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Ausgabe 09 Dezember 2010 – Februar 2011 Deutschland € 11 • Österreich € 12,30 Luxemburg € 13,00 • Schweiz sfr 22,50 ISSN 1867-5166 www.hifi-stars.de

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Ausgabe 09Dezember 2010 –Februar 2011

Deutschland € 11 • Österreich € 12,30Luxemburg € 13,00 • Schweiz sfr 22,50H

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ISSN 1867-5166

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Adrianus Elschot, Vorstandsvorsitzenderder Restek AG, lebt konsequent seine Fir-menphilosphie: „Restek fühlt sich zu

Kontinuität und langfristiger Produktpflege ver-pflichtet“. Wenn High-End-Produkte ausDeutschland aufgezählt werden, darf Restek indieser Reihung nicht fehlen. Das in der Nähe vonKassel beheimatete Unternehmen produziert seitüber 30 Jahren neben Geräten für die Medizin-technik auch klassische High-End-Gerätschaften,die über eine außerordentlich hohe Fertigungstiefeverfügen. Es werden sogar die Gehäuseteile aufden hauseigenen CNC-Maschinen produziert. DerHersteller unterstreicht damit seinen Anspruchauf Manufaktur. Aber nicht nur die Gehäusequali-tät ist perfekt, sondern es sind auch und gerade dieklanglichen Meriten der Restek-Produkte, dieeinen nachhaltig positiven Ruf genießen. DieQualitäten der Tuner dieses Herstellers sind be-reits legendär und die anderen Geräte stehen demin nichts nach. Die beiden zum Testbericht anste-henden Endverstärker mit dem verheißungsvol-lem Namen „Extract“ stehen somit in voller Tra-

dition dieses deutschen Herstellers, der Qualitäts-High-End im Grunde seit der ersten Stunde mit-bestimmt hat. Die Tatsache, daß alte Restekgerätejederzeit technisch - noch dazu für einen fairenPreis (inkl. Garantie) - auf den heutigen Stand ge-bracht werden können, ist nicht nur kunden-freundlich, vielmehr eher ein Vorzeigebeispiel da-für, wie man Nachhaltigkeit ganz selbstverständ-lich seit Jahren praktiziert. Gerade dieser Fakt soll-te m.E. in unserer Wegwerfgesellschaft besondersherausgestellt werden. Ich habe dies bereits vor ei-niger Zeit selber ausprobiert und bin heute immernoch hochzufrieden mit dem Gerät (Restek-Vorverstärker Vector). Zudem ist das Design überdie Jahrzehnte hinweg identisch, was einerseits denWiedererkennungswert erhält und andererseitsdem Besitzer ein zeitloses Gerät beschert. Und sowie die Geräte aussehen, so musizieren sie auch:geradlinig, ohne jegliche Arabesken. Der Restek-besitzer weiß, wenn er seine Anlage einschaltet, e-rwartet ihn nur die reine Musikwiedergabe des je-weiligen Tonträgers.

Restek Mono-Endverstärker Extract

Musikalische Quintessenz

Klein, stark, silbern - der Restek „Extract“

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Blickkontakt, TechnikSchon der optische Eindruck der beiden Mono-Endstufen bezeugt das Robuste und die erstenBerührungen der Hände mit dem kalten Metalllassen Gefühle aufsteigen. Die beiden großen Zei-gerinstrumente erinnern spontan an frühere HiFi-Zeiten - als die Lautstärken mit dem entsprechen-den Zeigerzucken noch im zweikanaligen Gleich-takt waren...Die beiden Mono-Verstärker Restek Extract sindstreng spiegelsymmetrisch aufgebaut. Der beson-dere Vorzug des „Getrenntbaus“ besteht zudem inder komplett separierten Stromversorgung sowiein den völlig voneinander getrennten Baugruppen.Damit herrschen für jedes Gerät optimale Arbeits-bedingungen. Die Schaltungstechnik ist innerhalbder Endstufe in vier Baugruppen aufgeteilt: DieVerstärkerstufen, nämlich Spannungsverstärker(Treiberstufe) und Stromverstärker (Endstufe),weiters die Instrument- und Zustandsanzeigen zurInformation des Benutzers und letztlich das Netz-teil zur Stromversorgung des gesamten Gerätes.Dieser technische Aufwand wird spätestens beider Musikwiedergabe seine Wirkung zeigen, dochdazu später mehr. Die beiden Kraftverstärker las-sen sich entweder je einzeln oder über die Restek-eigene Remote-Kabelstrecke - vom Vorverstärkerangesteuert - ferneinschalten. Dazu müssen sielediglich in den Automatikmodus geschaltet wer-den. Die symmetrischen wie asymmetrischen Ein-gangsbuchsen lassen alle denkbaren Spielpartnerzu. Man könnte sogar mit dem lautstärkeregelba-ren Restek-CD-Player Epos dieses Gerät direktverbinden, um damit eine highfidele Minimal-lösung herbeizuführen - direkter geht’s (bei Passiv-Lautsprechern) nicht mehr. Die symmetrischeVerbindung empfiehlt sich aufgrund ihrer elek-trisch günstigeren Eigenschaften, denn die Beein-

