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Infektionskrankheiten Infektion, Pathogenität, Virulenz, Biofilm Dr. Bela Kocsis [email protected] Homepage: mikrobiologia.sote.hu 2014.09.15. Semmelweis Universität Institute für Medizinische Mikrobiologie

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Infektionskrankheiten Infektion, Pathogenität, Virulenz, Biofilm

Dr. Bela Kocsis [email protected]

Homepage: mikrobiologia.sote.hu

2014.09.15.

Semmelweis Universität Institute für Medizinische Mikrobiologie

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Gast – Wirt Beziehungen

Gast = Mikroorganismus Bakterien, Pilzen, Viren usw.

Wirt = Makroorganismus Mensch

http://healthdisorders.blogspot.hu/2010/11/purpose-of-11-human-body-system.html

Bakterien Virus

Plasmodium bei Mücke – Malaria Erreger Pilz

Helminthen

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Typische Formen des Zusammenlebens

Symbiose = Mikroorganismus ist Symbiont.

Wirt und Symbiont sind einander nützlich

Kommensalismus = Mikroorganismus ist Kommensale, lebt in enger Verbindung mit dem Wirt, ohne ihn zuschädigen

Symbionten und Kommensalen besiedeln Haut und Schleimhäute: Normal Flora = Standortflora

Kolonisation: kein Eindringen ins Gewebe

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Symbionten und Kommensalen I.

Haut Bakterielle Normalflora

Koagulase negative Staphylokokken Stapylococcus epidermidis Staphylococcus capitis Staphylococcus saprophyticus Propionibacterium Corynebacterium Bacteroides

Hemmen die Pathogen Adhaesion

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Symbionten und Kommensalen II.

Dickdarm Bakterielle Normalflore: 1012 Bakterien

Bakteroides, Bifidobakterium, Enterobacteriaceae (E. coli), Enterokokken usw.

Vitamin Bildung B12, K-vitamin, Thyamin, Riboflavin,

CO2 Bildung für Peristaltika und Verdauung

Zellulose Spaltung

Detoxifizierung von Xenobiotika

Immunmodulator

Hemmen die Pathogen Adhaesion

Darm Bakterielle Normalflora

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Symbionten und Kommensalen III.

Mundhöle und Rachen Normalflora Orale Streptokokken / Vergrünende Streptokokken

Streptococcus mutans

Streptococcus mitis

Streptoccus sanguis

Streptococcus salivarius

Neisseria sicca,

Nesseria pharyngitidis

Corynebacterium jeikenum

Corynebacterium striatum

Candida (Pilz)

Hemmen die Pathogen Adhaesion

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Symbionten und Kommensalen IV.

Vagina Normalflora (Döderlein flora)

Lactobacillus acidophilikus säures pH Wert

Hemmen die Pathogen Adhaesion

Laktobazillen

Epithelzell

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Parasitismus = Mikroorganismus schädigt den Wirt

Pathogenen vermehren sich im Gewebe mit Virulenzfaktoren

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Pathogenität: bedeutet die Fähigkeit einer Keimart bei bestimmten Wirtspezies Krankheit auszulösen. Spezieseigenschaft-Genetischfixierte Eigenschaft

Virulenz ist die Grad der Pathogenität Stammeseigenschaft (Eigenschafteiner Population)

Extremhohen Virulenz Virulenzverlust (Avirulenz)

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Virulenz ist messbar

Dosis letalis = DL50 = Keimzahl, die 50% der Versuchstiere tötet

zB.: 102: vollvirulent Shigella

zB.: 105: schwachvirulent Salmonella

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Pathogenität-Virulenz

Fakultative pathogene Erreger

Opportunistische pathogene Erreger

Obligate pathogene Erreger

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Fakultative pathogene Erreger

Mitglied der physiologischen Kolonisationsflora-

Infektionsbegünstigende Faktoren müssen vorliegen

zB: E. coli gehört zu Darm Normalflora kolonosiern an der Harnwegen und führt zum Infektion

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Beispiele für Infektionsbegünstigende Faktoren

