Scope - credit-suisse.com · Das «Scope»-Interview Sie heben das Investment Reporting hervor....

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Schutz & Sicherheit Schwarz oder weiss Wie Risiken zu Chancen werden Supply Chain Finance Spezialisierte Fonds ermöglichen kurzfristige, risikoarme Anlagen mit attraktiven Renditen Investment Solutions Benefits im Multipack Was Multi-Faktor-Indexfonds attraktiv macht Investment Solutions Ohne Umdenken keine Rendite André Helfenstein über Heraus- forderungen und Lösungen für Pensionskassen Das «Scope»-Interview CREDIT SUISSE ASSET MANAGEMENT (SCHWEIZ) AG Q2/2017 Scope

Transcript of Scope - credit-suisse.com · Das «Scope»-Interview Sie heben das Investment Reporting hervor....

Schutz & Sicherheit

Schwarz oder weissWie Risiken zu Chancen werden

Supply Chain Finance

Spezialisierte Fonds ermöglichenkurzfristige, risikoarme Anlagen mit attraktiven Renditen

Investment Solutions

Benefits im Multipack

Was Multi-Faktor-Indexfonds attraktiv macht

Investment Solutions

Ohne Umdenken keine Rendite

André Helfenstein über Heraus-forderungen und Lösungen für Pensionskassen

Das «Scope»-Interview

CREDIT SUISSE ASSET MANAGEMENT (SCHWEIZ) AGQ2/2017

Scope

Editorial

Eric VarvelGlobal Head of Asset Management

Kennen Sie das Kriminalitätsfurcht-Paradox? Es besagt, dass sich gewisse Personengruppen stärker vor Kriminalität fürchten, obwohl sie weniger bedroht sind, während andere Gruppen keine Furcht verspüren, obwohl ihre Bedrohung überdurchschnitt-lich ist. Das bereits vor mehreren Jahren erkannte Paradox wird durch die Sicherheitsstudie 2017 der ETH Zürich bestätigt. Ins-gesamt sind die Ergebnisse der Umfrage sehr erfreulich. Neun von zehn Schweizern fühlen sich sicher.

Sicherheit ist jedoch kein Zustand, sondern ein Wert. Damit hat Sicherheit auch einen Preis. Und das ist – stark vereinfacht – ein Kernthema der zweiten Ausgabe von «Scope». Wir zeigen Ihnen, wie die weltweit wachsende Nachfrage nach Lösungen für Schutz und Sicherheit (Security and Safety) zu einem Megatrend wird und zu interessanten Anlagechancen führt. Zudem befassen wir uns mit den Herausforderungen, denen das schweizerische Vor-sorgesystem ausgesetzt ist. Wie dringend der Handlungsbedarf ist, geht aus der Credit Suisse Pensionskassenumfrage 2017 hervor. Wir vom Credit Suisse Asset Management haben die Expertise, um die Vorsorgeverantwortlichen mit Rat und Tat zu unterstützen. Dazu gehören konkrete Lösungen unter anderem durch Investitionen in die Schweizer Energieinfrastruktur oder Index Solutions.

Wie wir dazu beitragen, Finanzchefs von Zulieferern und anderen Unternehmen einen Vorteil zu verschaffen, lesen Sie in unserem Beitrag über Supply Chain Finance. Das Konzept ermöglicht Lieferanten, die Zahlung gleich nach Auslieferung der Ware zu erhalten, obwohl den Kunden eine längere, branchen- und landes-übliche Zahlungsfrist eingeräumt wird. Credit Suisse Asset Management hat einen Fonds aufgelegt, der in Supply-Chain- Finance-Programme investiert, damit Anleger ihre Mittel ähnlich wie am Geldmarkt kurzfristig anlegen und attraktive Renditen erzielen können.

Ich wünsche Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre.

Eric Varvel

Megatrend Sicherheit

Inhalt

Schutz & Sicherheit

MegatrendSicherheitFonds für eine sichere, gesündere und saubere Welt profitieren von der weltweiten Nachfragesteigerung nach innovativen Schutz- und Sicherheitslösungen.

Zum Artikel

Das «Scope»-InterviewAndré Helfenstein Head of Institutional Clients

Pensionskassen müssen die tiefen Ren-ditenerwartungen mit einer Ausweitung des Anlageuniversums kompensieren, auch wenn dies zu höheren Anlagerisiken führt. André Helfenstein erklärt, wie die Credit Suisse die institutionellen Anleger dabei unterstützt.

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Investment SolutionsGute Laune inbegriffen Supply Chain Finance

Handelbare Zahlungsforderungen sind eine noch wenig verbreitete Anlageklasse, die Investoren die Möglichkeit bietet, ihre Mittel ähnlich wie am Geldmarkt kurzfris-tig anzulegen und interessante Renditen zu erzielen.

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Investment SolutionsPrämiertes AnlegenIndex Solutions

Mit Multi-Faktor-Indexfonds behalten Investoren die Kosten im Griff, diversifizie-ren ihr Portfolio und können langfristig Überrenditen erzielen.

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Der «Disclaimer / Wichtige Hinweise» am Ende dieses Dokuments gilt für sämtliche Seiten des Dokuments.

Inhalt

Inhalt

Editorial

Die weltweit wachsende Nachfragenach Sicherheit führt zu interessantenAnlagechancen

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Megatrend Sicherheit

Themen

Interview mit André Helfenstein

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Ohne Umdenken keine Rendite

Pensionskassen müssen ihre Anlagen umschichten

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Ist eine Trendumkehr bei den Obligationenrenditen zu erwarten?

Im Gespräch mit Michael Levin

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«Tempo des Wandels in Asien sorgt für Chancen»

Unzufriedene Gesellschaften – multipolare Welt

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Supertrends

Fonds für eine sichere, gesündereund saubere Welt

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Risiken sind Opportunitäten

Wie Swisscard den Betrug bekämpft

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Sicher bezahlen – ja, das geht

Interview mit Dr. Walter Steinmann

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Energiesektor im Umbruch – Chancen für Credit Suisse Energy Infrastructure Partners

Index Solutions

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Prämiertes Anlegen

Supply Chain Finance

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Gute Laune inbegriffen

Vermischtes

Cyber Security

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Dr. Stefan Frei

Kontakt

Impressum

Quellenverzeichnis

Disclaimer / Wichtige Hinweise

Rainer Lenzin ist seit April 2017 Leiter Distribution Switzerland im Credit Suisse Asset Management

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Take-away

Im Gespräch mit Ivano Somaini

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«Hacker müssen denken und handeln wie Kriminelle»

Interview mit Lex Greensill

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«Mir liegen die KMU am Herzen»

Burkhard Varnholt über demografischeEntwicklungen, die Herausforderungen für die Vorsorgewerke und die Kurz-sichtigkeit der Anlagestrategen

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«Wenn der Augapfelzu lang ist»

Das «Scope»-Interview

Ohne Umdenkenkeine Rendite

Interview mit André HelfensteinHead of Institutional Clients

der Credit Suisse

Als Verantwortlicher für die institutionelle Kundschaft ist André Helfenstein täglich mit den strategischen

Herausforderungen der Pensionskassen konfrontiert. Er ist überzeugt, dass die tiefen Renditeerwartungen für

Anlagen mit geringem Risiko durch eine Ausweitung des Anlageuniversums kompensiert werden müssen, auch

wenn das zu höheren Anlagerisiken führt. Im nachstehenden Interview legt Helfenstein dar, wie die Credit Suisse die

Pensionskassen berät und unterstützt.* Dabei spielen auch Global-Custody-Lösungen und Private-Label-Fonds

eine wichtige Rolle.

* Die Aussagen dieses Interviews basieren auf der im Mai 2017 publizierten Pensionskassenstudie der Credit Suisse.

Das «Scope»-Interview

André HelfensteinAndré Helfenstein ist seit Januar 2017 Leiter Institutionelle

Kunden der Credit Suisse. Zuvor war er nacheinander für die Bereiche Private & Wealth Management Clients Region Zürich und Corporate & Institutional Clients verantwortlich.

Vor seinem Wechsel zur Credit Suisse im Jahr 2007 war er während zwölf Jahren bei der Boston Consulting Group in

Zürich und New York tätig, zuletzt als Partner & Managing Director. André Helfenstein ist Mitglied der Geschäftslei-

tung der Credit Suisse (Schweiz) AG und des Management Committees der Swiss Universal Bank Division.

Herr Helfenstein, welche Bedeutung hat die (neue) Business Area Institutional Clients für die Kunden?André Helfenstein: Das institutionelle Geschäft ist neben dem Privatkunden- und dem Firmen-kundengeschäft einer der drei Pfeiler der Credit Suisse in der Schweiz und damit ein für uns zentrales Geschäftsfeld. Für unsere 5 000 institu-tionellen Kunden sehen wir den grossen Vorteil, dass wir sie dediziert aus einer Hand betreuen können. Dabei investieren wir gezielt in unsere institutionellen Lösungen und Dienstleistungen, stellen unsere Präsenz vor Ort in acht Regio-nen sicher und arbeiten eng mit unserem Asset Management und mit dem Handel zusammen.

Das «Scope»-Interview

Wo sehen Sie gegenwärtig die grössten Herausforderungen des Geschäfts mit institutionellen Kunden und wie begegnen Sie ihnen?Die grössten Herausforderungen sind sicher in der demografischen Entwicklung und im Nied-rigzinsumfeld zu suchen. Beide haben massive Implikationen auf die Strukturen von Pensions-kassen, die erforderlichen Kompetenzen, um erfolgreich in globalen Finanzmärkten anzulegen, und die Notwendigkeit, in Anlageklassen und -lösungen zu investieren, die für einige Pensions-kassen weiter Neuland sind. Wir unterstützen sie, indem wir unsere Lösungen und Dienstleis-tungen laufend ausbauen – inklusive neuer Anlageklassen und -produkte –, unsere Kunden beraten, damit die Gesamtlösung stimmig ist (Anlagen, Global Custody, Private-Labeled-Fund- Strukturen, Trading, FX Management) und schliesslich auch umfassend in unsere IT-Platt-form, in Investment und Risk Analytics sowie in unser Reporting investieren.

Welche Wachstumschancen messen Sie dem Geschäft mit institutionellen Kunden in den nächsten fünf Jahren bei?Für die Credit Suisse hat das institutionelle Schweizer Geschäft absolute Priorität. Wir sind überzeugt, dass es sich in den kommenden Jahren weiterhin sehr positiv entwickeln wird. Die Kundenbedürfnisse werden in jeder Hin-sicht komplexer und alle Segmente im institutio-nellen Geschäft konsolidieren zunehmend.

Als Marktführer sind wir überzeugt, von diesen Entwicklungen zu profitieren. Wir wollen mit unseren Kunden langfristig zusammenarbeiten und gemeinsam Erfolg haben.

Vorsorgeeinrichtungen haben schwierige Zeiten vor sich. Wie erleben Sie das Anlageumfeld?Erfreulich festzustellen ist, im letzten Jahr waren die Anlagerenditen in der Regel positiv, was sich in einer durchschnittlichen Rendite bei Pen-sionskassen von 3,9 % niederschlug. Auch im ersten Quartal 2017 durften wir positive Renditen von durchschnittlich 2,1 % verzeichnen. Aller-dings steht die berufliche Vorsorge vor grossen Herausforderungen. Die tiefen, beim Schweizer Franken gar negativen Zinsen erschweren die Anlageentscheide. Es wird immer schwieriger, wenn nicht gar unmöglich, mit einer obligationen-lastigen Anlagestrategie zum Beispiel die notwendigen Renditen zu erzielen.

Werden die Niedrigzinsen anhalten?Eine Zinswende zurück zu den hohen Niveaus der Vergangenheit scheint auch mittelfristig eher unwahrscheinlich.

Was heisst das konkret?Die Pensionskassen müssen umdenken und versuchen, die tiefen Renditeerwartungen für Anlagen mit geringem Risiko durch eine Aus-weitung des Anlageuniversums auf die globalen Märkte und auf alle Anlageklassen zu kompen-

«Die meisten Pensionskassen habenaufgrund des Tiefzinsniveaus ihre Anlagestrategienangepasst und in der Folge die Obligationenquote

von über 40 % auf 31 % gesenkt.»

Historische Wertentwicklungen und Finanzmarktszenarien sind kein verlässlicher Indikator für laufende und zukünftige Ergebnisse.

Das «Scope»-Interview

sieren, auch wenn dies zu höheren Anlagerisiken führt. Wichtig ist, dass die Anlagen gut auf die Verpflichtungen abgestimmt sind (s. Beitrag).

Sind solche Umschichtungen bereits zu beobachten?Ja. In der Credit Suisse Pensionskassenumfrage 2016 gaben 60 % der Teilnehmer an, ihre Strate-gie angepasst zu haben. Die Obligationenquote wurde von über 40 % auf aktuell gut 31 % redu-ziert. Im Gegenzug stiegen die Anteile der Aktien auf 30 % und die der Immobilien auf knapp 19 %.

Eine Herausforderung ist auch die Tatsache, dass die Versicherten immer länger leben. Ja. Die steigende Lebenserwartung führt dazu, dass das angesparte Deckungskapital länger halten muss, die Renten also eigentlich sinken müssten. Bei der Einführung des BVG-Obliga-toriums 1985 musste eine Kasse im Durchschnitt noch rund 15 Jahre eine Rente auszahlen, mittler-weile sind es bereits mehr als 19 Jahre.

Heisst das, auch das Leistungsprofil der Pensionskassen muss angepasst werden?Natürlich. Es braucht dringend Korrekturen, um das langfristige finanzielle Gleichgewicht der Vorsorgeeinrichtungen sicherzustellen. Dazu gehören Senkungen des technischen Zinses und des Umwandlungssatzes, eine Erhöhung des Pensionierungsalters oder die Erhebung von Risiko- und Kostenbeiträgen.

Haben Pensionskassen schon solche Massnahmen ergriffen?Ja, einige haben reagiert. Gemäss unserer Umfrage wurde der Umwandlungssatz von 6,8 % im Jahr 2010 auf aktuell 6,2 % gesenkt. Der technische Zins verringerte sich in der gleichen Periode von 3,5 % auf 2,5 %. Die Vorsorgeein-richtungen planen in den nächsten fünf Jahren eine weitere Senkung beim Umwandlungssatz auf 5,5 % und beim technischen Zins auf 2,0 %.

Wie unterstützt die Credit Suisse die Pensionskassen?Primär geht es darum, die strategische Asset Allocation zu verstehen und aufzuzeigen, wie Risiken und Erträge optimiert werden können. Darauf aufbauend werden Lösungen mittels Asset-Management-Mandaten sowie über Fonds- und Anlagestiftungsprodukte individuell um- gesetzt. Damit unsere Kunden den Erfolg der Anlageentscheide überwachen und steuern können, unterstützen wir sie mit hochmodernen Asset-Servicing-Lösungen.

Das Asset Servicing liegt ebenfalls in Ihrer Verantwortung. Welche Bedeutung hat dieser Bereich für institutionelle Kunden?Das Asset Servicing umfasst alle Dienstleis- tungen, die institutionellen und professionellen Anlegern eine effiziente Administration und Überwachung ihrer Vermögenswerte erlauben. Im Vordergrund stehen Global Custody, Repor-ting und Private-Label-Funds-Lösungen, die

«Es ist ein klarer Trend zurReduktion von Nominalwerten zugunsten von

Sachwerten zu beobachten.»

Historische Wertentwicklungen und Finanzmarktszenarien sind kein verlässlicher Indikator für laufende und zukünftige Ergebnisse.

Das «Scope»-Interview

auf die spezifischen Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten werden.

Welche Herausforderungen haben institutio-nelle Kunden im Bereich der Administration?Zunächst einmal haben die Rahmenbedingungen der letzten Jahre dazu geführt, dass Pensions-kassen ein noch grösseres Augenmerk auf die Kosten der Administration legen. Gleichzeitig sind auch die regulatorischen und gesetzlichen Anforderungen und der eigene Anspruch an die zeitnahe Übersicht und Überwachung deut-lich gestiegen.

Wie können Asset-Servicing-Lösungen hier helfen?Im Rahmen eines Global Custody reduzieren Kunden ihre administrativen Schnittstellen und können zentrale Aufgaben der Administration – wie Investment Reporting, Überwachung der Anlagerichtlinien und Wertschriftenbuchhaltung – an den Global Custodian auslagern, wo sie von Skaleneffekten und einer kosteneffizienten Lösung profitieren. Hier sorgen Experten da-für, dass unsere Lösungen auf die spezifische Anlagestruktur und die Prozesse des Kunden ausgerichtet sind – allen voran das Investment Reporting.

Das «Scope»-Interview

Sie heben das Investment Reporting hervor. Warum hat es so eine grosse Bedeutung?Das Investment Reporting nimmt eine zentrale Rolle ein, da es dem Kunden als wichtiges Risiko Management Instrument dient und analytische Grundlagen zur Unterstützung von Investitions-entscheiden bereitstellt. Über das Online-Re-porting hat der Kunde jederzeit den Überblick über seine Vermögensstruktur, die Performance im Vergleich zur gewählten Strategie und seine Risiken. Darüber hinaus sind noch granularere Analysen möglich, wie zum Beispiel die Ermitt-lung des Performancebeitrags der einzelnen Entscheidungsstufen im Anlageprozess. In den letzten Jahren gewinnen auch Spezialanalysen an Bedeutung, wie zum Beispiel fokussierte Re-ports über Private-Equity-Engagements.

Welche weiteren Lösungen bietet das Asset Servicing?Neben dem Global Custody und dem Investment Reporting bieten wir Private-Label-Fund-Lösun-gen an, die massgeschneidert auf die Bedürf-nisse eines Kunden aufgesetzt werden. Kunden können etwa Pensionskassen, Versicherungen, Banken, Asset Manager, Family Offices oder

UHNWIs sein. Private-Label-Fund-Kunden brin-gen ihre Wertpapiere als Sacheinlage in ihren Einanlegerfonds ein und profitieren von einer noch weiter reichenden Entlastung und einer erhöhten Governance, da sie die Verantwortung für die Einhaltung der immer umfangreicheren gesetzlichen und regulatorischen Auflagen an die Fondsleitung delegieren, die von der FINMA überwacht wird.

Welchen Umfang hat dieses Geschäft?Derzeit sind wir für über 640 solcher Fonds verantwortlich. Sie erreichen ein Anlagever-mögen von über CHF 300 Mia. In den letzten sieben Jahren hat sich das Volumen mehr als verdoppelt.

Wie trägt die Credit Suisse dazu bei, die Stiftungsräte auf die wachsenden Herausforderungen vorzubereiten?Die Credit Suisse bietet seit langem Stiftungs-ratsausbildungen an. Die Inhalte werden von einem Team aus Spezialisten des Relationship Management vermittelt. Seit diesem Jahr haben wir einen Teil dieser Ausbildung in einer innova-tiven Onlineschulung als PK Akademie organi-siert. So kann sich jeder Stiftungsrat zeit- und ortsunabhängig mehr Knowhow aneignen. An einem Praxistag wird dieses Basiswissen erweitert und vertieft.

Herr Helfenstein, Sie sind auch Vorstands-mitglied der Tonhalle-Gesellschaft Zürich. Wie wichtig ist die Musik für Sie?Musik und Kontakte in die Musikwelt sind für mich sehr wichtig, obwohl ich selber kein Instru-ment spiele. Das Engagement für die Tonhalle bereitet mir viel Freude. Ich bin gespannt, wie der vorübergehende Konzertsaal auf dem Maag- Areal vom Publikum aufgenommen wird.

