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80 Gesprächspsychotherapie und Personzentrierte Beratung 2/15 SCHWERPUNKT: METHODENVIELFALT – DER PZA UND ANDERE VERFAHREN Körperpsychotherapie Manfred Thielen Beginnen wir mit einem kurzen praktischen Beispiel: Der Patient (Pat.) sagt: „Heute fühle ich mich schlecht, niederge- schlagen, irgendwie depressiv.Der erapeut (.) hört empathisch zu und fragt: „Können Sie die Niedergeschlagenheit auch im Körper spüren?Pat: „Nicht richtig..: „Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, vertiefen Sie Ihre At- mung und spüren Sie dann in Ihren Körper.Pat: „Ich spüre die Niedergeschlagenheit im Kopf- und Schulterbe- reich, als wenn mich etwas niederdrücken würde..: „Bleiben Sie bei Ihrer vertieften Atmung und schicken Sie Ihre Aufmerksamkeit in Ihren niedergedrückten Kopf und Ihre Schultern. Nehmen Sie dabei eine entsprechende Körperhaltung ein, die Sie so- gar noch verstärken.Pat. folgt diesem Vorschlag und senkt den Kopf nach unten und seine Schultern nach vorne. .: „Wie erleben Sie diese Haltung?Pat.: „Sehr unangenehm, wie in einem Korsett..: „Gibt es einen körperlichen Impuls, diese Körperhaltung zu ver- ändern?Der Patient bewegt mit leichtem Schwung den Kopf nach hin- ten, schüttelt ihn, als wenn er etwas abschütteln will. Auch sei- ne Schultern zieht er zurück, senkt sie dabei und richtet sich auf. .: „Wie erleben Sie sich jetzt?Pat.: „Wie befreit, ich fühle mich besser.Dieser kleine Ausschnitt veranschaulicht bereits Grunderkennt- nisse der Körperpsychotherapie: Erstens, dass sich Psychisches ver- körpert, dass zwischen Psyche und Körper eine dialektische Be- ziehung besteht. In unserem Fall zeigt sich das Depressive, das Niedergedrückte, Niedergeschlagene auch im Körper, im Kopf-, Nacken- und Schulterbereich. Durch die Vertiefung der Atmung und dem Richten der Aufmerksamkeit oder Achtsamkeit auf die- se Körperregion kann der Patient den vorher geschilderten psychi- schen Zustand „niedergeschlagen, depressiv sein“ auch körperlich spüren. Durch die Fokussierung auf mögliche körperliche Gegen- impulse kann der Patient den Zustand zunächst körperlich än- dern und sich befreiter und „besser fühlen“. Die Veränderung bzw. Verbesserung des körperlichen Empfindens ist mit einem psychi- schen Prozess verbunden, mit dem Ergebnis, dass sich auch das emotionale Erleben verändert. Danach wird dann das Aufarbeiten mit Fragen fortgesetzt wie: Was drückt Sie nieder, wer drückt Sie nieder, was hat dies unter Umständen mit Ihrer Biografie zu tun? Es kommt dabei vielleicht heraus, dass sich der Patient durch den Beziehungskonflikt mit seiner Freundin niedergedrückt fühlt und dass dieser ihn an einen alten Konflikt mit seiner Mutter erinnert, von der er sich als Kind emotional unterdrückt und bevormundet fühlte. Die Ursachen psychischer Störungen und Problematiken gehen in der Regel auf Konflikte und Defizite in der Interaktion zwischen den Eltern und anderen primären Bezugspersonen und dem Patienten, der Patientin in seiner bzw. ihrer frühen Kindheit bis hin zu seiner prä-, peri- und postnatalen Entwicklung zurück. Der Körper in der Psychotherapie Der Körper in der Psychotherapie ist in den letzten Jahren wie- der modern geworden, nachdem er in den 80er und 90er Jahren durch die weltweite Verbreitung von Bioenergetik und Biody- namik vor allem im alternativen Bereich bereits eine Hochpha- se hatte. Aktuell weisen vor allem die Gehirn- und Säuglings- forschung (Stern, 1992, Dornes, 1998, 2006) nachdrücklich auf seine Bedeutung hin. Diesem Trend kann sich auch die Richtlinientherapie in Form von Verhaltenstherapie, Psycho- analyse und tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie, die von den Krankenkassen bezahlt werden, nicht entziehen. Ei- nerseits ist diese Entwicklung erfreulich, weil es eine Psycho- therapie ohne den Körper gar nicht geben kann, andererseits ist sie problematisch, weil die Richtlinienverfahren, vor allem die Verhaltenstherapie, versuchen, sich Kernelemente der Körper- psychotherapie anzueignen, um ihre Vormachtstellung als kas- senfinanzierte Psychotherapien zu erhalten. Die Humanistische Psychotherapie ist neben der behavioralen, der psychodyna- mischen und der systemischen Psychotherapie international und national die vierte Grundorientierung der Psychotherapie (Kriz, 2006). Die moderne Körperpsychotherapie versteht sich als Teil der Humanistischen Psychotherapie und hat sich des- halb 2010 der Arbeitsgemeinschaft Humanistischer Psychothe- rapie (AGHPT) angeschlossen und 2012 einen Antrag an den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie (WBP) auf Nach- vollzug ihrer wissenschaftlichen Anerkanntheit gestellt. Dieser Nachvollzug ist die Voraussetzung, um einen Antrag an den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) auf sozialrechtliche Anerkennung stellen zu können, der über die Aufnahme ins Kassensystem entscheidet. Im Bereich der stationären und teilstationären Psychotherapie sieht die Situation für die Körperpsychotherapie positiver als in der ambulanten Praxis aus. Unter der freieren ärztlichen Behand- lungshoheit sind verfahrensübergreifende bzw. methodenintegra- tive Vorgehensweisen möglich und in vielen Kliniken Praxis. In zahlreichen psychosomatischen und psychotherapeutischen Kli- niken gehört die Körperpsychotherapie zum festen Verfahrens- repertoire (z. B. Heiligenfeld, Habichtswaldklinik Kassel, Hein- rich-Heine-Klinik Potsdam, Grönenbach u. a.).

