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Herausgeber: sci: moers gGmbH Gesellschaft für Einrichtungen und Betriebe sozialer Arbeit Kirschenallee 35 47443 Moers Telefon 02841/9578-0 Telefax 02841/957878 e-mail: info@sci-moers.de V.i.S.d.P.: Karl-Heinz Theußen (Geschäftsführer) Redaktion: Christoph Baldy Produktion: Mediengestaltung Weist 47443 Moers Kornstraße 11 Telefon 02841/9999808 Wer ist der Service Civil International? Der Service Civil International wur- de 1920 von dem Schweizer Pierre Ceresole gegründet. Ceresole lehn- te jeglichen militärischen Dienst ab. Stattdessen wollte er durch freiwillige Arbeit an gemein- nützigen Projekten solidarisch den Frieden unterstützen. In Esnes, in der Nähe von Verdun in Frankreich, fand der erste Einsatz von Freiwil- ligen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz statt. Sie halfen mit, die im Krieg zerstörte Stadt wieder aufzubauen. Heute ist der SCI in 25 Ländern weltweit als Friedensbewegung organisiert. Sei- ne Aufgaben sind vielfältig, sie rei- chen von der Förderung von Ver- ständnis und Solidarität zwischen Menschen bis zu gemeinnützigen Projekten und Arbeiten im Natur- und Umweltschutz. Oberstes Ge- bot ist die Integration von sozial benachteiligten Gruppen. Ein : Blicke Impressum Editorial Liebe Leserinnen und Leser, Kinder und Jugendliche stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Som- merausgabe. Auf den ers- ten beiden Seiten schau- en wir uns in einer offe- nen Ganztagsschule um und fragen einen Exper- ten, ob wir hier die Grundschule der Zukunft sehen. Auf Seite 3 erwar- tet Sie ein Porträt unserer Mitarbeiterin Cornelia Düsseldorf und ein Be- richt über die 2. Auflage der Moerser Märchenta- ge. Weiter in diesem Heft: Ein Zwischenbericht von einem Modellprojekt zur Aktivierung von jugend- lichen Spätaussiedlern und zum Abschluss wie immer die Notes. In un- seren Kurzmeldungen geht es passend zum na- henden Sommer um die Wartung der Nieder- Rheinroute und die in wenigen Tagen begin- nenden Tummelferien der Stadt Moers, bei de- nen zum ersten Mal der sci aktiv dabei ist. Angenehme Sommermo- nate wünscht Ihnen Ihr sci : moers Als im Sommer 2005 in Moers die ersten neun von 18 Grund- schulen zu offenen Ganztags- grundschulen weiterentwickelt wurden, war auch der sci:moers mit am Start: In der Dorster- feldschule in Kapellen, in der Waldschule Schwafheim und in der Grundschule Moers-Hüls- donk übernahm der sci:moers die Trägerschaft für die Nach- mittagsangebote. Für sci:fachbereichsleiter Frank Liebert rundet der sci mit dem neuen Angebot, das auch in einer Förderschule in Krefeld-Uerdin- gen vorgehalten wird, sein Tätig- keitsfeld sinnvoll ab: „Wir sind Träger einer Kindertageseinrich- tung und machen verschiedene Angebote für Kinder und Jugend- liche im Bereich der Sekundarstu- fe I. Mit den Nachmittagsange- boten im Primarbereich schließen wir somit eine Lücke.“ Mit dem offenen Ganztag, der nach den Sommerferien 2006 in allen Moerser Grundschulen an- geboten wird, bieten die Grund- schulen eine verlässliche Betreu- ung bis etwa 16 Uhr, die den El- tern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich erleichtert. Daneben kann der offene Ganz- tag Bildungsqualität und Chan- cengleichheit verbessern und Raum für die Förderung von be- sonders leistungsstarken wie von benachteiligten Kindern schaffen. Frank Liebert begründet das En- gagement des sci auch mit dem Erste Schritte auf dem Weg zur Ganztagsgrundschule Der sci:moers engagiert sich mit Nachmittags- angeboten im Primarbereich anderen Blickwinkel, den ein Ju- gendhilfeträger wie der sci:moers in das Lernfeld Schule hinein- bringt. So könne der sci mit seinem präventiven Ansatz im Grundschulbereich bereits früh- zeitig Förderangebote aufzeigen und anbieten. An den beteiligten Grundschulen beginnt der offene Ganztag ge- nau dann, wenn die Schule auf- hört. In der Dorsterfeldschule in Kapellen kommen gegen 12 Uhr die Kinder aus dem 1. und 2. Schuljahr in den Neubau am Rande des Schulgeländes. Hier können sie in einem Raum ihre Hausaufgaben machen oder in den Gruppenräumen lesen, spie- len, toben oder sich ausruhen. Entspannungsprogramme und Hausaufgabenbetreuung werden immer pädagogisch betreut. Gruppenleiterin Cornelia Düssel- dorf, ausgebildete Erzieherin, misst gerade dem Freispiel hohe Bedeutung zu, da die Schülerin- nen und Schüler hier das soziale Miteinander einüben können. Unterbrochen wird die Phase des Freispiels und der Hausaufgaben- betreuung vom gemeinsamen Mittagessen, das täglich von einer Großküche geliefert wird. Wenn auch für die Kinder der 3. und 4. Klassen der Schulunter- richt beendet ist und sie sich mit einem warmen Mittagessen ge- stärkt haben, beginnen die täg- lich wechselnden Angebote. In der Dorsterfeldschule werden beispielsweise Geräteturnen, Ten- nis oder Blockflöte angeboten. Eine ortsansässige Künstlerin trifft sich mit den Kindern zum Malen und zu gestalterischen Arbeiten. Das TIM-Theater bietet ein Theaterprojekt an und die evangelische Kirchengemeinde ist mit einem Sing- und Spielkreis beteiligt. Daneben stehen eine Englisch-Arbeitsgruppe und ein Methodentraining auf dem Plan. Auch während der Schulferien, die Erwerbstätige mit Kindern oft vor große Betreuungsprobleme stellen, bietet der offene Ganztag eine verlässliche Betreuung: In den Oster- und Herbstferien sowie in den ersten drei Sommer- ferienwochen macht der sci zwischen 8 und 16 Uhr ein frei- zeitorientiertes Angebot. In ihrer Arbeit werden die beiden hauptamtlichen Gruppenleiterin- nen im offenen Ganztag in Kapellen von Honorarkräften, ehrenamtlich Tätigen, einem Gemeinwohlarbeiter und einer Praktikantin unterstützt. Fach- bereichsleiter Frank Liebert un- terstreicht, dass mit der Aufgabe der Gruppenleitung nur quali- fizierte Erzieherinnen, Sozial- pädagoginnen und Lehrerinnen betraut werden. Da der sci:moers auf qualitativ hochwertige Arbeit setzt, ist der Personaleinsatz auch zeitlich höher als vertraglich vor- geschrieben. Gespart werden muss deshalb bei der Ausstattung der Räumlichkeiten. Dies gelingt Ausgabe Nr. 22 · Juni 2006

