SeGF 2015 | Zukunft der Arbeit: Herausforderungen für agiles Management

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Swiss eGovernment Forum: Agile Verwaltung – flexibel, reaktionsfähig und Bürger fokussiert Zukunft der Arbeit: Herausforderungen für agiles Management Jens O. Meissner Professor für Organisation, Innovation und Risk Management Stv. Leiter Zukunftslabor CreaLab der Hochschule Luzern Bern, 3. März 2015

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Swiss eGovernment Forum: Agile Verwaltung – flexibel, reaktionsfähig und Bürger fokussiert

Zukunft der Arbeit: Herausforderungen für agiles Management Jens O. Meissner Professor für Organisation, Innovation und Risk Management Stv. Leiter Zukunftslabor CreaLab der Hochschule Luzern Bern, 3. März 2015

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Das Allerwichtigste zuerst:

2, © Hochschule Luzern – Swiss eGovernment Forum; Prof. Dr. Jens O. Meissner

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Fragen? Agile Verwaltung – flexibel, reaktionsfähig und Bürger fokussiert Zukunft der Arbeit in der agilen Verwaltung: Was wird uns fordern? (Trends & Challenges) Welche Basics brauchen wir? (Erfolgsfaktoren) Was sollten wir vermeiden? (Fallstricke) Beginnen wir mit «Agilem Management»

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Grundformen agilen Managements Agil = Adjektiv - von großer Beweglichkeit zeugend; regsam und wendig. Synonyme: Spritzig, quecksilbrig, fix, beweglich, energiegeladen, gelenkig, geschäftig, gelenk, dynamisch, unternehmungslustig, abenteuerlustig, wenig, vif, rührig, hyperaktiv, agitiert, vollblütig, regsam, gewandt, rüstig, mobil, schwungvoll, rege, temperamentvoll, vital, quicklebendig, munter, lebhaft, unruhig. Früher: Eifrig. (Quelle: Duden)

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Grundformen des Agilen Managements

- Volatil

- Flexibel

- Robust

- Resilient

- Antifragil

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„Unsere Organisation ist so bis ins Einzelne durchgeführt und die verschiedenen Abteilungen greifen so ineinander ein, dass es völlig ausgeschlossen ist, den Leuten auch nur vorübergehend ihren Willen zu lassen. Ohne die strengste Disziplin würde völliges Chaos herrschen.“ (Ford, 1924)

Robustheit

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„Organisationen sind keine Spielplätze.“ (Fritz B. Simon, 2011)

Können wir handeln, wie wir wollen?

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Arbeiten in einem unerbittlichen Tempo vielfältige Aufgaben, fragmentiert, kurzatmig

(50% < 9‘, 10% > 1h) auf das Hier und Jetzt bezogen und ad hoc (93% aller Kontakte) aktionsorientiert, Abneigung gegen Reflexion Hin- und Herspringen zwischen unmittelbarem Organisieren und

Netzwerkpflege starke Präferenz für verbale Medien (80%), ,

Ausschöpfung aller Kontaktsituationen gerade dadurch fähig, das Aktivitätsumfeld unter

Kontrolle zu halten

„What managers really do ...“

Mintzberg, 1971

Volatil Unsicher Komplex Ambivalent

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Multirationales Verwaltungs-Management

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Forderungen des Public Management: • Trennung der politischen Führung vom operativen

Management • Rolle Leistungsfinanzierer, Leistungskäufer,

Leistungserbringer • Flache, dezentrale Organisationsstrukturen • Output- und Kundenorientierung

(Wie) Ist das machbar?

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Multirationalität am Beispiel Spital

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Medizin

Pflege Verwaltung

Öffentlichkeit

Therapie? Management? PR?

In Anlehnung an Mintzberg

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Multirationalität braucht Förderung & Toleranz

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Schedler, Kuno & Johannes Rüegg-Stürm (2013): Bearbeitungsstrategien multipler Rationalitäten. In: Ders. (Hrsg.): Multirationales Management. Bern: Haupt. S. 185-228.

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Megatrends

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Individualisierung Konnektivität Globalisierung Urbanisierung Mobilität

Female Shift Silver Society Neues Lernen New Work Gesundheit Neo-Ökologie

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http://www.zukunftsinstitut.de/megatrends

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Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft. Dementsprechend verändern sich auch Unternehmensstrukturen und Arbeitsräume: Service-, Informations- und Kreativarbeiter rücken ins Zentrum des Wirtschaftens. Während die Work-Life-Balance beschworen wird, verschwimmen die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben. Als kreative Arbeiter werden wir zunehmend selbstständig – auch wenn wir fest angestellt sind. Der Megatrend New Work hebt den Arbeitsbegriff auf eine neue Ebene: Die „schöne neue Arbeitswelt“ verunsichert uns dabei gleichermaßen, wie sie uns fasziniert. ht

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New Work

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Früher Hierarchie Feste Arbeitszeiten Gehortete Information Command & Control Eigene Technologie E-Mail als primäres Kommunikationsmittel Unternehmenskarriere Siloorganisation Büroarbeit

Heute

Flache Struktur

Flexible Arbeitszeiten

Geteilte Information

Empowerment

Cloud Technologie

E-Mail als sekundäres Kommunikationsmittel

Eigene Karriere

Netzwerkorganisation

Mobile Arbeit

Quelle: Chess Media Group 16, © Hochschule Luzern – Swiss eGovernment Forum; Prof. Dr. Jens O. Meissner

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Neue Arbeitsformen?

