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Schulungsunterlagen der AG RDA Vertretungen der Öffentlichen Bibliotheken

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Schulungsunterlagen derAG RDA

Vertretungen der Öffentlichen Bibliotheken

Übersicht

• Grundlagen der RDA• Normdaten in RDA• Personen allgemein• Sonderformen moderner Namen• Pseudonyme• Sonderformen, „Notnamen“• Personen des Altertums und des Mittelalters• Fürsten und Adelige• Religiöse Personen• Geister• Familien

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Grundlagen der RDA

Modul 1

Inhalt

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Teil 1 - Grundlagenmodelle für RDA• ICP, FRBR, FRAD, FRSAD

Teil 2 – Resource Description and Access (RDA)• Entstehung und Organisation• Struktur und Inhalt• Terminologie der RDA• RDA Toolkit

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Grundlagen der RDA

• Statement of International CataloguingPrinciples (2009)

• Familie der „Functional Requirements“– for Bibliographic Records (FRBR) (1998, 2008)

(bibliografische Daten)– for Authority Data (FRAD) (2009)

(Normdaten)– for Subject Authority Data (FRSAD) (2010)

(Sacherschließung)

5AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Functional Requirements for BibliographicRecords (FRBR) -1-

Benutzeranforderungen: Finden, Identifizieren, Auswählen und Zugang erhalten

Entität: ein eindeutig zu bestimmendes Objekt, das durch bestimmte Merkmale (Attribute) charakterisiert wird.

Beziehung (Relation): Verbindung zwischen zwei oder mehreren Entitäten

Merkmale:Jeder Entität kommen verschiedene Merkmale zu

6AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Entitäten / Merkmale / Beziehungen

Mitarbeiter

Name

Gründungs-jahr

Branche

Name

Geburts-jahr

Beruf

Name

Geburts-jahr

Beruf

Mitarbeiterbeschäftigt

beschäftigt von

verheiratet

mitFirma

7AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Functional Requirements for BibliographicRecords (FRBR) -2-

beschäftigt

beschäftigt von

Functional Requirements for BibliographicRecords (FRBR) -3-

Entitäten:

• Gruppe 1:– Werk (work)– Expression (expression)– Manifestation (manifestation)– Exemplar (item)

• Gruppe 2:– Person (person)– Körperschaft (corporate body)

• Gruppe 3:– Begriff (concept)– Gegenstand (object)– Ereignis (event)– Ort (place)

8AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Bibliografische Daten

Normdaten

Themen von Werken(Sacherschließung)

FRBR-Entitäten der Gruppe 1

Expression

Manifestation

Exemplar

Werk

ist realisiert

ist verkörpert

ist ein

Werk

9AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Functional Requirements for BibliographicRecords (FRBR) -4-

FRBR-Entitäten der Gruppe 2

Person

Körperschaftist geschaffen von

ist realisiert von

ist erstellt von

ist im Besitz von

Werk

Expression

Manifestation

Exemplar

Norm-daten

10AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Functional Requirements for BibliographicRecords (FRBR) -5-

RDA: Resource Description and Access

1.Entstehung und Organisation2.Struktur und Inhalt3.Terminologie4.RDA Toolkit

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Entstehung und Organisation

• 2010 Erstveröffentlichung, regelmäßige Aktualisierungen• internationaler Standard• Entwicklung und Pflege durch das Joint Steering Committee

for Development of RDA (JSC)• Vertretung für Deutschland, Österreich und die

deutschsprachige Schweiz im JSC: Deutsche Nationalbibliothek (DNB)

• jeweils aktuellste Version von RDA ist im englischsprachigen RDA Toolkit enthalten (Übersetzungen ca. ein halbes Jahr später aktualisiert)

12AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Aufbau des RDA-Regelwerkstextes

Kapitel 0: Einleitung Abschnitt 1-4

(= Kapitel 1-16): Merkmale der

Entitäten Abschnitt 5-10(= Kapitel 17-37):

Beziehungen zwischen den

Entitäten Anhänge A-LInhaltsverzeichnis

GlossarIndex

13AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

• 0.0 Ziel und Geltungsbereich

• 0.1 Wesentliche Funktionen

• 0.2 Beziehung zu sonstigen Standards für die Beschreibung von Ressourcen und den Zugang zu ihnen

• 0.3 Konzeptionelle Modelle, die den RDA zugrunde liegen

• 0.4 Ziele und Prinzipien für die Beschreibung von Ressourcen und den Zugang zu ihnen

• 0.5 Struktur

• 0.6 Kernelemente

• 0.7 Sucheinstiege

• 0.8 Alternativen und Optionen

• 0.9 Ausnahmen

• 0.10 Beispiele

• 0.11 Internationalisierung

• 0.12 Kodierung von RDA-Daten

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Kapitel 0: Einleitung

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Abschnitte in RDA• ABSCHNITT 1:

ERFASSEN DER MERKMALE von MANIFESTATIONEN und EXEMPLAREN

• ABSCHNITT 2:ERFASSEN DER MERKMALE von WERKEN und EXPRESSIONEN

• ABSCHNITT 3:ERFASSEN DER MERKMALE von PERSONEN, FAMILIEN und KÖRPERSCHAFTEN

• ABSCHNITT 4:ERFASSEN DER MERKMALE von BEGRIFFEN, GEGENSTÄNDEN, EREIGNISSEN und GEOGRAFIKA

• ABSCHNITT 5:ERFASSEN DER PRIMÄRBEZIEHUNGEN zwischen WERK, EXPRESSION, MANIFESTATION und EXEMPLAR

• ABSCHNITT 6:ERFASSEN DER BEZIEHUNGEN zu PERSONEN, FAMILIEN und KÖRPERSCHAFTEN, die mit einer Ressource in Verbindung stehen

• ABSCHNITT 7:ERFASSEN DER BEZIEHUNGEN zu BEGRIFFEN, GEGENSTÄNDEN, EREIGNISSEN und ORTEN

• ABSCHNITT 8:ERFASSEN DER BEZIEHUNGEN zwischen WERKEN, EXPRESSIONEN, MANIFESTATIONEN und EXEMPLAREN

• ABSCHNITT 9:ERFASSEN DER BEZIEHUNGEN zwischen PERSONEN, FAMILIEN und KÖRPERSCHAFTEN

• ABSCHNITT 10:ERFASSEN DER BEZIEHUNGEN zwischen BEGRIFFEN, GEGENSTÄNDEN, EREIGNISSEN und ORTEN

15AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

ABSCHNITT 3:ERFASSEN DER MERKMALE von PERSON, FAMILIEN und KÖRPERSCHAFT

• KAPITEL 8. Allgemeine Richtlinien zum Erfassen der Merkmale von Personen, Familien und Körperschaften

• KAPITEL 9. Identifizierung von Personen• KAPITEL 10. Identifizierung von Familien• KAPITEL 11. Identifizierung von Körperschaften

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Abschnitt 1-4(= Kapitel 1-16): Merkmale der

Entitäten

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

ABSCHNITT 6:ERFASSEN DER BEZIEHUNGEN zuPERSONEN, FAMILIEN und KÖRPERSCHAFTEN, die mit einer Ressource in Verbindung stehen

• KAPITEL 18. Allgemeine Richtlinien zum Erfassen der Beziehungen zu Personen, Familien und Körperschaften, die mit einer Ressource in Verbindung stehen

• KAPITEL 19. Personen, Familien und Körperschaften, die mit einem Werk in Verbindung stehen

• KAPITEL 20. Personen, Familien und Körperschaften, die mit einer Expression in Verbindung stehen

• KAPITEL 21. Personen, Familien und Körperschaften, die mit einer Manifestation in Verbindung stehen

• KAPITEL 22. Personen, Familien und Körperschaften, die mit einem Exemplar in Verbindung stehen

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Abschnitt 5-10(= Kapitel 17-37):

Beziehungen zwischen den

EntitätenAG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

ABSCHNITT 9:ERFASSEN DER BEZIEHUNGEN zwischen PERSONEN, FAMILIEN und KÖRPERSCHAFTEN

• KAPITEL 29. Allgemeine Richtlinien zum Erfassen der Beziehungen zwischen Personen, Familien und Körperschaften

• KAPITEL 30. In Beziehung stehende Personen• KAPITEL 31. In Beziehung stehende Familien• KAPITEL 32. In Beziehung stehende Körperschaften

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Abschnitt 5-10(= Kapitel 17-37):

Beziehungen zwischen den

EntitätenAG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

RDA

Anhang AGroß- und

Klein-schreibung Anhang B

Abkürzungen

Anhang CArtikel am Titelanfang

Anhang DErfassen der Syntaxfür beschreibende

Daten

Anhang EErfassen der Syntax

zur Kontrolle der Sucheinstiege

Anhang FZusätzliche Regeln für

Personennamen

Anhang GAdelstitel,

Angaben zum Rang usw.

Anhang HDatumsang. nach

christlicher Zeitrechnung

Anhänge I, J, K, L

Beziehungskenn-zeichnungen

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Anhänge

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Terminologie der RDA

1. Verwendung des FRBR-Vokabulars (Entitäten, Merkmale, Beziehungen)

2. Kernelemente und Zusatzelemente3. Standardelemente-Set4. Sucheinstiege5. Anwendungsrichtlinien6. Optionen und Alternativen7. Beispiele

20AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Kernelemente und Zusatzelemente

• Ein Kernelement ist eine Mindestanforderung zur Identifizierung einer Entität (z. B. einer Körperschaft, eines Titels).

• Die Kernelemente sind im Kapitel 0 der RDA aufgelistet.

• Weitere Elemente (Zusatzelemente) zur tieferen Erschließung von Ressourcen wurden von der AG RDA festgelegt.

• Für den deutschsprachigen Raum wurde von der AG RDA eine für alle Partner verbindliches Standardelemente-Set als Mindestanforderung für die Katalogisierung, das aus den RDA-Kernelementen und den D-A-CH-Zusatzelementen besteht, vereinbart.

21AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Standardelemente-Set

Standardelemente-Setfür den deutschen Sprachraum

ZusatzelementeKernelemente

22AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Auszug aus dem Standardelemente-Set für Normdaten

Das Standardelemente-Set für Normdaten

23AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Sucheinstiege• Die RDA enthalten Regelungen zur Bildung von normierten

Sucheinstiegen und von zusätzlichen Sucheinstiegen für Werke, Expressionen, Personen, Familien und Körperschaften.

• Die RDA enthalten ebenfalls Regelungen über die Verwendung von normierten Sucheinstiegen, für z.B.o Beziehungen zwischen einer Ressource und Personen, Familien

und Körperschaften odero Beziehungen zwischen Werken, Expressionen, Manifestationen

und Exemplaren oder aucho Beziehungen zwischen Personen, Familien und Körperschaften.

• Zusätzlich stellen die RDA auch Leitlinien für die Verwendung von Titeln (Haupttitel, Paralleltitel, abweichender Titel usw.) als Sucheinstiege bereit.

24AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Anwendungsrichtlinien

Anwendungsrichtlinien für den deutschen SprachraumD-A-CH

Erläuterungen Beispiele ArbeitshilfenAnwendungs-regeln

25AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Alternativen und Optionen -1-

Die RDA enthalten eine Reihe von alternativen Richtlinien und Bestimmungen zu einzelnen Regelwerksstellen. Es gibt:• Alternativen• Optionale Ergänzungen• Optionale Weglassungen

Screenshot aus dem RDA-Toolkit mit Genehmigung der RDA-Verleger (American Library Association, Canadian Library Association, und CILIP: Chartered Institute of Library andInformation Professionals)

26AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Die AG RDA hat zu jeder optionalen bzw. alternativen Regelung in den RDA eine verbindliche Entscheidung getroffen und diese in einer Anwendungsregel festgehalten.

