Seminarplan (vorläufig) Termin Thema Referat · 2010. 6. 28. · Termin Thema Referat 1...

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Uni BA – Evangelische Theologie – Seminar: Methoden der Schriftauslegung (R. Braun) 1 Otto-Friedrich-Universität Bamberg – Evangelische Theologie Seminar: Methoden der Schriftauslegung (WS 2007/08) Leitung: Rüdiger Braun Konstituierende Sitzung am 18.10.2007 Seminarplan (vorläufig) Termin Thema Referat 1 Seminarplan, Einführung ins Thema 2 Zur Entstehung und Autorität der Heiligen Schrift Die Entstehung des Kanons (Das Alte Testament als Heilige Schrift der Kirche; der erste neutestamentliche Kanon: Markion, Irenäus und der Canon Muratori; der Kanon des Alten Testaments) Exkurs Biblische Theologie I: Der Doppelkanon AT/NT; Unterschied zur jüdischen Dreigliederung; Verhältnis zur LXX; Gewicht der Propheten 3 Grundlagen des Schriftprinzips und der Auslegungsmethoden I Origines, De Principiis IV, 1-3, bes. 2 zu 2 Kor 3; Signifikationshermeneutik Augustinus, De Spiritu et Littera, Cap. I-VIII, bes. zu 2 Kor 3. Der vierfache Schriftsinn im Mittelalter: sensus historicus, allegoricus, mo- ralis/tropologicus, anagogicus 4 Grundlagen des Schriftprinzips und der Auslegungsmethoden II M. Luther, Assertio omnium articulorum, Praefatio WA 7, 94-101; Luthers Rede vor dem Reichstag zu Worms 1521, WA 7, 831-838; Vorrede zum 1. Band der Wittenberger Ausgabe (1539); J. Calvin (Institutio) 5 Grundlagen des Schriftprinzips und der Auslegungsmethoden III Die Kontroverse zwischen Luther und Erasmus um die claritas scripturae: M. Luther, de servo arbitrio WA 18, 606-610; 652-56 (vgl. Lit); Erasmus von Rotterdam, De libero arbitrio diatribe Ia4-Ib9 (vgl. Lit). 6 Grundlagen des Schriftprinzips und der Auslegungsmethoden IV Römisch-katholische Schriftauslegung: Tridentinum (Sessio IV), I. Vati- kanum und II. Vatikanum; mit Exkurs zum kontroverstheol. Fragenkreis: Schrift, Tradition und Lehramt, II. Vat. Constitutio de Divina Revelatione, Dei Verbum u.a. [Schriftauslegung der altprotest. Orthodoxie (Quenstedt, Hollaz u.a.): Inspirationslehre, die affectiones der Hlg. Schrift] Pietistische Schriftauslegung: P.J. Spener: Das nötige und nützliche Lesen der heiligen Schrift (1694); A.H. Francke, Einleitung zur Lesung der H. Schrifft (1694), J.A. Bengel, Vorrede zum Neuen Testament (1753), Von der rechten Weise, mit göttlichen Dingen umzugehen (1753). 7 Problematisierungen des Schriftprinzips und hist.-kritische Methode I J.S. Semler, Abhandlung von freier Untersuchung des Kanon (1776) F. Schleiermacher, Hermeneutik und Kritik mit besonderer Beziehung auf das Neue Testament (1838), Von der Heiligen Schrift (1821, 1830) E. Troeltsch, Über hist. und dogmatische Methode in der Theologie (1898) Einführung in die Historisch-kritische Methode (am Beispiel einer neute- stamentlichen Exegese: Mk 11) R. Bultmann, Das Problem der Hermeneutik (1950), Ist voraussetzungslose Exegese möglich? (1957); E. Käsemann

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  • Uni BA – Evangelische Theologie – Seminar: Methoden der Schriftauslegung (R. Braun)

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    Otto-Friedrich-Universität Bamberg – Evangelische Theologie Seminar: Methoden der Schriftauslegung (WS 2007/08) Leitung: Rüdiger Braun Konstituierende Sitzung am 18.10.2007

    Seminarplan (vorläufig)

    Termin Thema Referat 1 Seminarplan, Einführung ins Thema

    2 Zur Entstehung und Autorität der Heiligen Schrift Die Entstehung des Kanons (Das Alte Testament als Heilige Schrift der Kirche; der erste neutestamentliche Kanon: Markion, Irenäus und der Canon Muratori; der Kanon des Alten Testaments) Exkurs Biblische Theologie I: Der Doppelkanon AT/NT; Unterschied zur jüdischen Dreigliederung; Verhältnis zur LXX; Gewicht der Propheten

    3 Grundlagen des Schriftprinzips und der Auslegungsmethoden I Origines, De Principiis IV, 1-3, bes. 2 zu 2 Kor 3; Signifikationshermeneutik Augustinus, De Spiritu et Littera, Cap. I-VIII, bes. zu 2 Kor 3. Der vierfache Schriftsinn im Mittelalter: sensus historicus, allegoricus, mo-ralis/tropologicus, anagogicus

    4 Grundlagen des Schriftprinzips und der Auslegungsmethoden II M. Luther, Assertio omnium articulorum, Praefatio WA 7, 94-101; Luthers Rede vor dem Reichstag zu Worms 1521, WA 7, 831-838; Vorrede zum 1. Band der Wittenberger Ausgabe (1539); J. Calvin (Institutio)

    5 Grundlagen des Schriftprinzips und der Auslegungsmethoden III Die Kontroverse zwischen Luther und Erasmus um die claritas scripturae: M. Luther, de servo arbitrio WA 18, 606-610; 652-56 (vgl. Lit); Erasmus von Rotterdam, De libero arbitrio diatribe Ia4-Ib9 (vgl. Lit).

    6 Grundlagen des Schriftprinzips und der Auslegungsmethoden IV Römisch-katholische Schriftauslegung: Tridentinum (Sessio IV), I. Vati-kanum und II. Vatikanum; mit Exkurs zum kontroverstheol. Fragenkreis: Schrift, Tradition und Lehramt, II. Vat. Constitutio de Divina Revelatione, Dei Verbum u.a. [Schriftauslegung der altprotest. Orthodoxie (Quenstedt, Hollaz u.a.): Inspirationslehre, die affectiones der Hlg. Schrift] Pietistische Schriftauslegung: P.J. Spener: Das nötige und nützliche Lesen der heiligen Schrift (1694); A.H. Francke, Einleitung zur Lesung der H. Schrifft (1694), J.A. Bengel, Vorrede zum Neuen Testament (1753), Von der rechten Weise, mit göttlichen Dingen umzugehen (1753).

    7 Problematisierungen des Schriftprinzips und hist.-kritische Methode I J.S. Semler, Abhandlung von freier Untersuchung des Kanon (1776) F. Schleiermacher, Hermeneutik und Kritik mit besonderer Beziehung auf das Neue Testament (1838), Von der Heiligen Schrift (1821, 1830) E. Troeltsch, Über hist. und dogmatische Methode in der Theologie (1898) Einführung in die Historisch-kritische Methode (am Beispiel einer neute-stamentlichen Exegese: Mk 11) R. Bultmann, Das Problem der Hermeneutik (1950), Ist voraussetzungslose Exegese möglich? (1957); E. Käsemann

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    Seminarplan Fortsetzung (vorläufig) 8 Problematisierungen des Schriftprinzips und hist.-kritische Methode II

    Die historisch-kritische Methode und ihre Schritte: Text-, Traditions-, Über-lieferungs-, Kompositions- und Redaktionskritik im Detail Überschreitungen der hist.-krit. Methode (Biblisch-philolog. Methode) P. Stuhlmacher, Vom Verstehen des Neuen Testaments (1979), Hermeneu-tik des Einverständnisses; G. Maier, Das Ende der historisch-kritischen Me-thode (1974, 1975); Konkrete Alternativen zur hist.-krit. Methode (1980).

    9 Neuere Zugänge zur Bibel, kontextuelle Schriftauslegung I: Zugänge zur Bibel 1: Narrative Bibelauslegung; Linguistische bzw. litera-turwissenschaftliche Methoden [P. Ricoeur, Hermeneutik und Strukturalis-mus (1969, dt. 1973); Philsophische und theologische Hermeneutik (dt. 1974); B.C. Childs, The Canonical Approach] Zugänge zur Bibel 2: Tiefenpsychologische Auslegung (Drewermann u.a.)

    10 Neuere Zugänge zur Bibel, kontextuelle Schriftauslegung II: Zugänge zur Bibel 3: Fundamentalistische und Evangelikale Schriftausle-gung (Chicago-Erklärungen u.a.)

    11 Neuere Zugänge zur Bibel, kontextuelle Schriftauslegung III: Zugänge zur Bibel 4: Jüdische Schriftauslegung; [Schriftauslegung in ökumenischen Dokumenten]

    12 Neuere Zugänge zur Bibel, kontextuelle Schriftauslegung IV: Zugänge zur Bibel 5: Befreiungstheol. und feministische Bibelauslegung; sozialgeschichtliche [und materialistische] Biblauslegung; exemplarisches Beispiel: „Bibel in gerechter Sprache“ (BigS); Übersetzungen und Übertra-gungen (vgl. Volxbibel) Schriftverständnis und -auslegung im Islam: zur Qur’ānexegese im Mit-telalter, in der Neuzeit und der Gegenwart (islamistisch, reformistisch)

    13 Autorität und Applikation der Heiligen Schrift I:

    Problemkreise der Hermeneutik: der hermeneutische Prozess (Vorver-ständnis, leit. Interesse, Sinnmitte, Übersetzung); Verhältnis Systema-tik/Exegese; Verhältnis allg./biblische Hermeneutik

    14 Autorität und Applikation der Heiligen Schrift II:

    Die Autorität der Bibel in der neueren Diskussion Hermeneutik und Lebensgeschichte: Die Applicatio des Bibeltextes in der Auslegung (J.G. Hamann, Gott als Schriftsteller u.a.)

    Gesamtauswertung und Ergebnisse: Bilanz und Problemstellungen

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    LITERATUR ZUM SEMINAR

    1. Zur Entstehung des Kanons und zur Kanonfrage

    1.1 Schwerpunkt Altes Testament

    Art. „Bibel“ I-III, in: TRE 6, 1-48. Gese Hartmut, Alttestamentliche Hermeneutik und christliche Theologie, in: Theologie als gegenwärtige Schriftauslegung,

    ZThK Beiheft Nr. 9 (1995) 65-81. Gese H., Über die biblische Einheit, in: Eine Bibel – zwei Testamente, Chr. Domen/T. Söding (Hgg.), UTB 1893, Paderborn

    u.a. 1995, 35-44. Gese H., Alttestamentliche Studien, Tübingen 1991 (insb.: Die dreifache Gestaltwerdung des Alten Testaments, 1-28; Her-

    meneutische Grundsätze der Exegese biblischer Texte, 249-265; Der auszulegende Text, 266-282). Glaue P., Die Vorlesung heiliger Schriften im Gottesdienste, Leipzig 1907. Hengel Martin, Die Septuaginta als „christliche Schriftensammlung“ und das Problem ihres Kanons, in: Verbindliches

    Zeugnis I. Kanon - Schrift - Tradition, Dialog der Kirchen Bd. 7, hg. von Wolfhart Pannenberg und Theodor Schnei-der, Freiburg im Breisgau, Göttingen 1992, 34-127.

    Jahrbuch für Biblische Theologie Bd. 3: Zum Problem des biblischen Kanons, Neukirchen-Vluyn 1988. Jepsen A., Kanon und Text des AT, in: ThLZ 74 (1949) 65-74. Steck Odil Hannes, Der Kanon des hebräischen Alten Testaments. Historische Materialien für eine Ökumenische Perspekti-

    ve, in: Verbindliches Zeugnis I. Kanon - Schrift - Tradition, Dialog der Kirchen Bd. 7, hg. von Wolfhart Pannenberg und Theodor Schneider, Freiburg im Breisgau, Göttingen 1992, 11-33.

    Sundberg A., The Old Testament of the Early Church, Cambridge/Mass. 1964. Von Campenhausen H., Das Alte Testament als Bibel der Kirche vom Ausgangs des Urchristentums bis zur Entstehung des

    Neuen Testaments, in: Ders., Aus der Frühzeit des Christentums, Tübingen 1964, 152-196. Von Campenhausen H., Die Entstehung der christlichen Bibel, Tübingen 1968 (= BHTk 39). Von Harnack A., Marcion. Das Evangelium vom fremden Gott, Leipzig 19242 (Darmstadt 1960).

    1.2 Schwerpunkt Neues Testament und Alte Kirche

    Art. „Bibel“ I-III, in: TRE 6, 1-48. Christoph M., „Novum in Vetere latet et in ambobus natura patet“: der innere Zusammenhang von AT, NT und Schöpfungs-

    geschichte, in: Theologisches 35 (2005) 569-586. Flessemann E., Prinzipien der Sammlung und Ausscheidung bei der Bildung des Kanons, in: ZThK 61 (1964) 404-420. Flessemann E., Tradition and Scripture in the Early Church, Essen 1954. Glaue P., Die Vorlesung heiliger Schriften im Gottesdienste, Leipzig 1907. Hennecke E./Schneemelcher W., Neutestamentliche Apokryphen, 2 Bde, Tübingen 19893. Jahrbuch für Biblische Theologie 3: Zum Problem des biblischen Kanons, Neukirchen-Vluyn 1988. Jepsen A., Kanon und Text des AT, in: ThLZ 74 (1949) 65-74. Joest W., Erwägungen zur kanonischen Bedeutung des Neuen Testaments, in: Keryma und Dogma (KuD) 12 (1969) 27 -47. Merkel H., Die Pluralität der Evangelien als theologisches und exegetisches Problem in der Alten Kirche, Bern/Frankfurt a.

