Schweizer Wissenschafts-Olympiaden in Biologie, Chemie ... filenehmenden der diesjährigen...

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O lympiads N ews Bern | Juni 2009 | Nr. 03 | >> www.olympiads.ch Comment s’y prendre pour que davan- tage de jeunes acquièrent davantage de connaissances scientifiques? Comment faire pour que les futurs participants aux Olympiades internationales parviennent à maîtriser un maximum de connaissan- ces en un minimum de temps? Les organisateurs en charge des Olym- piades scientifiques relèvent ce défi chacun à leur manière. Ils organisent des camps de préparation extra-scolaire, avec des projets sophistiqués. Ils fournis- sent de la documentation soignée, et ils participent à des compétitions européen- nes servant de tremplin pour les Olympi- ades internationales. Mais les participants vont parfois au- delà de l’attente des organisateurs. Il arrive même que certains jeunes brillent tant dans plusieurs branches à la fois qu’ils réussissent à participer à plusieurs Olympiades différentes à la fois. Peut- on souhaiter un plus vibrant plaidoyer en faveur des Olympiades que celui qui permet un tel approfondissement et un tel élargissement des connaissances? Claudia Appenzelller Am Swiss Scientific Olympiads Day ist die Öffentlichkeit eingeladen, Augenblicke der Wissenschaft mitzuerleben. Prof. Claude Nicollier, Ast- ronaut, und Prof. Thomas Stocker, Klimaphysiker und Vorsitzender der Expertengruppe des Weltklimarates, erzählen, warum sie sich als Forscher zwischen Himmel und Erde von der Wissenschaft faszinieren lassen. 23 von 1000 jugendlichen Teilnehmenden der Wissenschafts-Olympiaden zeigen, wie sie und ihre KollegInnen die ersten Schritte in die Wissenschaft erlebt haben. Die besten Leistungen 2009 werden mit Preisen ausgezeichnet. Schweizer Wissenschafts-Olympiaden 2009 Ausserordentliche Kompetenzen 5th Swiss Scientific Olympiads Day Augenblicke der Wissenschaft miterleben Ausseroderntlich fundierte und breite Kompetenzen haben sich die Teilneh- menden 2009 angeeignet. Sie bewältigten anspruchsvolle und sehr diffe- renzierte Aufgaben im Labor oder lieferten sich ein wahres Kopf-an-Kopf- Rennen bei der Entwicklung des schnellsten Computerprogramms. Erstaunlich viele von ihnen holten eine Medaille in mehr als einer Disziplin. Uns kontaktieren? Verband Schweizer Wissenschafts-Olympiaden Universität Bern Gesellschaftsstrasse 25 3012 Bern Tel. 031 631 39 86 [email protected] www.olympiads.ch www.olympiads.unibe.ch Coming up: 5th Swiss Scientific Olympiads Day SA, 12. Sept. 2009, 15:15 - 17:30 „Zwischen Himmel und Erde“ Im Base Camp von Science et Cité, Waisenhausplatz, Bern, mit Prof. Dr. Claude Nicollier, Astronaut, und Prof. Dr. Thomas Stocker, Weltklimarat Toujours plus loin. Schweizer Wissenschafts-Olympiaden in Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik „Seit 2005 haben sich die Praktika verdoppelt und decken mehr Teilgebie- te der Biologie ab“, meint Jonas Helfer, der als Organisator in der Biologie- Olympiade wirkt. „Als Gruppe sind die Finalisten eindeutig stärker gewor- den!“, ist auch Sandro Freuz von der Informatik-Olympiade überzeugt. Im Vorbereitungscamp werden Konzepte theoretisch eingeführt und praktisch geübt. Zusätzliche Selektionsrunden und mehr Aufgaben hätten ebenfalls zur Wissensverbreiterung beigetragen. Zu mehr Tiefe und Breite tragen auch die Teilnehmer selbst bei: Noch nie gab es so viele Mehrfachgewinne! >>nicht verpassen: Swiss Scientific Olympiads Day vom 12. September 2009 >>Die FinalistInnen 2009, S. 6-7 >>Die Internationalen 2009, S. 9 Als Astronaut Claude Nicollier im Welt- raum das Hubble Teleskop reparierte, schaute die Welt gebannt zu. Am Swiss Scienfific Olympiads Day er- zählt er uns, wie es ist, wenn man als Mensch und Wissenschafter vom All her auf die Erde blickt. Der Klimaphysiker Prof. Thomas Sto- cker verbindet die Vergangenheit mit der Zukunft. Mit der Analyse von Eis- borkernen, die in der Eiszeit entstan- den sind, gewinnt er Erkenntnisse, die auf das Klima von morgen hinweisen. Noch am Anfang einer wissenschaftli- chen Karriere stehen die jugendlichen Teilnehmenden der Schweizer Wissen- schafts-Olympiaden. Sie geben uns Impressionen von reichhaltigen Vor- bereitungsveranstaltungen, intensiven Sessionen in Labor und Seminarraum sowie von Begegnungen mit Jugendli- chen aus der ganzen Welt.

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Olympiads NewsBern | Juni 2009 | Nr. 03 | >> www.olympiads.ch

Comment s’y prendre pour que davan-tage de jeunes acquièrent davantage de connaissances scientifiques? Comment faire pour que les futurs participants aux Olympiades internationales parviennent à maîtriser un maximum de connaissan-ces en un minimum de temps? Les organisateurs en charge des Olym-piades scientifiques relèvent ce défi chacun à leur manière. Ils organisent des camps de préparation extra-scolaire, avec des projets sophistiqués. Ils fournis-sent de la documentation soignée, et ils participent à des compétitions européen-nes servant de tremplin pour les Olympi-ades internationales. Mais les participants vont parfois au-delà de l’attente des organisateurs. Il arrive même que certains jeunes brillent tant dans plusieurs branches à la fois qu’ils réussissent à participer à plusieurs Olympiades différentes à la fois. Peut-on souhaiter un plus vibrant plaidoyer en faveur des Olympiades que celui qui permet un tel approfondissement et un tel élargissement des connaissances?

Claudia Appenzelller

Am Swiss Scientific Olympiads Day ist die Öffentlichkeit eingeladen, Augenblicke der Wissenschaft mitzuerleben. Prof. Claude Nicollier, Ast-ronaut, und Prof. Thomas Stocker, Klimaphysiker und Vorsitzender der Expertengruppe des Weltklimarates, erzählen, warum sie sich als Forscher zwischen Himmel und Erde von der Wissenschaft faszinieren lassen. 23 von 1000 jugendlichen Teilnehmenden der Wissenschafts-Olympiaden zeigen, wie sie und ihre KollegInnen die ersten Schritte in die Wissenschaft erlebt haben. Die besten Leistungen 2009 werden mit Preisen ausgezeichnet.

Schweizer Wissenschafts-Olympiaden 2009

Ausserordentliche Kompetenzen

5th Swiss Scientific Olympiads Day

Augenblicke der Wissenschaft miterleben

Ausseroderntlich fundierte und breite Kompetenzen haben sich die Teilneh-menden 2009 angeeignet. Sie bewältigten anspruchsvolle und sehr diffe-renzierte Aufgaben im Labor oder lieferten sich ein wahres Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Entwicklung des schnellsten Computerprogramms. Erstaunlich viele von ihnen holten eine Medaille in mehr als einer Disziplin.

Uns kontaktieren?Verband Schweizer Wissenschafts-OlympiadenUniversität BernGesellschaftsstrasse 253012 Bern

Tel. 031 631 39 86appenzeller@olympiads.unibe.chwww.olympiads.chwww.olympiads.unibe.ch

Coming up:5th Swiss Scientific Olympiads DaySA, 12. Sept. 2009, 15:15 - 17:30„Zwischen Himmel und Erde“

Im Base Camp von Science et Cité, Waisenhausplatz, Bern, mit Prof. Dr. Claude Nicollier, Astronaut, und Prof. Dr. Thomas Stocker, Weltklimarat

Toujours plus loin.

Schweizer Wissenschafts-Olympiaden in Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik

„Seit 2005 haben sich die Praktika verdoppelt und decken mehr Teilgebie-te der Biologie ab“, meint Jonas Helfer, der als Organisator in der Biologie-Olympiade wirkt. „Als Gruppe sind die Finalisten eindeutig stärker gewor-den!“, ist auch Sandro Freuz von der Informatik-Olympiade überzeugt. Im Vorbereitungscamp werden Konzepte theoretisch eingeführt und praktisch geübt. Zusätzliche Selektionsrunden und mehr Aufgaben hätten ebenfalls zur Wissensverbreiterung beigetragen. Zu mehr Tiefe und Breite tragen auch die Teilnehmer selbst bei: Noch nie gab es so viele Mehrfachgewinne!