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Alternativen und Optionen -2-

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Beispiele

• Beispiele in RDA o sind nicht präskriptiv sondern nur illustrierend.o sind i. d. R. an den anglo-amerikanischen

Hintergrund angepasst.• Beispiele für den deutschen Sprachraum sind

zurzeit innerhalb der Anwendungsrichtlinien abgelegt.

• Die deutsche Übersetzung wird sukzessive an die Bedürfnisse im deutschsprachigen Raum angepasst.

• Beispiele werden bei Bedarf auch in den internationalen Standard eingebracht.

28AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

„Cataloguers Judgment“

Ja, kann denn hier jeder machen, was er will?

29AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

https://wiki.dnb.de/display/RDAINFO/RDA-Info

[email protected]

30AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

http://access.rdatoolkit.org/

31AG RDA Schulungsunterlagen – Modul 1: Grundlagen der RDA | September 2014, GBV

Normdaten in RDA

Wo finde ich was?

Informationen zur GND:

- Allgemeine Informationen- Regeln- Erfassungshilfen- Codes- Redaktion/Altdaten/Nachschlagewerke- Formate/Indexierung- Schulungsunterlagen Informationsseite zur GND

Regelwerk/Regelwerksstellen RDA-Toolkit

Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Wo finde ich was?

Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Überblick -1-

• RDA-Kapitel 8:– Begriffsdefinitionen „Person“, „Name“, „Sucheinstieg“– Prinzipien (Differenzierung, Darstellung,

Sprachpräferenz)– Transliteration und Originalschrift– Kernelemente– Unterscheidung gleichnamiger Personen– Sprache und Schrift, Großschreibung, Akzente und

Diakritische Zeichen, Bindestriche, Abstand zwischen Initialen und Akronymen, Abkürzungen

• Adressen von Personen• Sprache der Person

Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV35

Überblick -2-

• Tätigkeitsbereich der Person• Identifikator der Person• Informationsquellen• Kennzeichnung von GND-Sätzen• Beispiele• Regelungen 2015 / Vollumstieg• Beziehungen zwischen Normdaten

36Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Kapitel 8Allgemeine Richtlinien zum Erfassen der Merkmale von Personen, Familien und

Körperschaften

Erklärt die Terminologie und definiert die Begriffe • Person• Name (auch bevorzugter und abweichender

Name)• Sucheinstieg (auch normierter Sucheinstieg und

zusätzlicher Sucheinstieg)

37Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

• Eine Person ist ein Individuum oder eine Identität, die von einem Individuum eingeführt wurde (entweder alleine oder in Gemeinschaft mit einem Individuum oder mehreren anderen Individuen).

• Dazu gehören natürliche Personen, Pseudonyme, Sammelpseudonyme, fiktive Personen und auch reale nicht-menschliche Entitäten

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Begriffsdefinitionen -1-

Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Begriffsdefinitionen -2-

• Ein Name ist ein Wort, ein Zeichen oder eine Gruppe von Wörtern und/oder Zeichen, unter dem/der/denen eine Person bekannt ist.

• Der bevorzugte Name ist der Name (die Namensform), der als Grundlage für den normierten Sucheinstieg gewählt wird, der eine Person repräsentiert.

39Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Begriffsdefinitionen -3-

• Ein abweichender Name ist ein Name (eine Namensform), unter dem eine Person bekannt ist und der sich von dem Namen unterscheidet, der als bevorzugter Name für diese Person gewählt wurde.

40Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Begriffsdefinitionen -4-

• Ein Sucheinstieg ist ein Name, ein Ausdruck, ein Code usw., der eine bestimmte Person repräsentiert.

• Zu unterscheiden sind zwei Arten von Sucheinstiegen:

• normierter Sucheinstieg• zusätzlicher Sucheinstieg

41Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Begriffsdefinitionen -5-

• Der normierte Sucheinstieg ist der standardisierte Sucheinstieg, der eine Entität repräsentiert. Der normierte Sucheinstieg, der eine Person repräsentiert, wird unter Verwendung des bevorzugten Namens für die Person gebildet.

42Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Begriffsdefinitionen -6-

Ein zusätzlicher Sucheinstieg ist eine Alternative zum normierten Sucheinstieg, der eine Entität repräsentiert. Ein zusätzlicher Sucheinstieg, der eine Person repräsentiert, wird unter Verwendung eines abweichenden Namens für diese Person gebildet.

43Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Prinzipien -1-

Es gelten folgende Prinzipien:

Differenzierung (RDA 0.4.3.1)

Die Daten sollten dazu dienen, die Person von anderen zu unterscheiden.

(Details dazu später)

44Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Prinzipien -2-

Darstellung (RDA 0.4.3.4)

• Die Namensform, die als bevorzugter Name für eine Person erfasst wird, sollte die Namensform sein, die am häufigsten in Ressourcen gefunden wird, die mit dieser Person in Verbindung stehen, oder eine eingeführte Namensform in der Sprache und Schrift, die die erfassende Institution bevorzugt.

• Sonstige Namen und Namensformen sollten als abweichende Namen erfasst werden.

45Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Prinzipien -3-

Sprachpräferenz (RDA 8.2)

• Die Namensform, die als bevorzugter Name für die Person gekennzeichnet ist, sollte in der Originalsprache und Originalschrift der Ressourcen, die mit dieser Person in Verbindung stehen, erfasst werden.

• Wenn allerdings Sprache oder Schrift nicht die bevorzugte der erfassenden Institution ist, kann die bevorzugte Namensform aus einer anderen Quelle genommen werden.

46Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Transliteration

Alternative in RDA 8.4:Erfassen Sie eine transliterierte Form des Namens entweder als Ersatz für oder zusätzlich zu der Form, die in der Quelle erscheint.

Diese Alternative wird im deutschsprachigen Raum angewendet, d.h. Namen aus anderen Schriften transliterieren.

Dazu benutzen Sie die gültigen Transliterationstabellen https://wiki.dnb.de/display/ILTIS/Transliterationsstandards

Details dazu in der Schulungsunterlage „Transliteration“

47Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Originalschriftliche Erfassung

Die Erfassung von originalschriftlichen bevorzugten oder abweichenden Namen von Personen ist in GND-Datensätzen möglich.

Details dazu in der Erfassungshilfe „Originalschrift“

48Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Prinzipien -4-

• Allgemeine Verwendung oder Praxis (RDA 0.4.3.7)

Der Teil des Namens einer Person, der als erstes Element beim Erfassen des bevorzugten Namens verwendet wird, sollte die Konventionen widerspiegeln, die in dem Land und der Sprache, das/die am engsten mit dieser Person in Verbindung stehen, verwendet werden.

Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV49

Kernelemente

• Kernelemente sind – wenn zu ermitteln – immeranzugeben.

• Davon zu unterscheiden sind weitere Elemente, die nur zur Unterscheidung gleichnamiger oder ähnlicher Namen dienen (core-if).

s. dazu das Standardelementeset für den deutschsprachigen Raum

50Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Kernelemente für Personen

• Bevorzugter Name der Person• Titel der Person (bei weltlichen und geistlichen

Herrschern, Adligen o.Ä.)• Geburtsdatum• Todesdatum• Sonstige zur Person gehörende Kennzeichnung

(bei Heiligen, Geistern etc.)• Beruf oder Beschäftigung (bei einer Person, deren

Name aus einer Phrase oder einer Benennung besteht, die nicht an eine Person denken lässt)

• Identifikator für die Person (IDN)

51Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Weitere Elemente zur Unterscheidung gleicher oder ähnlicher Namen:

Bei Personen:

• Titel der Person (Amts- oder Ehrenbezeichnung)• Vollständigere Namensform• Beruf oder Beschäftigung• Sonstige zur Person gehörende Kennzeichnung• Tätigkeitszeitraum der Person

52Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Unterscheidung gleichnamiger Personen -1-

• Es gibt weiterhin Personen- und Namenssätze in der GND.

• Die Unterscheidung gleichnamiger Personen geschieht im Anzeigeformat und im Datenaustausch durch Hinzuziehen der Lebensjahre zum bevorzugten Namen, nicht aber durch die weiteren in RDA vorgesehen Merkmale

• Die weiteren Elemente werden als Teil des Normdatensatzes erfasst, sind aber nicht Teil des normierten Sucheinstiegs

53Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

• Um einen Personendatensatz in der GND anzulegen, werden bevorzugt die Lebensdaten genommen.

• Andere identifizierende Merkmale wie Beruf/Tätigkeit, Wirkungsdaten o.ä. reichen aber dafür auch aus.

• Die Individualisierungsrichtlinie (EH-P-16) gilt weiterhin!

• Für GBV-Bibliotheken gilt weiterhin: es werden keine Tn-Sätze erfasst bzw. verwendet. Diese werden nicht in den GBV übernommen.

54Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Unterscheidung gleichnamiger Personen -2-

Dazu noch in RDA-Kapitel 8: -1-

Sprache und Schrift:

• Vorzug haben Sprache und Schrift der vorliegenden Ressource

• aber:Namen in anderer Schrift sind nach Möglichkeit zu transliterieren (s. Schulungsunterlage Transliteration)

55Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

• Großschreibung (RDA 8.5.2 und Anhang A):

– Die Großschreibung in Namen von Personen richtet sich nach den Regeln der betreffenden Spraches. dazu RDA Anhang A.

– Vorrang haben die Regeln der jeweiligen Sprache, also RDA A.33 - A.55.

– Gibt es keine spezielle Sprachregel, gelten die Regeln für das Englische in RDA A.2, A.11

56Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Dazu noch in RDA-Kapitel 8: -2-

Akzente und diakritische Zeichen (RDA 8.5.4):

• Schreiben wie in der vorliegenden Ressource• wenn allerdings klar ist, dass ein Akzent zum

Namen gehört, dieser in der Vorlage aber fehlt, wird er ergänzt.

57Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Beispiel: Vorlage: JACQUES LEFEVRE D‘ETAPLES

PICA-Erfassungsformat:100 Lefèvre d'Étaples, Jacques

Dazu noch in RDA-Kapitel 8: -3-

Bindestrichen (RDA 8.5.5):

• Angeben, wie von der Person selbst verwendet.• Bei transliterierten Namen die jeweiligen Regeln

dazu anwenden.

58Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Dazu noch in RDA-Kapitel 8: -4-

Abstand zwischen Initialen und Akronymen (RDA 8.5.6)

• Leerzeichen zwischen Einzelbuchstaben, die mit Punkt geschrieben werden.

• Wenn diese aber zusammen eine Bezeichnung ergeben, dann zusammenschreiben

59Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Beispiel: Hoffmann, E. T. A.

PICA-Erfassungsformat:100 Hoffmann, E. T. A.

Beispiel: Batten, John, Mrs.

PICA-Erfassungsformat:100 Batten, John$lMrs.

Dazu noch in RDA-Kapitel 8: -5-

Abkürzungen (RDA 8.5.7):

• Werden nach Anhang B.2 a) erfasst; d. h. wenn die selbstgebrauchte Namensform eine Abkürzung enthält, wird diese verwendet.

60Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Dazu noch in RDA-Kapitel 8: -6-

Adressen von Personen

Post- oder E-Mail-Adressen von lebenden Personen werden nicht angegeben. (RDA 9.12)

61Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Sprache der Person

Sprachen werden wie bisher codiert erfasst; Liste der Sprachcodes ist weiterhin gültig.

(RDA 9.14)

Tätigkeitsbereich der Person

Bei Personen können Tätigkeitsbereiche zusätzlich oder statt eines Berufs erfasst werden, möglichst als Link zum Sachschlagwort. (RDA 9.15)

62Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Identifikator für die Person

Die GND-Identifikationsnummer wird automatisch vergeben und dient als Identifikator für die Entität.

