SEKUNDARSTUFE 1 LEBEN UM ZU ARBEITEN? BERUFSBILDER

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1/7 BILDUNGSWOCHE 2020 STÄDEL OHNE GRENZEN LEBEN UM ZU ARBEITEN? BERUFSBILDER SEKUNDARSTUFE 1 Für den Workshop brauchst du: unterschiedliche Papiere Stifte Magazine, Zeitschriften, Zeitungen Klebestift Schere Schön, dass du bei unserer digitalen Bildungswoche mitmachst! Du findest auf diesem Arbeitsblatt spannende Infos zu Kunstwerken aus dem Städel Museum und Anleitungen zu einem Workshop. Viel Spaß! Sieh dir zur Einstimmung ein kurzes Willkommensvideo auf unserem YouTube-Kanal an! F Link

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B ILDUNG SWOCHE 2020STÄDEL OH NE GRENZEN

LEBEN UM ZU ARBEITEN? BERUFSBILDER

SEKUNDARSTUFE 1

Für den Workshop brauchst du: • unterschiedliche Papiere• Stifte• Magazine, Zeitschriften, Zeitungen• Klebestift• Schere

Schön, dass du bei unserer digitalen Bildungswoche mitmachst! Du findest auf diesem Arbeitsblatt spannende Infos zu Kunstwerken aus dem Städel Museum und Anleitungen zu einem Workshop. Viel Spaß!

Sieh dir zur Einstimmung ein kurzes Willkommensvideo auf unserem YouTube-Kanal an!

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BERUFSBILDER

Arbeit kann als stressig und anstrengend, gleichzeitig aber auch als anre-gend und reizvoll wahrgenommen werden. Für das eigene Leben ist die Frage, was, wieviel und unter welchen Bedingungen man arbeitet, sehr wichtig. Auf Bildern aus dem Städel Museum lernst du Berufe und Arbeits-weisen der Vergangenheit kennen. Und du blickst in die Zukunft: Welche Arbeit gefällt dir? Wo möchtest du dein erstes Praktikum machen? Hast du einen Traumberuf?

AUS DEM MUSEUM

Sieh dir die folgenden Bilder an und lies die kurzen Texte dazu. Alle Kunstwerke findest du auch in der Digitalen Sammlung des Städel Museums:

Johann Ludwig Ernst Morgenstern, Ein Bauernhof, 1794, 31,5 x 37,3 x 0,7 cm, Öl auf Eichen-holz, Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: © Städel Museum, Frankfurt am Main https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/ein-bauernhof

sammlung.staedelmuseum.de

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Dieses Bild lässt uns am Alltag von Bauern teilhaben. Vom Dachboden sammeln Magd und Knecht die frisch gelegten Eier. Barfüßig trägt eine junge Frau einen schweren Holzeimer in der Hand und einen Korb mit Gras auf dem Kopf. Am Schleifstein schärfen drei Männer die stumpfen Sensen. Einen Bauernhof zu bewirtschaften, ist anstrengend. Ende des 18. Jahrhundert gab es kaum Maschinen auf kleinen Höfen: Für alle Arbeitsschritte musste die Muskelkraft von Menschen und Tieren genügen. Alle packten mit an: Auf dem Bild hütet ein Mädchen mit einem langen Löffel die Gänse. Das Bild zeigt, dass für die meisten Bauern das Leben alles andere als einfach war.

LEIBEIGENSCHAFTAls der Künstler Ludwig Ernst Morgenstern dieses Bild malte, lebten viele Bauern in Deutschland in Leibeigenschaft. Sie arbeiteten nicht für sich, sondern für einen Gutsherrn. Leibeigene Bauern durften nicht einfach wegziehen und auch nicht selbst entscheiden, wen sie heiraten wollten. In die Leib- eigenschaft wurde man geboren – eine freie Berufswahl gab es nicht. Einen Großteil ihrer Ernte muss-ten die Bauern an den Gutsherrn abgeben. Sie führten also oft ein unfreies, entbehrungsreiches Leben. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Leibeigenschaft überall in Deutschland aufgehoben.

Johann Ludwig Ernst Morgenstern, Ein Bauernhof (Detail)

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BERUF UND INDUSTRIA-LISIERUNGDie Art und Weise, wie Menschen arbeiten, hat sich in Europa durch die Industrialisierung des 18. und 19. Jahrhunderts grundlegend verändert. Damals wurden viele Maschinen erfunden. Die Herstellung und Verarbeitung von Produkten war nun in großen Fabriken und Betrieben organisiert. Manche Berufe starben aus, andere entstanden neu. So wie die drei Arbeiter auf diesem Kunstwerk müssen seitdem viele Menschen am Fließband ihr Geld verdienen. Ihre tagtägliche Arbeit besteht aus den immer- gleichen Handlungen. Nur durch solche Fabrikarbeit können große Mengen von Produk-ten hergestellt werden.