Grundleiden

Diabetesmellitus

Alkoholismus

Harnwegsobstruktionen

Ärztliche diagnostische und Therapeutische Eingriffe Operationen (Zahnärtzliche Eingriffe) Haut-und Schleimhautdefekte

Dauerkatheter

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Fakultative pathogene Erreger

Diabetes Fuß Im Geschwür Mischinfektion (anaerob und aerob Bakterien)

Mundhöle Normalflora Bakterien Bakteraemia durch Operation führt zum Endokarditis lenta

Durch Kanül dringen die Haut die Normalflora Bakterien

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Opportunistische pathogene Erreger

Opportunistische pathogene hervorrufen Infektionen nur in Immundefiziente /Immunschwäche Patienten

zB: Pseudomonas in Beatmungsystem Pneumonia

Zytomegalo Virus Infektion in Transplantation

Pseudomonas und Acinetobacter Infektion in Verbrennungskrankheit

Verbrennungskrankheit Beatmungsystem Pneumonia

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Beispiele für Infektionsbegünstigende Faktoren

Immundefekte Angeborenes Fehlen (Stammzellen, T-und B-System, Phagozytosefunktion, Komplementsystem) Erworbene Immunmangelzustände Unterernährung, Krankheitendes Lymphoidsystems, Radiotherapie, radioaktive Bestrahlung, Medikamenten: Zytostatica, Kortikosteroide Transplantation HIV Infektion AIDS Patienten Physiologische Immunmangelzustände Neugeborene, Alte, Schwangere

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Obligat pathogene Erreger

Obligat pathogene Erreger-Gehören nicht zur Normalflora

Können unabhängig von der Abwehrlagedes Wirtes eine Infektion hervorrufen-

• Eliminierung!

• Nosokomial Stamme ! multiresistente

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Eigenschaften von Mikroorganismenals Erregervon Infektionskrankheiten

Adhäsionsvermögen (Haftung an Zellen)

Penetrationsvermögen (Eindringen in Zellen, Bindegewebe)

Invasionsvermögen/ Invasivität

(Vermehrung und Ausbreitung)-Antiphagozytären Mechanismen

Schädlichkeit Toxinbildungsvermögen-Zell-und Gewebsschädigung-Indirekte Schädigungen

Virulenzfaktoren

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Biofilm Bildung, Dental plaque

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obligatorische Zellstrukturen zusätzliche Zellstrukturen

Geißel

Zytoplasma

Zirkular und superhelikal DNA

Zytoplasma Membrane

Strukturen der Bakterien

30s und 50s Ribosomen Untereinheiten

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Virulenzfaktoren bei Bakterien

NICHT TOXISCHE

Substanzen auf der Oberfläche

extrazelluläre Enzymen

TOXISCHE

Bakterielle Toxinen

Exotoxine

Endotoxin = LPS= lipopolysaccharide

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Substanzen an der Oberfläche

Geißeln Fimbrien

Glycocalyx Kapseln

Protein A und Protein M

Fibrin-, Fibrinogen-, Fibronektin-Kollagen-, Elastin-, Laminin-, Lektin bindende Proteine

Adhäsion/Adherenz

Antiphagozytose

MIMIKRI

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Geißel und Fimbriae

Geißel: Eiweiß chemische Struktur, für Bewegung zB: Harnwegsinfektion Erregern

Fimbria: Eiweiß chemische Struktur für Adhaesion zB: Neisseria gonorrhoeae

monotrich begeißelt : Vibrio cholerae

lophotrich begeißelt : Pseudomonas aeruginosa

peritrich begeißelt : Proteus vulgaris

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Kapsel

Polysaccharide chemische Strukture

Antiphagozytär Schützt gegen die Fagozyten

Adhesion Bindung an die Organe

zB: alle Meningitis Erregern haben Kapsel

Antigen: K- Antigen

Ausnahemen :

Bacillus anthracis : D-glutaminsäure (Polypeptide)

Streptococcus pyogenes: Hyaluronsäure (Bindegewebe!)