Corporate Highflyers

Passivisten

Working Middle

Loyale Störer

Knowledge Worker

Neue Spezialisten

Flexibilität

Selbst- bestimmung

Sicherheit

Status

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Was ist uns wichtig?

Was ist Ihnen für Ihre Lebensqualität wichtig? (Zustimmung in Prozent) Basis: Bevölkerung in Deutschland ab 14 Jahren Quelle: Bertelsmann-Stiftung 2010

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Eine subjektive Projektion: Typischer Arbeitnehmer 2030 (Fraglich ist: für welches Profil genau?)

- 1-3 Tage Zuhause und unterwegs - Kommt und geht, wie es für die Aufgabe sinnvoll ist - Möchte Entscheidungskompetenz für eigene Aktivitäten - Pendelroutinier oder urbane Nähe zum Arbeitsort - Eher 60% als 100% Anstellung - Nebenverdienst bei Teilzeit aus diversen Quellen - Finanziell eher unabhängig - Sieht Auszeiten als selbstverständlich (bezahlt/unbezahlt) - Bildungs- und Weiterbildungsorientiert - Möchte in gutem Klima arbeiten - (vielfältige) Karriere & Familie, Soziales, alles zusammen - Weiss, wie sich ein Burnout anfühlt - Geringere Positionsmacht für Kader - Weniger Verständnis für rigide Strukturen & Administration - Identifikation mit Brand für Mitarbeiterbindung massgeblich - Authentizität von Kultur und Brand wesentlich

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Häufigkeit interner Kommunikationskontakte

Distanz in Metern

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Kernchallenge: Verteiltes Arbeiten

angelehnt an Allen (1977) 20, © Hochschule Luzern – Swiss eGovernment Forum; Prof. Dr. Jens O. Meissner

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Medienentwicklung…

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Kernchallenge: Verteiltes Arbeiten

Sketch des Düsseldorfer Kommödchens anlässlich des Henri Nannen Preises 2008 am 8. Mai im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg http://www.youtube.com/watch?v=8YtOUKtz7qE 22, © Hochschule Luzern – Swiss eGovernment Forum; Prof. Dr. Jens O. Meissner

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Schwerpunktthemen Neuer Arbeit?

Prekäre Realitätskonstruktion

Handlungs- und Beziehungsstrategien

Fehlende Beziehungs-botschaften

Abwertung der Person

Kontextproblem

Örtliche & zeitliche Trennung

Abgrenzungsproblem

Erreichbarkeit& Präsenz

Inflationsproblem

Niederschwelligkeit & Informationsflut

Unverbindlichkeit

Prekäre Realitätskonstruktion

Handlungs- und Beziehungsstrategien

Fehlende Beziehungs-botschaften

Abwertung der Person

Kontextproblem

Örtliche & zeitliche Trennung

Abgrenzungsproblem

Erreichbarkeit& Präsenz

Inflationsproblem

Niederschwelligkeit & Informationsflut

Unverbindlichkeit

Meissner, J.O. (2007): Herausforderung Computerkommunikation, Carl-Auer Systeme, Heidelberg.

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Fazit

1. Zunehmende Unterschiedlichkeit und Multipolarität!

2. Zunehmende Unklarheit der Ziele!

3. Zunehmend Flug auf Sicht!

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Wie umgehen mit der Zukunft der Arbeit?

1. Bestes Investment: Gute Führungsbeziehungen… am flexibelsten einsetzbare Ressource 1. …in einem widersprüchlichen Umfeld Umgang vermitteln, z.B. durch…

Bringen Sie den Sinn ihrer Arbeit aktiv zur

Sprache! Am besten mit vertrauten «Peers» und sehen andere Strategien.

Betreiben Sie moderne Abgrenzung, nämlich “engagiert gelassen” und finden Synergien.

Machen Sie es mal anders! Achten Sie auf echte Unterschiedlichkeit und entdecken neue Lösungen!

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Prof. Dr. Jens O. Meissner Stv. Leiter Zukunftslabor Crealab Co-Leiter MAS Risk Management Stv. Leiter Competence Center Management & Law IBR Institut für Betriebs- und Regionalökonomie Hochschule Luzern – Wirtschaft www.hslu.ch/wirtschaft

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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