Schweizer Jäger 11/2010

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Das aktuelle Monatsmagazin für den Jäger Nr. 11 November 2010 95. Jahrgang Fr. 9.80 (inkl. MWST) ISSN 0036-8016 F LINTENLÄUFE DIE L ÄNGE MACHTS 6 Schweizer Schweizer Die Jungadler vom Brunnital 30 Klaus Böhme Mitarbeiter des «Schweizer Jäger» 18 Der hundert- jährige Brasilianer 34 Gamsbrunft jetzt jagen sie wieder 20

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Das akuelle Monatsmagazin für den Jäger

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Das aktuelle Monatsmagazin

für den Jäger

Nr. 11 November 2010 95. Jahrgang

Fr. 9.80 (inkl. MWST)ISSN 0036-8016

FLINTENLÄUFE DIE LÄNGE MACHT’S 6

Schweizer Schweizer

Die Jungadler vom Brunnital 30

Klaus Böhme Mitarbeiter des «Schweizer Jäger» 18

Der hundert- jährige Brasilianer 34

Gamsbrunft – jetzt jagen sie wieder 20

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Editorial

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Schon wieder...

…geht ein bewegtes Jahr zur Neige. Rückblicke sind in aller Regel ernüch-ternder als Ausblicke, das ist ja auch nichts Neues. Natürlich ist es einfach im Nachhinein darüber zu urteilen, wer was denn wo falsch oder richtig gemacht haben könnte oder ob Erwartungen erfüllt wurden. Ich möchte gar nicht zu weit suchen, sondern pfl ücke mir nur ein Beispiel heraus. Was war schon wie-der das Hauptthema im 2010? Ahh ja – das Jahr der Biodiversität. Ein schönes Wort. Ich erlaube mir dazu die Erklärung aus Wikipedia, dem Internetduden, zu zitieren:«Biodiversität oder biologische Vielfalt bezeichnet gemäss dem Übereinkom-men über biologische Vielfalt (CBD) die Variabilität unter lebenden Organis-men jeglicher Herkunft. Darunter Land-, Meeres- und sonstige aquatische (wassergebundene) Ökosysteme und die ökologischen Komplexe, zu denen sie gehören. Dies umfasst die genetische Vielfalt innerhalb einer Art, der Artenviel-falt selbst, sowie der ökologischen Vielfalt von Ökosystemen. Allen drei Ebenen gemein ist die Eigenschaft von biologischen Systemen, sich voneinander zu unterscheiden. Sie bezieht sich entsprechend auf alle Aspekte der Vielfalt in der lebendigen Welt. Die Biodiversität ist eine Lebensgrundlage für das mensch-liche Wohlergehen.» Zitat Ende. Gefällt Ihnen der letzte Satz auch am besten? So schön das Wort Biodiversität auch klingt, so wenig wird es im umfassenden Sinne verstanden und genau so schwierig ist es politisch umzusetzen. Da sind nicht die drei Elemente daran schuld, sondern die unterschiedlichen Gesichts-punkte der Menschen. Ornithologen z.B. sind – überspitzt formuliert – himmel-wärts orientiert, Pilzsammler bodenorientiert und Umweltschützer versuchen die Erde meistens in ihren «Ursprung» zurückzuführen. Es ist eine grosse poli-tische Herausforderung, alle Interessensgruppen zusammenzuführen. Vielleicht sollten wir alle ab und zu mal den Kopf bewegen, um andere Ansichten oder Aussichten zu geniessen und zuzulassen. Nicht um zu rechtfertigen, sondern um zu argumentieren! Dies gilt übrigens nicht nur für uns Jäger, sondern vor allem auch für diejenigen, die mit dem Mahnfi nger auf die Anderen zeigen und gleichwohl Naturnutzer sind. Die Jagd ist ein Bestandteil der Gesellschaft in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht und nimmt Einfl uss auf die Biodiver-sität. Dies aber nicht zum Nachteil der Natur, was wir auch mit einer geregelten Jagdplanung nicht nur rechtfertigen, sondern auch mit Fakten belegen können. Und damit uns die Arbeit nicht ausgeht, wurde das nächste Jahr von der UNESCO zum «internationalen Jahr der Wälder» ernannt. So bietet sich erneut genügend Zündstoff für engagierte Diskussionen…

Mit Weidmannsgruss

Kurt Gansner

IMPRESSUM ISSN 0036-8016

Publikationsorgan für

JagdSchweizGeschäftsstelle: PF 2, 7605 Stampawww.jagdschweiz.org

Schweizerischer Patentjäger- und Wildschutzverband SPWSekretariat: Bernstrasse 65, 3175 Flamattwww.spw.ch

Schweizerischer Laufhundclub

Schweizer Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club

Schweiz. Club für Deutsche Jagdterrier

Der Grüne Bruch

Jagdgruppe Schweiz. Foxterrier-Club

Schweiz. Klub für Österr. Bracken

Schweiz. Falkner-Vereinigung

Förderverein Magyar Vizsla

Organisation SPW-Vorstand

Präsident Tarzisius Caviezel Eisbahnstrasse 5, Postfach 1217270 Davos Platz Telefon 081 413 22 56 Fax 081 413 22 57 [email protected]

FinanzenStefan Frischknecht, Vizepräsident Dürrhalde 24, 9107 UrnäschTelefon P 071 364 23 31Telefon G 071 364 16 [email protected]

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RedaktionKur t Gansner, Parschientsch 5287212 Seewis DorfTelefon P 081 325 22 02Mobile 079 236 73 [email protected]

Konzept und Gestaltung:Rolf E. Jeker, Vreni Füchslin

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AnzeigenverkaufRG-Annoncen GmbH, Nicole GyrPostfach 1121, 5401 BadenTelefon 056 221 88 12Fax 056 221 84 [email protected]

Titelbild: Auf BrautschauFoto: Kur t Gansner

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Monatsthema

Lauflängen bei Flinten Eine Flinte braucht einen Lauf, meist sogar zwei. Warum diese jedoch mal kürzer oder länger ausfallen, das hat seine Geschichte.

20Wildkunde

Wilde Jagden im Novemberschnee

Die Gamsbrunft fasziniert immer wieder und die

Verfolgungsjagden der Böcke sind

spektakulär. Martin Merker hat sie für uns im Bild

festgehalten.

6Foto: W. Nagel

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INHALT

Waffen & AusrüstungMonatsthema 6 Der hundertjährige Brasilianer 34Neuheiten für den Jäger 38 Jägermarkt 78

Jagd & WildGedanken zum Hubertustag 16Interview 18Wildkunde 20Jagdpraxis 44

Jäger & Hund18. Europacup der Laufhunde 52Prüfungsresultate 54

JagdspektrumVeranstaltungen 12Satire 12Kapitale Trophäen 14Wildbretpreise 14Jagdschiessen 42Sonne Mond Solunar 42Lebensraum 51Jägersprache 56Leser schreiben 58Jagdgeschichten 62Bund und Kantone 64Blattschuss 65Fehlschuss 69Ausland 70Abschied 74Kalender für den Jäger 75Literatur 76Wettbewerb 82

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Wildkunde

Die Jungadler vom Brunnital Zehn Wochen lang hat der Tierfilmer und Fotograf Tony Gnos-Lötscher Jungadler im Nest gefilmt und fotografiert. So ist nach 10 Wochen harter Arbeit eine spannende Dokumentation entstanden.

Vorschau 12/2010Jagdreisen – Erlebnisberichte aus erster HandNeues aus Bund und Kantonen

Ausrüstung

Ein altes System in der modernen JagdpraxisAlte Mausersysteme dienen weltweit als Basis für neu aufgebaute Customwaffen. Da sie als sehr zuverlässig gelten, sind diese Systeme ideal für die Jagd. Eines der begehrtesten ist die Brasil 1908 Rifle.

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Von Markus-Urs Felder

Der Lauf der Schwarzpulver-fl inte war lang. Der «milde» Ver-brennungsprozess des Schwarz-pulvers, das zu seiner Entfaltung Zeit und Raum benötigte, zwang die Büchsenmacher, Laufl ängen von 80 und mehr Zentimetern zu schmieden. Nur so konnte nach landläufi ger Meinung der Schrot-ladung im Mündungsbereich die bestmögliche Beschleunigung mitgegeben werden. Als die Tage des schwarzgrauen Pulverdamp-fes gezählt waren, behielt man vorerst die gewohnten Laufl ängen bei, obwohl das neue, aggressive-

EINE FRAGE DER LÄNGE

Eine Flinte braucht einen Lauf! So viel ist sicher. Meist sogar zwei. Warum dieselbigen jedoch manchmal kürzer und öfter län-ger ausfallen, wird auf folgenden Seiten beschrieben.

re Pulver eigentlich bereits kürze-re Läufe zugelassen hätte. Warum an Bewährtem rütteln? «Lan-ge Läufe schiessen weiter, hal-ten die Schrote besser zusammen und sind schöner!», so der Tenor der traditionellen Praktiker und Ästheten. Aber auch die konser-vativsten unserer Vorväter muss-ten schliesslich einsehen, dass das neuartige Pulver tatsächlich auch kurze Läufe ohne bemerkbare aussenballistische Leistungsver-luste zuliess. Nun hatte man die Qual der Wahl! 63, 65, 71, 76 oder 81? Anwendungsgebiet, Ge-wicht, Rückstoss, Technik und Grösse des Schützen, Geschwin-digkeit und Wucht der Schrote, all

dies und noch einiges mehr durfte nun in Betracht gezogen werden. Es wurde kompliziert, es wurde «modern»!

Mass für MassEs scheint weise und sinnvoll,

das Werkzeug zunächst nach dem Anwendungsgebiet zu selektie-ren: Ist es für den betreffenden Jäger wichtig und üblich, wenige Schüsse auf weite Distanzen ins Ziel zu bringen, ohne selbst gros-se Distanzen zurückzulegen, so wähle er eine schwere Flinte mit langen Läufen, vielleicht gar eine 80’er-Länge und eine enge Wür-gebohrung. Ein solches Instru-ment verdaut auch schwere La-

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«… Bei Flinten desselben Ge-wichtes, derselben Patronenla-gerdimensionen, identischem in-nerem Laufdurchmesser und Art der Laufbohrung sowie Verwen-dung identischer Patronen, wurde nicht nur festgestellt, dass Läufe von 65 Zentimetern Länge nicht nur nicht mehr Rückstoss produ-zieren als Läufe mit 76’er-Länge, sondern tatsächlich etwas weni-ger. Diese Resultate wurden da-rüber hinaus noch bestätigt, in-dem man Läufe kürzer als 65 cm mit solchen grösser als 76 cm ver-glich! …»

Sehen Sie! So ist das! Der in der Praxis unangenehme Rück-stoss einer – wegen der kurzen Läufe – leichten Flinte, rührt aus-schliesslich von einer zu schwe-ren Ladung her. Eine leichte Flinte verlangt eben eine leichte Ladung! Mit der geringen Lauf-länge hat der verstärkte Rück stoss aber gar nichts zu tun – im Ge-genteil.

Kurze Läufe schiessen höher?Unlängst war ich in der glückli-

chen Lage, eine Purdey-Querfl in-te mit 76‘er-Läufen und 65’er-Wechsellauf führen zu dürfen. Der fähige Rohrmacher fertigte nach Kundenwunsch die beiden Lauf-bündel genau gleich schwer. Auch bei hohen Schusszahlen mit iden-tischen Patronen zeigte sich in der Praxis kein fühlbarer Unterschied im Rückstossverhalten der beiden Längen. Abgesehen vom forsche-ren Mündungsknall des Kurzen, trat aber etwas klar zu Tage: Der kürzere Lauf schiesst höher. Auf 35 Meter etwa 30 Zentimeter!

Ähnlich einer Angelrute biegt sich der Lauf einer Querfl inte im Schuss nach unten (Bockfl inten sind davon nicht oder in geringe-rem Ausmass betroffen**). Die Angelsachsen nennen diesen Ef-fekt «Barrel Flip». Diesem «Ni-cken» wird gewöhnlich durch eine entsprechend geringe Senkung

Das Schottische Hochland: Gefi lde der leichten Flinte mit kurzen Läufen! Meine liebe Frau hätte sich das Le-ben etwas leichter machen können … Nach sechs Stun-den Fussmarsch übernahm Game-keeper Lance die nun mindestens 20 Kilogramm schwe-re 71’er-Flinte. Die Strecke belief sich auf ein Moor-huhn …

65 – 71 – 76

dungen und grobe Schrote, ohne unerträglich zu stossen.

Ist des Schützen Feld getrie-benes Federwild, erküre er, in Er-wartung hoher Schusszahlen, eine mittelschwere Flinte: Für Fasanen vielleicht mit 76’er-Lauf und of-fener Bohrung, wie ich ihn bevor-zuge. Auch für Tontauben wäre diese Kombination meine Wahl.

Für pfeilschnelle Moor- oder Rebhühner allenfalls eine 71’er- oder geringere Laufl änge. Der Waldjäger wiederum wird sich bei der Suche wohl für eine leich-te Waffe mit entsprechend kur-zen Läufen erwärmen. Vielleicht eine 65’er oder gar noch kürzer, wie beim bewährten Drilling? Sei dem, wie dem wolle. Kürzere Läufe bedeuten in der Regel Ge-wichtseinsparung und eine leich-te Flinte ist für den bewaffneten Wanderer kommod – so lange er nicht zu viele, zu schwere Ladun-gen zu verschiessen hat, die ihm beim Rückstoss die Tränen in die Augen treiben.

Kurze Läufe – starker Rückstoss?

Bitte, verstehen Sie mich nicht falsch. Es ist mit nichten so, dass kurze Läufe per se mehr Rück-stoss produzieren, wie man im-mer wieder hört! Hier die Resul-tate einer Versuchsreihe*:

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des Schaftes und durch eine an-gemessen tiefe Schiene am Lauf-ende begegnet. Der längere Lauf nickt nun an der Mündung ver-ständlicherweise etwas mehr als der kurze (beachten Sie dazu die obenstehende Skizze). Ein «ho-her Schaft» – oder besser: eine geringe Senkung – gleicht aus. Wird nun mit demselben Schaft ein kürzerer Lauf verwendet, wird der ungewöhnliche Hochschuss erklärbar, denn hier wäre ja nun eine grössere Senkung notwen-dig. Im vorliegenden Fall konnte auch die hohe Schiene die für den Schützen ungewohnte Platzierung der Garbe nicht verhindern. Sei-en Sie dieser Dinge eingedenk, wenn Sie es in Erwägung ziehen, den Lauf Ihrer Flinte aus Gründen der Führigkeit oder Gewichtsein-sparung abzuhacken …

Genug davon! Schön, dass Sie noch da sind!

Der Charme der LangsamkeitNoch greifbarer wird es bei

den modernen High Velocity-Pa-tronen in Verwendung mit kurzen Läufen. Hier offenbaren die be-schossenen Anschuss-Scheiben, dass diese Kombination nicht zu empfehlen ist. Die Deckung auf jagdliche Distanzen lässt je nach Patronenmarke sehr zu wünschen übrig. Dies umso mehr, je enger sich die Würgebohrung des be-treffenden Laufes präsentiert. So ist mit dem kurzen Lauf kein Vorteil zu gewinnen! Zur man-gelhaften Deckung kommt noch ein verstärkter Rückstoss. Bei der Verwendung von normalen Jagd-patronen jedoch steht es ausser Zweifel, dass auch 60 Zentimeter kurze Läufe gleiche Trefferzahl und gleich gute Deckung liefern können wie solche mit grösserer Lauflänge.

Technik, Schütze und KaliberWünscht der Schütze also eine

Flinte mit kurzen Läufen, probie-

re er verschiedene Längen aus: Im scharfen Schuss, nicht durch Freiübungen im Verkaufslokal des heimischen Büchsenmachers! Wenn ein 65’er-Lauf dann zu schnell oder im Schwung schlecht kontrollierbar scheint, verdam-men Sie die Kurzen nicht zu vor-schnell, sondern versuchen Sie sich an einem 67’er oder 69’er. Der Unterschied ist oft frappant. Selbst allerdings kann ich mit der 60’er-Familie wenig anfangen. Auf die subjektiv bei Anschlag und Schwung gefühlte stabilisie-rende Tendenz eines 70’er-plus-Laufes kann ich nicht verzichten. Namhafte Waffenhersteller waren da ganz anderer Ansicht. Robert Churchill war von der Überlegen-heit seiner extrem kurzen Flinten überzeugt. Sie passten zu seiner propagierten Technik des instink-tiven Schiessens. Nie ganz ver-standen habe ich allerdings seine Bestrebungen, die kurzen Läufe mit entsprechend schmaler Schie-ne optisch zu verlängern. Bei aus-schliesslicher Konzentration aufs Ziel gemäss churchillscher Emp-fehlung eigentlich unnötig. Aber sei dem wie dem wolle, viele Schützen schossen und schiessen damit hervorragend.

Trotz alledem ist es nicht pu-rer Traditionalismus, der das Gros der jagdlich geführten Flintenläu-fe bei 70 bis 76 Zentimetern be-lässt. Die oben erwähnten, im Anschlag und Schwung stabili-sierenden Eigenschaften des län-geren Laufes kommen dem reak-tionsschnellen Schützen sehr zu pass. Verliert er nämlich bei stetig hoch und schnell anstreichenden Fasanen Contenance und Rhyth-mus, ruft ihn der lange Lauf über kurz oder lang wieder zur Raison. Der Kurze hat den eifrig-hektisch und nervös werdenden Bewegun-gen des Schützen weniger Masse entgegenzusetzen und überlässt den Bedauernswerten in tiefster Not seinem Schicksal.

Auch Grösse und Statur des Flugschützen sollten in Betracht gezogen werden, mutet es doch eigenartig an, wenn ein Zwei-Meter-Hühne mit 65’er-Läufen hantiert. Ganz zu schweigen von den disharmonischen Proportio-nen einer solchen Flinte, bei wel-cher der Schaft ja dann beinahe gleiche Länge wie der Lauf auf-wiese. Bei der zierlichen Dame hinwiederum, die tagelang das schottische Hochland auf der Su-che nach einem Moorhuhn durch-streift, ist der 65‘er in besten Hän-den. Ebenso in besten Händen bei all jenen Weidwerkenden jenseits des Klimakteriums, welche nicht umhin kommen, festzustellen, dass Reaktion und Kraft nachge-lassen haben.

Schaft- und Laufbiegung einer Querflinte in der ersten Phase des Rückstosses. Die daraus resultierende tiefere Treffpunktlage erfordert bei längeren Läufen eine geringere Senkung als bei kurzen.

Die Qual der Wahl: Welche Lauflänge ist die Richtige?

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Wenn wir bei vorstehenden Be-trachtungen grundsätzlich vom Kali-ber 12 ausgegangen sind, darf darob nicht vergessen werden, dass auch das Kaliber zur Lauflänge passen sollte. Allgemein gilt: Je kleiner das Kaliber, desto kürzer kann der Lauf bemessen sein. Eine gut balancierte Flinte im Kaliber 28 mit 76’er-Läufen anzufer-tigen, ist kein einfaches Unterfangen! Auf der anderen Seite ist zu empfeh-len, die Lauflänge bei Kaliber 10, 8 und 4 im Durchschnitt um 5, 10 und 15 cm länger zu wählen, als den tra-ditionellen 71’er-Standardlauf einer Flinte im Kaliber 12.

Vorhaltemass und Lauflänge

Hat die Lauflänge einen Einfluss auf das Mass des Vorschwingens? Der Adept des 65’er- oder 63’er-Laufes ist oft überzeugt, er schiesse direkt aufs Ziel. Er möge bei dieser Ansicht blei-ben – wenn er trifft! Betrachtet man die untenstehende Skizze, findet man im Reich der Zahlen und Skizzen eine ansatzweise theoretische Rechtferti-gung.

Dabei ist S der Schütze, Z der Vo-gel, V der Punkt an dem der Schuss gelöst werden muss, um den Vogel, der mit etwa 65 km/h in Richtung ZV fliegt zu treffen. Nimmt man für SZ etwa 35 Meter an, beträgt das notwen-dige Vorhaltemass ca. 2.5 m. SA und SC stehen jeweils für eine Flinte mit 63 und 76 cm langen Läufen. Gehen wir für SA von einer Länge von 107 cm und für SC von einer Länge von 120 cm aus (angenommene Schaftlän-ge ca. 37,5 cm, normale Baskülenlän-ge, normal grosser Schütze).

Theoretischer Einfluss der Lauflänge auf das Vorhaltemass

Auch wenn unser trefflicher Schüt-ze bestimmt nicht direkt aufs Ziel schiesst, scheint das Vorhaltemass mit kurzen Läufen geringer auszufal-len als mit langen. «Eben! Weniger Vorschwingen, besserer Kontakt zum Ziel!» Nehmen wir aber die aktuellen Daten her, beträgt die Distanz AB le-diglich 8 und CD 9 Zentimeter. Damit beläuft sich die gewonnene Vorhalte-differenz an der Mündung der kurzen Flinte auf einen erschütternden Zenti-

Theoretischer Einfluss der Lauflänge auf das VorhaltemassS: Schütze Z: ZielZV: notwendiger VorhaltAB: «Schwung» mit 63’er-LäufenCD: «Schwung» mit 76’er-Läufen

Mit der richtigen Flinte macht

den Damen auch die Wasserjagd mit schweren

Ladungen Spass: Hier ist der lange

Lauf in seinem Element.

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KURZUND BÜNDIG

M03 STUTZEN

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ameter: Irrelevant und vernachläs-sigbar!

Und die langen Läufe? Derge-stalt verlängert, dass die Mündung den Vogel im Flug berühren wür-de, verliehen sie dem Schützen Unfehlbarkeit! Etwas weit herge-holt? Ja schon, aber ist es unter diesen Auspizien nicht empfeh-lenswert, sich eher in Richtung 76 oder 81 zu bewegen? «Ganz bestimmt kann man doch mit lan-gen Läufen besser zielen als mit kurzen. Man denke nur an Kim-me und Korn bei der Büchse.» Ja, aber man soll mit der Flinte eben nicht zielen. Nimmt der Schütze den Blick vom Ziel zurück aufs Korn, bleibt der Lauf in der Luft stehen. Der erneute Blick aufs Ziel offenbart, dass man hinter dassel-be geraten ist. Flugs beschleunigt und das Ziel eingeholt und dann erneuter Kontrollblick aufs Korn ergibt das unschöne Stochern in Reinkultur. Der beste Garant für einen Fehlschuss hinten vorbei. Ich will gar nicht leugnen, dass der routinierte Schütze beim Zie-hen des Abzugs der Mündung seiner Flinte verschwommen-pe-ripherisch in Relation zum Ziel gewahr ist. Mit Zielen aber hat das nichts zu tun, sondern mit re-produzierbaren Treffern. In die-sem Sinn ist es für die Praxis von untergeordneter Bedeutung, ob die Distanz vom Auge zur Mün-

* Major Sir Gerald Burrard, Bt. D.S.O. «The modern shotgun», Volume II, The Cartridge

** Die Läufe einer Bockflinte schwingen im Schuss anders, als diejenigen einer Querflinte. Sie sind vertikal wesentlich starrer und schiessen demzufolge höher als bei der horizontalen Anordnung. Das heisst, dass die Bockflinte, identische Höhe der Schiene, Form und Länge des Schaftes usw. vorausgesetzt, auf jeden Fall eine grössere Senkung benötigt.

*** Herbert von Wissmann – Der Schrotschuss – Verlag Paul Parey

dung zehn oder 15 Zentimeter kürzer oder länger ausfällt.

Geschwindigkeit und EnergieWie steht’s denn nun eigentlich

wirklich mit der Geschwindigkeit und Energie der Schrote in Abhän-gigkeit der Lauflänge? Auf die-sem Feld sollte sich doch noch ein messbarer Vorteil zu Gunsten des einen oder anderen Kontrahenten finden lassen. An entsprechenden Ressentiments gegen die Kurzen fehlt es nach wie vor nicht. Tat-sache aber ist, dass infolge der äusserst hohen Verbrennungsge-schwindigkeit und der schnellen Gasdruckentwicklung des moder-nen Schrotpulvers, der Schrotla-dung bereits in einer relativ kur-zen Lauflänge eine genügende

Von links nach rechts 76, 71, 65. Beachten Sie je-weils die unter-schiedliche Höhe der Schiene an der Mündung. Die Ten-denz des Tiefschus-ses bei längeren Läufen wird hier zusätzlich durch die Grösse des Korns ausgeglichen.

Fluggeschwindigkeit (v) von Schroten in Abhän-gigkeit von der Lauflänge. Laufbohrung zylind-risch, Schrot-Durchmesser 3 mm, Messentfernung 12,5 m. Pulver a relativ schnell, Pulver b relativ langsam verbrennend.

Wucht (E) von Schroten in Abhängigkeit von der Lauflänge. Laufbohrung zylindrisch, Schrot-Durchmesser 3 mm, Messentfernung 12,5 m. Pul-ver a relativ schnell, Pulver b relativ langsam verbrennend.

Beschleunigung und Anfangsge-schwindigkeit mit auf den Weg gegeben werden kann. Mag an der Mündung oder einige Meter von derselben entfernt gemessen der lange Lauf etwas im Vorteil sein, ist auf allen jagdlich relevanten Distanzen doch kein praktischer Nutzen auszumachen. So ist es denn im Hinblick auf Schrotge-schwindigkeit und Durchschlags-leistung der Schrote tatsächlich unerheblich, ob ein Lauf von 60 Zentimetern oder länger Verwen-dung findet. (Beachten Sie dazu die Tafeln des «Deutschen Insti-tutes für Jagdliches und Sportli-ches Schiessen».) ***

Nun denn!Beenden wir hier unseren

Rundgang und lassen den Dingen ihren Lauf, denn es ist bisweilen schwer zu beurteilen, für welche Möglichkeit man sich entschei-den soll, und oft noch schwe-rer, beim gefassten Entschluss zu bleiben. Die kurzen Läufe waren nie wirklich populär, hatten aber doch immer ihre Liebhaber und glühenden Verehrer. Die ideale Lauflänge jedoch ist mit Sicher-heit diejenige … mit der man am besten trifft! ■

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Bis 18. November Sonderausstellung mit Wildmaler Marcel Moser zu seinem 80. Geburtstag im Restaurant und Ferienhaus Wasserwendi Hasliberg Telefon 033 971 33 36www.wasserwendi-hasliberg.ch

25. November 09.30 UhrSind Jäger Natur-zerstörer? Tagung «Wildtiermanagement in der Schweiz»Hotel Arte, Olten

3.–5. Dezember 17. Internationale Waffenbörse Sonderausstellung «Minenräumung»Palais Beaulieu, Lausanne(siehe Seite 14)

Bilderausstellung von Josefine Studer, Malters Täglich zu den Öffnungs-zeiten im Restaurant Z’Matt, Bitsch VS(Montag geschlossen)

Naturkundemuseum mit Wildlife-Show in Bad Säckingen am Hochrhein 6. November bis 11. Dezember 2010:Launen der NaturAusstellung abnormer und kapitaler Rehwildgehörne aus dem Aargau und Baden Württemberg Modernes Schiesskino und Nutzungsmöglichkeit des Konferenzraumes durch Jagdgesellschaften Öffnungszeiten:Montag–Freitag 14–18 UhrSamstag/Sonntag 10–16 Uhrwww.golfwelt-hochrhein.de

Bündner NaturmuseumMasanserstrasse 31, ChurTelefon 081 257 28 41Öffnungszeiten:Di–So 10–17 Uhr Mo geschlossenwww.naturmuseum.gr.ch

Museum für Urgeschichte(n), Hofstrasse 15, 6300 ZugTel. 041 728 28 80Öffnungszeiten: Di–So 14–17 UhrFische – Ressourcen aus dem Wasser Sonderausstellung vom 7. November 2010 bis 15. Mai 2011

Ausstellung2 Grad – Das Wetter, der Mensch und sein Klima Dauer: 21. August 2010 bis 20. Februar 2011Ort: Kunstfreilager Dreispitz, Florenzstrasse 1, Tor 13, 4023 Basel. Kontakt unter Tel.: 061 222 22 12. Informationen zu Preisen, Anfahrt, etc.: www.2grad.ch. Trägerverein: Stiftung Mercator Schweiz, Christoph Merian Stiftung, Kanton Basel-Stadt, Kanton Basel-Landschaft, Avina Stiftung, NFS Klima,Museumsdirektorenkonferenz Basel, Universität Basel

Natur-Museum LuzernKasernenplatz 6, 6003 Luzern041 228 54 11Öffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr, Mo geschlossen, geöffnet an Feiertagenwww.naturmuseum.ch

Naturama, das Aargauer NaturmuseumBahnhofplatz, AarauÖffnungszeiten: täglich ausser Montag 10–17 Uhr Führungen auf Anfrage24. November: Heckenpflegekurs mit Maschinendemo Der Kurs informiert über ökologische Aspekte, Sicher-heitshinweise und gesetzliche Rahmenbedingungen der Heckenpflege. Die rationelle Heckenpflege mit Maschinen wird vorgeführt und deren Resultat mit konventionellen Methoden verglichen.Anmeldung erwünscht unter Thomas Baumann, NaturamaTel. 062 832 72 87, [email protected]

Schweiz. Nationalpark ZernezAuskunft: Tel. 081 856 83 78Fax 081 856 17 40Agenda NaturAktuelle Zusammenstellung aller Anlässe und Tages-programm unter: ww.nationalpark.ch/veranstaltungskalender

Natur- und Tierpark GoldauParkstrasse 40Telefon 041 859 06 06www.tierpark.chTäglich geöffnet1. April bis 31. Oktober: Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa/So 9–19 Uhr1. November bis 31.März: täglich 9–17 Uhr

Wildpark Peter und Paul Kirchlistrasse 92, St. GallenTelefon 071 244 51 13 www.wildpark-peterundpaul.chDer Wildpark ist bei freiem Eintritt 7 Tage in der Woche geöffnet. Hunde sind an der kurzen Leine zu führen!

Page 13: Schweizer Jäger 11/2010

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Jagdhornbläser Hubertusmessen14. November 09.30 UhrHubertusmesse in der Pfarrkirche Guthirt, Zug Zuger Jagdhornbläser, Parforce-Hörner in Es, unter der Leitung von Dirigent Alois Hugener

14. November 10.00 UhrGottesdienst in der Michaelskirche MeiringenMusikalische Umrahmung mit Jagdhornbläser/Jägerchörli Oberhasli, Obwaldner Jagdhornbläser

14. November 10.00 UhrHubertusmesse in der Pfarrkirche Flühli, Entlebucher Gämsjäger

14. November 17.00 UhrJäger- und Familiengottesdienstin der Schlosskirche Interlaken Es laden ein: Pfr. Claude Hämmerly, Habkern, Parforce-Jagd hornbläser Gürbetal, Jägerverein Interlaken und Umgebung, Reformierte Kirchgemeinde Interlaken

19. November 20.00 UhrKirchenkonzert in der reformierten Kirche Röthenbach i.E. Gottesdienst: Pfarrer Herbert Held; Jodlerklub Röthenbach und die Gürbetaler Parforcehorn-Bläser

28. November 17.00 UhrAdventskonzert mit der Musikgesellschaft Steinhausen Zuger Jagdhornbläser, Parforce-Hörner in Es, unter der Leitung von Dirigent Alois Hugener

11. Dezember 19.00 UhrWaldweihnacht mit Hubertus-messe in der «Hinteren Untersteiglen», StöckalpJagdschutz-Verein Obwalden, Obwaldner Jagdhornbläser (siehe Seite 14)

16. Januar 2011 10.00 UhrJägermesse in der katholischen Kirche Sachseln, Jagdhornbläser SonatES

21. Mai 201127. Eidgenössisches Jagdhornbläserfest in Goldach

Pelzfellmärkte Trophäenschauen13. bis 16. Januar Obwaldner Trophäenschau 2011 im Mattlischulhaus, Sachseln mit grosser Sonderschau

1. März ab 08.00 UhrZentralschweizer Pelzfellmarkt Stadthalle Sursee

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14 Schweizer Jäger 11/2010

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Samstag, 11. Dezember 2010 um 19.00 Uhr

Geschätzte Jagdkameradin-nen und Jagdkameraden

Auch dieses Jahr feiern wir die Waldweihnacht mit einer Hubertusmesse in der «Hinte-ren Untersteiglen», Stöckalp.

Einladung zur Waldweihnacht

Die besinnliche Feier wird umrahmt durch die Klänge der Obwaldner Jagdhornbläser.

Es sind alle Verwandten, Bekannten sowie Freunde recht herzlich eingeladen.

Jagdschutz-Verein ObwaldenObwaldner Jagdhornbläser

Vom 3. bis 5. Dezember 2010 in Beaulieu Lausanne

Anlässlich ihrer 17. Aufl a-ge empfängt die Internationa-le Waffenbörse von Lausanne eine wichtige internationale Ausstellung über die «Minen-räumung in der Welt». Unter anderem nehmen vor allem die Schweizer Armee, die französi-sche Armee, die Kantonspolizei Waadt, der Schweizer Verband für Minenräumung, die Unter-nehmen SAAB und RUAG und die Stiftung Digger teil.

Die Universitäten von Lau-sanne und Genf werden an die-ser Waffenbörse ebenfalls mit Ausstellungen und Vorführun-gen der Bewaffnung und Be-kleidung keltischer und römi-scher Krieger anwesend sein.

Ticket-Verlosung:3x2 Tickets zu gewinnen!Senden Sie eine E-Mail oder eine Postkarte mit Stichwort «Waffenbör-se Lausanne» sowie Ihrer Post adresse bis am 25. November an: [email protected], RG-Annoncen GmbH, PF 1121, 5401 Baden!

17. Int. Waffenbörse in Lausanne

Eine Ausstellung von Mes-serschmieden wird die wich-tigsten Schweizer Schöpfer versammeln.

Die Waffenbörse ist Frei-tag und Samstag von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet und Sonn-tag von 10.00 bis 17.00 Uhr.

www.bourseauxarmes.ch

Unter dem Motto «Launen der Natur» werden vom 6. No-vember 2010 bis 11. Dezem-ber 2010 im Wildlife-Natur-kundemuseum in D-79713 Bad Säckingen abnorme und kapitale Rehwildgehörne aus dem Aargau und Baden Würt-temberg gezeigt.

Ein Besuch dieser Ausstel-lung ist lohnenswert, denn sie zeigt, was die Natur bei der

Launen der Natur

Bildung der Rehwildgehörne alles an Besonderheiten und speziell starken Trophäen her-vorbringt. Es ist ein besonde-res Erlebnis für Jagdinteres-sierte und Wildbiologen, diese Vielzahl an Rehwildgehörnen im Vergleich in so konzent-rierter Art in dieser Ausstel-lung zu sehen. Wir wünschen Ihnen jetzt schon viel Vergnü-gen und Freude!

Die Ankaufspreise für ganze Wildtierkörper sind regional sehr unterschied-lich. Die Preise basieren vor allem auf «Angebot und Nachfrage», die Flei-schigkeit, das Alter und die Qualität des erlegten Wildes.

WildbretpreiseRichtpreise (Aufgebrochen, in der Decke jedoch ohne Haupt und Läufe)

Gamswild ca. CHF 8–12Rotwild ca. CHF 9–13Rehwild ca. CHF 12–16Schwarzwild ca. CHF 5– 9Steinwild ca. CHF 8–10

Erleger: Josef Grüter, Ruswil Datum: 1. Mai 2010, Jagdgesellschaft Ruswil Süd Messung Durchschnitt Faktor Punkte

Stangenlänge links 24.4 cm 23.15 x 0.5 11.575

rechts 21.9 cm Gewicht 450 g x 0.1 45.000 Gehörnvolumen 215.4 ccm x 0.3 64.620 Auslage 11 cm 47.5% 4.000 Farbe 0–4 P. 2.000 Perlung 0–4 P. 1.500 Rosen 0–4 P. 2.000 Spitzen der Enden 0–2 P. 1.000 Regelmässigkeit und Güte 0–5 P. 4.000 Abzüge 0–5 P. 2.000 Gesamtsumme 133.695

Gross ist die Freude, wenn ein Bock mit kapitalen Trophä-en erlegt werden kann, wohl-wissend, dass Hegeabschüsse für die Entwicklung einer Population von grosser Bedeutung sind. Der «Schweizer Jäger» bietet den Service der Tro-phäenbewertung weiterhin an. Mit Ruedi Suter, Muota thal, und Röbi Nigg, Gersau, konn-ten dafür zwei anerkannte Ju-roren gewonnen werden. Da-mit die Bewertung transparent wird und die Leserschaft da-raus lernen kann, publizieren wir jeweils das Bewertungs-blatt mit Foto.

Wenn Sie eine Trophäe be-werten lassen wollen, schi-cken Sie diese gut verpackt und eingeschrieben an: Ruedi Suter, Schützenstrasse 5, 6436 Muota thal.

Notieren Sie neben Ihrem Namen diejenigen Angaben, die Sie auf dem Bewertungs-blatt erwähnt haben wollen. Bei grossen Trophäen und Voll prä pa raten vereinbaren Sie mit Ruedi Suter einen Termin (Tel. 041 830 22 59). Eine Be-wertung inkl. Rücksendung der Trophäe und detailliertes Bewertungsblatt mit Foto kos-tet Fr. 40.–. Bitte diesen Be-trag beilegen. Die Veröffent-lichung im «Schweizer Jäger» geschieht nach der Reihenfol-ge der Eingänge.