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Produktion: Mediengestaltung Weist 47443 Moers Kornstraße 11 Telefon 02841/9999808 Herausgeber: sci:moers gGmbH Gesellschaft für Einrichtungen und Betriebe sozialer Arbeit Kirschenallee 35 47443 Moers Telefon 02841/9578-0 Telefax 02841/957878 e-mail: [email protected] Angenehme Sommermo- nate wünscht Ihnen Ihr V.i.S.d.P.: Karl-Heinz Theußen (Geschäftsführer) Redaktion: Christoph Baldy Ausgabe Nr. 22 · Juni 2006

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Herausgeber:sci:moers gGmbHGesellschaft für Einrichtungen und Betriebe sozialer ArbeitKirschenallee 3547443 MoersTelefon 02841/9578-0Telefax 02841/957878e-mail: [email protected]

V.i.S.d.P.:Karl-Heinz Theußen (Geschäftsführer)

Redaktion:Christoph Baldy

Produktion:Mediengestaltung Weist47443 MoersKornstraße 11Telefon 02841/9999808

Wer ist der Service Civil International?Der Service Civil International wur-de 1920 von dem Schweizer PierreCeresole gegründet. Ceresole lehn-te jeglichen militärischen Dienstab. Stattdessen wollte er durchfreiwillige Arbeit an gemein-nützigen Projekten solidarisch denFrieden unterstützen. In Esnes, inder Nähe von Verdun in Frankreich,fand der erste Einsatz von Freiwil-ligen aus Deutschland, Frankreichund der Schweiz statt. Sie halfenmit, die im Krieg zerstörte Stadtwieder aufzubauen. Heute ist derSCI in 25 Ländern weltweit alsFriedensbewegung organisiert. Sei-ne Aufgaben sind vielfältig, sie rei-chen von der Förderung von Ver-ständnis und Solidarität zwischenMenschen bis zu gemeinnützigenProjekten und Arbeiten im Natur-und Umweltschutz. Oberstes Ge-bot ist die Integration von sozialbenachteiligten Gruppen.

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EditorialLiebe Leserinnen undLeser,

Kinder und Jugendlichestehen im Mittelpunktder diesjährigen Som-merausgabe. Auf den ers-ten beiden Seiten schau-en wir uns in einer offe-nen Ganztagsschule umund fragen einen Exper-ten, ob wir hier dieGrundschule der Zukunftsehen. Auf Seite 3 erwar-tet Sie ein Porträt unsererMitarbeiterin CorneliaDüsseldorf und ein Be-richt über die 2. Auflageder Moerser Märchenta-ge. Weiter in diesem Heft:Ein Zwischenbericht voneinem Modellprojekt zurAktivierung von jugend-lichen Spätaussiedlernund zum Abschluss wieimmer die Notes. In un-seren Kurzmeldungengeht es passend zum na-henden Sommer um dieWartung der Nieder-Rheinroute und die inwenigen Tagen begin-nenden Tummelferiender Stadt Moers, bei de-nen zum ersten Mal dersci aktiv dabei ist.

