Schulzeitung der Freien Waldorfschule Mannheim Neckarau...

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INHALT K i es t ei ch n t e 04/2012 14.12.2012 Schulzeitung der Freien Waldorfschule Mannheim Neckarau Frohe Weihnacht ! K i es t ei ch n t e Sie kommen noch immer durch den aufgebrochenen Himmel, die friedlichen Schwingen ausgebreitet, und ihre himmlische Musik schwebt über der ganzen müden Welt... William Shakespeare 04 Basarimpressionen 12 Meditation - Ausrichten nach oben 14 ENGEL

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INHALT

Kiesteich nte 04/2012 14.12.2012

S c h u l z e i t u n g d e r F r e i e n W a l d o r f s c h u l e M a n n h e i m N e c k a r a u

Frohe Weihnacht !

Kiesteich nte

Sie kommen noch immer

durch den aufgebrochenen Himmel,

die friedlichen Schwingen ausgebreitet,

und ihre himmlische Musik schwebt

über der ganzen müden Welt...

William Shakespeare

04 Basarimpressionen12 Meditation - Ausrichten nach oben

14 ENGEL

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INHALT

Die Oberuferer Weihnachtsspiele 2012 Die Aufführung der Weihnachtsspiele in diesem Jahr ist etwas Besonderes. Beide Spiele vor Weihnachten, das Paradeisspiel und das Christgeburtsspiel werden von Schülern aufgeführt. Während die Klasse 9a mit Frau Keuper das Paradeisspiel einstudiert, wird Herr Fischle das Christgeburtsspiel mit der 10b aufführen.Vielleicht drückt sich in dieser Tatsache etwas aus, was bezeichnend ist für das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern, wie wir es heute beobachten können. Ursprünglich waren die Spiele ein Geschenk der Lehrerschaft der ersten Waldorfschule an ihre Schüler und über viele Jahre wurde diese Tradition an allen Waldorfschulen weitergeführt. Heute ist es nicht mehr selbstverständlich, dass eine Schule alle drei Spiele zur Aufführung bringt und selbst an der Mutterschule in Stuttgart musste vor einigen Jahren das Dreikönigsspiel ausfallen, weil sich nicht genügend Mitspieler fanden. Wenn sich nun Schüler beider Spiele annehmen, kann dies Ausdruck sein für eine direkte Auseinandersetzung der Schüler mit den Inhalten der Spiele. Für unsere neuen Eltern und Freunde hier noch eine kurze Beschrei-bung der Weihnachtsspiele:In ihrer Tradition gehen die Oberuferer Weihnachtsspiele auf die Kir-chenspiele des Mittelalters zurück. Es sind die ältesten Zeugnisse des Theaterspiels im deutschsprachigen Raum. Der volksnahe Ton sprach im Gegensatz zur lateinisch gelesenen Messe vor allem das Gemüt der Menschen an, tiefer Ernst und derber Scherz liegen daher in den Spielen oft dicht beieinander.In Oberufer, einem Dorf schwäbischer Aussiedler, die in der Nähe des heutigen Bratislava ihre neue Heimat fanden, hat sich die Tradition der Spiele bis heute gehalten. Nach strengen Regeln für die Laien-spieler wurden die Spiele ab dem Martinstag eingeübt und während der Weihnachtszeit bis Maria Lichtmeß am 2. Februar in den umlie-genden Dörfern aufgeführt. Karl Julius Schröer, ein Sprachwissenschaftler in Österreich, ent-deckte sie Ende des 19. Jahrhunderts wieder und gab sie seinem Schüler Rudolf Steiner in Obhut. 1921, zwei Jahre nach Gründung der Waldorfschule in Stuttgart, spielten Lehrer die Oberuferer Weihnachts-spiele als Geschenk für die Kinder. Seitdem werden die drei Spiele - oder zumindest eines von ihnen - in jedem Jahr und nahezu an jeder Waldorfschule aufgeführt. Gerade weil in den Spielen eine Herzlichkeit überliefert ist, die Ihresgleichen sucht, finden die einfachen Wahrheiten der Hirten und Könige auch heute den Zugang zu jeder Altersstufe, laden die Spiele dazu ein, jedes Jahr aufs Neue entdeckt zu werden.Das Paradeisspiel ist das erste der drei Oberuferer Spiele. Es erzählt die Schöpfungsgeschichte und die Vertreibung aus dem Paradies. Wie in allen drei Spielen wird zunächst das Publikum ausführlich

02 Die 0beruferer Weihnachtsspiele03 Weihnachten04 Schulinfos04 Basarimpressionen05 40 Jahre FWS Mannheim - Ihre Gedanken dazu - Vorschau Schauspiel - Gratulation und Dank an

Frau Dr. Gabriele Stocker06 Neues Computernetzwerk06 Herbstkollegiumsarbeit07 Danke an die Eltern07 Junior-Philharmoniker08 Der Circus kommt08 Der Circus ist da09 Der Circus war da09 Gemeinsames Bauprojekt10 Bauepochen10 Ackerbauepoche11 Rubikon11 WIR-Der Schülerrat12 Meditation - Ausrichten nach oben12 Der WOW-Day12 Das Haus der Temperamente - Klassenspiel der 8B13 Gedichte von Elisa Weinkötz14 ENGEL16 Die gesunde Alternative Isabella Türemis16 Unterricht an historischer Stätte in Ludwigsburg17 Gemeinschaftsschule und Waldorfpädagogik18 Voneinander Lernen19 Elternschule - Programm19 34 Jahre Naturata20 Aus der Arbeit der Freizeitschule - Der Hort vergrößert sich - Das neue Programmheft ist da - Freie Kurs - Plätze22 Termine, Anzeigen, Kleinanzeigen24 Veranstaltungskalender - Elternratstermine -

Ferienplan - Impressum

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begrüßt. Während des Spiels wird der Spielverlauf immer wieder vom Gesang der Spielgruppe ergänzt, der das Geschehen auf der Bühne zusammenfassend beschreibt. In klaren Bildern wird die Erschaffung des Menschen geschildert. Die Zeit der Harmonie und der Sturz aus dem Paradies durch den Genuss der Frucht vom Baum der Erkenntnis. In dem das Spiel be-gleitenden Lied heißt es an dieser Stelle: „… da wurden seine Augen aufgetan!“ Der Mensch erwacht und erlebt sich in den Grenzen seiner selbst. In diesem Moment endet - mit dem Gewinn des Urteilsvermö-gens - die Kindheit im Paradies. Aber der Engel verspricht: „… ich will Euch langsam rufen wieder!“Im zweiten Spiel, dem Christgeburtsspiel umfängt uns eine andere Stimmung: Klingt im Paradeisspiel die Dualität der Welt an (Tag und Nacht, Himmel und Erde, Gut und Böse) bis hin zum Versuch der Schlange, Zwietracht zu säen zwischen Gott und Mensch, ist die Handlung des Christgeburtsspiels von der „Drei“ durchzogen: Die heilige Familie, die drei Hirten, die drei Wirte, der dreifache Versuch, Herberge zu finden. Trotz aller Not, die auch geschildert wird, hat alles seinen versöhnlichen Schluss. Auch die Hirten, die bei jeder Gelegen-heit in Streit geraten, schließen Frieden mit sich und den anderen. Interessant ist der Vergleich der drei Wirte mit den drei Hirten. In ihren jeweiligen Charakteren recht ähnlich, unterscheiden sie sich doch in grundlegender Weise: Während die Wirte nur auf ihren Vorteil bedacht sind, ist es ein Merkmal der Hirten, auf der Suche zu sein. Das macht sie empfänglich für die Botschaft des Engels. So erzählt die Geschichte dieses Spiels den Weg aus der Not in den Anfang neuen Vertrauens, wie sie sowohl von Maria und Josef als auch von den drei Hirten erlebt wird, wenn der Engel verkündet: „Friede auf Erden den Menschen, die guten Willens sind!“Gegen Ende des Christgeburtsspiels tritt ein vierter Hirte auf, der seine Gefährten fragt, wie weit es denn bis zur Krippe sei. Die Antwort „Bis d´hikommst!“ versteckt hinter dem Scherz die Erkenntnis, dass die Reise, auf der sich jeder befindet, nur an der eigenen Biographie bemessbar ist und kein Weg dem anderen gleicht. Auch die drei Weisen im Dreikönigsspiel befinden sich auf einer Rei-se. Von ihrer Suche, ihren Irrungen und ihrer Kraft, den rechten Weg zu gehen, handelt dieses dritte der Oberuferer Spiele. Wie im Christgeburtsspiel gibt es eine vierte Person, die nicht einge-bunden ist in das Handeln der drei anderen. Aber während der Hirte Chrispus seinen Freunden trotz seiner Schwerhörigkeit eng ver-bunden ist, will Herodes, der vierte König, die Botschaft der Weisen nicht vernehmen, weil er um seinen Besitzstand fürchtet. Die Könige erkennen seine Unfähigkeit und seinen bösen Willen und sagen sich rechtzeitig los. Der Engel führt sie zum Ort ihrer Sehnsucht, und wenn sie dem Kind Gold, Weihrauch und Myrrhe schenken, weist dies auf die Kräfte hin, die uns stärken und schützen können.

Die Aufführungen:Paradeisspiel: So., 16. 12. 2012 um 16:00 Uhr in der FreizeitschuleChristgeburtsspiel: So., 16. 12. 17:00 Uhr in der AulaParadeisspiel (Schüleraufführung): Di., 18.12. um 8:00 Uhr und 10:00 Uhr in der FreizeitschuleChristgeburtsspiel (Schüleraufführung): Mi., 19.12. um 8:00 Uhr und 10:00 Uhr in der AulaDreikönigsspiel (Schüleraufführung): Do., 10. 01. um 8:00 Uhr und 10:00 Uhr in der Aula der SchuleDreikönigsspiel: So., 13. 01. 2013 um 17:00 Uhr in der Aula der Schule

Weihnachten

Das Fest, an das wir die größten Erwartungen stellen, ist nur noch wenige Tage entfernt.

Harmonie, Frieden, Familienidylle, Geschenke, schöne Weihnachts-bäume, gute Plätzchen, leckere Weihnachtsbraten, Ruhe und Besinn-lichkeit, weiße Weihnachten, Dankbarkeit und vieles mehr steht auf unseren Wunschzetteln für die Weihnachtszeit.

Unsere Weihnachtsnerven werden seit den ersten Herbsttagen strapaziert. Weihnachts-Süßkram hat direkt nach den Sommerferien Einzug in die Läden gehalten. In der Werbung muss der arme Weih-nachtsmann mit dem Paketboten eines Internet-Kaufhauses um die Wette hetzen.

Unsere Erledigungslisten sind lang: Geschenke, Weihnachtskarten, rechtzeitige Einkäufe, Weihnachtsfeiern, Krippenspiel, Weihnachts-marktbesuch, Terminplan für die Feiertage und an vieles mehr will gedacht werden. Das ist die eine Seite.

Die andere Seite von Weihnachten, was ist mit der? …Seit mehreren Jahren stehen in meinem Bücherregal zwei Bücher über die 12 heiligen Nächte.

Sie stehen da, unangetastet und ungelesen. Wenn ich die Weih-nachtsbücher dann auf die Seite räume denke ich jedes Mal... nächs-tes Jahr vergesse ich diese beiden Bücher nicht und mache mich mit ihnen auf die Erkundung der 12 heiligen Nächte. Den Anfang der Adventszeit kriegen wir schon ganz gut hin. Denn spätestens wenn die Einladung zum Adventsgärtlein kommt, wird es höchste Zeit fürs Kranzbinden und Adventskalender fertig machen. Im Adventsgärtlein muss man dann gar nichts. Nur gucken, hören, genießen und sich darauf einlassen.Das erste Mal als meine große Tochter im Waldorfkindergarten Schwetzingen in der Adventsspirale lief, wurde sie von einem Engel begleitet. Dieser Engel lief hinter ihr, hatte knapp die Hand über ihrer Schulter und schützte sie beim Durchlaufen durch die langen Runden bis zur Mitte der Adventsspirale. Ein ewig weiter Weg. Diesen Engel hat meine Tochter nie vergessen.

Ich wünsche mir, dass mich ein Engel durch die Adventszeit begleitet. Knapp hinter mir läuft, bis zum Jahresende. Ich empfinde die Zeit bis vor Weihnachten und dann zwischen den Jahren als sehr anstren-gend. Ich möchte, das der Engel mich bremst, wenn ich vor lauter Vorbereiten, nicht zum Wesentlichen komme, einfach gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen. Und ehrlich gesagt... langsam bin ich alt genug, um zu wissen, dass es für ein schönes Weihnachtsfest egal ist, ob alles perfekt ist. Weniger ist mehr. Und dieses Jahr werde ich (das verspreche mir selbst) jeden Abend ein Kapitel lesen aus dem Buch der 12 heiligen Nächte!

Eine frohe Weihnachtszeit wünscht IhnenStephanie Fabian und das Redaktionsteam der Kiesteichente

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INHALT

Liebe Schülerinnen und Schüler,liebe Eltern!Es gibt wieder einige Fundsachen. Diese hängen im Gang neben der Schulküche und warten auf Abholung. Fundsachen, die bis zu den Weihnachtsferien nicht abgeholt wurden, werden einer caritativen Einrichtung gespendet.

Mit freundlichen Grüßen,E.Weidenbusch

Fundsachen

Ab 10.12.2012 ändert sich die Abfahrt des

Busses ab Seckenheim-Rathaus wie folgt:

Statt 7.25 Uhr fährt der Bus schon um

7.23 Uhr ab. Dementsprechend ändert

sich die Abfahrtszeit für alle folgenden

Haltestellen auf dieser Strecke um 2

Minuten. Die Abfahrt ab Waldorfschule ist

schon um 12.54 Uhr statt 12.55 Uhr. Alle

späteren Busse fahren unverändert.

Mit freundlichen Grüßen,

R.TheisenÄnderung

Busabfahrtszeiten

Schul - Infothek:

Basarimpressionen Am Wochenende 23. / 24. November 2012 war es wieder soweit: Basar in unserer Waldorfschule. Manch Neues gab es zu bestau-nen und manch „Altes“ musste neu gefunden werden. Kerzenglanz am Freitagabend auf dem Weg in den Schulhof, Punsch und Mistelverkauf machen aus dem Schulhof einen kleinen Weihnachtsmarkt. Und am Samstag dann: Aufgeregte Kinder, Mütter mit ihren Schätzen auf dem Arm. Edelsteine, Waldorfpüppchen, Spieltücher, wunderschöne Adventskränze und vieles mehr finden neue Besitzer. Es duftet aller Orten und von der selbstgebackenen Hort-Maus bis zum Schoko-An-anas-Spieß kann man sich durchschlemmen und verwöhnen lassen. Unglaublich lecker der Duft in der Brotbackstube im zweiten Stock des A-Hauses. Wer konnte da widerstehen und kaufte kein Brot oder Hefezopf? Wie immer umlagert: die akkurat gearbeiteten Jahreszeitenpüpp-chen aus Rumänien. Leckere, pikante Gewürznüsse vom Schülerrat, Plätzchen vom Elternrat, schöne Töpferware aus der Freizeitschule und wundervolle Waldorf-puppen überall. Mit einigen stimmungsvollen Bildern wollen wir noch einmal an den Basar zurück erinnern und allen am Basar beteiligten, ganz besonders dem Arbeitskreis Basar und den Basarkreisvertretern herzlich danken.Auf Rückmeldungen rund um den Basar freut sich der Basarkreis ebenso wie auf eine rege Teilnahme beim Nachtreffen am Dienstag, dem 15. Januar um 19:30 Uhr in der Schulküche.

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INHALT

...Ihre Gedanken dazu Rund um das Jubiläumsjahr haben wir eine Reihe von besonderen Veranstaltungen. Damit sind wir in der Tradition der vergangenen Jahre, denn in 40 Jahren hat sich viel ereignet.

- Welche Erinnerungen haben Sie? Was hat Sie berührt, was hat Sie bewegt? - Wie sehen Sie die Schule heute?- Was wünschen Sie der Schule für die nächsten Jahre?

Für die nächste Ausgabe planen wir eine Sonderseite mit Ihren Beiträ-gen und freuen uns über Ihre Zuschriften. Entweder per Post an das Schulbüro oder per Email an [email protected] Die Redaktion

Gratulation und Dank an Frau Dr. Gabriele Stocker

Im Rahmen des 40jährigen Jubiläums der Freien Waldorfschule Mann-heim möchte die Schulgemeinschaft gerne auch auf diesem Wege Frau Dr. Gabriele Stocker herzlich zu ihrem 90. Geburtstag gratulieren und einen besonderen Dank ausdrücken für ihr persönliches Engage-ment bei der Gründung der Mannheimer Waldorfschule.

Doris Pontow für die Schulgemeinschaft

VorschauSchauspiel/Musical-Kunst zum Jubiläumsjahr

- Wenn du ein Herz hast, sei herzhaft! -Zum Jubiläumsjahr unserer Schule möchten wir ein Schauspiel oderMusical auf die Beine oder vielmehr auf die Bühne stellen.Unter dem Motto „Wenn du ein Herz hast, sei herzhaft!“ soll ein frohesStück als Gemeinschaftsprojekt der Schulgemeinschaft entstehen.

