Seminar Methodik, Theorie und praktische Anwendung … · Levitt, Steven D. and Dubner, Stephen J....

20
- 1 - Seminar Methodik, Theorie und praktische Anwendung der Umweltökonomie Wintersemester 2014/15 08. – 10. Januar 2015 Studienzentrum Hannover THEMENVERGABE Bitte geben Sie bis zu 5 Themenwünsche nach Priorität geordnet per E-Mail an [email protected]. MasterkandidatInnen und Diplom II KandidatInnen, die Ihre zweite Seminararbeit absolvieren werden zunächst auf Master-Themen verteilt. BachelorkandidatInnen, Diplom I oder Dipl.-Zusatz KandidatInnen, sowie Diplom II KandidatInnen die ihre erste Seminararbeit schreiben, wird empfohlen, ein BA Thema zu wählen. Grundsätzlich können aber sowohl Bachelor als auch Master StudentInnen Bachelor und Master Themen wählen. Die Themen werden in der Regel doppelt vergeben. Eine themengebundene Diskussion zwischen den Studenten (bspw. zum Modell-verständnis) ist ausdrücklich erwünscht, ein gemeinsames Verfassen der Seminararbeit ist aber nicht zulässig. Es wird ein moodle Forum eingerichtet. Dort werden Materialien hochgeladen und Sie können sich untereinander austauschen. Einige der angegebenen Quellen sind nicht durch die Bibliothek abgedeckt. In diesem Fall muss rechtzeitig eine Fernleihe angestoßen werden (2€ je Artikel zzgl. Versand). Zur Entscheidungsfindung genügt es jedoch, wenn Sie die über die FernUni Lizenzen zugänglichen Artikel und als Workingpaper veröffentlichte Versionen der nicht frei zugänglichen Artikel (sofern vorhanden, Internetsuchmaschinen nutzen) verwenden. WICHTIGE DATEN Anmeldefrist: 13.06.2014 via Webregis Sanktionsfreier Rücktritt: Bis drei Wochen nach Themenzuteilung. Nach Zuteilung zum Seminar erhalten Sie eine Woche Zeit mir Ihre Themenpräferenzen zu nennen. Abgabedatum der Seminararbeit: 17.11.2014, 9h per E-Mail plus eine Kopie mit Unterschriebener eidesstattlicher Erklärung per Post (Stempel: 17.11.2014). Die Gliederungsvorbesprechung findet individuell per E-Mail und Telefon statt. Termine werden rechtzeitig ausgemacht. Es wird empfohlen, ein Exposé anzufertigen und bis zum 06.10.2014, 9h per E-Mail zuzusenden. Im Anschluss erfolgt eine Zwischenbesprechung. Das Seminar findet vom 08.01 bis 10.01 im Regionalzentrum Hannover statt. Für günstige Unterkünfte besuchen Sie bitte die Seiten des Regionalzentrums. Donnerstags und Freitags kann in der nahegelegenen Universität die Mensa genutzt werden (natürlich auf eigene Kosten). Wir versuchen die Seminare bis zum 10.12. zu korrigieren. Dann teilen wir Ihnen mit, ob Sie bestanden haben und zur Präsenzveranstaltung eingeladen sind. Es wird eine knappe telefonische Besprechung der Seminararbeit geben und Hinweise zu den Vorträgen. Bei Fragen stehe ich Ihnen gerne jederzeit per E-Mail ([email protected]) und nach Absprache auch telefonisch zur Verfügung. Lehrstuhl für Volkswirtschafts- lehre, insb. Wirtschaftstheorie Prof. Dr. Alfred Endes Dipl. Vw. Frederik Schaff

Transcript of Seminar Methodik, Theorie und praktische Anwendung … · Levitt, Steven D. and Dubner, Stephen J....

- 1 -

Seminar

Methodik, Theorie und praktische Anwendung der Umweltökonomie

Wintersemester 2014/15 08. – 10. Januar 2015 Studienzentrum Hannover

THEMENVERGABE

Bitte geben Sie bis zu 5 Themenwünsche nach Priorität geordnet per E-Mail an [email protected].

MasterkandidatInnen und Diplom II KandidatInnen, die Ihre zweite Seminararbeit absolvieren werden zunächst auf Master-Themen verteilt. BachelorkandidatInnen, Diplom I oder Dipl.-Zusatz KandidatInnen, sowie Diplom II KandidatInnen die ihre erste Seminararbeit schreiben, wird empfohlen, ein BA Thema zu wählen. Grundsätzlich können aber sowohl Bachelor als auch Master StudentInnen Bachelor und Master Themen wählen.

Die Themen werden in der Regel doppelt vergeben.

Eine themengebundene Diskussion zwischen den Studenten (bspw. zum Modell-verständnis) ist ausdrücklich erwünscht, ein gemeinsames Verfassen der Seminararbeit ist aber nicht zulässig.

Es wird ein moodle Forum eingerichtet. Dort werden Materialien hochgeladen und Sie können sich untereinander austauschen.

Einige der angegebenen Quellen sind nicht durch die Bibliothek abgedeckt. In diesem Fall muss rechtzeitig eine Fernleihe angestoßen werden (2€ je Artikel zzgl. Versand). Zur Entscheidungsfindung genügt es jedoch, wenn Sie die über die FernUni Lizenzen zugänglichen Artikel und als Workingpaper veröffentlichte Versionen der nicht frei zugänglichen Artikel (sofern vorhanden, Internetsuchmaschinen nutzen) verwenden.

WICHTIGE DATEN

Anmeldefrist: 13.06.2014 via Webregis

Sanktionsfreier Rücktritt: Bis drei Wochen nach Themenzuteilung.

Nach Zuteilung zum Seminar erhalten Sie eine Woche Zeit mir Ihre Themenpräferenzen zu nennen.

Abgabedatum der Seminararbeit: 17.11.2014, 9h per E-Mail plus eine Kopie mit Unterschriebener eidesstattlicher Erklärung per Post (Stempel: 17.11.2014).

Die Gliederungsvorbesprechung findet individuell per E-Mail und Telefon statt. Termine werden rechtzeitig ausgemacht.

Es wird empfohlen, ein Exposé anzufertigen und bis zum 06.10.2014, 9h per E-Mail zuzusenden. Im Anschluss erfolgt eine Zwischenbesprechung.

Das Seminar findet vom 08.01 bis 10.01 im Regionalzentrum Hannover statt. Für günstige Unterkünfte besuchen Sie bitte die Seiten des Regionalzentrums. Donnerstags und Freitags kann in der nahegelegenen Universität die Mensa genutzt werden (natürlich auf eigene Kosten).

