber die Taumltigkeiten aufklaumlren die Personenbetreuer gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 verrichten duumlrfen

2 uumlber die Pflichten des Personenbetreuers aufklaumlren (wie zB die Verpflichtung die im Zusammenhang mit der Personenbetreuung stehenden Steuern und Sozialversicherungsbeitraumlge selbst zu erklaumlren und abzufuumlhren)

3 uumlber die vom Vermittler angebotenen Leistungen unter Angabe der Kosten aufklaumlren wobei dies auf Verlangen schriftlich zu erfolgen hat

45

Vermittlungsvertrag

sect 9 (1) Der Vermittlungsvertrag ist schriftlich abzuschlieszligen Der Vermittler hat der betreuungsbeduumlrftigen Person oder der Person die den Vertrag mit dem Vermittler zugunsten der betreuungsbeduumlrftigen Person abschlieszligt eine schriftliche Ausfertigung des Vertrages auszufolgen

(2) Der Vermittlungsvertrag hat folgende Mindestinhalte zu umfassen

1 den Namen (Firma) und die Anschrift der Vertragspartner

2 den Beginn und die Dauer des Vertragsverhaumlltnisses

3 eine transparente Darstellung der Leistungsinhalte einschlieszliglich der Angaben zu den laufenden Leistungen sofern solche zwischen dem Vermittler und der betreuten Person vereinbart wurden (wie zB die regelmaumlszligige Uumlberpruumlfung ob sich der gemaumlszlig sect 7 Abs 1 erhobene Betreuungsbedarf geaumlndert hat und die Durchfuumlhrung einer entsprechenden Beratung die Unterstuumltzung bei der Bereinigung von Konflikten zwischen vermitteltem Personenbetreuer und betreuungsbeduumlrftiger Person Organisation eines Vertreters im Verhinderungsfall)

4 die Faumllligkeit und die Houmlhe des Preises aufgegliedert nach den einzelnen Leistungsinhalten die Zahlungsmodalitaumlten sowie die Angabe ob der Vermittler Inkassovollmacht fuumlr den Personenbetreuer hat

5 Bestimmungen uumlber die Beendigung des Vertragsverhaumlltnisses wobei vorzusehen ist dass der Vermittlungsvertrag durch den Tod der betreuungsbeduumlrftigen Person aufgehoben wird und der zur Ausuumlbung des Gewerbes der Organisation von Personenbetreuung Berechtigte ein im Voraus gezahltes Entgelt anteilig zu erstatten hat sowie dass der Vertrag von beiden Vertragsteilen unter Einhaltung einer zweiwoumlchigen Kuumlndigungsfrist zum Ende eines Kalendermonats aufgeloumlst werden kann und

6 Angabe eines in einem zeitlich angemessenen Ausmaszlig erreichbaren Ansprechpartners des Vermittlers

(3) Die einzelnen Inhalte sind einfach und verstaumlndlich aber doch umfassend und genau zu umschreiben

Dokumentation

sect 10 Die auf Basis des Vermittlungsvertrags vom Vermittler erbrachten laufenden Leistungen (sect 9 Abs 2 Z 3) sind regelmaumlszligig zu dokumentieren und dem Vertragspartner auf Verlangen zugaumlnglich zu machen oder abschriftlich auszufolgen

5 Abschnitt

Schluss- und Inkrafttretensbestimmungen

Geschlechtsneutrale Bezeichnung

sect 11 Die in dieser Verordnung verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen

Inkrafttreten und Uumlbergangsregelung

sect 12 (1) Diese Verordnung tritt einen Monat nach Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft Die Regelungen sind nur auf Vertraumlge anzuwenden die nach diesem Zeitpunkt abgeschlossen wurden

(2) Bestehende Dokumentationen sind im Sinne der sectsect 6 7 Abs 2 und 10 zugaumlnglich zu machen Sie muumlssen nicht ruumlckwirkend fuumlr den Zeitraum vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung ergaumlnzt

werden

46

Verordnung des Bundesministers fuumlr Wirtschaft und Arbeit uumlber Maszlignahmen die Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung ausuumlben zur Vermeidung einer Gefaumlhrdung von Leben oder Gesundheit bei der Erbringung ihrer Dienstleistung

zu setzen haben

Auf Grund des sect 69 Abs 1 der Gewerbeordnung 1994 BGBl Nr 194 zuletzt geaumlndert durch das Bundesgesetz BGBl I Nr 332007 wird verordnet

sect 1 (1) Gewerbetreibende haben bei der Erbringung von Dienstleistungen in der Personenbetreuung fuumlr eine Vermeidung der Gefaumlhrdung von Gesundheit und Leben der zu betreuenden Person Sorge zu tragen

