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INTERVIEW Edith Klinger ist mit Herzblut Unterneh- merin und weiß, was den Vorarlbergin- nen und Vorarlberger gefällt. Seite 6 MICROFINANCE-FONDS Geldanlage ist immer auch mit Verant- wortung verbunden. Die Wahl des rich- tigen Investments will deshalb bedacht sein. Seite 2 UPDATE 2 / 2015 Anlagemagazin der Vorarlberger Sparkassen Die Kunst des Schenkens Geschenke stärken Beziehungen. Auf der Suche nach Wertbeständigem können Sie auch in Ihrer Bank fündig werden. Seite 2

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INTERVIEW

Edith Klinger ist mit Herzblut Unterneh-merin und weiß, was den Vorarlbergin-nen und Vorarlberger gefällt.Seite 6

MICROFINANCE-FONDS

Geldanlage ist immer auch mit Verant-wortung verbunden. Die Wahl des rich-tigen Investments will deshalb bedacht sein. Seite 2

UPDATE 2 / 2015

Anlagemagazin der Vorarlberger Sparkassen

Die Kunst des SchenkensGeschenke stärken Beziehungen. Auf der Suche nach Wertbeständigemkönnen Sie auch in Ihrer Bankfündig werden. Seite 2

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser!

Geschenke sind besondere Zeichen für Beziehungen. Was man schenkt, wie-viel man gibt und wen man mit was überrascht hängt davon ab, wie gut man in Beziehung zueinander steht. Ein Blumenstrauß oder eine Flasche Wein erfreut Bekannte. Für den engs-ten Kreis sollte es aber doch etwas Per-sönliches sein.

Sinnvoll schenkenDas gilt besonders für Geschenke an Kinder. Wer wirklich etwas für die junge Generation tun möchte, denkt schon früh an finanzielle Vorsorge. Mit einem Startkapital lassen sich Aus- und Weiterbildung oder Wohneigentum einfacher verwirklichen. Das Angebot reicht vom Sparbuch oder einer Spar-karte, einem Bausparvertrag, einem Versicherungsprodukt bis hin zum Fondssparvertrag.

Im großen Rahmen gedachtGeschenke drücken aber auch Dank-barkeit aus. Die Sparkassen sind mit ihrer Region seit ihrer Gründung eng verbunden. Deshalb ist es für sie selbst-verständlich, Verantwortung für das Wohlergehen und das soziale Mitein-ander zu übernehmen. Die Sparkassen fördern größere und kleinere Initiati-ven, Vereine und Schulen. Denn wir wissen, dass viele Aktivitäten nur mit dieser finanziellen Unterstützung mög-lich sind.

Vor allem aber danken wir Ihnen, un-seren Kundinnen und Kunden, für das Vertrauen und die Treue, die Sie uns schenken.

Christian Ertl, VorstandsvorsitzenderSparkasse Bludenz Bank [email protected]

Rund zwei Drittel der Weltbevölke-rung sind von einfachsten Finanz-dienstleistungen ausgeschlossen. Ge- rade in Schwellen- und Entwick-lungsländern können deshalb Klein-kredite eine wirkungsvolle Hilfe zur Selbsthilfe bieten. Mikrofinanz-Fonds bieten neben der finanziellen auch eine soziale Rendite.

Hinter Mikrokrediten steht ein recht einfaches Konzept: Wer über kein

regelmäßiges Einkommen oder zu we-nig Kreditsicherheiten verfügt, dem wird Investitionskapital geliehen, um sich eine Existenz aufbauen zu können. Anders als bei Almosen, stehen bei der Mikrofinanz Geldgebende und Kredit-nehmende in einer gleichwertigen Ge-schäftsbeziehung zueinander.

In die Weiterentwicklung investierenFür diese Initiative wurde Muhammed Yunus 2006 mit dem Friedensnobel-preis ausgezeichnet. Er schuf erstmals eine Alternative zu lokalen Geldleihern, die bis zu mehreren 100 Prozent Zinsen pro Monat verrechnen. Ganz neu ist die Idee allerdings nicht: Sie geht auf das Selbsthilfe- und Solidaritätsprinzip der Sparkassen und Genossenschafts-banken zurück, das in Europa Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde.

