Schweizer Jäger 1/09

60
Schweizer Schweizer Das aktuelle Monatsmagazin für den Jäger Nr. 1 Januar 2009 94. Jahrgang Fr. 9.80 (inkl. MWST) ISSN 0036-8016 Spannende Fuchsjagd 26 Mehr Luchse in Graubünden? 51 Beilage Das Waffenrecht Birkwild als Verlierer? 18 ÜBERLEBEN OHNE S CHNEE ? 6

description

Das aktuelle Monatsmagazin für den Jäger

Transcript of Schweizer Jäger 1/09

Page 1: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Schweizer Das aktuelle

Monatsmagazin für den Jäger

Nr. 1 Januar 2009 94. Jahrgang

Fr. 9.80 (inkl. MWST)ISSN 0036-8016

Spannende Fuchsjagd 26

Mehr Luchse in Graubünden? 51

Beilage Das Waffenrecht

Birkwild als Verlierer? 18

ÜBERLEBENOHNE SCHNEE ?6

Page 2: Schweizer Jäger 1/09

Jäger rund um den Globus wissen, warum sie auf Munition von RWS vertrauen: Sie ist konsequent hochwertig gefertigt und deshalb auch in Grenzbereichen zuverlässig und äußerst wirksam. Dieses Vertrauen bestätigt unser Ziel: Beste Performance – bei der technischen Konzeption, der Materialauswahl und der Verarbeitung unserer Munition. So können Sie sich bei der Jagd auf das Wesentliche konzentrieren – auf Ihr Ziel.

RWS - Die Munition entscheidet.

Mehr Informationen unter: www.rws-munition.de Abgabe nur an Erwerbsberechtigte.

VERTRAUEN WELTWEIT

Page 3: Schweizer Jäger 1/09

Auf ein Neues

Geschätzte Leserinnen und Leser, endlich ist es soweit. Sie halten den neuen «Schweizer Jäger» in den Händen. Auf den ersten Blick hat sich äusserlich nicht viel verändert. Spätestens aber beim Durchblättern der Zeitschrift fällt das neue Layout auf. Leserfreundlich, übersichtlich und topaktuell – so präsentiert sich der neue «Schweizer Jäger». Für mich als frisch gewählten Chefredaktor der grössten Schweizer Jagdzeitschrift bedeutet die neue Aufgabe eine grosse Herausforderung. Es wäre reine Selbstüberschätzung zu glauben, dass ich das alleine schaffe. Ich bin aber in der glücklichen Lage, auf ein eingespieltes Team von Autoren, Be-richterstattern, Fotografen und natürlich auf die Mitarbeiter des Verlages zählen zu dürfen. Kommunikation ist alles und so lebt jede Zeitschrift von ihren Abonnenten, das ist eine alte Weisheit. Sie, liebe Leserinnen und Leser, sind ein Teil der Zeitschrift. Mit Ihren Beiträgen, Fotos oder Leserbriefen gestalten Sie den «Schweizer Jäger» aktiv mit. Zögern Sie nicht, mir Ihre Meinungen oder Anregungen mitzuteilen, natürlich ist auch kons truktive Kritik erlaubt. Nach 20 Jahren habe ich meinen Traum-job als Jagd- und Fischereiaufseher an den «Nagel» gehängt. Dies aber mit der Überzeugung, dass ich in meiner neuen Aufgabe dieselbe Befrie-digung erleben darf wie in meiner bisherigen Tätigkeit. Ich bin mir als Redaktor meiner Verantwortung durchaus bewusst. Der «Schweizer Jä-ger» stellt eine Plattform zur Verfügung, die rund 20 000 Leser erreicht. Somit sind alle gefordert, ihren Beitrag zu leisten – ich zähle auf Ihre Unterstützung!Meinem Vorgänger, Werner Grond, möchte ich für seinen Einsatz und die mir entgegengebrachte Hilfeleistung bei der Übernahme der Redaktorstelle danken. Lieber Werner, ich wünsche dir und deinen Angehörigen für den neuen Lebensabschnitt alles Gute und ein kräftiges Weidmannsheil. Ich persönlich wünsche mir für das neue Jahr die nötige Weitsicht und Flexibilität in meiner anspruchsvollen Arbeit. Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich Gesundheit, Glück und natürlich viel Freude im 2009 und mit Ihrem neuen «Schweizer Jäger».

Editorial

Mit Weidmannsgruss

Kurt Gansner

Schweizer Jäger 1/2009 3

IMPRESSUM ISSN 0036-8016

Publikationsorgan für

JagdSchweiz Geschäftsstelle: PF 2, 7605 Stampa

Schweizerischer Patentjäger- und Wildschutzverband SPW Sekretariat: Bernstr. 65, 3175 Flamatt

Schweizerischer Laufhundclub

Schweiz. Niederlaufhund-Club

Schweiz. Club für Deutsche Jagdterrier

Der Grüne Bruch

Jagdgruppe Schweiz. Foxterrier-Club

Schweiz. Klub für Österr. Bracken

Schweiz. Falkner-Vereinigung

Förderverein Magyar Vizsla

Organisation SPW-Vorstand

Präsident Alber t Stössel Ver treter im JagdSchweiz-VorstandÖffentlichkeitsarbeitNaasstrasse 37, 6315 Morgar ten Telefon 041 750 34 56 Fax 041 752 14 57 [email protected]

FinanzenStefan Frischknecht, Vizepräsident Dürrhalde 24, 9107 UrnäschTelefon P 071 364 23 31Telefon G 071 364 16 [email protected]

SekretariatPhilippe Voler yBetreuung (Präsident) der SPW-Stiftung Natur landBernstrasse 65, 3175 FlamattTelefon P 031 741 36 40Mobile 079 322 12 90phvoler [email protected]

RedaktionKur t Gansner, Parschientsch 5287212 Seewis DorfTelefon P 081 325 22 02Mobile 079 236 73 [email protected]

Konzept und Gestaltung:Rolf E. Jeker, Vreni Füchslin

Druck, Verlag, Adressänderungen und Abonnement-Bestellungen Kürzi AG, PF 261, 8840 EinsiedelnPC-Konto 80-16768-7 Telefon 055 418 43 43Fax 055 418 43 [email protected]

Abonnementspreis (erscheint 12x jähr lich)Fr. 98.– jährlich (inkl. 2,4% MwSt)Fr. 116.– Jahres-Abonnement für AuslandEinzelpreis Fr. 9.80 (inkl. 2,4% MwSt)

AnzeigenverkaufRG-Annoncen GmbH, Nicole GyrPostfach 1121, 5401 BadenTelefon 056 221 88 12Fax 056 221 84 [email protected]

Titelbild: Schneehuhn im Winterkleid. Tarnung ohne Wirkung?Foto: Kur t Gansner

Page 4: Schweizer Jäger 1/09

4 Schweizer Jäger 1/2009

Monatsthema

Klimawandel und Wildtiere

Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf

das Wild? Doz. Dr. Armin Deutz

geht auf die Problematik ein.

6

Wildkunde

Luchs überfahren!In Graubünden wurde ein

Jungluchs überfahren. Die Herkunft des Tieres

lässt die Behörden rätseln.

47

Beilage

Das WaffenrechtIn der beilegenden Bro-schüre des Bundesamtes für Polizei sind alle grundlegenden Informa-tionen des schweizerischen Waffenrechts enthalten.

Page 5: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Jäger 1/2009 5

INHALT

Waffen & AusrüstungFehlschuss 49Jägermarkt 56

Jagd & WildMonatsthema 6Lebensraum 18Interview 20Jagdpraxis 26Wildbretverwertung 32Tierarzt 34Zielstachel 36Testen Sie Ihr Wissen 40

Jäger & HundEine besondere Nachsuche 22Resultate 22Welpenkurs 24

JagdspektrumVeranstaltungen 14Satire 15Literatur 25Jagen im Ausland 28Sonne, Mond, Solunar 29Jagdschiessen 30Trophäen 31Bund und Kantone 42Blattschuss 43Landquart: Toter Jungluchs 47Fehlschuss 49Abschied 51Ausland 52Schnappschuss 54Wettbewerb 58

18

Lebensraum

Birkwild als Verlierer?Gefährdet der Wintersport das Birkwild? Erstmals gibt es Fakten dazu.

Jagdpraxis

Faszinierende Fuchsjagd

Kaum eine Raub-wildart fasziniert

mehr als der Rotfuchs.

Markus Urs Felder berichtet über die

Winterjagd auf Meister Reinecke.

26

Vorschau 2/2009Faszination Steinadler Bündner Wildhut rettet HirschAktuelles aus Ihrem Kanton

Page 6: Schweizer Jäger 1/09

6 Schweizer Jäger 1/2009

Mon

atst

hem

a

Page 7: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Jäger 1/2009 7

KLIMAWANDEL und WILDTIEREDer Klimawandel hat sowohl einen Einfluss auf die Verbreitung und Vermehrung von Krankheitserre-gern als auch auf Wildtiere selbst sowie auf ihre Le-bensräume. Unter den Wildtieren wird es Profiteure mit höheren Dichten und Verlierer mit einem höhe-ren Infektionsrisiko geben.

Page 8: Schweizer Jäger 1/09

Text: Univ. Doz. Dr. Armin Deutz Fotos: Kurt Gansner

Wildkrankheiten und Klimawandel

Der Einfluss des Klimawandels auf die Verbreitung von Krank-heitserregern kann direkt erfol-gen, indem Krankheitserreger bei höheren Jahresdurchschnitts-temperaturen in der Umwelt län-ger überleben und auch höhere Keimzahlen aufweisen oder auch indirekt bei jenen Krankheitserre-gern, die über Vektoren (z.B. Ze-cken, Stechmücken) übertragen werden bzw. sich in tierischen Reservoiren (z.B. Kleinnagern) halten. Erregerhältige Zecken und Stechmücken sind bereits in grösseren Seehöhen nachweisbar als noch vor zwei Jahrzehnten. Weiters können sich bei Krank-heitserregern, die in ihrem Auf-treten eine jahreszeitliche Pe-riodik aufweisen, Zeiträume mit höherem Infektionsrisiko verlän-gern. Auch Parasiteneier und -lar-ven sowie Zwischenwirte von Pa-rasiten sind bereits in grösseren Höhen nachweisbar bzw. profi-tieren von höheren Jahresdurch-schnittstemperaturen. In diesem Zusammenhang finden wir bei-spielsweise vermehrt eitrige Lun-genentzündungen bei Gamswild in der Folge des Befalles mit Kleinen Lungenwürmern.

Der Hitzesommer 2003 war so-wohl für Haus- als auch für Wild-tiere ein enormer Stressfaktor. Besonders für territorial leben-de Wildwiederkäuer (z.B. Reh-wild) war es nahezu unmöglich, adäquate Wasserquellen zu errei-chen, was auch an deutlich ver-

ringerten Durchschnittsgewichten ablesbar war. Damit verbunden war vermutlich auch eine höhere Krankheitsanfälligkeit (z.B. Pa-ratuberkulose, Endoparasitosen). Klimaforscher gehen davon aus, dass Hitzesommer und Tropenta-ge häufiger auftreten werden. Im Zuge langer, heisser Sommer ist es auch möglich, dass Vektoren wie Zecken darunter leiden, da-für aber z.B. Mückenarten – auch Arten, die bislang in Mitteleuro-pa nicht vorgekommen sind – da-von profitieren.

Klimawandel und alpine Lebensräume

Wildtierarten wie Schnee- und Birkhuhn oder Gams- und Stein-wild haben sich im Laufe ihrer Evolution perfekt an das Leben in alpinen Regionen angepasst und sind somit Teile dieses sehr empfindlichen Ökosystems ge-worden. Bei einem allgemeinen Ansteigen der Waldgrenze auf-grund der Klimaerwärmung und regionalem Rückgang der Almbe-wirtschaftung verringert sich der Lebensraum dieser Wildtierarten massiv. Durch das Entstehen sub-optimaler Lebensräume kommt es

bei diesen Wildtieren zur Abnah-me und Verschwinden einzelner Populationen, Verarmung gene-tischer Ressourcen, Schwächung der Abwehrlage und damit auch vermehrt zu Infektionskrankhei-ten und Parasitosen.

Als Grundlage für die Ermitt-lung der Veränderungen wur-de die Temperaturentwicklung der vergangenen 50 Jahre in ei-nem Projektgebiet in den Niede-ren Tauern/Steiermark/Österreich genauer betrachtet, sowie das Kli-mamodell MM5 für eine Abschät-zung der zukünftigen Erwärmung herangezogen. Das Klimamodell prognostiziert für die nächsten 50 Jahre eine Erwärmung von ca. 2,2 °C für das Untersuchungsgebiet. Das Baumwachstum ist sehr stark von der Temperatur abhängig und eine hohe Korrelation zwischen der Wachstumsgrenze von Bäu-men und der 10 °C Juli-Isotherme bzw. mit der 6,9 °C Mai–Oktober- Isotherme wurde nachgewiesen.

Mon

atst

hem

a

8 Schweizer Jäger 1/2009

Prognostiziertes Ansteigen der 6,9 °C Mai–Okto-ber-Isothermen (= potenziel-le Waldgrenze) von der Dekade 1990 bis 2000 bis zur Dekade 2040 bis 2050 (Gebiet südöstlich von Schladming, Steiermark)

Verschiedene Krankheitserreger sind heute in grösseren See-höhen nachweis-bar als noch vor zwei Jahrzehn-ten. Dies könnte zum Beispiel zu einer erhöhten Sterblichkeitsrate beim Gämswild führen.

Page 9: Schweizer Jäger 1/09

Blick ungeeignete Einstände kurzzei-tig genutzt werden bzw. die Bandbreite nutzbarer Einstände sehr gross ist.

Ein längerer Verbleib in suboptima-len Lebensräumen ist für Gams- und Steinwild problematisch und führt zur Abnahme der Stückzahlen in einzelnen Populationen, zu erhöhter Krankheits-anfälligkeit (Endoparasitosen, Räu-de, Gamsblindheit) sowie zur Ausbil-dung kleinerer Rudel in verwaldeten Gebieten mit dem Nebeneffekt einer verlängerten Brunft und damit zusätz-licher Schwächung vor allem der Bö-cke. Weiter wird es zu einem mögli-chen Absinken mancher Populationen unter die sog. «kritische Bestandsgrös-se» kommen und damit zu einer kurz- bis mittelfristigen Auflösung von Popu-lationen sowie möglicherweise zu einer Inzuchtdepression infolge der «Verin-selung» von Populationen. Beispielhaft für einen u.a. mit Klimafaktoren zusam-menhängenden Krankheitsausbruch sei ein aktueller Seuchenzug von Gams-blindheit in den Niederen Tauern ange-führt. Im Jahre 2006 ereignete sich ein Seuchenzug in der Obersteiermark mit über 80 gemeldeten Fällen. Wenn man berücksichtigt, dass die Gamsblindheit überwiegend durch Fliegen übertragen wird und dass noch bis Ende Novem-ber/Anfang Dezember 2006 Insekten selbst in höheren Regionen beobacht-bar waren, wird klar, dass die infekti-onsgefährdete Zeit klimatisch bedingt deutlich verlängert war.

Nach unseren Berechnungen wird in den nächsten Jahrzehnten der gut ge-eignete Lebensraum für Gamswild im Untersuchungsgebiet sowohl im Som-mer als auch im Winter um rund 80% abnehmen und die Fläche der derzeit mässig geeigneten Lebensräume wird sich im Sommer um 90% und im Win-ter um 82% reduzieren. Unter zusätz-licher Berücksichtigung des Umstan-des, dass sich auf den verbleibenden Freiflächen über der Waldgrenze die sportliche und touristische Nutzung des gleichzeitigen Gamswildlebens-raumes noch erhöhen wird, muss mit einer immensen Einschränkung des al-pinen Gamswildlebensraumes und mit dem häufigeren Auftreten von Wald-gamspopulationen gerechnet werden.

Klimawandel und SteinwildGrundsätzlich liegen, abgesehen von

wenigen Gebieten, die Niederschlä-ge für Steinwildlebensräume im Ost-

Das Klimamodell MM5 zeigt für die nächsten 50 Jahre einen prognostizier-ten Anstieg der Isothermen um ca. 450 Höhenmeter. Das bedeutet für die Nie-deren Tauern, dass eine temperaturbe-dingte Wachstumsgrenze für Bäume zukünftig nahezu verschwinden kann.

Klimawandel und GamswildDer Lebensraum von Gamswild er-

streckt sich von aufgelockerten Wald-grenzbereichen bis ins Hochgebirge. Einzelne inselartige Gamsvorkommen existieren in Waldgebieten («Wald-gams»), selbst im Nahbereich von Städ-ten wie Graz oder Salzburg. Gamswild kann in Rudeln von über 100 Stück beobachtet werden, wobei die Rudel-grösse von der Übersichtlichkeit des Geländes abhängig ist. Das Leben im Rudel verschafft den Gämsen Vorteile bei feindlichen Angriffen und ein er-höhtes Sicherheitsgefühl in der Grup-pe. Felsen und ein übersichtliches Ge-lände sind für das Sicherheitsbedürfnis des Gamswildes sehr wichtig und be-einflussen auch ihr Fluchtverhalten. So wählen auch Geissen als Setzplät-ze meist Felsnischen mit gutem Aus-blick. Im Spätsommer befindet sich Gamswild in den höchsten Regionen des jeweiligen Lebensraumes. Mit den ersten Schneefällen zieht es in die Win-tereinstände. Im April und Mai findet man Gamswild auch in Tallagen, wo die erste frische Grünäsung aufgenom-men wird und die Gämsen dann mit den grünenden Pflanzen wieder höher ziehen. Problematisch für die Lebens-raumbewertung und -modellierung bei Gams- und Steinwild, vor allem aber beim Gamswild, ist die relativ hohe ökologische Plastizität dieser Wildar-ten. Diese bedeutet, dass unter gewis-sen Bedingungen auch auf den ersten

Für Jagdschüler und Jäger, die ihre Schieß-fertigkeit verbessern wollen:

authentische Erstverfi lmung der Schieß-ausbildung einer angehenden Jägerin professionelle Ausbilder vermitteln den sicheren Umgang mit Flinte und Büchse schnell und einfach gute Schießergebnisse durch die richtige Lehrmethodik

„Flintenschießen. Büchsenschießen“ ist als DVD im Blaser Fachhandel erhältlich !

www.blaser.de

Kod

iak-

©-2

008

· www

.kod

iak.

de

Aller Anfang ist leicht

Lehrreiche Dokumentation einer Schießausbildung auf DVD

Neu !

Page 10: Schweizer Jäger 1/09

10 Schweizer Jäger 1/2009

Mon

atst

hem

aalpenraum hoch bis sehr hoch. Grössere Winterniederschläge in Form von Schnee können al-lerdings durch die Topographie des Geländes in gewissem Masse ausgeglichen werden. Ohne ge-eignete Wintereinstände hat das wenig «schneegängige» Stein-wild allerdings Probleme. Da sich ein Grossteil der Koloni-en auf mehr oder weniger gros-sen, isolierten Gebirgsstöcken befindet, kann Steinwild nur in Ausnahmefällen weitere Wande-rungen unternehmen. Daher be-einflussen Qualität und Quantität der Wintereinstände die Entwick-lung von Steinwildpopulationen stark. Wesentliche Faktoren der Wintereinstände sind die Expo-sition (südseitige Hänge erhalten die höchste Sonneneinstrahlung, der Schnee schmilzt rascher und das Steinwild kann Energie spa-ren), die Hangneigung (ab 40° Neigung rutscht der Neuschnee ständig ab, ohne grössere Schnee-massen zu bilden, dadurch ge-langt das Steinwild leichter zur Pflanzendecke und auch das Frei-schlagen von Äsung ist im steilen Gelände leichter), der Felsanteil (das Fluchtverhalten ist auf Fel-sen ausgerichtet, zusätzlich wich-tiger Einstand, felsbegleitende Gras- und Kräutervegetation als Äsung, weiters führt die Sonnen-einstrahlung zu einer Erwärmung der Felsen, wodurch der Schnee in der Nähe rascher schmilzt) sowie der Nichtwaldanteil (ein dichter Baumbestand verhindert das Abrutschen und verzögert das Schmelzen des Schnees in den Wintereinständen).

Der Entwicklung der Stein-wildkolonien am Ostalpenrand sind also durch das Zusammen-spiel von hohen Niederschlags-mengen in Form von Schnee und der vielerorts nur bedingt geeig-neten Topographie in den Winter-einständen Grenzen gesetzt. Ein Grossteil der Kolonien im Ost-alpenraum befindet sich auch auf isolierten Gebirgsstöcken, wo-durch der Qualität der Winterein-stände noch grössere Bedeutung zukommt, da das Steinwild nicht in andere Gebiete ausweichen kann. Steinwild zeigt im Winter eine starke Bindung an SO- bis SW-seitige steile, nicht oder nur schütter bewaldete Hänge, an de-nen der Schnee bald abrutscht und die Äsung freigibt. Es kann, vor allem bei fehlendem Schnee, im-mer wieder andere Expositionen nutzen, welche langfristig gese-hen aber für eine Population kei-ne Überlebensmöglichkeiten bie-ten. Nach unseren Berechnungen wird in den nächsten Jahrzehnten bei einem prognostizierten An-stieg der Jahresdurchschnittstem-

peratur die Waldgrenze deutlich ansteigen und damit wird sich allein der gut geeignete Lebens-raum für Steinwild im beispiel-haften Untersuchungsgebiet Nie-dere Tauern im Sommer um 95% und im Winter um rund 78% re-duzieren.

Kleine Populationen bedür-fen eines sehr sorgsamen Um-ganges. Wie Untersuchungen an Bighorn-Schafen (Ovis canaden-sis) zeigten, starben Populationen mit weniger als 50 Tieren inner-halb von 50 Jahren aus, während Populationen mit über 100 Tie-ren längerfristig überlebten. Dies zeigt, dass die Populationsgrös-se einen entscheidenden Faktor für das Überleben von Kolonien darstellt. Sicherlich spielen gene-tische Faktoren dabei eine gros-se Rolle (Inzucht, Krankheitsan-fälligkeit). Beim Steinwild gibt es in dieser Hinsicht einen doppel-ten Flaschenhalseffekt. Durch die beinahe Ausrottung dieser Wildart wurde die genetische Variabilität stark reduziert und bei der Neu-gründung von Kolonien gelangte wieder nur ein Bruchteil der ge-netischen Vielfalt der Ausgangs-population in das neue Gebiet. Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Stabilität kleiner Populationen wesentlich stärker beeinflussen kann, ist das sogenannte Umwelt-rauschen. Unter diesem Begriff werden allgemein unvorherseh-bare Umwelteinflüsse zusammen-gefasst. Als einfaches Beispiel sei nur folgende Situation geschildert: Wenn bei einer 100 Stück zählen-den Population in einem strengen Winter 15 Tiere verenden (Lawi-nen, Hungertod usw.), spielt dies

Für mehrere Steinwildkolonien am Ostalpenrand gilt ein länger-fristiges Überle-ben als nicht ge-sichert.

Aktuelle und zu-künftige Lebens-raumeignung für Gamswild in den Niederen Tauern im Sommer (oben) und im Winter (unten)unter Annahme des Ansteigens der Waldgrenze aufgrund des Klimawandels.

Eignung als Lebensraum

temporär möglichmässig geeignetgut geeignet

Page 11: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Jäger 1/2009 11

Mon

atst

hem

a

eine geringere Rolle als bei einer 30 Stück zählenden Kolonie, bei der der anteilsmässig gleiche Ver-lust bereits das Ende der Kolo-nie bedeuten könnte. Für mehrere Kolonien am Ostalpenrand gilt ein längerfristiges Überleben als nicht gesichert.

Klimawandel und BirkwildBirkwild bewohnt in Öster-

reich den gesamten Ostalpen-raum, es braucht offeneres Ge-lände als Auerwild. In den Alpen liegt der Lebensraum des Birk-huhns im Bereich der klima-tisch bedingten oberen Wald- und Baumgrenze unter dem Lebens-raum des Schneehuhnes. Als Be-wohner der Übergangsbereiche zwischen Wald und offenen Frei-flächen meidet das Birkhuhn dich-te Wälder wie beispielsweise den geschlossenen subalpinen Nadel-wald. Birkwild ist standorttreu und bewohnt das ganze Jahr über denselben Lebensraum. Die we-sentlichen Merkmale eines güns-tigen Lebensraumes in den Alpen sind halboffene Landschaften mit lockerem Baumbestand, hügeli-ges Gelände mit weiten Hängen, gute Strukturierung des Gelän-des (Steilhänge, Stufen, Felsbän-der etc.), reichhaltige Kraut- und Zwergstrauchschicht, Nadel- (Lärche, Latsche, Zirbe, Fich-te, Wacholder) und Laubhölzer (Birke, Weide, Erle, Eberesche) als Winteräsung und Schneesi-cherheit. Diese Bedingungen fin-det das Birkhuhn in der Krumm-holzregion, an Moorrändern und Sumpfgebieten mit lockerem Baumbestand, in der bäuerlichen Kulturlandschaft mit Anschluss an Feuchtgebiete und Wälder, auf Almwiesen sowie teilweise auch in stark aufgelichteten, ab-wechslungsreichen Wäldern. Da das Birkhuhn recht anpassungs-fähig ist, kann es auch kurzlebige Freiflächen (Brandflächen, grosse Schlag- oder Windwurfflächen) vorübergehend bewohnen. Wach-sen diese Lebensräume zu, wan-dert das Birkwild ab.

Die Standorttreue des Birk-wildes setzt die Ausstattung des Lebensraumes mit sämtlichen Strukturen, die das Birkhuhn im

Jahresverlauf braucht, voraus: Das Gelände des jahre-, oft jahr-zehntelang genutzten Balzplat-zes muss grossflächig überschau-bar sein. Balzplätze sind offene, trockene, flache Stellen mit sehr niedriger Bodenvegetation (Alm-matten, windgepresste Schnee-flächen usw.). Der Neststandort muss, wie bei allen Bodenbrü-tern, durch eine strukturreiche Nestumgebung ausreichend ge-schützt sein. Im Gegensatz zum Balzplatz ist hier die Bodenvege-tation höher (ca. kniehoch). Das Gebiet für die Aufzucht der Ge-sperre benötigt Vegetationshöhe von 10–40 cm. Die Arealgrösse für Birkhühner wird mit mindes-tens 90 ha Zwergstrauchfläche an-gegeben. ZEILER (2004) gibt für das Jahresstreifgebiet eines Vo-gels 100 bis 350 ha, für ein soge-nanntes «Kerngebiet» innerhalb dieses Streifgebietes 10 bis 50 ha und für das Kerngebiet einer Balzgruppe zwischen 25 und 75 ha an. Der Abstand zwischen den einzelnen Balzplätzen beträgt in den Alpen mindestens 200 m, in der Regel aber 1 km und mehr.

Negative Auswirkungen auf den Birkhuhnlebensraum haben der Verlust von offenen Flächen durch das Auflassen von Almen, das Aufforsten an der Waldgren-ze, die Ausbreitung des Pfei-fengrases sowie der Verlust von

Moorflächen. Darüber hinaus stellt die gebietsweise ganzjäh-rige Nutzung der Lebensräume durch Skifahrer, Skitourengeher und Wanderer eine zusätzliche Störung dar. Durch den Varian-tenskilauf kommt es zu oft unbe-merkten Birkwildverlusten durch energieraubendes Aufscheuchen aus oder Verschütten in Schnee-höhlen. Auch Pistengeräte oder das Absprengen von Lawinen können Verluste fordern.

Nach unseren Berechnungen werden in den nächsten Jahrzehn-ten der gut geeignete Lebensraum für Birkwild im Untersuchungs-gebiet um 98% und der temporär mögliche Lebensraum um 99% abnehmen. Dies würde bedeuten, dass das derzeit flächendeckende Vorkommen des Birkwildes im Untersuchungsgebiet bei einem temperaturbedingten Ansteigen der Waldgrenze und ohne Gegen-massnahmen auf einige wenige inselartige Vorkommen zusam-menschmelzen wird.

Klimawandel und Schneehühner

Das ausgesprochen Kälte lie-bende Schneehuhn aus der Fami-lie der Raufusshühner bewohnt als zirkumpolar verbreitete Art sowohl die gesamte Tundrenregi-on Eurasiens und Nordamerikas als auch zentralasiatische Hoch-

Aktuelle und zu-künftige Lebens-raumeignung für Birkwild (oben) und Schneehuhn (unten) in den Niederen Tau-ern unter Annah-me des Ansteigens der Waldgrenze aufgrund des Kli-mawandels (grün = gut geeigneter und ocker = tem-porär möglicher Lebensraum).

Eignung als Lebensraum

temporär möglichgut geeignet

Page 12: Schweizer Jäger 1/09

12 Schweizer Jäger 1/2009

Mon

atst

hem

agebirge. Isolierte Verbreitungs-inseln gibt es in den Alpen, in Schottland, Japan und den Pyre-näen. In den Alpen lebt Lagopus mutus helveticus, eine von 13 Un-terarten. In Österreich ist das Al-penschneehuhn ein verbreiteter Brutvogel der Nord-, Zen tral- und Südalpen. Alpenschneehühner sind typische Bewohner der hoch-alpinen Zonen zwischen 1500 und 3500 m Seehöhe und besiedeln in den Alpen ausschliesslich die baumfreien Hochgebirgslagen.

Ihr bevorzugter Lebensraum ist charakterisiert durch offenes Ge-lände, Geröll- und Blockhalden, schattige Schneegräben, spärli-che Vegetation mit niederen Grä-sern und Zwergsträuchern sowie lebhaftes Kleinrelief (Runsen, Grate, Kuppen, Mulden etc.). Felsübersäte Hänge, die zugleich Deckung und Aussichtswarten bieten, prägen den Lebensraum des Alpenschneehuhns. Daneben sind unterschiedliche Hangnei-gung (meist 10–45°) und Expo-sition sowie abwechslungsreiche mikroklimatische Bedingungen erforderlich. Die Vegetation setzt sich aus Alpenrosen, Heidekraut, Krüppelsträuchern, Zwergweiden sowie Heidel- und Preiselbeeren zusammen. Zur Brutzeit bewohnt das Alpenschneehuhn etwas nied-rigere Lagen und wandert nach dem Schlüpfen der Jungen in hö-here Lagen. Bei Einbruch des Winters zieht es sich wieder in tiefere Lagen zurück.

Im Sommer bevorzugen die Alpenschneehühner weitgehend kühle, eher feuchte und zum Teil schneereiche Blockfelder in Nordhängen und meiden die war-men, trockenen Südhänge. Al-penschneehühner wählen für ihre Brutplätze in der Regel die Nähe von hochgelegenen Schneefel-dern. Vereinzelte Brutvorkom-men finden sich auch im Rand-bereich von Latschengruppen, Almrauschgestrüpp oder Grüner-len. Ungleich regelmässiger fin-den sich die Nester aber zwischen Geröll und Felsblöcken.

Im Winter findet man die Al-penschneehühner in steilen Run-sen und an vom Wind schneefrei gefegten Rippen und Graten zwi-

schen 1800 m und 3000 m See-höhe, nach Schneefällen manch-mal auch in Grünerlengebüschen der tieferen Lagen. Steile, rasch ausapernde Südhänge werden zu dieser Jahreszeit bevorzugt. Bei einem Ansteigen der Waldgren-ze reduzieren sich Grashänge, an denen der Schnee rasch ausapert, abrutscht oder durch den Wind verfrachtet wird. Im Gegensatz zum Birkwild, das einen Grossteil der Winteräsung in Bäumen und Sträuchern findet, äsen Schnee-hühner fast ausschliesslich am Bo-den. Im gegenständlichen Projekt wurden für die Lebensraummo-dellierung insgesamt 143 Lebens-raumparameter für das Birk- und Schneehuhn einbezogen.

Nach unseren Berechnungen werden der gut geeignete Lebens-raum für Schneehühner im Unter-suchungsgebiet um 98% und der temporär mögliche Lebensraum um 94% abnehmen. Die Restvor-kommen würden verinseln. Zu-sätzlich zu erwarten ist, dass sich die in den letzten beiden Jahr-zehnten stark gestiegenen touris-tischen und sportlichen Aktivitä-ten im alpinen Raum bei einem Ansteigen der Waldgrenze auf die kleiner werdenden waldfreien Areale konzentrieren werden, was einen zusätzlichen Verlust von Le-bensraum für Wildtiere bedeuten wird. Durch die Entwicklung sub-optimaler Lebensräume, Lebens-raumzerstückelung sowie durch eine zu erwartende Übernutzung

der restlichen Almflächen infol-ge diverser Freizeitaktivitäten kommt es bei Wildtieren zur Ab-nahme der Stückzahlen in einzel-nen Populationen und zur Verar-mung genetischer Ressourcen, zur Schwächung des Immunsys-tems des Einzelindividuums und damit vermehrt zu parasitär- oder stressbedingten Gesundheitsprob-lemen und Infektionskrankhei-ten. Einzelne Populationen gera-ten dann auch unter ihre kritische Bestandsgrösse und können mit-tel- bis langfristig aufgelöst wer-den. Unregelmässige Störungen durch Touristen, vor allem wäh-rend der Paarungs- und Brut-zeit, wirken sich auf Dauer nega-tiv auf Schneehühner aus. Zeitler (1995) beobachtete, dass die Al-penschneehühner nach einem Zu-sammentreffen mit Menschen ihr zuvor ausgewähltes Gebiet für den Rest des Tages verliessen, bei wiederholten Interaktionen sogar für Tage oder Wochen.