Angenehme Sommermo-nate wünscht Ihnen Ihr

sci:moers

Als im Sommer 2005 in Moersdie ersten neun von 18 Grund-schulen zu offenen Ganztags-grundschulen weiterentwickeltwurden, war auch der sci:moersmit am Start: In der Dorster-feldschule in Kapellen, in derWaldschule Schwafheim und inder Grundschule Moers-Hüls-donk übernahm der sci:moersdie Trägerschaft für die Nach-mittagsangebote.

Für sci:fachbereichsleiter FrankLiebert rundet der sci mit demneuen Angebot, das auch in einerFörderschule in Krefeld-Uerdin-gen vorgehalten wird, sein Tätig-keitsfeld sinnvoll ab: „Wir sindTräger einer Kindertageseinrich-tung und machen verschiedeneAngebote für Kinder und Jugend-liche im Bereich der Sekundarstu-fe I. Mit den Nachmittagsange-boten im Primarbereich schließenwir somit eine Lücke.“

Mit dem offenen Ganztag, dernach den Sommerferien 2006 inallen Moerser Grundschulen an-geboten wird, bieten die Grund-schulen eine verlässliche Betreu-ung bis etwa 16 Uhr, die den El-tern die Vereinbarkeit von Familieund Beruf deutlich erleichtert.Daneben kann der offene Ganz-tag Bildungsqualität und Chan-cengleichheit verbessern undRaum für die Förderung von be-sonders leistungsstarken wie vonbenachteiligten Kindern schaffen.Frank Liebert begründet das En-gagement des sci auch mit dem

Erste Schritte auf dem Wegzur Ganztagsgrundschule

Der sci:moers engagiert sich mit Nachmittags-angeboten im Primarbereich

anderen Blickwinkel, den ein Ju-gendhilfeträger wie der sci:moersin das Lernfeld Schule hinein-bringt. So könne der sci mitseinem präventiven Ansatz imGrundschulbereich bereits früh-zeitig Förderangebote aufzeigenund anbieten.

An den beteiligten Grundschulenbeginnt der offene Ganztag ge-nau dann, wenn die Schule auf-hört. In der Dorsterfeldschule inKapellen kommen gegen 12 Uhrdie Kinder aus dem 1. und 2.Schuljahr in den Neubau amRande des Schulgeländes. Hierkönnen sie in einem Raum ihreHausaufgaben machen oder inden Gruppenräumen lesen, spie-len, toben oder sich ausruhen.Entspannungsprogramme undHausaufgabenbetreuung werdenimmer pädagogisch betreut.Gruppenleiterin Cornelia Düssel-dorf, ausgebildete Erzieherin,misst gerade dem Freispiel hoheBedeutung zu, da die Schülerin-nen und Schüler hier das sozialeMiteinander einüben können.

Unterbrochen wird die Phase desFreispiels und der Hausaufgaben-betreuung vom gemeinsamenMittagessen, das täglich voneiner Großküche geliefert wird.Wenn auch für die Kinder der 3.und 4. Klassen der Schulunter-richt beendet ist und sie sich miteinem warmen Mittagessen ge-stärkt haben, beginnen die täg-lich wechselnden Angebote. Inder Dorsterfeldschule werden

beispielsweise Geräteturnen, Ten-nis oder Blockflöte angeboten.Eine ortsansässige Künstlerintrifft sich mit den Kindern zumMalen und zu gestalterischenArbeiten. Das TIM-Theater bietetein Theaterprojekt an und dieevangelische Kirchengemeinde istmit einem Sing- und Spielkreisbeteiligt. Daneben stehen eineEnglisch-Arbeitsgruppe und einMethodentraining auf dem Plan.

Auch während der Schulferien,die Erwerbstätige mit Kindern oftvor große Betreuungsproblemestellen, bietet der offene Ganztageine verlässliche Betreuung: Inden Oster- und Herbstferiensowie in den ersten drei Sommer-ferienwochen macht der scizwischen 8 und 16 Uhr ein frei-zeitorientiertes Angebot.

In ihrer Arbeit werden die beidenhauptamtlichen Gruppenleiterin-nen im offenen Ganztag inKapellen von Honorarkräften,ehrenamtlich Tätigen, einemGemeinwohlarbeiter und einerPraktikantin unterstützt. Fach-bereichsleiter Frank Liebert un-terstreicht, dass mit der Aufgabeder Gruppenleitung nur quali-fizierte Erzieherinnen, Sozial-pädagoginnen und Lehrerinnenbetraut werden. Da der sci:moersauf qualitativ hochwertige Arbeitsetzt, ist der Personaleinsatz auchzeitlich höher als vertraglich vor-geschrieben. Gespart werdenmuss deshalb bei der Ausstattungder Räumlichkeiten. Dies gelingt