(2) Die in Abs 1 angefuumlhrte Verpflichtung zur Sorgetragung umfasst insbesondere

1 die Setzung von Maszlignahmen zur Unfallverhuumltung bei der Erbringung haushaltsnaher Dienstleistungen

2 die Ruumlcksichtnahme auf die dem zu Betreuenden auferlegte Vorschriften bei der Zubereitung von Mahlzeiten und

3 die Beruumlcksichtigung der koumlrperlichen Mobilitaumlt des zu Betreuenden

sect 2 Diese Verordnung tritt mit 1 Juli 2007 in Kraft

47

Bundesgesetz uumlber Gesundheits- und Krankenpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz ndash GuKG)

sect 3b (1) Personen die betreuungsbeduumlrftige Menschen

1 als Betreuungskraumlfte nach den Bestimmungen des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 im Rahmen des Gewerbes der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung 1994

unterstuumltzen sind befugt einzelne pflegerische Taumltigkeiten an der betreuten Person im Einzelfall nach Maszliggabe der Abs 2 bis 6 durchzufuumlhren sofern sie zur Ausuumlbung dieser Taumltigkeiten nicht ohnehin als Angehoumlriger eines Gesundheits- und Krankenpflegeberufs oder eines Sozialbetreuungsberufs berechtigt sind

(2) Zu den pflegerischen Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 zaumlhlen auch

1 die Unterstuumltzung bei der oralen Nahrungs- und Fluumlssigkeitsaufnahme sowie bei der Arzneimittelaufnahme

2 die Unterstuumltzung bei der Koumlrperpflege

3 die Unterstuumltzung beim An- und Auskleiden

4 die Unterstuumltzung bei der Benuumltzung von Toilette oder Leibstuhl einschlieszliglich Hilfestellung beim Wechsel von Inkontinenzprodukten und

5 die Unterstuumltzung beim Aufstehen Niederlegen Niedersetzen und Gehen

sobald Umstaumlnde vorliegen die aus medizinischer Sicht fuumlr die Durchfuumlhrung dieser Taumltigkeiten durch Laien eine Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege erforderlich machen

(3) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 duumlrfen nur

1 an der jeweils betreuten Person im Rahmen deren Privathaushalts

2 auf Grund einer nach den Regeln uumlber die Entscheidungsfaumlhigkeit guumlltigen Einwilligung durch die betreute Person selbst oder durch die gesetzliche Vertretung

3 nach Anleitung und Unterweisung im erforderlichen Ausmaszlig durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege

4 nach schriftlicher und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind in begruumlndeten Faumlllen auch nach muumlndlicher Anordnung durch einen Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege bei unverzuumlglicher laumlngstens innerhalb von 24 Stunden erfolgender nachtraumlglicher schriftlicher Dokumentation unter ausdruumlcklichem Hinweis auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbernahme der Taumltigkeit

im Einzelfall ausgeuumlbt werden sofern die Person gemaumlszlig Abs 1 dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend ist und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Betreuung dieser Menschen auch in zwei Privathaushalten zulaumlssig sofern die Anordnung durch denselben Angehoumlrigen des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege oder durch mehrere Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege die vom selben Anbieter von Hauskrankenpflege entsandt worden sind erfolgt

(4) Der Angehoumlrige des gehobenen Dienstes fuumlr Gesundheits- und Krankenpflege hat sich im erforderlichen Ausmaszlig zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt Dies ist ebenso wie die Anleitung und Unterweisung und die Anordnung gemaumlszlig sect 5 zu dokumentieren

(5) Die Anordnung ist nach Maszliggabe pflegerischer und qualitaumltssichernder Notwendigkeiten befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses zu erteilen Sie ist schriftlich zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist in begruumlndeten Faumlllen und sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind kann der Widerruf muumlndlich erfolgen In diesen Faumlllen ist dieser unverzuumlglich laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 sind verpflichtet

1 die Durchfuumlhrung der angeordneten Taumltigkeiten ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person pflegen und behandeln zugaumlnglich zu machen sowie