Beispiel TularämieAls Beispiel für den Einfluss

des Klimas auf die Verbreitung von Wildkrankheiten wird hier näher auf die Tularämie beim Feldhasen eingegangen. In Ost-österreich wurden im Zeitraum von 1994 bis 2005 insgesamt 271 Fälle von Tularämie bei Feldha-sen erfasst und georeferenziert. Es sollten Gründe für das lo-kal häufige Auftreten der Krank-heit analysiert werden. Vor allem mögliche Interaktionen zu Tem-peratur und Niederschlag wurden mit den lokalen Klimadaten ge-prüft. Die räumliche Abgrenzung des Befallsgebietes in Ost- und Südösterreich kann über die Iso-linien des Jahresniederschlages (unter 720 mm), des Sommernie-derschlages (unter 180 mm), der Wintertemperatur (über 0,5 °C) und der Temperatur im Mai (über 14 °C) geführt werden. Ergebnis dieser ersten Beurteilungsstufe ist die Ausweisung der warmen und trockenen Lagen Ostösterreichs als potenzielles Befallsgebiet. In der zweiten Stufe wurden die Wir-kungsweisen von Temperatur und Niederschlag innerhalb des aus-gewiesenen Befallsgebietes auf

Wachsen Lebens-räume zu, wandert das Birkwild ab.

Page 13: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Jäger 1/2009 13

Mon

atst

hem

a

die Befallshäufigkeit im Beob-achtungszeitraum untersucht. Es zeigte sich, dass die Wintertempe-ratur, die Temperatur im Mai so-wie der Niederschlag im Juni und Juli den Grossteil der jährlichen Schwankung in der Häufigkeit der Tularämiefälle erklären. In ihrer Wirkungsweise bilden diese Para-meter die Entwicklung des Feld-hasenbestandes (und der Mäuse-populationen) ab. Warme Winter führen zu starken Populationen. Treten im Mai kühle Temperatu-ren auf und regnet es im Juni und Juli vermehrt, werden die Jungha-sen geschwächt. Dies fördert das Auftreten der Tularämie. Für die-sen Zusammenhang wurde ein li-neares Regressionsmodell berech-net, welches diese Parameter als hoch signifikant (p<0,05) erkann-te und ein Bestimmtheitsmass (R²) von 74,6% erreichte.

Für eine Prognose des Aus-breitungsgebietes der Tularämie im Jahr 2035 wurde eine Tempe-raturerhöhung zwischen 2 und 4 ° Celsius unterstellt. Unter diesen Bedingungen könnte sich die Tu-larämie aus dem östlichen Flach-land langsam über das Donautal weiter in den Westen und über die Südsteiermark weiter in den Sü-den verbreiten. Zusätzlich wären Fälle in inneralpinen Gunstlagen möglich. Dies bedeutet, dass mit einer Ausweitung des potenziel-len Tularämie-Verbreitungsgebie-tes (von dzt. 13% auf 46,5% der österreichischen Landesfläche) gerechnet werden muss.

Zusammenfassend ist fest-zustellen, dass das Klima die Schlüsselgrösse zur Erklärung

der bisherigen Verbreitung der Tularämie ist und dass Grenzwer-te für die einzelnen Klimagrös-sen benannt werden können. Die zu erwartende Erwärmung könn-te zu einer massiven Auswei-tung des potenziellen Tularämie-Verbreitungsgebietes führen. Es wäre daher wichtig, Risikogrup-pen (Jäger, Förster, Landwir-te, Laborpersonal, Präparatoren, Hausfrauen u.a.) über das der-zeitige Auftrittsgebiet hinaus zu informieren und ihnen als prak-tische Massnahme empfehlen, beim Umgang mit Hasen und Na-getieren stets arbeitshygienische Vorsichtsmassnahmen zu beach-ten (wie Schutzhandschuhe, An-feuchten des Hasenbalges beim Abbalgen, Insektenschutz, Mund-schutz im Labor). Bei der Zube-reitung von Feldhasen sind kü-chenhygienische Massnahmen zu ergreifen.

Neu auftretende KrankheitenEs erscheint vordringlich, dass

sich Veterinär- und Humanmedi-ziner, Wildbiologen und Epide-miologen mit neu auftretenden Krankheitserregern auseinander-setzen und auch aktuelle Quer-schnittsuntersuchungen durchfüh-ren bzw. Serumbanken anlegen, um allfälligen Änderungen von Krankheitshäufigkeiten bei Wild-tieren innerhalb bestimmter Re-gionen und Zeiträume abschät-zen zu können. Das Wissen und die Wachsamkeit gegenüber neu auftretenden Krankheiten sind zu fördern, indem Jäger über Krank-heitssymptome informiert werden und sich auch Untersuchungs-

stellen auf ein geändertes Erre-ger- und Untersuchungsspektrum einstellen. Beispiele für solche Erreger und Infektionen sind West Nil Virus, Usutu Virus oder Lou-ping Ill, Hepatitis E, Krim-Kon-go-Fieber, Ehrlichiose oder auch die massive Steigerung und Aus-breitung der Hantavirusinfektio-nen beim Menschen mit direktem Zusammenhang der Virusverbrei-tung in Mäusepopulationen.

Vorbeugen und KontrolleGemäss dem Spruch «Vor-

beugen ist besser als Heilen» ist es möglich, das Infektionsrisiko und den Infektionsdruck inner-halb von Wildtierpopulationen durch Verbesserung des Lebens-raumes, Anpassung des Wild-standes an den Lebensraum und durch seuchensicheres Entfernen krankheitsverdächtiger oder kran-ker Tiere zu senken. Eine laufen-de Kontrolle der Wildtiergesund-heit sollte über die regelmässige Untersuchung von Fallwild und auch durch Stichprobenunter-suchungen bei Stücken ohne auffällige Krankheitssympto-me erfolgen. Eine intensive und fachkundige Auseinandersetzung der Jäger mit den Themen «Wild-tiergesundheit» sowie eine ent-sprechende Verantwortung für Wildpopulationen wird zukünftig eines der Hauptargumente für die Aufrechterhaltung der Jagd in an-nähernd gewohnter Art und Wei-se darstellen.

Danksagung: Die Daten stammen aus zwei vom Landwirtschafts- und Gesundheitsministerium geförderten Projekten von Univ. Doz. Dr. Armin Deutz und Dr. Gunther Gressmann (Gesellschaft für Wildtier und Lebensraum) welche gemeinsam mit Jakob Schaumberger, Mag. Thomas Guggenberger und Dr. Johann Gasteiner (HBLFA Raumberg-Gumpenstein), Univ. Prof. Dr. Mathias Schardt und DI Heinz Gallaun (Joanneum Research Graz) sowie mit der Universität für Bodenkultur (Univ. Prof. Dr. Helga Kromb-Kolb) und der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Dr. Ingeborg Auer und Dr. Reinhard Böhm) durchgeführt wurden.

Mögliche Verbrei-tung der Tularä-mie im Jahr 2005 und 2035.

Dass der Klimawandel zu einem Ansteigen der Waldgrenze in den Alpen führt, leuchtet ein. Doch wie weist man dies nach, wenn die alpine Landschaft seit Jahrhunderten vom Menschen intensiv bewirtschaftet wird und anthropogene Einflüsse die natürlichen überlagern? Forscher der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL sind zu diesem Zweck in den Nord-Ural gefahren und haben dort zusammen mit russischen Wissenschaftern – unter fast ungestör-ten Bedingungen – nachgewisen, dass die Waldgrenze dort in den vergangenen 100 Jahren um 60 Höhenmeter angestiegen ist. Wei-tere Informationen finden Sie in unserer News-Meldung unter http://www.wsl.ch/news/081118_waldgrenze_ural_DE

Page 14: Schweizer Jäger 1/09

14 Schweizer Jäger 1/2009

Vera

nsta

ltun

gen

Veranstaltungen22.–25. Januar«Jagd & Fischerei»-Messe Ulmer Messegelände in Ulm www.jagdundfischerei-messe.de

24. Januar Präsidentenversammlung SPW, Einsiedeln

3.–8. FebruarJagd & Hund 2009 Messe für Angler, Jäger, Natur- und Hundefreunde in den Westfalenhallen Dortmund

13.–16. MärzIWA & OutdoorClassics in Nürnberg

6. FebruarDer Bartgeier – Niedergang und Aufstieg eines Alpenbewohners Vortrag (zusammen mit der naturforschenden Gesellschaft des Kantons Glarus), 19.30 Uhr im Schützenhaus GlarusReferent: Dr. Daniel Hegglin, Wildtierbiologe, Geschäftsführer der Stiftung ProBartgeier (siehe auch Seite 47)

1.–5. AprilJagen und Fischen 200914. Internationale Ausstellung für Jäger, Fischer und Naturliebhaber, Neue Messe München

Jagdhornbläser17. FebruarInfoabend zu den Kursen des Bläsercorps des Aarg. Jagdschutzvereins 20.00 Uhr, Gasthof Schützen, Aarau

21.–24. MaiEuropäischer Jagdhorn-bläser-Wettbewerb Kaiserliches Barockschloss «Hof», Niederösterreich www.noeljv.at/jagdhorn/

13. JuniEidgenössisches Bläserfest in Baden

Pelzfellmärkte Trophäenschauen31. JanuarPelzfellmarkt des Glarner Jagdvereins (GJV)ab 10.00 Uhr im Schützenhaus Glarus

5. Februar Lichtmess- und Pelzfell-markt in Altstätten SG Kongress-Saal Hotel Sonne, ab 9 Uhr bis Mittag

7. FebruarPelzfellmarkt im Hotel Senslerhof in St. Antoni FR 08.00–12.00 Uhr

14. Februar49. Thuner Pelz- und Fellmarkt sowie Kantonal-Bernische Trophäenaus-stellung 2009 14. Februar, 07.30–17.00 Uhr im Hotel Freienhof13. Februar, 19– 22 Uhr Besichtigung Trophäenausstellung

14. Februar Pelzmarkt der Vereini-gung Aargauischer Jagd-aufseher im Restaurant zum Schützen in Aarau ab 09.00 Uhr bis 12.00 Uhr

17. Februar Fäälimärt auf der Allmend in Luzern ab 08.00 Uhranschl. Generalversammlung

5.–7. MärzTrophäenschau und Pelz-fellmarkt im Schulhaus Muotathal mit Sonderschau «Jagd anno dazumal», Tombola, Jagdhornbläser, Festwirtschaft, Unterhaltung

7. MärzOberwalliser Pelzfell-markt in Mörel 5. März, Relais Walker: Rahmenprogramm zum Thema «Jagdhunde»

21. März12. Bündner Fellmarkt in Thusis, Fellannahme von 10 bis 12 Uhr, Regionalmarkt, Festzelt mit Unterhaltung

21. MärzPelzmarkt beim Hotel Thurgauerhof, Weinfelden09.00–11.00 Uhr

28. MärzPelzmarkt im Zentrum Schluefweg, Klotenanschl. Generalversammlung

Ausflüge AusstellungenJagdausstellungin SalgeschJägerverein Diana Leukab 14. November 2008 bis31. November 2009, im Natur- und Land-schaftszentrum von SalgeschÖffnungszeiten: Mo–Fr 8.30–12, 13–17 Uhr, Sa 10–16 Uhr

Naturkundemuseum mit einmaliger Trophäensammlung in Bad Säckingen am Hochrhein Öffnungszeiten:Montag–Freitag 14–18 UhrSamstag/Sonntag 10–16 Uhrwww.golfwelt-hochrhein.de

Der Pfad, Natursteine und Adernsteine erleben Sattel-Hochstuckli

Natur- und Tierpark GoldauParkstrasse 40Telefon 041 859 06 06www.tierpark.chTäglich geöffnet1. April bis 31. Oktober: Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa/So 9–19 Uhr1. November bis 31.März: täglich 9–17 Uhr

Jagdhof Felder EntlebuchJagd- und Sportwaffen – Schiess zentrum – Schiess-schule Öffnungszeiten: Di–Fr: 8.00–12.00 und 13.30 –18.00 Uhr, Sa 9.00–15.00 durchgehend,Do Abendverkauf bis 20.30 Uhr, Mo geschlossen

Internationales Baum-archiv (IBA), Winterthur Öffnungszeiten: Fr 10–12, 15–18 Uhr, Sa 11–17 Uhr Schulklassen-Workshops und Gruppenführungen nach AbspracheTelefon 052 212 61 00www.naturmuseum.tg.ch

Naturmuseum Thurgau Freie Strasse 26, FrauenfeldTelefon 052 724 22 [email protected]Öffnungszeiten:Di–Sa 14–17 Uhr, So 12–17 Uhr

Waffenmuseum Suhl Öffnungszeiten:täglich von 10.00–18.00 [email protected] 36 81 74 22 18

Wildpark Peter und Paul Kirchlistrasse 92, St. GallenTelefon 071 244 51 13 www.wildpark-peterundpaul.chDer Wildpark ist bei freiem Eintritt 7 Tage in der Woche geöffnet. Hunde sind an der kurzen Leine zu führen!

Bündner NaturmuseumMasanserstrasse 31, ChurTelefon 081 257 28 41Di–So 10–17 Uhr Mo geschlossenwww.naturmuseum.gr.ch

Naturhistorisches Museum der Burger gemeinde Bern Öffnungszeiten: Mo 14–17 Uhr, Di/Do/Fr 9–17 Uhr, Mi 9–18 Uhr, Sa/So 10–17 Uhr.

Page 15: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Jäger 1/2009 15

Vera

nsta

ltun

gen

«Jagd & Fischerei» Messe in UlmJäger, Fischer, Sportschüt-zen, Natur- und Hunde-freunde treffen sich wieder

Die Vorbereitungen für die 11. Baden-Württembergische «Jagd & Fischerei»-Messe, die vom 22. bis 25. Januar 2009 auf dem Ulmer Messegelände stattfindet, laufen bereits auf Hochtouren. Jäger, Fischer, Hundeliebhaber, Naturfreunde und Sportschützen dürfen sich auch in 2009 wieder auf eine hochkarätige Fachmesse mit vielfältigem Produktangebot und attraktivem Rahmenpro-gramm freuen, berichtet Pro-jektleiterin und Geschäftsfüh-rerin Michaela Vogel von der Ulmer Ausstellungs GmbH (UAG). Es werden die Donau-halle, das Messefoyer und die Hallen 1 bis 3 belegt sein.

Zu der traditionellen Fach-messe, die seit 1989 im zwei-jährigen Turnus angeboten wird, werden Tausende Jä-ger, Fischer, Hundefreunde und Sportschützen aus ganz Deutschland sowie aus Öster-reich und der Schweiz erwar-tet.

Den mehr als 130 Direkt-ausstellern aus dem In- und Ausland stehen 13000 m² Flä-che zur Verfügung. Die Besu-cher erwartet bei der 11. Ba-den-Württembergischen «Jagd & Fischerei»-Messe ein kom-plettes Angebot aus den Be-reichen Jagen, Fischen und Schiesssport.

Der Fischereiverein Ulm/Neu-Ulm e.V. präsentiert in Halle 2 in einer Reihe von Aquarien heimische Fischar-ten und die Schützengilde Ulm e. V. baut einen Schiessstand auf, an dem die Besucher ihre Zielgenauigkeit testen können. Der Landesjagdverband infor-miert an seinem Stand in Hal-le 3 über das Thema Wildbret und in einem Diorama wer-den heimische Wildtiere in ih-ren jeweiligen Lebensräumen gezeigt. Zu den Höhepunkten der Messe zählt die Sonder-schau «Lebensraum zwischen Moor und Kulturlandschaft». Ein eigens angelegtes Gewäs-

ser und Biotop mit heimischen Fischen in Halle 2 veranschau-licht diesen Lebensraum.

Konzerte von Jagdhornblä-ser-Gruppen aus der Region auf zwei verschiedenen Büh-nen (Donauhalle und Halle 3) sowie fachlich moderierte Gebrauchshunde-Vorführun-gen (Halle 3) runden die be-liebte Veranstaltung ab. Eben-so können sich die Besucher in der Wild- und Fisch-Küche in Halle 3 über die fachgerechte Zubereitung von heimischem Wild und heimischem Fisch informieren.

Für die passionierten Ang-ler finden Multimedia-Vorträ-ge zum Thema «Raubfischan-geln», «Angeln in Norwegen» und «Traum eines jeden Ang-lers: Das Fischen auf Blue Marlin» mit dem Top-Raub-fisch- und Meeres-Experten Torsten Ahrens statt.

Als ideelle Träger betei-ligen sich namhafte Verbän-de mit eigenen Info-Ständen und Aktionen. Es sind dies der Landesjagdverband Ba-den-Württemberg e.V., der Landesfischereiverband Ba-den-Württemberg e.V., der Württembergische Schützen-

verband 1850 e.V. und die Schutzgemeinschaft Deut-scher Wald e.V. «Die aktive Teilnahme der Verbände un-terstreicht die landesweite Be-deutung der Ulmer Fachmes-se», so die Projektleiterin.

Ein spezielles Feierabendti-cket ermöglicht ab 2 Stunden vor Messe-Ende den Eintritt zu einem ermässigten Preis von 2,80 Euro.

Der Weg zum Fisch mit Raubfischprofi Torsten Ahrens

Dieses Motto gilt auf der 11. Baden-Württembergischen «Jagd & Fischerei»-Messe in Ulm von Donnerstag, den 22. Januar bis Sonntag, den 25. Ja-nuar 2009.

Hierzu hat die Ulmer Aus-stellungs GmbH (UAG) den Top-Raubfisch- und Meeres-

Experten Torsten Ahrens ein-geladen. Er zeigt auf der Büh-ne mit seinen brandneuen Multimedia-Vorträgen Trends, Neuheiten, Wissenswertes zum Thema «Raubfischan-geln», das «Angeln in Norwe-gen» und den «Traum eines je-den Anglers: Das Fischen auf Blue Marlin». Spektakuläre Drills und kapitale Fische run-den seine Vorträge ab.

Zwischen seinen Vorträgen steht den Besuchern der Top-Profi in einem Work- und Talk-shop Rede und Antwort; neben Beratungsgesprächen von Rol-len, Ruten, Schnüren und di-versem Zubehör bis hin zum Köder-Tuning und Binden di-verser Raubfisch-Vorfachmon-tagen. Mit im Gepäck auch sein neuestes DVD-Sortiment, so dass der Besuch bei Torsten Ahrens auch nachhaltig für alle Interessierten eine wert-volle Bereicherung sein kann, um auch des «Angler’s Fanger-folg» zu steigern.

Lernen Sie Torsten Ahrens kennen und profitieren Sie von dem langjährigen Erfahrungs-schatz eines Profis, das so in keinem Buch nachzulesen ist.

Dauer der Veranstaltung: 22. bis 25. Januar 2009. Öffnungszeiten: Do, Sa, So 10.00–18.00 Uhr, Fr 10.00 –20.00 Uhr. Rund ums Ulmer Messegelände stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung! Besucher-Hunde müssen geimpft sein. Der gültige Impfpass ist auf Verlangen vorzuzeigen.

Page 16: Schweizer Jäger 1/09

16 Schweizer Jäger 1/2009

Vera

nsta

ltun

gen

Die Welt zu Gast in Nürnberg

Seit über 35 Jahren ist die IWA & OutdoorClassics die Weltleitmesse für den Be-reich Jagd- und Sportwaf-fen, Outdoor und Zubehör. 2009 werden vom 13. bis 16. März erneut über 1000 Aussteller und rund 31000 Fachbesucher aus mehr als 100 Nationen erwartet. «Die IWA & OutdoorClassics steht auch nach so vielen Jah-ren für Innovations kraft, Fach-kompetenz und Internationali-tät», so Gabriele Hannwacker, Projektleiterin der IWA.

In diesem Jahr kamen zur internationalen Fachmesse für Jagd- und Sportwaffen, Out-door und Zubehör erstmals über 31000 Fachbesucher –

exakt 31715 – aus 100 Län-dern nach Nürnberg. Sie inte-ressierten sich für die Produkte

und Angebote der 1046 Aus-steller aus über 50 Nationen. «Wir freuen uns, auch 2009 die Branchenwelt in Nürnberg begrüssen zu dürfen», betont Gabriele Hannwacker.

Die Highlights 2009Zahlreiche Begleitveran-

staltungen veranschaulichen auch 2009 wieder die themati-sche Bandbreite der IWA.

Die IWA & OutdoorClassics im Internet:

www.iwa.info

Die Könige der Lüfte auf der Jagen und Fischen 200914. Internationale Ausstellung für Jäger, Fischer und Naturliebhaber, 1.–5. April 2009 Wir organisieren

einen Tagesbus zur Jagen & Fischen nach München am 3. April 2009! (Preis 150.– inkl. Frühstück à discrétion.) Gerne nehmen wir Ihre An-meldung entgegen: Telefon 043 244 89 10 oder E-Mail [email protected]

Majestätische Vögel wie Steinadler, Falken und Ha-bichte in freier Natur zu beob-achten, ist heute fast nicht mehr möglich. Dabei ist es ein atemberaubendes Erlebnis, den kraftvollen und eleganten Flug dieser Tiere zu sehen.

Auf der Jagen und Fischen 2009 haben die Besucher die unvergessliche Möglichkeit, eine Vielzahl dieser teilwei-se seltenen Tiere aus der Nähe

dem Deutschen Falkenorden (DFO), übrigens dem heute weltweit ältesten Falknerver-band, bietet die Jagen und Fi-schen 2009 die Plattform für eine einzigartige Greifvogel-Schau.

Entsprechend exquisit liest sich die Liste der Greife, die zum Teil schon fast ausgestor-ben waren: Steinadler, Step-penadler, Rotschwanzbussard, Harris Hawk, Habicht, Wan-derfalke, Sakerfalke, Lanner-falke.

Diese Vielfalt alleine dürf-te schon einmalig sein. Bei der Jagen und Fischen 2009 kann man die Tiere aber auch ganz aus der Nähe sehen. Am Stand des DFO in Halle B 4 zeigen professionelle Falkner ihre Ra-ritäten und stehen jederzeit für Fragen und Informationen zur Verfügung. Die Präsentationen auf der Aktionsbühne in Hal-le B 6 und die Freiflug-Shows im Atrium begeistern alle Be-sucher von Jung bis Alt, denn hier kann die uralte Tradition der Falknerei, wie sie bereits vor tausenden Jahren ausgeübt wurde, life bestaunt werden.

zu erleben. Nicht nur für die kleinen Besucher ist das ein einmaliges Erlebnis; selbst Kenner und Fachleute begeis-tern sich immer wieder für die hier gezeigten Greifvögel. Dank der Zusammenarbeit mit

Jagdhundbereich – die Num-mer 1 in Süddeutschland

Die Greifvögel sind aber nicht die einzigen «tierischen» Attraktionen der Jagen und Fi-schen 2009. Ein besonders be-liebtes Highlight ist der grosse Bereich der Jagdhunde. Auch auf diesem Sektor ist die Jagen und Fischen die Nummer 1 in Süddeutschland; denn nur hier sind die besten Züchter und Führer ebenso zahlreich ver-treten wie die wichtigsten An-bieter rund um den Hund. Kei-ne andere Messe zeigt so viele Hunderassen. Die vielen Wel-pen sind ein Magnet für grosse und kleine Besucher. Fachmän-nische Informationen von der Hundenahrung bis zur Dressur runden das Angebot ab.

Rettungshunde-Präsentation«Retter mit der kalten

Schnauze» – so werden die Rettungshunde des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) auch genannt. Eine umfangreiche Ausbildung geht ihren gefähr-

lichen Einsätzen mit vielfäl-tigen Anforderungen voraus. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Ausbildung zu besonderer Geschicklich-keit und Gewandtheit, damit sich die Hunde auf schwieri-gem Gelände sicher bewegen können. Ihr ausserordentli-ches Können stellen die Hun-de der Rettungshundestaffel am Sonntag auf der Jagen und Fischen 2009 im Atrium unter Beweis – besonders eindrucks-voll auf dem anspruchsvollen Geschicklichkeitsparcours.Weitere Informationen: www.jagenundfischen.de

Testen Sie Ihr WissenAuflösungSeiten 40/41 1 B 2 C 3 A + B 4 A 5 C 6 A 7 B 8 Waldkauz Schleiereule 9 Sperlings- kauz10 A11 C12 C + D13 B

14 A15 C16 B17 C18 B19 C20 B21 A22 C23 B24 C25 A26 C27 C28 B

April-AusgabeKorrekturElisabeth Studer, aufmerk-same Leserin des «Schwei- zer Jäger», fand beim Durch- blättern der Aprilausgabe 2008 einen Fehler. Auf Seite 27 ist ein Schmet-terling ab gebildet mit dem Vermerk «Admiral auf dem Früh lingsflug». Wie Frau Studer richtig bemerkt hat, handelt es sich dabei aber um einen «Kleinen Fuchs». Wir bit ten die Leser, diesen Fehler zu entschuldigen und dan ken Frau Studer für ihre Aufmerksamkeit. Red.

Page 17: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Jäger 1/2009 17

Vectronix (ex. Leica) Nachtsichtgeräte CV mit XX1451 Restlichtverstärker-Röhren.

Alle Modelle BIG 25 / BIG 35 und

BIM 25 Monocular haben wir an Lager!

Seit 10 Jahren Schweizer Repräsentant

von Vectronix Nachtsichtgeräten.

Lassen Sie sich beraten!

Auf 400m2 führen wir alles für die Jagd.

Oberrieterstrasse 77, CH-9450 Altstätten

Tel. 071 755 33 23, Fax 071 755 14 15

www.buechelwaffen.ch

Page 18: Schweizer Jäger 1/09

18 Schweizer Jäger 1/2009

Erstmals gibt es harte Fakten zum Einfluss des Winter-sports auf die Wildfauna. In den Waadtländer und Wal-liser Alpen sind 44% der Birkhuhn-Vorkommen durch die Wintersportaktivitäten um die Skianlagen beein-trächtigt. Dies zeigt eine neue Studie der Universität Bern und der Schweizerischen Vogelwarte Sempach. Mit gut platzierten Wildruhezonen innerhalb der Skigebie-te kann das Problem stark entschärft werden. Ein neu erarbeitetes quantitatives Modell wird der Planung von Rückzugsgebieten für die sensiblen Birkhühner dienen.

WINTERSPORT und

ALPINE WILDFAUNA

Page 19: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Jäger 1/2009 19

Einem Forscherteam, unter Leitung von Prof. Raphaël Arlet-taz, Dr. Patrick Patthey und Sven Wirthner, ist es erstmals gelungen, den Einfluss von Wintersportakti-vitäten auf Wildtiere am Beispiel des Birkhuhns zu quantifizieren. Das Forschungsprojekt der Uni-versität Bern und der Schweizeri-schen Vogelwarte Sempach wurde vom Schweizerischen National-fonds zur Förderung der wissen-schaftlichen Forschung und von einem italienisch-schweizeri-schen Interreg-Projekt finanziert. Die Ergebnisse sind eben in der renommierten Fachzeitschrift Journal of Applied Ecology er-schienen. Die Erkenntnisse wer-den weit über die Schweiz hinaus Beachtung finden, denn negative Auswirkungen auf Wildtiere ent-stehen vielerorts, wo Outdoor-Freizeitaktivitäten aufblühen.

Die Entwicklung im Winter-sport hat insbesondere die Alpen stark verändert. Immer mehr tou-ristische Einrichtungen entstehen auf einst traditionell bewirtschaf-teten Bergwiesen und Alpweiden. Ein Netz von Seilbahnen und Ski-liften durchzieht die Landschaft mit ihren Drahtseilen und Mas-

ten, Rodungen und Pistenplanie-rungen kommen dazu.

Die Wissenschaftler wähl-ten für ihre Untersuchungen das Birkhuhn. Der bedrohte Hühner-vogel lebt das ganze Jahr in der oberen subalpinen Stufe, wo im Übergangsbereich vom Wald zu den Alpweiden zwischen den Al-penrosen noch vereinzelt Tannen, Arven und Lärchen wachsen. Ge-nau diese Zone weist viele Win-tersporteinrichtungen auf, und hier halten sich viele Skifahrer und Snowboarder auf.

Die Biologen zählten die Birk-hühner auf 30 Untersuchungsflä-chen in den Walliser und Waadt-länder Alpen. Der Lebensraum wurde überall detailliert karto-grafiert, ebenso alle Wintersport-anlagen. Die Analyse der Daten ergab, wie die Beschaffenheit der Vegetation und die Anordnung und Zahl der baulichen Einrich-tungen den Bestand der Birkhüh-ner beeinflussen. Daraus wurden schliesslich Vorhersagen über die Verbreitung und Häufigkeit der Birkhühner berechnet.

Die Ergebnisse lassen nichts an Deutlichkeit zu wünschen üb-rig: Der Wintersport und die da-für benötigten Einrichtungen sind ein wesentlicher Faktor, der die Birkhuhnbestände negativ be-einflusst. Je mehr Skilifte, desto weniger Birkhähne. In Skigebie-ten sind die Bestände 49% klei-ner als in vergleichbaren Gebie-ten ohne Skilifte, am Rande von Skigebieten liegt die Einbusse bei 18%. Der Einfluss von Skiliften ist bis auf eine Entfernung von 1500 m spürbar. Das Raumnut-zungsmodell zeigt auch, dass die Birkhuhn-Bestände auf nicht we-niger als 44% ihrer Vorkommen in den Walliser und Waadtländer Alpen wegen Skisporteinrichtun-

Birkhahn, ein Kleinod der alpi-nen Fauna, der un-ter dem wachsen-den Wintersport leidet. Forscher der Universi-tät Bern und der Schweizerischen Vogelwarte Sem-pach konnten den negativen Effekt von Wintersport-aktivitäten auf Birkhuhnbestände erstmals zahlen-mässig nachweisen.

gen geschwächt sind. Die For-scher schätzen, dass der Skisport im Bereich der Skianlagen allein für einen Bestandsrückgang von 15% verantwortlich ist. Dabei sind weitere Störungen ausser-halb von Skianlagen, insbeson-dere durch Skiwanderungen und Schneeschuhlaufen, noch nicht berücksichtigt.

Die Studie ist eine wichtige Grundlage für pragmatische Lö-sungen. Mit Hilfe des quantita-tiven Modells werden sich Wild-ruhezonen planen lassen. Solche gilt es in der Nachbarschaft von Skigebieten zu schaffen. Auf nur wenigen Hektaren garantieren diese Rückzugsgebiete den Wild-tieren die nötige Ruhe im Win-ter. Bei guter Planung können die Ruhezonen für das Birkhuhn op-timal gelegt werden, mit nur ge-ringen Einschränkungen für den Wintersport. In den ordnungsge-mäss beschilderten Wildruhezo-nen soll jegliches menschliches Eindringen in den Wintermona-ten unterbleiben. So können die Birkhühner in Nachbarschaft des Menschen überleben. Und auch andere störungsempfindli-che Wildtiere profitieren von den Wild ruhezonen. Hier lassen sich übrigens die faszinierenden Vö-gel aus Distanz bestens beobach-ten.

Weitere Auskünfte: Prof. Raphaël Arlettaz, Institute of Ecology and Evolution, Conservation Biology Universität Bern und Schweizerische Vogelwarte Sempach.

Lebe

nsra

umFo

to: G

. Cra

mer

i

Foto

: M. P

. Stä

hli

www.schweizerjaeger.ch

Page 20: Schweizer Jäger 1/09

Inte

rvie

w

20 Schweizer Jäger 1/2009

WINTERSPORT

gefährdet RAUFUSSHÜHNER

Erstmals gibt es harte Fakten zum Einfluss des Wintersports auf die Wildfauna. Prof. Raphaël Arlettaz leitet eine Studie in den Waadtländer und Walliser Alpen, die aufzeigt, wie gravierend sich Störungen auf Tierarten im alpinen Lebensraum auswirken kön-nen. Dabei wurde dem Birkwild ein besonderes Augenmerk ge-schenkt. Erfahren Sie im nachstehenden Interview mehr über mögliche Lösungen.

«Schweizer Jäger»: Herr Ar-lettaz, Sie haben im Auftrag der Universität Bern und der schwei-zerischen Vogelwarte eine For-schungsarbeit zum Einfluss des Wintersports auf die alpine Wild-fauna geleitet. Können Sie die Leser/innen über Ihre Person in-formieren und Ihren Arbeitsbe-reich näher umschreiben?

