Schwimmwelt-Atmung

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Schwimmwelt-Atmung bei Kraul , Alles über atemn bei Kraulschwimmen .Techik und vieles mehr

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  • Kraultechnik - Atmung | 1. Teil

    September 2004

    www.schwimmwelt.com/unterlagen.html

    SchwimmWelt

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    Neugutstrasse 12/beim Bahnhof8304 WallisellenTEL 044/877 60 77, FAX 044/877 60 70

  • Kraultechnik - Atmung I

    Funktion der Atmung bei der Kraultechnik

    Atmung ist weit mehr als der Austausch von Atemgasen. Whrend des Kraulschwim-

    mens muss die Atmungsttigkeit in einen kontinuierlichen Bewegungsablauf inte-

    griert werden. Der Gestaltung von Ein- und Ausatmung sind Grenzen gesetzt. Durch

    die vom Atmungsvolumen abhngige Auftriebskraft, besteht im Weiteren ein enger

    Zusammenhang zur Wasserlage.

    Die Ein- und Ausatmungsttigkeit dient folgenden Funktionen

    Auftriebsregulierung

    Atemgasaustausch

    Atemwege schtzen

    Auftriebsregulierung

    Je grsser die in der Lunge enthaltene Luftmenge, desto grsser ist der Betrag der sta-

    tischen Auftriebskraft. Der Oberkrper wird dadurch angehoben, was zu einer uner-

    wnschten Verschlechterung der Wasserlage fhrt. Zusammen mit einer ungnstigen

    Armantriebsbewegung whrend der Sttz- und Druckphase, wird der Krper bezg-

    lich der Schwimmrichtung angestellt. Mit anderen Worten: Der Krper liegt ungns-

    tig im Wasser und erfhrt einen starken, bremsenden Widerstand. Einerseits kann

    diese ungnstige Situation durch die Vertikalkrfte eines starken Beinantriebs kom-

    pensiert werden, was jedoch mit einem hohen Energieaufwand verbunden ist.

    Andererseits kann die Auftriebskraft im Bereich des Oberkrpers durch eine frhzei-

    tige und kontinuierliche Ausatmung reduziert werden.

    Atemgasaustausch

    Sauerstoff wird im Krper fr die Energiegewinnungsprozesse sowie zum Abbau von

    Laktat (Salz der Milchsure) bentigt. In der Lunge wird der bentigte Sauerstoff

    aufgenommen und gegen Kohlendioxid ausgetauscht. Steigt die Kohlendioxidkon-

    zentration in der Lunge zu stark an, weil zum Beispiel der Atem angehalten wird

    oder die Ausatmung nur ungengend erfolgt, fhrt dies zu einer ausgeprgten Ver-

    strkung des Atemreizes. Oft ist ein Abbruch der Leistung die Folge, da man nach

    Luft schnappen muss. Der Bewegungsablauf des Kraul zwingt der Atmungsttig-

    keit einen bestimmten Rhythmus auf. Diese kann folglich nur in einem sehr engen

    Rahmen selbst gestaltet werden.

    Atemwege schtzen

    Luft steigt nach oben und wird durch Wasser verdrngt. Jeder Hohlraum, der nach

    oben nicht abgeschlossen ist, wird unweigerlich mit Wasser gefllt, da die Luft ver-

    tikal zur Wasseroberche aufsteigt. Solange jedoch Luft durch diesen Hohlraum

    strmt, kann das Wasser nicht oder nur beschrnkt eindringen. Wird beim Kraul der

    Kopf zur Seite gedreht, kann solange kein Wasser in die Nase eindringen, wie durch

    diese ausgeatmet wird. Besonders deutlich zeigt sich dieser Effekt, wenn sich ein

    Schwimmer unter Wasser auf dem Rcken dreht.

    Atmung beim Kraul

    (Im Bild: Alexander Popov)

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    Schutz der Atemwege

    Sauerstoffzufuhr und Kohlendio-xidabgabe gewhrleisten

    Den Auftrieb regulieren

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    Atemkontrolle

  • 3Funktion und Aktion

    Alle Aktionen, welche in Zusammenhang mit der Ein- und Ausatmung stehen, sollen

    den optimalen Bewegungsablauf in mglichst geringer Weise negativ beeinussen.