• Mai 2017

Umwandlungssatz und technischer Zins Mit dem Umwandlungssatz wird das bei der Pensionierung angesparte Altersguthaben einer Person in eine lebens-lange Rente umgewandelt. Dabei muss der Pensionskassen- experte Annahmen treffen über die zu erwartende Dauer der Rentenzahlungen sowie über die Rendite, die auf dem Restkapital zu erwarten ist. Diese erwartete Rendite wird als technischer Zins bezeichnet.

Sind die beiden Parameter falsch festgelegt, reicht das verfügbare Kapital nicht, um die Renten zu finanzieren. In diesem Fall müssen die Aktiven einspringen und die Diffe-renz begleichen. Es kommt zu einer Umverteilung zwischen den Aktiven und den Rentnern, was in der zweiten Säule nicht vorgesehen ist. 2015 wurden nach Berechnungen der Credit Suisse CHF 5,3 Mia. umverteilt.

Das «Scope»-Interview

Vorteile für Anleger inPrivate Label Funds

Verantwortung für Governance delegiertFür alle regulatorischen und gesetzlichen Auflagen (Finma, KAG, Anlagerichtlinien usw.) ist die externe Fondsleitung verant-wortlich. Die Prozesse, Schnittstellen, Kontrollen und Verant-wortlichkeiten sind klar definiert. Der Kunde und Investor ist von diesem zeitintensiven Aufwand befreit und kann sich auf die wichtigste Aufgabe konzentrieren: die Festlegung und Umsetzung der Anlagestrategie.

Höhere EffizienzDurch die Konsolidierung der Vermögenswerte bei der Depotbank und die Auslagerung der administrativen Prozesse spart der Investor Zeit und Geld. Die Depotbank wird regel-mässig kontrolliert.

Mehr TransparenzDer Investor erhält laufend ein geprüftes Reporting, das alle Einzelpositionen aufführt und wichtige Zusatzinformationen über die Performance und die Risiken enthält, gegliedert nach Anlageklassen, Sektoren oder Ländern. Bewertungskri-terium ist der Nettoinventarwert, der dem Schlusskurs jedes Börsentags abzüglich der Kosten entspricht.

SteuereinsparungTransaktionen von Fonds in der Schweiz unterliegen nicht der eidgenössischen Stempelsteuer. Die Dienstleistungen für Anlagefonds sind von der Mehrwertsteuer befreit.

FlexibilitätDer Kunde erhält sich seine volle Flexibilität im Investment und Asset Management. Er entscheidet, welche Dienstleistungen er beansprucht und welche Asset Manager er einsetzt.

Alles aus einer HandDie Credit Suisse deckt die gesamte Wertschöpfungskette intern ab. Jeder Kunde erhält einen dedizierten Ansprechpart-ner, der sich um alle Anliegen kümmert. Als Teil der Swiss Universal Bank ist das Private Label Funds Geschäft trotz globaler Präsenz in der Schweiz verwurzelt.

Quelle: Credit Suisse Funds AGDie obige Aufzählung stellt einen Ausschnitt aus den Eigenschaften von Private Label Funds dar.

Es gelten die Chancen und Risiken, die allen Anlagefonds eigen sind.

Das «Scope»-Interview

Ist eine Trendumkehr beiden Obligationenrenditen

zu erwarten?

Eine Zinswende zurück zu den hohen Niveaus derVergangenheit scheint auch mittelfristig eher unwahrscheinlich.

In diesem Zusammenhang müssen sich Pensionskassenauf Anlageumschichtungen einstellen.

Seit Dezember 2015 hat die US-amerikanische Notenbank Fed ihren Leitzins vier Mal angeho-ben – zuletzt im Juni 2017. Weitere Zinsschritte sind zu erwarten. Auch wenn die Vereinigten Staaten zu den ersten Industrieländern gehören, die eine Normalisierung der Geldpolitik einge-leitet haben, drängt sich die Frage auf, ob damit eine grundlegende Wende hin zu bedeutend höheren Zinsen und damit höheren Obligationen-renditen eingeläutet wurde. Was bedeutet das konkret für Schweizer Vorsorgeeinrichtungen?

In den letzten 30 Jahren sind die Nominal- wie auch die Realzinsen in vielen entwickelten Län-dern kontinuierlich auf extrem tiefe Niveaus ge-sunken. Die Tendenz zu tieferen Zinsen hielt über mehrere Wirtschaftszyklen hinweg an und hat lange vor der Finanzkrise eingesetzt, was auf den strukturellen Charakter dieses Trends hindeu-tet. Einige Haupttreiber des Abwärtstrends, wie beispielsweise die Sparflut aus den Schwellen-ländern, haben sich inzwischen wegen tieferer Wachstumsraten etwas abgeschwächt. Andere Faktoren wie die demografische Alterung der

Bevölkerung dürften die Zinsen jedoch weiterhin dämpfen. Jüngste empirische Untersuchungen zeigen, dass entgegen den Voraussagen der Le-benszyklushypothese kein komplettes Entsparen im Rentenalter stattfindet. Die Sparquoten bei den älteren Kohorten verringern sich zwar, blei-ben jedoch positiv. Zudem stützt die Alterung der Bevölkerung die Tendenz zum Vorsichts-sparen sowie die relative Präferenz für sichere Anlagen wie Obligationen. Aber auch die zu-nehmend strengere Finanzregulierung dürfte die hohe Nachfrage nach Anleihen stützen. Wir gehen deshalb davon aus, dass auch aus funda-mentaler Sicht eine Trendwende hin zu einem signifikant höherem Zinsniveau eher unwahr-scheinlich ist.

Diese Einsicht stimmt mit den Ergebnissen der aktuellen Umfrage von knapp 200 Pensionskas-sen überein, die wir im Rahmen der Credit Suisse Pensionskassenstudie 2017 durchgeführt haben. Die meisten Teilnehmer gehen in den nächsten Jahren von einem sehr verhaltenen Zinsanstieg aus. So liegt der Durschnitt der Schätzungen

Das «Scope»-Interview

der Renditen von zehnjährigen Bundesobligati-onen für 2017 und 2018 bei 0 % und für 2020 bei lediglich 0,8 %.* Sollten aber die Zinsen entge-gen unseren Erwartungen stark steigen, würde der Wert des Obligationenportfolios kurzfristig deutlich abnehmen. Dieser Verlust würde durch die Wiederanlage von Rückzahlungen und Cou-pons zu höheren Zinsen allerdings langfristig wettgemacht, denn die Rendite auf dem Obliga-tionenportfolio passt sich aufgrund der Rein-vestition dem Marktumfeld an.

Angesichts der Erwartung eines bestenfalls verhaltenen mittelfristigen Zinsanstiegs sind die Renditeerwartungen der traditionellen festver- zinslichen Anlagen jedoch sehr tief. Zudem ist auch das Risiko der als sicher geltenden Obli-gationenanlagen gestiegen. Zum einen liegt dies daran, dass tiefere Zinsen automatisch zu einer längeren Duration führen. Anderseits haben viele Emittenten die Gelegenheit genutzt, bei histo-risch tiefen Zinsen Kapital auf sehr lange Frist aufzunehmen.

In diesem Zusammenhang ist es wenig über- raschend, dass 60 % der Umfrageteilnehmer aufgrund von lang anhaltenden tiefen Zinsen bereits eine Umschichtung ihrer Anlagestrategie vorgenommen haben. Dabei ist ein klarer Trend zur Reduktion von Nominalwerten zugunsten von Sachwerten zu beobachten. Wurde eine Anpas-sung der Anlagestruktur vorgenommen, haben 81 % den Anteil Schweizer Anleihen und 40 % den Anteil ausländischer Anleihen gesenkt (vgl. Abbildung). Die Anteile von Sachwerten wie Aktien Ausland, Immobilien Ausland und Immo-bilien Schweiz wurden hingegen erhöht. Aber auch alternativen An-lagen wie Infrastruktur, In-surance Linked Securities und Private Equity rücken in den Vordergrund. So wurden diese Subkategorien vielerorts neu eingeführt und

ausgebaut. Bei vielen Teilnehmern gehören diese Anlagekategorien allerdings immer noch nicht zum Bestandteil ihrer Anlagestrategie. Entspre-chend lag der Anteil der alternativen Anlagen gemäss dem Credit Suisse Pensionskassenindex mit 6,2 % im ersten Quartal 2017 weiter unter der Maximallimite von 15 % gemäss BVV2. Eine Ausschöpfung dieser gesetzlichen Quote könnte zu einem höheren Renditepotenzial und einer besseren Risikodiversifizierung führen.

Auch die Diversifikation innerhalb jeder Anlage-kategorie ist hilfreich auf der Suche nach neuen Renditequellen. Beispielsweise können auslän-dische Immobilien dank ihrem ortsgebundenen Charakter und entsprechend tiefer Korrelation zum inländischen Markt eine interessante Erwei-terung des Anlagespektrums bieten. Bei den Obligationen erweitern Anlagen in tieferen Kre-ditqualitäten und Schwellenländern das Anlage- universum. Bei Aktien bieten sich interessante Anlagen in Schwellenländern oder kleinkapita-lisierten Gesellschaften an. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die tiefen Renditener-wartungen für Anlagen mit geringem Risiko mit einer Ausweitung des Anlageuniversums kom-pensiert werden sollten, auch wenn dies zu höhe-ren Anlagerisiken führt. Wichtig dabei ist, dass die Anlagen gut auf die Verpflichtungen abge-stimmt sind. Dies bedingt unter anderem auch eine umfassende Cashflow-Planung. Im Rahmen einer Asset-Liability-Analyse muss abgeklärt werden, ob das zusätzliche Risiko aufgrund eines Abbaus von Obligationen getragen werden kann und welche Zielrendite nötig ist, um die Vor-sorgeeinrichtung langfristig auf eine gesunde finanzielle Basis zu stellen.

* Diese Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Das «Scope»-Interview

Quelle: Credit Suisse Pensionskassenumfrage 2016

Anpassung der Anlagestrategie als Reaktion auf anhaltendes TiefzinsumfeldAnteil der Vorsorgeeinrichtungen, die aufgrund des Tiefzinsumfelds die Anlagestrategie

angepasst und dies durch Veränderungen der Gewichte gemacht haben

Anteil erhöht Anteil unverändert Anteil gesenkt Kein Bestandteil der strategischen Asset Allocation

Aktien Ausland

Immobilien Ausland (indirekt)

Immobilien Schweiz (Fonds)

Aktien Schweiz

Immobilien Schweiz (direkt)

Aktien Small Caps

Insurance Linked Securities (ILS)

Private Equity

Infrastruktur

Anleihen mit tieferem Rating innerhalb Investment Grade

Senior Loans

Liquidität

Anleihen Ausland

Hedge Funds

Rohstoffe

Anleihen unterhalb Investment Grade

Anleihen Schweiz

Aktien Minimum Volatility

0 % 25 % 50 % 75 % 100 %

Best Practice

«Tempo des Wandels inAsien sorgt

für Chancen»

Differenzierung erforderlichObwohl Asien mit China die stärkste Wachstumsmaschine der Welt hat,

sind die wirtschaftlichen und demografischen Entwicklungen verschieden. Die Märkte müssen differenziert bearbeitet werden. Neben China weist

vor allem Indien ein grosses Potenzial im Asset Management auf.

Best Practice

Gute Aussichten für das Credit Suisse Asset Management:Michael Levin, Head of Asset Management Asia Pacific,

sieht die Bank für die neuen Bedürfnisse der Kunden gut gerüstet und erwartet, dass China und Indien in der

Asset Allocation institutioneller und hochvermögender Anleger mehr Gewicht erhalten.

Seit Oktober 2011 ist Michael Levin in Hongkong. Seitdem beschäftigen ihn und sein Team die Dy-namik des sich rasant entwickelnden wirtschaft-lichen Umfelds in Asien und die Frage, wie man sich auf die sich ändernden Bedürfnisse der Kunden einstellt. «Über die Hälfte der Weltbevöl-kerung lebt in Asien und trägt inzwischen den grössten Teil zum globalen Wachstum bei. Hin-sichtlich Vermögensbildung und Sparquote hat Asien die Vereinigten Staaten als führendes Land im High-Net-Worth-Segment überholt», erklärt er.

Kennzahlen zum Aufzeigen der unglaublichen Entwicklung und Bedeutung Asiens sind zwar schnell zur Hand, pauschale Vergleiche zwischen den Ländern aber nur begrenzt möglich. Asien hat eine Vielfalt an reichen und unterschiedlichen Kulturen, ihre demografischen und wirtschaftli-chen Entwicklungen sind verschieden und unter-schiedlich weit fortgeschritten. Das Tempo des Wandels in Asien sorgt für Chancen, die natur-gemäss mit erhöhtem Wettbewerb einhergehen. «Diese gesunde Entwicklung motiviert uns, un-seren Fokus auf Differenzierung und auf Qualität zu richten, die wir unseren Kunden bieten. Wir beobachten auch einen deutlichen Anstieg der

Ansprüche von Anlegern bei asiatischen Insti- tutionen, die ihren globalen Einfluss ausdehnen, und von hochvermögenden Anlegern, die in- stitutionelle Anlagelösungen wünschen», sagt Michael Levin. Zur effektiven Betreuung der Kunden in allen Regionen hat das Credit Suisse Asset Management (CSAM) für grössere Flexi-bilität bei der Bereitstellung relevanter Anlage-lösungen gesorgt.

Anleger in der ZwickmühleDiese Anlagelösungen müssen einem Umfeld gerecht werden, in dem Anleger mit niedrigen oder negativen Erträgen und dem Risiko eines allmählichen Vermögensverlustes konfrontiert sind. Michael Levin nennt diese Situation eine «Zwickmühle für Anleger», da die globale Geld-politik darauf angelegt ist, Sparen zu bestrafen und Risikobereitschaft zu fördern. Erträge und Renditen aus risikoarmen Anlagen sind auf einem historischen Tief, weshalb Anleger geneigt sind, ihr Glück weiter unten in der Bonitätskurve zu suchen und in weniger liquide oder risikoreichere Anlagen zu investieren. Unkontrollierte Risiken werden grösstenteils in den lebhaften Renten- und Aktienmärkten mit Liquiditätsüberschuss belohnt, was auch die Volatilität dämpft.

Best Practice

Die Risikoübernahmeprämien haben sich auf ein Level eingepegelt, das dafür sorgt, dass Anle-ger, die ihre Portfolios anpassen, Verlustrisiken künftig besser managen können. Michael Levin: «Zum Glück waren die jüngsten ‹Panikattacken› des Marktes wie nach dem Brexit und der Wahl Trumps nur von kurzer Dauer, wodurch wir unse-re Lehren aus der direkten Korrelation zwischen Risiko und erwarteter Rendite ziehen konnten, ohne den Preis eines permanenten Kapitalver-lustes zahlen zu müssen. Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um deren Portfolios in Marktnischen zu migrieren, in denen die Ren-diten im Verhältnis zum Risiko nach wie vor ange-messen bleiben, um stabilere Erträge erzielen und die potenzielle Aushöhlung der Kaufkraft abmildern zu können.»

Um effizientere Portfolios mit geringer korrelie-renden Anlagestrategien zu ermöglichen, sieht Michael Levin in «Alternativen eine gute Alterna-

tive». Für geduldige Anleger gibt es immer An-lagemöglichkeiten. Neben der Zuteilung zu einem diversifizierten Hedgefonds- und Aktien-Portfo-lio zählen zu den Bereichen, die er im aktuellen Umfeld attraktiver einschätzt, Unternehmens-anleihen aus Asien und vorrangig besicherte Bankkredite. Anstatt auf geringere Bonität oder auf längere Laufzeiten in den Vereinigten Staaten oder Europa auszuweichen, können Anleger mit asiatischen Unternehmensanleihen höhere Renditen bei gleicher Bonität und kürzeren Laufzeiten erzielen. Auch vorrangig besicherte Bankkredite sind ein von Anlegern ungenügend verstandenes Feld und bieten attraktive Erträge, die auch variabel verzinst werden.

Realistische ErwartungenGefragt, was für ihn das grösste Risiko ist, das Anleger in Asia Pacific bei ihren Investitions-entscheidungen möglicherweise nicht berück-sichtigen, antwortet Michael Levin:

Michael LevinMichael Levin ist seit 2015 Head of Asset Management

Asia Pacific in Hongkong. Er trat 2011 als Spezialist für alternative Anlagen Asia Pacific in die Credit Suisse ein. Zuvor war er für verschiedene

Finanzdienstleister und in der IT-Branche tätig. Michael Levin hat einen Bachelor of Science in Economics (BSE) and Finance von

The Wharton School der Universität Pennsylvania.

Best Practice

«Das Investitionsumfeld hat sich ähnlich wie der Handel globalisiert, mit freieren Kapitalflüssen und überschüssiger Liquidität, was alle Märkte beeinflusst. Anleger in Asien passen sich diesen Marktbedingungen konstruktiv und mit realisti-schen Erwartungen an. In Asien ist man eher bereit, statt zu hoher Risiken, die nicht belohnt werden, niedrigere Erträge im Gegenzug für eine bessere Vorhersehbarkeit der Wertentwick-lung hinzunehmen.»

Sowohl die Zusammensetzung der Basiswerte als auch die Art der Anlage in Kundenportfolios haben sich geändert. Wohl bedingt durch die Unsicherheiten des Marktes stellt Levins Team eine Hinwendung der Investoren zu risiko- und ertragsärmeren Produkten und eine grössere Offenheit für alternative Anlagestrategien fest. «Es setzt sich die Erkenntnis durch, dass die klassische Allokation mit 60 % Aktien und 40 % festverzinslichen Anleihen nicht mehr zukunfts- tauglich sein könnte.»

Anleger in Asien erkennen auch zunehmend die Vorteile zentraler Anlagestrategien wie Fonds und Vermögensverwaltungsmandate. Michael Levin: «Wir glauben, dass dieses herausfordern-de Umfeld uns Gelegenheit für eine engere Zusammenarbeit mit unseren Kunden gibt, um diesen in Zeiten volatiler Märkte zu ermöglichen,

stabilere Erträge zu erzielen und ihr Kapital zu erhalten. Es gibt hier verschiedene Risiken, und wir versuchen, unseren Kunden dabei zu helfen, diese in ihren Portfolios zu berücksichtigen. Wir haben uns alle an eine zurückhaltende Geldpo-litik gewöhnt, die Renditen nach unten treibt, Liquidität fördert und Volatilität dämpft. Für An-leger ist es schwer, sich nicht den Blick auf das Risiko einer Inflation mit steigenden Zinssätzen, Finanzierungsengpässen für Unternehmen, schwindender Liquidität und höchster Volatilität verstellen zu lassen.» Zudem ist in den Portfo-lios in Asien eine schleichende Fremdkapitalauf-nahme festzustellen. Auch wenn es nicht gerne gehört wird, versucht er, Investoren für ein Sze-nario zu sensibilisieren, das aus einem Ausver-kauf an den Wertpapiermärkten bei steigenden Kreditkosten und Liquiditätsengpässen besteht.

Die strategischen Eckpfeiler von CSAM in Asia PacificDie Strategie von CSAM in Asia Pacific gründet auf der einfachen Prämisse einer effektiveren Betreuung lokaler Kunden. Michael Levin meint dazu: «Es mag klischeehaft klingen, aber alle unsere Entscheidungen sind das logische Ergeb-nis unseres Kundenfokus.» Unterstützt wird dies von den folgenden drei Pfeilern des Geschäfts: (1) Mitarbeiter, (2) Produkte und (3) Partnerschaf-ten. CSAM hat in fünf Ländern in Asia Pacific

«Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um derenPortfolios in Marktnischen zu migrieren, in denen die Renditen

im Verhältnis zum Risiko nach wie vor angemessen bleiben,um stabilere Erträge erzielen und die potenzielle Aushöhlung

der Kaufkraft abmildern zu können.»

Best Practice

eine eigene Präsenz für die lokale Kundschaft etabliert, starke regionale Investitionskapazitäten geschaffen und seine wichtigsten Partnerschaf-ten ausgebaut.

