SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen...

27
AKADEMIE SENIOREN Programm Frühjahrssemester 2012

Transcript of SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen...

Page 1: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

AKADEMIES E N I O R E N

ProgrammFrühjahrssemester 2012

Page 2: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

Impressum

Herausgeber: Der Rektorder Technischen Universität IlmenauUniv-Prof. Dr.rer.nat.habil. Dr.h.c.Prof.h.c. Peter Scharff

in Zusammenarbeit mit dem Förder-und Freundeskreis der TU Ilmenau e.V.

Leitung: Dr.-Ing. Frank Bernhard98693 Ilmenau, Tannenweg 38Telefon: 03677 896230Email: [email protected]

Kontakt:

Frau Barbara GeishendorfPostfach 100565, 98684 IlmenauTelefon: 03677 69 1786Email: [email protected]

Email:

Internet:

Layout: / TU Ilmenau

Druck: Unicopy / Heiner-Druck

Copyright: Technische Universität IlmenauJanuar 2012

.

Förder- und Freundeskreis der TU Ilmenaue.V.

[email protected]

www.tu-ilmenau.de/seniorenakademie

www.cey-x.de

Page 3: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 1

Programmübersicht für das Frühjahrssemester 2012

Seite

17.02. Theaterdämmerung im Land der Klassiker - Wieviel Theater braucht der Freistaat? 3

24.02. Über die Triebkräfte der biologischen Evolution: Darwinismus oder Lamarckismus? 4

02.03. Ein ungewöhnliches Element – der gewöhnliche Stickstoff 5

09.03. Johann Wolfgang von Goethe und die Naturwissenschaften 6

16.03. Wie kann Systemtechnik helfen, Hochwasser- und Trockenheits-Katastrophen zu vermeiden? 7

23.03. „Ich wollte der Beste sein“ – Wolfgang Biermann, Zeiss-Generaldirektor im DDR-Spätsozialismus 8

30.03. Wie wird heute studiert? Eine Studie zum Studierverhalten 9

13.04. Auf den Spuren Thüringer Saurier in den USA 10

20.04. Mathematik im Alltag 11

27.04. Thomas und Heinrich Mann – die ungleichen Brüder 12

04.05. Umweltsünden und Zeitskalenverletzungen in einem thermodynamisch offenen System 13

11.05. Erdbebenforschung in Thüringen 14

01.06. Historische Nutzung regenerativer Energien in Thüringen 15

08.06. Chancen und Risiken des demografischen Wandels für Thüringen 16

15.06. Die beschleunigte Mediendemokratie – Veränderungen in der politischen Kommunikation 17

20.06. Exkursion zu den Wasserkraftwerken Hohen- warte I und II, zur Burg Ranis und zum Was- serkraftmuseum Ziegenrück 18

22.06. Orgelkunst in Thüringen 19

25.06. Orgel-Exkursion nach Saalfeld, Rudolstadt, Königsee und Ilmenau 20

Page 4: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 2

Allgemeine Informationen Die Seniorenakademie der Technischen Universität Ilmenau wurde im September 2006 ins Leben ge-rufen. Sie beginnt also im Februar 2012 ihr 11. Semester. Die Vorträge zu naturwissenschaftlichen, techni-schen, historischen oder kulturwissenschaftlichen Themen sind öffentlich und für alle interessierten Senioren und auch für alle, die es einmal werden wollen, vorgesehen. Die Vorträge finden in der Regel freitags um 15:00 Uhr im Curie-Hörsaal der Technischen Universität Ilmenau, Weimarer Str. 25, statt. Bei Vorträgen der Seniorenakademie im Curie-Hörsaal und im Röntgen-Hörsaal können freitags die TU-Parkplätze mit Zufahrt von der Friesenstra-ße und der Rudolf-Breitscheid-Straße in der Zeit von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr von den Teilnehmern kostenfrei genutzt werden. Einen Lageplan der Gebäude der Technischen Uni-versität Ilmenau finden Sie auf Seite 24. Hinweise zur Teilnahme an Einzelveranstaltungen und zur Anmeldung für einen Semesterausweis finden Sie auf Seite 21. Aktuelle Informationen zur Seniorenakademie werden sowohl in den Ausgaben von „Thüringer Allgemeine“ und „Freies Wort“ für den Ilm-Kreis als auch im Internet unter www.tu-ilmenau.de/seniorenakademie veröffentlicht. Unter dieser Internetadresse findet man sowohl das aktuelle Programm des Frühjahrs-semesters 2012 als auch eine Vorschau auf das Herbstsemester 2012 und eine Übersicht über alle Vorträge seit 2006.

Page 5: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 3

Freitag, 17. Februar 2012, 15:00 Uhr

Theaterdämmerung im Land der Klassiker - Wieviel Theater braucht der Freistaat?

