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  • LeseprobeSAP liefert ein SEPA-Paket aus, das smtliche Funktionen enthlt, um Unternehmen auf die Vernderungen durch SEPA vorzubereiten. Lernen Sie in Kapitel 5 einen wesentlichen Bestandteil dieses Pakets kennen: Die SEPA-Mandatsverwaltung.

    Jrgen Weiss

    SEPA-Umstellung mit SAP475 Seiten, 4. Auflage 2013, 99,90 ISBN 978-3-8362-2739-1

    www.sap-press.de/3524

    SEPA-Mandatsverwaltung

    Inhaltsverzeichnis

    Index

    Der Autor

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    SAP liefert ein SEPA-Paket aus, das smtliche Funktionen enthlt, um Unternehmen auf die Vernderungen durch SEPA vorzubereiten. Dieses Kapitel stellt die SEPA-Mandats-verwaltung vor und behandelt damit einen wesentlichen Bestandteil des SEPA-Pakets von SAP.

    5 SEPA-Mandatsverwaltung

    Der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum fhrt mit der SEPA-Lastschrift ein neues Zahlungsinstrument ein, das erhebliche nde-rungen in den betriebswirtschaftlichen Prozessen der Unternehmen nach sich zieht; dazu gehrt fr den Zahlungsempfnger insbeson-dere die Verwaltung der Mandate seiner Debitoren. Die SEPA-Man-datsverwaltung nimmt im SEPA-Paket von SAP viel Raum ein.

    In diesem Kapitel werden die wesentlichen Funktionen der SEPA-Mandatsverwaltung erlutert. Zunchst erfolgt in diesem Zusam-menhang ein berblick ber die Konfiguration der SEPA-Mandats-verwaltung fr die verschiedenen SAP-Nebenbuchhaltungen. Anschlieend werden die relevanten Stammdaten beschrieben. Nach einer Einfhrung in die verschiedenen Dialogtransaktionen zur Ver-waltung von SEPA-Mandaten werden die Erweiterungen der Man-datsverwaltung fr Lastschriftankndigungen (Pre-Notifications) vorgestellt. Abschlieend erfahren Sie, wie die SEPA-Mandatsver-waltung in verschiedene SAP-Anwendungskomponenten integriert ist, wie zum Beispiel in das Zahlungsprogramm.

    5.1 Grundlagen

    Wie Sie in Kapitel 3, Welche Vernderungen bringt SEPA?, gesehen haben, erfllt das SEPA-Mandat im einheitlichen Euro-Zahlungsver-kehrsraum eine rechtliche Doppelfunktion, die es in vergleichbarer Form bisher nicht im deutschen Zahlungsverkehr gab. Auf der einen Seite ermchtigt der Zahlungspflichtige (der Debitor) den Zahlungs-empfnger (Kreditor), eine einmalige oder wiederkehrende Forde-

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    rung von seinem Konto einzuziehen. Gleichzeitig autorisiert der Zah-lungspflichtige zudem seine Bank, diesen Forderungsbetrag von seinem Konto abzubuchen. Im SAP-System ist die SEPA-Mandatsver-waltung daher betriebswirtschaftlich eng in die Debitorenbuchhal-tung und die entsprechenden Zahlungsprogramme integriert.

    5.2 Untersttzung verschiedener SAP-Anwendungen

    Anwendung Beim Design der SEPA-Mandatsverwaltung wurde darauf geachtet, dass diese von verschiedenen SAP-Komponenten (Anwendungen) genutzt werden kann. Dazu gehren neben der Branchenlsung SAP for Banking auch die beiden Nebenbuchhaltungen fr das Vertrags-kontokorrent (FI-CA) und die Debitorenbuchhaltung (FI-AR). Smtli-che betriebswirtschaftlichen SAP-Komponenten sind in eine dieser beiden Nebenbuchhaltungen integriert. Eine Anwendung ist ein betriebswirtschaftliches Attribut in den Mandatsstammdaten; dieses Attribut kann beim manuellen Anlegen eines Mandats selektiert wer-den. Sind in einem SAP-Mandanten mehrere Anwendungen aktiv, erscheint auf dem Bildschirm die Drucktastenleiste Anwendungwechseln, ber die eine andere Anwendung selektiert werden kann. Um zu vermeiden, dass Sie die Anwendung, die Sie hauptschlich nutzen, jedes Mal aufs Neue selektieren mssen, knnen Sie im Sys-tem unter den Benutzervorgaben fr den Parameter Anwendung (SEPA_ANWND) einen bestimmten Wert vorbelegen.