Raphaël Arlettaz: Seit 2001 arbeite ich als Prof. für Zoolo-gie an der Universität Bern, wo ich den Lehrstuhl der «Con-servation Biology» inne habe. Ebenfalls leite ich die Aussen-stelle der Vogelwarte Sempach im Naturschutzzentrum Sal-gesch im Wallis. Der Schwer-punkt meiner Arbeit umfasst die Forschung bedrohter Tierar-ten in Agrar- und alpinen Öko-systemen in Zentraleuropa. Im Mittelpunkt unserer Forschung steht dabei der überwiegend ne-gative Einfluss intensiver Land-wirtschaft und des Tourismus auf insektenfressende Vögel oder an-derer Wirbeltiere in den Bergre-gionen. Das Birkwild wurde ge-zielt als «Schirmart» ausgewählt, weil der Wintersport dessen Le-bensraum (Kampfzone) intensiv beansprucht. Die Untersuchun-gen sollen Aufschluss darüber geben, wie sich der Wintersport auf diese bedrohte Vogelart aus-

wirkt und was für Schutzmass-nahmen erforderlich sind. Dabei sollen gleichzeitig Lösungen ge-sucht und umgesetzt werden, wel-che anderen Tierarten oder Pflan-zengemeinschaften in demselben Lebensraum zu Gute kommen.

Die Studie empfiehlt die Schaf-fung von Wildruhezonen mit einem generellen Zutrittsverbot über die Wintermonate. Dies bedarf einer gesetzlichen Grundlage und ent-sprechenden Kontrollen, mit der

Möglichkeit fehlbare Personen zu ahnden. Was für Lösungen sehen Sie und wie weit ist dies politisch überhaupt durchführbar?

Unter der Leitung des Schwei-zerischen Alpenclubs und dem Bundesamt für Umwelt (BafU) ist eine Kampagne in Arbeit (Re-spekTiere), die die Risiken des Wintersports aufzeigen soll und über entsprechende Massnahmen informiert. Inwieweit Anpassun-gen der gesetzlichen Grundlagen nötig sind, wird das Projekt mit-telfristig zeigen. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass keine neuen Gesetze nötig sein

werden. Diesbezüglich konnten wir schon in Verbier VS positive Erfahrungen sammeln, wo Skilift-betriebe bei der Auswahl und der Markierung von Ruhezonen mit-einbezogen wurden. Wir sind da-bei ein Modell auszuarbeiten, das uns erlaubt, die Konfliktzonen ob-jektiv zu lokalisieren. Dabei sol-len auch Regionen ausserhalb von Skigebieten berücksichtigt wer-den. Im nächsten Jahr werden wir dieses Modell präsentieren, das die Prioritäten zur Schaffung von Ruhezonen definiert und verein-fachen soll. Die Zusammenarbeit aller betroffenen Kreise ist dabei für ein erfolgreiches Management ausschlaggebend.

Die Bergbahnen resp. der Tou-rismus tragen als direkte Verursa-cher eine grosse Verantwortung. Sehen Sie hier mögliche Lösungs-ansätze, z.B. durch finanzielle Ab-geltungen?

Für die Umsetzung von Ru-hezonen im Einflussbereich von

Bergbahnen ist auch der Betreiber mitverantwortlich. Wird ein Kon-zept schlussendlich wirkungs-

«... im Einflussbereich von Bergbahnen ist auch der Betreiber mitverantwortlich.»

«Ich könnte mir auch vorstellen, dass geführte Wildbeobachtungen touristisch interessant wären ...»

Page 21: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Jäger 1/2009 21

voll umgesetzt und sind dabei positive Effekte bei den Wildtie-ren feststellbar, so ist das für das Image der Bergbahnen durchaus auch ein Pluspunkt in der Wer-bung. Ich könnte mir auch vor-stellen, dass geführte Wildbeob-achtungen touristisch interessant wären und dass das Verständnis zwischen Mensch und Wildtier dadurch gefördert wird. Die Be-völkerung wird dadurch für die Natur sensibilisiert.

Jedes Jahr verenden dutzen-de Raufusshühner, indem sie mit den Stahlseilen der Skianlagen kollidieren. Wie sinnvoll ist es, Wildruhezonen in Skigebieten – also in unmittelbarer Nähe solch grossen Gefahrenpotenzials – zu schaffen?

Laufende Auswertungen von Mortalitätsfaktoren bei besender-ten Birkhühnern zeigen auf, dass Kollisionen mit Kabeln wahr-scheinlich überschätzt wurden. Lokal kann es aber durchaus ein Problem darstellen. Wir sind zur-

zeit dabei, entsprechende Daten aufzuarbeiten.

Eine letzte Frage. In der Schweiz werden gemäss eidg. Jagdstatistik durchschnittlich 600 Birkhähne pro Jahr erlegt. Wie se-hen Sie den jagdlichen Einfluss auf die schweizerischen Birkwild-bestände?

Den Effekt der Jagd werden wir durch die besenderten Tie-re genauer untersuchen. Mögli-cherweise sind kombinierte Fak-toren dafür verantwortlich, die das Problem lokal verschlim-mern. Das sind alles Fragen, die wir am Ende des laufenden Pro-jekts in den nächsten zwei Jah-ren versuchen zu beantworten. Finanziert wird die Studie durch den SNF und Interreg. Nach Ab-schluss der Studie sollte es mög-lich sein ein sinnvolles, integrier-tes Management für das Birkwild zu betreiben.

In Bezug auf die Wildruhezo-nen scheint es mir wichtig, dass diese gleichzeitig auch als Jagd-

«Es würde wohl auch kaum ein Jäger die Jagd dort ausüben wollen, wo entsprechende Schutzmassnahmen für das Wild ergriffen werden?»

banngebiete gelten. Es würde wohl auch kaum ein Jäger die Jagd dort ausüben wollen, wo entsprechende Schutzmassnah-men für das Wild ergriffen wer-den? Ich gehe davon aus, dass die meisten Jäger dies akzeptieren würden, auch wenn kein Jagdver-

bot für ein ausgeschiedenes Ge-biet besteht. Die Jäger, die ich aus dem Wallis und der Romandie kenne, würden dies sicher unter-stützen. Eine gegenseitige Kon-trolle innerhalb der Jägerschaft erscheint mir nicht nur möglich, sondern sehe ich auch als sinnvoll an. Kommt dazu, dass die Jagd durch solche Populations-Reser-voirs nur profitieren kann.

Raphaël Arlettaz, hier mit einem Rosellasittich, arbeitet seit 2001 als Profes-sor für Zoologie an der Univer-sität Bern.

Inte

rvie

w

www.schweizerjaeger.ch

Page 22: Schweizer Jäger 1/09

22 Schweizer Jäger 1/2009

Hund

Anlässlich einer Spezial-jagd Mitte November sind wir, meine auf Nachsuchen be-währte Steirische Rauhaarbra-ckenhüdin Amira vom Hohen-kapf, genannt Wicki und deren Führerin Barbara Blattner, zur Nachsuche auf eine Rehgeiss aufgeboten worden. Das Stück war am Vormittag mit Schrot beschossen worden und lag nicht im Feuer.

Gegen 14.00 Uhr gings los. Am Anschuss waren kei-ne Pirschzeichen auszuma-chen, jedoch fiel Wicki bald eine Fährte an. Nach ca. 150 m verwies sie das erste Wundbett mit ziemlich viel Schweiss. Auch die nächsten Meter war ordentlich Schweiss auszu-machen, bald fehlte dieser je-doch gänzlich. Meine Hün-din lag jedoch gut im Riemen, so dass ich annehmen konnte, dass sie richtig war. Ich trug sie von der Fährte ab und die Schützen wurden auf den be-kannten Wechseln angestellt. Zehn Minuten später ging’s weiter mit Wildhüter Romeo De Monaco an meiner Sei-te. Voller Elan arbeitete Wi-cki die Fährte ca. 3 Kilometer weit mit vielen Widergängen, Bogen durchs Unterholz. Bei einem erneuten Widergang liess ich den Riemen an den Boden gleiten, um der Hün-din die Arbeit zu erleichtern. Als ich merkte, dass sie den Abgang gefunden hatte, war es bereits zu spät und das De-saster nahm seinen Lauf. Die Hündin nahm die Fährte zügig an und ich konnte ihr durchs dichte Unterholz nicht mehr folgen! Mittlerweile war es schon nach 16.00 Uhr. Kurz darauf hörten wir sie kurz Laut geben, danach war es wieder still. Die Minuten verstrichen und von Wicki keinen Ton und keine Spur. Eine halbe Stun-de später hörten wir sie aber-mals jagen, diesmal aus ande-rer Richtung, sie verstummte aber bald. Langsam brach die Nacht herein. Alles Rufen und Hornen nützte nichts, Wicki blieb verschwunden.

Eine Nachsuche etwas anderer Art

Mein Hund nicht zurück – und immer noch am langen Riemen! Die Sorgen began-nen zu wachsen und der Opti-mismus sank. Die Polizei, das nahe liegende Tierheim sowie sämtliche Jagdkameraden wa-ren längst informiert. Nach-dem ich Wickis Decke ausge-legt hatte, fuhr ich schweren Herzens nach Hause.

Die schlaflose Nacht war grauenvoll und am nächsten Morgen trafen wir uns erneut zur Suche nach meiner braven Hündin. Eine Kette bildend durchstreiften wir den Wald, immer wieder «Wicki, Wicki» rufend. Plötzlich nahm einer meiner Kollegen eine Bewe-gung wahr und entdeckte mei-ne Hündin unversehrt, zusam-mengerollt und total verhängt neben der bereits verende-ten Rehgeiss liegen! Die Län-ge des Schweissriemens hatte ausgereicht, um das laufkran-ke Stück nieder zu reissen und dieses abzuwürgen. Nachdem

Foto

: Bar

bara

Bla

ttne

r

Barbara Blattner mit Rauhaar-

brackenhündin Amira.

Wicki aus ihrer misslichen Lage befreit war, legte sie sich seelenruhig neben ihre Beute und wartete geduldig, bis ich zur Stelle war und sie begrüs-sen und loben konnte.

Mir fiel ein Stein vom Her-zen. Nicht auszudenken, wenn wir die brave Hündin nicht ge-funden hätten und sie klag-los im Wald verhungert wäre! Diese Nachsuche werde ich nie mehr vergessen. Sie hat mir gezeigt, dass ich zukünftig den Riemen nicht mehr so leicht aus der Hand geben werde.

An dieser Stelle bedanke ich mich bei Daniel und Ro-meo, den von mir sehr ge-schätzten Wildhütern, meinen Jagdkollegen, Aschi, Änggu, Martin, Mäxu, Matthias, Peter und Ernst. Dank auch an Urs für seinen allfälligen Veteri-närmedizinischen Pikettdienst und allen, die in Gedanken bei mir waren und Anteil nahmen. Danke für eure Hilfe!

Barbara Blattner und Wicki

Prüfungsjagen des Laufhundeclubs SLCRegionalgruppe Mittelland

Zum Prüfungsjagen vom 22. November 2008 in Eriswil konnte Prüfungsleiter Hubert Kölliker eine stattliche Anzahl Laufhundefreunde begrüssen. Nach der allgemeinen Orien-tierung erfolgte die Zuteilung der Jagdgebiete sowie die Zu-teilung der Leistungsrichter, Leistungsrichteranwärter und Beobachter. Die Befürchtung, dass der Schnee die Arbeit der Laufhunde beeinträchtigt, traf nicht zu. Im Gegenteil, von den acht klassierten Laufhun-den konnten deren drei im ers-ten Preis rangiert werden. Die rangierten Hunde zeigten ins-gesamt eine hervorragende Ja-genprüfung.

Nach dem Mittagsaser wur-de der Formwert durch unse-

ren Ausstellungsrichter Godi Bärtschi kommentiert und vom Richterkollegium wur-den die entsprechenden Punk-te abgegeben. Anschliessend konnten die Leistungsrichter die Bewertung der Arbeit der Hunde bekannt geben.

1. Preis, 154 Punkte: Schwyzer Rüde, Ino v. Moi Maarkel, Hansruedi Tschirren, Belp. 1. Preis, 147 Punk-te: Luzerner Rüde, Baron v. Luegwäldli, Werner Leuen-berger, Melchnau. 1. Preis, 136 Punkte: Schwyzer Hün-din, Dana v. Kramburg, Hansruedi Tschirren, Belp.

2. Preis: 127 Punkte: Schwyzer Hündin, Dena v. Kramburg, Roland Scheidegger, Deitigen. 2. Preis, 123 Punkte: Luzerner Hündin, Bryden v. Luegwäldli, Phillip Felder, Sörenberg. 2. Preis: 119 Punkte: Berner Rüde, Enrico v. Dürrgraben, Beat Mühlethaler, Graben. 2. Preis, 110 Punkte: Jura Hündin, Betty du Vieux Chéne, Toni Krähenbühl. 2. Preis, 107 Punkte: Jura Rüde, Eyk v. Lienihubel, Peter Gautschi, Vordemwald.

Der von Ehrenmitglied Wal-ter Schüpbach gestiftete Wan-derpreis für den Tagessieger

ging zum ersten Mal an Ino v. Moi Maarkel. Herzliche Gra-tulation!

Nach Erledigung der schriftlichen Arbeiten konn-te in den gemütlichen zwei-ten Teil übergegangen werden. Abschliessend dankte der Prü-fungsleiter allen Helfern für ihren Einsatz, weil ohne sie die Durchführung dieses An-lasses nicht möglich wäre. Ein besonderer Dank ging an Sil-via und Max Hiltbrunner für die wiederum ausgezeichnete Erbsmussuppe.

Die hohe Teilnehmerzahl zeigt auf, dass die Jagd mit den Laufhunden beliebt ist. Die laute Jagd ist das Mar-kenzeichen der Berner Jagd. Wünschenswert wäre, wenn sich noch mehr Jäger für einen Laufhund entscheiden könn-ten. Der heutige Laufhund sucht den Familienkontakt, ist lernwillig und folgsam. Er ist der ideale Jagdkamerad!

Der Prüfungsleiter Hubert Kölliker

Page 23: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Jäger 1/2009 23

Hund

Prüfungen des Schweizer Klub für deutsche Wachtelhunde SKDWEignungsprüfung vom 6. September 2008 in Müllheim

Gruppe 1Richter: Bettina Engeli,

Paul Berliat. Richteranwär-ter: Dominik von Ah ( Bericht Gruppe 1).

2. Preis mit 108 Punkten, Silber-Medaillle: \Dandy (Arco) v. d. Dählenegg, SHSB 651405, gew. 1. 5. 2006. Nach \S Golo von der Dorschnei, SHSB 630138, aus \Birka vom Wachthubel, SHSB 620205. Z: Tony Schmidiger, Hochdorf; E+F: Paul Amstutz, Alpnach. Grosser, hochläufig wirkender Braunschimmelrüde mit schönem kräftigem Rü-denkopf. Risthöhe: 53 cm. Stöbern: Nach dem Schnallen nimmt Dandy die zu stöbernde Flä-che sofort an. Er durchkämmt die Fläche, findet kein Wild und wechselt nach 4 Minuten über die Waldstrasse, wo er nach 9 Minuten auf Wild stösst und dies laut jagt. Nach 18 Minuten ist er beim Führer zurück. Beim Verlorensuchen im deckungsreichen Gewässer nimmt er das Wasser freudig an, löst sich aber vom Führer zu wenig. Der Führer bringt den Hund nicht ins Schilf. Die Position muss gewechselt werden und der Hund wird erneut geschickt. Er findet die Ente und bringt sie zum Führer, gibt sie korrekt aus. Die-se Arbeit kostet den Hund leider 2 Punkte Ab-zug. Routiniert und ruhig führt der Führer den Rüden sonst in allen anderen Arbeiten einwand-frei. FW: SG / Noten: 8 6 8 8 8 8 8 8.

2. Preis mit 106 Punkten, Silber-Medaille: \Eras vom Chärnholz, SHSB 651412, gew. 20. 4. 2006. Nach \Ferro vom Faverwald, SHSB 621526; aus \Bianca vom Buchrain, SHSB 573551. Z: Rene und Ruth Herzog, Safern; E+F: Sven Dasen, Rüti bei Büren. Kräftiger brauner Rüde mit schönem Rüdenkopf und keinen erkennbaren Fehlern. Risthöhe: 49 cm. Stöbern: Nach dem Schnallen nimmt Eras die zu stöbernde Fläche sofort an. Er durchkämmt die Fläche, wird an diversen Stellen gesehen, kommt 3x beim Führer vorbei, und wechselt über die Waldstrasse, wo er nach 7 Minuten auf Wild stösst und dies laut jagt. Weiträumige und sehr schöne Arbeit. Ist nach 21 Minuten beim Führer zurück. Beim Verloren-suchen im deckungsreichen Gewässer nimmt er das Wasser freudig an, löst sich aber vom Füh-rer zu wenig. Eras bleibt in der Nähe des Füh-rers. Erst als der einen Stein wirft, reagiert der Hund sofort und bringt die Ente korrekt zum Führer zurück. Auch diese Arbeit kostet 2 Punk-te Abzug. Beim Bringen vom Kaninchen wird der Führer etwas unsicher, als Eras nicht sofort zu-rück kommt, und benötigt noch ein Komman-do. Auch hier geht 1 Punkt verloren. Ansonsten sehr schöne und ruhige Arbeiten. In den ande-ren Fächern die Höchstnoten. FW: SG-V / Noten: 8 6 8 8 8 8 7 8.

2. Preis mit 100 Punkten, Silber-Medaille: \ Sunny Jolimont, SHSB 643669, gew. 8. 8. 2005. Nach \Wyrus von Thurewang, SHSB 592276; aus \Katya vom Kastanienhof, SHSB 567508. Z: Fritz Zingg, Erlach; E+F: Heinz Kämpf, Thiera-chern. Wohlproportionierte Braunschimmelhün-din ohne Mängel. Bewegung elegant und flüssig. Risthöhe: 48 cm. Stöbern: Nimmt die Stöberflä-che sofort an. Sunny wird von diversen Perso-nen gesehen, versucht 2–3 mal die Fläche zu verlassen, geht aber immer wieder zurück. Nach 4 Minuten gibt sie kurz laut. Sunny kehrt nach 11 Minuten zum Führer zurück. Sehr gute Ar-

beit. Beim Verlorensuchen im deckungsreichen Gewässer nimmt Sunny zwar das Wasser sofort an, löst sich aber nur sehr schlecht vom Füh-rer. Sie muss immer wieder geschickt werden. Auch beim Bringen der Ente muss der Füh-rer mit mehreren Kommandos einwirken. Nach unkorrektem Ansetzen kommt bei der Kanin-chenschleppe Sunny zuerst ohne Kaninchen zu-rück. Beim zweiten Anlauf klappt es dann. Der Hund bringt das Kaninchen korrekt (mehrmali-ge Kommandos). Bei allen anderen Fächern er-arbeitet sich das gute Gespann die Höchstno-ten. FW: V / Noten: 8 6 8 8 8 8 6 6.

3. Preis mit 104 Punkten, Bronze-Medail-le: \Hunter von der Dorschnei, SHSB 647429, gew. 20. 12. 2005. Nach \>S Isidor St. Gang-loff, SHSB VDH DW 03-108. Aus \Fanny Weidels-burg, SHSB 579553. Z: Suzy u. Hans Luginbühl, Kriens. E+F: Alfred Bühler, Gansingen. Schöner, typischer Braunschimmelrüde mit Rollhaar. Be-wegung ist flüssig und elegant. Risthöhe: 48 cm. Stöbern: Hunter nimmt die Stöberfläche freudig an, durchstöbert sie, findet kein Wild, wechselt auf die vorherige Stöberfläche und hat auch da kein Erfolg. Er wechselt über die Waldstrasse und stösst nach etwa 6 Minuten auf der an-deren Seite auf eine Fährte und arbeitet diese auch lautend aus. Er wurde mehrmals gesehen, bis er für ca. 40 Minuten auf Wild verschwand. Sehr schöne und weiträumige Arbeit Verlorensu-che. Im deckungsreichen Gewässer zeigt Hunter eine sehr gute Wasserarbeit. Leider verschenken Führer und Hund beim Bringen der Ente durch mehrmalige Befehle und unkorrekter Ausgabe der Ente wichtige Punkte. Beim Bringen vom Federwild von 150 m zeigt zwar der Hund an-fangs eine schöne Arbeit, ist aber beim Bringen vom Schleppwild sehr zögerlich. Er legt es zwei-mal ab und bringt es erst nach energischem Kommando widerwillig zum Führer. Alle anderen Fächer besteht das Gespann mit den Höchstno-ten. FW: SG / Noten: 8 8 8 8 8 4 8 6.

Gruppe 2 Richter: René Herzog (Be-

richt), Stephan Pfeiffer.

1. Preis mit 110 Punkten, Silbermedaille: \Ioni v. Buchrain, SHSB 648686, gew. 15. 4. 2006. Nach \Cino vom Buchrain, SHSB 587062; aus \Nessy vom Egart, SHSB 634392. Z: Anton Moser + Brigitte Ae-berli, Willadingen. E: Brigitte Aeberli, Willadingen; F: Anton Moser, Willadingen. Kompakte, kräftige, brau-ne Hündin mit typischem Hündinnenkopf, Risthöhe 47 cm. Ioni zeigt eine sehr gute und gründliche Stö-berarbeit im Wald. Bei der Schussfestigkeit im Was-ser und dem Stöbern im Schilf gibt sie die Ente je-weils stehend aus. In allen andern Fächern zeigt sich die gut vorbereitete Hündin sehr arbeitsfreudig und verdient sich in den restlichen Fächern die Höchst-noten. FW: V/ Noten: 8 8 8 8 8 8 8 7 –.

2. Preis mit 108 Punkten, Bronzemedaille: >Zeus vom Sandberg, SHSB 661432, gew. 21. 1. 2007. Nach >Obelix vom Ochsenbusch, VDH-DW 05-070; aus \Wakwe vom Wilden Süden, VDH-DW 01-150. Z: Josef Göppel, Waid; E+F: Urs Saxer, Nuss-baumen. Starker, kräftiger Rüde, mit ausgesprochen starkem Rüdenkopf, Risthöhe 53 cm. Zeus stöbert in-tensiv und gründlich, er sticht nach 13 Minuten einen Hasen und jagt diesen 5 Minuten. Bei der Haarwild-schleppe legt der Rüde das Kaninchen beim Zurück-kommen etwa 10 Meter vor dem Führer ab, verlässt es jedoch nicht, bringt es dann auf zweimaligen Ap-portbefehl des Führers und gibt korrekt aus. In allen andern Fächern arbeitet der temperamentvolle Rüde fehlerlos und souverän. Die Schweissarbeit kann der

noch junge Rüde leider nicht erfolgreich meistern.FW: V / Noten: 8 8 8 8 8 8 6 8 nicht best.

Ohne Preis mit 91 Punkten: \Nessy vom Egart, SHSB 634392, gew. 6. 12. 2003. Nach >Chip Wichtel, VDH-DW 99-243; aus \Janka vom Egart, VDH-DW 98-510. Z: Horst Rothgänger, Bielen D. E+F: Anton Mo-ser, Willadingen. Gut proportionierte, kräftige brau-ne Hündin, flüssig und harmonisch in der Bewegung, Risthöhe 50 cm. Nach 10 Minuten intensivem Stöbern im Wald überquert Nessy ein schma les Stoppelfeld, nimmt die Thur an und findet sofort Enten und folgt diesen im Wasser etwa 400 m. Fluss abwärts und kommt dann wieder zurück in das Stöbergelände. Auch im Schilf stöbert und sucht die Hündin intensiv, lässt dann aber die Ente im Stehen vor dem Führer fallen. Bei der Federwildschleppe muss der Führer die Hündin mit der Ente im Fang zu sich rufen, sie dreht unweit des Führers nach rechts ab. Das Aus kam auf der Kaninchenschleppe. Die Hündin nimmt korrekt auf, verschwindet dann aber damit und wird vom zurückkommenden Fährtenleger beim anschneiden vorgefunden, sie nimmt das angeschnittene Kanin-chen sofort auf und kommt mit dem Fährtenleger zusammen zum Führer zurück. Ansonsten arbeitete die Hündin im Guten bis sehr guten Bereich. FW: SG / Noten: 8 8 8 8 8 7 0 6 –.

Ohne Preis mit 42 Punkten: \Jerry v.d. Dor-schnei, SHSB 660449, gew. 26. 3. 2007. Nach \Veit vom Sandberg, SHSB 627217; aus \Fanny Weidels-burg, SHSB 579553. Z: Suzanne + Hans Luginbühl, Kriens; E+F: Falk Mahrow, Flüelen. Für den Form-wert nicht mehr anwesend. Bei der Schussfestigkeit im Wasser gibt Jerry die Ente noch im Wasser ste-hend aus, auch beim Stöbern im Schilf gibt er die Ente stehend aus. Bei der Federwildschleppe geht der Hund ins Stöbern über, wird vom Führer zurück-gerufen und nochmals angesetzt, er arbeitet nun die Schleppe und kommt mit der Ente zurück, legt die-se aber 5 Meter vor dem Führer ab, auf Apportbe-fehl des Führers bringt der Rüde die Ente und gibt korrekt aus. Das Kaninchen nimmt der Rüde zwar auf, verschwindet dann mit diesem und kommt 2 mal leer zum Führer zurück, worauf der Führer auf eine Weiterprüfung des Hundes verzichtet. Noten: – 8 – – 8 4 0 7 –.

Gruppe 3Prüfungsort: Erlen. Prü-

fungsleiter: Hans Wacker. Richter: Hans Benzinger, Tony Schmidiger. Richteranwärter: Kurt Steiner (Bericht Grup-pe 3). Revierführer: Hans Wa-cker und Hans Benzinger. Schweiss: Hans Wacker, Tony Schmidiger.

1. Preis mit 109 Punkten, Silber-Medail-le: \Inka (Inka) v. Buchrain, SHSB 649685, gew. 15. 4. 2006, Microchip-Nr. 756098100197095. Nach \Cino v. Buchrain, SHSB 587062; aus \Nes-sy vom Egart, SHSB 634392. Z: Anton Moser + Brigitte Aeberli, Willadingen; E+F: Markus Mey-er, Schleitheim. Feinzellige, schlanke, elegante braune Hündin. Risthöhe 48 cm. Systematische, ruhige Suche im Nahbereich, den Kreis immer grösser werden lassend, kehrt die Hündin nach 5 Minuten zum Führer zurück, ohne diesen zu beachten. Die Hündin jagt eine kalte Fährte, die sie bei der Schützenlinie nicht mehr wei-ter bringt. Ein erneutes Ansetzen zeigt wieder eine systematische Suche, so dass sich die Hün-din die Höchstnote verdient. Beim Fach «Ver-lorensuche in deckungsreichem Gewässer» be-nötigt die Hündin einen Steinwurf, dass sie das

Schilf annimmt. Bei der Federwildschleppe legt die Hündin die Ente zweimal ab, um nachzu-greifen. In allen anderen Fächern überzeugt das Gespann und verdient sich die Höchstnote. FW: SG / Noten: 8 7 8 8 8 7 8 8.

3. Preis mit 88 Punkten: \York v. Schnäp-fegrabe, SHSB 656027, gew. 3. 11. 2006, Micro-chip-Nr. 756097200108485. Nach \Gero vom Buchenhain, VDH DW 00-611. Aus \Wanda vom Rohrmoos, SHSB 635325. Z: Werner Ziörjen, Eggi-wil; E+F: Beat Kohli, Rubigen. Kompakter, kräf-tiger, gut proportionierter Braunschimmelrü-de, Risthöhe 48 cm. York sucht im Nahbereich, wartet auf Kommandos des Führers. Der Rüde stöbert nicht in der Dickung. Bei der Verloren-suche in deckungsreichem Wasser nimmt der Rüde das Wasser sofort an. Er sucht die offene Wasserfläche ab und nimmt das Schilf ungern an. Mit starkem Einwirken und vielen Unter-stützungen findet York die Ente im Schilf, kehrt zurück und gibt sauber aus. Beim Fach «Ente aus dem tiefen Wasser» lässt York die Ente im Stehen vor dem Führer fallen. In allen anderen Fächern überzeugt das Gespann und verdient sich die Höchstnote. Schweiss: Bei starkem Re-gen ist die Prüfung mit 2 Abrufen bestanden. FW: SG-V / Noten: 4 4 8 8 8 8 8 6. Schweiss 500 m TKJ bestanden.

Gebrauchsprüfung vom 6./7. September 2008 in Erlen

Gruppe 3Prüfungsleiter: Hans Wa-

cker. Richter: Hans Benzinger, Tony Schmidiger. Richteran-wärter: Kurt Steiner (Bericht Gruppe 3). Revierführer: Hans Wacker und Hans Benzinger. Schweiss: Hans Wacker, Tony Schmidiger.

3. Preis mit 166 Punkten, Bronze-Medaille: \Akira v. Wachthubel, SHSB 608080, gew. 8. 3. 2002, Microchip-Nr. 756098101158491. Nach \Wyrus von Thurewang, SHSB 592276; aus \Vita von Thurewang, SHSB 591686. Z: Beat Fahrni, Fahrni; E+F: Ueli Kar-rer, Röschenz. Feinzellige, elegante Braunschimmel-hündin mit rotem Brand. Risthöhe 48 cm. In idealem Stöbergelände sucht die Hündin 15 Minuten syste-matisch das Gelände ab, ohne an Wild zu gelangen. Akira meistert die Federwild- und Hasenschleppe problemlos. Das Wasser nimmt die Hündin freudig an. Leider nimmt Akira das Schilf nicht an, obwohl eine Schof Ente in das Schilf schwimmt. Beim Verlo-renbringen zeigt die Hündin die gleiche Arbeitswei-se. Nur durch starke verbale Einwirkung und Unter-stützung des Führers kommt der Führer noch kurz vor Ablauf der Zeit, korrekt ausgebend, in den Be-sitz der Ente. Im Fach «Bringen von Ente aus tiefem Wasser» wirft Akira die Ente 1 m vor dem Führer stehend hin. Bei der Suche unter der Flinte zeigt die Hündin gute Führigkeit und gibt korrekt aus. Leinen-führigkeit, Folgen frei bei Fuss, Standruhe sind sehr gut. Beim freien Ablegen sucht die Hündin nach dem Schuss sofort den Führer. Dieser kann die Hündin mit Handzeichen, ohne Kommando, in ein Platz be-fehlen. Bei der Schweissarbeit zeigt Akira eine schö-ne Suche, 100 m vor dem Stück erfolgen zwei Abru-fe, nach 25 Minuten beim Stück. FW: SG / Noten: 8 8 8 – 4 – – 8 6 2 2 7 7 8 8 8 2 8 8 – 7.

Page 24: Schweizer Jäger 1/09

24 Schweizer Jäger 1/2009

Herzliche GratulationSchweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-ClubWir gratulieren unseren Mitgliedern zum Geburtstag

JanuarZum 65. Karl Balsiger, Stein am Rhein (12.) Zum 70. Werner Noser, Näfels (23.)Zum 76. Walter Müller, Russikon (14.)Zum 83. Ernst Isliker, Dübendorf (18.)Zum 84. Jacques Bosshard, Gibswil (16.)Zum 89. Walter Rothenbühler, Beinwil i. Freiamt (4.)Zum 93. Hans Oehen, Uster (14.)

Präsident SNLC: Dr. Günther Eckstein, Oberdorfstrasse 22, 5703 Seon, Tel. 062 775 28 20 Sekretariat SNLC: Gertrud Fehlmann, Forchenmattweg 4, 8624 Grüt, Tel. 044 932 29 74 Zuchtwart: Fredy Kuster, Gräbackerstrasse 117, 5735 Pfeffikon, Tel. 062 771 82 01

BJV-Welpenkurs 2008

Bin ich auf der Fährte?

Bestandene Jäger in ver-antwortungsvoller beruflicher Position pauken Sitzungen in rekordverdächtig kurzer Zeit durch, Kinder werden in Gummistiefel gesteckt und das Nachtessen wird auf spä-ter verschoben. Was ist pas-siert? Jeweils einmal wöchent-lich wurde der Welpenkurs für Jagdhunde durch den Basel-landschaftlichen Jagdschutz-verein durchgeführt. Billy Schneitz, Werner Muster und Hugo Bürki wurden von der grossen Anzahl Welpen fast überrannt.

Erfreulich, alle Teilnehmer sind sich bewusst, dass das Fundament für einen angeneh-men Jagdbegleiter von Geburt weg angelegt wird. Eigentlich beginnt ja das Ganze sogar vorher. Schon durch die wohl-überlegte Paarung von Hündin und Rüde wird angestrebt, dass gute jagdliche Anlagen und Wesensmerkmale die Welpen auszeichnen. Schon während der Aufzucht beim Züchter er-leben die Kleinen die ersten Prägungsphasen. Es liegt an Züchter und Welpenbesitzer, die Anlagen zu fördern und in die rechten Bahnen zu leiten.