    M./Las Vegas 1978 (= TC 3). Metzger B.M., The Canon of the New Testament. Its origin, development and significance, Oxford 19893 (dt.: Ders., Der

    Kanon des Neuen Testaments. Entstehung, Entwicklung, Bedeutung; Düsseldorf 1993). Michel O., Art. „Evangelium“, in: RAC VI, 1107-1160. Ohlig K.-H., Die theologische Begründung des neutestamentlichen Kanons in der alten Kirche, Düsseldorf 1972. Osten-Sacken P.v.d., Treue zur Tora im Neuen Testament: Paulus und Matthäus, in: Zeitschrift für The-

    ologie und Gemeinde 11 (2006) 193-205. Paulsen H., Die Bedeutung des Montanismus für die Herausbildung des Kanons, in: Vig. Chr. 32 (1978) 19-52. Sand A., Kanon. Von den Anfängen bis zum Fragmentum Muratorianum, Freiburg u. a. 1974 (= Hb DG 1, 3a (1)).

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    Schnelle U. u.a., Art. Bibel, in: RGG4 1, Sp. 1407-1446. Sundberg A., The Old Testament of the Early Church, Cambridge/Mass. 1964. Vielhauer Ph., Geschichte der urchristlichen Literatur, Berlin/New York 1975. Von Campenhausen H., Das Alte Testament als Bibel der Kirche vom Ausgang des Urchristentums bis zur Entstehung des

    Neuen Testaments, in: ders., Aus der Frühzeit des Christentums, Tübingen 1963, 152-196. Von Campenhausen H., Die Entstehung der christlichen Bibel, Tübingen 1968 (= BHTk 39). Von Campenhausen H., Die Entstehung des Neuen Testaments, in: Hd Jb 7 (1963) 1-12 (auch in: Das Neue Testament als

    Kanon. Dokumentation und kritische Analyse zur gegenwärtigen Situation, Göttingen 1970). Von Campenhausen H., Die Tradition und die Festlegung des Kanons durch die Kirche des 2. Jahrhunderts, in: Das Neue

    Testament als Kanon. Dokumentation und kritische Analyse zur gegenwärtigen Situation, Göttingen 1970, ? Von Harnack A., Die Entstehung des Neuen Testaments und die wichtigsten Folgen der neuen Schöpfung, Leipzig 1914 (=

    Beiträge zur Einleitung in das Neue Testament 6). Von Harnack A., Marcion. Das Evangelium vom fremden Gott, Leipzig 19242 (Darmstadt 1960). Wilckens Ulrich, Das historisch ausgelegte Neue Testament als Kanon Heiliger Schrift, in: Wissenschaft und Kirche, FS für

    E. Lohse, hg. von K. Aland und S. Meurer, Bielefeld 1989, 13-28 (gesamter Band). Zahn T., Geschichte des neutestamentlichen Kanons, 2 Bde., Leipzig/Erlangen 1888-1892. Zahn T., Grundriß der Geschichte des neutestamentlichen Kanons, Leipzig 19042. Ziegenaus A., Kanon. Von der Väterzeit bis zur Gegenwart, Freiburg u. a. 1990 (= Hb DG 1, 3a (2)).

    2. Schriftprinzip und Hermeneutik in Spätantike und Mittelalter

    Aurelius Augustinus, Der Geist und der Buchstabe (De Spiritu et Littera), übers v. S. Kopp, in: Schriften gegen die Pelagianer Bd.l, lt.-dt., Würzburg 1971.

    Bouton-Touboulic A.I., Autorité et tradition: la traduction latine de la Bible selon Saint Jérôme et Saint Augustin, in: Augu-stinianum 45 (2005) 185-229.

    Brinkmann Henning, Mittelalterliche Hermeneutik, Darmstadt 1980. Dahan G., Les quatre sens de l’Écriture dans l’exégèse médiévale, in: Annoncer l’Évangile (XV-XVII), Permanences et

    mutations de la prédication. Actes du colloque international de Strasbourg (20-22.11.2003) Paris 2006, 17-40. Daley B.E., Origen’s „De principiis“. A guide to the principles of Christian scriptural interpretation, in: Nova et vetera. Patristic

    studies in honor of Th. P. Halton, hg. v. J. Petroccione, Washington/DC 1998, 3-21. Fiedrowicz M., Prinzipien der Schriftauslegung in der Alten Kirche (Traditio Christiana 10), Bern u.a. 1998. Köpf Ulrich, Theologen des Mittelalters. Eine Einführung, Darmstadt 2002. Lössl J., A shift in patristic exegesis. Hebrew clarity and historical verity in Augustine, Jerome, Julian of Aeclanum and

    Theodore of Mopsuestia, in: Augustinian studies 32 (2001) 157-175. Ludlow M., Theology and allegory. Origen and Gregory of Nyssa on theunity and diversity of Scripture, in: International

    journal of systematic theology 4 (2002) 45-66. Magnes Aebo (ed.), Hebrew Bible/Old Testament. The History of Its Interpretation. Volume I: From the Beginnings to the

    Middle Ages (Until 1300), in Cooperation with Chris Brekelmans and Menahem Haran, Göttingen 1996/2000. Meiser M., Neuzeitliche Mythosdiskussion und altkirchl. Schriftauslegung, in: New Testament studies 52 (2006) 145-165. Miller R.D., Reading Scripture in communion with the Church Fathers, in: The Downside review 123 (2005) 205-209. Neil B., Exploring the limits of literal exegesis: Augustine’s reading of Gen 1:26, in: Pacifica 19 (2006) 144-155. Nieuwenhove R. van, Vielfalt und Einheit der Heiligen Schrift aus patristischer Sicht, in: Concilium 38 (2002) 83-90. Ocker Christopher, Biblical Poetics before Humanism and Reformation, Cambridge 2002. Origenes, Vier Bücher von den Prinzipien (De Principiis Libri IV), hg. v. H. Görgemanns u. H. Karpp, Darmstadt 1976. Philo, De Vita Mosis I, 250.259.263.273.275.280.288.291. Reno R.R., Origen and spiritual interpretation, in: Pro ecclesia 15 (2006) 1, 108-126. Sanders J.A., Origen and the First Christian Testament, in: Studies in the Hebrew Bible, Qumran, and the Septuagint presen-

    ted to Eugene Ulrich, Leiden-Boston 2006, 134-142. Sheridan M., Origen’s concept of Scripture: the basis of early Christian interpretation, in: The Downside review 125 (2007)

    93-110.

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    Staubach N., „Quattuor modis intellegi potest Hierusalem“. Augustins „Civitas Dei“ und der vierfache Schriftsinn, in: Alva-rium (FS Christian Gnilka) hg. v. W. Blümer, Münster/Westf. 2002, 345-358.

    Wilken R.L., The inevitability of allegory, in: Gregorianum 86 (2005) 742-753.

    3. Schriftprinzip und Hermeneutik zur Reformationszeit

    Barth K., Die Kirchliche Dogmatik, Bd I: Die Lehre vom Wort Gottes. Prolegomena zur Kirchlichen Dogmatik, Bd. I.1, Zollikon-Zürich 19475, 114-124.

    Baur Jörg, Sola Scriptura - historisches Erbe und bleibende Bedeutung, in: Ders., Luther und seine klassischen Erben, Tü-bingen 1993, 46-113.

    Bayer Oswald, Handbuch Systematische Theologie (HAST 1 Theologie), Gütersloh 1994, 72-95. Bayer Oswald, „Die größte Lust zu haben/allein an deinem Wort". Vom Lebensverhältnis zur Bibel, in: Jesus Christus als

    die Mitte der Schrift, FS für Otfried Hofius, hg. von C. Landmesser u. a., Berlin, New York 1997, 793-804. Beisser F., Claritas Scripturae bei Luther, Göttingen 1966 (= FKDG 18). Bornkamm H., Luther und das Alte Testament, Tübingen 1948. Bornkamm Heinrich (Hg.), Luthers Vorreden zur Bibel, Hamburg 1967. Bring R., Luthers Anschauung von der Bibel, Berlin 1951. Das Bekenntnis der Väter und die bekennende Gemeinde (Betheler Bekenntnis, 1933), in: Die Bekenntnisse und grundsätzlichen

    Äußerungen zur Kirchenfrage des Jahres 1933, hg. v. K.D. Schmidt, Göttingen 1934, 105-131. [Neue Ausgabe: J. van der Kooi, in: Bethel, Heft 25, Bielefeld 1983, 30-32.]

    Elert W., Morphologie des Lutherstums, Bd. I, München 19653, Kap. 14 und 15. Erasmus von Rotterdam, De libero arbitrio diatribe sive collatio, in: Ausgewählte Schriften (lat./dt.), hg. v. W. Welzig, Bd. 3,

    Darmstadt 1969, 1-195. Hermann R., Von der Klarheit der Heiligen Schrift. Untersuchungen und Erläuterungen über Luthers Lehre von der Schrift

    in De servo arbitrio, Berlin 1958. Hirsch Emanuel, Hilfsbuch zum Studium der Dogmatik, Nachdruck der 4. Aufl., Berlin 1964, Nr. 116-119. Hofmann F., Christus als Mitte der Schrift: eine Erinnerung an Martin Luthers Umgang mit der Bibel, in: Luther-Bulletin 14

    (2005) 10-26. Howorth H.H., The Canon of the Bible among the later Reformers, in: JThSt 10 (1909) 183-232. Howorth H.H., The Origin and Authority of the Biblical Canon according to the Continental Reformers, Bd. I: Luther and

    Karlstadt, in: JThSt 8 (1907) 321-365. Howorth H.H., The The Origin and Authority of the Biblical Canon according to the Continental Reformers, Bd. II: Luther,

    Zwingli, Lefèvre and Calvin, in: JThSt 9 (1908) 188-230. Luther Martin , Dictio d. Martini Lutheri coram Caesare Carolo..., in: WA 7, 831-838 (dt. Übers: WA 7, 867-877). Luther Martin, Assertio omnium articulorum (Praefatio), in: WA 7, 94-101 [dt. Text in: Cochlovius J./Zimmerling P., Evangelische

    Schriftauslegung, Wuppertal 1987, 23-29.] Luther Martin, De servo arbitrio (1525), WA 18, 606-610; 652-56 = BoA 3, 94-293; 100, 34-103; 141,1-145,37; Dt.: Vom

    unfreien Willen, Martin Luther. Ausgewählte Werke, hg. v. H.H. Borcherdt u. G. Merz (Münchener Ausgabe), Ergänzungs-reihe Bd. 1, München 1954, 15-18; 64-69.

    Luther Martin, Predigt am Jakobstage (25. Juli 1522), in: WA 10,111, 235-241. Maichle A., Der Kanon der biblischen Bücher und das Konzil von Trient, Freiburg 1929. Maurer W., Luthers Verständnis des neutestamentlichen Kanons, in: Ders., Kirche und Geschichte, Bd. I, hg. v. E.-W. Kohls

    und G. Müller, Göttingen 1970, 134-158. Rothen Bernhard, Die Klarheit der Schrift. Teil 1: Martin Luther: Die wiederentdeckten Grundlagen. Teil 2: Karl Barth:

    Eine Kritik, Göttingen 1990. Schild M.E., Abendländische Bibelvorreden bis zur Lutherbibel, Gütersloh 1970 (= Quellen und Forschungen zur Reforma-

    tionsgeschichte 39).

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    Streiff, Stefan, „Novis Unguis loqui“. Martin Luthers Disputation über Joh 1,14 ‚Verbum caro factum est’ aus dem Jahr 1539 (= FSÖTh 70), Göttingen 1993.

    Volz H., Luthers Stellung zu den Apokryphen des Alten Testaments, in: LJ 26 (1959) 93-108. Westhelle V., Luther on the authority of Scripture, in: Lutheran quarterly 19 (2005) 373-391.

    4. Problematisierung des Schriftprinzips (Aufklärung und 19. Jahrhundert)

    Gabler Johann Philipp, Von der richtigen Unterscheidung der biblischen und dogmatischen Theologie und der rechten Be-stimmung ihrer beiden Ziele (Antrittsrede in Altdorf vom 30.03.1787), in: Otto Merk, Biblische Theologie des Neuen Testaments in ihrer Anfangszeit, Marburg 1972, 273-281.

    Hamann Johann Georg, Sämtliche Werke in 6 Bänden, hist.-krit. Ausgabe von Josef Nadler, Wien 1949-1957. Lessing, Gotthold E., Über den Beweis des Geistes und der Kraft, in: Lessings Werke, hg. v. K. Wölfel, Bd. 3, Frank-

    furt/Main 1967, 307-312. Schleiermacher Friedrich Daniel Ernst, Hermeneutik und Kritik mit b esonderer Beziehung auf das Neue Testament, in:

    Hermeneutik und Kritik, hg. v. Manfred Frank, Frankfurt 1977, 75f. Schleiermacher Friedrich Daniel Ernst, Von der Heiligen Schrift, in: Der christliche Glaube nach den Grundsätzen der

    evangelischen Kirche im Zusammenhange dargestellt von Dr. Friedrich Schleiermacher, Teil II, Halle 18302, 270f. Semler Johann Salomo, Abhandlung von freier Untersuchung des Canon (17762), hg. v. Heinz Scheible, in: Texte zur Kir-

    chen und Theologiegeschichte 5, Gütersloh 1967, 13ff. Troeltsch Ernst, Über historische und dogmatische Methode in der Theologie, in: Ders., Zur religiösen Lage, Religionsphilo-

    sophie und Ethik, Gesammelte Schriften II, Tübingen 19222.