Steffen Mensching Intendant und Geschäftsführer des Theaters Rudolstadt

Alle Jahre wieder, wenn die Finanzierung der Thü-ringer Theater ins Haus steht, wird die Frage laut, wie viel Theater, wie viele Theater und Orchester der Freistaat benötigt oder fördern kann? Gibt es ein ausgewoge-nes Verhältnis der Unter-stützung durch das Land und die Kommunen? Welche Auswirkungen

hat die in die Diskussion gebrachte These von The-aterstandorten mit regionaler und überregionaler Bedeutung? Wird die gesellschaftliche Relevanz der Bühnen als Orte öffentlicher Auseinandersetzung in den nächsten Jahren zunehmen oder schwinden? Fördert der Freistaat die repräsentative Kultur stär-ker als die Soziokultur? Werden Städte und Ballungsräume besser gestellt als der ländliche Raum? Über den Zustand der Theater reden heißt die de-mokratische Praxis eines Landes untersuchen. Der Intendant des Theaters Rudolstadt wird von eigenen Vorhaben und Konzepten berichten, aber auch die Situation an anderen Häusern solidarisch-kritisch unter die Lupe nehmen.

Page 6: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 4

Freitag, 24. Februar 2012, 15:00 Uhr

Über die Triebkräfte der biologischen Evo-lution: Darwinismus oder Lamarckismus?

Dr.phil.habil. Peter Beurton Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Ber-lin

Darwinismus und Lamar-ckismus erklären die biolo-gische Evolution grund-sätzlich unterschiedlich. Die Lehre nach Lamarck (1744 - 1829) besagt, dass die Or-ganismen erst im Verlauf ihres Lebens in unmittelba-rer Anpassung an ihre Um-welt vorteilhafte Eigen-schaften erwerben und

diese dann an ihre Nachkommen weitergeben. Nach Darwin (1809-1882) gehen die Variationen der Organismen auf richtungslose Variationen in deren Keimzellen zurück, die dann von Generation zu Generation vererbt werden. Die Anpassung der Organismen kommt erst dadurch zustande, dass jene Individuen, die sich aufgrund ihrer zufälligen Variationen der Umwelt als besser angepasst er-weisen, durchschnittlich mehr Nachkommen er-zeugen. So kommt es zu einer beständigen natür-lichen Auslese der vorteilhaften Variationen. Der Darwinismus hatte sich bis Mitte des vorigen Jahrhunderts endgültig durchgesetzt. Dennoch hat es auch immer wieder lamarckistische Erklä-rungsversuche gegeben. Seit den 1970er Jahren hat dies zu einer weltweiten Renaissance des La-marckismus geführt. Der Vortrag geht auf die so-ziologischen und erkenntnistheoretischen Aspekte ein, durch die dieses Phänomen geprägt ist. An ausgewählten Beispielen der klassischen biolo-gischen Evolutionstheorie und der modernen Ge-netik werden diese neolamarckistischen Argumen-tationen vorgestellt sowie ihre - nach Auffassung des Vortragenden - Unhaltbarkeit gezeigt.

Page 7: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 5

Freitag, 02. März 2012, 15:00 Uhr Röntgen-Hörsaal

Ein ungewöhnliches Element – der gewöhnliche Stickstoff

Univ.-Prof. Dr.rer.nat.habil. Dr.h.c. Prof.h.c.mult. Peter Scharff Rektor der Technischen Universität Ilmenau

Stickstoff ist ein che-misches Element der V. Hauptgruppe des Perio-densystems, dessen Sym-bol „N“ sich vom lateini-schen Namen „nitrogeni-um“ ableitet. Die deut-sche Bezeichnung erin-nert daran, dass moleku-larer Stickstoff Flammen löscht („erstickt“) oder

dass Lebewesen in reinem Stickstoff ersticken. Elementar tritt Stickstoff nur in Form zweiatomi-ger Moleküle auf, die wegen der zwischen seinen Atomen bestehenden Dreifachbindung sehr stabil sind. Elementarer Stickstoff bildet mit 78 Vol. % den Hauptbestandteil der Luft. Weitere Vorkom-men finden sich in Form anorganischer Salze (Nit-rate) in der Erdkruste und u. a. als Bestandteil der Desoxyribonukleinsäure in Lebewesen. Stickstoff kann gemäß seiner Stellung im Perio-densystem Oxidationsstufen von -III bis +V an-nehmen, was zu einer großen Vielfalt von Verbin-dungen führt. Stickstoff besitzt eine große wirtschaftliche Bedeu-tung in Form des durch das Haber-Bosch-Ver-fahren erzeugten Ammoniaks bzw. der daraus über das Ostwald-Verfahren gewonnenen Salpe-tersäure, als Inertgas und - mit einem Siedepunkt von -196 °C - als Kühlmedium. Viele seiner Eigenschaften werden im Vortrag mit anschaulichen Experimenten erläutert.