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flussung des Nutzsignals durch Einkopplungenauf dem Übertragungsweg ist bei einem symmetri-schen Signalweg auf beiden Leitern nahezu gleich-artig, so daß sich bei Differenzbildung der beidenLeiterpotentiale die Störung (nahezu) aufhebt.Brummschleifenprobleme entstehen erst garnicht. Beim Autor übernahm das Excelsior vonSommer Cable die Aufgabe des Signaltransfersund löste sie bestens. Was für die Verbindungslei-tungen gilt, gilt ebenso für den Aufbau des Ver-stärkers, da sein symmetrisches Schaltungsprinziperheblich unempfindlicher gegen Einstrahlungenjeglicher Art ist. Kurz gesagt: „Wo nichts brummtund nichts intermoduliert“, herrscht Ruhe imKlang.Die Lautsprecheranschlüsse verfügen über vergol-dete Klemmen. Die technischen Daten sind in derTat beeindruckend: Sinusleistung 180 Watt an 8Ohm, 300 Watt an 4 Ohm. Der Frequenzgang de-finiert sich mit 5 Hz - 150 kHz (bei -3 dB). DieEingangsempfindlichkeit liegt bei 2 V/rms unddie Eingangsimpedanz bei 47 kOhm asymme-trisch und 10 kOhm symmetrisch. Die Abmessun-gen (B x H x T) sind mit 245 x 155 x 395 mmdurchaus kompakt und die Gewichtsangabe vonca. 16 kg glaubt man erst dann, wenn die Verstär-ker beim Auspacken in die Hand genommen wer-den. Während die Gehäuse in schwarz gehaltensind, kann der Interessent bei der Frontplatte zwi-schen Acrylglas hochglanzpoliert, Aluminiumschwarz, champagner oder silbrig matt gebürstet,alternativ Messing und verchromt wählen. Undwer es in Gold braucht - auch das wird ermöglicht.

Der Blickfang...

...und die Innereien - auf beides legt man beiRestek gleichermaßen Wert

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Tonale SelbstverständlichkeitDieses Schlagwort fiel mir plötzlich während desHörens ein. Mittlerweile spielt hier eine kompletteRestek-Kette. Vom digitalen Signalgeber Epos(den Sven Bauer in Heft 2 vorstellte) über den vorzwei Jahren upgedateten Vorverstärker Vectorweiter an die hier zur Beschreibung anstehendenMono-Endstufen Extract. Nicht nur äußerlich ei-ne in sich absolut stimmige Angelegenheit, die imgewählten Äußeren (Aluminium schwarz, mattgebürstet) ganz dem „No-Nonsens“-Geschmackdes Autors entspricht. Die perfekt dazu passendenverchromten Regler geben der Anlage diesen klei-nen optischen Touch der Verspieltheit (auch dasAuge will und soll seinen Spaß haben). Selbigertritt nämlich sofort ein, wenn die Musik spielt. DieArt und Weise wie sie spielt, ist auch auf Dauersehr angenehm, denn diese auffallend unange-strengten, absolut stabilen und dabei konsequentsauber durchgezeichneten Klangfarben erweckensofort die Aufmerksamkeit des Zuhörers.Ein Beispiel für anspruchsvolle tonale Wiedergabebefindet sich auf der CD „Porz Gwenn“ (LÒZ26) des französischen Pianisten Didier Squibanund hier im Speziellen der Track 4 „Diskan“. Eine

