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Jahresbericht zum Schuljahr 2015/2016 Schulsozialarbeit an der Paul-Hindemith- Grundschule

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Jahresbericht

zum Schuljahr 2015/2016

Schulsozialarbeit

an der Paul-Hindemith-

Grundschule

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Schulsozialarbeit an der Paul-Hindemith-Grundschule Freiburg – Jahresbericht 2015/2016 1

Inhaltsverzeichnis

1. Schulsozialarbeit von IN VIA – einfach Klasse! ................................................................ 2

2. Entwicklungen und Tendenzen ......................................................................................... 3

3. Schulsozialarbeit ist bunt - Praxisberichte ....................................................................... 5

Sozialtraining 5

Mädchen-Freundschaftsprojekt 6

Umgang mit Ärger und Wut für ein friedliches Miteinander 7

Kunstprojekt „bunte Zukunft“ 8

4. Öffentlichkeitsarbeit .......................................................................................................... 9

5. Fachliche Qualifizierung .................................................................................................... 9

6. Ausblick ............................................................................................................................ 10

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Sozialtraining in einer 1/2-Klasse....................................................................... 2

Abbildung 2 Beratung von Schüler*innen Klassenstufe 1-4 ................................................. 3

Abbildung 3 Beratungsthema/Konfliktfeld - persönliches Umfeld ........................................ 4

Abbildung 4 Beratungsthema/Konfliktfeld - Umfeld Schule .................................................. 4

Abbildung 5 Beratungsthema/Konfliktfeld - Umfeld Familie/Sozialraum............................. 4

Abbildung 6 Vertrauens- und Kontaktspiel "Autowaschanlage" ............................................ 5

Abbildung 7 Herstellen von Freundschaftsarmbändern als Projektabschluss ..................... 6

Abbildung 8 Ringen und Raufen in der Jungs-Gruppe ............................................................ 7

Abbildung 9 Stand der Schulsozialarbeit am Stadtteilfest ..................................................... 8

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Schulsozialarbeit an der Paul-Hindemith-Grundschule Freiburg – Jahresbericht 2015/2016 2

Schulsozialarbeit Schuljahr 2015/2016

an der Paul-Hindemith-Grundschule in Freiburg

Auf einen Blick

Schulsozialarbeit seit 2012/2013

Julia Schmid Gesundheits- und Sozialpädagogin

(M.A.)

Stellenumfang: 75% + 10% für

Vorbereitungsklasse (befristet)

Finanzierung

Stadt Freiburg und Land BaWü

Infos zur Schule Grundschule (Modellschule ohne

Noten und Referenzschule für

Medienbildung)

292 Schüler/-innen (152 Schüle-

rinnen, 140 Schülerinnen),

30 Lehrkräfte (27 Frauen, 3 Män-

ner)

14 Klassen + 1 Vorbereitungsklas-

se (integrativ beschult)

Schwerpunkte im Berichtszeit-

raum

Beratung von Schüler*innen,

Gruppen und Klassen

Beratung von Eltern und

Lehrkräften

Sozialpädagogische Arbeit in

Gruppen und Klassen

Intervention bei Konflikten

und in Krisensituationen

Mitarbeit bei der Schulent-

wicklung

Sozialräumliche Vernetzung

und Kooperation

Kooperation in der Schule:

Nachmittags- und Hausaufgaben-

betreuung (KiB, SAK),

sonderpädagogischer Dienst,

Steuergruppe (Schulentwicklung):

Schulleitung, Lehrkräfte, Betreu-

ung, Eltern

extern:

Kinder- und Jugend Stadtteilrunde

Mooswald (andere Schulsozialar-

beitende, Kinder- und Jugendtreffs,

Polizei),

Psychologische Beratungsstelle

Leisnerstraße, KSD/AKI, Familien-

helfer*innen/Heilpädagog*innen

u.a. Fachkräfte

Fachliche Vernetzung Arbeitsfeldtreffen IN VIA,

Regionaltreffen IN VIA,

Fachgruppen der Stadt Freiburg

(kollegiale Beratungen)

