Senioren und Öffentliche Verkehrsmittel · 2009. 11. 19. · Senioren und Öffentliche...

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Senioren und Öffentliche Verkehrsmittel Lernen von guten Beispielen in Europa Matthias Fiedler Rupprecht Consult – Forschung & Beratung GmbH Tagung „Busse und Bahnen für Ältere“ Dortmund, 12. März 2009

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Senioren und Öffentliche Verkehrsmittel

Lernen von guten Beispielen in Europa

Matthias Fiedler

Rupprecht Consult – Forschung & Beratung GmbH

Tagung „Busse und Bahnen für Ältere“

Dortmund, 12. März 2009

„Busse und Bahnen für Ältere“ Dortmund 12. März 2009

Überblick

Mobilitätseinschränkungen im Alter

Senioren & Mobilität – Fakten

Erwartungen älterer Menschen

Wie reagieren die ÖV Unternehmen?

Beispiele und Erfahrungen aus Europa

Ist der ÖPNV auf den demographischen Wandel vorbereitet?

AENEAS - Eine mögliche Antwort

„Busse und Bahnen für Ältere“ Dortmund 12. März 2009

Umfang der Studie

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Manchester

Birmingham

Lille

Rhine-Ruhr Area

Göteborg

Salzburg

Burgos

Donostia - San Sebastián

La Rochelle

ToulouseNice*

Paris

Newcastle

Leicester*

Aalborg

Odense

VeneziaTrento

MünchenStuttgart

PrahaBrno

Kraków*

Warszawa

Helsinki

Tallinn

Thessaloniki

Ploiesti

Bucuresti

Gant

Haarlem

Barcelona

Wien

Rupprecht Consult 2007

„Busse und Bahnen für Ältere“ Dortmund 12. März 2009

Einschränkungen im Alter

Alter(n) ist ein Prozeß, kein Zustand

Das Alter hat Einfluß auf Beweglichkeit der Gliedmaßen &

körperliche Kräfte Sinne & Reaktion Kognitive Prozesse & psychische

VerfassungWahrscheinlichkeit von chronischen

Krankheiten Erhöhte Abhängigkeit von Wetter,

Lichtverhältnissen & Tagesform Weniger spezifische Barrieren,

sondern die Summe der Herausforderungen sind das Problem

Folge: Unerfüllte Aktivitätswünsche

Paul Bickelbacher

„Busse und Bahnen für Ältere“ Dortmund 12. März 2009

Wie ändern sich persönliche Mobilitätsmuster im Alter?

Weniger Fahrten mit dem Pkw, mehr ÖPNV-Nutzung, zu Fuß gehen und Fahrrad fahren

Kürzere Wege und stärkere Nahraumorientierung

Kaum Wege abends/nachts, weniger Wege in der Rush Hour

Ca. drei Wege / Tag (nahezu stabil)

Große Unterschiede zwischen „jungen Alten“ und Hochaltrigen bzw. Mobilen und Immobilen

Arbeitswege fallen weg, aber: Freizeitmobilität hat viele Facetten

Starke Veränderung ab ca. 75-80 Jahren

Aber: Was unterscheidet Senioren von 1995 von Senioren 2009, 2025... Kaum Daten vorhanden!

Modal Split Österreich

2545

5568

8

76

2

8

10

1310

47

2614 2

11 11 11 15

0%10%20%30%40%50%

60%70%80%90%

100%

45-64 65-74 75-84 85+

SonstigePkw passivPkw aktivÖVRadFuß

SVI 2008

VCÖ 2007

Wege/Tag: Prognose Schweiz 2030

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Trends im Mobilitätsverhalten

Eine Autogeneration wird alt Führerscheinbesitz und Autoverfügbarkeit nehmen

zu, Frauen holen stark auf Motorisierungsgrad in Mittel- und Osteuropa noch

niedrig Autofahren wird mit Lebensqualität gleichgesetzt

Mobilitätsmuster im Wandel Die Menschen sind länger fit & aktiv Persönlicher Mobilitätsstil bleibt Starke Abhängigkeit von Wohnort, Haushaltsgröße,

Geschlecht und Alter

„Die Senioren“ werden heterogener Migranten werden alt Pluralisierung der Lebensstyle

„Mobilitätssozialisierung“ ist wichtiger als das eigentliche Alter

Zahl sog. „Captive Users“ nimmt stark ab

Führerscheinbesitz bei Frauen

0102030405060708090

DE (54-59 / 56-61) NL (50-64) UK (50-59)

ca. 1982-86 ca. 2001-05

Rupprecht Consult 2009

„Busse und Bahnen für Ältere“ Dortmund 12. März 2009

Was erwarten ältere Menschen?

Ziel: Den Alltag selbstständig meistern

Einfach bedienbares & verständliches ÖPNV -System

Vermeidung von großen Belastungen, einfaches Umsteigen

Verständliche und brauchbare Information

Ansprechbares Servicepersonal

Sicherheit vor Unfällen & Belästigung

Geeignete Fahrzeuge und Infrastruktur

Weniger Barrieren für Gelegenheitsnutzer

Sauberkeit & gutes Erscheinugsbild

Kurz: Kundenorientierung und BarrierefreiheitQuelle: GMPTE Manchester

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Wie reagieren die ÖV Unternehmen?

Schwerpunkt auf Fahrzeuge und Infrastruktur

Sicherheit: Kameraüberwachung

Bedienungsfreundlich-keit und persönlicher Service werden oft vernachlässigt

Wenig Marketing und Mobilitätsmanagement

„Busse und Bahnen für Ältere“ Dortmund 12. März 2009

Wie werden diese Maßnahmen bewertet?

