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Nachhaltige Intralogistik Ökologie und Ökonomie erfordern konsequentes Handeln für mehr Effizienz. Schwerpunktthema Energieeffizienz Hightech eingebaut Technologischer Vor- sprung senkt Verbrauch und Emissionen. Komfort und Sicherheit Weniger Belastung für den Menschen macht Arbeitsplätze effizienter. Nachhaltigkeit im Fokus

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Nachhaltige Intralogistik

Ökologie und Ökonomie erfordern konsequentes Handeln für mehr Effizienz.

Schwerpunktthema Energieeffizienz

Hightech eingebaut

Technologischer Vor-sprung senkt Verbrauch und Emissionen.

Komfort und Sicherheit

Weniger Belastung für den Menschen macht Arbeitsplätze effizienter.

Nachhaltigkeit im Fokus

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2 Linde Material Handling | Nachhaltigkeit im Fokus 3

EditoriaL„Nachhaltigkeit ist kein Nice-to-have, sondern ein Must-have und entschei-dend für den Erfolg eines Unternehmens.“

Theodor MaurerVorsitzender der Geschäftsführung

Products und einen langfristigen Unternehmensent-wicklungsplan. Dies alles geschieht mit dem Ziel, ein Unternehmen langfristig abzusichern und fortzuentwi-ckeln sowie Kunden und Mitarbeitern auch in Zukunft ein verlässlicher Partner zu sein. Nachhaltigkeit ist kein Nice-to-have, sondern ein Must-have und entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens.

Unsere Philosophie folgt dabei dem Grundsatz, dass wir kein „Green Washing“ betreiben, sondern unsere Kunden handfeste wirtschaftliche Vorteile durch den Einsatz nachhaltiger Linde-Produkte und -Services er-zielen. Denn Ökologie und Ökonomie dürfen sich nicht ausschließen, sondern sollen eine Symbiose eingehen. Wir möchten Ihnen in unserem neuen Magazin think effective überzeugende Beispiele aus der Welt von Lin-de Material Handling vorstellen, die diesen Grundsatz verdeutlichen – sei es auf der Produktebene, im Service oder in der Personalentwicklung.

Selbstverständlich wissen wir, dass diese Beispiele eine Momentaufnahme darstellen und viele zusätzliche Anstrengungen notwendig sind, um den stetig wach-senden Ansprüchen unserer Kunden, der Öffentlich-keit, aber auch unseren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Deshalb werden wir in den kommenden Jahren konsequent an der Umsetzung unserer Nach-haltigkeitsstrategie arbeiten, organisatorische und strukturelle Maßnahmen im Unternehmen vorantrei-ben, um auch künftig überzeugende Antworten geben zu können. Daran werden wir uns messen lassen.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.

Herzliche Grüße

Theodor MaurerVorsitzender der Geschäftsführung

Sehr geehrte Damen und Herren,

angesichts des Auf und Ab an den Börsen und der weltweiten, zum Teil massiven Schwankungen der Märkte ist es umso wichtiger, einen klaren Kurs und ein klares Ziel zu haben. Nachhaltiges und langfristig orientiertes Handeln und Wirtschaften ist deshalb unabdingbar für den Erfolg eines Unternehmens.

Doch was verbirgt sich wirklich hinter dem Begriff „Nachhaltigkeit“? Entstammt dieser Begriff ursprüng-lich der Forstwirtschaft, so steht er heute für den verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen und die Bewahrung der Umwelt und Lebensbedingungen für nachfolgende Generationen. Nachhaltigkeit wird heute als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gesehen.

Viele Unternehmen stellen sich dieser Verantwortung und Herausforderung, so auch Linde Material Handling: durch die Reduktion des betrieblichen Energieeinsatzes, durch ein konsequentes Abfallmanagement, Cleaner

think effective bedeutet für uns

mehr Performance und Effizienz. Innovative Technik und Services. Größere Sicherheit und Komfort. Nachhaltiger Umgang mit Umwelt und Ressourcen.

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Menschen am Werk: Nachhaltiges Personalmanage-ment stützt den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Dazu gehört bei Linde Material Handling die gezielte Förderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbei ter in allen Stadien des Berufslebens. 3 Seite 44

Effiziente Energiesparer im Einsatz: Was der hoch entwickelte hydrostatische Antrieb bei den Verbrennungs-motoren erreicht hat, leistet das moderne Energiemanagement beim Elektroantrieb. Linde-Gabelstapler sind bei allen Antriebs-arten vorbildlich im sparsamen Umgang mit Ressourcen. 3 Seite 16

Elektrische Antriebe am Start: 40 Jahre Erfahrung in der Elektro-mobilität. Wie mit Hilfe modernster Stapler-Technik Stadtflitzer, Kraft zwerge und Beschleunigungs- Weltmeister geschaffen werden. 3 Seite 50

Inhalt„Nachhaltigkeit ist entscheidend für den Unternehmenserfolg“ .......................................... 04 theodor Maurer, Vorsitzender der Geschäftsführung Linde Material Handling

Schwerpunktthema: Energieeffizienz ...............................................................................12–37 Linde Material Handling steht für nachhaltige intralogistik

Wie grün ist mein Stapler? ........................................................................................14–15 Linde unterstützt Bestrebungen der EU zur Normung ökorelevanter Kennzahlen

Effiziente Energiesparer ............................................................................................16–19 Linde-Gabelstapler sind bei allen Antriebsarten besonders sparsam

die Kraft einer guten idee........................................................................................20–21 Ein halbes Jahrhundert Innovation: der hydrostatische Antrieb

Hightech eingebaut ..................................................................................................22–23 … Klimagase und Feinstäube abgebaut: Linde senkt Emissionen in allen Bereichen

So sehen Sieger aus .................................................................................................24–29 Lange Wartungsintervalle minimieren Kosten und maximieren Umweltverträglichkeit

Nachhaltig, ressourcen schonend, emissionsarm .................................................. 30–33 Interview mit Linde-Entwicklungsleiter Harald Will über die Innovationen von morgen

Gute Fahrt – gute arbeit .......................................................................................... 34–37 Linde-Innovationen für gesunde, angenehme und effektive Arbeitsplätze

Mit Sicherheit zum Sieg ..................................................................................................... 38–39 der Linde-StaplerCup ist alljährliches Highlight für die besten Fahrer

Jetzt eckt keiner mehr an .................................................................................................40–43 assistenzsysteme – in der Praxis gemeinsam entwickelt

Menschen im Mittelpunkt .................................................................................................. 44–47 Nachhaltiges Personalmanagement sichert Zukunftsfähigkeit

Unter Strom ........................................................................................................................ 48–54 Linde schöpft aus 40 Jahren Erfahrung in der Elektromobilität

Kraftzwerg ..................................................................................................................... 49 Das Zweiwegefahrzeug Rotrac E2 von Zwiehoff zieht mit Linde-Technik 250 Tonnen

Große Leistung, kleiner Preis .................................................................................. 50–51 Stadtflitzer Karab New 500E ist wirtschaftlich, alltagstauglich – und komfortabel

Kleiner, stärker, effizienter ...................................................................................... 52–53 Interview mit Linde-Entwickler Udo Herrmann über den Einsatz von Lithium-Ionen-Akkus

Summmmm ... Weltrekord ............................................................................................. 54 Elektro-Kart Linde E1 spurtet mit Technik aus Linde-Gabelstaplern

Ein alter Esel mit robusten Knochen ....................................................................................... 55 der Linde-Urahn Hydrocar ist Baujahr 1958, aber immer noch im Einsatz

impressum ................................................................................................................................ 56

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Wenn weniger mehrist

80 Prozent weniger Ölverbrauch der E-Stapler Baureihe E20–E30 im Vergleich zum Wettbewerb. Mehr Effizienz bei der Fahrzeugnutzung.

Mehr Performance und Effizienz

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Innovative Technik und Services„Wie geht es besser?“ hat schon Carl von Linde gefragt. Überzeugende Antworten darauf zu finden, bestimmt bis heute unser Denken und Handeln. Innovationen, Begeisterung und Tatkraft haben uns über ein Jahrhundert hinweg zu dem gemacht, was wir heute sind: Markt- und Technologieführer für Flurförderfahrzeuge und Hydraulik.

Das Kapital unser es Unternehmens steckt in den Köp fen unserer Mitarbeiter

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Größere Sicherheit und KomfortGesunde Arbeitsplätze rechnen sich für alle. Deshalb bieten Gabel-stapler von Linde schon heute die besten Werte bei der Dämpfung von Schwingungen, Vibrationen und Stößen – für weniger Rückenleiden. Deshalb hat Linde den drehbaren Fahrerarbeitsplatz erfunden – für ein entspanntes und sicheres Arbeiten. Und deshalb arbeiten die Linde-Ingenieure ständig an der Verbesserung der Bedienungsergonomie. Gesundheit und Sicherheit heißt bei Linde eben auch: Komfort.

Manche Ideen haben Geschichte gemacht, … … unsere machen Zukunft.

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Ökologie und Ökonomie erfordern

Nachhaltige Intralogistik

verwendeten Dieselmotoren erreichen dank leistungs-starker Partikelfilter extrem niedrige Werte beim Partikelausstoß; sie liegen bis zu 83 Prozent unter den Messwerten der Wettbewerber. Schädliche Feinstaub-Emissionen von Bremsen und Kupplung entfallen komplett. 3 Siehe Seite 22

Durch lange Wartungsintervalle: Wo Service uner-lässlich ist, setzt Linde auf lange Wartungsintervalle. So beträgt der Hydraulik-Ölbedarf der neuen Elektro-stapler-Reihe E20 bis E35 während der ersten 12.000 Betriebsstunden ganze 77 Liter. Platz 2 hinter dem Linde-Stapler geht an ein Fahrzeug eines Wettbe-werbers, dessen Ölbedarf bei 300 Litern liegt.

3 Siehe Seite 24

Durch beste Recyclingfähigkeit: Auch nach ihrem Lebenszyklus zeigen sich Linde-Stapler absolut umwelt-verträglich. Sie sind zu fast 100 Prozent recyclingfähig.

3 Siehe Seite 29

Durch Komfort und Leistung: Mit der Schwingungs-abkopplung erreichen Linde-Gabelstapler einen günstigen Vibrationskennwert. Wo Fahrzeuge anderer Hersteller den maximal zulässigen Grenzwert für gesundheitsschädliche Vibrationen und Stöße über-schrei ten, bleiben Linde-Stapler auch bei hoher Umschlags leistung und schnellen Geschwindigkeiten deutlich darunter. 3 Siehe Seite 34

Weitsichtige Unternehmen reagieren auf diese Anforderungen, investieren in die Verbesserung ihrer Umweltbilanz und lassen immer stärker auch ökologi-sche Grundsätze in die Produktentwicklung einfließen. Für Linde Material Handling ist die unternehmerische Verantwortung im Sinne der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit schon lange ein zentrales Thema. Um-welt- und Gesundheitsaspekte beeinflussen Fertigung, Organisation und vor allem die Produkte, deren Konst-ruktionsprinzipien und Detaillösungen den Energiever-brauch reduzieren, Ressourcen sparen und Emissionen senken.

Im Schwerpunktthema Effizienz stellt think effective Gegenwarts- und Zukunftslösungen von Linde Material Handling vor, die Klima, Ressourcen und Menschen schonen, gleichzeitig aber die Wirtschaftlichkeit und Profitabilität in den Betrieben deutlich steigern:

Durch niedrigeren Energieverbrauch: Aufgrund der Linde Konstruktionsmerkmale – dem hoch effizienten hydrostatischen Antrieb und dem hoch entwickelten Elektroantrieb – erreichen Linde-Gabelstapler Spitzen-werte bei der Energieeffizienz. 3 Siehe Seite 16

Durch weniger Emissionen: Der konkurrenzlos hohe Wirkungsgrad führt zu entsprechend günstigen Werten bei den CO2-Emissionen, die sich deutlich besser darstellen als die von Wettbewerbern. Die von Linde

Ef•fi•zi•enz, die

Wirtschaftlichkeit (die sich aus dem Verhältnis zwischen Nutzen und Aufwand ergibt)

Nutzen, Energieeffizienz, Nützlich-keit, Vorteil, Wirkungsgrad

ef•fi•zi•ent, Adj.: wirkungsvoll und (ökonomisch) sinnvoll od. nützlich

Wir·kungs·grad, PHYS.: das Verhält-nis zwischen der aufgewandten Leistung und der nutzbaren Energie

EffizienzWelt im Klimawandel

die Co2-Konzentration in der atmosphäre liegt heute etwa 30 Pro-

zent über dem erdgeschichtlichen durchschnitt. Gleichzeitig nehmen

extreme Klimaereignisse ständig zu. Von den vergangenen zwölf Jahren

gehörten elf zu den wärmsten, die je gemessen wurden. Extreme dürre,

biblische Überschwemmungen, verheerende Wirbelstürme, Gletscher-

und Polareisschmelze, anstieg des Meeresspiegels – die Erderwärmung

infolge der sogenannten treibhausgase scheint mehr als nur eine theorie

zu sein. Wissenschaftler finden immer mehr Belege dafür, dass die Welt

sich in einer Phase des Klimawandels befindet – und Co2-Emissionen

eine der Hauptursachen sind.