(RDA 9.18)

Informationsquellen -1-

• Namen und identifizierende Merkmale: grundsätzlich jede Quelle

• bevorzugter Name: Ressourcen, die mit der Person in Verbindung stehen, z.B.

– Vorlagen (wenn Person verantwortlich), dort gemäß RDA 2.2.2.

– externe Ressourcen wie z. B. Websites.

• Nachgeordnet: andere Quellen einschließlich Nachschlagewerken

63Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Als Quelle für abweichende Namen können außerdem benutzt werden:

• Namen aus Ressourcen, die mit der Person in Verbindung stehen

• Namen aus Nachschlagewerken

• Namen, die ein Benutzer bei der Sucheverwenden könnte

64Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Informationsquellen -2-

Kennzeichnung neuer Normdatensätze

Neue RDA-gemäße Normdatensätze werden in der GND gekennzeichnet:

040 $erda

Pflicht ab 15.10.2014

65Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Kennzeichnung von nach RDA bearbeiteten Normdatensätzen

• Redaktionell überarbeitete Normdatensätze sollen ebenfalls die Kennzeichnung in 040 / 667 erhalten.

• Damit soll die Nachnutzung in den Fällen erleichtert werden, wenn der bevorzugte Namen nach RDA ggf. von dem bisherigen bevorzugten Namen abweicht.

• Datensätze sollen aber nicht an die Redaktion gemeldet werden, wenn der bisherige bevorzugte Name nach RDA richtig ist!

66Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Beispiele

• Für den deutschen Sprachraum maßgebliche Beispiele stehen bislang in den Anwendungsregeln, Erläuterungen, Schulungsunterlagen und den Erfassungshilfen (im PICA und Aleph-Format).

• Beispiele in der aktuellen deutschen Ausgabe des Toolkits entsprechen ggf. nicht den Anforderungen im deutschen Sprachraum.

67Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Welche Regelungen zu Normdaten treten erst 2015 in Kraft? -1-

• Die bibliografische Beschreibung erfolgt bis 2015 nach RAK.

= Beziehungen von Personen• zu Ressourcen: Kap. 18• zum Werk: Kap. 19• zur Expression: Kap. 20• zur Manifestation: Kap. 21• zum Exemplar: Kap. 22• Dazu Anhang I, in dem die

Beziehungskennzeichnungen stehen.

68Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Welche Regelungen zu Normdaten treten erst 2015 in Kraft? -2-

• Für Entitäten, die für die Erschließung nach RAK nicht benötigt werden, werden keine Normdatensätze angelegt und verknüpft.

• Ggf. werden diese Normdatensätze bereits jetzt in der Sacherschließung verwendet

• Im Bereich Tp-Sätze betrifft das die Regeln für Familien nicht für die FE verwenden

69Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Wo stehen die detaillierten Regelungen zu Normdaten?

Details zu Personen sind im Kapitel 9 und den Anhängen A, F und G geregelt.

70Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

Beziehungen zwischenPersonen / Familien / Körperschaften

• Allgemein: Kap. 29• zu Personen: Kap. 30• zu Familien: Kap. 31• zu Körperschaften: Kap. 32

• Dazu Anhang K, in dem die Beziehungskennzeichnungen stehen.

• Diese werden weiterhin wie bisher in der GND durch Relationen und Codes ausgedrückt.

71Schulungsunterlagen der AG RDA - Modul GND: Normdaten in RDA | September 2014, GBV

vgl. EH-P-17

Personen allgemein

Modul GND

RDA, AWR, ERLÜbersicht der in der Präsentation behandelten RDA-Stellen

RDA AWR ERL Thema

9.2.2.2 Bevorzugter Name der Person - Informationsquellen

9.2.2.3 Wahl des bevorzugten Namens

9.2.2.5 x x Verschiedene Formen desselben Namens

9.2.2.7 x Änderung des Namens

9.19.1 x x Normierter Sucheinstieg, der eine Person repräsentiert

73Schulungsunterlagen der AG RDA – Modul GND: Personen allgemein | September 2014, GBV

Bevorzugter Name: Quellen

RDA 9.2.2.2

Bestimmung des bevorzugten Namens in dieser Reihenfolge aus

• der Vorlage bzw. Ressource, die mit der Person in Verbindung steht (z. B. Veröffentlichung der Person)

• Angaben aus Ressourcen über diese Person

• weiteren Quellen einschließlich Nachschlagewerken

Schulungsunterlagen der AG RDA – Modul GND: Personen allgemein | September 2014, GBV74

• Als bevorzugter Name gewählt wird im Allgemeinen der Name, unter dem die Person üblicherweise bekannt ist.

• Der gewählte Name kann der wirkliche Name der Person sein, ein Pseudonym, ein Adelstitel, ein Spitzname, Initialen oder eine sonstige Benennung.

• Weitere Namen bzw. Namensformen werden als abweichende Namen erfasst.

Schulungsunterlagen der AG RDA – Modul GND: Personen allgemein | September 2014, GBV

Bevorzugter Name -1-

75

Bei verschiedenen Formen desselben Namens gelten diese Kriterien:

Variierende Vollständigkeit (RDA 9.2.2.5.1)• bevorzugt wird die am häufigsten

gefundene Form,• sonst die letzte verwendete Form,• sonst die vollständigere oder vollständigste

Form

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Bevorzugter Name -2-

76

Verschiedene Sprachformen (vgl. ERL zu RDA 9.2.2.5.2)

• Bevorzugt wird der Name, der in den meisten originalsprachlichen Ressourcen vorkommt.

• Referenz sind größere Kataloge, insbesondere die Verbundkataloge.

• Zusätzlich können die Nachschlagewerke (gemäß der „Liste der fachlichen Nachschlagewerke für die GND“) herangezogen werden.

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Bevorzugter Name -3-

77

Nicht bevorzugte Schrift (RDA 9.2.2.5.3)• Transliteration des Namens gemäß dem

Schema, das die Agentur, welche die Daten erstellt, übernommen hat.

Abweichende Schreibweisen (RDA 9.2.2.5.4)• Bevorzugt wird die Form, die in der zuerst

erhaltenen Ressource gefunden wird.

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Bevorzugter Name -4-

78

• Bei verschiedenen Namen derselben Person wird der Name bevorzugt, unter dem eine Person offenkundig am bekanntesten ist. • Fall „Name geändert“ s. nächste Folie• Fall „Mehrere Identitäten“ s. Präsentation

„Pseudonyme“• Ansonsten gilt diese Reihenfolge (RDA

9.2.2.6):• der Name, der am häufigsten in Ressourcen, die mit

der Person in Verbindung stehen, erscheint• der Name, der am häufigsten in Nachschlagewerken

erscheint• der letzte Name.

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Bevorzugter Name -5-

79

Änderung des bevorzugten Namens

• Bevorzugt wird der letzte Name bzw. die letzte Namensform (RDA 9.2.2.7)

• Der bevorzugte Name einer Person in der GND wird z. B. geändert• bei Meldung eines abweichenden, selbst gebrauchten

Namens durch die Person an eine GND-Redaktion,• bei Änderung eines Namens aus rechtlichen Gründen,• bei offensichtlichen Schreib- bzw. Zeichenfehlern,• wenn bei Personen (ab 1500) aus Staaten mit anderen

Sprachen in lateinischer Schrift in den LC Authorities (LC Auth) ein anderer bevorzugter Name festgestellt wird vollständige Liste siehe ERL (zu RDA 9.2.2.7)

Schulungsunterlagen der AG RDA – Modul GND: Personen allgemein | September 2014, GBV80

Bildung von normierten Sucheinstiegen -1-

Basis des normierten Sucheinstiegs ist der bevorzugte Name, dem ggf. Elemente wie königliche oder religiöse Titel, Territorium, Gattungsbezeichnungen wie Heiliger, Geist, Biblische Person hinzugefügt werden. (RDA 9.19.1.1-2, ERL zu RDA 9.19.1.2 und ERL zu RDA 9.19)

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vgl. EH-P-01

• RDA sieht die Unterscheidung gleichnamiger Personen durch zusätzliche Merkmale wie Lebensdaten, vollständigere Namensform, Wirkungsdaten oder Beruf u. a. als Teil des Sucheinstiegs vor.(RDA 9.19.1.3-7)

• In der GND werden diese Merkmale weiterhin unabhängig von bestehender Gleichnamigkeit erfasst, um eine Person zu individualisieren (Tp-Sätze).

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Bildung von normierten Sucheinstiegen -2-

82

Die Individualisierungsrichtlinie für das Anlegen von Tp-Sätzen in der GND einschließlich der Anforderungen an Personendatensätze mit einem bestimmten Katalogisierungslevel gilt weiterhin.

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Bildung von normierten Sucheinstiegen -3-

83

vgl. EH-P-16

In der GND werden individualisierende Angabenweiterhin nicht hinter dem bevorzugten oder abweichenden Namen, sondern als getrennte Elemente im Normdatensatz erfasst und codiert.(ausführlich siehe Erfassungshilfe EH-P-01; AWR und ERL zu RDA 9.19 ff.)

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Bildung von normierten Sucheinstiegen -4-

84

vgl. EH-P-01

Wichtig für die folgenden Abschnitte:• Es gelten weiterhin die Vorgaben des

thematischen Teils PER als Grundlage für die Verknüpfungspflicht zu Normsätzen in den Feldern 30xx.

• An RDA angepasst• Zu Normsätzen muss verlinkt werden

– wenn Person des Altbestands (-1850)– wenn abweichende Namensform in der Vorlage, die

nicht durch masch. Rotationsverfahren abgedeckt ist• Weitere Fälle (z. B. middlenames, isländische

Namen u.ä.) zukünftig „dringend empfohlen“

Schulungsunterlagen der AG RDA – Modul GND: Personen allgemein | September 2014, GBV

Exkurs: Personennormsätze im GBV

85

Sonderformenmoderner Namen

Modul GND

Übersicht

• Das Attribut „Sankt“

• Verwandtschaftsbezeichnungen

• Artikel, Präfixe und Präpositionen

• Patronyme– Allgemeines

– Isländische Namen

AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV87

RDA, AWR, ERLÜbersicht der in der Präsentation behandelten RDA-Stellen

RDA AWR ERL Thema

8.5.4 Akzente und sonstige diakritische Zeichen

8.5.7 Abkürzungen

9.2.2.3 Wahl des bevorzugten Namens

9.2.2.4 Erfassen des bevorzugten Namens

9.2.2.9.5 x Wörter usw., die eine Verwandtschaft anzeigen, nach dem Nachnamen

9.2.2.10.1 Zusammengesetzte Nachnamen – Übliche Verwendung

9.2.2.11 x Nachnamen mit separat geschriebenen Präfixen

9.2.2.12 Präfixe mit Bindestrichen oder mit Nachnamen verbunden

9.2.2.19 Namen, die einen Vatersnamen enthalten

Anh. B Abkürzungen

Anh. F Zusätzliche Bestimmungen für Personennamen

88AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV

Das Attribut „Sankt“Vgl. RDA 8.5.7, RDA 9.2.2.3, RDA 9.2.2.4, RDA 9.2.2.10.1

sowie Anhang B.2

• In den RDA ist keine spezielle Regel für das Attribut „Sankt“ vorhanden.

• bevorzugte Namensform wird die Form, unter der die Person bekannt ist (vgl. RDA 9.2.2.3 und 9.2.2.4).

• Gehört eine Abkürzung zum integralen Bestandteil des Namens, wird diese verwendet.