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dem sci:moers recht gut, da vieleEinrichtungsgegenstände in dereigenen Holzwerkstatt vergleichs-weise preiswert hergestellt wer-den können.Derzeit nehmen 50 von 385Schülerinnen und Schülern derDorsterfeldschule das Angebotwahr. Nach den Sommerferienwird eine dritte Gruppe einge-richtet. Dann profitieren 75 Kin-der und ihre Eltern von diesemverlässlichen Betreuungsangebot.Auch in der Waldschule Schwaf-heim kommt eine weitere Gruppehinzu. An den neu in den offenenGanztag einsteigenden Grund-

schulen Eick-West, Robinson-Schule und Uhrschule Meerbeckübernimmt der sci:moers eben-falls die Trägerschaft für dieNachmittagsangebote.Von einer Ganztagsschule unter-scheidet sich der offene Ganztagan Grundschulen nicht nur, weildas Nachmittagsangebot nichtSchule im eigentlichen Sinnesondern primär Betreuung ist,sondern auch durch die Freiwil-ligkeit. Nur Kinder, die von ihrenEltern gegen eine einkommens-abhängige Gebühr von höchstens100 € pro Monat angemeldetwerden, profitieren von diesem

Zusatzangebot. Die Offenheit desAngebotes interpretieren vieleEltern aber auch so, dass sie ihreKinder nur an einzelnen Tagenoder zur Teilnahme an bestimm-ten Projekten in den offenenGanztag schicken. Es passiertauch immer wieder, dass Eltern,wenn sie keinen Betreuungs-bedarf mehr haben, anrufen undbitten, ihre Kinder sofort nachHause zu schicken. „Der Aufbaueines Zusammengehörigkeitsge-fühls in unseren beiden Gruppenwird durch dieses Kommen undGehen erschwert, aber den El-ternwillen haben wir zu respek-

tieren“ beschreibt Cornelia Düs-seldorf eine Problemlage.

Die gelernte Erzieherin, die seitAnfang März eine Gruppe desoffenen Ganztags an der Dorster-feldschule leitet, plant, die Eltern-arbeit deutlich zu intensivieren:„Anders als in einer Kindertages-stätte gehen unsere Kinder viel-fach allein nach Hause. Auch dieArbeitszeiten erschweren vielenErziehungsberechtigten den re-gelmäßigen Kontakt mit dem of-fenen Ganztag.“ Das Gesprächmit den Vätern oder Müttern istaber für Cornelia Düsseldorf ge-rade im Hinblick auf eine auf daseinzelne Kind ausgerichtete Ar-beit wichtig.

Als ebenfalls noch ausbaufähigbeschreibt die Gruppenleiterindas Verhältnis zur Dorsterfeld-schule. Es gibt gemeinsameBesprechungen in einer Steue-rungsgruppe und die Mitarbeite-rinnen des offenen Ganztagswerden in Schulkonferenzen ein-bezogen. Trotzdem ist der Infor-mationsaustausch noch schlep-pend. Auf beiden Seiten, so dieErfahrung von Cornelia Düssel-dorf, wird noch zu wenig be-dacht, wie das Handeln der einenOrganisation auch Einfluss aufdie andere hat.

Der sci:moers ist als Träger desoffenen Ganztags bestrebt, die imMittelpunkt stehende Betreu-ungsfunktion mit Bildungs- und

Hans-Gerhard Röttersist seit 1994 ErsterBeigeordneter der StadtMoers. Er ist in derStadtverwaltung unteranderem für den Schul-,Jugend- und Sozialbe-reich zuständig.

Herr Rötters, seit drei Jahrenermöglicht die LandesregierungGrundschulen gemeinsam mitden Kommunen und freienTrägern der Kinder- und Jugend-hilfe die Umwandlung in offeneGanztagsgrundschulen. Wie wirddiese Möglichkeit in Moers an-genommen?

In Moers begreifen alle 18 Grund-schulen die Einführung der offe-nen Ganztagsschule als Zukunfts-chance und haben entsprechendeAnträge gestellt. Da natürlichauch die baulichen Voraussetzun-gen für den Betrieb der Ganztags-grundschule geschaffen werdenmüssen, konnte nicht in allenSchulen sofort mit dem Ganztags-betrieb begonnen werden. Derzeitgibt es für 400 Kinder in neunGrundschulen ein Ganztagsan-gebot. Nach den Sommerferienwerden auch in den übrigen neunGrundschulen die neuen Angeboteanlaufen. In der Endausbaustufeab Sommer 2007 gehen wir voneinem Bedarf von 46 Gruppen mitje 25 Schülerinnen und Schülernaus. Das heißt, für jedes dritteGrundschulkind steht dann einGanztagsplatz zur Verfügung.

Offene Ganztagsschule heißt,dass Eltern frei entscheidenkönnen, ob sie ihr Kind für dieNachmittagsangebote anmelden.Lässt sich schon sagen, obbestimmte Gruppen besondershäufig das neue Angebot nach-fragen?

Die vorliegenden Daten zeigen,dass alle sozialen Gruppen denoffenen Ganztag nutzen. Migran-tenkinder sind etwas stärkervertreten, als dies ihr Anteil anallen Grundschulkindern erwar-ten ließe. Ebenfalls überdurch-schnittlich nehmen Kinder ausden ersten beiden Schuljahren teil.