    5. Schriftauslegung im Pietismus

    Bengel Johann Albrecht, Du Wort des Vaters, rede du!, hg. v. J. Roessle, Metzingen 1962, 43ff. Bengel Johann Albrecht, Vorwort zum Gnomon des Neuen Testaments, Berlin 1860 (Nachdruck). Francke August Hermann, Einfältiger Unterricht. Wie man die H. Schrifft zu seiner wahren Erbauung lesen solle (1694), in:

    August Hermann Francke, Werke in Auswahl, hg. von Erhard Peschke, Berlin 1969 (216f). Francke August Hermann, Einleitung zur Lesung der H. Schrifft, insonderheit des Neuen Testaments (1694), in: August

    Hermann Francke, Werke in Auswahl, hg. von Erhard Peschke, Berlin 1969 (221f). Spener Philipp Jakob, Das nötige und nützliche Lesen der heiligen Schrift (1694), in: Hauptschriften Philipp Jakob Speners,

    hg. von Paul Grünberg (= Bibliothek theologischer Klassiker 21), Gotha 1889.

    6. Hermeneutische Konzeptionen im 20. Jahrhundert

    Barth Karl, Der Römerbrief (1922), Zürich 198614, Vff. Barth Karl, Die Autorität und Bedeutung der Bibel, in: Ders., Die Schrift und die Kirche, Theologische Studien 22, hg. von

    K. Barth, Zürich 1947, 3ff. Barth Karl, Die Kirchliche Dogmatik, Bd. I,2, Zürich 19837, 505ff. Barth Karl, Einführung in die evangelische Theologie, Zürich 19853, 191ff. Bultmann Rudolf, Das Problem der Hermeneutik; in: Ders., Glauben und Verstehen, Bd. 2, Tübingen 19685, 211ff. Bultmann Rudolf, Ist voraussetzungslose Exegese möglich? in: Glauben und Verstehen, Bd. 3, Tübingen 19653, 142ff. Ebeling Gerhard, Die Bedeutung der historisch-kritischen Methode für die protestantische Theologie 1950, in: ZThK 47/1

    (1950) 20-26. Ebeling Gerhard, Dogmatik und Exegese, in: ZThK 77/1 (1980) 271ff. Hübner Hans, Was ist existentiale Interpretation?, in: ders., Biblische Theologie als Hermeneutik. Gesammelte Aufsätze,

    Göttingen 1995, 229-251. Jüngel Eberhard, Die Freiheit der Theologie, Theologische Studien 88, Zürich 1967, hg. v. K. Barth und M. Geiger, 8ff. Jüngel Eberhard, Gott als Geheimnis der Welt, Tübingen 19865, 409ff. Schlatter Adolf, Das christliche Dogma, Stuttgart 19773 (bes. 358ff). Schlatter Adolf, Der Glaube an die Bibel, in: Ders., Hülfe in Bibelnot, Neues und Altes zur Schriftenfrage, Gladbeck 19533,

    195-198.

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    7. Hermeneutik und historisch-kritische Schriftauslegung

    7.1 Geschichte der Exegese

    Baird William, History of New Testament Research, 2 Bde., Minneapolis 1992/2003. De Lubac H., Typologie, Allegorie, Geistiger Sinn. Studien zur Geschichte der christl. Schriftauslegung, Freiburg 1999. Heckl R., Der biblische Kanon - Glaubenszeugnis der Generationen des Anfangs: Überlegungen zur theologischen Bedeu-

    tung der historisch-kritischen Exegese, in: Kerygma und Dogma 53 (2007) 145-157. Klauck Hans Josef, „Die katholische neutestamentliche Exegese zwischen Vatikanum I und Vatikanum II“, in: Manfred

    Weitlauff, Peter Neuner (Hgg.), Für euch Bischof - mit euch Christ (FS Friedrich Kardinal Wetter), St. Ottilien 1998, 85-119 (zu den Umbrüchen in der kath. Exegese und deren Angleichung an die hist.-krit. Auslegung).

    Kraus Hans-Joachim, Geschichte der historisch-kritischen Erforschung des Alten Testaments von der Reformation bis zur Gegenwart, Neukirchen-Vluyn 19823.

    Kümmel Werner Georg, Das Neue Testament. Geschichte der Erforschung seiner Probleme, Freiburg/München 19702. Neill Stephen/Wright Tom, The Interpretation of the New Testament (1861-1986), Oxford 19882. Von Reventlow Henning, Epochen der Bibelauslegung, 4 Bde., München 1990-2001 (monumentales Werk, detailliert: Bd. 1:

    Vom Alten Testament bis Origenes, 1990; Bd. 2: Von der Spätantike bis zum Ausgang des Mittelalters, 1994; Bd. 3: Re-naissance, Reformation, Humanismus, 1997; Bd. 4: Von der Aufklärung bis zum 20. Jahrhundert, 2001).

    7.2 Schwerpunkt Neues Testament

    Roloff J., Schriftauslegung als theologische Aufgabe, in: Die Freude an Gott - unsere Kraft (FS O.B. Knoch), Stuttgart 1992, 221-227.

    Stuhlmacher Peter, „Aus Glauben zum Glauben“ - zur geistlichen Schriftauslegung, in: Theologie als gegenwärtige Schrift-auslegung, ZThK Beiheft 9 (1995) 133-150.

    Stuhlmacher Peter, Der Kanon und seine Auslegung, in: Jesus Christus als die Mitte der Schrift, FS für Otfried Hofius, hg. von C. Landmesser u.a., Berlin/New York 1997, 263-290.

    Stuhlmacher Peter, Die Mitte der Schrift - biblisch-theologisch betrachtet, in: Wissenschaft und Kirche, FS für E. Lohse, hg. von K. Aland und S. Meurer, Bielefeld 1989 (Texte und Arbeiten zur Bibel Bd. 4), 29-56.

    Stuhlmacher Peter, Vom Verstehen des Neuen Testaments. Eine Hermeneutik (NTD Ergänzungsreihe 6), Göttingen 19862 (76-221 gut lesbarer Überblick über die Geschichte der biblischen Exegese: Von der altkirchlichen Schriftauslegung über Reformationszeit, Aufklärung, 19., 20. Jh. bis hin zu Paul Ricoeur und Textlinguistik).

    Weder Hans, Die Externität der Mitte. Überlegungen zum hermeneutischen Problem des Kriteriums der Sachkritik am Neu-en Testament, in: Jesus Christus als die Mitte der Schrift, FS für Otfried Hofius, hg. von C. Landmesser u.a., Ber-lin/New York 1997, 291-320.

    Weder Hans, Einverständnis. Eine Überlegung zu Peter Stuhlmachers hermeneutischem Ansatz, in: Evangelium, Schriftaus-legung, Kirche, FS für Peter Stuhlmacher, hg. von J. Ädna u. a., Göttingen 1997, 403-418.

    7.3 Schwerpunkt Systematik

    Adam G., Die Bibel - Buch der Christenheit. Verständnis und Umgang aus evangelischer Sicht, in: Amt und Gemeinde 55 (2004) 135-143.

    Bayer O., Schriftautorität und Vernunft – ein ekklesiologisches Problem, in: Ders., Autorität und Kritik, 1991, 39-58. Bayer Oswald, Autorität und Kritik, Tübingen 1991. Bayer Oswald, Weissenborn Bernd (Hgg.), Hamann. Londoner Schriften, München 1993. Bayer Oswald, Zeitgenosse im Widerspruch. Johann Georg Hamann als radikaler Aufklärer, München, Zürich 1988. Behrens A., Aspekte des Schriftgebrauchs der Lutherischen Bekenntnisschriften. Anmerkungen zum Verhältnis von Be-

    kenntnis und Exegese, in: Lutherische Theologie und Kirche 29 (2005) 107-121. Brosseder J., Luthers Hermeneutik und ihre gegenwärtige ökumenische Bedeutung, in: Communio viatorum 43 (2001) 220-

    243. Cochlovius J., Zimmerling P. (Hg.), Evangelische Schriftauslegung, Wuppertal 1987.

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    Günther G., Quelle und Norm für die Verkündigung der Kirche: zur Lehre von der Heiligen Schrift bei Werner Elert, in: Lutherische Beiträge 9 (2004) 207-216.

    Härle W., Tradition und Schrift als Thema des interkonfessionellen Dialogs heute aus evangelischer Sicht, in: Kircheneinheit und Weltverantwortung (FS P. Neuner), Regensburg 2006, 617-632.

    Herms Eilert, Äußere und innere Klarheit des Wortes Gottes bei Paulus, Luther und Schleiermacher, in: Jesus Christus als die Mitte der Schrift. Studien zur Hermeneutik des Evangeliums, FS für Otfried Hofius, hg. von C. Landmesser u. a., Berlin, New York 1997, 3-72 (gesamter Band von Interesse).

    Hollenweger W.J., Auch Paulus war fehlbar: die evangelischen Kirchen sollten ihr traditionelles Bibelverständnis überden-ken, in: Zeitzeichen 5 (2004) 52-54.

    Hübner H., Bultmanns „existentiale Interpretation“: Untersuchungen zu ihrer Herkunft, in: Zeitschrift für Theologie und Kirche 100 (2003) 280-324.

    Körtner Ulrich H.J., Der inspirierte Leser. Zentrale Aspekte biblischer Hermeneutik, Göttingen 1994. Leonhardt R./Rösel M., Reformatorisches Schriftprinzip und gegenwärtige Bibelauslegung. Ein interdisziplinärer Ge-

    sprächsbeitrag zur zeitgemäßen Schrifthermeneutik, in: Theologische Zeitschrift 56 (2000) 298-324. Lührmann D., Schriftprinzip und Lutherbibel, in: Leben und Kirche (FS W. Härle) hg. v. U. Andrée (Marburger theologi-

    sche Studien 70) Marburg 2001, 43-50. Luz Ulrich, Was heißt „Sola Scriptum“ heute? Ein Hilferuf für das protestantische Schriftprinzip, in: Evangelische Theologie

    57 (1997), 28-35. Mildenberger Friedrich, Die halbe Wahrheit oder die ganze Schrift. Zum Streit zwischen Bibelglauben und historischer

    Kritik, München 1967. Ricoeur P., Philosophische und theologische Hermeneutik, in: P. Ricoeur/E. Jüngel, Metapher. Zur Hermeneutik religiöser

    Sprache, Sonderheft der EvTh 1974, 24-45. Roth M., Das Verhältnis von Glaube und Schrift. Überlegungen zu einer protestantischen Bestimmung der „Autorität“ der

    Schrift/Gestrich C., Schriftauslegung und Macht - ein unerledigtes Problem von „sola scriptura“: ein Beitrag zur evan-gelisch-katholischen Verständigung, beide in: Berliner theologische Zeitschrift 22 (2005) 230-249/250-266.

    Sasse Hermann, Sacra Scriptura. Studien zur Lehre von der Heiligen Schrift, hg. v. F. W. Hopf, Erlangen 1981. Schmid Hans Heinrich, Mehlhausen Joachim (Hgg.), Sola Scriptura. Das reformatorische Schriftprinzip in der säkularen

    Welt, Gütersloh 1991. Schriftauslegung: Klärungen der Bibelkommission, in: HK 48 (1994), 10-12. Slenczka, Reinhard, Kirchliche Entscheidung in theologischer Verantwortung. Grundlagen – Kriterien - Grenzen, Göttingen

    1991. Söding Thomas, Wissenschaftliche und kirchliche Auslegung, in: Verbindliches Zeugnis II. Schriftauslegung - Lehramt -

    Rezeption, hg. von W. Pannenberg und T. Schneider, Freiburg i. Br./Göttingen 1995, 72-121. Steiger J.A., Art. Schriftprinzip in: RGG4 7, Sp. 1008-1010. Thomas J.H., „Sola Scriptura“: the Word of God and tradition, in: Honouring the past and shaping the future. Religious and

    biblical studies in Wales (FS G.L. Jones) hg.v. R. Pope, Leominster 2003, 38-49. Welker M., Das vierfache Gewicht der Schrift. Die missverständliche Rede vom „Schriftprinzip“ und die Programmformel

    „Biblische Theologie“, in: „Daß Gott eine große Barmherzigkeit habe“. Konkrete Theologie in der Verschränkung von Glaube und Leben (FS G. Schneider-Flume), hg. v. D. Hiller/Chr. Kress, Leipzig 2001, 9-27.

    Wells P., Le rôle de l'Écriture dans l'identité protestante: 1. relativisme et biblicisme/Hammann F., Le rôle de l'Écriture dans l'identité protestante: 2. „Sola Scriptura“: antidote contre l'isolement!, beide in: La Revue réformée 57 (2006) 27-32/33-43.

    Wenz G., Erwägungen zum Verhältnis von Schrift, Bekenntnis und Lehramt in der Perspektive lutherischer Theologie, in: KuD 36 (1990) 2-36.

    Wilckens Ulrich, Schriftauslegung in historisch-kritischer Forschung und geistlicher Betrachtung, in: Verbindliches Zeugnis II. Schriftauslegung - Lehramt - Rezeption, Dialog der Kirchen Bd. 9, hg. von Wolfhart Pannenberg und Theodor Schneider, Freiburg im Breisgau, Göttingen 1995, 13-71.

    Wirsching, Johannes, Was ist schriftgemäß? Studien zur Theologie des äußeren Bibelwortes, Gütersloh 1971.