Abbildung 1 Sozialtraining in einer 1/2-Klasse

1. Schulsozialarbeit von IN VIA – einfach

Klasse! Im Schulalltag ansprechbar zu sein, vor allem für Schü-

ler*innen, aber auch Lehrkräfte, Eltern und andere Bezugsper-

sonen sowie bei der Suche nach Lösungen in persönlichen und

schulischen Fragen zu unterstützen, war im Schuljahr

2015/2016 eines der Hauptziele der Schulsozialarbeit. Des

Weiteren förderte die Schulsozialarbeit die persönliche und sozi-

ale Entwicklung, sowohl in der Einzelfallhilfe als auch in bedarfs-

orientierten Projekten für Klassen oder Gruppen (z.B.: Sozialtrai-

ning; Freundschafts-, Anti-Aggressions-, ADHS-Projekt). Alle An-

gebote dienten der Persönlichkeitsentwicklung und dem sozia-

len Lernen. Zudem kooperierte die Schulsozialarbeiterin stets

mit der Schulleitung und anderen am Schulleben Beteiligten

sowie mit weiteren Einrichtungen der Jugendhilfe und Fach-

diensten im Stadtteil bzw. der Stadt Freiburg.

Ein weiterer fester Bestandteil war die Kooperation mit der Er-

lebnispädagogik-Projektlehrerin. Auch in diesem Schuljahr wur-

den die MeNuK-Stunden dienstags zu je 4*4 Projektstunden für

die 3. und 4. Klässer*innen zusammengefasst. Im Projekt konn-

te die Schulsozialarbeiterin niederschwellig mit Schüler*innen in

Kontakt treten sowie Erfahrungen in der Gruppe bieten, das so-

ziale Vertrauen stärken und das Teambuilding/die Kooperation

fördern.

Eine Besonderheit war die Kooperationsveranstaltung mit der

Wentzinger-Realschule („peer education“), um nach dem Umzug

von vier Klassen ins Erdgeschoss der Wentzingerschule die ge-

genseitige Akzeptanz und den Umgang miteinander zu verbes-

sern. Außerdem fand zum ersten Mal überhaupt ein Elterncafé

statt, welches gemeinsam mit den Elternbeiratsvorsitzenden und

der Schulsozialarbeiterin organisiert sowie veranstaltet wurde.

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2. Entwicklungen und Tendenzen

Die Statistik belegt einen Zuwachs der Elternarbeit um mehr als das Doppelte im Ver-

gleich zum Vorjahr, auch Väter wurden im Berichtszeitraum deutlich häufiger erreicht.

Der Bekanntheitsgrad nach vier Jahren Schulsozialarbeit wächst also, was durch die Be-

gleitung des Elterncafés zusätzlich erhöht werden soll. Für das Elterncafé wurden im

Rahmen der Aufstockung der Stellenprozente in der Schulsozialarbeit für Vorbereitungs-

klassen neue Ressourcen frei.

Abbildung 2 Beratung von Schüler*innen Klassenstufe 1-4

Alles in allem hatte die Schulsozialarbeiterin in der Einzelfallhilfe wieder mit mehr Jungen

(32) als Mädchen (21) zu tun.

Im Bereich der Einzelfallhilfe haben die intensiven Langzeit- gegenüber den Kurzberatun-

gen deutlich zugenommen. Sowohl die Mädchen (66,7%) als auch die Jungen (71,9%)

kommen in mehr als 2/3 der Fälle regelmäßig und häufiger als dreimal in die Beratung.

Genauso nahm die Beratung von Gruppen, insbesondere im Bereich der Konfliktklärung

und Streitschlichtung, zu. Die Anzahl der Schüler*innen, die im Klassenverband erreicht

wurden (Klassengespräche, Klassentrainings, Sozialtraining und Erlebnispädagogik-

Projekt) sowie die der Kleingruppen (Mädchen-/Jungenprojekte) haben ebenfalls zuge-

nommen.

Hauptthemen der Einzelfallhilfe und Beratung waren zusammenfassend: Freund-

schaft/Beziehung, Sozialverhalten, Konflikte (mit Mitschüler*innen, Lehrkräften und in

der Familie), Gewaltthematiken sowie belastende Lebensumstände.

Dabei gab es geschlechtsspezifische Schwerpunkte. Bei den Mädchen ging es am häu-

figsten um Freundschaft/Beziehungen und Streit mit Mitschüler*innen, wohingegen es

bei den Jungen neben Konflikten mit Mitschüler*innen auch um Gewalt, das Sozialver-

halten und belastende Lebensumstände ging (siehe nachstehende Abbildungen 3, 4, 5).