Wir versuchen die Seminare bis zum 10.12. zu korrigieren. Dann teilen wir Ihnen mit, ob Sie bestanden haben und zur Präsenzveranstaltung eingeladen sind. Es wird eine knappe telefonische Besprechung der Seminararbeit geben und Hinweise zu den Vorträgen.

Bei Fragen stehe ich Ihnen gerne jederzeit per E-Mail ([email protected]) und nach Absprache auch telefonisch zur Verfügung.

Lehrstuhl für Volkswirtschafts-lehre, insb. Wirtschaftstheorie Prof. Dr. Alfred Endes

Dipl. Vw. Frederik Schaff

- 2 -

Übersicht Einführung ............................................................................................................. - 3 -

Allgemeine Literaturhinweise .............................................................................. - 3 -

Theorie und Methodik .......................................................................................... - 4 -

1. (Neoklassischer) Mainstream, Evolutionäre Ökonomie und Agent-Based Computational Economics

- ein Überblick (Master) ............................................................................................................ - 4 -

2. Klassische und moderne Verhaltensökonomie – eine Einordnung (Bachelor) ............................ - 5 -

3. Die Rolle der Rationalitätsannahme für die ökonomische Analyse (Master) ............................... - 6 -

4. Das Wohlfahrtsökonomische Paradigma in der Wirtschaftstheorie (Bachelor) .......................... - 7 -

5. Konzepte zur angewandten Nutzen- und Wohlfahrtsmessung (Master) ................................... - 8 -

6. Die Repräsentation von Unsicherheit in mathematischen Modellen (Master)............................. - 9 -

7. Die Firma als Produktionsfunktion (Master) ............................................................................ - 10 -

8. Die unsichtbare Hand des Marktes: Die Modellierung von Märkten (Master) .......................... - 11 -

Angewandte Umweltpolitik ............................................................................... - 12 -

9. Die Bewertung von Umweltschäden: Ein Fallbeispiel (Bachelor) .............................................. - 12 -

10. Treibhausgasreduktion in Europa: Der EU-Emissionshandel als effizientes Vorbild? (Master) ... - 13 -

11. Die Förderung Erneuerbarer Energien in Europa (Master) ....................................................... - 14 -

12. Handelbare weiße Zertifikate in Europa (Bachelor) .................................................................. - 15 -

13. Dynamische Energie-Effizienz Standards: Das japanische Top Runner Programm als Option für

Europa? (Bachelor) ................................................................................................................. - 16 -

14. Meritorische Güter, endogene Präferenzen und paternalistische Umweltpolitik (Bachelor) ...... - 17 -

15. Ecolabelling als Produktdifferenzierung (Master) .................................................................... - 18 -

16. Dynamisch differenziertes Ecolabelling – eine kritische Analyse zweier evolutionärer Modelle im

Vergleich zur Gleichgewichtsmethodik (Master) ..................................................................... - 19 -

17. It’s all in the mix – Umweltpolitik bei multiplem Marktversagen (Master) ................................ - 20 -

- 3 -

EINFÜHRUNG

Inhaltliches Ziel des Seminars ist es, den Studenten ein Verständnis für die ökonomische

Analyse umweltpolitischer Maßnahmen zu vermitteln. Dabei wird das Theorieverständnis

im anwendungsbezogenen Kontext geschult. In der modernen Umweltökonomie nimmt

die Modellanalyse eine zentrale Rolle ein. Da die Art der Modellierung immer in enger

Korrespondenz zur Problemstellung stehen muss, wird darüber hinaus die Methodik

verschiedener modelltheoretischer Ansätze diskutiert. In diesem Rahmen wird bspw.

diskutiert, wann die Annahmen des Homo Oeconomicus kritisch zu betrachten sind, wie

sich verhaltensökonomische Alternativen modellieren lassen und welche Grenzen im

Rahmen traditioneller Gleichgewichtsmodellierungen grundsätzlich gelten. Alternative

Modellierungstechniken der Evolutionären Ökonomie und der Agenten-basierten

Modellierung werden dargestellt und in ihren Möglichkeiten und Grenzen erörtert.

ALLGEMEINE LITERATURHINWEISE

Bowles, Samuel (2004): Microeconomics. Behavior, institutions, and evolution. Princeton, NJ: Princeton Univ. Press (The roundtable series in behavioral economics).

Elsner, Wolfram (2012): Microeconomics of interactive economies. Evolutionary, institutional, and complexity perspectives : a 'non-toxic' intermediate textbook. Cheltenham: Edward Elgar.

Endres, Alfred und Martiensen, Jörn (2007): Mikroökonomik. Eine integrierte Darstellung traditioneller und moderner Konzepte in Theorie und Praxis. Stuttgart: Kohlhammer.

Endres, Alfred (2013): Umweltökonomie. 4. Aufl. Stuttgart: Kohlhammer. (Alternativ: Kurseinheiten „Ökonomie der Umweltpolitik“ – im Rahmen dieses Seminars ausnahmsweise zitierfähig.)

Harris, Jonathan M. (2006): Environmental and natural resource economics. A contemporary approach. 2. Aufl. Boston: Houghton Mifflin.

- 4 -

THEORIE UND METHODIK

1. (Neoklassischer) Mainstream, Evolutionäre Ökonomie und Agent-Based

Computational Economics - ein Überblick (Master)

Das Curriculum, nicht nur an deutschen Universitäten, befasst sich bei weitem

überwiegend mit den (neoklassischen) Gleichgewichtsmodellen des "Mainstream". Es

gibt jedoch andere mathematisch modellorientierte Ansätze sowie grundsätzliche

Alternativen zur (mathematisch) modellorientierten Theoriebildung: Eine der Die

bekanntesten Alternativen ist die Evolutionäre Ökonomie. Weit weniger bekannt und

noch in der Entstehung ist die Methode der Agent-Based Computational Economics

(ACE).

Ziel dieser Arbeit ist es, die wesentlichen Merkmale der drei genannten Methoden

(Neoklassische Theorie, Evolutionäre Ökonomie, ACE) herauszuarbeiten und sie darauf

aufbauend zu vergleichen. Dabei soll auf modelltheoretischer Ebene diskutiert werden,

indem bspw. charakteristische Basisannahmen herausgearbeitet und in ihrer jeweiligen

Relevanz für die Methodik diskutiert werden.

Al-Suwailem, Sami (2011): Behavioural Complexity. In: Journal of Economic Surveys 25 (3), S. 481–506.

Axelrod, R. (2003): Advancing the art of simulation in the social sciences. In: Japanese Journal for Management Information Systems 12 (3).

Felipe, Jesus; Fisher, Franklin M. (2003): Aggregation in Production Functions: What Applied Economists should Know. In: Metroeconomica 54 (2-3), S. 208–262.