48

2 der anordnenden Person unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

49

Bundesgesetz uumlber die Ausuumlbung des aumlrztlichen Berufes und die Standesvertretung der Aumlrzte (Aumlrztegesetz 1998 ndash AumlrzteG 1998)

sect 50b (1) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 2 an

1 Betreuungskraumlfte im Anwendungsbereich des Hausbetreuungsgesetzes BGBl I Nr 332007 oder

2 Gewerbetreibende die das Gewerbe der Personenbetreuung nach den Bestimmungen der

Gewerbeordnung 1994 ausuumlben

im Rahmen deren Betreuungstaumltigkeit in einem Privathaushalt uumlbertragen sofern diese dauernd oder zumindest regelmaumlszligig taumlglich oder zumindest mehrmals woumlchentlich uumlber laumlngere Zeitraumlume im Privathaushalt der betreuten Person anwesend sind und in diesem Privathaushalt houmlchstens drei Menschen die zueinander in einem Angehoumlrigenverhaumlltnis stehen zu betreuen sind In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ist eine Uumlbertragung hinsichtlich dieser Menschen auch dann zulaumlssig wenn diese nicht im gemeinsamen Privathaushalt jedoch in houmlchstens zwei verschiedenen Privathaushalten leben sofern die Uumlbertragung durch denselben Arzt erfolgt Die Uumlbertragung hat nach Maszliggabe der Abs 4 bis 7 zu erfolgen Allfaumlllige familien- und pflegschaftsrechtlich gebotene Maszlignahmen sowie sect 49 Abs 3 bleiben unberuumlhrt

2) Taumltigkeiten gemaumlszlig Abs 1 sind

1 die Verabreichung von Arzneimitteln

2 das Anlegen von Bandagen und Verbaumlnden

3 die Verabreichung von subkutanen Insulininjektionen und subkutanen Injektionen von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln

4 die Blutentnahme aus der Kapillare zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels mittels Teststreifens

5 einfache Waumlrme- und Lichtanwendungen sowie

6 weitere einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten sofern diese einen zu den in den Z 1 bis 5 genannten Taumltigkeiten vergleichbaren Schwierigkeitsgrad sowie vergleichbare Anforderungen an die erforderliche Sorgfalt aufweisen

(3) Der Arzt kann im Einzelfall einzelne aumlrztliche Taumltigkeiten an Personen die Menschen mit nicht nur voruumlbergehenden koumlrperlichen Funktionsbeeintraumlchtigungen oder Beeintraumlchtigung der Sinnesfunktionen die geeignet sind diesen Menschen eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Lebensfuumlhrung zu verwehren begleiten und unterstuumltzen nach Maszliggabe der Abs 4 bis 6 uumlbertragen Dies gilt nicht

1 im Rahmen institutioneller Betreuung wie in Krankenanstalten Wohn- und Pflegeheimen sowie

2 bei einem Betreuungsverhaumlltnis des Laien zu mehr als einer Person

(4) Der Arzt hat

1 der Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 im erforderlichen Ausmaszlig die Anleitung und Unterweisung zu erteilen

2 sich zu vergewissern dass die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 uumlber die erforderlichen Faumlhigkeiten verfuumlgt und

3 die Person gemaumlszlig Abs 1 oder 3 auf die Moumlglichkeit der Ablehnung der Uumlbertragung der in Frage kommenden aumlrztlichen Taumltigkeiten gesondert hinzuweisen

(5) Die Uumlbertragung gemaumlszlig Abs 1 oder 3 hat befristet houmlchstens aber fuumlr die Dauer des Betreuungsverhaumlltnisses schriftlich zu erfolgen In begruumlndeten Ausnahmefaumlllen kann die Uumlbertragung auch muumlndlich erfolgen sofern die Eindeutigkeit und Zweifelsfreiheit sichergestellt sind Die muumlndliche Uumlbertragung ist laumlngstens innerhalb von 24 Stunden schriftlich zu dokumentieren Die Uumlbertragung ist zu widerrufen wenn dies aus Gruumlnden der Qualitaumltssicherung oder auf Grund der Aumlnderung des Zustandsbildes der betreuten Person erforderlich ist Die Uumlbertragung und der Widerruf der Uumlbertragung sind gemaumlszlig sect 51 zu dokumentieren