Page 8: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 6

Freitag, 09. März 2012, 15:00 Uhr

Johann Wolfgang von Goethe und die Naturwissenschaften

Prof. i.R. Dr.rer.nat.habil. Günter Marx Technische Universität Chemnitz, Fachgebiet Physika-lische Chemie (Kranichfeld)

Goethe war zeitlebens ein weltoffener, immer fragender Mensch, des-sen Beschäftigung mit den Naturwissenschaf-ten sich auch auf seine Dichtungen auswirkte. Nach einer gründlichen Ausbildung in Fremd-sprachen durch Privat-lehrer im elterlichen Haus in Frankfurt inte-

ressierte sich der Student Goethe während seines Studiums in Leipzig und in Straßburg ganz beson-ders für die Naturwissenschaften. Dieses Interesse führte später zur eigenen For-schungstätigkeit bzw. zur Förderung und Induzie-rung wissenschaftlicher Arbeiten auf den Gebieten der Mineralogie, Chemie, Botanik, Zoologie, Geo-logie, Meteorologie und auch der Medizin. Bemerkenswert sind seine Kenntnisse zur Ge-schichte der Alchemie und der Farbenlehre, seine eigenen Beiträge sind dabei z.T. nicht unbestritten. Umfangreiches Wissen bezüglich Bergbau, Geolo-gie und Mineralogie erhielt Goethe durch seine Tä-tigkeit für den Bergbau in Ilmenau sowie seine ge-zielte Reisetätigkeit. Als verantwortlicher Weimarer Minister für die Universität Jena förderte er die Forschung insbesondere in den Bereichen Chemie, Biologie und Medizin. Im Alter von 78 Jahren bekannte er: „ Die Natur-wissenschaft … ist so lebendig, dass man auf die angenehmste Weise wieder jung wird.“

Page 9: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 7

Freitag, 16. März 2012, 15:00 Uhr

Wie kann Systemtechnik helfen, Hoch-wasser- und Trockenheits-Katastrophen zu vermeiden?

Prof. Dr.-Ing.habil. Thomas Rauschenbach Fraunhofer-Anwendungszentrum Systemtechnik Ilme-nau

Wasser ist ein Zukunfts-thema, auch für die Fraun-hofer-Gesellschaft. Wie wichtig eine nachhaltige Nutzung dieser Ressource ist, zeigt schon, dass sich der weltweite Wasserver-brauch allein in den letzten 50 Jahren fast verdreifacht hat, besonders in den Ent-wicklungs- und Schwellen-ländern. Hinzu kommen

das Wachstum der Weltbevölkerung, Klimawandel und Urbanisierung – für diese globalen Herausfor-derungen sind ganzheitliche Lösungen gefragt. Mit innovativen Softwaretools und internationalen Projekten ist das Fraunhofer-Anwendungszentrum Systemtechnik ein gefragter Technologiepartner. So haben die Wissenschaftler aus Ilmenau ein Ent-scheidungshilfesystem für ein optimales Wasser-management in Peking entwickelt und leisten da-mit bereits heute einen Beitrag für die langfristig sichere und nachhaltige Wasserversorgung dieser Millionenstadt. Weitere Lösungen finden in Süd-china, der Mongolei, Saudi-Arabien oder Vietnam Anwendung. Aber auch in Thüringen engagiert sich das Fraunhofer AST – beispielsweise mit ei-nem Sturzflutwarnsystem für das Trusetal bei Mei-ningen. Es erwartet Sie ein spannender Vortrag mit zahl-reichen Praxisbeispielen, aber auch mit den tech-nologischen Herausforderungen eines ganzheitli-chen Wassermanagements.

Page 10: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 8

Freitag, 23. März 2012, 15:00 Uhr

„Ich wollte der Beste sein“ - Wolfgang Biermann, Zeiss-Generaldirektor im DDR-Spätsozialismus

Dr. Dietmar Remy Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sonderforschungsbereich 580

Wolfgang Biermann (1927 – 2001) galt als einer der schillerndsten Wirtschafts-führer der DDR. Seit Mitte der Fünfzigerjahre in Füh-rungspositionen wie Tech-nischer Direktor, Produkti-onsleiter und Werkdirek-tor, übernahm er 1975 mit der Leitung des traditions-reichen Zeiss-Werkes seine wichtigste Mission.

Generaldirektor Biermann entwickelte innerhalb weniger Jahre den VEB Carl Zeiss Jena zum Vorzei-gekombinat, das immer mehr Leistungen für die Volkswirtschaft erbrachte. Konsumgüter, Wehr-technik und Mikroelektronik ergänzten die Er-zeugnisse des wissenschaftlichen Gerätebaus. Manche Beobachter hielten Biermann für den er-folgreichsten „Unternehmer“ der DDR. Selbst Gün-ter Mittag schien von diesem Tausendsassa ab-hängig zu sein. Und die Stadt Jena benötigte ihn als obersten Sanierer. Gleichzeitig fürchteten viele den Menschenschin-der Biermann, der mit unorthodoxen Leitungsme-thoden Höchstleistungen erzwingen wollte. War Biermann ein erfolgreicher sozialistischer Ma-nager, dessen Lebenswerk die Revolution 1989 zerstörte? Diese Frage steht im Mittelpunkt einer Vorab-Buchvorstellung. Dr. Remy präsentiert die erste Biografie eines DDR-Generaldirektors.

Page 11: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 9

Freitag, 30. März 2012, 15:00 Uhr

Wie wird heute studiert? Eine Studie zum Studierverhalten

Prof. Dr. phil. Heidi Krömker Technische Universität Ilmenau, Fachgebiet Medien-produktion

Im Projekt ZEITLast wurden 403 Studie-rende insgesamt fünf Monate in ihrem Stu-dienalltag begleitet, täglich notierten sie auf die Viertelstunde genau, wie sie ihre Zeit verwendeten. Die Forscher wissen jetzt, was 403 Studierende in 1.466.184 Stunden getan haben.