Lee, Cassey (2011): Bounded Rationality and the Emergence of Simplicity Amidst Complexity. In: Journal of Economic Surveys 25 (3), S. 507–526.

Nelson, Richard R.; Winter, Sidney G. (2002): Evolutionary Theorizing in Economics. In: The Journal of Economic Perspectives 16 (2), S. 23–46.

Safarzyńska, Karolina; Bergh, Jeroen C. J. M. (2010): Evolutionary models in economics: a survey of methods and building blocks. In: Journal of Evolutionary Economics 20 (3), S. 329–373.

Tesfatsion, Leigh (2006): Chapter 16 Agent-Based Computational Economics: A Constructive Approach to Economic Theory. In: Leigh Tesfatsion und Kenneth L. Judd (Hg.): Handbook of Computational Economics, Volume 2: Elsevier, S. 831–880.

van Dyke Parunak, H.; Savit, Robert; Riolo, Rick (1998): Agent-Based Modeling vs. Equation-Based Modeling: A Case Study and Users’ Guide. Multi-Agent Systems and Agent-Based Simulation. In: Jaime Sichman, Rosaria Conte und Nigel Gilbert (Hg.): Multi-Agent Systems and Agent-Based Simulation: Springer Berlin / Heidelberg (Lecture Notes in Computer Science, 1534), S. 277–283.

Velupillai, K. Vela (2011): Towards an Algorithmic Revolution in Economic Theory. In: Journal of Economic Surveys 25 (3), S. 401–430.

- 5 -

2. Klassische und moderne Verhaltensökonomie – eine Einordnung (Bachelor)

Verhaltensökonomische Modelle sind „in“. Doch was genau hat es damit auf sich?

Grundsätzlich lassen sich zwei Ansätze unterscheiden: Zum einen gibt es den Versuch,

Gleichgewichtsmodelle in der Art zu erweitern, dass sogenannte Anomalien

Berücksichtigung finden können. Dieser eher moderne Ansatz wird vor allen Dingen mit

den Arbeiten von Daniel Kahneman und Amos Tversky in Verbindung gebracht. Ein

wesentlicher Bestandteil ist der Erhalt des mathematischen Maximierungskalküls. Ein

anderer, manchmal als klassisch bezeichneter und häufig mit Herbert Simon in

Verbindung gebrachter Ansatz, betont hingegen die grundsätzliche Unvereinbarkeit von

heuristischer Entscheidungsfindung mit den Methoden der Gleichgewichtsmodellierung.

Statt dessen wird die Rolle prozeduraler Entscheidungsfindung hervorgehoben.

Ziel dieser Arbeit ist es, die Einschränkungen des neoklassischen Standardmodells

aufzuzeigen, um dann zu erklären, wie die beiden verschiedenen Ansätze der

Verhaltensökonomik darauf reagieren und welche Implikationen für die Modellbildung

damit einhergehen.

Barberis, Nicholas C. (2013): Thirty Years of Prospect Theory in Economics: A Review and Assessment. In: Journal of Economic Perspectives 27 (1), S. 173–196.

Conlisk, John (1996): Why Bounded Rationality? In: Journal of Economic Literature 34 (2), S. 669–700.

DellaVigna, S. (2009): Psychology and Economics: Evidence from the Field. In: Journal of Economic Literature 47 (2), S. 315–372.

Gigerenzer, Gerd; Berg, Nathan (2010): As-If Behavioral Economics. Neoclassical Economics in Disguise? In: History of Economic Ideas 18 (1), S. 133–166

Mallard, Graham (2012): Modelling Cognetively Bounded Rationality: An Evaluative Taxonomy. In: Journal of Economic Surveys 26 (4), S. 674–704.

Simon, Herbert A (1978): Rationality as Process and as Product of Thought. In: The American Economic Review 68 (2), S. 1–16.

Venkatachalam, L. (2008): Behavioral economics for environmental policy. In: Ecological Economics 67 (4), S. 640–645.

- 6 -

3. Die Rolle der Rationalitätsannahme für die ökonomische Analyse (Master)

Der neoklassische Ansatz ist vor allen Dingen geprägt durch die Rationalitätsannahme:

Haushalte maximieren ihren Nutzen, Firmen maximieren ihren Profit. Dieses Paradigma

der Wirtschaftswissenschaften ist nicht erst in den letzten Jahren in die Kritik geraten.

Neu ist, dass diese Diskussion zunehmend auch in der Öffentlichkeit stattfindet.

Populärwissenschaftliche Beiträge wie Freakonomics (s.u.) heizen die Debatte weiter an,

weil dort vor allem mithilfe des ökonomischen Standardwerkzeugs auch Dinge jenseits

der klassischen Domäne eines Ökonomens erklärt werden. Die Kritik konzentriert sich

dabei insbesondere auf die Theorie des Haushalts (Consumer Choice) oder die mit

Allgemeinen Gleichgewichtsmodellen (Makroökonomie) gewonnen Aussagen und

weniger auf bspw. die Analyse von Wettbewerbsstrukturen.

Ziel dieser Arbeit ist es, die methodologischen Grundsatzannahmen des neoklassischen

Paradigmas vor dem Hintergrund der verhaltensökonomischen Kritik zu diskutieren. Es

soll herausgearbeitet werden, warum die Kritik nicht geeignet ist, das neoklassische

Paradigma als Ganzes zu verwerfen. Ein besonderes Augenmerk soll dabei der

Entscheidungstheorie gelten, welche insbesondere durch die Spieltheorie und ihren

wesentlichen Protagonisten, John Nash, geprägt ist.

Blavatskyy, Pavlo (2013): Which decision theory? In: Economics Letters 120 (1), S. 40–44.

Friedman, Milton ([1953] 1966): The Methodology of Positive Economics. In: Milton Friedman (Hg.): Essays In Positive Economics. Chicago: Univ. of Chicago Press, S. 3–43.

Hausman, Daniel M. (1989): Economic Methodology in a Nutshell. In: The Journal of Economic Perspectives 3 (2), S. 115–127.

Hausman, Daniel M. (2012): Preference, value, choice, and welfare. Cambridge, New York: Cambridge University Press.

Herfeld, Catherine (2012): The potentials and limitations of rational choice theory: an interview with Gary Becker. In: Erasmus Journal for Philosophy and Economics 5 (1), S. 73–86.

Myerson, Roger B. (1999): Nash Equilibrium and the History of Economic Theory. In: Journal of Economic Literature 37 (3), S. 1067–1082.

Vriend, Nicolaas J. (1996): Rational behavior and economic theory. In: Journal of Economic Behavior & Organization 29 (2), S. 263–285.

