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SCHUMANN FESTIVAL 8. - 12. Juni 2010 Robert Schumann zum 200. Geburtstag ROBERT SCHUMANN (1810 - 1856) 1810 Am 8. Juni kommt Robert Schumann als jüngstes von fünf Kindern des Buchhändlers und Verlegers August Schumann in Zwickau/Sachsen zur Welt; er erhält ab dem siebten Lebensjahr eine musikalische Aus- bildung (Klavier); ist Schüler des Zwickauer Lyzeums. 1825 - 1836 Tod der Schwester Emilie (Selbstmord 1825), Tod des Vaters 1826; 1828 Begegnung mit der elfjährigen Pianistin Clara Wieck im Hause seines Klavierlehrers Friedrich Wieck in Leipzig; ab 1829 zwei Semes- ter Jurastudium in Leipzig und Heidelberg; Abbruch der Klavieraus- bildung wegen Fingerlähmung, danach Kompositionsstudium und Tätigkeit als Musikschriftsteller; wahrscheinlich Syphilisinfektion 1831; Tod des Bruders Julius 1833; schwere Depressionen; 1834 Mitbe- gründer der Neuen Zeitschrift für Musik, bis 1844 leitender Redak- teur; Verlobung mit Ernestine von Fricken; ab 1835 Briefwechsel mit Clara Wieck; 1836 Tod der Mutter; Bruch mit Wieck; Begegnung mit Frédéric Chopin. 1837 - 1849 1837 Verlobung mit Clara Wieck; 1838/1839 Aufenthalt in Wien; 1839 Antrag an das Gericht auf Erteilung des Ehekonsens, da Friedrich Wieck die Zustimmung verweigert; Tod des Bruders Eduard; 1840 ge- richtliche Zustimmung und Heirat mit Clara Wieck, der Ehe entstam- men in den Folgejahren acht Kinder; Ehrendoktorat der Universität Jena; Begegnung mit Franz Liszt; ab 1843 Klavier- und Kompositions- lehrer am von Mendelssohn-Bartholdy gegründeten Konservatorium in Leipzig; 1844 Umzug nach Dresden, dort Chorleiter. 1850 - 1856 1850 Umzug nach Düsseldorf, dort städtischer Musikdirektor; 1852/1853 öffentliche Anfeindungen und Intrigen; Rücktritt von der Position in Düsseldorf; Freundschaft mit Johannes Brahms; 1854 Ausbruch der Gemütskrankheit (Depressionen, Halluzinationen); Selbstmordversuch; Aufnahme in die Heilanstalt Endenich bei Bonn; Tod am 29. Juli 1856 in der Heilanstalt Endenich; Clara Schumann stirbt 1896 (40 Jahre später).

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SchumannFeStival

8. - 12. Juni 2010

Robert Schumann zum 200. Geburtstag

ROBERT SCHUMANN (1810 - 1856)

1810Am 8. Juni kommt Robert Schumann als jüngstes von fünf Kindern des Buchhändlers und Verlegers August Schumann in Zwickau/Sachsen zur Welt; er erhält ab dem siebten Lebensjahr eine musikalische Aus-bildung (Klavier); ist Schüler des Zwickauer Lyzeums.

1825 - 1836Tod der Schwester Emilie (Selbstmord 1825), Tod des Vaters 1826; 1828 Begegnung mit der elfjährigen Pianistin Clara Wieck im Hause seines Klavierlehrers Friedrich Wieck in Leipzig; ab 1829 zwei Semes-ter Jurastudium in Leipzig und Heidelberg; Abbruch der Klavieraus-bildung wegen Fingerlähmung, danach Kompositionsstudium und Tätigkeit als Musikschriftsteller; wahrscheinlich Syphilisinfektion 1831; Tod des Bruders Julius 1833; schwere Depressionen; 1834 Mitbe-gründer der Neuen Zeitschrift für Musik, bis 1844 leitender Redak-teur; Verlobung mit Ernestine von Fricken; ab 1835 Briefwechsel mit Clara Wieck; 1836 Tod der Mutter; Bruch mit Wieck; Begegnung mit Frédéric Chopin.

1837 - 18491837 Verlobung mit Clara Wieck; 1838/1839 Aufenthalt in Wien; 1839 Antrag an das Gericht auf Erteilung des Ehekonsens, da Friedrich Wieck die Zustimmung verweigert; Tod des Bruders Eduard; 1840 ge-richtliche Zustimmung und Heirat mit Clara Wieck, der Ehe entstam-men in den Folgejahren acht Kinder; Ehrendoktorat der Universität Jena; Begegnung mit Franz Liszt; ab 1843 Klavier- und Kompositions-lehrer am von Mendelssohn-Bartholdy gegründeten Konservatorium in Leipzig; 1844 Umzug nach Dresden, dort Chorleiter.

1850 - 18561850 Umzug nach Düsseldorf, dort städtischer Musikdirektor; 1852/1853 öffentliche Anfeindungen und Intrigen; Rücktritt von der Position in Düsseldorf; Freundschaft mit Johannes Brahms; 1854 Ausbruch der Gemütskrankheit (Depressionen, Halluzinationen); Selbstmordversuch; Aufnahme in die Heilanstalt Endenich bei Bonn; Tod am 29. Juli 1856 in der Heilanstalt Endenich; Clara Schumann stirbt 1896 (40 Jahre später).

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FESTIVALKALENDER

Schumann Festival 8. - 12. Juni 2010

Di | 08.06. Oleg Maisenberg Klavierrecital R. Schumann

Mi | 09.06. Mikhail & Sonya Ovrutsky Duo Violine - Klavier L. v. Beethoven, R. Schumann, R. Strauss

Do | 10.06. Boulanger Trio Klaviertrio A.Dvorák,L.Boulanger,R.Schumann

Fr | 11.06. Faust Quartett Streichquartett F. Schubert, G. Mahler, R. Schumann

Sa | 12.06. Olga Scheps Klavierrecital W. A. Mozart, R. Schumann, F. Chopin

LIEBE MUSIKFREUNDE!

Mit dem kleinen Kammermusikfestival vom 8. bis 12. Juni 2010 – Abschluss und Höhepunkt unseres vorangehenden Kammermusikzyklus „Romantische Klangwelten“ – würdigen wir den 200. Geburtstag am 8. Juni von Robert Schumann, einem der berühmtesten Komponisten der romantischen Musik des 19. Jahrhunderts.

Schumann komponierte etwa 600 Werke, besonders in den Klavier-werken fand Schumann zu höchsten Meisterleistungen, die eine neue Entwicklung nach Beethoven und Schubert darstellen. Seine bis 1839 entstandenen Kompositionen schrieb er fast ausschließlich für Klavier.

Wo Schumann sich eigene Formen schafft, wie in seinen frühen Werken, zeigt er subtilsten Formsinn von äußerster Originalität; er war unter den großen Komponisten derjenige, der „musikalisch den Gestus des sich Erinnerns, nach rückwärts Schauens und Hörens entdeckte, dabei ein Meister des kleinsten Überganges“ (Theodor W. Adorno).

Sein sinfonisches Schaffen war im 19. Jahrhundert heftig umstritten. Dazu die „Erklärung“ Gustav Mahlers: „Unter dem ganzen Heere der Nachbeter, die sich bis heute nicht entblöden, Schumann von oben herab zu behandeln und zu belächeln, hat Richard Wagners Irrtum und heftige Parteilichkeit bedauerlichen Schaden angerichtet.“

Heute zählen seine Sinfonien, Konzerte, Klavier- und Kammermusik-werke unbestritten zu den herausragenden Kompositionen der Musikwelt.