Lernen ohne es zu bemerkenIn unseren Welpenkur-

sen lernen die Besitzer, mit welchen Übungen was ange-

bahnt werden kann. Die Wel-pen werden an unterschiedli-ches Gelände und Hindernisse gewöhnt. Die Schussabgabe erschreckt auch keinen mehr. Der Welpe lernt mit dem Ein-satz seiner Nase den Füh-rer zu finden. Signale sollen auch ihre Bedeutung erwir-ken. Das Kennenlernen von verschiedenem Wild gehört ebenso zur Ausbildung. Wich-tig ist die frühe Förderung der Nase durch Futterschleppen, Wildschleppen und auch kur-ze Schweissfährten, gespritzt und mit Fährtenschuh getre-ten, werden ausgearbeitet. Mit der Suche von Verweiser-stücken lernt der Hundefüh-rer die Ausdrucksweise sei-nes Hundes bei der Suche und beim Verweisen kennen. Auch lernen die kleinen Schützlinge schon die ersten Kommandos und müssen Zahn- und Ohren-kontrolle durch fremde Perso-nen akzeptieren. Mit der Ar-beit in der Gruppe lernen die Welpen sich auf den Führer zu konzentrieren, obwohl die Ablenkung durch die anderen Welpen vorhanden ist, so nach dem Motto «an der Leine wird nicht gespielt». Aber keine Angst, auch für das «Mitein-ander rum balgen» blieb Zeit übrig. Stichwort Zeit, die ging wie im Fluge vorbei. Nach den Übungen waren die Wel-

pen ausgepo wert und während unserem anschliessenden Aser am Lagerfeuer war von keinem Welpen mehr was zu hören.

Der Kurs wurde an 17 Ta-gen abgehalten und total ha-ben 17 Welpen daran teilge-nommen. Wir hoffen damit eine gute Basis für die weite-re Ausbildung gelegt zu haben und wünschen den Führern mit ihren Hunden viel Spass und Erfolg und hoffen auf gute Vertreter unserer Zunft.

Sie sind die Visitenkarte der Jagd

Wir Hundeführer sind tag-täglich mit unseren vierbei-nigen Kameraden unterwegs und sind daher die wichtigs-te Schnittstelle zwischen Jagd und Bevölkerung. Es versteht sich von selbst, dass daher das Auftreten von Halter und

Hund auch gewissen Vorbild-funktionen genügen muss, um einen guten Eindruck zu hin-terlassen. Dabei ist es wie beim Lautgeben von guten Jagdhunden: Stumm ist nicht erwünscht, Weidlaut schon gar nicht, aber der Situation ange-passter Spurlaut macht Ein-druck.

Herzlichen Dank meinen treuen Mitinstruktoren Bil-ly Schneitz und Werner Mus-ter, den Kameraden der Jagd-gesellschaft Liestal für das Gastrecht und auch den Teil-nehmern für das freudige und disziplinierte Mitmachen.

Auch im nächsten Jahr wer-den wir bei genügender Nach-frage wieder Welpenkurse an-bieten. Hugo Bürki, BJV Hundekommission

Auskunft bei Hugo Bürki, Mobile 079 351 97 24 oder [email protected]

Werner Muster instruiert die Führer.

Die Teilnehmer der 2. Gruppe.

Hund

Page 25: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Jäger 1/2009 25

Lite

ratu

r

Buch «DIE GEMSE» vorgestellt

Am 12. Dezember 2008 fand in Bern die Vernissage des neu aufgelegten und stark revidierten Gämsbuches aus dem Salm-Verlag statt. Eine illustre Gesellschaft wohn-te diesem feierlichen Akt bei und konnte sich schnell von den Qualitäten des neuen Pro-duktes überzeugen.

Urs Peter Salm, Verleger und Mitautor des Buches «Die Gemse» freute sich über das grosse Interesse der Besucher, die sich in der hektischen Vor-weihnachtszeit die Zeit ge-nommen hatten, einen Abend unter Kollegen und Freundin-nen im Berner Käfigturm zu verbringen. In seinem Kurz-vortrag widmete er sich vor

allem den Spuren, welche die Gämse und die Gämsjagd in den letzten 500 Jahren in der Fachliteratur hinterlassen ha-ben. Seine interessanten Aus-führungen finden sich reich il-lustriert als neues Kapitel im Gämsbuch. Ergänzt wird die-ses Kapitel durch eine wert-volle Chronologie der wich-tigsten Publikationen über die Gämse.

Reinhard Schnidrig-Petrig, der eidgenössische Jagdins-pektor, ist ebenfalls Autor des Buches, das erstmals vor zehn Jahren erschienen ist. Sei-ner Feder entstammt die erste Hälfte des Buches zur Biolo-gie der Gämse. In seinem Auf-tritt schilderte er einige Anek-

Alles Wissen über Messer, Äxte und Co.

Messer begleiten den Men-schen seit Jahrtausenden. Es sind die ersten Werkzeuge der Menschheit, und sie ha-ben bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. In dem seit zehn Jahren erfolgreichen Buch von Carsten Bothe, das jetzt in einer völlig überarbei-teten und durchgehend vier-farbigen vierten Auflage er-schienen ist, wird das Messer in allen seinen Facetten be-trachtet: Von der Herstellung, der richtigen Benutzung, dem Schärfen und den Qualitäts-

kriterien als Kaufhilfe. Zu-sätzlich werden Äxte, Sägen und andere Schneidwerkzeu-ge behandelt. Mit dem Wissen aus diesem Buch kaufen Sie qualitativ hochwertige Mes-ser, benutzen diese richtig und schärfen sie wie ein Profi. Für jeden Messerbenutzer – sei es Jäger, Angler, Landwirt, aber auch «nur Messersammler» – ist dieses Standardwerk ein Muss. Es enthält viele Tipps und Tricks sowie anschauli-che Skizzen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Weite-re Tipps und Tricks finden Sie auf der Internetseite www.venatus.de.

Carsten Bothe ist unter an-derem Chefredakteur der Zeit-schrift «KATANA – Die Welt der Klingen». Er befasst sich seit frühester Kindheit mit Messern und lebt und arbeitet als freier Journalist in Braun-schweig.

Das Messerbuch. 138 Seiten, Hardcover, durchgehend vierfarbig, Fr. 27.90 ISBN 978-3-440-11214-4. KOSMOS Verlag, Stuttgart, 2008. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links.

doten aus den Feldbüchern seiner zehnjährigen Forscher-tätigkeit über die Gämse. Die Episoden ordnete er gekonnt in die Biologie ein und weckte bei den Zuhörern die Lust auf mehr Wissen über diese faszi-nierende Wildart. So schilderte er eine unklare Rangordnung zwischen drei verschiedenen Gämsgeissen ebenso spekta-kulär wie den Angriff eines Adlers auf zwei Jährlinge.

In der Neuauflage wurden viele Kapitel überarbeitet und erweitert, insbesondere das Kapitel Jagdplanung. Augen-fällig ist aber auch die neu konzipierte Grafik mit einer übersichtlichen Struktur. Die

Zahl und die Qualität der Bil-der wurden gegenüber der ers-ten Auflage noch einmal mar-kant erhöht. Insgesamt wird die Gämse und die Gämsjagd nun auf über 200 Seiten, ge-genüber bisher 176 Seiten, be-schrieben und dokumentiert.

Nach der Vorstellung wur-de die Neuauflage des Buches «Die Gemse» würdig gefei-ert, auch indem die anwesen-den Kolleginnen und Kolle-gen auf die letzten 10, 20, 30 oder auch 40 Jahre «Faszina-tion Gämse» zurückblickten und einander viel zu erzählen hatten. Hannes Jenny

Preis: Fr. 148.–; Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links.

Darauf haben die Gamsjäger Jahre gewar-tet – jetzt ist

es da: Das über-arbeitete und

erweiterte Buch «Die Gemse».

Bücher für den JägerJägerbrauch. Gelebtes &

Überlebtes in der Jagd. Ös-ter. Jagd- und Fischerei-Ver-lag, CHF 71.–. Besonders am Herzen liegt dem Jungjäger der «Jägerbrauch». Wie soll er sich der Prüfung annähern? In welcher Kleidung? Wie soll der Spätberufene sich auf der

Jagd verhalten? Wie steht es mit der Jägerin? – Fragen, die bis-lang noch kein Jagdbuch beant-wortet hat.

Pontasch, Jagdalmanach 2009. Österreichischer Jagd- und Fischerei-Verlag, CHF

35.–. Egal, welche Frage sich beim in Österreich auf die Jagd ge-henden Jäger stellen mag,

sie ist in der Sekunde beant-wortet: mit dem neuen Jagdal-manach!

Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links.

Page 26: Schweizer Jäger 1/09

26 Schweizer Jäger 1/2009

WARTEN

auf den FUCHSKaum eine andere einheimische Wildart kann auf so mannigfaltige Art bejagt werden wie der Fuchs. Das geduldige Ansitzen am Fuchspass ist kalte Jäger-freude, aber sie hat ihren besonderen Reiz.

Mondlicht im Februar Günstigste Jagdzeit von bis 3 Di 10.27 16.00 22.00 2.10 4 Mi 11.03 17.00 22.30 3.33 5 Do 11.55 17.30 23.00 4.50 6 Fr 13.06 18.00 24.00 5.53 7 Sa 14.30 19.00 2.00 6.40 8 So 16.02 20.00 3.00 7.13 9 Mo 17.32 21.00 3.30 7.37 10 Di 18.59 22.00 4.00 7.55 11 Mi 20.23 24.00 4.00 8.11 12 Do 21.44 1.00 3.30 8.25 13 Fr 23.02 2.30 3.00 8.39 14 Sa – 8.55

Mondlicht im März Günstigste Jagdzeit von bis 3 Di 9.04 1.20 4 Mi 9.49 2.38 5 Do 10.51 17.00 21.30 3.44 6 Fr 12.08 18.00 22.00 4.35 7 Sa 13.34 19.00 23.00 5.12 8 So 15.02 19.30 24.00 5.38 9 Mo 16.29 20.30 3.30 5.59 10 Di 17.53 21.30 4.00 6.15 11 Mi 19.15 2.00 4.00 6.30 12 Do 20.35 2.30 4.00 6.45 13 Fr 21.55 3.30 5.00 7.00 14 Sa 23.12 4.00 5.00 7.18

■ Nur bedingt brauchbares Mondlicht ■ Mondlicht sehr hell, reicht bei geschlossener Wolkendecke■ Helles Mondlicht, erlaubt sicheres Ansprechen

Page 27: Schweizer Jäger 1/09

Jagd

prax

is

Schweizer Jäger 1/2009 27

Text: Markus-Urs Felder Fotos: Kurt Gansner

«Zum Fuchspassen gehören Ruhe, Geduld, Erfahrung und vor allem ein Eifer, der allen Unbilden des Wetters trotzt. Deshalb halten sich die Bequemeren und Zärtli-chen lieber an die Falle und die bittere Pille (Strychnin)», schrieb Ganghofer vor 100 Jahren. Nun, ich gehöre zweifellos zu den Be-quemeren, doch der Magie einer mondhellen Winternacht nach einer neuen kann man sich nur schwer entziehen. Hat man erst die warme Stube oder das Bett verlassen und sich auf dem Jagd-stock vor einer Eiche niederge-lassen, werden die krummen All-tagsgedanken allmählich gerade und der geduldige Jäger wird selbst zu einem Teil des Waldes. Nur: Wo soll man sich niederlas-sen und wann? Beim Misthaufen um Mitternacht? Beim Luder-platz bei beginnender Dämme-rung? Man hört beinahe so viele Meinungen wie es Reviere gibt. Ein paar altbewährte Empfehlun-gen seien nachfolgend genannt.

«Die günstigste Gelegenheit bietet sich am Waldrand, wenn der Fuchs vor dem Morgengrau-en heimwärts schnürt. Wie alles Wild ist Reineke morgens ver-trauter als abends und oft benutzt er dann den gleichen Pass», so Karl Emil Diezel1, ein Altmeister der Niederwildjagd. Andere bevorzu-gen den Wald und preisen die Zeit ab der Dämmerung am Luderplatz bis etwa 22 oder 23 Uhr. Der «weisse Leithund» – der mit Fährten beschriebe-ne Neuschnee – verrät auch dem Fuchsrevierunkundigen die be-vorzugten Schleichwege des Rot-rocks. Einige Kirrungsbrocken, nach uraltem, geheimnisvollem Rezept zubereitet, oder ein paar profane Frolic an einem Bachlauf ausgelegt, werden ihm dann oft zum Verhängnis.

Selbstverständlich ist der Wind als Träger und Verbreiter mensch-licher Witterung auch beim Fuchspassen gebührend zu be-

Merken Sie sich für den Schrot-schuss im Wald einen markanten Baum oder Strauch auf 30 bis 35 Meter oder setzen Sie im Feld ei-nen Pflock. Dieser Dinge einge-denk und mit gut liegender Flin-te, Drilling oder Büchsflinte 7x57 oder einem ähnlichen Kaliber so-wie mit 3½- oder 4-mm-Schrot ausgerüstet, stehen die Chancen gut, nicht ohne Beute nach Hause gehen zu müssen.

Doch vergessen wir ob diesen technischen Anweisungen und gutgemeinten Ratschlägen die Befindlichkeit des Hauptakteurs nicht. Ist es nicht erstaunlich, mit welcher Selbstverständlich-keit der Jäger die Sorgen und Ge-wohnheiten des Alltagslebens ab-legt, wenn er in den nächtlichen Wald tritt, gleichsam als beträte er sein angestammtes Vaterhaus? «Ferien vom Menschsein» nann-te es Ortega y Gasset2, wenn die ärgerliche Gegenwart über den weissen, vom Mond beschiene-nen Fluren zerfliesst. Fuchspas-sen als Kurz-Wellnessurlaub für Eingeweihte? Selbstverständlich, auch das!

1 Diezels Niederjagd; Karl Emil Diezel (1779–1860)2 José Ortega y Gasset; Meditationen über die Jagd

Es gibt wichtigeres im Leben, als dauernd das Tempo zu beschleunigen. M.K. Gandhi

achten. «Wer mit ihm scharf rech-net, der wird dafür seinen Lohn finden. Wer ihn vernachlässigt, der muss durch Misserfolg dafür büssen.» Der «gute Wind» weht dem Schützen ins Gesicht. Die Alten nannten ihn daher gerne Augenwind. Eine Zigarette oder Zigarre, die sich der meditieren-de Weidmann bei «gutem Wind» genehmigt, stört eigentlich nur, insofern sie den oft schnell not-wendigen Schuss behindert. Falls eine Kanzel oder ein Hochsitz verwendet wird, sollten die Bau-werke zumindest so stabil sein, dass eine Bewegung des Jägers keine knarrenden Geräusche ver-ursacht. Nicht vergessen, dass im Gegensatz zum Rot- oder Reh-wild der Fuchs auch Bewegungen in der Höhe wahrnimmt. Zu Die-zels Zeiten war eher die Erdhütte am Luderplatz gebräuchlich, an-sonsten rät er: «Der Jäger möge vor sich einen Graben oder einen Strauch etc. haben, der ihn wo-möglich bis an die Brust deckt.» Ein Schneehemd aus einem alten Leintuch kann je nach Standort des Schützen gute Dienste leisten. Bedenken Sie auch, dass man sich bei Mondlicht und Dunkelheit gerne in der Entfernung täuscht.

Die Ansitzjagd auf den Fuchs

erfordert Hart-näckigkeit und

Geduld bei eisigen Tem-

peraturen.

Page 28: Schweizer Jäger 1/09

Jagd

im A

usla

nd

28 Schweizer Jäger 1/2009

Vom 5.–9. Dezember 2008 weilten 12 Jäger aus der Schweiz im Süden Ungarns, fast an der kroatischen Gren-ze und jagten während dreier Tage auf Wildsauen, Rotkahl-wild, Schakale und Füchse.

Überzeugende OrganisationAlle, die sich nicht auf die

Ausschreibung der Leserrei-se im «Schweizer Jäger» mel-deten, haben etwas verpasst. Bereits nach wenigen Tagen

war die Reise überbucht. Mo-tivation dafür waren die be-kannt perfekte Organisation durch Daniel M. Hess, Inha-ber von VEPAR Jagdreisen, und das Privatrevier Sellye, das schon einigen Jägern aus der Schweiz als äusserst wild-reich bekannt war.

Es lebe der EU-WaffenpassWer sich bis vor wenigen

Tagen mit Jagdwaffen und Munition auf den Flughäfen

oft masslos geärgert hat und sich nicht selten schikaniert fühlte, erlebt nun neu mit dem EU-Waffenpass fast paradie-sische Zustände. Das Einche-cken am Flughafen in Kloten als Gruppe verlief ohne Prob-leme und war in kurzer Zeit erledigt. Die Extratransport-gebühren von 60 Franken pro Waffenkoffer für den Hinflug und ebenso viel für den Rück-flug wurden mit einem Stirn-runzeln zur Kenntnis genom-

Leserreise mit positiven Überraschungen

Aufbruch zur Jagd vor dem Jagdhaus. Eine heisse Mittagssuppe hob Stimmung und Körperwärme.

men. Die Waffenkoffer zählen so nicht zum Gepäck, das für einen Auslandjäger immer knapp an der Grenze von 20 Kilogramm ist. Die Einreise-modalitäten in Budapest waren mit Unterstützung der Dolmet-scherin Maria im Nu erledigt. Der neu geschaffene EU-Waf-fenpass hat seine Funktions-tüchtigkeit bereits bei seinem ersten Einsatz bewiesen. Die Nummer des Waffenlaufs muss mit derjenigen im Waffenpass übereinstimmen und bereits ist man durch den Zoll. Die dreieinhalbstündige Busfahrt ins Jagdrevier verlief prob-lemlos und dies nicht zuletzt, weil das Gepäck und die Waf-fen im Anhänger verstaut wer-den konnten. Bei Sandwiches und Getränken wurden ers-te Bekanntschaften geschlos-sen. Wer die umfassenden Be-kanntschaften der Jägerschaft kennt, war nicht erstaunt, dass bald gemeinsame Bekannte in allen Landesteilen festgestellt wurden.

Ansitz und DrückjagdenGemäss Programm ging’s

nach einem reichhaltigen Mit-tagessen à la Eva auf den Ein-zelansitz, der diesem und je-nem Teilnehmer bereits nach einigen Minuten den grossen Wildreichtum dieses Reviers offenbarte. Erlegt wurden vier Stück Kahlwild, gesehen und gehört jedoch viel mehr. An den folgenden drei Jagdta-gen wurde jeweils in drei Trie-ben das Wild auf die Läufe ge-bracht und bejagt. Durch die Grösse des Reviers (38 000 ha) war die Planung der Jagdtage für die Verantwortlichen kein Problem. 25–30 Treiber trie-ben das Wild gekonnt aus den Dickungen und wer ab und zu auf seinem Sitzstock oder auf einer Kanzel den langen Nächten Tribut zollte, wur-de durch den anschwellenden Treibergesang auf nahende Sauen aufmerksam gemacht. Bis zu 20 äusserst diszipli-nierte Hunde jagten hervorra-gend und gingen hart und mit giftigem Laut an die Sauen. Und so sass oder stand jeder auf seinem nach dem Morgen-essen verlosten Platz und ge-noss höchst aufmerksam das faszinierende Jagen. Da und

Page 29: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Jäger 1/2009 29

Sonn

e, M

ond,

Sol

unar

JanuarFr 16.Sa 17.So 18.Mo 19.Di 20.Mi 21.Do 22.Fr 23.Sa 24.So 25.Mo 26.Di 27.Mi 28.Do 29.Fr 30.Sa 31.

FebruarSo 1.Mo 2.Di 3.Mi 4.Do 5.Fr 6.Sa 7.So 8.Mo 9.Di 10.Mi 11.Do 12.Fr 13.Sa 14.So 15.

Aufgang Untergang

08.07 17.0508.06 17.0708.05 17.0808.05 17.1008.04 17.1108.03 17.1208.02 17.1408.01 17.1508.00 17.1707.59 17.1807.58 17.2007.57 17.2107.56 17.2307.55 17.2407.53 17.2607.52 17.27

07.51 17.2907.50 17.3007.48 17.3207.47 17.3407.46 17.3507.44 17.3707.43 17.3807.41 17.4007.40 17.4107.38 17.4307.37 17.4407.35 17.4607.34 17.4707.32 17.4907.31 17.50

Aufgang Untergang

– 10.2900.05 10.4801.16 11.0802.25 11.3303.33 12.0204.37 12.3905.35 13.2506.25 14.2007.06 15.2107.38 16.2808.05 17.3608.26 18.4408.45 19.5309.02 21.0109.19 22.1109.36 23.23

09.56 –10.20 00.3810.51 01.5611.31 03.1412.26 04.2813.35 05.3114.56 06.2116.22 06.5917.47 07.2919.08 07.5220.27 08.1321.42 08.3222.56 08.51 – 09.1100.09 09.34

04.45 10.56 17.08 23.1905.33 11.44 17.55 24.0000.30 06.18 12.53 18.41 – 07.03 13.15 19.2601.35 07.47 13.59 20.1102.19 08.31 14.44 20.5603.04 09.16 15.29 24.4103.19 10.02 16.14 22.2704.35 10.47 17.00 23.1205.21 11.33 17.45 23.5700.19 06.08 12.42 18.3100.40 06.55 13.06 19.1701.31 07.41 13.52 20.0302.18 08.28 14.39 20.4903.06 09.16 15.27 21.3803.54 10.05 16.17 22.28

04.44 10.56 17.08 23.2005.36 11.49 18.02 23.5900.44 06.30 18.58 –01.10 07.25 13.41 19.5602.07 08.22 14.38 20.5403.04 09.20 15.36 21.5204.01 10.17 16.32 22.4804.58 11.12 17.27 23.4100.06 05.53 12.33 18.2000.59 06.47 – 19.1201.28 07.40 13.52 20.0402.21 08.32 14.44 20.5603.13 09.25 15.36 21.4804.05 10.17 16.28 22.4004.56 11.08 17.20 23.32

Sonne Mond Solunar

Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Inte resse entgegen. Die Redaktion

dort fielen Schüsse, man freu-te sich für die Kollegen, die Weidmannsheil hatten. Plötz-lich huschte oder flog Rotwild durch die Schneisen, Schakale und Füchse wurden in jedem Trieb gesehen. Und dann ka-men sie, die schwarzen Gesel-len, einzeln oder in Rotten und mancher erreichte das schüt-zende Ende der Schneise nicht mehr. Angestellt wurde gut und jagdlich sinnvoll, die Trie-be waren ab und zu sehr lange. Mit einer kräftigen Suppe zur Mittagszeit wurde die Kälte ausgetrieben und erste Jagder-lebnisse wurden aufgetischt.

Sehr gute StreckeWer jagt, muss sich auch

damit abfinden, dass nicht je-des beschossene Tier im Feuer liegt. Oberjäger Eugen mach-te mit seinem Hannoverschen Schweisshund seriöse und er-folgreiche Nachsuchen. Wer so viel jagt, wie die Berufsjä-ger in diesem Revier, hat den Blick fürs Wesentliche. Jeder Teilnehmer kam während den drei Jagdtagen zu einem er-folgreichen Abschuss, die Ge-samtstrecke mit über 60 Tieren zeugt von einer Jagd, wie sie sich ein Auslandjäger auf ei-ner Drückjagd vorstellt. Unter dem Strich waren Organisator, Berufsjäger und Teilnehmer mit der Jagd sehr zufrieden. Der Abschied aus dieser wild-reichen Gegend fiel nach dem kunstvollen Legen der Stre-cke nicht leicht. Wer einmal in Sellye gejagt hat, wird über kurz oder lang dorthin zurück kehren. Es ist zu hoffen, dass die Verantwortlichen den jähr-lichen Abschuss so im Griff haben, dass die sehr hohen Wildbestände noch lange Zeit anzutreffen sind. Denn wo können heutzutage in einem Trieb über 100 Hirsche ge-zählt werden, wo gibt es noch intakte, starke Rotten und Kahlwild rudel, die umfang-mässig ihresgleichen suchen? Wer gerne gut organisiert jagt, Tiere beobachtet und viel Wild se hen will, sollte sich den Reviernahmen Sellye und VEPAR Jagdreisen merken.

gd

Jagdpass von FrankreichMit dem Jagdpass von Frankreich auf der Jagd in der Schweiz und in vielen Ländern dieser Erde

Inhaber eines Jagdpas-ses der Republik Frankreich können in 10 Kantonen der deutschsprachigen Schweiz Gästekarten oder einzelne (z.T. uneingeschränkte) Tagespäs-se, Gültigkeitsdauer 2/6 Tage, lösen. In einzelnen Kantonen besteht sogar die Möglichkeit, Jagdpässe zu lösen. Gästekar-ten erfordern z.T. eine Einla-dung durch einen entsprechend

kantonalen Jäger, gejagt wird meist auf dessen Kontingent. Zwei Kantone setzen ein Be-dingungsschiessen voraus, an-dere Kantone das «Wohnorts-prinzip» oder eine fünfjährige Jagdpraxis.

Die Zielsetzung der europä-ischen Dachorganisation der nationalen Jagdverbände in Belgien gibt seit Jahren ihren Mitgliedern und deren Landes-regierungen Empfehlungen zu Reglementierungen der Jagd in den einzelnen Ländern ab. Letztendlich sollten die Anfor-derungen an die Jäger in allen

europäischen Ländern ein Ni-veau erreichen, das eine allge-meine gegenseitige Anerken-nung der Jagdpässe erlaubt.

Ab April 2009 werden wie-derum in den Regionen Basel, Bern und Zürich Kurse zur Vorbereitung der Jagdprü-fung von Frankreich stattfin-den. Theoretische und prakti-sche Prüfung werden anfangs Juni resp. Juli 2009 im Elsass, in der Region Mulhouse, statt-finden. Auskünfte und Un-terlagen erhalten Sie bei der Kursleitung.

Ruedi Studer, 3145 Niederscherli, Kursleiter, 031 849 06 12, 079 754 25 18, [email protected]

Page 30: Schweizer Jäger 1/09

Jagd

schi

esse

n

30 Schweizer Jäger 1/2009

Jagd- und Sportschützenverein Selgis Muotathal6436 Ried (Muotathal)[email protected]

Randschrote

Am Abzugsbügel aufgeschraubter Gummipuffer verhindert eine Prel-lung des Mittelfingers.

Anzahl der Schrote im 75-cm-Kreis in Prozent der gesamten Ladung (siehe Schritt 1)

70% 65% 60% 55% 50% 35–40%

Art der Bohrung

Voll-ChokeDreiviertel-Choke

Halb-ChokeViertel-Choke

Verbesserte ZylinderbohrungZylinderbohrung

Frage: Ich besitze eine Bockflinte im Kaliber 12. Bei abgenommenem Vorderschaft finde ich auf dem unteren Lauf vier Sterne, auf dem oberen zwei Sterne eingeschlagen. Was bedeutet das?

Es handelt sich dabei um die Angabe der Würge- oder Chokebohrung. Die Sternmar-ken sind wie folgt zu interpre-tieren:**** Einviertel-Choke*** Halb-Choke** Dreiviertel-Choke* Voll-Choke

Bedenken Sie jedoch, dass grundsätzlich nur eine sichere Methode existiert, um die tat-sächliche Würgebohrung einer Flinte zusammen mit der ver-wendeten Patrone zu bestim-men:

Öffnen Sie eine Patrone und 1. zählen Sie die Schrote.Schiessen Sie auf 35 Meter 2. auf eine Anschuss-Scheibe.

geschwollen, weil er jedesmal am Abzugsbügel anschlägt. Was ist der Grund, und was kann man dagegen tun?

Die Ursache eines geprell-ten Mittelfingers ist sehr oft ein zu kurzer Schaft. (Bei kor-rekter Schaftlänge und rechts angeschlagener Flinte, bildet der rechte Oberarm etwa ei-nen rechten Winkel mit dem Unterarm.)

Besitzt Ihre Flinte einen Pistolengriff, sollte der Radius im Verhältnis zur Grösse der Hand nicht zu eng sein. Ferner kann ein unglücklich geform-ter Abzugsbügel oder ein zu

Randschrote

Unter dieser Rubrik beantwortet der Flintenschiesslehrer Markus-Urs Felder auch Ihre Fragen über alles, was mit dem Flintenschies-sen zusammenhängt. Richten Sie die Frage(n) an die Redaktion oder direkt an Markus-Urs Felder, Alte Schäferei, 8590 Romans horn, www.flintenakademie.ch

Ziehen Sie um den Kern der 3. Garbe einen Kreis von 75 Zentimeter Durchmesser.Zählen Sie die Schrote im 4. Kreis und entnehmen Sie den Choke der untenstehen-den Tabelle.

Frage: Vor kurzem kauf-te ich auf einer Waffenauktion eine gebrauchte Flinte, mit der ich auf Treibjagden gut schies-se. Nach wenigen Schüssen ist aber mein Mittelfinger jeweils

lockerer Griff bei der Schuss-abgabe die Ursache sein. Ein-fache Abhilfe bringt ein Gum-mipuffer, der am Abzugsbügel aufgeschraubt wird.

Jagdschiessen Daten 2009 ohne Gewähr

8. MaiErstes Training Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr

13. MaiTraining Kugel, Jagd-schiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr

22. MaiTraining Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr

30. MaiSchiesstraining für Anfänger und Fortgeschrittene, Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 13.30–17.00 UhrAnmeldung an Heinz Gruber, 079 221 19 07

5. JuniTraining Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr

17. JuniTraining Kugel, Jagd-schiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr

20. JuniSchiesstraining für Anfänger und Fortgeschrittene, Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 13.30–17.00 UhrAnmeldung an Heinz Gruber, 079 221 19 07

3. JuliTraining Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr

8. JuliTraining Kugel, Jagd-schiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr

17. JuliTraining Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald, 18.00–20.00 Uhr

Anz

eige

Page 31: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Jäger 1/2009 31

Trop

häen

Kapitale Trophäen Rehbock

Gross ist die Freude, wenn ein Bock mit kapitalen Trophä-en erlegt werden kann, wohl-wissend, dass Hegeabschüs-se für die Entwicklung einer Population von grosser Be-deutung sind. Der «Schweizer Jäger» bietet den Service der Trophäenbewertung weiterhin an. Mit Ruedi Suter, Muota-thal, und Röbi Nigg, Gersau, konnten dafür zwei anerkann-te Juroren gewonnen werden. Damit die Bewertung transpa-rent wird und die Leserschaft daraus lernen kann, publizie-ren wir jeweils das Bewer-tungsblatt mit Foto.

Wenn Sie eine Trophäe be-werten lassen wollen, schicken Sie diese gut verpackt und eingeschrieben an: Ruedi Su-ter, Schützenstrasse 5, 6436 Muota thal.

Notieren Sie neben Ihrem Namen diejenigen Angaben, die Sie auf dem Bewertungs-blatt erwähnt haben wollen.

Erleger: Hans Jürg Clavadetscher, Conters GR Messung Durchschnitt Faktor Punkte

Stangenlänge links 27.7 cm 26 x 0.5 13.000

rechts 24.3 cm Gewicht 395.2 g x 0.1 39.520 Gehörnvolumen 156.8 ccm x 0.3 47.040 Auslage 13.7 cm 52.7% 4.000 Farbe 0–4 P. 3.500 Perlung 0–4 P. 3.500 Rosen 0–4 P. 3.500 Spitzen der Enden 0–2 P. 2.000 Regelmässigkeit und Güte 0–5 P. 4.000 Abzüge 0–5 P. 1.500 Gesamtsumme 118.060

Bei grossen Trophäen und Voll prä pa raten vereinbaren Sie mit Ruedi Suter einen Termin (Tel. 041 830 22 59). Eine Be-wertung inkl. Rücksendung der Trophäe und detailliertes Bewertungsblatt mit Foto kos-tet Fr. 40.–. Bitte diesen Be-trag beilegen. Die Veröffent-lichung im «Schweizer Jäger» geschieht nach der Reihenfol-ge der Eingänge.

Rekordergebnisse mit Jagdtrophäen

Erneut wurden in der Herbstauktion von Tennants (Leyburn, England) vom 20. bis 22. November 2008 Re-kordpreise erreicht. Bei ei-nem Gesamterlös von über 2,1 Millionen Euro konnte der Bereich Jagd und Natur seine starke Position ausweiten: Al-lein hier wurden mit 250 Lo-sen 300000 Euro erzielt.

Wesentlicher Bestandteil der Auktion war der erste Teil der Jagdsammlung des vorma-ligen Kameramanns John Wil-lett aus Devon. Hervorzuheben ist hier ein ausgesucht schö-ner Leopardenkopf, präpariert 1930 von Rowland Ward (Los 1251, 3600 Euro).