Es gibt bereits einige zentrale Ideen dazu, die wir aber hier noch nicht ausplaudern wollen, denn - im Juni 2013 wollen wir die Schulge-meinschaft damit überraschen!

Es handelt sich um die Geschichte eines Sänger-Wettstreites mit einer bunten Palette von Songs und Liedern aus der gesamten musikali-schen Bandbreite. Es geht im Grunde - um die Kommunikation mit sich selbst und anderen als schöpferische Kraft der ´Herzhaften ART´.

Nun braucht es Mitmacher: Lehrer, Schüler, Eltern, Mitarbeiter und Ehemalige aus dem Waldorf-Dreieck sind aufgefordert, mitzutun und sich mit Schauspielerei, Gesang, Tanz, Musikinstrumenten und allem, was rund um ein Theaterstück gebraucht wird, zu beteiligen. Die Proben werden im Januar beginnen.

Anmeldung ab sofort möglich bei Johannes Bleckmann, Telefon 0621 9780474 oder per email: [email protected] freue mich auf ein besonderes Projekt unserer Schulgemeinschaft mit vielseitiger Beteiligung und mit vielseitigen Möglichkeiten für uns Alle.

Also – wenn Du ein Herz hast, ...!IhrJohannes Bleckmann

40 Jahre Freie Waldorfschule Mannheim...

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aus der Schule

HerbstkollegiumsarbeitVor 7 Jahren fand ein erstes Treffen mit Frau Niemann (Lehrerin und Schulberaterin an der WS Siegen) zum Thema selbstverantwortliches Lernen (SvL) an unserer Schule statt. Daran nahm ein kleines Grüpp-chen von etwa 10 Kollegen teil.

Schon damals begeisterte dieses Thema und man versuchte, gemein-sam Ideen für den Unterricht zu entwickeln und auch durchzuführen. Wir stellten fest, dass dieser Impuls immer wieder der Auffrischung und des kollegialen Gesprächs und Austausches bedarf, da man sonst bald zurück in die alte Gewohnheit des ausschließlich frontalen Unterrichtens fällt. Schon damals merkten wir: um hier voranzukom-men, braucht es mehr von der Idee ´entzündete´ Kollegen! Die Schüler zeigen uns in Feedbacks, dass sie bereit sind, auf neue Lernangebote begeistert einzugehen.

Aber SvL heißt nicht nur Gruppenarbeit, Referate halten oder ein

Portfolio erstellen. Bei verschiedenen Fortbildungen zum Thema SvL (z.B „Erstellen eines Lehrer-Portfolios“, Vorbereitung für Klassenlehrer bei Frau Pietschmann, Treffen, an dem Waldorfschulen sich über ihre Erfahrungen mit SvL austauschen, Symposium mit Herrn Michael Harslem zu SvL-Forschungsarbeiten) - ließen sich Kollegen anregen und trugen Ideen und Impulse in die Mannheimer Waldorfschule. Bei einer dieser Zusammenkünfte konnte Herr Harslem, Schulberater und Forscher in Sachen SvL (siehe auch www.selbstverantwortli-ches-lernen.de) für den Impulsvortrag bei der Kollegiumsarbeit an unserer Schule gewonnen werden. Diese fand vor den Herbstferien statt. Herr Staneker, unser Schulberater, moderierte die Arbeit. Hierbei entstanden zahlreiche SvL-Unterrichtsprojekte. Durch Herrn Stanekers helfende Nach- und Rückfragen gelang es, diese Projekte so weit auf den Boden zu bringen, dass manche Vorhaben bereits in den nächsten Wochen durchgeführt werden könnten.

Einige Fragen, die uns hierbei beschäftigten, waren:Ist SvL vereinbar mit der Waldorfpädagogik?Wie können wir den Lernwillen, den jedes Kind mit in die Schule bringt,

Die Waldorfschule Mannheim bekommt ein neues Computernetzwerk [email protected] Jacobsen (Oberstufenlehrer)

Seit dem Schuljahr 2011 / 2012 wird so manches umgesetzt, was viele Jahre Vorbereitung erforderte. Wichtige Voraussetzung dafür war unter anderem die Erfahrung, dass der Unterricht heute andere Anforderungen stellt, als noch vor 10 oder 15 Jahren. Daraus ist das neue Konzept für die Oberstufe entstanden, welches unter anderem mehr unterrichtsfreie Zeiten vorsieht, in denen die Schüler selbstän-dig kreativ sein können. In diesen Freiräumen können Hausaufgaben oder andere Arbeiten für den Unterricht vorgenommen werden. Dazu braucht es aber eine geeignete Arbeitsumgebung: Räume, Mobiliar und nicht zuletzt auch die Möglichkei, am Computer zu arbeiten.Unser altes Rechnernetzwerk hatte bereits viele Jahre hinter sich und war nicht mehr in der Lage, das zu leisten, was durch die neuen Aufgaben gefordert ist: Ein leistungsfähiges modernes Netzwerk, auf das von verschiedenen Räumen aus zugegriffen werden kann und die heutigen Anforderungen an Sicherheit und Komfort erfüllt. Also, was tun? Ein schrittweiser Aus- und Umbau erschien uns nicht praktikabel, und so entschlossen wir uns, einen klaren Neuanfang anzugehen.Im Ergebnis bedeutet dies, dass wir nun einen neuen Server haben. Auf diesem Zentralcomputer werden alle Daten abgelegt, er ermög-licht den internen Mailverkehr, bietet die Basis für rechnergestützten Unterricht und Projektarbeit und erfüllt nicht zuletzt die Sicherheits-anforderungen des schulischen Alltages. Konsequenterweise wurden auch unsere betagten Arbeitsstationen gegen neuere ausgetauscht. Glücklicherweise konnten wir günstig ein ausreichendes Kontingent moderner PCs aus einem Pool erwerben, welche von einer Firma ausgemustert wurden.Nun musste ´nur noch dafür gesorgt werden, dass die neue wun-derbare Hardware auch zum Einsatz kommt. Zunächst wurde daher der Computerraum im Keller des A-Hauses mit den neuen Rechnern ausgestattet. Nun gilt es, die bereits vorhandenen und zukünftigen Arbeitsbereiche mit dem Netzwerk zu verbinden. Derzeit werden im Zuge des Ausbaus des Dachgeschosses im A-Haus Arbeitsplätze für Schüler und Lehrer eingerichtet. Auch eine Nutzung des Netzwerkes

in den Unterrichtsräumen wird von vielen Kollegen eingefordert, so dass auch diese Bereiche in den Ausbau integriert werden. Im B-Haus sind bereits Arbeitsräume für die Schüler entstanden, in denen die Schüler in Zukunft am Computer arbeiten können. Schließlich werden auch im Lehrerzimmerbereich neue Arbeitsplätze entstehen.Eine ständige Aufgabe wird sein, das Netzwerk sicher zu halten. Sicher heißt, dass die Schüler zwar das Internet nutzen können und sollen, aber nicht jede Seite besuchen sollten. Da werden gewisse Einschränkungen nicht zu vermeiden sein. Weiterhin ist die Sicherheit der Daten vor Verlust oder Missbrauch zu gewährleisten. In diesem Punkt bietet die aktuelle Serversoftware bereits ein hohes Maß an Datenschutz, so dass diese Seite weitgehend abgedeckt ist.Ich möchte an dieser Stelle unserem Vorstandsmitglied Herrn Jürgen Lindenberg ausdrücklich danken, der uns durch großzügige Sachspen-den der Firma Lindy sehr stark unterstützt hat. Weiterhin möchte ich darauf verweisen, dass die Verlegung der Glasfaserleitungen zwischen den Gebäuden und der Umbau des PC-Raumes innerhalb einer Pro-jektwoche der Oberstufe von Schülern ausgeführt wurde. Schließlich ist noch Herr Ott zu nennen, der immer bereit ist, Hand anzulegen und zu unterstützen, wo es ihm möglich ist. Ohne alle diese Unterstützun-gen wären die Erneuerungen nicht möglich gewesen.Für weitere Anregungen, Unterstützungen und Kooperationen sind wir immer offen. Wir werden Sie hier und an anderer Stelle über die Entwicklungen auf dem Laufenden halten.

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aus der Schule

erhalten?Was heißt „Lernen“ im Unterschied zu „Arbeiten“?Wie bleibt Lernen überhaupt positiv besetzt und wird nicht spätestens ab der 6. Klasse uninteressant (uncool)?Wo erleben Schüler Selbstwirksamkeit im Unterricht, d.h. wo können sie ihre Ideen zu einem Lerngebiet einbringen und dürfen sie dann auch umsetzen?Was ist der Unterschied zwischen selbständigem und selbstverantwortli-chem Lernen?Wer übernimmt eigentlich die Verantwortung für das Lernen der Schüler?Wenn wir unsere Schüler zu mehr Selbständigkeit im Lernen ermutigen, was ist dann die Aufgabe des Lehrers? - Wird er gar überflüssig?Wird das Lernen schlechter, wenn den Schülern mehr Verantwortung dafür übergeben wird?Wie muss die innere und äußere Lern-Umgebung gestaltet sein, damit selbstverantwortliches Lernen möglich ist?Wie sieht das in den verschiedenen Altersstufen aus? Geht SvL tatsächlich schon mit Erstklässlern?Muss jeder Schüler/in immer alles machen? Sind Hausaufgaben nötig?Was heißt das alles für die innere Haltung des Unterrichtenden?...usw.usw.

Viele Eltern haben sich auch in diesem Jahr wieder ganz intensiv für die Schule engagiert. Sie haben mitgeholfen, mitgearbeitet, mit beraten und viel Zeit eingesetzt, damit unsere Schule „funktioniert“ und unsere Schulgemeinschaft den Alltag bewältigen kann.Auch in außergewöhnlichen Situationen hatten wir den Rückhalt der Elternschaft und sind dadurch gewiss, dass die Schule als Schulgemeinschaft auch in Zukunft ihre wichtigen Aufgaben erfüllen kann.Ob Sie im Basarkreis, im AKEB, im Vorstand, im Beirat, im Elternrat oder einem der anderen Gremien Verantwortung übernommen haben, ob Sie zum Gelingen der Kiesteichente beigetragen, bei der Pflege des Schulgeländes geholfen, oder an einer anderen Stelle, oft auch ganz im Stillen, gewirkt haben - wir möchten Ihnen, den engagierten Eltern, zum Jahresende unseren herzlichen Dank aussprechen und damit die Hoffnung verbinden, dass Sie unsere Schule auch weiterhin als unser gemeinsames Anliegen mittragen, unterstützen und fördern.

Das Kollegium und die Mitarbeiter der Schule

Wir konnten sicherlich nicht auf alle diese Fragen und Bedenken ab-schließende Antworten mit in die Ferien nehmen, aber wir haben uns begeistern lassen, uns gegenseitig angesteckt, in Bewegung gesetzt - und festgestellt, dass es sehr viel Mut braucht, um die entstandenen Ideen umzusetzen. Mit dem Umbau unseres Stundenplanes (was in der Waldorf-Schullandschaft für große Aufmerksamkeit sorgt) und der Bereitstellung von Schüler-Arbeitsräumen wurde der äußere Rahmen für mehr SvL geschaffen. Jetzt gilt es, die neuen Möglichkeiten zu nutzen!Sie werden wahrscheinlich bei Klassenelternabenden immer wieder von neuen Projekten hören.

Zuletzt noch ein Zitat aus Herrn Harslems Impulsvortrag - ein Gedan-ke, der jeden Erzieher immer wieder anspornen und ermutigen kann:„Grundlage des Lernens an der Waldorfschule ist die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler. In diesem Raum entwickelt sich eine geistig-seelische Beziehung, die das Lernen maßgeblich unterstützt.“

Für den Vorbereitungskreis der Kollegiumsarbeit Herbst 2012:Ingo Fischle, Waltraud Glaesser, Anne-Christine Keuper und Anne Martini-Fischle

Junior-PhilharmonikerWaldorfschule stellt Gros bei den Junior-PhilharmonikernBirgit Neugebauer (Mutter)

Zum dritten Mal veranstalteten Marie-Luise und Christoph Dingler von den Mannheimer Philharmonikern ein Orchester-Ferienprojekt. Diese „Junior-Philharmoniker“ probten in den Herbstferien täglich in den Räumen der Waldorfschule. Dabei stellte die Waldorfschule Mannheim mit Louisa Laiouar (1B), Carla Neßling (3A), Julia Neugebauer (3B), Amelie Neßling (5A), Henriette Heinrich, Antonia Donneberg, Hannah Laiouar und Anna Neugebauer (alle 5B) einen Großteil der Spielerin-nen. Es ist erstaunlich, was die Kinder innerhalb von einer Woche auf die Beine stellen. Kinder aus der gesamten Metropolregion, zwischen 5 und 15 Jahren, galt es zu integrieren. Doch das Abschlusskonzert war auch dieses mal ein toller Erfolg. Zu Beginn ertönte die Euro-visionshymne, das Prelude aus dem „Te Deum“ von Marc-Antonie Charpentier. Bachs Bauernkantate wurde ebenso sicher vorgetragen wie Tschaikowskis „Sleeping Beauty Walz“ mit dem Solisten David Kal-hofer, Elgars „Pomp and Circumstances“ wie auch der amerikanische Folk-Song „Polly wolly doodle“, das verträumte „Gymnopedia1“ oder das lebhafte „Pizzicadough“, bei dem alle Violinen die Melodie zupften. Zum Abschluss gab es noch Holzer-Rhombergs temperamentvolles „Fiddle-de-dee“, dessen nicht enden wollender Applaus eine Zugabe

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rund um die Schule

Dann beschließen wir gemeinschaftlich nicht beim Abbau zu helfen. Denn dann kann der Circus nicht weiterziehen! Spaß beiseite....Während der Vorstellung am Sonntagvormittag beginnt es zu regnen. Die Regentropfen sind auf dem Zeltdach zu hören. Aber anstatt dass sich die Helfer vom Regen abhalten lassen, sind wir soviele Eltern die helfen, dass es flott voran geht. Den Sonntagnachmittag verbringt meine Familie geschlossen beim Circusabbau. Zum Schluss wird es anstrengend, trotzdem bleibt es schön und wir futtern alle hungrig und nass die Suppen zum gemein-samen Abendessen.Als ich meine Kinder abends ins Bett bringe, weinen beide und ich möchte mich gerne anschließen.... wir möchten nicht, dass der Circus weiterzieht!Am nächsten Morgen um 7.45 Uhr ist der Circus weg, nur noch die tiefe Reifenspur die die Circus-Karawane auf der matschigen A-Haus-Wiese hinterlassen hat, ist noch zu sehen.Liebe Frau Pontow, wie ich gehört habe, sind Sie eine der treibenden Kräfte die den Circus an die Schule gebracht haben. So ein Circus! Vielen, vielen Dank dafür.Was wir in dieser Woche erlebt haben und mit welchem Gefühl wir aus den Vorstellungen gingen, das darf noch lange in uns bleiben.

Der Circus ist da!

Manchmal braucht es einen Engel!Als sich der König im Märchen „Das Mädchen ohne Hände“ auf den schweren Weg macht, die Königin und sein Kind zu finden, scheint ihm das nicht zu gelingen. Sinnbild für diesen schweren Weg ist bei Nicole & Martin der Weg über das Drahtseil. Immer wieder wird der König durch böse Gegenspieler aus dem Rhythmus gebracht und so stürzt er schließlich vom Seil und alles scheint verloren.Doch dann kommt ein Engel herbei und weist ihm den Weg zurück. Und er schafft es. Der Engel gibt ihm die Kraft, wieder anzufangen, es aufs Neue zu versuchen, gegen alle Wahrscheinlichkeit wieder zu hoffen. Der König schafft es. Er findet sein Kind und die Königin und es kann ein glückliches Ende geben.Manchmal braucht es einen Engel.Wer das ganz besondere Glück hatte eine der Vorstellungen von „Nicole & Martin“, eine Aufführung von das „Mädchen ohne Hände“ besuchen zu dürfen, konnte erleben, wie jeder Einzelne sein Schicksal in die Hand nehmen kann und von guten Mächten geleitet wird. Und –den bösen Mächten etwas entgegensetzen kann. Im Märchen ist dies erst Reinheit, dann später eine „wunder-volle“ Melodie, die das ganze Publikum schließlich mitsingt/summt, um das Mädchen zu schützen.Voller Freude und Ergriffenheit applaudieren wir stehend diesen einzigartigen, besonderen Zirkusmenschen Nicole et Martin und ihren Mitmachern für das Zauberhafte, das uns geschenkt wurde.Siebzig Minuten pures Staunen über akrobatisches Geschick, über Kraft und humorige Einfälle, über witzige Gesten und eine für sich

forderte. Am Ende durften sich die jungen Musiker nicht nur über ein sehr ge-lungenes Konzert, sondern auch über eine Urkunde für die Teilnahme am „Junior-Philharmoniker“-Projekt sowie über eine Ehrenkarte für die Mannheimer Philharmoniker freuen und bei vielen steht schon die Erkenntnis fest: in den Osterferien mache ich wieder mit! Auch für die Waldorfschule dürfte dieses Projekt eine gelungene Aktion gewesen sein, kamen doch durch dieses Orchesterprojekt viele „waldorffremde-Personen mit unserer Schule in Berührung!

