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Internationaler Austausch von Expertise

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wie parallel auf den Aufbau der Beziehun-gen auf offizieller Ebene.

Das SBFI unterstützt seit Sommer 2015 das auf zwei Jahre ausgelegte Folgepro-jekt der SVETII, das «Quality Assurance Projekt». Dieses soll die Qualität, die Nachhaltigkeit und die Ausweitung der SVETII fördern, indem Curricula für Be-rufsbildungsverantwortliche ausgearbei-tet und erprobt werden. Die entsprechen-den Lehrberufe wurden bereits während der Pilotphase der SVETII entwickelt.

Bilaterale Zusammenarbeit mit den indischen BerufsbildungsbehördenIm Juni 2016 wurde anlässlich des 2. In-ternationalen Berufsbildungskongresses in Winterthur ein Memorandum of Un-derstanding für die bilaterale Zusammen-arbeit der Schweiz und Indien im Bereich der Berufsbildung abgeschlossen. Diese Absichtserklärung wurde im Rahmen des Besuchs des indischen Minister Rajiv Pra-tap Rudy, zuständig für Skill Development

Die Schweiz verfügt in Indien im Bereich der Berufsbildung über langjährige Erfah-rungen auf Projektebene. Bereits 2008 wurde anlässlich der Feier des 60. Jahres-tages des bilateralen Freundschaftsab-kommens zwischen den beiden Ländern die erste bilaterale Berufsbildungskoope-ration (SVETII) der Schweiz lanciert.

Mit einer durch das SBFI erfolgten An-schubfinanzierung (2008-2013) wurde eine Win-Win-Situation für beide Länder angestrebt. Die SVETII wird seit Projekten-de (2012) von einer Projektpartnerschaft (SkillSonics Private Limited India, Skill- Sonics AG, Swissmem, Eidgenössisches Hochschulinstitut für Berufsbildung) ge-meinsam weitergeführt und zu einem selbsttragenden Geschäftsmodell weiter-entwickelt. 2014 wurde das Pilotprojekt evaluiert, wodurch Handlungsbedarf bei der Förderung der Nachhaltigkeit der SVE-TII festgestellt wurde. Dementsprechend fokussierten die Folgeaktivitäten ab 2014 auf die Qualitätssicherung der SVETII so-

Internationaler Austausch von Expertise

Bilaterale Berufsbildungszusammenarbeit mit Indien

Der Bund setzt sich für eine stärkere internationale Wahrnehmung der dualen Schweizer Berufsbildung ein. Dazu ko-operiert das SBFI mit strategisch wichtigen Ländern im Bereich der Berufsbildung. Mit Indien pflegt das SBFI seit zehn Jahren eine Zusammenarbeit, welche mit dem Pilotprojekt «Swiss Vocational Education and Training Initiative India» (SVETII) begann. Seit Sommer 2016 ist die Berufsbildungszusammenarbeit zwischen Indien und der Schweiz auf einer gegenseitigen Absichtserklärung abgestützt, welche eine engere Zusammenarbeit zwischen den Partnerministerien vorsieht.

und Entrepreneurship, und Staatssekretär Mauro Dell’Ambrogio unterzeichnet. In den kommenden drei Jahren soll eine en-gere Kooperation der beiden Staaten im Berufsbildungsbereich etabliert und mit konkreten Projekten gefördert werden. Des Weiteren definiert eine gemeinsame Arbeitsgruppe die Inhalte der Kooperation und leitet die Umsetzung in die Wege.

Schaffung von geeigneten Rahmen-bedingungen für die duale Berufs-bildungDas erste erfolgreiche Treffen dieser Ar-beitsgruppe fand im April 2017 in New Delhi unter dem Co-Vorsitz von Jean-Pascal Lüthi (Vizedirektor SBFI und Leiter Abtei-lung Berufliche Grundbildung und Matu-ritä-ten) und Shri Asheesh Sharma (Joint Secretary des indischen Ministeriums für Skill Development und Entrepreneurship) statt.

Das Ziel der bilateralen Berufsbildungszu-sammenarbeit besteht darin, Indien – und damit auch in Indien ansässige Schweizer Unternehmen – bei der Schaffung von geeigneten Rahmenbedingungen für die Umsetzung der dualen Berufsbildung auf systemischer Ebene zu unterstüt-zen. Indien und die Schweiz haben sich im Rahmen des Treffens der gemeinsa-men Arbeitsgruppe darauf verständigt, einerseits auf ministerieller Ebene einen engen Expertise Transfer aufzubauen, andererseits ergänzende Pilotprojekte zur Erprobung der Umsetzbarkeit vor Ort zu unterstützen.