Ich wünsche Ihnen mit den Meisterwerken der Klavier- und Kammer-musik von Robert Schumann in der Interpretation herausragender Künstlerpersönlichkeiten angenehme Stunden, ganz im Sinne des Aphorismus von Robert Schumann:

„Licht senden in die Tiefe des menschlichen Herzens – des Künstlers Beruf.“

Dr. Bernd LangeGeschäftsführerMozarteum Kultur GmbH

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„Fantasie und Poesie – das sind für mich die wichtigsten musikalischen Eigenschaften.“ Oleg Maisenberg, geboren in Odessa, wurde im Altervon fünf Jahren zunächst von seiner Mutter unterrichtet. Später setzteer seine Ausbildung an der Zentralen Musikschule Kishinev und am Gnessin-Institut in Moskau bei Alexander Jocheles fort. 1967 erhieltOleg Maisenberg den 2. Preis beim „Internationalen Schubert-Wett-bewerb” in Wien; im selben Jahr gewann er in Wien den Wettbewerb „Musik des 20. Jahrhunderts”. Seit 1981 lebt Oleg Maisenberg in Wien. Der Künstler gibt weltweit Solorecitals und konzertiert gleichsam als Solist mit bedeutenden Orchestern unserer Zeit, darunter mit dem Philadelphia und dem London Symphony Orchestra, den Berliner Philharmonikern und dem Tschaikowski Symphonieorchester Moskau unter namhaften Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Zubin Mehta und vielen weiteren. Auch der Kammermusik ist Oleg Maisenberg zugeneigt: zu seinen Kammermusikpartnern zählen u. a. das Chamber Orchestra of Europe und die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. Oleg Maisenberg ist gerngesehener Gast bei allen renommierten internationalen Festivals, er fungiert als Juror bei großen internationalen Wettbewerben, gibt weltweit Meisterkurse und hat seit 1998 an der Musikuniversität Wien eine Professur für das Konzertfach Klavier inne.

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Dienstag | 8. Juni 2010 | 19.30 UhrSolitär | Universität Mozarteum

OLEG MAISENBERGKlavierrecital

ROBERT SCHUMANN Arabeske C-Dur, op. 18 1838–39Kreisleriana, op. 16 1838

- Pause -

ROBERT SCHUMANNCarnaval, op. 9 1834 –35

* Entstehungszeit der Komposition

*

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1. Äußerst bewegt2. Sehr innig und nicht zu rasch3. Sehr aufgeregt4. Sehr langsam

1. Préambule 11. Chiarina2. Pierrot 12. Chopin3. Arlequin 13. Estrella4. Valse noble 14. Reconnaissance5. Eusebius 15. Pantalon et Colombine6. Florestan 16. Valse allemande7. Coquette 17. Intermezzo: Paganini8. Réplique (Sphinxes) 18. Aveu9. Papillons 19. Promenade10. ASCH-SCHA 20. Pause(Lettres dansantes) 21. Marche des „Davidsbündler“ contre les Philistins

Die späten 30er Jahre (des 19. Jahrhunderts) waren für Schumann eine schwierige Zeit. Auf Anraten Clara Wiecks versuchte Schumann das Büro seiner „Neuen Zeitschrift für Musik“ nach Wien zu verlegen, was aber am Widerstand der Administrationen scheiterte.Währenddessen litt Schumann unter der vehementen Ablehnung des Vaters seiner geliebten Clara, der in ihm keinen geeigneten Mann für seine Tochter sah. Nach Schumanns Rückkehr aus Wien und nach zwei Versöhnungsversuchen mit dem Vater beschritt das Paar den Rechtsweg. Das Gericht erteilte schließlich die Heirats-erlaubnis, und die Hochzeit fand am 12. September 1840 statt. Die „Arabeske“ op. 18 entstand während Schumanns Aufenthalt in Wien, der vom Oktober 1838 bis April 1839 dauerte. Diesem verhältnismäßig kurzem Einzelstück liegt eine klar gegliederte Rondo-form zugrunde und soll nach Schumanns Anweisungen „Leicht und zart“ vorgetragen werden. Ursprünglich ist die „Arabeske“ ein Rankenornament, das aus der islamischen Kunst stammt und aus ineinander verschlungenen Linien besteht. Sie kam über die maurische Kunst im 16. Jahrhundert nach Europa und fand als Muster in Stuck, Buchmalerei und als Stoffmuster Verwendung. Der deutsche Philosoph Friedrich Schlegel (1772 - 1829) übertrug als erster den Begriff „Arabeske“ auf die Literatur. Nach ihm gilt die „Arabeske“ als romantisch-poetische Gattung, als älteste und ursprünglichste Form der menschlichen Fantasie. Schumanns Verdienst ist die Übertragung des Begriffs „Arabeske“ auf die Musik. Seither gilt die „Arabeske“ als ein in freiem Linienspiel gestaltetes Charakterstück, meist für Klavier.

Kreisleriana, op. 16

ROBERT SCHUMANN (1810 - 1856)

Arabeske C-Dur, op. 18

Jahren 1814 / 1815 dreizehn Erzählungen der „Kreisleriana“, worin erdie Figur des Kapellmeisters erstmals einsetzte. Berühmt wurdedie fiktive Gestalt des Kapellmeisters durch Hoffmanns Roman„Die Lebens - Ansichten des Katers Murr“, den er in den Jahren1818 bis 1821 verfasste. In seinem Klavierzyklus „Kreisleriana“ hatSchumann, als begeisterter Hoffmann-Leser, den Werktitel aus denErzählungen übernommen und den eigenwilligen Charakter der Ge-stalt des Kapellmeisters in Form eines musikalischen Psychogrammsdargestellt. Es wäre jedoch eine stereotype Werkauffassung allein das Charakterporträt des Hoffmannschen Kapellmeisters in Schumanns„Kreisleriana“ zu suchen. Offensichtlich erkannte Schumann gewisseParallelen zwischen seiner eigenen Gefühlswelt und der von Johannes Kreisler. Vielleicht liegt dem Klavierzyklus ein Seelenporträtdes Komponisten zugrunde. In diesem Fall würde der Name des Kapellmeisters ein zweitesMal als PseudonymVerwendung finden,diesmal von Schumann. Einen Hinweis darauf gibt Schumann selbst: „ … Meine Kreisleriana spiele manchmal !“ schrieb er an Clara: „Eine recht ordentlich wilde Liebe liegt darin in einigen Sätzen, und Dein Leben und meines und manche Deiner Blicke“.

Carnaval, op. 9

5. Sehr lebhaft6. Sehr langsam7. Sehr rasch8. Schnell und spielend

Der Werktitel des 1838 entstandenen und Frédéric Chopin ge-widmeten Klavierzyklus „Kreisleriana“ bezieht sich auf eine aus derPhantasie E. T. A. Hoffmanns entsprungenen Gestalt: den Kapell-meister Johannes Kreisler. Diesen Namen hat E. T. A. Hoffmann seit1809 als Pseudonym für seine in der „Leipziger Allgemeinen Zeitung“veröffentlichten musikalischen Rezensionen verwendet. Im Rahmender „Fantasiestücke in Callots Manier“ schrieb Hoffmann in den

Der Klavierzyklus „Carnaval“ entstand in den Jahren 1834 bis 1835 und besteht aus 21 unterschiedlichen Tanz- bzw. Charakterstücken, die zum Teil musikalische Porträts von Personen sind, die Einflussauf Schumanns Leben und Gefühlswelt ausübten. Durch das bunte Karnevaltreiben verbergen sich einige dieser Personen

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hinter Masken und sind im Hinblick auf ihre Decknamen nicht sofort identifizierbar. So verbirgt sich hinter der Maske des„Pierrot“ (Nr. 2) der schwermütige „Eusebius“ (Nr. 5) und hinter „Arlequin“ (Nr. 3) der forsche „Florestan“ (Nr. 6). In „Chiarina“ (Nr. 11) porträtiert Schumann mit eindrucksvoller Leidenschaft diejunge Clara Wieck, die damals erst 15 Jahre alt war. Schließlich versteckt sich hinter dem Pseudonym „Estrella“ (Nr. 13) Schumanns erste Verlobte Ernestine von Fricken. Auf dem Maskenball erscheinenzwei Gäste, die unerkannt bleiben. Sie verstecken sich hinter den Masken eines weiteren klassischen Rollenpaares aus der Commediadell'arte: „Pantalon et Colombine“ (Nr. 15). Ohne Decknamen lässt Schumann seine Komponistenkollegen „Chopin“ (Nr. 12) und „Paganini“ (Nr. 17) auftreten. Das längste Stück des „Carnaval“ ist das glanzvolle Finale „Marsch der Davidsbündler gegen die Philister“ (Nr. 21). Schumann greift hier bereits seinem Klavierzyklus „Davids-bündlertänze“ (1837 / 1838) voraus und lässt eine damals unter dem Titel „Großvaterlied“ bekannte Melodie erklingen, die er in diesem Stück den Philistern zuordnet. Ursprünglich trug der Zyklus „Carnaval“ den Untertitel „Faschings-Schwänke auf vier Noten für Pianoforte von Florestan“, der dann in „Scènes mignonnes sur quatre notes“ geändert wurde. Bei den „vier Noten“, die im „Carnaval“ eine Schlüsselfunktion haben, handelt es sich um die Tonfolge A-Es-C-H, die den Namen des böhmischen Städtchens ergeben, indem Schumanns erste Verlobte Ernestine von Fricken aufwuchs. Im September 1834 hatte Schumann folgende Idee: „Eben habe ich herausgebracht, dass Asch ein sehr musikalischer Städtename ist, dass dieselben Buchstaben in meinem Namen liegen und gerade die einzigen musikalischen darinnen sind…, das klingt sehr schmerzvoll. – Ich sitze im Kompositionsfeuer“.