Der Circus kommt!Stephanie Fabian

An dem Montag, an dem der Circus „Nicle et Martin“ auf unsere A-Haus-Wiese rollte hatte ich einen Termin im Schulbüro bei Herrn Berg. Beim Verabschieden sagte er zu mir: „Haben Sie schon gese-hen, der Circus ist da!“Nein! Habe ich nicht! Will ich auch gar nicht! Ich weiß schon, was passiert wenn ich das sehe. Dann sitze ich morgen nicht an meinem Schreibtisch sondern ....Ich laufe zum Parkplatz und stelle fest, dass ich noch eine halbe Stun-de Zeit habe, bevor ich meine Kinder abholen kann. Ich denke mir, da kann ich doch mal schnell gucken gehen, was da auf der A-Haus-Wie-se so vor sich geht. Und was dann passierte war eigentlich völlig klar. Ruck zuck hatte ich meine geplante Woche über den Haufen geschmissen und am Dienstag saß ich natürlich nicht am Schreibtisch, sondern baute mit zwei Handvoll netter Schuleltern im Regen gemein-sam mit Nicole, Martin und ihrem Team die Zelte auf. Die Notbeleuch-tung habe ich angebracht! Und Balken geschleppt und, und, und. Aber auf die Notausgang-Beleuchtung bin ich wirklich stolz. Wer gesehen hat, mit welcher Phantasie und Ordentlichkeit das gesamte Equipment auf minimalstem Raum verpackt ist.. unglaublich! Alle Dinge sind so organisiert, dass sie von Laien selbst erledigt wer-den können, dass sie jede Woche aufs Neue mit anderen Menschen funktionieren. Alles ist unglaublich gut organisiert. Ich bin beeindruckt. Dazu gibt es Schokolade aus der Schweiz, einen wunderbar-starken Milchkaffee, Käse, Brot, Lachen, Regen und viel Stolz als die Zelte stehen und innen eingerichtet und bestuhlt sind.Und dann kommt Circus satt: Die dritte Klasse geht in das „Mädchen ohne Hände“, die erste Klasse in „Die Bremer Stadtmusikanten“, ich gehe Samstagabends mit meinem Mann auch in das „Mädchen ohne Hände“ und am Sonntag machen wir einen Familienausflug zu „Der Fischer und seine Frau“. Wir laden das Circusteam zum Herbstfest in der Freizeitschule ein. Und sie kommen. Sie kommen und bringen Jongliersachen mit, die Kinder jonglieren und sind begeistert. Im Gegenzug dürfen die Hortkinder mittags die Circuskinder in deren Circuswägen besuchen.

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aus der Schule

sprechende Mimik.Wer sich auf den Weg in die Freie Waldorfschule gemacht hatte um Ni-cole et Martin zu sehen, durfte mit vollem Herzen nach Hause gehen. Danke!

Der Circus war da!Ulrike Blaut (Mutter)

Zum zweiten Mal haben sie uns die große weite Künstlerwelt auf die A-Haus-Wiese gebracht! Die Schule wird in diesen Tagen zu einem Veranstaltungsort von ganz besonderer Art und eigentlich könnte die-ses Ereignis durchaus auch über die Mannheimer Waldorfwelt hinaus wirken. Was Nicole und Martin uns mitbringen, ist ungeachtet des vergleichs-weise kleinen Rahmens richtig große Bühnenkunst.Dass die beiden auch in Waldorfschulen auftreten, hat was mit Sym-pathie zu tun, aber nichts mit ihrem Konzept. Wer ihren Tourneeplan gesehen hat, weiß, dass sie in der ganzen Welt „rumtouren“ und ihren festen Platz in der Künstlerszene haben. Was Nicole und Martin auszeichnet und was ich so besonders an ihnen finde (auch typisch für ihren Lehrer Clown Dimitri), ist die Verqui-ckung/Verbindung von Ernstem mit Humor – ihre Stücke haben immer Tiefgang und Witz beieinander und sind nie oberflächlich - wenn wir unseren grauen Alltag etwas mehr mit Humor nehmen würden, ginge es uns wahrscheinlich bedeutend besser. Zugleich strahlt von ihnen immer eine solche Herzenswärme und -größe aus und das macht sie so unwiderstehlich.Und um das noch einmal klar zu stellen: die Stücke von Nicole und Martin sind nicht an eine bestimmte Altersgruppe gebunden! Das passt gar nicht dahin, weil in ihren Stücken ganz elementare menschliche Themen dargestellt sind, die für alle Leute Gültigkeit haben (nur dass die ganz Kleinen noch nicht so lange durchhalten, es vom Kopf her nicht verstehen und auch mit den Bildern bisweilen überfordert sind).Deshalb hat es mich verwundert (und auch Nicole und Martin ist das aufgefallen), wo die Oberstufenschüler waren – hatten die allesamt keine Zeit, oder haben die gemeint, das ist Kinder- (und Mami-Papi-)kram? Ist es nicht!! Es ist für Euch genauso gedacht und gemacht! Für jeden theaterbegeisterten Menschen (auch Schüler!) ist das eigentlich ein Muss (finde ich)! Die Highlights im Waldorfschulleben sind doch für viele Schüler die Klassenspiele – warum nimmt man dann eine solche Gelegenheit nicht wahr, sich mal bei richtigen Bühnenprofis inspirieren zu lassen? Das ist weder Zirkus noch Märchenstunde. Ich bin doch nicht wegen den Märchen dorthin gegangen, sondern wegen dem was Nicole und Martin daraus machen. Die Märchen bilden nur den inhaltlichen Rahmen. Und sie holen Jede/n von uns da ab, wo er/sie sich stim-mungsmäßig und altersmäßig – von 7 bis 137… – gerade befinden und nehmen uns mit in ihr Geschehen, sodass wir für die 1 ½ Stunden ein Teil ihrer Welt sind und das miterleben, was sie bzw. die Figuren (die sie darstellen) erleben.Für unsere Schule sind die Gastspiele von Nicole & Martin eine echte Bereicherung gewesen und „nach dem Spiel ist vor dem Spiel“: Ich freu mich schon aufs nächste Mal.

Gemeinsame Bauprojekte der jetzigen 4. Klassen Monika Weitze- Schlegel und Brigitte George (Klassenlehrerinnen 4 A und B)Rückblick auf das letzte SchuljahrIm letzten Schuljahr hatten sich die beiden 3. Klassen dazu aufge-macht, zusammen zwei weitere Bauprojekte neben dem Lehmhaus durchzuführen (siehe Gedicht auf nächster Seite) und wir haben uns für den Bau eines Barfußpfades und einer Sitzschlange entschieden.

Nach den Osterferien ging es ans Werk! Zunächst suchten wir einen geeigneten Platz für den Barfußpfad und fanden diesen am Hügel seitlich vom kleinen Werkhaus. Die Schüler sammelten Ideen, aus welchen Materialien die einzelnen Abschnitte bestehen sollten. Wurzelwerk und eine schon vorhandene Natursteinmauer wurden mit einbezogen. Das Gelände wurde daraufhin vermessen, eingeteilt, und abgesteckt. Mit Spaten, Hämmern, Kellen, Schaufeln, Beton und Mörtel machten wir uns nun fest an die Arbeit! Nach dem ersten Aushub klopften und betonierten die Schüler die Begrenzungssteine ein. Jetzt wurden die Ideen umgesetzt. Die Schüler pflasterten Granits-teine, bauten eine Treppe aus der ausgehobenen Erde, gruben einige tiefere Stellen, um diese mit Sand, Tannenzapfen, Korken, Wasser und Laub zu füllen und legten Holzpflöcke längs in eines der Fächer. Jede Gruppe, Klasse A und B gemischt, arbeitete gemeinsam mit Eltern, Praktikanten und uns Klassenlehrern. Die Arbeit kam rasch voran, so dass wir diesen Pfad schon bald mit einem kleinen Fest einweihen konnten. Seither steht der Barfußpfad der Schule zur Verfügung und war auch eine der Attraktionen unseres diesjährigen Herbstfestes.

Eine Sitzschlange zu bauen und in einem Fliesenmosaik zu gestalten, stellte eine ziemliche Herausforderung dar, die - und das möchten wir an dieser Stelle betonen – durch die fachgerechte und tatkräftige Unterstützung seitens der Eltern gemeistert werden konnte. Der Kor-pus wurde zügig gemauert und verputzt, so dass alles bereit für das Mosaiklegen war. Dafür trafen wir uns mit den Eltern und Schülern an einem Juniwochenende. Zahlreich waren sie anwesend und wir hatten viel Spaß am Gestalten. Für das Mosaik hatten wir zuvor Fliesen ge-sammelt, die zerkleinert und künstlerisch entsprechend eingefügt und mit Kleber befestigt wurden. Die Muster durften frei gewählt werden; so kann auch jetzt noch jeder erkennen, was er selbst gefertigt hat. Vor den Sommerferien schafften wir es, dieses Projekt soweit zu beenden, dass wir Anfang der 4. Klasse nur noch die Kanten abschleifen und ausfugen mussten. Nun steht eine farbenfrohe Sitzschlange auf der A- Haus-Wiese hinter den Fahrradständern und sie wird gerne zum Balancieren und zur Begegnung genutzt.

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BAUEPOCHEN

10 03/12 Kiesteichente

Ein Gedicht auf Krümel und Krümelina von Monika Weitze-Schlegel (Klassenlehrerin)

Im Schulgarten, der wunderschön,sollt ein neuer Stall entstehnfür Enten, Gans und Gänserich-Krümelina und Krümel nennen sie sich.Zuerst- da wurd gemessen und gegraben,das Fundament bald stand,die Wände sind aus Lehm,geformt von Kinderhand.Wir schnitten Stroh, mischten Sand und Lehm,die Brote, die wir kneteten,könnt ihr hier gut sehn.Stück für Stück wuchs das Hausund sieht mit Dach nun prächtig aus.Wir schafften froh an vielen Tagenund wollen Herrn Regner herzlich danke sagen.

Ackerbauepoche in Klasse 3 B Birgit Neugebauer (Mutter)

Nachdem die Klasse 3B mit ihrer Lehrerin Frau Wickenhäuser eine Woche lang die verschiedenen Getreidearten angeschaut, geflockt, geschrotet und auch verkostet hatte (am letzten Schultag gab es von den 4,5 kg selbst geschrotetem Getreide sogar selbst gebackene Brötchen), fuhren die Kinder in der letzten Woche vor den Herbstferien in die Pfalz, um dort selbst Getreide auszusäen. Bereits die Fahrt nach Dackenheim war für die Klasse ein Erlebnis – fuhren doch manche Kinder das erste Mal mit Straßenbahn und Zug. Nach über einer Stunde Fahrt hatten wir den von Reben umgebenen Bahnhof in Herxheim erreicht, von wo wir in einer 20-minütigen Wanderung das wunderschöne Weingut der Familie Becker-Friedrich erreichten. Dort erst mal Gelächter von ein paar starken Jungs über den „ach so kleinen Acker, mit dem wir doch ruckzuck fertig sind“. Doch der „ach so kleine Acker“ (immerhin war er doch 20 x 6 m groß) erwies sich als hartnäckiger als gedacht. Nach einer ausgiebigen und lang herbeigesehnten Vesperpause ging es ans Pflügen. Da dieser Acker die letzten 10 Jahre brach gelegen hatte, erwies sich der Boden als sehr hart(näckig). Bereits nach wenigen Versuchen war allen klar: hier musste mit System gearbeitet werden! Und so zogen jeweils 11 Kinder mit Frau Becker-Friedrich zwei Furchen, die zweite Gruppe stand schon zum Ablösen bereit und die dritte Gruppe durfte die liegengebliebenen Grasnarben am Rand aufschichten. So ging es langsam Furche um Furche und mit jeder Furche mehr begriffen mehr Kinder das Ziehen und den Laufweg, bis es am Ende wirklich drei eingespielte Gruppen waren. Nachdem auch die letzte Furche gezogen und die letzte Grasnarbe am Rand lag, bedankten wir uns bei

Bauepochen in der Klasse 3 B Steffi Oehlenschläger (Mutter)

Dass in der 3. Klasse die Bauepoche kommt, ist ja nichts wirklich Neues. Wenn man wie ich drei Kinder hat, dann weiß man auch, was so auf uns zukommt. Denkste, nicht bei Frau Wickenhäuser! Freudestrahlend erzählte sie uns schon vor einiger Zeit am Elternabend, dass sie sich so gar nicht vorstellen könnte, dass unseren Kindern eine Bauepoche reicht. Die sind so emsig und so schaffig, dass wir doch gerade das befriedigen wollen.

So kam es, dass wir dieses 3. Schuljahr für die Schaffenskräfte unserer Kinder nutzen. Nicht nur eben mal zwei Wochen und fertig. Nein, wir werden das ganze Schuljahr immer wieder daran anknüpfen und einen ersten Teil haben wir schon geschafft. So kommt es, dass ich nun über die ersten Aktivitäten berichte, die unsere Kinder bereits im vergangenen Schuljahr begonnen haben. Da haben sie nämlich die Stämme entrindet, aus denen wir dann eine Babyschaukel in der Freizeitschule bauen wollten. Es waren viele Stämme und dieses Entrinden trieb sogar uns Erwachsenen den Schweiß auf die Stirn und den Muskelkater in die Arme. Eine rhythmische Arbeit die wohltuend und anstrengend zugleich war. Die Späne konnten wir dann für unser Feuer bei unserem alljährlichen Schuljahresabschluss-Camping an der blauen Adria gut gebrauchen.Nach den Ferien ging es weiter: Wir haben innerhalb einer Woche den Boden bereitet, indem wir Erde abgetragen und die Wurzeln entfernt haben. Wissen Sie eigentlich wie man eine Wurzel nur mit einem Spaten am besten aus der Erde holt? Herr Weis hat uns das gezeigt und wir sind mächtig stolz, dass wir das geschafft haben, denn diese Wurzeln waren wirklich dick, lang und widerspenstig. Für die Funda-mente haben wir vier große Löcher gegraben. Ganz nebenbei haben einige Kinder noch den großen Sandkasten ge-reinigt und den kleinen Sandkasten ausgeschaufelt und mit sauberem Sand schubkarrenweise gefüllt. Wie die Ameisen sind diese großarti-gen Handwerker mit den Schubkarren auf dem Freizeitschulgelände marschiert.

Ein Höhepunkt war dann das Betonieren. Die entrindeten Stämme wurden als Pfosten gestellt und an dem Querbalken hängt nun die kleine Babyschaukel. Die Kinder konnten sich teils gar nicht lösen von der Arbeit, obwohl doch der Fachunterricht weiterging. Ein weiterer Höhepunkt war die Einweihung und das Bedanken bei Herrn Weis, ohne den wir dies sicher nicht geschafft hätten. Danke auch von uns Eltern, Herr Weis.

Ich denke, Sie werden in diesem Jahr in der Kiesteichente noch einiges von den Wickenhäuser-Kindern hören, denn die haben noch Ausdauer und Schaffenskraft. Und wer das alles nicht glauben will, der geht mal zum Kaffeetrinken in die Freizeitschule und schaut bei der Terrasse um die Ecke, denn die Bilder zeigen wirklich nur einen kleinen Einblick.

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aus der Schule

1103/12 Kiesteichente

Familie Becker-Friedrich, dass sie uns die Möglichkeit gaben, diesen Acker zu bewirtschaften und sangen Herrn Becker, der am Tag zuvor Geburtstag hatte, mit dem Lied „Hab mir geschnitzt ein kleines Weidenpfeiflein“ ein sehr gelungenes Geburtstagsständchen. Nach dem anstrengenden Pflügen gab es nun die wohlverdiente Mittagsvesper, ehe es an das Eggen des Ackers ging. Hier wurden immer 4-6 „Pferdchen“ vor die Egge gespannt, was den Kindern sichtlichen Spaß bereitete und für manchen Lachanfall sorgte, wenn eines der Pferdchen ins Stolpern geriet. Nach dem Eggen nun das langersehnte Säen: In zwei Gruppen liefen die SchülerInnen den Acker entlang und säten auf der einen Hälfte des Ackers Weizen, auf der anderen Hälfte Roggen. Dabei sang die ganze Klasse lautstark den Säspruch mit.„Bemesst den Schritt,bemesst den Schwung,die Erde bleibt noch lange jung!Dort fällt ein Korn das stirbt und ruht.Die Ruh ist süß, es hat es gut!Hier eins, das durch die Scholle bricht. Es hat es gut, süß ist das Licht!Und keines fällt aus dieser Welt und jedes fällt, wie´s Gott gefällt!