„Bei der derzeitigen Energieversorgungsstruktur ist die Gefahr einer schwerwiegenden und irreversiblen Schädigung der Umwelt gegeben – einschließlich Veränderungen der globalen Klimabe-dingungen. Es ist dringender denn je notwendig, das Wachstum des Verbrauchs fossiler Energieträger einzudämmen und die klima-schädigenden Emissionen zu reduzieren.“

(IEA: World Energy Outlook 2006)

SCHWErPUNKttHEMa: ENErGiEEFFiZiENZ

Umwelt- und Klimaschutz sowie der verantwortungsvolle Umgang mit den immer knapper werdenden Ressourcen fordern heute ein konsequentes Handeln für mehr Effizienz. Gesucht werden weltweit effiziente Strategien zur Vermeidung von Emissionen und zur Drosselung des Ressourcenverbrauchs. Das erfordert von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein neues umfassendes Denken.

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So setzt sich auch Linde Material Hand-ling für eine weit reichende Normung von Umweltaspekten in der Intralogistik ein. Mit einem breit angelegten Forschungsprojekt: Experten der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg, des Karlsruher Instituts für Technologie und der Technischen Univer-sität München identifizieren, analysieren, quantifizieren und bewerten Umweltaspekte von Produktgruppen in der Intralogistik entlang des Produktlebenszyklus. Der reicht von Auswahl und Einsatz von Rohmaterial über Fertigung, Verpackung, Transport und Vertrieb, Installation und Wartung bis zur Nutzung und zum Ende der Lebensdauer.

Eines wird schon im frühen Stadium des Forschungsvorhabens deutlich: „Allein der Energieverbrauch beim Betrieb eines Flur-förderzeugs macht rund 80 Prozent der Um-weltauswirkungen über seinen Lebenszyklus hinweg aus“, berichtet Dr. Andreas Kühn. Der Ingenieur ist gemeinsam mit seinem Kollegen Heiner Sternstein für technische

Standards, Patente und nationale wie inter-nationale Verbandsarbeit zuständig. Der Lebenszyklus, erklärt er, sei Gegenstand der so genannten Ökodesign-Richtlinie der EU, die zulässige Umweltauswirkungen für energieverbrauchende Produktgruppen verbindlich festschreibt.

Das Forschungsprojekt hat ein geeignetes Kennzahlensystem zum Ziel – und schließlich denkbare Ansätze für Verbesserungsmaß-nahmen an den Flurförderzeugen. „Wir wol-len die relevanten Umweltaspekte optimie-ren. Grundlage dafür könnte eine EU-Norm sein“, so Kühn. Die VDI-Typenblätter, wie sie in Deutschland seit über 30 Jahren den Verbrauch von Flurförderzeugen ausweisen, könnten als Vorbild dienen. Diese schon sehr früh sehr weit gehende freiwillige Vereinbarung auf nationalstaatlicher Ebene könnte in eine EU-Norm modifiziert werden, die letztlich eine verbindliche Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung zur Senkung von Verbrauch und Emission wäre.

„Wir arbeiten gemeinsam mit unseren Wettbewerbern an der internationalen Normung“, sagt Andreas Kühn. Das deutsche Forschungsprojekt wird dafür ein wichtiger wissenschaftlicher Input sein. Gleichzeitig arbeitet man an gemeinsamen Standards über die EU hinaus: „Wir werben in China für dieselben umweltrelevanten Standards“, berichtet Kühn. „Von Generation zu Ge-neration hat Linde Material Handling den Verbrauch seiner Flurförderzeuge deutlich reduziert und damit die Umweltauswirkun-gen über den gesamten Produktlebenszy-klus signifikant reduziert“, ergänzt Heiner Sternstein. Deshalb unterstützt Linde die Analyse und Normung zugunsten von mehr Nachhaltigkeit in der Intralogistik weit über den Heimatmarkt hinaus.

Wie grün ist mein Stapler ? Dr.-Ing. Andreas Kühn

Bereichsleiter Normungs-, Verbandsarbeit und Patente

Dipl.-Ing. Heiner SternsteinLeiter technische Standards FlurförderzeugeUmweltaspekte spielen in der intralogistik schon immer eine große rolle:

der Einsatz von Flurförderzeugen im innenbereich und ihr teils pausen-loser Einsatz fordern Maßnahmen zur Emissionsvermeidung und Verbrauchsreduzierung. Schon 1980 wurden deshalb typenblätter für Gabel stapler eingeführt, die den Energie- oder Kraftstoffverbrauch auf der Grundlage festgelegter Messkriterien ermitteln und so allgemein vergleichbar machen. die anforderungen an die Umweltverträglichkeit bei Herstellung, Betrieb und Entsorgung von Flurförderzeugen steigen jedoch stetig weiter; längst ist es teil der Philosophie von verantwortungs-vollen Unternehmen geworden, ihnen einen Schritt voraus zu sein.

SCHWErPUNKttHEMa: ENErGiEEFFiZiENZ

Linde Material Handling setzt sich international für Analyse und

Normung von Umweltaspekten ein

Sie werben international in der Branche und in der Politik für Nachhaltigkeit und Normen: dr.-ing. andreas

Kühn, 47 (rechts), begann seine Laufbahn bei Linde 1994 in der Entwicklungsabteilung für Stapler und ist

heute Bereichsleiter Normungs-, Verbandsarbeit und Patente bei der KioN Group GmbH, der Holding von

Linde Material Handling. Heiner Sternstein, 51 (links), trat 1990 in die Entwicklungsabteilung von Linde

ein, wo er heute für die technischen Standards von Flurförderzeugen zuständig ist. Beruflich setzen sie auf

innovative Gabelstapler – privat auf sportliche Fahrräder.

„Von Generation zu Generation hat Linde den Verbrauch seiner Flurförderzeuge gesenkt und damit die Umweltauswirkungen über den gesamten Produktle-benszyklus signifikant reduziert.“

„Wir wollen die relevanten Umweltaspekte optimieren."

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Bereits 1958 brachte Linde das erste Hydrostatikgetriebe auf den Markt und markierte damit einen Meilenstein in der Geschichte der Staplertechnik und der Energieeffizienz. Inzwischen wurde vieles optimiert und weiterentwickelt. Heute kommt das Antriebssystem der vierten Generation in allen Staplern mit Verbren-nungsmotor und einer Tragfähigkeit bis 18 Tonnen zum Einsatz. Es verbindet hohen Fahrkomfort mit Wendigkeit und feinfühli-ger Bedienung. So sind ruckfreies Fahren und millimetergenaues Positionieren mög-lich, während der Verschleiß minimal bleibt.

Der Unterschied zu herkömmlichen An-triebskonzepten ist verblüffend. Mit höchs-ter Präzision reagiert der Stapler auf jeden Fahrbefehl. Und das ist der entscheidende Punkt: Kein anderer kann Lasten so außer-ordentlich schnell, sicher und verbrauchs-arm bewegen. Betreiber profitieren so von niedrigem Energieverbrauch und hoher Leistungsfähigkeit. Wo einst eine Drehzahl von 3.500 U/min nötig war, reichen heute je nach Bauart gerade einmal 170 U/min.

Neben dem hydrostatischen Antrieb ver-bessert Linde Material Handling auch die Wirtschaftlichkeit und den Bedienkomfort permanent. Dazu zählt beispielsweise eine neue Verstellpumpe für die Hubhydraulik, wodurch einerseits der Energieverbrauch nochmals um bis zu 18 Prozent reduziert

werden kann und andererseits die Fahrzeu-ge insbesondere beim Anheben von Lasten leiser arbeiten.

Mit der neu entwickelten Verstellpumpe für die Hubhydraulik bei den Staplern der Baureihen H40 bis H50 mit vier bis fünf Tonnen hat Linde einen weiteren, entschei-denden Beitrag zur Verbrauchsreduktion realisiert. Wurde bisher eine Innenzahnrad-pumpe mit konstantem Ölfördervolumen zur Leistungsübertragung verwendet,

Linde-Gabelstapler sind bei allen antriebsarten Vorbilder für den sparsamen Umgang mit ressourcen. Was der hoch entwickelte hydrostatische antrieb bei den verbrennungs-motorischen Staplern erreicht hat, leistet das moderne Energiemanagement beim Elektroantrieb. So bewegen Linde-Gabelstapler auch extreme Lasten sehr effizient.

übernimmt dies jetzt eine Axialkolbenpumpe mit variablem Fördervolumen. Hubge-schwindigkeit und Motordrehzahl sind von-einander abgekoppelt. Insbesondere bei Hubbewegungen ohne Last vermindert die elektronisch verstellbare Pumpe die Motor-drehzahl und reduziert auf diese Weise den Treibstoffverbrauch. Auch die Hubgeräusche sind geringer. Durch ein bewusstes Over-sizing der Pumpe genügt zudem eine sehr geringe Drehzahl, um den Hubmast ohne Nennlast nach oben zu bewegen.

die Kompaktachse ist das Herzstück des energieeffizienten

antriebs der Elektro-Stapler E12 bis E50

SCHWErPUNKttHEMa: ENErGiEEFFiZiENZ

Effiziente Energiesparer am Werk

Durch technologischen Vorsprung den Verbrauch senken

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Details, die Gutes noch besser machenLinde-Gabelstapler der neuesten Generation ermögli-chen ein zeitsparendes Arbeiten und glänzen in allen Antriebsarten mit hohen Energiesparleistungen. Bei den Verbrennungsmotoren tragen verschiedene Komponenten dazu bei:

3 Der hydrostatische Direktantrieb setzt die Energie bis zu 90 Prozent in Kraft um.

3 Die Schwingungsabkopplung erlaubt ein zügigeres Fahren auch auf unebenen Böden. Die Fahrer ermü-den weniger schnell und fahren sicherer.

3 Antriebskonzept, Doppelpedalsteuerung, kleines Lenkrad und Linde Load Control ermöglichen insgesamt schnelleres und trotzdem hoch präzises Manövrieren. Resultat: Mit dem Linde-Stapler ist die gleiche Arbeit bis zu 20 Prozent schneller erledigt.

3 Hohe Kraftstoffersparnis ist möglich, weil sich der Antriebsmotor dank der präzisen Steuerung immer im optimalen Drehzahlbereich bewegt und seine volle Leistung stufenlos in Fahrbewegung umsetzt.

Wir haben gerechnet, gemessen und entwickelt. das resultat ist der neue E-indikator, der index

für die Umschlagsleistung unter Berücksichtigung von Zeit- und Energieverbrauch. Wir präsentieren

den ersten Effizienz-index für die Materialwirtschaft:

E-In

dika

tor

3

35

30

25

20

15

10

5

0Linde E16 Wettbewerber

32,36

29,03

1

25,16

2

25,07

3

24,21

4

24,12

5

23,94

6

19,05

7

E-Indikator =Bewegte Last

Zeit x Energieverbrauch

terleistung, kraftvoll und unverwüstlich. Für präzise, feinfühlige Fahrmanöver im harten Einsatz.

Die Leistungsteile sind direkt auf die Achse montiert und sorgen auch dank der sensorgesteuerten Kühlung für einen bislang unerreichten Wirkungsgrad. Hinzu kommt das Linde-Energie-Management für eine optimierte Ausnutzung der vorhande-nen Ladung. Dazu gehören zum Beispiel die gesteigerte Energierückgewinnung beim Bremsen und die neuartige Batteriestands-

Auch die neuen Elektrostapler E12 bis E50 von Linde setzen Maßstäbe in puncto Energieeffizienz. Ein ganzes Bündel an technischen Entwicklungen sorgt dafür, dass der Batteriestrom maximal genutzt wird. Herzstück ist die komplett gekapselte Kompaktachse. Ihre Effizienz geht bis an die Grenze des physikalisch Machbaren. Die neu entwickelte Achse bringt großen Output bei besonders kleinem Input und verbindet kompakte Abmessungen mit großer Leistung und äußerst geringem Wartungsaufwand. Eine technische Meis-

anzeige, die den Ladezustand exakt anzeigt und den nächsten Ladevorgang rechtzeitig anfordert – nicht zu früh und nicht zu spät.