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    7.4 Schwerpunkt Kanon und Auslegung

    Barr G.K., The written and the spoken word, in: Irish biblical studies 23 (2001) 167-181. Childs B.S., Die Theologie der einen Bibel, 2 Bde, Freiburg 1994-96. Childs B.S., Toward Recovering Theological Exegesis, in: Pro ecclesia 6 (1997) 16-26. Dohmen C., Die Bibel und ihre Auslegung, München 1998. Dohmen C./Söding Th. (Hgg.), Eine Bibel - zwei Testamente, Paderborn 1994. Dohmen C./Stemberger G., Hermeneutik der Jüdischen Bibel und des Alten Testaments, Stuttgart 1996. Fuchs O., Kriterien gegen den Mißbrauch der Bibel, in: JBTh 12 (1997) 243-274. Görg M., ‘Menschenwort’ und ‘Gotteswort’, in: MThZ 48 (1997) 239-253. Lönning I., „Kanon im Kanon“. Zum dogmatischen Grundlagenproblem des neutestamentlichen Kanons, Oslo u.a. 1972. Schürmann H., Wort Gottes und Schriftauslegung. Gesammelte Aufsätze zur theologischen Mitte der Exegese, hg. v. K.

    Backhaus, Paderborn 1998. Stemberger G./Koch D.A., Art. „Kanon“, in: TRE 30, 442-471. Stolle V., Persönliches Zeugnis und schriftliche Tradition: zwei Dimensionen christlicher Identität, in: Luthe-

    rische Theologie und Kirche 29 (2005) 79-106.

    7.5 Schwerpunkt Methodik: Altes Testament

    Adam Gottfried/Kaiser Otto u.a., Einführung in die exegetischen Methoden, Gütersloh 2000 (bearb. Neuaufl. einer zwanzig Jahre alten Methodenlehre, knapp, zu AT 13-70).

    Becker Uwe, Exegese des Alten Testaments. Ein Methoden- und Arbeitsbuch (UTB 2664) Tübingen 2005 (knappe Über-sicht; ohne neuere Methoden; weiterführende Literaturangaben).

    Dreytza Manfred/Hilbrands Walter/Schmid Hartmut, Das Studium des Alten Testaments. Eine Einführung in die Methoden der Exegese, Wuppertal 20072.

    Fohrer Georg u.a., Exegese des Alten Testaments. Einführung in die Methodik (UTB 267), Heidelberg 19936. Hardmeier Christof, Textwelten der Bibel entdecken. Grundlagen und Verfahren einer textpragmatischen Literaturwissen-

    schaft der Bibel, Band 1/1, Gütersloh 2003 (Einführung in die textpragmatische Bibelauslegung, Transformation der bisherigen historisch-kritischen Methode).

    Koch Klaus, Was ist Formgeschichte? Methoden der Bibelexegese, Neukirchen-Vluyn 19895. Steck Odil Hannes, Exegese des Alten Testaments. Leitfaden der Methodik. Ein Arbeitsbuch für Proseminare, Seminare und

    Vorlesungen, Neukirchen-Vluyn 199914 (immer noch das Standardwerk, ohne die neueren Ansätze). Utzschneider Helmut/Nitsche Stefan Ark, Arbeitsbuch literaturwissenschaftliche Bibelauslegung. Eine Methodenlehre zur

    Exegese des Alten Testaments, Gütersloh 2001 (berücksichtigt auch die neueren „synchronen“ Methoden).

    7.6 Schwerpunkt Methodik: Neues Testament

    Berger Klaus, Exegese des Neuen Testaments. Neue Wege vom Text zur Auslegung (UTB 658), Heidelberg 19913. Conzelmann Hans/Lindemann Andreas, Arbeitsbuch zum Neuen Testament (UTB 52), Tübingen 199812 (Klassiker; rein

    historisch-kritisch; mehreren Generationen von ev. Theologiestudenten bekannt). Ebner Martin/Heininger Bernhard, Exegese des Neuen Testaments. Ein Arbeitsbuch für Lehre und Praxis, Paderborn 2005

    (didaktisch ausgefeilt, ziemlich unkonventionell). Egger Wilhelm, Methodenlehre zum Neuen Testament. Einführung in linguistische und historisch-kritische Methoden, Frei-

    burg u.a. 19933 (Klassiker; bezieht linguistische Methoden ein). Fenske Wolfgang, Arbeitsbuch zur Exegese des Neuen Testaments. Ein Proseminar, Gütersloh 1999. Genthle H. J., Kleine Geschichte der neutestamentlichen Wissenschaft, Göttingen 1977. Haacker Klaus, Neutestamentliche Wissenschaft. Eine Einführung in Fragestellungen und Methoden, Wuppertal 19852.

    (eher knapp) Kümmel W.G., Art. „Bibelwissenschaft des Neuen Testaments“, in: RGG3 I, Sp.1240. Lohfink Gerhard, Jetzt verstehe ich die Bibel. Ein Sachbuch zur Formkritik, Stuttgart 198613. Lührmann Dieter, Die Auslegung des Neuen Testaments. Zürcher Grundrisse zur Bibel, Zürich 19872. Marxsen Willi, Einleitung in das Neue Testament. Eine Einführung in ihre Probleme, Gütersloh 19784.

  • Uni BA – Evangelische Theologie – Seminar: Methoden der Schriftauslegung (R. Braun)

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    Mauerhofer E., Einleitung in die Schriften des Neuen Testaments, Bd. 1, Nürnberg 20043. Meiser Martin/Kühneweg Uwe u.a., Proseminar II. Neues Testament - Kirchengeschichte. Ein Arbeitsbuch, Stutt-

    gart/Berlin/Köln 2000. Neudorfer Heinz-Werner/Schnabel Eckhard J. (Hgg.), Das Studium des Neuen Testaments, Band 1: Eine Einführung in die

    Methoden der Exegese (Bibelwissenschaftliche Monographien 5), Gießen/Basel 1999. Osborne Grant R., The Hermeneutical Spiral. A Comprehensive Introduction to Biblical Interpretation, Downers Grove

    1991 (ein Beispiel für ein recht detailliertes engl. Methodenbuch). Otto E., Art. „Bibelwissenschaft“, in: RGG4 I, Sp.1516.

    Schnelle Udo, Einführung in die neutestamentliche Exegese (UTB 1253), Göttingen 20056 (knappe Übersicht). Söding Thomas, Wege der Schriftauslegung. Methodenbuch zum Neuen Testament, unter Mitarb. v. Christian Münch, Frei-

    burg/Basel/Wien 1998 (sehr fundiert). Zimmermann Heinrich, Neutestamentliche Methodenlehre. Darstellung der historisch-kritischen Methode, neubearb. v.

    Klaus Kliesch, Stuttgart 19827.

    8. Römisch-katholische Schriftauslegung

    8.1 Schriftauslegung vom Tridentinum bis heute

    Bramwell B., Hans Urs von Balthasar's theology of Scripture, in: New blackfriars 86 (2005) 13, 308-322. Die Interpretation der Bibel in der Kirche (Verlautbarungen des apostolischen Stuhls 115) = Stuttgarter Bibelstudien 161,

    hg. von Helmut Merklein u. a., Stuttgart 1995. Hercsik D., Das Wort Gottes in der nachkonziliaren Kirche und Theologie, in: Gregorianum 86 (2005) 135-162. Jedin H., Geschichte des Konzils von Trient, Bd. II, Freiburg 19782, Kap. 2. Kahl W., Die Bibel unter neuen Blickwinkeln: exegetische Forschung im Umbruch, in: Bibel und Kirche 61 (2006) 166-170. Kasper Walter, Lehrverurteilungen - kirchentrennend? Überlegungen zu der Studie des Ökumenischen Arbeitskreises, in:

    Wissenschaft und Kirche, FS für E. Lohse, hg. von K. Aland und S. Meurer, Bielefeld 1989, 189-203. Kirchschläger W., Das Studium der Bibel als Seele der Theologie: der Einfluss von Bibel und Exegese auf das Zweite Vati-

    kanische Konzil, in: Bibel und Kirche 60 (2005) 112-116. Kirchschläger W., Zum Heil aller Völker: „Dei Verbum“ als Grundlage für einen neuen Zugang zur Bibel, in: Theologisch-

    praktische Quartalschrift 154 (2006) 173-182. Körner B., Wort Gottes, das das Wort Gottes bezeugt: Hans Urs Balthasar zur Schriftauslegung, in: Zeitschrift für katholi-

    sche Theologie 124 (2002) 397-415. Levada W.J., Schriftauslegung als Herz der Theologie: vierzig Jahre nach Dei verbum, in: Erbe und Auftrag 82 (2006) 60-68. MacGovern Th., Vatican II and the interpretation of Scripture, in: Homiletic and pastoral review 104 (2004) 6-16. Ratzinger Joseph (Hg.), Schriftauslegung im Widerstreit, QD 117, Freiburg u. a. 1989. Verbindliches Zeugnis I. Kanon - Schrift - Tradition, Dialog der Kirchen Bd. 7, hg. von Wolfhart Pannenberg und Theodor

    Schneider, Freiburg im Breisgau, Göttingen 1992. Verbindliches Zeugnis II. Schriftauslegung - Lehramt - Rezeption, Dialog der Kirchen Bd. 9, hg. von Wolfhart Pannenberg

    und Theodor Schneider, Freiburg im Breisgau, Göttingen 1995. Zimmermann M., Eine katholische Biblische Theologie aus dem geistigen Aufbruch der 20er Jahre: zur Kontextualität, Me-

    thodik, Grundstruktur und „Gotteswirklichkeit“ der unveröffentlichten Typoskripte von Romano Guardinis „Frohe Botschaft“, in: Münchener theologische Zeitschrift 56 (2005) 225-237.

    8.2 Schrift und Tradition interkonfessionell

    Brandt R., Überlieferte Wahrheit? Das reformatorische Verständnis des Überlieferungsgeschehens, in: Befreiende Wahrheit (2000) 141-157.

    Härle W., Tradition und Schrift als Thema des interkonfessionellen Dialogs heute aus evangelischer Sicht, in: Kircheneinheit und Weltverantwortung (FS P. Neuner) Regensburg 2006, 617-632.

    Hauke M., Das Zweite Vatikanum und die Überlieferung: eine wichtige Wegweisung von Papst Benedikt XVI., in: Theolo-gisches 36 (2006) 90-94.

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    Kellenberger E., Überlegungen zur Gleichzeitigkeit von schriftlicher und mündlicher Überlieferung, in: Communio viatorum 45 (2003) 182-197.

    Tanner K.E., Postmodern challenges to „tradition“, in: Louvain studies 28 (2003) 175-193. Wegner G., Vergesst die Tradition - bewahrt die Erinnerung! Quellen des Glaubens in Zeiten des Traditionsabbruchs, in:

    Pastoraltheologie 95 (2006) 336-351. Wenz A., „Verbindliches Zeugnis“? Die Autorität der Heiligen Schrift im evangelisch-römischen Dialog, in: Lutherische

    Beiträge 5 (2000) 239-267.

    9. Weltkirchliche und orthodoxe Exegese

    Analecta Bruxellensia 11 (2006) (17-27: Holter Knut, „Like living in Old Testament times“: the interpretation of assumed affinities between traditional African culture and the Old Testament/39-49: Slageren Jaap van, Influences juives dans l'histoire de l'Église en Afrique/51-68: LeRoux Magdel, Africa interprets the Old Testament: the Lemba, the „people of the book“ in Southern Africa/97-113: Frederiks Martha T., Translating the message: Lamin Sanneh on translatability and the impact of Bible translation in Africa/131-148: West Gerald O., Contextual Bible reading: a South African case study/159-181: Loubser Johannes A., Reading the Bible in post-apartheid South Africa: status report/183-196: Fred-eriks Martha T., The „Africa Bible commentary“: a review).

    MacGuckin J.A., Recent biblical hermeneutics in Patristic perspective: the tradition of Orthodoxy/Stylianopoulos Th., Per-spectives in Orthodox biblical interpretation/Nikolakopulos K., An Orthodox critique of some radical approaches in New Testament studies/Karabidopulos I.D., Textual criticism in the Orthodox Church: present state and future pro-spects, alle in: The Greek orthodox theological review 47 (2002) 293-324/325-336/337-353/379-394.

    Punt J., From re-writing to rereading the Bible in post-colonial Africa: considering the options and implications, in: Missio-nalia 30 (2002) 410-442.

    10. Evangelikale bzw. „fundamentalistische“ Schrifthermeneutik

    Alkier Stefan, „Die Bibel ist nicht vom Himmel gefallen. Sechs bibelwissenschaftliche Argumente gegen den christlichen Fundamentalismus“, in: Stefan Alkier, Hermann Deuser, Gesche Linde (Hgg.), Religiöser Fundamentalismus. Analy-sen und Kritiken, Tübingen/Basel 2005, 191-224.

    Allert C.D., What are we trying to conserve? Evangelicalism and „Sola Scriptura“, in: The Evangelical quarterly 76 (2004) 327-348.