Am Ende waren wirklich alle Körner ziemlich gleichmäßig auf dem Acker verteilt. Nun musste noch einmal eine Runde geeggt werden, damit die Körner nicht an der Oberfläche liegen bleiben. Als auch dies erledigt war, durften sich alle Kinder an den vom Ehepaar Friedrich-Becker bewusst nicht abgeernteten Trauben bedienen, ehe es wieder auf den Heimweg ging. Dabei drehten sich einige Kinder noch einmal zu „ihrem“ Acker um, neugierig, wie er beim nächs-ten Besuch aussehen wird.Als bei uns zuhause zwei Tage später ein Feld umgepflügt wurde, stand ich mit meiner Tochter staunend am Fenster. Wie schnell und mühelos heutzutage der Traktor diese Arbeit erledigt!

Rubikon - Was ist das? Heinke Wickenhäuser (Klassenlehrerin 3 B)

Was ist das für eine Zeit, in der man sich eigentlich so sicher fühlt, in der man als beginnender Drittklässler absolut heimisch in der Schule ist und in der doch eine so tief innerlich empfundene Verunsicherung auftritt? Auf einmal mag man abends nicht mehr allein sein, man braucht vielleicht Licht im Flur zum Ein-schlafen, hat unerklärliches Bauch- und Kopfweh und überrascht die Eltern mit der unvermittelt gestellten Frage: „Seid ihr eigentlich meine wahren Eltern?“Was drückt sich da aus?Betrachtet man das 2. Jahrsiebt, so beginnt es mit der Zahnreife und endet mit der Erdenreife. Genau in der Mitte liegt die Zeit, in der der Atem tiefer und der Puls langsamer werden und beide in ein harmonisches, aber labiles Gleich-gewicht von 1:4 treten. Waren die Gliedmaßen des 6-jährigen Kindes ganz flink und wach, so wirken diese beim 12-jährigen Schüler unbeholfen und fast schlafend, während die Denkkräfte beim Erstklässler als schlafend und damit als für die Nachahmungskräfte zugänglich bezeichnet werden können. Beim Sechstklässler hingegen erwachen die Denkkräfte.Diese diagonal verlaufenden Kräfteströme kreuzen sich um das 9./10. Le-bensjahr und hier genau ist der Punkt, von dem Steiner sagt, dass das eigene Selbstbewusstsein Einzug hält. War in der Trotzphase zwischen 2 und 3 Jah-ren das „Ich“ ein rein gefühltes, so handelt es sich jetzt - 7 Jahre später - um das geistig zu erfassende „Ich“ und um ein anfängliches Bewusstwerden der eigenen Individualität. So ist die Frage unserer Kinder: „Seid ihr wirklich meine Eltern?“ auch so zu verstehen: „Wisst ihr, dass ich etwas ganz Eigenes bin und meinen eigenen Weg gehen muss?“ So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Kinder nun ein besonders waches Gespür haben, ob wir Erwachsenen noch Anschluss haben an die „Wahrheiten hinter den Dingen“, denn nur darauf gründet sich eine natürliche Autorität.Wie antwortet der Lehrplan?1. Die Schöpfungsgeschichte beschreibt exakt die Situation der Menschwer-dung auf der Erde, dann aber auch die Auseinandersetzung mit Gut und Böse, was in der Vertreibung aus dem Paradies endet. Atemlose Stille herrscht im Klassenzimmer bei diesen Schilderungen.2. Die Ackerbau-Epoche zeigt sinnbildhaft den Weg vom Urkorn bis zu unserm täglichen Brot. Wir bearbeiten den Boden, pflügen, eggen, säen, ernten, mahlen und backen selbst unser Brot.3. Bau-Epochen helfen, wirklich tatkräftig ins Leben zu treten mit dem

unumstößlichen Bewusstsein: Wir können mit unserer Hände Arbeit etwas ausrichten.4. Wir lernen viel von den verschiedensten Handwerken, besuchen Kleinbe-triebe und erfahren, wie man es als Lehrling vom geduldigen Lernen bis zur Meisterschaft bringen kann.5. In der Musik lernen wir die diatonische Flöte spielen, die es uns erlaubt, mit Hilfe von Dur und Moll in ganz unterschiedlichen Stimmungen zu leben.

Wir - der Natalie Grothe (Schülerin der 11. Klasse)

Manche Leser aber auch Schüler werden sich vielleicht fragen, was der Schülerrat eigentlich macht, warum sich der Schülerrat trifft und was seine Auf-gaben sind. Deswegen möchten wir ihnen durch die Kiesteichente die Chance geben, sich ein Bild des Schülerrats zu verschaffen, damit sie wissen, dass es uns gibt, welche unsere Aufgaben sind und was der Sinn eines Schülerrats ist.Jedes Schuljahr werden die einzelnen Vertreter aus jeder Klasse gewählt, die die Interessen und Wünsche aus unseren Klassen und unserer Schule vertreten. Wir, der Schülerrat, bestehend aus den Vertretern jeder Klasse, beginnend ab der 8. bis zur 12. Klasse, bemühen uns eine bessere Verbin-dung sowohl zwischen der Lehrerschaft und den Schülern, als auch zwischen Schülern und Eltern oder auch unter Schülern herzustellen. Jede Klasse wählt zwei Schülerratsvertreter, die für die Klasse sprechen und regelmäßig an den Sitzungen teilnehmen. Die unterschiedlichen Sitzungen finden in regelmäßigen Abständen alle vier Wochen statt. Unser Vorstand, Niklas und Esther, küm-mern sich um die Koordination und darum, was in jeder Sitzung besprochen werden soll. Außerdem stellen die Verbindungslehrer, in diesem Jahr Frau Drumm und Herr Jackobsen, den Kontakt zwischen Lehrer und Schülern dar.Der Schülerrat versucht den Schulalltag mitzugestalten und auch Verbesse-rungsvorschläge zu entwickeln, um einen angenehmen Schulalltag möglich zu machen. Außerdem wird im Schülerrat mit den Schülern über Schulprobleme- und Aufgaben diskutiert, um eine sorgenfreie Schulatmosphäre zu schaffen. Jeder hat eine Stimme, um zu wählen und abzustimmen und kann seine Ideen vorbringen und seine Meinung äußern. Vor zwei Jahren gelang es uns zum Beispiel, einen Schulball ins Leben zu rufen, den es auch dieses Jahr wieder für Lehrer, Eltern und Schüler ab der 8. Klasse geben wird. Aber auch der Nikolaustag wurde vom Schülerrat ins Leben gerufen. Außerdem haben wir in diesem Jahr die Idee, an der Projekt-woche der Oberstufe selbst mit einem Projekt für die Schüler teilzunehmen. Wir bemühen uns an einem Fest im Jahr, das an der Schule gefeiert wird (Herbstfest oder Basar), als Schülerrat präsent zu sein, um auf Fragen, die sich auf Schülerrat und Schüler beziehen, zu antworten.Der Schülerrat lebt von Ideen und vom Engagement der Schüler, aber auch der Eltern und Lehrer.Haben Sie also Ideen oder Anliegen, die Schüler und Lehrer betreffen und durch den Schülerrat umgesetzt werden könnten, sind wir gerne bereit, Ihre Ideen mit in eine Sitzung zu nehmen und darüber zu sprechen, wie man diese umsetzten könnte.

Ausrichten nach obenvon Jan-Christoph Jäger (Oberstufenlehrer)

„Wenn der Mensch einmal beginnt, Meditationen zu machen, so vollzieht er damit die einzige wirklich völlig freie Handlung in diesem menschlichen Leben ... Wir sind darin vollständig frei. Es ist dieses Meditieren eine ur-freie Handlung.“ (Rudolf Steiner)

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rund um die Schule

12 03/12 Kiesteichente

zusammenzukehren.

Eine andere Gruppe rückte den Fenstern in den Schulhäusern zu Leibe, die eine Reinigung dringend nötig hatten. Auch hier war der Nutzen ein mehrfacher: Die Schule wurde auf das Herbstfest bestens vorbereitet, das Bewusstsein der Schüler für ihre Schule wurde gefördert und die Kosten, die für Fremdfirmen angefallen wären, die diese Arbeit ansonsten verrichtet hätten, konnten ungeschmä-lert auf das WOW-Day Konto gebucht werden. So kamen insgesamt weit über 1000 Euro zusammen, die zusammen mit den Einnahmen anderer Schu-len in ganz Europa zu Einnahmen von mehreren 100 000 Euro für die Arbeit der „Freunde der Erziehungskunst“ führten. Wie viele und notwen-dige Projekte damit unterstützt werden können ist nachzulesen unter www.freunde-waldorf.de Zu überlegen bleibt, ob diese sinnvolle Aktion zu einem anderen Zeitpunkt im Jahr noch mehr Anklang an der Schule findet. Durch den späten Schuljahresbeginn drängt sich vieles auf die kurze Zeit zwischen September und Weihnachten. Andere Bundesländer, die das Schuljahr schon Anfang August beginnen, haben mit dem Termin weit weniger Probleme. Da sich immer mehr Eltern erst kurzfristig für eine alternative Schule für ihr Kind entscheiden, wäre ein Termin im Frühjahr, auch aus diesem Grund durchaus denkbar. Allen Schülern, Eltern und Lehrern, die sich in diesem Jahr beteiligt haben jedenfalls ein herzliches Dan-keschön für diese gelungene Aktion.

Das Haus der Temperamentevon Johann Nepomuk Nestroy, gekürzt und bearbeitet von Helmut Gronemann

HandlungDas Stück spielt in einem gedachten Haus, in dem vier Familien wohnen, die jeweils ein vorherrschen-des Temperament besitzen. In jeder Wohnung lebt ein verwitweter Vater mit Tochter und Sohn. Die Väter wollen ihre Töchter mit ihrem jeweiligen väterlichen Jugendfreund aus Straßburg verhei-raten. Die Töchter sind allerdings dagegen, weil sie bereits in die Söhne (des anderen Tempera-mentes) im Hause verliebt sind. Der Kleiderputzer Hutzibutz und der Barbier Schlankel greifen in das Geschehen ein und sorgen für Verwirrung, damit die Töchter ihren selbst erwählten Liebsten bekommen. (Julian, Selma, Franziska, Angelo, Nathan, Celine. K)

FortsetzungAusrichten nach oben

Im Februar diesen Jahres besuchte ich in Hamburg eine Fortbildung für Waldorflehrer an der Freien Waldorfschule in Hamburg. Ich wählte den Kurs „Anthroposophische Meditation“, der von Thomas Mayer und Agnes Hardorp (Nichte von Bediktus Hardorp) geleitet wurde. Ich kannte Thomas Mayer aus zahlreichen Veröffentlichungen zum Thema „Elementarwesen und neuer Umgang mit Mutter Erde“. Die Entscheidung an diesem Kurs teilzuneh-men war spontan und ganz aus einem subjektiven Bedürfnis heraus gefallen. Schon am Abend des ersten Tages war mir klar, dass die beiden nach Mannheim an unsere Schule kommen und in die anthroposophische Meditation einführen sollen. Ich fragte sofort nach und tatsächlich war noch ein einziger Termin für das Jahr 2013 frei.

Somit darf ich an dieser Stelle darauf verweisen, dass am Wochenende vom 26. bis 28. April unter dem Titel „Verbindung mit dem höheren Selbst.“ eine Einführung in anthroposophische Meditation stattfindet. Die Veranstaltung startet am Freitag von 19.00 – 22.00. Die Zeiten am Samstag sind von 9.30 – 20.00 und am Sonntag von 9.30 – 13.00. Die Kursgebühr beträgt 150.- (100.- ermäßigt). Sie können sich anmelden unter der E-Mail Adresse [email protected] oder tele-fonisch unter 0049-831-5709512 oder 0049-177-8796786.

Ich kann diesen Kurs nur wärmstens empfehlen, sowohl zum Einstieg in die Meditation als auch zum Austausch und Neuimpulsieren für Menschen, die schon meditieren. Wer meint, dass Meditieren in der Gruppe nicht praktikabel sei, darf durch die gesteigerte Erfahrung sowie den lebendigen und aufrichtigen Austausch in der Gruppe neue Erfahrungen sammeln.

Abschließend möchte ich noch aus der oben genannten Webside eine Passage aus einem Text von Agnes Hardorp zitieren: „Die Einführungskurse in die anthroposophische Meditation, die Thomas Mayer und ich im Frühjahr und Sommer diesen Jahres an verschiedenen Tagungshäusern und Zweigen der Anthroposophischen Gesellschaft gegeben haben, erfüllten uns überall mit reichen Erlebnissen. Viele Wochenenden konnten wir im voraus “vorfühlen”, ein kontinuierlicher Strom zog sich durch alle hindurch. Es war uns vorher nicht klar, dass das gemeinsame Erüben der Meditation so wunderbare Auswirkungen auf den sozialen Prozess hat. Immer gingen die Menschen am Sonntagnachmittag voller harmonischer Stim-mung auseinander, dankbar, sich gegenseitig kennen gelernt haben zu dürfen. Es ist, als wenn das gemeinsame Streben zum Geiste hin und das Bemühen, das Bewusstsein zu erhöhen,

die Ecken und Kanten zwischen den Menschen glättet und viele Kommunikationsprobleme einfach wegfallen. Es braucht weiter nichts außer dieser Ausrichtung nach oben. Energie, die benötigt wird, um Gemeinschaftsprozesse in Gang zu bringen, wird wie entbunden, und Gemeinschaft kann auf einer ganz anderen Ebene stattfinden, auf einer viel spannenderen Ebene, als wenn man ewig im diskursiven Gespräch bleibt. Etwas davon haben wohl die meisten Menschen an den Wochenenden erlebt.“

Der WoW Day 2012Sebastian Berg (Öffentlichkeitsarbeit)

„Kennen Sie die Waldorfschule?“ So wurden die Passanten auf den Planken am 29. September gefragt und die Schüler, die diese Frage stellten, erklärten eifrig, dass es eine solche Schule nicht nur hier in Mannheim gab - sondern außer in jeder größeren Stadt Deutschlands auch an mehr als 1000 Orten auf der ganzen Welt und viele davon in Ländern der Dritten Welt. Für diese Schulen in der Dritten Welt sammelten die Schüler der Klassen 5 B und 7 A Geld. Um die Aufmerksamkeit der Passanten zu erlangen, wurde getanzt, musiziert und gesungen.

An einem eigens aufgebauten Stand gab es selbst-gemachte Konfitüren zu kaufen, und – der beson-dere Hit – gefilzte Handyhüllen und Brillenetuis.Die Reaktionen der Menschen waren zum aller-größten Teil positiv. Sicher, der eine oder andere zeigte, dass er im Moment für diese Anliegen kein Interesse aufzubringen bereit war und wurde von den Schülern dann nicht weiter behelligt. Viele jedoch schauten interessiert, was Schüler, offenbar aus eigenem Antrieb, da zuwege brachten. Manch einer zollte den Darbietungen Anerkennung und bemerkte staunend, wie sich Schüler für ihre Patenschulen in den ärmeren Teilen der Welt ein-setzen. Am Infostand neben der Volkstanzgruppe fanden dann auch Informationsgespräche statt. Ein Vater, mit Baby auf dem Arm und kleinem Sohn an seiner Seite, erfragte Unterlagen zur Anmeldung an unserer Schule - von der er zwar schon mal etwas gehört habe, aber bislang nicht wusste, dass es so was auch in Mannheim gäbe. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie sinnvoll der WOW-Day in mehrfacher Hinsicht ist.Zur gleichen Zeit wurde der WOW-Day von Schülern der Oberstufe unserer Schule auf andere Art unterstützt. Ausgestattet mit Rechen und Schubkarren machte sich eine Gruppe daran, das Laub von den Wegen und unter den Bäumen

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Musisches

1303/12 Kiesteichente

Wie fand die Klasse zu ihrem Stück?In den letzten Wochen des zurückliegenden Schuljahres haben sich die Kinder der Klasse 8b und ihre Klassenlehrerin Frau Porr mit der Klassenspielauswahl beschäftigt. Gleich zu Beginn waren sich alle darin einig, es sollte ein lustiges Theaterstück werden. Unter elf Stücken kamen drei in die engere Auswahl. Zunächst war das „Hotel Prominent“ der Favorit, aber der vorliegende Text bedurfte noch der Umgestaltung und Bearbeitung. Zuspruch fand auch das „Gauklermärchen“ von Michael Ende, bei dem nur die Märchenszenen skeptisch gesehen wurden. Als es in der Klasse zur Abstimmung kam, war das Ergebnis Hälfte – Hälfte für die beiden genannten Stücke, doch bei allen stand das Stück „Das Haus der Temperamente“ als Zweitwahl auf dem Zettel. Am nächsten Tag wurde die Situation betrachtet und die Kinder waren sich darin einig, dass das zu spielende Klassenspiel von allen gewollt werden muss. Es wurde noch mal abgestimmt und nun zeigte sich eine Einmütigkeit für das Haus der Temperamente. Die Rollenver-teilung verlief nach persönlichem Wunsch und Zuspruch von anderen Kindern. Bei manchen Rollenbesetzungen hat auch die Lehrerin ihren Einfluss ausgeübt.(Patricia Porr)