Breites Angebot – nachhaltige RenditeMittlerweile gibt es ein recht großes Angebot an Mikrofinanz-Fonds. Die-se Fonds zielen nicht auf kurzfristige Kursgewinne oder Spekulation ab, son-dern streben eine nachhaltige Verzin-

Chancen gerechter verteilen

Mikrokredite schaffen für wirtschaftlich Benachteiligte, insbesondere für Frauen, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Finanziert werden damit Projek-te wie der Kauf einer Nähmaschine oder Ausstattungen für einen Marktstand.

Microfinance-FondsEditorial

02 UPDATEEditortial ∙ Microfinance-Fonds

sung des Investments an und können Chancen auf solide Renditen bieten.

Um das Risiko zu streuen, investieren diese Fonds in unterschiedliche Mikro-finanz-Unternehmen. Wenngleich die Rückzahlungsquote der Kredite bei98 Prozent liegt, besteht jedoch im-mer auch ein Ausfallsrisiko, dass die Geldgebenden tragen müssen. Deshalb sind Mikrofinanz-Papiere nicht zum offiziellen Handel zugelassen. Die Pa-piere werden nur direkt von der Fonds-gesellschaft oder einer Bank ausgege-ben.

ERSTE RESPONSIBLE MICROFINANCEEin Beispiel: Der Responsible Microfi-nance ist ein Dachfonds, der in Mik-rofinanzfonds bzw. Anleihen auf Mik-rofinanzinstrumente und -fonds sowie bis zu zehn Prozent in Anteilen an Un-ternehmen und Mikrofinanzinstituten investiert.

Gewählt werden sollten prinzipiell nur solche Mikrofinanz-Fonds, bei denen strenge Regeln die Investitionspolitik festlegen und garantieren, dass die da-hinter stehenden Mikrofinanz-Institute

die Lebensumstände der Kreditneh-menden genau kennen und inten-siven Kontakt zu ihnen pflegen.

Chancen gerechter verteilen

Mikrokredite schaffen für wirtschaftlich Benachteiligte, insbesondere für Frauen, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Finanziert werden damit Projek-te wie der Kauf einer Nähmaschine oder Ausstattungen für einen Marktstand.

ERSTE RESPONSIBLEMICROFINANCE – Eckdaten:

ISIN AT0000A0G249

AT0000A0G256

Fondswährung: EUR

Fondsvermögen: 23,46 Mio. EUR

Fondsdomizil: Österreich

Hierbei handelt es sich um eine Wer-bemitteilung. Der Fondspreis kann erheblichen Schwankungen unterlie-gen. Der Wert der Aktien hängt unter anderem auch vom Erfolg des dahin-ter liegenden Unternehmens ab. Bitte beachten Sie deshalb die rechtlichen Hinweise auf Seite 8.

03UPDATEMicrofinance-Fonds ∙ Die Welt in Zahlen ∙ Begriffe aus dem Finanzwesen

„Mikrofinanz ist keine Spende, sondern ein Weg, einkommens-

schwachen Haushalten dieselben Dienstleistungen zu geben, die

allen anderen auch zurVerfügung stehen.“

Kofi Anan (ehem. UN-Generalsekretär)

Mikrofinanz-InstitutionenSo nennt man Organisationen, die Mi-krokredite vergeben. Ihre Kundinnen und Kunden kommen als Zielgruppe für klassische Geschäftsbanken nicht in Frage: Ihnen fehlen häufig das re-gelmäßige Einkommen, Sicherheiten für Kredite und oftmals auch die für Finanzgeschäfte notwendigen Ausweis-dokumente. Die bekanntesten Mikro-finanz-Institutionen sind die Grameen Bank in Bangladesch, die Banco Sol in Bolivien und die Bank Rakyat Indone-sia.