Der Kelch des Lebens

Wir trinken aus dem Kelch des Seins,Die Augen fest verbunden,Und Tränen netzen statt des WeinsDen goldenen und runden.

Wenn aber vor dem Tode fälltHerab die Augenbinde,Und alles Blendwerk aus der WeltMuß schwinden mit der Binde,

Dann sehen wir, wir führten leerDen goldenen Kelch zum Munde,Und daß sein Trank – ein Traum daher,Und daß er – nicht der unsere.

Michail Lermontow(1814 - 1841)

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Briefwechsel von Robert Schumann und Clara Wieck August 1838

Aus der Zeit, da Friedrich Wieck jegliche persönliche Begegnung der Beiden untersagt hat.

„Lieber Robert,…Vater will auf einmal nicht mit nach Paris und meint ich solle allein daherreisen, wozu ich auch fest entschlossen bin, jedenfalls muß ich hin. Er glaubt vielleicht mich von Dir abzubringen, wenn er spricht, entweder Du läßt von Schumann oder wir bleiben zu Haus den ganzen Winter! Das traue ich ihm zu, daß er denkt. Oh in welch einem Irrthum seit ihr Leutchen! – sie wissen nicht wie fest wir aneinander gebunden. Adieu, mein Robert! Ich küsse Dich im Geiste. Denkst du auch um 10 Uhr noch (immer) an mich? Deine Clara“

„Mein herzliches Mädchen Clara,ich bin heute so romantisch, komme mir ordentlich verklärt vor, als säß ich auf dem Regenbogen, der eben am Himmel stand, und könntealle kleinen Schmerzen und Kleinlichkeiten der Welt unter mir vorü-berziehen sehen und lassen. Das sind schöne Tage, ganz von Deinem Bild erfüllt. Mit Dir träum' ich und lebe da. Bleib mir recht gut – oft verdiene ich, daß Du mich schiltst ein wenig, aber gewiß öfter, daß Du mich nennst, wie ich mich am liebsten nenne, Deinen RobertAdieu, Adieu bis Freitag“

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1980 als Sohn einer Musikerfamilie in Moskau geboren, begann Mikhail Ovrutsky im Alter von fünf Jahren mit dem Violinspiel.Seine Studien führten ihn nach New York und Köln. Mikhail Ovrutsky erhielt 2006 – neben einer Reihe erster Preise – den „Europäischen Förderpreis“ der Stiftung „Pro Europa“. Er konzertiert weltweit als Solist mit führenden Orchestern und tritt darüber hinaus höchst erfolgreich bei zahlreichen Festivals als Kammermusiker auf. So feierteer etwa im Sommer 2008 mit einem Solorecital sowie einem ge-meinsamen Konzert mit Anne-Sophie Mutter sein fulminantes Debütbeim Lucerne Festival: „Ein Geiger auf dem Weg zur Weltspitze“.Regelmäßig konzertiert Mikhail Ovrutsky mit seiner Schwester, der Pianistin Sonya Ovrutsky, die bereits mit drei Jahren mit dem Klavierspiel begann und gerade mal fünfzehnjährig den internationalen Klavierwettbewerb in Senigallia/Italien für sich entscheiden konnte. Es folgten weitere hohe Auszeichnungen bei internationalen Wett-bewerben. Im Jahr 2004 erfüllte sich die erfolgreiche Absolventin der renommierten New Yorker Juilliard School ihren Lebenstraum und gründete die Main Line Music Academy in Ardmore/USA – eine Ausbildungsstätte für junge Nachwuchstalente aus aller Welt.

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MIKHAIL & SONYA OVRUTSKY

Duo Violine - Klavier

Mittwoch | 9. Juni 2010 | 19.30 UhrSolitär | Universität Mozarteum

LUDWIG VAN BEETHOVENSonate für Violine und Klavier Nr. 7 c-Moll, op. 30, Nr. 2 1802Allegro con brioAdagio cantabileScherzo. AllegroFinale. Allegro

ROBERT SCHUMANNSonate für Violine und Klavier Nr. 1 a-Moll, op. 105 1851Mit leidenschaftlichem AusdruckAllegrettoLebhaft

- Pause -

RICHARD STRAUSS Sonate für Violine und Klavier Es-Dur, op. 18 1887Allegro, ma non troppoImprovisation. Andante cantabileFinale. Andante – Allegro

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LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770 - 1827)

Sonate für Violine und Klavier Nr. 7 c-Moll, op. 30, Nr. 2

Unter der Opuszahl 30 hat Beethoven drei Violinsonaten zusam-mengefasst, die er im Jahre 1802 komponierte und dem Kaiser Alexander I. von Russland widmete. Erst im Frühjahr 1815, als die Kaiserin Elisabeth Alexiewna zum Kongress in Wien weilte, erhielt Beethoven für die Zueignung an den Zaren einen nachträglichen Ehrensold von 100 Dukaten. Abgesehen von der Positionierung steht die c-Moll-Sonate auch aufgrund ihrer Bedeutung im Zentrum der Werkgruppe op. 30 und kann in Bezug auf ihren Umfang und technischen Schwierigkeitsgrad annähernd mit der „Kreutzer-Sonate“ op. 47 verglichen werden. In Hinblick auf die Ereignisse in BeethovensLeben kommt der c-Moll-Sonate ein besonderer Stellenwert zu. Wie kaum ein anderes Werk aus dieser Zeit schildert die Klangwelt dieser Sonate Beethovens erschütterten Seelenzustand. Gerade als eraufderSchwellezumErfolgundzurfinanziellenSicherheitstandmusste er erkennen, dass mit seinem Gehör etwas nicht in Ordnung war. Nachdem die Ärzte nichts gegen die bevorstehende Taubheit tun konnten, zog er sich zurück und wagte sich nur noch selten in die Öffentlichkeit. Beethovens Gefühlslage lässt sich aus einem Brief entnehmen, den er am 6. Oktober 1802 in einem Haus in Heiligen-stadt verfasste, wo er zuvor den Sommer verbrachte. In diesem Brief, auch bekannt als „Heiligenstädter Testament“, gab Beethoven seiner NiedergeschlagenheitundVerzweiflungAusdruck.Erbeschriebdarinseine fortschreitende Taubheit und äußerte Anspielungen, dass er sogar an Selbstmord dachte. In dem vier Tage später verfassten Post-skriptum steht: „So nehme ich den Abschied von Dir – und zwar traurig – ja die geliebte Hoffnung – die ich mit hierher nahm, wenigs-tens bis zu einem gewissen Punkt geheilet zu sein – sie muß mich nun gänzlich verlassen; wie die Blätter des Herbstes herabfallen, gewelkt sind, so ist – auch sie für mich dürr geworden; fast wie ich hierher kam – gehe ich fort – selbst der hohe Mut – der mich oft in den schönenSommertägen beseelte – er ist verschwunden – o Vorsehung – laß einmal einen reinen Tag der Freude mir erscheinen! – Solangeschon ist der wahren Freude inniger Wiederhall mir fremd – o wann,o wann, o Gottheit – kann ich im Tempel der Natur und der Menschen ihn wieder fühlen? – Nie? Nein! – o es wäre zu hart.“

Das Glasperlenspiel

Musik des Weltalls und Musik der MeisterSind wir bereit in Ehrfurcht anzuhören,Zu reiner Feier die verehrten GeisterBegnadeter Zeiten zu beschwören.

Wir lassen vom Geheimnis uns erhebenDer magischen Formelschrift, in deren BannDas Uferlose, Stürmende, das LebenZu klaren Gleichnissen gerann.

Sternbildern gleich ertönen sie kristallen,In ihrem Dienst ward unserm Leben Sinn,Und keiner kann aus ihren Kreisen fallenAls nach der heiligen Mitte hin.

Hermann Hesse(1877 - 1962)

aus: Hermann Hesse, Sämtliche Werke, Band 10: Die Gedichte. © Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2002.