Michael Levin achtet besonders darauf, die richtigen Leute im Team zu haben, um eine opti-male Erfüllung von Kundenbedürfnissen in allen Regionen und Segmenten, von grossen Institu-tionen bis hin zu Privatkunden, sicherzustellen. «Gleichermassen wichtig ist für uns, eine Kultur zu pflegen, die von Zusammenarbeit, gegen-seitigem Respekt, persönlicher Betreuung und fachlicher Exzellenz geprägt ist», sagt Levin. «Unsere Produktinitiativen sind darauf angelegt, einem vielfältigen Kundenstamm relevante An- lagelösungen anzubieten. Das beinhaltet auch, unsere differenzierten, globalen Fähigkeiten zu nutzen und in Asien starke Teams für die Port-folioverwaltung aufzubauen.»

Drei führende Partnerschaften in den grössten MärktenFür einen grossen Asset Manager hat sich CSAM weltweit für ein ungewöhnliches und selbstbewusstes Konzept entschieden. Jedes der spezialisierten Anlageteams arbeitet unab-hängig und mit eigenen Ressourcen, um beste Anlageergebnisse zu sichern, während es gleich-zeitig von der bewährten Infrastruktur von

CSAM profitiert. Zu dieser zählen eine starke operative Plattform, unabhängige Governance, Kontrollen und Risikomanagement für Investoren. Wenn CSAM nicht von sich aus als Top Player agieren kann, wird auf Partnerschaften mit füh-renden Anbietern zurückgegriffen. Michael Levin: «Meine Vorgänger hatten die visionäre Idee, sich durch die Zusammenarbeit mit erstklassigen Partnern einen nachhaltigen Wettbewerbsvor-teil in der Region zu verschaffen. Diese Partner-schaften tragen entscheidend zur Wertschöpfung für unsere Kunden bei.» In den drei grössten Märkten Asiens sind dies vor allem diese drei Partnerschaften:

• ICBC Credit Suisse Asset Management (ICBCCS), der zweitgrösste Asset Manager in China• HDFC AMC, der grösste Aktienfondsmanager in Indien• KIMCO, ein leistungsstarker Hedgefonds in Japan

Anlegern in jedem Markt Zugang zu dieser länderspezifischen Expertise zu verschaffen, ist etwas, das CSAM anderen Asset Managern voraus hat.

«In Asien ist man eher bereit, stattzu hoher Risiken, die nicht belohnt werden,

niedrigere Erträge im Gegenzugfür eine bessere Vorhersehbarkeit der

Wertentwicklung hinzunehmen.»

Best Practice

Strategische PrioritätenDie Prioritäten von Michael Levin richten sich darauf, die Stärken der strategischen Pfeiler, nämlich Mitarbeiter, Produkte und Partnerschaf-ten, auszubauen, um CSAM-Kunden noch besser betreuen zu können. «Wir müssen dafür sorgen, dass die Rekrutierung und Bindung talentierter Mitarbeiter stets als notwendige Aufgabe gilt. Zudem praktiziert unser Team eine Philosophie der kontinuierlichen Verbesserung. So sind wir zum Beispiel überzeugt, dass wir für unsere Kun-den mehr erreichen, wenn wir zur Unterstützung unserer externen Vermögensverwaltungspartner unser profundes Wissen über die Anlegerbe-

dürfnisse der Credit Suisse Private Bank nutzen. In unseren regionalen Portfolio-Management- Teams investieren wir in festverzinsliche Anlagen, Aktien und Immobilien. Die räumliche Nähe unserer Teams versetzt diese in die Lage, neue Fonds zu entwickeln, die auf den Bedürfnissen von Kunden in Asien aufbauen.» So hat die enge Zusammenarbeit mit der Credit Suisse Private Bank zur Auflegung eines neuen Produkts mit der Bezeichnung «Fixed Maturity Solutions» geführt. CSAM wird Produkte auf der Grundlage dieser Stärken und der Bedürfnisse von lokalen Kunden entwickeln und ausbauen.

Quelle: Global Wealth Report 2016, Credit Suisse

China und Indien an der SpitzeIm langjährigen Vergleich zeigen China und Indien die höchsten jährlichen Wachstumsraten

bei der Vermögensbildung privater Haushalte.

2000–2016 2000–2005 2005–2010 2010–2016

20 %

15 %

10 %

5 %

0 %

–5 %

Welt Nordamerika Europa Asien-Pazifik China Indien

Best Practice

WertschätzungTee anbieten und kunstvoll zubereiten ist im asiatischen Kulturraum ein Zeichen des Respekts, der Wertschätzung und der Freundschaft

gegenüber dem Gast.

Best Practice

CSAM unterhält bedeutende Initiativen, die ein direktes Ergebnis der besonderen Partnerschaf-ten sind. «Wir sind bestrebt, diese wichtigen Partnerschaften weiterzuentwickeln und Anlegern Zugang zu deren massgeblichen Investitions-kapazitäten zu verschaffen. Ich bin überzeugt, die attraktiven Fundamentaldaten und die Unteral-lokation seitens globaler Anleger in China und Indien haben das grösste Potenzial für eine geografische Umverteilung von Vermögen in den beiden nächsten Jahrzehnten.» Dank ICBCCS und HDFC AMS als Partner ist CSAM so positi-

oniert, dass beste Chancen bestehen, zum be-vorzugten Asset Manager aufzusteigen, der sowohl in China als auch in Indien Zugang zu Investitionen in festverzinsliche Anlagen und Aktien anbietet.

Um es in den Worten von Michael Levin zu sagen: «Dies sind aufregende Zeiten für CSAM in Asia Pacific. Wir wollen für unsere Kunden, Mitarbeiter und Partner, dass CSAM der führen-de Asset Manager in Asien wird.»

Die Partner

Über ICBCCS

Seit 2005 besteht die Partnerschaft zwischen der Credit Suisse und der

Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), der weltgrössten Bank nach

Gesamtvermögen (02/2017). Dieses Joint Venture war der erste Fondsmanager in

China, der aus der Partnerschaft zwischen einer inländischen Geschäftsbank und

einem ausländischen Asset Manager ent-stand. Im Q1 2017 war ICBCCS mit ca.

USD 204 Mia. AUM der zweitgrösste Asset Manager in China. ICBCCS gehört zu denwenigen voll lizenzierten Fondsmanagern in China mit einem breiten Spektrum an Anlagedienstleistungen für chinesische

und ausländische Anleger.

Über HDFC AMC

HDFC AMC (1999 gegründet) ist ein Joint Venture zwischen HDFC Ltd., einem der angesehensten Finanzinstitute Indiens,

und Standard Life Investments. HDFC AMC besitzt exzellente Kenntnisse des in-

dischen Marktes und einen sehr guten Ruf im Anlagebereich und ist mit über USD

36 Mia. an verwaltetem Vermögen – indische Aktien und Anleihen – der grösste Aktienfondsmanager in Indien. Das Anlage-

team in Mumbai unter der Leitung von CEO Milind Barve und CIO Prashant Jain (HDFC) besteht aus 25 Spezialisten für

indische Aktien und Anleihen mit zusam-men mehr als 425 Jahren Anlage-

erfahrung im indischen Markt.

Über KIMCO

KIMCO International Pte. Ltd., ein sehr erfahrener japanischer Long-/Short-

Aktienmanager, wurde 2006 gegründet. Die Credit Suisse unterzeichnete 2010 einen exklusiven Vertriebsvertrag mit

KIMCO über den Vertrieb insbesondere an Anleger in Japan (Pensionskassen)

und APAC (Private Banking). Toshikatsu Kimura, CEO von KIMCO, und das

Team haben mehr als 20 Jahre Branchen- erfahrung und eine exzellente Erfolgs-

bilanz in Japan. Sie stehen seit Langem für positive Renditen und Kapitalerhalt.

Quelle: Credit Suisse Asset Management

House View

SupertrendsUnzufriedene Gesellschaften

– multipolare Welt

Daniel RupliHead of Single Security Research

[email protected]

Vor die Frage gestellt, wie am besten mit den hohen Bewertungen von Vermögenswerten umzugehen ist, wenden sich Anleger wie von

selbst thematischen Anlagen zu, die von langfristigen gesell- schaftlichen Trends profitieren können. Demografischer, sozioökono-

mischer und politischer Wandel sowie der technologische und wissenschaftliche Fortschritt spielen dabei eine zentrale Rolle. In diesem

Kontext publizierte die IS&R (Investment Strategy & Research) die Credit Suisse Supertrends: Unzufriedene Gesellschaften – multipolare

Welt, Infrastruktur – Lücken schliessen, Technologie im Dienst der Menschheit, Silver Economy – in den demografischen Wandel in-

vestieren sowie Werte der Millennials sind die Hauptthemen, die wir für die kommenden Jahre erwarten und die uns Anlagechancen bieten. In diesem Artikel gehen wir auf einen der fünf Supertrends

näher ein: auf die unzufriedenen Gesellschaften.

House View

Unzufriedene Gesellschaften – multipolare WeltZunehmende Ungleichgewichte in westlichen Ländern und Frustration über das gefühlte oder reale Scheitern des politischen Establishments beim Bewältigen der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen führen derzeit dazu, dass enttäuschte Wähler der Mittelschicht Verände-rungen fordern. Dies bringt Regierungen an die Macht, die ein starkes Mandat haben zur Unter-stützung der nationalen Wirtschaft sowie zur Schaffung von Arbeitsplätzen und die sich um die neuralgischen Punkte der westlichen Mittelschicht kümmern.

Enttäuschte westliche MittelklasseSeit der Finanzkrise 2008 haben die Ungleich-gewichte weltweit zugenommen: nicht so sehr zwischen, sondern in den Ländern, vor allem in den Industriestaaten. Der in den meisten Indust-rieländern verfolgte wirtschaftspolitische Mix

aus strenger Haushaltsdisziplin und ultralockerer Geldpolitik zur Bekämpfung der Krise war be-sonders toxisch für die Mittelschicht. Angespann-te Arbeitsmärkte mit anhaltend hoher Arbeits- losigkeit und stagnierende Einkommen nach der Wirtschaftsrezession wurden durch Hypergloba-lisierung und disruptive Technologien verschärft. Durch diese Kombination ging es vielen Mittel-schichtshaushalten nach der Krise dauerhaft schlechter. In starkem Kontrast dazu nahm zu-gleich das Vermögen der reichsten 1 % der Haushalte zu, was der westlichen Mittelschicht das weitverbreitete Gefühl gab, in den letzten acht Jahren abgehängt worden zu sein.

Zudem wurde ebendiese Mittelschicht immer frustrierter über die offenkundige Unfähigkeit des politischen Establishments, zentrale Probleme wie die scheinbar unkontrollierte Migration und den Anstieg des Terrorismus anzugehen. Dies führte zur Mobilisierung von Bürgern in den In-

Quellen: PEW Research Center, Credit Suisse; letzter Datenpunkt: 2015

Abbildung 1: Amerikaner mit mittlerem Einkommen bilden nicht mehr die Mehrheit

In absoluten Zahlen (Mio.)

140

120

100

80

60

40

1971 2015

70,0

60,0

50,0

40,0

30,0

20,0

10,0

0,0

In %-Anteil

1971 2015

Mittlere Obere + Niedrige

House View

dustriestaaten für politische Veränderungen, deren Resultate zunehmend sichtbar werden. In den nächsten vier bis sieben Jahren wird die Wirtschaftspolitik daher wahrscheinlich auf eine Beruhigung der Mittelschicht in den Industrie-ländern abzielen.

Für die westliche Mittelklasse wichtige Themen Die Mittelschicht legt grossen Wert auf Sicher-heit – des Arbeitsplatzes sowie persönliche Sicherheit. Neu gewählte Regierungen dürften deshalb versuchen, die nationale Wirtschaft durch Schaffung von Arbeitsplätzen, höhere Löhne und allenfalls durch Regulierung oder Besteuerung von Industrien zu stärken, die als «Jobkiller» gelten. Sie werden wahrscheinlich bestrebt sein, die Prosperität der Mittelklasse wiederherzustellen, in die nationale Sicherheit zu investieren und den privaten Konsum anzu-kurbeln. Bei Sektoren und Unternehmen, die von einer solchen Politik profitieren, sind somit po-tenziell steigende Umsätze, Erlöse und Markt-bewertungen zu erwarten.

Fokus auf nationale Champions und MarkenIn diesem Kontext denkt man sofort an sogenann-te «nationale Champions». Diese Firmen können weichen merkantilistischen Massnahmen unter-liegen wie staatlichen Anreizen für den Bau von Fabriken im Inland, öffentlicher Anprangerung bei Produktionsauslagerung oder einer Senkung oder Aussetzung von Körperschaftssteuern bei Investitionen im eigenen Land. Solche Gross- unternehmen haben einen inhärenten Multiplika-toreffekt, den Politiker für ihre eigene Agenda nutzen können. Nationale Champions haben zu-dem viele Beschäftigte in ihrem Heimatmarkt. Dies senkt ihre Anfälligkeit für protektionistische Massnahmen und ihre Abhängigkeit von global integrierten Produktionsprozessen. Und schliess-lich sind nationale Champions allgemein von strategischem Interesse für ihr Heimatland. Im aktuellen Umfeld dürften strategisch wichtige Branchen wahrscheinlich Arbeitsplätze für Ge-

ringqualifizierte schaffen, die «Vergessenen» der westlichen Gesellschaften. Dazu zählen u. a. allgemeine Fertigung, Bau, Telekomausrüstungen und IT-Produktion. Eine zweite wichtige Gruppe umfasst Automobil- und Flugzeughersteller, die einen Grossteil der einheimischen Arbeitskräfte beschäftigen. Nutzniesser von «Buy local»-Initi-ativen finden sich im Werkstoffsektor und im Gross- und Einzelhandel. Das Gesundheitswe-sen in Europa gilt in Anbetracht des demogra-fischen Trends auf dem Kontinent als künftiger Jobmotor für besser ausgebildete junge Berufs-tätige. Nationale Marken sind indes eine Erwei-terung der nationalen Champions. Sie besitzen Renommee, globale Präsenz und Anerkennung und sind mit einem nationalen Champion ver-bunden. Nationale Marken finden sich meist in Konsumsektoren.

Im Fokus: Sicherheit und VerteidigungIm natürlichen Fokus von Politikern sind Rüs-tungsfirmen, da sie am meisten von Staatszu-schüssen profitieren. Die Verteidigungsausgaben der europäischen NATO-Länder entsprechen derzeit nur 1,5 % des BIP (USA 3,6 %, China 2,1 %, Russland 4,5 %). Die neue US-Regierung hat eine Erhöhung des US-Verteidigungsetats vorgeschlagen, will dies auch für die National Nuclear Security Administration und erhöht den Druck auf die NATO-Partner, das NATO-Ziel für Verteidigungsausgaben einzuhalten. Dafür be-darf es nicht nur der Beschaffung von Flug-zeugen, Helikoptern und Drohnen, sondern auch einer stärkeren Fokussierung auf Forschung und Entwicklung und Cybersicherheit. In Europa sehen die betreffenden NATO-Richtlinien mindestens 2 % des BIP vor.

Von den grössten europäischen NATO-Mit- gliedern erfüllen aktuell nur Grossbritannien und Polen dieses Ziel, Deutschland, Kanada und Spanien liegen erheblich darunter. Deutschland und Frankreich, die vor allem ihren Beitrag er-höhen müssten und dies zur Erreichung der NA-TO-Ziele auch zugesagt haben, machen rund

House View

5 % der gesamten NATO-Verteidigungsausga-ben aus. Ihr Ausgabenplus dürfte die Erträge europäischer Rüstungsunternehmen steigen lassen. Urbane Sicherheit, Verkehrssicherheit, Gesundheits- und Lebensschutz sind Top-Prio-ritäten. Auch der Markt für Heimatschutztechno-logie dürfte dadurch rasch wachsen. Infrastruk-turschutz und öffentliche Überwachung gehören zu den Bereichen, in denen IT-Hard- und Soft-ware (Drohnen, Roboter und KI-Algorithmen) ins Spiel kommen. Laut der Research- und Bera-tungsfirma MarketsandMarkets wird der Informa-tionssicherheitsmarkt bis 2020 von USD 70 Mia. auf 170 Mia. zulegen.

Verstärkt im Visier: SL-Konsumenten Da die Schwellenländer (SL) die grössten Nutz-niesser des Jahrzehnts der Hyperglobalisierung waren, wird oft unterstellt, eine multipolarere Welt würde ihnen schaden. SL sind aber dem internationalen Handel nicht so sehr ausgesetzt, wie viele meinen. In den meisten SL machen

Exporte nur maximal ein Drittel des BIP aus. Viele SL haben faktisch die Schwelle zu einer konsum- und dienstleistungsorientierteren Volkswirtschaft erreicht. Die SL-Konsumenten dürften daher künftig im Fokus der Wirtschafts-politik stehen. Der neueste Credit Suisse Emer-ging Consumer Survey lässt folgendes Fazit zu:

1. Positivere KonsumstimmungDie Antworten der Befragten zeigen mehr Optimismus in Bezug auf persönliche Finanzen, potenzielle grössere Anschaffungen und die Inflationsaussichten.

2. Anstieg bei diskretionären AusgabenLaut Umfrage sind die Aussichten für diskretio-näre Ausgaben weiterhin positiv. Die stärksten Ausgabeabsichten bestehen in Kategorien wie Urlaub, Mode und Pflegeprodukte. Besonders hoch steht Urlaub im Kurs, allerdings konzent-riert auf inländische Reiseziele.

Quellen: NATO, 2016, Credit Suisse

Verteidigungsausgaben gemessen am realen BIP Ausgabenziel

Abbildung 2: Verteidigungsausgaben gemessen am realen BIP

In %

4,0

3,0

2,0

1,0

0,0

Frankreich Deutschland Italien Polen Spanien Türkei Grossbritannien Kanada USA

House View

3. Rückenwind für einheimische Markenaufgrund des stärkeren USDDie Terms of Trade für SL verschlechtern sich tendenziell, sodass im Inland hergestellte Pro-dukte wieder attraktiver werden. Davon dürften nationale Champions im Konsumsektor profitie-ren. Indische Konsumenten haben eine starke und wachsende Präferenz für im Inland produ-zierte Automarken. Gründe dafür sind nicht nur steigende Zuverlässigkeit und niedrige Preise, sondern teilweise auch Regulierung. In Brasilien wird der Pharmamarkt unter anderem aufgrund strenger regulatorischer Anforderungen, die ihn vor Importen schützen, von einheimischen Akteuren beherrscht.

4. Gesünder und vernetzterMehr Wohlstand und demografische Verände-rungen begünstigen den Trend zur gesünderen Lebensweise. Die diesjährige Umfrage zeigte eine starke Ausgabenbereitschaft bei Hautpflege, hochwertigen Nahrungsmitteln und Sportbe-kleidung. Der rückläufige Konsum ungesunder Produkte wie Tabak und Alkohol scheint ein breiter Trend zu sein. Ausserdem sind die Konsu-menten zunehmend vernetzt. In Brasilien haben 91 % der Befragten Internetzugang. 2016 hatten 57 % der Geringverdiener Internetzugang (2012: 36 %). Jüngere Generationen inklusive der Mill-ennials sind deutlich besser vernetzt. Des Weite-ren kauft heute ein Drittel der Konsumenten online ein, was einer Verdopplung seit 2011 entspricht.