Ethisch-nachhaltige InvestmentsWeil immer deutlicher wird, welche Auswirkungen unser Handeln auf Um-welt und Gesellschaft hat, konnten sich in den letzten 20 Jahren ethisch-nach-

haltige Geldanlagen vom Nischenpro-dukt zum eigenständigen Investment-ansatz entwickeln. Mittlerweile ist eine große Bandbreite von Produkten auf dem Markt.

Ethisch-nachhaltige Investmentfonds ziehen neben den üblichen ökonomi-schen auch ökologische und soziale Aspekte heran. Nur jene Unternehmen, die die strikten Auflagen in punkto Umweltpolitik, Unternehmensführung und Übernahme allgemeiner sozialer Verantwortung erfüllen, kommen in Frage. Ausgeschlossen wird, wer seine Geschäftstätigkeit auf Atomkraft, Waf-fenproduktion, Tabak oder auch Ge-schäftspraktiken wie Kinderarbeit oder Korruption gründet.

Begriffe aus dem Finanzwesen

Einfach erklärt

Die Welt in Zahlen

Heimat bist du großer Spender?

Quelle: Spendenbericht 2014,Fundraising Verband Austria

USA 849,80UK 249,20Schweiz 174,29Österreich 64,94

Spendenaufkommen in Euro pro Einwohner und Jahr

Zwischen dem persönli-

chen Bedürfnis, etwas zu schenken, dem teils religions-

bedingten Auftrag zu spenden und der humanitären Pflicht, Ärmeren zu helfen, gibt es

viele Nuancen. Wer gibt, tut damit auch etwas für sich.

Unter Philanthropie versteht man menschenfreundli-ches Denken und Handeln. Schon in der Antike galt die Verpflichtung, sozial Schwächere zu unterstützen.

Alle Weltreligionen mahnen ihre Gläubigen zur Wohltätig-keit. Bettlern und jenen, die viel weniger haben, muss ge-geben werden. Ob als Ablasshandel für die Zeit nach dem Tode oder als Beruhigung des Gewissens: Die milde Gabe ist in der Menschheitsgeschichte fest verankert. Ob die Wurzel des Gebens immer die Liebe ist, sei allerdings zu bezweifeln.

Seine Liebsten zu beschenken liegt uns klarerweise am nächsten. In einer Zeit, in der sich der durchschnittliche Vorarlberger mittlerweile mehr leisten kann als die jeweils vorhergehende Generation, kann das Geben aber zur Her-ausforderung werden. Das kostbare Gut „Zeit“ hat in den vergangenen Jahren noch mehr an Wert ge-wonnen und wird immer öfter Bar- und Sachwerten entgegengesetzt. Mittler-weile werden zum Geburtstag im Familienkreis bereits Zeit-gutscheine überreicht: Papa verbringt ein Angelwochenende mit dem Sohn, Mama chillt mit Tochter in einer Therme. Ge-teilte Freude ist doppelte Freude – dies gilt im Familienkreis wie dem Bereich der Wohltätigkeit.

Schenken, was man selbst nicht hat

Das zu geben, was man selbst nicht benötigt, ist einfach. Wer im

Überfluss lebt und abgibt, was er nicht mehr braucht oder nicht mehr haben will, kann daraus Be-

friedigung ziehen und sein Gewissen – möglicherweise auch Keller und Dachboden – erleichtern. Ob auf Flohmärkten, Wohltätigkeitsbasaren oder beim direkten Verschenken: Überflüssiges wegzugeben ist keine Kunst.

Geben wie die ReichenIm monetären Bereich ist das Geben eine Sache der Verhält-nismäßigkeit. Wer die Hälfte seines Einkommens in Form von Steuern an den Staat abliefert, überlegt sich die freiwil-lige Gabe an Bedürftige sehr genau. Hier ein Erdbeben, dort eine Überschwemmung. Ohnmacht über Hungersnöte in Afrika und Wirbelstürme in Asien lassen die Spenden nicht unbedingt sprudeln. Man gibt, weil es einem selber besser geht. Sehr viel besser sogar.