Insgesamt legen die Elektrostapler von Linde eine hervorragende Umweltbilanz vor: Sie leisten mehr Paletten pro Ladung. Ein Ergebnis von Technologie und Ergonomie. q

Umschlagsleistung unter Berücksichtigung von Zeit und Energieverbrauch.

Erster Effizienz-Index für die Materialwirtschaft: Modernste technik für einen gesunden arbeitsplatz: die achsabkopplung

sorgt dafür, dass der Fahrer eines Gabelstaplers wesentlich weniger

Schwingungen, Stößen und Vibrationen ausgesetzt ist. in Verbindung mit

der abkopplung des Neigezylinders und dem luftgefederten Superkom-

fortsitz werden die besten Werte hinsichtlich der dämpfung gesundheits-

schädlicher Humanschwingungen erreicht.

die Hydrostatik macht’s möglich: doppelpedalsteuerung für sicheres und

präzises Fahren. Verschleißintensive Komponenten wie Kupplung, Getriebe

und Bremsen sind überflüssig, denn mit der doppelpedalsteuerung kann der

Stapler automatisch vor- und rückwärts bewegt werden. Und mit dem Los-

lassen der Pedale kommt das Fahrzeug ebenso automatisch zum Stillstand.

SCHWErPUNKttHEMa: ENErGiEEFFiZiENZ

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Die Kraft einer guten Idee1960 stellte Linde den ersten Gabelstapler mit hydro-statischem antrieb vor. Eine revolution. Schon die erste Generation zeichnete sich durch ruckfreies Fahren, einfache und präzise Handhabung, geringen Verschleiß und hohe Sicherheit aus. die ingenieure von Linde haben die Hydrostatik permanent weiterentwickelt und Effizienz, Qualität und Umweltfreundlichkeit erhöht. die innovative art der Kraftübertragung, die Linde zu einer der führenden Weltmarken für Flurförderzeuge machte, setzt auch heute noch Maßstäbe.

das Prinzip ist so einfach wie effektiv:

anders als beim mechanischen antrieb treibt

der Motor eine Pumpe an. Sie gibt die Kraft

über einen geschlossenen Ölkreislauf an die

beiden Hydraulikmotoren an den antriebsrä-

dern weiter. die doppelpedalsteuerung sorgt

dafür, dass der Stapler entweder vor- oder

zurückfährt. Wird das Pedal losgelassen,

stoppt das Fahrzeug – Bremsen sind nicht

notwendig. der Öldruck überträgt die Kraft

gleichmäßig auf die Motoren an beiden

rädern. deshalb ist ein differenzial ebenso

überflüssig wie Kupplung und Getriebe: der

hydrostatische Linde-antrieb arbeitet stufen-

los und die Fahrtrichtung wird getrennt über

die beiden Pedale gesteuert. Einzigartige

Feinfühligkeit und Effizienz sind die Folge.

der Vergleich mit Fahrzeugen von Wett-

bewerbern macht den Effizienzvorteil

deutlich. die abbildungen oben zeigen die

Fahrwege beim Entladen eines LKWs mit

einem Linde-Stapler mit hydrostatischem

antrieb und die Fahrwege bei gleicher Lade-

leistung mit einem Fahrzeug eines Wettbe-

werbers.

ohne Linde-Hydrostatik ergeben sich viele

unnötige Lasthebevorgänge und rangierma-

növer. das kostet Zeit und Geld. Werden mit

einem Linde H25d für das Be- und Entladen

von 15 LKWs 5,9 Stunden benötigt, sind

es mit dem Fahrzeug eines Wettbewerbers

7,6 Stunden (Basis dieser Berechnung ist das

LKW-arbeitsbeispiel H25d Br 392).

die arbeit mit einem Linde-Stapler ist für

den Fahrer also wesentlich effizienter und

darüber hinaus komfortabler. der Stapler

kann dank des hydrostatischen antriebs

wesentlich zügiger und dabei präziser ge-

steuert werden. der Linde-Gabelstapler wird

viel sauberer in der Spur gehalten, schneller

beschleunigt, punktgenau abgebremst und

sicherer gefahren. Effizienz ist keine Frage

der Geschwindigkeit. Effizient sind Linde-

Stapler, weil sie zu 100 Prozent das machen,

was der Fahrer will. q

Wettbewerber Linde H25D

der Unterschied macht’s:

der Fahrwegevergleich

macht die höhere Effizienz

beim Entladen mit einem

Linde-Hydrostatik-Stapler

sichtbar.

50 Jahre hydrostatischer Antrieb

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22 Linde Material Handling | Nachhaltigkeit im Fokus 23

(in

Tsd.

m3 )

90.000

80.000

70.000

60.000

50.000

40.000

30.000

20.000

10.000

0

183 %

70.200

84.200

14.000

29.765

Die Umweltbelastung im Vergleich

Linde H25D 392 Wettbewerber X

Hightech eingebaut. Klimagase und Feinstäube abgebaut: Linde senkt Emissionen in allen Produktbere ichen

6 t

weniger CO2 pro Jahr

17 % vom Grenzwert

nur

0 %

Umweltschädliche Emissionen werden noch nicht in allen Betrieben genügend ernst genommen. Ein Grund dafür könnte sein: Man sieht sie nicht. Feinstaub oder Motorabgase spielen sich meist außerhalb der Wahrnehmbarkeit ab. So täuscht sich der Mensch leicht über das wahre ausmaß und die Folgen vieler Umweltbelastungen.

Bremsen völlig frei von Feinstaub

Feinstaub ist in aller Munde. Im doppelten Wortsinne. Und dass das gar nicht gesund ist, wissen die meisten spätestens seit Einführung der Umweltplakette. Fragt man die Menschen aber, wo Feinstaub entsteht, wird eine wesentliche Quelle so gut wie nie genannt: das Bremsen. Durch Abrieb der Bremsbeläge entstehen feinste Stäube, wie sie schon in winzigen Konzentrationen gesund-heitsschädlich sind. Experten haben ausgerechnet: Allein bei einem Gabelstapler mit konventionellen Bremsen summiert sich der Abrieb auf rund 700 Gramm Feinstaub binnen zwei Jahren. Gegenüber konventionell gebremsten Staplern bremst ein Linde-Stapler völlig frei von Feinstaubemissionen. Schlecht für den Fahrer, schlecht für die Umwelt. Die Lösung: Linde-Gabelstapler bremsen – ohne Bremsen. Beim hydrostatischen Antrieb der Linde-Stapler kommt es zu einer kon trollierten Verzögerung, sobald der Fahrer den Fuß vom Fahrpedal nimmt. Das Fahrzeug ist präziser zu beherrschen – und Feinstäube gehören der Vergangenheit an.

Diesel-Partikelausstoß weit unter Grenzwert

Die von Linde verwendeten Dieselmotoren sind so effizient, dass sie beispiel-los niedrige Werte beim Partikelausstoß erzielen. Gerade einmal 17 Prozent vom Grenzwert beträgt der Partikelausstoß der neuesten Generation der von Linde verbauten Dieselmotoren: Der H25D mit 30 kW erreichte im Acht-Stufen-Test 0,104 g/kWh. So geringe Rußemissionen erreicht kein anderer diesel- motorisch getriebener Stapler dieser Klasse.

Weniger CO2 und weniger Kosten

Der Linde-Stapler H25D mit 30 kW stößt darüber hinaus weniger als zwei Drittel CO2 gegenüber einem vergleichbaren Stapler des Wettbewerbs aus. Hoch-gerechnet auf zwei Jahre ist der CO2-Ausstoß dieses Gabelstaplers fast 12 Tonnen geringer als der bei einem Fahrzeug des Wettbewerbs unter gleichen Bedingun-gen. Die Reduktion von Klimagasen und Feinstäuben ist das Ergebnis intensiver Forschung und Entwicklung. Zum Wohl der Fahrer und der Umwelt.

der EG-Grenzwert für Fein-

staub beträgt 50 μg/m3.

rechnet man dieselpartikel

und Bremsstaub zusammen,

belastet Wettbewerber X circa

84,2 Millionen Kubikmeter

Luft bis zum Grenzwert,

183 Prozent mehr als der

Linde H25d.

SCHWErPUNKttHEMa: ENErGiEEFFiZiENZ

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An der Spitze der Effizienz dank langer Wartun gsintervalle

und hoher Umweltverträglichkeit

So sehen Sieger aus

die Gesamtkosten, die ein Fahrzeug über seinen Lebenszyklus hinweg verursacht, sind die entscheidende Kenngröße, die den Faktor Wirt -schaft lichkeit maßgeblich beein-flusst. addiert man die Betriebs-kosten eines Flurförderzeugs über viele Jahre hinweg, wird schnell klar, dass der anschaffungspreis in dieser rechnung nur eine unter-geordnete rolle spielt. die Gesamt-kosten werden maßgeblich durch Personal-, Energie- und Service-kosten bestimmt. Mit innovativer Fahrzeugtechnik und wegweisen-den Servicekonzepten sorgt Linde für eine deutliche reduzierung der Gesamtkosten über den kompletten Lebenszyklus hinweg.

Die neue Fahrzeuggeneration der Baureihe E20 bis E50 steht beispielhaft für innovative Technik in Kombination mit höchster Serviceorientierung, die zur Senkung der Lebenszyklus-Kosten führt und Linde-Kunden höchste Wirtschaftlichkeit garantiert.

Beispiel Antriebsachsen:

Hier gelang den Linde-Entwicklern eine besonders service-freundliche Lösung. Sowohl die Kontrolle des Ölstandes als auch der Hydraulik-Ölwechsel lassen sich dank guter Zugänglichkeit ohne Demontage des Rades durchführen. Der Zeit- und Kostenaufwand für diese Arbeiten wird dadurch signifikant reduziert.

SCHWErPUNKttHEMa: ENErGiEEFFiZiENZ

TÜV NORD MobilitätGmbH & Co. KG

Gabelstapler-Leistungst

est

Zertifizierter

… gegenüber Wettbewerbsfahrzeugen: So schneiden Linde-Stapler im Gabelstapler-Leistungstest des TÜV Nord ab. Mit dem Zertifikat Nr. LS 0109684Z1 bescheinigt die TÜV Nord Mobilität GmbH & Co. KG, dass die Leistung, also der Umschlag pro Zeiteinheit, und der Energieverbrauch bei Gabelstaplern unter den realistischen Einsatzbedingungen dieses Tests ermittelt wurde.

30 % Effizienzvorteil ...

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26 Linde Material Handling | Nachhaltigkeit im Fokus 27

den anschaffungskosten eines Linde-Staplers stehen die niedrigeren Betriebskosten gegenüber. insgesamt ergibt sich ein deutlicher Kosten-vorteil. im Vergleich zu Fahrzeugen anderer anbieter arbeiten Linde-Gabelstapler erheblich effizienter. durch die bessere Ergonomie und Performance des Staplers ergibt sich eine höhere Umschlagleistung, was den Personalbedarf reduziert. Lange Serviceintervalle und ein enges Servicenetz sorgen für geringe ausfallraten. Linde-Stapler sind sparsam im Verbrauch, auch der geringe Wertverlust trägt zu niedrigen Kosten bei. So wirkt sich die anschaffung in der Bilanz positiv aus.

Rechnet sich ein Linde-Stapler?

FK = Finanzierungskosten/Jahr PK = Personalkosten/Jahr

SK = Servicekosten/Jahr EK = Energiekosten/Jahr

Linde H25D 392Wettbewerber X

FK: 4.072 €

FK: 3.768 €

PK: 25.474 €

PK: 32.674 €

SK: 1.848 €

SK: 2.607 €

EK: 3.351 €

EK: 6.162 €

Ihr Gewinn pro Jahr10.466 €

Gewinn in 5 Jahren52.330 €

Beispiel Design to Service:

Diese Komponenten wurden konstruktiv so platziert, dass sie für Servicetätigkeiten einfach und schnell zugänglich sind. In Summe führt diese konsequente Serviceorientierung zu einem deutlich reduzierten Zeit- und Kostenaufwand. Die Dauer wesentlicher Servicetätigkeiten konnte um 50 Prozent reduziert werden.