>>nicht verpassen: Swiss Scientific Olympiads Day vom 12. September 2009

>>Die FinalistInnen 2009, S. 6-7 >>Die Internationalen 2009, S. 9

Als Astronaut Claude Nicollier im Welt-raum das Hubble Teleskop reparierte, schaute die Welt gebannt zu. Am Swiss Scienfific Olympiads Day er-zählt er uns, wie es ist, wenn man als Mensch und Wissenschafter vom All her auf die Erde blickt.

Der Klimaphysiker Prof. Thomas Sto-cker verbindet die Vergangenheit mit der Zukunft. Mit der Analyse von Eis-borkernen, die in der Eiszeit entstan-

den sind, gewinnt er Erkenntnisse, die auf das Klima von morgen hinweisen.

Noch am Anfang einer wissenschaftli-chen Karriere stehen die jugendlichen Teilnehmenden der Schweizer Wissen-schafts-Olympiaden. Sie geben uns Impressionen von reichhaltigen Vor-bereitungsveranstaltungen, intensiven Sessionen in Labor und Seminarraum sowie von Begegnungen mit Jugendli-chen aus der ganzen Welt.

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Jeder weiss, wie lebensrettend im Spital eine Infusion sein kann. In den Labors der Universität Bern hatten die Teil-nehmenden der diesjährigen Biologie-Olympiade die Aufgabe, mit Sacharose versetzte Lösungen in kleine mit Blut gefüllten Röhrchen zu geben. Sie mussten herausfinden, wie viel Druck die Blutzellen aushalten können. In der Praxis würden die Blutzellen platzen oder schrumpfen, wenn die Lösung zu niedrig oder zu hoch konzentriert ist. Anscheinend hatten die Jugendlichen die sogenannte Osmolarität bestens im Griff: Wäre das angereicherte Blut nicht im Röhrchen, sondern im Patienten ge-wesen, hätte es dieser (in den allermeis-ten Fällen) überlebt.

Tour d’Horizon Die besten 19 von 628 JungbiologIn-nen arbeiteten sich in fünf Tagen quer durch das ganze Gebiet der Biologie und standen täglich über 9 Stunden im Labor. Innenleben und Morphologie von Pflanzen waren genau so gefragt wie die Anatomie von Scampis und Totenkopfschaben oder die biochemi-schen Abläufe in Zellen. So mussten sie beispielsweise mit Restriktionsenzymen eine ringförmige DNA (Plasmid) eines Bakteriums schneiden und via Gelelek-trophorese die verschieden langen Stücke auftrennen. Aus dem unter

UV-Licht fotografierten Bandenmuster war eine Restriktionskarte zu erstellen. Am wohlsten scheint sich hier Stefanie Tanner, die Gewinnerin der Biologie-Olympiade, gefühlt zu haben, welche bei dieser Aufgabe mit Abstand die höchste Punktezahl holte und ganz allgemein grossen Spass an der mole-kularen Seite der Biologie empfand. Die Woche sei Horizont erweiternd, extrem spannend, aber auch anstrengend gewesen, bilanzierte sie, und besonders gefallen habe ihr der Austausch mit interessierten Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Schweiz.

Da bleibt einem die Spucke wegAus biochemischer Sicht nicht weniger spannend, aber ganz besonders nah an unserem täglichen Leben war es, als die Finalistinnen und Finalisten die Aufgabe hatten, in ein Reagenzglas zu spucken. Der Inhalt der Probe wurde mit Stärke angereichert, und mit photospektromet-rischen Messungen konnte bei verschie-denen Temperaturen ein unterschiedli-cher Stärkeabbau festgestellt werden. Bei 32 bis 39 Grad war der Abbau am effizientesten: Kein Wunder, ist dies doch zugleich die Temperatur der Mundhöhle, wo unsere Speisen ideal aufgespaltet und für die Verdauung vorbereitet werden.

Hefezellen sind fast so polyvalent wie OlympionikenEine Art Blindflug erlebten die Ju-gendlichen, als sie 6 Flüssigkulturen ansetzen mussten. Weder kannten Sie das Medium noch den Inhalt, den sie beifügten – sie wussten bloss, dass sie extrem sauber arbeiten mussten. Nach der dreitägigen Inkubationszeit erfuhren sie, dass sie 6 verschiedene Hefestämme angesetzt hatten. Ab diesem Punkt liess sich die weitere Reise geistig beeinflus-sen – und zu mindest die Bündnerin Claudia Simonett scheint bei diesem Praktikum den Anschlussflug nach

Tokio erwischt zu haben. An Hand von Hinweisen, Untersuchungen, Färbetests und Lactase-Nachweisen am Zellex-trakt war es schliesslich möglich, eine Bakterien verseuchte Probe aufzuspü-ren, auf drei Plasmide zu schliessen und die verschiedenen Hefestämme richtig zuzuordnen. „Hefe ist in allem, was fein ist, z.B. im Brot, aber auch im Bier!“, sinnierte Prof. Michael Altmann der medizinischen Fakultät der Universität Bern anlässlich der Medaillenfeier. Die Hefezelle habe in der Forschung häufig Modellcharakter – es liessen sich hier Vorgänge, die auch in menschlichen Zellen ablaufen würden, simulieren. Er freue sich ausserordentlich, dass er in der Praktikumswoche der Schweizer Biologie-Olympiade auf so viele neu-gierige und engagierte Jugendliche gestossen sei. Dass sich Biologie-Olym-pioniken im Labor gewandt bewegten, habe er selbst bei seiner Tätigkeit in der Lehre erfahren. Der Kontakt zur Biologie-Olympiade habe sich durch ein Gespräch mit einer Studentin ergeben, die ihm in einem Praktikum durch ihre routinierte Arbeitsweise aufgefallen sei. Auf seine Nachfrage habe sie geantwor-tet: „Ich war Teilnehmerin der letztjähri-gen Biologie-Olympiade!“

Da bleibt einem die Spucke weg!Schweizer Biologie-Olympiade 2009

An der Universität Bern wurden im Rahmen der 10. Schweizer Biologie-Olympiade die besten 19 von 618 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten mit Medaillen und Diplomen ausgezeichnet. Stefanie Tanner aus Klingnau (Kantonsschule Wettingen, AG), Linus Meier aus Wald (Kantonschule Zür-cher Oberland, ZH), Martin Michel aus Walde (Neue Kantonsschule Aarau, AG) und Claudia Simonett aus Lohn (Academia Engiadina, GR) holten Gold und damit ein Ticket nach Japan, wo sie die Schweiz an der Interna-tionalen Biologie-Olympiade vertreten werden.

Coming up:Internationale Biologie-Olympiade12. - 19. Juli, Japan

Schweizer Biologie-Olympiade 2010Start: 17. August 2009Einsendefrist: 26. September 2009

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Un bilan de rêve

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Ihr dreht einen Dokumentarfilm über die Schweizer Biologie-Olympiade. Was erwartet die Zuschauer? Wir möchten die Leute mitnehmen an die Biologie-Olympiade und zeigen, was vor und hinter den Kulissen abläuft. Es gibt die Optik der Teilnehmenden und die Optik der Organisatoren. Rundherum gibt es Berührungspunkte mit Schulen, mit der Universität, mit Behörden und auch mit der interna-tionalen Gemeinschaft in Japan. Wir zeigen wissenschaftliche Herausfor-derungen und daneben gibt es auch die menschliche Dimension. Deshalb portraitieren wir einzelne Teilnehmende und Organisatoren – durch individuelle Menschen verbinden sich nüchterne Facts mit Gesichtern und Geschichten.

Was motiviert dich, die langen Drehtage und unregelmässigen Drehzeiten, die teilweise auch in der Nacht stattfinden, durchzuhalten?Meine Motivation ist der Wille, den Überraschungsmoment einzufangen. Nach einem langen Drehtag, den wir re-lativ detailliert planen, macht man nicht einfach Feierabend. Im Vorbereitungsla-ger kam es beispielsweise ziemlich spät am Abend spontan zu einer Grund-satzdiskussion über Genetik zwischen Teilnehmenden und Organisatoren. Es gelang uns, die Leidenschaft beider Parteien einzufangen. Für uns war dies eine Sternstunde, denn jeder Zuschauer wird realisieren, dass Wissenschaft nicht stilles Streben, sondern eine Herzensan-gelegenheit ist.