CD-Produktion, die 1998 übrigens lediglich unterMithilfe von zwei Neumann-Mikrophonen analogin einer Kirche aufgenommen wurde. Damit er-tönt der baukörpertypische Nachhall in Verbin-dung mit den schwingenden Klängen eines Stein-ways schlichtweg sensationell. Es ist bei mir mitt-lerweile schon zum Ritual geworden, genau diesenTitel als erstes Stück auf der jeweiligen Testanlageanzuspielen. Wenn alles paßt - und das entlarvtdieser Tonträger bei einer ganz bestimmten Mit-

Alles dran, was man so braucht -die Rückseite des Extract

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tenfrequenz auf diesem Titel sofort - werden nichtselten alle 18 Variationen des puren Klavierklangesdurchgehört. Diese immer wieder beeindrucken-den kreativen Tonfolgen des Pianisten lassen jedenZuhörer in eine tiefe beruhigende Stimmung glei-ten. Die Kraft, oder besser gesagt, die Wucht derRestek-Extract wirken gerade bei den schnellenDynamiksprüngen eines Pianos/Flügels in der Tatberuhigend, weil gerade diese durch die verstär-kende Elektronik nicht eingebremst werden unddamit gleichzeitig richtig wiedergeben sind.Gleichermaßen souverän geht der Leistungsver-stärker mit klassischer Musik um. Eine 1984 vonder Deutschen Grammophon eingespielte Auf-nahme mit dem Chicago Symphony Orchestra un-ter der Leitung von Claudio Abbado von HectorBerlioz’ „Symphonie Fantastique“ (GH 410895-2)nimmt den Autor mit auf eine musikalische Reise,die ihm in äußerst positiver Erinnerung beimVerfassen dieser Zeilen steht. Das ist zwar eindeu-tig schwerer musikalischer Stoff, der jedoch mitdieser verblüffenden Selbstverständlichkeit souve-rän vorgetragen wird.Eine völlig andere Musikrichtung kommt mit VayaCon Dios in den CD-Player. Mit „Night Owls“(LC 0116) brachte 1990 die belgische Band einender Top-Hits auf den Markt, der bis heute bei vie-len (nicht nur) High-Endern gespielt wird. Hiersind es gerade die herrlich rhythmisch eingespiel-ten Gitarrenklänge in Verbindung mit der durch-aus lasziven Stimme der Sängerin (Dani Klein) so-

wie die im Hintergrund wirkenden Blasinstrumen-te, die den Zuhörer sofort auf gute Laune um-schalten lassen. Genau das sind die Momente, indenen selbst ich als hinsichtlich reproduzierenderTechnik über die Jahre hinweg zwangsläufigdurchaus anspruchsvoll gewordener Autor nichtnur Musik höre, weil ich einen Artikel schreibenmuß - nein, hier bin ich selbst „zu Hause“.Da darf ein weiterer Lieblingstitel nicht fehlen. Eswar Freitag der 03. Juni 1998, als die Damen undHerren des „Buena Vista Social Club“ in der be-rühmten Carnegie Hall zu Gast waren ... diesesKonzert ging in die Annalen der Musikgeschichteein, dazu muß ich nichts weiteres mehr sagen.Dem Himmel sei Dank, daß Ry Cooder als mit-spielender Musiker und Produzent auf die Klang-qualität geachtet hat. So erschien 2008 diese imBooklet herrlich bebilderte Doppel-CD (WCD-080), die man in kompletter Länge durchlaufenlassen kann - der Lautstärkepegel darf ruhig etwashöher sein, der Stimmung angepaßt. Ach ja - umwas geht’s hier eigentlich? Stimmt - die beidenMono-Endstufen Extract von Restek...

Auf den Punkt gebrachtSelten hat ein Verstärkerduo für die-

ses Geld so souverän „nur“ die Musik übertra-gen wie dieses Paar. Kraftvoll und gleicher-maßen technisch intelligent gelöst, geht hierdie musikalische Quintessenz einher mit derÜbertragungsqualität: Musik pur, dargebotenmit durchleuchteter Kraft und Energie. Be-sitzer dieser Endstufen-Kombination könnenberuhigt mit ihr alt werden - und genau dashabe ich vor!

ALEXANDER ASCHENBRUNNNER

InformationMono-Endstufe ExtractPreis: ab 1.800 €Hersteller/Vertrieb:Restek AGUntere Feldstr. 13D-34277 FuldabrückTel.: 0561-42089Fax: 0561-42080E-Mail: [email protected]: www.restek.de

Keine „Schwarze Magie“ - oder doch...?