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SchwerPunkt: Methodenvielfalt – der PZa und andere verfahren

körperpsychotherapieManfred thielen

Beginnen wir mit einem kurzen praktischen Beispiel:Der Patient (Pat.) sagt: „Heute fühle ich mich schlecht, niederge-schlagen, irgendwie depressiv.“Der Therapeut (Th.) hört empathisch zu und fragt: „Können Sie die Niedergeschlagenheit auch im Körper spüren?“Pat: „Nicht richtig.“Th.: „Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, vertiefen Sie Ihre At-mung und spüren Sie dann in Ihren Körper.“ Pat: „Ich spüre die Niedergeschlagenheit im Kopf- und Schulterbe-reich, als wenn mich etwas niederdrücken würde.“Th.: „Bleiben Sie bei Ihrer vertieften Atmung und schicken Sie Ihre Aufmerksamkeit in Ihren niedergedrückten Kopf und Ihre Schultern. Nehmen Sie dabei eine entsprechende Körperhaltung ein, die Sie so-gar noch verstärken.“ Pat. folgt diesem Vorschlag und senkt den Kopf nach unten und seine Schultern nach vorne. Th.: „Wie erleben Sie diese Haltung?“ Pat.: „Sehr unangenehm, wie in einem Korsett.“ Th.: „Gibt es einen körperlichen Impuls, diese Körperhaltung zu ver-ändern?“ Der Patient bewegt mit leichtem Schwung den Kopf nach hin-ten, schüttelt ihn, als wenn er etwas abschütteln will. Auch sei-ne Schultern zieht er zurück, senkt sie dabei und richtet sich auf. Th.: „Wie erleben Sie sich jetzt?“ Pat.: „Wie befreit, ich fühle mich besser.“