    Jede Funktion wird durch eine Aktion gewhrleistet. Dabei kann die gleiche Funk-

    tion, durch unterschiedliche Aktionen (Bewegungen oder Vorgnge) erfllt werden.

    Beispiel:

    Aktion = Drehen des Kopfes zur Seite

    Funktion = Ermglichen der Einatmung

    Dabei gilt der Grundsatz, dass jede Aktion funktionell in Bezug auf eine optimale

    Schwimmtechnik begrndet sein soll. Das ungnstige Anheben des Kopfes in den

    Nacken (=Aktion) erfllt die Funktion (Ermglichen der Einatmung) nur unzurei-

    chend, da die Wasserlage erheblich gestrt wird. In einem solchem Fall, muss eine

    andere Aktion (Seitwrtsdrehen des Kopfes) angewendet werden.

    Fazit: Es gilt immer zu prfen, durch welche Aktion, eine bestimmte Funktion erfllt

    wird und welches Auswirkungen der Aktion sind.

    An die Aktionen der Kraulatmung werden Ansprche gestellt:

    Wasserlage: Die Wasserlage soll nicht ungnstig beeinusst werden.

    Antriebsbewegungen: Diese sollen nicht beeintrchtigt werden.

    Bewegungsablauf: Der Bewegungsablauf soll keinen Unterbruch erfahren.

    Atmung: Ein- und Ausatmung gewhrleisten

    Es ist nicht mglich, alle Bedingungen gleichzeitig und vollumfnglich zu erfl-

    len. Es ist aber mglich, die am besten geeignete Aktion zu whlen. (Gilt die Aktion

    generell fr alle SchwimmerInnen spricht man von SchwimmTECHNIK. Von

    SchwimmSTIL spricht man dann, wenn die gleiche Funktion in optimaler Weise

    durch unterschiedliche Aktionen erfllt werden kann)

    Wasserlage

    Durch das Anheben des Kopfes in den Nacken, wird die Wasserlage ungnstig beein-

    usst. Optimal ist, wenn der Kopf fr das Ermglichen der Einatmung zur Seite

    gedreht wird. Durch eine ausgeprgte Schulterrotation, kann der Kopf ausreichen

    zur Seite gedreht werden ohne dabei in den Nacken angehoben zu werden. Der Kopf

    verbleit durch diese Aktion in natrlicher Verlngerung der Wirbelsule.

    Kopfhaltung und - bewegung beachten

    Optimal: Der Kopf dreht zur Atmung mit der Schulter mit. Deutlich ist zu sehen, wie der Kopf nach erfolgtem Einatmen ohne

    Schwimmtechnik und Schwimm-stil

    Funktion = warumAktion = wie

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  • 4Antriebsbewegungen

    Armantrieb

    Durch das hug zu beobachtende ungnstige Anheben des Kopfes in den

    Nacken, kann die optimale Ellbogen-vorn-Haltung nicht oder nur unzureichend

    eingenommen werden.

    Beinantrieb

    Eine durch eine zu hohe Kopfhaltung negativ beeinusste Wasserlage kann durch

    einen angepassten Beinantrieb weitgehend kompensiert werden (deshalb nur

    schwer feststellbar!). Dies ist mit einem hohen Energieverlust verbunden.

    Bewegungsablauf

    Unterbrche im Bewegungsablauf wirken sich ungnstig auf die Schwimm-

    geschwindikeit aus. Es gilt die der Atmung dienenden Aktionen optimal in den

    gesamten Bewegungsablauf zu integrieren.

    Beispiel:

    Die Kraultechnik ist durch eine ausgeprgte Schulterrotation gekennzeichnet. Der

    Kopf bildet dabei einen ruhenden Pol um den die Schulter rotiert. Zur Einat-

    mung kann der Kopf nun mit der Schulter rotieren, so dass gegen Ende dieser

    Rotation der Kopf nur noch leicht aktiv zur Seite gedreht werden muss. Der Kopf

    wird in einer ersten Phase quasi durch die rotierende Schulter mitgenommen.