Da die selbstgebrauchte Form identisch ist mit dem Namen, unter dem die Person bekannt ist, gibt eskeine Veränderung zur bisherigen Praxis, auch wenn eine spezielle Regel zum Attribut „Sankt“ fehlt.

89AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV

PICA-Erfassungsformat:• 100 Saint Laurent, Yves • 100 Saint-Hilaire, David• 100 St. Helene, Leo

Verwandtschaftsbezeichnungen -1-

Vgl. RDA 8.5.4, 9.2.2.9.5 + ERL 1, 9.2.2.11.2 und 9.2.2.12

• Können am Anfang oder am Ende eines Familiennamens stehen.

• Verwandtschaftsbezeichnungen sind u.a. Ó, Mac, Fitz, Abu, Ibn, Ben, Filho, Neto, Junior, Ogly, Zade

90AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV

Verwandtschaftsbezeichnungen -2-

Verwandtschaftsbezeichnungen am Anfang des Familiennamens (Vgl. RDA 8.5.4, 9.2.2.11.2 und 9.2.2.12):

• Gelten als sonstige Präfixe, die weder ein Artikel, noch eine Präposition, noch eine Kombination aus beidem sind.

• Die Verwandtschaftsbezeichnung wird in der Regel als erstes Element vor dem Nachnamen erfasst.

91AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV

PICA‐Erfassungsformat:• 100 Ben Harosh, Mosheh• 100 Fitz Gerald, Gregory• 100 Ó Faoláin, Dónal

• Dies gilt auch, wenn die Verwandtschaftsbezeichnung mit einem Bindestrich bzw. direkt mit dem Nachnamen verbunden ist.

• Von der Form mit dem Nachnamen als erstem Element kann verwiesen werden.

• Im Falle von „Mc“ usw. ist die Erfassung der abweichenden Namensform mit dem Präfix „Mac“ nicht mehr obligatorisch.

92

Verwandtschaftsbezeichnungen -3-

AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV

PICA‐Erfassungsformat:• 100 MacDonald, William• 100 Ter‐Horst, Joannes Hermannus

PICA‐Erfassungsformat:• 100 Mc Allister, Jamie• 400  Allister, Jamie Mc

Verwandtschaftsbezeichnungen am Anfang des Familiennamens (Vgl. RDA 8.5.4, 9.2.2.9.5 + ERL 1):

• Portugiesische Verwandtschaftsbezeichnungen wie Filho, Junior, Neto, Sobrinho werden als letzter Teil des Nachnamens erfasst.

• Orientalische Verwandtschaftsbezeichnungen werden analog zu den Portugiesischen behandelt.

93

Verwandtschaftsbezeichnungen -4-

AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV

PICA‐Erfassungsformat: 100 Castro Sobrinho, Antonio Ribeiro$cde

Beispiel:  Castro Sobrinho, Antonio Ribeiro de

• ABER: Für andere Sprachen außer dem Portugiesischen werden Abkürzungen wie Jr., Sr., fils, père und Ziffern (z.B. III) hinter dem/den Vornamen der Person in PICA-Unterfeld $lerfasst, wenn sie zum bevorzugten Namen gehören.

94

Verwandtschaftsbezeichnungen -5-

AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV

Beispiel:  Saur, Karl‐Otto, Jr.

PICA‐Erfassungsformat: 100 Saur, Karl‐Otto$lJr.

RDA 9.2.2.11.1, ERL (zu RDA 9.2.2.11.1), sowie RDA F.11

• Der normierte Sucheinstieg wird auf Basis der Regelungen für die Landessprache gebildet, wo sich der Lebensmittelpunkt der Person befindet und in der die Person veröffentlicht.

• Hat die Person Werke in mehreren Sprachen publiziert, werden für den normierten Sucheinstieg die Regelungen für diejenige Sprache herangezogen, in der die Person die meisten ihrer Werke veröffentlichte.

• Kann hier keine klare Entscheidung getroffen werden, ist folgende Bearbeitungsreihenfolge zu beachten:

• falls die Person in Deutsch veröffentlicht hat, wird der normierte Sucheinstieg nach den deutschen Namensregeln erfasst,

• ansonsten sind die Regelungen für das Land heranzuziehen, in dem die Person zur Zeit lebt oder arbeitet.

Artikel, Präfixe und Präpositionen -1-

AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV95vgl. EH-P-05

Artikel, Präfixe und Präpositionen -2-

• Wie in den einzelnen Sprachen das Präfix zu erfassen ist, wird in Anhang RDA F.11 beschrieben.

• Achtung! Hat der Name der Person eine für das Land, in dem sich der Lebensmittelpunkt befindet, untypische Form, werden dennoch die Regelungen für Nachschlagewerke des Wirkungslandes angewendet, nicht für das Land der Sprache des Namens.

96AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV

PICA-Erfassungsformat:100 Van der Beugel, Jacob

Beispiel:Jacob Van der BeugelAnm.: Britischer Staatsbürger, schreibt engl., Name niederl. Herkunft

Ausnahme: F.11.6 (Deutsch). Hier gilt für deutsche oder in einem deutschsprachigen Land lebende Personen die derzeitige Praxis weiter, die für die aus dem niederländischen stammenden Namen von RDA abweicht:• Wenn der Name deutsch ist und das Präfix aus

einem Artikel oder einer Verschmelzung eines Artikels mit einer Präposition besteht, erfassen Sie das Präfix als erstes Element.

Beispiele:

97

Artikel, Präfixe und Präpositionen -3-

AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV

Zur Mühlen, Heinrich von Vom Berg, Friedrich

PICA-Erfassungsformat:100 Zur Mühlen, Heinrich$cvon

PICA-Erfassungsformat:100 Vom Berg, Friedrich

• Für sonstige deutsche Namen erfassen Sie den Teil des Namens hinter dem Präfix als erstes Element.

Beispiel:

• Für Namen, die nicht deutsch sind, folgen Sie den Bestimmungen für die Sprache des Namens.

Beispiele:

(nach RDA F.11 deutsch eigentl. De Boor, Hans Otto)

98

Artikel, Präfixe und Präpositionen -3-

AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV

Kleist, Heinrich von

Boor, Hans Otto de

PICA-Erfassungsformat:100 Kleist, Heinrich$cvon

PICA-Erfassungsformat:100 Boor, Hans Otto$cde

Le Fort, Gertrud von

PICA-Erfassungsformat:100 Le Fort, Gertrud$cvon

• Als abweichender Name wird immer ein anderer Teil des Namens als erstes Element eingetragen.

Beispiel:

99

Artikel, Präfixe und Präpositionen -3-

AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV

Paul Am Acher

PICA-Erfassungsformat:100 Am Acher, Paul400 Acher, Paul$cam

RDA F.11 – weitere Änderungen zu RAK-WB

• AfrikaansPräfixe als erstes Element

• Niederländisch/FlämischPräfix ver als erstes Element

• Belgierbevorzugter Name richtet sich nach der Sprache. Das weicht teilw. von der alten Sonderregelung „Präfixe immer als erstes Element“ ab.

• Chilenen/LuxemburgerEs gibt keine Sonderregelung mehr.

100

Artikel, Präfixe und Präpositionen -4-

AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV

Patronyme – Allgemeines -1-

1. Namen, die einen Nachnamen enthalten:

Nach Grundregel RDA 9.2.2.9:

• Nachname wird als erstes Element erfasst

• wenn der Nachname nicht der erste Teil des Namens ist, folgen nach Komma die Teile des Namens, die ihm vorangehen.

101AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV

Beispiel: Vorlage: Vladimir Viktorovič Korsakov

PICA-Erfassungsformat: 100 Korsakov, Vladimir Viktorovič

2. Namen, die weder einen Nachnamen noch einen Adelstitel enthalten (vgl. RDA 9.2.2.19)

• Patronyme werden als weiterer Vorname angesehen.

• Beim normierten Sucheinstieg ist das Patronym nach dem ersten Vornamen zu erfassen.

Steht das Patronym beim selbstgebrauchtenNamen an erster Stelle, müssen die Vornamen umgestellt und der erste Vorname als erstes Element erfasst werden.

• Als abweichender Name sollte die Variante mit dem Patronym an erster Stelle eingetragen werden.

102

Patronyme – Allgemeines -2-

AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV

Beispiele:

103

Patronyme – Allgemeines -3-

AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV

Vorname: AbéVatersname: Gubañā

Vorname: SolomonVatersname: Gebre Christos

Vorname: IsaacVatersname: ben Aaron

PICA-Erfassungsformat: 100 $PIsaac ben Aaron

PICA-Erfassungsformat: 100 $PSolomon Gebre Christos

PICA-Erfassungsformat: 100 $PAbé Gubañā

vgl. RDA F.4• Der normierte Sucheinstiegs wird als persönlicher

Name in der Form Vorname – Patronym –Familienname angegeben.

• Folgt nach dem Vornamen oder dem Patronym eine Ortsbezeichnung, wird diese als integraler Bestandteil des Namens behandelt.

Beispiel:

Vorname: Bjarni ; Patronym: Benediktsson ;Ortsbezeichnung: frá Hofteigi

104

Patronyme – Isländische Namen -1-

AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV

PICA-Erfassungsformat: 100 $PBjarni Benediktsson frá Hofteigi

Als abweichende Namen sollten folgende Teile jeweils als erstes Element erfasst:• das Patronym• der Familienname

Beispiel:

105

Patronyme – Isländische Namen -2-

AG RDA Schulungsunterlagen - Modul GND: Sonderformen | September 2014, GBV

PICA-Erfassungsformat:100 $PBjarni Benediktsson frá Hofteigi400 Benediktsson frá Hofteigi, Bjarni400 Hofteigi, Bjarni Benediktsson frá

Pseudonyme

Modul GND

RDA, AWR, ERLÜbersicht der in der Präsentation behandelten RDA-Stellen

RDA AWR ERL Thema

9.2.2.8 x Individuen mit mehreren Identitäten

Erfassungshilfe EH-P-06

107Schulungsunterlagen der AG RDA – Modul GND: Pseudonyme | September 2014, GBV

Allgemein:• Pseudonyme und wirkliche Namen werden meist als jeweils

eigene Datensätze erfasst

Dabei werden verschiedene Fälle unterschieden:

1. Eine Person benutzt nur ein Pseudonym und nie den wirklichen Namen.

2. Eine Person benutzt sowohl ihren wirklichen Namen als auch ein Pseudonym.

3. Eine Person benutzt mehrere Pseudonyme und ggf. auch ihren wirklichen Namen.

4. Sammelpseudonym für 2 oder mehr Personen; keine Titel unter dem wirklichen Namen verfasst.

5. Sammelpseudonym für 2 oder mehr Personen; im Katalog gibt es Titel unter mindestens einem wirklichen Namen.

6. Ein Pseudonym wird von mehreren Personen benutzt (Verlagspseudonym).

108Schulungsunterlagen der AG RDA – Modul GND: Pseudonyme | September 2014, GBV

vgl. EH-P-06

Fall 2:Eine Person benutzt sowohl ihren wirklichen

Namen als auch ein Pseudonym.

Dann werden Pseudonym und wirklicher Name als bevorzugte Namen in getrennten Sätzen erfasst und miteinander verlinkt.

Pseudonym:

Wirklicher Name:

Wirklicher Name:

Pseudonym:109

Schulungsunterlagen der AG RDA – Modul GND: Pseudonyme | September 2014, GBV

Carroll, Lewis

Bachman, Richard

Dodgson, Charles L.

King, Stephen

• Es werden zwei Datensätze erfasst und in der Formalerschließung die jeweils zugehörigen Publikationen verknüpft.