Dieser kleine Ausschnitt veranschaulicht bereits Grunderkennt-nisse der Körperpsychotherapie: Erstens, dass sich Psychisches ver-körpert, dass zwischen Psyche und Körper eine dialektische Be-ziehung besteht. In unserem Fall zeigt sich das Depressive, das Niedergedrückte, Niedergeschlagene auch im Körper, im Kopf-, Nacken- und Schulterbereich. Durch die Vertiefung der Atmung und dem Richten der Aufmerksamkeit oder Achtsamkeit auf die-se Körperregion kann der Patient den vorher geschilderten psychi-schen Zustand „niedergeschlagen, depressiv sein“ auch körperlich spüren. Durch die Fokussierung auf mögliche körperliche Gegen-impulse kann der Patient den Zustand zunächst körperlich än-dern und sich befreiter und „besser fühlen“. Die Veränderung bzw. Verbesserung des körperlichen Empfindens ist mit einem psychi-schen Prozess verbunden, mit dem Ergebnis, dass sich auch das emotionale Erleben verändert. Danach wird dann das Aufarbeiten mit Fragen fortgesetzt wie: Was drückt Sie nieder, wer drückt Sie nieder, was hat dies unter Umständen mit Ihrer Biografie zu tun? Es kommt dabei vielleicht heraus, dass sich der Patient durch den Beziehungskonflikt mit seiner Freundin niedergedrückt fühlt und dass dieser ihn an einen alten Konflikt mit seiner Mutter erinnert, von der er sich als Kind emotional unterdrückt und bevormundet

fühlte. Die Ursachen psychischer Störungen und Problematiken gehen in der Regel auf Konflikte und Defizite in der Interaktion zwischen den Eltern und anderen primären Bezugspersonen und dem Patienten, der Patientin in seiner bzw. ihrer frühen Kindheit bis hin zu seiner prä-, peri- und postnatalen Entwicklung zurück.

der körper in der Psychotherapie

Der Körper in der Psychotherapie ist in den letzten Jahren wie-der modern geworden, nachdem er in den 80er und 90er Jahren durch die weltweite Verbreitung von Bioenergetik und Biody-namik vor allem im alternativen Bereich bereits eine Hochpha-se hatte. Aktuell weisen vor allem die Gehirn- und Säuglings-forschung (Stern, 1992, Dornes, 1998, 2006) nachdrücklich auf seine Bedeutung hin. Diesem Trend kann sich auch die Richtlinientherapie in Form von Verhaltenstherapie, Psycho-analyse und tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie, die von den Krankenkassen bezahlt werden, nicht entziehen. Ei-nerseits ist diese Entwicklung erfreulich, weil es eine Psycho-therapie ohne den Körper gar nicht geben kann, andererseits ist sie problematisch, weil die Richtlinienverfahren, vor allem die Verhaltenstherapie, versuchen, sich Kernelemente der Körper-psychotherapie anzueignen, um ihre Vormachtstellung als kas-senfinanzierte Psychotherapien zu erhalten. Die Humanistische Psychotherapie ist neben der behavioralen, der psychodyna-mischen und der systemischen Psychotherapie international und national die vierte Grundorientierung der Psychotherapie (Kriz, 2006). Die moderne Körperpsychotherapie versteht sich als Teil der Humanistischen Psychotherapie und hat sich des-halb 2010 der Arbeitsgemeinschaft Humanistischer Psychothe-rapie (AGHPT) angeschlossen und 2012 einen Antrag an den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie (WBP) auf Nach-vollzug ihrer wissenschaftlichen Anerkanntheit gestellt. Dieser Nachvollzug ist die Voraussetzung, um einen Antrag an den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) auf sozialrechtliche Anerkennung stellen zu können, der über die Aufnahme ins Kassensystem entscheidet.

