SF 2016 | 16

Zwei Knalleffekte wa-ren es, die bei der Wahl2016 für Überra-

schung sorgten: der nicht an-nähernd in dieser Größenord-nung erwartete Wahlsieg desFPÖ-Kandidaten Norbert Ho-fer und das respektable Ergeb-nis der parteiunabhängigenKandidatin Irmgard Griss.Ohne Parteiapparat und ohnedie finanziellen Mittel, die den

etablierten Parteien zur Verfü-gung stehen, fast 20 Prozentder Stimmen zu erreichen, ist

bisher beispiellos. Für Exper-ten ist das Phänomen Grisseinfach zu erklären: Der

Wunsch der Wähler und Wäh-lerinnen nach etwas Neuem inder Politik ist ganz eindeutigvorhanden.

Und darauf setzen nun klei-ne Parteien. In Salzburg sindes bereits neun Listen, die sichfür die Wahl 2018 rüsten.

Gute Chancen, neu in denLandtag einzuziehen, werdenden NEOS eingeräumt. Alsneue Liste verspricht sich

auch die erst vor kurzem vonLandesrat Hans Mayr gegrün-dete Bürgerpartei einiges. Oballe den Sprung in den Land-tag schaffen, ist fraglich. Eskönnte aber gut sein, dassauch in Salzburg die Parteien-landschaft durcheinander ge-wirbelt wird.

DER ERSTE DURCHGANG DER BUNDESPRÄSIDENTENWAHL HAT VIEL VERÄNDERT

Nach dem Debakel für SPÖ und ÖVP:Neue Parteien verspüren Aufwind

Nach dem politischen Erdbeben bei derBundespräsidentenwahl sehen neueund kleine Parteien für sich Chancen.In Salzburg rüsten jetzt schon neun Listen für die Landtagswahl 2018.

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4. Mai 2016 | Ausgabe: 16/2016

An einen Haushalt | Österreichische Post AG 5020 Salzburg | Bergstraße 10 Postentgelt bar bezahlt | Verlagspostamt 5020 | RM 502001 Tel. 0662/870037-0 | Fax Dw 43In Stadt und Land Salzburg & im bayr. Grenzraum. www.salzburger-fenster.at [email protected]

In Polizei- und Justizkreisenwerden die unprofessionel-

len Arbeitsbedingungen beiTerrorismusverfahren immerlauter kritisiert. Salzburg stehtsogar international im Fokus,weil hier gegen zwei mutmaß-liche Mitglieder des PariserTerrorkommandos ermittelt

wird. Die Arbeit wird von ei-nem Staatsanwalt und einemVerfassungsschutzbeamtenvorangetrieben. Ein besonde-rer Schwachpunkt ist das völ-lig unzulänglich geschützteGerichtsprovisorium.

GERICHTSPROVISORIUM IN SALZBURG

Terror-Ermittler arbeitenohne umfassenden Schutz


Im Land Salzburg werden175.000 der knapp 300.000

zugelassenen Pkw mit Dieselbetrieben. Dazu fahren die30.000 Lkw auch mit Diesel.Und Dieselmotoren verursa-chen mit Abstand die meistenLuftschadstoffe im Verkehr,vor allem gesundheitsschädli-

che Stickoxide sind das Die-selproblem. Die Werte in Salz-burg sind trotz Tempo 80 undTempo 100 auf den Autobah-nen dauernd zu hoch. Deshalbwird die EU demnächst einStrafverfahren eröffnen.

LUFTSCHADSTOFFE DURCH DIESEL ZU HOCH

EU: Salzburg droht ein Umwelt-Strafverfahren


FENSTERMAGAZIN

Liegt diesemSF bei

Populisten lösen keine Probleme

Die Populisten strahlen angesichtimmer neuer Höhenflüge Selbstsi-cherheit aus, geben auf vielseitigeProbleme einfache Antworten undverführen den Wähler mit derSchürung diffuser Ängste undHalbwahrheiten. Das kommt vorallem bei denen gut an, welche mitder Komplexität der Welt überfor-dert und den vermeintlichen Ver-lust des vertrauten Staus quo undder Komfortzone gefährdet sehen.Fakt aber ist, dass auch sie die be-stehenden Probleme nicht lösen,dafür aber neue schaffen. Wer unseinredet, es gebe in der globali-sierten Welt einen Weg zurück indie sichere nationale Wohlstands-isolation, bastelt an einer Illusion,aus der das Erwachen umsoschrecklicher sein wird. Angesichtsdes neuerlichen Siegeszugs der Po-pulisten stellt sich also die Frage,ob sich Österreich noch einmal ei-nen neuen Nationalismus leistenkann. Wer also in den Chor derereinstimmt, die bei den Populistendas Heil sehen, sollte bedenken, obseine Stimme unter den gegebenenBedingungen nicht das Signal fürden Weg in eine andere Republikwäre, welche man eigentlich über-wunden geglaubt hat. Der Rückfallin den Nationalismus, wäre eineAbkehr von einer liberalen, aufge-klärten offenen Gesellschaft.