• Entitätencode piz markiert den Datensatz für den wirklichen Namen und pip markiert den Datensatz für das Pseudonym

110

Fall 2:Eine Person benutzt sowohl ihren wirklichen

Namen als auch ein Pseudonym.

Schulungsunterlagen der AG RDA – Modul GND: Pseudonyme | September 2014, GBV

PICA‐Erfassungsformat:008 pip100 Carroll, Lewis500 !...!Dodgson, Charles L.$4nawi667 Basic Heading

008  piz100 Dodgson, Charles L.500  !...!Carroll, Lewis$4pseu

Anmerkungen:

• Personen, die zwar nicht „schreiben“, aber Schöpfer sind („creator“/Geistiger Schöpfer - z.B. Hrsg., Illustratoren, Fotografen, Sprecher), werden wie Autoren behandelt.

• Pseudonyme müssen gelüftet sein (Nachschlagewerke, eigene Veröffentlichungen, Homepage, etc.)

111Schulungsunterlagen der AG RDA – Modul GND: Pseudonyme | September 2014, GBV

Zuordnung von Veröffentlichungen nach Aufwandsabschätzung

• Nur eindeutige Zuordnungen, immer Hinweis in allen beteiligten Datensätzen wegen verknüpfter Titel in Verbünden:

• Nutzung von Altdaten: Wenn Vorlage aktuellen bevorzugten Namen enthält, kann verknüpft werden, ohne zu splitten. Wenn abweichende Namensform vorliegt, muss der Fall in mehrere Tp-Sätze gesplittet werden (Level 3-Katalogisierer: neuen Tp-Satz anlegen und Meldung an Verbundredaktion (Feld 901) wegen Abspaltung.

• Zuordnung bereits verknüpfter Titel nach Aufwandsabschätzung (nicht Pflicht!)

PICA3 680 Weitere Titel ggf. auch unter dem Pseudonym bzw. dem wirklichen Namen

112Schulungsunterlagen der AG RDA – Modul GND: Pseudonyme | September 2014, GBV

Sonderformen, „Notnamen“

Modul GND

Sonderformen, „Notnamen“

• Namen, die einen Nachnamen enthalten –Sonderfälle (Person nur unter Nachname bekannt, Nachname als Initiale usw.)

• Namen, die aus Initialen, separaten Buchstaben oder Ziffern bestehen

• Namen, die aus einer Phrase bestehen, “Notnamen“

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Sonderformen, „Notnamen“ | September 2014, GBV114

RDA, AWR, ERLÜbersicht der in der Präsentation behandelten RDA-Stellen

RDA AWR ERL Thema

9.2.2.9 Allgemeine Richtlinien zum Erfassen von Namen, die einen Nachnamen enthalten

9.2.2.9.1 Nachname, der durch eine Initiale repräsentiert ist

9.2.2.9.2 Teil des Namens als Nachname behandelt

9.2.2.9.3 Personen, die nur unter einem Nachnamen bekannt sind

9.2.2.9.4 Verheiratete Person, die nur durch den Namen ihres Partners identifiziert wird

9.2.2.21 Allgemeine Richtlinien zum Erfassen von Namen, die aus Initialen, separaten Buchstaben oder Ziffern bestehen

9.2.2.22 Allgemeine Richtlinien zum Erfassen von Namen, die aus einer Phrase bestehen

9.2.2.23 Phrase aus Vornamen, denen eine Anrede usw. vorausgeht

9.2.2.24 Phrase, die den Namen einer anderen Person enthält

9.2.2.25 Charakterisierendes Wort oder charakterisierende Phrase

9.2.2.26 Phrase, die ein anderes Werk der Person benennt

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Sonderformen, „Notnamen“ | September 2014, GBV115

RDA, AWR, ERLWeitere zu beachtende RDA-Regelwerksstellen

RDA AWR ERL Thema

8.5.6.1 Abstand zwischen Initialen und Akronymen

9.2.3.10 Sonstiger abweichender Name

9.19.1.2 Ergänzungen zu Sucheinstiegen für Personen: Titel oder sonstige zur Person gehörende Kennzeichnung

116

EH-P-15

Namen, die einen Nachnamen enthalten -1-Sonderfall: Person, die nur unter einem Nachnamen bekannt ist (1) (RDA 9.2.2.9 und 9.2.2.9.3)

• Wenn der Name nur aus einem Nachnamen besteht, wird nur dieser erfasst.

117AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Sonderformen, „Notnamen“ | September 2014, GBV

Beispiel im PICA-Erfassungsformat: 100 $PMantovani

• Wenn aber ein Wort oder eine Phrase in der Vorlage oder in Nachschlagewerken mit dem Namen verbunden ist, wird diese/s als Bestandteil des Namens behandelt.

Beispiele:

• Der Name in der vorliegenden Reihenfolge wird als abweichender Name erfasst.

Beispiel:

118

Namen, die einen Nachnamen enthalten -2-Sonderfall: Person, die nur unter einem Nachnamen bekannt ist (2)

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Sonderformen, „Notnamen“ | September 2014, GBV

Deidier, abbé

100 $PDeidier$labbé 100 $PRead$lMiss

Read, Miss Scheuss, Dr.

100 $PScheuss$lDr.

Miss Read 400 $PMiss Read

In der Struktur „Nachname, Vorname“ werden Namen erfasst,• wenn der Nachname nur aus einer Initiale besteht,

aber zumindest ein weiterer Teil des Namens vollständig angegeben ist

Beispiel im PICA-Erfassungsformat:

119

Namen, die einen Nachnamen enthalten -3-Sonderfall: Initiale als Nachname (RDA 9.2.2.9.1)

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Sonderformen, „Notnamen“ | September 2014, GBV

100 G., Michaël

• wenn der Name zwar keinen „echten“ Nachnamen enthält, aber ein Teil als Nachname fungiert.

Beispiele im PICA-Erfassungsformat:

120

Namen, die einen Nachnamen enthalten -3-Sonderfall: Teil des Namens als Nachname behandelt (9.2.2.9.2)

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Sonderformen, „Notnamen“ | September 2014, GBV

100 Ali, Muhammad

100 X, Malcolm

• Bei einer verheirateten Person, die nur durch den Namen ihres Partners identifiziert werden kann, wird der Name des Partners erfasst und die Anrede als letztes Element in PICA-Unterfeld $l hinzugefügt.

Beispiel:

121

Namen, die einen Nachnamen enthalten -4–Sonderfall: Verheiratete Person, die nur durch den Namen ihres Partners identifiziert wird (RDA 9.2.2.9.4)

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Sonderformen, „Notnamen“ | September 2014, GBV

Salomon, William, Mrs.

100 Salomon, William$lMrs.

Namen, die aus Initialen, separaten Buchstaben oder Ziffern bestehen -1-

RDA 9.2.2.21 und 9.2.3.10

• Initialen, Buchstaben oder Ziffern werden in der vorliegenden Reihenfolge erfasst.

• Aber: Wörter oder Phrasen, die mit den Initialen, Buchstaben oder Ziffern in Verbindung stehen, werden diesen als weiteres Element in Pica $l hinzugefügt.

• Zwischen Initialen bzw. einzelnen Buchstaben werden nach RDA 8.5.6.1 jeweils Spatien gesetzt.

122AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Sonderformen, „Notnamen“ | September 2014, GBV

Beispiele:

Als abweichender Name werden erfasst:

• die invertierte Form von InitialenBeispiel:

• die vollständigere Form eines Namens aus InitialenBeispiel:

123

Namen, die aus Initialen, separaten Buchstaben oder Ziffern bestehen -2-

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Sonderformen, „Notnamen“ | September 2014, GBV

E. W.

100 $PE. W.

H., abbé(der Name erscheint als: l‘abbé H.)

100 $PH.$labbé400 $PAbbé H.

400 W., E.

400 Worsley, Edward$4navo(Initialen werden als bevorzugter Name erfasst: E. W.)

Namen, die aus Initialen, separaten Buchstaben oder Ziffern bestehen -3-

• Für eine Person, deren Name aus einer Benennung besteht, die nicht an eine Person denken lässt, ist der Beruf oder die Beschäftigung nach RDA 9.16 ein Kernelement und muss nach RDA 9.19.1.1 als Teil des normierten Sucheinstiegs erfasst werden.

Beispiel:

124AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Sonderformen, „Notnamen“ | September 2014, GBV

50 Cent (Musiker)

100 $P50 Cent$lMusiker550 !...!Musiker$4berc(Benennung lässt nicht an eine Person denken)

Namen, die aus einer Phrase bestehen -1-

RDA 9.2.2.22, 9.2.2.23, 9.2.3.10 Ein Name, der aus einer Phrase oder Benennung besteht, die keinen Vornamen enthält, wird im Allgemeinen in der vorliegenden Reihenfolge erfasst.

Beispiele:

125AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Sonderformen, „Notnamen“ | September 2014, GBV

El Greco

100 $PEl Greco

Meister des Aachener Altars

100 $PMeister des Aachener Altars

Namen, die aus einer Phrase bestehen -1-

RDA 9.2.2.22, 9.2.2.23, 9.2.3.10 Ein Name, der aus einer Phrase besteht, die aus einem oder mehreren Vornamen besteht, denen andere Wörter vorangehen, die aber keine Anrede oder Berufs- oder Amtsbezeichnung darstellen, wird im Allgemeinen in der vorliegenden Reihenfolge erfasst.

Beispiel

126AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Sonderformen, „Notnamen“ | September 2014, GBV

Boy George

100 $PBoy George

Nach RDA 9.2.3.10 sollte die invertierte Form der Benennung als abweichender Name erfasst werden.

Beispiele:

127AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Sonderformen, „Notnamen“ | September 2014, GBV

Namen, die aus einer Phrase bestehen -2-

400 $PGreco$lEl400 Greco, El

400 $PGeorge$lBoy400 George, Boy

Aber:• Ein Name, der wie ein oder mehrere Vornamen oder

Initialen und ein Nachname aussieht, wird in der Struktur „Nachname, Vorname“ erfasst.

Beispiele:

• Wenn der Phrase, die aus einem Vornamen besteht, eine Anrede (z.B. eine Verwandtschaftsbezeichnung) oder eine Berufs- oder Amtsbezeichnung (z.B. ein beruflicher Titel) vorangeht, wird der Vorname als erstes Element erfasst.

Beispiele:

128

Namen, die aus einer Phrase bestehen -2-

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Sonderformen, „Notnamen“ | September 2014, GBV

100 Other, A. N.100 Pennypincher, A.

100 $POtto$lOnkel

100 $PRobert$lChef

100 $PAja$lFrau

Otto, Onkel

Robert, Chef

Aja, Frau

In diesen Fällen wird der Name in der vorliegenden Reihenfolge als abweichender Name erfasst.

Beispiele:

129

Namen, die aus einer Phrase bestehen -3-

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Sonderformen, „Notnamen“ | September 2014, GBV

400 $PA. N. Other

400 $POnkel Otto

Phrase, die den Namen einer anderen Person enthält

RDA 9.2.2.24 sowie ERL

• Eine Phrase, die den Namen einer anderen Person enthält, wird in der vorliegenden Reihenfolge erfasst.

Beispiel:

• Bisher: keine eigenen Datensätze mit dem Sucheinstieg „Pseudo-“ , sondern Verweisungen zur realen Person. Datensätze in der GND müssen mit der Anwendung von RDA korrigiert werden (ERL).