ProbenverlaufGleich am Anfang der Epoche beeindruckten mich die Mädchen und Jungen mit ihrer Begeisterung für das Schauspielen! Diese Begeisterung riss nie ab, obwohl durch so manche Phasen der Konzentra-tion und Anstrengung sie sich modifizierte. Viele Kinder waren so fleißig und beherrschten schon in der Anfangsphase umfangreiche Textpassa-gen. Frau Porr konnte ihre Klasse durch die ihr eigenen, direkten und leidenschaftlichen Art stets sehr lebendig anregen und motivieren, wobei sie nicht scheute, tanzend oder spielend sich selber einzubringen. Es ergab sich im Probenverlauf, dass nicht nur die Übungen für Sprache und Bewegung regelmäßig durchgeführt wurden, wie dynamisches Laufen und Ringen, wie Hexameter Sprechen und Übungen der Deutlichkeit, sondern dass auch getanzt wurde, unter Anleitung von Schülerinnen wie Hannah und Lilly. Eine schöne Hilfe für das Bewegungsgefühl und die Disziplin im sozialen Miteinander. Das szenische Proben machte neben der zu erarbeitenden erforderlichen Bühnenpräsenz, wie z.B. dem wirklichen Anspielen des Spielpartners, immer auch sehr viel Freude und Spaß, denn die Temperamentsfarben prallten köstlich zugespitzt aufeinander und zwar nicht nur

die der Spielfiguren, sondern auch der wirklich eigenen der einzelnen Kinder. Nach langer Zeit des Übens ohne richtige Kulissen, was der Suche und Gestaltung der Bühnengänge es schwer macht, wurde es erleichternd besser, als die Kulissen, ge-baut von Eltern und Schülern unter Anleitung des Werklehrers Herrn Wagemann, nun endlich fertig gestellt und benutzt werden konnten. So war es auch mit der Anfertigung der Kostüme. Frau Porr hatte in der Klasse die Kostümwerkstatt eingerich-tet. Es wurde gemessen, geschnitten, genäht – und die Probenarbeitwar auf diese Weise wunderbar unterstützt und eingehüllt. Die musikalischen Bereiche des kleinen Orchesters und dem Gesang hatten schließlich auch ihren belebenden Einfluss im Probengesche-hen. Herr Tischmeyer verstand es mit souveräner Einfühlung und Kompetenz, mit den Schülern das Singen und Orchesterspiel zu entwickeln und so der direkten Probenarbeit zuzuführen. Am Ende läuft ja alles zusammen – tut es das? Genau das ist die spannende Frage! – denn das Gesamt-kunstwerk lebt aus dem Zusammenführen der verschiedenen künstlerische Bereiche und fordert die Schüler ganz besonders in der Endphase stark heraus in ihrer einzelnen wie auch gemeinschaftli-chen Leistung.(Johannes Bleckmann)

Liedtext, den die Zuschauer am Ende mitsingen dürfen: „Was noch so verschieden im Leben erscheint, zu einem Glück wird es durch Liebe vereint.“

Orchesterleitung: Herr Tischmeier, Saxophon; Geige: Celine Baumeister, Cora Sauré, Franziska Wesch, Frau Eberle; Cello: Anais Ihli, Frau Porr; Querflöte: Hannah Brummer, Annabelle Schuler, Sophia Litwinschuh; Keyboard/Kontrabass: Leon Brust; Klarinette: Frau Meier Kostüme: Olivia Rosa Rongisch, Frau Porr und viele Kinder der Klasse; Kulissen: Herr Wagenmann und viele Kinder der Klasse; Plakatgestaltung: Julian Rapp, Leonore Klug, Selma Wagner; Programmheft: Herr Weiland-Rapp; Schminken und Frisuren: Mütter der Klasse 8b: Klassenlehrerin und Epochenleitung: Frau Porr; Regie: Herr Bleckmann

Zwei GedichteElisa Weinkötz, Schülerin

Wenn es kalt ist Und stillWenn kein Vogel ruftUnd der Raureif liegt auf den ZweigenWeißWie eine zweite HautIn tausend KristallenUnd Wenn die SonneSchickt ihre StrahlenDurch das Grau des HimmelsDann tanzen in den BäumenDie SterneDie noch nicht ganzGefallenSind

Das FlimmernÜber der FlammeLässt die WirklichkeitFür einen AugenblickSchwankenHinter der ScheibeDer Himmel VerschwimmtIn den FarbenUnd lässt- Nur kurz -Den Schimmer Des Möglichen Hindurch

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03/12 Kiesteichente

Engel sind überall um uns herum zu finden: in Kunst, Literatur, Popsongs, Kirchenliedern und natürlich in Gebeten, besonders in Stoßgebeten!Beten wir abends mit den Kindern oder segnen sie für die Nacht, empfehlen wir sie ihren Schutzen-geln. Bitten um deren Geleit. Wenn man das Glück hat, kleine Kinder zu haben, sind Engel auch noch während des Tages präsent. Werden die Kinder größer und gemeinsames Be-ten oder Ins-Bett-bringen sind nicht mehr Teil des Tagesablaufs, verschwinden damit auch ein wenig die Engel aus dem Blickfeld.Doch was ist das, was uns gerade noch rechtzei-tig hat bremsen lassen? Wer hat uns eben noch aufgefangen, als wir gestolpert sind. Wer hat den Menschen, der uns am Morgen, wie so oft, ent-gegenläuft, gerade heute lächeln lassen, als uns gar nicht zum Lachen war. Und war es einfach nur Glück, dass nur die Hose ein Loch hatte, als das Kind vom Baum fiel?So vieles geht gut aus. Wir nehmen es hin. Sind ohne Bewusstsein dafür, was uns gerade gesche-hen ist – was uns Gutes wiederfahren ist. Sie passen auch nicht all zu gut in unsere aufge-klärte Welt: Engel! Aber ist da nicht doch irgendetwas, das wir nicht fassen können, nicht erklären können mit wissen-schaftlichem? Etwas unfassbares?Besinnliche und vergnügliche Beiträge über Engel haben hier Menschen aus der Schulgemeinschaft zusammengetragen...

Viel Freude beim Lesen.Stephanie Fabian

Rose Ausländer

Der Engel in dirfreut sich über dein Lichtweint über deine FinsternisAus seinen Flügeln rauschenLiebesworteGedichte LiebkosungenEr bewachtdeinen WegLenk deinen Schrittengelwärts.

Monika Weitze-Schlegel, Klassenlehrerin 4 A:

?Peter Härtling

„Haben alle Engel Flügel?“, frage ich meinen Engel.„Ja“, sagt er, „aber nicht alle Engel können fliegen.“

„Wieso nicht, wenn sie schon Flügel haben?“„Es kommt darauf an, wer ihnen die Flügel wach-sen lässt“, sagt mein Engel. „Schau mich an.“Ich mustere ihn und bin verblüfft. „Du hast ja gar keine Flügel. Wie kann ich dann darauf kommen, dass du ein Engel bist?“Er lächelte mich ein kleines bisschen spöttisch an. „Selbstverständlich habe ich Flügel. Aber erst, wenn du an mich denkst, wenn ich dir im Traum erscheine.“„Durch meine Gedanken wachsen dir Flügel?“„Ja.“ Er nickt eifrig und aufmunternd.„Also darfst du nicht da sein, damit dir Flügel sprießen?“„So ist es. Ich muss fort sein und von deinen Gedanken getragen werden, von deiner Sehnsucht nach mir, weil du mich magst.“„Ich mag dich, Engel“, sage ich und versuche ihn zu umarmen.Doch er ist schon fort und alle meine Gedanken hasten ihm nach.„Jetzt fliegt er, mein Engel“, denke ich.

Rainer Wuttig, Religionslehrer:

Auf vielen Bildern finden wir Engel dargestellt mit Musikinstrumenten. Offenbar sind sie musikali-sche Wesen und musizieren viel und gern. Auch ist ihnen eine Vielfalt von Instrumenten gegeben: Harfen, Posaunen und Trompeten, Geigen und Mandolinen, aber auch Flöten und Trommeln. Inso-fern darf man doch sagen: die Sphäre der Engel ist die Musik und der Klang.Joachim-Ernst Berendt (1922-2000) schreibt in seinem Buch „Die Welt ist Klang. Vom Hören der Welt“: „Gott schuf die Welt aus Klang und Musik“. Ist die Schöpfung hervorgegangen aus einem gewaltigen, gemeinsamen Musizieren der Gottes- und Engelwelt?In dem „Engelskonzert“ von Matthias Grünewald auf dem Isenheimer Altar entdecken wir, dass die Engel nicht nur in die Musik vertieft sind, die sie hervorbringen. Sie lauschen auch auf das, was in noch höheren Sphären erklingt – von den Erzen-geln bis hinauf zu den Cherubinen und Seraphinen. Und: sie lauschen aufeinander, auf alle anderen Stimmen und Töne und Klänge, so dass ein KONZERT (von lat. Conserere = zusammenfügen) ein zusammengefügtes, zusammenklingendes gemeinsames Ganzes entsteht – (keine Veran-staltung).Ob die Engel Noten kennen und brauchen? Oder ob sie so innig lauschen können, dass ein jeder den anderen vernimmt und immerfort einzustim-men vermag in das große, gemeinsame Werk? Es ist wohl die Sehnsucht von uns Menschen, wenigstens in der Advents- und Weihnachtszeit in einer besinnlichen oder feierlichen Stunde im Einklang zu sein mit sich und mit der Welt, oder sich für Augenblicke einzuschwingen in ein Umfassenderes, Größeres. Mit Musik oder Gesang oder auch ohne. Vielleicht auch wieder etwas vom Flügelschlag eines höheren Wesens zu ahnen – wie damals in der Kindheit. Aber das geht nicht ohne zu lauschen, aufeinander zu lauschen, hinzulauschen besonders auf unsere Kinder.Denn unsere Kinder – wenn wir sie in die Stille

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Mond schickt ihm dann einen ganz besonderen Strahl, der ihm wieder Mut macht. Aber immer noch benötigt er der Hilfe, die er – wie wir auch – immer von Gott bekommt.Der klitzekleine Engel landet schließlich auf einem zarten Rosenstrauch. Er atmet tief ein und denkt an Gott, der ihm in diesem Moment einen besonderen Gedanken schickt. „Du hast eine ganz besondere Aufgabe – mein wundervoller kleiner Engel. Da hört der klitzekleine Engel weit in der Ferne immer wieder den gleichen Namen: ………. ………… ……….. (Name des Kindes). Da dreht sich der Engel um und öffnet seine Augen. Weiter hinter dem Rosenbausch sieht er ein kleines Haus und mit einem kräftigen Windstoß landet er in einem Kinderzimmer. Ein kleiner Junge liegt in einem wunderschönen Bettchen. Doch der kleine Junge weint. Der kleine Engel setzt sich nun an das Bettchen des Jungen und plötzlich hört der kleine Junge auf zu weinen. Der kleine ………(Name des Kindes) ist jetzt friedlich eingeschlafen. Der klitzekleine Engel ist nun immer bei ihm. Der kleine Junge wird größer und wächst – geradeso wie sein Schutzengel, der ihm immer Kraft und Mut gibt, bei all den Dingen, die er besonders gerne tut.

Doris Pontow , Religionslehrerin:

In der christlichen Terminologie wer-den sie Engel genannt.Hätten wir ein Bewusstsein für sie, würden wir ihnen Hochleistung zusprechen. In jedem Fall können wir am Abend einen stillen Dank ausspre-chen für all das was am Tag gut gegangen ist und an Unglück vermieden worden ist.

und ins Lauschen führen können – sind die besten Künstler für das Zusammenklingen und –schwin-gen von Herzen und Seelen. Sie sind den Engeln ja auch noch nah und verwandt. Mit ihrem offenen, freudigen, echten Sein kann allemal – auch in schwieriger Zeit – ein freudig-beschwingendes-be-flügelndes Weihnachten, zu uns hereinklingen. Das KIND kann kommen! Dies wünsche ich Ihnen allen von Herzen.

Ahna Jantzer, Klassenlehrerin 2A :

in der Zeit nach den Herbstferien ist mir wieder die Bedeutung der Rhythmen bewusst geworden. Schaut man auf seinen Tag zurück, wer-den immer wiederkehrende Fixpunkte erkennbar. Manche davon geben uns Kraft, ein gemeinsames Essen, oder eine ruhige Zeit. Oft wird einem aber auch bewusst, dass viele Dinge uns zu überwälti-gen scheinen. Dies wird an den Kindern oft noch deutlicher, als an uns selbst, da sie ihre Erlebnisse stärker nach außen tragen. Viele Aktionen, wie Feste oder andere Besonderheiten, sind gut ge-meint, stiften aber auch Unruhe und Unsicherheit.Rhythmen und gute Gewohnheiten helfen den Kin-dern und auch den Erwachsenen wieder Ruhe und Sicherheit in unser Leben zu bringen. Die Advents- und Weihnachtszeit kann in puren Stress ausarten, oder aber die Chance sein, wiedermal einen Anlauf für ruhige Momente zu geben. Besonders die Vorfreude auf das Fest kann eine besinnliche Stim-mung hervorrufen. Was bedeutet es, jeden Abend einen Schritt näher zur Krippe zu gehen, gerade so wie Maria und Josef mit dem Esel zum Stall wandern. Eine kurze Zeitspanne kann da schon Wunder wirken! In meiner Familie genießen selbst die Erwachsenen die Momente, wenn Zeit für eine Geschichte bleibt. Einige Bücher kann ich hierzu sehr empfehlen: • Marias kleiner Esel von Gunhild Sehin • Das Licht in der Laterne • von Georg Dreißig • Damit das Christkind kommen kann • von Georg Dreißig • Die Weihnachtsrosen • Von Osten strahlt ein Stern herein • Hrsg. Ineke VerschurenIch wünsche allen eine ruhige Zeit, die Platz lässt für die kleinen Wunder dieser Zeit.

Patricia Rieser (Mutter):

wenn ich meine Kinder wecke, sehe ich drei Engel.

Vera Wohlgemuth, Klassenlehrerin 3 A :

im Klassenzimmer„Sternlein glänzen froh am Himmel,wenn ein Kind zur Erde steigt.Aus der Engel hohem Reigeneines sich hernieder neigt.Und von einem Jahr zum andern,grüßen sie es voller Liebewünschen ihm, dass auf der Erde,wie ein Stern sein Herzlein werde.“

Von diesem schönen Lied begleitet, dürfen die Geburtstagskinder der ersten Klasse ihre Geburts-tagskerze an der Kerze auf dem Jahreszeitentisch entzünden. Während die Lehrerin dem Kind gratu-liert, kommt noch ein Geburtstagsgast hinter dem Rücken der Lehrerin hervor. Einer mit einem roten Zipfelmützchen mit einem Glöckchen daran...„Hallo Kinder“ sagt er und die Kinder flüstern, denn sie wissen, wie schüchtern der Kasperl ist. „Hallo lieber Kasperl.“Der Kasperl gratuliert auch und will wissen, wer denn alles auf der Erde auf das Geburtstagskind gewartet habe, als es von der Himmelswiese hinabgestiegen sei. „Ganz viele“ antwortet das Ge-burtstagskind und zählt sie alle auf ... Mama, Papa, mein Bruder ... Dann fragt der Kasper, ob er mal den Rücken des Geburtstagskindes anschauen dürfe. Der Kasperl betrachtet staunend die Schul-terblätter des Geburtstagskindes und sagt: „Ja, da kann man noch genau sehen, wo mal deine Flügel waren. Ist das nicht schön liebe Kinder?“

Ina Grothe, Klassenlehrerin 5 A:

„ , wenn ein Kind in der ersten Klasse Geburtstag hatte, habe ich für dieses Kind eine eigene Geburtstagsgeschichte geschrieben. Nachdem wir die Kerze für das Kind angezündet hatten, lauschten die Kinder andächtig wenn ich diese Geschichte dann erzählte.“

Eine Wisst ihr, dass jedes Mal zum Vollmond – wenn Mutter Mond ganz dick und rund am Himmel steht –etwas ganz wundervolles passiert? Alle Engel von überall her treffen sich auf einer Bergspitze und feiern ein herrliches Fest.So fand auch vor langer Zeit – es müssen jetzt ungefähr 7 Jahre her sein – einmal ein Treffen statt. Die Engel hatten sich viel zu erzählen, denn jeder von ihnen darf sich um jemanden kümmern: um eine Schwester oder einen Bruder, eine Mutter oder einen Vater, eine Oma oder einen Opa.Nun gab es bei diesem Treffen einen klitzekleinen Engel, der für niemand da sein konnte, da er noch zu klein war. Er bat nun die großen Engel: „Ich will auch für jemanden sorgen! Ich will auch ein großer Helfer sein.“Mutter Mond sieht nun den klitzekleinen Engel, der in traurigen Wellen durch die Luft fliegt. Mutter

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Die gesunde AlternativeIsabella Türemis (Schülerin 10 B)

Warum mit Bus und Bahn zur Schule fahren, wenn man sich doch einfach fahren lassen könnte? Man denkt sofort an die negativen Dinge, die mit dem Nahverkehr verbunden sind. Doch was ist mit den vielen Vorteilen, die damit zusammenhängen?