Kaum ein Hochschulforschungsprojekt hat bisher so grundlegend vorgefasste Meinungen wider-legen können wie dieses. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass die Studierenden bei weitem nicht so viel Zeit für ihr Studium aufwen-deten, wie sie es selbst annahmen. Trotz der zeit-lichen Freiräume fühlten sie sich allerdings sehr durch das Studium belastet. Die Forschergruppe in Ilmenau führte diese Erhe-bungen für Studierende der Studiengänge Inge-nieurinformatik, Mechatronik und Medien-technologie durch. Ein Kernergebnis der Analyse war, dass die Studierenden kaum Selbststudium betrieben. Die Ursachen hierfür sind aber nicht ausschließlich bei den Studierenden zu suchen, sondern - wie die Forscher feststellten - auch in der Lehr- und Prüfungsorganisation sowie in der Didaktik der Lehrveranstaltungen.

Page 12: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 10

Freitag, 13. April, 15:00 Uhr

Auf den Spuren Thüringer Saurier in die USA

Dr. Ralf Werneburg Direktor des Naturhistorischen Museums Schloss Bertholdsburg Schleusingen

Ralf Werneburg be-schäftigt sich seit über 25 Jahren mit Amphi-bien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem Landweg mög-lich. Deshalb sind be-

stimmte Saurier Europas aus dem Perm denen aus den USA zum Verwechseln ähnlich. Für eine wissenschaftliche Bearbeitung der thürin-gischen Funde sind genaue Vergleiche mit den Funden aus den USA notwendig, ebenso verglei-chende Studien zu dem bislang größten Saurier-skelett aus dem Rotliegenden des Thüringer Wal-des (Onchiodon), zu den Branchiosauriern aus dem Permokarbon Europas sowie zu einem neu ausgegrabenen Skelett eines 4 bis 5 m langen Pe-lycosauriers aus dem Oberperm Südfrankreichs. Die thüringischen Saurierfunde werden mit Gra-bungsbildern vorgestellt. Auch die vergleichbaren Skelette aus dem Perm der USA werden gezeigt. Der Vortrag vermittelt aber auch faszinierende Eindrücke aus den großen Naturkundemuseen in Cambridge (Boston), Pittsburgh, Cleveland und Albuquerque sowie dem Fieldmuseum in Chicago und dem American Museum of Natural History New York, außerdem von wichtigen Fundregionen der Saurier in New Mexico und Texas.

Page 13: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 11

Freitag, 20. April 2012, 15:00 Uhr

Mathematik im Alltag

Univ.-Prof. Dr.rer.nat.habil. Jochen Harant Technische Universität Ilmenau, Fachgebiet Grundlagen der Mathematik

Mathematik ist überall in unserem Alltag zu finden. Sie steckt in Busfahrplä-nen wie im Aktienhandel, macht genaue Wettervor-hersagen möglich, hilft Ärzten Operationen bes-ser zu planen. Sie kann auch dafür sorgen, dass Musikinstrumente schö-ner klingen. Ob wir unseren Stimm-zettel in eine Wahlurne

werfen oder mit unserer Lieblingsmannschaft im Fußballstadion fiebern – das Ergebnis lässt sich mathematisch beschreiben. Und auch die Wirtschaft baut auf mathematische Modelle. Nicht zuletzt entscheidet Mathematik auch, wie gut sich unsere Handyverbindung auf-baut, denn der beste Ort für den nächsten Sen-demast wird mathematisch errechnet. Für den sicheren Geldverkehr im Internet sind ma-thematisch fundierte Verschlüsselungstechniken notwendig. „Das könnte besser funktionieren“, denken Sie vielleicht, wenn der nächste Bus mal wieder auf sich warten lässt. Um Verkehr jeder Art schneller und preisgünstiger zu machen – von Bus und Bahn, über Containertransport bis hin zu Antrie-ben für Schiffe oder für Schleusenanlagen – braucht man die Mathematik. An einem dieser Anwendungsbeispiele wird Prof. Harant anschaulich und leicht verständlich die dar-in angewandte Mathematik erläutern und sie so auch für Nicht-Mathematiker begreifbar machen.

Page 14: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 12

Freitag, 27.04.2012, 15:00 Uhr

Thomas und Heinrich Mann – die ungleichen Brüder

Prof.em. D.Litt. et phil.h.c. Helmut Koopmann Universität Augsburg, Lehrstuhl neuere dt. Geschichte