    Archer G.L., Angebliche Fehler in den Originalmanuskripten der Bibel, in: Fundamentum 4 (1994) 72ff. Bahnsen G.L., Die Irrtumslosigkeit der Autographen, in: Fundamentum 1 (1996) 89ff. und 2 (1996) 60ff. Boice J. M. (Hg.), Die Unfehlbarkeit der Bibel, Riehen/Basel 1987. Broer Ingo, „Das Schriftverständnis bei christlichen Fundamentalisten“, in: Sigrid Baringhorst, Ingo Broer (Hgg.), Grenz-

    gänge(r). Beiträge zu Politik, Kultur und Religion (FS Gerhard Hufnagel), Siegen 2004, 387-421. Chicago-Erklärung zur biblischen Hermeneutik (1982), übs. v. R. Möller, in: Fundamentum 2 (1983) 87-97. Chicago-Erklärung zur Irrtumslosigkeit der Bibel (1978), aus: S. Külling, Das Anliegen der ICBI (International Council on

    Biblical Inerrancy), die Chicago-Erklärung und wir, in: Bibel und Gemeinde 1 (1979), 6-16. Couch M., An Introduction to Classical Evangelical Hermeneutics. A Guide to the History and Practice of Biblical Interpre-

    tation, Grand Rapids 2000, 11-31. Den Sinn biblischer Texte verstehen. Eine Auseinandersetzung mit neuzeitlichen hermeneutischen Ansätzen. Bericht von der

    14. Studienkonferenz des Arbeitskreises für Evangelikale Theologie (AfeT) vom 11.-14. September 2005 in Bad Blankenburg, Gießen u.a. 2006 (3-28: Beyerhaus Peter, Die Normativität biblischer Texte und ihre Kontextualisation in der missionarischen Kommunikation/29-49: Stadelmann Helge, Die Wende vom „Text“ zum „Hörer“: der Para-digmenwechsel zur emanzipatorischen Hermeneutik in der Praktischen Theologie/87-106: Klement Herbert H., Zur Verbindlichkeit kanonischer Texte: der „sensus literalis“ und hypothetische Sinnschichten „über“ bzw. „unter“ dem Text in seiner kanonischen Gestalt/107-127: Gebauer Roland, Der „sensus literalis“ neutestamentlicher Texte ange-sichts der Herausforderung leserorientierter Ansätze in der Exegese/128-157: Siebenthal Heinrich von, Was ist der Sinn des Textes? Anmerkungen zur neutestamentlichen Exegese aus sprachwissenschaftlicher Sicht/161-181: Eber Jochen, Literalsinn und Klarheit der Schrift im Schriftverständnis von Martin Luther/182-212: Rothen Bernhard, Re-formatorisches Schriftverständnis und neuzeitliche Hermeneutik. Die Bibel im Licht von Taufe und Abendmahl le-

  • Uni BA – Evangelische Theologie – Seminar: Methoden der Schriftauslegung (R. Braun)

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    sen/213-233: Hempelmann Heinzpeter, „Der Wille zur Macht interpretiert“. Grundsätze postmoderner, nachmetaphy-sischer Hermeneutik nach Friedrich Nietzsche).

    Holhaus S. /Schirrmacher Th. (Hgg.), Der Kampf um die Bibel. 100 Jahre Bibelbund (1894-1994), Bonn 1994. Holthaus S., Bibeltreues Schriftverständnis in der Geschichte der deutschen Freikirchen, in: Freikirchenforschung 14 (2004)

    36-48. Holthaus S. /K.-H. Vanheiden (Hgg.), Die Unfehlbarkeit und Irrtumslosigkeit der Bibel, Hammerbrücke 20022. Jeromin Th., Die Bibel über sich selbst. Das Selbstverständnis der biblischen Schriften. Eine Einführung, Basel 2003. Kinker Th., Die Bibel verstehen und auslegen. Ein praktischer Hermeneutikkurs, Bd. 1 und 2, Bonn 2003. Lerle Ernst, Bibeltreue: Ein fundamentalistischer Zugang zur Bibel, in: Ulrich Luz (Hg.), Zankapfel Bibel: eine Bibel - viele

    Zugänge, Zürich 2002. Maier G., Biblische Hermeneutik, Wuppertal und Zürich 1990, 89ff. Möller R., Über den Umgang mit scheinbaren Widersprüchen in der Bibel, in: Fundamentum 1 (1984) 64- 81. Nicole R., The Biblical Concept of Truth, in: Scripture and Truth, hg. v. D. A. Carson und J. D. Woodbridge, Grand Rapids,

    Michigan 1983, 287- 298. Oeming Manfred, Biblische Hermeneutik. Eine Einführung, Darmstadt 1998, 150-163 (zur Fund. Bibelauslegung). Pache R., Inspiration und Autorität der Bibel, Wuppertal 1968. Packer J.I., Die Angemessenheit der menschlichen Sprache, in: Fundamentum 2 (1997) 3ff. und 3 (1997) 20ff. Payne J.B., Die höhere Kritik und die Irrtumslosigkeit der Bibel, in: Fundamentum 2 (1995) 54ff. und 4 (1995) 38ff. Ridderbos H., Begründung des Glaubens. Heilsgeschichte und Heilige Schrift, Wuppertal 1963. Schirrmacher Th., Irrtumslosigkeit der Schrift oder Hermeneutik der Demut? Ein Gespräch unter solchen, die mit Ernst Bi-

    beltreue sein wollen, Nürnberg 2001. Schnabel Eckhard, Inspiration und Offenbarung. Die Lehre vom Ursprung und Wesen der Bibel, Wuppertal 19972 (9-102

    Geschichte der Inspirationslehre von der Alten Kirche bis ins 20. Jh.; 103-185 eigener Entwurf der Inspirationslehre im Einklang mit Bibel und Tradition; recht differenziert; Vollkommenheit der Schrift im Sinne von Irrtumslosigkeit, 'fundamentalistische Hermeneutik'; wendet sich gegen Diktatinspiration im wörtlichen Sinn, die auch kein protestanti-scher Theologe vertrete (153f); 185-193 Konsequenzen für die Exegese: Modifikation von Literarkritik und ältere Formkritik, Traditionskritik wertvoll, die Redaktionskritik problematisch).

    Stadelmann H., Grundlinien eines bibeltreuen Schriftverständnisses, Wuppertal 19902. Stadelmann H., Liebe zum Wort. Das Bekenntnis zur Biblischen Irrtumslosigkeit als Ausdruck eines bibeltreuen Schriftver-

    ständnisses. Zum Gespräch mit Heinzpeter Hempelmann, Nürnberg 2002. Siebenthal H. von, Anmerkungen zur Diskrepanztheorie aus linguistischer Sicht, in: Aus Liebe zum Wort, hg. v. H. Stadel-

    mann, 72- 93. Wenham J., Jesus und die Bibel. Autorität, Kanon und Text des Alten und Neuen Testaments, Stuttgart 2000.

    11. Neuere, kontextuelle Zugänge

    11.1 Überblicksdarstellungen und Methodenpluralismus

    Alkier Stefan/Brucker Ralph (Hg.), Exegese und Methodendiskussion (Texte und Arbeiten zum neutestamentlichen Zeitalter 23), Tübingen 1998 (z.T. ausgefallene Methoden präsentiert, z.B. Perspektive eines Filmregisseurs).

    Barton John (Hg.), The Cambridge Companion to Biblical Interpretation, Cambridge 20057 (Historisch-kritische Methode nur auf den ersten zwölf Seiten, in den anderen Aufsätzen: literaturwissenschaftliche, soziologische, poststrukturalisti-sche, politische, feministische, linguistische, jüdische u.a. Auslegung).

    Berg Horst Klaus, Ein Wort wie Feuer. Wege lebendiger Bibelauslegung, Stuttgart 1991 (Didaktisch orientiertes Arbeits-buch; neben der hist.-krit. Methode werden auch existenziale, linguistische, tiefenpsychologische, feministische, la-teinamerikanische, intertextuelle, wirkungsgeschichtliche, verfremdende, jüdische u.a. Auslegungsweisen eingeübt).

    Das Buch Gottes. Elf Zugänge zur Bibel. Ein Votum des Theologischen Ausschusses der Arnoldshainer Konferenz, Neukir-chen-Vluyn 1992.

    Dohmen Christoph, Vom vielfachen Schriftsinn - Möglichkeiten und Grenzen neuerer Zugänge zu biblischen Texten, in: Th. Sternberg (Hg.), Neue Formen der Schriftauslegung? (Quaestiones Disputatae 140), Freiburg i. Br. 1992, 13-74.

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    Erklärung über das rechte Verständnis der reformatorischen Bekenntnisse in der Deutschen Evangelischen Kirche der Gegenwart (1934), in: BSKORK, 328-333.

    Fischer G., Wege in die Bibel. Leitfaden zur Auslegung, Stuttgart 2000. Jonker Louis C., Exclusivity and Variety. Perspectives on Multidimensional Exegesis, Kampen 1997 (zum Verhältnis von

    „diachronen“ und „synchronen“ Methoden am Beispiel der Auslegung von Richter 13). Kügler Joachim, Auf dem Weg zur Pluralitätsfähigkeit? Bibelwissenschaft im Spannungsfeld von Sozialkonstruktivismus,

    Rezeptionsästhetik und Offenbarungstheologie, in: Alexius J. Bucher (Hg.), Welche Philosophie braucht die Theolo-gie? (Eichstätter Studien 47), Regensburg 2002, 135-160.

    Kügler Joachim, Für wen arbeitet die Bibelwissenschaft? Exegese im Kontrast gegenwärtiger und zukünftiger Pluralität, in: R. Bucher (Hg.), Theologie in den Kontrasten der Zukunft. Perspektiven des theologischen Diskurses (Theologie im kulturellen Dialog 8), Graz 2001, 95-116.

    Luz Ulrich (Hg.), Zankapfel Bibel: Eine Bibel - viele Zugänge. Ein theologisches Gespräch, hg. im Auftrag der Theologi-schen Kommission des Schweizerischen Kirchenbundes, Zürich 1993 (Sechs Autoren verschiedener theol. Herkunft - hi-storisch-kritisch, bibeltreu, evangelikal, feministisch, materialistisch, tiefenpsychologisch - beschreiben ihre grundle-genden Annahmen und Positionen und interpretieren den gleichen Bibeltext).

    Luz Ulrich, Kann die Bibel heute noch Grundlage für die Kirche sein? Über die Aufgabe der Exegese in einer religiös-pluralistischen Gesellschaft“, in: New Testament Studies 44 (1998) 317-339.

    McKenzie Steven L./Haynes Stephen R. (Hgg.), To Each Its Own Meaning. An Introduction to Biblical Criticisms and Their Application, Louisville, Ky. 1999 (insgesamt 13 Methoden; neben Literarkritik und Redaktionskritik wird u.a. auch rhetorische, strukturalistische, erzähltheoretische, rezeptionsästhetische, poststrukturalistische, feministische und so-zioökonomische Auslegung der Bibel vorgestellt).

    Oeming Manfred, Biblische Hermeneutik. Eine Einführung, Darmstadt 1998 (Der Autor stellt die unterschiedlichen Lektü-reweisen wie historisch-kritische Methode, sozialgeschichtliche Exegese, kanonische Schriftauslegung usw. nachein-ander vor und benennt jeweils Vor- und Nachteile).

    Reichert Angelika, Offene Fragen zur Auslegung neutestamentlicher Texte im Spiegel neuerer Methodenbücher, in: Theolo-gische Literaturzeitung 126 (2001) Sp. 993-1006 (Münsteraner Antrittsvorlesung; sie benennt drei neuralgische Punkte in den neuesten Methodendarstellungen: 1. Ziel und Zusammenhang des Auslegungsverfahrens wird nicht deutlich; 2. Verhältnis von Synchronie und Diachronie ist ungeklärt; 3. es wird nicht reflektiert, welche Rolle Autor und Adressa-tenschaft im Auslegungsverfahren spielen).

    Ruppert Lothar (Hg.), Die Interpretation der Bibel in der Kirche. Das Dokument der Päpstlichen Bibelkommission vom 23. April 1993 (Stuttgarter Bibelstudien 161), Stuttgart 1995 (kath. Kirche zeigt sich offen für verschiedene Formen der Bibelauslegung; einige Ansätze werden vorgestellt).

    Schröter Jens, Zum gegenwärtigen Stand der neutestamentlichen Wissenschaft. Methodologische Aspekte und theologische Perspektiven, in: New Testament Studies 46 (2000) 262-283.

    Theißen Gerd, Methodenkonkurrenz und hermeneutischer Konflikt. Pluralismus in Exegese und Lektüre der Bibel, in: Joachim Mehlhausen (Hg.), Pluralismus und Identität [VIII. Europäischer Theologenkongress in Wien, 20.-24. September 1993] (Veröffentlichungen der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theol. 8), Gütersloh 1995, 127-140.

    Utzschneider Helmut, Text – Leser – Autor. Bestandsaufnahme und Prolegomena zu einer Theorie der Exegese, in: Bibli-sche Zeitschrift 43 (1999) 224-238 (versucht die Auslegungsansätze einander zuzuordnen; er unterscheidet intentio operis, intentio lectoris und intentio auctoris).

    Wink Walter, Bibelauslegung als Interaktion. Über die Grenzen historisch-kritischer Methode, Stuttgart u.a. 1976 (Wink verwendete als erster die Formulierung vom „Bankrott der Bibelkritik“, weil die historisch-kritische Methode nicht in der Lage sei, „die Schrift so zu interpretieren, daß die Vergangenheit lebendig wird“ (7).

    Wischmeyer Oda, Hermeneutik des Neuen Testaments. Ein Lehrbuch (Neutestamentliche Entwürfe zur Theologie 8), Tübin-gen/Basel 2004 (Wischmeyer versucht eine Synthese verschiedener Zugangsweisen, indem sie historisches, rezepti-onsgeschichtliches, sachliches und textuelles Verstehen unterscheidet).

    McKnight E., Der hermeneutische Gewinn der neuen literarischen Zugänge in der neutestamentlichen Bibelinterpretation, in: BZ 41 (1997) 161-173.