Im Bereich der stationären und teilstationären Psychotherapie sieht die Situation für die Körperpsychotherapie positiver als in der ambulanten Praxis aus. Unter der freieren ärztlichen Behand-lungshoheit sind verfahrensübergreifende bzw. methodenintegra-tive Vorgehensweisen möglich und in vielen Kliniken Praxis. In zahlreichen psychosomatischen und psychotherapeutischen Kli-niken gehört die Körperpsychotherapie zum festen Verfahrens-repertoire (z. B. Heiligenfeld, Habichtswaldklinik Kassel, Hein-rich-Heine-Klinik Potsdam, Grönenbach u. a.).

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Geschichte der körperpsychotherapie

Die Körperpsychotherapie ist nach der Psychoanalyse das zweit-älteste Psychotherapieverfahren. Wichtige theoretische und prak-tische Grundlagen wurden bereits von Wilhelm Reich (1897–1957) gelegt. Er war zunächst ein enger Mitarbeiter von Sigmund Freud und in den 20er Jahren Leiter des psychoanalytischen

„Technischen Seminars“ in Wien. In den 30er Jahren ging er über die Psychoanalyse hinaus und entwickelte seine körperpsycho-therapeutische Vorgehensweise, die er Vegetotherapie nannte (Boadella, 1983). Vorläufer von Reich waren Georg Groddeck (1866–1934), der eine Art tiefer Bindegewebsmassage mit dem therapeutischen Gespräch verband, und Sándor Ferenczi (1873–1933), der in den 20er Jahren mit einer „aktiven Technik“ expe-rimentierte, bei der er Gestik und Mimik als Ausdrucksformen des Unbewussten nutzte (Geuter, 2006a). Reich setzte sich in-tensiv mit der Psychoanalyse und ihren Interventionstechniken auseinander und kam 1933 in seiner „Charakteranalyse“ (Reich, 1989) zu dem Ergebnis, dass viele Patienten nur mit Worten nicht bzw. kaum emotional erreichbar waren. Im engeren Sinne waren sie nach Ansicht von Reich für die Psychoanalyse nicht geeignet, weil ihr Widerstand zu groß war. Aus heutiger Sicht könnte man sagen, dass Reich vor allem die sogenannten Früh-störungen meinte. Die Charakterabwehr zeigte sich für Reich nicht nur psychisch, sondern auch körperlich in der Art und der Festigkeit des sogenannten Muskelpanzers. Reich ging davon aus, dass sich unterdrückte bzw. verdrängte Gefühle auch in der Kör-perhaltung und in der muskulären und vegetativen Spannung niederschlagen. Wenn jemand zum Beispiel ständig seine Wut unterdrückt, beißt er stattdessen vielleicht nachts die Zähne zu-sammen. Oder jemand ist chronisch ängstlich, hat die Schultern hochgezogen und ist ständig in einer Hab-Acht-Position. Auch psychosomatische Symptome wie Kopf- und Magenschmerzen, Müdigkeit u. a. brachte er in Zusammenhang mit spezifischen Charakterstrukturen. Reich erkannte, dass Patienten und Patien-tinnen auch körperliche Berührung brauchten, um körperliche Verspannungen und psychische Blockaden lösen zu können. Die Lockerung bzw. Lösung von körperlichen Verspannungen führte zur Wahrnehmung und zum Ausdruck der zurückgehaltenen und verdrängten Gefühle. So richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Atmung, auf den Muskeltonus, auf die Körperhaltung, auf die segmentären Panzerungen im Körper und entwickelte Techniken, diese Verspannungen und Blockaden zu lösen (Reich, 1987). Die Erkenntnis einer muskulären Abwehr unangenehmer Gefühle durch Reich wird heute auch von dem Neurowissen-schaftler Gerald Hüther aufgegriffen: „Diese Abwehr von Gefüh-len (schmerzvollen, traurigen oder wütenden) geht mit muskulären Anspannungen einher. Dadurch verändern sich Haltungsmuster und Atmung“ (Hüther, 2006, S. 91, Hervorhebung vom Verf.).