Man hat das Werk Tho-mas Manns oft aus seiner homoerotischen Neigung und aus dem Zwang, diese im Werk gleichsam verstecken zu müssen, erklärt − aber ebenso wichtig war die lebens-lange Auseinanderset-zung mit Gedanken und Werk seines Bruders Heinrich, das Gegenein-

ander-Anschreiben beider in Rivalität und Konkur-renz. Beider Werk enthält die Geschichte eines Konflikts, der die Brüder antrieb, sie zuweilen auch lähmte, immer wieder aber inspirierte wie kaum etwas anderes. Während Buddenbrooks entstand, schrieb Heinrich an seinem Berliner Großstadtroman Im Schla-raffenland, konzipiert gegen den Familienroman des Bruders. Dieser war für Thomas Anlass zu ei-nem „Gegenroman“: Felix Krull. Auf Buddenbrooks antworteten auch Professor Unrat und Die kleine Stadt, auf Heinrichs Die Jagd nach Liebe, der zu dem entsetzlichen Brüderstreit 1903 führte, Der Tod in Venedig mit einem ganz anderen Liebes-konzept und neuen literarischen Maßstäben. Der Erste Weltkrieg entzweite sie politisch tief. Zwei parallele, sehr ungleiche Leben. Sie waren zeitweise Verbündete, doch auch erbitterte Geg-ner. Noch im Alter träumte Thomas Mann von der Konkurrenz seines Bruders. Aber die gab es nicht mehr, Heinrich schrieb am Ende nur noch für die Schublade. Der Atem hat der der brüderlichen Be-ziehung ein spätes Denkmal gesetzt.

Page 15: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 13

Freitag, 04. Mai 2012, 15:00 Uhr

Umweltsünden und Zeitskalenverletzun-gen in einem thermodynamisch offenen System

Univ.-Prof. Dr.rer.nat.habil. Michael Köhler Technische Universität Ilmenau, Institut für Chemie und Biotechnik

Nachhaltiges Wirtschaften soll gewährleisten, dass auch noch Generationen nach uns auf der Erde in einer intakten Umwelt le-ben können. Diese Forde-rung gilt nicht allein der Sicherung von Energie- und Rohstoffversorgung und der Erhaltung biolo-gischer Arten. Wir müssen vielmehr lernen, gestalte-risch mit einer Erde um-

zugehen, die neben der Einflussnahme des Men-schen auch permanent natürlichen Veränderungen unterworfen ist. Für beide gelten physikalische, chemische und biologische Gesetze. Sie bestim-men die Zeitskalen, auf denen sich Veränderungen vollziehen oder Regenerationsmechanismen wirk-sam werden. Besonders große Risiken entstehen aus der drasti-schen Zeitskalenverletzung zwischen geologischen und Evolutions-Vorgängen und der industriellen Nutzung natürlicher Ressourcen. Naturwissen-schaften und Technik erlauben es, manche Zeitska-len zu beeinflussen und unsere Lebens- und Wirt-schaftsweise an Veränderungen anzupassen. Das heißt aber, weder den natürlichen Selbsthei-lungskräften noch dem technischen Fortschritt blind zu vertrauen. Es liegt in der besonderen Ver-antwortung der lebenserfahrenen Generation, die-se Probleme zu erkennen und langfristig voraus-schauendes Handeln einzufordern.

Page 16: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 14

Freitag, 11. Mai 2012, 15:00 Uhr

Erdbebenforschung in Thüringen

Univ.-Prof. i.R. Dr.rer.nat.habil. Gerhard Jentzsch Friedrich-Schiller-Universität Jena , Lehrstuhl für Angewandte Geophysik

Nachrichten über Erd-beben erreichen uns in den Medien fast täg-lich, die Orte sind aber meist weit entfernt im Pazifik oder im Indi-schen Ozean. Seltener treten Erdbeben in Europa auf – es sind uns allerdings Beben in Italien, Griechenland und der Türkei in Erin-nerung.

Und wie ist es in Deutschland? Hier wissen wir, dass Beben entlang des Rheintals auftreten sowie auf der Schwäbischen Alb, aber in Thüringen? Den meisten Bewohnern Thüringens ist nicht bekannt, dass wir in Ostthüringen ein ausgewiesenes Erd-bebengebiet haben, in dem Beben seit mehr als 1000 Jahren nachgewiesen sind. Das letzte starke Erdbeben trat am 6. März 1872 im Bereich Gera-Ronneburg auf, und immer wieder kommt es zu kleineren Beben, wie z.B. am 19.10.2007 bei Gera mit einer Magnitude M = 2,8. Prof. Jentzsch wird über die Erdbeben in Thürin-gen berichten, die bereits im Jahr 1899 zur Ein-richtung einer seismischen Station in Jena und dann 1923 zur Gründung der Reichszentrale für Erdbebenforschung geführt haben. Dabei wird auch der Frage “Warum Erdbebenforschung auch bei uns?“ nachgegangen und die Erdbebenge-fährdung in unserem Raum anhand des mittel-deutschen Erdbebens vom 6. März 1872 im Raum Gera-Ronneburg und aktueller Daten erläutert.

Page 17: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 15

Freitag, 01. Juni, 15:00 Uhr

Historische Nutzung regenerativer Energien in Thüringen

Dr.-Ing. Horst Hauschild Technische Universität Ilmenau, Fachgebiet Elektrische Geräte und Anlagen

Von jeher war es das Ziel der Menschen, Werkzeu-ge zu verwenden und technische Anlagen zu er-sinnen, um sich die Müh-sal des täglichen Lebens zu erleichtern. Das Stampfen von Getrei-dekörnern im Mörser, ihr Zerreiben mit der Reibe-mühle oder das Schroten mit der handgeführten