Alexander Kozian5020 Salzburg

Flächendeckende Lkw-Maut

Für die Verkehrsplattform „pro-bahn“ ist eine flächendeckendeLkw-Maut eine Selbstverständlich-keit. Warum?

1. Bund und Länder müssen denWeg zur Kostenwahrheit finden,Straßentransporte sind zu billig,auch wegen des niedrigen Diesel-preises.

2. Bund und Länder brauchen

Geld, um nicht nur die Straßensondern auch die Bahnen zu finan-zieren.

3. Der Weg der Schweizer mussdaher beschritten werden: 50 Pro-zent der flächendeckenden Lkw-Maut (Abgabe) müssen zweckge-bunden für den öffentlichen Ver-kehr verwendet werden, die andereHälfte für Straßenausbau, Sanie-rungen etc.

Österreich will seit Jahren einenIntegralen Taktfahrplan umsetzen,es fehlt aber das Geld. Es brauchtneue Fahrzeuge für Regionalbah-nen, StadtRegionalbahnen, Stra-ßenbahnen etc.

Der Standpunkt der Wirtschafts-kammer, Lkw-Maut verteuert Ver-braucherpreise, ist ob des niedri-gen Dieselpreises nicht schlüssig,weil die Konsumenten von derLkw-Maut kaum betroffen sind,weil die Verbraucherpreise nur um0,15 % steigen würden (lt.Wifi).

Mag. Peter HaibachSprecher: probahn ÖSTERREICH

Verwaltungs-Assisten-tinnen in Schulen

Zu Ihrem Artikel „Pflichtschullei-ter in der Stadt Salzburg bekom-men keine Sekretärinnen“, in derAusgabe von voriger Woche (SF15/2016), möchte ich Folgendesfeststellen: Auch wenn es aus mei-ner Sicht am bestehenden Modellzu den Sekretärinnen an Pflicht-schulen noch Optimierungsbedarfgibt, ist die Initiative des Landesabsolut begrüßenswert. Auch dasfinanzielle Engagement vieler Ge-meinden – egal ob finanzstark odernicht – ist lobenswert. Unverständ-lich ist für mich die Gesprächsver-weigerung von SPÖ-Bürgermeis-ter, Dr. Heinz Schaden. Der Bedarfan organisatorisch-administrativerUnterstützung an den Schulen derStadt Salzburg ist keinesfalls gerin-ger als an den übrigen Schulen desLandes. Es ist nicht einzusehen,dass Direktorinnen und Direktorenan den Pflichtschulen der Stadt

Salzburg diese notwendige Unter-stützung nicht erhalten. Äußerstbedauerlich ist die mangelnde Ge-sprächsbereitschaft von Dr. Scha-den, der über einen Zeitraum vonsechs Wochen keine Zeit gefundenhat, auf ein Gesprächsersuchenüberhaupt zu antworten. Von Wert-schätzung gegenüber den Direkto-rinnen und Direktoren in seinemVerantwortungsbereich kann hierwohl nicht gesprochen werden. An-statt sich in Sonntagsreden „bür-gernah“ und „volksverbunden“ zugeben, wäre es wesentlich wichti-ger, Taten zu setzen und sich end-lich an der Finanzierung der Se-kretärinnen an Pflichtschulen zubeteiligen. Bürgermeister Schadenist gefordert!