Nach einem 10-minüti-gen Bieterduell erzielte das Nashornpräparat eines «No-belmannes» aus Schottland – erlegt im Jahr 1921 von Vor-fahren des Verkäufers – einen Weltrekord von 78000 Euro (Los 1310), nachdem Tennants im Frühjahr für ein anderes Nashorn bereits beachtliche 35 000 Euro erzielen konnte. Wie fast immer kommen auch diesmal die Käufer aus Fern-ost. Und sie waren auch in vor-derster Bieterlinie bei den an-deren Nashörnern zu finden: Der Kopf eines Spitzmaulnas-horns von 1935 (Los 1255, klappbar mit dahinter verbor-genem Geheimfach) erbrach-te 18 000 Euro und sogar für die wenig attraktiven Hörner alleine war man bereit, 19 000 bzw. 24000 Euro (Lose 1413 und 1282) zu bezahlen.

Bei der Herbstauktion gab es jedoch nicht nur Trophäen von jagbarem Wild zu erwer-ben, sondern auch Zoo- und Museumsobjekte. Eine Gala-pagos-Riesenschildkröte (Los 1458), präpariert um 1950 und seinerzeit ca. 120 Jah-re alt, ging für 4800 Euro an ein privates Museum in Lon-don. Der Bewohner eines Hau-ses mit vermutlich hohen Räu-men freute sich über das von ihm erworbene Los 1326, eine komplette Giraffe (1200 Euro). Leichter unterzubringen dürf-

te eine 6,5 Meter lange grü-ne Anaconda (Los 1278, 1100 Euro) bzw. ein sehr attraktives Gürteltier gewesen sein (Los 1452, 2400 Euro). Abgerun-det wurde die grosse Band-breite der Präparate u.a. durch Fossilien, Geweihmöbel und -leuchter, tropische Muscheln und eine Briefsammlung von Frederick Courtney Selous aus den Jahren 1905–12.

Das Interesse an Trophäen und Präparaten scheint unge-brochen. Für Museen hat das wertvolle DNA-Material äl-terer Präparate einen hohen Stellenwert. Privatkunden und Händler erwerben ohne aus-geprägte Zielrichtung, Samm-ler kaufen spezielle Stücke zur Abrundung ihres Bestan-des und Innenarchitekten und Dekorateure nutzen den Trend zur Ausschmückung von Lä-

den, Boutiquen und Privat-häusern mit jagdlichen Blick-fängen.

Und was die Verkäufersei-te betrifft: Hier ist die Auk-tion oft der beste Weg, für nicht mehr gebrauchte, gute

und sehr gute (!) Trophäen zu attraktiven Preisen eine neue Heimat zu finden. Die nächs-ten grossen Auktionen, wie-derum mit Hunderten jagli-cher Lose, finden im März und Juli 2009 statt.

Page 32: Schweizer Jäger 1/09

32 Schweizer Jäger 1/2009

Text: Oscar Eberli, Kursleiter EHB

Das eidgenössische Hochschul-institut für Berufsbildung (EHB) organisierte im Herbst eine Wei-terbildungsveranstaltung zum Thema «Wildbrethygiene heute», damit die Gastronomiefachlehrer auf dem aktuellsten Stand sind.

Die interessierten Ausbil-dungsprofis kamen aus Kanto-nen wie Aargau, Basel, Bern, Freiburg, Graubünden, Luzern, Schaffhausen, Thurgau, Waadt und Zürich. Damit die Teilnehmer den aktuellsten Stand der Jäger-schaft in Sachen Wildbrethygiene vermittelt bekamen, wurde Phi-lippe Volery – diplomierter Be-rufsschulfachlehrer, Küchenchef, Jäger und Fleischkontrolleur – als Referent motiviert. Philippe Volery hat nach einem Nachdi-plomstudium die aktuelle Situa-tion der Wildbrethygiene analy-siert und eine grosse Menge von Daten, Ideen und Vorschlägen zur Weiterbildung von Jägern, Fach-personen und Berufsschulfach-lehrern erarbeitet. Er hat uns mit

Von der WILDBAHN

auf den TELLER

Im November 2008 fand im Alters- und Pflegeheim Galmguet im Frei-burger Seeland ein Weiterbildungskurs für Gastronomiefachlehrer aus der ganzen Schweiz statt. Ziel dieser Veranstaltung war es, die Erwartungen eines zukünftigen Küchenchefs gegenüber dem Wildbretproduzenten Jäger zu definieren und die Kontakte zwischen diesen beiden Wildbret-Interessierten – Jäger und Koch – zu fördern.

Referent Philippe Volery mit der Hirschkuh.

Page 33: Schweizer Jäger 1/09

Wild

bret

verw

ertu

ng

Schweizer Jäger 1/2009 33

seiner natürlichen und fesselnden Art das Wild so nahe gebracht, dass sogar Skeptiker verstanden, welche Aufgaben die Jäger in der heutigen Wildbahn wirklich ha-ben. Keine Waffenfanatiker, son-dern Leute, welche die Flora und Fauna in ihrer Region kennen, lie-ben und schützen, damit uns diese noch lange erhalten bleibt.

Wie aus den verschiedenen Ti-teln des Referenten zu sehen ist, trug er auch während des Vortrags verschiedene «Hüte». Mal aus der Sicht des Jägers, dann aus der Sicht des Fleischkontrolleurs, aus der Sicht des Küchenchefs und zu guter Letzt auch aus der Sicht des Konsumenten.

Philippe Volery erklärte uns zuerst die aktuelle Gesetzge-bung. Eine trockene Materie, wel-che nicht leicht lebendig rüber zu bringen ist. Fazit, die Kursteil-nehmer langweilten sich keinen Moment und hörten seinen Aus-führungen interessiert zu.

Der Übergang zum nächsten Thema, «Die Wichtigkeit in der Küche», wurde mit einer will-kommenen kurzen Partnerarbeit eingeleitet. Bei diesem Thema wurden schon sehr viele Fragen gestellt, denn nun ging es ums Praktische, das heisst, womit wir mit unseren Schülern konfrontiert sind.

Schliesslich kam er zum Kernthema, «Vom Jäger zum Konsumenten». Zu diesem Teil tauchten dann noch mehr Fragen auf, und so manche Vorurteile und Falschbilder über das Jagen wur-den korrigiert oder aus einer neu-en Sichtweise angeschaut. Auch hier war die Zeit zu kurz, um alle Details auszuleuchten und zu er-fahren, wie es einige der Teilneh-mer gerne getan hätten.

Dann die gute Nachricht wäh-rend des Mittagessens: Der ge-plante Damhirsch konnte erlegt werden. Es war eine Hirschkuh, aber das änderte nichts an der Zielsetzung, den Teilnehmern das fachgerechte Aufbrechen ei-nes Wildtieres zu demonstrie-ren und auf einige Kontrollpunk-te aufmerksam zu machen. Wir machten also nach dem Essen ein paar Schritte in den nahe gelege-

nen Wald, wo uns der aufgehängte Hirsch erwartete. Philippe Volery demonstrierte das Ausweiden des Tieres und zeigte uns in allen Ein-zelheiten, worauf der Jäger beim Aufbrechen aufpassen muss, wie man die Organe erkennt und wel-che Punkte in Sachen Hygiene be-sonders beachtet werden müssen. Nach traditioneller Weidmannsart durften wir die frische Leber, die Nieren und das Herz gleich kurz angebraten degustieren … ein Ge-nuss und Erlebnis der ganz beson-deren Art.

Zurück im Theorielokal war noch genug Energie vorhanden für eine Gruppenarbeit mit fol-genden Zielen: Wie könnte ich den Einstieg ins Thema Wild in der Berufsfachschule gestalten? Welche Fachpersonen kann ich kontaktieren? Wie viel Zeit kann/soll ich für das Thema Wild in der Berufsfachschule einsetzen? Welche Hilfsmittel stehen mir

Sauber aufgebrochen

Die interessierten Ausbildungs -

profis kamen aus allen Regionen

der Schweiz.

zur Verfügung? Es wurde durch die Teilnehmer der Wunsch ge-äussert, mit den Jägern in den Regionen Kontakt aufzunehmen, um das Thema Wildbret zu unter-richten.

Die Tagung erhielt mit dem Vorstellen der Ergebnisse der Gruppenarbeiten einen Wert, der für Berufsschulfachlehrer enorm wichtig ist. Sie werden sich nicht nur an all die interessanten As-pekte, welche aufgezeigt wur-den, erinnern, sondern auch an den vielfältigen Austausch unter Kollegen.

Jeder und jede kam auf sei-ne Kosten und verliess den idyl-lischen Ort des Pflegeheims und Kleinzoos Jeuss begeistert, von dem was er/sie den ganzen Tag gesehen hatte. Einige vielleicht sogar mit ein paar neuen Ideen für den eigenen Wild-Unterricht.

Das Verhältnis unter den Kurs-teilnehmern und den Referenten war äusserst kollegial, respektvoll und interaktiv. Den Teilnehmern gefiel vor allem die optimale Aufteilung zwischen Theorie und Praxis mit dem vielfältigen und praxisnahen Anschauungsmateri-al, die interessanten und lebendi-gen Ausführungen des Referenten und dem Abstecher in den Wald, um den Hirsch aufzubrechen.

Das gesamte Kursmaterial wie Fotos, Power-Point-Präsentation, Arbeitsblätter für die Lernenden, u.v.m. wurde den Kursteilneh-mern auf einer CD abgegeben. Die aktuellen Fotos vom Kurstag können auch auf der Home-Page der Gastronomiefachlehrerverei-nigung www.sgfv.ch in Form ei-nes Berichts angeschaut und her-unter geladen werden.

Page 34: Schweizer Jäger 1/09

34 Schweizer Jäger 1/2009

Tier

arzt

Fragen an den Tierarzt

Unter dieser Rubrik gibt der Tierarzt, Jäger und Jäger-ausbildner Franz-Joseph Schawalder Auskunft auf Ihre Fragen. Richten Sie bitte die Fragen direkt an:Franz-Joseph Schawalder Weidlistrasse 8, 9607 Mosnang

Am 28. Oktober 2007 wur-de der erste Fall von Blauzun-genkrankheit in der Schweiz, und zwar bei 6 Rindern im Kanton Basel-Stadt, diagnos-tiziert. Neben den damit für Hauswiederkäuer verbundenen Problemen stellt sich auch die Frage der Relevanz für Wild-wiederkäuer. Univ. Doz. Dr. Armin Deutz berichtet über diese Tierseuche, nachdem sie am 4. November 2008 erstma-lig für Österreich bei einem Rind in Schärding festgestellt wurde. Seinen Darstellungen über damit zusammenhän-gende Schutz- und Bekämp-fungsmassnahmen werden am Schluss seiner Ausführungen die für die Schweiz getroffe-nen und gültigen Massnahmen beigefügt. fjs

Geschichte der Blauzungenkrankheit

Die bereits 1905 erstma-lig in Südafrika beschriebe-ne Tierkrankheit breitete sich in den folgenden Jahrzehnten in ganz Afrika, in Asien, über den Nahen Osten bis nach Aus tralien und über Nord- und Mittelamerika aus. Die ersten europäischen Fälle ereigneten sich 1998 in Spanien. Danach wurden Ausbrüche in der Tür-kei, Bulgarien, Italien, Frank-reich, Griechenland, Albanien, Zypern, Portugal und im ehe-maligen Jugoslawien gemel-det, wobei ein Fortschreiten in Richtung Norden festzustellen war. Im Jahr 2006 traten plötz-lich Fälle bei Schafen und Rindern in Belgien, Deutsch-land, den Niederlanden und

Luxemburg auf und im Jahre 2007 häuften sich die Ausbrü-che in diesen Gebieten sowie in Frankreich. Seitdem ereig-neten sich Ausbrüche in der Schweiz, Dänemark, Schwe-den, England, Tschechien und Ungarn.

Gefährdete TierartenDie Blauzungenkrankheit

oder Bluetongue (BT) ist eine anzeigepflichtige Viruserkran-kung, die durch blutsaugende Insekten (hauptsächlich 1–3 mm lange Stechmücken der Familie der Gnitzen, Gattung Culicoides) von Tier zu Tier übertragen wird. Neben Scha-fen sind Rinder, seltener Zie-gen sowie andere Haus-, Zoo- und Wildwiederkäuer für die Krankheit empfänglich. Vi-rusnachweise unter Wildtie-ren gelangen in Deutschland bei Rot- und Rehwild so-wie bei Mufflons, sowohl bei Gatterwild, als auch bei Wild aus freier Wildbahn. In Hes-sen verendeten in einem Wild-park 8 Stück einer Wisenther-de. Aus Nordamerika wird von einer hohen Anfälligkeit von Weisswedelhirschen be-richtet. In einer Untersuchung von spanischem Rotwild wur-den bei 22% der untersuchten Tiere Antikörper gegen das BT-Virus nachgewiesen, was auf einen hohen Durchseu-chungsgrad schlies sen lässt. Weiters wurden Antikörper

auch nachgewiesen bei ita-lienischem Damwild, spani-schen Steinböcken oder belgi-schem Rotwild. Im Extremfall können auch exotische Pflan-zenfresser wie Lamas, Kame-le, Gazellen, Giraffen, Antilo-pen sowie Elefanten in Zoos betroffen sein. Für den Men-schen ist das Bluetongue-Vi-rus ungefährlich. Es besteht auch kein Risiko, dass die Krankheit durch Fleisch oder Milch übertragen wird.

ÜbertragungDas saisonale Auftreten

der Erkrankung (Häufung der Fälle von Juni bis November) hängt eng mit der Flugzeit der Culicoides-Mücken zusam-men, von denen einige mitt-lerweile sogar in Mittel- und Nordeuropa geeignete Le-bensbedingungen vorfinden. Eine direkte Übertragung von Tier zu Tier spielt keine Rolle, obschon auch eine Virusaus-scheidung über Sperma nach-gewiesen wurde. Culicoides-Mücken sind hauptsächlich zwischen Abend- und Mor-gendämmerung aktiv und flie-gen vor allem Tiere im offenen Gelände an. Mittlerweile sind aber auch schon Gnitzenarten bekannt, die auch in Stallun-gen die Krankheit verbreiten können. Die meisten Culico-ides-Arten benötigen für ihre Fortpflanzung feuchte Stellen. Culicoides-Weibchen legen

ihre Eier bevorzugt in nassen Boden, Schlamm oder Dung, wo sich auch die Larven entwi-ckeln. Die Populationsgrös sen der Überträgermücken hängen stark von der jahreszeitlichen Durchschnittstemperatur ab, da die Mücken für ihre Entwick-lung längere Wärmeperioden benötigen. Temperaturen unter 12 °C reduzieren ihre Aktivität. Sie können jedoch sehr leicht durch den Wind verfrachtet werden (bis zu 200 km!). Als Virusreservoir gelten vor al-lem Rinder und Wildwieder-käuer, in denen der Erreger bis über 200 Tage persistie-ren – also auch überwintern – kann. Infektiöses Virus sam-melt sich insbesondere unter der Haut an und kann somit wieder leicht von Mücken auf-genommen werden.

SymptomeDie Blauzungenkrankheit

tritt in zwei verschiede-nen Krankheitsformen, einer schnell und heftig verlaufen-den (= akuten) und einer mild verlaufenden (= subklinischen) Form auf, wobei zwischen der Infektion und dem Auftreten der Krankheitszeichen 2 bis 15 Tage liegen können. Ziegen und Rinder zeigen gewöhn-lich seltener Krankheitssym-ptome als Schafe. Beim Sero-typ 8, der z.B. in Deutschland auftritt, waren allerdings mehr Rinder klinisch erkrankt. Bei der akuten Form werden Fie-ber bis 42 °C, Schwellungen sowie Geschwüre und Blu-tungen im Bereich des Mau-les und Zunge, dünnflüssiger bis eitriger Nasenausfluss so-wie (schaumiger) Speichel-fluss beobachtet. Besonders bei Schafen treten hochgradi-ge Schwellungen der Lippen, Augenlider und Ohren sowie im Kehlgang und mitunter eine Blauverfärbung der geschwol-lenen Zunge durch verminder-ten Sauerstoffgehalt des Blutes und Durchblutungsstörungen (Name der Erkrankung!) auf, die mit entsprechenden Atem-problemen einhergehen. Bei Veränderungen im Bereich des Kronsaumes der Klauen tre-ten Bewegungsstörungen und Lahmheiten auf. Bei Rindern sind Entzündungen der Zitzen-haut und Schleimhäute im Be-

Blauzungenkrankheit auch bei Wild?

Aktuelle Verbreitung der Blauzungenkrankheit in Europa mit verschiedenen Serotypen (Stand: 29.10.2008).

Page 35: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Jäger 1/2009 35

reich der Augenlider, Maul-höhle und Genitalien möglich. Diese Symptome ähneln so-mit Symptomen, wie sie auch bei Maul- und Klauenseuche, Lippengrind oder Schafpo-cken auftreten.

SterblichkeitsratenVom Erreger sind mindes-

tens 24 verschiedene Seroty-pen bekannt, die unterschied-liche krankmachende Wirkung haben. Der Serotyp 8, der am Seuchenzug in Deutschland verantwortlich ist, verursacht hohe Sterblichkeitsraten. So verendeten 32% der erkrank-ten Schafe, 20% der erkrank-ten Rinder und 16% der Zie-gen. Es war auch eine deutliche Zunahme der krankmachen-den Wirkung des Erregers von 2006 auf 2007 festzustellen. Besonders unter derartigen Umständen der Änderung von Eigenschaften des Erregers ist es auch nicht ausgeschlossen, dass die Blauzungenkrankheit auch für Wildwiederkäuer zu einem klinischen Prob lem wer-den könnte. Nach meiner Ein-schätzung ist besonders Muf-fel- und Rehwild gefährdet. Über Erkrankungs- und Sterb-lichkeitsraten unter Wildtie-ren in Seuchengebieten liegen aber noch nicht einmal Schät-zungen vor.

Schutz- und Bekämp-fungsmassnahmen

In ÖsterreichIm Jahre 2007 startete das

Gesundheitsministerium ein Überwachungsprogramm für Österreich mit dem Ziel, das Vorkommen des Erregers rechtzeitig zu erkennen, um eine Ausbreitung zu verhin-dern oder zu bremsen. Teil des Überwachungsprogramms wa-ren über ganz Österreich ver-teilte Gnitzen-Fallen, die ein-mal wöchentlich durch den zuständigen Amtstierarzt ent-leert wurden. In der Ages Mödling sowie im naturhisto-rischen Museum Wien werden die Gnitzen auf ihre Artzuge-hörigkeit untersucht und ob sie Virusträger sind. Zusätz-lich wurden bisher fast 60 000 Blutproben von Rindern, Scha-fen und Ziegen nach einem Stichprobenplan untersucht.

Mit dem ersten am 4. No-vember 2008 festgestellten Fall von Blauzungenkrank-heit in Österreich werden nun Schutz- und Überwachungs-zonen im Umkreis von 100 km bzw. 150 km um den Aus-bruchsort errichtet. Innerhalb dieser Zonen ist eine genaue Überwachung der empfäng-lichen Tierarten durchzufüh-ren und es gelten Einschrän-kungen für den Tierverkehr. Landwirte werden jedenfalls zu erhöhter Aufmerksamkeit bei der Kontrolle ihrer Tierbe-stände aufgerufen. Beim Auf-treten von Verdachtssympto-men ist sofort der zuständige Amtstierarzt zu informieren. Aufgrund des ersten Nach-weises eines infizierten Rindes ist eine flächendeckende Imp-fung von Rindern und Schafen in Österreich bis Ende März 2009 vorgesehen. Damit wäre dann auch mit einer Verringe-rung des Infektionsdruckes für Wildtiere zu rechnen.

In der SchweizMit dem erstmaligen Auf-

treten der Blauzungenkrank-heit (BT) in Zentraleuropa, Frühsommer 2006, verschärf-te sich auch die Situation für die Schweiz. Um zu erwarten-de Krankheitsfälle möglichst frühzeitig zu erkennen, wurde daher ein Überwachungssys-tem eingerichtet. Dieses um-fasste die schweizweite Über-wachung der Mückenaktivität durch Aufstellen von Insek-tenfallen, das Überwachen der Tiere auf Krankheitssymp-tome und Tankmilchuntersu-chungen. Gleichzeitig wurden Rinder-, Schaf- und Ziegen-halter durch Informationskam-pagnen über die Krankheit und deren Symptome in Kenntnis gesetzt, was zu einer deutli-chen Erhöhung des Seuchen-bewusstseins für diese in der Schweiz bis anhin unbekannte Krankheit führte. Um allfälli-ge Krankheitsausbrüche mög-lichst frühzeitig erkennen zu können, wurde die Tankmilch ausgewählter Rinderbetriebe (208 in der CH und 2 in FL) monatlich untersucht. Wurden im Verlauf einer solchen Un-tersuchung Antikörper gegen BT festgestellt, mussten sämt-lichen Kühen des betroffenen

te die Impfung auf freiwilli-ger Basis – über 30 000 Fälle auf. Im Jahr 2007 erkrankten in Deutschland 25 504 Rin-der und 31 207 Schafe. Davon verendeten 2993 Rinder und 12 483 Schafe. Die Impfung wird 2009 in der Schweiz wei-tergeführt.

Interessierte Leserinnen und Leser finden unter www.bvet. admin.ch/gesundheit_tiere/ 01973/02440/index.html? lang=de weitere Ausführun-gen zu BT.

Ob künftige Untersuchun-gen auch Wildtiere mitein-beziehen, war zum gegen-wärtigen Zeitpunkt nicht in Erfahrung zu bringen.

Meinem steirischen Kol-legen Univ. Doz. Dr. Armin Deutz danke ich jedenfalls herzlich für das Überlassen des Artikels und die damit ver-bundenen wertvollen Informa-tionen. Er wird den «Schwei-zer Jäger» auch im neuen Jahr durch sein Wissen und seine Erfahrung immer wieder be-reichern. fjs

Weitere Informationen sind unter folgender Adresse abrufbar : http://www.bmgfj.gv.at/cms/site/news_detail.html?channel=CH0525&doc=CMS1225896037531.

Betriebs Blutproben entnom-men und vom IVI (Institut für Viruskrankheiten und Immun-prophylaxe) ebenfalls auf AK untersucht werden. Bei posi-tiven Befunden leiteten der Kantonstierarzt oder die Kan-tonstierärztin die weitern Be-kämpfungsmassnahmen ein.

Ein besonderes Augenmerk wurde der Schulung von Schaf-haltern aus verschiedenen Kan-tonen gewidmet, da erkrankte Schafe bekanntlich deutliche Symptome der Krankheit zei-gen. Zur Bestimmung der mü-ckenfreien Zeit mit sehr gerin-ger Infek tionsgefahr erfolgte von Oktober 2007 bis Ende Mai 2008 auf 19 Betrieben das Aufstellen von Insekten-fallen. Sie waren eine Nacht pro Woche in Betrieb. Die Be-stimmung der gefangenen In-sekten erfolgte am Institut für Parasitologie der Universität Zürich. Die Resultate wurden einmal pro Monat im Internet unter www.bluetongue.ch ver-öffentlicht. 2008 erfolgte dann die flächendeckende Impfung von Rindern, Schafen und Zie-gen gegen BT. Dadurch konn-te ein massenhaftes Auftreten der Krankheit verhindert wer-den. Im Vergleich dazu traten in Frankreich – dort erfolg-

Muffelwild scheint die anfälligste Wildart für Blauzungenkrankheit zu sein.

Foto

: Dr. A

rmin

Deu

tz

Page 36: Schweizer Jäger 1/09

36 Schweizer Jäger 1/2009

Text und Fotos: Walter Rohdich

Während Mitteleuropa bereits mit Siedlungsproblemen kämpft boten die Weiten Russlands und Sibiriens noch einer Tierwelt bei-nahe ungestörten Lebensraum, deren Zahlen uns heute noch den Atem verschlagen können. Diese Erlegungszahlen sagen aber auch aus, dass eine unvorstellbare Men-ge von Jägern tätig gewesen sein muss. Die Entwicklung der Jagd-

gerechtigkeit in Russland verlief ähnlich wie in Mittel-, West- und Nordeuropa: Sie ist ursprünglich ein freies Gewerbe für jedermann, zum Teil auch aus dem Grund, weil sie in den unendlichen Ge-bieten weniger kontrollierbar ist als in den genannten anderen Tei-len Europas. Früh jedoch geraten die Fürsten in den Besitz der bes-ten Jagdgründe, so dass Jäger nie-deren Standes in die entlegenen Reviere ausweichen müssen. Ne-ben den Fürsten sind, noch häufi-ger und intensiver als in Mitteleu-ropa, die Klöster im Besitz guter Jagdreviere, weil die russischen Herrscher die Gewohnheit pfle-gen, ihnen mit den dazugehöri-gen Ländereien auch Jagdrechte zu verleihen. Diese Jagdprivilegi-en sind bis 1917 nicht angetastet

Die russischen ZAREN als JÄGERBerühmte Jäger aus zwölf Jahrhunderten (5)Ein Blick in die Vergangenheit soll Zukunfts visionen anregen. Zu jeder Zeit hat der Mensch gejagt aus Existenznotwendigkeit, aus gesellschaftlichen Verpflichtungen und aus der Verpflichtung der Tierwelt und der Natur ge-genüber. Der «Schweizer Jäger» publiziert diese einmalige Show in die Ge-schichte in loser Folge.

worden. Es dürfte klar sein, dass auch in Russland zu Anfang die Jagd ein Broterwerb oder eine sonstige Notwendigkeit war und dass erst in späteren Zeiten des Luxus und der Verfeinerung der Sitten am Hof der Fürsten der Er-werbscharakter der Jagd verloren geht; aus vielen Erwerbsjägern werden Sportjäger oder ange-stellte Jäger der Höfe. Vielfach ufern die Jagden der Zaren derar-tig aus, dass bestimmte Wildarten knapp werden oder sich, wie die Pelztiere, ins ferne Sibirien und in die unzugänglichen nördlichen Reviere zurückziehen. Schon zur Zeit Iwan IV. ist die Tren-nung zwischen Erwerbswild und Edelwild eingetreten: Das Gross-wild und das wichtigste Flugwild bleibt den Fürsten vorbehalten. Also Zobel, Marder, Biber, Otter, Fuchs, Nerz, Eichhörnchen, Viel-frass, Dachs, Luchs und Wolf für die Berufsjäger und sonstige Be-rechtigte, aber Antilopen, Elche,

Gämsen, Rot- und Schwarzwild, Wisent und Wildpferd für die adeligen Herren. Über den Wild-reichtum Russlands berichtet Ki-rikov:

«Beim Feldzug Timurs gegen den Khan der Goldenen Horde zog im Januar des Jahres 1391 ein 200000 Mann starkes Heer durch

die menschenleeren Wüstenstep-pen. Die Krieger hungerten, sie nährten sich von Eidechsen und Nagern, suchten Vogeleier. Am 28. April stiessen sie beim Berg Ulu-Tau auf Rudel von Saigaan-tilopen, Rehwild, Rotwild und El-chen. Timur gab den Befehl zu ei-ner grossen Kesseljagd. Zwei Tage drückten sie das Grosswild und verengten immer mehr den Kreis, bis sie schliesslich mit der Ver-nichtung des Wildes begannen. Es war soviel, dass nur das beste und feinste Wildbret genommen wur-de, alles andere blieb liegen.»

Ein Reisender aus dem Jahr 1391 schreibt:

«Es wurden hier am Don nir-gends Menschen angetroffen, da-für aber viel Getier, Rehe, Elche, Wölfe, Füchse, Fischotter, Bären und zahlreiche Vögel.»

Aus dem Jahr 1552, während eines Feldzuges Iwan IV., berich-tet Fürst Andrej Kurbskij:

«Wir hatten keine Vorräte mehr, aber überall bereitete uns die Natur bis zur Fastenzeit ein reiches Mahl: Elche tauchen in Rudeln auf, die Flüsse waren vol-ler Fische, die Vögel fielen fast von selbst zu unseren Füssen...»

Russland ist seit Urzeiten der Lieferant von Pelzen, und die Zahlen der gelieferten, verkauften und geschenkten Pelze und Fel-le geben ein anschauliches Bild über den Tierreichtum des Lan-des. Als Zar Boris Godunov 1595 seinen Botschafter zum Kaiser nach Wien schickt, gehen folgen-

«... aus vielen Erwerbsjägern werden Sportjäger oder angestellte Jäger der Höfe.»

«Die Krieger hungerten, sie nähr-ten sich von Eidechsen und Nagern, suchten Vogeleier.»

Page 37: Schweizer Jäger 1/09

Ziel

stac

hel

Schweizer Jäger 1/2009 37

Zar Iwan, Grosnij der Schreckliche.

de Geschenke mit auf die Reise: 337235 Stück Feh (Eichhörn-chenfelle), 40360 Zobel, 20040 Marder, 3000 Biber, 1000 Wolfs-felle, 120 Silberfüchse und 75 Elchdecken. Lebende Bären und Elche, Falken, Habichte und an-dere Beizvögel werden als Staats-geschenke in alle benachbarten Länder und auch nach England und Frankreich geliefert. Da Geld Mangelware ist gelten Decken, Felle und Pelze als Zahlungsmit-tel, und was die Zaren verschen-ken, vereinnahmen sie als Tribut von ihren Untertanen und lehns-pflichtigen Fürsten und Bojaren. Dieses gilt noch bis weit in das 17. Jahrhundert hinein.

In die Regierungszeit Wassilij III., 1505 bis 1533, fällt der Be-ginn der aufwändigen fürstlichen Jagden nach westlichem Mus-ter, also Vergnügen rangiert vor Zweckmässigkeit. Die prunkvol-len Gesellschaftsjagden, zu de-nen vornehme Ausländer gela-den werden, sollen Reichtum und Fortschritt Russlands vorführen. Einer der Teilnehmer ist der ös-terreichische Diplomat Sigmund Freiherr von Herberstain, der zwi-schen 1517 und 1526 in Osteuro-pa weilt und uns in seinem Werk Rerum moscoviticarum commen-tarii eine Schilderung der jagdli-chen Zustände am Hof des Gross-fürsten Wassilij hinterlassen hat:

«Der Fürst pflegt auch die Botschafter, wenn die Geschäf-te schon halbwegs erledigt sind, auf eine Jagd oder Hatz ausser-halb der Stadt zu berufen. Denn dort vor der Stadt ist viel kleines Buschwerk, worin sich die Hasen aufhalten können, die auch bei grosser Strafe niemand fangen darf. Dort mehren sie sich kräf-tig, zudem züchtet der Grossfürst sie auch viel in Gärten und Häu-sern. Wenn er nun mit Botschaf-tern oder sonst seine Jagdlust ha-ben will, bringt man soviel Hasen man kann, in dies Nadelholz und jagt sie an ein oder zwei Stel-len zusammen, die man mit Net-zen umstellt. Denn je mehr Ha-sen er fängt, mit um so mehr Lust und Ehre glaubt er gejagt zu ha-ben... Als wir näher an den Jagd-platz kamen, redete der Fürst uns

an, es sei die Gewohnheit, wenn er auf der Hatz und in seiner Lust sei, dass er und andere gute Leute die Jagdhunde an eigenen Händen führten; das sollten wir auch tun. Er liess also jedem von uns zwei Hunde mit zwei Jägern zustellen. Dafür dankten wir und sagten, dass gleichermassen auch bei uns angesehene Herren ihre Hunde führten... Wessen Hund nun die meisten Hasen gepackt hat, der hat an dem Tag das Beste getan. Wenn einer von unseren Hunden vor den anderen einen Hasen ein-holte, war der Fürst froh und gab Beifall. Nach dieser Hatz brachte man dann die Hasen zusammen, es waren etwa 300...»

Dieser Augenzeuge schildert auch ein anderes Jagdvergnügen, das zur Zeit Iwans des Schreckli-chen zu höchster Blüte getrieben wurde:

«Der Grossfürst hat auch eine andere Kurzweil, zu der er, wie ich gehört habe, andere Bot-schafter beruft. Er hält sich wil-de Bären eingeschlossen in ei-

nem Haus, das dafür gebaut ist. Man lässt einen Bären heraus, es stehen dann arme Bauersleute mit hölzernen Gabeln bereit, und wenn der Fürst winkt, gehen sie

dem Bären entgegen und reizen ihn zum Kampf. Wenn dann ei-nem von denen durch die gereiz-ten und wütenden Tiere ein Scha-den geschieht, so läuft er vor den Fürsten und ruft ’Herr begnadi-ge mich!’ Darauf der Fürst: ’Geh, ich will dir Gnade tun.’ Dann lässt er ihn heilen und ihm dazu einen Rock und ein paar Mass Getrei-de reichen.»