Die Jungfilmer Michel Stäbler und Pascal Bürki haben sich nach ihrer Maturarbeit dem Film verschrieben. Dank einer Spende der Fondation Claude et Giuliana entsteht unter ihrer Regie ein Dokumentarfilm über die Bio-logie-Olympiade. Er vermittelt wichtige Inhalte der modernen Biologie, eine Fassette von Emotionen und viel Elan auf allen Seiten. Die Distribution in der Ostschweiz wird durch die Schmidheiny Stiftung gefördert: eine Uraufführung in St. Gallen mit viel Prominenz und die Übergabe einer DVD an jedes Gymnasium soll Jugendli-che für die Wissenschaft begeistern. Der Film zeichne ein spannendes Bild einer jungen, dynamischen Gruppe unserer Gesellschaft, sagt Michel Stäbler. Menschen jeden Alters und mit verschiedenstem Hintergrund dürften sich angesprochen fühlen, ist der Jungfilmer nach der Produktionshälfte überzeugt.

Dokumentarfilm Biologie-Olympiade: Emotionen und viel Elan

Eure Unternehmung pocketmemopic-tures hast du gemeinsam mit Pascal Bürki gegründet. Wie sieht die Aufga-benteilung aus? Es ist faszinierend, es funktioniert einfach. Wir bringen beide das gleiche Knowhow im Filmbereich mit – aber unsere Optik ist sicher unterschied-lich. Das ist unsere Stärke: vier Augen sehen mehr als zwei und so entgeht uns nichts. Wir haben meistens schon bei der Vorbereitung unterschiedliche Ideen und sind offen für die Ansätze des andern. Vor Ort stellen wir dann oft fest, wie gut sich unsere Einfälle ergänzen, z.B. die Ästhetik einer spon-tanen Einstellung, der Sinn für einen spannenden Moment. Die Arbeit im Drehteam ist für mich unverzichtbar – zu zweit decken wir alles ab, was wir rüberbringen möchten. Welches war für dich bisher der schöns-te Augenblick der Dreharbeiten?Sicher der erste Drehtag: es war ein wunderbares Gefühl, ein Grossprojekt anzufangen! Auch die Labor-Woche war genial – der Spannungsbogen war enorm. Wir bewegten uns innerhalb kürzester Zeit durch einen riesigen Wis-senschaftsbereich. Die Schülerinnen und Schüler waren motiviert, ange-spannt, voll Freude, aber auch mal ratlos oder müde. Die Woche deckte wichtige Inhalte der Biologie und eine Palette von Emotionen ab. Der schöns-te Moment kommt vermutlich noch: wir begleiten das Schweizer Team nach Japan!

Wen wird dieser Film besonders anspre-chen?Alle: Angefangen bei MittelschülerIn-nen, Lehrkräften bis zu interessierten und weltoffenen SeniorInnen. Der Film vermittelt einen Einblick in eine extrem spannende Wissenschaft. Biologie be-fasst sich mit allen Fassetten des Lebens, vom Reagenzglas über Maiskeimlinge, Totenkopfschaben und Scampis bis hin zur Entstehungsgeschichte der Mensch-heit. Der Film ist auch ein kulturelles Dokument: Wir bilden eine vielverspre-chende Gruppe von Jugendlichen mit besonderem Elan ab und zeichnen so ein spannendes Bild einer Gruppe un-serer Gesellschaft. Vor unserer Kamera stehen Jugendliche, die sich für Wissen-schaft interessieren, die neben der Schu-le Zeit aufwenden, um den Dingen auf den Grund zu gehen und daneben auch ganz normale junge Menschen sind, die ihre Hobbies pflegen und in den Ausgang gehen. Wir sind Jugendlichen begegnet, die extrem vielseitig, begabt und vor allem sehr interessiert sind und die bereits kurze Zeit nach der eigenen Teilnahme die Organisation mittragen. Und dies ist auch eine Botschaft unseres Films: Junge Menschen von heute vermögen Dinge im positiven Sinn zu bewegen!

Interview: Claudia Appenzeller, VSWO

mehr Michel Stäbler und Pascal Bürki und über den Dreh von Doku ibo|ssuisse

>> www.pocketmemopictures.ch

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Maurice Cosandey, le père des Olympiades Scientifiques Suisses 4

Comment es-tu devenu le premier chef de délégation d‘une équipe suisse aux Olympiades Internationales de Chimie il y a plus de vingt ans?C’est la curiosité qui m’a poussé. J’étais délégué romand au comité central de la Société suisse des professeurs de sciences naturelles. Lors d‘ une séance ordinaire de 1985, le président a montré une lettre d’invitation qu’il avait reçue pour que la Suisse envoie un observa-teur aux Olympiades de chimie 1986 à Leyden en Hollande. Je me suis montré intéressé. J’y suis allé, en train (9 heures de voyage!), et j’en suis revenu en-chanté. J’en suis aussi revenu convaincu que l’Europe est une réalité qui existe, malgré le rideau de fer, qui à l’époque, coupait l’Europe en deux. Les Européens ont un capital culturel commun que n’ont ni les Américains ni les Chinois. J’ai une ou deux anecdotes amusantes pour appuyer mes dires à ce sujet. J’ai donc décidé de créer une équipe suisse pour l’année suivante, 1987.Quelles étaient les difficultés à résoudre comme président de la première associ-ation olympique en Suisse?La principale difficulté a été de convain-cre les maîtres de me suivre. Je n’ai eu aucun succès en fin 1986. Le comité de la Société suisse ne m’a pas suivi. Le comité de la Commission Romande non plus. Le groupe des maîtres vaudois non plus. Je suis parti en Hongrie en 1987 avec pour équipe les 4 meilleurs élèves de ma classe 3C1 de mon Gymnase de Chamblandes.Comment était la performance de cette première équipe que tu as menée aux Olympiades Internationales de Chimie?Nous avons été les plus mauvais en Hongrie. Sur 102 candidats, les 4 Chamblandiens ont été classés en position 97, 99, 101 et 102. Il y a eu deux Koweitiens aux places 98 et 100. Mais tout n’est pas négatif. L’un de mes élèves est tombé amoureux d’une jolie Hongroise. Ils se sont revus. Elle est ve-nue en Suisse. Je ne sais pas s’ils se sont mariés. Peut-être!A partir de 1990 les Suisses ont gagné quasiment chaque année une médaille ou une mention honorable. Par quelles

En 1987 Maurice Cosandey a été le premier Suisse à mener une équipe à une Olympiade Scientifique Interna-tionale. Il est à l‘origine du premier système de sélection nationale en chimie, il a introduit des week-ends de préparation pour élargir les connaissances pratiques des participants - bref il est le père des Olympiades Scienti-fiques en Suisse. Dans ses premiers voyages aux Olympiades Internationales il a constaté que même à l‘époque où le rideau de fer coupait l‘Europe en deux, il existait un capital scientifique et culturel commun qui s‘est encore amélioré lors des rencontres ultérieures.

mesures avez-vous réussi à atteindre un si haut niveau?J’ai obtenu de M. Flammer, au Bundes-amt für Bildung und Wissenschaft, de pouvoir envoyer un poster annonçant l’existence des Olympiades de chimie dans tous les gymnases de Suisse.J’ai obtenu l’appui et la collaboration bénévole de 3 maîtres: Blenda Weibel (Lausanne), Jochen Müller (Zurich) et Thomas Engeloch (Basel). Depuis le jour où on a touché des gymnasiens dans toute la Suisse, j’ai pu recruter des futurs médaillés d’or et d’argent comme Marco Ziegler, Lukas Hintermann, Tho-mas Braschler, Wendelin Stark ou Daniel Torricelli.