Denken wir zuerst mal an unsere Umwelt. An die Eisbären, die doch bei so Manchen sehr beliebt sind. Doch jeder sieht nur dieses schöne Tier, doch was ist, wenn es irgendwann nicht mehr existiert? Und Ihr euch dann sagt: Warum habe ich nur nichts für sie getan? Den Nahverkehr zu nutzen, ist ein Anfang! Anstatt jeden Tag mit Abgasen die Luft zu verschmutzen. Wir würden auch weniger Abgase einatmen, wenn weniger produziert wird, was für uns auch von großem Vorteil wäre und es sowieso billiger ist!

Zudem fördert man seine sozialen Kontakte, da man von Menschen umgeben ist und oft auf Freunde trifft oder sogar Menschen trifft, die man lange Zeit nicht mehr gesehen hat. Man trifft auch nicht nur auf Menschen, die man kennt, manchmal lernt man neue Leute kennen. Denn was ist, wenn du im Bus oder in der Bahn die Liebe deines Lebens triffst und sie nie getroffen hättest, weil du mit dem Auto gefahren bist?

Wenn man jeden Tag mit dem Nahverkehr fährt, lernt man zudem auch allge-

mein vieles über die Menschen, mit denen du in einer Stadt lebst, wie sie sich verhalten usw.! Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man auch sein Wissen erweitern kann, weil man den Gesprächen der Nachbarn zuhört z. B. wenn sie sich über Zeitungsberichte unterhalten.

Schweifen wir mal von diesem Thema ab! - Verantwortung ist auch etwas, das wir dadurch übernehmen müssen und in mancher Hinsicht ist man auch unabhängig, wohin man wann und mit welcher Linie fährt, z. B. ins Kino, zum Schwimmen oder zu Freunden. Man ist nicht abhängig von den Autofahrern und muss nicht immer seine Termine nach dem des Autofahrers (im meisten Fall: Eltern) richten. So lernt man seine Stadt besser kennen und kann sich auch etwas erwachsener vorkommen, weil man sich alleine fortbewegen kann. Bestimmt kann man so auch dem Stress entgehen, wann endlich losgefahren wird. Wie man sieht, gibt es viele Vorteile, den Nahverkehr zu nutzen! Also - warum mit dem Auto fahren, wenn es auch andere Möglichkeiten gibt?

Unterricht an historischer Stätte in LudwigsburgUn cours de français - pas comme les autres Unterricht an historischer Stätte in LudwigsburgLuise Nowatscheck (Schülerin) und Volker Hack (Oberstufenlehrer)

Am 11. Oktober 2012 machten sich die Abiturgruppen der 12. Klassen und die beiden 13. Klassen auf den Weg nach Ludwigsburg, um die Ausstellung „Adenauer – de Gaulle: Wegbereiter deutsch – französischer Freundschaft - Les bâtisseurs de l’amitié franco-allemande“ zu besuchen.Bundeskanzler Konrad Adenauer und Staatspräsident Charles de Gaulle unterzeichneten am 22. Januar 1963 in Paris den Elysée-Vertrag. Damit be-siegelten sie nach drei verheerenden Kriegen (1870/71; 1914-18; 1939-45) die Aussöhnung zwischen Deutschen und Franzosen und stellten die Beziehungen der beiden Nachbarländer auf eine neue Grundlage, die bis heute ihresglei-chen sucht.Im September 1962, kurz vor der Unterzeichnung des Vertrages, kommt Charles de Gaulle auf Einladung von Konrad Adenauer zu einem sechstägigen Besuch nach Deutschland. Am 9. September 1962 hält er in Ludwigsburg im Hof der Residenz, des Barockschlosses aus dem 18. Jahrhundert, vor 20000 vorwiegend jugendlichen Zuhörern seine berühmte Rede an die deutsche Jugend. Er spricht frei, ohne Notizen und auf Deutsch.Er beginnt seine Rede mit:„Ich beglückwünsche Sie zunächst jung zu sein!“ (de Gaulle steht kurz vor seinem 72. Geburtstag). „Ich beglückwünsche Sie ferner, junge Deutsche zu sein, das heißt Kinder eines großen Volkes - jawohl, eines großen Volkes - das manchmal im Laufe seiner Geschichte große Fehler begangen hat, ein Volk, das aber auch der Welt geistige, wissenschaftliche, künstlerische, philosophi-sche Wellen gespendet hat!“ Er beendet seine Rede mit den folgenden Sätzen:

„Während es die Aufgabe unserer beiden Staaten bleibt, die wirtschaftliche, politische und kulturelle Zusammenarbeit zu fördern, sollte es Ihnen und der französischen Jugend obliegen, alle Kreise bei Ihnen und bei uns dazu zu bewegen, einander immer näher zu kommen, sich besser kennen zu lernen und engere Bande zu schließen.Die Zukunft unserer beiden Länder, der Grundstein auf dem die Einheit Euro-pas gebaut werden kann und muss und der höchste Trumpf für die Freiheit der Welt bleiben die gegenseitige Achtung, das Vertrauen und die Freundschaft zwischen dem französischen und dem deutschen Volk.“50 Jahre danach würdigt die Ausstellung in Ludwigsburg dieses historische

Ereignis. Sie porträtiert die beiden Staatsmänner, zeichnet den Weg von ihrer ersten Begegnung 1958 bis zum deutsch-französischen Freundschaftsvertrag 1963 nach und gibt einen Einblick in die vielfältigen Wirkungen dieser politi-schen Übereinkunft bis auf den heutigen Tag.Um 10 Uhr holte uns der Reisebus an der Schule ab und wir fuhren nach Lud-wigsburg zum Residenzschloss, um die eingangs erwähnte Ausstellung zu

besuchen, durch die uns ein pensionierter Französischlehrer führte. Mit seinen ausführlichen Erklärungen und eingestreuten Anekdoten gestaltete er die 1½ stündige Führung äußerst interessant, informativ und spannend. Wir gewannen wichtige Einblicke in das Leben der beiden Staatsmänner und in die Entwick-lung der deutsch – französischen Freundschaft von damals bis heute.Im ersten Teil der Ausstellung werden die Biographien der beiden Staatsmän-ner gegenübergestellt. Während Konrad Adenauer Zivilist war, nach seinem Jurastudium die Verwaltungslaufbahn einschlug und Oberbürgermeister von Köln wurde, absolvierte Charles de Gaulle die Militärakademie in Saint Cyr, nahm als Offizier an beiden Weltkriegen teil, kam im Ersten Weltkrieg in deutsche Kriegsgefangenschaft und organisierte im 2. Weltkrieg, nach der Besetzung Frankreichs durch die deutschen Truppen, von London aus den Widerstand. Adenauer hatte zwar Französisch als Fremdsprache, konnte es aber kaum noch sprechen, wohingegen de Gaulle sehr gut Deutsch sprach. Im zweiten Teil werden die wichtigsten Stationen der deutsch-französischen Aussöhnung bis hin zum deutsch-französischen Freundschaftsvertrag im Jahre 1963 dargelegt. Am 14. September 1958 begegnen sich Konrad Adenauer

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und Charles de Gaulle zum ersten Mal. Beide stimmen überein, dass die Staaten Westeuropas angesichts der Bedrohung durch die Sowjetunion zu einer verstärkten Zusammenarbeit finden müssen. Dabei soll Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland eine Vorreiterrolle zukommen. Allerdings bestehen unterschiedliche Auffassungen darüber, wie Europa künftig verfasst sein soll. In wechselnden Staatsbesuchen und insbesondere in privaten Treffen kommen sich die beiden Politiker persönlich näher und es entwickelt sich eine Art Freundschaft. Am 8. Juli 1962 nehmen Adenauer und de Gaulle in Mourmelon in der Champagne eine gemeinsame Parade von militärischen Einheiten ihrer Länder ab. Der Ort des Geschehens war früher ein Schauplatz deutsch-französischer Schlachten. Abschließend besuchen die beiden Politiker das sonntägliche Hochamt in der Kathedrale von Reims, jener Stadt, die im Ersten Weltkrieg von deutschen Truppen fast vollständig zerstört wurde und im kollektiven Gedächtnis der Franzosen als „Märtyrerstadt“ eingegangen ist. Beim Gegenbesuch Charles de Gaulles im September 1962 ist er in Adenauers privatem Wohnhaus in Rhöndorf zu Gast. Der dritte Teil der Ausstellung ist der Zeit nach 1963 gewidmet und zeigt kon-krete Beispiele der deutsch-französischen Zusammenarbeit: • Gründung des Deutsch-Französischen Jugendwerks• Gründung des deutsch-französischen Fernsehsenders Arte• Gründung der Deutsch-Französischen Hochschule• Deutsch-Französisches Geschichtsbuch• Deutsch-französische Hochschule (DFH)um nur einige zu nennen.

Besonders deutlich wurde uns aber, wie wichtig die persönliche Beziehung des jeweiligen „Politikerpaares“ für die deutsch-französischen Beziehungen war und ist, insbesondere wenn „die Chemie stimmt“ oder man gar von Freundschaft sprechen kann, wie bei De Gaulle - Adenauer, Giscard d‘Estaing - Schmitt, Mitterrand - Kohl oder Chirac - Schröder. Unvergessen die spontane Geste in Verdun am 22. September 1984 beim gemeinsamen Besuch von Mitterrand und Kohl auf dem Soldatenfriedhof Douaumont: während der Gedenkzeremonie vor dem Beinhaus, in dem die sterblichen Überreste von 130.000 unbekannten fran-zösischen und deutschen Soldaten aufbewahrt werden, fassten sich die beiden Staatsmänner plötzlich an den Händen und verharrten minutenlang schweigend in dieser Haltung. Ein Bild, das um die Welt ging. Eine Geste menschlicher Ver-bundenheit, ein Zeichen der Versöhnung über den Gräbern von Verdun und als politisches Symbol mit dem Kniefall von Willy Brandt in Warschau vergleichbar.Nach der Führung hatten wir noch genügend Zeit, die Infotafeln und Videob-löcke genauer unter die Lupe zu nehmen. Es gab sehr viel zu lesen, zu sehen und über Kopfhörer auch zu hören. Das Besondere an der Ausstellung war, dass alle Texte und Filme in beiden Sprachen auf deutsch und auf französisch verfügbar waren. Wir bemühten uns möglichst viel Französisch zu lesen und zu hören, was auch sehr gut funktionierte. Natürlich war auch der Vergleich mit der deutschen Version hilfreich. Insgesamt eine tolle Sache!Nach Beendigung der Ausstellung blieben uns noch zwei Stunden bis zur Rück-fahrt. Manche machten sich auf den Weg um die Stadt noch etwas zu erkunden, einige setzten sich ins Freie zum Lernen und die anderen besuchten das „Blü-hende Barock“ (im Volksmund BlüBa genannt), eine sehr imposante Parkanlage des Residenzschlosses Ludwigsburg. Dort war gerade eine Ausstellung mit Kürbissen unter dem Motto „Schweiz“ aufgebaut. Zu bestaunen waren u.a. eine riesige Schweizer Flagge, die komplett aus Kürbissen auf dem Boden ausge-legt war oder ein Schweizer Taschenmesser, das etwa zwei Meter hoch in den Himmel ragte. Man konnte auch, ganz im Sinne der Ausstellung, Kürbissuppe essen gehen, die nach Aussage von Herrn Hack vorzüglich war oder sich auch einfach in die Cafeteria des Parks setzen. Einige fühlten sich von dem dortigen Märchenparadies für Kinder angezogen und hatten viel Spaß. Um 16 Uhr machten wir uns mit dem Bus wieder auf den Rückweg nach Mann-heim. Alles in allem war es ein informativer, interessanter und schöner Tag. Ein herzli-ches Dankeschön an Herrn Argaud und Herrn Hack für die Organisation und ihr Engagement und dass sie uns diesen Ausflug ermöglicht haben.

Gemeinschaftsschule und WaldorfpädagogikEine Fachtagung der Universität Karlsruhe an der Freien Waldorfschule MannheimPressemitteilung 14.11.2012 des Bundes der Freien Waldorfschulen, Matthias Maurer

Bei der vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) initiierten Fachtagung „Gemeinschaftsschule und Waldorfpädagogik“ in der Waldorfschule Mannheim fand am 13. November ein intensiver fachlicher Austausch zwischen staatlichen und Waldorfpädagogen statt. Ziel war es, die jahrzehntelange Erfahrung der Waldorfschulen in der praktischen Umsetzung einer ästhetisch-künstlerischen Erziehung für die 42 seit dem Schuljahr 2012/13 in Baden-Württemberg arbei-tenden Gemeinschaftsschulen methodisch zu erschließen.„Wir freuen uns außerordentlich, dass dieser Dialog zustande gekommen ist und hoffen, dass er für beide Seiten fruchtbar wird“, sagte Vorstand Henning Kullak-Ublick im Namen des Bundes der Freien Waldorfschulen. Als Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen staatlichen und freien Schulen verwies er auf Finnland: „Dort begann dieser Dialog schon vor Jahrzehnten, mit dem Ergebnis, dass staatliche und freie Schulen weitgehend autonom arbeiten können und die gleiche Finanzierung erhalten, so dass die Eltern dadurch eine echte Wahlfreiheit haben. Wer Erziehungskunst will, muss Freiheit schaffen“, so Kullak-Ublick weiter.Auch Prof. Dr. Dr. Johann J. Beichel vom KIT hält mehr Autonomie der Schulen und Lehrer für zwingend notwendig, um ihr schöpferisches Potenzial im Unterricht entfalten zu können, was ästhetische Erziehung erst ermögliche. Und genau da können und müssen die Gemeinschaftsschulen noch viel lernen: „Die Waldorfschulen haben bereits seit Jahrzehnten große Erfahrung im handwerk-lich-künstlerischen Tun, wovon wir profitieren können. Schließlich müssen

wir das Rad nicht zweimal erfinden. Wir sind uns einig, dass die ästhetische Bildung Basis der Erziehung ist, und dass wir von den Bedürfnissen des Kindes aus denken wollen“, erläutert Beichel. Dafür ist die Frage der Lehrerbildung und -beurteilung eine zentrale, die in Baden-Württemberg dringend reformbedürftig sei, denn es würde nicht mehr reichen, dabei nur kognitionsorientiert vorzuge-hen.Ministerialdirektorin Dr. Margarete Ruep leitete aus der Theorie von Johann Friedrich Herbart und Friedrich Schiller ebenfalls den Stellenwert der ästhe-tischen Erziehung her. Nach Herbart sei die Ästhetik als Wahrnehmung (von altgriechisch aísthēsis = Wahrnehmung) der Ausgangspunkt gelingender Lern-prozesse. Im Mittelpunkt seiner Pädagogik steht die Ausbildung von Interessen, die er als die im Menschen steckenden Gemütskräfte ansieht. Diese seien nur über die ästhetische Erziehung (Wahrnehmungsübungen) zu aktivieren und in Handeln umzusetzen. „Damit die Kinder und Jugendlichen sich entfalten kön-nen, muss es unser Ziel im Bildungsprozess sein, Sinnlichkeit und Rationalität zusammenzubringen. „Genau in diese Richtung soll das Lehr-Lernkonzept der Gemeinschaftsschule gehen, das ich am liebsten in allen Schulen implemen-tieren würde. Denn unser dreigliedriges Schulsystem ist in weiten Teilen nicht mehr mit den Verfassungsgrundsätzen von Gerechtigkeit und Chancengleich-heit für alle Menschen kompatibel“, so Ruep.Für den praktischen Teil sprach Claus Peter Röh, Leiter der Pädagogischen Sektion am Goetheanum in Dornach. Er schilderte aus seiner fast 30-jährigen Erfahrung als Waldorflehrer anhand vieler Beispiele, wie die Erziehung zur Kunst werden kann. „Die Schülerinnen und Schüler leiten uns dabei gemäß ihrem Entwicklungsstand, wenn wir authentisch unser schöpferisches Potenzial in den Unterricht einbringen.“ Röh nahm die Zuhörer mit auf eine Reise durch die ersten acht Schuljahre und ließ sie erfahren, wie sich komplexe histori-sche, grammatikalische, geografische oder geometrische Zusammenhänge aus künstlerischen Prozessen heraus entwickeln und dadurch zum individuell

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erarbeiteten Besitz jedes Schülers werden lassen. Anschaulich erklärte er, dass Erkenntnis und Kunst nicht nur keinen Widerspruch bilden, sondern eine fruchtbare Spannung aufbauen können, die jedem Schüler die Möglichkeit zur Selbstwirksamkeit eröffnet, denn „im Künstlerischen ist jeder Mensch eine Individualität“, schloss er mit den Worten Rudolf Steiners.Im Abschlussplenum resümierte Beichel, dass alle Beteiligten die Fachtagung als Bereicherung empfanden: „Wir haben gemerkt, dass wir inhaltlich sehr nah beieinander liegen und das gleiche wollen, nämlich vom Kind aus denken“, so Beichel. Außerdem sei es erklärtes Anliegen, die Arbeit der Waldorfschulen zu erleichtern und in der Lehrerbildung aufeinander zuzugehen. Der ebenfalls