Quelle: Emerging Consumer Survey, 2017

Abbildung 3: Konsumenten mit Internetzugang nach Alter – Wachstum in allen Gruppen

In %

100,0

90,0

80,0

70,0

60,0

50,0

40,0

30,0

20,0

10,0

0,0

18–29 30–45 46–55 56–65

2012 2014 2016

Schutz & Sicherheit

Risiken sind OpportunitätenFonds für eine sichere, gesündere und saubere WeltParallel zum technologischen Fortschritt steigen die Bedrohungen, was die Nachfrage nach innova-tiven Lösungen für mehr Schutz und Sicherheit antreibt. Vom Wachstum profitieren Unternehmen ganz verschiedener Branchen. Sie bilden das Anlageuniversum eines auf Schutz und Sicherheit ausgerichteten Fonds des Credit Suisse Asset Management.

Schutz & Sicherheit

Das Bedürfnis nach Sicherheit ist ein Grund-bedürfnis des Menschen. Laut dem amerikani-schen Psychologen Abraham Maslow haben nur grundlegende physiologische Bedürfnisse wie Nahrung, Wasser oder Schlaf eine höhere Priorität für die Menschen. Weltweit ist abseh-bar, dass das Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz zunehmen wird. Wachstumstreiber sind die steigende Bevölkerung, die Migration, die Digitalisierung, der Schutz der kritischen Infra-struktur und strengere Regulierungen. Alle diese Trends kommen Unternehmen zugute, die intel-ligente Antworten, zielgenaue Lösungen und sichere Produkte anbieten können. Die jährli-chen Ausgaben für Sicherheitslösungen wer-den auf mehrere hundert Milliarden US-Dollar geschätzt. Allein der Markt für die IT-Sicherheit erreicht 2017 gemäss der amerikanischen Bera-tungsfirma Gartner ein Volumen von USD 90 Mia. und dürfte bis 2020 auf USD 113 Mia. anstei-gen.1 Dabei verlagert sich die Nachfrage zuse-hends von vorsorglichen Schutzprogrammen zur wirkungsvollen Erkennung und Abwehr von Angriffen.

Credit Suisse Fonds mit Fokus auf Schutz und SicherheitDas Credit Suisse Asset Management hat das Wachstumspotenzial im Sektor Schutz und Sicherheit schon vor Jahren erkannt und einen Anlagefonds aufgelegt, der derzeit in 15 euro-päischen Ländern sowie in Singapur zum Ver-trieb registriert ist. Der Fonds setzt weltweit auf Gesellschaften, die mindestens die Hälfte ihrer Umsatzes mit Schutz- und Sicherheits-produkten erwirtschaften. Investiert wird in Ak-tien von 40 bis 60 Unternehmen der Sektoren Technologie, Gesundheitswesen und Industrie.

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Von Airbag bis VirenscannerFünf attraktive Anlagethemen im

Bereich Schutz & Sicherheit

IT-Sicherheit

Beispiele

• Virenscanner, Netzwerksicherheit

• Electronic Payment Systems

• Big Data etc.

Zugangskontrollen

Beispiele

• Zugangskontrollen

• Überwachungssysteme

• Identitätsschutz etc.

Verkehrssicherheit

Beispiele

• Airbagsysteme

• Inspektions- und Scansysteme an

Flughäfen und Häfen

• Signal- und Bremstechnik etc.

Gesundheitsschutz

Beispiele

• Nahrungsmittel-/Wasserkontrollen

und -inspektionen

• Kontrolle von Epidemien

• Impfstoffe, Diagnostik etc.

Umweltschutz

Beispiele

• Gesundheit von Nutzvieh/Haustieren

• Abfallmanagement/Recycling

• Prüfungen, Inspektionen und

Zertifizierungen etc.

Quellen: Autoliv Inc., Eurofins Scientific SE, IDEXX Labs Inc., Credit Suisse

1 http://www.gartner.com/newsroom/id/3638017

Schutz & Sicherheit

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Hand aufs HerzVerwendung von Massendaten zur Erstellung

eines individuellen Profils

Längere Gespräche mit einem Kardiologen, wiederholte Besuche von Websites für Herzerkrankungen, Anrufe auf eine Hotline für Medikamente bei Herzrhythmusstörungen – diese Daten lassen unschwer darauf schliessen, dass die Zielperson oder eine Person in ihrer Umgebung Herzprobleme hat. Auch Hochzeiten, Schwangerschaften, Scheidungen, berufliche Veränderungen, das Freizeitverhalten, Konsumpräferenzen, Mitgliedschaften, politische Einstellungen oder soziale Zugehörigkeiten sind aufgrund der hinterlassenen Datenspuren einfach zu ermitteln. Die Grenzen zwischen der rechtlich zulässigen Auswertung öffentlicher Daten und dem Missbrauch illegal beschaffter Informationen sind fliessend.

WirtschaftskriminalitätEin Steuerhinterzieher?

• Grenzschutzdaten zeigen vier eintägige Reisen nach Zürich in den letzten sechs Monaten

• Mobiltelefon-Standort-daten zeigen Besuche bei einer Privatbank in der Conrad-Ferdinand- Meyer-Strasse in Zürich sowie ausserdem zwei Besuche in Guernsey

• Mobiltelefon-Gesprächs-daten zeigen zwei beantwortete und sechs entgangene Anrufe von HMRC im vergangenen Monat

Radikale PolitikEin Umweltaktivist?

• 74 Besuche der Greenpeace-Website in drei Monaten

• Schreibt im gleichen Zeitraum drei E-Mails an einen bekannten Aktivisten

• Lädt die «Climate Counts»-App fürs iPhone herunter, die Unterneh-men nach ihren Umwelt- auswirkungen bewertet

KrankenaktenEin Gesundheitsrisiko?

• Erhält lange Telefonate von der Kardiologieab-teilung eines Londoner Krankenhauses

• In den folgenden sechs Wochen wiederholte Be-suche der Website der Britischen Herzstiftung

• Drei Anrufe bei einer Pharma-Hotline wegen eines Medikaments für Herzrhythmusstörungen

StrassenkriminalitätEin Drogendealer?

• Sechs Besuche bei einem Online-Hydrokulturan-bieter in zwei Tagen

• Die Mobiltelefon-Stand-ortdaten zeigen ein regelmässiges Aufsuchen von CrowHigh, einem La-den, in dem Drogenuten-silien verkauft werden

• Das Volumen der Text-nachrichten steigt um das Dreifache und die Zahl der Anrufe um das Vierfache gegenüber dem Vorjahr

<<<<<<<Quelle: Gonzalo Viña, «Surveillance: Taking liberties?», Financial Times, 9. August 2016

Schutz & Sicherheit

Megatrends und WachstumstreiberRückenwind, der das Wachstum treibt, erhalten die Akteure der Schutz- und Sicherheitsindustrie unter anderem durch folgende Megatrends:

Digitalisierung

Während in der Vergangenheit nur PCs und IT-Netzwerke mit Sicherheitsproblemen konfron-tiert waren, erfasst die Datensicherheit heute fast alle Bereiche des täglichen Lebens. Neu, noch ungewohnt und potenziell risikoreich ist das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). Es verbindet elektronische Geräte mit dem In-ternet. Dadurch wird etwa das führerlose Auto-fahren ermöglicht. Doch die Kehrseite darf nicht geleugnet werden. So weist etwa die Hälfte aller Autokomponenten Schwachstellen auf und ist anfällig für Hacking. Im Jahr 2015 musste Fiat Chrysler 1,4 Mio. Autos zurückrufen, nachdem Hacker die Kontrolle über einen Jeep Cherokee hatten übernehmen können.

Big Data und Algorithmen

Höhere Rechnerleistungen und innovative Mapping-Technologien erleichtern die Erstellung von individuellen Profilen und Konsummustern. Durch Telefon-Metadaten (Informationen über Anrufe und SMS-Nachrichten, z. B. Teilnehmer, Uhrzeit und Dauer) werden persönliche Daten preisgegeben. Die Hürden, auf diese Daten zu-zugreifen, sind teilweise sehr tief, wie die ame- rikanische wissenschaftliche Journalismus-plattform PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America) beklagt.

Sehr ergiebig ist auch das Web-Tracking. Dabei werden Benutzer verfolgt, wenn sie Websites besuchen. «Durch Tracking entstehen echte Be-drohungen und Risiken», schreibt das Fraunhofer-

Kunden dieser Anbieter sind sowohl die öffent-liche Hand und Unternehmen als auch Privat-personen. Der Anwendungsbereich ist breit. Er umfasst beispielsweise die Sicherung kritischer Infrastrukturen, die Kontrolle von Personen- und Warenbewegungen, die Verbrechensbekämp-fung, die Qualitätskontrolle in den Bereichen Ge-sundheit, Lebensmittel, Wasser und Umwelt, den Datenaustausch und den weltweit immer wichtiger werdenden Schutz vor Cyberattacken.

Breites Universum, klarer FokusDer Fonds investiert in einem Universum, das im Wesentlichen aus drei Kategorien besteht.

Rund 50 % des Anlageuniversums entfällt auf die Industrie. Dazu zählen Airbags, Überwachungs-systeme, die Sicherheit in Flug- und Seehäfen, das Management von Gefahrengütern oder die wachsenden Herausforderungen durch die Industrie 4.0.

Etwa 30 % des Anlageuniversums ist für die Technologie mit Produkten wie Antiviren-Soft-ware, Firewalls, Big Data oder Elektronische Zahlungssysteme reserviert.

In der dritten Kategorie sind Produkte und Anwendungen des Gesundheitswesens zu ver-orten, wie zum Beispiel Impfstoffe, Medizin- robotik, Patientenüberwachungssysteme oder Analysen von Wasser, Luft und Boden.

Schutz & Sicherheit

Hacking

Hacking, Phishing und bösartige Angriffe sind attraktiv für Kriminelle, ideologisch motivierte Protestierende und einige Regierungen. Dazu einige Daten:

• Mehr als 4 000 Unternehmen wurden 2014 gehackt. • Mehr als 800 Mio. Menschen wurden durch Diebstahl ihrer persönlichen Daten Opfer von Cyberkriminalität. • 70 % der am häufigsten verwendeten Internet- of-Things-Geräte weisen Schwachstellen auf. • 97 % der Apps auf Mobilgeräten geben ungewollt Informationen preis, die für Hacker nützlich sein könnten. • Die durchschnittliche Zahl der Angriffe pro Woche beträgt 1,5 Mio.

Schutz und Sicherheit ist zu einem Thema ge-worden, das die Menschheit in den nächsten Jahrzehnten intensiv beschäftigen wird. Neue Denkansätze, neue Verhaltensweise und siche-re Lösungen sind gefragt. Daraus entstehen vielversprechende Opportunitäten für Anleger.

Institut für sichere Informationstechnologie im «Web-Tracking-Report 2014» und führt einige Beispiele auf:

• Stalking (Verfolgung von surfenden Konsumenten)• Erfassung von Verbindungsdaten• Erstellung von Profilen mit sehr persönlichen Daten, Interessen und Verhaltensweisen• Manipulation von Bürgern und Konsumenten• Diskriminierung im Online-Handel• Benachteiligung von Stellensuchenden • Vorbereitung von Straftaten wie Einbruchdiebstahl

Alternde US-Infrastruktur

Der teilweise desolate Zustand der amerika- nischen Infrastruktur erfordert umfassende In-vestitionen zur Überwachung der Sicherheit und zur Prüfung des Handlungsbedarfs. Für die Sanierung von Strassen, Brücken und Wasser-systeme wird mit folgenden Investitionen gerechnet:

• Oberflächenverkehr: USD 2 000 Mia. • Wasser-/Abwassersysteme: USD 150 Mia. • Elektrizität: USD 934 Mia. • Flughäfen: USD 157 Mia.• Binnengewässer-/Seehäfen: USD 37 Mia.

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Schutz & Sicherheit

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Social Engineering ist die Bedrohung Nr. 1Die zehn grössten Bedrohungen in

der Fertigungs- und Prozessautomatisierung

Social Engineering und Phishing haben sich im Ranking der kritischsten Bedrohungen der Fertigungs- und Prozessautomatisierung (Industrial Control Systems, ICS) an die Spitze gesetzt, wie einer Veröffentlichung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik aus dem Jahr 2016 zu entnehmen ist. Als Social Engineering wird eine Vorgehensweise bezeichnet, die menschliche Eigenschaften wie Angst, Hilfsbereitschaft, Neugier oder Vertrauen ausnutzt, um Angreifern den Zugang auf Informationen und IT-Systeme zu verschaffen. Mögliche Schadenfolgen• Verlust der Verfügbarkeit des Industrial Control Systems / Produktionseinbussen• Datenabfluss/Verlust von Know-how (Intellectual Property)• Physische Schäden an Anlagen• Auslösen von Safety-Prozeduren oder Beeinträchtigung von Safety-Systemen• Minderung der Qualität der Erzeugnisse

<<<<<<<1 NeuQuelle: BSI-Veröffentlichung zur Cyber-Sicherheit, BSI-CS 005, Version 1.20 vom 01.08.2016

Nr. (2014)

1 (3)

2 (2)

3 (1)

4 (5)

5 (4)

6 (6)

7 (7)

8 (9)

9 (10)

10 (8)

Top 10 2016

Social Engineering und Phishing1

Einschleusen von Schadsoftware über Wechselträger und externe Hardware

Infektion mit Schadsoftware überInternet und Intranet

Einbruch über Fernwartungszugänge

Menschliches Fehlverhalten und Sabotage

Internet-verbundene Steuerungs-komponenten

Technisches Fehlverhalten und höhere Gewalt

Kompromittierung von Extranet und Cloud-Komponenten

Denial-of-Service-Angriffe (DoS)

Kompromittierung von Smartphones im Produktionsumfeld

Top 10 2014

Infektion mit Schadsoftware überInternet und Intranet

Einschleusen von Schadsoftware über Wechselträger und externe Hardware

Social Engineering

Menschliches Fehlverhalten und Sabotage

Einbruch über Fernwartungszugänge

Internet-verbundene Steuerungs-komponenten

Technisches Fehlverhalten und höhere Gewalt

Kompromittierung von Smartphones im Produktionsumfeld

Kompromittierung von Extranet und Cloud-Komponenten

Denial-of-Service-Angriffe (DoS)

Schutz & Sicherheit

«Hacker müssen denken

und handeln wie Kriminelle»

Im Gespräch mit Ivano SomainiSocial Engineer

Ivano SomainiIvano Somaini ist Regional Manager Bern der Compass Security Schweiz AG. Er hat einen

Master of Science (MSc) in Information Security der ETH Zürich. Während seines Studiums

vertiefte er sein Wissen in Themen wie Ver-schlüsselungsprotokolle, Netzwerksicherheit

und E-Privacy. Ivano Somaini liess sich 2015 und 2016 in den USA zum Experten für Social

Engineering und für Open Source Intelligence ausbilden. Als Social Engineer kam ihm seine Erfahrung als Laienschauspieler an der Kan-tonsschule Chur zugute. Ivano Somaini ist ein

gesuchter Referent und ein geschätzter Gesprächspartner der Medien.

Schutz & Sicherheit

Banken schützen sich und ihre Kunden am bestenNach Somainis Erfahrung hängt das IT-Sicher-heitsniveau stark von der Branche ab. Die sichersten Systeme trifft er bei Banken an. Auch die Versicherungswirtschaft und Regierungsstel-len praktizieren eine solide Schutz- und Sicher-heitskultur. Als kritisch erweisen sich Spitäler. Sie waren in Grossbritannien vom Cyberangriff «Wanna Cry» im Mai 2017 besonders betroffen. Somaini führt zwei Hauptgründe an.

«Patientendaten sind sehrgefragt und erzielen amSchwarzmarkt hohe Preise.»

«Erstens haben Spitäler oft eigene Programme, die nur mit älteren Systemen wie Windows XP kompatibel sind. Zweitens sind Patientendaten

Cyberkriminelle setzen CHF 450 Mia. umCyberkriminelle erwirtschaften insgesamt schätzungsweise einen Jahresumsatz von CHF 450 Mia. Dies ist mehr als der weltweite Umsatz im Drogenhandel. Ein kleiner Teil trägt bereits das Geschäft mit Ransomware bei – eine Soft-ware, die Rechner blockiert und Daten verschlüs-selt. Heute sind Hacker oft nicht mehr IT-Freaks, die in ihrer Freizeit experimentieren, sondern hoch qualifizierte, auf Abwege geratene Spezi-alisten. Hinter ihnen stehen straff geführte Or-ganisationen wie die russische Mafia. Ihnen stand und steht die Welt (noch) ziemlich machtlos gegenüber. «Solange jeder gegen jeden spielt und Geheimdienste wie die NSA Informationen nicht oder nur mit grosser Verzögerung teilen wollen, haben die Angreifer leichtes Spiel», konstatiert Somaini.

Das Spiel mit der eigenen Identität ist die Grundlage seiner Arbeit als Social Engineer und Security Analyst. Zu den Aufgaben von Ivano Somaini gehören Angriffe,

die er im Auftrag von Kunden startet. Mit einem soge-nannten Penetration Testing wird ein Angreifer simu-

liert, der unbefugt in einen Computer oder in ein Netz-werk eindringt. Damit erhält der Auftraggeber wichtige Hinweise, wo die Schwachstellen seines Systems oder seiner Organisation liegen und durch welche Mass-

nahmen das Sicherheitsniveau verbessert werden kann. Oberstes Ziel ist die erfolgreiche Abwehr von Angrei-

fern, deren Identität meistens im Dunkeln bleibt.

Schutz & Sicherheit

sehr gefragt und erzielen am Schwarzmarkt hohe Preise. Vertrauliche Informationen über den effektiven oder vermeintlichen Gesundheits- zustand können etwa missbraucht werden, um Promis zur Zahlung von Schweigegeld zu zwin-gen oder um Krankenkassen wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen.»

«Psychologie und Empathie sindbewährte Türöffner.»

Doch die grösste Schwachstelle ist nicht die Informatik, sondern eine Software namens Mensch. Den Beweis dafür hat Somaini schon oft erbracht, etwa wenn er als Fremder – und selbstverständlich ohne Badge – Einlass am Mitarbeitereingang begehrt. Somaini hält dann eine Schachtel in den Händen und simuliert gleichzeitig ein sehr angeregtes Telefongespräch, damit er sich nicht auf ein Gespräch mit einem Mitarbeitenden einlassen muss. «Es hat noch jedes Mal geklappt», schmunzelt Somaini. «Psy-chologie und Empathie sind bewährte Türöffner.» Glück für die Firma, dass er nur im Rahmen einer ethischen Hackermission unterwegs war.

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Vorbeugen istbesser als heilen

Infektionen verhindern –

Mitarbeiter schulen

• Mails unbekannter Absender ignorieren

• Auch bei bekannten Absendern

zweimal hinsehen

• Keine Anhänge öffnen

• System aktualisieren

• Nur legal erworbenen Software aus

vertrauenswürdigen Quellen nutzen

Schaden

minimieren

• Regelmässige Backups erstellen

• Wiederherstellung testen

• Getrennte Medien

• Sicherheitsfunktionen des

Betriebssystems nutzen

• Schreibrechte (auf Fileservern)

einschränken

• Virenschutzprogramme

Quelle: Compass Security Schweiz AG

Schutz & Sicherheit

Hacking-LabHacking-Lab ist eine Online-Plattform für Ethical Hacking, Netzwerke und IT-Sicherheit, die talentierte Cyber-Security-Spe-zialisten sucht und ausbildet. Hacking-Lab führt internationale Wettbewerbe wie die European Cyber Security Challenge mit Teilnehmern aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Gross-britannien, Spanien und Rumänien durch. Hacking-Lab hat 50 000 registrierte Benutzer und wird von zahlreichen Universitäten, Unternehmen und anderen Organisationen genutzt, unter ande-rem für Wettkämpfe, Schulungen und Trainings.hacking-lab.com

Compass Security Schweiz AG Die Compass Security Schweiz AG ist ein Schweizer Unterneh-men mit 45 Mitarbeitenden in der Schweiz und in Deutschland. Kerndienstleistung der 1999 gegründeten Firma sind Security Assessments einschliesslich Penetration Tests.compass-security.com

Schutz & Sicherheit

Sicher bezahlen – ja, das geht

Wenn die betrügerischen Umsätze nur einen Anteil von wenigen Promille am Gesamtvolumen haben, ist dies vor allem auf die laufenden und intensiven Schutzmass- nahmen zurückzuführen. Sie machen Kreditkarten zum sichersten Zahlungsmittel. Die erfolgreiche Betrugsbe-

kämpfung bei Swisscard gibt einen Einblick.