0

5

10

15

20

25

Klassenstufe 1-4 bis 3 Beratungen je

Schüler/-in

mehr als 3 Beratungen je Schüler/-in

Mädchen

Jungen

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Abbildung 3 Beratungsthema/Konfliktfeld - persönliches Umfeld

Abbildung 4 Beratungsthema/Konfliktfeld - Umfeld Schule

Abbildung 5 Beratungsthema/Konfliktfeld - Umfeld Familie/Sozialraum

0

5

10

15

20

25

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Umfeld Familie/Sozialraum

Mädchen

Jungen

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Schulsozialarbeit an der Paul-Hindemith-Grundschule Freiburg – Jahresbericht 2015/2016 5

3. Schulsozialarbeit ist bunt - Praxisberichte

Das sagen Schüler*innen

„Das Sozialtraining war

cool. Erstens mussten wir

dann nix Anderes arbeiten

oder so und zweitens ma-

chen jetzt Jungs und Mäd-

chen auch mal gemein-

sam was.“ (Schüler, 10

Jahre)

Das sagen Lehrkräfte

„Es war wirklich toll, dich

bei uns gehabt zu haben.

Die Klasse ist spürbar zu-

sammengewachsen.“

(Lehrerin Familienklasse)

Sozialtraining

Wie in jedem Jahr war die Schulsozialarbeiterin in so vielen

Klassen wie möglich mit dem selbst konzipierten Sozial-

training unterwegs.

Abbildung 6 Vertrauens- und Kontaktspiel "Autowaschanlage"

Ziel/Inhalt

Ziele des Sozialtrainings sind die Stärkung der Klassenge-

meinschaft und die Förderung einer positiven Gruppendy-

namik sowie die Stärkung des Selbstbewusstseins (Selbst-

/Fremdwahrnehmung) und die Vermittlung von Konfliktlö-

sestrategien:

Modul1: Kennenlernen, Modul2: Wahrnehmung & Sensibi-

lität, Modul3: Köper, Bewegung & Kontakt, Modul4: Gefüh-

le, Modul5: Kommunikation & Zuhören, Modul6: Vertrauen,

Freundschaft, Empathie, Modul7: Kooperation & Achtsam-

keit, Modul8: Konfliktlösung & Impulskontrolle

Kooperation

Im Sozialtraining kooperiert die Schulsozialarbeiterin stets

mit der Klassenlehrkraft, welche beim Sozialtraining

teilnimmt und ggf. auch Teile (z.B.: Reflexion) übernimmt.

Erfahrungen

Das Sozialtraining bietet die Möglichkeit mit vielen Schü-

ler*innen in Kontakt zu kommen und damit auch das Profil

der Schulsozialarbeit zu verdeutlichen. Nach dem Grup-

penangebot wird das Beratungsangebot deutlich häufiger

und intensiver genutzt.

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Schulsozialarbeit an der Paul-Hindemith-Grundschule Freiburg – Jahresbericht 2015/2016 6

Das sagen Schülerinnen

„Wir sind jetzt viel mehr

Freundinnen und haben

viel weniger Streit.“ (Teil-

nehmerin, 7 Jahre)

„Der Streit kommt nur

noch ein bis zwei Mal pro

Woche vor und ist nicht

mehr so schlimm.“ (Teil-

nehmerin, 8 Jahre)

Mädchen-Freundschaftsprojekt

Immer wieder tun sich gerade Mädchen schwer, ihre Freunde

zu finden, Freundschaften zu pflegen und damit umzugehen

nicht die einzige Freundin zu sein. Daraus entstehen zum Teil

täglich teils heftige Konflikte.

Abbildung 7 Herstellen von Freundschaftsarmbändern als Projektab-

schluss

Ziel/Inhalt

Ziel des Freundschaftsprojekts war zunächst Empathieförde-

rung und damit die Möglichkeit eines Perspektivwechsels

anzubieten. Außerdem fand regelmäßig Streitschlichtung bzw.

Konfliktklärung statt.Stunde1: Freundschaftsgeschichte &

Bild dazu malen, Stunde2: Freundschaftsrätsel, Stunde3:

Freundschaftswaage (Was erwarte ich? Was bringe ich mit?),

Stunde4: Was verbinden verschiedene Freundschaften (Wel-

che Freundschaften gibt es?), Stunde5: Freundschaftspflege,

Stunde6: Freundschaftsarmband

Kooperation

Eine Klassenlehrerin einer 1/2-kombinierten Klasse hatte in

diesem Schuljahr sehr viel mit einer 4er-Mädchengruppe zu

tun, bei der die Streitigkeiten und das Thema Freundschaft

ins Zentrum des Schulalltags rückten.

