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B ILDUNG SWOCHE 2020STÄDEL OH NE GRENZEN

Schön, dass du bei unserer digitalen Bildungswoche mitmachst! Du findest auf diesem Arbeitsblatt spannende Infos zu Kunstwerken aus dem Städel Museum und Anleitungen zu einem Workshop. Viel Spaß!

Sieh dir zur Einstimmung ein kurzes Willkommensvideo auf unserem YouTube-Kanal an!

BILDERWANDEL – KLIMAWANDEL

SEKUNDARSTUFE 1

Für den Workshop brauchst du: • Papier, Schere und Kleber• Zeichen- und Malstifte oder Wasserfarben• alte Zeitschriften, Magazine, Prospekte, etc.

F Link

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BILDERWANDEL – KLIMAWANDEL

Dürresommer, sterbende Wälder und schmelzende Gletscher: Der menschengemachte Klimawandel wirkt sich auch auf Mitteleuropa aus. Auf Bildern aus dem Städel Museum kannst du die Klimaprobleme der Vergangenheit betrachten. Anschließend bist du eingeladen, in die Zukunft zu denken: Wie werden wir leben und was erhoffst du dir für die kommen-den Zeiten?

AUS DEM MUSEUM

Sieh dir die folgenden Bilder an und lies die kurzen Texte dazu. Alle Kunstwerke findest du auch in der Digitalen Sammlung des Städel Museums:

Lucas van Valckenborch, Ansicht von Antwerpen mit zugefrorener Schelde, 1593, 42,4 x 63,2 x min. 0,7 cm, Öl auf Eichenholz, Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: © Städel Museum, Frankfurt am Main - U. Edelmann - ARTOTHEK https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/ansicht-von-antwerpen-mit-zugefrorener-schelde

sammlung.staedelmuseum.de

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Ein Bild von vor 400 Jahren verrät dir etwas über das damalige Klima. Der Maler Lucas van Valckenborch schildert den harten Winter in der belgischen Stadt Antwerpen. Damals erlebte Nordeuropa den Höhepunkt der Kleinen Eiszeit. Kurze, kühle Sommer wech-selten sich mit langen Wintern ab. Was wochenlange Temperaturen weit unter Null für die Menschen bedeuteten, zeigen die gemalten Szenen.Die Schelde, der große Fluss bei Antwerpen, ist ganz zugefroren. Mit Schlittschuhen und Schlitten bewegen sich die Bewohner über das Eis. Menschen sammeln und tragen Holz, das zum Heizen überlebenswichtig war. Große Handelsschiffe sind im Fluss eingefro-ren. An einer Stelle erscheint die Eisdecke durchbrochen, um die Flussfahrt dennoch zu ermöglichen. Tatsächlich kam die Schifffahrt in den Wintern der Kleinen Eiszeit häufig zum Erliegen. Eine Katastrophe! Denn damals waren Schiffe die schnellsten und wichtigsten Transportmittel. Sie brachten Lebensmittel und Waren von einer Stadt in die andere.

KLEINE EISZEITDie Kleine Eiszeit hielt mehrere hundert Jahre an. Bis ins 19. Jahrhundert wuchsen in Europa die Gletscher, waren die Winter lang und hart. Es gibt viele mögliche Gründe, wieso das Klima sich so lange abgekühlt hat. Vermutet wird, dass zahlreiche Vulkanausbrüche Asche in die Luft schleuderten und die Sonnenstrahlen davon abhielten, bis zur Erde durchzudringen. Auch war damals wohl die Sonnen- aktivität, also die Stärke der Sonne, abgeschwächt. Durch Meeresströmungen gelangte zusätzlich kalte und feuchte Luft nach Europa.

Lucas van Valckenborch, Ansicht von Antwerpen mit zugefrorener Schelde (Detail)

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ERDERWÄRMUNGDie menschengemachte Erderwärmung betrifft die Beobachtung schnell ansteigender Temperaturen. Der Hauptgrund dafür sind die Treibhausgase, die vor allem durch Verbrennen von Kohle, Erdöl und Erdgas entstehen. Das geschieht in Industrie und Verkehr jeden Tag, überall auf dem Globus. Klimaforscher rechnen damit, dass die weltweite Durchschnittstemperatur bis Ende des 21. Jahr- hunderts um 4 bis 5 °C steigen wird, wenn die Menschen nichts dagegen tun. Die Erwärmung wäre also etwa 100-mal schneller als bei den historischen natürlichen Klimaveränderungen.