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Extrazelluläre Enzyme

Hyaluronidase

Kollagenase

Streptokinase (Fibrinolysin)

Koagulase

Protease

Hämolysin

Leukozidin

Invasivität

Antiphagozytose

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Bakterielle Toxine - Exotoxinen

Membranschädigende

Extrazellulärwirkende

Intrazellulärwirkende

AB Toxine

Superantigene

Zytokin Überproduktion

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Membranschädigende Exotoxin

Clostridium perfringens

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Membranschädigende Exotoxin

Staphylococcus aureus

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Intrazellulärwirkende – AB Exotoxine

Protein Synthese hemmende Toxinen

Corynebakterium diphtheriae

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Intrazellulärwirkende – AB Exotoxine

Vibrio cholerae

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Neurotoxinen

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Superantigen

Superantigen wirkt durch stimulierung derT Helper Zellen unabhängig von Antigenspezifität stark Zytokin produktion von TNF-β, IFN-γ, IL-2 führt zum Shocksyndrome

Staphylococcus aureus Keime bildene TSST toxin

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Zytotoxinen

Staphylococcus aures Keime bildene Hemolizin und Leukocidin Leukozidin zerstört die Leukozyten

Streptococcus pneumoniae Keime bildene Hemolizin

Alfa-haemolyse: grünlich teilweise Hemolizis Hemolizin der Bakterien baut Hemoglobin bis verdoglobin ab.

Beta-haemolyse: durch sichtig, vollstandig Hemolizis Hemolizin der Bakterien völlig baut Hemoglobin ab.

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Endotoxin

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Endotoxic Shock

Rezeptor für LPS Moleküle is Toll-Like Rezeptor 4 (TLR-4)

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Dosis letalis minima= DLM

• Die geringste Toxinmenge, die nach parenteraler Injektione in Versuchstier von Bestimmten Gewicht nach festgesetzter Zeit tötet.

z.B. Tetanustoxin

DLM = 1 ng/kg (Mäuse)

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Infektion

Eindringen und Vermehren die Mikroorganismen (Gast) in Macroorganismus (Wirt)

Erreger Wirtorganismus Keimzahl Virulenz

Abwehrreaktionen (spezifisch und nicht spezifisch)

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Infektion

1. Eindringen 2. Ansiedlung und Vermehrung 3. Ausbreitung 4. Verlaufsformen 5. Ausscheidung

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Infektion - Eindringen

1. Eindringen der Mikroorganismus in den Wirtsorganismus (aus einer Infektionsquelle, durch ein Übertragungsweg) Adherenz und Penetration! Eintrittspforte: Haut durch Verletzungen mit Hilfe von Arthropoden Schleimhäute durch Verletzungen / Operation Atemweg durch Tröpfcheninfektion Direkt Kontakt oder Lebensmittel Intoxikation

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Infektion - Vermehrung

2. Ansiedlung und Vermehrung in der Nähe der Eintrittspforte

Lokalisierte Infektionen

z.B. Warzen, Dermatomykose

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Infektion - Ausbreitung

3. Ausbreitung– entfernt von Eintrittspforte Generalisierte Infektion (Lymphogeneund/oder Hämatogene Ausbreitung)

Erysipel bei Streptococcus pyogenes

Haut Anthrax bei Bacillus anthracis

Gasbrand bei Clostridium perfringens

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Infektion – Ausbreitung

Bakteraemia

Viraemia

Parasitaemia

Fungaemia

Toxaemia

Erregern befinden sich im Blutgefäße (Kreislauf)

Erreger Nachweis aus dem Blut

SEPSIS = Infektion + SIRS (SIRS = Systemic Inflammatory Response Syndrome)

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Infektion - Ausbreitung

Sepsis = Infektion + SIRS

SIRS = Systemic Inflammatory Response Syndrome

1. Körpertemperatur: >38oC oder < 36oC

2. Tachykardia: > 90/min

3. Tachypnoe: > 20/min oder Pa CO2= 4.3kPa

4. Leukozyta Zahl: > 12x109/Liter oder < 4x109/Liter oder 10% der Zellen in Bandform

Schwere Sepsis= Hypoperfusion der Organe und Hypotensio

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Infektion - Verlaufsformen

4)