Wasserdichte Elektronik-

einheit: einfach bestück-

oder austauschbarEinfacher Zugang

für diagnose

alle Service-teile

an einem Platz

Ölwechsel für die Fahrachse

ohne radmontage möglich

Vertikale anordnung der

Pumpeneinheit: einfach

zugänglich für Service

und Wartung

SCHWErPUNKttHEMa: ENErGiEEFFiZiENZ

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28 Linde Material Handling | Nachhaltigkeit im Fokus 29

Wie Kunden und Umwelt gleichermaßen von innovativer Technik profitieren, zeigt sich an diesem Novum: Bei der Serie E20 bis E35 steht der Hydraulikölwechsel erst nach 6.000 Betriebsstunden auf dem Programm. Dank dieser Maßnahme ließ sich der Ölbedarf bei einer Betriebsdauer von 12.000 Stunden auf 77 Liter optimieren. Bei vergleichbaren Fahrzeugen von Wettbewerbern liegt die Ölmenge mindestens um den Faktor vier höher. Linde-Kunden können sich über die damit einhergehenden Kosteneinsparungen ebenso freuen wie über den Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz.

23

Materialrecycling 90 %z. B. Grauguss, Stahl, Batterien, Kupfer

Produktrecycling 5 %z. B. Reifen, Motoren, Hydraulikkomponenten

Thermische Verwertung 4 %z. B. Kunststoffe, Öle, Betriebs-flüssigkeiten, Schläuche

Abfallbeseitigung 1 %z. B. Bremsbeläge

Beispiel Recycling:Verwertung eines Linde-Staplers

Das bleibt von einem Linde-Gabelstapler übrig:

31%

So wenig bleibt eines Tages von einem Linde-Stapler übrig. Die ex trem hohe Recyclingquote von 99 Prozent ist ein Ergebnis der Linde-Nachhaltig-keitsstrategie.

Beispiel Ölwechsel: Vergleich Austauschintervalle für Hydrauliköl am Beispiel des Linde-E-Staplers E20–E35

Mitbewerber 11.000 Stunden

Mitbewerber 22.000 Stunden

Linde6.000 Stunden

SCHWErPUNKttHEMa: ENErGiEEFFiZiENZ

Auch nach ihrem Lebenszyk-lus überzeugen Linde-Fahrzeuge. Die Stapler sind zu

recyclebar. Denn eine Fahrzeugent wick lung, die auf sortenreine, recyclebare Materialien achtet, macht sich bezahlt. Alle Materialien und Betriebsstoffe lassen sich wieder verwenden.

99 %

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30 Linde Material Handling | Nachhaltigkeit im Fokus 31

SCHWErPUNKttHEMa: ENErGiEEFFiZiENZ

„Es gilt, unsere Kunden weltweit dabei zu unterstützen, ihren Energie verbrauch, ihre Emissionen und ihre Kosten weiter zu senken.“

Harald Will spricht im interview über das

thema Nachhaltigkeit und über die Heraus-

forderungen der Zukunft.

Welchen Stellenwert besitzen unternehme-rische Verantwortung und Nachhaltigkeit für Linde Material Handling und wie beeinflussen sie die Forschungs- und Ent-wicklungsaktivitäten des Unternehmens?

„Ökologische und ökonomische Nachhal-

tigkeit hat für Linde Material Handling eine

sehr große Bedeutung. die Qualität unserer

Prozesse, dienstleistungen und Produkte,

aber auch die anforderungen an unsere

Mitarbeiter richten sich danach aus. Es gilt,

unsere Kunden weltweit dabei zu unterstüt-

zen, ihren Energieverbrauch, ihre Emissio-

nen und ihre Kosten weiter zu senken. die

beste Basis dafür ist die enorme Erfahrung

unserer Mitarbeiter, die wir langfristig an das

Unternehmen binden und zu echten Stapler-

spezialisten ausbilden. Und natürlich unsere

intensive Forschungs- und Entwicklungstä-

tigkeit. Sie ist die Grundlage für immer neue

zukunftsweisende innovationen sowie für

Produkte von höchster Qualität und gewollter

Langlebigkeit. So sind unsere Produkte auf

mindestens 20.000 Betriebsstunden ausge-

legt. das entspricht einer durchschnittlichen

Nutzungsdauer von mindestens 10 Jahren.

dass der dabei anfallende Wartungsaufwand

möglichst gering ist, haben wir bereits in der

Entwicklungsphase unserer Stapler konzi-

piert. Das alles zusammen macht unsere Fahr zeuge dann auch bei den Betriebs-kosten über den gesamten Lebenszyklus unschlagbar gegenüber dem Wettbewerb. Und davon profitieren unsere Kunden.“

Wie entstehen eigentlich Innovationen bei Linde Material Handling?

„innovationen ergeben sich häufig aus der

Verknüpfung von vorhandenem Wissen und

führen schließlich zu neuen anwendungen.

dabei gibt es nicht so häufig den großen

Paukenschlag. Vielmehr ergeben sich innova-

tionen meistens aus einer Vielzahl kleinerer

optimierungen, die dann zu einer spürbaren

Verbesserung des gesamten Systems führen.

Entscheidend neben der Nachhaltigkeit ist

aber immer auch die Wirtschaftlichkeit.

Es kommt daher vor, dass innovationen erst

mit der Zeit realisiert werden können.“

Wo sehen Sie entscheidende Potenziale zur Einsparung von Ressourcen und Vermeidung von Emissionen?

„Eine Konzentration auf die Verbesserung

einzelner Komponenten in einem techni-

schen Produkt birgt immer die Gefahr, dass

der dabei erzielte Vorteil durch Nachteile an

anderer Stelle wieder egalisiert wird. daher

sehe ich das größte Potenzial zur reduzierung

des ressourcenverbrauchs in der optimierung

des Gesamtsystems, das heißt der Verbes-

serung aller relevanten Komponenten und

ihres Zusammenspiels im Fahrzeug. dazu

gehören zum Beispiel die Einführung mecha-

tronischer Systeme und die optimierung der

Dipl.-Ing. Harald WillGesamtentwicklungsleiter der KioN Group/ Linde Material Handling

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32 Linde Material Handling | Nachhaltigkeit im Fokus 33

„Unser Ziel wird immer bleiben: Fahrzeuge zu entwickeln und zu bauen, die optimal den Kriterien der Nachhaltigkeit entsprechen: Technisch vorbildlich, wirtschaftlich heraus-ragend und ökologisch verantwortungsvoll. “

Gesamtfahr zeugabstimmung über anpassung

von Softwareparametern. Erst in der Summe

dieser Maßnahmen etwa an Motor, achse

und Bedienelementen im Cockpit erziele ich

Effizienzgewinne und damit eine reduzierung

von Verbrauch und Emission. Unser Ziel wird immer bleiben: Fahrzeuge zu entwickeln und zu bauen, die optimal den Kriterien der Nachhaltigkeit entsprechen: technisch vorbildlich, wirtschaftlich herausragend und ökologisch verantwortungsvoll.“

Kann man heute schon sagen, welche Antriebstechnik in Zukunft das Rennen machen wird?

„Verbrennungsmotoren werden noch lange

Zeit eingesetzt werden. dafür spricht ihre

Leistungskraft, robustheit und Wirtschaft-

lichkeit im Vergleich zu alternativen antrie-

ben. Zudem verfügen sie über weiteres

viel versprechendes optimierungspotenzial.

aufgrund der abgasthematik liegen derzeit

Stapler mit gasbetriebenen Verbrennungs-

motoren im trend. aber auch Elektrostapler

werden immer performanter und mittelfristig

wohl erste Wahl, wenn es gelingt, die akku-

Kosten zu senken und über eine längere Zeit

mehr Leistung aus kleineren akkumulatoren

zu generieren. Lithium-ionen-akkus werden

erheblich dazu beitragen. Linde Material

Handling entwickelt zurzeit serienreife

Lithium-ionen-akkus für den Einsatz in

Lagertechnikgeräten, die jedoch in der Praxis

aufgrund der hohen Kosten noch nicht überall

wirtschaftlich einsetzbar sind (3 Seiten 52–53).

Langfristig kann Wasserstoff zum Energieträ-

ger Nr. 1 werden. deshalb hat Linde Material

Handling auch im Bereich der Zukunftstech-

nologie Brennstoffzelle bereits seriennahe

Produkte entwickelt und testet diese intensiv

in praxisnaher Umgebung. Kein anderes Sys-

tem ist so umweltfreundlich und gleichzeitig

so effizient. Unser Ziel ist es, Brennstoffzellen-

Stapler in einem längerfristigen Zeitraum

wettbewerbsfähig zu machen. Bis dahin müs-

sen jedoch heutige antriebstechnologien in

konventionellen Staplern für eine Verbrauchs-

und Emissionsreduzierung sorgen.“

Welche Bedeutung hat die Forschung und Entwicklung im Unternehmen?

„der Stellenwert, den Forschung und Ent-

wicklung bei Linde Material Handling besitzt,

ist außerordentlich hoch. das drückt sich

zum Beispiel in der anzahl der Beschäftigten

in diesem Bereich aus. So hat sich in den

letzten zehn Jahren am Standort aschaffen-

burg die Entwicklungsmannschaft nahezu

verdoppelt. aber nicht nur in deutschland,

auch auf den wichtigen Märkten weltweit

bauen wir unsere personellen ressourcen

weiter aus. in China beispielsweise werden

wir in naher Zukunft rund 200 Menschen in

der Entwicklung von Fahrzeugen für den asi-

atischen Markt beschäftigen, die auch in der

Lage sind, eigene Prototypen zu bauen und

zu testen. Zudem werden wir die Zusammen-

arbeit mit Universitäten und Forschungsein-

richtungen noch vertiefen.“

Vor welcher großen Herausforderung stehen Sie derzeit?

„Mit rund 40 Landesgesellschaften und

Vertretungen in 100 Ländern ist multinatio-

nales arbeiten bei Linde Material Handling

selbstverständlich. an 11 Standorten weltweit

entwickeln unsere ingenieure derzeit Stapler

und Lagertechnikfahrzeuge. auf den jewei-

ligen Märkten werden unter schiedlichste

anforderungen an unsere Produkte gestellt,

zahlreiche Mentalitäten und Sprachen müssen

und der kontinuierliche ausbau von Qualifi-

kationen durch entsprechende Fortbildungs-

angebote sichergestellt. diese konsequente

„inhouse“-Entwicklung unsere Fachkräfte

wollen wir auch in Zukunft fortführen. dabei

sollen unsere Mitarbeiter zu „echten“ Stapler-

Experten werden, die das Gesamtsystem des

Fahrzeugs verstehen. das erfordert eine hohe

Spezialisierung und eine langfristige Zusam-

menarbeit. Kein Wunder also, dass unsere

Mitarbeiter durchschnittlich mehr als 19 Jahre

im Unternehmen sind. auf dieser Basis kann

der so ausgebildete Spezialist auch Führungs-

positionen im Unternehmen einnehmen

(3 Seiten 44–47).“

Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Wie motivieren Sie sich für die anstehen-den anspruchsvollen Aufgabenstellungen?

„Mir macht es unglaublichen Spaß, mit

Menschen verschiedener Kulturen überall

auf der Welt zusammenzutreffen.

der austausch mit unterschiedli-

chen Charakteren und Menta-

litäten, die arbeit an gemein-

samen Zielen ist einfach

sehr schön und reizvoll für

mich.“ q

SCHWErPUNKttHEMa: ENErGiEEFFiZiENZ

„Technologische, ökologische und ökonomische Herausforderungen können in Zukunft nur durch vernetzte Zusammenarbeit gemeistert werden.“

in der Zusammenarbeit berücksichtigt werden.

das alles effizient zu vernetzen und zu koor-

di nieren wird eine der wichtigsten aufgaben-

stellungen sein. Denn technologische, ökolo-gische und ökonomische Herausforderungen können in Zukunft nur durch vernetzte Zusammenarbeit gemeistert werden.“

Für eine erfolgreiche Zukunft braucht man bestens ausgebildete Mitarbeiter. Wie sorgen Sie für die richtige Mann-schaftsaufstellung?

„Seit über 70 Jahren bietet Linde Material

Handling jungen Menschen eine Berufsaus-

bildung, deren hohe Qualität weit über die

Grenzen des Unternehmens bekannt ist. auch

in unseren internationalen Standorten gibt

es attraktive Programme zur beruflichen Erst-

qualifizierung. darüber hinaus wird der Erhalt

Harald Will, 50, ist seit 25 Jahren in der Linde-

Entwicklung und heute auch Gesamtentwicklungs-

leiter der KioN Group GmbH, der Holding der Linde

Material Handling GmbH

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34 Linde Material Handling | Nachhaltigkeit im Fokus 35

Weniger Belastungen für den Menschen – den Fahrer. Dafür geben die Linde-Tech-niker immer wieder neu das Beste. Denn: Ein gesunder und angenehmer Arbeitsplatz ist ein effizienter Arbeitsplatz. Und schließlich ist nur ein gesunder Fahrer ein zufriedener und motivierter Fahrer. Daher reduziert Linde Material Handling konti-nuierlich die Belastungen für den Menschen in wichtigen Bereichen wie Fahrerar-beitsplatz und Cockpit, Humanschwingungen, CO²- und Feinstaub-Emissionen.