Seit 2008 haben sich sowohl der Betrugsanteil am Gesamtumsatz als auch die Anteile der Kar-tenfälschungen und der Betrugsfälle mit gestoh-lenen Daten sehr stark verringert.

Das Expertensystem prüft jede Transaktion, die mit einer Kreditkarte von Swisscard durchgeführt wird (dazu gehören auch die Karten mit dem Logo der Credit Suisse). Transaktionen mit Ver-dacht auf Betrug können durch das System automatisch abgelehnt werden. Bei Transaktio-nen mit geringerem Risikoprofil wird die auf- fällige Transaktion nachträglich untersucht. Mit-arbeitende von Swisscard verifizieren diese Transaktion mit dem Kunden persönlich. Bei einer Ablehnung sendet Swisscard dem Kunden eine SMS.

Neu bietet Swisscard auch das 2-Way SMS an. Der Kunde wird bei einer verdächtigen

Nur 5 % der Kreditkartenbesitzer verzeichneten in den letzten drei Jahren einen Missbrauch ih-rer Karte. In fast sieben von zehn Fällen stoppte der Anbieter (Issuer) den Missbrauch noch rechtzeitig oder übernahm den Schaden. Bei mehr als jedem zweiten Missbrauchsfall wurde der Kunde vom Anbieter auf die ungewöhnliche Transaktion aufmerksam gemacht. Dies erge-ben die Resultate einer Umfrage, welche das Meinungsforschungsinstitut GfK im Auftrag von comparis.ch durchführte.

Zum guten Abschneiden der Schweiz leistet Swisscard einen erheblichen Beitrag. Nicht weniger als 25 Mitarbeitende sind in der Be-trugsbekämpfung beschäftigt. Dazu kommen 15 Mitarbeitende, die rund um die Uhr in der Frü-herkennung tätig sind. Swisscard lässt sich die Betrugsbekämpfung jedes Jahr einen sieben-stelligen Betrag kosten. Mit grossem Erfolg:

Schutz & Sicherheit

Transaktion per SMS informiert und kann mit Ja oder Nein antworten. Die einfache und effiziente Rückkoppelung verhindert unnötige Kartensperrungen.

Good to knowDer Kunde haftet im Betrugsfall nicht, wenn er die Sorgfaltspflichten gemäss den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) einhält. Ein Kun-de muss gemäss AGB bestrittene Transaktionen auf seiner Rechnung spätestens innert 30 Tagen nach Erhalt der Rechnung schriftlich beanstan-den. Grundsätzlich ist bei Online-Einkäufen und Online-Zahlungsvorgängen auf die üblichen Si-cherheitsstandards zu achten. Dies sind unter anderem verschlüsselte Verbindungen, Bestel-lungen bei seriösen Anbietern, vorhandene Kon-taktinformationen, eindeutige Adressen, keine Bestellungen an öffentlichen Computern und of-fizielle Logos für Online-Garantien wie zum Beispiel die Swiss Online Garantie vom Verband des Schweizerischen Versandhandels.

Ablehnung verdächtiger TransaktionenAlle mit Kreditkarten getätigten Umsätze müssen, entsprechend internationalen Regularien, von den jeweiligen Kartenherausgebern genehmigt werden. Swisscard setzt zur Früherkennung von Betrug ein neuronales Netzwerk ein, welches vom weltweit führenden Unternehmen Fico (Fair Isaac Corporation) entwickelt wurde. Trans-aktionen mit Verdacht auf Betrug werden durch das System abgelehnt. Liegen weniger klare Indizien vor, verifizieren Mitarbeitende von Swiss-card die Transaktion mit dem Kunden.

Gemäss einer 2015 in Deutschland durchge-führten Untersuchung der Fico sind Betrugsmus-ter, bei denen die Karte nicht vorgelegt werden muss (Card not present-Fraud, CNP) wie im On-linehandel in 70 % der untersuchten Fälle die Betrugsursache. Grenzüberschreitender Betrug ist für 80 % der Betrugsfälle verantwortlich.

Quelle: Fico-Studie, 7. Mai 2015, www.fico.com

Schutz & Sicherheit

Kampf gegen Phishing und gestohlene IdentitätenBeim Phishing versuchen Betrüger per E-Mail an Kartendaten zu gelangen (mit einem Link auf eine «gefälschte» Internetadresse). Sie ge-ben dabei vor, dass der Absender der E-Mail eine Bank, ein Händler oder eine Kartenorgani-sation (Visa, MasterCard, American Express) sei. Geben die Kartenhalter ihre Informationen ein, ist die Gefahr gross, dass es zu betrügeri-schen Transaktionen mit der entsprechenden Karte kommt. Sowohl die Anzahl wie auch die Qualität dieser Phishing-Attacken nehmen zu.

Eine andere Betrugsform besteht darin, dass Kriminelle versuchen, mit korrekten Daten von möglichen Kunden Kreditkarten zu erhalten. Der mögliche legitime Kunde merkt nicht, dass auf seinen Namen eingekauft wird. Diese Art des Betrugs ist zurzeit für Kreditkarten noch nicht so verbreitet.

Kampf auf verschiedenen technologischen Ebenen Im Dienste der Sicherheit kommen laufend neue Technologien zur Anwendung. Dazu ge-hören EMV-Chips, Contactless-Kreditkarten oder 3-D Secure / Transakt-App.

EMV-Chip-Karten

Swisscard hat alle Kreditkarten mit dem EMV-Chip ausgestattet. Gleichzeitig erhält der Kunde eine PIN. Der EMV-Chip gilt – im Gegensatz zum Magnetstreifen – als fälschungssicher. Die zu-sätzliche Eingabe der PIN erlaubt eine eindeutige Identifizierung des berechtigten Kunden. In Märk-ten mit im Aufbau befindlicher EMV-Infrastruktur (z. B. USA) ist der Magnetstreifen nach wie vor eine Schwachstelle. Hier helfen die strikte An-wendung der Modelle zur Betrugsbekämpfung und die Ausweitung des EMV-Raumes.

Kontaktloses Bezahlen (contactless)

Contactless-fähige Kreditkarten erlauben die Abwicklung von kleineren Transaktionen ohne PIN. Kontaktlose Transaktionen sind sicher, da sie verschlüsselt (EMV-Chip) und unter Beach-tung bestimmter Kriterien zwischen Chip und Terminal genehmigt werden. Ein entscheidendes Datenelement kann dabei nur ein einziges Mal verwendet werden und ist für alle danach folgen-den Transaktionen ungültig. Die kontaktlosen Transaktionen können und werden in bestimmten Abständen online autorisiert, wodurch ein wei-terer Missbrauch verhindert werden kann.

3D-Secure / Transakt-App(sichere Internet-Transaktionen)

3-D Secure ist ein international anerkannter Sicherheitsstandard für Kreditkartenzahlungen im Internet. Während eines Online-Einkaufs bei einem 3-D Secure-Online-Händler erfolgt eine zusätzliche Überprüfung der Berechtigung des Käufers (Karteninhaber). Online-Einkäufe wurden durch 3-D Secure für Karteninhaber und Händ-ler sicherer. Mit der Einführung der Transakt-App im August 2014 wurde die Sicherheitsstufe von 3-D Secure nochmals erhöht.

Die Transakt-App ist ein einfaches und sicheres Authentifizierungssystem via Smartphone/Tablet. Sobald der Kunde die Transakt-App installiert hat, erhält er bei Online-Einkäufen zur Verifizie-rung der Zahlung eine Benachrichtigung auf sein Smartphone/Tablet. Diese kann er bestätigen oder ablehnen.

Investment Solutions

Energiesektorim UmbruchChancen für

Credit Suisse Energy Infrastructure Partners

Mit Dr. Walter Steinmann und Kurt Lüscher konnten zwei weitere ausgewiesene Experten der Energiewirt-

schaft für das Advisory Board der Credit Suisse Energy Infrastructure Partners AG (CSEIP) gewonnen

werden. Dem Gremium gehören amtierende und ehemalige Branchenspezialisten der Energiewirtschaft

und der Politik an. Im nachstehenden Interview spricht Walter Steinmann über die grössten Heraus-

forderungen im Energiesektor und wie sie zu bewältigen sind.

Investment Solutions

Herr Steinmann, die Energiewelt ist in einer Phase des Umbruchs. Welches sind die Treiber, wohin geht die Reise?Walter Steinmann: Ja, unsere Energiewirtschaft ist in einem totalen Change, ausgelöst durch mehr Markt und Wettbewerb, Internationalisie-rung, neue Technologien, Effizienzsteigerungen und die Digitalisierung. Da die Energie für rund 80 % der Klimagase verantwortlich ist, erhalten die ambitiösen Klimaziele immer mehr Relevanz für die Energiewirtschaft. Längerfristig dürfte das Energiesystem dezentraler, effizienter, intel-ligenter und erneuerbarer werden.

Werden denn die Erneuerbaren gegenüber den traditionellen Energieträgern preislich überhaupt je konkurrenzfähig?Photovoltaik und Windkraft sind in einer massi-ven Kostendegression. Bei den neusten Aus-schreibungen weltweit wurde die Kilowattstunde Solar unter 4 Cent und Wind bei rund 5 Cent offeriert. Das ist aber noch nicht das Ende, wei-tere Fortschritte und damit noch günstigere Preise sind absehbar.

Brauchen diese Technologien denn noch Förderprogramme, wie sie in der Schweiz am 21. Mai 2017 beschlossen wurden?

Nicht mehr lange. In der am 21. Mai 2017 be-schlossenen Vorlage ging es um eine Anschub-finanzierung, welche bald durch andere Systeme wie ein neues Marktdesign abgelöst werden soll. Denn wir alle wollen eine garantierte Ver-sorgungssicherheit und sollten auch die Be-reitschaft haben, dafür einen Preis zu bezahlen. Dabei stehen für mich marktnahe Instrumente, welche dem Wettbewerb eine Chance geben, wie Kapazitätsreserven für den Winter, Quoten etc. im Vordergrund.

Aber wenn wir die stabile Kernenergie durch Sonnen- und Windenergie ersetzen, dann schwankt die Stromerzeugung. Wie wird da Versorgungssicherheit garantiert?Versorgungssicherheit wird einerseits durch eine gute Anbindung an das europäische Strom- und Gasnetz gewährleistet. Daneben brauchen wir klar auch eine eigene Produktion und neue Spei-cherkonzepte: Flexibilität und zeitliche Lager-haltung müssen auf der Angebots- und auf der Nachfrageseite einen klaren Preis erhalten. Zudem erwarte ich, dass der Umbau hin zu einer dezentraleren und intelligenteren Energiewelt der Versorgungssicherheit neue Dimensionen eröffnen wird.

Klassische EnergiespeicherIm Grimselgebiet betreiben die Kraftwerke Oberhasli AG acht Stauseen.

Durch eine Aufstockung der Staumauern des Grimselsees um 23 m wird die Speicherkapazität in den nächsten Jahren von 95 Mio. auf

170 Mio. m3 erhöht. Dadurch wächst der Energieinhalt von 270 GWh auf 510 GWh. Speicherseen ermöglichen es, Lücken bei der Versorgung

aus erneuerbarer Energie zu überbrücken.

Investment Solutions

Herr Steinmann, was hat Sie motiviert, Mitglied des Beirats der Credit Suisse Energy Infrastructure Partners AG zu werden?Nachdem ich meine Karriere 1977 bei einer Bank begonnen habe, freue ich mich – nach vielen Jahren auf der Verwaltungsseite – nun wieder die Wirtschaftsperspektive einzunehmen und mit- zuhelfen, in diesem umfassenden Change der Energiewelt intelligente Lösung auf der Finan-zierungsseite voranzutreiben. Und wenn die Früchte meiner Arbeit den Destinatären von über 130 Schweizer Pensionskassen zugutekommen, dann ist dies ein doppelter Grund zur Freude.

Welchen Beitrag leistet das Investitionsmo-dell der Credit Suisse Energy Infrastructure Partners AG zur Energieversorgung in der Schweiz?Bei vielen öffentliche Haushalten sind die Fi-nanzen knapp, sodass Spar- und Sanierungs-

Walter Steinmann Als ehemaliger Leiter des Bundesamts für Energie (BFE) und des Amts für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Solothurn bringt Walter Steinmann ein breites und einzigartiges Netz-werk innerhalb der Schweizerischen Energiewirtschaft sowie profunde Fachkenntnisse in politischen und regulatorischen Fragen mit. Er ist Präsident des Vereins European Energy

Award. Walter Steinmann war Präsident der Verwaltungs-kommission Stilllegungs- und Entsorgungsfonds sowie Ver-

waltungsratsmitglied der Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris.

Credit Suisse Energy Infrastructure Partners AGInnerhalb der Credit Suisse Asset Management ist die CSEIP

ein unabhängiger Investment Manager. Der Schwerpunkt liegt auf Investitionen von institutionellem Kapital in die euro-päische Energie-Infrastruktur. In der Schweiz verwaltet die CSEIP die Anlagegruppe CSA Energie-Infrastruktur Schweiz,

die sich ausschliesslich auf die Energie-Infrastruktur der Schweiz konzentriert und exklusiv Schweizer Pensionskassen

offensteht. Damit ermöglicht sie institutionellen Anlegern, am strukturellen Wandel des Energiesektors zu partizipieren.

Es ist beabsichtigt, dass die Anlagegruppe bis zum Jahr 2019 CHF 1,5 Mia. in die schweizerische Energie-Infra-

struktur investiert.

Investment Solutions

programme nötig werden. Gleichzeitig nimmt der Finanzbedarf im Energiesektor zu, nun sind neue Player gefragt. Ich meine, dass speziell im Bereich der Energie-Infrastrukturen jetzt In-vestoren mit einer langfristigen Perspektive eine gute Chance haben, sich auf dem Markt erfolgreich zu positionieren.

Ist es nicht riskant, wenn private Vorsorge-gelder in Bereichen investiert werden, die teilweise immer noch stark reglementiert, subventioniert und politisiert sind?Im Fokus der Credit Suisse Energy Infrastruc-ture Partners AG stehen kritische Infrastrukturen wie Strom- und Gasnetze. Bei diesen hat der Staat ein Interesse, dass sie tadellos funktionie-ren, sodass er mit grosser Wahrscheinlichkeit eine, wenn auch keine überbordende Rendite garantiert. Investitionen in die Wasserkraft täti-gen die Fonds nur, wenn sie sich auch rechnen und die Risiken nicht zu gross sind.

Wie beurteilen Sie das Potenzial von er-neuerbaren Energien und insbesondere der Schweizer Wasserkraft in der Schweizer Energieversorgung?Die Wasserkraft ist mit einem Anteil von beinahe 60 % das Rückgrat der Schweizer Stromver-sorgung. Mit Blick auf den Umweltschutz wird hier nur noch ein kleinerer Ausbau möglich

sein, sodass die Photovoltaik an Bedeutung gewinnen dürfte. Bei Neubauten rechnet sich die Installation meist bereits heute, weil die produzierte und selbst verbrauchte Kilowatt-stunde auch bei uns günstiger ist als die vom lokalen Netzbetreiber bezogene.

Wie wichtig ist ein leistungsfähiges und stabiles Übertragungsnetz für die Versor-gungssicherheit der Schweiz?Die Schweiz war bis jetzt die Stromdrehscheibe Europas und hat damit auch Geld verdient. Auch künftig sind wir auf ein erstklassiges Über-tragungsnetz angewiesen, weil wir so allfällige Engpässe im Inland mit Importen kompensieren können. Deshalb ist es auch zentral, dass wir bei der Vereinigung der Europäischen Übertra-gungsnetzbetreiber (ENTSO-E) engagiert mitwirken können.

Warum kommt die Öffnung des Strom-markts für Kleinkunden in der Schweiz nicht vom Fleck?Das erste Marktöffnungsgesetz wurde 2002 in der Volksabstimmung von einer unheiligen Allianz von fundamentalen Liberalisierungsgegnern und lokalen Elektrizitätsunternehmen gebodigt. Das in der Folge erarbeitete Stromversorgungsge-setz sah für eine erste Etappe nur den Marktzu-gang für Grosskunden vor. Gegen die volle

«Der Finanzbedarf imEnergiesektor nimmt zu, nun sind

neue Player gefragt.»

Investment Solutions

Marktöffnung wurde immer wieder von den kleinen Stromversorgern das Referendum an-gedroht, sodass wir Kleinkunden den Strom- anbieter bis heute nicht frei wählen können.

Herr Steinmann, wenn Sie einem Ausländer einen spannenden Leuchtturm der Schwei-zer Energieversorgung zeigen müssten, welches Projekt würden Sie auswählen?Bei der traditionellen Stromversorgung zeige ich gerne die Grimsel-Stauseen mit dem wunder-schönen Hospiz, das auch mit seinem schönen Ambiente, seiner Gastfreundschaft und dem Weinkeller brilliert. Als ich die Kollegen der Nachbarländer einmal zu einer Sitzung auf die Grimsel einlud, zirkulierte nachher in den Mi-nisterien von Berlin, Wien und Luxemburg das Youtube-Video der Gelmerbahn, denn eine derartige Fahrt hatte noch keiner erlebt. Ein at-traktiver Leuchtturm für die neue Energiewelt ist das von Walter Schmid lancierte energieautarke Mehrfamilienhaus in Brütten. Da werden die neusten Technologien klug kombiniert und garan-tieren gemeinsam einen hohen Wohnkomfort.

• Mai 2017

«Längerfristig dürfte das Energiesystemdezentraler, effizienter, intelligenter und

erneuerbarer werden.»

Energieautarkes MFH in BrüttenGemeinsam mit Ausstellungspartnern hat die Umwelt Arena

Schweiz 2016 in Brütten ZH das erste solarbetriebene Neun-familienhaus der Welt gebaut, das komplett ohne externe

Energieanschlüsse auskommt. Das Gebäude hat den ersten Winter mit dem kältesten und sonnenärmsten Januar seit

Jahrzehnten mit Bravour bestanden. Die Ausstellung «Ener-gieautarkes Mehrfamilienhaus» in der Umwelt Arena mit

einem Grossmodell zeigt den technischen Aufbau sowie aktuelle Energiedaten und präsentiert die technischen

Lösungen. Es werden diverse Führungen – auch direkt in Brütten – angeboten. www.umweltarena.ch

Investment Solutions

Prämiertes AnlegenIndex Solutions

Investment Solutions

Dr. Valerio Schmitz-EsserHead of Index Solutions

[email protected]

Mit Multi-Faktor-Indexfonds behalten Investorendie Kosten im Griff, diversifizieren ihr Portfolio und können

langfristig Überrenditen erzielen. Diese weichen in ihrer Gewichtung bewusst von der Marktkapitalisierung ab, um

Faktorprämien abzuschöpfen und Anlagerisiken zu ver-ringern. Institutionelle Anleger haben die Vorteile von Index-

fonds schon seit längerem erkannt. Nun stehen die meisten Indexfonds auch Privatinvestoren offen.