Bereits bei Reich, insbesondere in seinem Spätwerk, finden sich wichtige Aspekte, die als Vorläufer der Humanistischen Psycho-

therapie verstanden werden können. 1927 sprach er von „Selbst-steuerung“ als Vorläufer von Selbstregulation. Bei seinem Selbstre-gulationsverständnis ging es nicht nur um die sexuellen, sondern auch um die psychischen Bedürfnisse (Thielen, 2014). Auch sein Menschenbild trug humanistische Züge, er ging von einem Drei-Schichten-Modell aus: An dessen Oberfläche herrsche die

„freundliche Fassade“ von Zurückhaltung, zwanghafter Höflich-keit, flacher Freundlichkeit und Nachgiebigkeit vor, darunter war die Schicht der verdrängten bzw. abgespaltenen Gefühle wie Wut, Hass, Schmerz, Ekel u. a. Darunter war die Schicht der primären Bedürfnisse, insbesondere das Bedürfnis, Liebe zu geben und zu nehmen. Die Liebesfähigkeit, die Orgasmus- und Bindungsfä-higkeit einschloss, war für ihn die „gute Natur“ des Menschen (Reich, 1997). Mit dieser Definition von „guter Natur“ hat er Po-sitionen der Humanistischen Psychologie von Maslow und Ro-gers ansatzweise vorweggenommen. Auch seine späteren Ausfüh-rungen zur therapeutischen Beziehung betonen ebenso wie die Humanistische Psychotherapie die große Bedeutung der direkten menschlichen Beziehung. 1949 sprach er von vier Ebenen der Beziehung: An erster Stelle steht die menschliche Beziehung, an zweiter Stelle die Übertragung und Gegenübertragung, an drit-ter Stelle die mystische Übertragung – die Heilserwartungen der Patienten an den Therapeuten – und an vierter Stelle die Gegen-geschlechtlichkeit (Reich, 1949). Reichs Körperpsychotherapie hatte psychoanalytische Wurzeln, doch ging er über diese hinaus, entwickelte eine eigene Richtung, die bereits an wichtigen Stel-len humanistische Aspekte antizipierte.

Eine weitere wichtige Quelle der Körperpsychotherapie stell-te die Körperarbeit von Elsa Gindler (1885–1961) dar. Sie ver-trat einen leibpädagogischen Ansatz, bei dem durch das Erfah-ren des eigenen Körpers diejenigen Bewegungsabläufe gefunden werden sollten, die Veränderungen von innen heraus ermögli-chen. Mit ihnen sollte der Körper durch Entspannung wieder sei-ne ihm zugedachten, gesunden Funktionen wahrnehmen (Geu-ter, 2006a, S. 18). Auf die Tradition von Gindler bezieht sich die Konzentrative Bewegungstherapie (Stolze, 2002). Die Funk-tionelle Entspannung, eine weitere Richtung der Körperpsycho-therapie, wurde von Marianne Fuchs (1989) begründet. Fuchs fokussierte auf die Atemarbeit. Beide Richtungen sind in der deutschen stationären Psychotherapie relativ breit vertreten.

Moderne körperpsychotherapie

Zur heutigen Körperpsychotherapie gehören nur solche Ansät-ze, die über ein explizites Verständnis seelischer Veränderungs-prozesse verfügen und solche Prozesse mit körperlichen und see-lischen, d. h. sprachlichen Mitteln, beeinflussen (Marlock & Weiss, 2006). Reine Körpertherapien hingegen haben keine psy-chotherapeutische Herangehensweise. Deshalb zählen leibpäda-gogische und körpertherapeutische Methoden wie Feldenkrais,

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topsychischen Charakterstrukturen wider. Die Affektregulation erfolgt nicht nur emotional und kognitiv, sondern auch senso-motorisch und vegetativ, deshalb drücken sich auch Störungen dieser Regulation in allen drei Bereichen aus.