Zur „Freakonomics“ Diskussion siehe als Hintergrundinfo:

Levitt, Steven D. and Dubner, Stephen J. (2006): Freakonomics. A rogue economist explores the hidden side of everything. Rev. and expanded ed. New York, NY: William Morrow.

Rubinstein, Ariel (2006): Freak-Freakonomics. In: The Economists' Voice 3 (9).

- 7 -

4. Das Wohlfahrtsökonomische Paradigma in der Wirtschaftstheorie (Bachelor)

Ökonomen bilden reale Prozesse in mathematischen Modellen ab, um sie zu analysieren

und zu verstehen. Die moderne Ökonomie beschränkt sich jedoch selten auf die (positiv)

deskriptive Analyse. Vielmehr werden die Modelle genutzt, um Aussagen zur

Wohlfahrtswirkung von verschiedenen Ereignissen und Politiken zu treffen. Eine wichtige

Rolle wird dabei dem Begriff der Effizienz und der Annahme eines hypothetischen

effizienten Referenzszenarios (welches u.a. durch vollkommenen Wettbewerb

gekennzeichnet ist) zugeteilt. Abweichungen vom Referenzszenario werden durch

verschiedene Arten des "Marktversagens" erklärt. Eine strikte Trennung von

Allokationseffekten (Efficiency) und Distributionseffekten (Equity) wird angestrebt, um

eine "positive" Wirtschaftstheorie klar von normativen Wohlfahrtsüberlegungen zu

trennen.

Ziel dieser Arbeit ist es, verschiedene Konzepte von Wohlfahrt in der Theorie vorzustellen

und zu erörtern, inwiefern eine Trennung von positiv deskriptiver Analyse und

normativen Aussagen in der Praxis der Wirtschaftstheorie umsetzbar ist.

Becht, Marco (1995): The Theory and Estimation of Individual and Social Welfare Measures. In: Journal of Economic Surveys 9 (1), S. 53–87.

Feldman, Allan and Serrano, Roberto (2006): Welfare economics and social choice theory. 2. Aufl. New York, NY: Springer.

Fleurbaey, Marc (2009): Beyond GDP: The Quest for a Measure of Social Welfare. In: Journal of Economic Literature 47 (4), S. 1029–1075.

Fleurbaey, Marc and Blanchet, Didier (op. 2013): Beyond GDP. Measuring welfare and assessing sustainability. Oxford, New York: Oxford University Press.

Graham, Carol (2005): The Economics of Happiness. In: World Economics 6 (3), S. 41–55.

Weizsäcker, C. Christian von (2002): Welfare Economics bei endogenen Präferenzen: Thünen–Vorlesung 2001. In: Perspektiven der Wirtschaftspolitik 3 (4), S. 425–446.

- 8 -

5. Konzepte zur angewandten Nutzen- und Wohlfahrtsmessung (Master)

Um Wohlfahrt bewerten zu können, muss sie zunächst messbar gemacht werden. Das

Standardmodell der Ökonomie geht davon aus, dass Nutzen ein individuelles Konzept ist

und Nutzen nicht interpersonell vergleichbar ist. Für die praktische Wirtschaftspolitik und

insbesondere die Umweltpolitik ist es jedoch notwendig, diesen individuellen Nutzen

messbar zu machen, zu aggregieren und oft sogar, ihn in monetären Einheiten zu

bewerten.

Ziel dieser Arbeit ist es, verschiedene Konzepte der angewandten Nutzen- und

Wohlfahrtsmessung vorzustellen, zu vergleichen und die Probleme zu erörtern. Dabei soll

insbesondere die gut dokumentierte und untersuchte Diskrepanz zwischen der

sogenannten willingness-to-accept (WTA) und willingness-to-pay (WTP) im Rahmen der

Contingent Valuation (CV) auch theoretisch analysiert werden.

Braga, Jacinto; Starmer, Chris (2005): Preference Anomalies, Preference Elicitation and the Discovered Preference Hypothesis. In: Environmental and Resource Economics 32 (1), S. 55-89.

Endres, Alfred; Holm-Müller, Karin (1998): Die Bewertung von Umweltschäden. Theorie und Praxis sozioökonomischer Verfahren. Stuttgart, Berlin, Köln: Kohlhammer.

Feldman, Allan and Serrano, Roberto (2006): Welfare economics and social choice theory. 2. Aufl. New York, NY: Springer.

Frey, Bruno S.; Luechinger, Simon; Stutzer, Alois (2010): The Life Satisfaction Approach to Environmental Valuation. In: Annual Review of Resource Economics 2 (1), S. 139–160.

Gowdy, John M. (2004): The Revolution in Welfare Economics and Its Implications for Environmental Valuation and Policy. In: Land Economics 80 (2), S. 239–257.

Kallis, Giorgos; Gómez-Baggethun, Erik; Zografos, Christos (2013): To value or not to value? That is not the question. In: Ecological Economics 94 (0), S. 97–105.

Haab, Timothy C.; Interis, Matthew G.; Petrolia, Daniel R.; Whitehead, John C. (2013): From Hopeless to Curious? Thoughts on Hausman's “Dubious to Hopeless” Critique of Contingent Valuation. In: Applied Economic Perspectives and Policy 35 (4), S. 593–612.

Hanemann, W. Michael (1991): Willingness to Pay and Willingness to Accept: How Much Can They Differ? In: American Economic Review 81 (3), S. 635–647.

Hausman, Jerry (2012): Contingent Valuation: From Dubious to Hopeless. In: The Journal of Economic Perspectives 26 (4), S. 43–56.

Heal, Geoffrey (2012): Reflections—Defining and Measuring Sustainability. In: Review of Environmental Economics and Policy 6 (1), S. 147–163.

Portney, Paul R. (1994): The Contingent Valuation Debate: Why Economists Should Care. In: The Journal of Economic Perspectives 8 (4), S. 3–17.

- 9 -

6. Die Repräsentation von Unsicherheit in mathematischen Modellen (Master)

Unsicherheit ist ein zentrales Merkmal der Realität. Firmen treffen Investitions- und auch

Produktionsentscheidungen auf Basis von unsicheren Prognosen, Konsumenten kaufen

Güter, über deren Qualität sie nur ungenügend informiert sind und Regierungen

entscheiden über Politiken auf Basis unsicherer Informationen. Deshalb ist auch die Art

und Weise, wie Unsicherheit modelliert wird von zentraler Bedeutung für die

Aussagekraft des Modells.

Ziel dieser Arbeit ist es, die verschiedenen Arten von Unsicherheit theoretisch

(mathematisch) zu beschreiben und damit einhergehende Probleme der Repräsentation

von Unsicherheit in ökonomischen Modellen zu erörtern.

Basili, Marcello; Zappia, Carlo (2009): Shackle and Modern Decision Theory. In: Metroeconomica 60 (2), S. 245–282.