Die Landesregierung nennt alsHauptziele, die mit der offenenGanztagsgrundschule erreichtwerden sollen, die Verbesserungder Vereinbarkeit von Familie undBeruf und die Verbesserung vonBildungsqualität und Chancen-gleichheit. Werden diese Ziele er-reicht?

Ganztagsgrundschulen bieten ei-ne gesicherte Betreuung zwischen8 und 16 Uhr und leisten deshalbeinen wichtigen Beitrag zur Ver-einbarkeit von Familie und Beruf.Der offene Ganztag ist aber nichtSchule im eigentlichen Sinne.Wenn man eine pädagogischeEinrichtung will, braucht manentsprechende finanzielle undpersonelle Rahmenbedingungen.Der offene Ganztag ist somit einakzeptabler erster Schritt auf demWeg zur echten Ganztagsschule.Verschiedene freie Träger, inMoers sind dies neben dem scibeispielsweise Kirchen, die Arbei-terwohlfahrt oder auch eineElterninitiative, leisten hier mithohem Engagement gute undwichtige Arbeit.

Die offenen Ganztagsgrund-schulen sind von einer von SPDund Bündnisgrünen getragenenLandesregierung initiiert worden.Die neue CDU/FDP-Mehrheit

plant weit reichende Änderun-gen im Schulbereich. Wie wirktsich der Regierungswechsel aufdie offenen Ganztagsschulenaus?

Ganztägige Betreuung wird auchvon der neuen Landesregierungals notwendig anerkannt. Bisherist bezogen auf den offenenGanztag kein Politikwechsel zuerkennen. Wirkungen werdennatürlich von der Aufhebung derGrundschulbezirke ausgehen.Wenn Eltern die Möglichkeit derfreien Grundschulwahl erhalten,entsteht zwischen Grundschulenein Wettbewerb, in den auch dieTräger des offenen Ganztagseinbezogen werden. GravierendeWanderungsbewegungen sindaber in Moers nicht zu erwarten,da die Anzahl der Grundschul-kinder nicht deutlich zurück-gehen wird.

Sie nennen den offenen Ganztageinen akzeptablen ersten Schritt.

Auf welche weiteren Veränderun-gen im Schulbereich haben wiruns einzustellen?

Meine These ist, dass in zehnJahren Ganztagsschulen inDeutschland Normalität sind.Der Familienbegriff hat sich inden vergangenen Jahrzehnten inDeutschland entscheidend ge-wandelt. Vor 25 Jahren wurdenBetreuungsangebote für unter3-jährige heftig bekämpft. DieEinführung von Vätermonatenwäre noch vor 10 Jahren undenk-bar gewesen. Im Kinder- undJugendbereich beobachten wirderzeit einen Paradigmenwech-sel. Die Entwicklung wird mitSicherheit weitergehen. Dassehen wir auch an der Diskussionüber ein Pflichtkindergartenjahrund die Beitragsfreiheit fürKindertagesstätten. Da ist nochviel Bewegung drin.

Herr Rötters, wir danken Ihnenfür dieses Gespräch.

Ganztagsschulen werden auchin Deutschland zur NormalitätHans-Gerhard Rötters: Paradigmenwechsel in der Schulentwicklung

Erziehungsaufgaben zu verknüp-fen. Für Kinder, die aus benach-teiligten Familien kommen, fürKinder, deren Eltern arbeitengehen, für Kinder die eine beson-dere Förderung bei den Hausauf-gaben benötigen oder für Kinder,die einen Ort zum Einüben dessozialen Miteinanders mit Gleich-altrigen brauchen, ist der offeneGanztag ein wichtiges Angebot.Vieles ist noch nicht perfekt, dazusind auch die vom Land Nord-rhein-Westfalen bereitgestelltenFinanzmitteln für Personal undAusstattung zu knapp bemessen.Die Grundschulen befinden sichaber auf einem vielleicht nochlangen aber wohl unumkehrba-ren Weg zur Ganztagsschule undwerden damit Stück für Stückden neuen von Eltern und Gesell-schaft an sie herangetragenenAufgaben gerecht.

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Seit Anfang März ist CorneliaDüsseldorf Gruppenleiterin imoffenen Ganztag der Dorster-feldschule in Moers-Kapellen.Zuvor war die 51-jährige bereitsals Koordinatorin für die offenenGanztagsgrundschulen in Trä-gerschaft des sci:moers tätig.