In ihrer Behandlungspraxis konzentriert sich die Körperpsycho-therapie neben der verbalen, biografischen Aufarbeitung auf die direkte und indirekte Arbeit mit dem Körper. Diese Körperarbeit umfasst die Achtsamkeit und Wahrnehmung von Körperempfin-dungen und -prozessen, die Körperhaltung, den Körperausdruck, die Körperkommunikation und in besonderer Weise den Atem. Diese Fokussierung auf den Körper kommt auch in einer ganz-heitlichen Diagnostik zur Anwendung, die besondere Aufmerk-samkeit auf das Körperlesen legt.

Die Körperpsychotherapie verfügt über Methoden zur Aktivie-rung und Stimulierung des emotionalen Erlebens, das für die Ver-änderung neurotischer Erlebens- und Verhaltensmuster nach neu-rowissenschaftlichen Erkenntnissen von zentraler Bedeutung ist.

Ebenso stellt die Körperpsychotherapie Techniken bereit zur Herunterregulierung von überhöhter Affektivität oder Affekt-durchbrüchen und zur strukturierenden und Halt gebenden Körperarbeit bei Dissoziation in Folge von Traumatisierungen.

Es gibt fünf Gruppen, in die die verschiedensten Interventionen der Körperpsychotherapie unterteilt werden können:

� Entladungstechniken: körperlicher und emotionaler Ausdruck im therapeutischen Kontakt durch bioenergetische, biodyna-mische Übungen u. a.

� Entspannungstechniken, auch Tiefen- bzw. dynamische Ent-spannung: biodynamische Massage, Tiefenentspannung, Phantasiereisen, sanfte Atemtechniken u. a.

� indirekte Körperübungen zur Wahrnehmung des Körper-empfindens, der Körpergrenzen und Gefühle

� Halt gebende Körperarbeit (Containment): körperliche Be-rührung, Zentrierung, Emotionen herunterregulieren, u. a.

� körperorientierte Rollenspiele.

Bioenergetik

Nach Reich wurde die Bioenergetik zur relevantesten Richtung der Körperpsychotherapie. Sie wurde in Amerika Ende der 50er Jah-re von Alexander Lowen (1910-2008) und John Pierrakos (1921-2001) begründet. Pierrakos entwickelte später seine eigene, mehr spirituell ausgerichtete Richtung, die er Core-Energetic nannte. Als Therapieziel ging es Lowen (1980, 1985) um die Freisetzung der mit dem Lustprinzip verbundenen Bioenergie, deshalb nannte er seine Richtung auch „Bioenergetik“. Im Unterschied zu Reich hat er seinen Begriff der Bioenergie als allgemeine Lebensenergie weiter gefasst. Lowen ging wie Reich davon aus, dass durch die

Alexandertechnik, Sensory Awareness, Atemtherapie oder auch Rolfing etc. nicht zur Körperpsychotherapie, obwohl sie zweifel-los heilsam und fördernd auch auf die menschliche Psyche wir-ken können.

Die Körperpsychotherapie ist ein wissenschaftlich begründetes Verfahren, das sich in den letzten 80 Jahren auf der Basis von wis-senschaftlichen Erkenntnissen und Forschungen der Psychologie, Entwicklungspsychologie, prä-, peri- und postnataler Psycho-logie, Neurowissenschaften und eigener Forschungen und kli-nischer Erfahrungen weiterentwickelt hat. Vor allem durch die Ergebnisse der Gehirn- und der Säuglingsforschung wurde sie sowohl untermauert als auch angeregt. In der klinischen Praxis geht sie von der Dialektik von Beziehungs- und Körperarbeit aus. Die Basis jedes erfolgreichen psychotherapeutischen Vorgehens, so auch in der Körperpsychotherapie, ist eine tragfähige psycho-therapeutische Beziehung, wie von der empirischen Psychothera-pieforschung (Hubble et al., 2001, Grawe, 1994) nachgewiesen wurde. In der körperpsychotherapeutischen Beziehung kommen dabei verschiedene Ebenen zum Tragen die in ihrer Komplexität über die klassische Psychotherapie hinausgehen:

� die Ebene der somatisch-vegetativen Resonanz � die Ebene der Ich-Du-Beziehung aus der Humanistischen

Psychotherapie � die Ebene von Übertragung und Gegenübertragung aus der

psychodynamischen Psychotherapie.