Tag für Tag mit einem Stapler große Lasten transportieren ist für Fahrer mit hoher körperlicher Belastung verbunden. Denn sperrige Güter, die nach vorne die Sicht hemmen, müssen rück-wärts gefahren werden. Dabei verdreht der Fahrer seinen Ober-körper, um die Fahrtrichtung im Blick zu behalten – und das im ungünstigen Fall einen Großteil seiner Arbeitszeit. Man braucht keine Fantasie, um sich vorzu-stellen, wie sehr die Wirbelsäule dabei belastet wird, dass Schmer-zen oder, schlimmer, nicht selten dauerhafte Schäden folgen kön-nen. Und damit: Krankheitstage.

Die Lösung von Linde: der drehbare Fahrerarbeitsplatz. Nicht mehr der Fahrer muss sich verrenken – sein ganzer Arbeits-

platz dreht sich. Eine völlig neue Qualität für das Bedienen von Staplern ist die Folge: ohne un-natürliche Körperverdrehungen, ohne Ermüdungserscheinungen, ohne dauerhafte Rückenleiden. Berufsgenossenschaftliche Untersuchungen bestätigen das: Die körperliche Belastung wird um zirka 60 Prozent reduziert.

Weitere Entwicklungen er-gänzen die perfekte Ergonomie für einen gesunden Fahrerar-beitsplatz: die Doppelpedalsteu-erung, das ergonomische Lenk-rad und die Linde Load Control mit ihrem in die Armlehne inte-grierten Joystick für ebenso ex-akte wie einfache und vor allem ermüdungsfreie Bedienung. Die Bedienung des revolutionären drehbaren Fahrerarbeitsplatzes

Linde-Innovationen für gesunde, angenehme und effiziente Arbeitsplätze

Gute Fahrt – gute Arbeit

ist ebenfalls denkbar einfach: Mit einem einfachen Handgriff bringt der Fahrer seinen Sitz samt Bedien einheit, Lenkrad und Pe-dalen in die gewünschte Position, so dass allein das Hin- und Her-bewegen des Kopfes ausreicht, um sowohl die Fahrtrichtung als auch die zu transportierende Last optimal im Blick zu behalten. Der drehbare Fahrerarbeitsplatz verbindet Bedienerfreundlichkeit und Sicherheit – und er verbindet Gesundheitsschutz und Effizienz zu einem Beispiel für Nachhal-tigkeit durch technologischen Fortschritt.

typisch Linde: der drehbare Fahrerarbeitsplatz steht für

Bedienerfreundlichkeit, beste Ergonomie und dabei gleich-

zeitig für mehr Wirtschaftlichkeit und höhere Umschlaglei-

stung. Sicherheit für Fahrer und transportgut wird eben so

groß geschrieben wie die Qualität der Konstruktion.

SCHWErPUNKttHEMa: ENErGiEEFFiZiENZ

Ein moderner und gesunder arbeitsplatz: das Cockpit

eines Linde-Gabelstaplers ist optimal auf die Bedürfnisse

des Fahrers ausgerichtet.

Gute Fahrt – der Fahrerarbeitsplatz

Eine Untersuchung der Berufsgenossenschaft Handel und Waren-dis tri bution bestätigt: Der drehbare Fahrerarbeitsplatz reduziert die körperliche Belastung um zirka 60 Prozent. Auch die Gesundheitsrisiken werden durch eine geringere Belastung des Muskel-Skelett-Systems deutlich reduziert; Fehler und Unfälle, die auf Ermüdung und körperliche Belastung zurückzuführen sind, werden seltener. Die Umschlagleistung dagegen erhöht sich – und damit die Wirtschaftlichkeit.

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36 Linde Material Handling | Nachhaltigkeit im Fokus 37

Manchem „Schreibtischtäter“ würde es womöglich gut tun, mal ordentlich durchgeschüttelt zu werden. Wer aber den ganzen Tag Erschütterungen ausgesetzt ist, gefährdet seine Gesundheit. Kopfschmer-zen, Konzentrationsverlust, Rückenschmer-zen bis hin zu Symptomen, die ärztlich behandelt werden müssen: Das können die Folgen so genannter Humanschwingungen sein. Das sind Vibrationen, die beim Betrieb eines Staplers auf den Fahrer einwirken – je nach Konstruktion mehr oder weniger un-gedämpft. Und das einen ganzen Arbeits-tag, ein Arbeitsleben lang.

Linde Material Handling hat das Problem schon mehr als 15 Jahre vor Inkrafttreten eines entsprechenden EU-weiten Grenz-werts im Jahr 2007 erkannt und einen Vibrationsschutz eingeführt, der bis heute ständig weiterentwickelt wird. Die Markt-führerschaft bei der Reduktion von Human-vibrationen ist der Lohn der Mühen – und viele Tausend zufriedene Staplerfahrer auf der ganzen Welt.

Eine Reihe von Faktoren hat einen wesentlichen Einfluss auf die Humanvi-brationen, das reicht vom Fahrergewicht

über die Sitze und die Bereifung bis zur Fahrgeschwindigkeit und Beschaffenheit des Fahrwegs. Die Linde-Ingenieure haben dort angesetzt, wo der Effekt am größten ist, aber auch die technologische Heraus-forderung: am Konstruktionsprinzip des Gabelstaplers selbst.

Ergebnis: die Schwingungsabkopp-lung. Dabei ist der Hubmast direkt an der Kombiachse befestigt. Beides ist ebenso wie der Neigezylinder mit wartungsfreien Gummilagern von Fahrerkabine und Chas-sis abgekoppelt, so dass alle Stöße den

Fahrerarbeitsplatz nur stark abgeschwächt erreichen. Luftgefederte Sitze wiederum, die jeder Fahrer leicht selbst regulieren kann, gewährleisten einen optimal dem Körpergewicht angepassten Schutz vor verbleibenden Stößen, Schwingungen und Vibrationen. Der Fahrer ist geschützt, bleibt motiviert – und vor allem: gesund. Auch hier gehen Arbeitsschutz und Wirtschaft-lichkeit eine nachhaltige Verbindung ein. q

Vergleichsmessungen zeigen die deutlichen Unterschiede der Vibrationswerte von Linde-Staplerngegenüber Mitbewerbern bei Geschwindigkeiten > 10 km/h.

Weniger Vibrationen

Vibr

atio

nske

nnw

ert

(m/

s2 ) 1,5

1,0

0,5

04 8 12 16 20

Linde BR 386 E20PL Mitbewerber 1 Mitbewerber 2

Nach EN 1305910 km/h

Einsatzfall bei 16 km/h

Fahrgeschwindigkeit (km/h)

Unterm Strich muss sich rechnen, was in einen Linde-Stapler investiert wird. So wurde bei Untersuchungen festgestellt, dass Fahrer durch das Zusammenspiel von Linde Load Control und Doppelpedalsteuerung ihre Arbeitseffizienz um 20 Prozent erhöhen können. Dass durch die emissionsfreien Bremsen und den drehbaren Fahrerarbeitsplatz die Krankheitstage der Fahrer sinken und ihre Arbeitseffizienz steigt.

3 Durch den hydrostatischen Antrieb wiederum sinken die Betriebskosten deutlich: Bis zu 30 Prozent Kraftstoff werden gespart und ein Ölwechsel ist nur alle 6.000 Betriebsstunden erforderlich; der Wirkungsgrad beträgt bis zu 90 Prozent, der Reifenverschleiß ist nur noch halb so hoch.

3 Die Umwelt profitiert von maximal reduziertem Rußpartikelausstoß weit unter dem Grenzwert, hoher Energieeffizienz von Elektro- wie Dieselmoto-ren und geringem CO2-Ausstoß. Und nicht zuletzt davon, dass Linde-Stapler der neuesten Generation zu 99 Prozent recyclingfähig sind.

3 Wie man es dreht und wendet: Wirtschaftlichkeit und Effizienz, Gesundheitsschutz und Umweltschutz gehen bei Linde-Staplern eine Allianz für Nachhaltigkeit ein.

SCHWErPUNKttHEMa: ENErGiEEFFiZiENZ

Die Bilanz stimmt – für Umwelt und Unternehmen

Bei der Schwingungsabkopplung ist der Hubmast direkt an der Kombiachse befestigt.

Beides ist ebenso wie der Neigezylinder mit wartungsfreien Gummilagern von

Fahrerkabine und Chassis abgekoppelt, so dass alle Stöße den Fahrerarbeitsplatz nur

stark abgeschwächt erreichen.

Gute Fahrt – die Vibrationsreduktion

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38 Linde Material Handling | Nachhaltigkeit im Fokus 39

aHMEt tEKiNdaG, dEUtSCHEr MEiStEr iM StaPLErFaHrEN 2010

„Linde-Stapler sind von der Handhabung her mit die Besten. Beson-ders das spezielle Lenk-rad macht das Fahren mit dem Linde-Stapler angenehm.“

„Die Linde-Stapler sind übersichtlicher als andere. Man hat alles im Blick. Das macht sie sicherer. Außerdem sind sie bequem und lassen sich sehr gut bedienen.“

„Linde-Stapler können von jedermann mit Leichtigkeit bedient werden. Vor allem die neuen Modelle sind sicher und bequem und ganz einfach zu fahren.“

JÖrG KLÖSSiNGEr, dEUtSCHEr MEiStEr iM StaPLErFaHrEN 2011

MiCHaEL SCHUBErt, dEUtSCHEr MEiStEr iM StaPLErFaHrEN 2009

der StaplerCup ist das jährliche Highlight für alle Staplerfahrer. ob im Einzelwett-bewerb oder als team – gefragt sind Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Schnelligkeit! Ziel des sportlichen Wettbewerbs ist es, vor allem für die beruflichen und sicherheitstechnischen aspekte beim Staplerfahren zu sensibilisieren.

Der StaplerCup: Highlight für die besten Fahrer Mit Sicherheit zum Sieg

Einen außergewöhnlichen Wettbewerb hat

Linde Material Handling 2005 mit dem Stap-

lerCup ins Leben gerufen. Jedes Jahr treten

seither von april bis September rund 2.000

Staplerfahrer in bundesweit 27 regionalen

Qualifikationsrunden gegeneinander an, um

sich für das Finale in aschaffenburg zu qualifi-

zieren. ausrichter der Vorentscheide sind die

Linde-Vertragshändler. im Finale kämpfen die

60 besten teilnehmer um den titel „deut-

scher Meister im Staplerfahren“. Schirmherr

des StaplerCups ist der Bundes minister für

Wirtschaft und technologie dr. Philipp rösler.

Er steht Pate – wie bereits seine Vorgänger

rainer Brüderle und Karl-theodor zu Gutten-

berg – für den Wettkampf, der nicht zuletzt für

die beruflichen und sicherheitstechnischen

aspekte beim Staplerfahren sensibilisieren

soll. Zudem schafft der StaplerCup den rund

350.000 Staplerfahrern eine eigene Plattform,

positioniert sie als eine der tragenden Säulen

der Logistikbranche und bietet ihnen die

Möglichkeit, ihr Können einer breiten Öffent-

lichkeit zu präsentieren.

Seit 2007 wird neben der „deutschen

Meisterschaft“ auch ein internationaler Wett-

kampf ausgetragen. 12 europäische teams

schickten 2011 jeweils ihre drei amtierenden

Staplermeister nach aschaffenburg, um den

titel nach Hause zu holen. Mit der „Firmen-

team-Meisterschaft“ ist 2008 eine dritte

disziplin dazugekommen. Zehn Mannschaf-

ten namhafter Unternehmen, bestehend aus

drei Staplerfahrern und einem Logistiker,

stellen sich dem Wettstreit und zeigen auf

speziellen Logistikparcours, dass Erfolg,

Genauigkeit und Schnelligkeit perfekte

teamarbeit voraussetzen.

Wenn sich Ende September die top-Stapler-

fahrer auf dem aschaffenburger Schlossplatz

treffen, staunen die Zuschauer nicht nur über

die Schnelligkeit und Geschicklichkeit der

Staplerfahrer vor der imposanten Kulisse der

400 Jahre alten Johannisburg. Mit der Cham-

pions-Expo, einer ausstellung mit spannendem

Unterhaltungsprogramm, unterschiedlichen

Bewirtungsangeboten, der abendlichen

Schlossparty, Kinderanimation, einer Bühne

für Nachwuchskünstler und der tombola des

Vereins StaplerCup hilft e. V., deren Erlös einer

gemeinnützigen organisation zugute kommt,

hat sich der StaplerCup zum Besuchermagnet

für die regionale Bevölkerung entwickelt.

der StaplerCup wurde bereits mehrfach

ausgezeichnet. im Jahr 2007 mit dem Pr report

award in Gold in der Kategorie Business-to-

Business, 2008 gab es die auszeichnung als

einer der „365 orte im Land der ideen“,

2010 die Ehrung mit dem goldenen Best of

„Business-to-Business award 2009“ in der

Wettbewerbskategorie „Live Communication“,

2010 den deutschen Pr-Preis im Bereich

inszenierung und 2011 prämierte die Jury

des Econ award den StaplerCup mit einem

„Special award“.