Konkret möchte das SBFI auf einen ver-mehrten Einbezug der Privatwirtschaft in die Berufsbildung achten, die Ausbildung von Berufsbildungsverantwortlichen un-terstützen sowie die Aktualisierung und Anpassung bestehender indischer berufs-bildender (dualer) Angebote fördern. Dem SBFI ist es zudem ein Anliegen, den in In-

Lernende des Schweizer Konzerns Bühler (India) Private Limited in Bangalore, welche die Ausbildung im Rahmen der Swiss Vocational Education and Training Initiative India (SVETII) absolvieren. Das Unternehmen bietet Jugendlichen eine duale Berufsausbildung in der firmeneigenen «Bühler Academy» an.

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Am 19. April 2017 organisierten die Schweizer Botschaft und die Schweizerisch-Indische Handelskammer gemeinsam eine Konferenz zum Thema: «Skilling India – Experiences with the Swiss dual VET model». Dies war die erste Veranstaltung, welche im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zum 70-jährigen Bestehen der Swiss-Indian Friendship durchgeführt wurde.

Am 21. April 2017 fand in New Delhi das erste Treffen der gemeinsamen Arbeits-gruppe statt. Jean Pascal Lüthi (SBFI) und Shri Asheesh Sharma vom indischen Ministerium für Skill Development und Entrepreneurship teilen sich den Vorsitz der Joint Working Group.

Laura Antonelli (3.v.l.) und Projektverantwortliche Heike Suter vom SBFI (2.v.l.) besuchen die Headquarters von SkillSonics India Pvt. Ltd. in Bangalore, welche die seit zehn Jahren vom SBFI unterstützte SVETII in Indien erproben und umset-zen. Auf dem Foto sichtet Arthur Glättli, Swissmem (sitzend), die von SkillSonics erstellten Prüfungsunterlagen für die indischen Lernenden. SkillSonics Ko-Gründer Chandra Kumar (4.v.l.) und SkillSonics Projektleiterin Regula Willi (1.v.l.) erklären die Vorgehensweise.

Einweihung des Indo-Swiss Center of Excellence in Pune, einer privaten Initiative, mit dem Schweizer Botschafter von Indien und Bhutan, Andreas Baum (2. v.l) und Jean-Pascal Lüthi, SBFI (3.v.l.).Bilder: Regula Willi, SkillSonics AG, und Heike Suter, SBFI

dien aktiven Stakeholdern der Berufsbil-dung zu mehr Visibilität zu verhelfen und eine Zusammenarbeit der Akteure beider Länder zu fördern.

Die Reise einer Delegation des SBFI wurde genutzt, um diese Absichten voranzutrei-ben und sich mit den ansässigen Stake-holdern auszutauschen. Neben offiziellen Treffen, der Teilnahme an einer von der Schweizerisch-Indischen Handelskammer und der Schweizer Botschaft organisierten «Swiss VET Conference», Gesprächen mit Stakeholdern der indischen Berufsbildung sowie Firmenvertretern von Schweizer Unternehmen mit Produktionsstätten in Indien, fanden auch Unternehmensbe-sichtigungen und Gespräche bei Projekt-partnern der SVETII statt.

In Einklang mit den Zielen der internationalen Berufsbildungs- zusammenarbeit (IBBZ)Die bilaterale Berufsbildungszusammen-arbeit mit Indien leistet einen Beitrag zur Umsetzung der internationalen BFI-Stra-tegie der Schweiz und der IBBZ-Strategie des SBFI. Bereits in der Pilotphase der SVETII standen zwei Ziele im Vordergrund: die Wettbewerbsfähigkeit von Schweizer Betrieben in Indien stärken und gleich-zeitig angehenden indischen Fachkräften eine duale Berufsausbildung mit hohem Arbeitsmarktbezug ermöglichen. Die Ko-operation mit Indien ist ein Beispiel dafür, wie ein durch den Privatsektor lanciertes Bottom-up-Projekt durch die Anknüpfung an einen Top-Down-Ansatz zu einer bes-seren internationalen Verankerung der

dualen Berufsbildung führen und zum positiven Image der Schweizer Berufsbil-dung beitragen kann.

KontaktHeike Suter, SBFIProjektverantwortlicheRessort Maturitäten und Projekte +41 58 463 23 42 [email protected]

Weitere InformationenStärkung der Schweizer Berufsbildung im internationalen Kontext: www.sbfi.admin.ch/ibbz-sbfi

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