130

Namen, die aus einer Phrase bestehen -4-

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Sonderformen, „Notnamen“ | September 2014, GBV

100 $PPseudo-Aristoteles

Personen des Altertums und des Mittelalters

Modul GND

RDA, AWR, ERL – Personen des AltertumsÜbersicht der in der Präsentation behandelten RDA-Stellen

RDA AWR ERL Thema

9.2.2.2 Bevorzugter Name der Person - Informationsquellen

9.2.2.4 Erfassen des bevorzugten Namens

9.2.2.5.2 x x Verschiedene Formen des selben Namens - Sprache

Anh. F.8 x Zusätzliche Bestimmungen für Personennamen – Römische Namen

In RDA gibt es keine eigenen Regelungen für Namen des Altertums!

132AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Personennamen des Altertums und des Mittelalters | September 2014, GBV

Bevorzugte Namen für Personen des Altertums

Projekt der BSB: PAN (Personennamen der Antike)

Normdatei PAN (Ansetzungs- und Verweisungsformen gemäß den

RAK) wurde in PND eingespielt (1991-)

133AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Personennamen des Altertums und des Mittelalters | September 2014, GBV

Sprache

Vgl. ERL 2 zu RDA 9.2.2.5.2

• Der bevorzugte Name für Personen des Altertums wird anhand der Rangfolge der „Liste der fachlichen Nachschlagewerke für die GND“ gewählt.

• Das bedeutet, dass der bevorzugte Name für Autoren der Antike nach PAN (Personennamen der Antike), für römische Personen in lateinischer Form, für griechische oder byzantinische Namen in latinisierter Form und für andere Namen (Nichtautoren) in der im Deutschen gebräuchlichen Form gewählt wird.

134AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Personennamen des Altertums und des Mittelalters | September 2014, GBV

Fazit: Personennamen des Altertums nach RDA

• Autoren der griechisch-römischen Antike werden nach PAN angesetzt.

• Nichtautoren der Antike und sonstige Personen des Altertums werden in der im Deutschen gebräuchlichen Form gemäß den NSW gebildet.

Keine wesentlichen Änderungen bei bevorzugten Namen für Personen des Altertums in der „GND nach RDA“!

135AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Personennamen des Altertums und des Mittelalters | September 2014, GBV

Beispiele nach RDA

136AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Personennamen des Altertums und des Mittelalters | September 2014, GBV

Homerus, 8. Jahrhundert v. Chr.

100 $PHomerus400 $PHomēros400 $PHomer548 $d8. Jh. v. Chr.$4datl...

Horatius Flaccus, Quintus, 65 v. Chr.-8 v. Chr.

100 Horatius Flaccus, Quintus400 $PHoraz400 Flaccvs, Quintus Horatius548 v65$bv8$4datl…

Personennamen des Altertums

RDA, AWR, ERL – Personen des MittelaltersÜbersicht der in der Präsentation behandelten RDA-Stellen

RDA AWR ERL Thema

9.2.2.4 Erfassen des bevorzugten Namens

9.2.2.5.2 x x Verschiedene Formen des selben Namens - Sprache

In RDA gibt es keine eigenen Regelungen für Namen des Mittelalters!

137AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Personennamen des Altertums und des Mittelalters | September 2014, GBV

Bevorzugte Namen für Personen des Mittelalters -1-

Projekt der BSB: PMA (Personennamen des Mittelalters)

Normdatei PMA ist Bestandteil der GND

138AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Personennamen des Altertums und des Mittelalters | September 2014, GBV

Vgl. ERL 2 (zu RDA 9.2.2.5.2) und ERL 3 (zu RDA 9.2.2.5.2)

• Der bevorzugte Name für Personen […] des Mittelalters wird anhand der Rangfolge der „Liste der fachlichen Nachschlagewerke für die GND“ gewählt. […]

• Der bevorzugte Name von Personen des Mittelalters wird in der im Deutschen gebräuchlichen Form gewählt. […] Bisher latinisiert gebildete Namen werden bei Vorliegen einer anderen im Deutschen gebräuchlichen Form der PMA-Redaktion der BSB per Mailbox-Nachricht in Feld 901 zur Überarbeitung gemeldet.

• Gehen Sie vom Jahr 1500 als Ende des Mittelalters aus.

139AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Personennamen des Altertums und des Mittelalters | September 2014, GBV

Bevorzugte Namen für Personen des Mittelalters -2-

140AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Personennamen des Altertums und des Mittelalters | September 2014, GBV

Hildegard, von Bingen, 1098-1179

100 $PHildegard$lvon Bingen400 $PHildegardis$lBingensis [bisherige bevorzugte Benennung]

548 1098$b1179$4datl

Thomas, von Aquin, 1225-1274

100 $PThomas$lvon Aquin400 $PThomas$lde Aquino [bisherige bevorzugte Benennung]

548 1225$b1274$4datl

Walther, von der Vogelweide, 1170-1230

100 $PWalther$lvon der Vogelweide548 1170$b1230$4datl

Bevorzugte Namen für Personen des Mittelalters -3-

Bei

spie

le:

Fürsten und Adelige

Modul GND

Fürsten und Adelige

1. Allgemeines / Abgrenzung2. Fürsten 3. Adlige4. Sucheinstiege

142

RDA, AWR, ERLÜbersicht der betroffenen RDA-Stellen

RDA AWR ERL Thema

9.2.2.13 Nachnamen von Mitgliedern von ehemaligen Fürstenhäusern

9.2.2.14 x Allgemeine Richtlinien zum Erfassen von Namen, die einen Adelstitel enthalten

9.2.2.15 Titel im Vereinigten Königreich, die eine territoriale Bezeichnung enthalten

9.2.2.16 Richter des Scottish Court of Session, die einen Titel tragen, der mit Lord beginnt

9.2.2.17 Abgelegte oder neu erworbene Titel

9.2.2.20 x Namen von Fürsten

9.4 x Titel der Person

9.4.1 Grundregeln zum Erfassen von Titeln von Personen

9.4.1.4 x Fürstentitel

9.4.1.5 x Adelstitel

143AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Fürsten und Adelige | September 2014, GBV

RDA, AWR, ERLÜbersicht der betroffenen RDA-Stellen

RDA AWR ERL Thema

9.19 x Bildung von Sucheinstiegen, die Personen repräsentieren

9.19.1.2.1 x x Fürstentitel

9.19.1.2.2 x x Adelstitel

Anh. G Adelstitel, Angaben zum Rang usw.

EH-P-08

144AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Fürsten und Adelige | September 2014, GBV

Abgrenzung zwischen Fürsten und Adligen

9.4.1.4.1, Fußnote

Personen mit solch höchstem königlichen Status sind Könige, Königinnen, Personen von kaiserlichem Rang (Kaiser und Kaiserinnen) und Personen mit sonstigen Titeln, die einen solchen Status in einem Land oder bei einem Volk anzeigen (Großherzöge, Großherzoginnen, Prinzen, Prinzessinnen usw.) Der Rang ist der einzige entscheidende Faktor für die Anwendung dieser Bestimmungen, nicht der Grad an Autorität oder Macht, die von der Person ausgeübt wird.

145

Fürstentitel und Territorium -1-

• der Titel der Person und der Name des Landes oder Volkes wird in normierter Form erfasst. Territorium und Titel werden in Deutsch und durch ein Komma getrennt erfasst. (RDA 9.4.1.4.1 und zugehörige AWR)

• Zählungen werden in römischen Ziffern mit Punkt am Ende erfasst. Die Zählung wird in PICA-Unterfeld $n nach dem persönlichen Namen erfasst. Sie ist integraler Bestandteil des Namens.(RDA 9.2.2.18 und zugehörige ERL)

Beispiele für den normierten Sucheinstieg:

• Otto I., Bayern, König, 1848-1916• Iwan IV., Russland, Zar, 1530-1584• Ceawlin, Wessex, König, -593• Charles, Wales, Prinz, 1948-

146

Beispiele im Pica-Format

147

100 $POtto$nI.$lBayern, König548 1848$b1916$4datl

100 $PIwan$nIV.$lRussland, Zar548 1530$b1584$4datl

100 $PCeawlin$lWessex, König 548 $b593$4datl

100 $PCharles$lWales, Prinz [nicht: 100 $PKarl$lWales, Prinz]548 1948$4datl

Fürstentitel und Territorium -2-

Namen von Fürsten

RDA 9.2.2.20 und ERL 2 (zu 9.2.2.20)

• Wenn der Name einer regierenden Person zusätzlich zum persönlichen Namen den Familiennamen, den Namen eines Fürstenhauses, einer Dynastie, eine territoriale Kennzeichnung o.ä. enthält, so wird dieser Name dem persönlichen Namen direkt angefügt. Anschließend folgen dann ggf. die Zählung und normiert der Titel und das Territorium.

Beispiele für den normierten Sucheinstieg:

• Ming Taizu, China, Kaiser, 1328-1398• Louis Bonaparte, Holland, König, 1778-1846

148

149

100 $PMing Taizu$lChina, Kaiser 548 1328$b1398$4datl(Anm.: Ming Taizu: Gründungskaiser der Mingdynastie; wie in China üblich zuerst der Familienname, dann der persönliche Name.)

100 $PLouis Bonaparte$lHolland, König 400 $PLudwig$lHolland, König 548 1778$b1846$4datl

Beispiele im Pica-Format

Namen von Fürsten

• Zählungen, die zu einem persönlichen Namen gehören, auf den ein zweiter persönlicher Name folgt, werden als Wortfolge „Vorname Zählung. Vorname“ erfasst.(RDA 9.2.2.20 und ERL 1 (zu RDA 9.2.2.20))

Beispiel für den normierten Sucheinstieg:

Gustav IV. Adolf, Schweden, König, 1778-1837

150

Achtung: wenn abweichende Namensformen ohne Zählung im Inneren $n:

Bisherige GND‐Praxis mit herausgelöster Zählung:100 $PGustav Adolf$nIV.$lSchweden, König

151

Beispiel im Pica-Format

100 $PGustav IV. Adolf$lSchweden, König400 $PGustaf IV. Adolph$lSverige, Konung

400 $PGustav$nIV.$lSchweden, König 400 $PGustaf$nIV.$lSverige, Konung

Ehepartner von Personen mit dem höchsten fürstlichen Rang

• Verwandtschaftsbezeichnung „Gemahl/in“: Die Beziehung zum Ehepartner wird nicht in verbaler Form als Teil des Titels erfasst, sondern als Beziehung in einem eigenen Datenfeld. (9.4.1.4.2 und AWR (zu RDA 9.4.1.4.2))

• Beispiel für den normierten Sucheinstieg: Viktoria, Deutsches Reich, Kaiserin, 1840-1901nicht: Viktoria, Deutsches Reich, Kaiserin, Gemahlin von Friedrich, Deutsches Reich, Kaiser, 1831-1888

152

100 $PViktoria$lDeutsches Reich, Kaiserin 500 !...!$PFriedrich$lDeutsches Reich, Kaiser*1831-1888*$4bezf$vEhemann 548 1840$b1901$4datl

Kinder und Enkel von Personen mit dem höchsten fürstlichen Rang

• Bei Kindern und Enkeln von Personen mit dem höchsten fürstlichen Rang wird deren Titel in der im Deutschen gebräuchlichen Form zum bevorzugten Namen hinzugefügt. Die Beziehung zum (Groß-) Elternteil wird nicht in verbaler Form als Teil des Titels erfasst, sondern als Beziehung in einem eigenen Datenfeld. (RDA 9.4.1.4.3)

• Beispiel für den normierten Sucheinstieg: Madeleine, Schweden, Prinzessin, 1982-

153

100 $PMadeleine$lSchweden, Prinzessin548 1982$4datl 500 !...!$PKarl XVI. Gustav$lSchweden, König$4bezf$vVater

Nachnamen von Mitgliedern von ehemaligen Fürstenhäusern

• Mitglieder von Fürstenhäusern, die nicht mehr regieren, werden in der Form Nachname, Vorname angesetzt. Gibt es keinen Nachnamen, so wird der Name des Hauses oder der Dynastie bzw. der Territorialtitel verwendet (lt. Nachschlagewerk). (RDA 9.2.2.13)

• Der frühere Name wird als abweichender Name erfasst, wenn die Person den Titel zu der Zeit inne hatte, zu der die Familie noch regierte.