    Exkurs: Debitorenbuchhaltungen FI-AR und FI-CA

    Die Nebenbuchhaltungen FI-CA (Contract Accounts Receivable and Payable) und FI-AR (Accounts Receivable) weisen zahlreiche Unter-schiede auf. FI-CA ist eigens fr die Verarbeitung von sehr groen Daten-mengen (mehrere Millionen Geschftspartner) konzipiert worden und kommt unter anderem in verschiedenen Branchenlsungen zum Einsatz, zum Beispiel SAP for Utilities oder SAP for Insurance. FI-CA wird den hohen Performanceanforderungen und besonderen Geschftsprozessen in diesen Branchen durch verschiedene technische Lsungen gerecht.

    Zum Beispiel verfgt die Nebenbuchhaltung ber spezielle Belegstruktu-ren die Belege wurden mit den Mindestanforderungen an Feldern reali-siert. Zahlungsbelege haben keine eigene Geschftspartnerposition, son-dern nur einen Verweis ber die Ausgleichsnummer. Bei Raten oder Abschlagszahlungen gibt es Wiederholstrukturen.

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    Untersttzung verschiedener SAP-Anwendungen 5.2

    KonfigurationSie mssen die SEPA-Mandatsverwaltung entsprechend der Anwen-dung konfigurieren, die Sie verwenden. Die Konfiguration fr die Nebenbuchhaltung FI-CA finden Sie ber den IMG-Pfad Finanzwe-sen Vertragskontokorrent Geschftsvorflle Zahlungen Verwaltung vonSEPA-Mandaten, und fr die Nebenbuchhaltung FI-AR ber den IMG-Pfad Finanzwesen Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung Geschftsvorflle Zahlungseingang Verwaltung von SEPA-Mandaten. Die Konfiguration im SAP-System ermglicht es Ihnen,

    Und bei Teilausgleichen gibt es Unterpositionen, womit die Belegnummer erhalten bleibt (Belegsplit) und kein eigener Beleg fr Teilzahlungen ent-steht.

    Im Gegensatz zu FI-AR schreibt FI-CA Hauptbuchdaten nicht direkt, son-dern periodisch und verdichtet fort. Die Buchungen werden nach Buchungsdatum, Hauptbuchkonto und Geschftsbereich unter einem automatisch erstellten Abstimmschlssel in Summenstzen verdichtet. Diese Summenstze werden periodisch (tglich) in das Hauptbuch ber-geleitet. Jeder Summensatz entspricht damit einer Menge von Neben-buchbelegen. Die Sachkontenfindung erfolgt durch Kombinationen von Kontrollparametern im Buchungsstoff (sogenannte Haupt- und Teilvor-gnge), nicht durch feste Zuordnungen in den Kontostammdaten.

    Weitere Unterschiede zwischen FI-AR und FI-CA bestehen in der Paralle-lisierungs- und Eventtechnik, die in FI-CA zum Einsatz kommen. Auf unterschiedlichen Applikationsservern kann ein Batch-Programm in meh-reren parallel ausgefhrten Jobs gestartet werden. Jeder dieser parallelen Jobs verarbeitet einen Teilbereich der zu bearbeitenden Datenmenge (Abgrenzung ber Geschftspartner oder Vertragskonto). Nach Fertigstel-lung einer Teilmenge wird dem Job der nchste Teilbereich zugewiesen. Ferner gibt es in FI-CA rund 450 Zeitpunkte (Events), die einfach und vor allem modifikationsfrei verwendet werden knnen. Dies sind betriebs-wirtschaftlich definierte Zeitpunkte in einem Programm, zu dem ein oder mehrere Funktionsbausteine aufgerufen werden. Zum Eventzeitpunkt wird abgefragt, ob ein Kunden-, ein Branchen- oder der Standardbaustein ausgefhrt werden soll.