Dialektik heißt, dass die Beziehungs- und die Körperebene un-trennbar miteinander verbunden sind und sich wechselseitig be-dingen. Eine gute körperliche Intervention hat Auswirkungen auf die Beziehung - ebenso wie eine vertrauensvolle therapeu-tische Beziehung auch auf der Körperebene wirkt und etwa zu mehr Entspannung bzw. Tiefenentspannung führen kann. Das Bild des Tanzes ist eine gute Metapher um die Bewegung und den Wechsel zwischen den Ebenen zu veranschaulichen.

Die verschiedenen Richtungen und Schulen der Körperpsy-chotherapie wie Bioenergetik, Biodynamik, Biosynthese, Ha-komi, Unitive Körperpsychotherapie, Integrative Körperpsy-chotherapie, Analytische Körperpsychotherapie, Konzentrative Bewegungstherapie (KBT), Funktionelle Entspannung (FE), Leib- und Bewegungstherapie u. a haben folgende gemeinsame theoretische und praktische Grundlagen: Das körperliche Erle-ben wird als Grundlage der subjektiven Erfahrung angesehen. Das Selbst ist zunächst ein Körper-Selbst, das sich bereits beim Säugling entwickelt. Individuelle Lebenserfahrungen – auch prä-, peri- und postnataler Art – werden sowohl in der psychischen als auch in der körperlichen Struktur abgebildet. Frühkindliche Interaktions- und Bindungsmuster spiegeln sich nicht nur in entsprechenden psychischen Repräsentanzen, sondern auch in affektmotorischen Schemata (2), Mikropraktiken (3) oder soma-

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bioenergetische Therapie der Muskelpanzer gelockert bzw. gelöst werden kann, um zu dem Kern der Persönlichkeit, der Primärper-sönlichkeit, vorzustoßen. Diese war in der Lage, alle Gefühle wahr-zunehmen und adäquat, auch körperlich, auszudrücken.

Behandlungspraktisch hat er als Neuerungen die Arbeit im Stehen und die Arbeit mit dem Atemschemel eingeführt. Viele seiner Erdungsübungen („Grounding“), das Markenzeichen der Bioenergetik, erfolgen im Stehen – im Unterschied zu Reich, des-sen Patientinnen und Patienten in der Regel auf einer Matrat-ze lagen. Sein „Groundingkonzept“ trug seiner klinischen Erfah-rung Rechnung, dass viele seiner Patientinnen und Patienten zu Beginn der Therapie äußerten, „sie hätten den Boden unter den Füßen“ verloren. Die Erdungsübungen brachten sie aus dem Kopf in ihren Körper und vor allem in ihre Füße und gaben ih-nen Bodenkontakt. Während Reich die natürliche Atmung im Wesentlichen durch die Vertiefung der Bauchatmung aktivierte, bot der Atemschemel mehr und intensivere Möglichkeiten, die Atmung zu aktivieren und insbesondere den Zwerchfellblock zu lockern. Mit seinen vielfältigen und kreativen Körperübungen hat Lowen die Körperpsychotherapie bleibend bereichert. In sei-ner Behandlungspraxis und seinem Menschenbild hat sich die Bioenergetik seit Ende der 60er Jahre in Richtung Humani-stische Psychotherapie entwickelt.