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blieb es in der Kammermusik vorerst bei diesem eher bescheidenen Oeuvre. Erst am Ende seines Lebens widmete er sich wieder der Kammermusik. Seine spät entstandenen Werke dieser Gattung blieben jedoch nur kurze Gelegenheitskompositionen und wurden damals nicht veröffentlicht. In Hinblick auf diesen Schaffens-Prozess kann die Violinsonate gewissermaßen als sein letztes bedeutendes Kammermusikwerk verstanden werden. Strauss beendete die Arbeitan dieser Sonate am 1. November 1887. Sie wurde vom Geiger Robert Heckmann (1848 - 1891) am 3. Oktober 1888 in Elberfeld uraufgeführt. Kurz darauf spielte sie Heckmann noch in Köln und München. In der Entstehungszeit der Violinsonate komponierteStrauss bereits Sinfonische Dichtungen: „Aus Italien“ beendete er 1886, die erste Fassung von „Macbeth“ schloss er 1888 ab und be-gannimselbenJahrmit„DonJuan“.DerEinflussdieserSinfonischenDichtungen macht sich in der Violinsonate bemerkbar. Vor allem wenn Strauss an einigen Stellen der Sonate die klangliche Wirkung eines großformatigen Orchesters imitiert.

ROBERT SCHUMANN (1810 - 1856)

Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 a-Moll, op. 105

Schumanns erste von insgesamt drei Sonaten für Violine und Klavier entstand zwischen dem 12. und 16. September 1851 und zählt daher schon zum Spätstil des Komponisten. Zu dieser Zeit lebte Schumann bereits in Düsseldorf, wo er ein Jahr zuvor mit großer Herzlichkeit aufgenommen wurde. Durch die neue belebende Umgebung nahm er mit Begeisterung seine Arbeit auf und es entstanden das Cellokonzert, die „Rheinische Symphonie“ und eine Reihe von Ouvertüren zu litera-rischen Themen. Anregung zur Komposition der a-Moll-Violinsonate bekam Schumann von Ferdinand David (1810 - 1873), dem Konzert-meister des Leipziger Gewandhausorchesters. In einem Brief vom 18. Januar 1850 lobte David Schumanns „Fantasiestücke“ op. 73 und versuchte ihm ein Werk für Geige und Klavier zu entlocken. Am 16. Oktober 1851 kam es zur ersten Aufführung der a-Moll-Violinsonate durch den Geiger Wilhelm Joseph von Wasielewski (1822 - 1896) und Clara Schumann. Die Aufführung fand im privaten Kreis statt und Clara vermerkte dazu in ihrem Tagebuch: „Es ließ mir keine Ruhe, ich musste gleich heute Roberts neue Sonate probieren. Wir spielten sie und fühlten uns ganz besonders durch den ersten Satz ergriffen, nur der dritte, etwas weniger anmutige, mehr störrische Satz wolltenoch nicht so recht gehen“. Bei späteren Proben dieser Sonate mit dem Widmungsempfänger Ferdinand David und Joseph Joachim (1831 - 1907) kam Clara, vermutlich auch in Hinblick auf die höheren Qualitäten der beiden Geiger, mit der Ausführung des Finales besser zurecht.

RICHARD STRAUSS (1864 - 1949)

Sonate für Violine und Klavier Es-Dur, op. 18

Einen Bezug zur Violine stellte Richard Strauss schon sehr früh her. In seiner Kindheit erhielt er bereits Violinunterricht bei seinem Vetter, dem Konzertmeister Benno Walter. Strauss begann frühzeitig zu komponieren und in seiner Jugend entstanden einige Kammermusik-werke, darunter der Festmarsch op. 1 (1876), das Streichquartett op. 2 (1880), die Sonate für Violoncello und Klavier op. 6 (1883), die Suite und die Serenade für Bläser (1881 - 1884), das Klavier-Quartett op. 13 (1884) und die vorliegende Violinsonate Es-Dur op. 18 (1887). Da sich Strauss später vor allem mit der Arbeit an seinen „Sinfonischen Dichtungen“ beschäftigte, die ins Zentrum seines Schaffens rückten,

Mir zur Feier

Du mußt das Leben nicht verstehen,dann wird es werden wie ein Fest.Und laß dir jeden Tag geschehenso wie ein Kind im Weitergehenvon jedem Wehensich viele Blüten schenken läßt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,das kommt dem Kind nicht in den Sinn.Es löst sie leise aus den Haaren,drin sie so gern gefangen waren,und hält den lieben jungen Jahrennach neuen seine Hände hin.

Rainer Maria Rilke(1875 - 1926)

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Robert Schumann – der Musikschriftsteller Gedanken über Komponisten

zu Johann Sebastian Bach (1685 - 1750)„Die Quellen werden im Umlauf der Zeit immer näher aneinander gerückt, Beethoven brauchte beispielsweise nicht alles studieren, was Mozart –, Mozart nicht, was Händel –, Händel nicht, was Palestrina –,weil sie schon die Vorgänger in sich aufgenommen hatten. Nur aus einem wäre von allen immer von neuem zu schöpfen – aus J. S. Bach! –“ „…DieserwardurchunddurchMann.DaherfindenwirinihmnichtsHalbes, sondern alles ganz, für ewige Zeiten geschrieben…“

zu Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)„Heiterkeit, Ruhe, Grazie, die Kennzeichen der antiken Kunstwerke,sind auch die der Mozartschen Schule. Wie der Grieche seinen donnernden Jupiter noch mit heiterem Gesicht zeichnete, so hält Mozart seine Blitze.“

„…ist es nicht, als würden Mozarts Werke immer frischer, je mehr man sie hörte!…“

zu Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)„…Beethoven – was liegt in diesem Wort! Schon der tiefe Klang der Silben wie in eine Ewigkeit hineintönend. Es ist, als könne es kein anderes Schriftzeichen für diesen Namen geben…“

„…wollt ihr aber wissen, was durch Fleiß, Vorliebe, vor allem durch Genie aus einem einfachen Gedanken gemacht werden kann, so leset in Beethoven und sehet zu, wie er ihn in die Höhe zieht und adelt, und wie sich das anfangs gemeine Wort in seinem Mund endlich wie zu einem hohen Weltenspruch gestaltet…“

„…außerdem liegen noch in den späten Beethovenschen Quartetten Schätze, die die Welt kaum kennt, an denen sie noch jahrelang zu heben hat…“

zu Franz Schubert (1797 - 1828)„…erhatTönefürdiefeinstenEmpfindungen,Gedanken,jaBegeben-heiten und Lebenszustände. So tausendgestaltig sich des Menschen Dichten und Trachten bricht, so vielfach die Schubertsche Musik. Was er anschaut mit dem Auge, berührt mit der Hand, verwandelt sich zu Musik; aus Steinen, die er hinwirft, springen lebendige Menschen-Gestalten. Er war der Ausgezeichnetste nach Beethoven, der, Todfeind aller Philisterei, Musik im höchsten Sinne des Wortes ausübte…“

Erschienen in „Neue Zeitschrift für Musik“

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BOULANGER TRIO Klaviertrio

Karla Haltenwanger, Klavier Birgit Erz, Violine

Ilona Kindt, Violoncello

Donnerstag | 10. Juni 2010 | 19.30 UhrSolitär | Universität Mozarteum

ANTONIN DVORAK Klaviertrio Nr. 4 e-Moll, op. 90 „Dumky“ 1890 – 91Lento maestosoPoco adagioAndanteAndante moderatoAllegroLento maestoso

LILI BOULANGER D'un soir triste 1917–18D'un matin de printemps 1917–18

- Pause -

ROBERT SCHUMANN Klaviertrio Nr. 1 d-Moll, op. 63 1847Mit Energie und LeidenschaftLebhaft, doch nicht zu rasch Langsam, mit inniger Empfindung Mit Feuer

Das Boulanger Trio hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem der gefragtesten Klaviertrios Deutschlands entwickelt. Publikum und Presseschätzenvorallemseinhingebungsvolles,empfindsamesundleidenschaftliches Spiel und seinen unverwechselbaren Klang. So be-zeichnete die „Welt“ eine Aufführung des Trios als „unwiderstehlich“,der Komponist Wolfgang Rihm schrieb in einem Brief an das Trio: „So interpretiert zu werden, ist wohl für jeden Komponisten ein Wunschtraum.“ Gegründet wurde das heute in Berlin ansässigeEnsemble Anfang 2006 in Hamburg. 2007 gewann das Trio die 4. Trondheim International Chamber Music Competition in Norwegen, 2008 wurde dem Trio der Annemarie und Hermann Rauhe Preis für Neue Kammermusik verliehen. Inzwischen hat sich das Ensemble als eines der wenigen Full-Time-Klaviertrios der Kammermusikszeneetabliert. Regelmäßige Auftritte führen die drei Musikerinnen in die großen Konzertsäle wie die Laeiszhalle Hamburg, das Konzerthaus Berlin, die Cité de la musique Paris und die Wigmore Hall Londonsowie zum Heidelberger Frühling und dem Schleswig-Holstein Musik Festival. Im April 2008 feierte das Ausnahmeensemble sein Debüt im Großen Saal der Berliner Philharmonie mit Beethovens Tripelkonzert. Wichtige Lehrer und Mentoren des Ensembles waren Hatto Beyerle, Ferenc Rados, Menahem Pressler und Alfred Brendel.