In Rücksprache mit den Eltern wurde eine regelmäßig

stattfindende Mädchengruppe bei der Schulsozialarbeit

installiert.

Erfahrungen

Im Laufe des Projekts wurden die Mädchen spürbar für die

Bedürfnisse der anderen sensibilisiert. Außerdem gelangen

den Teilnehmerinnen eine Reflexion und danach die Lösung

von Streit immer besser und selbstständiger.

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Schulsozialarbeit an der Paul-Hindemith-Grundschule Freiburg – Jahresbericht 2015/2016 7

Das sagen Schüler

„A. und ich sind jetzt

Freunde geworden.“ (Pro-

jektteilnehmer, 8 Jahre)

Umgang mit Ärger und Wut für ein friedli-

ches Miteinander

Weil sich in einer Eingangsklasse die Situation zwischen vier

Jungen immer mehr zuspitzte und die Streitigkeiten teils hef-

tig sowie körperlich wurden, installierte die Schulsozialarbei-

terin ein Antiaggressions-Projekt.

Abbildung 8 Ringen und Raufen in der Jungs-Gruppe

Ziel/Inhalt

Schwerpunkte des Projekts waren den möglichen Umgang mit

Wut zu thematisieren und Streitklärungsstrategien ohne

Gewalt aufzuzeigen. Im Projekt wurden eine „Regel-Ampel“

und ein Verstärkerplan eingesetzt, um Sicherheit und Struktur

zu bieten. Zunächst sollten die Jungen die Möglichkeit haben

beim „Spielerisch Raufen“ Energie abzuladen und in einen

geregelten Wett-/Kampf gehen zu können. Des Weiteren

wurden Kooperationsspiele eingesetzt, die das Gruppen-

gefühl und Miteinander stärken bzw. fördern sollten. Die

Schulsozial-arbeiterin lud immer wieder zu Konfliktklärungs-

gesprächen ein. Außerdem arbeiteten zwei der Jungen in

einem regelmäßigen Termin bei der Schulsozialarbeiterin

einzeln am Thema weiter.

Kooperation

Vor und nach jeder Stunde fand ein Austausch mit der

Klassenlehrerin statt. Die Schulsozialarbeiterin wurde im

Projekt von einem Praktikanten unterstützt.

Erfahrungen

Schnell wurde klar, dass der geplante Ablauf nicht ideal war.

Weil die Konflikte und Spannungen untereinander bereits zu

groß waren, hätten zuerst Kooperationsspiele und dann

„Spielerisch Raufen“ durchgeführt werden sollen. Denn gera-

de beim „Spielerisch Raufen“ musste die Stunde immer wie-

der unterbrochen und zu Reflexion übergegangen werden. Um

spontan und direkt reagieren zu können, ist es zwingend not-

wendig, dass zwei Erwachsene das Projekt betreuen.

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Schulsozialarbeit an der Paul-Hindemith-Grundschule Freiburg – Jahresbericht 2015/2016 8

Kunstprojekt „bunte Zukunft“

Am 24.06.2016 fand beim Sozial- und Jugendzentrum im

Breisacher Hof unter Beteiligung der Schulsozialarbeit das

jährliche Kinder- und Jugendfest des Freiburger Stadtteils

Mooswald statt.

Abbildung 9 Stand der Schulsozialarbeit am Stadtteilfest

Ziel/Inhalt

Das Aktionsziel des Kunst-Projekts war es, jedem*r Einzelnen

die Chance zu geben, sich am großen und vielfältigen Ge-

samtbild zu beteiligen. Unter dem Motto „Bunte Zukunft“

wurden im Vorfeld zwei Siebdruckplatten mit Schriftzügen

vorbereitet sowie mit unterschiedlich großen Feldern verse-

hen, um den Besuchenden des Kinder- und Jugendfestes die

Möglichkeit zu bieten, ihre Ideen zur eigenen Zukunft auf den

Platten mit Pinsel und Lackfarbe zu verbildlichen.