Die Rendite zehnjähriger Bundesobligationen liegt derzeit bei –0,02 % (Stand 30. Juni 2017). Anleger, die CHF 100 000 in solche Anleihen investieren, erhalten also CHF 20.00 weniger zurück. Im derzeitigen Negativzinsumfeld bedeu-tet geringes Risiko nach Abzug der Kosten oft weniger Vermögen, was natürlich nicht die Idee einer festverzinslichen Anlage sein kann. Ein Ausweg aus diesem Dilemma können Indexfonds und insbesondere Multi-Faktor-Indexfonds sein.

Valerio Schmitz-Esser, Leiter Index Solutions Credit Suisse Asset Management, erklärt: «Fonds, die nach Strategieindizes statt nach marktgewichteten Indizes investieren, bieten die Möglichkeit zur Senkung des Risikos und zur gleichzeitigen Steigerung der zu erwarten-den Rendite. Der Mehrwert entsteht durch die Entkoppelung von Preis und Gewicht sowie durch die periodische Rückführung auf die Ziel-gewichte (Rebalancing), wobei das Rebalan-cing antizyklisch wirkt.»

Anders formuliert: Strategieindizes weichen in ihrer Gewichtung bewusst von der Marktkapi-talisierung ab, um Faktorprämien abzuschöpfen und/oder das Anlagerisiko zu reduzieren. Unter einer Faktorprämie versteht man eine Belohnung in Form von höherer Rendite für das Halten von Aktien mit bestimmten Eigenschaften. Typische Faktorprämien lassen sich für Aktien kleiner Gesellschaften (Small Size), für günstig bewerte-te Aktien (Value), für finanziell solide Wachs-tumstitel (Quality) oder für Aktienportfolios mit möglichst geringem Gesamtrisiko (Minimum Volatility) beobachten. Investoren, die Faktoref-fekte kombinieren wollen, steht mit dem Multi- Faktor-Index MSCI Factor Mix ein Index zur Ver-fügung, der das Rendite-Risiko-Profil optimiert (s. «MSCI Factor Mix A-Series»).

ETF oder IndexfondsDoch warum soll man Indexfonds kaufen, wenn es doch Exchange Traded Funds (ETFs) gibt? Ein wichtiges Argument sind die Kosten. ETFs

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* Quelle: Plädoyer für Indexfonds, dpn Deutsche Pensions & Investmentnachrichten, 14. März 2017

können zwar während der Börsenzeiten jeder-zeit gehandelt werden. Die hohe Flexibilität hat jedoch ihren Preis in Form von Geld-Brief-Span-nen und Auf- bzw. Abschlägen zum Nettoinven-tarwert. Demgegenüber werden Indexfonds stets zu ihrem Nettoinventarwert abgerechnet. Be-rechnungsgrundlage des Nettoinventarwerts sind die Schlusskurse.

Index schlägt ManagerIndexfonds bieten eine kostengünstige Möglich-keit, um Rendite und Risiko eines Aktienportfolios präzise zu steuern. «Subjektive Einschätzungen eines Fondsmanagers haben keinen Einfluss auf die Zusammensetzung der Indizes», betont Schmitz-Esser und verweist auf die SPIVA Sco-recard von Standard & Poor’s Dow Jones Index. In den letzten fünf Jahren gelang es beispiels-weise 88,3 % der aktiv gemanagten Large-Cap-Funds nicht, den S&P 500 zu schlagen (Stand 31. Dezember 2016). In Europa schafften es in den letzten fünf Jahren 74,2 % der Aktienfonds nicht, eine Performance über dem S&P Europe 350 zu erzielen (Stand 31. Dezember 2016).

Credit Suisse Nr. 1 in der Schweiz*Entgegen der gemeinhin vorherrschenden Mei-nung, dass ETFs den grössten Teil des passiven Anlagekuchens in Europa beanspruchen, liegen

Indexfonds vorn. Gemäss Berechnungen von Morningstar entfallen mit EUR 550 Mia. mehr als die Hälfte der passiven Anlagen auf Index-fonds. Schmitz-Esser ist überzeugt, dass In-dexfonds den ETFs langfristig überlegen sind und in den nächsten Jahren stärker wachsen werden. Als führende Anbieterin in der Schweiz dürfte Credit Suisse Asset Management von der erwarteten Nachfragesteigerung überdurch-schnittlich profitieren.

Credit Suisse Index Solutions verwaltet derzeit ein Vermögen von CHF 108,6 Mia. (31. März 2017). Damit hat sich das Volumen seit der Lan-cierung des ersten Indexfonds im Jahr 2003 beinahe verfünffacht. Während heute noch rund 90 % der Kunden institutionelle Anleger sind, finden zusehends auch Family Offices und pri-vate Investoren Gefallen an Indexfonds. Seit letztem Jahr stehen die meisten Indexfonds der Credit Suisse auch Privatanlegern offen.

«Indexfonds bieten einekostengünstige Möglichkeit, um Rendite

und Risiko eines Aktienportfoliospräzise zu steuern.»

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MSCI Factor Mix A-Series

Der neue Index beschreitet einen innovativen Weg zur nachhaltigen Optimierung des Rendite-Risiko-Profils eines Portfolios

Der am 12. Dezember 2014 lancierte Index MSCI Factor Mix A-Series kombi-niert die Profile der Strategie-Indizes Value Weighted, Quality und Minimum Volatility (je ein Drittel). Der Index zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

• Bessere Risiko- und Renditeeigen- schaften des Gesamtportfolios • Ausrichtung von Portfolios auf ver- schiedene Ziele wie z. B. – Faktorprämien – Diversifizierung – Maximierung der Information Ratio

• Maximierung der Information Ratio Möglichkeit zur Ausrichtung des Port- folios auf unterschiedliche Faktoren wie Quality (robuste Geschäftsmodelle), Value (günstige Bewertung), Size (Unternehmensgrösse) oder Volatility (geringes Gesamtrisiko)

Die Komponenten des MSCI Factor Mix A-Series

MSCI World Value Weighted Index

MSCI World Quality Index

MSCI Minimum Volatility Index

Idee Gewichtung der Aktien nach fundamentalen Daten aus Bilanz und Erfolgsrechnung.

Identifizierung von Wachs-tumstiteln, die eine höhere Qualität als der Marktdurch-schnitt aufweisen.

Strukturierung eines Port- folios mit minimaler Volatilität gemäss dem Faktormodell von MSCI Barra.

Konstruktion Fundamentalgewichtung nach: • Buchwert des Eigenkapitals• Umsatz• Cashflow• Gewinn

Gewichtung:• Höhe der Eigenkapital- rendite (Return on Equity)• Stabilität des Gewinn- wachstums (Standardab- weichung des Gewinn- wachstums pro Aktie über 5 Jahre)• Höhe des Verschuldungs- grads (Fremdkapital/Eigen- kapital)

Eigenschaften:• Langfristig tieferes Beta als der Standardindex• Geringere Volatilität als der Standardindex• Höherer Anteil von Mid-Cap- Aktien im Vergleich zum Standardindex• Fokussierung auf Aktien mit geringem titelspezifischem Risiko

Besonderheit Historisch signifikante Über-rendite gegenüber dem markt- gewichteten Standardindex.

Titel mit soliden Geschäfts-modellen und robusten Wett-bewerbsvorteilen. Historisch signifikante Überrendite gegen-über dem marktgewichteten Standardindex.

Historisch signifikante Über-rendite gegenüber dem markt- gewichteten Standardindex bei geringerer Volatilität gegen-über dem marktgewichteten Standardindex.

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MSCI World Factor Mix A-Series schlägt MSCI WorldMonatliche Bruttorenditen in CHF von Juni 2001 bis März 2017

Quelle: FactSet, Credit Suisse Historische Wertentwicklungen und Finanzmarktszenarien sind kein verlässlicher Indikator für laufende und zukünftige Ergebnisse.

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Relative Rendite (rechte Skala) MSCI World Factor Mix A-Series MSCI World

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Erfolgreiches Anlegen ist im gegenwärtigen Umfeld negativer Zinsen und rekordhoher Aktienbewertungen kein Kinderspiel. Warum könnten Multi-Faktor-Index-fonds ein alternativer Ansatz sein?Dank der Kombination verschiedener Anlagestrategien diversi-fizieren Anleger mit solchen Fonds das Portfolio und reduzieren ihr Gesamtrisiko. Indexfonds sind zudem günstig handelbar, weil sie zu Schlusskursen abgerechnet werden und im Vergleich zu ETFs kein teures Market Making erfordern.

Mehr Rendite bei tieferer Volatilität – wie geht das?

Welche Idee steht hinter den Indizes, die sogenannte Faktoren abbilden?Die Idee ist einfach: Weniger Volatilität und trotzdem mehr Rendite. Je nach zugrundeliegender Strategie wird der Faktor- index anders gewichtet und periodisch wieder auf dieses Zielgewicht zurückgeführt. Letzteres wird Rebalancing ge-nannt. Bei den Multi-Faktor-Indizes werden verschiedene Strategien miteinander kombiniert. Daraus resultieren aus his-torischer Sicht signifikante Überrenditen gegenüber dem marktgewichteten Standardindex – wohlverstanden bei gerin-gerem Gesamtrisiko. Da die Strategien untereinander teil- weise negativ korrelieren, sinkt das Gesamtrisiko unter das Niveau des Standardindexes. Die wissenschaftliche Erkennt- nis, dass sich eine Entkopplung von der Marktgewichtung loh-nen kann, hat SIX Swiss Exchange zur Lancierung der Indexfamilie SPI Multi Premia veranlasst.

Investment Solutions

Gute Laune inbegriffenSupply ChainFinance

Time is moneyObwohl der Lieferant das Geld gleich nach

der Lieferung erhält, bezahlt sein Kunde erst nach der üblichen Zahlungsfrist. Supply

Chain Finance macht es möglich.

Investment Solutions

Luc MathysHead of Fixed Income

[email protected]

Supply Chain Finance erhöht den finanziellen Spielraum von Käufern sowie Lieferanten und hebt

die Stimmung der Finanzchefs. Spezialisierte Investment-Strategien ermöglichen kurzfristige

risikoarme Anlagen mit attraktiven Renditen.

Handelbare Zahlungsforderungen sind eine noch wenig verbreitete Anlageklasse, die Investoren die Möglichkeit bietet, ähnlich wie im Geldmarkt- Portfolio kurzfristig Mittel anzulegen und dabei attraktive Renditen zu erzielen. Der einfachste Weg für Investoren zur Erschliessung dieser attraktiven Anlageklasse führt über die Investition in Portfolios, die auf Supply Chain Finance spe-zialisiert sind. Trotz kurzer Laufzeiten bieten diese Strategien im Vergleich zu anderen kurzfristigen Anlagealternativen einen erheblichen Rendite-vorteil. Mit Blick auf das derzeitige Tiefzinsum-feld bis hin zum Negativzins in manchen Län-dern sowie den daraus folgenden allmählichen Abbau des Wohlstands ist dies umso wichtiger.

«Die meisten Supply Chain Finance Funds inves-tieren in Wertpapiere (Notes) mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr. Die Strategie hat deshalb eine ähnliche Verfallstruktur wie risiko- arme Geldmarktpapiere, aber mit einem attrak- tiveren Renditeniveau als traditionelle Direktin-vestitionen in ungesicherte Forderungen», er-klärt Lukas Haas, Investment Manager eines Supply Chain Finance Fonds des Credit Suisse Asset Management (s. Grafik «Wie Käufer, Lie-feranten und Investoren profitieren»). Bei den verschiedenen am Markt erhältlichen Lösungen gilt es aber, die exakten Verpflichtungen, Rechte

und Risiken der Struktur zu kennen, um zum Beispiel das Gegenparteirisiko gegenüber Lie-feranten oder das Betrugsrisiko auszuschalten. Zusätzlich können je nach Lösung die den Notes zugrundeliegenden Kreditrisiken durch Versiche-rungsgesellschaften gedeckt werden.

Für den Anlageprozess arbeitet Credit Suisse Asset Management mit Greensill Capital zusam-men. Die Gesellschaft hat derzeit mehr als 80 Supply-Chain-Finance-Programme aufgelegt (s. auch Interview mit Lex Greensill).

Supply Chain Finance führt Interessen zusammenDer Vorteil von Supply Chain Finance liegt darin, dass es sowohl den Lieferanten als auch ihren Kunden klare Vorteile verschafft, indem die ur-sprünglich gegenläufigen Interessen der bei-den Gruppen zusammengeführt werden. Der Lieferant möchte einen raschen Zahlungsein-gang, um seinen eigenen Verpflichtungen nach-zukommen, günstigere Einkaufskonditionen zu erhalten, den Cashflow besser zu planen und die Finanzierungskosten gering zu halten. Der Käufer wünscht sich eine möglichst lange Zah-lungsfrist, damit er seine Liquidität schonen oder die Mittel in der Zwischenzeit gewinnbrin-gend verwenden kann.

Investment Solutions

Mehr Luft für LieferantenIm Flugzeugbau werden Triebwerke und andere Komponenten zu einem grossen Teil von externen Zulieferern hergestellt.

Supply-Chain-Finance-Programme erlau-ben ihnen, den Rechnungsbetrag schon

kurz nach der Lieferung zu erhalten.

Investment Solutions

Wie viele Tage vergehen, bis Lieferanten zu ihrem Geld kommen, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Einen starken Einfluss haben das nationale Zinsniveau eines Landes und die landesübliche Zahlungsmoral, die wiederum von kulturellen Us-anzen geprägt ist. Gemäss der Studie «Euro-päische Zahlungsgewohnheiten», für welche die Hamburger EOS Gruppe 3 000 Entscheidungs-träger aus 14 europäischen Ländern befragen liess, lag der Anteil termingerecht bezahlter Rechnungen 2016 bei 80 % in Westeuropa und bei 74 % in Osteuropa. Mindestens ein Fünftel des gesamten Rechnungsvolumens wurde nicht pünktlich bezahlt. Negative Spitzenreiter waren Griechenland, Russland und Bulgarien. In diesen Ländern lagen die Anteile der verspätet oder gar nicht bezahlten Rechnungen zwischen 26 und 28 %. Verspätete Zahlungseingänge stel-len vor allem kleinere und mittlere Unternehmen vor grosse Probleme. Sie können im Extrem-fall zur Zahlungsunfähigkeit und damit zum Kon-kurs führen.

Das weltweite Marktpotenzial für Supply Chain Finance ist nur zu einem geringen Teil erschlos-sen und dürfte in den nächsten drei bis fünf Jahren jährlich um 15 % wachsen. In der Studie «McKinsey on Payments» vom Oktober 2015 wurde das finanzierbare Forderungsvolumen auf USD 2 000 Mia. geschätzt. Daraus resul-tiert für Supply-Chain-Finance-Anbieter und die Anleger in entsprechende Fonds ein Gewinn- potenzial von USD 20 Mia.

Quelle: EOS-Studie «Europäische Zahlungsgewohnheiten» 2016, EOS Holding GmbH, Hamburg

Vorteile fürden Käufer• Chance auf tiefere Einkaufspreise aufgrund besserer Verhandlungsposition gegenüber den Lieferanten dank Angebot zur sofortigen Zahlung • Erhaltung der Liquidität während der Zahlungsfrist• Stärkung der Beziehungsqualität zwischen Käufer und Lieferanten dank schneller, zuverlässiger und unkompli- zierter Zahlungsabwicklung• Schonung des Betriebskapitals• Senkung des Lieferantenausfallrisikos

Vorteile fürden Lieferanten• Sofortiger Zahlungseingang• Reduktion des Aufwands für die Debitorenbuchhaltung• Senkung der Finanzierungskosten (eventuelle Beanspruchung eines Konto- korrentkredits erübrigt sich)• Höhere Transparenz bezüglich der Zahlungsströme• Schonung des Betriebskapitals• Bessere Planbarkeit des Kapitaleinsatzes

Quelle: Scope/Credit SuisseDie obigen Aufzählungen stellt einen Ausschnitt aus der Supply-Chain-Finance- Praxis dar. Es bestehen Chancen und Risiken, die allen Beziehungen zwischen Käufern und Lieferanten eigen sind.

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1 Der Lieferant liefert Waren im Wert von USD 10 Mio. Er schickt eine Rechnung an den Käufer mit einer Zahlungsfrist von 90 Tagen.

2 Der Käufer genehmigt die Rechnung und gibt ein unwiderruf- liches Versprechen zur Zahlung der USD 10 Mio. innert 90 Tagen ab.

3 Der Lieferant verkauft die Forderung zum Preis von USD 9,9 Mio. an Greensill Capital. Diese überweist den Betrag. Der Lieferant erhält die Zahlung somit unmittelbar nach der Lieferung.

4 Greensill Capital tritt die Forderung an eine Zweckgesell- schaft (SPV = Special Purpose Vehicle) ab. Das SPV erstellt und emittiert ein Wertpapier (Note). Dieser Schritt dient als Insolvenz- schutz für die Investoren gegen- über Greensill Capital.

5 Der Supply Chain Finance Fund kauft das Wertpapier. Die zugrunde- liegenden Risiken sind versichert.

6 Nach 90 Tagen (vereinbarte Zahlungsfrist) zahlt der Käufer den vollen Rechnungsbetrag von USD 10 Mio. zugunsten des SPV. Das Wertpapier wird fällig und der Fonds erhält das Geld zurück.

Wie Käufer, Lieferanten und Investoren profitierenProzess-Illustration

KäuferVersicherung

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Lieferant

Programme zurLieferkettenfinanzierung

Supply Chain Finance Fund

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3

1

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Käufer

Versicherung

Supply Chain Finance Fund6

Quelle: Credit Suisse

Investment Solutions

«Mir liegen die KMU am Herzen»

Interview mit Lex GreensillCEO Greensill Capital, London

Investment Solutions

Mit der erstmaligen Lancierung eines Fonds, der ausschliesslich in Supply-Chain-Finance-Assets investiert, hat Lex Greensill einen

Milliardenmarkterschlossen. Er funktioniert mithilfe von Banken, die mit ihrer Supply-Chain-Finanzierung dem Käufer eine übliche

Zahlungsfrist und dem Lieferanten einen frühzeitigen Zahlungs- eingang ermöglichen. Sowohl Käufer als auch Lieferanten steigern

dadurch ihre Cashflows und senken die Finanzierungskosten. Supply Chain Finance etabliert sich zunehmend als Alternative zu Betriebskrediten, die aufgrund der regulatorischen Auflagen für

die Banken an Attraktivität eingebüsst haben.

Herr Greensill, wie würden Sie das Geschäftsmodell von Greensill Capital in wenigen Worten beschreiben?Lex Greensill: Es geht hervor aus der tiefen Überzeugung, dass der Zugang zu Betriebska-pital einfacher und günstiger sein soll – oder, wenn Sie so wollen, «demokratischer». Wir ha-ben uns deshalb mit technologisch führenden Abrechnungsplattformen zusammengeschlossen mit dem Ziel, frühzeitige Zahlungen innerhalb ganzer Lieferketten zu ermöglichen, von grossen multinationalen Lieferanten bis zu den kleinsten KMU in über 40 Ländern. Dank unserem einma-ligen Finanzierungsmodell sind wir in der Lage, parallel zu unserer eigenen Bilanz verschiedene grössere Kapitalpools anzuzapfen und so die Skalierbarkeit und Flexibilität zu erreichen, die für unsere Programme nötig sind.

Welches sind Ihre typischen Kunden?Typisch sind grosse, multinationale Konzerne mit komplexen, globalen Lieferketten – aber nicht nur. Unsere Programme reichen von einigen Dutzend Millionen Dollar bis zu mehreren Milliarden.

Lex GreensillLex Greensill hat einen MBA der Manchester Business

School und ist Anwalt der Obersten Gerichte von England und Wales sowie Queensland. Bevor er 2011 Greensill

Capital gründete, baute er für Morgan Stanley das globale Supply-Chain-Finance-Geschäft auf und war bei Citi für

dieses Geschäft verantwortlich. Er ist Vertreter der Krone sowie Senior Advisor der Regierung Ihrer Majestät und

des Premierministers. Lex Greensill wurde von den Regie-rungen des Vereinigten Königreichs und der USA bei der

Einführung eigener Supply-Chain-Finance-Programme als Berater beigezogen.