Aujourd’hui il y a entre 70 et 90 états du monde entier qui participent réguli-èrement aux Olympiades Scientifiques Internationales. Quels étaient les états membres lors de la première participati-on de la Suisse?Il y avait 26 pays, soit toute l’Europe, plus les USA, le Canada, le Koweit et la Chine (qui est entrée dans les Olympia-des en même temps que la Suisse).Quel était le rôle que tu as joué pour la formation d’équipes nationales dans les états baltes?En 1987, j’étais à Kiev pour suivre une conférence IUPAC sur la pollution des rivières européennes. Un jour, autour d’une tasse de café, je me suis trouvé à côté du délégué de Lituanie, Rimantas Vaitkus. Nous avons parlé du fait que son pays était en voie de se détacher du bloc soviétique. Je lui ai dit :„Vous devriez envoyer une équipe

lituanienne aux prochaines Olympiades de chimie. Ce serait facile, car elles ont lieu à Lodz, en Pologne, tout près de chez vous. Je connais bien le chef, qui était l’époque Skolski, je l‘ai rencontré à Leyden l’an passé. Je suis sûr qu’il vous invitera!“ C’est ce qu’il a fait. Skolski l’a invité. Dans l’intervalle, la Lituanie était devenue indépendante. Elle a envoyé une équipe à Lodz. Et ce fut même la première fois dans l’Histoire qu’une équipe officielle de Lituanie défilait sous le drapeau lituanien. Grâce à cela, Rimantas Vaitkus est devenu Ministre de l’Education de son pays. Il m’a invité à venir à Vilnius en 1990. J’y ai présenté une conférence. Et il m’a remis la toute nouvelle Médaille du mérite de Lituanie. C’est une belle écharpe dorée et déco-rée, que j’ai toujours chez moi.Comment pourrais-tu caractériser les tâches des olympiades de chimie au laboratoire et dans la partie théorique? Pourrais-tu les situer par rapport à la matière scolaire?Le niveau de difficulté des Olympiades est bien au-delà du niveau de la maturi-té suisse. Il est au moins égal à celui de fin de la 1ère année universitaire. Mais cette circonstance est presque inévita-ble, si on ne veut pas favoriser un pays par rapport à un autre. En France, les élèves font beaucoup plus de calculs sur les acides-bases qu’ailleurs. En Allema-gne, ils font plus de chimie organique. Si on ne veut favoriser personne, il faut fixer le niveau très haut.Qui étaient les participants qui ont gag-né les deux médailles d’or en 1992 et 1996 ? Est-ce que tu sais ce qu’ils sont devenus par la suite?Lukas Hintermann, médaille d’or en 1992, est en post-doc à Aachen, en Allemagne. J’ai hélas perdu contact.Thomas Braschler, médaille d’or en 1996, fait une thèse à l’EPFL à cheval sur la physique, la chimie et la biologie. Je crois qu‘il est sur le point de la finir.Qu’est-ce qu’a réussi à faire ton succes-seur, Dustin Hofstetter?1. Dustin a créé les Olympiades suis-ses, chose que je n’ai jamais faite. Moi, j’ai organisé la sélection de l’équipe de Suisse, mais je l’ai fait sans concours

suite de l‘interview à la p. 9 >>

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5Schweizer Chemie-Olympiade 2009

Die Magie der Chemie

Es riecht nach Zimt wie kurz vor Weih-nachten, aber es wird nichts gebacken, sondern auf hohem Niveau reduziert, refluxiert und kristallisiert! Die besten 13 JungchemikerInnen der Schweiz stehen in einem Labor der ETH Zürich und fügen tropfenweise Zimtaldehyd zu einer Lösung aus Ethanol und 3-Ni-troanilin, einem currygelben Pulver. „Das Internationale Komitee gibt jedes Jahr Hinweise auf den vorgesehenen Schwerpunkt – und deshalb wer-den die nationalen KandidatInnen in diesem Jahr in der Handhabung der Reduktions- und Titrationstechniken besonders gefördert“, erklärt Karin Bir-baum, Coorganisatorin der Schweizer Chemie-Olympiade 2009.

Im Labor befestigt jeder der 13 Ju-gendlichen an den vorgesehenen Stan-gen seine Glasrohre und die diffizile Destillationsbrücke. Nach einer Stunde köchelt im Rundkolben eine gelbe Substanz. Nach gespanntem Warten tropft eine durchsichtige Flüssigkeit aus dem damit verbundenen Rohr und im Rundkolben bleibt eine zähflüssige orangefarbige Masse zurück: Sie steht nun im Brennpunkt des chemischen Interessens, und ihr wird anschliessend Natriumborhydrid beigefügt. Dass man volle drei Stunden oder mehr ein Experiment immer weiterent-wickeln könne, gefalle ihr besonders, meint Florence Meier, welche routiniert

Nach einer intensiven Trainings- und Prüfungswoche an der ETH Zürich wurden die besten 13 von über 120 JungchemikerInnen mit Medaillen aus-gezeichnet. Gold ging an Tibor Stolz aus Pfaffhausen (ZH), Tino Canziani aus Oberweningen (ZH), Virginie Greppin aus Reinach (BL) und Mario Könz (19) aus Müstair (GR). Da Mario Könz die Schweiz an der Internationalen Physik-Olympiade vertritt, wurde Jan Bütikofer aus Jegensdorf (BE) für die Internationale Chemie-Olympiade in Cambridge (UK) nachnominiert.

Coming up:Internationale Chemie-Olympiade18. - 27. Juli 2009, United Kingdom

Schweiz. Chemie-Olympiade 2010Start: 1. September 2009Einsendefrist: 15. Oktober 2009

und sichtlich begeistert bei der Sache ist. Die engagierten JungchemikerIn-nen haben tatsächlich Gelegenheit, das volle Programm durchzuexerzieren. Die Substanz ist erneut zu erhitzen, mit Wasser zu versetzen und im Eisbad zu kühlen. Das Ergebnis: Das Produkt kristallisiert und ist nun dunkeloran-ge oder fast rot. Warum können die Jugendlichen erklären: Nicht Magie, sondern Chemie hat hier gewirkt.

Dynamik im Reagenzglas und in der GruppeAn der nationalen und internationa-len Chemie-Olympiade wird auf sehr hohem Niveau gearbeitet, stellt Dus-tin Hofstetter, Präsident des Vereins SwissChO fest. Kein Wunder, dass die ETH den MedaillenträgerInnen der Internationalen Chemie-Olympiade das Grundlagenpraktikum schenkt. Nach einem Marathon durch die theoreti-sche und praktische Chemie - in einer Woche lernt man so viel wie sonst in einem Schuljahr - stehen die Medail-lenträgerInnen der Schweizer Chemie-Olympiade fest. „In dieser Woche sind aus SchülerInnen ChemikerInnen und aus Fremden Freunde geworden“, findet Coorganisator Peter Ludwig beim Apéro. Sportlichkeit, Ausdauer und Durchhaltewillen war Match entschei-dend: Nicht umsonst heisst es „Chemie-Olympiade“!

Après une semaine d’entraînement in-tensif, les meilleurs gymnasiens suisses ont été récompensés par des médail-les. Parmi les Romands, on peut citer le remarquable résultat de Anaïs Equey de St-Maurice (VS) et d’Adrien Mem-brez de Courtételle (JU) qui ont tous deux gagné une médaille d’argent. Quant au 3ème romand, Cyril Lagger de Troistorrents (VS), médaillé de bron-ze, il est assez polyvalent pour avoir décroché une médaille d’argent aux Olympiades Suisses de Mathématiques à peine un mois avant!

Deux petits flacons remplis de paillettes brillantes d’aspect métallique scintillent devant nous, l’un en violet, l’autre en vert argenté. Ces substances ont été toutes deux synthétisées à partir des mêmes produits de départ, à savoir l’iode et l’iodure de tétraméthylammo-nium, en n’en modifiant que les propor-tions respectives, expliquent les jeunes. Bien entendu, ils connaissent assez de chimie pour savoir qu’ils n’ont pas fab-riqué de métal noble, d’autant plus que l’examen final des Olympiades consistait précisément à déterminer la composi-tion de ces paillettes si attirantes. Pour y parvenir, ils ont dû les dissoudre dans l’eau, puis ajouter goutte à goutte une solution décolorante de concentration connue, de façon à repérer le moment précis où la décoloration complète est atteinte. Cette donnée devait permettre à nos chimistes en herbe de calculer la teneur en iode de leur substance.

Une imagination hors du communL’ambiance pendant la semaine d’entraînement est particulièrement sti-mulante. Les trois participants romands ne se sont jamais sentis ni saturés ni même fatigués. Ils ont souvent deman-dé de ne pas faire de pause pendant les cours, et même d’en prolonger la durée!

Du métal noble!