In Amerika machen dies die Superreichen vor. Jene, die so viel Geld haben, dass sie es auch in mehreren Leben nicht durchbringen könnten, haben sich in „The Giving Pledge“ – „das Spenden-Versprechen“ oder „das Versprechen, etwas herzugeben“ – zusammengetan. Bill Gates und Warren Buf-fet gründeten ihre Initiative vor genau fünf Jahren. Der Ver-such, die reichsten Amerikaner einzuladen, um den Großteil ihres Reichtums der Philanthropie zu geben, ist zumindest

auf dem Papier aufgegan-gen. Mehr als 122 Milliar-därsfamilien – und damit rund 10 Prozent aller ame-rikanischen Milliardäre –gaben das Versprechen ab, einen Teil ihres Vermögens

für wohltätige Zwecke zur Verfügung zu stellen. Warren Buf-fett selbst versprach, 99 Prozent seines Vermögens wohltä-tigen Stiftungen zu spenden. Der überwiegende Teil soll in die Bill & Melinda Gates Foundation, die an ihren Einlagen gemessen die größte Privatstiftung der Welt ist, gehen.

Die Kunst des Gebens

04 UPDATETitelgeschichte

Einer der reichsten deutschen

Unternehmer, der Hamburger

Michael Otto, hat sich von seiner

Mehrheit am Handelskonzern Otto

und damit von einem Großteil

seines Vermögens getrennt. Die

Mehrheitsbeteiligung am Konzern

wurde 2015 in eine gemeinnützige

Stiftung übertragen.

Verantwortung im Überfluss

Doch guter Menschen Hauptbestreben ist,anderen auch was abzugeben.

Wilhelm Busch (1831 - 1908)

Dass mit Geldern dieser Stiftung nicht ausschließlich Gutes geschieht, mo-nieren Kritiker. Die Nähe zu Lebens-mittelkonzernen und Pharmaindustrie sowie Patente auf Pflanzensamen, die in Dritte-Welt-Staaten Ab-hängigkeit erzeugen, sind nur einige Stichworte, die in Zusammenhang mit der Stiftung fallen. Lediglich deren Bildungsprojekte fin-den ungeteilte Zustimmung. Das Ge-ben ist bei Milliardären folglich keine Kunst. Das „Wie“ stellt aber die große Herausforderung dar. Geben und NehmenAuch in Europa versucht man mit Stif-tungen soziale Problem zu lösen, indem sie mit ökonomischen Zielsetzungen verknüpft werden. Die Stiftung Jupi-dent in Schlins, eine der ältesten Stif-tungen im Lande Vorarlberg, hat sich von der einstigen Wohltätigkeitsan-stalt zur modernen Sozialeinrichtung gewandelt. Bevölkerung wie Textilfab-rikanten spendeten vor mehr als 140 Jahren für das gute Werk, in dem ver-nachlässigte und kranke Kinder betreut

werden konnten. Die Bewirtschaftung des Sennhofes legte 1960 einen Grund-stein für weitere Projekte der einstigen Wohltätigkeitsanstalt.

Andere österreichische Stiftungen hingegen haben eher den Zweck, der „Kunst des Nehmens“ – durch das Fi-nanzamt – einen Riegel vorzuschie-ben. Zumindest was Privatstiftungen betrifft, sind die Steuersätze hochinte-ressant und können Unternehmens-fortbestände ebenso wie Arbeitsplätze gesichert werden, wie der Verband der Privatstiftungen betont.

Wohltätige Vereinigungen wie die Lions-Bewegung verschreiben sich der unbü-rokratischen Hilfe. Berührend waren die Erlebnisse der Freiwilligen am Leo-Day: An diesem erbitten die Lions all-jährlich im Mai in Lebensmittelmärk-ten ein Zusatzprodukt für Bedürftige.

Während Fahrer großer Limousinen ungerührt den Spendenkorb und die Nachfrage ignorierten, kamen der ärm-lich gekleidete Migrant und die hum-pelnde alte Dame mit Mehl und Zu-

cker, um jenen zu geben, die noch weniger als sie selbst hatten ...