Etner, Johanna; Jeleva, Meglena; Tallon, Jean-Marc (2012): Decision Theory under Ambiguity. In: Journal of Economic Surveys 26 (2), S. 234–270.

Morris, Stephen (1995): The Common Prior Assumption in Economic Theory. In: Economics and Philosophy 11 (02), S. 227–253.

Moscati, Ivan (2012): Intension, extension, and the model of belief and knowledge in economics. In: Erasmus Journal for Philosophy and Economics 5 (2), S. 1–26.

Nishimura, K. G.; Ozaki, H. (2004): Search and Knightian uncertainty. In: Journal of Economic Theory 119 (2), S. 299–333.

Pushkarskaya, Helen; Liu, Xun; Smithson, Michael; Joseph, JaneE (2010): Beyond risk and ambiguity: Deciding under ignorance. In: Cognitive, Affective, & Behavioral Neuroscience 10 (3), S. 382-391.

Weitzman, Martin L. (2013): A Precautionary Tale of Uncertain Tail Fattening. In: Environmental and Resource Economics 55 (2), S. 159-173.

- 10 -

7. Die Firma als Produktionsfunktion (Master)

Die Firma wird in der neoklassischen ökonomischen Modellwelt durch eine (x-effiziente)

Produktionsfunktion definiert. Interne Allokationsprobleme sind somit nicht Gegenstand

der Theorie (des Modells). Dies, so könnte man sagen, steht im Widerspruch zum

Anspruch der Mikrofundierung. Eine Erklärung warum Firmen überhaupt existieren ist

nicht theorieimmanent. Andererseits reduziert ein gutes Modell die Realität soweit wie

eben möglich, ohne dass dadurch zur Erklärung wesentlich beitragende Elemente

verloren gehen.

Ziel dieser Arbeit ist es, die verschiedenen Erklärungsansätze für die Existenz von Firmen

zu vergleichen und vor diesem Hintergrund kritisch die häufige Reduktion der Firma auf

eine Produktionsfunktion zu bewerten. Ist diese Reduktion prinzipiell unproblematisch

oder nur in wenigen, speziellen Fällen gerechtfertigt?

Aghion, Philippe; Holden, Richard (2011): Incomplete Contracts and the Theory of the Firm: What Have We Learned over the Past 25 Years? In: Journal of Economic Perspectives 25 (2), S. 181–197.

Coase, R. H. (1937): The Nature of the Firm. In: Economica 4 (16), S. 386–405.

Felipe, Jesus; Fisher, Franklin M. (2003): Aggregation in Production Functions: What Applied Economists should Know. In: Metroeconomica 54 (2-3), S. 208–262.

Holcombe, Randall G. (2013): Firms as knowledge repositories. In: The Review of Austrian Economics 26 (3), S. 259-275.

Perelman, Michael (2011): Retrospectives: X-Efficiency. In: Journal of Economic Perspectives 25 (4), S. 211–222

Walker, Paul (2014): Contracts, Entrepreneurs, Market Creation and Judgment: The Contemporary Mainstream Theory of the Firm in Perspective. In: Journal of Economic Surveys, forthcoming. Online verfügbar unter http://dx.doi.org/10.1111/joes.12058.

- 11 -

8. Die unsichtbare Hand des Marktes: Die Modellierung von Märkten (Master)

Angebot = Nachfrage. Diese zentrale Botschaft des sogenannten Marshall Kreuzes ist ein

wesentlicher Bestandteil neoklassischer Modelle. Es wird somit von dem realen Markt-

Allokationsprozess abstrahiert und ein effizienter Marktmechanismus angenommen.

Zahlreiche Experimente und empirische Untersuchungen stellen diese Effizienzannahme

jedoch in Frage und auch rein theoretische Arbeiten zeigen, welche Komplexität sich

spätestens in allgemeinen Gleichgewichtsmodellen hinter dieser einleuchtenden

Annahme verbirgt.

Ziel dieser Arbeit ist es, die methodischen Gründe für eine solche Vereinfachung zu

erklären und die wissenschaftliche Validität dieser Vorgehensweise kritisch zu

hinterfragen. Wann ist diese Abstraktion besonders skeptisch zu sehen und wann

hingegen vor dem Hintergrund der hohen Reduktion von Komplexität gerechtfertigt?

Lässt sich ein theoretischer Mechanismus beschreiben, welcher tatsächlich zu einem

solchen effizienten Ergebnis führt?

Axtell, Robert (2005): The Complexity of Exchange*. In: The Economic Journal 115 (504), S. F193.

Bonnisseau, Jean-Marc; Nguenamadji, Orntangar (2013): Discrete Walrasian exchange process. In: Economic Theory 52 (3), S. 1091-1100.

Bowles, Samuel; Gintis, Herbert (2000): Walrasian Economics in Retrospect. In: The Quarterly Journal of Economics 115 (4), S. 1411–1439.

Chavas, J.-P (1999): On the Economic Rationality of Market Participants: The Case of Expectations in the U.S. Pork Market. In: Journal of Agricultural and Resource Economics 24 (1), S. 19–37.

Crockett, Sean (2013): Price Dynamics in General Equilibrium Experiments. In: Journal of Economic Surveys, forthcoming. Online verfügbar unter http://dx.doi.org/10.1111/joes.12014.

Debreu, Gerard (1991): The Mathematization of Economic Theory. In: The American Economic Review 81 (1), S. 1–7.

Debreu, Gerard (1986): Theoretic Models: Mathematical Form and Economic Content. In: Econometrica 54 (6), S. 1259–1270.

Kaldor, Nicholas (1972): The Irrelevance of Equilibrium Economics. In: The Economic Journal 82 (328), S. 1237–1255.

Martins, Nuno Ornelas (2013): Sraffa, Marshall and the principle of continuity. In: Cambridge Journal of Economics 37 (2), S. 443–462.

- 12 -

ANGEWANDTE UMWELTPOLITIK

9. Die Bewertung von Umweltschäden: Ein Fallbeispiel (Bachelor)

Katastrophen wie das Tankerunglück der Exxon-Valdez vor der Küste von Alaska 1989

oder der Unfall auf der Tiefsee Ölbohrinsel BP Deepwater Horizon (2010) im Golf von

Mexiko werfen Fragen auf: Wer soll für die entstandenen Schäden aufkommen? Wie sind

diese Schäden überhaupt zu bewerten? Aber auch im Vorfeld geplanter Großprojekte

müssen Umweltschäden und andere externe Kosten bewertet werden, damit Nutzen und

Kosten gegeneinander abgewogen werden können. Beispiele für letzteres sind die

Ausweitung von Flugzeiten oder der Bau eines Kraftwerks.