A) Symptomlos:

a) Subklinische= stumme= inapparente Infektion

(Erreger wird schnell eliminiert)

b) Latente Infektion zB: Herpes Virus Infektion

B) Manifeste Infektionskrankheit

(akute, chronische) (Erreger persistiert)

Inkubationszeit:symptomfreie Zeit zwischen Infektion und dem klinischen Ausbruchder Krankheit

zB: Hepatitis B Infektion

Heilung GESUND –TOD

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Infektion - Ausscheidung

5. Ausscheidung der Mikroorganismen

Sekreten Exkreten

Ausscheider – Inkubationsausscheider

-Dauerausscheider

(Symptomlose!)

Ansteckende(kontagiöse) Infektionen

(Ausscheidung, Übertragung)

Nicht ansteckende Infektionen–keine Übertragung

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Infektionsquelle EXOGENE

Kranke

Infizierte

Ausscheider

Unbelebten Substanzen, Gegenstände, Trinkwasser, Lebensmittel

ENDOGENE Normalflora (Mund-, Darm-, Haut-, Vaginalflora) KommensaleKeime

ERREGERRESERVOIR

in welchen sich der Erreger dauernd aufhält (Menschen, Tiere, Erdboden)

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Übertragungweg

Berührung– Kontakt Infektion

Direkt

Indirekt (Kontaminierte Gegenstände)

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Übertragungweg

Mit Hilfe eines Transportmittels

Kontaminiertes Wasser, Nahrungsmittel

Alimentär/oral Infektion. Schmierinfektion

Kolera Salmonella

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Übertragungweg

Luftströmung – Husten, Niesen, Sprechen

AerogenInfektion, Tröpfcheninfektion

Inlfuenza, Streptococcus pnuemonaie, Tuberkulose

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Übertragungweg

Durch Vektoren –blutsaugende Insekten und Milben

z.B. Läuse, Flöhe, Fliegen, Mücken, Zecke

Arthropode –Wirt–Arthropode

(direkt perkutaneÜbertragung)

Malaria, Leishmania, Trypanosoma

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Übertragungweg

Diaplazentare Übertragung– konnataleInfektion

Diaplazentare: Syphilis, HBV, HCV,

Konnatale: Neisseria gonorrhoeae, Streptococcus agalactiae

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Übertragungweg

STD = Geschlechtskrankheiten

Bakterielle Infektionen

Treponema pallidusm ssp. Pallidum Syphilis

Neisseria gonorrhoeae

Haemophylus ducrey

Viren: HIV, HBV, HCV

Protozoen: Trichomonas vaginalis

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Übertragungweg

iatrogene, nosokomiale Infektion von Blut, Plasma, Gebrauch unzureichend sterilizierte Instrumente, Katheter, Kanül Injektionsbestecke

Multiresistente Keime MRSA HCV, CMV

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Infektabwehr

Nicht spezifische Faktoren 1. Mechanische

Peristaltika

Harnstrom

2. Humorale

Komplementsystem Effektor

3. Zelluläre

Fagozyten,

Makrofagen Effektor

NK Zellen

Normalflora Bakterien

Spezifische Faktoren Humorale: Antikörper IgM, IgG, IgE, IgA Zelluläre Zytotoxische T Lymfozyten Effektor

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Nicht spezifische Faktoren

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Eliminierung der Krankheiterreger Bakterium

Humorale:

Infektabwehr–Antikörper, Komplementsystem, Phagozyten

Lysis

Phagozytose

Toxin Neutralisation

Zelluläre Infektabwehr–Fakultativintrazelluläre z.B. Mykobakterium

Abtötung durch aktivierte Makrophagen (IFNγ, Zytokine)

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Eliminierung der Krankheiterreger Protozooen