Drehmühle war zeit- und arbeitsaufwändig. Die Nutzung der Kraft des strömenden Wassers in einer Flussmühle ist schon aus der Römerzeit über-liefert. Windräder zum Antrieb eines drehbaren Mühlsteins sind seit 947 bekannt. Wasser- und Windmühlen brauchten zum Mahlen nur noch 2 - 5 min je kg Getreide und keine Erholungspause von der anstrengenden Tätigkeit. Sie schufen auch den Beruf des Müllers. Mühlen mit Stoßrad, mit unter-, mittel- oder ober-schlächtigem Wasserrad dienten zum Mahlen, Stampfen, Sägen oder Lasten heben. Windmühlen wurden als Turm-, Segeltuch-, Bock-, Kappen- und Wipp-Mühlen oder als Paltrock- bzw. Vielblatt-Rotor-Windmühlen nicht nur zum Mahlen von Ge-treide eingesetzt. Die Vielfalt der Ausführungen und Nutzanwen-dungen von Mühlen in Deutschland und Thürin-gen sowie von Wassermühlen im Ilmkreis, sowie die Entwicklung der Mühle zum Kraftwerk werden im Vortrag vorgestellt.

Page 18: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 16

Freitag, 08. Juni 2012, 15:00 Uhr

Chancen und Risiken des demografischen Wandels für Thüringen

PD Dr.rer.nat.habil. Marion Eich-Born Staatssekretärin im Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr

Wir werden älter und weniger. Das ist die all-gemeine Prognose des demografischen Wandels. Statistisch zählt heute jeder fünfte Einwohner in Thüringen zu den über 65-Jährigen, in einem Jahr-zehnt jeder Dritte. Gleichzeitig muss im Frei-

staat mit einem Rückgang der Bevölkerung von bis zu 20 Prozent auf rund zwei Millionen Menschen im Jahr 2020 gerechnet werden. Diese Entwick-lungen erfordern vor allem in den dünnbesiedelten ländlichen Räumen ihnen angepasste Lösungen. Im Vortrag werden die Chancen und Risiken des demografischen Wandels für Thüringen darge-stellt. Das ist ein weites Feld und stellt unser Land und unsere Gesellschaft vor neue, bisher ungeahn-te Herausforderungen in allen Lebensbereichen. Wie lässt sich die Daseinsfürsorge künftig gestal-ten? Warum wird lebenslanges Lernen so wichtig? Das sind nur zwei von zahlreichen Fragen, denen wir uns stellen müssen. Damit verbunden ist auch ein gesellschaftlicher Wertewandel, der die ältere Generation stärker als bisher als Stütze und Impulsgeber für Thüringen anerkennt. Von ihrem Wissens- und Erfahrungs-schatz profitieren wir alle mindestens ebenso wie von den technologischen Innovationen unserer beschleunigten Welt.

Page 19: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 17

Freitag, 15. Juni 2012, 15:00 Uhr Die beschleunigte Mediendemokratie – Veränderungen in der politischen Kom-munikation

Univ.-Prof. Dr.phil.habil. Wolfgang Schweiger Technische Universität Ilmenau, Fachgebiet Public Relations und Technikkommunikation

Beschleunigung ist ein Phänomen, das in den verschiedensten Gesell-schaftsbereichen auftritt. Besonders auffallend ist sie in den Medien und in der Politik-Berichterstat-tung. Das ist deshalb problematisch, weil die Demokratie umfassend informierte Bürger

braucht. Nur wer über Ereignisse, Themen und Entscheidungen informiert ist und die Positionen der Parteien und Kandidaten kennt, kann eine sinnvolle Wahlentscheidung treffen. Doch das setzt eine ausführliche Politikberichterstattung vo-raus und Bürger, die diese auch gründlich nutzen. Hier wird die Beschleunigung zum Problem: Nach-richtenbeiträge im Fernsehen und in den Zeitun-gen werden kürzer, Politikerzitate bestehen meis-tens nur noch aus einem Satz, und wenn ein län-gerer TV-Beitrag mal in die Tiefe geht, schalten vie-le Zuschauer weg. Die Parteien passen sich den Medienanforderungen an: Sie argumentieren kaum mehr, setzen auf die Kraft von Bildern und anderen Symbolen und beschimpfen einander, weil das bei Medien und Publikum gut ankommt. Im Internet informieren sie ihre Anhänger mittels Botschaften von max. 140 Zeichen (Twitter). Der Vortrag wird diese Phänomene und ihre Rele-vanz anhand von empirischen Befunden und Bei-spielen erläutern.

Page 20: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 18

Mittwoch, 20. Juni 2012

Exkursion zu den Wasserkraftwerken Hohenwarte I und II, zur Burg Ranis und zum Wasserkraftmuseum Leutenberg

Dr.-Ing. Horst Hauschild Technische Universität Ilmenau, Fachgebiet Elektrische Geräte und Anlagen

Die thematisch zum Vortrag am 1. Juni passende Exkursion beginnt im Vattenfall-Informa-tionszentrum. Danach werden das Innere der Staumauer, Turbinensaal, Unterwasser-Becken, Generatorsaal, Wasser-turbinen-Einlaufspirale, Rohr-bahn und Hochspannungs-Anlagen besichtigt. In Leutenberg wird an einem

Modell des Gebietes der oberen Saale die vielfältige Nutzung ihrer Wasserkraft gezeigt. Besondere Objekte sind das Wasserkraftwerk Fernmühle von 1900 mit Francis-Schacht-turbine, einem hydraulischen Widder und einer historischen Mittelspannungs-Schaltanlage mit Schauvorführungen von Blitzentladungen.