Ziel dieser Arbeit ist es, anhand eines Fallbeispiels zu zeigen, wie eine solche Bewertung

in der Praxis aussieht und welche Kritik an dem speziellen Verfahren geübt werden kann.

Die Wahl des Beispiels erfolgt dabei nach eigenem Vorschlag in Abstimmung mit dem

Betreuer.

Ambrey, Christopher L.; Fleming, Christopher M.; Chan, Andrew Yiu-Chung (2014): Estimating the cost of air pollution in South East Queensland: An application of the life satisfaction non-market valuation approach. In: Ecological Economics 97 (0), S. 172–181.

Beja, EdselL, JR. (2012): Subjective Well-Being Approach to Environmental Valuation: Evidence for Greenhouse Gas Emissions. In: Social Indicators Research 109 (2), S. 243-266.

Carson, Richard T.; Mitchell, Robert C.; Hanemann, Michael; Kopp, Raymond J.; Presser, Stanley; Ruud, Paul A. (2003): Contingent Valuation and Lost Passive Use: Damages from the Exxon Valdez Oil Spill. In: Environmental and Resource Economics 25 (3), S. 257–286.

Endres, Alfred; Holm-Müller, Karin (1998): Die Bewertung von Umweltschäden. Theorie und Praxis sozioökonomischer Verfahren. Stuttgart, Berlin, Köln: Kohlhammer.

Li, Zhengtao; Folmer, Henk; Xue, Jianhong (2014): To what extent does air pollution affect happiness? The case of the Jinchuan mining area, China. In: Ecological Economics 99 (0), S. 88–99.

van Praag, Bernard M. S.; Baarsma, Barbara E. (2005): Using Happiness Surveys to Value Intangibles: The Case of Airport Noise*. In: The Economic Journal 115 (500), S. 224–246.

Außerdem für den theoretischen Hintergrund die bei Thema 4 angeführte Literatur.

- 13 -

10. Treibhausgasreduktion in Europa: Der EU-Emissionshandel als effizientes

Vorbild? (Master)

Der EU-Emissionshandel deckt ca. 50% der Treibhausgasemissionen in der EU ab. Der Rest der Emissionen

wird vor allem durch nationale Regelungen abgedeckt, so dass sich hier ein sehr heterogenes Feld ergibt.

In dieser Arbeit soll zunächst geklärt werden, warum eine Regulierung von Treibhausgasemissionen aus

wohlfahrtsökonomischer Sicht notwendig ist. Dann sollen die verschiedenen umweltpolitischen Optionen

kurz dargestellt werden. Der Fokus der Arbeit soll dabei auf den EU-Emissionshandel gelegt werden,

dessen Funktionsweise modelltheoretisch analysiert werden soll. Hierbei soll auf die nur teilweise

Abdeckung der Treibhausgase eingegangen werden und kritisch diskutiert werden, welche Faktoren für

und welche gegen eine Ausweitung des Emissionshandelssystems auf weitere Emittenten sprechen.

Convery, Frank J. (2009): Reflections -The Emerging Literature on Emissions Trading in Europe. In: Review of Environmental Economics and Policy 3(1), S. 121–137.

Endres, Alfred; Ohl, Cornelia (2005): Kyoto, Europe?--An Economic Evaluation of the European Emission Trading Directive. In: European Journal of Law and Economics 19(1), S. 17–39.

Lehmann, Paul (2012): Justifying a Policy Mix for Pollution Control: A Review of Economic Literature. In: Journal of Economic Surveys 26 (1), S. 71–97.

Quirion, P. (2004): Prices versus quantities in a second-best setting. In: Environmental and Resource Economics 29 (3), S. 337–359.

Rickels, Wilfried; Görlich, Dennis; Peterson, Sonja (2014): Explaining European Emission Allowance Price Dynamics: Evidence from Phase II. In: German Economic Review, forthcoming. Online verfügbar unter http://dx.doi.org/10.1111/geer.12045.

Weishaar, S. E. (2014): Emissions Trading Design. A Critical Overview. Cheltenham: Edward Elgar Publishing (New Horizons in Environmental and Energy Law series).

- 14 -

11. Die Förderung Erneuerbarer Energien in Europa (Master)

Die Staaten der europäischen Union haben sich alle dazu verpflichtet, den Anteil der Erneuerbaren

Energien zu erhöhen. Dabei machen die Staaten ganz unterschiedlich Gebrauch von den verschiedenen

Regulierungsmodellen. In Deutschland gibt es bisher mit dem alten EEG einen rein preisbasierten

Mechanismus mit fester Einspeisevergütung je nach Energieart. In Spanien gibt es einen ähnlichen

Mechanismus, bei dem jedoch lediglich eine feste Prämienzahlung auf den Marktpreis garantiert wird.

Großbritannien hat in der Vergangenheit vor allen Dingen das Ausschreibungsmodell genutzt und in

Schweden gibt es einen Verbrauchermarkt für handelbare grüne Zertifikate.

Ziel dieser Arbeit ist es, die wirtschaftstheoretische Begründung für eine Förderung erneuerbarer Energien

darzulegen und einen Überblick zu den verschiedenen in der Praxis genutzten Mechanismen zu geben.

Die Grundlegende Funktionsweise der Mechanismen soll modelltheoretisch erörtert werden und

Unterschiede herausgearbeitet werden. Ein wesentliches Augenmerk soll dabei auf die Frage gerichtet

werden, ob eine differenzierte Förderung verschiedener Energiearten angebracht ist und wie die

verschiedenen Instrumente dies schaffen können.

Finon, Dominique (2006): The Social Efficiency of Instruments for the Promotion of Renewable

Energies in the Liberalised Power Industry. In: Annals of Public and Cooperative Economics 77(3), S. 309–343.

del Río, Pablo; Bleda, Mercedes (2012): Comparing the innovation effects of support schemes for renewable electricity technologies: A function of innovation approach. In: Energy Policy 50 (0), S. 272–282.

Kitzing, Lena; Mitchell, Catherine; Morthorst, Poul Erik (2012): Renewable energy policies in Europe: Converging or diverging? In: Renewable Energy in China 51 (0), S. 192–201.

Menanteau, Philippe; Finon, Dominique; Lamy, Marie-Laure (2003): Prices versus quantities: choosing policies for promoting the development of renewable energy. In: Energy Policy 31(8), S. 799–812.

Verhaegen, Karolien; Meeus, Leonardo; Belmans, Ronnie (2009): Towards an international tradable green certificate system--The challenging example of Belgium. In: Renewable and Sustainable Energy Reviews 13(1), S. 208–215.