Parallel zum StaplerCups 2011 fand

erstmalig das Material Handling Symposium

statt. auf der tageordnung standen aktuelle

themen zur Zukunft der intralogistik. re-

nommierte referenten, Produktspezialisten

der Linde F&E sowie Fahrer und Flottenbe-

treiber tauschten Erfahrungen aus mit dem

Ziel, Flurförderfahrzeuge noch sicherer und

wirtschaftlicher zu machen. q

So sehen Sieger aus

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40 Linde Material Handling | Nachhaltigkeit im Fokus 41

Jetzt eckt keiner mehr an!Neue Assistenzsysteme in der Praxis gemeinsam entwickelt

Viel hat Manfred Sehorsch bereits aus-

probiert, um die immer wieder auftretenden

Schäden beim rückwärtsfahren mit Staplern

zu verhindern. doch weder die jährliche Un-

terweisung der Staplerfahrer, noch Panorama-

Spiegel oder ein um 17 Grad schwenkbarer

Fahrersitz halfen. „die Fahrer arbeiten eben

lastorientiert, das heißt, sie schauen eher

nach vorne zur Last als nach hinten oder an

decken und Wänden zu den dort befestigen

Panoramaspiegeln“, schildert Sehorsch. „Wird aber ein Sektionaltor von einem Stapler angefahren, entsteht schnell ein Schaden von 4.000 bis 5.000 Euro.“ Er überlegte, ob

ein automatischer drehsitz die Lösung sein

könnte, verwarf den Gedanken aber gleich

wieder, denn nicht in jedem Fall sollte sich

der Sitz drehen. allerdings festigte sich für

ihn die Vorstellung, dass nicht der Fahrer,

sondern das Fahrzeug den Schaden verhin-

dern muss, um zu einer deutlichen Verbes-

serung der Schadensquote zu kommen. Und

so fragte sich der diplomierte Braumeister

Sehorsch, ob nicht ein System zur optischen

Erkennung von Hindernissen, ähnlich der Ein-

parkhilfe beim PKW, die Lösung sein könnte.

dieses sollte den Fahrer vor einer möglichen

Kollision akustisch warnen und zusätzlich die

Geschwindigkeit des Fahrzeugs reduzieren.

doch, so wunderte sich Sehorsch, keiner

der Staplerhersteller hatte etwas Vergleich-

bares im angebot. Mit thomas Müller, Groß-

kundenbetreuer beim Linde-Vertragshändler

Müller Fördertechnik, fand der kreative

intralogistikleiter jedoch einen engagierten

und kompetenten Gesprächspartner, der den

Kundenwunsch mit den Projektingenieuren

bei Linde Material Handling diskutierte und

ein System zur rückraumüberwachung vor-

stellen konnte – mit individuell einstellbarer

Lautstärke des Warntons, um die persön-

liche Hör-Empfindlichkeit jedes Fahrers zu

berücksichtigen. Zudem wurde der Wunsch

Jedes Jahr entstehen beträchtliche Zusatzkosten durch anfahrschäden an Einrichtungs-objekten und Waren, im schlimmsten Fall werden Personen verletzt. Manfred Sehorsch, Leiter innerbetriebliche Logistik bei der tucher Brauerei in Fürth, wollte sich mit dieser Situation nicht länger abfinden und suchte nach einer Lösung, wie er Fahrer, insbe-sondere bei rückwärtsfahrten, noch stärker unterstützen könnte. in den ingenieuren von Linde hat er Verbündete gefunden – und die konnten mit Blue Spot, rückraum-überwachung und Kamerasystem die Zahl der Unfälle tatsächlich deutlich reduzieren.

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42 Linde Material Handling | Nachhaltigkeit im Fokus 43

Die Tucher Brauerei in Fürth blickt auf eine der längsten traditionen in ganz Nordbayern

zurück. als Zeichen guter Handels-beziehungen mit dem „Mohrenland“

kam einst das schwarze Profil in das Unternehmens-wappen und ist Markenzeichen von tucher geblie-ben. Nach verschiedenen Eigentümerwechseln ist die Brauerei heute eine eigenständige tochter der radeberger Gruppe, deutschlands größter Privat-Brauereigruppe. Seit 2010 hat das Unternehmen tucher seinen etappenweisen Umzug von Nürnberg an den neuen Standort in der tucherstraße in Fürth abgeschlossen. Mitten durch das Sudhaus verläuft dabei die Stadtgrenze zwischen Nürnberg und Fürth und beheimatet das Unternehmen somit an beiden orten. die bekanntesten Biermarken heißen tucher, Zirndorfer, Lederer und Hasen-Bräu und werden deutschlandweit über Gastronomie und Getränkehandel vertrieben.

von Sehorsch nach einer Geschwindigkeits-

reduzierung umgesetzt, um Schäden beim

anfahren von regalen oder Sektionaltoren

wenn schon nicht zu verhindern, so doch

zumindest stark zu begrenzen.

Von insgesamt 17 Linde-Flurförderzeugen

bei tucher verfügen mittlerweile sechs Gerä-

te über die neue rückraumüberwachung und

den BlueSpot. Während die rückraumüber-

wachung mit akustischen Signalen arbeitet,

warnt der BlueSpot optisch. Zwei energieeffi-

ziente, lichtstarke und langlebige LEd-Leuch-

ten, die oben am Fahrerschutzdachrahmen

befestigt sind, projizieren jeweils einige

Meter in Fahrtrichtung vorauseilend einen

großen blauen Punkt auf den Fußboden und

warnen auf diese Weise Fußgänger, aber

auch andere Staplerfahrer vor herannahen-

den Fahrzeugen. „Der BlueSpot ist auf den

Hallenböden sehr gut zu sehen und ist auch für den Querverkehr an Kreuzungen hilfreich“, bemerkt Sehorsch.

Während die 8-tonnen-treibgasstapler

Linde H80/900 mit 6-fach-Palettenklammer

schwerpunktmäßig Leergut sowie Handels-

ware aus den ankommenden LKWs laden

und die abfüllanlage versorgen, tun die

4-tonnen-treibgasstapler Linde H40 mit

3-fach-Palettenklammer vorwiegend in der

Versandstraße ihren dienst und beladen LKWs

mit Vollgut. die 3-tonnen-treibgasstapler mit

2-fach-Palettenklammern übernehmen das

Warenhandling innerhalb des Vollgutlagers,

im Kommissionierbereich und der Fasskom-

missionierung. Zusätzlich zu rückraumüber-

wachung und BlueSpot verfügen die 8-ton-

nen-treibgasstapler über ein Kamerasystem,

welches über dem Hubgerüst angebracht

ist und mit dessen Hilfe die Fahrer von oben

den Einlagerungsbereich im Blocklager ohne

Einschränkungen im Blick haben.

„die durch rückraumüberwachung und

BlueSpot vermiedenen Schäden amorti-

sieren die Zusatzkosten für diese Systeme

sehr schnell“, resümiert Manfred Sehorsch.

„deshalb sind wir mit der jetzt gefundenen

Lösung sehr zufrieden.“ Wünsche für die

nächste Version der rückraumüberwachung

hat er aber bereits im Hinterkopf. „Unsere

Wunschpartner bei der Umsetzung sind dann

wieder Müller Fördertechnik und die Firma

Linde Material Handling.“ q

Zwei lichtstarke LEd-Leuchten projizieren

jeweils einige Meter in Fahrtrichtung

vorauseilend einen großen blauen Punkt

auf den Fußboden und warnen auf diese

Weise Fußgänger und andere Stapler vor

dem herannahenden Fahrzeug.

Links: thomas Müller, Großkundenbetreuer beim Linde-

Vertragshändler Müller Fördetechnik; rechts: Manfred

Sehorsch, Leiter innerbetriebliche Logistik bei tucher

alles im Blick: auch beim lastenorientier-

ten arbeiten, also nach vorne schauend,

entgeht dem Fahrer nicht, was hinter

seinem rücken passiert. auf einem Moni-

tor hat er dank Kameraüberwachung auch

den rückwärtigen Bereich stets im Blick.

Volle Kontrolle: die mehrstufige rückraumüber-

wachung sorgt mit optischen und akustischen

Signalen dafür, dass der Stapler nirgends mehr

aneckt. im Früh- und im Hauptwarnbereich

blinken LEd-Leuchten in der Fahrerkabine und

es ertönt ein Piepston in unterschiedlicher

abfolge. im Kollisionsbereich leuchten die LEds

dauerhaft und aus dem Pieps- wird ein dauerton.

die Häufigkeit von anfahrschäden an Staplern,

toren und Hochregalen kann mit diesem System

erheblich verringert werden, auch die Gefahr

von Personenunfällen wird deutlich gesenkt.

Und sollte es doch einmal brenzlig werden, hilft

die automatische Geschwindigkeitsreduzierung,

einen Unfall zu vermeiden. Sie lässt sich in allen

drei Warnbereichen einstellen. Eine erhebliche

Entlastung für die Fahrer – und ein erheblicher

Gewinn für die Sicherheit.

Manfred SehorschLeiter innerbetriebliche Logistik

„Die durch Rückraumüber-wachung und BlueSpot vermie-denen Schäden amortisieren die Zusatzkosten für diese Systeme sehr schnell.“

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Paul Hildebrandt59, ist seit 33 Jahren bei Linde Material Handling. Er ist Produktmanager Gegengewichtsstapler.

„Ich bin der Senior hier – aber fühle mich nicht so. Bei uns profitieren die Jungen von den Alten und umgekehrt. Das hält jung und macht Spaß.“

Nachhaltiges Personalmanagement stützt langfristigen wirtschaftlichen Erfolg

Die Menschen machen den Unterschied: Das ist keine neue Erkenntnis bei Linde. Neu ist, dass das Human Resources Manage-ment im Unternehmensentwicklungsprogramm eine zentrale Rolle zugeschrieben bekommt. „Business und People sind gleichrangig in diesem Programm“, unterstreicht Jasmin Pasenau, Leiterin Change Office. Damit habe die Nachhaltigkeit auch im Personalmanagement Einzug gehalten. Das Unternehmen sieht sich dabei vor allem in der Rolle des Förderers: von Motivation, von Weiterbildung, von ge-sunder Arbeit, von gesundem Lebensstil, von kultureller Offenheit. Empowering und Encouraging nennen das Fachleute neudeutsch. „Die Menschen zu ermutigen und zu stärken, das verlangt, den Beitrag jedes Einzelnen zu fördern und zu fordern“, so Wolfgang Schiller, Personalchef bei Linde. Alle diese Aspekte für Mitarbeiter und Führungskräfte systematisch aufeinander abzustimmen und im gesamten Unternehmen zu verankern, ist die eigentliche Herausfor-derung eines nachhaltigen Human Resources Management. Schiller: „Wir machen das für eine starke Unternehmenskultur – aber natür-

Menschen im MittelpunktFast zwei Jahrzehnte: So lange bleibt eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter durch-schnittlich bei Linde Material Handling. Ein hoher Wert. Und ein indikator dafür, dass Menschen bei Linde in einem attraktiven Umfeld arbeiten, das ihnen glei-chermaßen Herausforderungen wie Chancen bietet. die Menschen stehen im Mit-telpunkt – was angesichts von Fachkräftemangel und kürzeren innovationszyklen für einen weltweit operierenden arbeitgeber mit knapp 14.000 Mitarbeitern gebo-ten ist. So wandelt sich das Human resources Management bei Linde seit etlichen Jahren von administration und Personalbetreuung zu systematischer Förderung. die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen nicht nur ihre Kompetenzen und Fähig-keiten einbringen können; sie sollen sich nachhaltig entwickeln können. das gilt für alle Stadien des Berufslebens – und das beginnt bereits mit der ausbildung.

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nehmen können, werden schrittweise qualifizierende Erfahrungen aufgebaut und ist Zeit dafür, in komplexe Themen hineinzuwach-sen.“ Aber auch für alle anderen Entwicklungs- und Fördermaß-nahmen gilt das Prinzip der Kopplung von Strategie, Menschen und Unternehmenskultur: Weltweit gültige Leitprinzipien wie Kundenorientierung, Mut, unternehmerisches Denken, langfristi-ge Ausrichtung und nicht zuletzt das für einen Innovationsführer überlebensnotwendige Streben nach Perfektion tragen dazu bei, für die Menschen bei Linde eine motivierende Arbeitsumgebung sicherzustellen. Ganz uneigennützig ist das natürlich nicht. Maurer: „So wird das Verfolgen der Unternehmensziele auf ideale Weise unterstützt.“

Was, wenn nicht alles nach Schema F läuft ...?