Auch die anwesenden Bot-schafter werden grosszügig be-schenkt:

«...gab der Fürst jedem von uns zweimal vierzig Zobel-, dreimal hundert Hermelin- und fünfzehn-hundert Fehenpelze...»

Der Bär und die Jagd auf ihn – zwei Begriffe, die bis in unsere Zeit hinein untrennbar mit Russ-land verbunden sind. In den wei-ten Flachlandwäldern und unzu-gänglichen Gebirgsrevieren hat Meister Petz länger aushalten können als im dichter bevölker-ten Mitteleuropa. Besonders in der Jagdgeschichte der Zaren des 15. bis 17. Jahrhunderts spielt der Bär eine grosse Rolle, man ist da-rauf aus, ihn lebendig zu fangen, in Fallgruben und Netzen; und zu welchen Zwecken, das haben wir ja soeben erfahren.

Iwan Grosnij, der Schreck-liche, er regierte von 1547 bis 1584, kultiviert das Bärenvergnü-gen zu höchster Perversität und machte auch damit seinem Bei-namen alle Ehre. Hierüber berich-tet ein anderer Russlandreisender, der Schwede Petrejus de Erlesun-da, in damaliger deutscher Spra-che sehr anschaulich:

«Dieselben Bären pflegte er auch / wo das Volck am dicks-ten stunde / entweder auff dem

«Die russischen Zaren veran- stal teten gross angelegte Jagden auf den grauen Räuber, in Form einer Hatz zu Pferd und mit den schnellen Barsois, ...»

Page 38: Schweizer Jäger 1/09

38 Schweizer Jäger 1/2009

Ziel

stac

hel

Schloss / oder Marckte / und die Leute sollten zur Kirche gehen / loss zu lassen und an die Men-schen zuhetzen. Wenn sie jemand zerrissen und todt bissen / lachete er / und sagte / dass er und seine Söhne grosse Freude an solchem Spectakel hetten / und do die ar-men Leute solches klagten / dass die Kinder dadurch ihre Eltern / und die Eltern ihre Kinder verl-ohren / gab er ihnen etlich Geld / und sprach / die Leute weren vor selige Leute geachtet / die von des Gross Fürsten Bestien we-ren umbge- bracht worden / weil er und seine Söhne daran grosse Lust und Frewde hetten. Solche Bären Jagt gebrauchte er offt des Winters / do er in Musskow war / und kundte auf das Eiss aus sei-ner Kammer sehen / und liess viel Gefangene Leute hinaus führen / die mit den Bären Kämpffen und ringen sollten / und wurden jäm-merlich von den Bären auff Stü-cken gerissen und ertödtet. Einst-mals liess er einen vornehmen von Adel in eine grosse Bären-Haut einnehen / und auff das Eyss bringen / An denselben hetzeten sie seine grossen Hunde und Dog-gen / die nicht anders meynten / als were es ein lebendiger Bäre / und zerissen ihn zu kleinen Stü-cken / davon er sich so erlustigte / dass er nicht wuste / auf welchem Fuss er stehen sollte.»

Eine noch stärkere Stellung in Russland als der Bär hat traditio-nell der Wolf inne. Mehr als der Bär erscheint er auch hier als die Inkarnation des Bösen und vor al-lem Schädlichen; so etwas muss

mit allen Mitteln bekämpft wer-den. Die russischen Zaren veran-stalteten gross angelegte Jagden

auf den grauen Räuber, in Form einer Hatz zu Pferd und mit den schnellen Barsois, den bekannten russischen Windhunden. Auf den freien und übersichtlichen Revie-ren der Steppen wurden aufge-spürte Wölfe von berittenen Jä-gern, die je zwei Hunde mit sich führten, grossräumig eingekreist, zusammengetrieben und nieder-geschossen oder von den Hun-den abgewürgt. Die Barsois zeig-ten dabei Unerschrockenheit und Mut, wenn sie, zu zweit jagend, den Wolf an den Gehören packen und niederhalten, bis die Jäger oder hohen Herren hinzutreten, um Fangschuss oder letzten Stoss zu geben. Wenn die heutigen rus-sischen Jäger ausziehen, nehmen sich ihre Trupps äusserst beschei-den aus gegen den Aufwand der Zaren und Grossfürsten, die mit Hunderten von Hunden und den entsprechend zahlreichen Jä-gern auf diese Jagden gingen. Bis heute ist es nicht gelungen, den Wolfsbestand Russlands auf ein für die Bevölkerung erträgliches Mass zu bringen.

So schnell wie man in Russ-land Zar geworden ist, kann man den Thron nebst Kopf wieder ver-lieren. Einer, dem dieses wider-

fährt, ist der sogenannte falsche Dimitrij, der nach Boris Godunov auf den Thron kommt, um dort nur wenige Jahre, von 1605 bis 1610, verbleiben zu können. Uns interessiert hier nur seine jagdli-che Leistung, die sich freilich se-hen lassen kann. Er ist ein leiden-schaftlicher Jäger mit Vorliebe für Falken, Hunde und Pferde, und da er aus Polen stammt, das bereits stark vom Westen beeinflusst ist, räumt er mit einigen typischen russischen Unsitten in der Jagd auf, die wir bereits kennen gelernt haben: die Bärenkämpfe zum Schaden der Bevölkerung, die unvernünftigen Hetzjagden, die Schaujagden mit Wild, das vor-her zusammengetrieben wurde. Sportlichkeit und angenehme Un-terhaltung sind Trumpf geworden, ganz nach westlichem Vorbild. So gebührt diesem Kurzzeitzaren das Verdienst, die russische Jagd aus dem Barbarentum früher Anfänge herausgeführt zu haben.

Osteuropa und Russland sind die Gebiete, aus denen das übrige Europa seinen Bedarf an Beizvö-geln deckt, und dieses schon seit dem frühen Mittelalter. In den Weiten und Wäldern Russlands sind die Wander- und Gerfalken so häufig, dass die Nestentnahmen und der Fang der Altvögel den Bestand nicht gefährden können. Wie in Westeuropa bildet auch in Russland der Falkner einen eige-nen Stand, der hohes Ansehen ge-niesst und mit vielen Privilegi-en ausgestattet ist. Zar Alexij I., er regiert von 1645 bis 1676, hat sich schon als Knabe und Jüng-ling mit der Beizjagd beschäftigt und führt sie nun in Russland zur Glanzzeit. Seine Falkner betreuen etwa 3000 Falken und Habichte, er selbst hält in seinem Tagebuch alle Angaben über jeden einzel-nen Vogel fest. Eine Eintragung gilt nicht den Falken, sondern der Jugend:

«Seid jagdbeflissen, erfreut euch dieses edlen guten Zeitver-treibs, damit ihr euch nicht über-wältigen lasset von Trübsal und Sorgen.»

Interessant ist eine Methode, die gefangenen Falken an Men-schen zu gewöhnen:

«Bis heute ist es nicht gelungen, den Wolfsbestand Russlands auf ein für die Bevölkerung erträgliches Mass zu bringen.»

Eine russische Gesandtschaft überreicht dem Kaiser in Regens burg Zobelfelle als Geschenke, 1552.

Page 39: Schweizer Jäger 1/09

Ziel

stac

hel

Schweizer Jäger 12009 39

«Der Vogel wird in einen ge-schlossenen Raum gebracht, des-sen Fussboden voll Wasser steht. In der Mitte stellt sich der Falkner auf, und der Falke ist gezwungen, nach längerem Fliegen sich auf die Schulter, die Hand oder den Kopf des Jägers zu setzen.»

Als sei Russland mit Reichtum überhäuft, finden die Falkenjagden der Zaren mit prunkvollem Zere-moniell statt, die Vögel selbst tra-gen nicht weniger Schmuck und Edelsteine als die feinen Damen, auf deren Händen sie reiten. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts – die Entwicklung ist gleichlau-fend mit der Mitteleuropas – lässt das Interesse an der teuren Fal-kenjagd nach, obwohl sich noch die russischen Zarinnen und Peter der Grosse für diese Jagdart und den Handel mit Beizvögeln stark gemacht hatten.

In einer Abhandlung über Jä-ger, das liegt in der Natur der Sa-che, ist meist wenig von Frauen die Rede. Regierende Frauen aber spielen in Russlands Geschichte eine bedeutende Rolle, mehr als in Mitteleuropa, und darum ver-wundert es nicht, dass russische Zarinnen das Gewehr in die Hand nahmen. Ein weiblicher Nimrod aus Leidenschaft war Zarin Anna, 1730 bis 1740, und zwar so sehr, dass sie die Jagd in ihren Parks den aufreibenden und entnerven-den Regierungsgeschäften vor-zieht. Aber viel Strapazen wird sie nicht erduldet haben, denn die ganze Hofmannschaft hatte für alle Bequemlichkeiten zu sorgen und ihre Schüsse fielen gewiss aus sichersten Entfernungen.

Später als in Europa entwi-ckeln sich in Russland die Jagd-gesetze. Nach dem Motto Russ-land ist gross – der Zar ist weit ist der einfache Mann nicht bereit, sich kontrollieren zu lassen oder gar, wie 1763 erdacht, sich vier-zig Rubel für einen Jagdschein abnehmen zu lassen. Zwar ver-sucht man schon im 17. Jahrhun-dert Verbote zur Jagd auf Biber, Zobel und Falken durchzusetzen, auch erlässt Peter der Grosse im Jahr 1714 ein Jagdverbot auf El-che und einen Ukas zum Schutz der Wälder, unterstrichen durch in

regelmässigen Abständen errich-tete Galgen, aber Strafen, die sich nicht durchsetzen lassen, nützen auch nichts, und solange die Her-ren und Damen des Adels hem-mungslos schiessen, mag auch der kleine Bauer nicht zurückstehen. Zarin Katharina II. unterzeichnet 1763 ein Gesetz, das, ausser für Raubtiere und Greifvögel, Schon-zeiten vorschreibt, das aber wenig später für die Gebiete Russlands, wo die Bevölkerung von der Jagd lebt, aufgehoben werden muss. So tritt auch für Russland das Unver-meidliche ein, dass um 1900 vie-le Tier- und Wildarten ausgerottet oder an den Rand der Ausrottung gebracht sind.

Im 18. Jahrhundert nimmt die Hetzjagd in Russland noch einmal einen ungeheuren Aufschwung. Es geht hauptsächlich auf Ha-sen und Wölfe, gegen die sich die Windhunde richtig austoben können. Wie bei den Kleinfürs-ten Deutschlands wird ein riesi-ger Aufwand mit Hunden getrie-ben. So bestand allein die Meute des Zaren Peter II., 1727 bis 1730, aus über 600 Hunden. Fürst Som-sonov von Smolensk unterhält für

sich allein 1000 Jagdhunde und nennt sich Erster Jäger Russlands. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts findet die Hetzjagd im Grossfürs-ten Nikolai Nikolajewitsch noch einmal einen Kenner und Kön-ner, er züchtet aus dem Barsois und dem russischen Schweiss-hund den Perchino-Windhund, der für diese Jagd besonders ge-eignet ist. Bei den Jagden, die von seinem Jagdschloss aus veranstal-tet werden, finden 400 Hunde ih-ren Einsatz, alle Jäger sind berit-ten – und doch geht es manchmal nur auf Hasen. Solch ein Spek-takel wird folgendermassen be-schrieben:

«Die in breiter Front reiten-den Jäger bemühten sich, den sich drückenden Hasen zu erspä-hen. Wurde er vom Jäger gesich-tet, so legte dieser seine Hetzpeit-sche auf die Mütze. Das war das Signal ’Ich sehe’. Auf dieses Zei-chen machten sich die anderen Jä-ger fertig und lösten die Hunde, sobald der Hase aufsprang. Nach-dem sich der Windhund bis auf wenige Meter dem flüchtigen Ha-sen genähert hatte, entwickelte er im Sprung eine solche Geschwin-digkeit, dass die einzelnen Bewe-gungen unmöglich zu unterschei-den waren. Der Hund erschien wie eine weisse Wolke, blitzartig sein Opfer einholend...»

Fortsetzung folgt

«Regierende Frauen aber spielen in Russlands Geschichte eine bedeuten-de Rolle, mehr als in Mitteleuropa, ...»

Hasenjagd in Russland im 16. Jahrhundert.

Page 40: Schweizer Jäger 1/09

ÖKOLOGIE und

NATURSCHUTZ

10A

B

C

Haben die «Federohren» der Ohreulen eine Funktion als Sinnesorgan?

Nein

Ja, sie unterstützen den Gehörsinn.

Ja, sie dienen als «Fühler» beim nächt-lichen Flug.

11A B

C

Welche Eule hat in strengen Wintern besonders hohe Verluste?

Uhu Waldkauz

Schleiereule

8 Welche Eulenarten haben schwarze Augen?

9 Welches ist die kleinste ein-heimische Eule?

7A

B

C

Welche der folgenden Aussagen ist falsch?

Auch am Tage sehen Eulen ausge- zeichnet.

Am Tage sehen Eulen nichts.

In völliger Dunkelheit sehen Eulen nichts.

6A

B

C

Woran erkennt man Eulen- Gewölle (im Unterschied zu Greifvogel-Gewöllen)?

Eulen-Gewölle enthalten viele Knochen.

Eulen-Gewölle enthalten keine Knochen.

Eulen-Gewölle sind grösser.

1A

B

C

In welche drei Untergruppen werden die einheimischen Eulen eingeteilt?

grosse, mittlere und kleine Eulen

Ohreulen, Käuze und Schleiereulen

Tageulen, Nachteulen und Dämme-rungseulen

3A

B

C

Was ermöglicht den «lautlosen Flug» der Eulen?

Die Weichheit des Gefieders.

Der gezähnelte Rand der Handschwingen.

Besonders schnelle Schwingenschläge.

4A

B

C

Die Eulen haben eine «Wende zehe». Welche Zehe des Fangs kann nach hinten gewendet werden?

die äussere Zehe

die innere Zehe

wahlweise die innere oder äussere Zehe

5A

B

C

Welche der folgenden Aussagen ist falsch?

Bei den Eulen sind Gehör- und Ge-sichtssinn am besten ausgebildet.

Eulen orientieren sich beim Jagdflug überwiegend nach dem Gehör.

Eulen können auch bei völliger Dunkel-heit noch sehen.

2A

C

Eulen haben einen ungewöhnlich beweglichen Kopf. Welche Drehung des Kopfes ist möglich?

bis 90 Grad bis 180 Grad

bis 270 Grad

B

40 Schweizer Jäger 1/2009

Page 41: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Jäger 1/2009 41

Test

en S

ie I

hr W

isse

n

Abdruck aus den Lehrheften für Jungjäger-ausbildung mit freundlicher Genehmigung von Heintges Lehr- und Lernsystem GmbH.(Vervielfältigung, Fotokopie und Nachdruck verboten!) Bezugsquellennachweis siehe Rub-rik «Jägermarkt», Seite 1, oben links.

Antworten siehe Seite 16

Testlänge: 28 Aufgaben Testzeit: 15 Minuten

Testauswertung: 25 Fragen sehr gut 22 Fragen ausreichend weniger ungenügend 28

A

B

C

Sind die Eulen jagdbar?

Ja, sie unterliegen dem Jagdrecht.

Nein, sie unterliegen dem Naturschutz-gesetz.

Nein, sie sind nicht jagdbar und nicht geschützt.

27A

B

C

Wie schlüpfen die jungen Eulen?

sehend und nackt

sehend mit braunem Daunenkleid

blind mit weissem Daunenkleid

26A

B

C

Wann beginnt das Eulenweib-chen zu brüten?

nachdem das Gelege vollständig ist

nach Ablage des 3. Eies

gleich nach Ablage des 1. Eies

25A

B

C

Welche Merkmale haben alle Euleneier gemeinsam?

weiss und rundlich

grün und rundlich

weiss und walzenförmig

24A

B

C

Beteiligen sich bei den Eulen beide Eltern an der Aufzucht der Jungen?

Nein, das Männchen verlässt nach der Balz das Brutrevier.

Ja, beide Eltern brüten abwechselnd.

Ja, jedoch brütet nur das Weibchen.

22

A

B

C

Welche Vorsichtsmassnahmen ergreifen Eulen, um bei Schlecht-wetterperioden nicht zu ver- hungern?

Sie verfallen in einen Dauerschlaf.

Sie verstreichen in wärmere Regionen.

Sie lagern überschüssige Beute auf Vorrat.

23A

B

C

Wo verbringen Eulen den Tag?

immer in einem dunklen Versteck (Baumhöhle)

gern an einem gedeckten, aber sonni-gen Platz

nur bei trübem Wetter ausserhalb ihres Verstecks

15A

B

C

Welche Aussage über die Beute-tiere des Uhus ist richtig?

Igel und junge Wildkaninchen sind seine grösste Beute.

Er schlägt keine grösseren Vögel als Amseln.

Er schlägt sogar Mäusebussard und Waldkauz.

18A B

C

Welche Eulen sind vorwiegend Höhlenbrüter?

die Ohreulen die Käuze

die Schleiereule

19A B

C

Welche Eule ist ausgesprochener Bodenbrüter?

Waldkauz Schleiereule

Sumpfohreule

20

A B

Welche Eule hält besonders enge Nachbarschaft zum Menschen? (Brut in Kirchtürmen, Dach-böden, Scheunen)

Waldkauz Schleiereule

SumpfohreuleC

D

12A B

C

Welche Eule jagt vorwiegend bei Tag?

Waldkauz Schleiereule

Sperlingskauz Sumpfohreule

14A

B C

Was ist die Hauptbeute der meisten Eulenarten?

kleine Nagetiere (Mäuse, Wühlmäuse)

Kleinvögel Insekten

16A

B

C

Welche Eulen erbeuten mit Vor-liebe Kleinvögel und Insekten?

Waldohreule, Sumpfohreule

Steinkauz, Sperlingskauz

Uhu, Waldkauz

17A

B

C

Wo brütet die Waldohreule?

in Baumhöhlen

in Felslöchern und Gebäuden

in alten Greifvogel- und Krähenhorsten

13A

B

C

Welcher Unterschied bei der Nahrungsaufnahme besteht zwi-schen Eulen und Greifvögeln?

Eulen schlagen keine Säugetiere.

Eulen besitzen keinen Kropf.

Eulen zerkleinern ihre Beute nicht.

21A

B

C

Welche Eulen sind bei uns noch verhältnismässig häufig und weit verbreitet?

Waldkauz, Waldohreule

Sumpfohreule, Schleiereule

Raufusskauz, Sperlingskauz

www.schweizerjaeger.ch

Page 42: Schweizer Jäger 1/09

42 Schweizer Jäger 1/2009

Bund

und

Kan

tone

Broschüre «Das Waffenrecht» von fedpol erschienen

Das Bundesamt für Polizei fedpol hat soeben die interes-sante Broschüre «Das Waffen-recht nach Schengen-Anpas-sung und nationaler Revision» veröffentlicht. Dieses äusserst interessante Büchlein wird al-len Abonnenten der Zeitschrif-ten Jagd und Natur, Schweizer Jäger, Chasse et Nature und Bündner Jäger gratis zuge-stellt. JagdSchweiz dankt dem

lassen sich sämtliche Aktivi-täten des nationalen Jagdver-bandes sinnvoll einordnen. Im Hinblick auf die Direkt-mitgliedschaft von Kantonal-verbänden wird demnächst ein Dossier mit der Organisation und den Leistungen von Jagd-Schweiz erarbeitet. In seiner letzten Sitzung des Jahres am 10. Dezember wird der Vor-stand pendente Fragen behan-deln und die definitive Stra-tegie und das Budget 2009 verabschieden.

Von grösster Aktualität bleibt die Diskussion rund um die Grossraubtiere. Deshalb hat der Vorstand entschieden, die Rückkehr von Luchs, Wolf und Bär zum Hauptthema am Auftritt der Jägerschaft an der Natur 09 in Basel zu machen. JagdSchweiz macht sich aus-serdem Gedanken, wie die EU-Richtlinien für Gross-raubtier-Managementpläne in der Schweiz umgesetzt wer-den können.

JagdSchweiz will inskünftig ein unverbindliches Netzwerk von Schweizer Verbänden und Organisationen gründen, wel-che die Natur im ländlichen Raum im Bereich der Primär-produktion nachhaltig nutzen.

Mit einem schlank struk-turierten Informations- und Ak tionsnetzwerk sollen Sy-nergien mit bestehenden Strukturen genutzt werden. Mit den Naturschutzorganisa-tionen will JagdSchweiz von Fall zu Fall prüfen, ob gemein-same Projekte bearbeitet wer-den können.

Neu sollen die «Schweizer Jägertage» institutionalisiert werden. Jährlich wird ein An-lass für die Jägerschaft orga-nisiert und durchgeführt, bei dem es zu einem Ideen- und Erfahrungsaustausch kommen soll. Den Jägerinnen und Jä-gern wird zu einem jagdlich aktuellen Thema und an ei-nem interessanten Ort ein at-traktives Programm geboten. Die Schweizer Jägertage fin-den abwechselnd statt: In den geraden Jahren anlässlich der

Messe «Fischen Jagen Schie-ssen» in Bern, in den ungera-den Jahren in einem Kanton nach Wahl, in Zusammenar-beit mit dem jeweiligen Kan-tonalverband und mit der kan-tonalen Jagdverwaltung.

Die Angebote der Jäger-schaft zum Thema Aus- und Weiterbildung werden in Zu-kunft unter dem Titel «Lern-ort Natur» zusammengefasst.

Bundesamt für die kostenlo-se Überlassung der Broschüre und den Jagdzeitschriften für deren Vertrieb.

Vorstand definiert Strategie von JagdSchweiz

In der Schweizerischen Wildtierwarte in Niedergös-gen hat der Vorstand von Jagd-Schweiz am 20. November die diesjährige Strategietagung abgehalten. Die interne Orga-nisation wurde den neuen Ver-bandsstatuten angepasst und die Prioritäten für die nächs-ten Jahre gesetzt. Für den Vor-stand sind die Ressorts auf der strategischen Ebene bestimmt und für die Geschäftsstelle die Aufgaben auf der operati-ven Ebene bearbeitet worden; mit den Bereichen Politik und Recht, Kommunikation, Arten-vielfalt und Mitgliedschaften

Stephan Glättli, Co-Leiter der Stiftung Wildtierwarte, stell-te in Anwesenheit von Peter Steiner und Raphael Schmid die jagdliche Ausbildungsstät-te vor. Sowohl Verbandsprä-sident Jon Peider Lemm als auch Stephan Glättli erklärten ihr Interesse, in Zukunft die Zusammenarbeit im Bereich der jagdlichen Bildung zu fes-tigen. JagdSchweiz

«Monsieur Parc» ernannt

CH

Das Netzwerk der Schwei-zer Parks hat Andreas Weissen zu ihrem ersten Geschäfts-führer gewählt. Die Dachor-ganisation von 25 Parks und Parkprojekten organisiert den Austausch von Erfahrungen und Informationen unter den Parks, vertritt deren Interessen gegenüber den Behörden und dient unterschiedlichen Part-nern als Ansprechstelle. Mit der Ernennung eines «Mon-sieur Parc» kann das Netz-werk ab Februar 2008 seine vielfältigen Aufgaben durch eine professionelle Geschäfts-führung wahrnehmen.

Das Netzwerk der Schwei-zer Parks umfasst heute 25 Mitglieder aller Parkkategori-en nach dem Natur- und Hei-matschutzgesetz (National-park, regionaler Naturpark und Natur-Erlebnispark) sowie Biosphären und ein UNESCO-Weltnaturerbe. Die Parks sind besonders intakte Landschaf-ten mit ausserordentlichen natürlichen und kulturellen Werten. Die Bevölkerung der Parkregionen verpflichtet sich dazu, das wertvolle Erbe zu er-halten und dort – wo nicht die natürliche Dynamik den Vor-rang hat – die natürlichen Res-sourcen gemäss den Grund-sätzen der Nachhaltigkeit schonungsvoll zu nutzen. Vor einem Jahr hat die Schweiz im Natur- und Heimatschutzge-setz die rechtliche Grundlage für die Errichtung neuer Parks geschaffen. Zum Nationalpark im Engadin, der auf eine bald 100-jährige Tradition zurück-

blicken kann, gesellen sich neue Parks unterschiedlicher Kategorien. Die Biosphäre Entlebuch befindet sich in der Betriebsphase, acht weitere Parks in der Aufbauphase und im Januar 2009 werden weite-re Parks ihre Gesuchsunterla-gen beim Bundesamt für Um-welt (BAFU) einreichen.

Im Mai 2007 haben sich zwei Dutzend Parks und Park-projekte zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Das Netzwerk der Schweizer Parks wird von einem achtköpfigen Vereinsvorstand unter dem Präsidium des Walliser Staats-rats Jean-Michel Cina gelei-tet. Mit der neuen, professio-nellen Geschäftsstelle in Bern sollen die Interessen der Parks besser koordiniert und offen-siver vertreten werden, der Erfahrungsaustausch auf na-tionaler und internationaler Ebene institutionalisiert und die Zusammenarbeit mit un-terschiedlichen Partnern wie Behörden, Medien, Unterneh-

Andreas Weissen, erster Geschäftsführer des Netzwerks der Schweizer Parks.

Page 43: Schweizer Jäger 1/09

BlattschussDas Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat die Pläne zur Revision der Bundesjagdverordnung bekanntgegeben,

die auch eine Regulierung der Grossraubtierpopulationen ermöglichen soll. Damit kommen die Bundesbehörden

den Vorschlägen von JagdSchweiz entgegen und verzichten auf die bereits angekündigte Revision des Bundes-

gesetzes über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel. Nun wird es darum gehen, Artikel 4 der Verordnung derart breit zu fassen und zu formulieren, dass die durch Grossraubtiere verursachten untragbaren

Schäden am Wildbestand verhütet werden können. Wie von JagdSchweiz gefordert, müssen auch die

Raubtierpopulationen auf eine sozial verträgliche Dichte reguliert werden können. Dies ist ohne Weiteres möglich,

ohne die geschützten Tiere zu gefährden.

Über Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten. Wir freuen uns über jede Kurzeinsendung!

Der Bundesrat verzichtet nun doch auf eine Revision des Jagdgesetzes

men und Wissenschaft intensi-viert werden. Aus einer Viel-zahl von Bewerbungen hat der Vorstand Andreas Weissen aus Brig zum ersten Geschäftsfüh-rer des Netzwerks der Schwei-zer Parks gewählt. Der «Mon-sieur Parc» wird ab dem 1. Februar 2009 die Geschäfts-stelle in Bern betreuen.

Andreas Weissen gilt als versierter Umweltfachmann mit soliden regionalwirtschaft-lichen Kenntnissen. Er war während rund zwanzig Jahren beruflich und ehrenamtlich für verschiedene Nicht-Regie-

rungsorganisationen auf regi-onaler, nationaler und inter-nationaler Ebene tätig, vorab im Alpenschutz. In den letzten vier Jahren betreute Weissen im Landschaftspark Binntal die Dossiers Kommunikation, Marketing, Tourismus, Ge-werbe und grenzüberschrei-tende Zusammenarbeit. Dane-ben betätigt sich Weissen auf kulturellem Gebiet. So tritt er regelmässig als Sagenerzähler auf und organisiert das Mul-timediafestival «BergBuch Brig» sowie die «Binner Kul-turabende».

Säugetiere erforschen und bestimmen

Am 29. November 2008 wurde am Bündner Natur-museum in Chur das Buch «Bestimmungsschlüssel der Säugetiere» in Form eines Kurses näher präsentiert. Die-ses Buch erscheint noch Ende dieses oder anfangs nächsten Jahres. Auf der Webseite des CSCF (www.cscf.ch) wird in-formiert, sobald das Buch er-hältlich ist. Es ist das Werk des Schweizer Zentrums für die Kartografie der Fauna (SZKF/CSCF) und der Schweizeri-schen Gesellschaft für Wild-tierbiologie (SGW/SSBF).

Der Kurs stand unter der Leitung von Otto Holzgang, Thomas Briner, Paul Marche-si, Simon Capt, Marzia Mattei-Roesli, Barbara Hefti-Gaut-schi und Jürg Paul Müller.

Viele Naturfreunde sind von der Blumenpracht oder beim Anblick eines Wildtie-res von einer tiefen inneren

Befriedigung erfüllt. Auch die Stille in der Natur und die da-raus resultierende Entspan-nung ermuntert Menschen, sich in Wald und Feld zu bewe-gen. Aber auch der Jäger hält sich sehr viel draussen auf, um sich ein Bild über den Bestand der verschiedenen Wildtiere zu machen. Äusserst scheue oder nachtaktive Tiere lassen sich jedoch nur selten oder gar nicht erblicken. Aber von Tie-ren gibt es immer irgendwel-che Hinterlassenschaften wie Trittsiegel, Kot, angefressene Zapfen, Hölzer und auch Nüs-se. Auch Schädel und Knochen von verendeten Tieren gehören dazu. Solche Indizien werden von Jägern, Wildhütern, Bio-logen und auch von Natur-freunden erforscht, wie wenn ein Kriminalbeamter am Ort eines Verbrechens die Spur ei-nes Täters ausfindig macht. Gerade diese Arbeit wurde am

Bund

und

Kan

tone

Schweizer Jäger 1/2009 43

Kurs in Chur mit Hilfe der Be-stimmungs-schlüssel zu be-werkstelligen versucht.

Zu Beginn des Kurses wur-den in Referaten die vier Be-stimmungsschlüssel, die zur Verfügung stehen, dargelegt. Beim ersten handelt es sich um äussere Erscheinungsmerkma-le. Der zweite, basierend auf der Schädelmorphologie, wur-de für die Bestimmung im La-bor entworfen. Der dritte und vierte hilft Spuren und Kot zu bestimmen. Die Genetik ist für die Tierarterkennung von gross-er Bedeutung, sodass auch hier auf wichtige Einzelheiten bei der Entnahme von Proben für die genetische Analyse auf-merksam gemacht wurde.

Dann gings in die Praxis. Die Kursteilnehmer konn-ten sich in Ateliers auf Grund der Vorabdrucke des Bestim-mungsschlüssels an einer reichlichen Anzahl an Präpa-raten in die Artbestimmung einarbeiten. Zur Verfügung

standen – um einige wenige zu erwähnen – Bälge, Schädel, Kotbeeren von Reh und Hirsch, Losungen von Fuchs, Dachs und Marder. Auch Spurenab-drücke waren vorzufinden so-wie Trophäen von Geweihträ-gern. Speiballen (Gewölle) von Greifvögeln und Eulen durften nicht fehlen.

Die Anzahl von 37 Kursteil-nehmerinnen und Kursteilneh-mern unterstrich das Interesse und die Bedeutung, die dem Bestimmungsschlüssel beige-messen wird. Im ersten Quar-tal 2009 wird ein Zusatzkurs stattfinden. (Zeitpunkt unter www.sgw-ssbf.ch abrufbar.)

Mit der Durchführung die-ses Kurses hat das Bündner Naturmuseum erneut unter Be-weis gestellt, dass es als Infor-mationszentrum immer wieder eine Brücke zwischen Jägern, Wildhütern, Naturfreunden und der Wildforschung her-stellt. Georg Iten www.wildkunde-georg-iten.ch Die Arbeit in den Ateliers war anspruchsvoll und interessant.

Foto

: Geo

rg It

en

Page 44: Schweizer Jäger 1/09

44 Schweizer Jäger 1/2009

Bund

und

Kan

tone

FR

GE

VD

JU

NE

Lettre de la Romandie

Erlauben Sie mir, noch ein-mal kurz dort zu verhalten, wo ich im Dezember aufhörte: Es geht hier um den Bezug von Tageskarten zur Ausübung der Jagd. Verschiedene Patentkan-tone bieten diese Möglichkeit an. Nehmen wir die Waadt als Beispiel. In meinem Dezem-ber-Brief hatte ich die Frage aufgeworfen, ob von dieser in-teressanten Möglichkeit über-haupt Gebrauch gemacht wird. Kürzlich sprach ich einen Waadtländer Kollegen darauf an. Dieser löst seinen (gene-rellen) Jagdausweis seit vie-len Jahren, ob er schlussend-lich davon Gebrauch macht oder nicht. Auf die besagte Tageskarte (welche ihm die Möglichkeit eröffnet, einen ausserkantonalen Gastjäger einuzuladen), angesprochen, zeigt er sich bass erstaunt. Er höre zum ersten Mal davon!

Meine Anfrage beim Jagd-inspektorat in St. Sulpice er-gibt, dass über die letzten drei Jahre im Mittel 15 Tageskar-ten pro Jagdaison verkauft wurden. Die besprochenen Ta-gespässe kosten in der Waadt 50 Franken. Gewiss eine tolle Geschenkidee von einem Jä-ger zum andern, über die Kan-

tonsgrenze hinaus. Wo fehlt’s? Ist es der Schussneid? Unge-nügendes «Marketing» von seiten des Jagdinspektorats? Fehlendes Interesse der Jäger-schaft? Ungenügende Kom-munikation?