    Genau in dieser ersten Phase wird der Kopf hug angehoben und in den Nacken

    genommen, was wie bereits erwhnt, usserst ungnstig ist.

    Das Drehen des Kopfes ist durch die gemeinsame Drehung mit der Schulter opti-

    mal in den Bewegungsablauf der Kraultechnik integriert.

    Atmung

    Ausatmung

    Der Ausatmung gilt es eine besondere Beachtung zu schenken. Sie soll kontinuier-

    lich durch Mund und Nase erfolgen. Wichtig: keine forcierte Ausatmung! Durch

    den Wasserdruck ist zwar eine aktive Ausatmung ntig, diese soll aber so dosiert

    werden, dass der Atemrhytmus nicht gestrt wird. Die optimal dosierte Ausat-

    mung kann nur durch Differenzierungsbungen gelernt werden.

    Einatmung

    Bei der Seitwrtsdrehung des Kopfes entsteht um den Mund ein Wellental. In

    diesem Wellental kann die Luft weitgehend ungehindert eingeatmet werden. Je

    grsser die Schwimmgeschwindigkeit, desto grsser ist diese Mulde, die sich um

    den Mund bildet. Doch auch die Kopfhaltung ist hier entscheidend. Wird der Kopf

    zu stark in den Nacken gehalten (das erwhnte Anheben des Kopfes), kann kein

    oder nur ein unzureichendes Wellental entstehen.

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    Falsch: Kopf zu weit im Nacken gehalten.

    Folge fr den Armantrieb: Der Ellbogen fllt

    ab.

    x

  • 5Methodische Hinweise

    Insbesondere Einsteiger neigen dazu, den Atem anzuhalten. Das Phnomen des

    Atem-Anhaltens lsst sich auch in anderen Lebensbereichen beobachten; ins-

    besondere dann, wenn eine hohe Konzentration gefordert ist oder Angst im Spiel

    ist. Je sicherer sich eine Person fhlt und je gefestigter der Bewegungsablauf, desto

    kleiner ist dieser Effekt.

    Das optimale kontinuierliche Ausatmen ist das Ergebnis einer fortlaufenden

    Anwendung dieses Aspektes in allen Schwimmbungen von Beginn des Lern-

    prozesses an. Deshalb soll das kontinuierliche Ausatmen durch Mund und Nase

    intensiv gebt und in verschiedenen Schwimmbungen angewendet werden; bis

    es zur Selbstverstndlichkeit wird.

    Fr die Praxis gilt deshalb:

    1. Die AUSatmung von Beginn weg lernen und anwenden

    2. Die EINatmung erst einfhren, wenn die Kernform der Schwimmtechnik Kraul

    gefestigt ist.

    Das Einfhren der Einatmung kann durch den Einsatz von Schwimmossen u.U.

    erleichtert werden. Zu beachten gilt es, dass inbesondere Einsteiger dazu neigen,

    zu viel Kraft fr den Flossenantrieb aufzuwenden und die Tendenz den Kopf in den

    Nacken zu nehmen steigt!

    bungen zur Einatmung sollten aus dem Abstoss vom Bassinrand erfolgen,

    solange noch eine ausreichende Schwimmgeschwindigkeit vorhanden ist. Anfangs

    nur kurze Distanzen zurcklegen.

    Beim Abschlagschwimmen bendet sich ein Arm konstant in einer statischen

    Vorhalte. Dieses statische, nach vorne gestreckte Halten des Armes, ist nicht oder

    nur bedingt zu empfehlen, da die Schulter waagrecht blockiert wir und eine Schul-

    terrotation nicht oder nur sehr beschrnkt mglich ist. Insbesondere fr Einsteiger

    sollte diese klassische und sehr oft verwendete Schwimmbung nicht eingesetzt

    werden.

    bungen zum Lernen oder optimieren der Schwimmtechnik, bei denen ein Arm

    passiv nach hinten gehalten wird (am Krper angelegt) eignen sich sehr gut

    sowohl fr Einsteiger, wie auch fr Knner und sind eine valable Alternative zu

    den Catch-Up-Schwimmbungen. Es ist einfacher, eine gute Wasserlage einzu-

    nehmen und die Bewegungsfreiheit (Schulterrotation...) ist nicht eingeschrnkt.