Greensill Capital Greensill Capital wurde 2011 von einem erfahrenen

Spezialistenteam gegründet und hat sich zum führenden Lösungsanbieter im Bereich Supply Chain Finance und

Betriebskapitalfinanzierung ausserhalb des Bankensektors entwickelt. Greensill Capital arbeitet mit mehr als 80

Banken und institutionellen Investoren zusammen, um den kontinuierlichen Mittelzufluss im Supply Chain Finance

zu gewährleisten. Bis heute hat das Unternehmen in über 40 Ländern ein Kreditvolumen von mehr als USD 25 Mia.

bereitgestellt.

Greensill Capital beschäftigt heute weltweit mehr als 160 Spezialisten, die am Hauptsitz in London sowie in Nieder-

lassungen in New York, Chicago, Frankfurt, Sydney und Mexiko-Stadt tätig sind. greensill.com

Investment Solutions

Wir sind nicht auf bestimmte Branchen fixiert und haben Kunden im Konsumgütersektor, in der Telekommunikation, in der Öl- und Gasindustrie, im Energiebereich, in der Landwirtschaft, der Luftfahrt oder der Bauwirtschaft.

Gemäss einer Studie von KPMG haben 70 % aller Gesellschaften weltweit keinen Zugang zu Supply-Chain-Finance-Programmen. Wie wollen Sie dies ändern?Diese und ähnliche Statistiken treffen den Kern der Probleme, die Greensill lösen will. In der Vergangenheit haben die Banken ihre Supply- Chain-Finance-Dienstleistungen aufgrund der komplizierten Abwicklung nur den grössten Lieferanten angeboten. In der jüngsten Zeit ist das Angebotsvolumen der Banken sogar ge-schrumpft, da regulatorische Auflagen es für Banken weniger attraktiv machen, frühzeitige Zahlungen an Lieferanten auf die eigenen Bü-cher zu nehmen. Dadurch waren zahlreiche Unternehmen – insbesondere KMU, die mir be-sonders am Herzen liegen – von einer Supply- Chain-Finanzierung praktisch ausgeschlossen. Ihnen standen nur kostspielige Alternativen of-fen. Doch die negativen Auswirkungen gingen über die Unternehmen hinaus. Das verringerte Betriebskapital beeinträchtigte auch die Kapital-markteffizienz, die Unternehmensressourcen, die Innovationsfähigkeit und das Wachstum. Am Ende litt die ganze Wirtschaft darunter.

Diese unbefriedigende Situation lässt sich än-dern, wenn man den Unternehmen hilft, Pro-gramme zu implementieren, die wirklich die ganze Supply Chain abdecken und für alle Lieferanten finanziell tragbar sind. Unsere Partnerschaften auf dem Gebiet der Abrechnungstechnologie und unsere Finanzierungskraft versetzen uns in die Lage, solche Programme umzusetzen.

Merkt man schon, dass die kleineren Unternehmen aufholen?Das Umdenken hat begonnen. Das Geschäft mit kleinkapitalisierten Gesellschaften und ihren Lieferketten wächst ordentlich.

Man sagt, Ihre Leidenschaft für Supply Chain Finance sei auf eine Kind-heitserinnerung zurückzuführen.Ja, da ist was dran. Mein Vater hatte eine kleine Zuckerrohrfarm und bekam als Lieferant grosser Multis den Druck zu spüren, der durch späte Zahlungseingänge entsteht.

Greensill Capital hat verschiedene spezialisierte Supply Chain Finance Funds aufgelegt. Wie sind diese Partnerschaften strukturiert?Greensill Capital finanziert ihre Programme aus einem breiten Pool von Partnern, bestehend aus Unternehmen, Banken, Pensionskassen und verschiedenen Asset-Managern sowie über die eigene Bilanz der Greensill Bank. Einige dieser Partner kaufen Assets für einzelne Programme, andere beteiligen sich wie das Credit Suisse Asset Management im Rahmen von Supply Chain Finance Funds. Greensill war der erste Anbie-ter, der eine solche Fondsstruktur schuf und es so Investoren ausserhalb des Bankensektors ermöglichte, sich an einem diversifizierten Pool von Supply Chain Finance Notes zu beteiligen. Das Ganze gedeckt durch einen Versicherer mit einem Rating von A oder höher.

Wie erleben Sie die Partnerschaft mit dem Credit Suisse Asset Management?Die Partnerschaft ist ein grosser Erfolg. Wir sehen eine hohe Nachfrage seitens verschiede-ner Arten von Investoren, was die Attraktivität unseres Angebots bestätigt. Das von Anfang an beidseits vorhandene ausgeprägte Engagement sieht auch für die Zukunft sehr vielverspre-chend aus.

Investment Solutions

Was macht solche Fonds für Investoren so interessant?Dafür gibt es zahlreiche Gründe. Neben dem Diversifizierungseffekt sind die risikobereinigten Erträge unserer Anlageklasse sehr attraktiv. In-teressant sind auch die kurze Duration und die Versicherungsdeckung der zugrunde liegen-den Notes.

Wie können die Fonds die bei Verfall benö-tigte Liquidität rechtzeitig bereitstellen?Zur Steuerung des Liquiditätsbedarfs halten wir eine Bargeldreserve von 10 % des Fonds. Dieser Puffer hat sich in den meisten Fällen als ausrei-chend erwiesen. Bei grösseren Schwankungen können wir über unseren Brokerdealer Morgan Stanley beträchtliche Mittel für diese Anlageklas-se aus unserem Investorennetzwerk abrufen. Zusätzlich können wir über die Greensill Bank in Deutschland Assets auf die eigene Bilanz nehmen.

In welchen Regionen und Branchen sehen Sie das grösste Wachstumspotenzial für Supply Chain Finance?Greensill finanziert Lieferanten in mehr als 50 Ländern. Wir sehen auf der ganzen Welt ein riesiges Wachstumspotenzial für bestehende und neue Supply-Chain-Finance-Programme sowie ein zunehmendes Investoreninteresse für diese Anlageklasse. In letzter Zeit sind wir auf bedeutende Chancen in den Bereichen Kon-

sumgüter, Telekommunikation, Öl und Gas, Ener-gie, Landwirtschaft und Luftfahrt gestossen, aber Wachstumspotenzial ist in allen Sektoren erkennbar.

Wir finden immer wieder neue Wege, um unsere Kunden und ihre Lieferanten bei der Bereitstel-lung von Betriebskapital zu unterstützen, und stellen fest, dass der Spielraum für weitere In-novationen enorm ist. Bei der Nutzung dieses Spielraums wollen wir wegweisend sein.

Ihre Majestät, Königin Elisabeth II., hat Ihnen unlängst den ehrenvollen Titel «Com-mander of the British Empire for services to the economy of the UK» verliehen, wozu Ihnen «Scope» ganz herzlich gratuliert. Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie?Sie erfolgt in Anerkennung des Beitrags, den Greensill Capital mit dem Aufbau eines weltwei-ten Supply-Chain-Finance-Geschäfts für die Wirtschaft des Vereinigten Königreichs geleis-tet hat. Es ist höchst selten, dass eine Person meines Alters eine solche Auszeichnung erhält, und ich fühle mich sehr geehrt. Sie ist eine wunderbare Anerkennung des unermüdlichen Einsatzes unserer 160 Mitarbeitenden, die über einer Million KMU Zugang zu supergünstigen Krediten verschaffen.

• Mai 2017

«Die Nachfrage nach dieserAnlageklasse ist gross, was vor allemauf die negativen Renditen in Europa

zurückzuführen ist.»

Background

Burkhard Varnholt über demografischeEntwicklungen, die Herausforderungen fürdie Vorsorgewerke und die Kurzsichtigkeit

der Anlagestrategen.

Mit Kurzsichtigkeit oder Myopie bezeichnet man eine bestimmte Form von optischer Fehlsichtig-keit (Ametropie) des Auges. Sie ist zumeist die Folge entweder eines zu langen Augapfels oder einer für seine Länge zu starken Brechkraft der optisch wirksamen Bestandteile. Das Ergebnis ist ein Abbildungsfehler, der weit entfernte Ob-jekte unschärfer erscheinen lässt als nahe ge-legene – der Betroffene sieht also in der Nähe (daher die Bezeichnung «kurz-sichtig») besser als in der Ferne. Soweit die Definition von Wikipedia.

Die Parallelen zur Anlagetätigkeit unserer Vor-sorgeeinrichtungen sind unübersehbar. Sie investieren immer noch einen grossen Teil der Vermögen aus der kurzsichtigen Optik und

sehen die langfristigen Konsequenzen nur verschwommen. Doch während man die Kurz- sichtigkeit des menschlichen Auges mit Brillen-gläsern oder Laseroperationen korrigieren kann, braucht es für eine Korrektur der Anlagepolitik andere Massnahmen.

Demografische HerausforderungenDie Rahmenbedingen sind eigentlich klar, denn sowohl die demografische Entwicklung als auch die zur Finanzierung der Renten benötigten Mittel lassen sich ziemlich genau berechnen. In der Schweiz steigt die Anzahl der Menschen, die 80 oder älter sind, in den nächsten 20 Jahren um rund 86 %. Im Jahresdurchschnitt sind dies 19 000 Personen. Die Anzahl Menschen im Er-werbsalter steigt demgegenüber nur um 7 %.

«Wenn der Augapfel zu

lang ist»

Background

Als die AHV 1948 eingeführt wurde, lag die Le-benserwartung bei 68,6 Jahren. 2015 waren es 82,8 Jahre.1 Dank dem medizinischen Fortschritt bleiben die Menschen auch länger jung. Sie sind aktiv, anspruchsvoll und dank ihrer Konsum-freudigkeit ein wachsender Wirtschaftsfaktor («Silver Economy»).

Das Problem ist die Finanzierungslücke. Die eidgenössische Abstimmung vom 24. September 2017 über die Reform der Altersvorsorge 2020 und die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer wird zwar einige Weichen stellen, der Weg zu einer nachhaltigen Finanzierung wird aber holprig bleiben. Viel Handlungsspielraum und viel Zeit bleiben nicht. Wird die berufliche Vorsorge nicht an die de-mografische und wirtschaftliche Realität ange-passt – zum Beispiel durch die Senkung der Umwandlungssätze und der technischen Zins-

sätze sowie die Erhöhung des Rentenalters –, wird sich die Umverteilung von den aktiven Beitragszahlern zu den Rentnern noch verstär-ken. Dabei geht es um Milliarden. Basierend auf der Pensionskassenumfrage 2016 schätzt die Credit Suisse den 2015 umverteilten Be-trag auf CHF 5,3 Mia.

Anlagestrategische HerausforderungenFairerweise muss erwähnt werden, dass die Vor-sorgeeinrichtungen in ihrer Investitionstätigkeit nicht frei sind. Höchstgrenzen für Anlageklassen sind durch die Verordnung über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVV 2) vorgegeben. BVV 2 begrenzt den Akti-enanteil auf 50 % und den Immobilienanteil auf 30 % des Gesamtvermögens. Vor allem die Obergrenze für Aktien ist im derzeitigen Tief- und Negativzinsumfeld kontraproduktiv. Vorsorge-stiftungen wären nämlich geradezu prädestiniert,

Burkhard VarnholtChief Investment Officer (CIO) Schweiz der

Credit Suisse, stellvertretender Global CIO und Vice-Chairman des Investment Committee

der Credit Suisse

[email protected]

1 Alterspyramide auf solidem Fundament, Avenir Standpunkte 10, April 2017, Avenir Suisse

Background

überwiegend in Aktien zu investieren. Die damit verbundenen Risiken lassen sich durch Diver-sifikation und Langfristigkeit senken. Der einzige «Free Lunch», den es an den Finanzmärkten gibt, ist die Diversifikation.

Zur Diversifikation gibt es zwei Ansätze: über die Anlagestrategie oder über die Zeit. Zeit diversi-fiziert. Und wer hat mehr Zeit als die Vorsorge-werke? Kaum ein anderer Investor könnte so konsequent wie sie von der zeitlichen Diversifika-tion profitieren – und mit langfristig vertretbarem Risiko deutlich höhere Risikoprämien verdienen. Die Pensionskassen müssten sich weniger Sor-gen über das Timing machen, sondern könnten diszipliniert Cash zur Erhöhung der Aktienquote verwenden, solange die strategische Zielvorgabe eingehalten wird. Ein solches Vorgehen hängt nicht von Prognosen ab, sondern ist eine Frage der methodischen Disziplin.

Weniger Fehler machenDer Grund, warum die Diversifikation eines der unscheinbarsten Geheimnisse eines erfolg-reichen Vermögensverwalters ist, lässt sich mit Roger Federer erklären. Physisch sind andere Athleten nicht schlechter. Federer schlägt auch nicht mehr Asse als Nadal oder Djokovic. Die einfache Erklärung ist, dass er weniger Fehler macht. Wer weniger Fehler macht, ist länger im Spiel als die Gegner. Genau darum geht es auch in der Vermögensverwaltung und in der An-lage von Vorsorgegeldern. Es geht nicht darum, dass ich noch mehr Aktien finde, die besser als der Markt sind. Vermögensverwaltung ist Hand-werk, das sich Durchhaltevermögen verschafft. Und Durchhaltevermögen kommt aus der Diversifikation.

Die Diversifikation ist zugleich die günstigste Art, mit Währungsrisiken umzugehen. Bei den

Quelle: Credit Suisse Pensionskassenumfragen 2016 und 2014

Tiefe Zinsen, grosse SorgenMehr als die Hälfte der Teilnehmer an der Pensionskassenumfrage 2016 der

Credit Suisse bezeichnet die anhaltend tiefen Zinsen als die grösste Herausforderung.

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

55 % 25 % 12 %

21 % 23 % 14 %

12 % 28 % 18 %

n.a.6 % 14 % 30 %

Grösste Herausforderung Zweitgrösste Herausforderung Drittgrösste HerausforderungDie Ergebnisse der Umfrage 2014 sind in dünnen Balken dargestellt.

Lang anhaltendes Tiefzinsumfeld

Zu hoher Mindestumwandlungssatz

Demografie

Ausmass der staatlichen Regulierung

Zu hoher Mindestzins

Frankenstärke

Steigende Verwaltungskosten

Background

Aktien diversifizieren sich die Währungsrisiken über die Zeit von selbst, bei den Bonds sollte man vorzugsweise in der Heimwährung bleiben.

Grosse Unterschiede im AuslandBleibt die Frage, wie es denn um die Myopie von Pensionskassenverantwortlichen im Ausland bestellt ist. Es gibt keine eindeutige Antwort. Zwar stellen Aktien und Obligationen praktisch in allen OECD-Ländern die wichtigsten Anla-geklassen von Pensionskassen dar, die Anteile schwanken aber von Land zu Land stark. So sind in Australien weniger als 10 % der Vorsorge-gelder in Obligationen angelegt, in Tschechien aber 89 %. Umgekehrt schwankte der Aktien- anteil 2015 zwischen 0,3 % in Tschechien und 82,3 % in Polen. Die Schweiz liegt mit einem Anteil von 30 % im unteren Drittel. Dafür schwin-gen die Schweizer Vorsorgeeinrichtungen bei

den Immobilienanlagen obenaus. Ihr Anteil von 18,8 % ist im Vergleich mit den anderen OECD- Länder Spitze.

Quellen: Bundesamt für Statistik, Schweizerische Nationalbank, Credit Suisse

Demografie treibt RenditenJe älter wir werden, umso tiefer liegen die Renditen der Obligationen, die gemäss Umfrage

der Credit Suisse mit einem geschätzten Anteil von 31 % nach wie vor die wichtigste Anlageklasse der Schweizer Pensionskassen bilden.

Quelle: Credit Suisse Pensionskassenumfragen 2016

Die Themen Demografie, Vorsorge und Gesund-heit werden in der nächsten Ausgabe weiter vertieft. Dabei geht es insbesondere um die An- lagechancen, die aus der fortschreitenden Alterung der Bevölkerung entstehen.

Vorschau auf «Scope» 03/2017

Lebenserwartung Männer Lebenserwartung Frauen Obligationenrenditen (rechte Skala)Restlebenserwartung im Alter von 65, in Jahren; Rendite 10-jähriger Schweizer Bundesobligationen in %.

25

20

15

10

5

0

1985 1990 1995 2000 2005 20152010

8 %

6 %

4 %

2 %

0 %

–2 %

Background

Silver EconomyDer medizinische Fortschritt hält ältere Menschen länger jung. Sie sind aktiv, anspruchsvoll und dank ihrer Konsumfreudigkeit ein wachsender Wirtschaftsfaktor.

Background

Die zunehmende Alterung der Bevölkerung und die wirtschaftlichen Folgen sind keine Ent-wicklungen, die sich auf die Schweiz oder Europa eingrenzen lassen. Auch in Asien schrei-tet die Alterung schnell voran, im historischen Vergleich sogar schneller als in Europa und den USA. Asien riskiert, dass es alt wird, bevor es reich ist. «Becoming old before becoming rich», wie der Internationale Währungsfonds in sei-nem Regional Economic Outlook Mai 2017 schreibt. Das asiatische Pro-Kopf-Einkommen liegt massiv unter dem Niveau, das die reifen Industrieländer in der Vergangenheit erreichten. Asien ist nicht mehr die Region, welche welt-weit am meisten Menschen im erwerbsfähigen Alter hervorbringt. Vielmehr entzieht Asien heute der weltweit aktiven Bevölkerung Hun-derte von Millionen Menschen.

Schätzungen gehen davon aus, dass das Brutto-inlandprodukt «alter» Länder wie China, Hong-kong, Japan oder Thailand in den nächsten drei Jahrzehnten aufgrund der demografischen Ent-wicklung jährlich 0,5 % bis 1,0 % Wachstum ein-büsst. Umgekehrt könnte die demografische Entwicklung in «jungen» Ländern wie Malaysia, Vietnam, Australien, Neuseeland, Indien, In- donesien und den Philippinen das Wirtschafts-wachstum um zusätzliche 0,5 % bis 1,5 % an-steigen lassen. Für Asien insgesamt dürfte die demografische Entwicklung in den nächsten drei Jahrzehnten jährlich 0,1 Prozentpunkte des Wirtschaftswachstums kosten.

«Becoming old before becoming

rich»In Asien nimmt die erwerbsfähige

Bevölkerung insgesamt ab, was auf das Wirtschaftswachstum drückt.

Background

Wie kann der wachstumshemmende Einfluss der Demografie gemildert werden? Die Rezepte sind schnell zur Hand: Steigerung der Produkti-vität, des Aussenhandels und der ausländi-schen Investitionen, Stärkung der Forschung und Entwicklung sowie Förderung der Aus- und Weiterbildung. «Alte» Länder sollten die erwerbs- tätige Bevölkerung durch die stärkere Beschäf-

tigung von Frauen und Einwanderern ausbauen. In Ländern wie Australien, Hongkong, Neusee-land und Singapur liesse sich die demografische Dividende durch eine stärkere Einwanderung fortschreiben. Die Rezepte sind vorhanden. Weit-sichtige und disziplinierte Köche sind aber auch in Asien dünn gesät.