Sigi GierzingerPersonalvertreter für Lehrer/innen an all-

gemein bildenden Pflichtschulen Salzburgs

Sinnlose Schikanen verursachen Stau SF 14/2016

Neben vielen offenen Fragen zurBerichterstattung („Bogerl Fah-ren“) im SF drängt sich mir eine inbesonderem Maße auf: Warumwird im Zusammenhang mit derVerkehrsmisere im Bereich Salz-achufer/Anton Neumayer-Platz/Griesgasse, als VerantwortlicherVerkehrsstadtrat Padutsch (Bürger-liste) genannt? Ist der Redaktiondes SF nicht mehr in Erinnerung,dass die Salzburger Bürgerlistesehr wohl ein anderes Konzept indiesem Bereich hatte? Soweit icherinnere, wurde bei diesen Pläneneher erwogen, die Griesgasse undnicht die Salzachseite des Gebäu-dekomplexes rund um den AVA Hofdem Verkehr zu opfern. Die Ver-kehrsentlastung des schönen AntonNeumayer Platzes war damals an-gedacht und die Sinnhaftigkeit derVerkehrsberuhigung der Griesgas-se und dem damit verbundenen Ver-kehrs-Kuddelmuddel völlig in Fra-ge gestellt. Der BürgermeisterSchaden (SPÖ) „entmachtete“ denVerkehrsstadtrat (Bürgerliste) undsetzte ein dem VizebürgermeisterPreuner (ÖVP) genehmeres undvielen Bürger/innen der Stadt Salz-burg unnachvollziehbares Verkehrs-Projekt um. Salzburgs „progressi-ven Verkehrsplanern“ wurde alsodie Entscheidungsgewalt – aus wel-chen politischen und/oder fachli-chen Beweggründen heraus auchimmer – entzogen. So jedenfallshabe ich das damalige Geschehendeutlich in Erinnerung. Das Ver-kehrs-Ressorts Padutsch ist somit –jedenfalls in der Frage Griesgas-se – aus meiner Sicht deutlich zuentlasten. Rede und Antwortver-pflichtung haben in dieser Angele-genheit hier SPÖ und ÖVP. DerenEinschätzung zum Thema: Gries-gasse – Soll das so bleiben? – ja,die wäre schon interessant.

Hans Peter Raudauer5020 Salzburg

2 LESERBRIEFE / MEINUNG 04.05.2016 / Nr. 16

WIRTSCHAFT & POLITIK

Das Versäumnis der FPÖ-Gegner

KOMMENTAR von Thomas Neuhold

Nach dem ersten Durchgang bei den Präsidentenwahlenist jetzt Feuer am Dach: Bei SPÖ und ÖVP sowieso;

aber auch in allen Winkeln der Zivilgesellschaft. Plötzlichscheint es denkbar, dass ein deutschnationaler Burschen-schafter Präsident wird. Nun wird mobilisiert. Für AlexanderVan der Bellen, vor allem aber gegen Norbert Hofer. Die Ar-gumentationslinie der FPÖ-Gegner ist dabei oftmals ziem-lich moralisch, fast schon religiös und manchmal – etwawenn über das niedrigere Bildungsniveau der FPÖ-Wählergewitzelt wird – auch reichlich überheblich.LEUTE, SO WIRD DAS NICHTS! FPÖ-Wähler und Wähle-rinnen werden sich mit dem Verweis auf den drohenden Um-bau Österreichs hin zu autoritären Strukturen schlecht über-zeugen lassen. Wie sagte ein Schrannen-Standler neulich mitentwaffnender Offenheit: „A bissl a Ordnung muss wiederher.“ Selbst das Kornblumen-Argument (die FPÖ-Funktio-näre tragen wie einst die illegalen Nazis die Kornblume beiwichtigen Anlässen) zieht in einem Land nicht, das einenderart schlampigen Umgang mit der NS-Vergangenheitpflegt wie Österreich.ES BRAUCHT MEHR. Vielleicht sollten sich Grüne, Neos,KPÖ, Gewerkschafter und Vertreter der Zivilgesellschaft –SPÖ und ÖVP werden aktuell wohl kaum dazu in der Lagesein – gemeinsam auf den Weg machen, die harten ökono-mischen Fakten der FPÖ-Politik zu kommunizieren. Nur einBeispiel: Was bedeutet denn die FPÖ-Forderung nach einereigenen Sozialversicherung für Ausländer tatsächlich? Nun,durch den Wegfall der Kosten für die Arbeitslosenversiche-rung würden Arbeitsmigranten (im FPÖ-Jargon „Gastarbei-ter“) deutlich billiger als inländische Arbeitnehmer. Die Job-chancen für Österreicher sinken. EINER DER BEKANNTESTEN WIRTSCHAFTSJOURNALISTENdes Landes, Eric Frey, hat in seinem Blog auf„derstandard.at“ das wirtschaftliche Resultat einer Regie-rungsbeteiligung der Strache-FPÖ so zusammengefasst:„Die nächste FP-Regierung wäre schlimmer.“ Die FPÖ-Geg-ner sind gut beraten, sich endlich konzentriert mit den öko-nomischen Vorstellungen der Blauen zu beschäftigen unddies auch zu kommunizieren. Wie hieß es doch im Wahl-kampf von Bill Clinton 1992 so treffend: It’s the economy,stupid!