Ich persönlich finde die weiche Liberalisierung bezüg-lich dem «à-la-carte»-Bezug von Jagdscheinen in den Pa-tentkantonen gut? In der West-schweiz ist es ja so, dass sich die Klagen infolge Schwar-wildschäden häufen.

Da kann es doch nur gut sein, wenn eine Jagdgemein-schaft in unbürokratischer Weise Schützenhilfe von ennet der Kantonsgrenze anfordern kann. Heuer ist ja der Schnee früh gekommen, für die Fähr-tenjäger ein Geschenk. An den Jurasüdhängen, liegt schon seit geraumer Weile eine schöne Schicht der weissen Pracht und immer wieder fällt Neuschnee – die Sauenjäger müss ten ei-gentlich hüpfen vor Freude.

Da wird doch hüben und drüben geschimpft von wegen überhandnehmender Fuchspo-pulationen. Warum kann jetzt der Pierre auf der Waadtlän-derseite nicht einmal mit sei-nem Freund Hans ennet dem

Berg, auf der Saanenseite, te-lefonieren und ihn auf den Fuchspass einladen? Uns Jä-gern wird ja eh nachgesagt, wir seien etwas träge und wür-den uns schwer tun mit Neu-em. Die Tageskarte ist eine gute Sache und wer sich bis-lang nicht mit der Möglichkeit auseinandergesetzt hat, dem rufe ich zu: Hallo, wie steht’s denn eigentlich mit dem Neu-jahrsvorsatz?

Wieder Schwarzwild auf der Autobahn

Da kommt mir diese Pres-semeldung gerade recht: An-fangs Dezember musste sich die Waadtländer Polizei ent-lang der stark befahrenen A-1 mit einem Trupp Wildschwei-nen auseinandersetzen. Die Schwarzkittel – offensichtlich auf der Flucht vor der Hatz – wollten partout nicht verste-hen, dass ihnen entlang der Autobahn ein Drahtnetz den Fluchtweg abschnitt. Die Tie-re warfen sich nach Augenzeu-genberichten panikartig gegen die Abschrankungen. Klaro, dass es da kein Durchkom-men gab. Jagdaufseher Luc Jacquemettaz zeigte sich er-staunt über das Aufkommen von Schwarzwild in dieser südlichen Zone (man befindet sich ja bloss innerhalb weniger Kilometer von den Gestaaden des Genfersees). Also doch: Mehr Jagddruck = mehr Jäger

= Tageskarten für Ausserkan-tonale (siehe oben).

Narcisse Seppey’s Buch …… welches am 19. Dezem-

ber des Altjahres erschien, will u.a. das Aufkommen des Wolfs in den Schweizer Alpen durchleuchten. Wer Narcisse Seppey ist, fragen Sie? Eine Walliser Legende, will ich Ih-nen zur Antwort geben. Er hat das Bild des Walliser Jagdauf-sehers während Jahren geprägt wie kein zweiter. Nun hat er zur Feder gegriffen und sich dazu durchgerungen, zusam-men mit seinem Freund Char-ly Sierro – auch nicht gerade ein Unbekannter in Jagdkrei-sen – seinen Namen unter ei-nen Buchtitel zu setzen. Man darf gespannt sein.

Ich möchte zum Schluss meines Beitrags alle Jäger dazu auffordern, sich Rechen-schaft darüber abzulegen, dass unsere einheimische Fau-na dieses Jahr einen beson-ders strengen Winter zu über-stehen hat. Heute morgen bin ich über den Col du Pillon ge-fahren, keine allzuhohe Hürde, wenn man sich auf einen 4x4 verlassen kann. Aber, au weh, da oben türmt sich der Schnee gewaltig.

Darum mein Anliegen an Sie: Etwas (mehr) Zivilcoura-ge, meine Damen und Herren, äuffnen Sie sich als Jäger und Heger, seien Sie nicht scheu. Sie brauchen ja die Schnee-trampeltiere, von denen es jedes Jahr mehr gibt, nicht gerade im Feldweibelton zu-rechtzuweisen. Jaja, ich mei-ne die Schneeschuh-Enthusi-asten, welche nun wieder über Berg und Tal, hinter allen Hü-geln und Mulden die Wildtiere aufzuscheuchen belieben.

Sagen sie halt einfach, Sie hätten «da oben» gerade ei-nen Luchs gesehen, oder einen Wolf mit grässlichen, gelben Augen. Oder noch besser, den Bären, bewaffnet mit Klauen-nägeln wie Schneiderscheren. Das wird dann schon einhei-zen. Im Übrigen, soweit liegen Sie mit Ihren Behauptungen ja gar nicht daneben.

Ich wünsche Ihnen von Jä-ger zu Jäger ein gutes Neues Jahr!

[email protected]

Das Wild hat es heuer beson-ders schwer da oben.

Page 45: Schweizer Jäger 1/09

Bei kaum einem Waffentyp ist das Gefühl des Schützen so ent-scheidend für den Erfolg wie bei Flinten. Die richtige Flinte über-trägt das instinktive Deuten des Schützen in die Realität. Sie liegt ruhig im Anschlag, ist angenehm zu tragen und bietet ein hohes Maß an Sicherheit und Präzision. Rottweil-Flinten werden hin-sichtlich dieser Kriterien strengstens überprüft und nur eine Flin-te, die diesen Ansprüchen genügt, trägt den Namen Rottweil.

Mehr Informationen unter:www.rottweil-munition.de

Bezug über den Fachhandel

Importeur: Glaser Handels AG www.glaser-handels.ch

FLINTEN

Programm Jagdschutzverein

7. Januar, AJV: Ausschuss-sitzung AJV. 18.00 Uhr; Aare-hof, Wildegg.

9. Januar, VAJ: Filmabend VAJ. Ochsen, Lupfig, gem. Einladung.

21. Januar, AJV: Vorstands-Sitzung AJV. 18.00 Uhr; Aare-hof, Wildegg.

23. Januar, FJV: FJV-Hock. 20.00 Uhr; Rest. Rössli, Ober-frick.

Sekretariat: Otto Merki, Irisweg 2, 5303 Würenlingen, Tel. 056 281 10 73.

Sonntagsjagdverbot gelockert

Die Revision des kanto-nalen Jagdgesetzes hatte ur-sprünglich im Kanton Aar-gau hohe Wellen geworfen. Doch schon nach der ersten Beratung im Grossen Rat war der grösste Stein des Anstos-ses aus der Vorlage genom-men worden: die Altersguil-lotine – ein Passus, der es auf die Überalterung der Jäger/in-nen in den Revieren abgesehen hatte. Diese aber liefen dage-gen Sturm – mit Erfolg. Ge-blieben sind die Kernpunk-te der Revision: Künftig wird der Kanton statt der Gemein-den die Reviere verpachten, die Abgeltung von Wildschä-den wird unter Abschaffung der heutigen Wildschadenkas-se neu geregelt. Neu sollen die Jäger für die Jagdstatistik nicht pauschal die Wildtier-bestände, sondern die Bestän-de der wichtigen Wildtierarten erfassen. Zum andern wur-de die zur Erleichterung der Wildschweinjagd eingeführ-

te Lockerung des Sonntags-jagdverbotes neu formuliert. Der Passus wurde so präzi-siert, dass an Sonn- und Fei-ertagen nur die Einzeljagd bis 05.00 Uhr und ab 18.00 Uhr im Winterhalb- bzw. ab 21.00 Uhr im Sommerhalbjahr er-laubt sein soll. Die Jagdge-sellschaften sollen alle Wild-schäden in der Höhe von bis zu 25 Prozent ihres Pacht-zinses selber bezahlen. Alles was darüber liegt, übernimmt der Kanton, solange die Kos-ten nicht über 75 Prozent des Pachtzinses steigen. Liegen die Kosten aber darüber, müs-sen Jagdgesellschaften, die ihre Verpflichtungen betref-fend Schadenverhütung nicht erfüllen, diese Kosten voll tra-gen. Das kann unter Umstän-den in sogenannten Schwarz-wildrevieren ins Geld gehen. All diese Anträge werden im Grossen Rat im kommenden März in der zweiten Lesung zur Debatte stehen.

AG

Wir danken unserm Wildhüter

Wir Ausserrhoder Patentjä-ger danken unserem Wildhüter Rolf Kellenberger, Wolfhal-den, ganz herzlich für seinen langjährigen, grossen und un-eigennützigen, 36 Jahre dau-

ernden Einsatz für das Wild, die Umwelt und für uns Jäger.

Wir wünschen dir einen er-folgreichen Übertritt in den Ruhestand und möglichst viel Musse und Freude. Wir freu-

AR

Page 46: Schweizer Jäger 1/09

46 Schweizer Jäger 1/2009

Bund

und

Kan

tone

en uns sehr, dich bei Gelegen-heit wieder einmal treffen zu dürfen.

Vorstand Patentjägerverein Appenzell Ausserrhoden.

Verabschiedung durch den Vor-stand des Patent-jägervereins AR

Am Sonntagmorgen, 26. Oktober, trafen sich der Vor-stand des Patentjägervereins mit Partnerinnen und unserem Wildhüter mit Gattin Gabi in Urnäsch, um in würdiger Form Abschied zu nehmen. An die-sem herrlichen Herbstmorgen wanderte die Gruppe von Blat-tendürren zum Spitzli, wo uns Hochjagdpräsident Hanspeter Gantenbein und seine Gattin willkommen hies sen und uns in ihrer wunderschönen Oase Gastrecht boten. Der einmali-ge Rundblick in den Alpstein und über unser Hochjagdge-biet beeindruckte uns sehr. Wir staunten still und andäch-tig in die Natur. Für unseren in den Ruhestand tretenden Wildhüter sicher ein symbol- und erinnerungsträchtiger Ort, den er mit uns in vollen Zügen und in Gedanken versunken genoss.

Die Gastgeber verwöhnten uns mit köstlich zubereiteten Speisen und feinem Getränk. Natürlich wurden dankende und ehrende Abschiedsworte

gesprochen, Rückblick gehal-ten und Geschenke überreicht. Tief beeindruckt bedankte sich Rolf auf seine Art, liess eini-ge Reminiszenzen aus seiner langjährigen Einsatzzeit auf-blitzen, welche die gutgelaunte Gesellschaft sichtlich erfreu-ten. Im Laufe des Nachmittags kehrte die Gruppe wieder nach Blattendürren zurück.

Zur Verabschiedung wünsch-ten sich Gabi und Rolf, dass alle Beteiligten in den nächs-ten 12 Monaten einmal bei ih-nen in Wolfhalden zu Besuch erscheinen sollen, was wir na-türlich freudig zusicherten.

H.B.

Wildhüter Rolf Kellenberger– geboren am 21. November 1945 als Bürger von Walzenhausen in Wolfhalden– Besuch der Schulen in Wolfhalden – Lehre und Berufausübung als Spengler – 1968 erfolgreiche Absolvierung der Bündner Jägerprüfung – 1969 erfolgreiche Absolvierung der AR Jägerprüfung – Übernahme des Jagdaufseheramtes im Vorderland – 1970 erfolgreiche Absolvierung des Jagdaufseher-Lehrgangs im bayrischen

Lehrrevier Oberlangenstadt– 25. September 1972: Wahl zum Wildhüter mit Amtsantritt auf 1. November

1972 durch den Regierungsrat aus 23 Bewerbern– bis heute vollamtlicher Wildhüter im Kanton AR (36 Jahre)– Sommer 1973: Feststellung an Gamsblindheit erkrankter Tiere, mit geeigneten

Massnahmen Seuche in zwei Jahren überwunden– Weniger erfreulich war die Bekämpfung der Tollwut. Bis zu 70 Tiere pro Jahr

wurden erlegt. Ende der 70er-Jahre flächendeckende Fuchsimpfungen– 1985 wurde der Wildhüter dem Polizeikommando unterstellt– Bei den Jagdgesetzrevisionen 1989 und 2003 war der Wildhüter ein oftmals

kontaktierter Fachmann.– Ab 1977 war Rolf Beisitzer der Kantonalen Jagdkommission.– Mit dem neuen Jagdgesetz 2003 wurde er Mitglied der Jagdkommission.– Jährliche Kurse des BUWAL/BAFU als Aufsichtsperson des Eidg. Jagdbannge-

biets Säntis.Als Wildhüter war er stets bemüht, seine Entscheide kompetent, konsequent, ehr-lich und zugänglich zu vertreten.

Der pensionierte Wildhüter Rolf Kellenberger.

Jagdhornklang im Altersheim

Der erste Advent ist für vie-le ein Fest der Besinnung und ein Fest im Kreise der Familie. Im späten Lebensabschnitt ist es uns vielleicht vergönnt, die Familienfeste gemeinsam ver-bringen zu können. So ist die Tradition des Altersheims Blu-menrain in Therwil bei Basel eine ganz besondere Idee.

Schon vor einigen Jahren hat die Leitung des Alters-heims die Jagdhornbläser ein-geladen, um die Bewohner mu-sikalisch auf die besinnliche Zeit einzustimmen. Einige der Bewohner erinnern sich beim warmen Klang der Hörner an die Zeit, als sie – oder ihre Mannen – selbst zur Jagd gin-gen. Sie erleben in ihrer stil-len Art für sich etwas, was ein «Unbeteiligter» vielleicht we-der wahrhaben noch verstehen kann. Manchmal kann man es sehen, ein Lächeln vielleicht oder auch ein lustiger Satz: «Ja bei uns war’s lustig, wir ha-ben viel Wein getrunken beim Jagen, aber es war auch eine Kunst, man hatte viele Hunde und einfache Waffen...», so zi-tiere ich einen Herrn, der sein Alter nicht verraten mag. Na-türlich gibt es da aber auch die Damen, die charmant lächeln und lieber gar nichts zu den Sa-chen sagen. Die älteste Jubila-rin, die an dem Anlass gewür-

digt wurde, ist übrigens stolze 103 Jahre alt. Sie freut sich an den beiden kleinen Jagdhun-den, die ihre soziale Jagdhun-deverantwortung wahrnehmen und treuherzig ihre Nasen in die Hände der Gastgeber ste-cken, um zu schmecken, ob da auch ein kleines «Guti» für sie drin ist. In Sachen Küche werden die «Därwiler» – wie man in der Mundart sagt – üb-rigens vom ehemaligen Koch des Grandhotel Les Trois Rois, Jean Claude Wicki, verwöhnt. So kann man den Apero und das anschliessende geselli-ge Zusammensein dann auch ganz und gar nicht auslassen. Es ist eine gute Gelegenheit, miteinander zu plaudern, Ge-schichten von früher zu hö-ren und solche von heute zum besten zu geben. Alles in al-lem ist es ein guter Event, um die Jagd als gesellschaftliches und verbindendes Element zu nutzen.

Die «Schwarzbuben» spie-len auf den verschiedenen Hörnern sehr schön und er-klären den Besuchern gerne, wie man dieses Instrument spielt und wozu es bei der Jagd dient. Einfach ein besonderer 1. Advent.

Lucia Moreno, Basel

Die Jagdhornbläser aus dem Schwarzbubenland in besonderer Mission.

BL

Page 47: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Jäger 1/2009 47

Bund

und

Kan

tone

Referat:Der Bartgeier

GL

Weiterbildungsveranstal-tung des Glarner Jagdver-eins (GJV)

(zusammen mit der Natur-forschenden Gesellschaft des Kantons Glarus)

Freitag, 6. Februar 2009, ab 19.30Uhr, Beginn des Refe-rates 20.00Uhr, im Schützen-haus, Glarus. «Der Bartgeier –

Niedergang und Aufstieg eines Alpenbewohners». Referent: Dr. Daniel Hegglin, Wildtier-biologe, Geschäftsführer der Stiftung «Pro Bartgeier».

Der Vorstand des GJV bittet die Jägerinnen und Jäger, sich an dieser Weiterbildungsver-anstaltung rege zu beteiligen.

Jungluchs bei Landquart überfahren

Die beiden Bündner Wildhüter Heinz Guler und Otto Berri mit dem über-fahrenen Luchs am Ort des Geschehens in der Ganda bei Landquart. Mit dem Auftauchen eines Jungluchses hat die Wildhut nicht gerechnet und lässt Fragen offen. Klarheit über die Herkunft des Tieres soll mit einer gene-tischen Analyse geschaffen werden.

In der Nacht auf den 10. Dezember ist in der Ganda bei Landquart ein Jungluchs von einem Auto überfahren und getötet worden. Das weibli-che Tier stammt von diesem Jahr und war in guter Kondi-tion. Es ist der erste Luchs, der seit seiner Ausrottung 1872 in Graubünden tot gefunden wor-den ist. Damit bestätigen sich die Beobachtungen der letz-ten Jahre aus dem Raum Fünf Dörfer – Herrschaft – Prätti-gau.

Das Tier wurde zur genauen Untersuchung ans Institut für Tierpathologie der Universität Bern gesandt. Aufgrund von genetischen Analysen sollten

die Eltern des Tieres identifi-ziert werden können und damit eine allfällige Verbindung zum LUNO-Projekt (Luchs Nord-ostschweiz) geklärt werden. Dort wird zurzeit von einem Bestand von rund 10 Luchsen ausgegangen.

Amt für Jagd und Fischerei Graubünden

Foto

: Kur

t Gan

sner

Foto

: Kur

t Gan

sner

Am 3. Dezember ist die diesjährige Herbstjagd in Graubünden abgeschlossen worden. Beim Hirschwild wurden die Pläne fast vollstän-dig erreicht. Mit der Reduk-tion der grossen Bestände und der Anpassung an die Kapazi-tät der Wintereinstände steigt die Chance für das Einzeltier, auch einen harten Winter zu überstehen.

Hirschjagd effizient und in wenigen Tagen umgesetzt

Der Abschussplan Hirsch-wild von 4450 Tieren konnte dank der Herbstjagd fast in al-len Regionen des Kantons er-reicht werden. Lediglich im Unterengadin und Münster-tal musste die Herbstjagd in-folge winterlicher Verhältnisse vorzeitig abgebrochen werden. Rund 1000 Hirsche wurden während den pro Region ma-ximal sechs Tage dauernden Herbstjagden erlegt.

Damit kann der in den letz-ten Jahren leicht wachsende Hirschbestand stabilisiert und auch der in den Winter gehen-de Bestand der Kapazität des vorhandenen Lebensraums an-gepasst werden. Dadurch stei-gen auch die Chancen für je-des einzelne Tier, selbst einen harten Winter zu überleben. Die Herbstjagd hilft mit, hohe Winterverluste zu vermeiden und reduziert den Fallwildan-teil. Gleichzeitig werden aber

auch Schäden am Wald und an landwirtschaftlichen Kulturen vermindert, beziehungsweise verhindert.

Rehjagd im Spätherbst kommt nur zögerlich in Gang

Was für die Bejagung des Hirschwildes gilt, trifft nur beschränkt beim Rehwild zu. Nach wie vor wurde in ver-schiedenen Regionen die Herbstjagd nur zaghaft umge-setzt. Die Zielvorgabe wurde um rund 300 Tiere verfehlt, al-lerdings mit grossen regiona-len Unterschieden. Solche re-gionalen Unterschiede treten auch beim Fallwild im Win-terhalbjahr auf, wie die Erfah-rung der letzten Jahre zeigt. Eine zu geringe Entnahme führt zu deutlich höheren Ver-lusten im nachfolgenden Win-ter.

In der Mesolcina wurden auf der Herbstjagd 5 Wild-schweine erlegt

Der spürbar wachsende Wildschweinbestand im Mi-sox äussert sich auch in erhöh-ten Abschüssen. Während der Herbstjagd wurden 5 Wild-schweine erlegt, nachdem zu-vor auf der Hochjagd bereits 15 Wildschweine erlegt wor-den waren.

Amt für Jagd und Fischerei Graubünden

Die Herbstjagd ist abgeschlossen

GR

Page 48: Schweizer Jäger 1/09

48 Schweizer Jäger 1/2009

Bund

und

Kan

tone

Visionär und schweizweit einmalig

Ab Januar 2009 präsentiert sich die Zeitschrift «Bündner Jäger – Bündner Fischer» als Umkehrbroschüre(Verso-). In- teressant dabei: Zwei unab-hängige Redaktionen werden das Monatsheft gestalten. Eine Zusammenarbeit mit Vorbild-Charakter.

Bündner Jäger und Fischer finden eine faire und part-nerschaftliche Lösung

Die Zeitung der «Bündner Jäger – Bündner Fischer» er-scheint bereits als monatli-che Ausgabe. Eine wichtige synergienutzende Koopera-tion zweier starker Verbände, weil sehr viele Bündner Fi-scher auch die Bündner Jagd ausüben. Mit durchschnitt-lich vier Seiten pro Monat war bis jetzt die Berichterstattung der Bündner Fischerei jedoch eher mager. «Deshalb haben die Zentralvorstände der Jä-ger und Fischer, gemeinsam

Beat Angerer und Ruedi Gerhard schnuppern in der ersten Ausgabe vom neugestalteten Bündner Jäger – Bündner Fischer.

mit der Südostschweiz Print AG, nach einer neuen Lösung gesucht und auch gefunden», meinen die Präsidenten Beat Angerer vom Bündner Kan-tonalen Patentjägerverband (BKPJV) und Ruedi Gerhard vom Kantonalen Fischerei-verband Graubünden (KFV-GR). Der Zentralvorstand des BKPJV, als Verleger, habe bei der Lösungsfindung viel Ver-ständnis für die Anliegen des Fischereiverbandes gezeigt, unterstreicht Gerhard weiter. Und zusätzlich erwies sich die Südostschweiz Print AG als fairer und kompetenter Part-ner.

Zwei starke Verbände bieten etwas Einmaliges

Ab Januar 2009 erscheint der «Bündner Fischer» neu konzipiert, attraktiver positio-niert und mit monatlich zehn Seiten im Monatsheft Bünd-ner Jäger integriert. Walter

SOAnerkennung ausserkantonaler Jagdpässe und Jagdpatente

Candreia übernimmt neu die Verantwortung für den Teil «Bündner Fischer». Peter Vo-now führt weiterhin die Re-daktion vom Teil «Bündner Jäger». Die zwei Redaktio-nen vom Bündner Jäger und Bündner Fischer werden auch bildlich getrennt, nämlich in Form einer Umkehrbroschüre erscheinen. «Damit wird das Monatsheft nicht nur wesent-lich attraktiver gestaltet, son-dern Jäger und Fischer kön-nen sehr schnell entscheiden, welche Ecke sie als erste Lek-

türe belesen wollen», meinen die zwei Präsidenten Angerer und Gerhard. Und weiter wer-de den 7630 Abonnenten nicht nur ein interessanteres Pro-dukt geboten, sondern gleich-zeitig eine partnerschaftliche und schweizweit einmalige Zusammenarbeit zweier star-ker Verbände lanciert. Es sei schön zu erkennen, wie ein starkes Gefühl zur Natur auch gesellschaftliche Interessen verbinden kann. (pd)

Gestützt auf § 11 Absatz 2 des Solothurnischen Jagd-gesetzes vom 25. Septem-ber 1988 kann das Volkswirt-schaftsdepartement über die Anerkennung ausserkantona-ler Jagdpässe und Jagdpaten-te befinden.

Wie bereits bei der Aner-kennung der ausserkantona-len und ausländischen Jagdfä-higkeitsausweise vom 4. Juni 1998 wollen wir nun auch aus serkantonale Jagdpässe und Jagdpatente anerkennen und damit als einer der ers-ten Kantone administrative Hürden abbauen. Erfahrungen mit der Bejagung von Wild-schweinen haben gezeigt, dass es sinnvoll und erfolgsver-sprechend ist, bei Bestätigung von Wildschweinrotten im Re-vier, kurzfristig grossräumige

Jagden zu organisieren. Damit dies ohne grossen und zeitrau-benden Aufwand möglich ist, haben wir uns entschieden, ab 1. Januar 2009 alle Jagdpässe und Jagdpatente der Schweiz anzuerkennen. Somit können alle ausserkantonalen Jägerin-nen und Jäger mit einem gülti-gen Jagdpass oder Jagdpatent auf Einladung einer Solothur-ner Jagdgesellschaft die Jagd auch im Kanton Solothurn ausüben.

Kontrolle der Jagdpässe und Patente

Für den zuständigen Jagd-leiter besteht die Pflicht, vor Beginn der Jagd zu prüfen, ob ausserkantonale Gäste tatsäch-lich einen, für den Zeitpunkt der Jagdausübung, gültigen Jagdpass oder gültiges Jagd-

patent auf sich tragen. Mit die-ser Kontrolle ist auch die Ver-sicherungsfrage geklärt, da der Versicherungsnachweis bereits vom ausstellenden Kanton ge-prüft wurde.

Jahresjagdgäste, Jagdauf-seher und Pächter

Für ausserkantonale Jah-resjagdgäste, ausserkantona-le Jagdaufseher oder ausser-kantonale Pächter, welche die Jagd alleine in einem So-lothurner Jagdrevier ausüben können, wird weiterhin ein Solothurner Jahresjagdpass verlangt.

Ausländische GästeAusländische Jagdgäste

müssen weiterhin einen Ta-ges-, Wochen- oder Jahres-jagdpass lösen, da die notwen-

dige Deckungssumme für die Haftpflichtversicherung im Ausland in der Regel kleiner ist, als sie in der Schweiz ver-langt wird.

Finanzielle AuswirkungenEin Zuschlag erfolgt auf

den Auslagen für das Passfor-mular und die Passkarte. Die-ser wird auf Fr. 20.– erhöht. Auf eine Anpassung der Jagd-passgebühren an die Teuerung wird verzichtet.

Wir hoffen und sind über-zeugt, mit unserem Schritt die nötigen Impulse zu geben, dass Jagdpässe und Jagdpaten-te in der Schweiz gegenseitig anerkannt werden.

Esther GasslerFrau Landammann

Bild

: Pet

er Vo

now

Page 49: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Jäger 1/2009 49

Bund

und

Kan

tone

FehlschussLufthansa und einige andere Fluggesellschaften

berechnen seit November 2008 für die Mitnahme eines Jagdgewehrs im Lufttransport eine «Sportgepäckgebühr».

Jagdwaffen, max. 15 kg schwer und 1,40 m lang, werden nicht auf das Freigepäck angerechnet.

Lufthansa berechnet bei Flügen im europäischen Raum, wenn unter einer LH Flugnummer gebucht wurde,

35 und bei interkontinentalen Flügen 70 Euro pro Strecke. Hat man beispielsweise einen Flug nach Simbabwe

bei der LH gebucht, gilt diese Regelung auf dem Rückflug nicht, wenn man zum Beispiel mit der SAA nach

Johannesburg und mit einer LH Maschine weiterfliegt. G.G.v.H.

Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel. Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.

Teurer Waffentransport

Kameradschaft in herrlicher Natur

Wie das Bild zeigt, zählt bei der Hubertusjagd in erster Linie das Gemein-schaftserlebnis in herrlicher Natur. Die Hubertusjäger waren im Meiental unterwegs.

In einem Kurzreferat erläuterte Jagdverwalter Josef Walker aktuel-le Themen rund ums Jagdwesen im Urnerland.

Am Samstag, 15. November 2008, organisierte der Urner Jägerverein die traditionelle Hubertusjagd im Meiental. 65 Urner Jäger genossen Gesel-ligkeit bei schönstem Herbst-wetter.

Seit vielen Jahren organi-siert der Urner Jägerverein tra-ditionell im November die Hu-bertusjagd. Rekordverdächtige 65 Jäger starteten nach einem kräftigen Kaffee Schnaps und einem Willkommgruss durch Jagdhornbläser Werni Her-ger von der Jagdschiessanla-ge Standel Richtung Meiental. Strahlend blauer Himmel be-gleitete die Jagdgruppen, die sich im ganzen Meiental ver-teilten. Als Gäste waren Jagd-verwalter Sepp Walker und die Wildhüter Wisi Herger, Fredy Arnold und Peter Indergand mit von der Partie. Kamerad-schaft, das Gemeinschafts-erlebnis in Gruppen, neue

UR

Jagdgebiete und auch neue Jagdkameraden kennen lernen stehen Jahr für Jahr im Zent-rum der speziellen Hubertus-jagd.

Ausgezeichneter Gäms-pfeffer

Die Jagdstrecke in all den Jahren war nie besonders gross und ab und zu – wie auch dieses Jahr – konnte man sogar gar keine Beute beklat-schen. Als Erinnerung blieb aber die herrlich verschnei-te Natur und Landschaft und als Endziel lockte das traditio-nelle Gämspfefferessen. Jedes Jahr sponsert die kantonale Jagdverwaltung Gämsfleisch für die Hubertusjagd. In der Jagschiessanlage Standel in Wassen wartete das Wirteehe-paar Lisbeth und Sepp Zgrag-gen, um die Hubertusjäger mit ausgezeichnet präpariertem Gämspfeffer zu belohnen. Die lockere Atmosphäre bot Gele-genheit, die vergangene Jagd-saison nochmals Revue pas-sieren zu lassen und spezielle Jagderlebnisse auszutauschen. Bereits jetzt ist man gespannt, in welchem Jagdgebiet die nächste Hubertusjagd über die Bühne gehen wird. Nach dem Nachtessen bedankte sich Sepp Hürlimann für die Teil-nahme und in einem Kurzre-ferat erläuterte Jagdverwalter Josef Walker aktuelle Themen rund um das Jagdwesen.

Georg Epp

VS

Anlässlich der GV der Di-ana Visp 2007 in Törbel lach-te mir die Glücksgöttin zu und ich konnte den ersten Tombo-lapreis in Empfang nehmen: einen Steinbockabschuss.

Am 30. August 2008 be-gab ich mich zusammen mit Hilfswildhüter Egon Heinen und zwei Jagdkollegen auf die Steinbockjagd ins Baltschie-dertal. Bereits vor Tagesan-bruch waren wir in den «Gä-ruwase», um anschliessend via Hohnegga-Honalpu-Äbnet die Schildlücke zu erreichen. Be-reits von weitem sahen wir etwa 30 Böcke aller Altersklas-sen, welche friedlich an den Hängen des Schildhorns ästen. In der Schildlücke bot sich uns ein herrlicher Ausblick über die Walliser und Berner Alpen und ins Gredetschtal.

Mit dem Fernrohr versuch-ten wir, einen passenden Bock ausfindig zu machen. Ein klei-nes Rudel begab sich in die

steilen, unzugänglichen Fel-sen des Gredetschtales. Der Grossteil des Rudels jedoch stieg noch ein wenig gegen das Schildhorn auf, wo sie sich in der warmen Spätsom-mersonne auf die letzten Gras-bänder hinlegten. Nach einem kurzen Anstieg in Begleitung von Egon Heinen hatten wir uns bis auf ca. 100 Meter an das Rudel herangepirscht. Ein herrlicher Anblick. Ab und zu stand ein Tier auf, legte sich auf die andere Seite und dös-te weiter vor sich hin.

Ich hatte mich für einen 6- bis 7-jährigen Bock mit guter Masse und schöner Auslage entschieden. Er lag nur ca. 80 Meter ob uns. Als er sich er-hob und ergiebig ausstreckte, schoss ich auf den Träger. Der Bock fiel in sich zusammen und blieb nur wenige Meter unter dem Anschuss liegen.

Gross war die Freude über die gelungene Jagd und den

Foto

: Wal

ter

Baum

ann

Foto

: Wal

ter

Baum

ann

Glück auf der Steinwildjagd

Page 50: Schweizer Jäger 1/09

50 Schweizer Jäger 1/2009

Bund

und

Kan

tone

erfreulichen Abschuss. Die restlichen Böcke flüchteten in die darüberliegenden Fel-sen und beobachteten uns auf-merksam.

Nach ein paar Fotos mach-te ich mich an die rote Ar-beit. Plötzlich rief Egon «Ein Stein! Lauf!» Wir flüchteten ca. 10 Meter, er nach rechts, ich nach links. Die Steinplat-te wurde immer schneller und nahm immer grössere «Sprün-ge». Schliesslich schlug sie im Pansen des Bockes auf und riss ein grosses Loch in diesen. Wir erbleichten beide und sahen uns wortlos an. Dort, wo ich noch vor wenigen Sekunden den Bock ausweidete, klaffte nun ein grünes Loch. Was wäre

wohl geschehen, wenn mich Egon nicht rechtzeitig gewarnt hätte? Unvorstellbar.

Ich möchte alle Stein-bock- oder Gebirgsjäger auf-rufen, dass – falls möglich – eine zweite Person das Ge-lände überwacht oder das er-legte Tier vor dem Aufbrechen in eine sichere Zone zu brin-gen. Wenn durch diesen Arti-kel auch nur ein Unfall ver-mieden werden kann, hat er sein Ziel erreicht.

Besten Dank, Egon, für die gute und aufmerksame Füh-rung und Jagdkollege «Guni» für die grosse Hilfe beim an-schliessenden schweisstrei-benden Transport.

Anton Nellen, Baltschieder

Hilfswildhüter Egon Heinen mit dem erlegten Steinbock.