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Hubertus wurde um’s Jahr 655 geboren und starb am 30. Mai 727. Seine grosse Nähe zur damals höchsten adeli-gen Gesellschaft beweist sei-ne Erwähnung als Zeuge in einer Schenkungsurkunde Pippins des Mittlern aus dem Jahre 706, in der er unmittel-bar nach den Schenkenden an vierter Stelle erwähnt wird. Zwischen 703 und 705 folgte er seinem ermordeten Lehrer Lambertus im Amt und wur-de Bischof von Tongern und Maastricht.

Um 717/718 verlegte er den Bischofsitz nach Lüttich, wo-hin auch die Gebeine Lam-berts übertragen wurden. Von hier aus erfolgte durch ihn vor allem die Missionierung der Ardennen und die Festigung der kirchlichen Strukturen in Brabant. Auf einer seiner zahl-reichen Missionsreisen ereilte ihn der Tod in der Nähe von Tervueren. Beigesetzt wurde er in der durch ihn gestifteten Peterskirche in Lüttich.

Am 3. November 743 wur-de sein nach einer frühen Le-gende unverwester Leichnam exhumiert und vor dem Haupt-altar der Kirche erneut bestat-tet. Damit wurde Hubertus nach damaligem Ritus heilig gesprochen.

Am 21. September 825 wur-den die Reliquien auf Wunsch der dortigen Mönche ins Klos-ter Andain, das in der Fol-ge den Namen seines Patrons übernahm, in den Ardennen übertragen. Sie gingen später in den Wirren der Französi-schen Revolution verloren.

Schon bald nach seinem Tod erfolgte die Abfassung einer ersten Vita, Lebensge-schichte, die im Verlauf weite-rer Jahrhunderte mehrfach ab-geändert und ergänzt dadurch zur heute noch bekannten Le-gende gestaltet wurde, dass mit grösster Wahrscheinlich-keit zu Beginn des 16. Jahr-hunderts die Hirschvision aus der Bekehrungsgeschichte des Hl. Eustachius auch auf Hu-bertus übertragen wurde.

Warum Hubertusmessen?Warum nun feiern wir auch

heute noch Hubertusmessen, treffen wir uns an Hubertus-anlässen oder ziehen gar am kirchlichen Fest- und Gedenk-tag des Heiligen zu frohem Gejaid? Antworten auf diese Fragen lassen sich in teilwei-se bis in die Antike zurückrei-chendem Brauchtum und vor allem in der schon früh begin-

nenden Verehrung des Heili-gen finden. Antworten müssen aber auch wir uns immer wie-der ganz persönlich geben und unser eigenes Handeln danach ausrichten.

Hubertusmessen und Hu-bertusfeiern teilen sich vie-le Gemeinsamkeiten mit den Erntedankfesten, wie sie vor allem in ländlichen, bäuerlich geprägten Gegenden auch heu-te noch Bestand und Gewicht haben. Durch die Nähe zu Na-tur und Schöpfung weiss sich der landbebauende und vieh-haltende Mensch dem schöp-ferischen Auftrag Gottes stär-ker als der Stadtbewohner verpflichtet und verbunden. Er erlebt auch immer wieder das hilflose Ausgeliefertsein an Kräfte und Gewalten dieser von Gott geschaffenen Natur und dankt seinem Schöpfer für seine Liebe, Güte, Hilfe und Bewahrung vor Not und Un-tergang dadurch, dass er ihm huldigend und ihn anbetend die Früchte eigener Hände Ar-beit als Opfer vor den bunt ge-schmückten Altar trägt. Und ihn dabei um seinen Segen für all die Güter bittet, die er uns Menschen zur klugen Verwal-tung, aber auch zum Nutzen und Heil anvertraut hat.

Die erste Beute seiner Jagd brachte schon der antike Jäger den mit der Jagd verbunde-nen Gottheiten dar. Von Jagd-magie und Jagdzauber künden auch die bis heute erhalte-nen Kunstwerke urzeitlicher Künstler, die damit Mäch-te und uns unbekannte Götter wohl zu besänftigen, zu bitten und zu ehren versuchten. War doch gerade der Urmensch vom Erfolg der Jagd abhängig, die ihm allein ein Fortkommen und eine sichere Existenz ga-rantierte.

Das Brauchtum hat sich vermutlich später auch dort er-halten, wo die Jagd als fast al-leiniges Mittel der Nahrungs-beschaffung durch den Anbau von Kulturpflanzen und die Haltung und Zucht von Haus-tieren erst ergänzt und dann verdrängt wurde.

Zwei BotschaftenDa ist zum einen der ja-

gende Mensch, wie er demü-tig und vom Geschehen er-griffen vor dem gejagten Tier kniet, das zwischen den Ge-weihstangen das strahlende Erlöserkreuz Christi trägt.

Müssten nicht auch wir heu-tige Menschen wieder mehr Achtung vor Gottes Schöp-fung zeigen? Müssten nicht auch wir immer wieder demü-

GEDANKEN ZUM HUBERTUSTAG

Hubertuspredigt vom November 2008 anlässlich eines Hubertusgottesdienstes im Elsass

16 Schweizer Jäger 11/2010

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tig die Knie beugen, um seine Herrlichkeit zu loben und sei-ne Werke zu bewundern? Die Knie auch beugen, um unser eigenes Unvermögen, unsere eigene Schwachheit und un-ser eigenes Begrenztsein ein-zugestehen.

Wir, die wir uns doch immer so rasch und so hemmungslos als Krone der Schöpfung be-zeichnen. Und dabei den Glau-ben an die Allmacht und All-gegenwart ihres Schöpfers vernachlässigen, verdrängen oder gar verloren haben.

Ich bin der festen Überzeu-gung, dass so vieles im eige-nen Leben nicht oder nur un-vollkommen gelingt, weil wir blind und schon fast besessen Macht, Ehre, Besitz, Reich-tum, Schönheit, Unvergäng-lichkeit, Erfolg, Ansehen und ähnlichem nachjagen wie der Jäger in der Legende dem Hirsch.

Er geblendet von dessen Kraft, Schönheit und Wild-heit. Wir blind und taub für die wahren Werte eines erfüllten Lebens. Blind und taub auch für all das Geschehen rund um uns, das so oft und für so vie-le Not, Elend, Hunger und Tod bedeutet.

Hier glaube ich, würde auch uns der Kniefall des Be-troffenseins und des Erschre-ckens ob unserer Gleichgültig-keit, Eigensucht und unseres Hochmuts recht gut anstehen. Da er sicher in erster Linie Un-terwerfung und Bitte um Gna-de bedeutet. Andererseits aber auch Gelegenheit zum Überle-gen, zum Insichgehen und zur Umkehr darstellt.

So gesehen geht diese Bot-schaft der Legende nicht nur uns Jägerinnen und Jäger et-was an. Und nicht nur für die Dauer einer Hubertusfei-er oder einer Hubertusmes-se. So gesehen betrifft sie uns alle. Sie wie mich. Und zwar jeden Tag.

Der Anruf Christi geht an jede und an jeden von uns. Nicht nur an den Jäger in der Legende. Sein Kreuz hat an Bedeutung nichts verloren. Auch wenn es oft nur schwer zu tragende Last bedeutet. An seinem Holz wurde ja der Tod bezwungen. Und das sollte uns Jägerinnen und Jäger, die wir immer wieder am Scheitel-punkt zwischen Tod und Le-ben stehen, ergriffen und zu Glaubenden machen.

Die Legende enthält aber noch eine weitere nicht we-niger wichtige Botschaft. Sie wird zum sichtbaren Symbol

für die Göttlichkeit des Hir-sches, wie wir ihr zum Bei-spiel in vorgeschichtlichen und geschichtlichen Felszeich-nungen und Felsbildern, in der antiken Mythologie aber auch im alten Testament, im Physio-logus und auch der Theologie der Kirchenväter, so bei Am-brosius, Hippolyth und Orige-nes, begegnen.

Sie sind Ausdruck und Zei-chen für die hohe Wertschät-zung, wie sie diese Tierart seit urigen Zeiten in den unter-schiedlichsten Kulturen und Religionen besass. Mutet es da nicht schon recht eigenartig an, wenn dieses Kulturgut in unserer modernen Zeit, die so rasch und so gerne auch wert-vollste Kulturinhalte als «alte Zöpfe» abstempelt, manchen-orts zum blossen Waldschäd-ling erklärt wird, den es mit al-len erlaubten und unerlaubten Mitteln kurz zu halten, wenn nicht gar auszurotten gilt. Hier zeigt sich durch unser eigenes Verhalten, und damit spreche ich die Jägerinnen und Jäger unter Ihnen an, ob wir wirklich bereit sind, den SCHÖPFER IM GESCHÖPF ZU EHREN, wie wir dies immer wieder mit Inbrunst verkünden, wenn am Abend eines Jagdtages Strecke gelegt wird.

Hier, und damit spreche ich auch den Waldbesitzer und den Förster an, können Sie Ihre Naturnähe, Ihre Natur-liebe und Ihren Dienst an Tier und Pflanze unter Beweis stel-len, wenn auch die Zukunft des Kulturguts Wildtier, und damit meine ich nicht nur das Rot-wild, in ihrem beruflichen All-tag und in ihrer Planung, auch der ökonomischen, Platz findet und gesichert wird. In Achtung vor der Weisheit des Schöp-fers, der seine Schöpfung dem vernunftbegabten und mit frei-em Willen versehenen Eben-bild Mensch zur Nutzung und Pflege anvertraute.

Auch uns allen, die wir als Erholungssuchende, Sporttrei-bende, Pilz- und Beerensamm-ler, Wanderer oder ganz ein-fach als Naturgeniesser immer wieder in diese Schöpfung eindringen, um in ihr Erfül-lung und Befriedigung eige-ner Wünsche zu finden.

Daran wollen wir uns doch auch erinnern und dafür dan-ken, wenn wir bei einem Hu-bertusgottesdienst unsere Op-fergaben und unsere Anliegen auf den Altar legen.

Franz-Joseph Schawalder

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«Schweizer Jäger»: Herr Böh-me, Sie sind 1949, nur vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Welt-krieges, in Korbach im nördli-chen Hessen geboren. Was für ei-nen Stellenwert und Einfluss hatte die Natur in Ihrer Kindheit?

Klaus Böhme: Um das kurz vo-ranzustellen, in die Wiege war es mir nicht gelegt, einmal im Zu-sammenhang mit Natur, Jagd und Tierwelt als Autor in Erscheinung zu treten. In dem kleinstädtischen, aber durch eine grosse Reifenfa-brik, in der auch mein Vater nach Krieg und Gefangenschaft Arbeit gefunden hatte, stark industriell geprägten Milieu meiner Kind-heit war die Neigung zur Natur eher ungewöhnlich. Mich aber zog der nahe Wald magisch an, sobald ich allein dorthin gelan-gen konnte. Schon sehr früh be-gann ich, ergänzt durch die Lek-türe erster Bücher, mich für die Tierwelt und auch die Jagd – und gleichzeitig bereits für die Erhal-tung der Natur, was mir niemals widersprüchlich erschien! – zu interessieren. Es war fast vorge-zeichnet, dass ich einmal einen «naturnahen» Beruf, am ehesten den des Försters ergreifen sollte.

Beruflich ging Ihr Werdegang ja dann doch nicht in diese Rich-

tung und auch der «Traumberuf» Förster wurde nicht Wirklichkeit. Was war denn entscheidend für Ihre Berufswahl und Ihre späte-ren Tätigkeiten?

In meiner Vita findet sich aus dem Blickwinkel meiner nun schon lange gepflegten Interes-sen etwa zwischen dem 16. und dem 28. Lebensjahr eine Lücke: Im Sommer 1965 nämlich rettete ich ein Kind vor dem Ertrinken, wurde durch diesen Zufall aktiver Rettungsschwimmer, kam dann zum Schwimmsport und arbeitete bis 1977 als Trainer im Leistungs-schwimmen; das ist ein 7-Tage-Engagement und so sah ich in dieser Zeit Wälder meist nur aus Autos und Bussen auf der Fahrt zu Wettkämpfen. Mit den Jahren

nahm dabei das Interesse an Wald und Wild tatsächlich ab.

In diese Periode fiel dann auch meine Orientierung nach dem Abi-tur im Jahre 1968 und ich verfolg-te nur noch halbherzig das Ziel der Ergreifung des Forstberufes. Als sich dann auch noch schlech-te Einstellungschancen abzeichne-ten, begann ich eine Offiziersaus-bildung bei der Bundeswehr, die ich aus gesundheitlichen Gründen jedoch abbrechen musste und dann etwas orientierungslos im Leben stand. Durch einen erneuten Zu-fall kam ich zur Finanzverwaltung, machte dort mein Diplom und bin nun schon seit mehr als vier Jahr-zehnten Steuerbeamter und seit über 33 Jahren Betriebsprüfer. Da-mit übe ich zwar einen Beruf aus, der mit meinen Neigungen wenig zu tun hat, denn im Grunde bin ich kein Zahlenmensch. Aber ich habe es geschafft, mich zwischen dem Dienst, in dem ich mich gleich-wohl stark engagiere, und meinen vielfältigen, teils ja auch erst spä-ter gewachsenen Interessen zu ar-rangieren.

Ihre Autorentätigkeit begann re-lativ spät im Jahre 1984. Wie kam es dazu, dass Ihre Arbeiten schwer-punktmässig die Jagdgeschichte und Jagdkultur behandeln?

Klaus Böhme:

JAGD UND WILDTIERE HABEN IHREN FESTEN PLATZ IN DER KULTURGESCHICHTEKlaus Böhme aus Bromskirchen, Deutschland, verfasst seit acht Jahren Ar-tikel für den «Schweizer Jäger». Seine spannenden kulturgeschichtlichen Beiträge bereichern unsere Zeitschrift und so konnte Klaus Böhme Mitte dieses Jahres mit seiner 25. Veröffentlichung sozusagen ein «Schweizer Ju-biläum» feiern.

Klaus Böhme ist seit bald zehn Jahren regel- mässiger Autor der Zeitschrift «Schweizer Jäger».

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In meiner Dienststelle lernte ich vor über 33 Jahren meine Frau kennen – mit Abstand das Beste, was mir im Beruf widerfahren ist! – und dies änderte mein Leben ra-dikal. In Schwimmbädern war ich nicht mehr zu finden und zog bald in meine Wahlheimat Bromskir-chen, an der Grenze zwischen dem hessischen Ederbergland und dem westfälischen Hochsauerland. Na-türlich gehörten auch die Eltern meiner Frau zu meinem neuen Le-ben und mein Schwiegervater war seit Jahrzehnten passionierter Jä-ger! Auf Fahrten durch das gros-se Revier, in dem er jagen konnte, zeigte er mir unter anderem allerlei historische Relikte – anfangs ahn-te ich noch nicht, wie dies mein Leben beeinflussen würde.

Das Gebiet gehört nämlich zum historischen «Amt Battenberg», das einst Hofjagdrevier der Land-grafen von Hessen-Darmstadt war; etliche Jagdschlösser und Jagdhäuser sowie «Hirschsteine» in den ausgedehnten Buchenwäl-dern zeugen von der Jagdlust der Fürsten im 18. Jahrhundert. Rund zwei Jahrhunderte später arbei-tete dort ein Forstmann, der bald Berühmtheit erlangte: Walter Fre-vert, unter Hermann Göring Lei-ter des Staatsforstes Rominten und Verfasser zahlreicher Bücher, begann im Jahre 1928 hier seine Laufbahn und auch an sein Wir-ken erinnert ein Gedenkstein.

Auf diesen Revierfahrten mit meinem Schwiegervater erwachte mein Interesse an der Geschichte der Jagd und geschrieben hatte ich schon immer gern. Nun dauerte es zwar noch einige Jahre, Heirat, Hausbau und Familiengründung brauchten den ganzen Mann, aber in 1983 begann ich dann endlich damit, etwas zu Papier zu bringen, zunächst in ein Notizheft und dann mit der mechanischen Schreibma-schine. 1984 erschien mein erster Aufsatz, der sich mit Oberforst-meister Frevert befasste, in einem Heimatkalender. Noch im gleichen Jahr konnte ich meine erste Arbeit bei der grössten deutschen Jagd-zeitschrift unterbringen und dort bis Mitte der 90er-Jahre zahlrei-che umfangreiche Artikel veröf-fentlichen. Dies und damit meinen

guten Start in die Autorentätigkeit verdanke ich der – mir als völlig namenlosem Autor grosszügig entgegengebrachten – Unvorein-genommenheit des damaligen Re-dakteurs Gert von Harling, der nun schon lange als Jagdschriftsteller sehr bekannt ist.

Herr Böhme, Ihre Artikel kön-nen ja bereits als fester Bestand-teil unserer Zeitschrift angesehen werden. Wie entstand denn der Kontakt zum «Schweizer Jäger»?

Nach einem Wechsel des Re-dakteurs war man bei der «Wild und Hund» an kulturellen Themen nicht mehr interessiert; in 1989/90 hatte ich noch mein Buch «Illus-trierte Jagdgeschichte» geschrie-ben und in 1996/97 für die Kärnt-ner Landesausstellung «… alles jagd … eine kulturgeschichte» ar-beiten können. Danach aber sah ich in der deutschen Jagdpresse keine nennenswerten Möglichkei-ten mehr und kam auf den Gedan-ken, mich in Österreich und in der Schweiz umzusehen. Im Frühjahr 2001 schrieb ich sämtliche Jagd-zeitschriften in diesen Ländern an und die einzige positive Antwort kam von Herrn Grond. «Natürlich bin ich an Ihrer Mitarbeit sehr in-teressiert», schrieb er und nahm sofort meinen ersten Artikel an.

Damit begann eine Zusammen-arbeit, deren Umfang ich anfangs kaum erahnen konnte. Dies gilt besonders für die umfassenden, oft mehrteiligen Arbeiten zur Be-deutung der Wildtiere in der Kul-turgeschichte, in Mythologie, Volksmedizin, Literatur, Kunst usw., die ich seit 2007 fast aus-schliesslich schreiben kann.

Was können und wollen Sie mit Ihren Arbeiten unseren bzw. Ihren Leserinnen und Lesern geben und vielleicht damit bewirken?

Vordergründig möchte ich in unterhaltsamer Form ungewöhn-liche Informationen vermit-teln, also zunächst zur Zerstreu-ung etwas anderes bringen als die jagdfachlich und -praktisch ausgerichteten Beiträge. Darü-ber hinaus will ich aber auch ei-nes stets deutlich aufzeigen: Jä-ger, Jagd und Wildtiere, diese sogar über ihre Bedeutung inner-halb der Jagd hinaus, haben ihren festen Platz in unserer Kulturge-schichte! Allein diese Erkenntnis löst zwar keine aktuell diskutier-ten Probleme, kann aber bei be-dachter und kluger Argumentati-on durchaus hilfreich sein.

Herr Böhme, eine letzte Frage. War es für Sie nie ein Thema, die Jagdprüfung zu absolvieren?

Nun, bevor ich mich für rund zwölf Jahre anderen Interessen zuwandte, war ich noch zu jung. Als ich in die Jägerfamilie meiner Frau kam, wollte ich, erneut moti-viert, wohl alsbald die Ausbildung beginnen, aber aus vielerlei Grün-den kam es dann doch nie dazu. Schliesslich gab ich das Vorhaben auf – letztlich auch mehr an der Geschichte als an der praktischen Jagdausübung interessiert. Es fehlt mir, wie ich wohl eingeste-hen muss, bei allen meinen Nei-gungen für Natur, Wild und Jagd sicher an der Jagdpassion. Wäre ich jemals Jäger geworden, dann wohl eher einer wie Johann Wolf-gang von Goethe, über den ich kürzlich schrieb, dass er nur ein Gelegenheitsjäger war, der zwar gern jagte, dem es aber dabei in erster Linie auf das Natur erleben und eher nebensächlich auf das Jagen ankam. So bleibt mir nur, zu hoffen, dass ich dennoch in den vergangenen 25 Jahren mit meinen Arbeiten ein wenig für Jä-ger, Jagd und Wild bewirken und bewegen konnte und dies auch weiterhin tun kann.

Herr Böhme ich danke Ihnen für das interessante Gespräch und wir freuen uns auf weitere span-nende Artikel aus Ihrer Feder.

Kurt Gansner

Das 1991 er- schienene Buch «Illustrierte Jagd-geschichte» von Klaus Böhme ist ein umfassendes jagdgeschichtliches Werk, das leider nur noch antiqua-risch erhältlich ist.

Page 20: Schweizer Jäger 11/2010

JETZT JAGEN SIE WIEDER!Im November erreicht die Gamsbrunft ihren Höhe-punkt und im ersten Schnee liefern sich die Böcke spektakuläre Verfolgungsjagden über Grate und Fels-bänder. Wehe dem, der sich einholen lässt, denn wäh-rend der Brunft geht es zwischen den Böcken ruppig zu und her. Der Bündner Tierfotograf Martin Merker hat für uns die Gamsbrunft in seinen Bildern festgehalten.

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Page 21: Schweizer Jäger 11/2010

Bläddernd steht er vor ihr.

Der Platzbock mit den Pech-

wülsten steht über den Sommer tiefer im Wald.

Von oben hat der Bock sein Rudel

und mögliche Rivalen im Auge.

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Das Rudel wartet auf die Rückkehr des Gebieters.

Der aufgestellte Bart macht den Bock grösser und soll Rivalen einschüchtern.

Die Urgrossmutter liegt gedeckt abseits und entzieht sich so dem Brunft-geschehen.

Die Gamsdame: In guter Verfassung und gut gerüstet für die Wintermonate.

Das Alter ist ihm an-zusehen. Wie viele Winter wird er wohl noch überstehen?

Der mittelalte Bock ist seinem Rivalen entkommen und ruht sich aus.

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Imponieren und immer wieder markieren: die Böcke versuchen sich gegenseitig einzuschätzen.

Bis auf die Alpweiden hinunter wird der Kontrahent gejagt.

Auch Geissen markieren bei jeder Gelegenheit.

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Von Klaus Böhme

In England, wo Biber wohl auch nie sehr stark verbreitet wa-ren, gab es schon im 12. Jahrhun-dert keine solchen Tiere mehr, selbst in Litauen waren sie schon 1566 so selten, dass sie im Wert einem Pferd gleichgesetzt wur-den. In der Schweiz soll der letz-te im Jahre 1805 an der Birs bei

FEUERBOTE FASTENSPEISE FELLLIEFERANTBiber und Mensch gestern und heuteGeschichten und Legenden Teil 2

Basel – eben dort, wo auch Ges-

ner schon sein Vorkommen er-wähnte – gesehen worden sein und die letzten österreichischen Biber wurden 1869 bei Salz-burg erlegt. In Deutschland hat-te Friedrich der Grosse 1765 alle Schutzbestimmungen aufgeho-ben und sehr schnell verschwan-den die Biber aus Ostpreussen, wo die Jagd auf sie ein Vorrecht des Deutschen Ritterordens ge-

wesen war. In den Ländern der alten Bundesrepublik wurden die letzten Biber zwischen 1840 im Rheinland und 1877 in Westfalen erlegt oder gesehen und nur in der ehemaligen DDR, an der Elbe zwischen Torgau und Magdeburg sowie in der Schorfheide nördlich von Berlin überlebten einige bis ins 20. Jahrhundert. Selbst in der scheinbar unermesslichen Wild-nis Sibiriens, wo sich mit den

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bei 15 Fellen, für fünf Stück be-kam man eine wollene Decke, für drei einen Satz Messer, für zwei beispielsweise eine Axt oder ein Pfund Tabak. Beim Kauf eines Gewehres, insbesondere wenn ein Indianer es erwerben wollte, war es auch vielfach üblich, die Waffe aufrecht auf den Kolben zu stel-len und so viele Biberfelle dane-ben aufzuschichten, bis der Stapel die Laufmündung erreicht hatte – bei den langen Vorderladern dürf-ten hierbei wesentlich mehr als 15 Felle zusammen gekommen sein.

Bei solchen Zahlen von 50 000 bis zu annähernd 300 000 erbeu-teten Biberfellen pro Jahr, und dies über rund dreihundert Jahre hinweg, erscheint es nur als eine natürliche Folge, dass selbst die viele Millionen zählenden Popu-lationen in Nordamerika an den Rand ihrer Existenz gebracht wurden. Der amerikanische Ma-ler, Ornithologe und Naturfor-scher John James Audubon nennt für das Jahr 1849 nur noch La-brador, Neufundland, Kanada – womit er vermutlich den Norden und Westen des Landes in den heutigen Grenzen meinte – so-wie einzelne Gegenden der Staa-ten Maine und Massachusetts als Bibergebiete und um 1900 waren die Biber in grossen Teilen Kana-das und in den Vereinigten Staaten fast ausgerottet. Für Europa und das nördliche Asien musste dies, wie bereits beschrieben, um diese Zeit oder auch schon viel früher ebenfalls festgestellt werden und so war kurz nach der Wende zum

20. Jahrhundert das einstige riesi-ge Verbreitungsgebiet des grossen braunen Nagers zu grossen Teilen nahezu «biberfrei».

Schonung und Wiederansiedelungen weltweit

Man mag es ein Wunder nen-nen, eine Fügung des Schicksals oder welcher Macht auch im-mer, dass der amerikanische Bi-son heute noch – oder wieder – über die Prärie zieht, dass sein europäischer Verwandter, der Wisent, durch polnische und li-tauische Wälder streift, dass der Alpenstein bock die schrof-fen Wände des Gebirges erklet-tert und hoch über ihm Stein-adler und Bartgeier ihre Kreise ziehen. Die gleiche Spezies, die «um ein Haar» diese und andere Geschöpfe für immer von unse-rem Planeten vertilgt hätte – und dies bei zahllosen Tierarten lei-der auch vollbracht hat –, ist in einigen Fällen gerade noch recht-zeitig zur Vernunft gekommen, hat sich seiner Verantwortung er-innert, sich besonnen und seine allzu oft auf Vernichtung ausge-richtete Energie in die entgegen gesetzte Richtung gelenkt. Und gar nicht so selten, wie es man-che Kreise der Bevölkerung gerne sehen würden, sind es Jäger, als «Tiermörder» diffamiert und atta-ckiert, die sich – von den Robben im Wattenmeer bis zum Steinbock in den Alpen – für den Schutz und die Erhaltung von Wildtieren und ihrer Lebensräume einsetzen, um die Vielfalt der Natur und ihrer

Der Pinsel des amerikanischen Malers und Or-nithologen John James Audu-bon (1780–1851) schuf diese interessante Darstellung eines kanadischen Biberpaares.

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«Bobrowniki» eine eigene Zunft der Biberfänger gegründet hatte, waren 1917 nur noch kleine Rest-bestände in entlegenen Sumpfge-bieten vorhanden.

In Nordamerika soll es nach ei-nigen Schätzungen im Jahre 1600 noch zwischen 60 und 100 Mil-lionen Biber gegeben haben. Be-reits im Jahre 1670 jedoch wur-de die Hudson’s Bay Company gegründet; die berühmte bri-tisch-kanadische Pelzhandels-gesellschaft nahm nicht nur den Biber in ihr berühmtes Wappen auf, sondern baute die Jagd auf den braunen Nager mit dem dich-ten Fell in den Wäldern Kanadas zu einem gigantischen Unterneh-men aus. Während Brehm in sei-nem 1864 erschienenen «Thier-leben» davon spricht, dass «nun schon seit mehreren hundert Jahren aus Canada allein jähr-lich über 4000 Biberfelle ausge-führt worden sind», gehen andere Quellen, deren Zahlenangaben re-alistischer erscheinen, für die Zeit um 1800 von jährlich rund 50 000 Fellen aus, die mit stark steigen-der Tendenz vor allem nach Euro-pa ausgeführt wurden. 1875 sol-len es, nur in diesem einen Jahr, über 270 000 Felle gewesen sein und das Biberfell war in den Han-delsbeziehungen zwischen India-nern, Trappern und den Agenten der Company zum allgemeinen Zahlungsmittel geworden.

Jeder Karl-May-Leser kennt die mehrfach erzählte Geschichte des alten Trappers Sam Hawkens, den «so ein oder zwei Dutzend Pawnees» bei lebendigem Lei-be skalpiert hatten und der sein kahles Haupt nunmehr mit ei-nem – praktischerweise bei gros-ser Hitze abnehmbaren – künst-lichen Haarschopf bedeckte, «… nannten es Perücke und koste-te mich drei dicke Bündel Biber-felle, wenn ich mich nicht irre.» Der Kauf einer Perücke dürf-te ein eher seltener Fall gewesen sein, ansonsten aber hat der säch-sische Erzähler hier wieder ein-mal eine zuverlässige Quelle be-nutzt, denn es gab tatsächlich eine Art von Preisliste mit Biberfellen als Währung. Dabei lag der offi-zielle «Kaufpreis» für ein Gewehr

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eGeschöpfe für unsere Kinder und Enkel zu bewahren.

Gerade für die Erhaltung der Biberbestände wurden schon sehr frühzeitig, als anderenorts die bis fast zur Ausrottung betrie-bene Jagd noch in vollem Gan-ge war, vielfältige Schutzmass-nahmen getroffen. Alfred Brehm berichtet schon aus dem frühen 19. Jahrhundert von Biberzuch-ten zur Vorbeugung der Ausrot-tung bei Rothenhof in Böhmen, auf den Besitzungen des Fürs-ten Schwarzenberg an der Mol-dau, in den Teichen der Schlösser Hallbrunn in Salzburg, Schönau in Österreich und Nymphenburg bei München. Dort gab es «noch im Jahre 1837 mehrere Biber. Sie bewohnten einen kleinen Teich mit festen Mauern, an deren Sei-ten sie sich trockene Hüttchen ge-baut hatten. Der eine lebt bereits seit 33, der andere seit 35 Jah-ren in der Gefangenschaft, und der Wärter erzählte dem … For-scher, daß man früher einen 50 Jahre lang gehabt hätte.» Recht hoffnungslos fügt er aber hinzu: «In bevölkerten Gegenden wird es wohl unmöglich sein, die Bi-berzuchten mit größerem Erfolg anzulegen, da kaum ein anderes Thier den Wilddieben soviel Ge-winn verspricht, als dieser Nager. Man jagd die Biber überall mit großem Eifer…»

Hier aber sah der grosse Zoo-loge und Urvater aller Tieren-zyklopädien zu schwarz – zum Glück aller heute lebenden Bi-ber und aller Menschen, die dem so merkwürdigen und eigenarti-gen Tier seine Lebensräume er-halten möchten. Schon wenige Jahrzehnte nach der Niederschrift dieser pessimistischen Äusserung setzte angesichts der drohenden Ausrottung sowohl in Europa als auch in Nordamerika ein Umden-ken ein und es wurde mit den ers-ten Schutz- und Auswilderungs-projekten begonnen. Bereits im Jahre 1899 wurden die Biber in Norwegen unter Schutz gestellt und damit die Grundlage für die spätere Umsiedlung norwegischer Biber in viele andere europäische Länder geschaffen. Planvoll und methodisch ging man jedoch erst

ab den 20er-Jahren vor, als beson-ders in Osteuropa, wie beispiels-weise 1925 in Weiss russland, Gesetze zum Schutz der Biber erlassen wurden und in Schwe-den, Finnland und Lettland mit der Wiederansiedlung der Tie-re begonnen wurde. In Finnland wie auch in Österreich wurden neben norwegischen auch kana-dische Biber ausgesetzt, die in Finnland noch heute eine eige-ne Population bilden, aus Öster-reich jedoch wieder verschwun-den sind. In Deutschland wurden Biber in einigen Bundesländern ausgewildert, teils erschlossen sie sich aber ihre neuen Lebens-räume, meist von der Elbe, später aber auch von Neuansiedlungen ausgehend, durch Wanderbewe-gungen selbst, so dass man heute von einem Bestand von mehr als 20 000 Exemplaren ausgeht.

Auch in den USA wurden Massnahmen zur Erhaltung der Biber ergriffen und so setzte man etwa im Staate New York kurz nach der Jahrhundertwende eini-ge Biber aus, es sollen neun Paa-re gewesen sein, die sich so gut vermehrten, dass ihre Nachkom-men schon knapp zwanzig Jah-re später wieder bejagt werden mussten und eine gute Pelzaus-beute brachten. Grosse Teile der Vereinigten Staaten, insbesondere östlich des Mississippi, sind heu-

te biberleer, insgesamt aber gibt es in fast allen Bundesstaaten, in denen ursprünglich Biber vorka-men, infolge von natürlicher Zu-wanderung oder Auswilderung zumindest kleine Populationen.

In Kanada wurde ebenfalls um 1900 die Jagd angesichts schwin-dender Bestände stark einge-schränkt und örtlich sogar ver-boten, nach deutlicher Erholung jedoch während des Ersten Welt-krieges wieder bedingungslos freigegeben. Die Folge war, dass es schon zehn Jahre später, nach-dem beispielsweise im Jahre 1924 über 169 000 Felle ausgeführt worden waren, wiederum in wei-ten Regionen keinen einzigen Bi-ber mehr gab. Ein wirklicher Sin-neswandel zugunsten des braunen Nagers setzte erst um 1930 ein. Die Biberjagd wurde für viele Jahre verboten und danach nur begrenzt und schrittweise wie-der eingeführt. Bis 1960 durften nur Indianer, denen ein bestimm-tes Areal namentlich zugewiesen worden war, auf Biberfang gehen; die Schiessjagd war generell nicht erlaubt. Die ab 1961 wieder erteil-ten Jagdlizenzen für weisse Trap-per waren mit zahlenmässigen Einschränkungen sowie strengen Reglements und Kontrollen ver-bunden und in gewissem Umfang ist dies alles bis heute so.

Diese Abbildung eines Fische fan-genden Bibers in Gesners «Thier-buch» nährte die Legende vom Fischräuber; in seiner Beschrei-bung allerdings geht Gesner auch auf damals schon bekannte ander-weitige Meinun-gen ein.

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Grey Owl und der Schutz der Biber

Gegen die letztlich doch noch drohende Ausrottung der Biber in Kanada hat, wie Bernhard Grzimek erwähnt, «besonders der India-ner oder Halbindianer Wäschak-wonnesin (Grau-Eule) in vielen Aufsätzen, Vorträgen und Büchern gewirkt.» Dieses Zitat lässt aufhor-chen und nachfragen, wer dieser Mann war.

Archibald Stansfield Belany wurde 1888 in Hastings/England geboren und in seinen Adern floss kein Tropfen indianischen Blutes. Jedoch war er von der Natur und vom Leben der Indianer und Trap-per, das er in den heimatlichen Wäl-dern nachzuahmen versuchte, so sehr fasziniert, dass ihm seine Tan-ten, bei denen er wegen der zerrüt-teten elterlichen Familienverhält-nisse aufwuchs, im Alter von 18 Jahren schliesslich die Überfahrt nach Kanada finanzierten. Er ge-langte mit einem alten Trapper zu den Ojibway-Indianern im Norden Ontarios, bei denen er einige Jah-re blieb und den Namen «Wa-sha-quon-asin» erhielt, was mit «Vogel, der nachts wandert» zu übersetzen wäre. Belany heiratete eine Frau des Stammes, landete aber im ers-ten Weltkrieg schwer verwundet durch Zufall in einem Lazarett in seiner englischen Heimatstadt. Dort heiratete er wiederum, nämlich eine Engländerin, die dies aber annul-lieren liess, nachdem sie von ihm selbst, der inzwischen allein nach Kanada zurückgekehrt war, von der noch bestehenden Ehe mit der Ojib-way-Squaw erfahren hatte. «Grey Owl» aber heiratete alsbald noch ein drittes Mal, jedoch nur in einer indianischen Zeremonie, eine sech-zehn Jahre jüngere Mohawk-Indi-anerin, mit der er als Fallensteller in die nördlichen Wälder zog. Und dort trat dann tatsächlich jenes Er-eignis ein, das in vielen Büchern über ihn erwähnt wird und ihn vom Fallensteller zur Leitfigur des Tier- und Naturschutzes in Kanada wer-den liess.

Der Fund zweier Biberwaisen, deren Mutter er gefangen hatte, und das Drängen seiner Frau Anahareo, die Kleinen aufzuziehen, brachte ihn dazu, das Trapperleben aufzu-

geben und statt dessen zum Schutz der gefährdeten Bestände eine Bi-berkolonie zu gründen. Dies wur-de unter erheblichen Schwierigkei-ten im Norden von New Brunswick in Angriff genommen und gleich-zeitig schrieb er, sich ausdrücklich als Halbindianer, nämlich als Sohn eines Schotten und einer Apache-Indianerin darstellend, seine erste Naturerzählung für eine englische Zeitschrift. Auf Anhieb wurde der Beitrag angenommen, er darüber hinaus zum Schreiben seiner Auto-biographie aufgefordert und schon bald war sein Name nicht nur in sei-ner eigentlichen Heimat England, sondern auch in seiner Wahlheimat Kanada sehr bekannt.

Er wurde Mitarbeiter der kanadi-schen Nationalparkverwaltung, bau-te im Prince-Albert-Nationalpark in Saskatchewan eine Biberkolonie auf, schrieb weitere Geschichten, darunter das in Deutschland seiner-zeit sehr populäre Buch «Sajo und ihre Biber», und reiste zu Vorträgen durch das Land. Erst 50 Jahre alt, starb Grey Owl 1938 in seiner Hütte am Ajawaan-Lake an einer Lungen-entzündung. Sein Leben faszinier-te sogar den berühmten britischen Filmregisseur Sir Richard Attenbo-rough so sehr, dass er im Jahre 2000 einen Film daraus machte; trotz des Einsatzes von «James Bond» Pierce Brosnan in der Titelrolle und her-vorragender Naturaufnahmen blieb dem Streifen der Erfolg allerdings versagt.