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    11.2 Literaturwissenschaftliche Erzähltheorie und Intertextualität

    Allan Graham, Intertextuality, London/New York 2000. Bal Mieke, Narratology. Introduction to the Theory of Narrative, Toronto 19972 (Repr. 2002). Booth Wayne C., Die Rhetorik der Erzählkunst (UTB 384.385), Heidelberg 1974. Broich Ulrich/Pfister Manfred (Hgg.), Intertextualität. Formen, Funktionen, anglistische Fallstudien, Tübingen 1985. Chatman Seymour, Story and Discourse. Narrative Structure in Fiction and Film, Ithaca NY 1993. Griffig Thomas, Intertextualität in linguistischen Fachaufsätzen des Englischen und Deutschen, Frankfurt a.M. 2006. Henneke-Weischer A./Gellner C., Bibel und Literatur, in: Schreiben ist Totenerweckung. Theologie und Literatur, Würzburg

    2005, 157-167. Kristeva Julia, Bachtin. Das Wort, der Dialog und der Roman, in: Literaturwissenschaft und Linguistik. Ergebnisse und

    Perspektiven 3: Zur linguistischen Basis der Literaturwissenschaft, hg. v. Jens Ihwe, Frankfurt/M. 1972 345-375. Lämmert Eberhard, Bauformen des Erzählens. Metzler, Stuttgart (1955) 1993 (Zeitgerüst von Erzählungen). Ludwig Hans-Werner (Hg.), Arbeitsbuch Romananalyse. Literaturwissenschaft im Grundstudium 12, Tübingen 19986. Matias Martinez, Michael Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie, München 20034. Rimmon-Kenan S., Narrative Fiction. Contemporary Poetics. New Accents, London/New York 1983, Repr. 2003. Stanzel Franz K., Theorie des Erzählens (UTB 904) Göttingen 19956. Vogt Jochen, Aspekte erzählender Prosa. Eine Einführung in Erzähltechnik und Romantheorie, Opladen 19988.

    11.3 Einführungen in die narrative Exegese

    Alter Robert C., The Art of Biblical Narrative, New York 1981. Beaude P.M., L'exégèse narratologique: quels enjeux? in: Foi et vie 104 (2005) 4, 92-105. Brooke George J./Kaestli Jean-Daniel, Narrativity in Biblical and Related Texts = La Narrativité dans la Bible et les Textes

    Apparentes [Symposium Manchester 1996] BEThL 149, Leuven 2000. Egger Wilhelm, Nachfolge als Weg zum Leben. Chancen neuerer exegetischer Methoden dargelegt an Mk 10,17-31 (Öster-

    reichische Biblische Studien 1), Klosterneuburg 1979, bes. 8-48. Fishbane Michael, Text and Texture: Close Readings of Selected Biblical Texts, New York 1979. Malbon Elizabeth Struthers, “Narrative Criticism. How Does the Story Mean?”, in: Janice C. Anderson, Stephen D. Moore

    (Hgg.), Mark and Method. New Approaches in Biblical Studies, Minneapolis 1992, 23–49. Marguerat Daniel/ Bourquin Yvan, How to Read Bible Stories. An Introduction to Narrative Criticism, London 1999. Powell Mark Allan, The Bible and Modern Literary Criticism. A Critical Assessment and Annotated Bibliography, Westport

    1991 (ausführl. Bibliografie). Powell Mark Allan, What is Narrative Criticism? Guides to Biblical Scholarship, Minneapolis 1990/London 1993. (hilfrei-

    cher Überblick; nicht so ausführlich wie Resseguie). Resseguie James L., Narrative Criticism of the New Testament. An Introduction. Baker Academic, Grand Rapids 2005 (gute

    neuere Einführung; mit Beispielen und Fragenkatalog der narr. Exegese). Sternberg Meir, The Poetics of Biblical Narrative. Ideological Literature and the Drama of Reading, Bloomington 1985. Zumstein Jean, „Narrative Analyse und neutestamentliche Exegese in der frankophonen Welt“, in: Verkündigung und For-

    schung 41 (1996) 5–27.

    11.4 Dekonstruktion und Schriftauslegung

    Bennington Geoffrey/Derrida Jacques, Jacques Derrida. Ein Porträt, Frankfurt am Main 1994. Choi Moon-gyoo, Frühromantische Dekonstruktion und dekonstruktive Frühromantik: Paul de Man und Friedrich Schlegel,

    in: Karl Heinz Bohrer (Hg.), Ästhetik und Rhetorik, Frankfurt/M. 1993, 181ff. Culler Jonathan, Dekonstruktion. Derrida und die poststrukturalistische Literaturtheorie, Reinbek 1999. De Man Paul u.a. (Hgg.), Deconstruction and Criticism, New York 1979. De Man Paul, Allegorien des Lesens, Frankfurt/M. 1998. Derrida Jacques, Die Schrift und die Differenz, Frankfurt/M. 2003. Derrida Jacques, Grammatologie, Frankfurt/M. 1974.

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    Johnson Barbara, The Critical Difference: Essays in the Contemporary Rhetoric of Reading, Baltimore 1980. ( Dekonstruk-tive Lektüren von Baudelaire, Barthes, Mallarmé, Melville und von Lacan/Derrida/Poe).

    Müller Harro, Hermeneutik oder Dekonstruktion?, in: Karl Heinz Bohrer (Hg.), Ästhetik und Rhetorik, Frankfurt/M. 1993, 98ff.

    Schumacher Eckhard, Die Ironie der Unverständlichkeit, Frankfurt/M. 2000. Silverman Hugh J., Textualities. Between Hermeneutics and Deconstruction, London 1994.

    11.5 Semiotik und Schriftauslegung

    Barthes Roland, Das Reich der Zeichen, Frankfurt/M. 1981. Barthes Roland, Elemente der Semiologie, Frankfurt/M. 1983.Chandler Daniel, Semiotics: The Basics, London, New York 2001 (Onlineversion). De Saussure Ferdinand, Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft, Berlin 1967. Eco Umberto, Einführung in die Semiotik (1962; autorisierte dt. Auflage durch J. Trabant), München 2002. Eco Umberto, Semiotik: Entwurf einer Theorie der Zeichen (Orig. 1976), München 19912. Eco Umberto, Zeichen: Einführung in einen Begriff und seine Geschichte (Orig. 1973), Frankfurt/M. 1977. Heinrichs Johannes, Reflexionstheoretische Semiotik, Teil 2: Sprachtheorie. Philosophische Grammatik der semiotischen

    Dimensionen, Bonn 1981 (Onlineversion). Klaus Georg, Semiotik und Erkenntnistheorie, München 19734. Mersch Dieter (Hg.), Zeichen über Zeichen: Texte zur Semiotik von Peirce bis Eco und Derrida, München 1998. Nöth Winfried, Handbuch der Semiotik, Stuttgart/Weimar 20002. Pape Helmut (Hg.), Charles S. Peirce. Phänomen und Logik der Zeichen, Frankfurt/M. 1983. Posner Roland/Robering Klaus/Sebeok Thomas A. (Hgg.), Semiotik/Semiotics: Handbuch zu den zeichentheoretischen

    Grundlagen von Natur und Kultur, 4 Bde, Berlin u.a. 1997-2004. Sebeok Thomas A., Theorie und Geschichte der Semiotik (Orig. 1976), Reinbek b. Hamburg 1979. Trabant Jürgen, Elemente der Semiotik, Tübingen/Basel 1996.

    11.6 Textpragmatik und Schriftauslegung

    Austin J.L., How to do things with Words, Oxford 1962. (dt. Zur Theorie der Sprechakte, Stuttgart 1980). Ernst Peter, Pragmalinguistik. Grundlagen, Methoden, Probleme, Berlin/New York 2002. Geißner Hellmut, Pragmalinguistik oder Rhetorik, in: ders. (Hg.), Rhetorik und Pragmatik, Ratingen u.a. 1975. Hoffmann L. (Hg.), Sprachwissenschaft, Berlin 2000. Levinson S. C., Pragmatik, Tübingen 2000. Meibauer J., Pragmatik, Tübingen 1999.

    11.7 Tiefenpsychologie und Schriftauslegung

    Beier Matthias, A Violent God-Image: An Introduction to the Work of Eugen Drewermann, New York 2004. Cesare Marcheselli-Casale, Von Drewermann lernen. Die Bibel auf der Couch, Zürich 1992. Fehrenbacher Gregor, Drewermann verstehen. Eine kritische Hinführung, Olten 19922.Gärtner Christel, Eugen Drewermann und das gegenwärtige Problem der Sinnstiftung. Eine religionssoziologische Fallana-

    lyse, Frankfurt/M. 2000. Gestrich Reinhold, Eugen Drewermann - Glauben aus Leidenschaft. Eine Einführung in seine Theologie, Stuttgart 1992. Lang Bernhard, Eugen Drewermann - Kleines Porträt eines Romantikers, Paderborn 2001. Scheer Thomas (Hg.), Drewermann und die Folgen. Vom Kleriker zum Ketzer? Stationen eines Konflikts, München 1992. Village A./Francis L.J., The relationship of psychological type preferences to biblical interpretation, in:

    Journal of empirical theology 18 (2005) 74-89. Vollenweider S., Außergewöhnliche Bewusstseinszustände und die urchristliche Religion: eine alterna-

    tive Stimme zur psychologischen Exegese, in: Evangelische Theologie 65 (2005) 103-117.

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    11.8 Feministische Exegese/Gerechte Sprache

    Arzt S., Reading the Bible is a gendered act, in: Feminist theology (2002) 29, 32-39. Bornkamm K., Vermisst: der Menschensohn: die „Bibel in gerechter Sprache“: theologisch zweifelhaft, sprachlich miss-

    glückt, in: Zeitzeichen 8 (2007) 15-19. Engaging the Bible in a Gendered World. An introduction to feminist biblical interpretation in honor of Katharine Doob

    Sakenfeld, Louisville/Ky.-London 2006 (3-24: O'Connor Kathleen M., The feminist movement meets the Old Testa-ment: one woman's perspective/37-46: Junior Nyasha, Womanist Biblical interpretation/47-59: Pa Anna M.: Reading Ruth 3:1-5 from an Asian woman's perspective/60-72: Tanner Beth L., My sister Sarah: on being a woman in the First World/73-86: Olson Dennis T., Untying the knot? Masculinity, violence, and the creation-fall story of Genesis 2- 4/114-127: Day Linda, Wisdom and the feminine in the Hebrew Bible/176-185: Roberts Jimmy J.; Roberts Kathryn L., Yahweh's significant other/186-199: Bowen Nancy R., Women, violence, and the Bible/215-226: Bird Phyllis A., Feminist interpretation and biblical theology/u.a.).

    Fischer I., Bibel in gerechter Sprache: eine notwendige Stimme im Konzert der deutschen Bibelübersetzungen, in: Stimmen der Zeit 225 (2007) 19-30.

    Grohmann M., Feministische/Gender-faire Exegese: Geschichte - Hermeneutik - Themen/Paganini S., Feministische Ex-egese in der Außenperspektive: Anmerkungen zum Dokument der Päpstlichen Bibelkommission und zum „Tübinger Gutachten“/Taschl-Erber A., „Ich habe den Herrn gesehen“ (Joh 20,18): ein geschlechtsspezifisches Apostolatskriteri-um?, alle in: Protokolle zur Bibel 14 (2005) 81-92/93-101/103-131.

    Groß W., „Bibel in gerechter Sprache“: in richtiger und angemessener Sprache? in: Theologische Quartalschrift 186 (2006) 343-345.

    Köhlmoos M., „Ich lege das heute so aus“: die „Bibel in gerechter Sprache“, in: Theologische Rundschau 72 (2007) 97-111. Köhlmoos M., Ewig blüht der Mandelzweig: Anmerkungen zu den „Grundlagen“ des Projekts „Die Bibel - übersetzt in ge-

    rechte Sprache“, in: Theologische Rundschau 71 (2006) 247-257. Körtner U.H., Bibel oder Nicht-Bibel: das ist hier die Frage! Zur Kritik der „Bibel in gerechter Sprache“, in: Amt und Ge-

    meinde 58 (2007) 3/4, 68-70. Markert-Wizisla C., Feministische Exegese als Treue zur Bibel, in: ZS für Theologie und Gemeinde 11 (2006) 253-263. Mette N., Die Bibel in „gerechter Sprache“: eine neue deutsche Bibelübersetzung, in: Diakonia 37 (2006) 434-438. Schöpsdau W., Ist eine Übersetzung mit „Diskussionscharakter“ noch eine Übersetzung? Zur „Bibel in gerechter Sprache“,

    in: Materialdienst des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim 58 (2007) 9-12. Schwienhorst-Schönberger L., Auslegung statt Übersetzung? Eine Kritik der „Bibel in gerechter Sprache“, in: Herder-

    Korrespondenz 61 (2007) 20-25. Schwienhorst-Schönberger L., Bibel in gerechter Sprache. Kritik eines umstrittenen Projekts/Wacker M.T., Die „Bibel in

    gerechter Sprache“: Vorstellung und Würdigung eines Projekts, beide in: Bibel und Kirche 62 (2007) 46-53/54-59. Slenczka R., Die Anbetung der Weiblichkeit Gottes und das Bilderverbot: dogmatische Beurteilung der „Bibel in gerechter

    Sprache“/Dienst K., Eine neue „Straf-mich-Gott-Bibel“ in „gerechter“ Sprache?, beide in: Homiletisch-liturgisches Korrespondenzblatt 24 (2007) 185-197/261-265 (Slenczka auch in: Luth. Beiträge 12 (2007) 128-143).

    12. Jüdische Schriftauslegung

    Brocke Edna, Wie das Haus einer Schnecke. Jüdische Auslegungstraditionen, in: Teresa Berger/Erich Geldbach (Hgg.), Bis an die Enden der Erde. Ökumenische Erfahrungen mit der Bibel, Zürich/Neukirchen-Vluyn 1992, 25-37.

    Dohmen Christoph, Vom vielfachen Schriftsinn - Möglichkeiten und Grenzen neuerer Zugänge zu biblischen Texten, in: ders. u.a., Neue Formen der Schriftauslegung? (QD 140), Freiburg/Br. 1992, 13-74.