KOMMENTAR

NOBBEs SATIRE

Selbstabbauprozesse …

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Medieninhaber: Salzburger Fenster, Ver lagshausGmbH & Co. KG, Bergstraße 10, 5020 Salzburg. Redak-tion, Anzeigenabteilung u. Vertrieb: Bergstraße 10,Postfach 84, 5027 Salzburg. Verlagsleitung: AlfonsGann. Redaktion: Dr. Brigitte Gappmair, Dr. Sonja Wenger, Mag. Sabine Tschalyj, Mag. Petra Suchanek,Mag. Helmut Holler weger, Thomas Neuhold, Mag. Michaela Pircher, Thomas Strübler. Karikaturen: Mag.Michael Nobbe. Satz & DTP: Sylvia Buder, Willi Kreindl,Karin Lechner, Esther Nedoluha. Buchhaltung und Auf -trags ver wal tung: Carina Perschl,Tel.0662-870037-17,Micha ela Wehrmann, DW 11 Kleinanzeigen-Annah-me: Regina Eder, DW 13, Daniela Bernhofer, DW 20.Druck: Druck zentrum Salzburg, 5020 Salzburg. Ver-trieb: Post. Bank ver bin dung: Landes-Hypo the ken -bank: Kto. 2364243, Raiff eisen ver band Salzburg: Kto.47746, Salzburger Sparkasse: Kto. 20834.E-Mail: [email protected]: http://www.salzburger-fenster.at

© 2016 Salzburger Fenster

SF-IM

PRES

SUM NÄCHSTE

AUSGABEN:Mittwoch, 11. Mai 2016Dienstag, 24. Mai 2016

ÖAKÖÖAKÖsterreichische Auflagenkontrolle

FENSTER

Die freundli-che Dame

hinter dem Bank-schalter meintzum Kunden, dermit dem mühsamausgefüllten Er-lagschein vor ihrsteht: „Sie könnenden Erlagscheinauch vorne beimAutomaten aufgeben. Dort ist es gra-tis. Wenn Sie zu mir an den Schalterkommen, muss ich Ihnen leider eineGebühr verrechnen.“ Der Kundewirkt überrascht: „Bauen Sie so nichtIhren eigenen Arbeitsplatz ab, wennSie Ihre Kunden zu einem Automatenschicken?“ Die freundliche Damedenkt kurz nach. Dann meint sie ach-selzuckend: „Wahrscheinlich schon– aber wir müssen unsere Kunden da-rauf hinweisen.“

Wenig später beim Postamt. DerKunde möchte ein Paket zurückschi-cken. „Das können Sie auch vorne

beim Automatenaufgeben“, meintder freundlichePostbeamte hinterseinem Schalter.„Kommen Sie mit,ich zeig’s Ihnen -fürs nächste Mal.“Er führt den Kun-den zum Selbstbe-dienungs-Paket-

Automaten im Eingangsbereich.„Sehen Sie – hier können Sie das Pa-ket das nächste Mal einfach selbstaufgeben. Dann brauchen Sie nichtmehr extra an den Schalter zu kom-men.“ Der Kunde hat plötzlich einDéjà-vu-Erlebnis. Er hört sich selbstsagen: „Bauen Sie so nicht Ihren ei-genen Arbeitsplatz ab, wenn Sie IhreKunden zu einem Automaten schi-cken?“ Der freundliche Postbeamtedenkt kurz nach. Dann meint er ach-selzuckend: „Wahrscheinlich schon– aber wir müssen unsere Kunden da-rauf hinweisen.“

Postbeamter „neu“ … Foto: Nobbe

MEHR KULTUR GEHT NICHT

Das KULTUR-FENSTER mit allen

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STICHWAHL 2016

Wen wählen Sie zum neuen

Bundespräsidenten?● Ing. Norbert Hofer● Dr. Alexander Van der Bellen

ONLINE-UMFRAGE

Die Vegetation am Fuße des Gaisbergs bietet zur Zeit auf Grund des üppig blühendenBärlauchs und des abfließenden Schmelzwassers einen geradezu tropischen Eindruck.Unser Bild stammt aus dem Aigner Park. Foto: Nobbe

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Stand: Montag, 2.5., 10 Uhr

Fortsetzung von Seite 1

In Salzburg hat sich der Trend hinzu einer politischen Erneuerungbereits abgezeichnet: Die

NEOS, die 2014 in der Stadt Salz-burg als neue Partei antraten, lande-ten gleich einen fulminanten Erfolg:auf Anhieb fünf Mandate im Ge-meinderat und einen Stadtratssesselin der Regierung.