Peter Roehr, Ohne Titel (FO – 46), 1965, 169,0 x 166,4 cm, 7 x 5 Bildaus-schnitte eines VW-Werbeprospektes, Städel Museum, Frankfurt am Main, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020, Foto: © Städel Museum, Frankfurt am Main https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/ohne-titel-fo46

Auf dem Tisch steht eine Nähmaschine, der Stoff liegt bereit. Die Näherin steht am offenen Fenster und blickt auf das Leben der Stadt. Stundenlanges Nähen, konzentrier-tes Gucken und die schwierige Arbeit an der Maschine – da sehnt man sich nach einer Pause. Der Maler Fritz von Uhde zeigt hier eine Frau in einem damals neuen Beruf: Leistungsfähige Nähmaschinen ersetzten die Handarbeit. Viele von ihnen standen in den Küchen von Arbeiterfamilien. Frauen konnten so in Heimarbeit das Familieneinkommen aufbessern. Ihr Lohn reichte jedoch nicht, um selbständig zu leben. Ohnehin durfte eine Frau nur etwas verdienen, wenn ihr Ehemann zustimmte. Noch heute bekommen Frauen für die gleichen beruflichen Tätigkeiten etwa 10% weniger Gehalt als Männer.

Fritz von Uhde, Am Fenster, 1890-1891, 80,5 x 65,5 cm, Öl auf Leinwand, Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: © Städel Museum, Frankfurt am Main - ARTOTHEKhttps://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/am-fenster

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Diese Fotografie ist mitten in der japanischen Hauptstadt Tokyo entstanden. Ein Mann eilt über den Gehweg. Die Papiertüte in seiner Hand verrät: Er hat gerademal Zeit für ein schnelles Mittagessen. Der jüngere Mann hinter ihm hat die Hand lässig in die Hosentasche gesteckt. Im Vergleich wirkt er entspannt. Beide Passanten tragen die „Uniform“ ihres Berufstands: der Koch weiße Kleidung, der Geschäftsmann einen dunklen Anzug mit Krawatte. Wie man auftritt und aussieht, wird immer auch durch den Beruf bestimmt.

Philip-Lorca diCorcia, Tokyo, 1994, 76,0 x 97,0 cm, C-Print, , DZ BANK Kunstsammlung im Städel Museum, Städel Museum, Frankfurt am Main, © Philip-Lorca diCorcia, Foto: © Städel Museum, Frankfurt am Main https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/tokyo

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WORKSHOPANLEITUNG

Heute können Menschen in Deutschland ihren Beruf frei wählen. Doch wie entscheidet man sich? Welche Arbeitsfelder passen zu den eigenen Fähigkeiten und Interessen? Unser Workshop kann dir dabei helfen, deine eigenen Vorstellungen zu sammeln.

1. SCHRITT:Beantworte zunächst diesen Fragebogen. Du darfst alle Fragen mehrfach beantworten. Mache dir dabei Gedanken, was dir wichtig ist, welche Traumberufe du dir vorstellen kannst, wo deine Stärken und Schwächen liegen.

Besonders gut kann ich:

Viel Spaß macht mir:

Weniger gut kann ich:

Wenig Interesse habe ich an:

Diese Worte beschreiben mich sehr gut:

So beschreiben meine Freunde mich (frage sie!):

Für meine Zukunft ist mir wichtig:

Meine Traumberufe sind:

7 / 7Eine Kooperation von und

2. SCHRITT:Wähle aus deinem Fragebogen das Wort aus, das dir am wichtigsten ist. Nun suchst du dir eine papierne Unterlage aus, die besonders gut zu deinem Wort passt: glänzende Folie, die Seite eines Buchs, einfaches Kopierpapier. Schreibe dein Wort darauf und gestalte es in einer geeigneten Schrift.

Anschließend blätterst du durch die Zeitschriften. Findest du Menschen, Gegenstände oder sogar Landschaften und Naturbilder darin, die etwas mit deinem Wort zu tun haben? Schneide sie aus, arrangiere sie auf deinem Papier rund um die Buchstaben und klebe sie fest. Anschließend kannst du deine Wortgestaltung deinen Freunden oder im Klassenverband zeigen!

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