Biber in der SchweizDoch nun aus den Weiten Kana-

das noch einmal zurück nach Euro-pa und in die Schweiz. Nachdem, wie erwähnt, im Jahre 1805 bei Ba-sel der letzte Schweizer Biber ge-sichtet worden sein soll, gab es in der Eidgenossenschaft für ziemlich genau 150 Jahre keinen einzigen frei lebenden Biber mehr. Begin-nend im Jahre 1956 wurden sodann auf Initiative des damaligen Direk-tors des Zoos in Le Vaud, Erwin Meier, im Rahmen eines zwar kan-tonsübergreifenden, aber dennoch von einzelnen Gruppen getragenen Projekts bis 1977 insgesamt genau 141 Tiere aus Norwegen, Frank-reich und Russland in 27 verschie-dene Biotope ausgewildert. Im Ein-

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ezelnen kam es zum Beispiel ab 1956 im Raume des Genfer Sees zu den ersten Ansiedlungen; zwi-schen 1964 und 1971 wurden im Kanton Aargau an verschiedenen Orten der Aare, der Reuss und des Aabachs 45 Tiere ausgesetzt, fer-ner im Thurgau am Bodensee und im Seebachtal insgesamt 18 Tie-re; all diese Biber stammten aus Norwegen. Im November 1976 wurden unterhalb von Sihlsprung im Kanton Zürich sechs russi-sche Biber ausgesetzt, die aller-dings zwischenzeitlich wieder verschwunden sind und ein Jahr später, zum Abschluss dieses Pro-jekts, am Rhein bei der Tössegg, wo der WWF Zürich übrigens ei-nen sehr informativen «Biber-pfad» angelegt hat, die letzten drei Biber, die ebenfalls aus Russ-land kamen.

Zunächst ging es sehr langsam oder auch gar nicht voran: Im Jah-re 1978 wurde die Gesamtpopu-lation auf lediglich 130 Exemp-lare geschätzt; damit waren also noch nicht einmal die natürlichen Verluste wieder ausgeglichen und von einer Ausbreitung durch Zu-wachs konnte keine Rede sein. 1993 jedoch war der Bestand im-merhin bereits auf geschätzte 350 Tiere angewachsen und nach der in 2007/2008 durchgeführten de-taillierten Bestandserhebung war mithin vor etwa zwei Jahren von rund 1600 Bibern in der Schweiz auszugehen, die ihre Lebensräu-me vor allem in den Kantonen Zürich, Thurgau, Aargau, Frei-burg, Waadt, Solothurn und Wal-lis gefunden hatten. Die nächste Zählung steht bevor.

Damit scheint das selbststän-dige Überleben der Biberbestän-de in der Schweiz gesichert. Der Biber und seine Lebensräume sind durch die Konvention von Bern und verschiedene Gesetze und Verordnungen geschützt und so steht der weiteren Ausbreitung mit Vernetzung bisher noch von-einander getrennter Populationen, auch grenzüberschreitend etwa nach Deutschland und Frankreich, wohl nichts mehr im Wege.

Doch nicht überall kommt nur Freude auf beim Anblick des brau-nen Nagers, der Ergebnisse sei-

ner zweifellos beeindruckenden Bautätigkeit zur Gestaltung sei-nes Lebensraumes und auch der deutlichen Spuren seiner langen Zähne. Denn der Biber braucht keineswegs, wie noch manchmal zu lesen ist, weite, menschenlee-re Wälder mit unberührten Was-serläufen und stillen Seen als Le-bensraum. Das Gegenteil ist der Fall, die Tiere meiden die Zivili-sation und menschliche Ansied-lungen bis hin zu Grossstädten keineswegs: In München sind sie fast mitten in der Stadt zu finden, nämlich auf der Museumsinsel in der Isar und in Zürich leben sie auf dem Areal des Flughafens Kloten sowie im angrenzenden Wallisel-len unmittelbar am «Glatt», dem ersten und immer noch grössten Einkaufszentrum der Schweiz.

Der Biber ist nicht zufällig Symbol einer grossen deutschen Baumarktkette, denn er ist fleis-sig und geschickt und seine Bau-werke können gewaltige Ausmas-se annehmen. Beim Schreiben dieser Zeilen geht eine Meldung durch Presse und Internet, dass im nordwestlichen Kanada, in ei-nem unzugänglichen Bereich des Wood-Buffalo-Nationalparks, der grösste Biberdamm der Welt ent-deckt wurde, der derartige Aus-masse hat, dass er zuerst auf einem aus dem Weltraum aufge-nommenen Satellitenbild auffiel! Über 850 Meter lang und auch mehrere hundert Meter breit ist dieses Bauwerk, das bisher nicht zu Land erreicht, sondern nur aus

der Luft gefilmt werden konn-te. Bei diesem Anblick kann man sich gut vorstellen, dass ein sol-cher Damm ökologische Vortei-le bringt, vor allem Lebensräu-me für andere Arten schafft und regulierend auf die Fliessgewäs-ser wirkt. Andererseits aber wird überaus deutlich, dass ausserhalb solch eines unbesiedelten und menschenleeren Waldgebietes wie im grössten Naturschutzpark Kanadas auch schon wesentlich kleinere Dämme die Kulturland-schaft verändern und das Leben der dort wohnenden und arbeiten-den Menschen ganz entscheidend beeinträchtigen können.

Schäden, Prävention und Bibermanagement

Recht schnell und, weil der Bi-ber seine Baumassnahmen eben nicht abspricht und anmeldet, auch unvorhersehbar kann es zu Überschwemmungen kommen. Befinden sich Strassen oder Bahn-dämme in der Nähe des Dammes, so besteht sogar schon vorher und oft unbemerkt die Gefahr von Un-terspülungen. Fisch- und Feuer-löschteiche und sogar Kläranla-gen geraten durch Überflutung oder Treibholz in Schwierigkei-ten. Land- und forstwirtschaftli-che Flächen werden durchnässt und dabei können nicht nur Saa-ten und Feldfrüchte vernichtet werden, sondern vor allem Fich-ten reagieren empfindlich auf Staunässe und sterben ab. Wohn-höhlen in Hochwasserschutzdei-

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Rund 150 Jahre lang gab es in der Schweiz keinen einzigen frei lebenden Biber mehr.

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chen, wie sie manchmal angelegt werden, beeinträchtigen die Sta-bilität und führen im schlimmsten Fall zum Deichbruch. Letztlich fressen Biber gern auch Früchte aller Art und so wird auch über Schäden auf gewässernahen Fel-dern und in Gärten, wo nicht sel-ten ein Obstbaum gefällt wird, be-richtet. Ärgernisse und Konflikte, wie sie auch kürzlich («Schwei-zer Jäger» 9/2009) aus dem gros-sen Moos im Berner Seeland gemeldet wurden, sind also vor-programmiert.

Dabei lässt sich durchaus eini-ges tun, um diese Konflikte zu ver-meiden oder zumindest die Folgen und Schäden zu minimieren. So hat sich, um hier nur einige mög-liche Massnahmen zu nennen, zu-nächst das Anlegen von Uferrand-streifen gut bewährt, die auf etwa 20 Metern Breite vorwiegend mit den bei Bibern beliebten Pappeln, Weiden und als Ablenkfütterung geeigneten Büschen bepflanzt sind; die Tiere nutzen hauptsäch-lich diese 20-Meter-Zone und werden so davon abgehalten, da-hinter liegende Felder und Gär-ten aufzusuchen. Darüber hinaus kann durch solche Randstreifen auch eine wirksame «Pufferzo-ne» zu Verkehrswegen und bebau-ten Flächen geschaffen werden. Böschungen von Strassen, Bahn-dämmen, Stauanlagen und Tei-ch en können durch Metallgitter-matten, Lochbleche oder auch, an besonders kritischen Stellen, mit Metallwinkeln und -platten gesi-chert werden. Auch einzelne Bäu-me und Sträucher können durch stabil im Boden verankerte Draht-manschetten oder Maschendraht geschützt werden, ganze Gehöl-

ze sowie Felder und Gärten durch Maschendrahtzäune oder Elektro-zäune, aber auch durch Schutz- und Ablenkbepflanzungen ana-log den Uferrand streifen. Ein Eingriff in den Biberdamm, der zum Beispiel durch eine speziel-le Drainage möglich wäre, oder gar die Beseitigung des Dammes ist aber ebenso wie der Fang, die Umsiedlung und als letztes Mit-tel der Abschuss von Bibern nur bei besonderen Gefährdungsla-gen mit behördlicher Ausnahme-genehmigung möglich.

Dies alles aber muss den Be-troffenen auch bekannt sein und im Bedarfsfalle das notwendi-ge Know-how zur Verfügung ste-hen. In vielen Ländern, in denen noch Biber leben oder sich in den letzten Jahrzehnten, sei es mit menschlicher Hilfe oder durch Einwanderung wieder angesiedelt haben, wurden daher teils von staatlicher Seite durch entspre-chende Verordnungen, teils aber auch durch private Initiativen aus den Reihen der Jäger und Natur-schützer Strukturen und Konzep-te geschaffen, um zum einen den gesetzlich garantierten Schutz des Bibers zu sichern und zum ande-ren die Aktivitäten der Popula-tionen zu überwachen und de-ren Konflikte mit den Menschen zu minimieren. «Bibermanage-ment» ist der daraus entstandene Begriff, der Information und Öf-fentlichkeitarbeit, Überwachung und Prävention, akute Hilfe und, wenn es doch zu Schadensfällen gekommen ist, letztlich auch fi-nanzielle Beihilfen umfasst.

In der Schweiz wurde zur Er-füllung dieser Aufgaben im März 2004 durch das Bundesamt für

Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) das «Konzept Biber Schweiz» ins Leben gerufen, das auf der Jagdverordnung aus dem Jahre 1988 beruht und Grundsät-ze über den Schutz, den Abschuss oder Fang, die Verhütung, Ermitt-lung und Vergütung von Schäden sowie die Entschädigung von Ver-hütungsmassnahmen enthält. Vor-rangiges Ziel ist dabei der Schutz der Biberpopulationen, deren wei-tere natürliche Ausbreitung vom Bund, der dazu die Informations- und Koordinationsstelle «Biber-schutz Schweiz» in Bern betreibt, und den Kantonen, die für die Umsetzung des Biber-Konzepts auf ihrem Gebiet zuständig sind, gefördert wird. In Zusammenar-beit mit anderen Bundesdienst-stellen, regionalen und lokalen Behörden sowie den oft sehr un-terschiedlich ausgerichteten In-teressengruppen wird somit seit Begründung des Konzepts insbe-sondere daran gearbeitet, durch gezielte Aufklärungsarbeit die Akzeptanz des Bibers in der Be-völkerung zu erhöhen, durch Be-ratung zur Prävention die Schä-den gering zu halten und durch Entschädigungen finanzielle Ein-bussen abzumildern und auf ein tragbares Mass zu reduzieren.

Angesichts des offenbar erfolg-reichen und beispielhaften Biber-managements in der Schweiz ste-hen die Chancen gut, bestehendes und neu aufkommendes Konflikt-potenzial zu reduzieren und ein-zudämmen, die Freude an der Bereicherung der Natur und der Wildbahn hingegen zu steigern und damit die Erfolgsgeschich-te der Wiederansiedlung der Bi-ber in der Schweiz fortzusetzen, um die grossen braunen Nager mitsamt ihren beeindruckenden Bauten auf Dauer wieder zu ei-nem gewohnten Bestandteil der Landschaft werden zu lassen.

Verwendete Literatur : Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben, Faksimile-Ausgabe der 1. Auflage Hildburghausen 1864, Band 1: Die Säugethiere. Stuttgart, 1979. – Gesner, Conrad: Thierbuch, Nachdruck der Ausgabe 1669. Hannover, 1980. – Grzimek, Bernhard u.a. (Hrsg.): Grzimeks Tierleben, Band 12: Säugetiere 3. München 1979/1980. – Grzimek, Bernhard: Wildes Tier – weisser Mann. München 1967. – Knortz, Karl: Indianermärchen. Nachdruck/Lizenzausgabe, Augsburg 1995. – www.zeno.org (Literaturdatenbank)

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Der Biber ist durch seine eifrigen Bautätig- keiten nicht überall gerne gesehen.

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Die beiden JUNGADLER VOM BRUNNITAL im Schächental sind ausgeflogen

Seit dem 26. Mai dieses Jahres habe ich jede Woche die Jungadler im Nest gefilmt und fotografiert. So ist nach 10 Wochen harter Arbeit eine Do-kumentation entstanden, welche die einzelnen Lebensphasen der kleinen Steinadler im Schächental aufzeigt.

Woche 9: Nun wird das Fliegen geübt.

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Text und Fotos: Tony Gnos-Lötscher, Schattdorf

Jäger und Wanderer erzähl-ten mir, dass ein Adlerpaar im Brunnital scheinbar einen Horst eingerichtet habe. Mit meinem Filmkollegen, Max Baumann aus Spiringen, machte ich mich auf den Weg, um den genauen Stand-ort zu bestimmen. Mit dem Fern-rohr und dem Feldstecher beo-bachteten wir stundenlang die uns mitgeteilte Gegend. Anfänglich ohne grossen und durchbrechen-den Erfolg. Dann plötzlich sahen wir in einer steilen und zerklüfte-ten Felswand, von riesigen Was-serfällen umgeben, dass sich im Nest der Adler etwas ganz «Klei-nes» bewegte. Nun galt es für uns, den idealen und sicheren Standort für die Film- und Fotoaufnahmen zu finden, ohne die Adler in ihrem Horst zu stören. Es war für uns so-wieso das oberste Gebot, die Ad-lereltern nie bei der Fütterung zu filmen oder fotografieren. Denn die kleinste Störung könnte böse Folgen für die Aufzucht der Jun-

Woche 1: Junge Steinadler vor ca. 10 Tagen geschlüpft.Woche 2: Junger Adler im schneeweissen Dunenkleid.Woche 3: Die beiden jun-gen Adler gedei-hen prächtig.

Woche 4: Die weisse Far-be verschwindet langsam.Woche 5: Bereits werden die grossen Flügel getestet.Woche 6: Die beiden Adler haben an Kraft und Eleganz ge-wonnen.

gen haben. Auch das technische Filmequipment haben wir dem-entsprechend so ausgewählt, dass die Kameras keine Bedrohung für die Jungadler darstellten.

FortpflanzungSteinadler werden erst mit

etwa sechs Jahren geschlechts-reif. Adlerpaare halten sich in der Regel ein Leben lang die Treue. Die Balz der Steinadler beginnt im Januar mit teils spektakulä-ren Balzflügen. Der Legebeginn der beiden Jungadler im Brun-nital ist Ende März anfangs Ap-ril erfolgt. Das Weibchen hat im Abstand von drei bis vier Tagen zwei Eier in den Horst gelegt. Die frisch geschlüpften Adler ha-ben ein weisses Dunenkleid, und sehen aus wie kleine Tennisbäl-le. Das zweite Dunenkleid wird im Alter von 9 bis 15 Tagen ange-legt. Falls eine Nahrungsknapp-heit herrscht, kann es sein, dass das ältere Junge in den ersten Le-benswochen sein jüngeres Ge-schwister tötet. Dank gutem Nah-rungsangebot ist diese Situation im Brunnital zum Glück nicht

eingetreten. Beide Jungadler ha-ben prächtig überlebt. Etwa sie-ben Wochen nach dem Schlüpfen haben die Jungvögel die gebrach-te Beute selbst zerteilt. Hauptnah-rung für die kleinen Adlerkücken waren vor allem Murmeltiere, ge-folgt von jungen Gämsen.

JagdMit ausgebreiteten Flügeln,

an denen die langen und gut er-kennbaren Handschwingen auf-fallen, erreicht der majestätische Steinadler Spannweiten von rund 220 Zentimetern. Im Flug wirkt der Steinadler trotz seiner Grös-se meist sehr leicht und elegant. Steinadler jagen meist in offenen oder halboffenen Landschaften im bodennahen Flug, unter opti-maler Ausnutzung jeder Art von Deckung. Sie gleiten dabei dicht an Hängen entlang, über Kup-pen und kleine Hügel und ver-suchen ihre Beute auf kurze Dis-tanz zu überraschen. Die Beute wird meist auf dem Boden oder im bodennahen Luftraum gegrif-fen und mit den ausserordentlich kräftigen Zehen und Krallen ge-

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Woche 7: Das gebrachte Futter wird be-reits verteidigt.Woche 10: Die Steinadler verlassen den Horst.

tötet. Sehr grosse Beutetiere wie Kitze des Steinbocks oder jun-ge Gämsen werden in den Kopf gegriffen. Der Begriff Adlerauge kommt ebenfalls nicht von unge-fähr. Ein Steinadler sieht achtmal schärfer als der Mensch. Er kann also einen Schneehasen auf drei Kilometer Entfernung erkennen.

GeschichteDer Steinadler war früher in

ganz Mitteleuropa verbreitet. Da die Menschen ihn jedoch als Nah-rungskonkurrent betrachteten, wurde der Vogel bis ins 20. Jahr-hundert gnadenlos verfolgt. Nach-dem 1926 ein Bundesgesetz in Kraft getreten war, das zumindest

den Abschuss am Horst und das Ausnehmen der Brut verhinder-te, erholte sich der Bestand lang-sam wieder. Seit 1953 geniesst der Greifvogel vollständigen Jagd-schutz. Heute leben in der Schweiz gut 320 Steinadlerpaare.

ÜberlebenschancenWenn sie von ihren Eltern re-

gelmässig versorgt werden und sich zu erfolgreichen Jägern ent-wickeln, werden unsere beiden jungen Steinadler gute Überle-benschancen haben. Doch bereits in diesem Winter, bevor die bei-den Jungtiere einjährig sind, wer-den sie von ihren Eltern aus dem Revier verjagt. In den ersten Le-

Was war zur Brutzeit die Hauptnah-rung für die beiden Adler?

Ich habe durch meine Beobachtun-gen festgestellt, dass zu 60–70 Prozent Murmeltiere die Hauptnahrung dar-stellten. An zweiter Stelle folgten jun-ge Gämsen, dann Alpenschneehühner und Hasen. Durch die heisse Sonnen-einstrahlung war der Verwesungsge-ruch über eine weite Distanz zu rie-chen.

Wie lange hat die Brutzeit gedau-ert?

Das Gelege wird ab dem ersten Ei überwiegend vom Weibchen bebrütet, das Weibchen wird dann während der Brut vom Männchen mit Futter ver-sorgt. Die Brutzeit dauert 43 bis 45 Tage. Die frisch geschlüpften Adler haben ein schneeweisses Dunenkleid.

Welchen Lebensraum beanspruchen Steinadler?

Die von einem Brutpaar genutz-te Fläche liegt so zwischen 29 und 88 Quadratkilometer. Im Mittel also 53 Quadratkilometer. Trotz des grossen Verbreitungsgebietes schwankt dieser Lebensraum je nach Nahrungsangebot erheblich. Die oben erwähnten Zahlen stammen aus Sichtbeo bachtungen von 26 Revieren aus dem Kanton Grau-bünden. Ich denke aber, diese Zahlen werden für unseren Kanton nicht stark abweichen.

Kurz nachgefragt Wie erkennt man einen Steinadler?Grundfarbe des Gefieders ist ein ein-

heitliches dunkles Braun. Der Nacken ist goldgelb. Steinadler im ersten Le-bensjahr sind insgesamt dunkler braun und haben auffallende, weisse Feder-partien auf den inneren Handschwin-gen und den äusseren Armschwingen. Der Schwanz ist weiss und zeigt eine scharf abgesetzte, breite schwarze End-binde. Steinadler sind erst ab dem 5. bis 7. Lebensjahr voll ausgefärbt.

Welchen Dokumentarfilm kann man als nächstes erwarten?

Der neue Dokumentarfilm, mit viel Herzblut gedreht, mit dem Namen «Die Wunderwelt der Natur» zeigt die vier Jahreszeiten. Auch die Adlerauf-nahmen vom Schächental sind in die-sem Film integriert. Schliesslich sind in zehn Wochen intensiver Beobach-tung am Horst 6 Stunden Filmmaterial und über 300 Fotos zusammengekom-men. Der Tier- und Naturfilm sollte im Herbst fertig produziert sein.

bensjahren streifen Steinadler oft weit in den Alpen umher. Erst wenn sie geschlechtsreif werden, versuchen sie, ein eigenes Territo-rium zu besetzen.

Wenn man junge Steinadler so lange beobachtet und dokumen-tiert, bekommt man eine inne-re Bindung und eine engere Be-ziehung zu diesen wilden Tieren. Als wir die beiden Jungvögel am 26. Juli in diesem Jahr zum letz-ten Mal am Horst beobachteten, haben wir uns beide gedacht: «Hoffentlich werden diese beiden grossartigen Jungvögel das Le-ben meistern, und auch wie ihre Eltern Könige der Lüfte werden». ■

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Text und Fotos: Dr. Frank B. Metzner

Das Brasilo-System ist wie das Mauser-System 98 ein für Mehr-laderbüchsen entwickeltes Repe-tier-Verschlusssystem, das in den Jahren 1893 bis 1898 konzipiert, erprobt und abgenommen wurde. Es besteht aus zwei Hauptkom-ponenten, dem Verschlusszylin-der oder -stück (kurz Verschluss) und der Verschlusshülse.

Im Inneren des massigen zy-lindrischen Verschlussstücks be-fi nden sich der Schlagbolzen und die Schlagbolzenfeder mit ih-

DER HUNDERTJÄHRIGE BRASILIANER

1908–2010Ein altes System in der modernen Jagdpraxis

Seit vielen Dekaden dienen alte Mausersysteme weltweit als Basis für neu aufgebaute Customwaffen. Da sie als sehr zuverlässig gelten, sind diese Systeme ideal für die Jagd. Eines der begehrtesten, die Grundlage für vie-le hochpreisige Jagdwaffen, ist die Brasil 1908 Rifl e, eine Auftragsarbeit von DWM um das Jahr 1908 für die brasilianischen Streitkräfte. Dieses System wurde nun nach über 100 Jahren vom angehenden Büchsenmachermeister C. Knörr aus Deutschland für eine hochpräzise Customwaffe genutzt.

ren Halteeinrichtungen. Im vor-deren Teil des Verschlussstücks, als hinterer Abschluss des Pa-tronenlagers, ist die Bohrung für den beim Auslösen des Schusses nach vorn schnellenden Schlag-bolzen. Ebenfalls am vorderen Teil des Verschlusses sind zwei massiv ausgebildete Verschluss-warzen zur Verriegelung des Ver-schlusses. Im hinteren Teil des Verschlussstücks wird die Bau-gruppe aus Schlagbolzen, Schlag-bolzenfeder und Sicherungsein-heit eingeschraubt. Seitlich am Verschlussstück befi ndet sich am hinteren Teil der Kammerstängel

(beim originalen Brasilo gebogen) mit -kugel. Zudem ist seitlich am Verschlussstück mit einem be-weglich gelagerten Ring der Aus-zieher montiert. Die bewegliche Lagerung ist notwendig, da sich die Lage des Ausziehers während des Repetiervorgangs innerhalb der Verschlusshülse nicht ändert.

Im vorderen Teil der Ver-schlusshülse wird der Lauf ein-geschraubt, der das Patronen-lager enthält. In der Mitte der Verschlusshülse befi nden sich Öffnungen, nach unten zum Ma-gazin/Magazinkasten und nach oben als Auswurffenster für die

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Der Grossteil der Waffen dien-te der brasilianischen Armee über Jahrzehnte, andere Waffen kamen dagegen nie zum Einsatz, son-dern lagerten in Ölpapier sicher verpackt in Militärarsenalen und kamen ab den 1950er-Jahren als Sammlerstücke in die USA und nach Deutschland. Der Wert einer Salut- oder Bastlerwaffe liegt z. Z. bei ca. Fr. 450.–, für unbenutzte 1908er, nummerngleich, im origi-nalen Fett, mit Bajonett und ech-ter Anschussscheibe aus dem ver-gangenen Jahrtausend muss man mit Fr. 1500.– rechnen. Die Vor-räte sind heute fast erschöpft, die Preise steigen, Interessenten soll-ten sich beeilen…

Altes System mit vielen VorteilenZum einhundertjährigen Wie-

genfest haben die Zwillinge, der angehende Büchsenmachermeister Christian und sein Bruder Chris-toph Knoerr ([email protected]) aus 35781 Weilburg, dieses alte System auf den neuesten Stand der Technik gebracht, wobei das System an sich heute noch «up to

date ist». Es hat heute noch eini-ge Attribute, die von vielen mo-dernen Waffen nicht geboten wer-den können.

Das ist zum einen der lange Auszieher, der sich durch eine Steu-erfl äche am Verschluss fest beim Ausziehen anpresst, so dass ein Herausspringen aus dem Auszie-herrand der Patrone faktisch un-möglich ist. Eher gibt bei Material-schwäche das Messing der Hülse nach. Dies ist wichtig, wenn eine Patronenhülse festsitzt und der Anwender aufgrund der Situation (Kampfhandlung, annehmendes Wild, etc.) mit grös serer Kraftan-strengung den Kammerstengel nach hinten zieht. Im Extremfall kann das auch mit einem auf den Boden aufgestützten Kolben und einem kräftigen Fuss tritt erfolgen.

Der zweite Vorteil ist das in sei-ner Gesamtheit massive System, welches bei allen klimatischen Situationen einwandfrei funktio-niert. Der Schlagbolzen schliesst durch eine Drehbewegung gas-dicht nach hinten ab, leitet die heissen Gase bei Durchlässern un-

Demontiertes Verschlusssystem der Brasilo 1908.

Das gesamte System wurde glasper-gestrahlt und alle Lauffl ächen exakt poliert. Der Federsatz wurde komplett ersetzt und ein Recknagel-Abzug sowie ein Dacota-Schlösschen mit Drei-Stellungssicherung von der Firma Prechtl montiert.

Lothar-Walter-Lauf mit der sehr resistenten Cerakote-Beschichtung in schwarz und rotem Korn.

Pica-Schiene für variable Zieloptik und Swarovski Zielfernrohr 2,5–15x56 mit Ballis-tikturm.

aus dem System hinausrepetier-ten Patronen/Patronenhülsen. In den hinteren offenen Teil der Ver-schlusshülse wird das Verschluss-stück eingeführt. Ein ungewolltes Herausrutschen des Verschluss-stücks nach hinten beim Repetie-ren wird durch eine entsprechende Kammersperre, mit federgelager-tem Anstosser, an der Verschluss-hülse verhindert, welche aber zur Reinigung mit einem Handgriff entnommen ist.

100 000 ExemplareMit dem Bau des Brasilo wur-

de die DWM, die Deutsche Waf-fen- und Munitionsfabrik, mit Standort in Berlin, beauftragt. Da sie aber nicht alle Aufträge erledi-gen konnte, übernahm auch Mau-ser in Oberndorf einen Teil der Fertigung, was an dem Schriftzug DWM Oberndorf, anstatt DWM Berlin, zu erkennen ist.

DWM war der Zusammen-schluss von der Loewe Company, den Mauserwerken und der Me-tallpatronen AG mit Sitz in Ber-lin. Mit grosser Sachkenntnis und innovativer Technik galten die In-genieure dieser Waffenfabrik als die besten ihrer Zeit und Zunft.

Gemäss den vorgegebenen Spezifi kationen aus Südamerika, nutzte man im Fertigungszeitraum von 1908 bis 1914 als Grundlage das bewährte 1898er-Modell, än-derte aber u. a. die Visierung und die Bajonettbefestigung. Ein Ma-gazinklappdeckel hat der Brazi-lian nicht. Genaue Fertigungs-zahlen sind nicht mehr erhalten, Experten schätzen die Stückzahl auf knapp 100 000 Exem plare. Es gab auch noch eine kleinere Stückzahl von einer 20 cm kürze-ren Ausführung, dem 1908 Short Rifl e.

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umgänglich durch die Bohrungen im Verschluss nach hinten links ins System ab, wo sie gegen das Feuerschild des Schlösschens pral-len und senkrecht nach oben abge-leitet werden.

Der dritte Vorteil sind die zwei starken Verriegelungswarzen, die extrem hohen Gasdrucken stand-halten, die z. B. durch eine falsche Patronenladung auftreten können.

In Testreihen haben diese im Einzelfall Gasdrücken von über 15 000 bar standgehalten, die in den meisten Kalibern selbst un-ter ungünstigsten Bedingungen nicht entstehen können. Sollten sie rein theoretisch dennoch ab-scheren, tritt die sonst freie drit-te Verriegelungs- und Sicherheits-warze in Kraft.

Diese Eigenschaften haben dem 98er-System in der Vergan-genheit auf den Schlachtfeldern zweier Weltkriege und heute bei Sportschützen und Jägern einen legendären Ruf eingebracht.

Das System des Brasilo 1908 hat eine sehr gute Masshaltigkeit, eine optimale Oberfl ächenverar-beitung, einen weichen und sanf-ten Schlossgang und ist in Hand-arbeit aus dem Vollen gefräst. Heute würde es über 50 Stunden mit der CNC-Fräsmaschine dau-ern, gleichwertige Systeme her-zustellen.

Im Vergleich zu anderen 98er-Systemen, z. B. zu dem weit ver-

breiteten Santa Barbara-Modellen hat der Brasilo klare Vorteile. Der Santa wurde zwar nach denselben Konstruktionsplänen gefertigt, er-reicht aber lange nicht die Ferti-gungstoleranzen und die Oberfl ä-chengüte. Im direkten Vergleich beider Systeme werden selbst Un-bedarfte die Passgenauigkeit und die weiche Führung der Kammer in der Systemhülse spüren. Einzig und alleine schafft noch der 1909 Argentino, eine ähnliche Auftrags-arbeit für das südamerikanische Nachbarland, eine ähnliche Güte.

Von der Milizwaffe zum Jagdrepetierer

Für die Erstellung der Jagdwaffe wurde zunächst das System in sei-ne Einzelteile zerlegt und glasper-gestrahlt. Zuvor wurde das gesam-te System, alle Lauffl ächen exakt poliert, was zwar einfach, aber eine Sisyphusarbeit ist. Der Federsatz wurde komplett ersetzt, ein Reck-nagel-Abzug sowie ein Dacota-Schlösschen mit Drei-Stellungs-sicherung von der Firma Prechtl montiert. Zunächst war ein mo-derner Handspanner angebracht, der jedoch, selbst in den moder-nen Varianten, in 98er-Nachrüst-sätzen nicht immer störungsfrei ist. Da diese Waffe auch bei der Jagd auf gefährlicheres Wild ein-setzbar sein sollte, kam man nach reifl icher Überlegung von dieser Lösung wieder ab. Oben auf das

System wurde eine Pica-Schiene geschraubt, so dass multiple Ziel-optiken montierbar sind.

Der Kammerstängel wur-de minimal verlängert, gekröpft und bekam einen zeitgemässeren Winkel, um ein schnelleres Repe-tieren zu forcieren, behielt jedoch die klassische Mauserform.

Als Lauf wurde ein Lothar-Walter-Lauf, in 50 cm, Birnen-form, 19,5 mm verwendet, über-zogen, wie das gesamte System, mit der sehr resistenten Cerakote-Beschichtung in schwarz. Darauf wurde ein Korn- und Visiersattel und darauf ein rotes Korn und ein Visier-Dreieck mit weisser Zielli-nie gelötet.

Um den Ansprüchen einer mo-dernen Anwendung zu genügen, wurde ein Magazinkasten von Voere mit drei Schuss Einsteckma-gazin gewählt. Der Schaft kommt aus dem Hause Hogue, genauer das Modell Overmoldet in schwarz.

Damit ergibt sich folgende Kostenaufstellung für die Teile (VK Preise):Brasilo-System Fr. 525.–Lothar-Walther-Lauf Fr. 330.– Hogue-Schaft Fr. 255.– Recknagel-Abzug Fr. 98.–Dakota-Sicherung Fr. 390.–Pica-Schiene Fr. 120.–Visierung, inkl. Sattel Fr. 300.– Einsteckmagazin, pp. Fr. 375.–Drückjagdvisier Fr. 180.–Kammerstengel Fr. 90.–Beschichtung Fr. 300.– Kleinteile, pp. Fr. 30.–

Zusammen sind das Fr. 2993.–. Die Büchsenmacherarbeit schlägt dabei mit einem Zeitansatz von ca. 20 Stunden zu Buche, so dass

Positive Erfahrun-gen im Schiess-stand mit dem 9,3x62 mm Kali-ber…

...und ein einwand-freies Schussbild.

Kombination ei-nes alten Grund-systems mit neu-er Technologie: Eine 98 cm lange und 3900 Gramm schwere führige Waffe, mit einem ansprechenden Gesamtkonzept.

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sich ein realistischer Gesamtpreis von Fr. 4050.– ergibt.

Pica-Schiene für variable Zieloptik

Als Zieloptik kam ein Zielfern-rohr von Swarovski zum Einsatz, das 2,5–15x56 mit Ballistikturm, welches in etwa nochmal soviel wie die Waffe kostet. Das innovative 675 gr. schwere ZF der Swarowski Serie Z 6 verbindet ein elegantes Erscheinungsbild mit mo-dernster Technik. Gerade der grössere Zoombereich und der grössere Augen-abstand bringen mehr Flexibilität für die entscheidenden Sekundenbruchtei-le auf der Jagd. Bei unseren Versuchen auf dem Schiessstand haben sich der grössere Augenabstand, die damit ver-bundene Sicherheit und die schnellere Zielerfassung, gerade für ältere Jäger mit nachlassender Sehleistung, sehr be-währt. Auf der Pica-Schiene lassen sich in Sekundenschnelle aber auch andere Optiken montieren, empfehlenswert wäre hier noch ein leichtes Rotlichtre-flexvisier, z. B. für die Drückjagd.

Im SchiessstandAls Kaliber fand aus praktischen und

stilistischen Gründen die auch schon über 100 Jahre alte 9,3x62 mm Verwen-dung. Diese leistungsstarke Patrone, mit dem noch moderaten Rück stoss, ist ide-al für kürzere Läufe und passt auch noch ohne grössere Änderung in das System. Um 1905 erschuf sie der legendäre Otto Bock aus Berlin als Jagdpatrone für schweres Wild in den (damaligen) deut-schen Kolonien in Afrika. Sie ist auch heute mit schwerem Geschoss eine be-währte und weit verbreitete Jagdpatrone auf Hochwild.

Doch alle Nostalgie nützt nichts, wenn die Leistung auf dem Stand nicht gebracht wird. Im Gegensatz zu reinen

Sammlerwaffen soll dieses Schmuck-stück in den kommenden Jahren bei einigen Auslandsjagden zum Einsatz kommen. Die bei uns grundsätzlich zuerst durchgeführten Handlings- und Trockenübungen vor Schusstests lies-sen schon den exzellenten Schlossgang spürbar fühlen. Der Verschluss gleitet sanft und ohne zu hakeln mit und ohne Patronenzufuhr, auch bei mehrfachem Repetieren aus nicht geraden Zug-/Druckwinkeln. Der Abzug steht tro-cken bei 1200 gr.

Die Waffe wurde einem Präzisions-test auf 100 Meter unterzogen, wobei das RWS Kegelspitz (KS) das beste Er-gebnis erzielte. Mit 16 gr. Geschossge-wicht, 710 m/s und 4033 Joule im Ziel erreichten wir mehrfach einen Streu-kreis von 2,52 cm, was ein respektab-les Ergebnis darstellt.

Die Ergebnisse wurden an mehre-ren Tagen nacheinander, in Testserien zu je fünf schnell aufeinanderfolgenden Schüssen, bestätigt, so dass diese Waffe mit Fug und Recht als präzise, im jagd-lichen und sportlichen Resümee, anzu-sehen ist.

FazitDer hundertjährige Brasilianer ist

eine gelungene Waffe, eine Kombi-nation eines alten Grundsystems mit neuer Technologie. In Verbindung mit dem geraden Schaft und dem guten ZF fliegt die Waffe in einer Bewegung an die Schulter/Backe und ermöglicht eine rasche Zielaufnahme. Die präzi-se aufeinander abgestimmten Teile er-möglichen ein optimales Handling und in Kombination mit dem kurzen, aber ausgewogenen Lauf ergibt sich so eine 98 cm lange und 3900 gr. schwere (mit ZF ca. 4575 gr.) führige Waffe, mit ei-nem nicht nur optisch ansprechenden stimmigen Gesamtkonzept. ■

In Verbindung mit dem geraden Schaft und dem guten ZF von Swarovski ist die Waffe auch für den schnellen, flüchtigen Schuss geeignet (hier demonstriert durch den Konstrukteur).

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Fernglas- und Zielfernrohr- Reparaturen unter 250 Euro/CHF künftig kostenlos

Exzellente Produkte ver-langen exzellenten Service: Ab 1. Oktober 2010 repariert Carl Zeiss Sports Optics in Deutschland, Österreich und der Schweiz seine Produkte bei einem Reparaturaufwand von unter 250 CHF kosten-los. Voraussetzung dafür ist, dass das Produkt nicht älter als 30 Jahre ist und es sich um funktionskritische und nicht um Schönheitsreparaturen handelt. «Das ist ein weiterer wichtiger Schritt, um den Ser-vice für unsere Kunden konti-nuierlich zu verbessern», sagt Dr. Ralph Nebe, Leiter Mar-keting & Sales der Carl Zeiss Sports Optics GmbH.