Szenenwechsel: aktuelle Tagespolitik

Die aktuelle Flüchtlingswelle erhöht in der Bevölkerung die Angst, dass Men-schen gegeben wird, indem man Ein-heimischen etwas wegnimmt. Obwohl dies nicht der Fall ist, nehmen radikale Positionen zu. Empathie und Philan-thropie scheinen bei manchen wie weggewischt, wenn es um das Teilen von Lebensraum geht. Dabei hat Öster-reich eine lange und positive Tradition in der Aufnahme von Flüchtlingen aus Ungarn, Bosnien oder Kroatien. „Hei-mat geben“ ist wohl die derzeit schwie-rigste Gabe.

Andrea [email protected]

05UPDATETitelgeschichte ∙ Lesenswert

Dom Erwin: Ein Mann der Tat

Man sagt, der gäbe zweimal, der schnell gibt; aber der gibt zehnfach, der zur rechten Zeit gibt.

Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)

Lesenswert

Erwin Kräutler ist unbestritten eine Aus- nahmeerscheinung: 1939 in Koblach geboren, lebt und wirkt er seit 50 Jah-ren in einer der konfliktreichsten Ge-genden Brasiliens. Als Bischof der Diö-zese Xingu setzt er sich kompromisslos gegen Ausbeutung und Plünderung

der indigenen Bevölkerung am Ama-zonas ein. Als Anwalt der Recht-losen und Ausgebeuteten legt er sich furchtlos mit den Mächtigen an. Das ist nicht ohne Folgen geblieben: Verhaftungen, Morddrohungen, stän- dige Begleitung durch Sicherheitsper-

sonal, aber auch zahlreiche Preise und internationale Auszeichnungen wie der alternative Nobelpreis. Anläss-lich seines 75. Geburtstags erschien 2014 ein neues Buch von Bischof Kräutler. Darin legt er ein sehr persön-liches und lebendiges Zeugnis seiner Arbeit, aber auch seiner Spiritualität ab. Auch sehr persönliche Dinge hat er nicht ausgeklammert.

Anschlag auf Mensch und NaturDer austro-brasilianische Bischof lehnt sich insbesondere gegen den Bau des Staudammes Belo Monte auf, der Teil des drittgrößten Wasserkraftwerks der Welt werden soll. Das Mega-Projekt bedroht den Lebensraum von rund 40.000 Menschen. Sie sollen aus ihren Reservaten entlang des Flusses in Slums an die Ränder von Städten vertrieben werden. Kräutlers Widerstand ist in-nere Verpflichtung: „Wo bleibt denn unser Christentum, wenn man einfach sagt: ‘Das ist nun einmal so!’ – im An-gesicht dieser Menschen?“

Mehr Informationen: www.bischof-kraeutler.at

Erwin Kräutler: Mein Leben für Amazonien. An der Seite der unterdrückten Völker.

Innsbruck-Wien 2014Tyrolia-VerlagISBN 3-7022-3387-3

„Mit Leichtigkeit das Besondere zu-gänglich machen“ ist das Motto von Edith Klinger. Gemeinsam mit ihrem Mann Remo verschönert die quirli-ge Bizauerin mit ediths Vorarlberg. Deko-Artikel, Geschenke und Mode – kaum jemand, der nicht schon einen ihrer drei Läden besucht hat.

ediths war lange Zeit ein Geheim-tipp im Bregenzerwald. Sie waren trotz des abgelegenen Standortes schnell erfolgreich. Oder gerade deshalb?Edith Klinger: In der Gründungsphase haben mir viele vom Standort Bizau abgeraten. Nicht von der Idee an sich. Aber ich habe von Anfang an darauf vertraut, dass Frauen, wenn sie etwas unbedingt haben wollen, es auch be-kommen. Auch, wenn sie dafür einen längeren Weg in Kauf nehmen müssen.