Kooperation

Die Schulsozialarbeiterin der Wentzinger Realschule, die

Stadtteil-Schulsozialarbeiter*innen von IN VIA

(Mooswaldschule, Gerhart-Hauptmann-Schule, Paul-

Hindemith-Grundschule) sowie der IN VIA Praktikant

entwickelten und betreuten auch in diesem Jahr ein Angebot

an einem Stand.

Erfahrungen

Trotz der hohen Temperaturen waren das Kinder- und Ju-

gendfest und somit auch der Stand gut besucht. So konnten

schließlich viele Felder auf den Siebdruckplatten mit den ver-

schiedensten Zukunftsideen bemalt werden.

Die zusätzliche Finanzierungsmöglichkeit durch Gelder für

geflüchtete Menschen (z.B. Aufstockung der Schulsozialarbeit

im Rahmen der Vorbereitungsklasse), erleichterte die Verwirk-

lichung des Projekts.

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Schulsozialarbeit an der Paul-Hindemith-Grundschule Freiburg – Jahresbericht 2015/2016 9

4. Öffentlichkeitsarbeit

Begleitung des Elterncafés bei der Einschulung (16.9.15)

Vorstellung der Schulsozialarbeit bei den Elternabenden (1.,7., 8.10.2015)

Elterninfo für neue Erstklässler*innen (20.01.16)

Vorbereitung und Durchführung des Kinder- und Jugendstadtteilfest Mooswald

(24.06.16)

http://www.badische-zeitung.de/freiburg/kurz-gemeldet-xtjoz3uyx--

123410391.html

http://www.badische-zeitung.de/freiburg/wie-freiburgs-jugendzentren-in-der-

fluechtlingshilfe-taetig-sind--125195637.html

Vorbereitung und Durchführung des Elterncafés (4.07.16)

5. Fachliche Qualifizierung

Kollegiale Beratung mit Freiburger Schulsozialarbeitern (Oktober15, November15,

Januar16, April16, Juni16)

Regiotreffen IN VIA (8.10.15, 10.03.16)

o Was beschäftigt mich und wo liegen die Herausforderungen?; Zie-

le/strategische Ziele; Austausch zum Thema Flüchtlinge; Neues/best prac-

tice; Ersthelfer/Brandschutz

Große Fachgruppen der Stadt Freiburg (20.11.15, 10.06.16)

o Vorstellung Anlaufstelle Gleis 25; Aktuelles aus der Koordinationsstelle;

Stellenbewertung und Eingruppierung; Evaluation der Freiburger Schulso-

zialarbeit; Zuständigkeit der SSA in Fällen von Kindeswohlgefährdung; Wie

können ALLE Schüler*innen erreicht werden?

Kleine Fachgruppe Stadt Freiburg (18.03.16, 13.05.16)

o Einzelfallhilfe bei Grundschüler*innen

o Heilende Geschichten

Supervision: 2 Sitzungen

Fachtag häusliche Gewalt des FRIG (2.12.15)

Treffen der IN VIA Schulsozialarbeiter*innen aus Freiburg (Jan. und Juni 16):

o Ausbau an Gymnasien; Evaluation; Fortbildungsbedarf im Bereich Flücht-

lingsarbeit; Formalien, Berichtswesen und Besprechungsstrukturen; Bezah-

lung nach S12; Praktikum; Kontakte zur schulpsy. Beratungsstelle und zu

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Schulsozialarbeit an der Paul-Hindemith-Grundschule Freiburg – Jahresbericht 2015/2016 10

Beratungslehrkräften

Regionales/großes Arbeitsfeldtreffen (28.09.16, 16.03.16/18.02.16)

o Blitzlicht (was beschäftigt mich gerade?); Impulsivität und Impulskontrolle;

Erfahrungen in der Schulsozialarbeit mit Flüchtlingen; Arbeitsfeldstruktur;