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ANTONIN DVORAK (1841 - 1904)

Klaviertrio Nr. 4 e-Moll, op. 90 „Dumky“

ImJahr1890,indemder46-jährigeAntonínDvorákaufsehrarbeits-intensive Jahre zurückblickt und sich in einer Alterskrise wähnt, muss er sich auf eine Zeit der Veränderungen einstellen. Der Komponist, dergemeinsammitBedrichSmetanaalsbedeutendsterRepräsentantder tschechischen Musikgeschichte gilt, unternimmt nun erfolgreiche Konzerttourneen nach Russland und England, erhält die Professoren-stelle am Prager Konservatorium, wird zum Ehrendoktor der PragerTschechischen Universität vorgeschlagen und zum Mitglied der Tschechischen Akademie der Künste und Wissenschaften gewählt. Während er noch mit der Komposition des Requiems op. 89 beschäf-tigt ist, beginnt er im November 1890 mit der Arbeit am „Dumky“-Trio für Violine, Violoncello und Klavier op. 90. Das Trio besitzt keine gewohnte kammermusikalische Form, sondern besteht aus sechs Sätzen, deren Attraktivität vor allem in ihrem kontrastierenden Stimmungscharakter liegt. Das Strukturprinzip ist die Dumka, der ukrainische Lied- und Tanztypus, dessen Charakteristikum das Ab-wechseln von langsameren, elegischen und schnelleren, übermütigen Teilen ist (1. Lento maestoso; 2. Poco adagio; 3. Andante; 4. Andante moderato; 5.Allegro; 6. Lentomaestoso).Dvorákwar aber schonviel früher von der slawischen Volksmusik eingenommen, und warbestrebt, folkloristische Klänge mit der Kunstmusik zu verbinden, wie etwa in den Slawischen Tänzen. Ab 1890 ist eine zunehmend kritischeHaltungDvoráksKompositionengegenüberspürbar.Hatteman früher die Natürlichkeit und Frische seiner Werke gelobt, werden diesen nun oft kompositorische Flachheit und mangelnde Gedanken-tiefe nachgesagt (George Bernard Shaw beurteilte das „Dumky“-Trioals „hinreichend hübsch, aber nicht viel mehr als das“). Der Grund dafür ist im Aufbruch der Moderne mit ihren musikalischen Strömungenzusehen,vonderenEntwicklungenDvorákaberkeines-wegs unberührt bleibt. Seit seiner Uraufführung 1894 gehört das „Dumky“-Trio jedoch zu den beliebtesten und meist gespielten Trios im Konzertrepertoire.

LILI BOULANGER (1893 - 1918)

D'un soir tristeD'un matin de printemps

Die Werke „D'un soir triste“ und „D'un matin de printemps“ von Lili Boulanger entstehen beide in den Jahren 1917 / 1918, kurz vor ihrem frühen Tod. Das Trio „D'un soir triste“ (An einem traurigen Abend) widerspiegelt vielleicht die Erfahrungen der Kriegsjahre. Vielmehr kann man jedoch in diesem Werk die Verarbeitung ihres persönlichen Schicksals vermuten. Bereits mit zwei Jahren erkrankt sie an der Lunge, was ihr Zeit ihres Lebens zu schaffen macht. 1918 verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand derart, dass dieses Werk zusammen mit „D'un matin de printemps“ das letzte ist, das sie mit eigener Hand niederschreiben kann. In der Mitte von „D'un soir triste“ steht ein Trauermarsch, der mit seinen getragenen Akkorden und dunklen Klängen die Klage eines Menschen gegen sein Schicksalausdrückt. Im Gegensatz dazu evoziert „D'un matin de printemps“ (An einem Frühlingsmorgen) mit dem drängenden Tempo, den rhythmischen Akkorden und dem Harmonienreichtum das Bild eines heiter strahlenden Frühlingsmorgens – ein starker Gegensatz zur Stimmung in „D'un soir triste“. Lili Boulanger hat schon früh zu ihrerindividuellen Tonsprache gefunden, die nicht zuletzt aufgrund ihrer Verehrung für Claude Debussy als impressionistisch gilt. Bedenkt man ihren lebenslangen Kampf mit körperlichen und seelischen Leidensowie ihren frühen Tod, ist es beachtlich, welch große Anzahl an Werken die 24-jährige Künstlerin hervorgebracht hat (Chormusik, Lieder, Kompositionen für Klavier, Kammermusik, Orchesterwerke). Ihre angefangene Oper, eine Vertonung von Maurice MaeterlincksBühnenwerk „Princesse Maleine“, muss Fragment bleiben. 1913 erhält Lili Boulanger als erste Frau den großen Kompositionspreis „Prix de Rome“. Das Verlagshaus Ricordi bietet ihr daraufhin einen Vertrag an, der zumindest ihre finanzielle Sicherheit gewährleistet.Lili Boulanger stirbt am 15. März 1918. Obwohl sich Frankreich mittenin den Kriegswirren befindet, verkündet die Pariser Presse ihrenTod als großen Verlust. Auch die Musikwelt zollt dieser außerge-wöhnlichen Frau durch zahlreiche Aufführungen, Einspielungen und Veröffentlichungen ihrer Kompositionen große Anerkennung. Ihre Schwester Nadia Boulanger, eine der wenigen großen Dirigentinnen des 20. Jahrhunderts, trug ebenfalls wesentlich zur Verbreitung ihrer Werke bei.

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ROBERT SCHUMANN (1810 - 1856)

Klaviertrio Nr. 1 d-Moll, op. 63

„Die letzte Hand habe ich nun an das Trio gelegt und sende es Ihnen hier. Wir haben es noch vorgestern in einer Soirée bei Bendemann gehört, und wie es, vor meiner Frau und den beiden Schubert gespielt, ganz herrlich ging, so schien es auch Eindruck auf die Versammlung zu machen. Ich dachte, nun kannst Du es in die Welt schicken …“, schreibt Robert Schumann an seinen Verleger Hermann Härtel nach der ersten Privat - Aufführung des d-Moll Klaviertrios.SiefindetanClarasGeburtstagam13.September1847statt, wobei sie selbst den Klavierpart übernimmt. Öffentlich wird das Klaviertrio etwa ein Jahr später in einer Abendunterhaltung des Tonkünstlerverbandes in Leipzig aufgeführt. Als sein eigentliches erstes Klaviertrio betrachtet Schumann zunächst eine Komposition, die ihn 1842 beschäftigt. Es gestaltet sich jedoch schwierig, das Werk zu Ende zu bringen, und er nimmt mehrere Überarbeitungen vor, bis es als Phantasiestücke op. 88 im Druck erscheint. Nach gründ-lichem Studium anderer musikalischer Gattungen nimmt Schumann 1847 das Klaviertrio d-Moll in Angriff, welches schließlich zum Klavier-trio Nr. 1 op. 63 wird. Gleichzeitig komponiert er an einem weiteren Klaviertrio in F-Dur, einige Jahre später, 1851, wird er sein drittes in g-Moll schreiben. Im Entstehungsjahr des d-Moll-Klaviertrios veran-staltet seine Heimatstadt Zwickau ihrem berühmten Komponisten zu Ehren ein Musikfest mit der Aufführung seiner Sinfonie op. 61. Schumann gründet zudem in Dresden den Deutschen Tonkünstler-verein, übernimmt die Leitung des Männerchores „Liedertafel“ und gründet einen gemischten Chorgesangsverein. Was den ersten Satz des op. 63 (Mit Energie und Leidenschaft) betrifft, ist er für Clara Schumann „einer der schönsten, die ich kenne“. Schumann selbst empfindetseinzweitesTrio(F-Dur)allgemeinalsfreundlicher,wohlweil er während der Komposition des ersten Trios nicht in bester gesundheitlicher Verfassung ist. Streng wirkt durch den pointierten Rhythmus der zweite Satz oder das Scherzo (Lebhaft, doch nicht zu rasch), welches jedoch von Schumann selbst nicht als solches be-zeichnet wird. Der dritte Satz (Langsam, mit inniger Empfindung)ist ein kontrastreicher dreiteiliger Variationensatz (A-B-A’). Im Finale (Mit Feuer) taucht das Thema mit Varianten des ersten Satzes mehr-mals wieder auf, ehe es zur umfangreichen Coda mit fulminanter Schlusssteigerung kommt.