Biodynamik

Eine Weiterentwicklung des Selbstregulationsmodells stammt von Gerda Boyesen (1922–2005), der Begründerin der Biody-namik. Sie war eine Schülerin des norwegischen Reich-Schülers Ola Raknes (1887–1975) und bereicherte die Körperpsychothe-rapie vor allem um ihre psychodynamischen, biodynamischen Massagen. Gerda Boyesen (1987) widmete ihre Aufmerksam-keit in besonderer Weise den vegetativen Prozessen. Sie erkann-te die zentrale Bedeutung der Verdauung, der Peristaltik, auch für den Prozess der psychischen Verdauung. Psychisches wird ihrer Meinung nach sowohl verbal über den Mund als auch physisch über die Peristaltik und die Ausscheidung „verdaut“. Sie entwickelte eine Vielzahl von biodynamischen Massagen, in denen es nicht primär um eine Massagetechnik ging, sondern um den non-verbalen Dialog mit dem Patienten oder der Pa-tientin. Durch sie konnte eine dynamische Tiefenentspannung erreicht werden, in der häufig Gefühle, Assoziationen und Bil-der aus der frühen Kindheit aufsteigen können. Mithilfe des Stethoskops war sie in der Lage, die Peristaltikgeräusche ihrer Patientinnen und Patienten zu hören. Mit der Zeit lernte sie, diese Töne zu differenzieren und bestimmten Gefühlszustän-den zuzuordnen. Die Psychoperistaltikgeräusche haben den Charakter eines emotionalen Biofeedbacks. Das Menschenbild von G.Boyesen, ihre Emotions- und Erlebniszentrierung, ihr Selbstregulationskonzept, ihre Fokussierung auf das Hier und Jetzt und die Ich-Du-Begegnung haben humanistischen Cha-

rakter. Weitere neoreichianische Schulen wie Biosynthese (Boa-della, 1991), Hakomi (Kurtz, 1985), Unitive Körperpsycho-therapie (Marlock, 2006), Integrative Körperpsychotherapie (Rosenberg, 1989) sowie die Analytische Körperpsychothera-pie (Moser, 1992, Heisterkamp, 2007) und die funktionellen Richtungen wie die Konzentrative Bewegungstherapie (KBT), die Funktionelle Entspannung (FE) und die Integrative Leib- und Bewegungstherapie haben die Körperpsychotherapie um weitere Vorgehensweisen und Techniken bereichert. Die Kon-zentrative Bewegungstherapie, die Funktionelle Entspannung und die Integrative Leib- und Bewegungstherapie fokussie-ren auf das Wahrnehmen, Spüren und Achten auf Körperemp-findungen. Sie arbeiten weniger mit Stimulation, Aktivierung, Veränderung von Körperprozessen und Deutungen wie die neo-reichanische Körperpsychotherapie, sondern konzentrieren die Wahrnehmung auf das, was gerade ist.

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Dr. phil. Manfred Thielen, Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut, Kör-perpsychotherapeut, Leiter des Instituts für Körperpsychotherapie Berlin (www.institut-koerper-psychotherapie.de), Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Körperpsychotherapie, Delegierter der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) und der Berliner Psychothera-peutenkammer.

Kontakt:[email protected]

Wolfgang Neumann

ab heute musst du deinen kopf gebrauchen

Ein Lebensweg

GwG-Verlag, Köln 2015, 176 Seiten, kart.,19,90 Euro, Mitgliederpreis 15,90 EuroISBN 978-3-926842-55-8

Wolfgang Neumann, Jahrgang 1944, ist seit dem 16. Lebensjahr nach einem Unfall querschnittsgelähmt. Er arbeitet als Psychothe-rapeut und Autor in Bielefeld. Seit drei Jahrzehnten ist der promo-vierte Psychologe auch als Ausbilder und Supervisor für Person-zentrierte Psychotherapie für die GwG tätig. „Bitte, nehmen Sie doch Platz, ich sitze schon.“, diese Begrüßung des Therapeuten drückt den Wunsch aus, sich auf einer Ebene zu begegnen. Wolf-gang Neumanns Geschichte eines vollen Lebens lädt dazu ein, das

„Leichte im Schweren“ zu erkennen.

Von Wolfgang Neumann sind im GwG-Verlag außerdem erschie-nen: Bruno fast sechs. Ein Vorlesebuch mit Geschichten für Kin-der, 2009; Bruno kommt in die Schule. Ein Lese- und Vorlesebuch für Grundschüler, 2010 sowie Bruno macht eine Reise. Neue Ge-schichten von Bruno, 2011.

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