Fortbildungen, Themen, Projekte; Jahresbericht; Arbeits- und Vernetzungs-

strukturen

Fachgespräch (22.02.16): gesunde Jungen und Männer im Südwesten

Auftaktveranstaltung der Arbeitsgruppe „Flucht“: (23.03.16) geflüchtete Kinder &

Jugendliche

Pädagogische Tage Paul-Hindemith-Grundschule (15.-16.04.16)

o Gewaltfreie Kommunikation

Diözesantage (18.-19.04.16)

o Arbeit mit Menschen mit Fluchthintergrund; Trauma, transkulturelle Kom-

petenz; Institutionelles Schutzkonzept

Fortbildung/Tagesworkshop (9.03.16):

o Neue Wege mit Refraiming - Verhaltensprobleme in Schule und Jugendhilfe

Ringvorlesung

o EH (2.06.16): Sozialarbeit zwischen Schießbefehl und Schutzsuchenden –

Die Menschenrechtsprofession im Härtetest

o KH (23.06.16): Psychotraumata bei Flüchtlingen und deren Erkennen und

Behandeln

Multiplikator*innen-Schulung zur Umsetzung der Präventionsordnung (8.06.16)

6. Ausblick

Vor allem die Beteiligung an einem thematisch passenden Projekt innerhalb der MeNuK-

Stunden war auch im Schuljahr 15/16 eine niederschwellige Möglichkeit mit allen Schü-

ler*innen der 3. und 4. Klasse in Kontakt zu treten. Nach einem Erstkontakt im Projekt

lies sich beobachten, dass die Schüler*innen das weitere Angebot der Schulsozialarbeit

viel eher nutzen. Deshalb soll diese Kooperation unbedingt beibehalten werden. Im

kommenden Schuljahr folgt auf das diesjährige Erlebnispädagogik-Projekt wieder das

Theaterprojekt zur Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsbildung.

Der professionsübergreifende Austausch innerhalb der Steuergruppe hat sich ebenfalls

bewährt (z.B. Idee zum Elterncafé) und wird auf jeden Fall weitergeführt werden.

Aufgrund der wachsenden Schülerschaft mit steigenden Bedarfen im Bereich der sozia-

len Kompetenzen und daraus ggf. resultierenden Verhaltensauffälligkeiten, hat sich die

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Schulsozialarbeit an der Paul-Hindemith-Grundschule Freiburg – Jahresbericht 2015/2016 11

Schule vorgenommen sich im kommenden Schuljahr intensiv mit dem Thema „Umgang

mit schwierigen Schüler*innen“ auseinanderzusetzen und im Bereich der Gewaltpräven-

tion weiterzuarbeiten. So bekommt beispielsweise eine Lehrerin, die im Bereich der ge-

waltfreien Kommunikation fortgebildet ist, Deputatsstunden zur Umsetzung des Streit-

schlichterkonzepts und der damit verbundenen Ausbildung von Streitschlichter*innen.

Dabei soll ein regelmäßiger Austausch mit der Schulsozialarbeiterin stattfinden, die das

Konzept sowohl im Alltag bei Konfliktklärungen nutzen als auch im Sozialtraining behan-

delt/aufgreifen wird. Insgesamt sollen Schüler*innen zunehmend in der Lage sein, auf-

kommende Konflikte selbstständig und gewaltfrei zu klären, damit nicht zuletzt auch

wieder Kapazitäten der Schulsozialarbeit für Themen abseits von Konfliktklärung und

Streitschlichtung frei werden.

Weil die impulsiven Schüler*innen immer wieder im Vordergrund des alltäglichen päda-

gogischen Handelns stehen, ist es ein Anliegen der Schulsozialarbeiterin ein Projekt für

schüchterne und zurückhaltende Kinder zu entwickeln bzw. anzubieten. Dies kann durch

die Schulsozialarbeiterin selbst oder ggf. mithilfe von Projekten in Kooperation mit dem

Bildungspaket geschehen.

Nach den ersten positiven Erfahrungen mit einem Elterncafé, sollen ab Schuljahr

2016/2017 zwei Elterncafés pro Schuljahr stattfinden. Die Schulsozialarbeiterin tritt hier-

für mit allen Beteiligten in Kontakt und koordiniert Termin-, Raum- und Themenabspra-

chen.

Zu Beginn des Schuljahres 2016/2017 muss die Schulsozialarbeiterin zügig Kontakt zu

den neuen (Klassen-)Lehrkräften aufnehmen, um an die bisherige Tätigkeit im Bereich

der Einzelfallhilfe und des Sozialtrainings anknüpfen zu können.

Auch zu den dann neuen Mitarbeiter*innen des Schulkindbetreuungskonzepts der Stadt

Freiburg gilt es schnell eine gute Kooperation, wie zu den bisherigen Betreuungsangebo-

ten, aufzubauen.

Freiburg, Juli 2016

Julia Schmid