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Rang Vorname Name Wohnort Kt Schule Auszeichnung Fach

1 Stefanie Tanner Klingnau AG Kantonsschule Wettingen Gold Biologie

2 Linus Meier Wald ZH Kantonsschule Zürcher Oberland Gold Biologie

3 Martin Michel Walde AG Neue Kantonsschule Aarau Gold Biologie

4 Claudia Simonett Lohn GR Academia Engiadina Gold Biologie

5 Fabian Nellen Baltschieder VS Kollegium Spiritus Sanctus Silber Biologie

6 Manuel Ruch Bremgarten BE Gymnasium Bern-Neufeld Silber Biologie

7 Jürg Bachmann Mönchaltorf ZH Kantonsschule Zürcher Oberland Silber Biologie

8 Andreas Gantenbein Werdenberg SG Kantonsschule Sargans Silber Biologie

9 Aurélia Emonet Tatroz FR Collège du Sud Bronze Biologie

10 Simon Schwarz Grabs SG Kantonsschule Sargans Bronze Biologie

11 Eva Luginbühl Hinterkappelen BE Gymnasium Köniz-Lerbermatt Bronze Biologie

12 Corina Frick Boswil AG Kantonsschule Wohlen Bronze Biologie

13 Maëlle Colussi Nax VS Lycée-Collège des Creusets Diplom Biologie

14 Andreas Meier Aarau AG Neue Kantonsschule Aarau Diplom Biologie

15 Maude Baudraz Lausanne VD Gymnase de Chamblandes Diplom Biologie

16 Hadrien Komaromi Lancy GE CEC Mme de Staël Diplom Biologie

17 Christian Juvet Lutry VD Gymnase de Chamblandes Diplom Biologie

18 Gaétan Colussi Nax VS Lycée-Collège des Creusets Diplom Biologie

19 Stephanie Hosie Altdorf UR Kantonale Mittelschule Uri Diplom Biologie

1 Tibor Stolz Pfaffhausen ZH Kantonsschule Hohe Promenade Gold Chemie

2 Tino Canziani Oberweningen ZH Kantonsschule Hohe Promenade Gold Chemie

3 Virginie Greppin Reinach BL Gymnasium Münchenstein Gold Chemie

4 Mario Könz Müstair GR Lyceum Alpinum Zuoz Gold Chemie

5 Jan Bütikofer Jegenstorf BE Gymnasium Bern-Neufeld Silber Chemie

6 Anaïs Equey St-Maurice VS Collège de l'Abbaye St. Maurice Silber Chemie

7 Adrien Membrez Courtételle JU Lycée cantonal Porrentruy Silber Chemie

8 Marc Milewski Büttikon AG Kantonsschule Wohlen Silber Chemie

9 Florence Meier Rodersdorf SO Gymnasium Kirschgarten Bronze Chemie

10 Lukas Stöckli Allschwil BL Gymnasium Oberwil Bronze Chemie

11 Cyril Lagger Troistorrents VS Collège de l'Abbaye St. Maurice Bronze Chemie

12 Jan Tschopp Münchenstein BL Gymnasium Münchenstein Bronze Chemie

13 Fiona Nüesch Triboltingen TG Kantonsschule Kreuzlingen Bronze Chemie

1 Adrian Roos Schüpfen BE Gymnasium Bern-Neufeld Gold Informatik

2 Simon Laube Werdenberg SG Kantonsschule Sargans Gold Informatik

3 Beat Küng Leutwil AG Neue Kantonsschule Aarau Gold Informatik

4 Daniel Graf Vilters SG Kantonsschule Sargans Gold Informatik

5 Florian Scheidegger Matten BE Gymnasium Interlaken Gold Informatik

6 Isaac Deutsch Bern BE Gymnasium Bern-Neufeld Silber Informatik

7 Timon Gehr Rehetobel AR Kantonsschule Trogen Silber Informatik

8 Christian Zommerfelds Gurzelen BE Gymnasium Thun-Schadau Silber Informatik

9 Samuel Grütter* Gümligen BE Gymnasium Bern-Kirchenfeld Silber Informatik

10 Dominik Böhi Niederuzwil SG Gymnasium Friedberg Bronze Informatik

11 Ziegler Josef Altdorf UR Kantonale Mittelschule Uri Bronze Informatik

12 Titus Cieslewski Visp VS Kollegium Spiritus Sanctus Bronze Informatik

13 Carlo Beltrame Dübendorf ZH Kantonsschule Glatttal Bronze Informatik

1 Raphael Steiner Meltingen, SO SO Gymnasium Laufen, BL Gold Mathematik

2 Eben Freeman Männedorf ZH Kantonsschule Hohe Promenade Gold Mathematik

3 Hrvoje Dujmovic Neuenhof AG Kantonsschule Wettingen Silber Mathematik

4 Clemens Pohle Kirchdorf AG Kantonsschule Wettingen Silber Mathematik

Sie wurden im nationalen Final 2009 ausgezeichnet! 6

Page 7: Schweizer Wissenschafts-Olympiaden in Biologie, Chemie ... filenehmenden der diesjährigen Biologie-Olympiade die Aufgabe, mit Sacharose versetzte Lösungen in kleine mit Blut gefüllten

5 Lucas Dahinden Wetzikon ZH Kantonsschule Zürcher Oberland Silber Mathematik

6 Cyril Lagger Troistorrents VS Collège de l'Abbaye de St-Maurice Silber Mathematik

6 Jürg Bachmann Mönchaltorf ZH Kantonsschule Zürcher Oberland Silber Mathematik

8 Pascal Su Rohr AG Alte Kantonsschule Aarau Bronze Mathematik

8 Lukas Brun Horw LU Kantonsschule Alpenquai Luzern Bronze Mathematik

9 Christian Weymann Genève GE Collège de Genève Bronze Mathematik

9 Patrizia Hählen Konolfingen BE Gymnasium Thun-Schadau Bronze Mathematik

11 Yannick Suter Ennetbaden AG Kantonsschule Wettingen Bronze Mathematik

12 Raphael Schumacher Engelburg SG Kantonsschule Burggraben Bronze Mathematik

14 Laura Gremion La Tour-de-Trême FR Collège du Sud, Bulle Wildcard Mathematik

14 Timon Gehr Rehetobel AR Kantonsschule Trogen Wildcard Mathematik

16 Renato Huber Locarno TI Liceo Locarno Diplom Mathematik

17 Ulrich Brodowsky Schaffhausen SH Kantonschule Schaffhausen Wildcard Mathematik

17 Titus Cieslewski Visp VS Kollegium Spiritus Sanctus Brig Diplom Mathematik

19 Hélène Aschmann Steinmaur ZH Kantonsschule Zürcher Unterland Diplome Mathematik

20 Frédéric Sabatier Grand-Saconnex GE Collège André-Chavanne Diplom Mathematik

20 Adrian Roos Schüpfen BE Gymnasium Bern-Neufeld Diplom Mathematik

22 Marcel Burkhalter Hasle-Rüegsau BE Gymnasium Burgdorf Diplom Mathematik

23 Josef Ziegler Altdorf UR Kantonale Mittelschule Uri Diplom Mathematik

24 Hayley Ross Dättwil AG Kantonsschule Wettingen Diplom Mathematik

25 Laurent Eriksen Windisch AG Kantonsschule Wettingen Diplom Mathematik

1 Dominik Wild Remetschwil AG Kantonsschule Wettingen Gold Physik

2 Patrick Schwendimann Rudolfstetten AG Kantonsschule Baden Gold Physik

2 Dominik Gresch Pfäffikon SZ Stiftsschule Einsiedeln Gold Physik

4 Raphael Steiner Meltingen BL Gymnnasium Laufen Gold Physik

5 Simon Bettler Steinen SZ Kantonsschule Kollegium Schwyz Gold Physik

6 Mario Könz Müstair GR Lyceum Alpinum Zuoz Silber Physik

7 Timon Gehr Rehetobel AR Kantonsschule Trogen Silber Physik

9 Marco Goretti Forel VD Gymnase De Bugnon Silber Physik

10 Ivan Ovinnikov Brugg AG AG Kantonsschule Wettingen Silber Physik

11 Michael Ferguson Nyon VD Gymnase de Nyon Bronze Physik

12 Raphael Frey Bern BE Gymnasium Hofwil Bronze Physik

12 Mario Lehmann Wittenbach SG Kantonsschule Burggraben Silber Physik

13 Cédric de Crousaz Wettingen AG Kantonsschule Baden Bronze Physik

14 Thomas Richner Brunnen SZ Kantonsschule Kollegium Schwyz Bronze Physik

15 Arnaud Oechslin Gland VD Gymnase de Nyon Bronze Physik

16 Michele Oliosi Pully ZH Kantonsschule Limmattal Diplom Physik

17 Raphael Zufferey Trelex VD Gymnase de Nyon Diplom Physik

18 Brice Maurin Peseux NE Lycée Denis-de-Rougemont Diplom Physik

19 Lukas Joos Herisau AI Gymnasium St.Antonius Diplom Physik

20 Quentin Roubaty Longirod VD Gymnase de Nyon Diplom Physik

21 Tiago Branquinho Vevey VD Gymnase de Burier Diplom Physik

7

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www.olympiads.ch

2008/09 dankt der VSWO den folgenden Institutionen und Unternehmen ganz besonders für Ihr grosses Vertrauen in unsere Zukunft:

Stiftung zur Förderung mathematischer Wissenschaften in der Schweiz

Kantone Aargau, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Graubünden, Luzern, Nidwalden, Obwalden, Scha�hausen, Schwyz, Solothurn, St. Gallen, Tessin, Thurgau, Uri, Waadt, Wallis, ZürichFürstentum Liechtenstein

www.olympiads.ch

Merci!