    Dohmen Christoph/Stemberger Günter, Hermeneutik der Jüdischen Bibel und des Alten Testaments, Stuttgart 1996. Gradwohl Roland, Bibelauslegungen aus jüdischen Quellen, Stuttgart 1995. Greenberg Moshe, On Sharing the Scriptures, in: Frank Moore Cross u.a. (Hg.), Magnalia Dei. The Mighty Acts of God (FS

    G. Ernest Wright), New York 1976, 455-463. Krupp Michael, Den Sohn opfern? Die Isaak-Überlieferung bei Juden, Christen und Muslimen, Gütersloh 1995. Levinas Emmanuel, Vier Talmudlesungen, Frankfurt/M. 1993. Levinas Emmanuel, Vom Sakralen zum Heiligen. Fünf neue Talmudlesungen, Frankfurt/M. 1998.

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    Limbeck Meinrad, Das Gesetz im Alten und Neuen Testament, Darmstadt 1997. Navè Levinson Pnina, Einführung in die rabbinische Theologie, Darmstadt 1993. Stemberger Günter, Midrasch. Vom Umgang der Rabbinen mit der Bibel, München 1989. Themenheft „Jüdische Schriftauslegung“, in: Bibel und Kirche 2 (1996). Wellmann B., Texte zum Stolpern: rabbinische und patristische Bibellektüre im Vergleich, in: Bibel und Kirche 61 (2006)

    235-239. Zenger Erich, Das Erste Testament. Die jüdische Bibel und die Christen, Düsseldorf 1991.

    13. Aktuelle Methoden der Interpretation/Übersetzung

    Childs B.S., Speech-act theory and biblical interpretation, in: Scottish journal of theology 58 (2005) 375-392. Gerhards A., Tradition versus Schrift? Die Übersetzerinstruktion „Liturgiam authenticam“ und die deutsche Einheitsüberset-

    zung, in: Stimmen der Zeit 224 (2006) 821-829. Kowalski B., Intertextualität als exegetische Methode, in: Theologie und Glaube 96 (2006) 354-361. Lebendige Seelsorge 57 (2006) (378-384: Leutzsch Martin, Was heißt übersetzen? Probleme und Lösungen beim Übersetzen

    der Bibel am Beispiel von Lk 2,1-20/385-390: Nicklas Tobias, Nachbildung, Nachdichtung oder Neuschöpfung? Theorie und Praxis des Übersetzens/403-406: Egger Wilhelm, Revision der Einheitsübersetzung. Auftrag, Leitlinien, Arbeitsweise/412-416: Wachinger, Lorenz: „Die Eröffnung deiner Reden leuchtet“ (Ps 119,130) Die Schrift, ver-deutscht von Martin Buber und Franz Rosenzweig/417-421: Sievernich Michael, Inkulturation des Christentums: Pa-storal der Gegenwart/438-440: Groß Walter, Übersetzung oder Neuerfindung? Eine Glosse zur „Bibel in gerechter Sprache“).

    Smit P.B., Wegweiser zu einer kontextuellen Exegese? Zu einem Nebeneffekt der kanonischen Hermeneutik von Brevard S. Childs, in: Theologische Zeitschrift 62 (2006) 17-23.

    14. Hilfen für das Bibellesen

    Fee Gordon D./Stuart Douglas, Effektives Bibelstudium, Asslar 19963 (Übersetzung des im engl. Sprachraum bekannten How to Read the Bible for All Its Worth).

    Hendricks Howard G./Hendricks William G., Bibellesen mit Gewinn. Handbuch für das persönliche Bibelstudium, Dillen-burg 1995 (didaktisch aufbereitet; hilft zu einer echten Beschäftigung mit dem Bibeltext).

    Van Bruggen Jakob, Wie lesen wir die Bibel? Eine Einführung in die Schriftauslegung, Neuhausen-Stuttgart 1998 (etwas anspruchsvoller, Griechischkenntnisse sind hilfreich).

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    Evangelische Theologie – WS 07 – Seminar: Methoden der Schriftauslegung Stichpunkte zur 3. Sitzung am 8.11.07 – Der Kanon und die altkirchliche Schriftauslegung

    § 1 Autorität des AT: zur Zeit des Exils sucht das jüdische Volk verstärkt nach identitätsstiftenden Merkmalen: neben Sab-bat und Beschneidung Selbstvergewisserung durch Rückgriff auf Überlieferung: Nukleus ist Pentateuch (5./4. Jh): Abschluß Tora im 4. Jh v.Chr., Propheten (nebiim) 2. Hälfte des 3. Jh. v.Chr., 3. Kanonteil Bücher (ketubim: gewissermaßen als Kommentar zur Tora: Stiftung von sozialer Identität durch Abgrenzung nach außen und nach innen) noch offen (!!): in „zwi-schentestamentl. Zeit“ Konkurrenz verschiedener jüd. Trägergruppen (u.a Jesusgruppe). § 2 Traditionsgeschichte: fortwährende Traditionserweiterung und –vertiefung (vgl. Schekhina-Theologie oder die Messi-aserwartung): im Blick auf den Pentateuch vgl. Jahwist, Elohist. Fragmente; deuteronomist. Überarbeitung; Überarbeitung des Ganzen von der Priesterschrift: man sieht die Geschichte Gottes mit Israel immer wieder neu (dabei führten zumeist die großen Katastrophen zu Traditionszusammenführungen, also existentielle Vorgänge); deshalb unterscheiden zw. punktueller zeitgeschichtl., traditionsgeschichtl. und „kanonischer“ Exegese (als Exegese des ges. Kanon: Endbestand des Textes). § 3 Abschluß Tanakh Ende des 1. Jh. (Josephus, Contra Apionem I 8,38-44: nennt 22 Bücher): Abgrenzungsbemühungen gegen (1) apokalypt. Gruppen, (2) die von den Christen benutzte LXX und (3) die Schriften der Judenchristen; jüdische Selbstcharakterisierung: Prophetie mit Esra (um 440) erloschen (mit fehlender prophet. Inspiration ist auch Kanon abge-schlossen: deshalb auch 3. Kanonteil vor Esra datiert): jüdischer Tanakh ist der sog. masoretische Text (M) aus der Masore-tenfamilie Ben Ascher; Grundlage der Biblia Hebraica Stuttgartensia; vgl. codex leningradensis (1008 n.Chr). § 4 Septuaginta (LXX): entstanden in Kreisen des hellenist. Judentums in Alexandrien; vom 3. bis zum 1. Jh v.Chr. (nach Entstehungslegende inspiriert: 70 Übersetzer in 70 Tagen nach Auftrag Eliazars aus Js); übersetzende Interpretation und Neugliederung: drei Teile hist., poet. und prophet. Bücher (Eschatologie als letztes Wort: deshalb schuf JT nach christl. Usurpation der LXX neue griechische Übersetzungen: Symmachus, Aquila, Theodotion); überliefert in: Codex Vaticanus/B, Sinaiticus/X, Alexandrinus/A; insgesamt also wachsender Kanon („Maßstab, Richtschnur“), der mit Entstehung des NT seinen Abschluß erreicht: großkirchl. Tradition legt sich auf die Bücher der LXX fest (dabei auch bleiben!). § 5 Festlegung: erst im 4. Jh. werden die noch im 3. Jahrhundert offenen Ränder des Kanon (2. Petr.; Apk) entgültig festge-legt: 39. Osterfestbrief des Athanasius (367): apostol. Schriften: Aufzählung 22 Bücher des AT (22 aus 12-Prophetenbuch = 1 und Sam und Kön) und 26 des NT; außenstehende (exothen) Schriften zur Erbauung (Weisheit Salomos, Sirach, Ester, Judith, Tobias, Didache, Hermas: nicht im Godi) und apokrypsa = verborgene Schriften (Vf. unklar.) § 6 Entstehung des NT: im Zshg der jüd. Kanonbildung (!): versteht sich als Auslegungshorizont des Vorhergehenden (vgl. 2. Kor 3): formale Parallele bei Entstehung des jüd. und christl. Kanons ist die durch Glauben geleitete Fixierung einer Interpretationsperspektive; keine interne Christianisierung des AT durch Eingriffe, sondern externe „Christianisierung“ durch Nebeneinanderstellen von AT/NT („kanon. Dialogizität“): NT will zusammen mit dem AT ein Kanon sein. § 7 Sicht des AT im NT: Mt 23,23: Jesus Christus als wahrer Hermeneut des Gesetzes; 1. Kor 15,3ff: AT als die Hlg. Schrift der ersten Christen; 2 Kor 3,14-17: das AT (als schriftliches Dokument) zielt über sich hinaus: Schlüssel zu seinem Verständnis kommt nicht durch neuen Text, sondern durch den heiligen Geist: Prophetie auf JC; Einheit des Heilshandelns.

    § 8.1 Kanon und Schriftauslegung in der Alten Kirche: vgl. „Paradosis der Apostel“: nach lukan. Tradition teilt JC in den 40 Tagen zw. AE und Himmelfahrt die kirchl. entscheidende Lehre mit (Lk 24,44: parad. wird für Jünger Predigtinhalt). § 8.2 1 Clemens (um 96 n.Chr.; erste der apostol. Briefe): Zitierung von „Herrenworten“ (logoi tou kuriou; vgl. 13,1-4) paränetischen Inhalts und bestimmte Paulusbriefe; „Evangelium“ noch primär für den Vorgang der Verkündigung. § 8.3 Papias (Wende 1./2. Jh): setzt schriftl. Evangelien voraus, die er als wahr ansieht, auch wenn sie noch nicht als solche normativ verbindlich sind (weil mit literar. Stil des Markus nicht einverstanden, schreibt er ein eigenes Werk!). § 8.4 Ignatius-Brief (um 130 n.Chr.; Smyrna 1-3; Polykarp 2,1f; Eph. 12,1): im Zentrum nicht die Paränese (paradosis), sondern das Christuskerygma (eigentl. Urkunde ist JC, sein Tod und seine Auferstehung und der durch ihn begründete Glaube): die Normativität der Christusüberlieferung liegt nicht in einer bestimmten Form, sondern in ihrem Gegenstand (dennoch zeigt Phil 8f, daß in weiten Kreisen bereits nach formaler Beglaubigung bzw. verläßl. Urkunden gefragt wird). § 8.5 Justin (um 150 n.Chr.; Apologet): zu seiner Zeit liest man bereits die neuen Schriften im Gottesdienst: Paulusbriefe und Evangelien (als apomnemoneuma der Apostel, d.h. verläßliche Wiedergabe hist. Stoffes) neben Prophetenschriften. § 8.6 Tatian (Justin-Schüler, um 170 n.Chr.): geht von vier Evangelienbüchern aus und stellt Evangelienharmonie to dia tessaron (das Diatessaron) zusammen: die Priorität liegt für ihn im Inhalt der Bücher, deren Form ist noch nicht normativ. Exkurs Markion (um 150 n.Chr.): unterscheidet zw. Schöpfergott AT und gutem Gott in JC; eig. Schriftenkanon (zehn Briefe des Paulus und reduziertes Lk-Ev) aufgrund Spannungen zw. AT und neuer Botschaft; fordert christl. Kirche zur Dis-kussion über normativen Kanon heraus; daneben Herausf. Gnosis: subtile allegor. IP der Schriften löst Spannungen auf. § 8.7 Irenäus: Bekämpfer markionit. und gnost. Irrlehre: Verteidigung der Vierzahl der Evangelien (bildet kosmische Ord-nung ab, Bundesschlüsse; Multipersp.); Kontinuität des Heilshandelns und Identität von Schöpfer und Erlöser; Apostel von Pfingsten her zur verläßl. Weitergabe der Wahrheit befähigt (durch Amtssukzession abgesichert). § 9.1 Canon Muratori (entdeckt von Ludovico A. Muratori, gest. 1750): um 170/80 n.Chr.; Nennung der Schriften des NT und Aufteilung nach deren Genos (Evv, Apg, Briefe, Apk); Apostolizitätskriterium wichtig für umstrittene Schriften. § 9.2 Zusfg.: breite Masse der neutestamentl. Schriften setzt sich faktisch von sich aus durch (der Kanon „imponiert sich“). § 10 Origines (-254) unterscheidet zw. „angenommenen“ (homologoumena) und „umstrittenen“ Schriften (amphiballome-na); begründet Echtheit 4 Evv mit kirchl. Rezeption, ihrer Apostolizität und der Inspiriertheit der Verfasser (charisma); zur Schriftauslegung des Origines (Signifikationshermeneutik: Allegorese) vgl. de principiis (Text) und Folie zu Origines. § 11 Augustinus (-430): zu dem von Liebe beseelten und vom HG „unterfassten“ Ausleger (hist. und typolog.) vgl. Folie. § 12 Vierfacher Schriftsinn: seit J. Cassian (-435): Wortsinn (littera), übertrag. (allegoria), moral. und anagog. Sinn (Folie).

  • Uni BA – Evangelische Theologie – Seminar: Methoden der Schriftauslegung (R. Braun)

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    Evangelische Theologie – WS 07 – Seminar: Methoden der Schriftauslegung Stichpunkte zur 4. Sitzung am 15.11.07 – Schriftauslegung bei Erasmus (und Luther: Teil I)

    § 11f: Nachtrag zu Origines und Augustinus: Origines: ursprüngliches Ziel war das „Bremsen“ der wuchernden Allegorese: durch ein hermeneutisches Verfahren, das den tiefen Sinn von Bedeutungsfragen durch das Pneuma erschließen will; im Zentrum stehen hermeneutische Probleme; entscheidend ist die Aktualisierung der menschl., freilich gottgeschenkten Geist-kraft/Intellekts zur Erfassung des geistigen bzw. geistlichen Schriftsinns; v.a. erzieherisches, moral-pädagogisches Anliegen; der Interpret bzw. Exeget steht neben (nicht wie bei Augustinus) unter der Schrift; Augustinus: hier ist der Geist nicht (wie bei Origines) nur Wirkung, sondern selbst Subjekt der Auslegung; die gegenwärtige Wirkung der Schrift ist rettend und richtend (Gesetz/Evangelium = Buchstabe/Geist; vgl. 2 Kor 3,6 „der Buchstabe tötet“; die Betonung liegt auf dem präsenti-schen Heilsgeschehen); im Zentrum stehen pneumat. Phänomene bzw. der Hlg. Geist als Ausleger der Schrift. Auch bei Origenes ist zwar die Schrift als ganze pneumatisch. Aber das menschliche Subjekt „geht voraus“: Das Verstehen der Schrift ist abhängig davon, welche (intellektuelle) „Stufe“ der hörende und lesende Mensch erreicht hat. Bei Augustin „folgt“ das menschl. Subjekt als Sünder stets dem Geist „nach“, der ihm die Schrift auslegt (vgl. de utilitate cred.)