(6) Personen gemaumlszlig Abs 1 oder 3 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet dem Arzt unverzuumlglich alle Informationen zu erteilen die fuumlr die Anordnung von Bedeutung sein koumlnnten insbesondere Veraumlnderung des Zustandsbilds der betreuten Person oder Unterbrechung der Betreuungstaumltigkeit

50

(7) Personen gemaumlszlig Abs 1 denen aumlrztliche Taumltigkeiten uumlbertragen worden sind sind verpflichtet deren Durchfuumlhrung ausreichend und regelmaumlszligig zu dokumentieren und die Dokumentation den Angehoumlrigen der Gesundheitsberufe die die betreute Person behandeln und pflegen zugaumlnglich zu machen

51

Bundesgesetz mit dem ein Pflegegeld eingefuumlhrt wird (Bundespflegegeldgesetz mdash BPGG)

sect 21b (1) Zum Zweck der Unterstuumltzung der 24-Stunden-Betreuung pflegebeduumlrftiger Personen im Sinne des HBeG koumlnnen nach Maszliggabe der dafuumlr zur Verfuumlgung stehenden Mittel aus dem Unterstuumltzungsfonds fuumlr Menschen mit Behinderung (sect 22 des Bundesbehindertengesetzes) Zuwendungen an pflegebeduumlrftige Personen oder deren Angehoumlrige gewaumlhrt werden

(2) Voraussetzungen fuumlr die Gewaumlhrung einer Zuwendung sind

1 die Betreuung gemaumlszlig sect 1 Abs 1 HBeG

2 die Feststellung des Bedarfes einer bis zu 24-Stunden-Betreuung

3 ein Anspruch auf Pflegegeld zumindest in Houmlhe der Stufe 3 nach diesem Bundesgesetz oder einem Landespflegegeldgesetz

4 eine angemessene Beteiligung anderer Gebietskoumlrperschaften an den Kosten der Betreuung und

5

a) eine theoretische Ausbildung der Betreuungskraft die im Wesentlichen der Ausbildung eines Heimhelfers nach der Vereinbarung gemaumlszlig Artikel 15a B-VG zwischen dem Bund und den Laumlndern uumlber Sozialbetreuungsberufe BGBl I Nr 552005 entspricht oder

b) dass die Betreuungskraft seit mindestens sechs Monaten die Betreuung im Sinne des HBeG oder gemaumlszlig sect 159 GewO 1994 nach den Erfordernissen einer sachgerechten Betreuung des Foumlrderwerbers durchgefuumlhrt hat oder

c) eine Befugnis der Betreuungskraft gemaumlszlig sectsect 3b oder 15 Abs 7 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) BGBl I Nr 1081997 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008 oder gemaumlszlig sect 50b des Aumlrztegesetzes 1998 BGBl I Nr 169 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl I Nr 572008

Eine dieser Voraussetzungen muss ab 1 Jaumlnner 2009 erfuumlllt sein Von der Voraussetzung der Z 4 kann auf die Dauer von laumlngstens 6 Monaten ab In-Kraft-Treten dieser Bestimmung abgesehen werden

(3) Aus verwaltungsoumlkonomischen Gruumlnden koumlnnen die Zuwendungen auf der Basis einer entsprechenden Vereinbarung an Gebietskoumlrperschaften Koumlrperschaften oumlffentlichen Rechts oder Sozialversicherungstraumlger ausbezahlt werden sofern damit der Zweck der Zuwendung erreicht wird

(4) Der Bundesminister fuumlr Soziales und Konsumentenschutz hat naumlhere Bestimmungen uumlber die Voraussetzungen unter denen eine Zuwendung im Sinne des Abs 1 gewaumlhrt werden kann (wie die Houmlhe der Zuwendung besonders beruumlcksichtigungswuumlrdige Umstaumlnde Abwicklung Maszlignahmen der Qualitaumltssicherung) in Form von Richtlinien zu erlassen Vor Erlassung dieser Richtlinien ist der Bundesbehindertenbeirat (sect 8 des Bundesbehindertengesetzes) zu houmlren Diese Richtlinien haben im Bundesministerium fuumlr Soziales und Konsumentenschutz zur Einsichtnahme aufzuliegen

(5) sect 24 des Bundesbehindertengesetzes ist auf Zuwendungen nach diesem Abschnitt nicht anzuwenden sectsect 25 und 26 des Bundesbehindertengesetzes gelten sinngemaumlszlig