Die NEOS peilen nun auch dieLandtagswahl 2018 an. Ein auf dasBundesland ausgerichtetes Pro-gramm ist in Arbeit, ein Gesicht aufLandesebene gibt es allerdings nochnicht. Derzeit ist man intensiv aufKandidatensuche, auf einer Tourdurch alle Bezirke mit NEOS-Natio-nalrat Sepp Schellhorn will man In-teressierte ansprechen. Die Kandi-daten werden ein halbes Jahr vordem Urnengang durch einen demo-kratischen Mitgliederentscheid ge-kürt. Als Spitzenkandidat im Ge-spräch ist Gemeinderat SebastianHuber, der offenkundig Gefallen ander Politik gefunden hat.

Hans Mayr mit eigener Partei

Spannend wird, wie die von Lan-desrat Hans Mayr vor kurzem ge-gründete Bürgerbewegung bei denWählern ankommt. Auch die könnte

als neue Partei punkten. Der Partei-gründer hat sich jedenfalls nichtblindlings ins Risiko eines zusätzli-chen Angebots in der Parteienland-schaft gestürzt: In einer Umfrageließ er abfragen, ob es in Salzburgeine neue Partei geben soll. Mit demResultat, dass es große Zustimmungdafür gibt.

Ob der Landespolitiker mit hohemBekanntheitsgrad auch tatsächlichin den Ring steigt, will er sich nochoffen lassen. Sollten die Wähler aberdabei bleiben, dass sie eine neue Par-tei haben wollen, werde ihm das einAuftrag sein, so der Parteichef beider Präsentation seiner SBG (Salz-burger Bürgergemeinschaft).

Treten beide an, könnten sie sichKonkurrenz machen: NEOS wieauch Hans Mayr fischen im selbenWählerpool: Sie segeln einen wirt-schaftlich-liberalen Kurs.

Kampf um das FPÖ-Wählerpotential

Für Karl Schnell, der erstmals miteiner eigenen Partei antritt, sieht esnach einer Zitterpartie aus: Nach ei-ner Umfrage des Salzburger Fens-ters (Ende Oktober 2015) steht esauf Messers Schneide, ob dieSchnell-Partei die Hürde in denLandtag schafft.

Nach der Spaltung der FPÖ inSalzburg, gibt es gleich zwei Partei-en, die es auf das FPÖ-Wählerpoten-tial abgesehen haben, die FPS (FreiePartei Salzburg) von Karl Schnell,dem langjährigen FPÖ-Landesob-mann in Salzburg und die FPÖ, diesich neu formiert hat.

Bei dem derzeitigen Aufwind derFPÖ, verstärkt durch das überra-schend gute Abschneiden des FPÖ-Kandidaten bei der Bundespräsi-dentenwahl (Norbert Hofer), könnte

es für die FPS schwierig werden. Dazu kommt, dass die FPS von der

FPÖ regelrecht bekämpft und mitKlagen eingedeckt wird. An die 60Klagen sind es bislang. Lukas Essl,stellvertretender Klubobmann imLandtag, sagt, man sei dabei, sich fürdie Landtagswahl aufzustellen, vielSpielraum habe man derzeit abernicht: „Ich bin zum Großteil mit denKlagen der FPÖ beschäftigt, das istfast ein Fulltime-Job“, so Essl. Erhofft, sich ab Sommer dem Aufbauder Parteistrukturen widmen zu kön-nen. Im Wahlkampf werde man„voll auf das Zugpferd Karl Schnell“setzen.

Nach der Spaltung der FPÖ inSalzburg ist ein beinharter Kampfum das FPÖ-Wählerpotential ent-brannt.

Konzept für das Team Stronach

Völlig offen ist, ob es mit demTeam Stronach ein weiteres Ange-bot im Mitte-Rechts-Spektrum ge-ben wird. Parteichef Helmut Nade-rer hat zwar angekündigt, er werdebei der Landtagswahl 2018 „ganzsicher“ für die Stronachpartei antre-

ten. Naderer hat allerdings schon öf-ters die Partei gewechselt, und dasTeam Stronach ist wie auf Bundes-ebene auch in Salzburg eineSchrumpfpartei. Dass Naderer beimAuftritt von Norbert Hofer imStieglkeller in vorderster Reihe ge-sichtet wurde, nährt Spekulationen,Naderer könnte sich der FPÖ anbie-dern.

Von der Bundespartei beziehungs-weise der Akademie des Team Stro-nach wird allerdings bereits an ei-nem Konzept gebastelt, welchenKurs das Salzburger Stronach-Teambei der anstehenden Landtagswahleinschlagen soll.