Goldpartner und intensive akademische Unterstützung

Silberpartner

Bronzepartner und akademische Unterstützung

Strategische Unterstützung

Schmidheinysche Stiftung (SSJG)

Begabte Naturwissenschaften

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Die besten 23 vertreten die Schweiz an den Internationalen Olympiaden 2009!

Vorname Name Wohnort Kt Schule Fach Destination

Stefanie Tanner Klingnau AG Kantonsschule Wettingen Biologie Japan

Linus Meier Wald ZH Kantonsschule Zürcher Oberland Biologie Japan

Martin Michel Walde AG Neue Kantonsschule Aarau Biologie Japan

Claudia Simonett Lohn GR Academia Engiadina Biologie Japan

Tibor Stolz Pfaffhausen ZH Kantonsschule Hohe Promenade Chemie United Kingdom

Tino Canziani Oberweningen ZH Kantonsschule Hohe Promenade Chemie United Kingdom

Virginie Greppin Reinach BL Gymnasium Münchenstein Chemie United Kingdom

Jan Bütikofer Jegenstorf BE Gymnasium Bern-Neufeld Chemie United Kingdom

Adrian Roos Schüpfen BE Gymnasium Bern-Neufeld Informatik Bulgaria

Simon Laube Werdenberg SG Kantonsschule Sargans Informatik Bulgaria

Daniel Graf Vilters SG Kantonsschule Sargans Informatik Bulgaria

Florian Scheidegger Matten BE Gymnasium Interlaken Informatik Bulgaria

Raphael Steiner Meltingen, SO SO Gymnasium Laufen, BL Mathematik Germany

Eben Freeman Männedorf ZH Kantonsschule Hohe Promenade Mathematik Germany

Hrvoje Dujmovic Neuenhof AG Kantonsschule Wettingen Mathematik Germany

Clemens Pohle Kirchdorf AG Kantonsschule Wettingen Mathematik Germany

Jürg Bachmann Mönchaltorf ZH Kantonsschule Zürcher Oberland Mathematik Germany

Pascal Su Rohr AG Alte Kantonsschule Aarau Mathematik Germany

Dominik Wild Remetschwil AG Kantonsschule Wettingen Physik Mexico

Patrick Schwendimann Rudolfstetten AG Kantonsschule Baden Physik Mexico

Dominik Gresch Pfäffikon SZ Stiftsschule Einsiedeln Physik Mexico

Simon Bettler Steinen SZ Kantonsschule Kollegium Schwyz Physik Mexico

Mario Könz Müstair GR Lyceum Alpinum Zuoz Physik Mexico

Diese Nachwuchstalente vertreten die Schweiz an europäischen Olympiaden!

Vorname Name Wohnort Kt. Schule Disziplin Contest Destination

Simon Laube Werdenberg SG Kantonsschule Sargans Informatik CEIO Romania

Daniel Graf Vilters SG Kantonsschule Sargans Informatik CEIO Romania

Timon Gehr Rehetobel AR Kantonsschule Trogen Informatik CEIO Romania

Samuel Grütter Gümligen BE Gymnasium Bern-Kirchenfeld Informatik CEIO Romania

Lukas Brun Horw LU Kantonsschule Alpenquai Luzern Mathematik MEMO Poland

Laura Gremion La Tour-de-Trême FR Collège du Sud, Bulle Mathematik MEMO Poland

Timon Gehr Rehetobel AR Kantonsschule Trogen Mathematik MEMO Poland

Yannick Suter Ennetbaden AG Kantonsschule Wettingen Mathematik MEMO Poland

Ulrich Brodowsky Schaffhausen SH Kantonschule Schaffhausen Mathematik MEMO Poland

Josef Ziegler Altdorf UR Kantonale Mittelschule Uri Mathematik MEMO Poland

national, et sans donner de médailles. 2. Dustin a aussi créé le site Web avec l’aide d’un autre ex-Olympique, Silvan Birbaum. De cette manière le nombre de participants a pu être augmenté!Est-ce que tu peux nommer 3 – 4 participants extraordinaires qui ont fait ou qui pourraient faire un développe-ment scientifiquement intéressant par la suite ?Je connais trois cas d’élèves qui, lorsqu’ils étaient au Gymnase, passai-

ent plus de temps à l’ETHZ que dans leurs classes. Ce sont :- Marco Ziegler, triple médaillé olym-pique (bronze 1990 – argent 1991 – bronze1992), qui est devenu un expert international en chimie dans une grande firme de consultants.- Wendelin Stark, double médaillé (bronze 1994 – argent 1995), qui est professeur à l’ETHZ. Il est en train de développer une poudre très fine permettant de régénérer très vite de

la matière osseuse dans les fractures. Il développe aussi des catalyseurs magnétiques, chose que personne n’avait réalisé avant lui. C’est un futur Prix Nobel.- Sébastien Keller, double médaillé de bronze 2006 – 2007, qui poursuit des études simultanées de physique et de chimie à ETHZ et à Cambridge. Il est de la trempe de Wendelin Stark ou de Marco Ziegler! Interview: C. Appenzeller, VSWO

>> suite de l‘interview de la p. 4

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Schweizer Informatik-Olympiade 2009

Vom Weltraum in das Land der unzähligen Käsesorten

Dass sie für die Zukunft und die Praxis bestens gewappnet sind, zeigten die Teilnehmenden der Schweizer Informatik-Olympiade 2009 bereits bei der Berechnung einer futuristischen Reise in den Weltraum oder bei einem Programm, das den Verlauf von Ab-schrankungen berechnet, welche ran-dalierende Fussballfans zweier fiktiver Mannschaften von einander abtrennen soll. Aber auch in der unmittelbaren Gegenwart bewährten sie sich bes-tens. Seit November 2008 haben sich Jugendliche aus der ganzen Schweiz Runde um Runde vorgearbeitet, indem sie Strategien zur Lösung komple-xer Aufgaben ausgetüftelt und das Ergebnis in möglichst schnell laufende Computerprogramme implementiert haben. Auf Grund des extrem hohen Niveaus blieb die Spannung bis zum vierten und letzten Finalteil erhalten. „Wir Organisatoren konnten es fast nicht glauben, dass fast zwei Drittel der Finalisten in der Lage waren, in einzelnen Aufgaben einen Exploit zu liefern!“, sagt Sandro Feuz. Er freue sich natürlich, dass die zusätzlichen Übungsmöglichkeiten einen derartigen Ertrag gebracht hätten. Mit einem beeindruckenden Vorsprung sicherten sich schliesslich Adrian Roos (Gymnasi-um Bern-Kirchenfeld, BE), Simon Lau-be (Kantonsschule Sargans, SG), Beat Küng (Neue Kantonsschule Aarau, AG) Daniel Graf (Kantonsschule Sargans, SG) und Florian Scheidegger (Gymna-sium Interlaken, BE) eine Goldmedail-le. Da Beat Küng die Alterslimite der Internationalen Informatik-Olympiade knapp überschreitet, gewann er einen Sachpreis. Die übrigen vier Goldme-daillengewinner wurden für das Team,

das die Schweiz an der Internationalen Informatik-Olympiade (IOI) in Bulga-rien vertreten wird, aufgestellt. Für das Team, das für die Schweiz an der Mitteleuropäischen Informatik-Olympi-ade (CEOI) in Rumänien antreten wird, wurden Nachwuchstalente nominiert, die noch nie an einem Contest im Aus-land waren, und die in diesem oder im nächsten Jahr noch als Teilnehmer in Frage kommen.