- 15 -

12. Handelbare weiße Zertifikate in Europa (Bachelor)

Handelbare weiße Zertifikate sind ein neues marktbasiertes Instrument zur Senkung des

Energieverbrauchs. Dabei werden handelbare Zertifikate für die Reduktion des Energieverbrauchs

ausgestellt und eine Erreichungsquote festgelegt, die z.B. durch Energieversorger zu erfüllen ist. Einige

europäische Staaten, bspw. Frankreich und Italien, haben dieses Instrument bereits eingeführt.

Ziel der Arbeit ist es, das Instrument vorzustellen und seine ökonomische Funktionsweise

modelltheoretisch zu erörtern. Dabei soll die konkrete Ausgestaltung in den EU-Ländern beispielhaft

immer wieder herangezogen werden. In wieweit ist die Umsetzung des ökonomischen Grundmodells

geglückt? Welches Potential bieten handelbare weiße Zertifikate zur Senkung des Energiebedarfs?

Bertoldi, P.; Labanca, N.; Rezessy, S.; Steuwer, S.; Oikonomou, V. (2013): Where to place the saving obligation: Energy end-users or suppliers? In: Energy Policy 63, S. 328–337.

Giraudet, L. G.; Bodineau, L.; Finon, D. (2012): The costs and benefits of white certificates schemes. In: Energy Efficiency 5 (2), S. 179–199.

Linares, Pedro; Labandeira, Xavier (2010): Energy Efficiency: Economics and Policy. In: Journal of Economic Surveys 24(3), S. 573–592.

Mundaca, Luis (2008): Markets for energy efficiency: Exploring the implications of an EU-wide Tradable White Certificate' scheme. Technological Change and the Environment. In: Energy Economics 30(6), S. 3016–3043.

Pavan, Marcella (2012): Tradable white certificates: experiences and perspectives. In: Energy Efficiency 5 (1), S. 83–85.

Quirion, Philippe; Giraudet, Louis-Gaëtan (2008): Efficiency and Distributional Impacts of Tradable White Certificates Compared to Taxes, Subsidies and Regulations. In: Revue d'économie politique 118 (6), S. 885–914.

- 16 -

13. Dynamische Energie-Effizienz Standards: Das japanische Top Runner

Programm als Option für Europa? (Bachelor)

Im Rahmen der europäischen Energieeffizienz-Richtlinie haben sich die Staaten der EU dazu verpflichtet,

die Energieeffizienz zu erhöhen und dadurch Energie einzusparen. Wesentliche Instrumente sind statische

Energieeffizienzstandards oder Technologieverbote (bspw. die Glühbirne). Das japanische Top-Runner

Programm zeigt jedoch, dass von dynamischen Standards eine besonders hohe Anreizwirkung ausgehen

kann.

Ziel dieser Arbeit ist es, verschiedene Instrumente zur Erhöhung der Produktionsgruppen bezogenen

Energieeffizienz zu analysieren. Der Schwerpunkt soll auf der Frage liegen, ob ein dynamischer Standard,

wie etwa das japanische Top-Runner Programm, gegenüber statischen Standards zu bevorzugen ist.

Kimura, Osamu (2009): Japanese Top Runner Approach for energy efficiency standards. (SERC Discussion Papers, SERC 09035). Online verfügbar unter http://www.climatepolicy.jp/thesis/pdf/09035dp.pdf, zuletzt geprüft am 05.06.2014.

Nadel, Steven (2002): APPLIANCE AND EQUIPMENT EFFICIENCY STANDARDS. In: Annual Review of Energy and the Environment 27(1), S. 159–192.

Nordqvist, Joakim (2006): Evaluation of Japan's Top Runner Programme. Within the Framework of the AID-EE Programme. Online verfügbar unter http://www.basqueecodesigncenter.net/Documentos/Noticias/E01BB996-112D-44A8-8C83-6E28642CB9B4/EVALUATION%20OF%20TOP%20RUNNER-JAPAN.PDF, zuletzt geprüft am 05.06.2014.

Siderius, P. J. S.; Nakagami, H. (2013): A MEPS is a MEPS is a MEPS: comparing Ecodesign and Top Runner schemes for setting product efficiency standards. In: Energy Efficiency 6 (1), S. 1-19.

Tojo, Naoko (2005): The Top Runner Program in Japan. Its effectiveness and implications for the EU. Unter Mitarbeit von Izumi Tanaka. Stockholm: Swedish Environmental Protection Agency. Online verfügbar unter http://www.naturvardsverket.se/Documents/publikationer/620-5515-1.pdf, zuletzt geprüft am 05.06.2014.

- 17 -

14. Meritorische Güter, endogene Präferenzen und paternalistische

Umweltpolitik (Bachelor)

„Doing it right, as we all agree, calls for efficient implementation of set goals. But it also calls for choosing the goal, a sense of what the good society should and can be like, and of the state's role therein.” (Musgrave 1996, S. 256)

Aus Sicht eines sozialen Planers kann es notwendig sein, dass der Staat gegen den

(„verfälschten“?) Willen seiner (derzeitigen) Bürger handelt. Zudem ist der „Willen“ keine

exogene Größe, sondern durch die Rahmenbedingungen beeinflusst.

Es soll – unter Rückgriff auf analytische Modelle - diskutiert werden, ob Umweltpolitik

nicht nur Marktversagen beheben, sondern auch moralische (Verteilungs-) Ziele verfolgen

sollte. Zentral in der Literatur ist dabei die Diskussion des sog. „Soft Paternalism“- oder

auch „Libertarian Paternalism“, welche hier aufgegriffen werden sollte.

Ariely, Dan; Norton, Michael I. (2008): How actions create - not just reveal - preferences. In: Trends in Cognitive Sciences 12 (1), S. 13–16.

Bowles, Samuel; Hwang, Sung-Ha (2008): Social preferences and public economics: Mechanism design when social preferences depend on incentives. Special Issue: Happiness and Public Economics. In: Journal of Public Economics 92 (8–9), S. 1811–1820.

McQuillin, Ben; Sugden, Robert (2012): Reconciling normative and behavioural economics: the problems to be solved. In: Social Choice and Welfare 38 (4), S. 553–567.

Musgrave, Richard A. (1996): The role of the state in fiscal theory. In: International Tax and Public Finance 3(3) S. 247–258.

Pichert, Daniel; Katsikopoulos, Konstantinos V. (2008): Green defaults: Information presentation and pro-environmental behaviour. In: Journal of Environmental Psychology 28 (1), S. 63–73.

Sandmo, Agnar (1983): Ex Post Welfare Economics and the Theory of Merit Goods. In: Economica 50 (197), S. 19–33.

Schubert, Christian; Cordes, Christian (2013): Role models that make you unhappy: light paternalism, social learning, and welfare. In: Journal of Institutional Economics 9 (02), S. 131–159.