Piraten brauchen dringend Geld

Einen erneuten Versuch unterneh-men die Piraten. Bei der Landtags-

wahl 2013 schafften sie den Einzugnicht. Demnächst werde es verstärktTreffen geben, „um aktive Mitglie-der und Sponsoren zu gewinnen“,wie Wolfgang Bauer berichtet. DerObmann der Piraten gibt sich aller-dings keiner Illusion hin: „Wennsich an unserer finanziellen Situati-

on nicht dramatisch etwas ändert,werden wir wohl nicht mitmischenkönnen.“

Politologe:„Protest nach rechts“

Der Salzburger Politologe Rein-hard Heinisch beurteilt die Chancen

neuer Parteien eher skeptisch. Zwarhabe das respektable Abschneidender unabhängigen Kandidatin Irm-gard Griss bei der Bundespräsiden-tenwahl gezeigt, dass vor allem inden Städten Potenzial für neue Be-wegungen vorhanden sei. Aber, soder Politexperte: „Urbanes Protest-potenzial hat in Salzburg bisher sogut wie keinen Ansprechpartner.Der Protest in Salzburg geht deshalbnach rechts in Richtung FPÖ.“

Die Grünen sieht Heinisch auf-grund unpopulärer Entscheidungenauf Landesebene – etwa die Geneh-migung der 380-kV-Freileitung –auf der Verliererstraße. Und dieÖVP und die SPÖ könnten auch inSalzburg den Frust der Wähler zuspüren bekommen.

Brigitte GappmairThomas Strübler

NACH DEM ABSTURZ VON SPÖ UND ÖVP BEI DER BUNDESPRÄSIDENTENWAHL

Die Wähler wollen etwas NeuesEs war eine Protestwahl: Nach dem Frust

über die Regierung sind die Wähler für neueParteien offen.

Das beachtliche Ergebnis der parteiunabhängigen Irmgard Griss bei der Bundespräsidentenwahl beflügelt auch kleine und neue Partei-en in Salzburg. Foto: FB-Seite Griss

Nr. 16 / 04.05.2016 LOKALES 3FENSTER

PolitologeReinhard Heinisch:„Proteststim-men gehenmeist an dieFPÖ.“

Foto: SF-Archiv

ChristianDreyer, NEOS:„Sind auf intensiverKandidaten -suche.“

Foto: Privat

Hans Mayr,Chef der vonihm gegrün-deten SBG:„Eine neuePartei ist ge-fragt.“

Foto: Neumayr

Lukas Essl,FPS: „Sind mitden Klagender FPÖ ge-gen uns be-schäftigt.“

Foto: Neumayr WolfgangBauer, Piraten:„Wollen Mit-glieder undSponsoren ge-winnen.“

Foto: Piraten

Helmut Nade-rer, Team Stro-nach: Wech-selte schonmehrmals diePartei.

Foto: Neumayr

Das vierstöckige frühere ÖBB-Gebäude steht seit vielen Jahren leer. Nun soll dort ein 2-Sterne-Hotel entstehen. Am Aussehen des ge-planten Hotels wird sich wohl noch etwas ändern. Die Visualisierung zeigt den ursprünglichen, vom Gestaltungsbeirat kritisierten Ent-wurf. Foto: Strübler / Grafik: Architekt Wagner

PROJEKTBETREIBER MUSS GESTALTUNGSBEIRAT NOCH ÜBERZEUGEN

Noch ein Billighotel am Hauptbahnhof

In dem seit Jahren leerstehendenfrüheren ÖBB-Gebäude in derFanny-von-Lehnert-Straße soll

ein weiteres Billighotel entstehen.Letzter Besitzer der herunterge-

kommenen Immobilie war die Wie-ner Haring Group, die das Gebäude2014 übernommen hatte. Eine vonden Wienern geplante Wohnanlagemit hochwertigen Starterwohnun-gen scheiterte an BürgermeisterHeinz Schaden (SPÖ), der auf seinerForderung nach 20 Prozent geför-dertem Wohnbau beharrte.

Die Haring Group verkaufteschließlich entnervt an die BerlinerData Domizil Baugesellschaft, die

nun so schnell wie möglich ein 2-Sterne-Hotel errichten möchte. Mitdem direkt nebenan in der altenBrotfabrik entstehenden Low-Bud-get-Hotel der Berliner Kette A&OHotels, die kürzlich wegen der Be-schäftigung billiger Ost-Arbeiter inden Schlagzeilen war, hat das Pro-jekt nichts zu tun.