Für die Arbeit mit Kindern hatsich Cornelia Düsseldorf, die ausder Nähe von Köln stammt, erstspät entschieden. Nach derSchulzeit in Bergisch Gladbachlegten ihr die Eltern nahe, einenBeruf zu ergreifen, der viel Si-cherheit verspricht. Eine Ausbil-dung zur Beamtin oder ähnlichessollte es sein. Cornelia Düssel-dorf bewarb sich schließlich beider Westdeutschen Landesbankund blieb dort nach der Lehrzeitals Bankkauffrau.

insbesondere türkischer Her-kunft, im Vordergrund.Als Cornelia Düsseldorf bei ihrenErkundungen der UmgebungMoers kennen lernte, stand fürsie fest: „Hier will ich leben.“ ImNovember 2002 folgte der Um-zug in die Grafenstadt.„Moers hat einen schönen Stadt-kern mit einem Park in unmittel-barer Nähe. Von meiner Woh-nung in Hülsdonk kann ich jedenTag mit meinem Hund durch denPark spazieren. Es gibt ein breit-gefächertes kulturelles Angebotund vieles lässt sich einfach mitdem Fahrrad erreichen“,schwärmt Cornelia Düsseldorfauch knapp vier Jahre nachihrem Umzug von ihrer „Traum-stadt“.In Moers angekommen machte

„Ich hatte immer mehr das Ge-fühl dort nicht richtig zu sein“,bekennt die 51-jährige heutenachdenklich. 1992 traf sie diemutige Entscheidung, beruflichnoch einmal ganz von vorn an-zufangen: „Er wurde mit klar,dass ich mit Kindern oder Ju-gendlichen arbeiten will.“ Konse-quenterweise machte CorneliaDüsseldorf eine Ausbildung zurErzieherin in Köln und arbeitetedort zunächst in integrativenEinrichtungen.

Weitere Erfahrungen im pädago-gischen Bereich sammelte dieengagierte Frau nach ihrem Um-zug nach Duisburg in verschie-denen Einrichtungen unter an-derem in Marxloh und Bruck-hausen. Hier stand die Arbeit mitKindern aus Migrantenfamilien,

Anfang des Jahres hat diesci:kindertageseinrichtung ander Kirschenallee in Moers ihrePforten für die Öffentlichkeitgeöffnet: Die 2. Moerser Mär-chentage boten Kindern undErwachsenen die Möglichkeit,abseits der Alltagshektik einerStimme zu lauschen, die vonHexen, Prinzessinnen oder spre-chenden Tieren erzählt.

Zur Eröffnung am 27. Januarstimmte Schlosstheater-Drama-turg Erpho Bell die großen undkleinen Besucher – unter ihnenauch die stellvertretende Bürger-meisterin Erika Scholten – miteinem kurzen Märchen aus der

Sammlung der Brüder Grimm ein.In der Märchenkota, einer kleinengemütlichen runden Holzhütteauf dem Außengelände der Ein-richtung, erzählte Erpho Bell denKinder an diesem Nachmittagnoch viele weitere Märchen (Foto).

Aber die kleinen Menschen be-schränkten sich an diesem Tagnicht auf das Lauschen: Im Holz-backofen im Garten buken sieRumpelstilzchens Feuertaler, ihreGeschicklichkeit stellten sie aufFroschkönigs Märchenwiese unterBeweis und ihr künstlerisches Ta-lent erprobten sie bei verschiede-nen Bastel- und Malangeboten.

In den folgenden Tagen stand ein

Besuch des Erzähltheaters „DerTeufel mit den drei goldenen Haa-ren“ im Pulverhäuschen desSchlosstheaters und ein Märchen-nachmittag im TIM-Theater aufdem Programm. Der professionel-le Märchenerzähler Marco Holmerbrachte Erwachsenen in einemVortrag das Ritual des Erzählensnahe und bot in einem Tagessemi-nar praktische Übungen zurErzählkunst an. In gemütlicherAtmosphäre am Kamin dersci:kindertageseinrichtung ent-führte Schlosstheater-Schauspie-ler Werner Strenger in die Zauber-welt der Märchen.

Den Abschluss und Höhepunkt

Ein beruflicher Neustart mit 37 JahrenCornelia Düsseldorf hat mit Moers ihre Stadt gefunden

Traumhafte Märchentage in dersci:kindertageseinrichtungEs ist ganz viel Wunderbares passiert – Sichtbares und Unsichtbares

sich Cornelia Düsseldorf auf dieSuche nach einem wohnungsna-hen Arbeitsplatz. Der täglicheWeg nach Duisburg sollte keinDauerzustand bleiben. Und mitder Stelle als Gruppenleiterin imoffenen Ganztag in Kapellen hatCornelia Düsseldorf nun auch ihrZiel erreicht, mit dem Fahrradzur Arbeit fahren zu können.

In dem noch etwas kalt wirken-den Neubau am Rande desGeländes der Dorsterfeldschulefühlt sich die 51-jährige „nochnicht so richtig heimisch“. Aberdie zielstrebige Frau hat schonihren weiteren Weg im Blick.„Wenn nach den Sommerferiendie Erweiterung auf drei Grup-pen abgeschlossen ist, werdendie organisatorischen Aufgabenetwas weniger Zeit in Anspruch

nehmen. Dann kann ich auchverstärkt Angebote für die Kindermachen. Und die praktische Ar-beit mit Kindern ist für michganz wichtig, um zufrieden zusein.“ Wenn Cornelia Düsseldorferzählt, zweifelt der Zuhörernicht, dass sie den offenenGanztag in Kapellen zu einemWohlfühlort weiterentwickelnwird. Ihr und den Kindern derDorsterfeldschule ist zu wün-schen, dass dies gelingen möge.