Bei Reparaturen in Deutsch-land, Österreich und der Schweiz, die den Wert von 250 CHF (inkl. Mehrwertsteuer) nicht übersteigen, wird künf-tig nicht erst ein Kostenvoran-schlag, sondern gleich das re-parierte Produkt an den Kunden geschickt. Die Zeit für die Auf-tragsabwicklung wird dadurch wesentlich verkürzt. In der Ver-gangenheit lag der Anteil der eingehenden Reparaturen mit Kosten unter 250 CHF bei rund 40 Prozent. Sobald die Repara-tur aufwändiger ist, erhält der Kunde einen detaillierten Kos-tenvoranschlag. Gewünschte Änderungen wie z.B. Nachrüs-ten der Absehenschnellverstel-lung (ASV) oder Umbau des Absehens sind nach wie vor kostenpflichtig. Der bisherige Ablauf des Reparaturauftrages bleibt unverändert.

Auftragsabwicklung binnen einer Woche

Im Kundenservice in Wetz-lar sind rund 30 Mitarbei-ter damit beschäftigt, jedem Kunden sein Fernglas oder Zielfernrohr so schnell wie möglich voll funktionsfähig wieder zurückzugeben. Noch bevor der eigentliche Scha-den repariert wird, kommt je-

des Produkt zur Befundsta-tion. Die Gesamtüberprüfung des Produkts ist im Service in-begriffen. Anschliessend wer-den notwendige Reparatur-massnahmen festgelegt. Bei kostenpflichtigen Reparatu-ren und Änderungen wird der Kundendienst erst tätig, wenn der Kunde den zu erwartenden Kosten zugestimmt hat.

In den vergangenen Jah-ren hat die Carl Zeiss Sports Optics GmbH ihren Kunden-dienst neu aufgestellt. «Heu-te erledigen wir die Reparatu-ren in Wetzlar durchschnittlich innerhalb von fünf Werktagen – je nach Aufwand, Alter und Art des Produktes», so Klaus Felgenhauer, Leiter Kunden-service der Carl Zeiss Sports Optics. Hinzu kommt die Ver-sandzeit. In 80 Prozent der Fälle schafft der Kunden-dienst mittlerweile eine inter-ne Durchlaufzeit von deutlich weniger als fünf Werktagen. Oft kommen Produkte zur Überholung, die schon mehre-re Jahrzehnte alt sind und von Generation zu Generation wei-tergegeben wurden.

Kundenservice wird bei Carl Zeiss gross geschrieben

Ein Griff daneben und schon ist es passiert: Ein tiefer Fall auf Steine und Geröll kann ein Fernglas beschädigen. Bei Carl Zeiss erfolgt die Reparatur schnell und unkompliziert.

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Unter-nehmen

Icebreaker, das 1994 erstmals

Outdoor-Bekleidung

aus Merino-wolle auf den

Markt brachte, liefert auch für

die Wintermonate Kleidungsstücke, die Sport und Style optimal vereinen. Damit sind sie sowohl natur- als auch stadttauglich.

Alle Kleidungsstücke von Icebreaker werden aus nach-wachsender, biologisch ab-baubarer Merinowolle gefer-tigt, die von Merinoschafen aus den Neuseeländischen Alpen stammt. Merinowol-le ist ein einzigartiges feuch-tigkeits- und temperaturregu-lierendes Gewebe. Millionen von winzigen Lufteinschlüs-sen im Gewebe fangen die Körperwärme ein. Gleichzei-tig wird Ihr Körper je nach Bedarf durch Aufnahme oder Weitergabe von Körperfeuch-tigkeit gekühlt oder gewärmt. Die Wärmeisolation funktio-niert, auch wenn das Mate-

rial durchgeschwitzt ist. Die natürlichen anti-mikrobiellen Eigenschaften der Merinowol-le verhindern die Entstehung von Körpergeruch.

Mit dem für den «Schweizer Jäger» getesteten Pullover der Icebreaker-Linie «Sport 320» (SP320 Original Zip) ist man immer richtig angezogen, auch bei garstigen Temperaturen im Minusbereich. Dank der Gewe-bestärke von 320gr/m2 hat der Pullover ein sehr gutes Isola-tionsvermögen und der Reiss-verschluss am Kragen hält die Wärme zusätzlich zurück. Dank den speziell verarbeite-ten und versetzten Nähten ent-stehen keine Druckstellen und auch die praktischen Daumen-schlaufen zeugen von hoher Funktionalität. Diese leichten und trotzdem stark isolieren-den Kleidungsstücke sind so-mit ideale Begleiter für Herbst- und natürlich insbesondere für Passjagden.

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modernsten Messmaschinen werden die Teile kontrolliert und gegebenenfalls auch auf Wunsch protokolliert.

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Feuer ist immer wieder fas-zinierend, und das Kochen am offenen Feuer ist es noch mehr. Was liegt da näher, als einen Ratgeber zum Kochen am offenen Feuer für alle Inte-ressierten herauszubringen?

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Jäger rund um den Globus wissen, warum sie auf Munition von RWS vertrauen: Sie ist konsequent hochwertig gefertigt und deshalb auch in Grenzbereichen zuverlässig und äußerst wirksam. Dieses Vertrauen bestätigt unser Ziel: Beste Perfor-mance – bei der technischen Konzeption, der Materialauswahl und der Verarbeitung unserer Munition. So können Sie sich bei der Jagd auf das Wesentliche konzentrieren – auf Ihr Ziel.

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Page 42: Schweizer Jäger 11/2010

42 Schweizer Jäger 11/2010

Jagd

schi

esse

nRandschrote

Unter dieser Rubrik beantwortet der Flintenschiesslehrer Markus-Urs Fel-der auch Ihre Fragen über alles, was mit dem Flintenschies sen zusammen-hängt. Richten Sie die Frage(n) an die Redaktion oder direkt an Markus-Urs Felder, Alte Schäferei, 8590 Romans-horn, www.flintenakademie.ch

Frage: Ich bin ein guter Kugelschütze und möchte mit dem Flintenschiessen begin-nen. Worauf muss ich achten? Können Sie mir eine Kurzan-leitung geben?

Selbst eine kürzere Kurz-anleitung würde den Rahmen dieser Kolumne sprengen, aber einige Dinge werden mit Vor-teil von Anfang an beachtet.

1. «Soll man mit beiden Au-gen offen schiessen?»: Das Meisterauge

Um mit beiden Augen of-fen schiessen zu können, was beim jagdlichen Flintenschies-

sen von Vorteil ist, müssen Sie in Erfahrung bringen, welches Auge Ihr Meisterauge ist*. Viele unerklärliche Fehlschüs-se werden damit zum vornhe-rein eliminiert.

2. «Soll der Schaft treffen?»: Die passende Flinte

Versehen Sie sich mit einer Flinte, die Ihnen gut liegt. Hier sind Sie auf die Fachkenntnisse und die Hilfe eines Spezialisten angewiesen. Die Flinte passt, wenn das Meisterauge bei flüs-sigem Anschlag wie von selbst gerade und in der richtigen Höhe über der Schiene steht.

3. «Soll man schöner vorbei-schiessen als treffen?»: Die Technik

Die richtige Anleitung ist wichtig, um sich keine falschen Bewegungsabläufe anzugewöh-nen. Niemand kommt auf die Idee, Golf oder Tennis zu spie-len, ohne vorher einige Lektio-nen zu buchen – beim Flinten-schiessen ist es genauso!

Stellung und Haltung bei Abruf des Ziels: Verschiede-ne Techniken stehen zur Aus-wahl. Der Schiesslehrer wählt die für Sie richtige aus.

Anschlag und Schwung: Hier werden Sie die Hauptun-terschiede zum Büchsenschuss finden – nicht zielen und nicht denken!

4. Übung und FreudeSitzen die Grundlagen, üben

Sie mässig aber regelmässig. Lassen Sie sich von den wohl-meinenden Ratschlägen Ihrer Mitschützen nicht ins Boxhorn jagen! Bleiben Sie auf dem ein-geschlagenen Weg und denken Sie daran: Flintenschiessen muss Spass machen!* Eine Anleitung dazu finden Sie auf der Internetseite des Autors.

Jagdhof Felder EntlebuchJagd- und Sportwaffen – Schiess zentrum – Schiess-schule Die Innenschiessanlage ist während der Geschäftszeit geöffnet. Di–Fr: 8.00–12.00 und 13.30 –18.00 Uhr, Sa 9.00–15.00 durchgehend,Do Abendverkauf bis 20.30 Uhr, Mo geschlossen

Jagdschiessen Daten 2010 ohne Gewähr

20. NovemberGoldener Fuchs Jagdschützen Berken12.30–17.00 Uhr Auskunft bei F. Gertsch, Tel. 062 961 25 04 oder www.jagdschuetzen-berken.ch

5./6. August 2011Pirschgang Rouchgrat Fr 14.00–19.00 Uhr Sa 08.00–17.00 UhrAuskunft: Franco Catocchia, Tel. 079 235 43 43

01.50 08.00 14.10 20.2002.25 08.35 14.46 20.5603.01 09.12 15.23 21.3403.41 09.53 16.04 22.1604.25 10.37 16.50 23.0205.14 11.27 17.40 —00.22 06.08 12.49 18.35 — 07.06 13.21 19.3501.54 08.08 14.22 20.3602.56 09.10 15.24 21.3803.57 10.11 16.24 22.3804.55 11.08 17.21 23.34 — 05.49 12.26 18.1400.51 06.38 — 19.0301.12 07.25 13.37 19.50

01.57 08.10 14.23 20.3602.42 08.56 15.09 21.2303.30 09.44 15.58 22.1204.22 10.37 16.51 23.0505.18 11.32 17.47 —00.01 06.16 — 18.4401.01 07.15 13.28 19.4202.00 08.12 14.25 20.3802.56 09.08 15.20 21.3103.48 09.59 16.10 22.2204.37 10.47 16.58 23.0805.21 11.31 17.41 23.51 — 06.02 12.32 18.2200.52 06.42 — 19.0201.10 07.20 13.31 19.42

Aufgang Untergang

14.11 02.0314.30 03.0514.51 04.1015.16 05.1515.45 06.2316.22 07.3017.09 08.3518.05 09.3519.12 10.2520.24 11.0721.41 11.4222.57 12.11 — 12.3600.14 13.0001.30 13.23

02.47 13.4804.05 14.1605.23 14.4906.38 15.2907.48 16.1808.48 17.1609.38 18.2110.18 19.2810.49 20.3611.14 21.4211.36 22.4611.56 23.4912.14 —12.33 00.5212.54 01.55

Sonne Mond Solunar

Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Inte resse entgegen. Die Redaktion

NovemberDi 16.Mi 17.Do 18.Fr 19.Sa 20.So 21.Mo 22.Di 23.Mi 24.Do 25.Fr 26.Sa 27.So 28.Mo 29.Di 30.

DezemberMi 1.Do 2.Fr 3.Sa 4.So 5.Mo 6.Di 7.Mi 8.Do 9.Fr 10.Sa 11.So 12.Mo 13.Di 14.Mi 15.

Aufgang Untergang

07.31 16.51 07.32 16.50 07.33 16.49 07.35 16.48 07.36 16.47 07.38 16.46 07.39 16.45 07.40 16.44 07.42 16.43 07.43 16.43 07.44 16.42 07.46 16.41 07.47 16.41 07.48 16.40 07.50 16.40

07.51 16.3907.52 16.3907.53 16.3807.54 16.3807.55 16.3807.56 16.37 07.58 16.37 07.59 16.37 08.00 16.37 08.01 16.37 08.02 16.37 08.02 16.37 08.03 16.37 08.04 16.37 08.05 16.37

20./21. August 2011Pirschgang Susten Sa 08.00–19.00 Uhr So 08.00–17.00 UhrAuskunft: Ruedi Rohrbach, Tel. 079 222 40 04

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Schweizer Jäger 11/2010 43

Jagd

schi

esse

n

Rangliste Herbsttaubenmatch 2010 Ausstich Doubl.Rang Name, Vorname, Ort Jahrg. Pte. 1 2 3 4 5 HD ND

1 Montano Pesce, Zermatt 64 30 6 6 6 6 6 – 4 2 Ernst Fahrni, Eggiwil 57 30 6 6 6 6 6 1 7 3 Raimund Lauber, Täsch/VS 59 30 6 6 6 6 6 3 3 4 Rudolf Graber, Niederönz 56 30 6 6 6 6 6 5 2 5 Hubert Zimmermann, Vitznau 91 30 6 6 6 6 6 6 8 6 Béla Széchényi, Hünibach 44 30 6 6 6 6 6 7 5 7 Gyula Széchenyi, Thun 43 29 6 6 6 6 5 1 5 8 Beat Matti, Saanen 72 29 6 6 6 6 5 5 3 9 Rudolf Künzi, Kandersteg 44 29 6 6 6 6 5 7 7 10 Stefan Jazvic, Täsch 67 29 6 6 6 6 5 7 8 11 Daniela Fahrni, Eggiwil 57 28 6 6 6 5 5 2 3 12 Jvica Gjaic, Zermatt 74 28 6 6 6 5 5 4 3 13 Alois Schnell, Wahlen 38 27 6 6 5 5 5 1 7 14 Franz Felder, Entlebuch 48 27 6 6 5 5 5 2 6 15 Marian Zilincan, Baar 47 27 6 6 5 5 5 4 4 16 Ivana Mellon, Hünibach 57 27 6 6 5 5 5 5 5 17 Josef Gwerder, Muotathal 59 27 6 6 5 5 5 6 2 18 Paul Zimmermann, Vitznau 52 27 6 6 5 5 5 7 1 19 Alain Mathier, Salgesch/VS 62 26 6 5 5 5 5 5 – 20 Fritz Zurbrügg, Kandergrund 55 25 6 6 5 4 4 6 3 21 Werner Allenbach, Adelboden 37 25 6 5 5 5 4 5 5 22 Marco Allenbach, Adelboden 73 25 6 5 5 5 4 6 4 23 Alex Schneider, Frutigen 78 25 5 5 5 5 5 9 6 24 Bonnie Hamann, Zürich 76 24 6 5 5 4 4 1 4 25 Tom Wittwer, Schwanden i.E. 76 23 6 5 4 4 4 1 2 26 Igor Zilincan, Sarnen 42 21 6 5 4 3 3 5 3 27 Rudolf Mathier, Sierre 35 21 5 5 4 4 3 3 1 28 Klaus Schmid, Heiligkreuz 43 19 4 4 4 4 3 4 –

Anz

eige

Die Pirschgänge 2010 vom Berner Jägerverband waren trotz teilweise sehr schlech-tem Wetter wieder ein voller Erfolg. Herzlichen Dank an knapp 800 Jäger und Jägerin-nen für ein unfallfreies Schies-sen und den Sponsoren für ihre Grosszügigkeit der gespende-ten Preise.

Ein ganz besonderes Lob sei jedoch dem gesamten Team Rouchgrat und Susten ausge-sprochen. Mit perfekter Or-ganisation sorgten sie für ein reibungsloses und sicheres Schiessen.

Im Jahr 2011 finden die Pirschgänge wieder wie folgt statt:

Pirschgänge des Berner Jägerverbandes

Pirschgang RouchgratFreitag, 5. August 2011, ab

14.00 – 19.00 Uhr. Samstag, 6. August 2011, ab 08.00 – 17.00 Uhr.

Auskunft über die Durch-führung erteilt Schiessplatz-leiter, Franco Catocchia, Tel. 079 235 43 43.

Pirschgang SustenSamstag, 20. August 2011,

ab 08.00 – 19.00 Uhr. Sonn-tag, 21. August 2011, ab 08.00 – 17.00 Uhr.

Auskunft über die Durch-führung erteilt Schiessplatz-leiter, Ruedi Rohrbach, Tel. 079 222 40 04.

Unsere Sponsoren sind:Swarovski Optik, Steyr

Mannlicher, Lowa Schuhe, Didriksons 1913, Schneider Waffen, Jagdinspektorat des Kantons Bern und weitere Spender.

Am 3. Oktober führte der Jägerverein Kandertal wiede-rum den traditionellen Herbst-taubenmatch durch. 28 Schüt-zen fanden im vereinseigenen Schiessstand Mitholz ideale Bedingungen vor.

Den Tagessieg erkämpfte sich Pesce Montano aus Zer-matt mit der Maximalpunkt-zahl und 59 Treffern von to-tal 60 Wurfzielen, gefolgt von Ernst Fahrni aus Eggiwil und Raimund Lauber aus Täsch so-wie drei weiteren Schützen mit der Maximalpunktzahl.

Herbsttaubenmatch Jägerverein Kandertal

Nach dem auf hohem Ni-veau ausgetragenen Wett-kampf wurde bei Speis und Trank rege und kamerad-schaftlich diskutiert.

Jeder Teilnehmer konnte ei-nen schönen Fleischpreis mit nach Hause nehmen.

Herzlichen Dank allen Teil-nehmern und Gratulation für die guten Resultate. Besten Dank ebenfalls den Helfern des Vereins und dem Jäger-haus-Wirt mit seinem Team.

Jägerverein Kandertal

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44 Schweizer Jäger 11/2010

Jagd

prax

is WENIGER ROTHIRSCHE, REHE UND GÄMSEN ERLEGT

Eidgenössische Jagdstatistik 2009:

Jägerinnen und Jäger haben 2009 weniger Rothirsche, Rehe und Gämsen erlegt. Der Grund: Insbesondere die Bergkantone hat-ten nach dem strengen Winter 2008/09 weniger Tiere zum Ab-schuss freigegeben. Das zeigt die eidgenössische Jagdstatistik 2009. Die Statistik über die Wildtiere der Schweiz ist moderni-siert und verbessert worden. Neu sind etwa auch nicht einhei-mische Säugetiere und Vögel erfasst, die einheimische Arten be-drängen können.

Text: Bundesamt für Umwelt (BAFU) Fotos: Kurt Gansner

Wie viele Steinböcke gibt es in der Schweiz? Wie viele Wild-schweine werden jährlich von Autos getötet? Wie viele En-ten werden geschossen? Wie vie-le Jägerinnen und Jäger gibt es in der Schweiz? Antworten auf sol-che Fragen liefert die eidgenös-sische Jagdstatistik. Die Statis-tik 2009 zeigt, dass die Abschüsse von Rothirschen, Rehen, Gämsen und Wildschweinen im Vergleich zum Vorjahr abgenommen haben: 2009 erlegten die Jägerinnen und Jäger rund 7000 Rothirsche (2008: 9000), 38 000 Rehe (2008: 41 000), 13 000 Gämsen (2008: 14 000) und 4500 Wildschweine (2008: 9000).

Der Hauptgrund für diesen Rück-gang der Abschüsse sind die Be-standeseinbrüche aufgrund des strengen Winters 2008/09. Dies hat dazu geführt, dass vor allem in den Bergkantonen die Abschuss-planung entsprechend angepasst und weniger Tiere zum Abschuss freigegeben wurden.

Jagdstatistik im neuen KleidDie eidgenössische Jagdstatis-

tik hat zudem ein neues Gesicht bekommen: Sie ist modernisiert und den heutigen Bedürfnissen angepasst worden. Die Internet-seite ist mit ihrem neuen Design benutzerfreundlicher und ermög-licht eine rasche Abfrage der Da-ten im Bereich Wildtiere. Nebst den Abschusszahlen aller jagd-baren Tierarten können auch Fallwild- und Bestandeszahlen der häufigsten Wildtierarten der Schweiz abgerufen werden. Die Informationen sind für die gesam-te Schweiz und für jeden Kanton einzeln, als Datenreihen oder als Vergleich zwischen den Kantonen graphisch dargestellt verfügbar.

Neue RubrikenNeu wurde die Rubrik «Neo-

zoen» in die Jagdstatistik einge-

führt. Neozoen sind nicht ein-heimische Säugetiere und Vögel, die in die Schweiz eingeschleppt wurden und sich hier ausbreiten. Sie können die einheimischen Ar-ten be- und gar verdrängen. Ein Beispiel dafür ist die Rostgans, die sich auf Kosten von einheimi-schen Wasservögeln ausbreitet. Der Bund behält die Bestandes-entwicklungen dieser Arten mit-hilfe der kantonalen Abschuss- und Fallwildzahlen im Auge und kann dadurch rechtzeitig reagie-ren, wenn sich eine nicht einhei-mische Art zu stark entwickelt. Die durch die neue Rubrik erwei-terte Jagdstatistik dient dabei als Alarmsystem.

Ebenfalls neu in der Jagdstatis-tik zu finden sind Karten mit Mar-kierungs- und Totfundorten aller markierten Rehkitze der letzten 30 Jahre, sowie die Zusammen-stellung der bewilligungspflich-tigen Abschüsse bei geschützten Tierarten wie Wolf oder Graurei-her.

InternetDie eidgenössische Jagdstatis-

tik kann unter www.wild.uzh.ch/jagdst abgerufen werden.

Page 45: Schweizer Jäger 11/2010

Text: Bundesamt für Umwelt (BAFU)Fotos: Kurt Gansner

Grundsätze wurden schon 1995 vom Bund festgelegt

Vielerorts waren Bestände von Reh, Rothirsch und zum Teil auch Gämse so hoch und die Lebensraumbedingun-gen für das Wild im Wald so ungünstig, dass sich eine natürliche Waldverjün-gung nicht oder nur beschränkt einstel-len konnte. In gewissen Gebieten ist das

heute noch so. Das führte dazu, dass der Bund Grundsätze zum Umgang der Be-hörden mit der Wald-Wild-Thematik rechtlich festlegte.

Zur Erläuterung dieser Grundsät-ze und für deren Vollzug hat der Bund im Jahr 1995 das Kreisschreiben 21 (KS21) herausgegeben. Die darin ent-haltenen Vorgaben haben sich grund-sätzlich bewährt. Die Zusammenarbeit zwischen Förstern und Jägern sowie zwischen den Ämtern für Wald und Jagd haben sich verbessert. Wald-Wild-Kon-

Konfl ikt Wald und Wild

Die Wald-Wild-Thematik ist altbekannt – und im-mer wieder neu. Eine teilweise starke Zunahme der Huftier-Populationen in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts sowie die schrittweise Rückkehr zum naturnahen Waldbau mit einer na-türlichen Waldverjüngung machen heute ein in-tegrales Management nötig. Das BAFU hat nun dazu zwei neue Broschüren publiziert.

NEUE PUBLIKATION: LÖSUNGSANSÄTZE

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46 Schweizer Jäger 11/2010

Jagd

prax

is

zepte wurden erstellt und bei der Aufwertung der Wildlebensräu-me wurden erste Erfolge erzielt. Die Bestandesregulierungen von Reh, Gämse und Rothirsch erfol-gen heute weitgehend gemäss den Vorgaben des KS21.

Ablösung des Kreisschreibens 21

Im Rahmen der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen (NFA) wurde die Wald-Wild-Thematik in die neu-en NFA-Programme «Schutz-wald» respektive «Waldwirt-schaft» integriert. Dies gab dem Bund die Gelegenheit, noch be-stehende Defizite anzugehen. Die neue «Vollzugshilfe Wald und Wild» ist das Nachfolgepro-dukt des Kreisschreibens 21. Als Ergänzung dazu wird eine um-fangreiche Broschüre «Wald und Wild – Grundlagen für die Pra-xis» ebenfalls vom Bundesamt für Umwelt herausgegeben.

Das gesetzliche Ziel ist die Förderung der natürlichen Wald-verjüngung, so dass dieselbe nicht durch übermässigen Einfluss frei lebender Huftiere verhindert oder

in ihrer Zusammensetzung mass-geblich verändert wird. Die vor-liegende Vollzugshilfe gibt eine Anleitung, wie dieses Ziel er-reicht werden kann. Wenn die Probleme eine gewisse Schwelle überschreiten, gibt sie eine klar strukturierte Vorgehensweise vor. In diesem Fall müssen die Wald- und Jagdbehörden ein Wald-Wild-Konzept erstellen.

Ein gemeinsames KonzeptDas Ziel eines solchen Kon-

zeptes ist die gemeinsame Lösung der anstehenden Wald-Wild-Prob-leme. Die Federführung bei der Erstellung dieser Konzepte liegt bei den kantonalen Wald- und Jagdverwaltungen. Durch Einbe-zug von weiteren Akteuren kann das Konzept auch durchaus brei-ter abgestützt werden. Die in der neuen Vollzugshilfe klar definierte Vorgehensweise erhöht die Quali-tät und den Konkretisierungsgrad der Wald-Wild-Konzepte. Als wichtige Bestandteile beinhaltet das Konzept die Rahmenbedin-gungen, die Problemdarstellung, Massnahmen und deren Umset-zung sowie die Erfolgskontrol-le. Die Rahmenbedingungen er-

möglichen eine rollende Planung im Regelkreis Problemanalyse – Massnahmenplanung und -um-setzung – Controlling – erneute Prob lemanalyse usw.

Integrales ManagementDie notwendige Koexistenz von

Wald und Wildtieren braucht einer-seits eine wildtierbiologisch kor-rekt geplante und effizient durch-geführte Bejagung. Andererseits ist eine aktive Aufwertung und ge-zielte Beruhigung des Lebensrau-mes und der Einstände der Wild-tiere notwendig. Dieser integrale Ansatz wird durch die Vollzugs-hilfe gestärkt. Er soll die in vielen Fällen bereits sehr gute – und für die erfolgreiche Lösung der Wald-Wild-Frage absolut entscheiden-de – Zusammenarbeit zwischen kantonalen Forst- und Jagdbehör-den weiter fördern. Die benötigten Massnahmen basieren deshalb auf einer gemeinsamen Planung von Wald- und Jagdbehörden.

Von der Wissenschaft in die Praxis

Die zweite Publikation «Grund-lagen für die Praxis» liefert die notwendige Basis-Information für die Umsetzung der Vorgaben. In einem ersten Teil werden die pra-xisrelevanten wissenschaftlichen Grundlagen zum Zusammenspiel zwischen Wald und Wildtieren, zur Walddynamik und zur Wild-tierbiologie erläutert. Da rauf folgt der methodische Teil: In zwei Ka-piteln werden die verschiedenen Methoden zur Erhebung und Be-urteilung des Wildverbisses auf die Waldverjüngung und zur Wildtier-bestandes-Schätzung beschrieben. Die Eignung der einzelnen Metho-den wird für bestimmte Fragestel-lungen diskutiert.

Schliesslich wird ein Über-blick über die heutige Anwen-dung in den Kantonen gegeben. Danach werden das Wald-Wild-Konzept, die Jagdplanung sowie Massnahmen zur Lebensraumver-besserung detailliert vorgestellt und mit Beispielen aus der Pra-xis abgerundet. Diese umfangrei-che Broschüre liefert eine robuste Grundlage für ein effektives inte-grales Management. ■

Vollzugshilfe Wald und WildDas integrale Management von Reh, Gämse, Rothirsch und ihrem LebensraumBundesamt für Umwelt (Hrsg.) 2010Umwelt-Vollzug Nr. 101224 Seitenuv-1012-dDiese Broschüre ist auch in franzö sischer und italienischer Sprache erhältlichVollzugshilfe Wald und Wild: www.umwelt-schweiz.ch/uv-1012-d

Wald und Wild – Grundlagen für die PraxisWissenschaftliche und metho dische Grund-lagen zum integralen Management von Reh, Gämse, Rothirsch und ihrem LebensraumBundesamt für Umwelt (Hrsg.) 2010Umwelt-Wissen Nr. 1013232 Seitenuw-1013-d Diese Broschüre ist auch in fran zösischer Sprache erhältlichWald und Wild - Grundlagen für die Praxis: www.umwelt-schweiz.ch/uw-1013-d

Zwei interessante Broschüren vom Bundesamt für Umwelt.

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Schweizer Jäger 11/2010 47

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Page 48: Schweizer Jäger 11/2010

48 Schweizer Jäger 11/2010

Jagd

prax

isVerband Naturwissenschaftlicher

PRÄPARATORINNEN

und PRÄPARATOREN der Schweiz VNPSDer Verband Naturwissenschaftlicher Präparatorinnen und Präparatoren der Schweiz (VNPS) vertritt die Interessen der zoologischen, medizini-schen und geowissenschaftlichen Präparatorinnen und Präparatoren. Bei der kleinen Zahl von Präparatoren und Präparatorinnen in der Schweiz wäre eine Aufsplitterung in kleinere Verbände nicht sinnvoll (der Verband der humananatomischen Präparatoren VSAPP bildet eine Ausnahme). Es ist uns vielmehr wichtig, die Verbindung zwischen den Fachgruppen sowohl in technischer als auch in berufsrechtlicher Hinsicht aufrecht zu halten.

Foto

: Sve

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Präpariertes Sperlingsskelett.

Foto: Sven Beham

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Schweizer Jäger 11/2010 49

Jagd

prax

is

Neben der Lösung allgemeiner Verbands- und Ausbildungsfra-gen ist der VNPS vor allem be-müht, seine Mitglieder durch die Fachzeitschrift «Der Präparator», Tagungen und Vorträge und den periodisch durchgeführten Prä-parationswettbewerb fachlich zu fördern.

Der VNPS steht mit verwand-ten Fachverbänden innerhalb und ausserhalb der Schweiz durch gegenseitige Kollektivmitglied-schaften im Kontakt.

Im VNPS sind freischaffende und in Museen angestellte Kol-leginnen und Kollegen vertreten. Der VNPS versteht sich als Ver-einigung für Berufsleute. Davon ist der grösste Teil vor allem im Bereich der zoologischen Präpa-ration/Taxidermie tätig. Selbst-verständlich sind aber an unse-rem Beruf Interessenten/innen als Gäste willkommen. Neben der Mitgliederliste führen wir eine Liste von «Interessenten» (weitere Informationen beim Se-kretariat), die gegen einen Un-kostenbeitrag alle Unterlagen und Einladungen zu unseren Ver-anstaltungen erhalten.

In der Schweiz mit ihren ver-schiedenen Sprachregionen stellt sich für einen Berufsverband auch das Problem der Verstän-digung. Der VNPS bemüht sich, vor allem auch mit den Kollegin-nen und Kollegen im französisch sprechenden Teil der Schweiz den Kontakt zu pflegen. Abgesehen von einzelnen zweisprachigen Präparatorinnen und Präparatoren sind die VNPS-Mitglieder haupt-sächlich in der Deutschschweiz ansässig. Vor allem für den beruf-lichen Erfahrungsaustausch oder für die Koordination von Ausbil-dungsfragen wäre eine Zusam-menarbeit über die Sprachgrenze hinweg für die Zukunft sinnvoll!

Alle Verbandsmitglieder ha-ben sich mit der Unterzeichnung des VNPS-Ehrenkodexes zu einer qualitativ sorgfältigen und seriö-sen Arbeitsweise (Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen) und zur Einhaltung des VNPS-Ausbil-dungsreglementes verpflichtet.

1966 wurde die SPR als Schweizerischer Berufsverband

von Restauratoren und Präpara-toren gegründet – ursprünglich entstanden aus einer lockeren Gruppierung von Zürcher Mu- seums-Präparatoren und -Restau-ratoren. Nach 11 Jahren war die Gruppe der Restauratoren mit ei-nem deutlichen Schwergewicht auf Gemälderestaurierung derart angewachsen, dass man sich auf deren Wunsch in zwei Vereini-gungen aufteilte. Die Restaurato-rinnen und Restauratoren bildeten den Schweizerischen Verband für Konservierung und Restaurierung (SKR). Seit 1977 besteht eine Be-rufsvereinigung ausschliesslich für Präparatoren aller Fachrich-tungen (SPV), welche sich, nicht zuletzt auch durch vermehrten Zuwachs von privatwirtschaft-lich arbeitenden Kolleginnen und Kollegen, zu einem Verband hauptsächlich im zoologisch/ta-xidermischen Bereich arbeiten-der Präparatorinnen und Präpara-toren entwickelt hat. Daran, dass der Verband naturwissenschaftli-cher Präparatorinnen und Präpa-

ratoren der Schweiz (VNPS), wie er seit 1997 heisst, aber nach wie vor alle Fachgebiete der Präpara-tion als fachliche und berufspoli-tische Einheit betrachtet, ändert dieses zoologisch/taxidermische Schwergewicht nichts.

Zoologische Präparatorin / Zoologischer Präparator

Sie/Er konserviert Objekte oder Objektteile tierischer Her-kunft mit unterschiedlichen Me-thoden und stellt Unterrichts-, Sammlungs- und Ausstellungsstü-cke aller Tierklassen her. Pflege, Schutz und Präsentation der Prä-parate werden von ihr/ihm fach-gerecht ausgeführt. Dieser ge-stalterische Beruf orientiert sich an den von der Natur vorgegebe-nen spezifischen Formen, Mas-sen und Farben. Neben der Dar-stellung äusserer Formen werden auch osteologische (Skelett-) Prä-parate hergestellt.

Beispiele aus dem Arbeits-bereich: Abbalgen, Skelettieren, Anfertigen von Bälgen, Präpara-tion von Wirbeltieren, Trophäen-präparation, Flüssigkeitspräpa-ration, Lagerhaltung, Zeichnen, Modellieren, Abformen, Samm-lungs- und Ausstellungsunterhalt und Restaurierung von histori-schen Präparaten.

Ein Teil der Präparate wird zu wissenschaftlichen Arbeiten bei-gezogen.

Die Berufsbezeichnung der Schweizer Präpara-torinnen und Präparatoren lautet:Naturwissenschaftliche Präparatorin bzw. Naturwissenschaftlicher Präparator

Es werden drei Fachrichtungen unterschieden: – zoologische Fachrichtung– medizinische Fachrichtung– geowissenschaftliche Fachrichtung

Der zoologische Präparator orien-tiert sich an den

von der Natur vor-gegebenen spezi- fischen Formen,

Massen und Farben. Im Bild ein präpa-

riertes Sikakalb.

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50 Schweizer Jäger 11/2010

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Medizinische Präparatorin Medizinischer Präparator

Sie/Er konserviert menschli-che oder tierische Körper, deren Teile und Organsysteme und wen-det Präparationsmethoden an, die der Erhaltung, Darstellung und Nachbildung für Unterrichts-, Forschungs- und Ausstellungs-zwecke dienen.

Beispiele aus dem Arbeits-bereich: Skelettieren, Konser-vieren und Präparieren, Injek-tionen, Aufhellungspräparate, Trockenpräparate, Imprägnie-rung, Tränkungstechniken, Zeich-nen, Modellieren, Abformen, Do-kumentation, Sammlungs- und Ausstellungsunterhalt und Res-taurierung von historischen Prä-paraten.

In der Schweiz gibt es einen eigenen Verband für Humanme-dizinische Präparatorinnen und Präparatoren, «Verband Schwei-zerischer Anatomie-Pathologie-Präparatoren» (VSAPP). VSAPP und VNPS pflegen Zusammen-arbeit in ihren Berufsverbänden und sind gegenseitig Kollektiv-mitglieder.

Geowissenschaftliche PräparatorinGeowissenschaftlicher Präparator

Sie/Er befasst sich mit der Ge-winnung und fachtechnischen Behandlung sowie Erhaltung und Freilegung von Fossilien, Gestei-nen und Mineralien.

Beispiele aus dem Arbeits-bereich: Grabungstechnik, Fos-silienpräparation, Anschliff- und Dünnschliff, Konservierung und Ergänzung von Fossilien, Rekons-

truktion, Zeichnen, Modellieren, Abformen, Positivherstellung, Sammlungs- und Ausstellungsun-terhalt und Restaurieren von his-torischen Präparaten.

AusbildungDie Ausbildung dauert für die

medizinischen und geowissen-schaftlichen Fachrichtungen je 4 Jahre, für die zoologische Fach-richtung 3 Jahre.

BerufsbeschreibungNaturwissenschaftliche Präpa-

ratorinnen und Präparatoren sind gemäss ihrer Fachrichtung in ent-sprechenden Museen und Insti-tuten angestellt oder betreiben einen gewerblichen Betrieb (zoo-logische und geowissenschaft-liche Fachrichtung). In Muse-en und Instituten wird vor allem biologisches Material gesammelt, konserviert und für die Samm-lung oder Ausstellung präpariert. Dazu kommt die Betreuung des Sammlungsgutes. Freischaffende führen Präparationsaufträge für Schulen und Museen, Jäger, Na-tur- und Vogelschutzvereine und Privatpersonen aus.

Ausbildungsmöglichkeiten medizinische und geowissenschaftliche Fachrichtung

Es besteht kein BBT-Regle-ment für diesen handwerklich-gestalterischen Beruf. Es müssen daher privatrechtliche Ausbil-dungsverträge gemäss Obligatio-nen-Recht abgeschlossen werden. Der Verband Naturwissenschaft-

licher Präparatorinnen und Prä-paratoren der Schweiz (VNPS) regelt die Ausbildung und die Lehrabschlussprüfung für sei-ne Mitglieder. Die Grundlagen dazu sind seine Ausbildungs- und Prüfungsreglemente. Die bestan-dene Lehrabschlussprüfung gibt Anrecht auf das Abschlusszeug-nis des VNPS als: Naturwissen-schaftliche Präparatorin / Natur-wissenschaftlicher Präparator.