Voneinander LernenGemeinschaftsschulen und Waldorfschulen im GesprächSebastian Berg (Öffentlichkeitsarbeit)

Wohl kaum ein Thema beherrscht die Landespolitik derzeit so wie das der Bildung. Nach der gewonnenen Landtagswahl wurde die Gemeinschaftsschule ganz oben auf die Agenda der neuen Grün-roten Landesregierung gesetzt. Im Bewusstsein, nur durch außergewöhnliche Umstände an die Macht gekommen zu sein, wurde dieses Projekt sehr schnell in Angriff genommen um noch vor den nächsten Wahlen erste Erfolge bei diesem wahlentscheidenden Thema vorweisen zu können. Als Konsequenz dieser Bemühungen sehen sich viele Schulleiter, die diese Schulform umsetzen wollen, vor der Situation, Schule unter völlig anderen Rahmenbedingungen gestalten zu müssen. Da beispiels-weise in einer Gemeinschaftsschule das „Sitzenbleiben“ und eine „Abschulung“ wegen nicht erbrachter Leistung nicht mehr möglich ist, können diese Maß-nahmen auch nicht mehr als „Motivationshilfe“ oder Disziplinarmittel verwendet werden. In der Folge muss die Didaktik völlig neu gedacht werden.Das diese neuen Perspektiven auch eine Aufbruchstimmung hervorrufen können, war an der Fachtagung „Gemeinschaftsschule und Waldorfpädagogik – Anregungen und Bezüge“ deutlich zu erleben. Zu dieser Fachtagung hatte die Karlsruher Universität eingeladen und dabei die enge Kooperation mit einer Waldorfschule gesucht. In Vorträgen und Workshops wurde der Frage nachge-gangen, wie ein künstlerischer Ansatz alle Fächer durchziehen könne, um so ein positives Lernumfeld zu schaffen. Die Vorträge am Morgen, die von der Ministerialdirektorin Frau Dr. Ruep, Herrn Prof. Dr. Beichel von der Universität Karlsruhe und von Claus-Peter Röh, dem Leiter der pädagogischen Sektion am Goetheanum in Dornach gehalten wurden, beleuchteten diesen pädagogischen Ansatz auf ganz verschiedene Weise, so dass sowohl der gedankliche Hintergrund einer ästhetischen Erzie-hung deutlich wurde, als auch anhand vieler Beispiele die lebenspraktische Wirklichkeit einer solchen Pädagogik. Der Auftakt des Mittelstufenorchesters unter der Leitung von Frau Meier und Herrn Tischmeyer sowie die Beiträge der Klassen von Frau George, Frau Grothe und Frau Wickenhäuser zwischen den Vorträgen verdeutlichten durch ihre Lebendigkeit den Sinn eines rhythmisierten Unterrichtes.Da wir zu dieser Tagung nicht nur die Schulleiter der neuen Gemeinschafts-schulen in Baden-Württemberg eingeladen hatten, sondern immer auch die Kollegen aus den nächstgelegenen Waldorfschulen, waren auch 30 Vertreter

anwesende dm-Gründer Götz Werner schlug dazu konkret vor, dass das Mannheimer Institut für Waldorfpädagogik, Inklusion und Interkulturalität inte-ressierten Lehrern von Gemeinschafsschulen Fortbildungen anbieten könne. Der Austausch über pädagogische Ansätze einer ästhetischen Erziehung soll im Jahr 2013 in jedem Fall fortgesetzt werden.Bund der Freien Waldorfschulen e.V. Die derzeit 233 deutschen Waldorfschu-len haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unan-getastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr.

aus den Kollegien der Waldorfschulen unter den 140 Teilnehmern. In der Mittagspause, bei einem von unseren Eltern mit großer Liebe gerich-tetem Buffet konnte man überall angeregte Gespräche beobachten, die über die gemeinsamen Erfahrungen und den unterschiedlichsten Fragen zu einer lebhaften Unterhaltung führten.Diese Gespräche setzten sich in der Kaffeepause am Nachmittag fort, nun be-reichert durch die Erfahrungen so unterschiedlicher Workshops wie „Schauspiel und Kostüm“ mit Helen Heberer und Günther Schreil, Malen und Geographie mit Gunter Keller und Ina Grothe, oder einem Kurs zum Fremdsprachenunter-richt an Waldorfschulen mit Alain Denjean um nur einige Beispiele zu nennen. Im Plenum am Abend zeigte sich in der Rückschau auf den Tag, wie fruchtbar diese Erfahrungen waren und dass sie dem Interesse, welches die Menschen zu dieser Tagung mitgebracht hatten, gerecht geworden waren.Ein schönes Erlebnis am Rande war die vielfache Nachfrage nach Hospitati-onsmöglichkeiten an unserer Schule und manchem jungen Lehrer war anzu-merken, dass die Vorstellung, auch an einer Waldorfschule zu unterrichten, durch die Eindrücke des Tages als erstrebenswertes Ziel in Frage kam.Eine große Rolle spielte bei den Rückblicken auch das Erleben, Gast bei einer Schulgemeinschaft gewesen zu sein, die aus Lehrern, Eltern und Schülern bestand – ein Umstand, der auch an anderen Schulen bei weitem keine Selbstverständlichkeit darzustellen scheint. Für alle Teilnehmer unserer Schule war dies der Moment, sich trotz der immer wieder auftretenden Schwierigkeiten im Schulalltag dieser Gemeinsamkeit bewusst zu werden. Und wer erleben konnte, mit welcher Herzlichkeit die Gäste - von der Begrüßung am Morgen mit Kaffee und Frühstücksbuffet bis zum Abend mit einem letzten Kaffee für die Heimfahrt - durch die Eltern und Schüler der Klassen 3B, 5A, 6A und 7A bewirtet wurden, war mit Stolz auf diese Elternschaft erfüllt.Deutlich wurde ausgesprochen, dass man eine Fortsetzung dieses Austau-sches wünsche und so waren die Teilnehmer dieser Tagung vielleicht Zeugen eines lange vermissten und nun umso herzlicher begonnenen Dialoges der ver-schiedenen Schulformen, denen aber in großer Gemeinsamkeit das Wohl des Kindes in einer atemberaubend schnell sich ändernden Welt am Herzen liegt.

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VorträgeSabine Striebel-Meisenheimer: „Erziehung im Jugendalter“. Offener Elternabend der 9. Klassen im Rahmen der Elternschule.Montag, 14. 1. 2013, 20:00 Uhr im Konferenzraum

Der Therapiekreis stellt sich vor. Offener Elternabend der 1. Klassen im Rahmen der Elternschule.Mittwoch, 16. 1. 2013, 20:00 Uhr im Konferenzraum

Uwe Buermann: “Kindheit zwischen Realität und Virtualität“. Offener Elternabend der 6. Klassen im Rahmen der Elternschule.Dienstag, 22. 1. 2013, 20:00 Uhr in der Aula

Barbara Brunnenkant: „Rubikon“. Offener Elternabend der 3. Klassen im Rahmen der Elternschule.Mittwoch, 30. 1. 2013, 20:00 Uhr im Konferenzraum

Ralf Bilger: „Was verändert sich in den Klassen 9 und 10?“. Offener Elternabend der 8. Klassen im Rahmen der Elternschule.Montag, 4. 2. 2013, 20:00 Uhr im Konferenzraum

Barbara Brunnenkannt: „Zur Vorpubertät – Mitte der Kindheit“. Offener Elternabend der 6. Klassen im Rahmen der Elternschule.Montag, 25. 2. 2013, 20:00 Uhr im Konferenzraum

Wilma Komara: „Veränderungen in der Mittelstufe“. Offener Elternabend der 4. Klassen im Rahmen der Elternschule.Mittwoch, 27. 2. 2013, 20:00 Uhr im Konferenzraum

Donat Südhof und Bernhard Kempf: „Harmonie, Bewegung, Sport, Eurythmie“. Offener Elternabend der 5. Klassen im Rahmen der Elternschule.Dienstag, 12. 3. 2013, 20:00 Uhr im Konferenzraum

Barbara Brunnenkant: „Pubertät II: Eine grandiose Metamorphose“. Offener Elternabend der 7. Klassen im Rahmen der Elternschule.Mittwoch, 13. 3. 2013, 20:00 Uhr im Konferenzraum

Aus der Arbeit des Therapiekreises: „Salutogenese – Ernährung und Kleidung“. Offener Elternabend der 1. Klassen im Rahmen der Elternschule.Dienstag, 19. 3. 2013, 20:00 Uhr im Konferenzraum

Monika Weitze-Schlegel und Irene Groh: „Gedächtnis lernen“. Offener Elternabend der 4. Klassen im Rahmen der Elternschule.Dienstag, 16. 3. 2013, 20:00 Uhr im Konferenzraum

Michel Birnthaler: „Gut geht´s nur gemeinsam!“. Gesamtelternabend im Rahmen des Pädagogischen Wochenendes, auch für Oberstufenschüler.Freitag, 19. 4. 2013, 20:00 Uhr im Konferenzraum

Michel Birnthaler: „Erlebnispädagogik“. Workshop im Rahmen des pädagogischen Wochenendes.Samstag, 20. 4. 2013, 10:00 Uhr – 18:00 Uhr. Treffpunkt Konferenzraum

Kurse Doris Pontow: „Ich habe da eine Frage…“ Mittwochs um 17:30 Uhr - 19:00 Uhr (bei Voranmeldung)

Alexandra Goehler: „Papierarbeiten für den Basar“ Weitere Termine: Dienstags, ab 8. 1. 20:00 Uhr, Buchbinderaum im Werkhaus

Heinke Wickenhäuser: „Biographische Spurensuche“ Kurs im Rahmen der Elternschule ab Mittwoch, 9.1. um 20:00 Uhr im Klassenzimmer der 3b

Ulla Hirtreiter: „Waldorfpuppen herstellen“: Dienstags von 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr im Februar und März

Frau Graziella Delfino: „Rhythmische Einreibungen nach Wegmann/Hauschka“ im Schwesternzimmer, Mittwoch, 20.2.2013, 20.00 Uhr Kurs

Ankündigung zum Elternabend mit Uwe Buermann„Ich weiß was dein Kind fühlt und denkt, Du auch?“ frei nach Mark Zu-ckerberg oder Kindheit und Jugend zwischen Realität und VirtualitätDienstag, 22. Januar 2013, 20.00 Uhr in der AulaDer Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten. Längst wissen Firmen wie Google und Menschen wie Mark Zuckerberg we-sentlich mehr über unsere Kinder als wir Eltern und Lehrer, selbst wenn wir das „Glück“ haben, in der Freundesliste „geaddet“ zu sein. Das soll nicht heißen, das Facebook oder das Internet schlecht sind, nein! Aber was braucht es denn, damit man es gut und sinnvoll nutzen kann? Wissen wir, was wir beachten müssen? Wirklich? Und können wir es unseren Kindern vermitteln und wenn ja ab wann? Diesen und anderen Fragen soll in dem Vortrag ganz lebenspraktisch nachgegangen werden.Uwe Buermann, geb. 1968, Lehrer für Medienkunde an der FWS Westpfalz, Gastdozent an verschiedenen Seminaren und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei IPSUM (Institut für Pädagogik, Sinnes- und Medienökologie) und Autor zahlreicher Fachartikel und Bücher. Siehe auch www.erziehung-zur-medienkompetenz.de

Elternschule

Am 09. Dezember 2012 konnten wir auf 34 Jahre Naturata zurückblicken. Eine lange und schöne Zeit, in der wir vieles geleistet haben! Doch alles hat auch seine Zeit und einmal ein Ende. So ist es jetzt mit unserer/Ihrer Naturata. Leider ist es uns trotz intensivsten Bemühungen nicht gelungen, geeignete Verantwortung übernehmen wollende Nachfolger für unser aus Altersgrün-den am 31.01.2013 ausscheidendes Geschäftsführer-Ehepaar zu finden.Aus diesem Grund wurde von den Gesellschaftern beschlossen, den Ge-schäftsbetrieb einzustellen und die Firma aufzulösen. Deshalb werden wir im Januar 2013 eine große Ausverkaufsaktion mit stark reduzierten Preisen durchführen, wozu wir Sie herzlich einladen.

Bitte nutzen Sie diese Gelegenheit, noch etwas für Ihren Vorrat zu tun und helfen Sie uns gleichzeitig, die Restbestände sinnvoll unterzubringen.Ob es ab Februar 2013 unter neuer Leitung und mit neuem Namen weiter-gehen wird,wissen wir heute noch nicht.

Ein kurzfristig aufgetauchter Investor ist zur Zeit am planen, rechnen und überlegen, ob sich eine Neubelebung des Gebäudes mit neuem Konzept für die Zukunft als tragfähig erweist. Sollte es dazu kommen, würden wir uns sehr darüber freuen, weil Sie dann weiterhin Ihre gewohnten Demeter Lebensmittel im vertrauten Gebäude einkaufen könnten.

Für Ihre langjährige Treue und Unterstützung bedanken wir uns recht herzlich. Hans Jürgen und Roswitha Reichert

- 34 Jahre Naturata -Eine Initiative von Eltern, Lehrern und Freunden

der Mannheimer Waldorfschulbewegung

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20 03/12 Kiesteichente

Das neue Programmheft der FreiZeitSchule für den Sommer 2013 erscheint am Dienstag, den 8. Januar 2013Und ab dann nehmen wir Anmeldungen für das neue Semester entgegen.

Neuigkeiten im Sommersemester:Matthias Rüschhoff wird den „Werkstatt-Tag“ übernehmen. Eva Jonas wird ihr früheres Angebot „Filzen“ und „Traditionelle Korbflechterei“ wieder aufnehmen! Claus Rosenfelder bietet unter dem Titel „Alles scharf! – Messer und andere Werkzeuge schleifen und abziehen“ einen Werkstatt-Samstag an, zu dem Sie Ihre Messer und andere stumpf gewordenen Werkzeuge mitbringen können und das Schärfen und Schleifen lernen werden. In „Familienbande“ können Erwachsene und Kinder gemeinsam mit Antje Altehoefer Kopfskulpturen (Büsten) aus Ton modellieren. Ab Mai dann geht unsere Reihe „KunstSommerKunst“ in die 8. Runde. Christine Proske ergänzt das bisherige Angebot in den Pfingstferien um einen Zeichensamstag „Die Kunst der Zeichnung – für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren“!

Was den Seminarbereich betrifft, so bietet Walter Seyffer einen Gespräch-sabend und ein sich anschließendes Seminar zum Thema „Biographie-Arbeit“ an. Barbara Brunnenkant lädt in diesem Semester wieder zu ihren Betrachtungen der christlichen Jahresfeste Ostern, Pfingsten und Johanni ein.Lutz Atteln hat zwei neue Kurzreihen im Angebot: „Der „Volkspädagogische Impuls“ von Rudolf Steiner“ und „Von Ralph Waldo Emerson zur „Philosophie der Freiheit“ von Rudolf Steiner“.

Was die Elternbildung betrifft so freuen wir uns sehr darüber, dass Angelika Schmucker den Kurs „Im ersten Lebensjahr“ wieder aufnimmt. Ein ganz besonderes Angebot in diesem Sommer sind die beiden Wochenen-kurse von Ingrid Weidenfeld „Handgestenspiele und Reigen von Wilma Ellersiek“. Irene Roschach wird am 9.3.2013 zum 10. Mal die „Weiterbildung Waldorf-Ta-gesmutter/Tagesvater“ starten. Auf dieses kleine Jubiläum sind wir stolz und hoffen auf einen weiterhin guten Verlauf!

Für unsere Kurs- und Seminarbesucherinnen und -besucher bietet unsere Teestube im Rahmen der Bewirtungszeiten kalte und warme Speisen und Ge-tränke, Snacks und Kuchen an. Die Teestube wird in diesem Sommersemester von Bilder geschmückt sein, die in den Mittwochs- und Donnerstags-Malkursen von Heike Wiggers entstanden sind. Auf Ihren Besuch freut sich Elke Schäfer.

Weitere Informationen über unsere Kurse und Anmeldung: FreiZeitSchule, Neckarauer Waldweg 145, 68199 MannheimTel. (0621) 856766Email:[email protected]

Geschenkt!Gerne stellen wir Ihnen einen Geschenk-Gutschein für ein ganz persönliches Weihnachtsgeschenk aus! Sie buchen und bezahlen einen Platz in einem Kurs der Frei-ZeitSchule.Bei Nichtgefallen kann die beschenkte Person den Kursplatz tauschen, vorausgesetzt,in dem neu gewählten Kurs ist noch ein Platz frei!