Viel Lob aus der PraxisPius Meier von IBM Schweiz zeigte sich sehr beeindruckt vom hohen Niveau, auf dem die Teilnehmenden arbeiten würden. Selbst für Könner lägen die Lösungen nicht offen auf der Hand, und er bewundere den gezeigten Ide-enreichtum. Markus Moll von Credit Suisse lobte die ausgefeilte Methodik, mit der einige Teilnehmende ihre selbst geschriebenen Programme gleich auch selbst getestet hätten. Er sei hoch erfreut, dass der Informatiknachwuchs der SOI 2009 nicht nur Zeit in einen soliden Aufbau, sondern auch ins Testen des Programms investiert hätte – genau dies sei auch in der Praxis

Nach einem vierteiligen Final mit je 5 Aufgaben wurden in Zürich die 13 besten Teilnehmer der Schweizer Informatik-Olympiade 2009 mit Medail-len ausgezeichnet. Gold ging an Adrian Roos aus Schüpfen, BE (Gymna-sium Bern-Neufeld), Simon Laube aus Werdenberg, SG (Kantonsschule Sargans), Beat Küng aus Leutwil, AG (Neue Kantonsschule Aarau), Daniel Graf aus Vilters, SG (Kantonsschule Sargans), und Florian Scheidegger aus Matten, BE (Gymnasium Interlaken). Beat Küng konnte wegen der inter-national geforderten Alterslimite knapp nicht fürs Team, das die Schweiz an der internationalen Informatik-Olympiade (IOI) in Bulgarien vertreten wird, aufgestellt werden und gewann einen Sachpreis. Die übrigen vier reisen für die Schweiz an die IOI nach Bulgarien. Fürs Team der Mitteleu-ropäischen Informatik-Olympiade (CEOI) in Rumänien nominiert wurden Simon Laube, Daniel Graf, Timon Gehr, AR (Kantonsschule Trogen), und Samuel Grütter, BE (Gymnasium Bern-Kirchenfeld).

Coming up:Internat. Informatik-Olympiade8. - 15. August 2009, BulgarienCent. Europ. Olympiad in Informatics10. - 16. Juli 2009, Rumänien

Schweiz. Informatik-Olympiade 2010Start: 1. Oktober 2009Einsendefrist: 30. November 2009

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gefragt: schlanke Programme mit einer möglichst hohen Fehlerresistenz.

Maus Stofl will faire KäsepreiseWeil Qualität und Preis auch bei Maus Stofl in der Käsebranche übereinstim-men sollten, mussten die 13 Finalisten der Informatik-Olympiade 2009 u.a. ein Programm austüfteln, welches jede Käsesorte nach einem vorgegebenen Schlüssel bewertet und einer Preisex-plosion auf dem Käsemarkt entgegen-wirkt. Zum Ziel führten verschiedene Strategien: die einen „schraubten“ so lange an einem Algorithmus, also einem bekannten strategischen Mo-dell, bis alles passte, und die andern entwickelten ihre Anweisungen von Null auf neu. „Ich habe zuerst auf dem Papier einen Baum entworfen und bin die Kette von Vorgaben, die erfüllt sein mussten, durchgegangen. Auf dieser Basis habe ich dann mein Programm entwickelt“, erzählt der innovative Denker Simon Laube, der im ersten Finalviertel wie auch fünf weitere Teilnehmende bei allen drei Aufgaben die maximale Punktezahl holte. Hätte die Abgabezeit bei dieser Aufgabe eine Auswirkung auf die Rangierung gehabt, wäre Beat Küng zuvorderst gewesen. Noch vor der Hälfte der Zeit überraschte seine Leistungskurve auf dem Kontrollbildschirm mit dem Maximalwert. „Ich konnte nicht mit Gewissheit sagen, dass meine Lö-sungsstrategien aufgegangen waren“, erzählt Beat Küng. „So nutzte ich die übrige Zeit, indem ich zusätzliche Programme schrieb, welche einzelne Abläufe testeten.“ Auch Daniel Graf führt seine konstant hohe Leistung auf die eigens entwickelten Testprogram-me zurück – und traf dabei ebenfalls genau den Punkt, der im IT-Alltag besonders zählt.

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Internationale Mathematik-Olympiade 2008

Sie haben die Zahlen im Griff

„Finden Sie heraus, wann das Produkt von zwei Zahlen, die nur aus Einsen bestehen, ein Palindrom ist, d.h. eine Zahl, welche vor- und rückwärts gele-sen gleich gross ist!“ Keine der Auf-gaben der Mathematik-Olympiade sei mit einer einfachen Anleitung zu lösen, aber gerade solche Herausforderungen machten überhaupt den Reiz dieses vielseitigen Wettkampfs aus, betont Raphael Steiner aus Meltingen, der an der Schweizer Mathematik-Olympiade 2009 die beste Goldmedaille geholt hat. „Man muss zwar die Theorie als Grundlage kennen und verstehen, aber gefragt sind eigene Ideen und die Lust, Neues auszuprobieren!“, fügt der andere Goldmedaillengewinner Eben Freeman aus Männedorf hinzu. Diese Gedankenarbeit, die er auch aus der Auseinandersetzung mit alten Sprachen kenne, sei für ihn das Faszinierende, meint der vielseitig interessierte Nach-wuchswissenschafter, der sich zudem für die Chemie-Olympiade qualifiziert hatte.

Wenn Tischfussball bei der Lösung mathematischer Probleme hilft„Über 100 Jugendliche aus der ganzen Schweiz haben sich an der diesjähri-gen Mathematik-Olympiade beteiligt und an Samstagen und Wochenenden miteinander trainiert“, zeichnet Julian Kellerhals, Präsident der Mathematik-Olympiade, den Weg der Teilnehmen-den nach. Eine Woche lang verbrach-ten die 25 sehr motivierten (und geselligen) Finalisten im Trainingslager in Schönenberg am Zürichsee, wo sie von ehemaligen Teilnehmenden, die heute an der ETH und der EPFL studieren, intensiv betreut wurden. “Die Lagerstimmung war sehr toll und es machte Spass, sich mit mathemati-schen Problemen auseinanderzusetzen

und eine Woche unter ähnlich Inter-essierten zu verbringen!“, schwärmt Silber Medaillengewinner Hrvoje Duj-movic. Sie hätten für sich und im Team Aufgaben gelöst und viel diskutiert, berichtet sein Kollege Clemens Pohle. „Und am Abend wurde Karten, Tisch-fussball oder Klavier gespielt.“

Geheime Schlüssel und richtige LösungenVor der feierlichen Medaillenüberga-be zeigte ETH Professor Emmanuel Kowalski, dass Primzahlen von Euk-lid über Euler bis in die heutige Zeit jeden Mathematiker fasziniert haben. 2008 sei eine neuste höchste Primzahl gefunden worden und die Suche gehe ständig weiter. Die Zahlen, welche nur durch eins und sich selbst teilbar sind, sind nicht nur Gegenstand von Ge-dankenspielerei an Kongressen und in Blogs, sondern auch heute in der Da-tenverschlüsselung hochaktuell. Zwar haben die Nachwuchsmathematiker (noch) keine neue Primzahl gefunden, aber die Lösungen zu drei speziellen Wettbewerbsaufgaben präsentierten sie auf dem Podium der historischen Aula gleich selber!

Après une semaine d’entraînement intensif, les meilleurs participants des Olympiades Suisses de Mathématiques (OMS) se sont vu remettre des mé-dailles à la fin d’un concours intense. Raphael Steiner de Meltingen (Gymna-sium Laufen, BL) et Eben Freeman de Männedorf (KS Hohe Promenade, ZH) ont remporté une médaille d’or. Hrvoje Dujmovic, Clemens Pohle (tous les deux de la Kantonsschule Wettingen, AG), Lucas Dahinden, Jürg Bachmann (tous les deux de la Kantonsschule Zür-cher Oberland, ZH) et Cyril Lagger de Troistorrents (Collège de l‘Abbaye de St-Maurice, VS) ont été récompensés par une médaille d’argent. Le Gene-vois Christian Weyman a décroché une médaille de bronze.