Thaler, Richard H.; Sunstein, Cass R. (2003): Libertarian Paternalism. In: American Economic Review 93 (2), S. 175–179.

- 18 -

15. Ecolabelling als Produktdifferenzierung (Master)

Eine gängige Methode zur Modellierung von Eco-Labelling ist es, zunächst einen Markt

mit Produktdifferenzierung (grüne vs. braune Güter) zu modellieren und dann zusätzlich

Informationsasymmetrie abzubilden: Die Firmen kennen die von ihnen hergestellte

Qualität, der Konsument (und evtl. auch Konkurrenten, etc.) kann sie jedoch nicht

bewerten (Vertrauensguteigenschaft). Hier kommt das Instrument des Ecolabelling zum

Einsatz. Eine vertrauenswürdige Institution testet und bewertet die Produkte und

zertifiziert sie dann entsprechend mit einem Ecolabel, oder eben nicht.

Ziel dieser Arbeit ist es, die Funktionsweise von Ecolabelling zu erklären und anhand des

Modells von Bonroy/Constatos (2008) aufzuzeigen, inwiefern dieses Instrument dazu

geeignet sein kann, umweltpolitische Ziele zu erreichen. Ferner soll das genutzte Modell

im speziellen und die methodische Herangehensweise im Allgemeinen kritisch analysiert

werden.

Bonroy, Olivier; Constantatos, Christos (2008): On the use of labels in credence goods markets. In: Journal of Regulatory Economics 33 (3), S. 237–252

Grolleau, Gilles; Ibanez, Lisette; Mzoughi, Naoufel (2009): Too much of a good thing? Why altruism can harm the environment? In: Ecological Economics 68 (7), S. 2145–2149.

Karl, Helmut; Orwat, Carsten (1999): Economic aspects of environmental labelling. In: Henk Folmer und Tom Tietenberg (Hg.): International Yearbook of Environmental and Resource Economics 1999/2000. 1. Aufl. Cheltenham: Edward Elgar, S. 107–170.

Mason, Charles F. (2013): The Economics of Eco-Labeling: Theory and Empirical Implications. In: International Review of Environmental and Resource Economics 6 (4), S. 341–372.

Sedjo, Roger A.; Swallow, Stephen K. (2002): Voluntary Eco-Labeling and the Price Premium. In: Land Economics 78 (2), S. 272–284.

Uchida, Toshihiro (2007): Information Disclosure Policies: When Do They Bring Environmental Improvements? In: International Advances in Economic Research 13 (1), S. 47–64.

- 19 -

16. Dynamisch differenziertes Ecolabelling – eine kritische Analyse des Modells

von Bleda/Valente (2009) im Vergleich zum Modell von Kotchen (2005)

(Master)

Das evolutionäre Modell von Bleda/ Valente (2009) unterscheidet sich grundsätzlich von

der üblichen Gleichgewichtsmodellierung. Genauso wie Kotchen (2005) untersuchen

Bleda und Valente, wie eine Labelling Politik das Marktergebnis beeinflusst. Trotzdem

unterscheiden sich beide Modelle auf elementarer Ebene erheblich in den Annahmen

bzgl. der Wirkweise von Eco-Labelling.

Ziel dieser Arbeit ist es, die grundsätzlichen Unterschiede der beiden Beispielmodelle

herauszuarbeiten und die jeweiligen Triebfedern zu offenbaren. In einem eigenen

Argument soll erörtert werden, welche Vorzüge und Nachteile die evolutionäre Methodik

gegenüber dem Standardansatz aufweist.

Bleda, Mercedes; Valente, Marco (2009): Graded eco-labels: A demand-oriented approach to reduce pollution. In: Technological Forecasting and Social Change 76 (4), S. 512–524.

Faber, Albert; Frenken, Koen (2009): Models in evolutionary economics and environmental policy: Towards an evolutionary environmental economics. In: Technological Forecasting and Social Change 76 (4), S. 462–470.

Karl, Helmut; Orwat, Carsten (1999): Economic aspects of environmental labelling. In: Henk Folmer und Tom Tietenberg (Hg.): International Yearbook of Environmental and Resource Economics 1999/2000. 1. Aufl. Cheltenham: Edward Elgar, S. 107–170.

Kotchen, Matthew J. (2005): Impure public goods and the comparative statics of environmentally friendly consumption. In: Journal of Environmental Economics and Management 49 (2), S. 281–300.

Mason, Charles F. (2013): The Economics of Eco-Labeling: Theory and Empirical Implications. In: International Review of Environmental and Resource Economics 6 (4), S. 341–372.

Sedjo, Roger A.; Swallow, Stephen K. (2002): Voluntary Eco-Labeling and the Price Premium. In: Land Economics 78 (2), S. 272–284.

- 20 -

17. It’s all in the mix – Umweltpolitik bei multiplem Marktversagen (Master)

Häufig haben wir es nicht mit einem isolierten Marktversagen zu tun, sondern viele

verschiedene Formen des Marktversagens wirken gleichzeitig. Nehmen wir zum Beispiel

die Klimapolitik. Klassisch sprechen wir von einem Marktversagen durch negative externe

Effekte der Umweltverschmutzung. Gleichzeitig wird „zu wenig” im Bereich der

alternativen Energien geforscht, zu wenig in Vermeidungstechnologien investiert und

womöglich auch zu wenig (zu spät) in Anpassungsmaßnahmen investiert. Suchen wir

nach Ursachen dieser Einschätzungen, finden wir bpsw. positive Wissensspillover, nicht-

nachhaltige Diskontierungsfaktoren (Ist das Marktversagen?), Informationsasymmetrie,

Unsicherheit oder einfach nur Marktmacht, die wir aus wohlfahrtstheoretischer Sicht

gerne optimal „korrigieren“ würden.

Ziel dieser Arbeit ist es, zunächst grundsätzlich die Problematik des multiplen

Marktversagens zu erläutern und dann anhand des Papers von Endres/Friehe/Rundshagen

(2014) ein Beispiel für die sinnvolle Kombination verschiedener Instrumente vorzustellen.

Endres, Alfred; Friehe Tim; Rundshagen, Bianca (2014): “It’s all in the Mix!” – Internalizing Externalities with R&D Subsidies and Environmental Liability. In: Social Choice and Welfare, forthcoming. Die Workingpaper-Version erhalten Sie auf Anfrage.

Lecuyer, O.; Quirion, P. (2013): Can uncertainty justify overlapping policy instruments to mitigate emissions? In: Ecological Economics 93, S. 177–191.

Lehmann, Paul (2012): Justifying a Policy Mix for Pollution Control: A Review of Economic Literature. In: Journal of Economic Surveys 26 (1), S. 71–97.