der 2. Moerser Märchentage bil-dete das Rollenspiel „Frau Holle“der Mondgruppe der sci:kinder-tageseinrichtung.Die Auseinandersetzung mitMärchen bleibt an der Kirschen-allee aber nicht auf die Mär-chentage beschränkt. Märchensind in der sci:kindertagesein-richtung ein fester Bestandteilim Tagesablauf jeder Gruppe. Für Einrichtungsleiterin ChristineJoliet eignen sie sich für dietägliche Arbeit, weil sie dieFantasiekräfte der Kinder bilden,Lösungen in Krisensituationenzeigen, die Sprachkompetenzfördern und „Seelennahrung“sind.Sternengruppe, Sonnengruppe,Regenbogengruppe und Mond-gruppe haben sich deshalb imVorfeld der Märchentage inten-siv mit jeweils einem Märchenaus der Sammlung der BrüderJakob und Wilhelm Grimm aus-einandergesetzt. Am Anfangstand immer die Phase des Lau-schens. Mehrere Tage erzähltendie Erzieherinnen immer wieder

das gleiche Märchen. „In dieserLebensphase lernen Menschenvor allem durch Wiederholung“,begründet Christine Joliet dieVorgehensweise. Es folgt diePhase des Erlebens als Puppen-spiel bevor die Kinder selbst aktivwerden und sich im Rollenspielmit den verschiedenen Figurenund Charakteren auseinander-setzen. Die kleinen Menschenwaren dabei selbstverständlichauch an der Regie und der Kos-tümgestaltung beteiligt. Teilwei-se wurde die Auseinanderset-zung auch als Schattentheaterund im bildnerischen Bereich mitunterschiedlichen Maltechnikenweitergeführt. Schließlich ludendie Gruppen sich gegenseitig zuMärchenvorstellungen ein. Sowaren die Märchentage auch Ta-ge des intensiven Austauschszwischen den Gruppen.Für Christine Joliet gibt dieseVielfältigkeit des Erlebens allenKindern die Möglichkeit, einenindividuellen Zugang zu den ver-schiedenen Märchen zu finden.Die Botschaft lässt sich so mitHerz und Verstand – mit allenSinnen – erfahren.Christine Joliet fasst diese Phaseso zusammen: In diesen Wochenist ganz viel Wunderbares pas-siert hier in unserem Kindergar-ten: Sichtbares und Unsichtba-res. Beides bleibt und wirkt – dasUnsichtbare in den Erinnerungenund Herzen der Kinder.Nach dem Erfolg der 2. MoerserMärchentage, die von der Kul-turstiftung der Sparkasse amNiederrhein, der ENNI und demSchlosstheater Moers unter-stützt worden sind, sieht diesci:kindertageseinrichtung sichauf einem guten Wege, die Mär-chentage als regelmäßige Veran-staltungsreihe in Meerbeck zuetablieren. Eine Neuauflage imnächsten Jahr ist geplant.

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sci weist Jugendlichen denWeg zu Angeboten in MoersProjekt „To-Do“ will insbesondere jugendliche Spätaussiedler aktivieren

Der Moerser Stadtteil Matt-heck/Josefsviertel ist geprägtvon einem hohen Migranten-anteil, von hoher Arbeitslosig-keit und einem hohen Anteilan Sozialhilfeempfängern. Einfunktionierendes Vereinslebengibt es nicht, Räume fürJugendliche fehlen. Mit demneuen Projekt „To-Do“ bietetder sci:moers seit Oktober2005 Jugendlichen im Stadt-teil eine Aktivierungshilfe. Dieersten Erfahrungen sind vielversprechend.Hauptzielgruppe sind für dieSozialpädagogin Monika Benignijugendliche Spätaussiedler, die indem Viertel mehr als 40 Prozentder Jugendlichen mit Migrati-

onshintergrund stellen. MonikaBenigni bietet im kommunalenStadtteilbüro MaJo offene Bera-tungsstunden für Jugendlichean, nimmt Kontakt zu Schulen,Kindertagesstätten oder Verei-nen in der näheren Umgebungauf und sucht die Jugendlichenselbst an den verschiedeneninformellen Treffpunkten imStadtviertel auf.Im Dialog mit den Jugendlichenerfährt die Diplom-Sozialpäda-gogin viel über die Interessenund Bedarfslagen der jungenMenschen. Sie hilft bei derKontaktaufnahme zu Vereinenoder unterstützt sie bei Behör-dengängen. Gemeinsam mit ver-schiedenen Institutionen lotet