Es hat sich gezeigt, dass ediths eben auch als Ausflugsziel attraktiv ist. Wo kann man sonst einkaufen, Kaffee trin-ken oder auf der Sonnenterrasse mit Blick auf die Kanisfluh frühstücken? Außerdem profitiert der Standort na-türlich vom Tourismus. Um uns herum sind ja die besten Wellness-Hotels, aber auch ausgezeichnete Restaurants.

Warum haben Sie den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt?Edith Klinger: Meine Eltern hatten den alten Stall meines Großvaters in ein „Geschenk- und Handarbeitsstüb-le“ umgebaut. Schon mit zwölf Jahren war mir klar, dass ich einmal in der Scheune über dem Geschäft einen Kin-derladen eröffnen werde. Überhaupt habe ich als Kind schon immer gerne Verkäuferin gespielt. Man sagt, ich sei schon früh geschäftstüchtig gewesen: Nach dem Ständchen auf dem Akkor-deon habe ich immer gleich den Hut herumgereicht. (lacht)

Als meine Tochter sehr klein war und ich Geld verdienen musste, wollte ich sie in meiner Nähe haben. Als gelernte Einzel-handelskauffrau sich selbstständig zu ma-chen und das Geschäft der Eltern umzu-bauen, lag da nahe. Bei der Sparkasse in Bezau habe ich auch gleich einen Kredit bekommen. Ich konnte dann 2006 mit einem Lehrling anfangen. Heute haben wir 30 Mitarbeiter.

Rückblickend betrachtet war das Selbst- ständigmachen für mich einfacher als ich dachte. 2009 kam dann der Um-bau, mit dem ich mir auch meinen Mädchentraum erfüllen konnte. Da

das ein ziemlich großes Projekt war, habe ich meinen Mann überredet, ins Geschäft einzu-steigen. 2014 kamen dann die Standorte Dornbirn und Göt-zis dazu.

Nach welchen Kriterien ha-ben Sie die neuen Standorte ausgesucht?Edith Klinger: Zuerst haben wir im Raum Dornbirn gesucht. Die wichtigsten Kriterien waren hier das Parkplatzangebot und die Grö-ße der Verkaufsfläche. Außerdem wollten wir eine große Warenanlie-ferung und ein Lager. Von der Lo-gistik her ist Dornbirn als Standort ideal.

Ein Geschäft in Götzis war ei-gentlich gar nicht geplant. Wir haben uns dennoch dafür ent-schieden, weil wir uns in das Haus verliebt haben. Denn so ein Haus bekommt man nur alle 20 Jahre angeboten. Es geht bei uns also auch bei der Standortsuche nach Gefühl. Aber der Garnmarkt bietet natürlich auch viele gute Ge-schäfte und Gastronomie.

„Meor mügons hoamelig und cool.“Edith Klinger, Unternehmerin

06 UPDATEWussten Sie? ∙ Interview

Die Zeiten scheinen vorbei, in de-nen man das geschenkte Häkel-

deckchen der Großmutter sorgfältig aufbewahrte und beim nächsten Be-such vorsorglich hervorholte. Heut-zutage wird schon wenige Stunden nach der Bescherung online verkauft oder getauscht, was das Zeug hält. So berichtet beispielsweise Ebay, dass das Aktivitätslevel auf der Online-Plattform am 24. Dezember bereits um 20:00 Uhr merklich ansteigt. Einer Umfrage aus dem Jahr 2014 zufolge hat rund die Hälfte der Deutschen noch nie ein unpassendes Geschenk bekommen. Beim Rest scheinen offensichtlich die Mütter am meisten geschmacklich da-nebenzugreifen: 17,3 Prozent schenken ihrem Nachwuchs Unpassendes. Im Vergleich dazu verfehlen Väter Wün-sche nur in 7,8 Prozent der Fälle.

Wussten Sie?

Schneller als ausgesuchtEin Geschenk, das mit Liebe

ausgesucht wurde, hat

Wertschätzung verdient, auch

wenn es nicht immer gefällt.