Ausbildungsmöglichkeiten zoologische Fachrichtung

Es besteht kein BBT-Regle-ment für diesen handwerklich-ge-stalterischen Beruf. Der Verband Naturwissenschaftlicher Präpa-ratorinnen und Präparatoren der Schweiz (VNPS) hat die Ausbil-dung und die Lehrabschlussprü-fung für seine Mitglieder verbind-lich an die Berufsschule für den Lebensmittel- und Textilbereich, Technische Zeichner und Zahn-techniker in Wien verlagert. Dort findet in Blockkursen zu jähr-lich 8–10 Wochen der schulische Unterricht statt. Die praktischen Bereiche werden in den Lehrbe-trieben in der Schweiz oder in Österreich vermittelt. Das vom VNPS ausgearbeitete Reglement sowie der Lehrplan für die Praxis orientieren sich an den österrei-chischen Vorgaben.

Die Lehrabschlussprüfung fin-det ebenfalls in Wien statt und wird durch die Österreichische Berufsinnung abgenommen. Der Abschluss als Präparator/Präpa-ratorin ist in der Schweiz gleich-wertig und berechtigt zum Be-such weiterführender Schulen wie bspw. die Berufsmaturitätsschule (BMS). (Aussenstehende/Drit-te können das Ausbildungs- und Prüfungsreglement beziehen.)

Die Ausbildungskommissi-on des VNPS ist Ansprechpart-nerin für Ausbildungsfragen. Der VNPS kann keine Ausbil-dungsplätze vermitteln.

Für Auskünfte: Christoph Meier, Präsident, Naturhistorisches Museum Basel, Augustinerstrasse 2, 4001 Basel, Tel. 061 266 55 30. [email protected]. – Martin Troxler, Präsident Ausbildungskommission, Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern, Bernastrasse 15, 3005 Bern, Tel. 031 350 72 35, [email protected]

Der geowissen-schaftliche Prä-parator befasst sich mit der Gewinnung und fachtechnischen Behandlung so- wie Erhaltung und Freilegung von Fossilien, Gesteinen und Mineralien.

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Der medizinische Präparator kon-serviert mensch-liche oder tie-rische Körper, deren Teile und Organsysteme.

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Eine grosse Invasion führt tausende Eichelhäher von Skandinavien und Osteuropa in unsere Breiten. Derzeit sind die bunten Rabenvögel auf Schritt und Tritt zu sehen.

Noch nie wurden auf der Beringungsstation Col de Bre-tolet in den Walliser Alpen so viele Eichelhäher gezählt wie in diesem Herbst. Auch aus der übrigen Schweiz werden der Vogelwarte Sempach Re-kordzahlen von Eichelhähern gemeldet. «Der Einflug aus dem Norden hat invasionsarti-ge Züge angenommen», zeigt sich Hans Schmid, Leiter des Informationsdienstes der Vo-gelwarte Sempach, über-rascht.

Ein markantes Auftreten wird seit ein paar Tagen auch an der deutschen Ostseeküs-te registriert. Und Ende Sep-tember wurden Eichelhäher bereits in Falsterbo an der Südwestspitze von Schweden festgestellt.

Grund für die Invasion der Eichelhäher ist möglicher-weise ein sehr grosser Bruter-folg in den Herkunftsgebie-ten, der einen Teil der Häher zum Auszug aus den Brutge-

bieten zwingt. Diese Wander-bewegungen können bis nach Südeuropa führen. Ein harter Winter lässt sich dadurch aber nicht vorhersagen!

Die Eichelhäher sind meist in kleinen Trupps unterwegs, vereinzelt bilden sich auch Schwärme von zehn bis zwan-zig Vögeln.

Kennzeichnend für den Eichelhäher sind die blau-schwarz gebänderten Federn am Flügel. Im Gegensatz zu unseren anderen Rabenvögeln hält sich der Eichelhäher aber vor allem im Wald auf. Auch in den Parks und Gärten bleibt er meist in der Nähe von Bäu-men.

Im Herbst sammelt der Ei-chelhäher Eicheln und ver-gräbt sie im Boden. Wenn im Winter das Futter knapp wird, stillt er seinen Hunger mit Nahrung aus solchen Vorrats-kammern. Nicht wiedergefun-dene Eicheln keimen aus, und so haben Eichelhäher vor Be-ginn der Forstwirtschaft Jahr-tausende lang die Verbreitung der Eichenwälder in Europa gefördert.

Vogelwarte Sempach

Invasion von Eichelhähern

Eichelhäher mit einer Eichel, seiner Lieblingsnahrung.

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52 Schweizer Jäger 11/2010

Hund

Erstmals lädt der Retriever Club Schweiz zu einer «Prüfung nach dem Schuss» ein

Am 20./21. November 2010 wird der Retriever Club Schweiz eine offizielle Prüfung nach dem Schuss durchführen, die allen Jagdgebrauchshunde-rassen offen steht.

Der Sieger erhält einen gra-vierten Wanderpokal.

hus, Am Platz 4, 8126 Zumi-kon, 044 918 18 59. Anmelde-schluss ist der 15. November 2010.

Das von der TKJ genehmig-te Reglement ist unter www.retriever.ch einzusehen.

Die Jagdkommission RCS und deren Ausschuss freuen sich auf diese Premiere. Wir hoffen auf reges Interesse.

Retriever Club Schweiz lädt ein zur «Prüfung nach dem Schuss»

Ort der Prüfung: Benken, St. Gallen (am oberen Zürich-see).

Die TKJ-Richter sind: The-res Schmied, Max Stacher und Joseph Sticher.

Am Abend des ersten Prü-fungstages wird ein Apéro und ein Imbiss vom Veranstalter offeriert.

Anmeldungen über [email protected] oder Crista Nie-

Zum zweiten Mal in sei-ner Geschichte fand der Eu-ropacup der Laufhunde in der Schweiz statt. Die Sektion der Romandie des Schweizeri-schen Laufhundeclubs über-nahm unter der Federführung von Christoph Darbellay die Organisation des Anlasses, der diesmal am 9. und 10. Oktober in Martigny im Kanton Wallis über die Bühne ging. Zugelas-sen für diesen jährlichen Wett-kampf sind Laufhunde (Bra-cken) der FCI-Gruppe 6, die eine anerkannte Ahnentafel aufweisen, eine Brackierprü-fung auf den Hasen erfolg-reich absolviert haben und ein Ausstellungsresultat vorwei-sen können.

Durch die nationalen Dach-verbände werden jeweils nur die drei am besten bewerteten Hunde nominiert. In Martigny nahmen diese Hunde aus 11 Nationen teil.

Gestartet wurde in den Kate-gorien Einzel, Koppel (2 Hun-de) und Meute (6 Hunde).

Nachdem die Hunde auf die einzelnen Prüfungssek-toren und die 2 Richter aus-gelost worden waren, wur-den am Abend anlässlich der Eröffnungsfeier die einzel-nen Ländervertreter mit ihren Vierbeinern der Öffentlichkeit vorgestellt und wie es sich für einen internationalen Anlass

gehört, mit den jeweiligen Na-tionalhymnen willkommen ge-heissen. Der Abend endete bei einem gediegenen Nachtes-sen, das mit Reden und einem musikalischen Programm, be-stehend aus verschiedenen Bläsergruppen, umrahmt wur-de.

Am Sonntagmorgen wur-den die einzelnen Hundefüh-rer, begleitet von einem na-tionalen und internationalen Leistungsrichter, in ihr Prü-fungsgelände gefahren, wo je-weils ein Sektorchef mit ei-ner Anzahl Beobachter bereit stand.

Die Prüfungsgebiete befan-den sich im Val de Bagnes, im

Val Entremont-Ferret und in der Region von Nendaz. Die Hundeführer hatten von 8 Uhr bis um 12 Uhr Zeit, mittels ei-ner gelungenen Hasenjagd die Richter von der Qualität ihrer Hunde zu überzeugen.

Die Jagd muss auf einen Hasen erfolgen. Wenn der Hund ein anderes Wild hebt, so muss er spätestens nach 10 Minuten auf ein Zeichen sei-nes Führers oder selbständig zu seinem Führer zurückkeh-ren, ansonsten wird er disqua-lifiziert.

Bewertet wurde an der Prü-fung ausser dem Formwert des Hundes (10 Punkte), die freie Suche (20 Punkte), die Arbeit

auf der Spur (15 Punkte), das Stechen/Heben (10 Punkte), die Jagd selber (1 Punkt pro Minute Jagd bis zum Maxi-mum) (60 Punkte), Spurlaut (15 Punkte) und Appell und Führung (15 Punkte), das er-gibt ein Total von maximal 140 Punkten.

Ein Hund kann nur klassiert werden, wenn er einen Hasen mindestens 10 Minuten gejagt hat, was durch einen der bei-den Richter oder einen Beo-bachter mit Sicherheit festge-stellt werden musste. Dies war an diesem Morgen nicht bei al-len Hunden der Fall. Mehrere Hunde konnten gar nicht klas-siert werden, weil sie entweder

Schweizer Sieg beim 18. Europacup der Laufhunde in der Schweiz (Martigny)

Italienische Meuten: Segugio italiano.

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TIERBEDARF

KEINEKEINEKEINE

kaltgepresstwertvollen

wichtigsten

perfekt

15 kgFr. 79.00

Schweden-Warnhalsung

ab

Fr. 24.00

Herzliche GratulationSchweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-ClubWir gratulieren den Mitgliedern zum Geburtstag

NovemberZum 70. Jean-Louis Sommer, Monible (30.)Zum 71. Lorenz von Arx, Egerkingen (2.) Werner Ulmann, Biel (3.)Zum 74. Alois Zürcher, Baar (2.)Zum 76. Paul Poloni, Euthal (15.)Zum 78. Roland Rieder, Rothenfl uh (5.) Max Lehmann, Muhen (22.)Zum 80. Josef Koller, Malters (3.) Willy Battaglia, Scharans (7.)Zum 87. Walter Schmid, Bassersdorf (16.)Zum 89. Ernst Hardmeier, Zollikerberg (2.)Zum 90. Martin Amiet, Bettlach (12.) Walter Meierhofer, Regensberg (30.)Präsident SNLC: Fredy Kuster, Gräbackerstrasse 117, 5735 Pfeffi kon, Tel. 062 771 82 01Sekretariat SNLC: Gertrud Fehlmann, Forchenmattweg 4, 8624 Grüt, Tel. 044 932 29 74Zuchtwart: Samuel Kaderli, Kreuzfeldstrasse 44, 4932 Lotzwil, Tel. 062 922 16 87

gar keinen Hasen gehoben ha-ben oder weil die Jagd weniger als 10 Minuten dauerte.

Vielleicht hatte das auch damit zu tun, dass einerseits die Hunde zum Teil eine lan-ge Anreise hinter sich hatten und sich andererseits mit den lokalen «geruchlichen» Gege-benheiten und einem vor allem meist relativ steilen Gelän-de nicht wie gewohnt zurecht fanden.

Andererseits musste auch festgestellt werden, dass sich einzelne niederläufi ge Hun-derassen für die Jagd im stei-len Gelände und in unsern mit Wurfholz belegten Gebirgs-wäldern schlechter eignen als unsere heimischen Schweizer Laufhunde.

Dieser Umstand wurde in diesem Jahr auch durch die Rangliste in der Kategorie Ein-zelhunde untermauert, wo sich nicht weniger als drei Schwei-zer Teilnehmer unter den ers-ten vier wiederfi nden.

Europacupsieger 2010 wur-de mit 129 Punkten «Eika von Weisshorn» (Luzerner Lauf-hund) von Walter Jäger (CH) vor «King» (Halden Laufhund) von Öivind Lundberg (N) mit 128 Punkten und «Miki Cana-ria» (Luzerner Laufhund) von Walter Corazza (CH) mit 120 Punkten. Den vierten Rang belegte der dritte Schweizer Hund, nämlich der «einheimi-sche» Teilnehmer aus Martig-ny «Gismo» (Jura Laufhund) von Raymond Rausis (CH) mit 114 Punkten. In der Kategorie Koppel und Meute siegten die Hunde aus Italien, da dort die-se Art von Jagd schon traditio-

nell eher gepfl egt wird als bei uns in der Schweiz.

Der Europacup 2010 ging bei idealen klimatischen Be-dingungen und ohne schlimme-re Zwischenfälle über die Büh-ne. Einzig bei einem Hund aus Bulgarien gab es eine kleinere Aufregung. Dieser Hund ver-schwand plötzlich nach einer ausgezeichneten 35-minütigen Jagd spur- und lautlos. Nach ei-nigem Suchen konnte er jedoch dank seines GPS-Halsbandes von seinem Meister ausfi n-dig gemacht werden. Er wurde «gekidnappt» und befand sich im Haus einer Frau, die glaub-te, diesem Tier damit einen Ge-fallen zu tun, weil sie das laute Geläut des Hundes wohl falsch interpretierte – falsch verstan-dene Tierliebe.

Das OK organisierte für die-sen von weitem hergereisten Hundeführer auf die Schnelle einen Trostpreis, damit er das Wallis und die Schweiz noch halbwegs in guter Erinnerung behalten wird und daheim in Bulgarien nicht überall er-zählt, in der Schweiz werden einem die Hunde während der Jagd gestohlen.

Der Anlass endete am Sonn-tagnachmittag bei einem ge-mütlichen Raclette, das erneut musikalisch von Bläsern um-rahmt wurde.

Ein grosses Lob gebührt dem lokalen OK aus Martig-ny, unter der Leitung von Na-tionalrat Christoph Darbellay, und der Westschweizer Sek tion des Schweizerischen Laufhun-declubs. An dieser Stelle muss dankend anerkannt werden, dass es nicht selbstverständ-lich ist, einen solchen Gross-anlass zu organisieren, wobei man alle ca. 300 Teilnehmer kostenlos mit Speis und Trank verpfl egte und gastfreundlich betreute. Merci!!

Der nächste Europacup fi n-det nächstes Jahr in Norwe-gen statt. Mal sehen, wie sich unsere Schweizer Laufhun-de in dieser Umgebung schla-gen werden? Es lebe die Lau-te Jagd!

Georg BurchardSekretär SLC

Siegerehrung (vlnr): «King» (Halden Laufhund) von Öivind Lundbert (N), 2. Rang; «Eika v. Weisshorn» (Luzerner Laufhund) mit Walter Jäger (CH), 1. Rang; «Miki Canaria» mit Walter Corazza (CH), 3. Rang; OK-Chef Christoph Darbellay.

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54 Schweizer Jäger 11/2010

Hund

in Eschenz/Hüttwilen (TG) Die Wetterprognosen für

das Prüfungswochenende vom 18./19. September 2010 wa-ren relativ schlecht, das Wet-ter zeigte sich dann aber wider Erwarten von der besten Seite. Drei Hundeführer haben sich für die Anlageprüfung, neun für die Gebrauchsprüfung so-wie zwei zum Wesenstest (Er-gänzung Jagen) angemeldet.

Nach einer kurzen Begrüs-sung durch den Prüfungsleiter Ueli Eicher wurden die Hun-degespanne den entsprechen-den Richtergruppen zugeteilt.

Die Anlageprüfung bein-haltet Wesensfestigkeit, Be-nehmen auf dem Stand, Lei-nenführigkeit, Jagen (Suche, Stechen, Jagen, Laute, Spur-wille und Spurtreue) sowie Appell (Rückkehrwille und Selbständigkeit).

Die Gebrauchsprüfung setzt sich aus den Gehorsamkeits-fächern Appell, Wesen, Ab-legen, Schussruhe, Standru-he und Leinenführigkeit sowie aus dem Hauptfach Jagd mit Suche, Jagen und Laute zu-sammen.

Folgende Gespanne haben die Prüfungen an diesem Wo-chenende erfolgreich abge-schlossen:

Anlageprüfung samt Wesens-test: Hansueli Roth mit Basco vom Bruederloch, Berner-NLH. Gertrud Fehlmann mit Asta von der Hochasteralm, Alp. DB.

Wesenstest (Ergänzung Jagen): Jes-sika Maag mit Alia von Aegetli, Luzerner-NLH. Peter Saner mit Sämi von der Balmfluh, Schwyzer-NLH.

Gebrauchsprüfung Alp. DB: Wolfgang Tekly mit Flori von der Winteregg, Alp. DB, 1a. Preis 295 P., Catherine Müller mit Aiko vom Saxaboden, Alp. DB, 1b. Preis 294 P., Nelly Inderkum mit Bora vom Saxaboden, Alp. DB, 3. Preis 282 P.

Gebrauchsprüfung NLH: André-Jakob Jungen mit Baika Tina vom Ahorn, Luzerner NLH, 1. Preis 335 P., Bruno Krähenbühl mit Birka Tina vom Ahorn, Luzerner NLH, 3. Preis 237 P., Friedrich Wyttenbach mit Asta von der Elbisfluh, Berner NLH, 3. Preis 214 P.

Schweissprüfung 500 m nach TKJ: Alfred Meier mit Artus vom Brandenberger Kolm, Tiroler Bracke.

Herzliche Gratulation an alle Gespanne, welche die Prü-fung erfolgreich absolviert ha-ben. Jenen Teilnehmern, welche dieses Jahr kein Prüfungsglück hatten, wünschen wir weiterhin

95. Gebrauchsprüfung des SNLC

viel Freude am Üben mit ihren treuen Gefährten.

Ein besonderes Danke-schön geht an den Prüfungs-

leiter Ueli Eicher sowie an alle Richter, Richteranwär-ter und an die engagierten Re-vierführer. Ein spezieller Dank geht an die Pächter der beiden Jagdreviere Eschenz/Hüttwi-len, ohne deren Engagement das Durchführen einer solchen Prüfung nicht zu Stande kom-men könnte. Ein weiteres Dan-

keschön geht an alle Helfer, welche für das leibliche Wohl der Gäste besorgt waren.

Marcel Weber,Richteranwärter

Acki vom Weinberg hat in der Welthundeausstellung in Herning Danmark ein excel-lent 1, CAC, CACIB - World Winner, BOB2 erzielt.

Besitzerin: Ivana Heria-nova. Züchter: Rinaldo Cina, Schafgasse 1, 3970 Salgesch.

Auch der «Schweizer Jä-ger» gratuliert zu diesem Er-folg.

World dog show – Herning Danmark

Prüfungsteilnehmer Samstag

Prüfungsteilnehmer Sonntag

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Schweizer Jäger 11/2010 55

Hund

1. Prüfung: 20. Juni 2010, Schanfigg GR

Prüfungsleiter: Jürg Hart-mann. Richter: Sämi Gantner, Dieter Anliker, Franz Dal Pon-te, Sepp Klauser, Bruno Röth-lisberger, Fredy Breitenmoser.

Vorprüfungen bestanden: Daniel Bärtschi, Bria von der Vidameid, 660, 1. Preis. Michael Eichhoff, Dino du Soonwald, 620, 1. Preis. Oswald Iten, Bella von der Höhronen, 625, 1. Preis. Riccardo Giovanoli, Drago du Soonwald, 565, 3. Preis. Kasimir Vogt, Aischa vom Zinnerhof, 525, 3. Preis.

1000-m-24-Stundenfährte be-standen: Mauro Colombo, Cila vom Morgetenpass, 650, 1. Preis.

2. Prüfung: 18. Juli 2010Erlenholz, Wittenbach SG

Prüfungsleiter: Kurt Küng. Richter: Franz Dal Ponte, Fre-dy Breitenmoser, Ruedi Wyss, Max Straub, Werner Giger, Ruedi Leu, Uwe Steckroth (KBGS), Heinrich Schwarz (KBGS).

Vorprüfungen bestanden: Rolf Domenig, Astor vom Zinnerhof, 590, 1. Preis. Reto Muggler, Anuk vom Zinnerhof, 620, 1. Preis. Roger Wettli, Belga von der Vidameida, 650, 1. Preis. Bruno Wiederkehr, Dixi vom Kreuzbödele, 585, 2. Preis. Alex Schwerzmann, Alma von Kreuzmoos, 510, 3. Preis

1000-m-24-Stundenfährte be-standen: Armin Eberle, Angel des Près d’ondine, 465, 2. Preis. Jörg Hiltbrunner, Dora vom Bütschel, 495, 2. Preis. Walter Streuli, Senta von den drei Pappeln, 325, 3. Preis.

Schweizerischer Schweisshundclub SSC: Prüfungsergebnisse

3. Prüfung: 15. August 2010 Lötschental VS

Prüfungsleiter: Ruedi Merz. Richter: Andreas Stüssi, Franz Dal Ponte, Jürg Rohrer, Her-mann Studer, Luky Imboden, Reto Muggler, Bruno Wieder-kehr, Rolf Zumbrunnen, Leo Theler. Anwärter: Karl-Heinz Gysel, Richard Bellwald.

Vorprüfungen bestanden: Christian Gantenbein, Baina von der Höhronen, 720, 1. Preis. Eugen Gasser, Aress vom Waldemmental, 720, 1. Preis. Markus Hasler, Kärö vom Odvaskör, 675, 1. Preis. Anton Roth, Aron vom Zinnerhof, 560, 2. Preis. Kilian Zemp, Baila von der Höhronen, 645, 2. Preis. Max Bodmer, Chiva vom Pischablick, 555, 3. Preis.

1000-m-24-Stundenfährte be-standen: Sämi Gantner, Ivi von der Hirschtränke, 700, 1. Preis. Josef Theler, Assa von dem Hirschwand, 685, 1. Preis. Roland Burch, Xena vom Wolfsbach, 600, 1. Preis.

Laut Prüfungsleiter und Richter wurden gesamthaft von der Mehrheit der Gespan-ne hervorragende Arbeiten ge-zeigt. Das heisst für mich, dass in unseren Regionalgruppen sehr seriös gearbeitet wird. Al-len Regionalobmännern recht herzlichen Dank. Wir dürfen aber in unseren Bemühungen, unsere Gespanne für Spitzen-leistungen auszubilden, nicht nachlassen. Weidmannsdank an die Prüfungsleiter, Rich-ter, Anwärter, Helfer vor Ort, Jagdverwaltungen, Jagdgesell-schaften, Gäste und Freunde unserer roten Hunde.

Kurt Küng Chef Prüfungsleiter SSC

Ein erfolgreiches Jahr für die vier Hundeführer vom Schwei-zerischen Club für Deutsche Jagdterrier. Nach einem langen intensiven Training wurden die Hunde zu verschiedenen Prü-fungen geführt.

500 m Schweissfährte vom SCDJT nach TKJ: Roger Leuenberger mit Undra vom Goldacker, bestanden, Prüfungssieger : Marcel Roos mit Axel vom Foxberg, bestanden. Markus Annen mit Berry vom Foxberg, bestanden.

Verbands-Schweissprüfung Zeil am Main (D), 20 Std. 1000 m: Marcel Roos mit Axel vom Foxberg, 1. Preis. Roger Leuenberger mit Undra vom Goldacker, 1. Preis. Marcel Roos mit Inka von Limeshain, 1. Preis.

Internationale Prüfung Arbeit nach dem Schuss (D): Markus Annen mit Berry vom Foxberg, I. Preis, 130 P. Marcel Roos mit Axel vom Foxberg, I. Preis, 130 P. Walter Beyeler mit Flip vom Kanten Grund, II. Preis, 114 P. Roger Leuen-berger mit Undra vom Goldacker, II. Preis, 101 P.

Zucht-Jugendprüfung in Luckenau (D): Walter Beyeler mit Ejnar vom Eichblatt, I. Preis, 172 P., Prüfungssieger. Roger Leuenberger mit Kati vom Kalten Grund, I. Preis, 164 P. Markus Annen mit Berry vom Foxberg, I. Preis, 164 P.

Höchste Prüfung für Deutsche Jagdterrier, Dr. Lackner Gedächtnis-prüfung in Zeil am Main (D): Marcel Roos mit Axel vom Foxberg, I. Preis, 303 P. Markus Annen mit Berry vom Foxberg, III. Preis, 268 P. Walter Beyeler mit Flip vom Kanten Grund, III. Preis, 266 P.

Herzliche Gratulation an die Hundeführer!

Um an diesen anspruchsvol-len Prüfungen überhaupt star-ten zu können, wird von Hund und Führer alles abverlangt. Intensives Training und viel Geduld sind die Voraussetzun-gen, um internatonal mithalten zu können und zu bestehen.

Wie man den hervorragen-den Resultaten entnehmen kann, muss man beim Kauf eines Deutschen Jagdterriers nicht immer ins Ausland aus-weichen, unsere eigene Zucht in der Schweiz kann sich inter-national durchaus sehen las-sen. Walter Beyeler

Schweiz. Club für Deutsche Jagdterrier: Lohn der Arbeit

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56 Schweizer Jäger 11/2010

Text und Bilder: Birte Keil

Bis auf wenige Ausnahmen gelten die Begriffe der Jägerspra-che für alle Greifvogel-Arten. Die Falknersprache kennt noch mehr Bezeichnungen, die auch auf das Werk des Hohenstaufen-Kaisers Friedrich II. zurückgehen «De arte venandi cum avibus» (1194–1250). Hier sollen nur die wich-tigsten Begriffe in Ergänzung zur Jägersprache genannt werden.

Die Weibchen bei Greifvö-geln werden Weib genannt oder

GREIFVÖGELNicht nur Jäger, sondern speziell das uralte Falkner-Handwerk haben die jagdliche Fachsprache um die Greife geprägt.

Augenstern

Fuss

Fangwarzen

Stoss

Pennen

Steinadler

SchnabelHaken

Stange

Wachshaut

Hosen

einfach mit dem Artnamen (z. B. Habicht) bezeichnet, die Männ-chen als Terzel (z. B. Habicht-terzel) mit folgenden Ausnah-men: Sprinz (Sperber), Sakeret (Sakerfalke), Lanneret (Lan-nerfalke).

Allen Vögeln gemeinsam sind kräftige Fänge. Bei Adlern und Habicht heissen sie Füsse, beim abgetragenen Falken Hände. Bei anderen Greifen nennt man sie Ständer. Sie sind mit mehr oder weniger stark ausgebilde-ten Hosen befiedert. Fangwar-

zen nennt man die rauen Ballen an der Unterseite des Fusses, die das Festhalten des Raubes er-leichtern.

Am Kopf fallen grosse, von knöchernen «Augenbrauen» be-schattete Augen auf, vielfach mit kräftig gefärbtem (Augen-)Stern (Iris) sowie der starke Beck (Schnabel) mit Haken. Die Fal-ken sind Bisstöter. Ihr Schnabel ist deshalb mit dem Falkenzahn ausgestattet. Die Habichtsartigen sind Grifftöter, die ihren Raub (lebende Beute) mit den Fängen töten.

Haken und Schneidekan-te des Schnabels zerreissen und zerlegen die Beute. Den oberen Teil des Schnabels überzieht die Wachshaut (Ring).

Der Körper wird bedeckt vom Gefieder, das in der Federzeit gewechselt wird, man sagt: Der Vogel fiedert sich. Danach ist er durchgefiedert. Die verschiede-nen Partien des Gefieders (Klei-des) haben eigene Namen: Die grossen Handschwingen sind die Pennen (Pannen); den Oberarm bedecken die Flügeldecken, der ganze Flügel ist der Fittich. Die Schwanzfedern bilden den Stoss, der oben und unten von Ober- und Unterstoss teilweise bedeckt wird.

Bei vielen Arten tragen die ausgefiederten Jungvögel ein Ju-gendkleid. So heisst der rötliche

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Flügeldecke

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Schweizer Jäger 11/2010 57

Jäge

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junge Habicht Rothabicht. Die erwachsenen Vögel (Altvögel) tragen das Alterskleid.

Die regelmässig im Revier brü-tenden Horstvögel bauen (oder renovieren) nach der Balz ih-ren Horst. Bald folgt das Gele-ge, sie horsten. Wenn die Jung-vögel ausgefallen sind, bleiben sie zunächst Nestlinge (Nestho-cker). Wenn sie den Horst verlas-sen und in seiner Nähe ihre Fitti-che erproben, sind sie Ästlinge, die von den Altvögeln geatzt wer-den. Ihren Appetit auf Atzung tun sie durch lautes Lahnen kund (Altvögel schreien). Auf ihrer ständigen Suche nach Atzung für die Brut sind die Altvögel dabei, das Revier abzustreifen oder auf Raub (an-) zuwarten. Ist ihren scharfen Augen etwas aufgefal-len, werden sie kesseln (rütteln) oder ringholen (enge Kreise zie-hen), um kurz darauf auf den Raub zu stossen, das Tier zu schlagen (fangen, greifen). Misslingt der Versuch, war es ein Durchgang (Fehlschlag). Gelingt es, bindet

Zur Jagd wird der Vogel mit der Armatur aufgeschirrt: Aus-ser dem Geschüh (kurze Leder-riemen an den Füssen), und den Bellen (kleine Glocken oberhalb des Geschühs zum besseren Auf-finden) wird mittels einer Drah-le (Wirkel) die Langfessel (lan-ger Lederriemen) am Geschüh befestigt. Damit sie nicht unruhig werden, verkappt man meist Fal-ken oder Adler (mit einer Kappe) und deckt erst vor dem Beuteflug auf. Der Vogel steht dann auf der Faust und wird an das Beizwild geworfen oder wartet an (hoch in der Luft), auf dass der Falk-ner und/oder Hund Wild hoch-machen.

Der Falkner ist ausgerüstet mit Falknerhandschuh, Falknerta-sche für Fesseln, Ersatzarmatur, Federspiel, Falknermesser, At-zung etc.

Wenn der Beizvogel ruhen soll, wird er an der Langfessel mit Hilfe des Falknerknotens an einer (Block-)Jule oder einem Sprenkel angelegt (im Freien). In der Falkenkammer dient zum Ruhen ein Reck. ■

AugeHabicht(Alterskleid)

Fuss

Fittich

Das Gefieder ist «gesprenkelt»

Wanderfalke

Kehle

Kropf

Diehn (Oberschenkel)

Leib (Magen)

Der Beizvogel in der Falknersprache

ScheitelRing

Beck

Falkenzahn

Stirn

Brust

Aussenklaue

Hose (Dünne)

Staart

Bruck

Oberhand

Hand (Fang)

Atzklaue

Mittelklaue

Fangklaue

Dach

Nacken

Blume

Pennen

Zügel

Flügelbug

(greift und hält) der Vogel den Raub, mantelt und beginnt zu rupfen. Was beim Kröpfen an Unverdaulichem aufgenommen wurde, speit er später als Gewöl-le aus. Gelegentlich ist auch Aas willkommen, das im Gegensatz zum Raub Frass heisst.

Dass die Jungvögel im Horst und drum herum permanent schmeissen (kälken, schmelzen = sich lösen), verrät der durch das Geschmeiss (Schmelz) bemalte (geweisste) Horstbaum.

Als Beizjagd bezeichnet man die Jagd mit abgetragenen, be-reiteten (gezähmten) Greifvö-geln: Falken, Habichten, Adlern und anderen Greifen. Man unter-scheidet nach Art des Beizwildes und der Jagdtechnik den hohen und niederen Flug.

Ein gezüchteter Beizvogel oder ein Wildfang wird locke gemacht durch Abtragen auf der Faust sowie Atzung. Auf Zeichen oder auf das Federspiel und den Balg (hufeisenförmige Beuteat-trappe mit Schwingen bzw. aus-gestopfter Balg mit Kopf) soll er nach dem Flug wieder beireiten (zurückkehren).

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«Schattenschwanz und Graues Feh» von Hans Böhme im «Schweizer Jäger» 9/2010

In seinem interessanten und ausführlichen Artikel über das Europäische Eichhörnchen geht der Autor in den letzten 2 Kapiteln auf die Bedrohung unseres Eichhörnchens durch das aus Nordamerika einge-führte Grauhörnchen ein und plädiert für eine Vertilgung des letzteren im Interesse des Naturschutzes. Natürlich wer-den dabei auch all jene Tier-freunde an den Pranger ge-stellt, welche sich gegen diese Vernichtungsfeldzüge und für das Grauhörnchen stark ma-chen. Dabei macht es sich der Autor meiner Meinung zu ein-fach, indem er diese Tierschüt-zer bezichtigt, unökologisch zu denken (ein wiederkehren-des, pauschales Argument der jagenden Zunft gegen sämt-liche Tierschützer!) und das Aussterben des einheimi-schen Eichhörnchens in Kauf zu nehmen – ja offensichtlich zu wünschen (eine Unterstel-lung).

Lassen Sie mich die Prob-lematik aus einer ökologisch-philosophischen Sicht darstel-len. Nicht wenige Tierschützer verstehen sich auch als Na-turschützer und bedauern es ebenso wie der Autor, dass un-ser beliebtes, hübsches Eich-hörnchen vom Aussterben be-droht ist, weil gedankenlose englische Landlords vor über hundert Jahren ein paar ame-rikanische Grauhörnchen in Europa einführten, deren evo-lutionärer Vitalität unser Eich-hörnchen nichts entgegenzu-setzen hat.

In seinem Schlussplädoyer vertritt Herr Böhme eine ein-seitige und wenig hinterfrag-te Sicht von «Naturschutz». Dieser «kann aber nur be-deuten, die Natur so erhalten zu wollen, wie sie geschaf-fen ist (…)» und «Eingriffe rückgängig zu machen». Hier stellt sich die Frage, was denn

Herr Böhme unter der Natur, wie sie geschaffen wurde, ver-steht? (Geschaffen von wem? Ich hoffe doch, wir bleiben bei den wissenschaftlichen Facts und driften nicht ins Religiöse ab, wenn schon ökologisch ar-gumentiert werden soll!): Die Wildnis der Nacheiszeit, prak-tisch frei von menschlichen Einflüssen? (Ich denke nicht, dass Herr Böhme meint, wir müssten unsere Umwelt soweit «rückgängig machen»…!). Oder die Kulturlandschaft, wie sie in Jahrtausenden der natürlichen Wechselwirkun-gen unter menschlicher Be-einflussung entstanden ist und die einer ständigen Dynamik unterworfen ist? (Nota bene: Auch «die Natur» hat nicht zum Ziel, Ist-Zustände zu er-halten!)?

Das opportunistische Grau-hörnchen hat – genau wie die Wanderratte, der Rotfuchs, das Kaninchen (um nur ein paar bekanntere Beispiele zu nennen!) – bloss eine evolu-tionäre Gelegenheit genutzt, als sie sich ihm bot. Dass der Mensch es wissentlich von ei-nem Ort an den anderen Ort verpflanzt hat, interessiert «die Natur» nicht. Der Mensch, der schuld ist an der Einfüh-rung des Grauhörnchens in die Alte Welt, ist auch der einzige, der diesbezüglich eine Wer-tung vornimmt und nun, mit-tels Ausrottung des Grauhörn-chens, Wiedergutmachung im Sinne einer Katharsis betrei-ben will (Katharsis = Reini-gung des Gewissens – gerade bei der jagenden Zunft ein oft-mals beobachtetes Phänomen, man denke nur an das beschö-nigende Jägerlatein, z.B. «die Kugel antragen» statt «töten» usw. und, im besten Fall, die Demut vor dem geschossenen Wild)!

Tierschützer setzen sich nicht nur für die Rechte und den Schutz einheimischer Tie-re ein, sondern für alle Tiere, und für Individuen, nicht in erster Linie Populationen. In diesem Sinne ist das Unrecht,

das dem einzelnen Grauhörn-chen durch Abschuss oder Tot-schlag zugefügt wird, schwerer zu werten als dasjenige, das ei-nem europäischen Eichhörn-chen «virtuell» (durch Nicht-Geborenwerden, weil seine potenziellen Eltern dem Grau-hörnchen im ökologischen Wettbewerb unterlagen) «zu-gefügt» wird. Für einen Tier-schützer spielt es keine Rol-le, ob ein europäisches oder amerikanisches Grauhörn-chen erschlagen, vergiftet, er-schossen wird. Daher ist es aus tierschützerischer Sicht nichts als konsequent, sich gegen die Verfolgung des Grauhörn-chens in Europa einzusetzen. Natürlich bedauern auch Tier-schützer das Verschwinden der einheimischen Art. Aber im Gegensatz zu vielen Jägern, die offenbar «Natur» nur so lange schätzen und verstehen, wie sie in einem gewünsch-ten, idealisierten «hehren Ist-Zustand» verharrt (man den-ke auch an das Beispiel: Natur mit oder ohne Wolf und Rol-le des Jägers?) nimmt der Tier-schutz das ökologische «fait accompli» zur Kenntnis, dass das Grauhörnchen fortan zu

unserer Fauna gehören wird – ebenso wie der Höckerschwan, der Trauerschwan oder der Waschbär. Schade um das eu-ropäische Eichhörnchen, sehr schade! Aber kein Grund, auf-grund «rassistischer» Moti-ve einer anderen Art den Ga-raus machen zu wollen! (Wie übrigens im selben Magazin an anderer Stelle – nämlich zur Polemik um den Trauer-schwan – ebenfalls geschrie-ben steht)!

Zum Schluss: Um noch-mals mit Herrn Böhmes Wor-ten zu sprechen: «(…) konn-te hier aufgezeigt werden, dass dieses kleine Tier (…) wie nur ganz wenige andere im Be-wusstsein nahezu aller Men-schen (…) von Kindheit an einen besonderen Platz hat – der niemals von einer fremden Art (…) eingenommen werden könnte».

Wirklich?Wer sagt uns denn, dass

schon in ein paar Generatio-nen nicht das Grauhörnchen diesen Platz übernommen hat? Hübsch und niedlich ist es al-lemal auch! Die Kinder wer-den es mögen!