• Beispiel für den normierten Sucheinstieg:Habsburg, Otto von, 1912-2011

154

100 Habsburg, Otto$cvon400 $POtto$lÖsterreich, Erzherzog 548 1912$b2011$4datl

Allgemeine Richtlinien zum Erfassen -1-von Adelstiteln

• Der Adelstitel* wird nur dann dem bevorzugten Namen hinzugefügt, wenn er von der Person selbst verwendet wird. Dabei wird die Sprache gewählt, in der der Titel verliehen wurde. Der Titel wird dann in PICA-Unterfeld $l angegeben. (RDA 9.2.2.14 und ERL (zu RDA 9.2.2.14))

• Adelstitel werden außerdem in der GND (zusätzlich) in PICA-Feld 550 erfasst und mit $4adel codiert.

* (gilt auch für Namensbestandteile, die wie Adelstitel aussehen)

155

156

Allgemeine Richtlinien zum Erfassen -2-von Adelstiteln

Dönhoff, Marion, Gräfin, 1909-2002

100 Dönhoff, Marion$lGräfin548 1909$b2002$4datl 550 !..!Gräfin$4adel

(Namensbestandteil, der wie Adelstitel aussieht, wird selbst gebraucht, deshalb wird er dem bevorzugten Namen hinzugef. Zusätzl. wird er in einem eigenen Datenfeld erf.)

Weizsäcker, Richard von, 1920 –

100 Weizsäcker, Richard$cvon548 1920$4datl 550 !...!Freiherr$4adel

(Namensbestandteil, der wie Adelstitel aussieht, wird nichtselbst gebraucht, deshalb nicht dem bevorzugten Namen hinzugefügt, sondern nur in einem eigenen Datenfeld erf.)

Bei

spie

le:

• Wenn ein Adelstitel nicht nur den Rang bezeichnet, sondern einen Eigennamen beinhaltet, beginnt der bevorzugte Name mit dem Eigennamen.

• Vorname und ggf. Familienname folgen, danach kommt die Rangbezeichnung in PICA-Unterfeld $l.(RDA 9.2.2.14 und ERL (zu RDA 9.2.2.14))

• Beispiele für den normierten Sucheinstiegs :– Marlborough, George Spencer, Duke of, 1739-1817– Pompadour, Jeanne Antoinette Poisson, marquise de,

1721-1764

Adelstitel = Duke of Marlborough / marquise de PompadourRang = Duke / marquiseEigenname = Marlborough / PompadourVorname = George / Jeanne AntoinetteNachname = Spencer / Poisson 157

Allgemeine Richtlinien zum Erfassen -3-von Adelstiteln

158

Beispiele im Pica-Erfassungsformat:

100 Marlborough, George Spencer$lDuke of548 1739$b1817$4datl 550 !...!Herzog$4adel550 !...!Adel$4obin

100 Pompadour, Jeanne Antoinette Poisson$lmarquise de548 1721$b1764$4datl 550 !...!Markgräfin$4adel550 !...!Adel$4obin

Allgemeine Richtlinien zum Erfassen -4-von Adelstiteln

159

Elisabeth II., Großbritannien, Königin, 1926-

100 $PElisabeth$nII.$lGroßbritannien, Königin

Friedrich I., Heiliges Römisches Reich, Kaiser, 1122-1190100 $PFriedrich$nI.$lHeiliges Römisches Reich, Kaiser

Werthern, Hans, Freiherr von, 1740-1764100 Werthern, Hans$lFreiherr von

Norwich, John Julius, 1929- [Adelstitel:2. Viscount Norwich] 100 Norwich, John Julius

Marlborough, George Spencer, Duke of, 1739-1817100 Marlborough, George Spencer$lDuke of

Adliger, bei dem der Titel einen Eigennamen enthält:

Adliger, der seinen Titel nicht verwendet:

Adliger, mit selbstgebrauchtem Titel:

Fürsten:

Allgemeine Richtlinien zum Erfassen -5-von Adelstiteln

Beispiele für norm

ierte Sucheinstiege:

Weitere Sucheinstiege werden mit abweichendenNamensformen gebildet.

Beispiele im PICA-Erfassungsformat:

160

Allgemeine Richtlinien zum Erfassen -6-von Adelstiteln

100 $PElisabeth$nII.$lGroßbritannien, Königin 400 $PElizabeth$nII.$lGreat Britain, Queen 548 1926$4datl

100 $PFriedrich$nI.$lHeiliges Römisches Reich, Kaiser 400 $PFriedrich$nIII.$lSchwaben, Herzog 400 $PFridericus$nI.$lGermania, Imperator 400 $PFriedrich$lBarbarossa400 $PFrédéric$lBarberousse548 1122$b1190$4datl

Religiöse Personen

Modul GND

RDA, AWR, ERLÜbersicht der in der Präsentation behandelten RDA-Stellen

RDA AWR ERL Thema

9.4 Titel der Person

9.4.1 Grundregeln zum Erfassen von Titeln von Personen

9.4.1.6 Päpste [und Gegenpäpste]

9.4.1.7 x x Bischöfe usw. [Geistliche Würdenträger]

9.4.1.8 x Sonstige Personen mit religiöser Berufung

9.6 Sonstige zur Person gehörende Kennzeichnung

9.6.1 Grundregeln zum Erfassen von sonstigen zur Person gehörenden Kennzeichnungen

9.6.1.4 x Heilige

9.19 x Bildung von Sucheinstiegen, die Personen repräsentieren

9.19.1.2 x x Titel oder sonstige zur Person gehörende Kennzeichnung

EH-P-09 (Bischöfe und geistliche Reichsfürsten)EH-P-10 (Heilige und Selige)

162AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

RDA 9.4 Titel der Person

• Der Titel der Person ist ein Kernelement, wenn er eine königliche, adlige oder geistliche Würde bzw. ein geistliches Amt bezeichnet oder die Anrede einer Person mit religiöser Berufung ist.

• Alle anderen Rang-, Ehren- oder Amtsbezeichnungen sind nur Kernelement, wenn zur Unterscheidung gleichnamiger Personen erforderlich.

163AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

RDA 9.4.1 Grundregeln zum Erfassen von Titeln von

Personen

• Titel der Person ist ein Wort oder eine Phrase, das/die auf königliche Personen, Adel, einen kirchlichen Rang oder ein kirchliches Amt hindeutet, oder eine Anrede für eine Person mit religiöser Berufung oder eine andere Rang-, Ehren- oder Amtsbezeichnung.

• Anredeformen, die nur das Geschlecht oder den Familienstand(z. B. Mr., Mrs.) anzeigen, zählen nicht zum Titel der Person.

• Zur Ermittlung des Titels kann jede beliebige Quelleherangezogen werden.

164AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

vgl. EH-P-01

RDA 9.4.1.6 Päpste und Gegenpäpste

• Der normierte Sucheinstieg für Päpste und Gegenpäpste besteht aus: – Papstname in der im Deutschen gebräuchlichen Form, – Zählung in römischen Ziffern, – Titel „Papst“ bzw. „Gegenpapst“.

• Zählung und Titel werden in je eigenen Unterfeldern ($n bzw. $l) erfasst.

• Die Zählung folgt unmittelbar nach dem Namen vor anderen Namensbestandteilen.

• Römische Zahlen werden in der korrekten Schreibweise und mit Punkt abgeschlossen angegeben.

• Die Gattungsbezeichnung Papst bzw. Gegenpapst wird als Relation erfasst und mit obin als instantieller Oberbegriff codiert.

165AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

vgl. EH-P-17

RDA 9.4.1.6 Päpste und Gegenpäpste

Beispiele:

166AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

Benedikt XVI., Papst, 1927-

100 $PBenedikt$nXVI.$lPapst548 1927$4datl550 !...!Papst$4obin

Franziskus, Papst, 1936-

p $

100 $PFranziskus$lPapst548 1936$4datl550 !...!Papst$4obin

Klemens VII., Gegenpapst, 1342-1394

g p p $

100 $PKlemens$nVII.$lGegenpapst548 1342$b1394$4datl550 !...!Gegenpapst$4obin

RDA 9.4.1.6 Päpste und Gegenpäpste

Analoge Aussagen und Beispiele gibt es zu:

• Patriarchen und Metropoliten der Ostkirchen• Bischöfen und Erzbischöfen• Äbten und Äbtissinnen• Kardinälen

… wenn Erfassung unter dem persönlichen Namen!

167AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

RDA 9.4.1.7 Geistliche Würdenträger (christliche) -1-

Beispiele:

168AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

Patriarchen, Metropoliten

Ignatius IV., Antiochia, Patriarch, 1921-2012

100 $PIgnatius$nIV.$lAntiochia, Patriarch

548 1921$b2012$4datl

550 !...!Patriarch$4berc

Bischöfe, Erzbischöfe

Uberto III., Rimini, Bischof, -1065

100 $PUberto$nIII.$lRimini, Bischof

548 $b1065$4datl

550 !...!Bischof$4berc

RDA 9.4.1.7 Geistliche Würdenträger (christliche) -2-

Beispiele:

169AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

Äbte, Äbtissinnen

Mechtildis I., Lichtenthal, Äbtissin, -1252

100 $PMechtildis$nI.$lLichtenthal, Äbtissin

548 $b1252$4datl

550 !...!Äbtissin$4berc

Kardinäle

Nikolaus, von Kues, Kardinal, 1401-1464

100 $PNikolaus$lvon Kues, Kardinal

548 1401$b1464$4datl

550 !...!Kardinal$4datl

RDA 9.4.1.7 Geistliche Würdenträger (christliche) -3-

Der normierte Sucheinstieg für Kardinäle, Bischöfe, Erzbischöfe, Äbte etc. der Neuzeit, bei denen der Sucheinstieg die Form Nachname,

Vorname hat, wird ohne Angabe von Jurisdiktionsbezirk oder Klostersitz und Titel

gebildet. ERL 3 (zu RDA 9.4.1.7)

170AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

s. EH-P-09

RDA 9.4.1.7 Geistliche Würdenträger (christliche) -4-

Beispiele für den normierten Sucheinstieg:

• Kasper, Walter, 1933-[nicht: Kasper, Walter, Kardinal, 1933-]

• Marx, Reinhard, 1953-[nicht: Marx, Reinhard, Kardinal, 1953-]

• Zollitsch, Robert, 1938-[nicht: Zollitsch, Robert, Freiburg im Breisgau, Erzbischof, 1938-]

• Bode, Franz-Josef, 1951-[nicht: Bode, Franz-Josef, Osnabrück, Bischof, 1951-]

• Wolf, Notker, 1940-[nicht: Wolf, Notker, Benediktiner, Abtprimas, 1940-]

• Öxler, Wolfgang, 1957-[nicht: Öxler, Wolfgang, Sankt Ottilien, Erzabt, 1957-]

171AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

RDA 9.4.1.8; 9.19.1.2.3Religiöse Würdenträger (nichtchristliche)

• Der normierte Sucheinstieg für Dalai Lamas und PanchenLamas wird in der Form:– Persönlicher Name, – Titel Dalai Lama bzw. Panchen Lama– mit Zählung in römischen Ziffern und mit Punkt

abgeschlossen gebildet.