Den Abschluss der Exkursion bildet ein Besuch der Burg-anlage Ranis mit Bergfried, Burgverlies, Burgkeller und Burgküche, sowie der Ilsen-höhle und des seismologi-schen Kabinetts. Zeitplan und Teilnahmebedin-gungen für die Exkursion wer-den Anfang April vorgestellt.

Page 21: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 19

Freitag, 22. Juni 2012, 15:00 Uhr

Zur Orgelkunst in Thüringen

Hans-Jürgen Freitag Kantor und Organist, St. Jakobus-Kirche Ilmenau

Einen ganz eigenen Platz nimmt die „Königin der Instrumente“ im reichen Musikleben Thüringens ein. Als typische Beispiele für Vielfalt und Komple-xität der Orgelthematik seien Gottfried Silber-mann und Johann Sebas-tian Bach genannt. Der eine hat zwar wichtige seiner Werke in Thürin-gen geschaffen, war aber Sachse; der andere verließ Thüringen um Kapell-meister in Köthen und schließlich in Leipzig Tho-maskantor zu werden. Immer wieder werden Au-ßeneinflüsse in Thüringen stilbildend, immer wie-der werden Impulse aus Thüringen wichtig für die musikalische Welt. Thüringen erweist sich auch in der Kunst des Or-gelbaus und des Orgelspiels als ein interessanter und in hohem Maße fruchtbarer stilistischer Kul-minationspunkt. Mit Klangbeispielen und etwas Orgelkunde soll versucht werden, der Vielfalt und dem Reichtum der mitteldeutschen Orgellandschaft mindestens ansatzweise gerecht zu werden. Namen und Orte seien genannt, die gespannt ma-chen sollen auf ganz große Orgelkunst: Bach, Liszt und Reger sowie wenige wichtige „Orgelorte“, quasi direkt vor der Haustür: Die Renaissance-Orgel in der Schlosskapelle in Schmalkalden, die Sauer-Orgel in Bad Salzungen, die Ladegast-Orgel in Rudolstadt und nicht zuletzt das Örtchen Pau-linzella, Heimat und Ausgangspunkt der Orgel-bauerdynastie Schulze.

Page 22: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 20

Montag, 25. Juni 2012

Orgelexkursion nach Rudolstadt, Saalfeld, Königsee und Ilmenau

Hans-Jürgen Freitag Kantor und Organist, St. Jakobus-Kirche Ilmenau

Aus der Fülle bedeutender Orgeln in der unmittel-baren Nähe Ilmenaus wurden für die Exkursion die Instrumente in den Stadtkirchen in Königsee (Schulze/Paulinzella) und Rudolstadt (Ladegast) sowie die Sauer-Orgel in der Saalfelder Johannes-kirche und die Walcker-Orgel in der Jakobuskirche Ilmenau ausgewählt. Sowohl in Königsee als auch in Rudolstadt sind mechanische Instrumente der deutschen Hochro-mantik zu bewundern. Die Saalfelder und die Il-menauer Orgel sind beide eine Generation danach anzusiedeln und können kunstgeschichtlich dem Jugendstil zugeordnet werden. Beides pneumati-sche und symphonische Orgeln, doch in ihrer An-lage und im Restaurationskonzept völlig unter-schiedlich: Saalfeld urdeutsch, Ilmenau mit star-kem französischem Akzent. Bei allen vier Instrumenten handelt es sich um Or-geln, deren klangliche Beheimatung in der Roman-tik und der Epoche danach liegt. Die Instrumente sind typisch für den mitteldeutschen Raum, da im Gegensatz zu Westdeutschland dieserart Instru-mente hier überlebt haben. In den alten Ländern war in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg genü-gend Geld da, solche Instrumente (die man nicht wertschätzte) durch Neubauten zu ersetzen. Die beiden Organisten Frank Bettenhausen (Rudol-stadt) und Hans-Jürgen Freitag (Ilmenau) werden die Instrumente vorführen und erklären. Die Exkursion wird mit einer öffentlichen Orgel-führung an der großen Ilmenauer Walckerorgel ih-ren Höhepunkt und Abschluss finden. Zeitplan und Teilnahmebedingungen für diese Ex-kursion werden Anfang April vorgestellt.

Page 23: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 21

Hinweise zur Teilnahme an den Veranstaltungen

Die Veranstaltungen der Seniorenakademie der Technischen Universität Ilmenau sind öffentlich und für jedermann zugänglich. Die Teilnahme an einem Einzelvortrag kostet pro Person 5 �. Karten sind am Veranstaltungstag an der Tageskasse im Curie-Hörsaal bzw. Röntgen-Hörsaal erhältlich.