„Déterminez quand le produit de deux nombres composés entièrement du chiffre un est un palindrome, c’est-à-dire un nombre qui se lit de la même façon dans les deux sens!“ Les exercices des Olympiades de Ma-thématiques ne sont pas évidents à aborder au premier coup d’oeil, mais les défis pareils sont le piment-même de la participation à cette compétition qui requiert des talents variés, souligne Raphael Steiner de Meltingen qui a remporté une des deux médailles d’or lors de l’édition 2009 des Olympiades Suisses de Mathématiques. „Je suis séduit par l‘ensemble des domaines que nous avons traités, mais encore plus particulièrement par la géométrie et les inéquations. Je suis totalement fasciné par les exercices qui lient ces deux domaines entre eux ou qui d‘une manière générale nécessitent des ponts entre plusieurs sujets distincts”, raconte Cyril Lagger de Troistorrents qui a gagné une médaille d’argent.

Im Rahmen der Schweizer Mathematik-Olympiade (SMO) wurden die besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der ETH Zürich mit Medail-len, Wildcards und Diplomen geehrt. Die beiden Goldmedaillen gewan-nen Raphael Steiner aus Meltingen (SO) vom (Gymnasium Laufen, BL) und Eben Freeman aus Männedorf (KS Hohe Promenade, ZH). Silber ging an Hrvoje Dujmovic, Clemens Pohle (beide Kantonsschule Wettin-gen, AG), Lucas Dahinden, Jürg Bachmann (beide Kantonsschule Zürcher Oberland, ZH) und an Cyril Lagger (Collège de l‘Abbaye de St-Maurice, VS). Der beste Schweizer Mathematiker zeigte am gleichen Wochenen-de, dass er komplexe Zusammenhänge auch anwenden kann: er ge-wann auch Gold an der Physik-Olympiade.

Coming up:Internat. Mathematik-Olympiade10. - 22. Juli 2009, DeutschlandMitteleurop. Math.-Olympiade 10. - 16. September 2009, Polen

Schweiz. Mathematik-Olympiade 2010Einführung ab: 14. November 2009Vorrundenprüfung: 9. Januar 2010

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Les chiffres en main

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Schweizer Physik-Olympiade 2009

Helle Köpfe beherrschen das Licht

Die Teilnehmer der diesjährigen Schweizer Physik-Olympiade blieben am Finalwochenende nicht im Dun-keln. Sie hantierten geschickt mit Lichtsensoren, Multimetern und opti-schen Gittern, überlegten und stellten Berechnungen an, bis sie auf Grund der Erkenntnisse aus dem Planck’schen Strahlungsgesetz die Zusammenhänge zwischen Temperatur und Strahlung einer Halogenleuchte ermitteln konn-te. „Dass man mit eigentlich einfa-chen Messungen und Überlegungen auf die Plank‘sche Konstante stossen kann, die ich zuvor nur aus der Theorie kannte, hat mich sehr stark beein-druckt!“, meint Patrick Schwendimann aus Rudolfstetten, einer der Gold-medaillengewinner, begeistert. Wild, Schwendimann und Gresch gewannen zudem - dank ihrer hervorragenden Leistung - die Nachwuchsförderpreise der Schweizerischen Physikalischen Gesellschaft. Mit dem Frauenförder-preis ausgezeichnet wurde Aurélia Thiébaud aus Marin (NE).

Was den Start erleichtertGerade weil der Frühling 2009 auf sich warten liess, war es ideal, etwas von Physik zu verstehen. Bei einer der Aufgaben mussten die Teilnehmenden berechnen, wie ein Dieselmotor ausge-stattet sein muss, wenn er nach einer kalten Winternacht am Morgen mittels Vorglühen gestartet werden soll. Das Wissen um physikalische Zusammen-hänge wie Kompression, Temperatur und Kolbenvolumen erwies sich hier als hilfreich. „Die Art der Aufgaben-stellung der Physik-Olympiade hat mir ganz besonders gefallen, weil man sich den Lösungsweg Schritt für Schritt selber erarbeiten muss und nicht auf eine 0815 Standardlösung zurückgrei-fen kann!“, meint der Schwyzer Kan-tonsschüler Simon Bettler. Im Vorberei-

tungslager an der EPF Lausanne hätten sie trainiert, wie man an völlig unbe-kannte Probleme herangehen könne. Dies werde ihm über die Olympiade hinaus nützen.

Physik für die ZukunftChristophe Rossel, Präsident der Schweizerischen Physikalischen Gesell-schaft, zeigte, wie Physik von Klima-tologie, über Nanotechnologie bis hin zur Teilchenphysik entscheidende Antworten auf Fragen der Menschheit liefern würde – und immer stärker mit den anderen Wissenschaften vernetzt sei. Nun sei es an den anwesenden Nachwuchsphysikern, ihren Beitrag zu neuen Erkenntnissen zu leisten. Stephan Campi vom Departement für Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau lobte den Einsatz und das Engagement der Schüler und betonte: „Genau solche Leute wie euch brau-chen wir!“

Vielseitige Begegnungen„Bei der Physik-Olympiade begegnet man Personen mit ähnlichen Interes-sen, es werden angeregte Unterhaltun-gen geführt und doch sind die Leute sehr unterschiedlich – und das ist auch der Reiz daran!“, betonte Dominik Wild, der im letzten Jahr die Schweiz bereits in Vietnam vertreten durfte. Die Physik stelle dabei eine Verbindung her, wie sie zugleich auch verschiedenste Wissenschaftsgebiete verbinde. „Diese Vielseitigkeit und Interdisziplinarität sind einer der Aspekte, die mich am meisten an der Physik faszinieren!“

Lors de la 15ème Olympiade Suisse de Physique à Aarau Marco Goretti du Gymnase de Bugnon (VD) a gagné une médaille d’argent. Michael Ferguson et Arnaud Oechslin, du Gymnase de Nyon (VD), sont repartis avec une médaille de bronze. Aurélia Thiébaud de Marin (NE) a reçu le prix „Jeune physicienne“, qui récompense une bonne performance féminine.

Cette année, on aura peine à dire des participants à l‘Olympiade Suisse de Physique qu‘ils étaient dans le noir to-tal... Ils ont en effet dû s‘affairer autour de capteurs photosensibles, de multi-mètres et de structures optiques, réflé-chir et calculer jusqu‘à pouvoir détermi-ner la relation entre la température et le rayonnement d‘une lampe halogène, en se basant sur la loi de Planck. „Que l‘on puisse tomber sur la constante de Planck – que je ne connaissais que de la théorie – à partir de simples mesures et réflexions m‘a vraiment impressionné!“ explique Patrick Schwendimann de Rudolfstetten (AG), l‘un des médaillés d‘or. Tous les participants était très con-tents d‘avoir eu l‘occasion d‘aborder des problèmes totalement inconnus au camp de préparation à l‘EPFL - „Cela nous servira également au-delà des Olympiades!“, ils en sont persuadés!

An der 15. Schweizer Physik-Olympiade in Aarau holten Dominik Wild der Kantonsschule Wettingen (AG), Dominik Gresch der Stiftsschule Einsiedeln (SZ), Patrick Schwendimann der Kantonsschule Baden (AG), Raphael Steiner vom Gymnasium Laufen (BL) sowie Simon Bettler der Kantonsschule Kolle-gium Schwyz je eine Goldmedaille. Damit qualifizierten sie sich gleichzeitig für die Internationale Physik-Olympiade, welche diesen Sommer in Mexiko stattfindet. Die drei besten erhielten zudem je einen Nachwuchsförderpreis der Schweizerischen Physikalischen Gesellschaft. Raphael Steiner gelang ein Exploit: die Goldmedaille in Physik durfte er genau 24 Stunden nach der Auszeichnung als bester Schweizer Mathematiker entgegen nehmen.

Coming up:Internat. Physik-Olympiade11. - 19. Juli 2009, Mexico

Schweizer Physik-Olympiade 2010Start: Mitte Oktober 2009Einsendeschluss: 31.12.2009

ImpressumTexte/Redaktion: Claudia AppenzellerÜbersetz.: M. Cosandey, A. Devic, L. PhilippozLektorat: R. Gimmel, A. Colussi, M. CosandeyKonzept/Layout: Claudia AppenzellerFotos: C. Appenzeller; NASA, S.1, M. Meier, S.12

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Des esprits éclairés

© VSWO - Nachdruck mit Autor-/QuellenangabeOlympiads News erscheint zweimal jährlich