Mit knapp 14.000 Mitarbeitern weltweit ist Linde Material Handling ein Arbeitgeber, der sich bewusst und verantwortungs-voll auch mit den die Arbeitskraft relativierenden Aspekten des Lebens auseinandersetzt. Dazu gehört beispielsweise die betriebli-che Sozialarbeit für Mitarbeiter, die sich bei privaten oder beruf-lichen Problemen durch qualifizierte externe Fachkräfte beraten lassen möchten. Mit flexiblen Arbeitszeitsystemen und Homeoffice-Angeboten für Mitarbeiter in Betreuungs- oder Pflegesituationen

oder solche, die nach schweren Erkrankungen nicht wieder voll ins Berufsleben einsteigen wollen, ermöglicht Linde zudem eine bessere Vereinbarkeit von Beruf- und Privatleben. Unter dem Slogan „Gesund und sicher ein Leben lang“ setzt an dieser Schnittstelle auch die Gesundheitsvorsorge an. Prävention ist im Angesicht des demographischen Wandels ein Thema, dem Linde Material Handling hohe Bedeutung beimisst: Das reicht von ergonomisch gestalteten Montagearbeitsplätzen, die gesundheitsgefährdende Belastungen gering halten, bis hin zu Seminar-, Sport- und Fitnessangeboten: So gibt es ein eigenes Seminarprogramm mit einem Zuschuss durch Linde, ein breites Angebot an Sportveranstaltungen samt Kosten-übernahme zum Beispiel bei Laufveranstaltungen wie dem Mara-thon Hamburg. Nicht zuletzt entwickelt Linde derzeit Maßnahmen zur Förderung gesundheitsbewussten Verhaltens am Arbeitsplatz – basierend auf den Ergebnissen einer Mitarbeiterbefragung. q

lich auch mit dem Wissen, dass nur so die Wettbewerbsfähigkeit langfristig gesteigert werden kann.“

Ausbildung bei Linde: Verzahnung von Wirtschaft und Schule

Linde Material Handling setzt in puncto Berufsausbildung Maß-stäbe: „Neben der fachlichen Ausbildung zählen die gegenseitige Wertschätzung und der respektvolle Umgang miteinander zu den wesentlichen Bestandteilen des persönlichen Entwicklungsplans für jeden Auszubildenden“, erklärt Klaus Wienand, zuständig für die Ausbildung am Standort Aschaffenburg. In pädagogischen Trainings werden diese Werte und Haltungen gezielt geschult und entwickelt. Rund 250 Auszubildende, duale Studenten sowie Stu-dierende der Berufsakademien lernen bei Linde für ein erfolgrei-ches Berufsleben. Das Unternehmen ist mit seinen zwölf Lehrberu-fen einer der größten Ausbilder in der Region.

Besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, junge Menschen für technische Berufe oder für ein ingenieurwissenschaftliches Studium zu gewinnen. Seit vielen Jahren kooperiert Linde Material Handling dabei mit Gymnasien, Hochschulen, der Industrie- und Handelskammer in Aschaffenburg sowie der bayerischen Staats-regierung und hat eine Schüler-Ingenieur-Akademie entwickelt,

in der Lerninhalte aus technischen und naturwissenschaftlichen Berufen in die Lerninhalte der gymnasialen Oberstufe integriert wurden. Praktika, Diskussionsrunden und Schülerprojekte verzah-nen auf diese Weise Wirtschaft und Schule. Breite Möglichkeiten für Studienpraktika und eine enge Zusammenarbeit mit der Hoch-schule Aschaffenburg bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Nachwuchsförderung und -entwicklung.

Dranbleiben, die Unternehmensziele stets im Blick

Die Maßnahmen zur beruflichen Qualifikation beginnen mit der Förderung von Hochschulen, Praktikanten und Auszubildenden, setzen sich über Weiterbildungsmöglichkeiten der Belegschaft fort – so gibt es ein Seminarprogramm für Training on the Job, Meisterschulung, Freistellung, Bildungsurlaub – und münden in sorgfältig strukturierten Programmen zur Förderung von Talenten und Führungskräften. „Unser Talent Management verfolgt nicht nur das Ziel, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für weiterreichen-de Fach- und Führungsaufgaben zu identifizieren“, sagt Sabine Maurer, Leiterin Personalentwicklung. „Ausschlaggebend ist die langfristige Ausrichtung: Die Identifikation der Talente verläuft entlang der Linde-Strategie und der Linde-Unternehmenskultur. Bis die Kandidaten eine wirklich verantwortungsvolle Position über-

Anja Hohm20, auszubildende zur technischen Modellbauerin

"Mir gefällt besonders die Verbindung von Handarbeit und moderner Technik. Ich habe mit vielen unterschiedlichen Fertigungs-verfahren und Materialien zu tun – das ist interessant und abwechslungsreich."

„Ich kann hier in der Pro-duktion arbeiten, ohne mich bücken zu müssen. Das tut meinem Rücken gut und hält mich fit für die anspruchsvolle Arbeit.“

Reinhold Körbel 59, Vormontage Baureihe 386

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der Serie erprobten Systemkomponenten. So können neue Anwendungen schnell umgesetzt werden und der Umrichter gibt das Signal sauber an den Motor weiter, egal ob im Gabelstapler oder im Karabag New 500E. Linde sieht in der AC-Technologie klare Vorteile im Hinblick auf Verfügbarkeit, Kosteneffizienz und Funktion. Auch auf kos-tenintensive Magnetwerkstoffe wie seltene Erden kann verzichtet und die Montage stark vereinfacht werden. Da keine synchrone Drehzahl erforderlich ist, reduziert sich der Regelaufwand. Darüber hinaus bietet die AC-Technologie eine sehr gute Anlaufcha-rakteristik, auch gegen hohe Momente, und der Motor ist kurzzeitig übersteuerbar. Die Spannung im Karabag New 500E liegt bei 125 V. Diese niedrige Systemspannung bie-tet zahlreiche Vorteile. Die Ströme sind stabil und es ist keine Schirmung zur Vermeidung der Beeinflussung anderer Komponenten nötig. Auch komplexe Ladetechniken entfal-len. Zudem macht Kleinschutzspannung den Einzug der Elektromobilität ins Fahrzeug für Menschen ungefährlich. q

nur 0,9 Metern. Dieses innovative und in der Bahntechnik einzigartige Antriebskon-zept wurde mit Serienkomponenten aus der Produktion von Linde Hydraulics realisiert.

Geht es beim Rotrac E2 um schiere Kraft und nicht um Geschwindigkeit, so stehen beim New 500E die Dynamik und die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Der Elektromotor wurde an das serienmäßig eingesetzte Standardgetriebe angebaut. Entscheidend für die Präzision und Zuver-lässigkeit des Antriebs ist neben der elek-tronischen Steuerung des Gesamtsystems durch die Linde LINC 1 Steuerung vor allem die perfekte Abstimmung von Umrichter und E-Motor. Hier gilt es, sieben abhängige Kennlinien wie Magnetisierung, Drehzahl und -moment optimal aufeinander abzu-stimmen, so dass in jeder Betriebssituation das gewünschte Start-, Fahr- und Bremsver-halten des Fahrzeugs erzielt wird.

Die Linde-Antriebstechnik besticht durch die Vorteile der AC-Technologie und die aufeinander abgestimmten und bereits in

Linde Material Handling stellt seit 40 Jah-ren Elektrostapler her. Antriebstechnik, Elektronik und Steuerung sind tausendfach bewährt und konsequent im Unternehmen weiterentwickelt worden. Zum Produkt-programm gehören Elektromotoren mit Leistungen von 1 bis 35 kW, die in Stapler und Lagertechnikgeräte eingebaut werden. Rund 400.000 Motoren werden so jährlich gefertigt. Darunter sind auch innovative Antriebssysteme wie elektronisch geregelte Kompaktantriebe für Steer by wire-Funktio-nen, bei denen Motor, Getriebe, Steuerung, Leistungselektronik und Sensorik in einer Baueinheit integriert werden.

Die so erworbene Kompetenz überträgt Linde Material Handling nun auch auf an-dere Fahrzeuge. War die Entwicklung eines mit Staplerkomponenten angetriebenen Elektro-Karts noch ein rasantes Show-Objekt (3 Seite 54), so sind das Zwei-Wege-Elektro-Rangiergerät Rotrac E2 der Firma Zwiehoff oder der auf einem Fiat 500 ba-sierende Kleinwagen New 500E der Firma Karabag aus Hamburg (3 Seiten 51–52) bereits Anwendungen in Serie, denen weitere folgen sollen.

Der Kraftzwerg Rotrac E2 zieht Lasten bis zu 250 Tonnen. Seine Aufgabe ist es, Lokomotiven und Waggons z. B. in Verla-debahnhöfen oder Reparaturwerken zu bewegen. Dabei ist hohe Zugkraft ge-fragt, und die Fahrzeuge müssen auch die Schienen wechseln können – daher der Name „Zweiwege-Fahrzeug“. Der Rotrac E2 erledigt diese Funktionen besser als bishe-rige Fahrzeuge – vor allem CO2-frei. Denn der elektrische Allradantrieb bringt so viel Drehmoment auf und der Anpressdruck, der auf die Schiene wirkt, ist über bewegliche Führungsrollen so perfekt regulierbar, dass das extrem kompakte Fahrzeug problemlos 250 Tonnen ziehen kann. Und beim Schie-nenwechsel erlaubt die elektrische Allrad-/Starrachs-Lenkung das freie Manövrieren auf Asphalt mit einem Wenderadius von

0 % CO²

die Elektromobilität ist eines der großen gesell-schaftlichen Zukunftsthemen. Fast alle hochindus-trialisierten Staaten setzen auf neue emissionsfreie Fahrzeugkonzepte, um die auswirkungen des Verkehrs auf Mensch und Umwelt zu reduzieren. automobil- und Zulieferindustrie sowie Forschungs-institute entwickeln dafür mit Milliardenaufwand die unterschiedlichsten Konzepte und techno-logien. die enormen Erfahrungen der Flurförder-zeugbranche, die seit Jahrzehnten E-Stapler und elek trische Lagertechnikgeräte herstellt, wurden dabei bisher kaum mit einbezogen. dabei geben gerade die dort vorhandenen Kompetenzen wichtige impulse für die Weiterentwicklung der Elektromobilität.

Beeindruckend stark:

der rotrac E2 ist extrem

kompakt gebaut und kann

anhängelasten von 250

tonnen sicher bewegen.

das innovative antriebs-

konzept bringt stets den

nötigen anpressdruck auf

die Schiene.

Kraftzwerg: rotrac E2

40 Jahre Kompetenz in der Elektromobilität

Beste Basis für immer neue Innovationen

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Das Unternehmen, Deutschlands größter

Anbieter von Fiat-Nutzfahrzeugen, baut und vertreibt seit 2008 Elektrofahrzeuge und hat mit dem New 500E ein Modell vorge-stellt, das nicht teurer ist als ein vergleich-bares Auto mit Verbrennungsmotor. Basis des Karabag New 500E ist ein Fiat 500, der dank sparsamer und hoch effizienter Elektroantriebe mit einer vergleichsweise kostengünstigen Lithium-Polymer-Batterie unterwegs ist. Bei der Auslegung und Optimierung des Antriebs wurde Karabag von der Linde Material Handling GmbH unterstützt.

Als die Linde-Ingenieure die Zusammen-arbeit mit Karabag begannen, gab es bereits ein Grundkonzept, das jedoch noch optimierungsfähig war. Die Antriebsspezi-alisten ersetzten den ursprünglich vorge-

sehenen gekühlten Antrieb mit nominal 30 kW durch einen sehr viel leichteren, ungekühlten 28-kW-Motor und verbesserten die Funktionalitäten der elektronischen Steuerung – mit dem Ergebnis, dass der Karabag New 500E erheblich mehr „Boost“ aufweist als die ältere und vermeintlich stärkere Version.