Baubeginn verzögert sich

„So bald wie möglich“ wolle mandas alte ÖBB-Gebäude abreißen undzu bauen beginnen, sagt ArchitektErich Wagner, der das Hotel für die

Data Domizil Baugesellschaft plant.Im zuständigen Amt für Stadtpla-nung und Verkehr der Stadt Salzburgweiß man mit derart ehrgeizigenPlänen nur wenig anzufangen. Miteiner Baubewilligung rechnet Amts-leiter Johann-Michael Paul frühes-tens in einem dreiviertel Jahr. „Dasgesamte Bauverfahren muss nochdurchgeführt werden“, sagt Paul.Bis dato gebe es nicht einmal den er-forderlichen Bebbauungsplan derAufbaustufe.

Zu den Gründen für die Verzöge-rung sagt Paul: „Die Projektbetreiberwollten möglichst schnell ihre Plänefür ein Low-Budget-Hotel durch-bringen. Der Gestaltungsbeirat hatsich mit einer banalen Planung abernicht zufriedengegeben.“ Man habeetwas „architektonisch Hochwerti-ges“ gefordert. Daran werde derzeitgearbeitet. Thomas Strübler

NOBBEs LANDESRUNDSCHAU

Ein Low-Budget-Hotel ist bereits in Bau, ein weiteres ist geplant. Das muss allerdings

erst durch den Gestaltungsbeirat.

4 POLITIK 04.05.2016 / Nr. 16

Die Lehrer und Leh-rerinnen der NMSStrobl mit ange-

schlossener Polytechni-scher Schule sind allmäh-lich genervt: Seit Schulbe-ginn zieht sich die Leiterbe-stellung nun schon hin. Mitwenig Aussicht darauf, dassdie Direktorenbesetzungwenigstens bis Ende desSchuljahres erfolgt.

„Es ist eine Zumutung.Bald ist Schulschluss, und wir wissen immer noch nicht, wen wirals neuen Schulleiter oder als neue Schulleiterin bekommen“,schildert eine Lehrerin. Besonders ungut sei es für den Kollegen,der sich für die Direktorenstelle beworben hat: „Er hat gesagt,wenn er es wird, nutzt er die Ferien, um sich intensiv auf die Lei-tertätigkeit und weitere Schulprojekte vorzubereiten. Einen Ur-laub kann er in der jetzigen Situation nicht planen. Wenn er esdann doch nicht wird, ist es für ihn erst recht blöd.“

Mit Ausschreibung Zeit gelassen

Wie Sigi Gierzinger, oberster Lehrer-vertreter, kritisiert, sei die Ausschrei-bung reichlich spät erfolgt. „Es gibt zwarkeine Frist, dass man sich aber so langeZeit lässt, wenn man zu Schulbeginnweiß, dass die Leiterbestellung ansteht,ist unfassbar.“ Ausgeschrieben wurde derSchulleiterposten am 19. Jänner 2016.Das Ansuchen der Pensionierung des jet-zigen Direktors ist gleich nach Beginndes Schuljahres, Anfang Oktober 2015,an den Landesschulrat ergangen.

Direktor Matthias Limbacher sagtdazu: „Es war mir ein Anliegen, dass, wasmeine Nachfolge betrifft, schnell entschieden wird.“

Hearing erst am 9. Mai

Nach einigen Pannen im Zuge des Verfahrens geht das Hearingnun am 9. Mai über die Bühne. Eine Bestellung noch vor Schul-schluss wird sich damit nicht mehr ausgehen: Eine Sitzung desKollegiums des Landesschulrates, das über den Reihungsvor-schlag der Auswahlkommission befinden muss, gibt es erst EndeJuni. Das Ganze bedarf dann auch noch des Beschlusses der Re-gierung.

Klares Votum von den 40 Lehrern

Der Lehrergewerkschaft riss der Geduldsfaden: Von der Lehrer-vertretung wurde Anfang März ein informelles Hearing initiiert.„Damit sich die Lehrer vorab schon ein Bild machen können, wasdie Vorstellungen der beiden Bewerber sind.“ Es gibt zwei Bewer-bungen: eine interne und eine externe.

Es sei den Lehrern freigestellt worden, über die Kandidaten ingeheimer Wahl abzustimmen. Sämtliche Lehrer, insgesamt sindes 40, nahmen daran teil. Das Votum des Lehrkörpers fiel eindeutigaus: Für den Bewerber aus der Schule. „Für ihn spricht, dass ersich am Poly sehr engagiert“, hört man aus der Kollegenschaft.Die externe Bewerberin, Direktorin einer NMS in der Stadt, ver-füge über diese Erfahrung nicht.

Die Polytechnische Schule der NMS Strobl ist ein wichtigesStandbein: Es besteht eine gute Zusammenarbeit mit Wirtschafts-betrieben aus der Region.

