Schüler bauen solarkollektoren

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Praktische Maßnahmen zum Klimaschutz: Deutsche und spanische Schüler und Schülerinnen bauen Solaranlagen Autorinnen: Tanja Bruckner und Susanne Pulvermüller

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Praktische Maßnahmen zum Klimaschutz: Deutsche und spanische Schüler und Schülerinnen bauen Solaranlagen

Autorinnen: Tanja Bruckner und Susanne Pulvermüller

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Im Rahmen des von der Europäischen Kommission geförderten COMENIUS-Projekts befassten sich die deutschen und spanischen Schüler mit der Nutzung erneuerbarer Energien. Die spanischen Schüler unserer Partnerschule I.E.S. Salvador Sandoval in Las Torres de Cotillas und die Schüler des Paul-Klee-Gymnasiums legten dabei auch praktisch Hand an

Kollektorbaukurs im Sonnenzentrum: „Eine völlig neue Erfahrung“

Neben einem Besuch des Bioenergiedorfs Mauenheim, der Führung durch die Biogasanlage in Weilheim, dem Besuchs des Kinofilms „Die 4. Revolution: Energy Autonomy“ und der Teilnahme beim Klimagipfel der Stadt Rottenburg, standen Elisabeth Miklitz als begleitende Lehrerin verschraubt den Kollektorrahmen.

beim diesjährigen Austausch auch praktische Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels im Vordergrund: Zum Beispiel der Kollektorbaukurs im Sonnenzentrum Oberndorf unter Führung des Solateurs Jochen Gamerdinger, eines Experten im Bereich Solarenergie.

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Im Sonnenzentrum in Oberndorf bekamen die 24 deutschen und spanischen Schüler, getrennt in zwei Gruppen, zuerst eine Führung durch das Sonnenzentrum Oberndorf. Die Schüler erfuhren vom Experten Jochen Gamerdinger wie ein Gebäude zu 100% mit erneuerbarer Energie beheizt werden kann: Ein 150 qm großer Fassadenkollektor liefert Sonnenenergie zur Bereitung von Warmwasser und zum Heizen. In einem 20.000 Liter umfassenden Solarspeicher wird die Energie auch für Tage, an denen die Sonne nicht scheint, gespeichert. Den Restbedarf von ca. 20% an Heizenergie liefern CO2 -neutral ein Stückholz-Vergaserkessel und einen Pelletofen.

Die Stromversorgung im Sonnenzentrum sichert zudem eine 58 kWp große Solarstromanlage auf dem Gründach. Auf diese Art lassen sich durch erneuerbare Energien die Versorgung mit Strom, Warmwasser und Heizenergie des Sonnenzentrums erzielen.

Eine Grauwasseraufbereitung und die Regenwassernutzung runden das ökologische Gesamtkonzept im Sonnenzentrum ab.

Dass im Sonnenzentrum selbst ein kleiner Herd im Freien mit Sonnenenergie funktioniert, der also ganz ohne Strom kocht und bratet, war für die Schüler „sensationell und sollte unbedingt verbreitet werden“, so Andrea Werner, eine 16jährige spanische Austauschschülerin aus Las Torres de Cotillas.

„Die vielen Möglichkeiten der Nutzung erneuerbarer Energien haben uns die Augen geöffnet, das war für uns eine völlig neue Erfahrung“, fasst Marisa Weil die neu gewonnenen Einblicke der deutschen und spanischen Schüler zusammen, die die Schüler in ihrem Projekt ausarbeiten wollen, um „Anstöße für die Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland wie auch in Spanien zu geben“.

Der Rundgang war für die Schüler „eine wichtige Erfahrung, die wir in unserem COMENIUS-Projekt umsetzen wollen“, so Rafael Werner aus der Region Murcia, unserer spanischen Partnerregion.

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In der Region Murcia bekommen der Tourismus aber auch ganz normale Haushalte bereits deutlich die Folgen des Klimawandels in Form der Erosion des Bodens und des Wassermangels zu spüren. Es gibt Tage, an denen unsere Partnerschüler über kein Trinkwasser verfügen. Die Region Murcia, die im Wüsten- und Halbwüstenbereich liegt, gehört zu den ersten Verlierern des Klimawandels.

Jochen Gamerdinger steht ständig parat und hilft den Schülern bei der Ausführung.

Neben der Theorie und der Anschauung praktischer Beispiele für die Nutzung erneuerbarer Energien stand beim Besuch des Sonnenzentrums die Praxis im Vordergrund: Bei einem Kollektorbaukurs lernten die deutschen und spanischen Schüler was man bei der Erstellung von Sonnenkollektoren beachten muss.

Dabei legten die deutschen und spanischen Schüler aufgeteilt in zwei Gruppen selbst Hand an: Sie verschraubten den Kollektorrahmen, gaben Leim an, tackerten die Rückwände an, schnitten Kupferrohre und löteten Absorberstreifen.

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Wichtig war dabei für die Schüler, dass sie sich „nicht nur theoretisch die Folgen des Klimawandels und Möglichkeiten der Nutzung erneuerbarer Energien aneigneten,

sondern auch praktisch was tun, um das Klima zu schützen“, erklärt Raffael Werner, ein Schüler unserer spanischen Partnerschule.

Hier einige fotographische Einblicke in die Arbeitsschritte zum Bau eines Kollektors, auf die sich der Kollektorbaukurs für die deutschen und spanischen Schüler konzentrierte.

Die 14jährige spanische Partnerschülerin Satou Sabasawa gibt Leim an und tackert später die Rückwände des Kollektors an.

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Irene Palazón schneidet die Kupferrohre für die interne Verrohrung zu...

... dann folgt das Einlöten der Absorberstreifen in das Verteilerrohr mit Hartlot.

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Das sind die wichtigsten Schritte um einen Kollektor zu bauen. „Aber natürlich sind das nicht die einzigen Arbeitsschritte“, so Solateur Jochen Gamerdingen, „die notwendig sind, um einen Kollektor zu bauen“. Die wesentlichen Schritte erläuterte er den Schülern im Einzelnen: „Zuerst wird eine Kiste gebaut und diese dann isoliert. Im Anschluss werden Verteiler- und Sammelrohre zurecht geschnitten, diese mit den Absorberstreifen verlötet und zum Abschluss wird der Kollektor verglast.“

Nach der Arbeit schnaufen die deutschen und spanischen Schüler und die begleitenden Lehrer erst einmal durch.

Jeder hatte an diesem Tag auch seinen Spaß, sowohl spanische, auch als deutsche Schüler. Denn bei dem Ziel erneuerbare Energien zu nutzen, sind sich alle einig, und dass man bei der Umsetzung auch mal ins Schwitzen kommt, schweißte die jungen deutschen und spanischen Umweltschützer umso mehr zusammen.

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Am Abend gab es für alle noch einen leckeren Imbiss in der „sonne – die feurige gastronomie“, dem zugehörigen Restaurant des Sonnenzentrums in Oberndorf.

Für den Kollektorbaukurs wie auch die interessante Führung im Sonnenzentrum Oberndorf ein herzliches Dankeschön an die Firma Hartmann!

Tanja Bruckner, Susanne Pulvermüller (Text) und Blas Miras (Fotos)