Sara Wehrli, Liestal

Die Eichhörnchen-Problematik und einige Gedanken zum Naturverständnis

Es wehrt sich Sara Wehrli gegen die systematische Be-kämpfung ortsfremder Wild-tierarten (Neozoen), welche angestammte Wildtiere gefähr-den. Dies im konkreten Fall des Grauhörnchens, das sich aus Süden in Richtung Schweiz ausbreitet und das einheimi-sche Eichhörnchen bedrängen würde. Will man Frau Wehr-li glauben, argumentiert sie, ökologisch-philosophisch sin-nierend, aus einem gesunden Naturverständnis heraus.

Zur Tötung von Wildtie-ren drängt sich hier eine kurze Analyse auf. Bekanntlich leh-nen organisierte Tierschutz-organisationen generell die Tötung von Tieren ohne ver-

Soll die Schweiz Disney-Wildnis sein?

nünftigen Grund ab. Dies aus ihrer Einzeltier-zentrierten Op-tik heraus, losgelöst von dyna-mischen Prozessen auf Ebene der verschiedenen Wildpopu-lationen und der menschlichen Interessen in der Natur. Was ist aber ein vernünftiger Grund?

Dies variiert je nach Aus-prägung der Organisation. Mo-derate Organisationen, wie der Schweizer Tierschutz, befür-worten beispielsweise die Tö-tung von überzähligen Zootie-ren, sofern sich die Tierparks grundsätzlich Gedanken über den Umgang mit dem Nach-wuchs machen (JagdSchweiz berichtete darüber am 24. Juli 2010). Extremere Organisa-tionen bekämpfen hingegen

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grundsätzlich die Tötung von Wildtieren wegen Platzmangels (in Zoos) oder ohne nachweis-bar ökologische Gründe (in der freien Wildbahn). Selbst der Schweizer Vogelschutz nimmt eine eher extreme Position in Bezug auf die Tötung von frei-lebenden Vögeln ein; diese Schutzorganisation lehnt, im Grunde genommen, die Jagd auf sämtliche Vogelarten ab, aus einer Ideologie heraus. Ra-dikale Gruppen, wie etwa Wild-tierschutz Schweiz, gehen noch weiter. Tier-Rechtler und Vega-ner, von denen in der Schweiz eine Handvoll leben, fordern allen Ernstes ein Verbot sämt-licher Tiertötungen und aller Tierausbeutungen (Stichwort «Leichenfresser»). Damit ist die Extremposition aller Mei-nungen in unserer Gesellschaft erreicht.

Und wo befindet sich Frau Wehrli mit ihrer Grauhörn-chen-Position? Schon eher in Richtung radikaler Tierschutz. Ökologische Desaster einfach als «fait accompli» hinzuneh-men zeugt zwar von beträcht-licher Reflexionstiefe, gleich-zeitig aber auch von grosser Weltfremdheit. Eine Schweiz voller Grauhörnchen, welch eine Freude für die Disney-Gesellschaft! Wollen wir, zur vollkommenen inneren Befrie-digung, auch noch Bambis ein-führen? Bei dieser Art handelt es sich um den nordamerikani-schen Weisswedelhirsch, nicht um unser einheimisches Reh. Aber dies dürfte Frau Wehrli ziemlich egal sein.

Bei der Berechtigung für das Töten von Wildtieren in

der heutigen Gesellschaft spielen ethische Überlegungen eine Ausschlag gebende Rolle. Gerade auf dieser ethischen Ebene bewegt sich die Posi-tionierung von JagdSchweiz zur modernen Jagd und damit zum Töten von Wildtieren. Die Tötung von Tieren wirft viel-schichtige Probleme rechtli-cher und ethischer Natur auf. Jagdorganisationen und Be-hörden sind laufend mit der Frage nach der Zulässigkeit der Tötung von Wildtieren konfrontiert.

Wildtierbestände regulie-ren sich – auch in unserer Kulturlandschaft – von sel-ber. Diese Selbstregulierung bringt jedoch Massensterben und Seuchenzüge mit sich. In der heutigen, weitgehend von Menschen bestimmten und gestalteten Umwelt, wäre es deshalb zynisch und verant-wortungslos, die Wildbestän-de sich selber zu überlassen. Überhöhte Tieransammlungen verursachen Schäden an Wald und Kulturen sowie häufig Un-fälle mit Fahrzeugen und Men-schen. Wildtiere dringen in Agglomerationen und Städte ein. Jäger können die Wildtier-populationen auch in stadtna-hen Gebieten fein abgestimmt regulieren.

Wichtiger als das einzelne Wildtier ist der gesunde Art-bestand: Geschlechterverhält-nis, ausgewogene Alters- und Sozialstruktur, angepasste Le-bensräume, Bewegungsfreiheit und Rückzugsgebiete zählen mehr als das Leben des Indi-viduums.

Unabhängig davon begeg-

nen Schweizer Jäger dem Ein-zeltier mit grossem Respekt. Sie stören und quälen Wild-tiere nicht und sie achten da-rauf, Wild mit unmittelbar tö-tendem Schuss zu erlegen. Mit dem Erlegen von kranken oder verletzten Wildtieren mindern Jäger und Wildhüter Tierleid. Schweizer Jäger lehnen die Anwendung von tierquäleri-schen Methoden grundsätzlich ab. In diesem, zwischen Tier-

wohl, Nutzerinteressen, Ar-ten- und Naturerhaltung sowie Sachzwängen angesiedelten Spannungsfeld ist der Jäger gefordert, Entscheidungen zu treffen, die rational nachvoll-ziehbar, ethisch ausgewogen und nicht zuletzt auch recht-mässig sind.

Marco Giacometti, Geschäftsführer von

JagdSchweiz

Es ist Frau Wehrli – ausser meinem richtigen Vornamen – offenbar auch entgangen, dass der Artikel allein aus natur- und kulturhistorischer Sicht-weise geschrieben ist. Wenn diese sachliche und von je-der Ideologie freie Sichtwei-se ganz oder zum Teil mit den Argumenten der «jagen-den Zunft» – der ich im Übri-gen, was Frau Wehrli überra-schen mag, gar nicht angehöre – übereinstimmt, spricht dies für sich – und für das histo-risch gewachsene Naturver-ständnis der weitaus meisten Jäger…

Eine ökologische und auch noch philosophische Sicht kann ich in den Ausführungen von Frau Wehrli nicht erbli-cken – wobei ich zugegebener-massen in beiden Fakultäten nur über Grundkenntnisse verfüge. Vielleicht sollen ja ihre ideenreichen Ausfüh-rungen zur «Katharsis» (die

Antwort zum Leserbrief von Frau Sara Wehrli, Liestal

sie für die gewöhnlich barba-risch-bildungsfernen Jäger im Klammerzusatz natürlich erst einmal erläutern muss), zum «Jägerlatein» – das sie hier al-lerdings begrifflich mit der Jä-gersprache verwechselt – und zum «virtuell zugefügten Un-recht» der wegen Verdrängung ihrer Elterntiere nie geborenen Eichhörnchen philosophischer Art sein. Für mich ist das al-les nur ideologisch verbräm-ter Unsinn fern allen Einfüh-lungsvermögens in die Natur und ihre Geschöpfe, gepaart mit einem geradezu greifba-ren Zynismus – eine Lebens-anschauung übrigens, die sich von der griechisch-philosophi-schen Schule der Kyniker ab-leitet (vielleicht war das ja so gemeint).

Ich sehe also vielmehr nur, dass die Schreiberin hier mit dem «Tunnelblick» oder der, wie Herr Giacometti so tref-fend schreibt, «Einzeltier-zentrierten Optik» der abseits jeglichen gewachsenen Na-turverständnisses agierenden Tierschützer argumentiert. Ich nehme ja mit Freude zur Kenntnis, dass «nicht wenige Tierschützer sich auch als Na-turschützer» verstehen, kann aber die nach dieser Darstel-lung offenbar in grosser Zahl vorhandenen Tierschützer, die sich dann wohl ausdrücklich nicht auch als Naturschützer verstehen, nach wie vor nicht als «Schützer» – von was auch immer – überhaupt akzeptie-ren.

Wer sich beim Wildtier-schutz nur für Individuen und Sorgt für Diskussionen: Muss das Eichhörnchen vor dem möglichen Einwanderer Grauhörnchen (rechts) geschützt

werden?

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nicht für Populationen einsetzt und massive menschliche (!) Eingriffe in die schützenswer-te und schutzbedürftige Natur als Schaffung einer «evolutio-nären (?) Gelegenheit» wertet und als «ökologisches fait ac-compli» lediglich zur Kennt-nis nimmt, sollte einmal inne-halten und sich fragen, was er (oder sie) noch schützen will. Leute wie Frau Wehrli müssen ja dann wohl auch gegen jeg-liche Renaturierungsmassnah-men in der Landschaft und vor allem gegen die in aller Welt laufenden Programme und Aktionen zur Wiedereinbür-gerung ausgestorbener und zur Erhaltung bedrohter Wildar-ten sein, denn auch diese rüt-teln an den «vollendeten Tat-sachen» und wären demnach

folgerichtig als armselige Ver-suche einer «Katharsis» an-zusehen. Und spätestens hier «beisst sich doch die Katze in den Schwanz» …

Gelegentlich über Sinn und Unsinn der eigenen Stand-punkte nachzudenken wäre jedenfalls zweckmässiger als Menschen, seien sie nun Jäger oder auch nicht, die das alles eben – aus einem zweifelsfrei umfassenderen Blickwinkel – völlig anders sehen und für die Erhaltung und erforderli-chenfalls auch Wiederherstel-lung der natürlichen Umwelt in der Kulturlandschaft plädie-ren, «rassistische Motive» zu unterstellen und sie damit per-sönlich zu beleidigen…

Klaus Böhme

Ausland-Jäger seid auf der Hut!

Wie es Ungarn- oder allge-mein Auslandjäger/innen ge-hen kann, die einem Schar-latan auf den Leim kriechen, mag folgender Beitrag zur ver-mehrten Vorsicht aufzeigen.

Der Anfang der Geschichte ist so bekannt, wie er alt ist. Da kennt doch einer einen, der, so erzählt man, «bärige» Abschüsse in Ungarn vermit-telt und dies notabene zu ei-nem im Vergleich zu andern Anbietern wesentlich günsti-geren Preis. Das Gewicht der Hirschtrophäen, so erzählt die-ser Taugenichts, werde so ab-gerechnet, dass das nächsttie-fere Kilogrammgewicht zählt. Spricht der Berufsjäger einen schwereren Hirsch zu tief an, wird selbstverständlich das tiefere Gewicht bezahlt. Und dann gewährt er noch gute Prozente auf die in der Liste des Veranstalters aufgeführ-ten Preise. Wenn das kein ver-lockendes Angebot ist, dach-ten einige Jägerfreunde, wer da nicht zugreift, bestraft sich selber. Der Jagdvermittler, nennen wir ihn der Einfach-heit halber Mathäus, verlangt nicht weniger als 5000 Euro als Vo rauszahlung, die er dem

ser beteuerte, dieses vor eini-gen Tagen überwiesen zu ha-ben. Laszlo wusste von nichts, hatte die Anzahlung für Unter-kunft und Verpflegung in sei-ner Hand und wollte damit den bereits erlegten Hirsch bezahlt haben. Dies auch, weil Mathä-us bei ihm noch mit einem vor zwei Wochen erlegten Hirsch in der Kreide stand. Für die Jäger hiess das: Jagd vorbei! Mathäus verliess fast Kopf über Hals die emotionsgelade-ne Diskussionsrunde mit dem Versprechen, das Geld zu be-schaffen. Dies war am Sams-tag, am Mittwoch war er noch nicht zurück, ab und zu gab er telefonisch immer wieder an-dere Rückkehrzeiten durch, selbstverständlich mit dem an-bezahlten Betrag.

Ein Vertrag auf guter BasisDen Jägern blieb nichts an-

deres übrig, als mit Laszlo ei-nen Vertrag auszuhandeln oder dann nach Hause zu fahren. So viel sei noch angefügt, die Re-viere waren wildreich, gut ge-pflegt und verhiessen einen guten Jagderfolg. Alle kamen schlussendlich zu einem guten Abschuss und erlebten wun-derbare Jagdtage. Neben dem Ärger bleiben aber noch 5000 Euro auf der Strecke und ein

fades Andenken an den ge-schliffenen Gauner Mathä-us. Aber was ein echter Jäger ist lässt sich nicht unterkrie-gen, hofft auf den Rückfluss des anbezahlten Betrages und freut sich an seinen ganz per-sönlich erlebten Ansitz- und Pirschjagden in einem wun-derbaren Revier. Ich schrei-be diesen Bericht, um alle zu-künftigen Auslandjäger vor der Sorte Mathäus zu war-nen. Wer keinen Ärger will, bucht bei seriösen Anbietern. Die Mathäusgeschichte wird eventuell noch das Gericht be-schäftigen. Wir werden wieder in Ungarn jagen und bei einem Glas Rotwein über Mathäus und unsere Leichtgläubigkeit den Kopf schütteln. Und wenn es noch so viele Mathäus gibt, die Freude an der Jagd lassen wir uns nicht nehmen.

Und die Moral von der Geschichte:

Keine Jagdvermittlung ohne seriöse Referenzen, ein in al-len Teilen sattelfester Vertrag, keine Vorauszahlungen ohne Quittung, die Abschüsse be-zahlen, wenn alle im Vertrag festgelegten Bedingungen er-füllt sind !

Werner Grond

ungarischen Veranstalter über-weisen will. Gesagt, getan, die acht Jäger freuen sich auf ei-nige schöne Jagdtage, eine ge-waltige Hirschbrunft und auf gute Abschüsse und dies, das versteht sich von selbst, auf die versprochenen tieferen Preise. So fuhren sie denn frohgemut ins Ungarnland und trafen in der Nähe der Stadt Siofok den Wunderburschen Mathäus, der sie auch sicher zum Jagdhaus brachte. Unterkunft und Ver-pflegung passten, die Organi-sation der Jagd war überzeu-gend.

Der erste Hirsch lagUnd dann kam die grosse

Überraschung. Helmut erlegte den ersten Hirsch gleich beim ersten Ansitz, ein alter Ka-pitaler mit einem Trophäen-gewicht von 9,2 Kilogramm. Gross war die Freude unter den Kollegen. Vorgängig der Jagd musste jeder Teilnehmer 500 Euro für Unterkunft und Verpflegung deponieren. Nach dem ersten Abschuss wurde der Veranstalter, nennen wir ihn Laszlo, aktiv. Von Mathä-us hatte er bis anhin noch kein Geld erhalten, obwohl die- Nicht immer verlaufen Jagdreisen zur Zufriedenheit des Gastes.

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Unter Missliebiges und Ne-gatives wird im «Schweizer Jäger» Nr. 8/2010 von P.B. im «Fehlschuss» vermerkt, dass Schweizer Jäger in Öster-reich höhere Jagdpachtgebüh-ren bezahlen als Österreicher und andere EU-Jagdkamera-den. Warum denn in die Fer-ne schweifen, wenn … Rechts-gleichheit, Selbstschutz oder

Fehlschuss? Warum denn in die Ferne schweifen...?

für Berner Jäger CHF 690.–. Total für ausserkantonale Jä-ger CHF 1850.–.

Es ist mir wichtig zu ver-merken, dass ich weder die Österreicher noch die Berner Jagdpacht-Gebührenpolitik als Fehlschuss bezeichne.

René Reinert, Gunzwil

In der Herbstsession des Nationalrates wurde u.a. auch über das Hundegesetz beraten. Das Erschreckende daran war, dass es den Kantonen überlas-sen werden solle, wie sie das bestehende Hundegesetz z.B. verschärfen wollen.

Es kann doch nicht sein, dass wiederum 26 Einzelre-gelungen es uns Hundehal-tern unmöglich machen, den Durchblick zu bewahren. Im einen Kanton ist die Rasse als Kampfhund eingestuft; in ei-nem anderen wird jene Ras-se verunglimpft. Hier gilt ein Leinenzwang, dort muss sogar ein Maulkorb getragen wer-den. Haltebewilligungen wer-den nach Lust und Laune ge-fordert. Soll dies Wirklichkeit werden?

Das Gesetz schreibt vor, dass Ersthundeführer den theo retischen SKN absolvie-ren müssen, bevor sie einen Hund erwerben dürfen. Den Züchtern und den Vermehrern wird aber nicht aufgetragen, die Einhaltung dieses Geset-zes zu kontrollieren. Dies mit der Begründung, es seien kei-ne Amtspersonen.

Nun, ich bin auch keine Amtsperson. Ich betreibe mit meiner Frau zusammen einen Laden und führe Artikel, die z.B. Altersbeschränkungen un-terworfen sind. Also muss ich Ausweise kontrollieren. Aber im Hundewesen soll dies nicht

Hundehalter wehrt Euch endlich!

möglich sein. Da frage ich mich, was denn ein solches Gesetz soll?

Dabei wäre eigentlich alles ganz einfach. Wir Hundebe-sitzer besässen eine gewaltige Stimme, wenn wir uns gemein-sam Gehör verschafften. Wir könnten die Regierung zwin-gen, endlich ein schweizweit einheitliches Hundegesetz zu verabschieden. Männiglich klagt, dass jeder Kanton ein eigenes Schulgesetz, ein ei-genes Polizeigesetz, ein ei-genes Wirtshausgesetz unter-hält, um nur drei Beispiele zu nennen. Es stehen Wahlen vor der Türe; nützen wir die Gunst der Stunde und erhe-ben wir endlich unsere Stim-me. Laut Schätzungen sol-len in der Schweiz ungefähr 420 000 Hunde leben. Ich den-ke, dass die Zahl der Hundebe-sitzer sich gut und gern in der Gegend von 400 000 bewegen müsste. Die Wintersession soll nicht ungenützt verstreichen. Decken wir die Nationalräte mit E-Mails ein. Jeder Hunde-besitzer hat eine Stimme! Ein-facher geht’s nimmer!

René Picard, Hunde- und SKN-Trainer,

Frick/Erlinsbach

Angebot und Nachfrage in der Schweiz spielen?

So im Vergleich der Jagdge-bühren für den Abschuss von zwei Gämsen im Kanton Bern für Berner Jäger und ausser-kantonale Jagdkameraden: Ba-sisgebühr 100.– (300.–), zwei Gämsen 400.– (1200.–), He-gebeitrag 40.– (200.–), Wild-schaden 150.– (150.–).Total

«Es löste sich ein Schuss...»

Es löste sich ein Schuss und verletzte... Schon immer habe ich mich daran gestört, wenn ich in einer Zeitung oder einer Zeitschrift einen Bericht lesen musste, der diesen Satz enthielt. Es ist möglich, dass sich aus ei-ner Schusswaffe ein Schuss lö-sen kann, dazu muss jedoch folgende grobfahrlässige Hand-lung ausgeführt werden.

Beispiel: Wenn eine gela-dene, gespannte, entsicherte und gestochene Waffe mit dem Schaft auf den Boden geknallt oder an einen harten Gegen-stand geschlagen wird, kann sich durch die Erschütterung ein Schuss lösen. (Der Abzug-widerstand beträgt jetzt nur mehr wenige Gramm.)

Bei den restlichen 99,9% al-ler Fälle, bei denen sich aus ei-ner intakten Waffe ein Schuss löste, wurde dieser ausgelöst durch den Druck eines Fin-gers oder eines Gegenstandes auf den Abzug der Waffe!

Schlagzeile im Blick: «Jäger wurde erschossen aufgefunden, weil sich aus seiner Waffe ein Schuss löste!» Auf weitere Ein-zelheiten wird im Bericht nicht eingegangen, wohl weil der Verfasser von Waffen nichts versteht. Lediglich wird noch auf das Alter des Jägers hinge-wiesen. Der Jäger war 68-jäh-rig. Einem Pensionierten wird schon eher zugetraut, dass er gerade dann den Abzug sei-ner Waffe betätigt, wenn deren Lauf auf seinen Bauch zeigt.

Der Fall ereignete sich näm-lich so: Der Jäger sichtete of-fenbar Wild, kam jedoch nicht zum Schuss und schlich dem Wild nach. Dabei zog er den ge-ladenen, gespannten und entsi-cherten Stutzer hinter sich her. Eine Alpenrosenstaude verfing sich vor dem Abzug der Waffe und löste so den Schuss aus.

Tragisch, doch das Gan-ze hat nichts mit gefährlichen Schusswaffen zu tun. Die brei-te Bevölkerung, die wenig oder nichts von Schusswaffen ver-steht, muss so zur Ansicht ge-langen, dass eine Schusswaf-fe ein gefährliches Instrument

ist, bei dem sich plötzlich und ohne etwas dazu beizutragen, ein Schuss löst. Letztes Jahr las ich in einem Zeitungsbe-richt sogar, dass ein Mann ei-nen Revolver in der Hand hielt und kurz darauf mit der Pisto-le schoss! Solch irreführende, unrichtige Berichte schaden uns Jägern und Sportschützen. Das trägt dazu bei, dass vom Durchschnittsbürger Schuss-waffen als etwas Gefährliches angesehen und deshalb immer mehr abgelehnt und in die Ver-schrottung gewünscht werden. Waffenverschrottung ist eine vom Bund unterstützte und deshalb legale Art, wertvolles Kulturgut zu vernichten!

Meine Bitte an alle, die solche Berichte für Zeitun-gen und Zeitschriften verfas-sen: Wenn sich solch ein tra-gischer Fall ereignet, bei dem Personen durch Schusswaf-fen verletzt oder sogar getötet werden, müsste eine Bericht-erstattung viel präziser erfol-gen. Es wäre dem Ansehen von uns Jägern, Sportschützen und auch aller Büchsenma-cher schon dienlicher, wenn sich mit einem solchen Be-richt eher eine Person befasst, die etwas von Schusswaffen versteht. Dann wäre auch dem Laien klar, dass sich aus einer Schusswaffe nicht einfach ein Schuss löst, sondern dass die-ser ausgelöst wurde.

Georg Tscharner, Scheid

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Grosse Freude herrschte, um es mit Adolf Ogi auszudrü-cken, als ich im vergangenen Frühjahr an der Generalver-sammlung der Diana Westlich Raron bei der Steinbockauslo-sung zum Handkuss kam. Es hatte mich wirklich glatt vom Hocker gerissen, als ich einen 7½- bis 9½-jährigen Bock zu-

gelost erhielt. Den einzigen wohlgemerkt, der für die Di-ana Westlich Raron vorgese-hen war.

An einem wunderschönen Samstagnachmittag Ende Au-gust ging ich schliesslich auf die Pirsch. Walter Amacker, der zuständige Wildhüter, hat-te mir vorgängig ein Gebiet

DER «BRAVE» VOM PRAG-BODEN

Freuten sich über das schöne Jagderlebnis (vl): Emanuel Imboden, Roman Kalbermatter, Daniela Freiburghaus und Jörg Kalbermatter. Übrigens: der «Brave» war genau jener Steinbock, der eine kleine Verletzung am Hinter-lauf hatte.

hoch oberhalb der Gemein-de Niedergesteln erklärt, wo sich ständig drei Böcke in die-sem Alter aufhielten. Zusam-men mit meinen Jagdhelfern zog ich mit grosser Spannung hinauf zum Prag-Boden, jenes vom Wildhüter bezeichnete Gebiet. Die Vorfreude kannte keine Grenzen.

Es zog ein laues Lüftchen auf, was den strengen Aufstieg sehr angenehm gestaltete. Mit meinem Bruder Jörg, auch er ein passionierter Weidmann, pirschte ich durch das Gehölz. Keine zehn Minuten später er-blickten wir tatsächlich zwei mittelalte Steinböcke auf ei-ner Lichtung in rund achtzig Metern Entfernung. Der Wild-hüter hatte mich vorher darauf aufmerksam gemacht, dass ei-nes der Tiere eine kleine Ver-letzung am Hinterlauf aufwei-se, die es sich wahrscheinlich bei einem Steinschlag zugezo-gen hatte. Wenn möglich soll-te ich dieses Tier von seinem Leiden erlösen, da nicht aus-zuschliessen sei, dass sich die kleine Verletzung noch ent-zünden würde.

Die beiden Böcke standen nun in ihrer ganzen Pracht vor uns. Ich legte mich hin und sprach die beiden Böcke an. Von einer Verletzung war nichts zu sehen. Als ich aber

sicher war, dass einer das ent-sprechende Alter hatte, lud ich meine Waffe und zielte. Ruhig drückte ich den Abzug durch, der Schuss fand punktgenau sein Ziel. Durch das Zielfern-rohr konnte ich das Tier im Schuss brechen sehen.

Uns hielt nun nichts mehr auf unseren Plätzen, sofort gingen wir rüber zum Stein-bock. Es war ein 7½ Jahre al-ter stattlicher Bock. Unsere Freude war grenzenlos.

Nun galt es, Rotarbeit zu leisten. Wir mussten uns be-eilen, denn wir hatten noch einen langen und beschwer-lichen Transportweg vor uns und es dämmerte schon all-mählich. Nach zweieinhalb mühseligen Stunden erreich-ten wir die Strasse, wo wir von meinen Eltern bereits erwartet wurden.

Jetzt galt es, den «Braven» dem Wildhüter vorzuzeigen. Ein wunderbarer abenteuerli-cher Jagdtag neigte sich sei-nem Ende zu. An dieser Stel-le meinen vier Jagdhelfern Daniela, Emanuel, Raban und Jörg ein herzliches «Vergält’s Gott».

Mit weidmännischen Grüs-sen

Roman Kalbermatter, Niedergesteln

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Der Nationalrat sprach sich Ende September dafür aus, den Schutz des Wolfes zu lo-ckern. Er hat eine Mo tion an den Bundesrat überwie-sen, die verlangt, dass Gross-raubtiere in Zukunft wieder gejagt werden dürfen. Da-mit entschied sich die grosse Kammer für einen modernen Ansatz im Umgang mit Wild-tieren: in der Schweizerischen Kulturlandschaft wird auch im Umgang mit Grossraub-tieren ein Gleichgewicht zwi-schen Schutz und Nutzung an-gestrebt. Das ist der richtige Weg. JagdSchweiz begrüsst die Entscheide des Nationalra-tes. Es geht nicht um die Aus-rottung von Grossraubtieren, sondern um ein ausgewogenes Nebeneinander aller Tierar-ten und aller Nutzungsansprü-che in unserem Land. Es sol-len Instrumente bereitgestellt werden, die es ermöglichen, die heutigen wie die künftigen Probleme zu lösen.

«Der Wolf ist gemäss IUCN eine gefährdete Art», so Nati-onalrätin Tiana Angelina Mo-ser (glp, ZH) in der heuti-gen Na tionalratsdebatte über die Grossraubtiere. Und Mo-ser weiter: «In Italien läuft die Koexistenz mit dem Wolf problemlos ab». Nationalrätin Franziska Teuscher (GB, BE) führte aus: «Es sind keine Fäl-le von Tötungen von Menschen durch den Wolf bekannt». All diese Aussagen sind nachweis-lich falsch, ebenso wie die ten-denziösen Umfragen der Um-weltorganisationen zu diesem Thema, welche die Schweizer Bevölkerung in die Irre füh-ren.

Der Nationalrat nahm jetzt drei Motionen an, die eine Änderung der eidgenössi-schen Jagdverordnung verlan-gen, damit den Kantonen die Kompetenz eingeräumt wird, mit Zustimmung des Bundes-amtes für Umwelt die Bestän-de geschützter Tierarten zu

regulieren, wenn diese ihren Lebensraum beeinträchtigen, die Artenvielfalt gefährden, grosse Schäden an Haus- und Nutztieren verursachen oder eine angemessene jagdliche Nutzung des Wildbestandes verunmöglichen. In fragmen-tierten Lebensräumen sind Grossraubtiere im Vorteil ge-genüber ihren wilden Beute-tieren. Ein Ausgleich ist, auch mit Abschüssen, also nötig.

Der Nationalrat nahm auch

Wolfsdebatte: Ehrliche Argumentationslinie setzt sich durch

264 Jagdhornbläser auf dem Aletschgletscher

Am Samstag, 2. Oktober 2010, hat das höchste Jagd-hornbläsertreffen des Alpen-raums auf dem Jungfraujoch – Top of Europe stattgefunden. 264 Jagdhornbläser formierten sich auf dem Aletschgletscher und spielten auf 3454 Metern über Meer gemeinsam Jagd-musik.

Sieben Gruppen reisten aus Deutschland an, 19 Gruppen kamen aus der Schweiz. Be-sonders auffallend waren die

die vom Ständerat überwie-sene Motion von Jean-René Fournier (CVP, VS) an. Diese beantragt vom Bundesrat, eine Änderung der Berner Kon-vention zu veranlassen, die es der Schweiz ermöglicht, Vor-behalte zu seiner ursprüngli-chen Verpfl ichtung anzubrin-gen. Dringt der Bundesrat mit dieser Änderung der Berner Konvention durch, soll er ei-nen neuen Vorbehalt anbrin-gen, wonach der Wolf in der Schweiz unter gewissen Um-ständen gejagt werden darf. Bleibt hingegen die Konven-tion unverändert, soll der Bun-desrat sie kündigen, damit er bei einer neuen Ratifi kation Vorbehalte anbringen kann. «Die Rückstufung des Schutz-status des Wolfes in der Berner

Konvention ist ein Entscheid mit weitreichenden, positiven Folgen», so Marco Giacomet-ti von JagdSchweiz. «Die Jä-ger sind keine Wolfhasser», so Giacometti weiter, «sie setzen sich für alle Wildtiere ein, was in unserer Kulturlandschaft eine Regulierung erfordert».

Keine Chance im National-rat hatten Motionen, die eine Aufblähung des Herdenschut-zes zum Ziel hatten. Damit be-stätigte der Nationalrat einen bereits im Jahr 2003 gefäll-ten Entscheid, die Anwesen-heit des Wolfes in der Schweiz dürfe keine unzumutbaren Zu-stände für die Tierhalter im Berggebiet zur Folge haben.

JagdSchweiz

Jagdhornbläser Leseni Rogist aus Slowenien, die ihre kunst-vollen und aus Holz angefer-tigten Jagdhörner präsentier-ten. Alle Gruppen erhielten ein Zertifi kat, das ihnen die Teil-nahme am höchsten Jagdhorn-bläsertreffen des Alpenraums bestätigt.

Neben den Jaghornbläsern in ihren dunkelgrünen Kleidern sorgten auch Fahnenschwinger und Alphornbläser für ein bun-tes Bild auf dem ewigen Eis.

Das Treffen auf dem Jung-fraujoch war der Auftakt zum zweiten Festival Interfolk Jungfrau, das vom 7. bis 10. Oktober in der Jungfrau-Re-gion durchgeführt wurde. Auf dem Programm standen Volks-musik, Gesang und Tanz, Spra-che und Bräuche, Handwerk sowie Sport und Spiel. Ziel des Grossanlasses war es, die Viel-falt der Volkskultur erlebbar zu machen. Die Austragungs-orte waren Grindelwald-First,

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lich rund 40 000 Rotfüchse er-legt. Statt die Felle ungenutzt zu verbrennen, setzen sich Kürschner von SwissFur ein, diese als einheimische Alter-native für modische Zwecke zu nutzen. Die handwerkliche Verarbeitung ermöglicht unter dem Label «SwissRedFox» by SwissFur Kreationen von jun-ger Mode bis hin zu klassi-scher Bekleidung, welche das Modebild jährlich nachhaltig prägen.

Teile aus der Kollektion «SwissRedFox» sowie Accessoires können bequem online bestellt werden auf der überarbeiteten und neu gestalteten Verbandswebsite unter www.swissfur.ch/shop.SwissFur startete in den

Frühherbst mit einer modi-schen Kollektion aus Schweizer Rotfuchs. 2010/11 setzen die Kürschner/innen von SwissFur unter «SwissRedFox» Ideen und Modelle der Schülerinnen der Berufs-, Fach- und Fort-bildungsschule BBF Bern um. Diese überzeugen und treffen den Modenerv des Herbstes. Von der jungen, verspielten Jacke bis zur kleinen Taillen-Weste – der Retrolook steht dem Schweizer Rotfuchs bes-tens. Die Modeerzeugnisse können über den Webshop von SwissFur bezogen werden.

Der Schweizerische Pelz-fachverband erbringt unter dem Label «SwissRedFox» by SwissFur seit Jahren den Be-weis, dass sich einheimischer Rotfuchs für anspruchsvolle und edle Pelzprodukte eignet. Nebst mehrteiligen Kollektio-nen lancierten die Schweizer Kürschner ebenso raffinier-te Accessoires. 2010/11 setzt SwissFur auf aktuelle Mode-trends. Engagierte Studentin-nen der Berner Berufs-, Fach-

Modischer Herbst mit Schweizer Rotfuchs

und Fortbildungsschule BBF liessen ihrer Kreativität freien Lauf. Verwirklicht wurden die Ideen durch Fachpartner von SwissFur.

«SwissRedFox» nimmt 2010 gekonnt den Retrolook auf und zeigt modische Tei-le aus Rotfuchs. «Back to the roots» – beziehungsweise «zurück zur Natur» stehen im Zentrum. Die Modelle der ak-tuellen Kollektion sind jung, lässig, ausgeflippt und doch für den täglichen, stilvollen Gebrauch gedacht.

In der Herbstkollektion überzeugen kurze Rotfuchsja-cken, schwarz gefärbt, kombi-niert mit roten Lack-Einsätzen und grosser Kapuze; oder mit geschorenem Rotfuchs, brau-nen Ledereinsätzen und spe-ziellem Kuscheleffekt. Oder die reversible, kurze Taillen-Weste aus naturfarbenem, geschorenem und nappier-tem Schweizer Rotfuchs. Die trendige Weste ist auf ver-schiedene Arten tragbar – mit oder ohne den schicken Pelz-Rucksack. SwissFur folgt dem

Mürren, Kleine Scheidegg, In-terlaken und Harder Kulm.

Aufgetreten waren unter anderem Willi’s Wyber Kapel-le, Kapelle Hählen-Perreten, Corinne und Fabienne Cha-puis, Jodlerclub Alpeblueme mit Stixi und Sonja, Hujäss-

ler mit Dani Häusler, Keiser Chörli, Buebechörli Urnäsch, Ländler-Panache, Trio Sepp Mühlhauser und die Kapel-le Oberalp mit Marie-Louise Werth als Gastsängerin.

Interfolk Jungfrau

BlattschussZum ersten Mal präsentiert Vasella Waffen Chur &

Swarovski Optik die Rehbock-Trophy 2010. Jägerinnen und Jäger können ihre auf der Bündner Hochjagd 2010 erlegten Rehbocktrophäen bis Ende November bei Vasella Waffen abgeben. Bereits jetzt

ist im Schaufenster des Waffengeschäfts eine stattliche Anzahl von kapitalen und abnormen Rehbocktrophäen

zu bewundern. In der Zeit von Dezember 2010 bis Mitte Januar 2011 werden die Trophäen nach

verschiedenen Kriterien bewertet. Die erstrangierten gewinnen diverse Preise, darunter ein Fernglas der

Firma Swarovski Optik. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und die Rangliste wird im

Bündner Jäger publiziert.Die gute Idee wird vom «Schweizer Jäger» mit dem

Blattschuss ausgezeichnet.

Über Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten. Wir freuen uns über jede Kurzeinsendung!

Rehbock-Trophy

Mode trend des nächsten Win-ters mit Westen in mehreren Verarbeitungsvarianten – ob in Streifen geschnitten, längs oder quer verarbeitet mit Le-der inte griert, naturell, gefärbt, mehrfarbig oder kombiniert mit Ledergürtel. Die Berner Fotografin Simone Wälti setz-te die Modelle und Produkte gekonnt in Szene. Die Bilder strahlen die wohlige Wärme sowie den einzigartigen, dau-erhaften Tragkomfort aus.

Um einen gesunden Fuchs-bestand und das natürliche Gleichgewicht zu wahren, werden in der Schweiz jähr-

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22 sind angetreten, 20 haben bestanden, 9 davon mit der Maximalpunktzahl!

Von April bis Juni wurden wiederum in den Regionen Basel, Bern und Zürich Kurse zur Erlangung des Jagdpasses von Frankreich durchgeführt. Auch in diesem Jahr erhielten die Kandidaten und die Kandi-datinnen ein besonderes Lob, ja, sie wurden zum Teil von vielen Teilnehmern unserer Nachbarländer beneidet.

Der Jagdpass von Frank-reich ermöglicht nicht nur das Jagen von Korsika bis zur Bre-

Jagen in Frankreich

Vier Schweizer Kandidaten der

letzten Prüfungs-gruppe (vlnr): Michael Moll, Ruedi Studer (Kursleiter),

Casimir Zihlmann (16-jährig),

Bernhard Zürcher, Stefan Stucki.

von den einheimischen Jä-gern anerkannt und geachtet zu werden.

Wer den 15. Geburtstag gefeiert hat, kann in Frank-reich die Jagdprüfung absol-vieren. Mit dem 16. Geburts-tag kann der Jagdpass gelöst werden. Der junge Mann, die junge Frau kann frei mit der Jagdwaffe im Revier pirschen, ansitzen, an Treibjagden teil-nehmen.

Auch für nächstes Jahr wer-den wiederum Kurse orga-nisiert. Informationen erhält man ab Dezember 2010 unter [email protected] oder 079 754 25 18.