Sicherheit, Tarife, Kooperation mit Stakeholdern, verbesserter Service und Training des Personals liegen vorn

Marketing, Verbesserung der Umsteigebediengungen,Bedienungsfreundlichkeit und Umfragen / Studien werden kritischer bewertet

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Die „freundlichen Agenten“ in Lille

Schlechtes Image des ÖPNV durch fahrerlose U-Bahnen und Sicherheitsprobleme

Ziele Sicherheit verbessern Mehr Service und bessere Qualität Image

Die „freundlichen Agenten“ - mehrere Fliegen mit einer Klappe Mehr Sicherheit ohne einschüchterndes

Auftreten Direkte Informatione für alle Passagiere Unterstützung älterer und behinderter

Passagiere Weniger Vandalismus und Einnahmeverluste „Ein freundliches Gesicht für den ÖPNV“

CUDL Lille

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Senioren mit Migrationshintergrund

Viele Migranten verbringen den Lebensabend in der Fremde

Birmingham: Kooperation mit lokaler Initiative Gratis ÖPNV-Jahreskarten für Senioren seit 2006

Einwanderer schlecht über dieses Angebot informiert

Lokale Organisation (Heartland‘s Older People Forum) hilft beim Ausfüllen der Formulare

Zusätzlich allgemeine Information & Beratung in Sachen ÖPNV

Verbesserte Kommunikation zwischen Verkehrsverbund und Migranten

CENTRO Birmingham

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Mobil im Alter in Salzburg

64% aller Unfälle im ÖPNV mit Personen über 65 Jahren

Ziele Sicherheit verbessern Ältere Menschen mobil erhalten Treue Kunden behalten, neue Kunden

gewinnen

Aktivitäten Sicherheitshandbuch Passagiertraining (Theorie & Praxis) Fahrertraining & Verbesserungen an

Haltestellen / Fahrzeugen Jährlicher Mobilitätstag Ansprechpartner & Öffentlichkeitsarbeit Enge Kooperation mit einer

Seniorenorganisation ist ein Schlüsselfaktor

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Das KOLLA Projekt in Göteborg

Ziele „Barrierefreier ÖPNV für alle“ (universal

design) Kostenreduzierung, besonders bei Haus-

zu-Haus Transporten

Integrierter Ansatz Verbesserung an Haltestellen &

Fahrzeugen Verbesserte Information (statisch &

dynamisch) Einbeziehung der Fußwege zu den

Haltestellen: 200m Radius Passagierbegleitung für ältere &

behinderte Fahrgäste Ansprechbares Servicepersonal an den

größeren Knotenpunkten Training für Passagiere & Personal

Västtrafik Göteborg

„Busse und Bahnen für Ältere“ Dortmund 12. März 2009

Das KOLLA Projekt in Göteborg

ÖPNV & flexible Bedienformen Verbessertes Management und

Integration der flexiblen Bedienformen und Fahrdienste (von Haus zu Haus)

Integration von flexiblen Bedienformen und ÖPNV

Unterschiedliche Berechtigungsniveaus

Ziel: Möglichst viele Menschen sollen den „normalen ÖPNV“ nutzen können und gleichzeitig optimale Zusatzangebote vorfinden

Västtrafik Göteborg

„Busse und Bahnen für Ältere“ Dortmund 12. März 2009

Sind wir auf die Zukunft vorbereitet?

Barierrefreiheit ist nur ein Teil der Lösung!

Ältere Kunden müssen aktiv geworben werden

Die Siedlungsstruktur steht im Fokus vieler Probleme

Alternde Migranten stärker berücksichtigen

Die Autogeneration für den ÖPNV gewinnen

Leitbild „aktive und multimodale Passagiere“

Integrierte Ansätze müssen in den Mittelpunkt treten Gesamte Wegekette

Alle Verkehrsmittel

„Busse und Bahnen für Ältere“ Dortmund 12. März 2009

Wer ist AENEAS – 12 Partner

AENEAS supportersAENEAS partners

Other countries

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#Odense

Krakau

Salzburg

München

Donostia - San Sebastián

„Busse und Bahnen für Ältere“ Dortmund 12. März 2009

Warum ist AENEAS notwendig?

Die erste “Autogeneration” kommt ins Rentenalter

Bisher gab es einen starken Fokus auf investive Maßnahmen (Barrierefreiheit) -„weiche“ Barrieren und der nicht motorisierte Verkehr wurden eher vernachlässigt

Ältere Menschen sollen Alternativen zum Auto nicht nur nutzen können, sondern auch nutzen wollen!

Europäische Städte und Verkehrsunternehmen suchen konkrete Beispiele zur Nachahmung

„Busse und Bahnen für Ältere“ Dortmund 12. März 2009

Wie funktioniert AENEAS?

Konkrete Anwendung weicher Maßnahmen in fünf Europäischen Städten: z.B. Mobilitätsmanagement, Marketing- und Informationskampagnen, Training oder Mobilitätstage

Europäisches “Good Practice Exchange Ring” Netzwerk Transfer von Wissen durch fünf Training Workshops und andere Medien (Internet & Leitfäden)

Fokus auf Energieeffizienz, ohne andere Aspekte aus den Augen zu verlieren (Attraktivität, Gesundheit, persönliche Kostenersparnis)

Veränderung des Modal Splits und kurze Wege Saubere, energieeffiziente und sichere städtische

Mobilität – inklusive Fuß, Fahrrad und Carsharing Ältere Menschen sollen gesund und unabhängig ihr

Leben gestalten können

„Busse und Bahnen für Ältere“ Dortmund 12. März 2009

Vielen Dank!

Matthias [email protected]

Download der kompletten EMTA Studie www.rupprecht-consult.eu

Mehr Infos zu AENEAS unter www.aeneas-project.eu