Ernst Ludwig Kirchner, Frankfurter Westhafen, 1916, 84,0 x 95,0 cm, Öl auf Leinwand, Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: © Städel Museum, Frankfurt am Main - U. Edelmann - ARTOTHEKhttps://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/frankfurter-westhafen

Die zwei Menschen im Bild sehen verloren aus: Abschreckend, fast bedrohlich hat der Künstler Ernst Ludwig Kirchner ihre Umgebung gestaltet. Dargestellt ist der Frankfurter Westhafen, damals im Jahr 1916 ein echter Industriehafen mit rauchenden Schloten, Kränen und Lastenschiffen. Vielleicht kennst du den Ort heute: Dort stehen jetzt schöne, teure Wohnanlagen mit Blick auf den Main. Obwohl es zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Frankfurt fast noch keine Autos gab, war die Luft alles andere als gut. Auf dem Bild sind mehrere Rauchsäulen zu erkennen – von einer Fabrik, einem Schiff und der Eisenbahn. Auch das Wasser des Mains wirkt verschmutzt. Tatsächlich wurde damals Abwasser ungefiltert in den Fluss gelassen. Heute gibt es zwar strenge Umwelt-auflagen in Europa, aber die Luft- und Wasserverschmutzung durch die Industrie und den Transport trägt entscheidend zur schnellen Klimaerwärmung der letzten Jahrzehnte bei.

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Was für ein Ausblick! Diese Fotografie wurde über den höchsten Gipfeln der Dolomiten, in den italienischen Alpen, geschossen. Der Fotograf befand sich auf der Punta Rocca, einer Bergspitze von 3309 Metern. So hoch oben sind auch im Sommer die Felsen von Eis und Schnee bedeckt. In schwindelerregender Höhe sind Menschen und Maschinen unterwegs. Nur durch technische Erfindungen ist es für Menschen möglich, mühelos auf einen Berggipfel zu gelangen und herumzuspazieren. Doch der technische Fortschritt hat nicht nur Gutes mit sich gebracht. Der Anblick dieses letzten Schneefeldes erinnert daran: Im menschen- gemachten Klimawandel schmelzen die Gletscher. Schnee und Eis werden in Mitteleuropa immer seltener.

Walter Niedermayr, Punta Rocca IV, 1994, 80,0 x 100,0 cm, C-Print, DZ BANK Kunstsammlung im Städel Museum, Städel Museum, Frankfurt am Main, © Walter Niedermayr, Foto: © Städel Museum, Frankfurt am Main - ARTOTHEK https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/punta-rocca-iv

Amelie von Wulffen, Ohne Titel (Stadtcollagen, III), 1998, 112 x 95 cm, Ölfarbe, Fotos und Papier, Städel Museum, Frankfurt am Main, Eigentum des Städelschen Museums-Vereins e.V., © bpk / Amelie von Wulffen, Foto: © Städel Museum, Frankfurt am Main https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/ohne-titel-stadtcollagen-iii

Amelie von Wulffens Bild zeigt ein Gebäude, das aus Fotos und Gemaltem zusammen- gesetzt ist – eine fantasievolle Collage. Bei genauerem Hinsehen, kannst du sicher erkennen, dass hier ein Wohnhaus dargestellt ist, das es so nicht gibt. In einem Fenster steht “Air Conditioned”, der englische Begriff für „klimatisiert“. Die Künstlerin hat sich vorgestellt, wie Wohnungen in der Zukunft, bei steigenden Temperaturen aussehen könnten.

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WORKSHOPANLEITUNG

STADTCOLLAGE Amelie von Wulffens Collage dient dir als Vorbild für diesen Workshop. Überlege dir, wo und wie die Menschen der Zukunft wohnen könnten, wenn sich das Klima weiter erwärmt und unsere Städte und Dörfer angepasst werden müssen. Stell dir vor, aus welchen Materialien und in wel-chen Formen die Häuser gebaut sein könnten. Um deinen eigenen Entwurf auszuführen, schneide zunächst Bilder aus Zeitschriften aus, die du für dein Haus der Zukunft verwenden kannst. Dann klebe, zeichne und male, um deine eigene Collage fertigzustellen.

FORDERUNGEN FÜR DEINE ZUKUNFTWie können wir es schaffen, die menschengemachte Erderwärmung zu verlangsamen? Jeder einzelne ist gefragt, aber auch die Politik! Verfasse einen Maßnahmenkatalog: Formuliere dazu fünf Forderungen oder Vorschläge, um den Klimawandel zu stoppen. 1 2 3 4 5

Eine Kooperation von und

Schön, dass du mitgemacht hast! Zeig uns deine Ergebnisse. Deine Lehrerin oder dein Lehrer kann uns Fotos an bildungswoche@staedelmuseum.de senden und sich gleich für unseren Newsletter anmelden, um in Zukunft weitere Materialien zu erhalten.

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