OLMA-Sonderschau «Unser Wald. Nutzen für alle.» als Publikumsmagnet

Die Sonderschau «Unser Wald. Nutzen für alle.» an der OLMA 2010 war ein ei-gentlicher Publikumsmagnet. Zehntausende von Messebe-sucherinnen und -besuchern nutzten die Gelegenheit zur Begegnung mit der Schwei-zer Waldwirtschaft. Das forst-liche Betreuungspersonal war entsprechend gefordert und gab unzählige Male Auskunft. Rund 11 000 Personen be-teiligten sich am Publikums-wettbewerb. Das Organisati-onskomitee zieht eine rundum positive Bilanz.

Die Sonderschau gab un-ter den vier Schlagworten «Rohstoff», «Schutz», «Le-bensraum» und «Erholung» Einblick in die vielfältigen Leistungen des Schweizer Waldes. Insbesondere wur-de der Zusammenhang auf-gezeigt zwischen der Pfl e-ge und Bewirtschaftung des Waldes durch Forstfachleute und Waldeigentümer und der nachhaltigen Erbringung der Waldleistungen. Den Blick-fang bildete eine ästhetisch anspruchsvolle Hightech-Holzskulptur, die von der Lig-num – Holzwirtschaft Schweiz zur Verfügung gestellt und von

«Unser Wald. Nutzen für alle.»

den Architekten Frei + Saari-nen in Zürich entworfen wor-den ist. Für die Gestaltung der Sonderschau und die Integra-tion aller Elemente zeichne-te die Messegestalterin Ur-sula Gerber vom Atelier G in Kriens verantwortlich.

Die Sonderschau wurde durch eine breite regionale und nationale Trägerschaft durch-geführt: Kantonsforstämter und Waldwirtschaftsverbän-de im Grossraum Ostschweiz (SG, TG, AI, AR, GR, ZH, SH, GL). Zahlreiche weitere forst-liche und holzwirtschaftliche Organisationen im Grossraum Ostschweiz. Nationale Organi-sationen der Wald- und Holz-wirtschaft: Waldwirtschaft Schweiz (WVS); Lignum – Holzwirtschaft Schweiz; Ver-band Schweizerischer Forst-unternehmungen (VSFU).

Die Trägerschaft dankt fol-genden Sponsoren und Gön-nern für die grosszügige Un-terstützung: Hauptsponsoren: Raiffeisenbanken; SBB Cargo AG; Bundesamt für Umwelt – Aktionsplan Holz; Holzin-dustrie Schweiz Regionalver-band Ost / Holzwerk Lehmann AG, Gossau / Holzindustrie Schweiz. Sponsoren: LV-St.Gallen. Gönner: Axpo AG; Stihl Vertriebs AG; St.Galler Bauernverband.

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Lettre de la RomandieVolets fermés

8 Millionen Menschen in diesem kleinen Land. Dabei handelt es sich um die offi ziel-le Zahl. Die Alpen und Voral-pengebiete haben sich bislang den Baggern der Bauwüti-gen einigermassen verweigern können. Aber wenn man sich ein wenig umschaut, ist auch dort vieles im Umbruch: Ein touristisches Monsterprojekt in Andermatt, wo sich die Ein-heimischen, nicht ohne Op-position zwar, schlussendlich hinter das gigantische Bauvor-haben gestellt haben.

Wer soll diese Betten dann in der Zwischensaison fül-len, fragt man sich. Nicht an-ders in Montana-Crans, wo sich die (vermeintlich) Schö-nen und Reichen die Türklin-ke in die Hand geben. Touristi-

sche Schlafstädte sind das, wo während weniger Spitzenwo-chen die Infrastruktur fast zu-sammenbricht. Während vier-zig Wochen regiert alsdann das üble Syndrom der volets fermés (geschlossene Fenster-läden!).

Dass in urbanen Gebieten der Ebene der landwirtschaft-lichen Nutzung zuliebe auch die allerletzte Hecke weichen muss und die Moore urbar ge-macht werden, geht ganz klar zu Lasten der Artenvielfalt. Wann haben Sie zum letzten Mal auf freier Wildbahn ein Rebhuhn oder eine Schnepfe gesehen?

Die Jurazüge, vom Kanton Genf über die Waadt, den Kan-ton Jura, Neuenburg, Bern, So-lothurn und Baselland bilden da noch die löbliche Ausnah-

tagne, er ermöglicht auch die Teilnahme an Jagden in sehr vielen Ländern unserer Erde. Ferner wird er an nationalen und internationalen Hunde-prüfungen, die vom Hunde-führer einen Jagdpass verlan-gen, anerkannt.

Begeisterung und Motiva-tion waren im Kurs 2010 sehr gross. Ist es doch ein ganz an-deres Gefühl, in Frankreich mit fundiertem Wissen und guten Kenntnissen u. a. der Rechtsgrundlagen eines Jä-gers von Frankreich zu Weid-werken und dem entsprechend

Neu im Besitz des Jagdpasses von Frankreich sind:

*Fabian Arnold, Bürglen; *Brigitte Born, Aarau; Manuel Buchs, Wünnewil; *Fred Fuchs, Spiez; *Hans Joachim Gerber, Luzern; *René Grawehr, Unterseen; *Claude Hämmerly, Habkern; Marijan Kostroman, Bi-brist; René Meyer, Düdingen; *Jonathan Meyer, Thun; *Michael Moll, Morgarten; Silvio Roggo, Düdingen; Theo Roorda, Gerzensee; Alfred Schmid, Schwarzen-burg; Roger Stäuble, Sulz b. La.; Stefan Stucki, Hor-boden; Isabella Stucky, Aarau; *Claudia Sutter, Rie-hen; Casimir Zihlmann, Reiden; Bernhard Zürcher, Boltigen.

Die mit * markierten Kandidatinnen und Kandidaten erreichten die Maximalpunktzahl.

Ruedi Studer, Niederscherli Kursleiter

031 849 06 12 / 079 754 25 [email protected]

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me. Wer das Glück hat, gerade jetzt in den farbigen Herbst-monaten mit seinem Jagdhund durch die Mischwälder und offenen Flächen der Jurahö-hen zu streifen, ist ein glück-licher Mensch. Der Jura, ein wahres Eldorado für Wild und Jäger. Den Genfern bleibt er zwar zum Zwecke der jagdli-chen Ausübung seit über dreis-sig Jahren verschlossen. Die Waadtländer, Jurassier, Ber-ner und Neuenburger dürfen sich einer rassigen Patentjagd erfreuen, in den Kantonen So-lothurn und Baselland sind die Revierjäger am Werk. Auf dass das so bleibe! Im Jura, da gibt es sie noch, die natürli-chen Schlüpfe, die alten Mau-ern, welche teilweise die üblen Stacheldrahtwerke ersetzen, fast im Naturzustand belas-sene, grossfl ächige Waldstü-cke und ein nicht allzu dichtes Netz von Naturwegen.

«Es hat genügend Wild für alle Jäger …»

… schreibt der Projektlei-ter Biodiversität des WWF. Laut Kurt Eichenberger fi gu-riert die Erhaltung der Bio-diversität unter den Prioritä-ten des WWF (World Wildlife Fund). In seinem Brief resü-miert Eichenberger, dass die Zukunft der etwa 150 Luch-se in der Schweiz keines-wegs gesichert ist. Der Verfas-ser des Briefes beschreibt die Probleme, mit welchen sich die Luchspopulation in der Schweiz konfrontiert sieht. Als Kernstück der Ausführun-gen folgert Eichenberger: «Es entspricht des Luchs’ natürli-chem Trieb, seine Nahrung un-ter den Gäms- und Rehpopu-lationen auszumachen.» Das ist sein natürlicher Trieb. Die Kantone spielen ein gefährli-ches Spiel, wenn sie die ver-minderten Patenterlöse dem Luchs in die Schuhe schie-ben. «Luchsabschüsse um die Staatskasse zu sanieren. Ist das akzeptabel?», fragt Kurt Eichenberger vom WWF.

Klar, dass diese Meinungs-äusserung vielen Jägern im Halse stecken bleibt. Indes, Eichenbergers Votum entbehrt nicht der Logik. Überhaupt werden die Jäger lernen müs-sen, sich der Diskussion mit

den Umweltschützern zu stel-len. Nur der Dialog und eine klare Absage an die sture Vo-gel-Strauss-Politik gewisser Jagdexponenten kann schluss-endlich zum Ziel führen. Die Luchse sind da, die Wölfe wohl ebenfalls. Ideallösungen existieren kaum, aber mit ge-meinsamer Annäherung wird man in Zukunft mehr errei-chen, als mit dem Kopf durch die Wand zu rennen. Das zeigt auch der Fall des ehemaligen Walliser Staatsrates Jean-Re-né Fournier, welcher 2006 ei-genmächtig den Abschuss ei-nes Wolfs erlaubte und sich nun vor dem Kadi erklären muss. Fournier, als gewählter Volksvertreter, setzt damit lei-der Negativzeichen. Denn der Rambo-Anhänger, welche sol-che Husarenritte applaudie-ren, gibt es genug. Nicht nur im Wallis.

Genfs aggressive KrähenEtwa 2500 Krähenpaare

werden in Genf gezählt. Weni-ger als auch schon zwar, aber ihr Ansehen ist so schwarz wie ihr Gefi eder. Anwohner und Parkbenutzer ärgern sich über die aggressive Art, mit wel-cher die Vögel sich über die städtischen Abfalleimer her-machen.

Die Ornithologen monie-ren, dass der Rückgang der Singvögel teilweise auf das Konto der räuberischen Vögel geht. Sogar einige friedlieben-de Leghühner hat der Raben-vogel auf dem Gewissen. In-des, meint Gottlieb Dändliker, seines Zeichens Umwelthüter von Genf:

«Die Krähenpopulation Genfs ist mit 2500 Paaren sta-bil. Wenn sie sich in den Stadt-gärten gruppieren, macht es natürlich für den Beobachter den Anschein, dass sie sich vermehrt haben». In Ausnah-mefällen erhalten Landwir-te Abschussbewilligungen, in den städtischen Parks ist die-se Massnahme nicht möglich. Der Nichtjagdkanton Genf kämpft an allen Fronten ge-gen unbeliebte Eindringlinge. Die Genfer Wildsaupopulati-on bleibt ein Dauerthema, die Krähe bedürfte auch des Jä-gers Kontrolle. Aber eben.

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Diesen Herbst nutzten 300 Kinder und Jugendliche aus dem Vinschgau, dem Nord-tirol, dem Engadin und der Val Müstair die Gelegenheit, mehr über den Bären und sei-ne Rückkehr in die Alpen zu erfahren. Dieser Anlass war der gemeinsame Auftakt zu den rätischen Bärenwochen, in denen die Öffentlichkeitsar-beit zum Thema Bär im Zent-rum steht.

Die Val S-charl bei Scuol ist ein Bären-Mekka. Dort wurde 1904 der letzte ursprüngliche Schweizer Bär geschossen, der Schweizerische Nationalpark betreibt im Museum Schmelz-ra eine Bärenausstellung und der WWF realisierte mit sei-nen Partnern den neuen Bä-renerlebnisweg. Diese Fülle an bärigen Angeboten war Grund genug, den gemeinsamen Start-event der internationalen Bä-renwochen in S-charl durch-zuführen. Der Schweizerische Nationalpark übernahm die Or-ganisation des Anlasses.

Die 300 Schülerinnen und Schüler aus Italien, Österreich und der Schweiz lernten den Erlebnispfad und die Bären-ausstellung unter fachkundi-ger Begleitung kennen. Dabei ging es um Fragen wie: Was frisst der Bär? Was für Spu-ren hinterlässt er? Wie können Imker ihre Bienen und Bau-ern ihre Schafe schützen? Wie verhält man sich gegenüber ei-nem Herdenschutzhund?

Aktivitäten in drei LändernDie Rätischen Bärenwo-

chen vom 27. September bis 9. Oktober hatten zum Ziel, das Bärenwissen im Dreilän-dereck zu vertiefen. Verschie-dene Schulen führten Projekt-wochen zum Thema Bär durch und präsentieren die Resultate der Bevölkerung. Die Koordi-nation lief über die vom WWF iniziierte Bärenplattform Ur-sina. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, die Öffentlichkeits-arbeit zum Thema Bär ange-sichts der Einwanderung von Bären aus dem italienischen Trentino zu intensivieren. Ein Kernanliegen ist es dabei, über die Ländergrenzen hinweg zu-sammenzuarbeiten und die Er-fahrungen auszutauschen.

Bunt gemischtes PodiumDie anwesenden Klassen

erläuterten ihre vorbereiteten Bärenposter und die Volks-schule aus dem österreichi-schen Fliess führte ihren spe-ziell für die Bärenwochen eingeübten Bärentanz auf.

In der anschliessenden Po-diumsdiskussion hatten die Schülerinnen und Schüler Ge-legenheit, ihre Fragen zu stel-len und ihre Standpunkte zu vertreten. Sie wollten von den anwesenden Vertretern von Tourismus, Politik, Natur-schutz, Landwirtschaft und Jagd wissen, ob der Bär bei uns überhaupt noch leben kön-ne. Anita Mazzetta, Geschäfts-

führerin des WWF Graubün-den, wies darauf hin, dass der Bär während Jahrtausenden problemlos in den Alpen le-ben konnte und dies auch heu-te möglich sei. Jon Domenic Parolini, Gemeindepräsident von Scuol, erinnerte daran, dass der Bär eine geschütz-te Art sei und die Region sich

Schüler und Fachleute beteiligten sich rege an der Podiumdiskussion unter freiem Himmel.

mit seiner Rückkehr auseinan-dersetzen müsse – ob sie wol-le oder nicht. Eine Schülerin fragte, weshalb eine Tierart, die früher ausgerottet wurde, jetzt wieder toleriert werden solle. Der Schafzüchter Jachen Andri Planta aus dem Müns-tertal antwortete mit dem Hin-weis, dass Schafherden heute mit Schutzhunden effi zient ge-schützt und die entstandenen Schäden von Bund und Kan-ton vergütet würden. Früher war der Verlust eines Haustie-res für eine Bauernfamilie viel existenzieller. Der Österreichi-sche Bärenanwalt Martin Ja-novsky zeigte sich überzeugt, dass die Akzeptanz für den Bä-ren nur mit einer intensiven Öf-fentlichkeitsarbeit zu erreichen sei. Giorgio Carmignola, Lei-ter des Amtes für Jagd Südtirol, ergänzte schliesslich, dass Bär, Wolf und Luchs auch ihre Da-seinsberechtigung hätten, ge-nauso wie Tiger in Indien und Elefanten in Afrika. Auch bei diesen geschützten Tierarten gäbe es viele Diskussionen in der lokalen Bevölkerung.

www.nationalpark.chwww.ursina.org

Sulz: Michael Mester referierte über das Bejagen des Fuchses

Die Fuchsräude breitet sich aus. Die Jäger sind gehalten, den Fuchsbestand kurz zu hal-ten. Über 80 Seetaler Jäger

hörten gespannt dem Referat des Baujagdspezialisten Mi-chael Mester an einem Semi-nar im Schulhaus Sulz zu.

«Räudige Füchse – Ge-fahr für Haustiere» betitelte die «Neue Luzerner Zeitung»

Sektionspräsident Lukas Suter (links) und Referent Michael Mester in angeregtem Gespräch.

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GR Internationale Bärenwochen in S-charl

Seetaler Jäger rüsten sich für die Baujagd

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einen kürzlich erschiene-nen Beitrag über die Ausbrei-tung der Fuchsräude im Kan-ton Luzern. Insbesondere am Nordhang des Pilatus und in der Agglomeration Luzern ist die Krankheit aufgetreten. In Horw musste ein geschwäch-ter und abgemagerter Fuchs, der in einen Kellerraum einge-drungen war, durch den Jagd-aufseher von seinem Leiden erlöst werden. Haustiere wie Katzen und Hunde können durch direkten Kontakt oder von einer vom Fuchs abgefal-lenen Milbe infi ziert werden. Es gehört zur Aufgabe des Jä-gers, den Fuchsbestand kurz zu halten, will heissen den Fuchs intensiv zu bejagen, da-mit sich solche Krankheiten nicht ausbreiten können. Und überdies ist festzustellen, dass alle Hegemassnahmen für Ha-sen, Rehkitze, Bodenbrüter wie Auer- und Birkwild, Ler-chen, Brachvögel, Kiebitze, Enten und andere nutzlos sind bei unnatürlich hohen Fuchs-besätzen.

Baujagd – ein besonderes Handwerk

Als Weiterbildung lud die Sektion Seetal des Verbandes RevierJagd Luzern zum Semi-nar Baujagd ein. Über 80 Jäger und zwei Jägerinnen sind der Einladung ins Schulhaus Sulz gefolgt und liessen sich von den spannenden – mit Bildern dokumentierten – Ausführun-gen des diplomierten Forstin-genieurs Michael Mester aus Brilon im Hochsauerland ins-pirieren.

«Baujagd ist eine Passion und das heisst: Wir haben es am Bau mit aufmerksamen, ausdauernden, disziplinier-ten, geduldigen, nervenstar-ken, treffsicheren und wetter-unempfi ndlichen Jägern zu tun, die Totenstille bewahren, egal was passiert», sagte der Referent. Er erklärte das Ver-halten des hochsensiblen und intelligenten Fuchses und was der Jäger zu tun hat, will er Erfolg haben, um den Meis-ter Reineke zur Strecke zu bringen. Eine Schlüsselrolle kommt dem Bauhund zu. Die Gesund erhaltung des einge-setzten Hauptakteurs hat dabei oberste Priorität. Der Referent zeigte auch auf, dass die Bau-jagd tierschutzgerecht ausge-übt werden kann.

Kunstbauten führen zu grös seren Jagderfolgen

Michael Mester hat als er-fahrener Fuchsjäger einen ei-genen Kunstbau entwickelt. Er erklärte auf was es ankommt und was zu beachten ist beim Bau. Auch gab er Tipps und Hinweise, wo ein solcher zu platzieren ist, damit ihn die Füchse auch wirklich anneh-men. Kunstbauten eignen sich zudem, um den Fuchs in Orts-nähe zu bejagen und, weil ein Schiessen nicht möglich ist, ihn ins Sprengnetz fl üchten zu lassen.

Der Referent plädierte auch dafür, den Fuchspelz als wert-vollen Rohstoff zu nutzen. Und auch dafür gab er einige Hinweise mit auf den Weg.

Hermann Büttiker

Der «Verein zum Schutze der bedrohten Wildtiere»mit dem Präsidenten Peter Suter erzwingt im

Kanton Aargau erneut eine Volksinitiative gegen die Abschaffung der Treibjagd durch Hunde und Menschen. Das Hetzen der Wildtiere sei «tierquälerisch, unethisch sowie unnötig», so der Verein in der Begründung des

Begehrens. Das kantonale Jagdgesetz solle so geändert werden, dass die Treibjagd durch «Hunde, Menschen und Hilfsmittel aller Art» untersagt werde. Weil die Zahl der

Luchse im Aargau steige, hätten die Wildtiere wieder einen natürlichen Feind und Treibjagden wären somit nicht notwendig. Bereits im Jahre 2005 versuchte der Verein mit einer Initiative das Verbot durchzusetzen.

Diese wurde von der Aargauer Bevölkerung mit 63,8% Nein-Stimmen aber deutlich verworfen. Dass der jagdkritische Verein jetzt wiederum eine Initiative

eingereicht hat, ist schlichtweg eine Zumutung für die Steuerzahler. Es bleibt zu hoffen, dass die Aargauer

Bevölkerung auch diesmal dem Verein eine deutliche Abfuhr erteilt und damit auch zeigt, dass solche auf fundamentalistisch-tierschützerischem Hintergrund

gewachsene Initiativen keine Chance haben.

Fehlschuss

Missliebiges und Negatives fi nden Sie unter diesem Titel. Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.

Erneute Initiative im Kanton Aargau

mit HubertusmesseSamstag, 11. Dezember

2010 um 19.00 Uhr

Geschätzte Jagdkameradin-nen und Jagdkameraden

Auch dieses Jahr feiern wir die Waldweihnacht mit einer Hubertusmesse in der «Hinte-ren Untersteiglen», Stöckalp.

Die besinnliche Feier wird umrahmt durch die Klänge der Obwaldner Jagdhornbläser.

Es sind alle Verwandten, Bekannten sowie Freunde recht herzlich eingeladen.

Jagdschutz-Verein ObwaldenObwaldner Jagdhornbläser

OW

Die Walliser Hochwildjä-ger erfüllten nahezu die ge-forderten Zielsetzungen der Jagdplanung. Lediglich beim männlichen Rotwild blieb die Strecke unter der gewünschten Zahl. Von einer Nachjagd sieht man aber ab, da bei einem Ab-schuss von über 700 Kahlwild die zukünftige Stabilität des Hirschbestandes von ca. 5000 Stück erreicht werden dürfte. Nach Auffassung von Exper-ten hat die Regulierung ver-mehrt über das weibliche Rot-wild zu erfolgen.

Abschüsse 2010 2009Rotwild 1314 1140Gämsen 2706 2596Rehgeissen 397 352

Was lässt sich über die Hochjagd 2010 sagen? Die Jä-ger erbeuteten mehr Wild als im Vorjahr. Die Strecke lag aber unter dem Durchschnitt der früheren Jahre. Die Ursa-chen dürften nicht allein am Wetter gelegen haben.

Die Dienststelle ist zur-zeit dabei, die Zahlen auszu-werten und die notwendigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Im nächsten Jahr tritt der neue Fünfjahresplan in Kraft. r.w.

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Einladung zur Waldweihnacht

Walliser Hochjagd 2010

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Seit 1928 stand auf dem Hohbiel oberhalb Martisberg an einem weithin sichtbaren Punkt ein schlichtes Kreuz. Dieses diente wahrscheinlich zwei Zwecken. An exponierter Stelle aufgestellt, bot es Orien-tierungshilfe und lud zugleich die Gläubigen zum Zwiege-spräch mit dem Schöpfer ein.

Seit alten Zeiten errichte-te man Kreuze an Wegrändern und Kreuzungen. Nach christ-licher Auffassung war Chris-tus auch in der Natur und in den Elementen gegenwärtig. Das kam dadurch zum Aus-druck, dass einfache Kreuze in der Natur aufgestellt wurden. Der Glaube an die Schutzkraft der Kreuze lebte in den Gläu-bigen. Kreuze standen des-halb für Schutz und gaben Zu-versicht.

Nachdem nun das Kreuz auf dem Hohbiel über achtzig Jah-re den Wetterelementen zu wi-derstehen versuchte, musste es sich schlussendlich den Kräf-ten der Stärkeren beugen.

Die Franzosen sagen: «Même le Bon Dieu a besoin de cloches», sogar der Herr-gott brauche Glocken, um für seine Sache und die Kirche zu werben. Nicht nur Glocken, auch Kreuze dürften diesen Zweck erfüllen.

Die Jagdgruppe Bärgji-Jä-ger Martisberg gab anstelle des morschen Kreuzes ein neues Kreuz in Auftrag. Am 18. Sep-tember, während der diesjähri-gen Hochjagd, fand die Kreuz-aufrichte statt. Diakon Damian Pfammatter nahm die Einseg-nung des von Roland Albrecht geschaffenen Kreuzes vor. Auf der Gendenktafel stammen die Worte eines unbekannten Au-tors: «Frei, ohne Scheu, dem Walde treu, dem Freunde gut, ist Jägerblut.»

r.w.

Ein neues Kreuz auf dem Hohbiel

Die Initianten mit dem Diakon und dem Holzfachmann.Wollten Sie schon immer

wissen, wie man Wild köstlich zubereitet, wie zartes Fleisch entsteht, welche Tiere bei uns heimisch sind oder einfach nur, was in der Vorarlberger Jagd so läuft?

Ab 1. Oktober 2010 präsen-tiert sich die Vorarlberger Jä-gerschaft neu:

www.vjagd.at Das Vorarlberger Jagdpor-

tal: Jagd in Vorarlberg, Wild-küche, Wildbrethygiene, Wild-tiere in Vorarlberg und vieles mehr.

Vorarlberger Jäger: Neues Internetportal

www.vjaegerschaft.atDie Vorarlberger Jäger-

schaft: alles rund um den Ver-ein Vorarlberger Jägerschaft.

www.vjagdzeitung.atDie Vorarlberger Jagdzei-

tung: online lesen, Artikel su-chen oder einfach nur schmö-kern – hier können Sie es!

www.vjaegerschule.atDie Vorarlberger Jäger-

schule: für alle Interessier-ten der Jagd als auch jene, die mehr über unsere Natur erfah-ren wollen.

Schauen Sie rein und sehen, staunen und hören Sie!

Österreich wird mit einer Waffengesetz-Novelle eine EU-Richtlinie umsetzen, die alle Mitgliedstaaten verpfl ich-tet, bis Ende 2014 ein Compu-ter gestütztes zentrales Waf-fenregister einzurichten. Dort werden erstmals alle Schuss-waffen erfasst, auch jene, die bisher frei erhältlich waren. Der Grossteil der Bestimmun-gen wird aber erst in Kraft tre-ten, wenn die technischen Vo-raussetzungen für den Betrieb des Registers geschaffen sind. Waffen der so genannten Kate-gorien C (Gewehre mit gezoge-nem Lauf) und D (Schrotfl in-ten), also Langwaffen, für die keine sonstige waffenrecht-liche Bewilligung notwendig

ist, müssen dann vom Besitzer bei einem niedergelassenen Waffenhändler gemeldet wer-den. Dabei ist auch eine Be-gründung für den Besitz und Erwerb anzugeben. Zulässig sind etwa die Bereithaltung zur Selbstverteidigung, die Ausübung der Jagd, die Aus-übung des Schiesssports oder das Sammeln. Langwaffen mit glattem Lauf (Schrot) müssen nur dann registriert werden, wenn sie nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes an jemand an-deren weitergegeben werden. Auf die bisherige Verpfl ich-tung der Waffenbesitzer, jeden Wohnsitzwechsel bekannt ge-ben zu müssen, wird verzich-tet. P.B.

Vorarlbergs Jagdaufseher haben Nachwuchsprobleme. Dort gibt es rund 500 Jagdre-viere und etwa 400 Jagdaufse-her. Nur 36 sind hauptberuf-

Nachwuchsproblem: Jäger suchen Jäger

lich beschäftigt. Vor allem in den Bezirken Dornbirn und Bregenz wird dringend Nach-wuchs gesucht.

P.B.

AT Zentrales Register aller Schusswaffen

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Beim Abtransport eines er-legten Hirsches ist bei Mitter-sill im Pinzgau ein 55-jähriger Jäger tot zusammengebro-chen. Der Jäger hatte mit sei-nem Jagdfreund den erlegten Hirsch im Felbertal vormittags in steilem Waldgelände trans-portiert, als er plötzlich über Schmerzen in der Brust klagte. Kurz darauf brach er zusam-

Jäger stirbt bei Hirschbergung

men. Der Begleiter alarmier-te umgehend die Bergret-tung, die dem Mann aber nicht mehr helfen konnte. Die Ret-ter transportierten die Leiche zu Tal. Der Notarzt vermutet einen Herzinfarkt. Der Mann hinterlässt Ehefrau und Kin-der. DK

Quelle: Salzburg ORF.at

Am Reschen-Pass ist ein 60 Jahre alter Jäger aus Mar-ling in einem Waldstück in der Nähe des Tendreshofes beim Aufbaumen von einem Hoch-sitz gestürzt und beim Aufprall auf den Boden schwer verletzt worden. Der Verletzte konn-

Hochsitzsturz: Jäger schwer verletzt

In St. Martin in Gsies ist ein 73-jähriger Jäger aus Essen (Nordrhein-Westfalen) bei ei-nem Sturz tödlich verletzt wor-den. Der Mann, der seit Jahren zur Jagd nach Gsies kam, war im Almgebiet Versell mit ei-nem Freund und einem Jagd-begleiter unterwegs und hat-te eine Gams erlegt. Die Jäger trennten sich und der 73-jäh-rige stieg zu seinem Wagen ab. In rund 2200 Metern Höhe

Jäger stürzt 40 Meter in den Tod

te selbst noch den Notruf an-rufen. Er wurde vom Bergret-tungsdienst geborgen und mit dem Rettungshubschrauber in die Klinik nach Bozen gefl o-gen. DK

Quelle: stol.it

stürzte er beim Überqueren ei-nes Grabens und rutschte 40 Meter auf einer steilen Berg-wiese nach unten. Als die Ka-meraden ihn vermissten, ver-ständigten sie die Bergrettung und einen Rettungshubschrau-ber, die den Vermissten nach langer Suche bei Schneefall und Nebel fanden. Der Not-arzt konnte nur noch den Tod feststellen. DK

Quelle: stol.it

Erst vor 15 Jahren waren sie im amerikanischen Bundes-staat Montan künstlich aus-gewildert worden. Inzwischen muss der US-Staat die Jagd auf Wölfe ausweiten. Denn in den 15 Jahren nach der Auswilde-rung der Raubtiere in der Re-gion ist die Population so stark gewachsen, dass sie dezimiert werden muss. Inzwischen sind sie eine Plage. Landwir-te fürchten um ihre Farmtiere. Ende 2009 wurden 524 Wöl-fe in Montana gezählt. In die-sem Jahr soll die Population durch Abschuss deutlich ver-kleinert werden. Im vergange-nen Jahr hatten Jäger 75 Wöl-fe erlegen dürfen, nun soll die Quote mindestens verdoppelt werden. Insgesamt wird der Bestand in den Rocky Moun-tains auf mehr als 1700 ge-schätzt.

Montana: Wölfe zum Abschuss frei

In Montana mehren sich Angriffe von Wölfen auf Farmtiere. 145 Wölfe wurden im vergangenen Jahr nach Be-schwerden von Bauern gezielt abgeschossen – neben den von Jägern erlegten Tieren. In die-sem Jahr wird erstmals eine Verkleinerung der Population gegenüber dem Vorjahr ange-strebt. Deutlich kritisiert wird, dass bei der Einbürgerung der Wölfe die Thematik nicht zu Ende gedacht wurde. Was Naturschützer den Farmern einbrockten, müssen Jäger jetzt ausbaden. Eine ähnliche Prob lematik gibt es derzeit in Deutschland mit den Bibern, die unter grossem Beifall aus-gesetzt wurden. Inzwischen gehen die Tiere aufgrund Feh-lens natürlicher Feinde derart zu Schaden, dass eine Jagd-freigabe diskutiert wird.

P.B.

In Neuseeland wollen Wis-senschaftler seltene Vogelarten mit einem Deodorant besser vor eingeschleppten Raubtie-ren schützen. Kiwis und Eu-lenpapageien beispielsweise

Neuseeland: Deo für Vögel

haben einen so starken Eigen-geruch, dass sie dadurch leicht zur Beute von Wiesel, Fuchs, Ratte und Co. werden.

G.G.v.H.

IT

NZ

USA

Die Friedenssicherungs-truppe der UN im Kongo küm-mert sich nicht mehr nur um Menschen. Erstmals waren sie auch für bedrohte Gorillas im Einsatz. Per Hubschrauber – Zoologen hatten einen Trans-port auf dem Landweg in der von bürgerkriegsähnlichen Un-ruhen erschütterten Region als zu gefährlich und traumatisie-rend für die Gorillas abgelehnt – brachten sie vier Flachland-gorillas aus Goma im Osten des Landes mit Helikoptern in ein Naturschutzgebiet im Norden der Provinz Kivu. Die Menschenaffen waren aus der Gewalt von Schmugglern be-freit worden. Die wollten die Affen als «Buschfl eisch» auf örtlichen Märkten anbieten.

Rettungseinsatz für UN-Blauhelme

Für Anfang Juni ist nach Angaben der UN ein weite-rer Gorilla-Transport geplant. Sechs verwaiste Junggorillas sollen aus dem Nachbarland Ruanda in das Naturschutzge-biet gefl ogen werden. Beson-ders die Berggorillas in den Vulkanbergen des Dreiländer-ecks Ruanda – Kongo – Ugan-da werden durch Wilderer und die Zerstörung ihres Biotops in ihrer Existenz bedroht. Nur etwa 700 freilebende Berggo-rillas gibt es weltweit.

DK

CG

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In Malaysia ist ein Neuge-borenes von einem Affen ent-führt und getötet worden. Wie die Wildtierbehörde mitteilte, wurde das vier Tage alte Mäd-chen tot vor dem Haus seiner Eltern im Staate Negri Sembi-lan gefunden. Der Affe – ein Makake – hatte das Kind aus dem Wohnzimmer des einstö-ckigen Hauses geholt und auf das Hausdach verschleppt. Von dort hatte er es herunterfallen

Affe tötet Neugeborenes

lassen. An der Leiche wur-den Bissspuren an Kopf, Hals und Ohren gefunden. Der Affe wurde erschossen. Vermutlich wurde er von einem weibli-chen Affen angelockt, den die Familie als Haustier hält. Ma-kaken sind oft sehr aggressiv und dringen in Malaysia häu-fi g in Häuser ein. DK

Quelle: FOCUS online

Ein Umweltschützer hat im Nordwesten Kanadas den wahrscheinlich grössten Bi-ber-Damm der Welt entdeckt. Er ist 850 Meter lang und so-gar auf Satellitenfotos zu er-kennen. Jean Thie entdeckte den Damm bereits 2007 auf Bildern bei Google, während er das Schmelzen des Perma-frostes im Norden Kanadas untersuchte. Der Damm liegt

im Nationalpark Wood Buf-falo in der Provinz Alberta in einem stark bewaldeten un-zugänglichen Gebiet von der Grösse der Schweiz. Nach An-sicht von Experten wurde mit dem Bau des Dammes bereits in den 70er-Jahren begonnen und dann über Generationen fortgesetzt.

Dieter Kannengiesser

Riesiger Biber-Damm entdeckt

In Nordaustralien bei der Stadt Palmerston bei Darwin fallen hunderte von Papageien wie betrunken von den Bäu-men. Die Loris sind orientie-rungslos und verlieren das Be-wusstsein. Sie haben keine Koordination, springen hoch und verfehlen den Ast, auf dem sie landen wollten. Die Ursache ist noch unbekannt. Als Verursacher der Störungen kommt am ehesten eine Pfl an-ze in Betracht, die die Vögel verzehren oder aber auch ein bisher unbekannter Virus. Das

Betrunkene Papageien geben Rätsel auf

Tierhospital Ark Animal Hos-pital in Palmerston hat manch-mal bis zu 30 Vögel gleichzei-tig zu versorgen und ist dabei auf Spenden aus der Bevölke-rung angewiesen. Als Kater-frühstück wird den angeschla-genen Vögeln Haferbrei und frisches Obst angeboten. Be-trunkene Loris gab es schon früher, melden die Tierärzte, aber nicht in dieser Anzahl. Ohne vernünftige Pfl ege könn-ten die Tiere verenden.

DK

MY

CA

AU

In Deutschland wollte Mit-te August nahe Cochem ein 60-jähriger niederländischer Jäger abends einen Hochsitz besteigen. Am Leiterfuss griff ihn eine Hornisse an und stach ihn in die linke Wange. Der Jäger alarmierte per Handy einen Bekannten, der ihn ins Krankenhaus bringen wollte. Doch im Auto verlor er das Be-wusstsein. Ein alarmierter Po-lizist und eine zufällig vorbei kommende Arzthelferin konn-ten den Jäger reanimieren. Ein Rettungshubschrauber fl og ihn ins nahe Cochemer Kran-kenhaus. Dort versagte in der Nacht ein Organ nach dem an-deren. Trotz intensivster Be-mühungen der Ärzte verstarb der Jäger am Morgen.

Nur zwei Tage später geriet ein Jäger beim Erklettern ei-ner Ansitzkanzel bei Koblenz in einen Schwarm Hornis-sen. Eine stach ihn in den Un-terschenkel. Der Jäger woll-te zum nächsten Krankenhaus fahren. Unterwegs wurde ihm unwohl. Er geriet mit seinem Wagen, der erheblich beschä-digt wurde, von der Strasse. Ein zufällig vorbeikommen-der anderer Jäger brachte ihn ins Krankenhaus. Dort stellten die Ärzte einen allergischen Schock fest.

Normalerweise ist ein Hor-nissenstich hinsichtlich Gift-menge und der damit verbun-denen Giftwirkung mit einem Bienen- oder Wespenstich ver-

gleichbar. Die Folgen eines Hornissenstiches sind indivi-duell jedoch sehr unterschied-lich. Bei Menschen mit aller-gischen Erkrankungen kann dies bis zu einem anaphylak-tischen Schock führen. Al-lergiker sollten stets, so raten Ärzte, ein spezielles Notfall-set mitführen. Das tat vor zwei Jahren ein Jäger nicht. Er verstarb nach einem Wespen-stich noch im Wald, bevor sei-ne Jagdkameraden zu Hilfe ei-len konnten.

Die in Deutschland unter Naturschutz stehenden Hor-nissen sind keine aggressiven Tiere, stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen, insbeson-dere dann, wenn Erschütterun-gen auf ihr Nest, das die Grös-se eines Fussballs erreichen kann, einwirken. Da Hornis-sen warme, trockene und et-was höher gelegene Orte zum Nestbau bevorzugen, sind Hochsitze häufi g von diesen Insekten belagert. Sie benut-zen das trockene Holz, um es mit Speichel vermischt zu Waben und Kugelnestern aus-zubauen. Zerstört man solche Gebilde zufällig oder kommt nur in die Nähe, greifen die Tiere an. Wenn man sich als Jäger bei Dunkelheit auf einen schon länger nicht mehr be-nutzten Hochsitz begibt, kann es zu solch gefährlichen Be-gegnungen kommen.

P.B.