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014

Interview

In Ihren Läden sieht man ihre ganz besondere Handschrift. Nach welchen Kriterien stellen Sie Ihr Sortiment zusammen?Edith Klinger: Diese Frage stellt man mir oft. Es glaubt mir niemand, aber ich suche nur nach Gefühl aus. Wenn ich auf eine Messe gehe, habe ich Far-ben und Themen im Kopf. Und dann kaufe ich bei 40 unterschiedlichen Un-ternehmen ein. Zum Schluss passt al-les wieder zusammen. System habe ich keines.

Allerdings kaufe ich wirklich nur sol-che Sachen, die auch Edith Klinger privat einkaufen würde. Und auch zu einem Preis, den ich selber zahlen wür-de. Zum Beispiel: Kissenbezüge. Ich frage mich, was ein realistischer Preis für einen Kissenbezug wäre. 50 Euro ist mir viel zu viel. Aber bei 14,95 kaufe ich mir gleich drei. Das ist so meine Herangehensweise.

Könnte man Skandinavien alsIhre geschmackliche Heimatbezeichnen?Edith Klinger: Ja, ich bewundere bei den Skandinaviern vor allem ihre Krea-tivität. Da gibt es ganz viele Unterneh-men, die ständig neue Kollektionen he-rausbringen und die uns nun beliefern. Außerdem habe ich das Gefühl, was in so ein altes Schweden-Haus passt, passt auch perfekt in ein altes Wälder-Haus.

Besonders gefällt mir auch das Selbstbewusstsein, mit dem skandi-navische Frauen ihren ganz persön-lichen Modestil pflegen – unab-hängig vom Alter oder der Figur! Sie lieben bunte Farben und tra-gen sie auch.

Haben die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger eine Vorliebe für einen bestimmten Stil?

Edith Klinger: Ich würde sagen, es ist eine Mischung zwischen „ho-

amelig und cool“. Nicht das total Coo-le, aber lässig – mit einem liebevollen Touch. Auch in den modernsten Kü-chen liegen bei uns Deckchen mit Ro-senmuster.

Viele Frauen fühlen sich bei ediths, als wären sie wieder kleineMädchen mit glänzenden Augen im Spielzeugladen. Haben Sie auch männliche Kundschaft?Edith Klinger: Ja, es kommt immer öfters vor, dass der Mann mit der Frau

mitgeht – ohne dass er gelangweilt ist oder man ihn zwingt! Männer sind heutzutage im Haushalt nicht mehr nur fürs Holzhacken verantwortlich oder für Autoreparaturen. Sie interes-sieren sich auch für schönes Wohnen. In Ihrer Branche gibt es doch viel Wettbewerb? Was macht ediths im Vergleich mit den Anderen erfolgreich?Edith Klinger: Ich bin gern von Wett-bewerbern umgeben, denn je mehr Wettbewerber es gibt, desto belebter ist das Geschäft.

Ich denke, unser Erfolg beruht auf un-serem Warenangebot. Wir suchen die Waren eben nicht im Internet aus, son-dern fahren auf internationale Messen. Häufig entscheiden wir uns gerade für kleine Lieferanten, die noch nicht im deutschsprachigen Raum vertreten sind. Das macht unser Sortiment besonders. Da wir in einigen Bereichen der größ-te Kunde in Österreich sind, haben wir auch Gebietsschutz auf diese Produk-te, obwohl das für unsere Mitbewerber nicht so fein ist. Vom Preis her können wir so auch mit den ganzen Discoun-tern in unserer Branche mithalten.

Was schenkt man jemanden, der schon alles hat?Ich tue mir selber auch schwer, wenn ich meine Freundinnen beschenke.

Wir verkaufen bei ediths extrem viele Gutscheine. Übrigens kann man die jetzt auch auf der Website ausdrucken. Männer müssen nun vor allem für Ge-schenke in letzter Sekunde nicht mehr in den Laden. Natürlich kommt immer auch etwas zum Dekorieren, eine schö-ne Kerze, ein schönes Glas, ein Wind-licht für den Garten gut an. DEN bes-ten Geschenktipp kann ich allerdings nicht abgeben, es gibt ja so viel.