Einsamkeit

Wie schrecklich ist es, wenn man einsamDes Lebens Fesseln tragen muß.Vergnügen teilt man gern gemeinsam,Doch Leiden nie und nie Verdruß.Ich bin, wie Gott in Himmelsräumen,Allein; mein Herz ist voller Leid.Schicksalergebenfliehn,gleichTräumen,Die Jahre hin, vergeht die Zeit.Und neu, vergoldet mit den Jahren,Kommt stets der alte Traum herauf,Schon seh den Sarg ich einsam harren;Was hält auf Erden mich noch auf ?Und sterb ich, wer wird mich beklagen?Man wird (das ist mir nur zu klar)An meinem Tod mehr Freude haben,Als daß die Mutter mich gebar.

Michail Lermontow(1814 - 1841)

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Robert SchumannÜber musikalische Themen I

„Es lässt sich vieles in der Welt nachmachen, nur nicht das Romantische.“

„Das Talent arbeitet, das Genie schafft.“

„Die Gesetze der Moral sind auch die der Kunst.“

„Ich mag die nicht, deren Leben mit ihren Werken nicht in Einklang steht.“

„Ohne Enthusiasmus wird nichts Rechtes in der Kunst zu Wege gebracht.“

„Der Kunst ist aber nur mit dem Meisterhaften gedient; wer dies nicht überall und zu jeder Zeit zu geben vermag, hat auch auf den Namen eines wahren Künstlers keinen Anspruch.“

„Zu lang anhaltende Abgeschiedenheit von der Welt schadet dem Künstler zuletzt; er fängt da oft an, sich in gewisse Formen und Maniereneinzugewöhnen, bis er sich plötzlich bis zum Sonderling, zum Träumer festgefahren.“

„Kritiker wollen immer gern wissen, was ihnen die Komponisten selbst nicht sagen können, und Kritiker verstehen oft kaum den zehnten Teil von dem, was sie besprechen…“

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„Gelebte Musik! Pure Spielfreude!“ Das preisgekrönte Faust Quartett wird für höchste Spielkultur, Bewusstsein für musikalische Prozesse und einen ausgeprägten Klangsinn von Presse und Publikumgefeiert. Die Experimentierfreude der vier Musiker spiegelt sich in der Vielfalt ihres Repertoires wider. So gestalten die vier Ensemble-mitglieder auch Programme, die Musik mit anderen Künsten wie Tanz, darstellendem Spiel und Literatur verbinden. Ebenso suchen die vier Musiker bewusst die Auseinandersetzung mit ihrer Zeit, indemsie engen Kontakt zu zeitgenössischen Komponisten pflegen, dieihnen bereits mehrfach Werke gewidmet haben. So brachte das Faust Quartett u. a. Werke von Ludger Vollmer, Carsten Hennig, Wolfgang Rihm, Peter Maxwell Davies und Edith Canat de Chizy zur Uraufführung. 1996 in Weimar gegründet, wurde das Faust Quartett u. a. von Eberhard Feltz, dem Alban Berg Quartett und dem Hagen Quartett ausgebildet. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen, wie z.B. beim Paolo Borciani Wettbewerb, dem Concours International de Bordeaux und dem Internationalen Musikwettbewerb der ARD dokumentieren die hochkarätige künstlerische Arbeit des Ensembles.

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FAUST QUARTETTStreichquartett

Wojciech Garbowski, Violine Cordula Frick, Violine

Ada Meinich, Viola Birgit Böhme, Violoncello

Freitag | 11. Juni 2010 | 19.30 UhrSolitär | Universität Mozarteum

FRANZ SCHUBERTStreichquartett Nr. 9 g-Moll, D 173 1815Allegro con brioAndantinoMenuetto. Allegro vivace Allegro

GUSTAV MAHLERAdagietto der 5. Sinfonie cis-Moll 1901– 03(Fassung für Streichquartett)

- Pause -

ROBERT SCHUMANNStreichquartett Nr. 1 a-Moll, op. 41 1842Introduzione. Andante espressivo – AllegroScherzo. Presto – IntermezzoAdagioPresto

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FRANZ SCHUBERT (1797 - 1828)

Streichquartett Nr. 9 g-Moll, D 173

Auf dem Gebiet des Streichquartetts ist das Schaffen Franz Schuberts ähnlich umfangreich wie dasjenige Beethovens. Das Streichquartett Nr. 9 in g-Moll gehört zu Schuberts Jugendwerken; er komponiert es 18-jährig in der kurzen Zeit vom 25. März bis 1. April 1815. Die Streichquartette aus Schuberts frühen Jahren kennzeichnen Verspieltheit, Experimentierfreudigkeit und melodischer Reichtum. Indem er aber bereits über das klassische Sonatenprinzip hinausgeht, lässt sich der spätere Schubert-Stil erkennen, der sich deutlich von sei-nen Vorbildern Mozart, Haydn und Beethoven abhebt. Schubert gibt vor allem dem ersten Satz des Quartetts in g-Moll (Allegro con brio) durchdiehäufigenWendungenvonDurnachMollundumgekehrteinen etwas zwiespältigen Charakter. Ungewöhnlich erscheint, dass zwischen Exposition und Reprise keine herkömmliche Durchführung liegt, sondern ein mit „tremolando“ (bebend) bezeichneter Abschnitt. ImGegensatzzumerfinderischenerstenSatzsinddiedreianderenSätze (2. Andantino, 3. Menuetto. Allegro vivace und 4. Allegro) konventioneller komponiert. In der Zeit der Entstehung seines g-Moll-Streichquartetts ist Schubert von der Liebe zu der Jugendfreundin und Sängerin Therese Grob eingenommen, die Inspiration für viele seiner Lieder ist. Die Beziehung zu der Tochter eines Seidenwebers endet jedoch unglücklich, als der Wunsch, Therese zu ehelichen, nicht in Erfüllung geht. In diesem Jahr lernt Schubert auch den Kom-ponisten Anselm Hüttenbrenner kennen, und sein langjähriger und treuer Freund Josef von Spaun macht ihn mit dem Lyriker Franz von Schober bekannt, womit sich der für Schubert so wichtige Freundes-kreis erweitert. Schubert ist als Hilfslehrer in der Schule seines Vaters tätig, der ihm dazu rät, neben der Musik auch einen Brotberuf zu erlernen. Die Stelle ist ihm jedoch verhasst und nach insgesamt zwei Jahren beschließt er, sich nun ausschließlich der Musik zu widmen. Schubert hinterlässt 14 vollständig erhaltene Quartette, ein unvoll-ständig überliefertes Quartett sowie drei Streichquartett-Fragmente. Im Jahr 1815, dem Entstehungsjahr des Streichquartetts Nr. 9 in g-Moll, komponiert er zudem die bemerkenswerte Anzahl von über 100 Liedern, die Messe in G-Dur D 167, die 2. und 3. Sinfonie sowie einige Bühnenwerke.

GUSTAV MAHLER (1860 - 1911)

Adagietto der 5. Sinfonie cis-Moll (Fassung für Streichquartett)

Gustav Mahler beginnt die Arbeit an seiner 5. Sinfonie cis-Moll im Jahr 1901; er beendet sie 1903 und leitet am 18. Oktober 1904 mit dem Gürzenich-Orchester die Uraufführung in Köln. Das Werk markiert den Beginn einer neuen sinfonischen Phase, da Mahler nun beabsichtigt, sich wieder stärker mit der formalen Tradition der Gattung Sinfonie zu beschäftigen. In den vorangegangenen Sinfonien(1-4) lässt Mahler häufig Lied-Zitate aus „Lieder eines fahrendenGesellen“ und aus „Des Knaben Wunderhorn“ einfliessen. Dochauch die 5. Sinfonie ist nicht völlig losgelöst von Mahlers Vokalwer-ken. Andeutungen aus dem im selben Jahr entstandenen letzten Wunderhorn-Lied „Der Tambourg’sell“, sowie aus dem ersten der Kindertotenlieder „Nun will die Sonn so hell aufgehn“ nach Textenvon Friedrich Rückert finden sich im anfänglichen Trauermarsch(1. Satz). Im Adagietto (4. Satz) begegnet man der Melodie des Rückert-Liedes „Ich bin der Welt abhanden gekommen“. Auch weist die Sinfonie keine klassische Satzfolge auf: Im Zentrum steht das von jeweils zwei Sätzen eingeschlossene Scherzo, das einen aus-drucksvollen Kontrast zu dem folgenden ruhigen Adagietto bildet. Die insgesamt fünf Sätze sind zwar charakterlich genau festgelegt, die individuellen Stimmungen greifen aber nach romantischer Vor-gehensweise in andere Sätze über. Im Gegensatz zu den anderenSätzen ist das Adagietto für eine kleine Besetzung geschrieben und kürzer. Eine eingängige, lyrische und melancholisch anmutende Melodie charakterisiert diesen vierten Satz, der die anderen Sätze noch an Beliebtheit übertrifft. Gustav Mahler wird Zeit seines Lebens von Todesgedanken geplagt, es verfolgen ihn die Bilder seines strengen Vaters und seiner Geschwister, von denen einige im Kindesalter starben. Tröstlich erscheint hier der Gedanke, das Adagietto als geheime Liebeserklärung des Komponisten an seine spätere Frau Alma Schindler zu verstehen, die er im November 1901 kennenlernt und der er kurze Zeit später dieses Werk schickt.