Humorale Infektabwehr–Antikörper, Komplementsystem, Phagozyten

Lysis

Phagozytose

Neutralisation (Hemmungvon Adsorption)

Zelluläre Infektabwehr–Fakultativintrazelluläre z.B. Toxoplasma

• Abtötung durch aktivierte Makrophagen (IFNγ, Zytokine)

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Eliminierung der Krankheiterreger Helminthen

Beschädigung der Helminthen durch ADCC

ADCC = Antikörper Dependente Zell Zytotoxizität

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Eliminierung der Krankheiterreger Virus

1. Virion

Keine Hülle+ AK Phagozytose

Hülle + AK Lysis

2. Virusinfizierte Zellen

+ AK + Komplement Lysis

+ AK + Komplement Phagocytose

+ AK + NK-Zelle ADCC

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Strategien der Erregern gegen spezifische Infektabwehr

1. Molekuläre Mimikry

S. pyogenes – Hialuronsäure Kapsel

S. aureus – Protein A, „Fibrinmantel” und Koagulase Enzym

2. Immunsuppression

S. pyogenes, P. aeruginosa,

B. pertussis, Morbilli, HIV

3. Antigenvariation

Borrelia, Influenzavirus,

Trypanosoma

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Strategien der Erregern gegen spezifische Infektabwehr

Staphylococcus aureus

Immunglobulin mit Fc Teil Bindung zu dem Protein A

Koagulase Enzym –gerinnt Blut um der Zellen

Mimikry

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Immunantwort

Antigen Eliminierung

Konsequenzene

Vorteilhaft

Immunität: Natürliches Erworbene

Schädlich

Überempfindlichkeit Reaktionen Typ 1., 2., 3., 4.

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Immunantwort- Erworbene Immunität

Passiv Immunität Aktiv Immunität

IgG durch Plazenta IgA durch Muttermilch Künstliche: Passive Immunisierung

Memorie Zell Bildung Schutzimpfungen Künstliche: Aktive Immunisierung

Ziel: Therapy oder Profilaxe

Mit Antikörper Immunserum der Tiren Immunglobulinen der Menschen Schnell und kurze Wirkung, kein Memorie zB: Antitoxine

Mit Inaktivierte Impstoffe, abgetötete Mikroorganismen: Vibrio cholerae Mit subzellulare Fragmente Kapsel Polysaccharide: Haemophilus influenzae b Toxoid – inaktive Exotoxin: Di-Te Lebend Impstoff - attenuierte Mikroorganismen BCG- gegen Mykobakterium tuberkulose Langsam und langere Wirkung

Page 64: Semmelweis Universitätsemmelweis.hu/mikrobiologia/files/2014/10/FfZ_02.pdfTypische Formen des Zusammenlebens Symbiose = Mikroorganismus ist Symbiont. Wirt und Symbiont sind einander

Überempfindlichkeit Reaktion Typ 1

Allergie, Sofort Typ

Lokale Reacktion auf der Haut und Schleimhaut Generalisation: Anaphylaxie und Shock

Allergene: Tierserum, Tierhaar Pollene, Staub, Penicillin Lebensmittel Metall, Heu Bakterien, Parasiten, Pilzen

IgE Immunglobuline und Eosinophile Granulozyten

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Allergie

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Überempfindlichkeit Reaktion Typ 2

1: Rh Imkompatibilität

2: akutes rheumatisches Fieber Antikörper gegen Streptpcoccus pyogenes M Protein Kreutzreagieren mit Sarkolemma Proteinenführt zum Endokarditis

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Überempfindlichkeit Reaktion Typ 3

Antigen + Antikörper Immunkomplex Komplement Aktivierung Entzündung

Akut Glomerulonephritis in rheumatisches Fieber

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Überempfindlichkeit Reaktion Typ 4

Spät Typ, Zellvermittelt Überempfindlichkeit Reaktion

Tuberkulose Granulome Bildung durch T- lymphozyten und Makrophagen

Diagnostische Haut Test: zB: Mantoux testÜberprüfung der BCG Schutzimpfung Lepromin Test: Nachweis der Lepra

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