Monika Benigni Kooperations-möglichkeiten aus. Aufgabe desauf drei Jahre angelegten Projek-tes „To-Do“, das vom Bundesamtfür die Anerkennung auslän-discher Flüchtlinge unterstütztwird, ist es mittelfristig auch,Räume für interkulturelle Ju-gendarbeit im Viertel Mattheck/Josefsviertel zu finden undverstärkt eigene Angebote mitgeeigneten Partnern zu machen.Wichtig ist hier die enge Zusam-menarbeit mit der MaJo-Kon-ferenz, in der alle wichtigenAkteure des Viertels und diezuständigen Stellen der Stadt-verwaltung im Rahmen desProgramms „Soziale Stadt“ ander baulichen, sozialräumlichen

und infrastrukturellen Weiter-entwicklung des Quartiers ar-beiten.Erste Schritte zur Aktivierungvon Jugendlichen waren bereitserfolgreich. Gemeinsam mit demTV Asberg und dem Stadtteil-management hat das Projekt„To-Do“ ein Mitternachtsfußball-

NotesNotesturnier angeboten, an dem mehrals 100 Jugendliche teilgenom-men haben. Speziell für Mäd-chen, die an den informellenTreffpunkten im Viertel kaumpräsent sind, ist in den Räumendes Stadtteilbüros ein regel-mäßiger Treff, das Mädchencafé,eingerichtet worden.

NotesFrisches aufdem TischMit der Nachhaltigkeits-EINShaben Bürgermeister NorbertBallhaus und die Verbraucher-zentrale NRW die sci:kinder-tageseinrichtung an der Kir-schenallee für ihr beispiel-haftes Lebensmittelangebotausgezeichnet. Entscheidendwar, dass Köchin Erika Detzel(Foto) für das Mittagessenund die Mitarbeiterinnen inden Gruppen für das Früh-stück viel frisches Obst undGemüse aus der Region ver-wenden. Das schont die Um-welt – durch die kurzen Trans-portwege – und ist gesünder– weil häufig vitaminreicherund deutlich geringer mitSchadstoffen belastet. Tages-stättenleiterin Christine Joliethofft, mit dem Angebot dieEssgewohnheiten der Kinderlangfristig zu prägen.

Tummelferien mit dem sciWenn am 26. Juni die 36. Moerser Tummelferien beginnen, ist zum ers-ten Mal auch der sci:moers dabei. Die beiden Spielpunkte an der Spiel-stube Römerstraße und in Eick-West mit jeweils etwa 120 Kindern undJugendlichen im Alter von sechs bis 14 Jahren werden in diesem Jahrerstmals von sci:mitarbeiterinnen betreut. Die Tummelferien stellen fürmehr als 1000 Kinder und Jugendliche in Moers ein verlässliches Be-treuungsangebot für die ersten drei Sommerferienwochen dar. Der sciverknüpft das für ihn neue Angebot mit einem internationalen Work-camp. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden die hauptamt-lichen pädagogischen Fachkräfte in ihrer Arbeit unterstützen.

Routenwartung weiter durch sciDer sci:moers ist auch weiterhin für die Wartung der NiederRheinroutezuständig. Unter Vermittlung der Niederrhein Tourismus GmbH hat dersci jetzt neue Verträge mit allen beteiligten Kreisen und kreisfreienStädten zur Wartung des Radwanderweges getroffen, der den gesam-ten Niederrhein zwischen Heinsberg und Emmerich für den sanftenTourismus erschließt. Eine vorbildliche Beschilderung entlang der 1215Kilometer langen Hauptroute und den mehr als 800 Kilometernnummerierter Verbindungswege ist somit sicher gestellt. Fast täglichsind die sci:mitarbeiter auf der NiederRheinroute unterwegs, ersetzenfehlende oder beschädigte Schilder, reinigen Schilder oder schneidensie von wucherndem Grün frei.

Neue Form des DialogsMit den Arbeitsmarktreformen haben sich die Arbeitsformen vieler ar-beitsmarktpolitischer Akteure völlig verändert. Der sci:moers stellt einegewisse Sprachlosigkeit zwischen Schulen, Arbeitsagentur und Trägernaus dem Bereich der Jugendsozialarbeit fest. Im Rahmen eines vomInstitut für soziale Arbeit in Münster und der BAG Jugendsozialarbeit ini-tiierten und von der aktion mensch finanzierten Modellprojektes bereitetder sci:moers eine Jugendkonferenz Moers vor, in der die arbeitsmarktpo-litischen Akteure Perspektiven der beruflichen Integration benachteiligterJugendlicher diskutieren. Erste Vorgespräche zeigen, so sci:fachbereichs-leiter Frank Liebert, ein hohes Interesse an solch einem Gremium.

Kultur in MeerbeckGemeinsam mit der Privatinitiative Wir in Meerbeck hat dersci:moers im Mai zum dritten Mal den Meerbecker Kulturfrühlingorganisiert. Im Mittelpunkt stand diesmal eine Ausstellung mitWerken von Bettina Hachmann und Sibylle Nolting im sci:jugend-sozialzentrum in der Barbarastraße. Verschiedene Lesungen und einKonzert in der Meerbecker Johanneskirche mit der Sängerin ClaudiaCopier und dem Pianisten Thomas Böttcher rundeten das Pro-gramm ab. Unterstützt wurden die Organisatioren bei der drittenAuflage des Meerbecker Kulturfrühling von der Kulturstiftung derSparkasse am Niederrhein, dem Schlosstheater Moers und derEvangelischen Johanneskirche Meerbeck.