    § 13 Das Schriftverständnis des Erasmus von Rotterdam: De libero arbitrio diatribe sive collatio (vgl. Text bzw. Lit.). § 13.1 Geschichtlicher Hintergrund: Erasmus war in der Zeit der Reformation eines der größten humanist. Gelehrten; wurde immer wieder dazu gedrängt, Stellung hinsichtlich der Reformation zu beziehen; scheute die Auseinandersetzung und verhielt sich deswegen zunächst neutral; mit Luthers Kritik an Rom (vgl. Verbrennung der Bannbulle Exsurge Domine von Leo X., Juni 1520) kann er jedoch seiner neutralen Position gegenüber der wittenbergischen Entwicklung nicht mehr treu bleiben; insb. die Behauptung Luthers, der Mensch besitze hinsichtl. seines Heils keinen freien Willen, reizte ihn und veranlaßte ihn zur Veröffentlichung seiner Schrift „de libero arbitrio“ (über den freien Willen) im Sept 1524. § 13.2 Die zugänglichen und verschlossenen Stellen in der Schrift: Erasmus unterscheidet in der Schrift zwischen ver-schlossenen und zugänglichen Stellen (vgl. Text Ia 7,10); was zu einem frommen Leben notwendig ist, d.h. die morali-schen Vorschriften, gibt Gott klar zu erkennen (vgl. Ia 8, 13); alles weitere, u.a. eben auch die Frage nach dem Heil bzw. nach dessen willentlicher Annahme von Seiten des Menschen, bleibt dunkel; wer es wagt, tiefer einzudringen, stößt auf die unerforschliche Majestät der Weisheit Gottes (vgl. Ia 7,10); anstatt über diese dunklen Stellen zu diskutieren, dient es der Sache eher, sie zu bestaunen (vgl. die hier höchst problematische Zitation von Röm 11,33 „wie unerforschlich sind seine Ratschlüsse“ und Jesajas 40,13 in Ia 7, 11) und in mystischem Schweigen als Geheimnisse anzubeten und zu verehren. § 13.3 Schrift und Tradition: Das Kriterium der Wahrheit: insofern diese dunklen Stellen zu einer falschen Auslegung der Schrift und damit zu Aufruhr und Unordnung im Volk führen könnten, sind sie allein für die kirchlichen Gelehrten ge-dacht (vgl. Ia 8,11), welche die Pflicht haben, die unzugänglichen Stellen der Menge vorzuenthalten, falls diese zur Beein-trächtigung der gesellschaftlichen Moral führen könnten; E. kann daher auch kirchliche Irrtümer wie die für Sünder gefor-derte „Genugtuung“ (Beichte) für die Stabilisierung der Moral in Kauf nehmen; im Hintergrund steht die Ansicht, daß die Schrift bezüglich des Heils keine klaren Aussagen mache; dem Kirchenvolk genügte es zu wissen, wie man sich mit einem guten Leben die Barmherzigkeit Gottes erarbeite (vgl. Ia 8,11); zwar begründet Luther mit klaren Vernunftschlüssen seine Argumente, hat aber als einzige Grundlage die kanonischen Bücher; damit verachte er die Autorität der Kirchenväter, die mit bewundernswerter Kenntnis der Heiligen Schrift ein frommes Leben führten und vielfach als Blutzeugen Zeugnis ablegten; gegenüber den Beschlüssen der Konzilien, Bischöfe und Päpste bzw. den vielen Zeugen der Geschichte fallen einzelne Pri-vatmeinungen nicht ins Gewicht; demzufolge sei dem allgemeinen Konsens (magno concensu) der Kirche zu folgen, ob vernünftig nachvollziehbar oder nicht (vgl. vgl. Ib I, 25); die Frage nach der Wahrheit ist damit eine nach der Einheit, die E. zum Kriterium der Wahrheit wird [vgl. demgegenüber Confessio Augustana I, die den magno consensu auf die Lehre von der Wesenseinheit des trin. Gottes bezieht, welche in Übereinstimmung mit den Aposteln gelehrt wird]; zudem bevorzuge es Gott, den Amtsträgern seinen Geist zu schenken und weniger dem Kirchenvolk; die Tradition (Auslegungen der Kirchenvä-ter, Beschlüsse der Konzilien, Bischöfe, Päpste) wird zum Besitzer des Geistes und zum Prüfstein der Wahrheit; insofern das Kriterium für die Ermessung des Geistesbesitzes die Auslegung der Kirchenväter ist, kann E. jedem Zeitgenossen, der von sich selbst behauptet, den Geist zu haben, moralische Überheblichkeit vorwerfen.

    § 14 Das Verständnis der Schrift und deren Auslegung bei Martin Luther (de servo arbitrio, assertio, Vorrede u.a.) § 14.1 Luther zur Klarheit der Schrift (claritas scripturae): claritas versus obscuritas scripturae: Luther wirft Erasmus philologische Fehlurteile vor, die nicht auf fehlendes Wissen, sondern auf absichtl. Schriftatomisierung (wie sie E. bei seinen Beweisen für den freien Willen betreibt) zurückzuführen seien; Luther unterscheidet eine doppelte Klarheit der Schrift, die mit einer doppelten Dunkelheit korrespondiert, die als solche jedoch nicht der Schrift, sondern vielmehr dem Menschen eigen ist; die Klarheit der Schrift läßt sich in eine äußere und eine innere Klarheit trennen (vgl. BoA 3,103,9ff): die äußere läßt sich im weitesten Sinne als eine sprachliche Verständlichkeit erfassen: der wesentliche Inhalt der Schrift (Person und Werk Christi) steht klar vor Augen; die wenigen dunklen Stellen werden von diesem Inhalt erhellt; die äußere Dunkelheit liegt allein in der fehlenden Kenntnis der biblischen Sprachen, was sich aber nicht der Schrift, sondern nur dem Menschen anlasten läßt; die innere Klarheit der Schrift, die mit der inneren Dunkelheit des Menschen in Beziehung steht, läßt sich als glaubendes Wahr- und Annehmen des Schriftsinnes bezeichnen: Da der Mensch, disponiert durch den Fall (innere Dunkelheit des Menschen) dazu unfähig ist, benötigt er den Geist Gottes, der ihm dieses glaubende Annehmen er-möglicht und ihm die Schrift erschließt (hier geht L., an Augustinus anknüpfend, über Augustinus hinaus: die Trennung von äuß. und inn. Klarheit erweist die Schrift als unabhängig von einer bestimmten Auslegungsmethode und ebenfalls unabhän-gig von einem kirchlichen Lehramt, das ihr vorgeordnet werden müßte); näheres zu Luthers Hermeneutik in Stip5.

  • Evangelische Theologie – WS 07 – Seminar: Methoden der Schriftauslegung Materialien zur 4. Sitzung am 14.11.07 – Lutherworte zur Heiligen Schrift und zur Schriftauslegung

    „.. die Weise, wie der heilige König David ... leret im 119. Psalm. Da wirstu drey Regel finden, durch den gantzen Psalm reichlich furgstellet. Und heissen also: oratio, meditatio, tentatio. Erstlich soltu wissen, das die heilige Schrifft ein solch Buch ist, das aller ander Bücher Weisheit zur Narrheit macht, weil keins vom ewigen leben leret on dies allein. Darumb soltu an deinem Sinn und verstand stracks verzagen. Denn damit wirstu es nicht erlangen, sondern mit solcher vermessenheit dich selbs und andere mit dir stürtzen vom himel (wie Lucifer geschah) in abgrund der Hellen. Sondern knie nider in deinem kemerlein und bitte mit rechter demut und ernst zu Gott, das er dir durch seinen lieben Sohn wolle seinen heiligen Geist geben, der dich erleuchte, leite und verstand gebe. Wie du sihest, das David in obgenantem Psalm jmer bittet lere mich, HERR, unterweise mich, füre mich, zeige mir und der wort viel mehr. So er doch den Text Mosi und ander mehr Bücher wol kndte, auch teglich höret und läse, Noch wil er den rechten Meister der Schrifft selbs dazu haben, auff das er ja nicht mit der Vernunfft drein falle und sein selbs Meister werde. Denn da werden Rottengeister aus, die sich lassen duncken, die Scnrifft sey jnen unterworffen und leichtlich mit jrer Vernunfft zu erlangen, als were es Marcolfus oder Esopus Fabeln, da sie keins heiligen Geists noch betens bedurffen. - Zum andern soltu meditiren, das ist: Nicht allein im hertzen, sondern auch eusser-lich die mündliche rede und buchstabische wort im buch jmer treiben und reiben, lesen und widerlesen, mit vleissigem auf-fmerken und nachdencken, was der heilige Geist damit meinet. Und hüte dich, das du nicht uberdrussig werdest und denk-kest, du habest es ein mal oder zwey gnug gelesen, gehöret, gesagt, und verstehest es alles zu grund, Denn da wird kein son-derlicher Theologus nimer mehr aus, Und sind wie das unzeitige Obs, das abfellet, ehe es bald reiff wird. - Darumb sihestu in dem selbigen Psalm, wie David jmerdar rhümet, Er wolle reden, tichten, sagen, singen, hören, lesen, tag und nacht und jmerdar, Doch nichts denn allein von Gottes wort und Geboten. Denn Gott wil dir seinen Geist nicht geben on das eusserli-che wort, da richt dich nach, Denn er hats nicht vergeblich befohlen, eusserlich zu schreiben, predigen, lesen, hören, singen, sagen etc. Zum dritten ist da tentatio, anfechtung. Die ist der Prüfestein, die leret dich nicht allein wissen und verstehen, sondern auch erfaren, wie recht, wie warhafftig, wie süsse, wie lieblich, wie mechtig, wie tröstlich Gottes wort sey, Weisheit über alle weisheit. Darum sinestu, wie David in dem genanten Psalm so offt klagt uber allerley Feinde, frevele Fürsten oder Tyrannen, über falsche Geister und Rotten, gehet (wie gesagt) allerley weise. Denn so bald Gottes wort auffgehet durch dich, so wird dich der Teuffel heimsuchen, dich zum rechten Doctor machen, und durch seine anfechtunge leren, Gottes wort zu suchen und zu leben. Denn ich selber (das ich meusedreck auch mich unter den pfeffer menge) habe seer viel meinen Papi-sten zu danken, das sie mich durch des Teufels Toben so zuschlagen, zudrenget und zuengstet, das ist, einen zimlich guten Theologen gemacht haben, dahin ich sonst nicht komen were. Und was sie dagegen an mir gewonnen haben, da gan ich jnen der ehren, sieg und triumpf hertzlich wol, Denn so wolten sie es haben. - Sihe, da hastu Davids Regel: Studirstu nu wol die-sem Exempel nach, so wirstu mit jm auch singen und rhümen in dem selben Psalm: „Das Gesetze deines mundes ist mir lieber Denn viel tausent stück Goldes und Silbers“. Wenn du hieher kommen bist, so hoffe getrost, das du habest angefan-gen, ein rechter Theologus zu werden, der nicht allein die jungen unvolkomenen Christen, sondern auch die zunemenden und volkomen mügest leren. Fülestu dich aber und lessest dich düncken, du habest es gewis, und kützelst dich mit deinen eigen Büchlin, leren oder schreiben, als habestu es seer köstlich gemacht und trefflich gepredigt, gefellet dir auch seer, das man dich fur andern lobe, wilt auch vielleicht gelobet sein, Sonst würdestu trauren oder ablassen. Bistu der har (mit solchen Haaren), lieber, so greiff dir selber an deine Ohren, und greiffstu recht, so wirstu finden zwie schöner, grosser, langer, rauher Eselsoren. … In diesem Buch ist Gottes die Ehre allein, und heißt: „Deus superbis resistit, humiles autem dat gratiam. Cui est gloria in secula seculorum“ (WA 50, 659ff). „Also spielt auch die Vernunft Blindekuh mit Gott und tut eitel Fehlgriffe und schlägt immer nebenhin, daß sie das ‚Gott’ heißt, das nicht Gott ist, und wiederum nicht Gott heißt, was Gott ist […] Darum plumst sie so herein und gibt den Namen und göttli-che Ehre und heißet Gott, was sie denkt, daß Gott sei und trifft also nimmermehr den rechten Gott, sondern allewege den Teufel oder ihren eigenen Dünkel, den der Teufel regiert“ (WA 19, 207). „Dies ist der Grund, warum unsere Theologie gewiß ist: weil sie uns von uns selbst wegreißt und uns außerhalb von uns setzt, damit wir uns nicht auf unsere Kräfte, Gewissen, Sinn, Person und Werke stützen, sondern darauf, was außerhalb von uns ist. Das ist: auf die Verheißung und Wahrheit Gottes, die nicht täuschen kann.“ (WA 40 I, 589 Anm.15). „Dies aber sage ich, daß die Schrift so ist, daß sie den Fleiß eines jeden, die Bildung eines jeden, d