(6) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt die fuumlr die Durchfuumlhrung der nach Abs 1 gewaumlhrten Foumlrderungen und die fuumlr die Kostenabrechnung mit den Laumlndern notwendigen in Abs 7 angefuumlhrten personenbezogenen Daten zu verarbeiten

(7) Im Zuge der Foumlrderabwicklung werden folgende Datenarten verarbeitet

1 personenbezogene Daten der pflegebeduumlrftigen Person

a) Namen

b) Pflegegeldstufe und Aumlnderungen der Pflegegeldstufe

c) Vorliegen Wegfall und Aumlnderung des Erschwerniszuschlages

d) Vorliegen und Wegfall der Mobilitaumltshilfe im weiteren Sinn

e) Vorliegen und Wegfall einer Legalzession gemaumlszlig sect 13 BPGG

f) Krankenhausaufenthalte des Pflegegeldbeziehers die eine Dauer von drei Monaten uumlbersteigen

g) Sozialversicherungsnummer

h) Geburtsdatum

i) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

j) Kontodaten

k) Houmlhe des Nettoeinkommens

l) Angabe etwaiger Unterhaltsverpflichtungen

52

2 personenbezogene Daten des Foumlrderwerbers sofern er nicht mit der Person des Pflegebeduumlrftigen ident ist

a) Namen

b) Kontaktdaten (Meldeadresse Telefonnummer E-Mailadresse)

c) Kontodaten

d) Verwandtschaftsverhaumlltnis undoder Vertretungsbefugnis

3 personenbezogene Daten betreffend die Personenbetreuungskraft

a) Namen

b) Sozialversicherungsnummer

c) Geburtsdatum

d) Versicherungsstatus

e) Adresse

(8) Zur Feststellung ob eine selbststaumlndige Personenbetreuungskraft im gesetzlichen Ausmaszlig (voll)versichert und im Haushalt des jeweiligen Foumlrderungswerbers bzw der jeweiligen Foumlrderungswerberin angemeldet ist wird das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ermaumlchtigt die in Abs 7 Z 3 genannten personenbezogenen Daten regelmaumlszligig und automationsunterstuumltzt vom Dachverband der Sozialversicherungstraumlger sowie uumlber die gemaumlszlig sect 2a SMSG BGBl I Nr 182017 gefuumlhrte Kontaktdatenbank abzufragen und zu verarbeiten

(9) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen ist ermaumlchtigt zur Erfuumlllung der ihm obliegenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Kostenabrechnung und zur Information personenbezogene Daten an die Laumlnder an den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt elektronisch zu uumlbermitteln

(Anm Abs 9a mit Ablauf des 31122020 auszliger Kraft getreten)

(9b) Abs 9a tritt mit Ablauf des 31 Dezember 2020 auszliger Kraft

(10) Die Zugriffsberechtigung auf die nach Abs 7 und 8 im Rahmen der Vollziehung der Foumlrderabwicklung verarbeiteten personenbezogenen Daten sowie auf die gemaumlszlig Abs 9 an die Laumlnder den Fonds Soziales Wien und an die Pensionsversicherungsanstalt uumlbermittelten personenbezogenen Daten wird Bediensteten des Bundesamtes fuumlr Soziales und Behindertenwesen sowie gemaumlszlig sect 2a Abs 3 SMSG BGBl I Nr 182017 einzelnen Bediensteten des Bundesministeriums fuumlr Arbeit Soziales Gesundheit und Konsumentenschutz zur Erfuumlllung der mit der Foumlrderabwicklung verbundenen Aufgaben eingeraumlumt

(11) Das Bundesamt fuumlr Soziales und Behindertenwesen hat die im Rahmen der Foumlrderabwicklung und im Zuge der Kostenabrechnung verarbeiteten personenbezogenen Daten unverzuumlglich zu loumlschen wenn sie zur Erfuumlllung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind

(Anm Abs 12 aufgehoben durch Art 33 Z 6 BGBl I Nr 322018)

Beachte fuumlr folgende Bestimmung

Tritt hinsichtlich der Bediensteten der Laumlnder Gemeinden und Gemeindeverbaumlnde (Art 21 B VG) gleichzeitig mit dem Finanzausgleichsgesetz 2017 BGBl I Nr 1162016 auszliger Kraft (vgl sect 48d Abs 3)

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