Der Aufmerksamkeit von Egon Heinen ist es zu verdanken, dass nichts Schlimmeres passierte. Die Steinplatte riss dem erlegten Bock den Pansen auf.

Keine Finanzkrise beim Fonds Biotop

Der zweckgebundene Fonds weist zurzeit ein Vermögen von Fr. 168 000.– aus. Trotz Aufrufen des Kantonalen Jä-gerverbandes wird dieses Geld nur spärlich beansprucht.

Für die Errichtung und Än-derung von Biotopen können

Gesuche um eine finanzielle Unterstützung an den Verband gerichtet werden. Eingabefrist ist Ende Februar 2009.

Die Schaffung eines Bio-tops durch die Jägerschaft ist Arbeit an der Öffentlichkeit.

r.w.

Generalversammlungen der Jagdvereine im Oberwallis

Stellvertretend für die Jagdvereine der Vorstand der Diana Leuk.Nahezu alle Dianas liessen

im November das Jagdjahr Re-vue passieren und legten die-ses mit der Durchführung der statutarischen Versammlungen ad acta.

Die Vorschläge und Anträ-ge wiesen mehrheitlich ver-einsinternen Charakter auf. Im Wissen, dass auf kantona-ler Ebene ein laufender Fünf-jahresbeschluss nur in Aus-nahmefällen geändert wird, landet kaum ein Antrag auf dem Pult des kantonalen Ver-bandspräsidenten. In den Jah-ren 2009 und 2010 hingegen dürften im Hinblick auf einen neuen Fünfjahresplan die Mei-nungen und Anregungen mehr Gehör erhalten.

Vertreter der Jagdabteilung erschienen an allen Versamm-lungen. Sie gaben die neuesten Abschusszahlen bekannt und erklärten die Bedeutung und Folgerungen, die hinter diesen Zahlen stecken.

Der vor der Hochjagd ge-fallene Schnee begünstigte die Gämsjagd. Die Hirschbrunft allerdings liess sich infolge des Wetters zwei Wochen spä-ter an.

Erlegt wurden (eine um-fassendere Statistik folgt im Frühjahr):

Rotwild: 1584 Stück, im Oberwallis 814; Gämsen: 2938 Stück, im Oberwallis 1331; Rehe: 1544 Stück, im Oberwallis 623 Stück. r.w.

Jagdzeiten 2009

Patent A 14. 9. – 26. 9.Patent B 29. 9. – 17. 10. (Rehbock)Patent B 29. 9. – 21. 11.Patent E 23. 11. – 15. 2.Patent S 28. 11. – 23. 1.

Page 51: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Jäger 1/2009 51

Absc

hied

Die Hundertjahrfeier der Diana Aletsch

Für ihre Verdienste durften die Geehrten (vrnl) Otto Mutter und Roland Walker von Präsident Daniel Grichting ein Präsent entgegennehmen.

Mit einer gediegenen Fei-er gedachte die Diana Aletsch ihres 100-jährigen Bestehens. Als ältester noch existierender Jagdverein des Oberwallis er-öffnete er dieses Jahr den Rei-gen der kommenden Hundert-jährigen.

Der Jubeltag, an dem vor-erst der geschäftliche Teil er-ledigt wurde, überdauerte die zwölfmaligen Umdrehungen des Stundenzeigers. Wie es im Wallis Brauch ist, nahmen die Feierlichkeiten mit dem Be-such der Hl. Messe ihren An-fang. Die träfen Worte von Pfarrer Eduard Imhof und den musikalischen Darbietungen des Jäger- und Naturfreun-dechors liessen den Gottes-dienst zu einem Hort der Be-sinnung werden.

Über 100 Personen nahmen frohgemut am Bankett teil.

Im Anschluss lud das Or-ganisationskomitee die Ver-einsmitglieder, ihre Angehöri-gen und die Gäste zum Festakt nach Mörel ein. Unter der Re-gie des Tafelmajors Martin Zurschmitten und Mitwirkung des Diana Jägerchors fand die Feier ihren Fortgang. Der Prä-sident Daniel Grichting ehr-te Otto Mutter für seine lang-jährigen Verdienste am Verein und am Pelzfellmarkt und Ro-land Walker für die Verfassung der Chronik der Diana Aletsch mit einem Präsent.

Verschiedene Redner reih-ten sich unter die Gratulanten und würdigten die Pionierar-beit der Diana Aletsch für die Jagd im Wallis.

Ad multos annos! r.w.

Oswald Rust †Walchwil31. August 1913 – 29. Mai 2008

Am 29. Mai 2008, kurz vor seinem 95. Geburtstag, ver-schied unser Ehrenpächter Oswald Rust.

Am 31. August 1913 wur-de Oswald in Walchwil gebo-ren, wo er mit sieben Brüdern und zwei Schwestern in der Metzg aufwuchs. Nach der Schule war er Knecht in Baar. Er wollte Bauer werden, aber sein Vater konnte ihm keinen Hof kaufen. So ging’s halt zur Landis & Gyr in die Lehre als Feinmechaniker und von da nach Heerbrugg zur Firma Wild, anschliessend nach Neu-enburg zur Firma Favag und dann kam der Krieg. Bei der Kantonspolizei Zug war eine Staatsstelle zu vergeben. Os-wald bewarb sich mit Erfolg und absolvierte die Polizeire-krutenschule. 1949 schloss er mit Heidy den Bund des Le-bens. Sie brachte zwei Töchter zur Welt, Heidi und Bea.

1951 entschloss sich Os-wald zur Selbständigkeit. Mit seinem Kollegen Kari Moos wurde die Firma Stadlin und Moos gegründet. Während über 25 Jahren prägte er die Firma und führte sie mit Er-folg zu einer der ersten Adres-sen im Holzhandel.

Oswald liebte die Natur und die Berge. Er erklomm mehrere 4000er, davon zwei-mal das Matterhorn.

Die Gemeinde Walchwil lag ihm sehr am Herzen – die Korporation, die Wasserver-sorgung und der Walchwiler

Wald, wo er als Forstpräsident stundenlang unterwegs war.

Oswald liebte Menschen und Geselligkeit. Singen und Jodeln begleiteten ihn Zeit seines Lebens. Aus der Lust am Singen wurde mehr. 1932 war er Mitbegründer des Jo-deldoppelquartetts Edelweiss. Viele Auszeichnungen und Kränze zeugten von seiner ak-tiven Zeit als Schütze. Er en-gagierte sich auch in der frei-willigen Feuerwehr Zug und wirkte aktiv beim Männerchor Zug mit.

Die Jagd im Rooterberg und die Hochwildjagd auf Hirsch, Gams und Hahn in seinem Revier im Montafon auf der Alp Aussergweil auf 2000 m waren seine Leiden-schaft. Auf der Jagd und in der Natur konnte Oswald sich vom Alltag erholen und neue Kräfte sammeln.

1960 kam er zur Jagdgesell-schaft Root-Michaelskreuz – zuerst als Gast, ab 1969 war er Pächter, was er bis zu seinem Tod blieb. Er prägte die Jagd-gesellschaft mit seiner positi-ven Art. Weidmännisches Ja-gen und Weidmannssprache waren für Oswald ein unan-tastbares Gebot. Viele Jung-jäger führte er ins jagdliche Brauchtum ein. Noch mit über 80 Jahren ging er frühmorgens alleine auf den Sommerbock und auch auf der Herbstjagd war er stets dabei – und nicht etwa der Erste, der nach Hau-se ging. Zu einem schönen, gemütlichen Abend in der Jagdhütte durften ein guter Tropfen Weisswein und Ge-sang nicht fehlen. Bevor Os-wald nach Hause ging, wur-de immer «sein» Lied «Guten Abend, gut Nacht, mit Rös-lein bedacht…» angestimmt. Mit Oswald haben wir einen aufrechten, lieben Kameraden und Freund verloren. Oswald, wir werden dich in guter Erin-nerung behalten.

Deine Jagdkameraden vom Revier Root-Michaelskreuz

Toni Gander, Obmann

Page 52: Schweizer Jäger 1/09

52 Schweizer Jäger 1/2009

Ausl

and

Wildhüter in Kirgistan wer-den Dienst in ausgedienten hessischen Polizeiuniformen tun. Beamte der Polizei Gross-Gerau haben dem NABU die Uniformen für die Anti-Wilde-rer-Einheit zum Schutz der be-drohten Schneeleoparden im Tienschan-Gebirge überlassen. Die Schneeleoparden-Schutz-einheit «Gruppa Bars» wurde 1999 auf Ini tiative des NABU

gegründet und von der kirgisi-schen Regierung mit Polizei-gewalt ausgestattet. Bislang wurden 180 Wilderer festge-nommen und mehr als 70 Fel-le und 400 Waffen sicherge-stellt. Derzeit leben nur noch 260 Schneeleoparden in Kir-gistan. 50 bis 80 Prozent des Bestandes fielen in den 90er-Jahren Wilderei und illegalem Handel zum Opfer. DK

KG Polizeiuniformen für Kirgistan

Unfälle bei Treib-jagden

Die Nachrichten über Un-fälle bei Treibjagden häufen sich. Bei Steyr-Land und im Mühlkreis wurden zwei Weid-männer von Schrotkugeln ge-troffen und mussten ins Kran-kenhaus. In einem Fall traf ein Schütze seinen 25 Meter ent-fernten Jagdnachbarn, als er auf einen Hasen schoss. Die Schrote verletzten beide Au-gen und ein Bein. Im anderen Fall war es eine Jägerin, die bei ihrer ersten Treibjagd ih-ren Jagdkollegen in den Un-terschenkel traf. Ein Treiber wurde von mehreren Schrot-kugeln getroffen. Schlimmer war ein Jagdunfall, als sein un-disziplinierter Jagdhund einen Jäger eine Böschung herunter

zog. Dabei fiel der Jäger mit seiner Flinte, aus der sich ein Schuss löste und ihn erheblich verletzte. Beklagt wird allge-mein, dass etliche Jagdunfälle nicht bekannt werden, da die Jäger diese verschweigen.

Peter Bussmann

Jäger stürzt mit Gämse in den Tod

Ein 67-jähriger Jäger hatte auf der Hochalm in der Stei-ermark eine Gämse erlegt. Auf den Schultern wollte er die Beute dann zu seinem Wa-gen bringen. Auf dem 40 Grad steilen Hang geriet er ins Rut-schen und stürzte ab. Beim Zu-sammenprall mit einem Zaun-pfahl brach er sich das Genick. DK

AT Jagdunfälle häufen sich

629 Narwale aus Mitleid getötet

In der kanadischen Arktis haben Jäger 629 Narwale ge-tötet, um ihnen ein qualvolles Ersticken zu ersparen. Bei ih-rer Wanderung in den Süden waren die Wale wahrschein-lich vom Eis eingeschlossen

CA

worden, wie die Gesellschaft zum Schutz der Meeressäuge-tiere in Quickborn vermutet. Die Wale waren von Eskimos entdeckt worden, wie sie durch wenige Eislöcher nach Luft zu schnappen versuchten. DK

NA Namibia:Nachwuchsförderung

Erfolgreicher Abschluss: zertifizierte Jagdhelfer in Namibia.

Jagdliches Wissen, Erste Hilfe, Wildbrethygiene, Tro-phäenbehandlung oder Selbst-hilfe bei einer Autopanne im Busch – das Ausbildungspro-gramm des namibischen Be-rufsjagdverbandes NAPHA für Jagdhelfer ist umfangreich.

Das Programm wurde be-reits kurz nach der Unabhän-gigkeit ins Leben gerufen, um die beruflichen Chancen der schwarzen Namibier auf dem Sektor der Trophäenjagd zu verbessern. Der Erfolg kann sich sehen lassen: bisher ha-ben fast 500 Jagdhelfer die Kurse der NAPHA erfolgreich absolviert. Ein gutes Beispiel für nachhaltige Entwicklung und soziale Integration in dem

beliebten Jagdreiseland. Bei Krieghoff, der Jagd in Afrika seit vielen Jahren besonders verbunden, wurde man bereits 2004 auf dieses vielverspre-chende Projekt aufmerksam. Seit dieser Zeit engagiert sich der Ulmer Jagdwaffenherstel-ler unter anderem für das Aus-bildungsprogramm.

So freute sich Silke von Gossler, Vorsitzende des Aus-bildungsausschusses der NA-PHA, über die Spende einer Krieghoff «Classic Big Five» Doppelbüchse, die Ende No-vember auf der Versteigerung anlässlich der NAPHA Jahres-hauptversammlung rund 8000 Euro erlöste, die ganz dem Projekt zu Gute kommen.

DE Jäger erschiesst Nachbarn

Vom Landgericht Hanau ist ein Jäger, der seinen Nach-barn im Streit erschoss, we-gen Mordes zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Der 38-Jäh-rige leidet nach Ansicht des Gerichts unter einer parano-iden Persönlichkeitsstörung und wurde in eine psychiatri-sche Klinik eingeliefert. Nach einem jahrelangen Streit hatte der Mann seinen 40-jährigen

Nachbarn mit einem Revolver erschossen. Auslöser war ein Urteil vor dem Amtsgericht, in dem der 38-Jährige wegen Be-leidigung zu 4000 Euro Geld-strafe verurteilt worden war. Mit seinem Wagen blockierte er das geparkte Auto des Op-fers und erschoss den Mann durch die Windschutzscheibe. Anschliessend stellte er sich der Polizei. DK

Page 53: Schweizer Jäger 1/09

INACP12A

INALCPX2

INA20XTINALP12

Ecktresor VR8

...zum Schutz Ihrer Waffen

Best. Nr. Modell Dimensionen Kapazität Preis14538 INA20XT 150 x 60 x 40 cm 20 Waffen 1‘350.0017769 INACP12A 140 x 45 x 33 cm 5 Tablare 875.0012883 INALCPX2 140 x 70 x 33 cm 6 Waffen mit ZF 1‘165.0012882 INALP12 140 x 70 x 33 cm 12 Waffen mit ZF 1‘110.0020223 VR8 170 x 90 x 45 cm 8 Waffen mit ZF 2‘510.00

Auf Wunsch gegen Aufpreis mit elektronischem Schloss lieferbar (exkl. VR8)Im Fachhandel erhältlich. Verlangen Sie den INFAC DetailprospektImporteur: Glaser Handels AG, 8405 Winterthur

Bezug über den Fachhandel www.glaser-handels.ch

Wildschweine im Liebesrausch

Die Wildschweine sind zu-rück im Internet! Mit dieser Nachricht erfreute der Deut-sche Jagdschutz-Verband DJV in Bonn die gros se Fange-meinde des beliebten Internet-projektes www.wildtiere-live.de. Pünktlich zur Paarungszeit der borstigen Tiere schaltete die Internetkamera zu Keiler Kalle und seiner Familie.

Star Kalle, bisher unange-fochtener Keiler aller Keiler, droht die Wachablösung, denn die Jugend drängt auf die Pole Position. «Change», das Motto des US-Wahlkampfes, haben sich die Wildschweine dieses Jahr auf die Fahne geschrie-

ben. «Die jüngeren Tiere, vor allem der siebenjährige Willi, drängen an die Macht«, erklär-te Anke Nuy, Pressesprecherin des DJV. Die Internetgemein-de kann sich auf intime Ein-blicke ins dramatische Wild-schweinliebesleben freuen.

Die innovative Website sorgte erst kürzlich bundes-weit für Schlagzeilen: Pub-likumsliebling Hirsch Heinz wurde von einem Konkurren-ten im Zweikampf getötet. Die Fans trauern noch immer um den medialen Internetstar, da-her hofft Nuy «auf eine span-nende Paarungszeit, aber bitte ohne Verletzte oder gar Tote».

Elbtal – Biosphärenreservat

Nach dem Schaalsee und dem südöstlichen Teil der In-sel Rügen soll Mecklenburg-Vorpommern ein drittes Bio-sphärenreservat erhalten. Der jetzige Naturpark Mecklen-burgisches Elbtal soll dazu aufgewertet werden, teilt das Umweltministerium mit. Das Gebiet ist Teil des länderüber-

greifenden UNESCO-Biosphä-renreservats «Flusslandschaft Elbe». Mecklenburg-Vorpom-mern ist das letzte der betei-ligten Bundesländer, das sei-ne Elb-Abschnitte noch nicht zum Biosphärenreservat er-klärt hat. Biosphärenreservate dienen dem Schutz von Natur- und Kulturlandschaften. DK

Dank Hasen fliegt Drogenhandel auf

In Aying bei München ha-ben zwei Hasen einen Poli-zeieinsatz ausgelöst und ne-benbei illegale Drogendealer auffliegen lassen. In einem Einfamilienhaus waren wegen seltsamer Geräusche im Kel-ler Einbrecher vermutet und die Polizei verständigt wor-den. Die 48-jährige Hausbesit-zerin und ihr 18-jähriger Sohn hatten sich vorsichtshalber in den Garten geflüchtet. Bei der Durchsuchung des Kel-

lers stellten die Polizisten die beiden «Einbrecher». Es wa-ren zwei Hasen, die sich hier-hin verlaufen hatten. Nebenbei bemerkten die Beamten aber einen bekannten Geruch und stiessen der Nase folgend auf eine kleine Marihuana-Pflan-zung. Ohne Wissen der Mutter hatte der Sohn hier probewei-se Hanf angebaut. Freiwillig übergab er den Polizisten meh-rere Dosen mit Marihuana und Marihuana-Samen. DK

Page 54: Schweizer Jäger 1/09

2 Schweizer Jäger 11/2008

Erholung Pur

Jäger und Hund erholen sich vom TreibenHans Bieri gelang dieser Schnappschuss nach dem Mittags-Aser.

Erfolg ist lenkbar, Belos

4 ½-jährigen Steinbock erlegt

Dieser (Schnapp-)Schuss gelang Richard Kuonen.

Das Bild zeigt seinen stolzen, acht Monate alten

Vizsla-Rüde Belos mit dem erlegten Steinbock.

Dezemberjagd

Besonderes WeidmannsheilAntonio Meucci konnte am 13. Dezember 2008 fünf Stück Schwarzwild erlegen.Das Foto schickte uns Hans Schliecker.

Page 55: Schweizer Jäger 1/09

Schweizer Jäger 11/2008 3

Schn

apps

chus

sGut Ding will Weile haben…

Erfolg auf einen kapitalen DamschauflerNach langen Ansitztagen und -nächten kam der Erfolg in Mecklenburg-Vorpommern Ende Oktober 2008.Auf dem Bild zu sehen sind v.l.n.r. Hans Kluser, Walter Söhl (Revierin-haber), Hans Schliecker,Erleger Paul Gemmet und Max Brantschen.

Während Jahren beobachtet

Ein braver Bock, dieser 8-EnderIvo Bächler hat diesen kapitalen Rehbock während der Brunftzeit mehrmals fotografieren können.

Vorsorge

Vorbereitungen für den Winter

Auch die Kohlmeisen müssen sich für den Winter vorbereiten.

Ein gelungener Schnappschuss von Sandro Venetz.

Schweizer Jäger 1/2009 55

Page 56: Schweizer Jäger 1/09

Jäge

rmar

kt

56 Schweizer Jäger 1/2009

www. .ch Schweizer Schweizer

Bezugsquellennachweis

Die im Inhalt erwähnten Bücher und Produkte sind im Fachhandel und beim Verlag Schweizer Jäger, Post-fach 261, 8840 Einsiedeln, Telefon 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, E-Mail: [email protected], zu beziehen.

Ausbildung

Ausrüstung

Hunde

Die robuste Wärmeplatte für Ihren Hund. Ein trockener, warmer Liegeplatz in der Hunde -hütte oder Wurfkiste. Auch für diverse ande-re Tiere geeignet. www.ar-prodog.ch, Telefon 071 364 14 40 / 079 439 83 12

Zu verkaufen: Hannoveraner Schweiss-hunde, Rüden, 1/2 Jahre alt, Schleppe und Schweiss eingearbeitet. Tel. 0049 7643-214

Abzugeben krankheitshalber: Schwyzer Lauf-hund, Rüde, mit Stammbaum, jagt gut. Tel. 041 830 26 33 oder 079 226 60 40

Zu verkaufen: Luzerner Niederlauf/Terrier 1 Rüde, geb. 4. 7. 2008, Eltern gute Jager über und im Boden, geimpft, gechipt. Telefon 071 330 03 11, 079 405 33 72

Zu verkaufen: 1 Wurf Jura Laufhunde Geboren am 3. 12. 2008 4 Rüden Mutter: Bijou vom Lienihubel 16. 6. 2002 500 m TKJ SwP 14. 9. 2002 1000 m TKJ SwP 2003 CAC Exc. 1 Küssnacht am Rigi 2003 Rehprüfung Erwiswil 2. Preis Vater: Zeus vom Grottenstein 2004 CAC Münster JK V1 2005 Rehprüfung Siebnen 3. Preis 2007 Sonderschau Küssnacht a.R. GK V4 Hannes Baumann, Rest. Bahnhöfli, 4806 Wikon, Tel. 062 751 03 13

Waffen

Bündner Jungjäger sucht einen Jagdstut-zer 10.3 mm mit ZF, Ausführung links. E-Mail: stefan bü[email protected], Telefon 079 561 22 00

Zu verkaufen: Blaser R93 Lux Occ. wie neu! Kal. .300 WSM ohne ZF, Fr. 2700.--, Kontakt Tel. +41 055 644 11 73

Zu verkaufen: Ferlacher Kipplauf, Kal. 10.3, sehr schöne Waffe, Achtkantlauf, ZF Swarov-ski 1.5x6x42, Auswerfer, sehr leicht, leicht zu führende Waffe, Top-Zustand, Preis: Fr. 5200.–. Spiegel Swarovski SLC, 10x42, Top-Zustand, Preis: Fr. 1200.–. Tel. 079 457 50 80

Zu verkaufen: Bockbüchsflinte Ferlacher Karawanken, Kal. 30.06 16/70, ZF Docter aspherical 1,2–5x32 M, LL 60 cm, Gew. 3,4 kg, freiliegende Läufe. Gute Schussleistung – Schussbilder vorh. Preis: Fr. 3350.–, inkl. div. Zubehör. Verkauf nur mit Vertrag. Herr Leu, 079 599 96 62

Zu verkaufen: Jagdkarabiner Kal. 7,5, Ste-cher, ZF Hensoldt 1,5–6x Einhakmont., Nuss-baumsch., top Zustand, Preis Fr. 950.–. Tel. 055 643 25 61

Zu verkaufen: Jagd Rep. Büchse Sako 7x64 mit ZF Hab. 6x42, 1A Vorf.-Waffe, wie neu, Fr. 1975. – 1 Heckler + Koch Kal. 223, o. ZF, Fr. 895.– 1 Zeiss Foto-Set zu Spekt. 65/85, Fr. 1495.– Tel. 041 660 49 55

Trophäen

Wir haben die gesunden Ideen für Sie: Schweizerische Herzstiftung

Telefon 031 388 80 83, www.swissheart.chSpendenkonto PC 30-4356-3

Ihr Herz schlägt für Sie – tun Sie

ihm Gutes.

Ihr Herz schlägt für Sie – tun Sie

ihm Gutes.

Page 57: Schweizer Jäger 1/09

Jäge

rmar

kt

Inserattext für «Jägermarkt» Schweizer Jäger

Nächste Nummer: 9. Februar Inseratenschluss: 21. Januar

Präparatorien

Pelzveredelung

Jagdpacht

Wunderschöne Gebirgsjagd im Salz-bur ger land, 520 ha, mit Auto erreichbare Jagdhütten, zu vergeben. Abschuss: Reh-, Rot-, Gams-, Birkwild und Murmeltiere. Tel. 0043 664 52 50 385

Vergebe: Abschusspaket (Rot-, Gams-, Reh-, Muffel-, Birkwild und Murmeltiere). Schöne, mit Auto erreichbare Jagdhütten in traumhafter, leicht begehbarer Hochgebirgsjagd im Salzburgerland.

Tel. 0043 664 52 50 385

In gut begehbarem Gebirgsrevier im Elsass wird ein Platz frei als MitpächterVorkommende Wildarten: Rot-, Schwarz- und Rehwild.

Kostenanteil pro Jahr ca. 3200 Euro.

Auskunft erhalten Sie unter Chiffre-Nr. 10736, RG-Annoncen GmbH, PF 1121, 5401 Baden

Jagdreisen

Fahrzeuge

Zu verkaufen: Jeep Grand Cherokee 3,0 CRD Overland, grau met., 67’700 km, 05.2006, Automat, Leder, 8-fach bereift, Fr. 38’900.–. Jeep Cherokee 2,8 CRD Ltd., silber met., MY08, 4000 km, Automat, Leder, Navi, Werks-garantie, Fr. 47’200.–. Jeep Cherokee 2,8 CRD Ltd., silber met., 6200 km, 04.2008, Auto-mat, Leder, MY07, Werksgarantie, Fr. 36’900.–. Nissan X-Trail 2,5, 16V, blau met., 50’500 km, 07.2003, Automat, 8-fach bereift, Leder, 12 Mt. Garantie, Fr. 23’800.–. Tel. 056 436 80 60

Optik

Zu verkaufen: Nachtsichtgerät «LEICA BIG 35» Vergrösserung 3x, Sehfeld 12,5°, Abhol-preis Fr. 3900.–. Tel. 079 631 27 45

Verschiedenes

Edi’s Original-Marderfalle – die sichere Sa-che! Fängt den Marder, lässt jedoch die Kat-ze durch. Preis: Fr. 170.–. Verkauf durch Edi Staubli, Dorfstrasse 17, 5444 Künten, Tel. 056 496 29 51.

Zu verkaufen : Zeiss Dämmerungsglas, 8x56, neuwertig, VP: Fr. 600.–. Flaschenaufzug 500 kg, Fr. 100.–. Bügelautomat ARG, Fr. 150.–. Heimvelo Fr. 70.–. Ladenhackklotz neu, Fr. 100.–. Telefon 061 731 14 20 oder 0033 384 63 80 03

Schweizer Jäger 1/2009 57

Page 58: Schweizer Jäger 1/09

Wet

tbew

erb

Was löst beim Schneehuhn den Wechsel vom braunen Sommer- ins weisse Wintergefieder aus?

Experte

Herzliche Gratulation den Gewinnern!

Auflösung Wettbewerb Nr. 11/2008: 1. Reihe Geweihträger vor Kahlwild

1 Swiss Timer- Armbanduhr : Tony Hauser, Lachen; 1 Jagdbuch: Robert Thalmann, Ebnat-Kappel; 1 Jagdmesser :

Patrick Schnyder, Eriswil; je 1 Taschen-messer : Fredi Zuberbühler, Rehetobel; Andreas Wenger, Blumenstein

Die Gewinner/innen erhalten den Preis persönlich zugestellt. Wir danken fürs Mitmachen und muntern Sie auf, die ge-stellten Wettbewerbsaufgaben weiter-hin zu lösen!

Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeiter/innen des Verlages, der Redaktion und der RG Annoncen und ihre Angehörigen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

A TageslängeB SchneefälleC verändertes Nahrungsangebot

Mitmachen beim Wettbewerb lohnt sich!

Unter den richtigen Einsendern werden jeweils 1 Swiss Timer-Armbanduhr, 3 Kalender 2009 und 1 Jagdmesser verlost.

Senden Sie Ihre Antwort mit Angabe des Absenders bis zum 10. Februar 2009 an: Verlag Schweizer Jäger, «Der Experte», Postfach 261, CH-8840 Einsiedeln, oder per E-Mail an: [email protected]

Bitte einsenden: Verlag Schweizer Jäger, Postfach 261, CH 8840 EinsiedelnTelefon 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, [email protected]

Meine Adresse:

Name

Vorname

Strasse

PLZ/Wohnort

Telefon

Bei Geschenkabonnement Adresse der beschenkten Person:

Name

Vorname

Strasse

PLZ/Wohnort

Datum/Unterschrift

BESTELLUNG FÜR Schweizer Schweizer 2 Jahre Fr. 196.– (Ausland CHF 232.–) als Werbeprämie wünsche ich

1 Jagdmesser Victorinox «Hunter» im Wert von Fr. 38.– 1 Jagdbuch 3 Ausgaben gratis

1 Jahr Fr. 98.– (Ausland CHF 116.–) als Werbeprämie wünsche ich

1 Taschenmesser Victorinox «Hunter» im Wert von Fr. 14.– 2 Ausgaben gratis

Schnupperabonnement

4 Ausgaben Fr. 25.– (Ausland CHF 30.–)

Ich bestelle zusätzlich die praktische Sammelmappe für den Schweizer Jäger Fr. 12.80 + Versandkosten

Das Abonnement ist bestimmt:

für mich persönlich als Geschenk* Zutreffendes bitte ankreuzen

*

Mei

Name

Vorname

Strasse

P

8.–

esser VictorinoxWert von Fr. 14.–

t Schweizer Schweizer Das aktuelle

Monatsmagazin für den JägerNr. 1 Januar 2009 94. Jahrgang

Fr. 9.80 (inkl. MWST)ISSN 0036-8016

In die Falle gegangen 18Sechzig Wildhüter diplomiert 14 Was ist Weidge-rechtigkeit 28

Wild & Jagdin der Bibel 52

ÜBERLEBENOHNE SCHNEE ?6

Page 59: Schweizer Jäger 1/09

…für eine vielfältige und wildgerechteLandschaft ein und damit für das Überleben

bedrohter Tierarten!

Blaugrüne Mosaikjungfer �

Vierfleck �

Wasserfrosch

Blaugrüne Mosaikjungfern

Bitte nehmen Sie telefonisch oder per E-Mail Kontakt auf.Sie können auch den Talon ankreuzen, ausschneiden und annebenstehende Adresse einsenden:

Ich möchte Supporter der Stiftung Naturland werden und zahleeinen jährlichen Beitrag von Fr. 500.–

Ich bin bereit, ein Legat zugunsten der Stiftung Naturland zuentrichten. Nehmen Sie mit mir Kontakt auf.

Ich bin interessiert an der Übernahme von projektgebundenenKosten.

Ich bin interessiert an einem Sponsoring-Projekt.

STIFTUNG NATURLANDPhilippe Volery, PräsidentBernstrasse 65, 3175 FlamattTel. P 031 741 36 40, Mobile 079 322 12 90E-Mail: [email protected]

✂Name:

Vorname:

Adresse:

Datum:

Mehr Natur –

Tatsachennicht Worthülsen

Liebe Jägerin, lieber

Jäger,

liebe Naturfreunde

Wir setzenuns für «mehr Natur»

ein,

indem wir entsprechende

Projekte

lancieren, begleit

en und finanzieren.

Dabei gehen wir Kooperationen

mit

örtlichen Hegever

einen und anderen

Umweltschutzor

ganisationen ein.

Der Schweizerische

Patentjäger- und

Wildschutzverb

and unterstützt uns mit

einem jährlichen Beitrag

. Die Stiftung

unterstützt laufend

verschiedene Projekt

e

mit Beiträgen.

Wir laden Sie ein, sich bei uns vermehrt

zu engagieren und bieten

Ihnen dazu

verschiedene Möglich

keiten.Für Fragen

stehenwir Ihnen gerne zur Verfügu

ng!

Philippe Volery,

Präsident Stiftun

g Naturland

Die Stiftung Naturlandsetzt sich…

Page 60: Schweizer Jäger 1/09

Hochpräzise Optik, durchdachte Funktionalität, innovatives Design. Perfektion im kleinsten Detail. Die neuesten Magnesiumteleskope ATM/STM von SWAROVSKI OPTIK sind äußerst robust und

ungewöhnlich leicht – und bieten Ihnen zudem umfassendes, vielseitiges Zubehör. Damit Sie auch die verborgensten, fl üchtigsten Schönheiten der Natur für sich entdecken können.

Unbeschwert und individuell.

MEHR FUNKTION, WENIGER GEWICHT

DIE NEUEN TELESKOPE – MIT INDIVIDUELLEM ZUBEHÖR

WWW.SWAROVSKIOPTIK.COMSWAROVSKI OPTIK SCHWEIZEichenweg 2, 4624 Härkingen, SchweizTel. +41/62/398 32 33, Fax +41/62/398 32 [email protected]

SEE THE UNSEEN

VIELSEITIGE TELESKOPSCHIENEverwacklungsfreies, ruhiges Beobachten

und Fotografi eren mit und ohne Stativ

STATIVE UND KAMERAADAPTERleicht und vielseitig

INNOVATIVES WEITWINKEL-ZOOM-OKULAR 25-50x Wüber 25% mehr Sehfeld

passend für alle SWAROVSKI OPTIK Teleskopekompatibel mit allen Adaptern

25-50x WNEU

NEUES MAGNESIUMGEHÄUSEleicht und robust

NEUES STAY-ON CASEperfekter Schutz

kompatibel mit allen Teleskopen

7_ATMZ_Jaeger_A4+3_DE_CH.indd 1 22.12.2008 9:00:50 Uhr