    Bei den Stammdaten verwendet FI-CA im Gegensatz zu FI-AR nicht den Debitor, sondern den SAP-Geschftspartner, kann mehrere Adressen je Partner pflegen und mithilfe des Geschftspartner-Rollenkonzepts densel-ben Geschftspartner in verschiedenen Rollen anlegen (zum Beispiel als Interessent, als Kunde oder als Lieferant). Auerdem gibt es in FI-CA die Mglichkeit, pro Geschftspartner mehrere (Vertrags-)Konten oder sogar unterschiedliche Vertrge pro Konto zu verwalten. Damit besteht die Mglichkeit, Geschftsbeziehungen mit unterschiedlichen Mahndaten oder Zahldaten zum selben Geschftspartner zu verwalten.

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    verschiedene Einstellungen vorzunehmen. Hier sind vor allem drei Pflege-Views von Bedeutung, die im Folgenden kurz erlutert werden.

    Pflege-View V_SEPA_CTRL

    Im Pflege-View V_SEPA_CTRL finden Sie die wichtigsten Customi-zing-Einstellungen fr die SAP-Mandatsverwaltung. Hier aktivieren Sie nicht nur die Mandatsverwaltung im SAP-System, sondern hinter-legen auch alle wesentlichen Einstellungen wie die Nummernvergabe fr die Glubiger-Identifikationsnummer und die Mandatsreferenz. Auerdem knnen Sie neben den SAP-Standardfunktionsbausteinen teilweise auch eigene Bausteine hinterlegen, um die Programmlogik der SEPA-Mandatsverwaltung zu beeinflussen. Hier stehen Ihnen ver-schiedene Mglichkeiten zur Verfgung, damit im System eigene Prfroutinen vor dem Sichern der Mandatsdaten durchlaufen oder bestimmte Folgeaktionen zur Datenergnzung beim Sichern der Man-datsdaten angestoen werden.

    Standardfunktions-bausteine

    SAP stellt im Pflege-View V_SEPA_CTRL insgesamt acht verschiedene Funktionsbausteine fr Datenergnzungen und Prfungen zur Verf-gung:

    1. AdressdatenDiese Funktionsbausteine liefern im SAP-Standard bestimmte Adressstammdaten zu Aussteller und Empfnger eines Mandats (im FI-AR-Fall sind das Kreditor und Debitor) zurck, die als Vor-schlge beim Anlegen oder ndern eines Mandats verwendet wer-den knnen. (Beim ndern eines Mandats steht diese Funktion jedoch nur noch fr den Empfnger zur Verfgung, da der Debitor als Mandatsgeber selbst nicht mehr nderbar ist.)Im Standard werden die Funktionsbausteine FKK_SEPA_DEFAULT_ADR (fr FI-CA) und FI_APAR_MANDATE_DEFAULT_DATA (fr FI-AR) ausgeliefert. Sie knnen diese Standardfunktionsbausteine im Pflege-View V_SEPA_CUST durch eigene Bausteine bersteuern und beispielsweise Adressdaten aus Vorsystemen verwenden.

    2. Glubiger-IDDiese Funktionsbausteine liefern die eindeutige Glubiger-ID (Feld REC_CRDID) fr den Empfnger des Mandats im SAP-Stan-dard zurck.Im Standard werden die Funktionsbausteine FKK_SEPA_DEFAULT_CRDID (FI-CA) und FI_APAR_MANDATE_DEFAULT_CRDID (FI-AR) ausge-liefert. Auch diese Standardbausteine knnen Sie durch eigene Kundenbausteine so bersteuern, dass diese erst gar nicht vom System durchlaufen werden.

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    Untersttzung verschiedener SAP-Anwendungen 5.2

    3. MandatsreferenzDiese Funktionsbausteine liefern im SAP-Standard die eindeutige Mandatsreferenz (MNDD_ID) zurck.Es werden in FI-AR die Funktionsbausteine FI_APAR_MANDATE_PREFIX_MNDID (mit dem zahlenden Buchungskreis als