    Der Einsatz von Auftriebsmittel macht nur Sinn, wenn er aus Sicherheitsgrnden

    tatschlich erforderlich ist oder aus methodischen Grnden funktionell begrndet

    werden kann. Schwimmbretter und hnliche Auftriebskrper fhren zu einer Ver-

    flschung der Wasserlage und zu einer ungnstigen Kopfhaltung!

    Beim Einsatz von Flossen Kopf- und Krperhaltung beachten!

    Catch-up: Abschlagbungen mit Zurckhaltung verwenden!

    Zuerst das Ausatmen lernen und anwenden

    Keine Auftriebsmittel einsetzen!

    Einarmige Schwimmbungen: passiven Arm nach hinten halten

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  • 6bungen - 1. Teil

    Alle bungen knne integriert in eine Schwimmbung, der ganzen Lage Kraul

    oder separat verwendet werden.

    Auf den Einsatz von in Vorhalte gehaltenen Auftriebskrpern (Schwimmbretter,

    Pull-Buoys...) soll verzichtet werden. Es sei denn, der Einsatz kann funktionell

    oder methodisch begrndet werden, was aber in seltenen Fllen wohl gelingen

    wird.

    Kernbungen Ausatmen

    auf der Wasseroberche liegen, Ausatmen und zu Boden sinken lassen

    Untertauchen und alle Luft auf einen Schlag ausatmen

    Wer kann unter Wasser tauchen und am lngsten Luftblasen erzeugen?

    Abwechslungsweise ein Ausatmungsstoss durch Mund und Nase.

    ...

    Koordination Einatmung - Kraulschwimmen

    Der gnstigste Zeitpunkt zur Einatmung (klassische Koordination: siehe auch

    Lehrbuch Seite 158) ist dann gegeben, wenn die Schulter maximal rotiert ist.

    Dann bendet ein Arm in der gestreckten Vorhalte (Wasserfassen), whrend

    dem der andere Arm seinen Armzug beendet hat. Mit Beginn der Druckphase

    wird die Schulterrotation eingeleitet (auf diejenige Seite des Armes, welcher die

    Druckphase des Armzuges durchluft). Der Kopf wird dabei mitgedreht. Mit dem

    Austauchen des Armes erfolgt die Einatmung. Bei Fortgeschrittenen und Knnern

    kann dieser Zeitpunkt individuell variieren.

    Die bungen sollen so ausgelegt sein, dass die Einatmung mit verlassen des Armes

    aus dem Wasser erfolgen kann. Besonders geeignet sind bungen, bei denen

    ein Arm passiv nach HINTEN (seitlich am Krper angelegt) gehalten wird. Dort

    stimmt die Koordination der Einatmung in Bezug zum Armantrieb automatisch,

    da sich ja ein Arm hinten bendet.

    Impressum

    Autor:Michael Bissig

    Layout:Layout analog Lehrmittel Schwimmwelt

    Mit freundlicher Untersttzung der HUSPO AG - Ihr Speziallist fr Schwimmbadeinrichtung- und Zubehr, www.huspo.ch

    Alle bungen knnen durch Va-riation auch fr Fortgeschrittene und Knner angepasst verwen-det werden

    Einsatz von Auftriebsmittel hin-terfragen

    Das Kraulschwimmen mit einem Arm erlaubt, den Armzug in gewissem Masse zu

    isolieren, und erleichtert dadurch die Kontrolle einzelner Elemente, wie Efzienz des

    Armzugs, Wasserlage oder Rotation des Oberkrpers. Nach drei Zgen wechselt der

    Zugarm, der andere wird seitlich am Krper angelegt.

    Ausatmen ben

    Kernbung Koordination

    Einatmen ben

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