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ROBERT SCHUMANN (1810 - 1856)

Streichquartett Nr. 1 a-Moll, op. 41

Die drei Streichquartette op. 41 (a-Moll, F-Dur, A-Dur) nehmen eine herausragende Stellung im kompositorischen Schaffen Schumanns ein, weil sie dessen erster und einziger Beitrag zu dieser Gattung sind. Nachdem das Klavier lange Zeit im Zentrum seiner Kompositions-arbeit lag, muss er nun völlig darauf verzichten. Schumanns Be-stimmtheit, ein Streichquartett komponieren zu wollen, kommt in seiner Überzeugung zum Ausdruck, als ernstzunehmender Komponist müsse man eine Sinfonie und ein Streichquartett geschrieben haben. In allen weiteren kammermusikalischen Werken nimmt er das Klavier wieder auf. Im Jahr 1838 lernt Schumann die Quartette op. 44 von Felix Mendelssohn-Bartholdy kennen, dem er sein op. 41 in Freund-schaft und Anerkennung widmen wird. In einem Brief an seinen Verleger Hermann Härtel vom 3.12.1847 schreibt er: „Meine bei Ihnen erschienenen Quartette haben durch den Tod Mendelssohns [4. November 1847], dem sie gewidmet sind, besondere Bedeutung für mich wiedergewonnen. Ich betrachte sie noch immer als mein bestes Werk der früheren Zeit, und Mendelssohn sprach sich oft in demselben Sinne gegen mich aus“. Schumann beschäftigt sich auch wieder intensiv mit den Streichquartetten Mozarts und Haydns, ehe er mit der Arbeit an seiner Streichquartett-Trias op. 41 beginnt. Beethoven bleibt jedoch sein großes Vorbild im Bereich des Streich-quartetts, die Orientierung am späten Beethoven ist somit auch in Schumanns op. 41 erkennbar. Das Zusammenfassen dreier Werke gleicher Gattung unter einer Opuszahl war für die klassische Tradition nicht unüblich. Obwohl in einer Gruppe vereint, sind die Schumann- Quartette in ihrer thematischen Verarbeitung charakterlich sehrindividuell. Die Uraufführung der Trias findet 1842 in Leipzig inprivatem Rahmen in Anwesenheit Mendelssohns statt, der sich besonders über das erste Streichquartett wohlwollend äußert:„Von Schumann wurden mir drei Violinquartetten vorgespielt, derenersteres mir ganz außerordentlich gefiel“. Im „Kammermusikjahr“1842 komponiert Schumann außer den Streichquartetten op. 41 auch noch die Klavierquartette Es-Dur op. 44 und op. 47, sowie die Phantasiestücke op. 88 für Klaviertrio.

Heiterer Frühling

Wie scheint doch alles Werdende so krank !Ein Fieberhauch um einen Weiler kreist;Doch aus Gezweigen winkt ein sanfter GeistUnd öffnet das Gemüte weit und bang.

Ein blühender Erguß verrinnt sehr sachtUndUngebornespflegtdereignenRuh.Die Liebenden blühn ihren Sternen zuUndsüßerfließtihrOdemdurchdieNacht. So schmerzlich gut und wahrhaft ist, was lebt;Und leise rührt dich an ein alter Stein:Wahrlich! Ich werde immer bei euch sein.O Mund! der durch die Silberweide bebt.

Georg Trakl(1887 - 1914)

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Robert SchumannÜber musikalische Themen II

„Wenn alle erste Violine spielen wollten, würden wir kein Orchester zusammenbekommen. Achte daher jeden Musiker an seiner Stelle.“

„Das Wort ‚spielen‘ ist sehr schön, da das Spielen eines Instrumentes eins mit ihm sein muß. Wer nicht mit dem Instrument spielt, spielt es nicht. Allerdings müssen Finger und Hände von Kindheit an locker, lose und schnell gemacht werden; je leichter die Hand, desto vollendeter die Darstellung…“

„Die bedeutendsten Musikgenies der Gegenwart (Chopin, Liszt, Brahms, …) sind Klavierspieler; eine Bemerkung, die man auch an älteren Epochen gemacht. Bach, Händel, Mozart und Beethoven waren am Klavier auf-gewachsen…“

„Grund zum Verfall der Musik sind schlechte Theater und schlechte Lehrer. Unglaublich ist, wie durch Anleitung und Fortbildung die letzteren auf lange Zeit, ja auf ganze Generationen segensreich oder verderblich wirken können.“

„Man spricht so oft von Verderbtheit des Publikums; wer hat es denn verdorben? Ihr, die Komponisten-Virtuosen. Ich wüßte kein Beispiel, daß ein Publikum bei einem Beethoven-Konzert je eingeschlafen wäre.“

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Die 1986 in Moskau geborene Pianistin Olga Scheps studiert gegenwärtig bei Pavel Gililov an der Musikhochschule Köln. Weitere Studien führten sie zu Arie Vardi und Dmitri Bashkirov. Wichtigekünstlerische Impulse erhält sie immer wieder von Alfred Brendel.Ihre aktive Konzerttätigkeit begann im Alter von zwölf Jahren nachPreisen bei „Jugend musiziert“ und einem ersten Preis beim Wett-bewerb „Jugend spielt Klassik“. Bald darauf debütierte sie in Düsseldorf mit dem ersten Klavierkonzert von Prokofjew. Olga Schepswar bereits bei zahlreichen renommierten Musikfestivals zu Gast. Im Ausland konzertierte sie in Italien, den Niederlanden, Österreich,Dänemark, Asien und in den USA. Als Solistin arbeitete sie u.a. mit dem Sinfonieorchester Warschau, der Klassischen Philharmonie Bonn und der Rumänischen Nationalphilharmonie „Dinu Lipatti“.Zu ihren Kammermusikpartnern gehören Adrian Brendel, Erik Schumann und Andrej Bielow. Ab Sommer 2010 sind außerdem Konzerte zusammen mit dem Cellisten Alban Gerhardt in Planung. Unterstützt wird Olga Scheps von der „Deutschen Stiftung Musik-leben“ und der „Studienstiftung des deutschen Volkes“. Olga Scheps ist Exklusivkünstlerin beim Label SONY Music und legt 2010 ihre Debüt-CD mit Werken von Frédéric Chopin vor.