Semesterausweis Ein Semesterausweis für alle Vorträge des Früh-jahrssemesters 2012 kostet für - Einzelhörer 50 � - Mitglieder des Förder- und Freundeskreises der TU Ilmenau e.V. 40 � - Ehepaare und Lebensgemeinschaften 75 � Die Semesterausweise sind übertragbar. Mit ihnen können auch die Veranstaltungen des Erfurter Kol-legs der Universität Erfurt besucht werden (siehe Seite 21/22). Inhabern der Semesterausweise wer-den die Ilmenauer Universitäts-Nachrichten IUN kostenlos zugesandt. Für einen Semesterausweis überweisen Sie bitte bis zum 10. Februar 2012 die entsprechenden Ge-bühren auf das Konto des Förder- und Freundes-kreises der TU Ilmenau e.V. bei der Sparkasse Arn-stadt-Ilmenau

Konto-Nr. 111 30 11 862 BLZ 840 510 10 Zweck Seniorenakademie FS12

Name(n), Vorname(n), Wohnort

Sie erhalten dann den Semesterausweis zur ersten Veranstaltung, an der Sie teilnehmen. Bitte brin-gen Sie den Ausweis danach zu jeder Veranstal-tung mit.

Page 24: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 22

Programm des Erfurter Kollegs der Uni-versität Erfurt im Sommersemester 2012 Die Veranstaltungen finden jeweils freitags von 10:15 bis 11:45 Uhr in einem Hörsaal der Universi-tät Erfurt statt. Sie können mit dem Semesteraus-weis der Seniorenakademie der TU Ilmenau be-sucht werden. 20.04.2012⎮ Der Männer Lust und Freuden sein – Frauen um Luther PD Dr. Sylvia Weigelt, freiberufliche Publizistin

27.04.2012⎮ Das Elend mit der Lesebrille - Die Alterssichtigkeit Prof. Dr. Marcus Blum, Chefarzt der Klinik für Au-genheilkunde, Helios-Klinikum Erfurt

04.05.2012⎮Das Neueste vom Tage? Erfurts Platz in der thüringischen Medienlandschaft der Frühen Neuzeit Prof. Dr. Werner Greiling, Friedrich-Schiller-Universität Jena

11.05.2012⎮ UN-Behindertenrechtskonvention - Herausforderungen für die Gesellschaft Prof. Dr. Rainer Benkmann, Universität Erfurt

18.05.2012⎮ Erfurter Geheimbundmitglieder in der zeitgenössischen Publizistik Dr. Herrmann Schüttler, Universität Erfurt

25.05.2012⎮ Laser, Licht und Leben – optische Technologien in der Medizin Prof. Dr. Jürgen Popp, Friedrich-Schiller-Universität Jena

01.06.2012⎮ Kindheitsvorstellungen in Bild, Film und Literatur - Zur medialen Konstrukti-on von Kindheiten Prof. Dr. Burkhard Fuhs, Universität Erfurt

Page 25: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 23

08.06.2012⎮ Das Bild vom Herzen Prof. Dr. Harald Lapp, Chefarzt der Klinik für Kar-diologie, Helios-Klinikum Erfurt

15.06.2012⎮ Deutsch-Deutsche Rundfunkgeschichte im 20. Jahrhundert Dr. Heiner Stahl, Universität Erfurt

22.06.2012⎮ Wie Kinder Entscheidungen treffen Prof. Dr. Tilman Betsch, Universität Erfurt

29.06.2012⎮ Expressionismus in der Literatur Prof. Dr. Tom Kindt, Friedrich-Schiller-Universität Jena

06.07.2012⎮ Die frustige Welt der Computerspiele Prof. Dr. Jörg Sahm, Fachhochschule Erfurt

13.07.2012⎮ Vom Lindenbaum zum Odong-baum - Märchen und Fabeln aus Europa und Korea im interkulturellen Vergleich Dr. Sylvia Bräsel, Universität Erfurt

20.07.2012⎮ Was ist eine psychische Störung und wie entsteht sie? Prof. Dr. Ralf-Dietrich Erkwoh, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Helios-Klinikum Erfurt

Page 26: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

SENIORENAKADEMIE 24

Page 27: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

www.tu-ilmenau.de/seniorenakademie

DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄTFÖRDER- UND FREUNDESKREIS

I L M E N A U e.V.

Page 28: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

AKADEMIES E N I O R E N

ProgrammFrühjahrssemester 2012

Page 29: SENIOREN AKADEMIEbien und Reptilien aus dem Perm Europas, vor allem Thüringens. Vor 290 Millionen Jahren war auf dem weltwei-ten Kontinent Pangäa ein Austausch der Fauna auf dem

Impressum

Herausgeber: Der Rektorder Technischen Universität IlmenauUniv-Prof. Dr.rer.nat.habil. Dr.h.c.Prof.h.c. Peter Scharff

in Zusammenarbeit mit dem Förder-und Freundeskreis der TU Ilmenau e.V.

Leitung: Dr.-Ing. Frank Bernhard98693 Ilmenau, Tannenweg 38Telefon: 03677 896230Email: [email protected]

Kontakt:

Frau Barbara GeishendorfPostfach 100565, 98684 IlmenauTelefon: 03677 69 1786Email: [email protected]

Email:

Internet:

Layout: / TU Ilmenau

Druck: Unicopy / Heiner-Druck

Copyright: Technische Universität IlmenauJanuar 2012

.

Förder- und Freundeskreis der TU Ilmenaue.V.

[email protected]

www.tu-ilmenau.de/seniorenakademie

www.cey-x.de