Beispiele für den normierten Sucheinstieg

• Dge-ʾdun-grub, Dalai Lama I., 1391-1474• Bstan-ʼdzin-rgya-mtsho, Dalai Lama XIV., 1935-• Chos-kyi-dban ̇-phyug, Panchen Lama VII., 1938-1989

[Bisher wurde der bevorzugte Name gebildet aus: Titel Dalai Lama bzw. Panchen Lama und Zählung]

172AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

RDA 9.4.1.8 und ERL (zu RDA 9.4.1.8) -1-Sonstige Personen mit religiöser Berufung (christliche)

• Titel als Teil des normierten Sucheinstiegs nur– wenn sie ihn selbst gebrauchen oder – wenn er in den Ressourcen bzw. Nachschlagewerken überwiegend mit

ihrem persönlichen Namen verbunden ist.

• Die selbst gebrauchte Namensform hat Vorrang vor der Namensform, die in den Nachschlagewerken verzeichnet ist.

• Katholische Ordensleute: Abkürzung für Orden als Zusatz zum Titel im normierten Sucheinstieg.

• Hat eine Person einen religiösen und einen weltlichen Namen, so wird der Name, der nicht der bevorzugte Name ist, als abweichender Name erfasst.

• Personen der Neuzeit:– Wenn der Sucheinstieg die Form Nachname, Vorname hat,

kein Hinzufügung des Titels bzw. der Ordensabkürzung

173AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

RDA 9.4.1.8 und ERL (zu RDA 9.4.1.8) -2-Sonstige Personen mit religiöser Berufung (christliche)

174AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

Teresa, Mother, 1910-1997

100 $PTeresa$lMother

Cuthbert, Father, O.S.F.C., 1866-1939

100 $PCuthbert$lFather, O.S.F.C.

Joseph, Frère, 1724-1784

100 $PJoseph$lFrère

Aber:

Foucauld, Charles de, 1858-1916 [nicht: Foucauld, Charles de, Père, 1858-1916]

100 Foucauld, Charles$cde

Grün, Anselm, 1945-[nicht: Grün, Anselm, Pater, OSB, 1945-]Grün, Wilhelm, 1945- [abweichender

Name]

100 Grün, Anselm400 Grün, Wilhelm

Beispiele:

RDA 9.6.1.4 -1-Heilige

• Christliche Heilige: Kennzeichnung Heiliger bzw. Heilige obligatorisch.

• Der bevorzugte Name für Heilige wird analog zu sonstigen Personen ihrer Zeit gebildet.

• Die deutschsprachigen Gattungsbezeichnungen Heiliger, Heiligesind kein Namensbestandteil.

• Sie werden aber – außer bei Päpsten, Kaisern und Königen – im normierten Sucheinstieg und in den zusätzlichen Sucheinstiegen stets dem Namen hinzugefügt, durch Komma und Spatium getrennt.

• Gattungsbezeichnung: eigenes Unterfeld ($l), auch bei abweichenden Namensformen

• Hat ein Heiliger noch andere Titel, steht Heiliger am Ende aller Namenszusätze.

• Die Gattungsbezeichnung wird außerdem als getrenntes Element (Beziehung) im Feld 550 erfasst und mit obin codiert.

175AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

RDA 9.6.1.4 -2-Heilige

176AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

Sebastian, Heiliger, 3. Jh.

100 $PSebastian$lHeiliger548 $d3. Jh.$4datl

Katharina, von Siena, Heilige, 1347-1380

100 $PKatharina$lvon Siena, Heilige548 1347$b1380$4datl

Kolbe, Maksymilian Maria, Heiliger, 1894-1941

100 Kolbe, Maksymilian Maria$lHeiliger548 1894$b1941$4datl

Pius X., Papst, 1835-1914

100 $PPius$nX.$lPapst548 1835$b1914$4datl

Heinrich II., Heiliges Römisches Reich, Kaiser, 973-1024

100 $PHeinrich$nII.$lHeiliges Römisches Reich, Kaiser548 973$b1024$4datl

Beispiele:

Aber:

RDA 9.6.1.4 -3-Heilige

• Der bevorzugte Name für Selige ist in RDA nicht explizit geregelt.

• Selige werden wie sonstige Personen ihrer Zeit behandelt.

• Die deutschsprachigen Gattungsbezeichnungen Seliger, Selige sind kein Namensbestandteil.

• Sie werden dem bevorzugten Namen im normierten Sucheinstieg nicht hinzugefügt, auch nicht mit abweichenden Namen erfasst.

• Sie werden aber als getrenntes Element (Beziehung) im Feld 550 erfasst und mit obin codiert

177AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

RDA 9.6.1.4 -4-Heilige

Beispiele:

178AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

Kolping, Adolph, 1813-1865 [normierter Sucheinstieg]Seliger [Beziehungsfeld 550, Code obin]

100 Kolping, Adolph548 1813$b1865$4datl550 !...!Seliger$4obin

Teresa, Mother, 1910-1997 [normierter Sucheinstieg]Selige [Beziehungsfeld 550, Code obin]

100 $PTeresa$lMother548 1910$b1997$4datl550 !...!Selige$4obin

Personen, die in Heiligen Schriften oder Apokryphen Büchern erwähnt werden -1-

RDA 9.6.1.6, ERL (zu 9.6.1.6); 9.19.1.2.6, AWR (zu RDA 9.19.1.2.6); EH-P-18

• Für Personen, die in Heiligen Schriften oder Apokryphen Büchern erwähnt werden, wird eine passende Kennzeichnung erfasst

• Für Biblische Personen und sonstige Personen, die in Heiligen Schriften oder Apokryphen Büchern erwähnt werden, besteht der normierte Sucheinstieg aus dem persönlichen Namen und einem zutreffenden Gattungsbegriff in der im Deutschen gebräuchlichen Form

179AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

RDA 9.6.1.6, ERL; 9.19.1.2.6, AWR; EH-P-18

• Statt wie in RDA Biblischer Prophet wird weiterhin der Gattungsbegriff Prophet verwendet.

• Der Gattungsbegriff wird zusätzlich als Relation erfasst und mit obin als instantieller Oberbegriff (z.B. Biblische Person) oder berc als charakteristischer Beruf (z.B. Apostel) codiert.

• Erfasste Lebensdaten nicht mit datl, sondern mit datw codieren.

180

Personen, die in Heiligen Schriften oder Apokryphen Büchern erwähnt werden -2-

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

Beispiele:

[Klammerung des Gattungsbegriffs in RDA, vgl. 9.19.1.2.6 und E.1.2.2. In Anzeigeformen des GND-Datensatzes durch Komma vom Namen getrennt]

Erfassung im PICA-Format:

181

Personen, die in Heiligen Schriften oder Apokryphen Büchern erwähnt werden -3-

normierter Sucheinstieg: Mose, Biblische PersonRDA: Mose (Biblische Person)

normierter Sucheinstieg: Gabriel, EngelRDA: Gabriel (Engel)

100 $PMose$lBiblische Person

100 $PGabriel$lEngel

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

Beispiel:

Aber-Beispiele:

182

Personen, die in Heiligen Schriften oder Apokryphen Büchern erwähnt werden -4-

normierter Sucheinstieg: Lydia, Heilige, Biblische PersonRDA: Lydia, Heilige (Biblische Person)

normierter Sucheinstieg: Markus, Evangelist, HeiligerRDA: Markus, Evangelist, Heiliger

normierter Sucheinstieg: Paulus, Apostel, HeiligerRDA: Paulus, Apostel, Heiliger

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Religiöse Personen | September 2014, GBV

Geister

Modul GND

RDA, AWR, ERLÜbersicht der in der Präsentation behandelten RDA-Stellen

RDA AWR ERL Thema

9.6.1.5 x Sonstige zur Person gehörende Kennzeichnung - Geister

9.19.1.1 x x Allgemeine Richtlinien zur Bildung von Sucheinstiegen, die Personen repräsentieren

9.19.1.2 x x Titel oder sonstige zur Person gehörende Kennzeichnung

9.19.2.1 Allgemeine Richtlinien zur Bildung von zusätzlichen Sucheinstiegen, die Personen repräsentieren

EH-P-11

184AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Geister | September 2014, GBV

Allgemeines

• Als Geister gelten übernatürliche Wesen, die als Autoren in der Formalerschließung auftreten und durch ein real existierendes Medium wirken.

• Bisher lagen keine Regeln für diese Gruppe vor.

• Geister werden nach den allgemeinen RDA-Regeln für die Behandlung von Personen in Kap. 9 erfasst.

• Darüber hinaus wird nach RDA 9.6.1.5 für Geister immer die Kennzeichnung „Geist“ erfasst, unabhängig davon, ob sie zur Unterscheidung von gleichnamigen Personen notwendig ist.

• Details:

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Geister | September 2014, GBV185

EH-P-11

Familien

Modul GND

Aus dem RDA-Glossar

FamilieZwei oder mehr Personen, die durch Geburt, Heirat, Adoption, eingetragene Lebenspartnerschaft oder ähnlichen Rechtsstatus miteinander in Beziehung stehen oder die sich auf andere Weise als Familie präsentieren.

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Familien | September 2014, GBV187

Verwendung von Familien

• Formalerschließung: Familien als Schöpfer eines Werkes, Herausgeber u.a. werden erst mit dem RDA-Vollumstieg erfasst.

188AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Familien | September 2014, GBV

RDA Personen und FamilienWichtige Änderungen (1)

• Terminologie: Normierter Sucheinstieg und zusätzliche Sucheinstiege

• Sucheinstiege bestehen aus mehreren Elementen: Bevorzugter Name + Ergänzungen (z.B. Titel) + Lebensdaten

• Kernelemente: bevorzugter Name, Lebensdaten, i.d.R. Geburts- und Todesjahr, ggf. Titel oder sonstige zur Person gehörende Kennzeichnung, Identifikator. Wenn zur Unterscheidung gleichnamiger Personen/ Familien erforderlich, treten weitere Kernelemente hinzu

• Bevorzugter Name: am häufigsten in Ressourcen vorkommender bzw. selbst gebrauchter Name, i.d.R. originalsprachig, in best. Fällen in der im Deutschen gebräuchlichen Form, ggf. transliteriert, unverändert bzgl. Abkürzungen, Groß- und Kleinschreibung, Akzenten, diakritischen Zeichen

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Schluss | September 2014, GBV189

RDA Personen und FamilienWichtige Änderungen (2)

• Pseudonyme und wirklicher Name werden als je eigene Entitäten (Datensätze) in der GND erfasst

• Pseudo-Namen wie Pseudo-Aristoteles werden als eigene Entitäten (Datensätze) in der GND erfasst

• Namenszusätze wie der Ältere, der Jüngere, père, fils, Jr., können im normierten Sucheinstieg erfasst werden, wenn selbstgebraucht

• Personennamen des Mittelalters werden in der im Deutschen gebräuchlichen Form gem. Liste der fachlichen Nachschlagewerke erfasst, sofern nachweisbar, ansonsten gem. RAK-PMA

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Schluss | September 2014, GBV190

RDA Personen und FamilienWichtige Änderungen (3)

• Titel sind als Kernelement Teil des normierten Sucheinstiegs für Könige, Fürsten, Adlige, geistliche und religiöse Würdenträger

• Geistliche Reichsfürsten erhalten im normierten Sucheinstieg alle Titel

• Normierter Sucheinstieg für Dalai Lamas und Panchen Lamas wird anders als bisher gebildet (keine Normierung)

• Für Heilige, Geister, Biblische Personen sowie reale nichtmenschliche Wesen wird der zutreffende Gattungsbegriff im normierten Sucheinstieg immer erfasst

AG RDA Schulungsunterlagen – Modul GND: Schluss | September 2014, GBV191

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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