Der Hort der FreiZeitSchule vergrößert sich räumlich

Es ist endlich so weit, der Hort der FreiZeitSchule belebt nun das neue Horthaus, das an die B-Wiese der Freien Waldorfschule und dem Gartenbau-gelände anschließt.Zuerst wurde die ehemalige Wohnung der Familie Weis, den gruppenpädago-gischen Bedürfnissen des Hortes gerecht, umgebaut.Der Helfertag Ende Juni 2012 bildete den Beginn der Umzugsaktivitäten. Mit tatkräftiger Unterstützung von Eltern, Praktikanten und Hortkollegen wurde die Erdgeschosswohnung tapeziert und gestrichen. Im Garten wurde gearbeitet, die Metallrutsche des Spielturmes mit Hebevorrichtungen an den vorgesehenen Platz transportiert und der Hortzaun in Richtung Werkhof wurde begonnen.Martina Haaf gab den neuen Horträumen durch bewegte Lasurtechnik die gewünschte wohlfühl Umgebung. Die verschiedenen Farbschichten erzeugen Räumlichkeit, die Kinder erleben die Wände weniger als harte Begrenzungen. Neue Lampen erhellen die Räume. Helmut Pfeiffer hat die Ranzenfächer und Tische für seine Gruppe selbst aus Holz angefertigt. Eine neue Nach-barschaftspflege mit Herrn Schreil beginnt. In der ersten Woche nach den Sommerferien richtet Helmut Pfeiffer eifrig seine Gruppe ein. Die Kinder der dritten und vierten Klasse ziehen in vertraute Räume ein, da die Raumauftei-lung der Erdgeschosswohnung vom gelben Horthaus identisch mit denen der neuen Horträumen ist. Ein Klavier begrüßt die Kinder im Gruppenraum. Die Funktionalität der Räume ist mit individueller Gestaltung beseelt. Ein Hochbett für das Geschichtenzim-mer ist in Planung.Der dazugehörige Garten wird als Spiel- und Nutzgarten vom Hortteam neu gestaltet. Er ist in Planung.Dionis kam zum rechten Zeitpunkt, um durch seinen Einsatz das Grundstück zu umzäumen.Die Gruppe beginnt sich im neuen Horthaus einzuleben, doch sie fühlt sich noch einsam so alleine im großen Haus.Die Freude ist riesig, wenn das ganze Haus mit Kindern belebt sein wird.Die Nicht-Mannheimer Hortgruppe, die bisher in den Räumen der FreiZeit-Schule untergebracht ist, steht in den Startlöchern zum Umzug ins neue Horthaus. Die Umzugskisten von Herrn Schreil im ersten Stock zierten das Treppenhaus. In den Herbstferien wurde dann wirklich die erste Etage frei. Die Wohnung der ersten Etage wird daher momentan hortgerecht umgebaut. Das Foto zeigt den Beginn der Durchbrucharbeiten.Die Dachwohnung erhält jetzt ihren neuen Farbstrich. Mitte November soll planmäßig die Feuertreppe für das Dachgeschoss geliefert und installiert werden.

Die Kinder freuen sich näher an der Freien Waldorfschule und am gelben Horthaus zu sein. Wir rücken alle näher zusammen. Die Gruppe von Lutz Atteln mit den Kindern ab der fünften Klasse bleibt wei-terhin in der FreiZeitSchule neben der Teestube bestehen. Diese Hortgruppe bildet räumlich gesehen den Anker zur FreiZeitSchule.Es steht viel Arbeit vor uns, lasst uns unsere Ideen verwirklichen.Anja Drescher

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Anzeigen / Termine

2103/12 Kiesteichente

In der FreiZeitSchule gibt´s noch freie Plätze:Mal-Experimente I I I mit Heike Wiggersab 9.1.13 (4x)

Ein Schachbrett furnieren mitAndreas Schlage-Seydlitz 11. und 12.1.13

Malwochenende für jedermann und jedefrau, die Leinwand gerne etwas größer!11. und 12.1.13

Vater und Sohn i. d. SchmiedeAbraham WeisZusatztermin: 12. und 13.1.13

Betrachtung zu EpiphaniasBarbara Brunnenkant14.1.13

Angelika Schmuckererzählt Mittwochsmärchen 16.1.13

Vernissage der Ausstellung„Der Montagskurs stellt sich vor“17.1.2013 Die Ausstellung ist in der Zeit 3.12.2012 bis 4.3.2013im Foyer und in der Teestube der FreiZeitSchule zu besichtigen

Kopf- und Porträtzeichnen mitChristine Proske19.1.13

Konzert mit Duo Profundo20.1.13

Fortbildung mit Irene Roschach für Tageselternund Eltern: Wie können wir unsere Wahrnehmung schulen? ab 22.1.13 (2x)

Von Himmelskräften auf ErdenVertiefungsabend über die irdische und kosmische Ernährung mit Christine Lenz-Stöger25.1.13

Puppenbühne Kalyptra zeigt:Hans im Glück25. und 26.1.13

Aktzeichnen mit Christine Proske26.1.13

Aus Spaß an der Farbe –Kunst und Spiel mit Heike Wiggers26.1.13

Steingeflüster – Skulpturen aus Speckstein und Alabaster. Ein Wochenende für Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachsene mit Ingmar de Jongste26. und 27.1.13

Angelika Schmuckererzählt Mittwochsmärchen 6.2.13

Faschingsfest für die ganze Familie7.2.13

Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit:FreiZeitSchule, Neckarauer Waldweg 145, 68 199 MannheimTel. (0621) 856766Email:[email protected], Internet: www.freizeitschule.de

Der Verein für lebensnahes Lernen plant ein Projekt für schulmüde Kinder Leitgedanke:Die Achtung vor dem individuellen Wesen des Menschen, seiner Gleichwür-digkeit und die Überzeugung, dass jeder Mensch schöpferische Gestal-tungskräfte in sich trägt, die Entfaltung in Freiheit brauchen, sind Grundma-xime unseres Handelns.

Zielgruppe:Das Angebot soll sich an Kinder ab 9 Jahren, Jugendliche und junge Erwachsene richten, die schulmüde sind, die Schule verweigern oder von der Schule ausgeschlossen wurden.

Ziel:Ziel unserer Arbeit ist es, Kindern und Jugendlichen einen Ort zu schaffen, an dem sie sich angenommen und geborgen fühlen. Indem man den Kin-dern und Jugendlichen eine Auszeit aus ihrer Konflikt beladenen Situation ermöglicht, werden neue Bedingungen geschaffen, die Entwicklung Raum geben.Den Kindern und Jugendlichen sollen im Zusammenleben und in der ge-meinsamen Arbeit Selbstwirksamkeitserlebnisse ermöglicht werden, damit sie die Sinnhaftigkeit ihres Daseins und Tuns erfahren können, ihre Fähig-keiten entdecken und die ihnen gemäße Lebensperspektive entwickeln.

Hierfür suchen wir ein Haus mit großem Außengelände eventuell einen Bauernhof, eine Schreinerei oder ähnliches, stadtnah oder ländlich. Alle Informationen bitte entweder telefonisch: Gabriele Pohl: 06218425545 oder per Mail an [email protected]

Herzliche Einladung zum Informationsabend für Eltern und Interessierte in der Hans Müller-Wiedemann Schule (Schule für Geistigbehinderte)

am Dienstag, den 26. Februar 2013, 20.00 UhrDas Kollegium der Hans Müller-Wiedemann Schule möchte Ihnen auch in diesem Jahr wieder das Angebot machen, sich über unser waldorfpädago-gisches Konzept informieren zu lassen. Auch wenn wir nominell Schule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche sind und nach dem entsprechen-den Bildungsplan arbeiten, haben wir ein eigenes Schulprofil: Bildungsorientierung, Künstlerisches Arbeiten, Epochenunterricht, Zu-sammenarbeit mit den anderen waldorfpädagogischen Einrichtungen und heilpädagogischen Fachleuten in Mannheim und Umgebung u.a.m. gehören dazu und sollen dargestellt werden.

Selbstverständlich wird auch ausreichend Zeit für Ihre Fragen sein.Der Aufnahmekreis der Hans Müller-Wiedemann Schule

Kiesteichweg 14, 68199 Mannheim, Tel. 0621 80 39 777 Fax 0621 84 15 539, www.wiedemann-schule.de,[email protected]

Papierkurs Papierarbeiten für den Basar

Termine: jeweils Dienstags von 8.00 Uhr bis 10.00 Uhr8./15./ 22. und 29. Januar 2013.

mit Alexandra Göhler (Handarbeitslehrerin)Im ersten Kurs hatten wir soviel Freude an der gemeinsamen Arbeit, dass wir weitere Termine beschlossen haben. (siehe auch Heft der Elternschule)

Wer mitmachen möchte, melde sich bitte im Schulbüro an:Tel.: 0621 / 1286100, Fax: 0621 / 12861021, E-Mail : [email protected]

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22 04/12 Kiesteichente

NATURATA GmbH · Naturkost und Naturwaren · Demeter Aktiv PartnerAnthroposophische Buchhandlung · Seit 34 Jahren im Dienst für Mensch und Erde

Bitte bestellen Sie Ihre Backwaren für die Feiertage rechtzeitig vor.

Geänderte Öffnungszeiten an Weihnachten und Silvester.Samstag, 22.12.2012 von 8.00 bis 18.30 Uhr offen.Montag, 24.12.2012 (Heiligabend) geschlossen.Am 27.12., 28.12, 29.12.2012 normal geöffnetMontag, 31.12.2012 Silvester) von 8.00 bis 12.00 Uhr offen.Mittwoch, 02.01.2013 wegen Inventur geschlossen..

Ab 03.01.2013 großer Räumungsverkauf.

Wir bedanken uns bei allen Kunden und Freunden für das uns in diesem Jahr entgegengebrachte Vertrauen und wünschen ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für das Neue Jahr.

Normale Öffnungszeiten (noch bis 31.12.2012) Mo.,Die.,Do.,Fr. 8.00 bis 18.30h durchgehend Mi. u. Sa. 8.00 bis 14.00h

Naturata GmbH, Wilhelm-Wundt-Straße 65, 68199 MannheimTel.: 0621-857841, Fax: 0621-851672, E-Mail: [email protected]

ANZEIGEN

Wir suchen ab 1.12.2012

eine Waldorferzieherin in Vollzeit

Wir haben drei Kindergartengruppen, sowie eine Krip-pengruppe. Ein großes, aufgeschlossenes Team freut sich auf Ihre Bewerbung.

Bewerbungsunterlagen bitte an:Waldorfkindergarten Vogelstang e.V., Fr. Hess, Rudolstadter Weg 18-2068309 Mannheim, Tel.:0621/ 706489email: [email protected], internet: www.waldorfkika-ma.de

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2304/12 Kiesteichente

KLEINANZEIGEN

Wir suchen gebrauchte Babyausstattung für unsernächstes Enkelkind.Über Angebote freuen wir uns unter der Telefonnummer:0621-816599Vielen Dank! E. und J. Weidenbusch____________________________________________Suche private Übernachtungsmöglichkeit ab Januarab 2013 für die Wochenenden:18.1.-20.1, 15.2.-17.2.,15.3.-17.3., 12.4.-14.4., 10.5.-12.5., 14.6.-16.6, 17.7.-21.7., 13.9.-15.9., 9.10.-13.10.,15.11.-17.11., 13.12.-15.12.am besten in oder um Seckingen. Gerne Zimmer mitKochnische und Bad oder Ähnliches. Mache eine Ausbidungzur Biographiearbeiterin an der freien Hochschule,die im Märchenhaus Seckingen statt findet.Freue mich über alle Hinweise: Beatrice Roth 015256191316 oder [email protected] Herbstgrüße vom BodenseeBeatrice Roth____________________________________________Wir suchen nette Nachbarn und haben einBaugrundstück in Schulnähe zu verkaufenMA-Neckarau, Angelstrasse 68225 qm, 110.000,-- Euro provisionsfreiRuhige Lage in gewachsenem Wohngebiet, guteVerkehrsanbindung,Geschäfte in FußnäheBei Interesse bitte melden unter Telefon: 0176-26554109.____________________________________________Wir suchen Miterwerber und -bewohnerfür ein Mehrfamilienhaus in Alt-Neckarau In dem Objektließen sich zwei große Wohnungen mit 110m² und155m² schaffen. Der Quadratmeterpreis betrüge lautSchätzung des Gutachters nach Kernsanierung ca2000€/m².Der Altbau verfügt über einen nach Süden hin ausge-richteten,großen Garten.Das Reihenmittelhaus hat nach vorn einen weiten Blickin eine abzweigende Straße.Bei Interesse bitte eilig melden unter [email protected].___________________________________________Waldorflehrerin sucht Wohnungab März 2013 eine 2 ½ - 3 ZKBMit Balkon oder Garten in SchulnäheTel.: 0160 973 682 59 oder auch gerne über das Schulbüro

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INHALTnächsterRedaktionsschluss18.02.2013Erscheinungstermin18.03.2013

Veranstaltungskalender Januar 2012 - März 2013 Näheres unter www.waldorfschule-mannheim.de

WeihnachtsferienFaschingsferienOsterferienKollegiumsarbeitbewegl. FerientagePfingstferienSommerferien

Ferienplan

Fr., 25.01.13Mi., 20.02.13Fr., 15.03.13Mi., 24.04.13Mi., 15.05.13Fr., 21.06.13Fr., 19.07.13

letzterSchultag

ersterSchultag

TermineElternrat

19.12.201208.02.201321.03.201322.03.201308.05.201317.05.201324.07.2013

Mi.Fr. Do. Fr.Mi. Fr. Mi.

07.01.201318.02.201308.04.2013

13.05.201303.06.201309.09.2013

Mo. Mo. Mo.

Mo. Mo. Mo.

impressum:Herausgeber:Freie Waldorfschule MannheimWaldorfschulverein e.V.Neckarauer Waldweg 13168199 Mannheimwww.waldorfschule-mannheim.deTel. 06 21 / 12 86 10 - 0Fax 0621 / 12 86 10 - 21

bankverbindung:Stadtsparkasse RNNMannheim-Neckarau(BLZ 67 050 505)Konto 30 156 188

grafik und satz:Ralf Mager, Mannheimwww.ralfmager.deillustrationen (S. 3, 20, 22, 23):Carola Sickmüller

druck:Müller-Druck GmbH & Co.,www.muellerdruck-ma.degedruckt auf Recyclingpapieraus 100% Altpapier,Auflage 2600 Ex.

redaktion:Sebastian Berg0621 - 12 86 10 - 12Johannes Bleckmann0621 - 9 780 474Stephanie Fabian Tel. 0171 - 9 377 71 2 Ralf MagerTel. 0621 - 40 36 23Sabine Wehner-FischerTel. 0621 - 79 24 03

e-mail:[email protected]

info:Die “Kiesteichente” veröffentlichtnur namentlich gekennzeichnete Texte, für die deren Autoren die alleinige Ver-antwortung tragen. Darüberhinaus behält sich die Redaktion vor, Artikel in Absprache mit den Autoren zu kürzen und zu redigieren.wichtig: Bitte Beiträge senden an:[email protected] oder auf CD ROM im Schulbüro abgeben.

schreib doch mal `was: die Redaktion der Kiesteichente arbeitet ausschließlich ehrenamtlich. Die Zeitung lebt von ihren/euren Beiträgen.

kontakt:telefonisch oder per E-Mail:siehe oben unter Redaktion

Herzliche GrüßeDie Redaktion

04/12 Kiesteichente

JANUAR

MÄRZ

Dreikönigspiel in der Aula, Donnerstag, 10. 1., 8:00 Uhr und 10:00 Uhr(Schüleraufführung)Dreikönigspiel in der Aula, Sonntag, 13. 01. 2013, 17:00 Uhr (öffentliche Aufführung)Basarnachbesprechung in der Schulküche, Dienstag, 15. 1., 19:30 UhrPräsentationen der Jahresarbeiten der 12 A, in der AulaFreitag, 18. 01., 16:00 Uhr – ca. 20:00 Uhr und Samstag, 19. 01., 10:00 Uhr – ca. 17:00 UhrPräsentationen der Jahresarbeiten der 12 B in der AulaFreitag, 25. 01., 16:00 Uhr – ca. 20:00 Uhr und Samstag, 26. 01., 10:00 Uhr – ca. 17:00 UhrMonatsfeier, Freitag, 08. 02. 2013, 09:00 und 11:00 UhrKlassenspiel der 8A, Freitag, 01. 03. / Samstag, 02. 03. 2013

Mitgliederversammlung des Schulvereins im Konferenzraum der SchuleFreitag, 8. 3., 20:00 UhrFortbildung: „Wirksame Prävention gegen Missbrauch“ im Konferenzraum Samstag, 9. 3., 10:00 Uhr – 16:00 UhrKonzert des Sinfonieorchesters der Freien Waldorfschule Mannheim in der Matthäuskirche in Mannheim-Neckarau, Samstag, 16. 03. 2013, 19:30 Uhr

Konzertmatinée des Sinfonieorchesters der Freien Waldorfschule Mannheim in der Aula der SchuleSonntag, 17. 03. 2013, 11:00 Uhr

VORSCHAU:Gesamtelternabend/pädagogisches Wochenende „Gut geht´s nur gemeinsam“, Vortrag von Michael Birnthaler / EOS im Konferenzraum, Oberstufen-schüler sind herzlich willkommen! Freitag, 19. 4., 20:00 Uhr

Erlebnispädagogik – Seminar zur Ausbildung von Teamfähigkeit und GemeinschaftsgefühlTreffpunkt Konferenzraum, Samstag, 20. 4., 10:00 Uhr – 18:00 Uhr

- Änderungen vorbehalten -