Quelle: Internationaler Währungsfonds (IWF), Regional Economic Issues, Central, Eastern and Southeastern Europe, Mai 2017

Bevölkerung im erwerbsfähigen AlterIndex, Jahr 2000 = 100

Indien Türkei Lateinamerika China Russland Mittel-, Ost- und Südosteuropa (ohne Russland und Türkei) Deutschland

2000 2005 2010 20252015 2020

160

150

140

130

120

110

100

90

80

160

150

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130

120

110

100

90

80

Background

Gewinner und Verlierer in AsienWie die Demografie das Wachstum

schwächt oder stärkt

Effekt auf das reale BIP-Wachstum in ProzentpunktenDurchschnitt von 2020 bis 2050

Mit Migration Ohne Migration

Quelle: Regional Economic Outlook Mai 2017 des Internationalen Währungsfonds (IWF)

Philippinen

Malaysia

Indien

Indonesien

Australien

Vietnam

Neuseeland

Singapur

Hongkong SVZ

Thailand

Korea

China

Japan

–0,8 –0,4 0–1,2 0,4 0,8 1,2

Gastkommentar

Das Internet verbindet zunehmend Menschenund Maschinen und hat unser Leben nachhaltig

verändert. Die Umwälzungen sind disruptiv, wie damals die Einführung der Eisenbahn oder des

Automobils. Dies ist nicht die erste Innovation, welche kritische Fragen zur Sicherheit aufwirft. Neue

Möglichkeiten wie auch Bedrohungen entstehenan den Schnittstellen von Technologie, Wirtschaft und

Gesellschaft. Welche Lehren der Geschichtekönnen wir auf heute übertragen?

Cyber Security

Dr. Stefan FreiSecurity Principal bei Accenture Cyber Defense,

Dozent für Cyber Security an der ETH Zürich

Gastkommentar

Dr. Stefan FreiSeit 20 Jahren beschäftigt sich Stefan Frei mit Cyber Security aus der Sicht des Angreifers wie auch des Verteidigers an der Schnittstelle Gesellschaft, Wirtschaft und Technologie. Er arbeitete im In- und Ausland in den Bereichen Penetration Testing, Defense Effectiveness, Security Architecture und Data Analytics. Bei Accenture Cyber Defense beschäftigt er sich mit Threat Intelligence und fortgeschrittenen End-to-End-Angriffssimulationen zur Unter-stützung von Organisationen im Schutz gegen hochentwickelte und gezielte Angriffe.

Accenture Cyber DefenseAls eines der weltweit grössten Beratungs-häuser für die digitale Transformation von Unternehmen gilt Accenture als einer der Vorreiter in der proaktiven und ganzheitlichen Implementierung von Cyber Defense in Digi- talisierungs- und IT-Projekten. Über 6 000 Cyber-Security-Spezialisten sind dazu täglich weltweit im Einsatz. Ein besonderes Augen-merk liegt dabei auf sehr realitätsnahen Ansätzen, welche die reellen und sehr dyna-mischen Angriffsvektoren aktueller Cyber- kriminalität – zum Beispiel auch im Bereich des Internets der Dinge – aufnehmen. Gestützt wird dieses Wissen durch diverse weltweite Forschungszentren und Cyber Fusion Centres in Cyber Security Hotspots wie zum Beispiel Israel. accenture.com

Gastkommentar

Cyber-Risiken sind abstrakt, haben sich lang-sam entwickelt und wurden dadurch lange Zeit ignoriert. Digitale Produkte dringen vermehrt in alle Bereiche des Lebens vor und es ist schwie-rig, Ressourcen zur Abwehr abstrakter Risiken bereitzustellen. Sie werden oft erst nach spek-takulären Ereignissen erkannt, mit der Gefahr zu Überreaktionen in der Abwehr.

Software eats the worldSoftware ist ein bedeutender Treiber dieser Entwicklung. Trotz grosser Investitionen schafft es die Industrie jedoch nicht, sichere Software zu erstellen. Wir müssen uns weiterhin mit Si-cherheitsschwachstellen auseinandersetzen, neu auch in Bereichen ausserhalb der traditio-nellen Softwareindustrie, welche lernen musste, dass das unabhängige Entdecken und Publizie-ren von Schwachstellen nicht zu verhindern ist. Früher wurden Entdecker von Schwachstellen ignoriert oder mit Rechtsmitteln an der Publi-kation gehindert. Viele Schwachstellen wurden daher nie oder nur mit grosser Verzögerung repariert, trotz der Risiken. Über die Zeit hat sich der Coordinated-Disclosure-Prozess etabliert: Ethische Entdecker melden die Schwachstelle unter Geheimhaltung zuerst dem Hersteller und geben ihm eine vernünftige Frist zur Ent-wicklung eines Sicherheitsupdates, bevor die Information publiziert wird. Kooperiert der Her-steller nicht, wird die Schwachstelle sofort publiziert, damit die Betroffenen das Risiko ab-schätzen können. Die Geschichte lehrt, dass Hersteller nur aufgrund der drohenden Publi-

kation zügig ein Softwareupdate entwickeln. Coordinated Disclosure ist nun zumindest in der Softwareindustrie etabliert.

Durch das Internet of Things (IoT) werden viele Software-ferne Industrien und deren Produkte vernetzt, wobei die Erkenntnisse der Software- industrie (sichere Entwicklung, Coordinated Disclosure) oft ignoriert werden. Meldungen über Sicherheitsdefekte in digitalen Stromzählern, Überwachungskameras oder Thermostaten häufen sich.

Warum finden digitale Produkte mit vermeidba-ren Sicherheitsdefekten den Weg in den Markt?

Fehlende ProduktehaftungBei der Einführung einer Innovation (z. B. Auto-mobil, Aviatik) ist die Sicherheit sekundär, Er-fahrungen und Sicherheitsnormen fehlen noch. Mit steigender Verbreitung mehren sich die Vorfälle und die Gesellschaft beginnt, die Sicher-heit zu hinterfragen. Forderungen nach ver-bindlichen Sicherheitsnormen werden von den betroffenen Industrien jeweils heftig mit den-selben Argumenten bekämpft:

1. Das Produkt ist sicher, Unfälle sinddem Benutzer zuzuschreiben.

2. Sicherheitsnormen sind nicht notwendig, siewürden die Industrie wirtschaftlich ruinieren.

3. Sicherheitsnormen würden dieInnovation verunmöglichen.

«Verbindliche Normen oder Tests fürkritische digitale Produkte sind zu entwickeln, damit

auch in Zukunft die Chancen der Digitalisierungihre Risiken übertreffen.»

Gastkommentar

Nach oben offenCyber-Risiken sind abstrakt und schwer erkennbar. Im

Automobilbau hingegen sind viele Sicherheitslücken offen-sichtlich und werden seit 1965 und dem Erscheinen von

«Unsafe at any Speed» von den Herstellern wenn irgendwie möglich geschlossen. Dabei leisten Crashtest-Dummys

gute Dienste. Das Potenzial für mehr Sicherheit ist in bei-den Bereichen offen.

Ralph Naders Buch «Unsafe at any Speed» von 1965 veranschaulicht diesen Konflikt und führte nach Auseinandersetzungen mit der Automobil-industrie zur Einführung von Sicherheitsgurten und Crashtests sowie zu Produkterückrufen. Die Flugzeugindustrie bekämpfte in der Frühzeit die Tests von Flugmotoren –, über die Hälfte bestan-den die ersten Tests anschliessend nicht.

Heute sind fehlende Sicherheitsnormen in diesen Industrien unvorstellbar. Die Automobil- wie auch die Aviatikindustrie bestehen noch und sind massgebliche Innovatoren.

Bei hohem Schadenspotenzial (z. B. Lebens-mittel, Pharmazie, Transport, Bauwesen etc.) hat die Gesellschaft jeweils Normen zur Quali-tät und Sicherheit eingeführt, gestützt durch

Gastkommentar

realistische Tests. Das Fehlen solcher Normen für digitale Produkte ist angesichts deren stei-gender Bedeutung zu hinterfragen.

Es gibt keine Produktehaftung für Software; Sicherheitsupdates sind als Rückrufaktionen fehlerhafter Software zulasten des Kunden zu betrachten.

Traditionelle vs. digitale ProdukteTraditionelle Produkte ändern sich nach der Aus-lieferung kaum noch, während digitale Produkte fortwährend Sicherheitsupdates benötigen. Viele digitale Produkte haben eine Lebensdauer von Jahrzehnten (z. B. Stromzähler, Kontrollsys-teme) und Ersatz, zum Beispiel nach Konkurs des Herstellers, ist kaum möglich oder zu teuer. Ohne Vorkehrungen wie

• der Quellcode wird frei verfügbar (Open Source), sobald der Hersteller ausscheidet• vor der Anschaffung wird der Quellcode bei einer unabhängigen Stelle deponiert, bei Ausscheidung des Herstellers geht er zum Kunden über

werden kritische Produkte ohne Schutz noch Jahre in Betrieb sein. Viele digitale Produkte sind auch eng mit Backend-Diensten der Hersteller gekoppelt. Wird das Backend nicht mehr weiter-geführt, entsteht zum Beispiel für Kontrollsys-teme eine kritische Situation. Solche Abhängig-keiten müssen vor dem Einsatz berücksichtigt werden.

Besonderheiten von Cyber-HerausforderungenMit der Verbreitung digitaler Produkte treffen wir auf Herausforderungen, die wir erst ansatz-weise verstehen. Wir laufen Gefahr, durch den vorschnellen Einsatz Sicherheitsprobleme zu schaffen, welche sich erst langfristig manifes-tieren und nur mit enormem Aufwand zu korri-gieren sind.

Wir sind als Gesellschaft gefordert, bekannte und vermeidbare Fehler zu vermeiden. Verbind-liche Normen oder Tests für kritische digitale Produkte sind zu entwickeln, damit auch in Zu-kunft die Chancen der Digitalisierung ihre Risiken übertreffen.

Fortschritt mit StolpersteinenIn der digitalen Welt ist die Zukunft

zuhause. Fehlende Qualitäts- und Sicherheitsnormen sowie Produkte-

haftungen erinnern jedoch eher an steinzeitliche Verhältnisse. Verläuft die

Digitalisierung einfach zu schnell?

Take-away

Rainer Lenzin Leiter Distribution Switzerland

Seit April 2017 ist Rainer Lenzin im Credit Suisse Asset Management Leiter Distribution Switzerland. In seiner neuen Funktion wird Rainer Lenzin das Third- Party-Distribution-Geschäft des Asset Management der Credit Suisse in der Schweiz und in Liechtenstein weiterentwickeln und ausbauen. Er gehört zum Ver-triebsteam in der Schweiz und ist Harald Réczek, Head of Asset Management Distribution Switzerland & EMEA, direkt unterstellt.

Vorher war Rainer Lenzin als Leiter Schweiz bei Pioneer Investments in Zürich tätig. Von 2005 bis 2011 arbeitete er bei BNY Mellon Asset Management in Zürich, vor allem im Bereich Institu-tionelle und Whole- sale-Kunden in der Schweiz, in Liechtenstein und Ös-terreich. Zu seinen früheren Stationen gehören Lehman Brothers in Zürich, wo er für den institutionellen Ak-tienverkauf verantwortlich war, und eine Tätigkeit als Portfoliomanager für Credit Suisse Asset Management in Zürich und New York.

Take-away

Sternenmeer Morningstar vergibt sein höchstes Sterne-Rating für 195 Fonds-Anteilklassen der Credit Suisse

Morningstar, ein führender Anbieter von unabhängi-gem Fondsresearch, vergibt ein Rating von einem bis fünf Sternen für Anlagefonds aufgrund ihrer Wertent-wicklung (nach Risikoanpassung und Berücksichti-gung aller Kosten) gegenüber vergleichbaren Fonds.

Per 30. April 2017 erhielten 195 Anteilklassen der Credit Suisse Fonds ein Gesamtrating von fünf oder vier Sternen (innerhalb jeder Morningstar-Kategorie werden nur die obersten 10 % der Fonds mit fünf Sternen ausgezeichnet, 22,5 % der Fonds erhalten vier Sterne). Die Fonds werden für bis drei Zeiträume bewertet (drei, fünf und zehn Jahre), und diese Ra-tings werden zum Gesamtrating zusammengefasst. Fonds, die weniger als drei Jahre existieren, erhalten kein Rating. Das Sterne-Rating ist objektiv und ba-siert ausschliesslich auf einer mathematischen Beur-teilung der vergangenen Wertentwicklung. Es hilft Anlegern bei der Auswahl von Fonds, die für eine ein-gehende Analyse in Frage kommen.

morningstar.com

Historische Wertentwicklungen und Finanzmarktszenarien sind kein verlässlicher Indikator für laufende und zukünftige Ergebnisse.

EXPO REAL Die 20. Internationale Immo- bilien-Fachmesse findet vom 4. bis 6. Oktober 2017 in München statt.

Die EXPO REAL ist Europas grösste B2B-Fachmes-se für Immobilien und Investitionen. Sie bildet die ge-samte Wertschöpfungskette der internationalen Im-mobilienbranche ab – von der Idee und Konzeption über die Finanzierung und Realisierung bis hin zu Vermarktung, Betrieb und Nutzung.

Auch das Real Estate des Credit Suisse Asset Ma-nagement ist mit Immobilienspezialisten aus Zürich, Frankfurt, Singapur und New York vor Ort. Der Mes-sestand an gut frequentierter Lage ist Teil des Swiss-Circle-Stands (Halle C2, Stand 320).

exporeal.com

Take-away

Kontakt

AdresseCredit Suisse Asset Management (Schweiz) AG Kalandergasse 4, 8045 Zürich, Schweiz

[email protected]

AbonnementeFür An- und Abmeldungen oder wenn Sie «Scope» in Zukunft lieber als Magazin lesen möchten:credit-suisse.com/scope

Impressum

HerausgeberCredit Suisse Asset Management (Schweiz) AGKalandergasse 4, 8045 Zürich, Schweiz

GesamtverantwortungDaniela Zulauf BrülhartHead of Marketing & Communication der Credit Suisse Asset Management (Schweiz) AG

ProjektleitungGabriele Rosenbusch Caroline StösselCommunication der Credit Suisse Asset Management (Schweiz) AG

Konzeption und Realisationadvertising, art & ideas ltd.Steiner Kommunikationsberatung

Übersetzung/KorrektoratText Control AG

ErscheinungsweiseQuartalsweise

Quellenverzeichnis

QuellenWenn nicht anders vermerkt, beruhen die in dieser Publikation verwendeten Angaben und Informationen auf Quellen der Credit Suisse AG.

Bildquellen (in Reihenfolge der Erscheinung)Titelbild: iStockphoto LP; Editorial: Credit Suisse AG;Inhalt: iStockphoto LP, Rainer Wolfsberger, Getty Images International;Das «Scope»-Interview: Rainer Wolfsberger;Best Practice: iStockphoto LP, Credit Suisse AG, Getty Images International;Schutz & Sicherheit: iStockphoto LP; Urs Jaudas/ Tagesanzeiger, tobygiessen.com, iStockphoto LP;Investment Solutions: iStockphoto LP; Keystone AG,Umwelt Arena Schweiz, Getty Images International, iStockphoto LP (2), Getty Images International;Background: Gian Marco Castelberg, iStockphoto LP (2);Gastkommentar: Daniel Brühlmann, iStockphoto LP (3);Take-away: Credit Suisse AG

Disclaimer / Wichtige Hinweise

Disclaimer / Wichtige HinweiseDie bereitgestellten Informationen dienen Werbezwecken. Sie stellen keine Anlageberatung dar, basieren nicht auf andere Weise auf einer Berücksichtigung der persönlichen Umstände des Empfängers und sind auch nicht das Ergebnis einer objektiven oder unabhängigen Finanzanalyse. Die bereitgestellten Informationen sind nicht rechtsverbindlich und stellen weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Abschluss einer Finanztransaktion dar.Diese Informationen wurden von der Credit Suisse Group AG und/oder mit ihr verbundenen Unternehmen (nachfolgend CS) mit grösster Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Meinungen repräsentieren die Sicht der CS zum Zeitpunkt der Erstellung und können sich jederzeit und ohne Mitteilung ändern. 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In Abhängigkeit von den Verkaufs- und Marktpreisen oder Änderungen der Rückzahlungsbeträge kann bei Anleihen das ur-sprünglich investierte Kapital aufgezehrt werden. Investitionen in solche Instrumente sollten mit Vorsicht getätigt werden.Bei Fremdwährungen kann zusätzlich das Risiko bestehen, dass die Fremdwährung gegenüber der Referenzwährung des Anle-gers an Wert verliert.Zu den Hauptrisiken von Immobilienanlagen zählen die begrenzte Liquidität im Immobilienmarkt, Änderungen der Hypothekarzins-sätze, die subjektive Bewertung von Immobilien, immanente Risiken im Zusammenhang mit dem Bau von Gebäuden sowie Um-weltrisiken (z. B. Bodenkontaminierung).Anlagen in Schwellenländern sind in der Regel mit höheren Risiken verbunden. Dazu zählen u.a. politische Risiken, wirtschaftliche Risiken, Bonitätsrisiken, Wechselkursrisiken, Marktliquiditätsrisiken, rechtliche Risiken, Abwicklungs- und Marktrisiken, Beteili-gungs- und Gläubigerrisiken. Schwellenländer weisen eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften auf: eine gewisse politi-sche Instabilität, eine relative Unberechenbarkeit der Finanzmärkte und der wirtschaftlichen Entwicklung, einen noch im Entwick-lungsstadium befindlichen Finanzmarkt oder eine schwache Wirtschaft. Anlagen in Hedgefonds können mit besonderen Risiken verbunden sein und können zum Verlust der gesamten Anlage führen. Der Fonds kann illiquid sein, da kein Sekundärmarkt für Fondsanteile besteht und auch keiner zu erwarten ist. Die Übertragung von Fondsanteilen ist unter Umständen beschränkt, Anlagen können mit einem starken Hebeleffekt gekoppelt sein, und die Anlage-performance kann volatil sein. Private Equity ist die private Vermögenseinlage in Unternehmen, die nicht öffentlich gehandelt werden (d. h. sie werden nicht an einer Börse gehandelt). Private-Equity-Anlagen sind generell illiquid und gelten als langfristige Kapitalanlage. Private-Equity-An-lagen, einschliesslich der hier beschriebenen Anlagemöglichkeit, können folgende weitere Risiken beinhalten: (i) Verlust der ge-samten oder eines Grossteils der Investition; (ii) Anreiz für Anlagemanager aufgrund von erfolgsabhängigen Vergütungen, Anlagen zu tätigen, die risikoreicher oder spekulativer sind; (iii) fehlende Liquidität, da allenfalls kein Sekundärmarkt vorhanden ist; (iv) Vo-latilität der Erträge; (v) Restriktionen bei der Übertragung; (vi) möglicherweise fehlende Diversifikation; (vii) höhere Gebühren und Kosten; (viii) sehr eingeschränkte oder keine Auflage, den Investoren periodisch Preis- oder Bewertungsinformationen zu liefern und (ix) komplexe Steuerstrukturen und Verzögerungen bei der Abgabe wichtiger Steuerinformationen an Investoren. Aktien sind den Kräften des Marktes und damit Wertschwankungen unterworfen, die nicht vollständig vorhersehbar sind.Anlagen in Rohstoffe sowie entsprechende Derivate und Indizes können besonderen Risiken und hoher Volatilität unterliegen. Die Wertentwicklung solcher Anlagen hängt von unvorhersehbaren Faktoren wie Naturkatastrophen, Klimaeinflüssen, Förderkapazitä-ten, politischen Unruhen, jahreszeitlich bedingten Fluktuationen sowie starken Roll-over-Einflüssen, insbesondere bei Futures und Indizes, ab.Die zugrunde liegenden Indizes sind eingetragene Marken und wurden zur Nutzung lizenziert. Die Indizes werden ausschliesslich von den Lizenzgebern zusammengestellt und berechnet, und die Lizenzgeber übernehmen hierfür keinerlei Haftung. Die auf den Indizes basierenden Produkte werden von den Lizenzgebern in keiner Weise gesponsert, unterstützt, verkauft oder beworben.

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