Ergebnis der gemeinsamen Entwick-lungsarbeit ist ein Fahrzeug, das bei einer Spitzenleistung von 28 kW bis zu 105 km/h schnell ist, in 8,5 Sekunden von 0 bis 50 km/h beschleunigt und eine Reichweite hat, die mit 100 km den Anforderungen der urbanen Mobilität voll und ganz entspricht. Diese Werte sind ebenso beeindruckend wie der Kostenvergleich zu einem Serien-FIAT 500 mit Verbrennungsmotor. In einem Rechenbeispiel von Karabag ergeben sich für das FIAT-Serienmodell Vollkosten von 412 Euro im Monat, beim Karabag New 500E sind es nur 370,40 Euro auf der

Basis einer monatlichen Leasingrate von 299 Euro ohne Sonderzahlung

und mit vier Jahren Garantie. q

Große Leistung, kleiner PreisDer Stadtflitzer Karabag New 500E vereint Wirtschaftlichkeit, Alltagstauglichkeit und Komfort

Mit dem New 500E bietet Karabag ein

Elektrofahrzeug, das in puncto Kosten

voll und ganz mit einem „Benziner“

konkurrieren kann.

Linde Hydraulics liefert nicht nur das antriebsag-

gregat, sondern die gesamte Motor-Umrichter-

Lüfter-Steuerungskombination.

Elektrofahrzeuge sind zu teuer: So hört und liest man es immer wieder. deutschlands Marktführer für Elektrofahrzeuge, die Karabag GmbH, stellt mit dem New 500E ein neues Fahrzeug vor, dessen Kosten mit 299 Euro Leasing-gebühr pro Monat vergleichbar mit denen eines „normalen“ Kleinwagens sind. Möglich wird das unter anderem durch die Verwendung von bewährten Serien-Elektroantrieben aus dem Programm von Linde Hydraulics.

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Elektromobilität steht und fällt mit dem Stromspeicher – dem akkumulator. in Kleinge-räten wie Smartphones haben Lithium-ionen-akkus längst erfolgreich Einzug gehalten. in der Mobilität verspricht ihr Einsatz einen Schub nach vorne. Linde gestaltet die Entwicklung in der Elektromobilität aktiv mit: ab 2014 sollen die effizienten akkus die Bleiakkus ersetzen.

Kleiner, stärker, effizienterUdo Herrmann erläutert im Interview, warum Linde Material Handling auf Lithium-Ionen-Akkus als neue Speichertechnologie setzt

Linde Material Handling stattet Stapler und Flurförderzeuge mit Bleiakkus aus. Seit Jahrzehnten bewährt, dabei permanent verbessert und auf das Zusammenspiel mit der Antriebstechnik optimiert, steht ihnen jedoch in absehbarer Zeit Konkurrenz ins Haus: 2014 können die ersten Linde-Fahr-zeuge auf Lithium-Ionen-Akkus umgerüstet werden. Obwohl leichter und kleiner, sind sie deutlich kraftvoller und effizienter – und überdies einfacher zu handhaben. Die Entwickler von Linde setzen auf das enorme Potenzial dieser Technologie, um den Anteil von Fahrzeugen mit Elektroantrieb weiter zu erhöhen. Mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Elektromobilität kommen dem Unterneh-men bei der Herausforderung zugute, auch diesen nächsten großen Entwicklungsschritt erfolgreich zu gestalten.

gesteigert hat. Hier sehe ich eher das Poten-zial auf Seiten der Brennstoffzelle – natürlich ebenso in Verbindung mit einem Elektro-antrieb. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Was den Einsatz der Lithium-Ionen-Akkus speziell in der Intralogistik betrifft, rechnen wir allerdings mit einer erheblichen Veränderung des Modellmixes: Der Anteil von ressourcenschonenden und effizienten Elektro- und Hybridantrieben wird deutlich zunehmen.“ q

Worin liegen die Vorteile der Lithium-Ionen-Speicher?

„Energieeffizienz und Einsparung von Ressourcen sind wesentliche Vorteile. Wir rechnen mit einer signifikanten Energieein-sparung im zweistelligen Prozentbereich.“

Wie kommt die Einsparung zustande?

„Sie addiert sich: Erstens sind Lithium-Ionen-Akkus viel, viel leichter als Bleiakkus gleichen Energieinhalts. Bleiakkus wiegen etwa das Drei- bis Vierfache, und dabei sind sie um das zirka Zwei- bis Dreifache größer. Es muss also viel weniger Masse bewegt werden – das spart erheblich Energie. Zweiter Einsparfaktor: Mit Lithium-Ionen-Akkus sind höhere Span-nungen realisierbar, Antriebe können folglich effizienter ausgelegt werden. Und zum Dritten sind sie per se effizienter, weil die Verluste beim Laden und Entladen geringer sind.“

Das Laden sowohl von Bleiakkus als auch von Lithium-Ionen-Akkus ist mehr als „Stecker in Steckdose“. Wo liegen hier die Unterschiede?

„Bleiakkus haben lange Ladezeiten; deshalb müssen Ersatzakkus bereitgehalten werden. Lithium-Ionen-Akkus dagegen er-lauben Schnellaufladung und Zwischenauf-ladung. Das erhöht die Flexibilität im Einsatz ganz erheblich und ermöglicht den Verzicht auf Ersatzakkus. Beispielsweise können Pausen zum Aufladen genutzt werden, und ein aufwändiger Akkuwechsel entfällt.“

Wieso ist ein Akkuwechsel bislang aufwändig?

„Bei einem Akku-Gewicht von einer bis nahezu drei Tonnen und einer Größe von mehr als einem Kubikmeter, je nach Leistung, ist mit dem Wechsel ein gewisser Aufwand verbunden. Auch das Laden erfordert mehr Aufwand im Vergleich zu Lithium-Ionen-Ak-kus: Für Bleiakkus werden spezielle Ladesta-tionen benötigt, die den Umgang mit Säuren erlauben und entsprechenden Gefahren entgegenwirken. Bei Lithium-Ionen-Akkus wiederum könnte die Netzkapazität zum Problem werden, denn die ist in Stoßzeiten schnell limitiert. Ohne Investitionen in das Werkstromnetz und ohne ein regelrechtes Lademanagement wird es zumindest bei grö-ßeren Intralogistik-Fuhrparks nicht gehen.“

Welche konstruktiven Chancen ergeben sich mit dem Einsatz von Lithium- Ionen-Akkus?

„Unsere Konstrukteure freuen sich: Denn Bleiakkus hemmen die Flexibilität bei der Konstruktion ganz erheblich. Mit ihrem Gewicht und ihrer Größe sind sie die dominierende Größe. Man muss sich das so vorstellen, dass wir die Gabelstapler um den metergroßen und tonnenschweren Akku herum konstruieren. Ich gehe davon aus, dass wir uns zukünftig zahlreiche Va-rianten sparen können, weil die kleineren, leichteren und effizienteren Lithium-Ionen-Akkus es erlauben, einzelne Fahrzeugtypen für einen breiteren Einsatz auszulegen.“

Wie sieht es mit den Kosten für Lithium-Ionen-Akkus aus?

„Wir rechnen nicht damit, dass Lithium- Ionen-Akkus, wie wir sie für unsere leistungs-fähigsten Stapler benötigen, eines Tages günstiger als Bleiakkus sind. Für 2015/16 rechnen wir aber mit einem großen Preis-sprung nach unten. Wirtschaftlich attraktiv wird der Einsatz schon 2014. Dann wollen wir unseren Kunden den Eins-zu-eins-Austausch von Blei- auf Lithium-Ionen-Akkus in kleineren Lagertechnikfahrzeugen anbieten, anschlie-ßend in größeren Gegengewichtsstaplern.“

Und wie geht’s danach weiter?

„Wir wollen die Umstellung auf Lithium-Ionen-Akkus so vorantreiben, dass wir bald zweigleisig fahren: Zum einen der wirtschaft-lich attraktive Austausch der Batterien im Bestand. Und zum anderen die konstruktive Optimierung unserer Fahrzeuge für einen ausschließlichen Einsatz mit Lithium-Ionen-Akkus.“

Wird die Lithium-Ionen-Technik die Mobilität revolutionieren?

Wir sehen signifikante Vorteile in dieser Technologie für unsere Fahrzeuge. Allerdings klafft bei der Energiedichte immer noch eine große Lücke zwischen Benzin und Diesel bei verbrennungsmotorisch getriebenen Fahr-zeugen einerseits und Lithium-Ionen-Akkus andererseits, auch wenn deren Leistungs-dichte sich im Vergleich zu Bleiakkus deutlich

„Lithium-Ionen-Akkus werden den Modell-mix in der Intralogistik zugunsten von Elektro- und Hybridantrieben deutlich verschieben.“

Niederhubwagen Linde t16 mit 1,6 tonnen tragfähig-

keit: Noch ein Prototyp, wird dieses Flurförderzeug

im Jahr 2014 das erste von Linde sein, das mit einem

Lithium-ionen-akku betrieben werden kann. Beim

Einsatz beispielsweise im Lebensmittelhandel oder

in kleineren Betrieben wird dank des effizienteren,

kleineren und leichteren akkus mit eingebautem

Schnelladegeräte ein Zwei-Schicht-Betrieb möglich

sein, sofern der akku in den Pausen aufgeladen wird.

Bei optimaler Handhabung beträgt die Lebensdauer

die doppelte anzahl Ladezyklen im Vergleich zum

herkömmlichen Bleiakku.

Udo Herrmann, 49, ist Leiter Produkt-, Vorentwicklung und Simulation. Der Ingenieur ist seit 20 Jahren bei Linde.

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Eşek [Escheck] ist türkisch und heißt Esel. Und genau so nennen die türkischen Mitarbei-ter im Allgäuer Gusswerk Wal-tenhofen ein seltsames uraltes Fahrzeug, was gelegentlich dann zum Einsatz kommt, wenn der moderne Beschickungskran für den Schmelzofen versagt. Sieht man sich den kleinen Kipplader mit aufgebauter Waa-

ge genauer an, erkennt man darunter ein 1958er Hydrocar der Marke Güldner. Mit seinem dort erstmals verwendeten hydrostatischen Getriebe war es der Vorfahr des Hubtrac, des ersten Gabelstaplers aus dem Aschaffenburger Werk. 50 Jahre alt – und noch immer im Einsatz. Wenn das kein Qualitätsbeweis ist. Der alte Esel verkörpert

Robustheit und Langlebigkeit und die Nachhaltigkeit echter Innovationen. Die Weitsicht der Entwickler des Hydrocars ist den Linde-Ingenieuren von heute Vorbild darin, mit den Entwicklungen von heute schon an übermorgen zu denken. q

... aber unkaputtbar: Wie ein 1958-er Hydrocar bis heute seinen Dienst verrichtet

Ein Urahn …

„Unser E1 hat exakt die gleichen Gene wie die neue E-Staplerserie: Hubmotor, Leistungsteile, Display, Steuerung und Software werden genau so beim Bau der E-Stapler eingesetzt.“

HubmotorSteuerung

Von 0 auf 100 km/h in nur 3,45 Sekunden – das schaffte 2011

das rund 160 Kilogramm leichte Elektro-Kart Linde E1 im rahmen

der adaC-Gt-Masters in der Motorsportarena oschersleben. Welt-

rekord, denn rennfahrer andreas Wolf beschleunigte das E-Kart so

schnell wie kein anderes elektrisch angetriebenes Fahrzeug jemals

zuvor über den asphalt – das dokumentiert auch das Guiness Buch

der Weltrekorde. auf einem rennchassis der Kartklasse KZ 1&2

aufgebaut und mit serienmäßigen Bauteilen der neuen Elektroge-

gengewichtstapler Linde E20 bis E50 ausgestattet, kann der Linde E1

die volle Power der Linde-antriebstechnologie nutzen. das heißt,

das drehmoment an der Hinterachse beträgt 300 Nm, die Höchstge-

schwindigkeit, je nach Übersetzung, bis zu 200 km/h. dazu Eric Hock,

der verantwortliche ingenieur für die elektronische Entwicklung:

„Unser E1 hat exakt die gleichen Gene wie die neue E-Staplerserie:

Hubmotor, Leistungsteile, display, Steuerung und Software werden

genau so beim Bau der E-Stapler eingesetzt.“ q

0–100 km/h in 3,45 Sek.

displayLEd-Scheinwerfer

im Guiness Buch

der rekorde:

E-Kart Linde E1

Elektro-Kart Linde E1 schafft Beschleunigung mit hoch effizienter technik aus dem Gabelstapler

Summmmm ... Weltrekord!

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HerausgeberLinde Material Handling GmbHCarl-von-Linde-Platz63743 Aschaffenburg

Verantwortlich für den InhaltDetlef SieverdingbeckLeiter Unternehmens-kommunikation [email protected]

Manfred HöhnLeiter Markenführung

Konzept, Text, LayoutBuena la Vista AG – Marketing und KommunikationSchaumainkai 9169596 Frankfurt

BildnachweisLinde Material Handling GmbH

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