Sind drei Standorte genug für Edith Klinger oder hat sie noch weitere Pläne?Edith Klinger: Wir haben in jedem Fall noch Lust auf mehr! Da gibt es Ideen zu „Ferien bei ediths“, Zimmer für Gäste in Bizau, die dann auch im Laden früh-stücken können. Oder aber auch die Eröffnung eines weiteren Standortes. Wer weiß?

Mehr Informationen: www.ediths.at

07UPDATEInterview

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sofern nicht anders angegeben, Datenquelle ERSTE-SPARINVEST Kapitalanlagesellschaft m.b.H, die Ers-te Asset Management GmbH, RINGTURM Kapital-anlagegesellschaft m.b.H. und ERSTE Immobilien Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. Unsere Kommuni-kationssprachen sind Deutsch und Englisch. Sowohl der vollständige Prospekt als auch der vereinfachte Prospekt bzw. die wesentlichen Anlegerinformatio-nen (sowie allfällige Änderungen dieser Dokumente) wurden entsprechend den Bestimmungen des InvFG 2011 in der jeweils geltenden Fassung im „Amtsblatt zur Wiener Zeitung“ veröffentlicht und stehen Inte-ressenten kostenlos am Sitz der ERSTE-SPARINVEST Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. sowie am Sitz der Erste Group Bank AG (Depotbank) zur Verfügung. Das genaue Datum der jeweils letzten Veröffentlichung, die Sprachen, in denen der vereinfachte Prospekt bzw. die Wesentlichen Anlegerinformationen erhältlich sind, sowie allfällige weitere Abholstellen sind auf der Homepage www.erste-am.com.

Diese Unterlage dient als zusätzliche Information für unsere Anleger und basiert auf dem Wissens-stand der mit der Erstellung betrauten Personen zum Redaktions schluss. Unsere Analysen und Schlussfol-gerungen sind genereller Natur und berück sichtigen nicht die individuellen Bedürfnisse unserer Anleger hinsichtlich des Ertrags, steuerlicher Situation oder Risikobereitschaft. Die Wertentwicklung der Vergan-genheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu. Bitte beach-

ten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapieren neben den geschilderten Chancen auch Risiken birgt. Der Wert von Anteilen und deren Ertrag können sowohl steigen als auch fallen. Auch Wechselkursänderungen können den Wert einer Anlage sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Es besteht daher die Möglichkeit, dass Sie bei der Rückgabe Ihrer Anteile weniger als den ursprünglich angelegten Betrag zurückerhalten. Per-sonen, die am Erwerb von Investmentfondsanteilen interessiert sind, sollten vor einer etwaigen Investition den/die aktuelle(n) Verkaufsprospekt(e), insbesondere die darin enthaltenen Risikohinweise, lesen. Satz- und Druckfehler vor behalten. Stand per 09.06.2015.

Bilder: Sparkasse Bludenz Bank AG (1), Markus Hofer (1), Edith Klinger (1), fotolia.de (2)

IMPRESSUM:Medieninhaber und Herausgeber:Dornbirner Sparkasse Bank AGUnternehmensgegenstand: KreditinstitutSitz, Anschrift der Redaktion, Verlagsort:6850 Dornbirn, Bahnhofstraße 2FB-Nr. FN 223707g LG FeldkirchDruck: Druckerei Wenin GmbH & CoKG,6850 DornbirnGrundlegende inhaltliche Richtung:Allgemeine Informationen zu Finanzthemen,Präsentation der Dornbirner Sparkasse Bank AGAngaben nach § 25 Abs 2-4 MedienG undweitere Informationen siehe:www.sparkasse.at/dornbirn/ueber-uns/Impressum

Wir sind gerne für Sie da!

Dornbirner Sparkasse Bank AGBahnhofstraße 2, 6850 Dornbirn

Tel.: +43(0)5 0100-74000Fax: +43(0)5 0100-974000

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