Ein von einer Erntemaschi-ne angefahrener Keiler nahm bei Gross Schneen im Landl-kreis Göttingen einen 63-jäh-rigen Jäger an und verletzte ihn schwer. Ein weiterer Jäger wurde ebenfalls von dem etwa hundert Kilogramm schweren Bassen attackiert, der Mann kam allerdings mit dem Schre-cken davon. Allerdings löste

Keilerei im Maisfeldsich aus seinem Gewehr ein Schuss, der den Aufbau eines in rund 200 Meter Entfernung auf der Bundesstrasse 27 vo-rüber fahrenden Lastwagens durchschlug. Der Fahrer blieb unverletzt. Ein dritter Jäger er-legte den Keiler schliesslich.

G.G.v.H.

DE Jäger starb nach Hornissenstich

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Die Flucht zweier Nandus, die aus einem Wildgehege am Zeltinger Berg ausgebüxt und die Gegend unsicher gemacht hatten, endete in Bernkastel-Kues für einen der Laufvögel tragisch. Tagelang hatten die beiden Ausreisser die L 55 bei Ürzig und die B 50 bei Platten unsicher gemacht. Die flugun-fähigen Laufvögel, die bis zu 60 km/h schnell werden kön-nen, veränderten ständig ih-ren Standort. Mehrfach wurde

Am Ostersonntag hatte in Mückenloch ein Wildschwein mehrere Spaziergänger und ei-nen Streifenwagen der Polizei angegriffen. Der zu Hilfe ge-rufene Jäger Walter Ruf konn-te die wild gewordene Sau erlegen, als sie in den Ort hi-neinlaufen wollte. Der Kada-ver wurde in die Aussenstel-le des Karlsruher Chemischen und Veterinäruntersuchungs-amtes in Heidelberg gebracht. Um den Grund für die Aggres-sivität herauszufinden, wurde das Tier obduziert. Im Kopf fand sich ein tennisballgrosser

Polizist erschiesst ausgebüxten Nandu

Aggressives Wildschwein hatte Abszess im Kopf

versucht, die Vögel einzufan-gen – vergeblich. Schliesslich erschoss ein Polizeibeamter bei Zeltingen einen der bei-den, da keine andere Möglich-keit mehr bestand, Gefahren für die Verkehrsteilnehmer ab-zuwenden. Dem zweiten Nan-du gelang die Flucht. Nandus können 1,70 Meter gross und 30 Kilo schwer werden. Sie ähneln dem Strauss, sind aber viel kleiner.

Dieter Kannengiesser

Abszess, der auf das Gross-hirn gedrückt und die Verhal-tensstörung verursacht hat. Der Grund für den Abszess war wahrscheinlich eine Ei-teransammlung aufgrund einer Infek tion z.B. im Bereich des Mauls oder Rachens, durch die Keime in den Schädel ein-drangen und bis zum Gehirn aufstiegen. Der geschwäch-te Allgemeinzustand des Tie-res begünstigte die Erkran-kung und ihren dramatischen Verlauf.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung, e-Ausgabe vom 5.5.2010

Im Jahre 1972, als das Mas-kottchen Waldi für Olympia – München die Werbetrommel rührte, verkauften deutsche Züchter rund 28’000 Dackel-welpen pro Jahr, heute sind es lediglich noch knapp 7000.

Zwar muss sich die typisch deutsche Hunderasse zuneh-mend gegen die Konkurrenz

Siegeszug auf krummen Beinen

von Labrador, Terrier und Co. behaupten, aber der Teckel er-obert gleichzeitig auf seinen krummen Beinen die weite Welt. In Japan beispielsweise ist er zu den beliebtesten Hun-den avanciert, für einen Wel-pen zahlen die Japaner laut Medienberichten mehrere Tau-send Euro. G.G.v.H.

Bei einem tragischen Jagdunfall verstarb der Eh-renvorsitzende der BJV-Kreis-gruppe Regen-Zwiesel. Der 70-jährige Jäger, lange Jah-re als Ausbilder des LJV tä-tig, war mit seinem drei Meter hohen Hochsitz bei Achslach (Landkreis Regen) umgestürzt. Dabei stürzte er mit dem Kopf auf einen Felsen. Er wurde erst

Hochsitz stürzte um Jäger tot

Zwei schwere Unfälle be-unruhigen deutsche Jäger. Ein 83-jähriger Jäger stürzte bei Coburg von einem Hoch-sitz, den Unbekannte ange-sägt hatten. Der Mann wurde zum Glück nur verletzt. Die Polizei stellte frische Schnitt-stellen an dem Hochsitz fest. Beim Besteigen des Hoch-sitzes war das gesamte Ge-stell plötzlich nach vorne um-gekippt. Dabei ging auch das

Hochsitz angesägt – Jäger stürzte

aufgefunden, als seine Ehefrau ihn nach der Jagd vermisste. Wie die Polizei ermittelte, wa-ren die Streben des Hochsit-zes morsch. Ein Standfuss war gebrochen, an einem anderen hatte sich die seitliche Boden-verankerung gelöst. Der Sitz war erst vor einem Jahr saniert worden. P.B.

Gewehr des Mannes zu Bruch. Der Sachschaden beträgt rund 1000 Euro. In einem zweiten Fall kam ein 76-jähriger Jä-ger im Bayerischen Wald zu Tode. Auch sein Hochsitz war seitlich weggekippt. Er wurde später tot unter dem Hochsitz gefunden. Da der Sitz noch vor einem Jahr grundüberholt war, wird ebenfalls auf Sabo-tage untersucht.

P.B.

Bei der in Deutschland zwingend vorgeschriebenen Untersuchung von erlegtem Schwarzwild auf Trichinen sind bei mehreren Tieren in Ostdeutschland die für Men-schen gefährlichen Trichi-nellen gefunden worden. Die Tiere waren mit den parasiti-schen Würmern hoch belastet. Die vorgeschriebenen Proben werden aus den Zwerchfells-pfeilern sowie der Unterarm-muskulatur in einer Mindest-menge von je zehn Gramm reiner Muskulatur entnom-men. Ersatzweise könne statt der Unterarmmuskulatur auch die Zungengrundmuskulatur

Wildschweine mit Trichinen befallen

(nicht Zungenspitze) unter-sucht werden.

Durch den Verzehr von in-fiziertem Fleisch kann es zu einer sogenannten Trichino-se kommen, die ohne recht-zeitige Behandlung lebens-lang anhalten oder gar zum Tode führen kann. Je nach In-fektionsgrad treten mehr oder weniger starke Muskel- und Gelenkschmerzen auf. Im pri-vaten Handel ist der Verbrau-cher von Wildschweinefleisch gut beraten, sich nach der Tri-chinellenfreiheit beim Abge-benden zu erkundigen.

P.B.

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Jakob (Jak.) MüllerSt. Moritz24. Juni 1921 – 26. September 2009

Zum Gedenken an ein Original unter Bündner Jägern

Lieber PapsDa sitze ich nun eben allein

ohne deine Gesellschaft in der Jagdhütte «im Täli», deinem Lieblingsort. Ich vermisse dich, dein herzhaftes Lachen, das so ansteckend war, für je-den der dich gekannt hat, und das jedem auch jetzt noch so präsent ist, als wär’s gestern und du noch da…

Fast wie ein Film spielt sich nun dein Leben vor mei-nen Augen ab. Ich spüre, wie du mit mir die nachfolgenden Gedanken teilst.

Am 24. Juni 1921 wur-dest du in Davos, als ältes-ter Sohn von Anna Müller-Clavadätscher (Gastronomin) und Christian Müller (Metz-ger) geboren. Mit deinen drei Geschwistern verbrachtest du eine schöne Kindheit. Das Le-ben in den Bergen und in der Natur prägte deine weitere Zu-kunft und deine Berufswahl. Du wurdest ein passionierter Jäger und machtest eine Lehre bei der Rhätischen Bahn.

Sehr stark interessierte dich auch die regionale Politik. Für den Kreis Davos wurdest du zum Grossrat gewählt. In Da-vos-Platz heiratetest du deine erste Frau, Anna Fopp, und es kamen zwei Kinder, Ilse (im 1945) und Paul (im 1948). Bald erkrankte jedoch deine Frau unheilbar und so musstest du die Kinder mit Hilfe deiner Eltern alleine aufziehen.

Im Jahre 1956 heiratetest du

Mama, Elisabeth (Lisel) Pir-ker, aus Kärnten und nahmst Wohnsitz in St. Moritz, wo du weiterhin bei der RhB warst und bis zu deiner Pensionie-rung im 1986 bliebst. Zu dei-nen Kindern kamen weitere hinzu, ich (1958) und Brigitte (1960) und Mama sorgte fort-an für die ganze Familie.

Politisch bliebst du aktiv und wurdest sogar Gemeinde-ratspräsident, also höchster St. Moritzer.

Deine Passion für die Jagd blieb dein Leben lang unge-brochen und hatte mit deiner Jagdhütte einen festen Be-standteil in deinem Herzen. Du, der eifrige Schütze und grosse Jäger, warst Mitglied des Bündner Patentjägerver-bandes und mit Begeisterung beim Wurftaubenschiessen dabei als Gründungsmitglied und Aktiver. Während 20 Jah-ren unterstütztest du Mama als Wirtin des Restaurants Wurf-taubenclub St. Moritz. Nach deiner Pensionierung unter-nahmst du mit Mama viele schöne Reisen. Die Aufgaben als Grosseltern habt ihr sehr genossen, mit den Enkeln Mar-co, Nicole, Nadja, Corina und Kevin, und auch diejenigen als Urgrosseltern mit Nina, Alex, Celina und Angelina. Im 2004 verstarb Mama. In den schwe-ren Jahren ihres Leidens hast du sie umsorgt und ihr deine Liebe und Dankbarkeit bewie-sen.

Die letzten 5 Jahre lebtest du aus Überzeugung alleine. Du hattest jedoch zahlreiche Freunde, etliche Jagdkollegen wie Leo, Gregor, Gianni, Al-berto, etc. und deine Nachba-rin Caroline, die dich alle tat-kräftig unterstützten und oft bei dir Kaffee tranken und dir Gesellschaft leisteten. Im Al-bulatal war es vor allem Gabi, auf die du zählen konntest, wenn es darum ging, dich in dein urchiges «Hütti» zu fah-ren. Zuhause trugen die von der Spitex angelieferten Mahl-

zeiten zu deiner Zufriedenheit bei. Jeden Mittwoch trafst du dich mit deinen Freunden zum Stammtisch im Hotel Steffani. Bis zuletzt schätztest du auch deine Mitgliedschaften als Ve-teranenmitglied des Bündner Patentjägerverbandes, A-Mit-glied der Sektion St. Moritz und B-Mitglied der Sektion Bergün und als Mitglied der Schweizer Eisenbahner. So

durftest du bis zuletzt in dei-ner gewohnten Umgebung, zu Hause mit deinen geliebten und gewohnten Erinnerungen bleiben, bis du dann nach einer kurzen akuten Lungenentzün-dung friedlich einschliefst.

Du fehlst mir sehr. Weid-mannsruh, lieber Paps!

Deine Tochter und Jagdkameradin Arlette

Ruedi MarbotGeboren am 14. Mai 1926Gestoren am 23. August 2010

Weidmannsdank Ruedi, dass du für uns da warst, dass wir das Weidwerken in all sei-nen Ausprägungen von dir er-lernen durften. Du hast uns weidmännisches Verhalten vorgelebt und auch einige schöne Traditionen weiterge-geben. Auch diese werden uns immer an dich erinnern.

Weidmannsdank Ruedi, dass wir mit dir jagen durften. Mit deiner offenen und gleich-zeitig traditionsbewussten Art hat deine weidmännische Ein-stellung auch uns geprägt. Wie schön waren doch die phanta-sievollen Erzählungen am Feu-er über deine Jagderlebnisse auf mehreren Kontinenten. Wie haben wir uns alle mit dir ge-freut, als du – am Stock gehend und den Hüft-Operationstermin im Kopf – mit drei sauberen Schüssen deinen «Abschuss-plan» locker erfüllt hast.

Weidmannsdank Ruedi, für die herrlichen Stunden am Aserfeuer. Mit einfachen Mit-teln (e chli zweni vo däm und

e chli zviu vo disem git ihm Chuscht) hast du mehrgängi-ge Menüs hingezaubert. Ku-linarische Höhepunkte ha-ben wir auf deinem geliebten Aeupli genossen, wenn du zum Jagdabschluss-Aser ein-geladen hast: unvergesslich die Krebse aus dem eigenen Teich, die Karpfen im Silber-frack, die Krähenbrüstli und Forellenhödeli. Auch mit die-sen Köstlichkeiten wirst du uns sehr fehlen.

Weidmannsdank Ruedi, für deine zwar oft klar bestimmen-de aber doch stets kompro-missbereite Art und Einstel-lung, auch ausserhalb der Jagd. U wem e de nid, so chame de, he jo mi gsehts jo de. Mit sol-chen köstlichen Sprüchen hast du oft Eis gebrochen und auch heikle Situationen entspan-nen können. Dein feiner Hu-mor und aus Alltags-Komiken abgeleiteten «kleinen Weishei-ten» bleiben legendär.

Weidmannsdank Ruedi dir als Lehrmeister, als Jagdka-merad und väterlicher Freund. «Du muesch di säuber irichte für gäbig». Nach diesem Mot-to hast du gelebt, bis dir die Krankheit deine Selbständig-keit geraubt hat.

Du hast mal gesagt, nicht den Tod zu fürchten, sondern nur das Sterben. Gut, dass dir eine noch längere schwere und schwierige Leidenszeit erspart geblieben ist. Weidmannsruh!

Robert Schärer und Beat Fankhauser

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Kalender für den Jäger

Jagdkalender 2011, Wild und Hund. Eine abwechslungs-reiche Bilderschau aus selte-nen, schönen Wildtierporträts, Landschaftsaufnahmen und Jagdszenen. Woche für Wo-che vermittelt dieser Kalender dem Betrachter die Stimmung und Spannung der freien Wild-bahn. 21x24,5 cm, Fr. 26.60.

Burkhard Winsmann-Steins 2011, Erlebte Natur. Fan tas-tische Aufnahmen des grossen Meisters der Wildtierfotogra-fie. Der Meister der Wildtier-fotografie, der seit Jahrzehnten dem geheimnisvollen Leben der Wildtiere auf der Spur ist, hat seine schönsten Aufnah-men für seinen Kalender zu-sammengestellt. Lassen Sie sich von diesen fantastischen Bildern verzaubern. 50x43 cm, Fr. 41.90.

Unsere Jagd 2011, Wand-kalender. Der Kalender für Jä-ger und andere Naturfreunde. 12 Kalenderblätter mit gross-formatigen Porträts heimi-scher Wildtiere, jeweils mit Monatskalenda rium. Fr. 26.90.

Natur Pur 2011, Jäger der Nacht. Zwölf meisterhaf-te Tieraufnahmen – der stim-mungsvolle Kalender für alle Naturfreunde. 50x43 cm, Fr. 41.20.

Treue Freunde 2011. Hunde erfüllen im Dienst des Menschen recht unterschiedli-che Aufgaben. Diese, sowie ei-nen Querschnitt durch die vie-len Rassen und Schläge, bringt Ihnen der Kalender in herrli-chen Fotos und einmaligen Il-lustrationen näher. 21x24,5 cm, Fr. 26.60.

Der Jäger-Kalender 2011. Der Maler Heinrich Wissner kommt aus Bayern und dies prägt auch die Motivwahl sei-ner Bilder. Die Motive, die für diesen Kalender ausgewählt wurden, zeigen überwiegend die Wildtiere der Alpen wie Steinbock, Gams, Berghirsch und Murmeltier. 42x48 cm, Fr. 45.60.

Wild und Hund Ta schen-kalender 2011. Mit Kalenda-rium, Tabellen, Informationen zur Jagdpraxis, Vordrucken, Adressen und Checklisten, Anleitungen, Vertragsentwür-fen und vielem mehr. 10,5x15 cm, Fr. 24.50.

Unsere Jagd 2011. Der Taschenkalender für Jäger und andere Naturfreunde. Der Kalender im handlichen Ein-steckformat mit Informatio-nen zur Jagdpraxis und Platz für eigene Notizen. Fr. 23.50.

Fisch&Fang Ta schen-ka lender 2011. Handlicher Taschenkalender und Nach-schlagewerk in einem: Im Fisch&Fang-Taschenkalender findet der Angler neben dem Kalendarium viele Praxis-tipps. Fr. 19.10.

Fisch&Fang Ang ler ka-len der 2011, Wandkalender. Die Welt des Fischens von ih-rer schönsten Seite. 33x48 cm, Fr. 28.40.

Rien Poortvliets grosser Tierkalender 2011. 13 fas-zinierende Blätter mit Repro-duktionen nach Gemälden des gros sen, unvergesslichen Tier- und Jagdmalers Rien Poort-vliet. 43x50 cm, Fr. 51.50.

Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links. Alle Kalender zuzüglich Versandkosten!

Unser Wild. Der Ju bi-läums-Kalender 2011 zum 80. Geburtstag des Künstlers Marcel Moser. Mit Reproduk-tionen nach Original-Gemäl-den (47x34 cm). Ein exklu-sives Geschenk für alle Jäger und Naturfreunde. Preis pro Stück Fr. 58.–, ab 5 Stück Fr. 55.–, ab 10 Stück Fr. 52.–. www.wildmaler-moser.ch

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r Bereits zum 6. Mal darf der Wildtierfotograf Marco Ban-zer seinen druckfrischen Wild-tierkalender für das kommen-de Jahr präsentieren. «Meine Absicht ist es, meine Eindrü-cke und Erlebnisse über die Schönheit der Natur, die Wild-tiere und ihre Lebensgewohn-heiten aufs Papier zu brin-gen.»

Passion WildtierfotografieMarco Banzer ist seit Jah-

ren passionierter Wildtierfo-tograf in der freien Natur. In seiner Freizeit streift er zu je-der Jahreszeit mit seiner Foto-ausrüstung durch die Glarner und Bündner Berge. Die bes-ten und eindrücklichsten Bil-der trägt er jeweils zu einem Kalender zusammen.

Spiegel der JahreszeitenOb Steinböcke, Hirsche,

Gämsen, Rehe, einen jungen Fuchs oder ein Eichhörnchen, diese breite Palette an einhei-mischen Wildtieren ziert den Kalender 2011. Auf dem Titel-bild posiert ein stolzer Stein-

Vorstellung des neuenWildtierkalenders 2011

bock auf einer alpinen Matte. Die Faszination der Natur ist in jedem Bild zu spüren. Die Bilder beeindrucken alle Na-turbegeisterten, jeden Monat mit einem speziellen Sujet.

Der Wildtierkalender kann direkt bei Marco Banzer be-stellt werden. Unter Handy Nummer 079 340 86 09 und auch per E-mail an [email protected]. Alle Fo-tos können auf www.wildtier-fotos.ch angeschaut werden.

Geübt in den Ritualen des jagdlichen Verhaltens, stellt der Autor – und Jäger – Markus Mayr in

seinen Geschichten über die-se Leidenschaft, das Tierische und Menschliche gleichwertig nebeneinander. Nicht immer bedeutet Jagd auch Abenteu-er und endet mit einem Blatt-schuss. Bisweilen ist der Jäger das Opfer – von der Natur ir-regeleitet und dem Spott der Kollegen ausgesetzt. Kräftig gewürzt mit Jägerlatein und feiner Ironie.

Auch wenn im Rampenlicht der Öffentlichkeit sich die

BlattschussJagd zwischen Befürwortern und Gegnern behaupten muss, übt sie bisweilen dennoch eine unerklärliche Faszination aus, derer sich bestimmte Men-schen auf der Pirsch in der Morgen- und Abenddämme-rung, auf Hochständen oder versteckt hinter Bäumen, nicht entziehen können.

Der Autor Markus Mayr, 1973 in Kufstein geboren, versteht es mit seinen heite-ren Erzählungen den Leser zu fesseln. Das Buch ist ein idea-les Geschenk für Weidmänner und -frauen mit garantiertem Schmunzel-Effekt.

Verlag: Tyrolia Verlag, Innsbruck, www.tyrolia-verlag.at. 104 Seiten, 15 schwarz-weisse Abbildungen. ISBN: 978-3-7022-3082-1. Preis: sFr. 25.50.

Bezug siehe «Jägermarkt», Seite 1, oben links.

Im Herbst 2010 konnte der Europäische Trophäenkata-log nach zehnjähriger Daten-sammlung veröffentlicht wer-den. Der Katalog der Stiftung EUJÄGER, die auf Anregung von Mitautor László Bozóki gegründet wurde, dokumen-tiert Daten und Fotos der mit Gold-, Silber- und Bronzeme-daillen bewerteten Rehbock-trophäen aus 21 Ländern. Ins-gesamt wurden die Daten von 17 500 Trophäen aufgearbei-tet, wobei 34 Rehbocktrophä-en noch aus dem 19. Jahrhun-dert stammen. Auch in der Zeitschrift «Schweizer Jäger» wurde mehrfach zur Einsen-dung von entsprechenden Da-ten aufgerufen, was denn von den Lesern auch rege genutzt wurde.

Die riesige Arbeit, die hin-ter der Veröffentlichung die-ses Buches steckt, ist vor al-lem drei Jägern zu verdanken. Der dänische Berufsjäger und Bewerter der NordiskSafari-Trophäe Sten Breith trug mit rund 5000 Daten zum Werk bei. Der deutsche Fotograf Burkhard Winsmann-Steins hat das Buch mit 100 Farbfo-tos illustriert. Die Aufarbei-tung der zahlreichen Daten sowie die Bearbeitung für den Druck wurde vom Initiator, dem ungarischen Berufsjäger und Wildbiologen László Bo-zóki, bewerkstelligt.

Europäischer Trophäenkatalog

Im Jahr 2011 soll ein neu-er Band mit einer Samm-lung von ordnungswidrigen, missgebildeten abnormen Rehgeweihen erscheinen. Alle Rehbockjäger sind dazu aufgerufen, Bilder und Da-ten ihrer Trophäen mit dem Vermerk «abnorme Rehbö-cke» zur unten angeführten Adresse zu schicken. Ein-sendeschluss ist der 31. Au-gust 2011.

Im Buch sind die Bewer-tungen jeweils in Deutsch, Englisch, Französisch, Spa-nisch, Schwedisch und Unga-risch beschriftet. Der Trophä-enkatalog umfasst 475 Seiten im Format A4 und ist mit 170 Farbfotos der schönsten euro-päischen Rehbocktrophäen il-lustriert.

Für den Preis von Euro 35.– plus Versandkosten von Euro 30.– ist der Trophäenkatalog unter folgender Adresse zu beziehen: EUJÄGER, László Bozóki, H-8623 BALATONFÖLDVÁR, Babits M.u.18., UNGARN, Fax 00.6/84-342-040 oder [email protected]

Schädling, Tollwutüberträ-ger, «Stinker» und dazu noch mysteriös. Lange hat sich die-ses negative Bild des Dachses gehalten und aufgrund vieler falscher Vorstellungen und dif-fuser Ängste ist er früher auch erbittert verfolgt worden. Sei-ne langen Haare wurden dann aber immerhin zu Rasierpin-seln verarbeitet. Auch heute

Der Dachs: heimlich und flexibel

noch gehört der Dachs zu den geheimnisvollsten Wildtieren in den Wäldern Europas, was zweifelsohne mit seiner nächt-lichen und unterirdischen Le-bensweise zu tun haben dürf-te. Erst bei Einbruch der Nacht verlässt der Dachs seinen Bau und trottet dann gemächlichen Schrittes und meist gesenk-ten Hauptes durch sein Re-

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vier. Dabei mag die gedrunge-ne und plumpe Gestalt darüber hinwegtäuschen, dass Meister Grimbart galoppierend durch-wegs ein Tempo von rund 30 km/h erreichen und aus dem Stand 150 cm weit bzw. 80 cm hoch springen kann. Un-terschätzt wird er aber insbe-sondere in seiner stupenden Flexibilität, die er nicht nur bezüglich Nahrung, Lebens-raum und Raumnutzung an den Tag legt, sondern allem voran in Bezug auf seine So-zialstruktur. So kann er ebenso gut ein solitäres Leben führen, als auch – bei hohen Dichten – in Familien oder gar Gross-gruppen vorkommen, deren Mitglieder dann auch das ge-meinsame Territorium vertei-digen.

Der neue «Wildbiologie»-Artikel 1/2a stellt die aktuells-ten verhaltensbiologischen Er-kenntnisse über den Dachs vor und rückt diesen sympathi-schen Bewohner unserer Wäl-der so in ein neues Licht. Eben-falls erschienen ist ein Artikel über die einheimischen Repti-lien, welche die am stärksten gefährdete Wirbeltiergrup-pe bilden. An den einzelnen Arten werden die Gründe für Rückgang und Bedrohung dar-gestellt sowie Möglichkeiten aufgezeigt, um die Lebensbe-dingungen für Echsen und Schlangen so zu verbessern, dass sie auch in Zukunft Teil unserer Fauna sein werden.

Die beiden Artikel sind erhältlich zu Fr. 12.– bzw. Fr. 7.– bei Wildtier Schweiz (Strickhofstr. 39, 8057 Zürich, Tel. 044 635 61 31). Ein Abonnement «Wildbiologie» mit viermal 2 bis 3 Artikeln pro Jahr kostet Fr. 58.– (Ausland: Euro 45.–).

Interessante Literatur für den Jäger

Rudigier, Der Bergjäger. In der Stille des Gebirges...

stv Stocker; Fr. 45.50. Viele Jä-ger, die nie in ihrem Leben die Möglich-keit haben, im Hochgebirge auf Gams oder

Steinbock anzusitzen, können dank Rudigiers Erzählungen aus der Sicht des Bergjägers nun an diesem Abenteuer teil-haben und erhalten durch die zahlreichen Abbildungen auch einen visuellen Eindruck.

Gautschi, Der Reichs-jäger meister. Neumann-

Neudamm; Fr. 64.90. Was ist nicht schon al-les über Her-mann Göring an Wahrem und Unwahrem verbreitet wor-

den. Welchen Einfluss hat der Reichsjägermeister aber wirk-lich auf die Entwicklung des Jagdwesens in Deutschland gehabt? Dieser Frage hat sich Andreas Gautschi, der Autor von «Rominten – Gestern und

Heute», in der ihm eigenen Gründlichkeit und Unabhän-gigkeit eingehend in seinem neuen Buch gewidmet.

Ganz, Aktuelle Raub-wildbejagung. Neumann-

Neudamm; Fr. 26.50. Nach seinem Best-seller «Fallen-bau und Fallen-einsatz» enthält das neue Buch

von Anton Ganz die Essenz seiner langjährigen Seminar-tätigkeit in Sachen Fallenbau und Raubwildjagd.

Götzfried, Bei Fuss, mein Sohn. Neumann-Neudamm;

Fr. 34.50. Das vierte Buch von Roderich Götz-fried gilt sei-nem Sohn Ma-ximilian, der beruflich als auch jagdlich

sehr erfolgreich in seine Fuss-stapfen getreten ist. Aber auch der Sohn Maximilian selbst schildert seinen Aufstieg zum wirklich grossen Jäger. Jäger-familien, in denen Nachwuchs geplant ist oder schon herum-

krabbelt, sollten sich dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen.

Gautschi, Rominten 1500 bis 1945. Neumann-Neu-damm; Fr. 109.–. Im vorliegen-

den Merkbuch hat Forstwirt Dr. Andreas Gautschi alle ihm zugängli-chen wichtigen Namen und Er-eignisse dieses

Traditionsreviers in alphabeti-scher Reihenfolge zusammen-gefasst.

Miller/Corlatti, Das Gams-buch. Für Einsteiger und Pro-

fis. Neumann-Neudamm; Fr. 49.50. Prak-tisch alles, was es über Gams zu wissen gibt, p rä sen t i e ren

Christine Müller und Luca Corlatti gut gegliedert und verständlich.

Seifert, Wie einst die Jagd gewesen. Über Jäger

und Wild im 17. Jahrhun-dert. Österr. Jagd- und Fi-scherei-Verlag; Fr. 71.–. Mi-chael Seifert

hat mit diesem Buch nicht nur ein zeithistorisch wertvol-les Dokument über die Jagd in die Gegenwart gerettet, son-dern auch ein Buch geschaf-fen, das in vielen seiner Aus-sagen erstaunliche Aktualität besitzt.

Zeiler, Baum & Wildtier. Heimische Bäume im Por trät.

Österr. Jagd- und Fische-rei-Verlag; Fr. 71.–. Ein Buch, das erfrischend neue Einblicke gewährt und

dabei die spannenden, oftmals unbekannten Zusammenhänge zwischen Mensch, Tier- und Pflanzenwelt darstellt und er-klärt.

Rottmann, Rechts rat ge-ber für Hundezüchter. Die wichtigsten Rechtsvorschriften für die Züchterpraxis. Kynos; Fr. 28.50. Die auf Hunderecht spezialisierte Rechtsanwäl-tin Verena S. Rottmann infor-

miert in diesem Ratgeber ver-ständlich und aktuell über Tierschutzbe-st immungen, Zuchterlaub-

nis, Impf- und Kennzeich-nungsvorschriften, Kaufrecht und Mängelhaftung, Versiche-rungsfragen, die Unterschei-dung zwischen hobby- und gewerbsmässiger Hundezucht, Grundzüge des Steuerrechts, Tierarzthaftung und vieles mehr. Mit wertvollen Hinwei-sen zur Gestaltung von Wel-penkaufverträgen. Unentbehr-lich für die Züchterpraxis!

Bergmann/Westphal, Grund- kurs Vogelstimmen. Hei-mische Vögel an ihren Stim-

men erkennen. Quelle & Mey-er; Fr. 29.–. Der grosse Vogel- s t immenkurs besteht aus 22 Lektionen, die das gesamte Re- pertoire mög-

licher Lautäusserungen enthal-ten. Alle Lektionen sind durch eine beigefügte DVD akustisch unterlegt. Ein nach Lebensräu-men aufgebautes Trainings-programm sowie eine heraus-nehmbare Betimmungsdatei machen «fit» für die Praxis.

Erker, Schwarzwild Lock-jagd. Erfahrungen eines Prak-

tikers. stv Sto-cker; Fr. 45.–. Die Lockjagd auf Schwarz-wild gilt als hohe Kunst. Was man da-bei beachten

muss, um Erfolg zu haben, er-klärt der erfahrene Jäger Sieg-fried Erker.

Hoff, Heimatliche Wild-küche. Kosmos; Fr. 49.90.

Liebevoll an-gerichtet und meisterhaft fo-tografiert, prä-sentiert Francis Ray Hoff –

selbst passionierter Jäger und leidenschaftlicher Koch – hier die Sammlung seiner Lieb-lingsrezepte.

Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links.

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78 Schweizer Jäger 11/2010

Bezugsquellennachweis

Die im Inhalt erwähnten Bücher und Produkte sind im Fachhandel und beim Verlag Schweizer Jäger, Post-fach 261, 8840 Einsiedeln, Telefon 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, E-Mail: [email protected], zu beziehen.

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Alpgenossenschaft Sack-Gampernest, Obm.Stellv. Franz LudescherRebhalde 1, A-6832 Röthis, Tel. 05522/44057, E-Mail: [email protected]

JagdverpachtungEigenjagd Alpe Sack-Gampernest

Die Alpgenossenschaft Sack-Gampernest im Laternsertal bringt die Eigenjagd mit einer anrechenbaren Fläche von 246 ha und 35 Ar für die kommende Jagdperiode, das ist vom 1. April 2011 auf die Dauer von 6 bzw. 12 Jahre, gemäss §20 des Jagdgeset-zes zur öffentlichen Ausschreibung.

Das Jagdgebiet befi ndet sich in der Kernzone der Wildregion 1.2 (Frödischtal-Latern-sertal, Dünserberg).

Vorkommende Wildarten: Rotwild, Rehwild, Gamswild, Birkwild und Raubwild.

Pachtinteressenten werden eingeladen, ihre Angebote mittels eingeschriebenem Brief an Obm.Stellvertreter Franz Ludescher, Rebhalde 1, A-6832 Röthis unter der Kenn-zeichnung «Jagdverpachtung Eigenjagd Alpgenossenschaft Sack-Gampernest» ein-zureichen.

Die Angebote müssen bis spätestens 10. Dezember 2010 beim obgenannten Obm.Stellvertreter eingelangt sein. Später einlangende Angebote können nicht mehr be-rücksichtigt werden.

Der Alpausschuss behält sich den Zuschlag an den jeweiligen Bestbieter vor.

Die Pachtbedingungen sowie jagdwirtschaftliche Informationen können beim Obm.Stellvertreter eingesehen bzw. erfragt werden.

Für die Alpgenossenschaft Sack-GampernestFranz Ludescher, Obm.Stellvertreter

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Nächste Nummer: 10. Dezember Inseratenschluss: 19. November

Platzierung unter Rubrik:

❏ Ausbildung❏ Ausrüstung❏ Bekanntschaften❏ Essen & Trinken❏ Fahrzeuge❏ Haushalt / Hobby❏ Hunde❏ Jagdpacht❏ Jagdreisen❏ Optik❏ Pelzveredelung❏ Präparatorien❏ Reviereinrichtungen❏ Trophäen❏ Veranstaltungen❏ Waffen ❏ Verschiedenes

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Die Gewinner/innen erhalten den Preis persön-lich zugestellt. Wir danken fürs Mitmachen und muntern Sie auf, die gestellten Wettbewerbsauf-gaben weiterhin zu lösen!

Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeiter/innen des Verlages, der Redaktion und der RG Annoncen und ihre Angehörigen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Senden Sie Ihre Antwort mit Angabe des Absenders bis zum 10. Dezember 2010 an: Verlag Schweizer Jäger, «Der Experte», Postfach 261, CH-8840 Einsiedeln, oder per E-Mail an: [email protected]

Der Experte

Herzliche Gratulation den Gewinnern!

1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht: Rudolf Mathis, Untervaz.

1 Jagdbuch: Peter Derungs, Felsberg. 1 JägerTool von Victori nox: Mathias Kunz, Bazenheid. Je 1 Taschen messer Victorinox «Waiter»: Karl Locher, Agarn; Kurt Meyer, Villmergen..

Mitmachen beim Wettbewerb lohnt sich!Unter den richtigen Einsendern werden jeweils 1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht, Wert Fr. 206.–1 Jagdbuch, Wert Fr. 60.–; 1 JägerTool von Victorinox, Wert Fr. 52.–2 Taschenmesser Victorinox «Waiter», Wert je Fr. 14.– verlost.

Besitzen beide Geschlechterbeim Gamswild Brunftfeigen?

Aufl ösung Wettbewerb Ausgabe 9/2010:Ausgewachsene Hirschkäfer leben maximal 1 bis 2 Monate.

Bitte einsenden: Verlag Schweizer Jäger, Postfach 261, CH 8840 EinsiedelnTelefon 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, [email protected]

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2 Jahre (24 Ausgaben) Fr. 199.– (Ausland CHF 240.–) als Geschenk erhalte ich wahlweise 1 Jagdmesser Victorinox «JägerTool» im Wert von Fr. 52.– 1 Jagdbuch 3 Ausgaben gratis

1 Jahr (12 Ausgaben) Fr. 99.50 (Ausland CHF 120.–) als Geschenk erhalte ich wahlweise 1 Taschenmesser Victorinox «Waiter» im Wert von Fr. 14.– 2 Ausgaben gratis

Schnupperabonnement (einmalig nutzbar) 4 Ausgaben Fr. 25.– (Ausland CHF 30.–)

Das Abonnement ist bestimmt: für mich persönlich als Geschenk*

aus dem Schweizer Jäger-Shop Ich bestelle zusätzlich die praktische Sammelmappe für den Schweizer Jäger, Fr. 12.80 + Versandkosten

Ich bestelle das neue JägerTool von Victorinox zum Preis von Fr. 52.– (inkl. Porto).

Schweizer Schweizer Das aktuelle

Monatsmagazin für den JägerNr. 8 August 2009 94. JahrgangFr. 9.80 (inkl. MWST)ISSN 0036-8016

Waldrapp ein kaum bekannter Vogel 66

Beat Angerer Jagd ist innerste Passion 28

DV SPW in Einsiedeln 24

WILD UND JAGD IN GRAUBÜNDEN 6

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ENTLEBUCH-EBNETSWITZERLAND

unentbehrlichzur Treibjagd

Felder Jagdhof6162 Entlebuch–EbnetTelefon 041 480 20 22 Telefax 041 480 31 [email protected]

Öffnungszeiten:Di–Fr 8.00 –12.00 Uhr 13.30 –18.00 UhrSa 9.00 –15.00 UhrDo Abendverkauf bis 20.30 UhrMontag geschlossen

Produkte und Preisänderung vorbehalten.Alle Angebote inkl. Felder Qualitätsgarantie.Weitere Sonderangebote: www.felder-jagdhof.ch

CHF 369.–

Hose Seeland CHF 229.–

CHF 249.–

CHF 168.–

Handschuhe CHF 79.–

Wende-Kappe CHF 89.–

Einschiessenim Jagdhof

Einschiessen auf 100m(auf Wunsch mit Betreuung)20 Min. 25 .– 1 Std CHF 50.–25 Schuss auf laufendes Reh

oder Hase CHF 30.–inkl. Standgebühr

und Munition.

Jacke SeelandKindergrössen

Kindergrössen

oliv / orange

mit Schiessfinger

CHF 12.–

CHF 15.–

CHF 15.–

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