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OLGA SCHEPSKlavierrecital

Samstag | 12. Juni 2010 | 19.30 UhrSolitär | Universität Mozarteum

WOLFGANG AMADEUS MOZART Klaviersonate a-Moll, KV 310 1778Allegro maestoso Andante cantabile con espressione Presto

ROBERT SCHUMANNFaschingsschwank aus Wien B-Dur, op. 26 1839– 40Allegro. Sehr lebhaft Romanze. Ziemlich langsam ScherzinoIntermezzo. Mit größter EnergieFinale. Höchst lebhaft

- Pause -

FREDERIC CHOPINFantasie f-Moll, op. 49 18 41Polonaise Nr. 6 As-Dur, op. 53 „Heroische“ 1842Nocturne Nr. 8 Des-Dur, op. 27, Nr. 2 1834 –35Ballade Nr. 1 g-Moll, op. 23 1831–35

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WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756 - 1791)

Klaviersonate a-Moll, KV 310

Nachdem Mozarts Gesuch an den Salzburger Erzbischof um Dienst-entlassung am 23. September 1777 gewährt wurde, unternahm er eine ausgedehnte Bewerbungsreise, die ihn über Mannheim nach Paris führte. Kurz nach der erfolgreichen Uraufführung seiner Pariser Sinfonie D-Dur KV 297 am 18. Juni 1778 wurde seine Mutter Anna Maria, die ihn auf dieser Reise begleitete, bettlägerig und starb am 3. Juli. Sie wurde vermutlich auf dem Friedhof St. Jean-Porte-Latine beigesetzt. Nachdem Mozart auch in Paris keine Anstellungsmöglich-keit fand, reiste er am 26. September ab. Die a-Moll-Sonate KV 310 entstand im Frühsommer 1778 in Paris. Die Grundtonart a-Moll unddie beklemmende Düsternis des Klanggeschehens in dieser Sonate würden treffend Mozarts schmerzvollen Seelenzustand widerspiegeln,falls die Sonate während der Krankheit bzw. nach dem Tod seinerMutter entstand. Da eine exakte Datierung der Entstehungszeitdieser Sonate fehlt, bleibt diese Deutung jedoch rein spekulativ. Jedenfalls zählt die Sonate KV 310 – neben dem Requiem und den beiden Klavierkonzerten in d-Moll und c-Moll – zu jenen Werken, die wirkungsvoll das Bild des tragischen Mozarts prägen.

ROBERT SCHUMANN (1810 - 1856)

Faschingsschwank aus Wien B-Dur, op. 26

Den Klavierzyklus „Faschingsschwank aus Wien – Fantasiebilder“ op. 26 komponierte Schumann in den Jahren 1839 und 1840. Thematisch und musikalisch steht der „Faschingsschwank“ in engem Zusammen-hang mit dem „Carnaval“ op. 9 von 1834 bis 1835. Hier wie dort lässt sich ein buntes Karnevalstreiben heraushören, im „Faschingsschwank“ vor allem im ersten Stück, einem vielschichtigen Rondo, das durch seine beachtliche Länge etwa die Hälfte der Dauer des gesamten Zyklus einnimmt. Der „Faschingsschwank“ entstand in einer eher glücklichen Zeit des Komponisten, da er nach einem langwierigen Streit mit Friedrich Wieck vor Gericht die Zustimmung erwirken konnte, dessen Tochter Clara schließlich heiraten zu dürfen. Durch die Titelformulierung des Zyklus lässt sich vermuten, dass Schumann zur Komposition des „Faschingsschwanks“ bei seinem Aufenthalt in Wien 1838 bis 1839 Anregung fand.

Traurigkeit

Die mir noch gestern glühten,Sind heut dem Tod geweiht,Blüten fallen um BlütenVom Baum der Traurigkeit.

Ich seh sie fallen, fallenWie Schnee auf meinen Pfad,Die Schritte nicht mehr hallen,Das lange Schweigen naht.

Der Himmel hat nicht Sterne,Das Herz nicht Liebe mehr,Es schweigt die graue Ferne,Die Welt ward alt und leer.

Wer kann sein Herz behütenIn dieser bösen Zeit ?Es fallen Blüten um BlütenVom Baum der Traurigkeit. Hermann Hesse (1877 - 1962)

aus: Hermann Hesse, Sämtliche Werke, Band 10: Die Gedichte.© Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2002.

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Die Hoffnung

Es reden und träumen die Menschen vielVon besseren künftigen Tagen,Nach einem glücklichen gold'nen ZielSieht man sie rennen und jagen,Die Welt wird alt und wieder jung,Doch der Mensch hofft immer Verbesserung.

Die Hoffnung führt ihn in's Leben ein,SieumflattertdenfröhlichenKnaben,Den Jüngling bezaubert ihr Geisterschein,Sie wird mit dem Greis nicht begraben;Denn beschließt er im Grabe den müden Lauf,NochamGrabepflanzterdieHoffnungauf.

Es ist kein leerer schmeichelnder Wahn,Erzeugt im Gehirne des Toren,Im Herzen kündet es laut sich an:Zu was Besserem sind wir geboren!Und was die innere Stimme spricht,Das täuscht die hoffende Seele nicht.

Friedrich Schiller(1759 - 1805)

Als exorbitantes Einzelwerk kehrt die Fantasie f-Moll op. 49, die im Jahr 1841 entstand, die heroische Seite Chopins hervor. Dies macht sich durch den dramatisch rhapsodischen Grundzug des Werkes bemerkbar. Die 1842 entstandene Polonaise Nr. 6 in As-Durop. 53 unterstreicht das in der vorangegangenen f-Moll-Fantasie geformte Bild des heroischen Chopins. Wahrscheinlich setzte er in der As-Dur-Polonaise Traumbilder in Musik, die er während einer Fieberattacke in George Sands Landschloss vor Augen hatte: er glaubte nächtliche Spukgestalten in Wehr und Waffen gesehen zu haben. Unter der Opuszahl 27 komponierte Chopin zwei Nocturnes, das erste in cis-Moll und das zweite in Des-Dur. Mit diesen beiden Werken, die er in den Jahren 1834 und 1835 komponierte und der Gattin des österreichischen Gesandten Graf von Apponyi, der „göttlichen Thérèse“ widmete, erreichte er den Höhepunkt dieser Gattung. Weich und schmeichelhaft entfaltet sich die weit gespannteKantilene des Nocturnes in Des-Dur im „Lento sostenuto“. Dem Hörer bietet sich hier ein klanglich idealer Gegenpol zu den beiden vorangegangenen heroischen Werken. Nach dieser kurzen Entspan-nung führt die Ballade Nr. 1 g-Moll op. 23, die in den Jahren 1831 bis 1835 entstand, sofort wieder zum heroischen Klangcharakter zurück. Als literarische Vorlage diente ihr ein düsteres Gedicht von Adam Mickiewicz (1798 - 1855), in dem das tragische Schicksal eines litauischen Volkshelden geschildert wird. Chopin widmete seine erste Ballade dem hannoverschen Gesandten Baron Nathaniel von Stockhausen.

FREDERIC CHOPIN (1810 - 1849)

Ausgewählte Werke

Genau derjenige ist leer,Der von sich selbst erfüllt zu sehr.

Michail Lermontow(1814 - 1841)

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Jeder Mensch ist ein Abgrund; es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.

Georg Büchner (1813 - 1837)

© J.

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Robert Schumann und seine Zeit Ausgewählte Chronik 1810 - 1856

1810 R. Schumann und F. Chopin geboren

1811 F. Liszt geboren; Gründung Konservatorium Prag; Freitod H. v. Kleist

1812 Gründung Musikverein Wien; Niederlage Napoleons in Russland

1813 R. Wagner und G. Verdi geboren; Völkerschlacht bei Leipzig; Beginn Industriezeitalter (Dampfmaschinen, maschinelle Webstühle) 1814 / 1815 Wiener Kongress

1820 Entdeckung Elektromagnetismus (A. M. Ampère)

1821 F. Dostojewski geboren

1822 C. Franck geboren

1824 A. Bruckner geboren

1825 Beethovens späte Streichquartette; Wiener Tanzmusik unter J. Lanner und J. Strauß

1827 Beethovens Tod; ErfindungdesAluminiums(F.Wöhler)

1828 Schuberts Tod

1830 Julirevolution in Frankreich; Eisenbahnzeitalter

1832 Tod Goethes; Einführung Telegraphie

1833 J. Brahms geboren

1837 Beginn des viktorianischen Zeitalters in England

1839 ErfindungderPhotographie(L.Daguerre)

1840 - 1843 Schumanns Liederjahr ('40), Sinfonisches Jahr ('41), Kammermusikjahr ('42), Oratorienjahr ('43)

1844 Weberaufstand in Schlesien

1847 Gründung kommunistischer Bund (Marx/Engels)

1848 Revolutionen in Europa (Frankreich, Deutschland, Österreich)

1849 Tod Chopins

1851 Erste Weltausstellung in London

1852 Zweites Kaiserreich in Frankreich (Napoleon III.)

1856 Tod R. Schumann und H. Heine

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Mozarteum Kultur GmbH Geschäftsführer: Dr. Bernd Lange

Konzeption / Redaktion: Dr. Bernd LangeTexte: Mag. Dr. Thomas Komm (Konzert 1, 2 und 5),

Mag. Camilla Leimisch (Konzert 3 und 4) Redaktionsschluss: 03.03.2010 - Änderungen vorbehalten

Titelseite: B. Jusufi

Abonnenten sind nicht so leicht zu vertreiben. Es ist zum Staunen, was ein guter Abonnent verträgt. Johann Nepomuk Nestroy (1801 - 1862)

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