Das Votum der Lehrer hat aber ohnehin kaum Gewicht: In derAuswahlkommission sind die Lehrervertreter, ebenso wie die El-ternvertreter nur noch als Zuhörer vertreten, ohne Stimm- und ohneFragerecht.

Landesschulrat verweist auf Fristen

Vom Landesschulrat heißt es auf SF-Anfrage, bei laufendenVerfahren sei es schwierig, Stellungnahmen abzugeben. Beijedem Verfahren seien aber Fristen einzuhalten, so RolandBieber, Büroleiter von Landesschulinspektor Plötzen -eder.

Den Gewerkschaftern stellt es aller-dings die Haare auf. Gierzinger: „Es istein Beispiel dafür, dass eine Beschleu-nigung der Verfahren, wie das von Has-lauer großspurig angekündigt wordenist, absolut nicht gegeben ist.“ UnterLandeshauptmann Wilfried Haslau-er (ÖVP) als Bildungsreferent wurdenneue Richtlinien zu den Schulleiterbe-stellungen erlassen, eine raschere Erle-digung, wenn es um die Neubestellungvon Schuldirektoren geht, ist darin einzentraler Punkt.

UNMUT AN DER NMS STROBL:

Direktorenbestellung zieht sich schon fast ein Jahr hin

Lehrervertreter Gierzin-ger: „Von einer rasche-ren Erledigung kann kei-ne Rede sein.“ Foto: Privat

NMS Strobl: Seit Schulbeginn weißman, die Schuldirektor-Bestellung stehtan. Wer es wird, ist immer noch nichtklar. Foto: Privat

LH Haslauer (ÖVP): Wollteeine Beschleunigung derVerfahren. Foto: Neumayr

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POLITIK INTERN von Brigitte Gappmair

Am 9. Mai feiert die EU ihrenGeburtstag. Salzburg steht des-halb eine Woche lang ganz imZeichen Europas. Am Mittwoch,4. Mai, stehen von 8 bis 12 Uhrauf der Schranne EU-Info-Stän-de, an denen über aktuelle EU-Themen informiert wird. NebenLandtagspräsidentin Brigitta Pal-lauf werden auch Mitglieder desEuropaausschusses des Landtagsanwesend sein. Am Freitag, 6.Mai, sind die Info-Stände aufdem Schrannenmarkt in Neu-markt zu finden. Höhepunkt derEuropawoche ist ein Flashmobvon Salzburger Schülern am 9.Mai in der Eingangshalle desSalzburger Hauptbahnhofs. Siewerden dabei gemeinsam dieEuropahymne interpretieren.

EUROPAWOCHE

FENSTER

Was gibt es Schöneres, als mit ei-nem gemütlichen Frühstück in denTag zu starten und anschließend zushoppen? Beim 2. NeumarkterShopping Brunch am Samstag, dem7. Mai von 9 bis 13 Uhr kann mangenau das tun.

In den Geschäften warten köstlicheImbisse, Frühstückshäppchen, Ver-kostungen und allerlei Naschereien.

Auch der Service wird beim Shop-ping Brunch großgeschrieben - egalob Gitarrenbespannung, kostenloserÄnderungsservice, Schmuckreini-gung oder Essigverkostung. Als wei-teres Zuckerl warten von 2. bis 7. Maibei jedem Einkauf Gewinnlose – je-des Los gewinnt – mit Einkaufsgut-scheinen im Wert von 1.000 Euro so-wie zahlreiche Sachpreise.

LESUNG

Liebe und Einsamkeit

Elfriede Ham-merls neu erschie-nener Erzählbandüber Wege und Irr-wege der Liebefaszinieren undstecken vollerÜberraschungen.Dabei wird klar,wie sehr Macht-strukturen und fa-miliäre Abhängig-keiten Beziehungen beeinflussenkönnen.

Bei einer Lesung auf Einladungder grünen Bildungswerkstatt kannman die mehrfach ausgezeichneteJournalistin und Autorin live erle-ben. Im Anschluss besteht die Mög-lichkeit für Fragen und Diskussion.

Lesung: Mo, 9. Mai, 19 Uhr, Literatur-haus Salzburg, Strubergasse 23, Ein-tritt frei! Kartenreservierung bis 6.Mai unter [email protected]

Elfriede Hammerl,Journalistin undAutorin.

Foto: Inge PraderNEUMARKT

2. Neumarkter Shopping Brunch

Bei Josef Leimül-ler und in allenteilnehmendenBetrieben kanngebruncht, ge-plaudert, gustiertund eingekauftwerden.

Foto: Plusregion

habe der ÖWD-Wachdienst, der imEingangsbereich Personenkontrol-len durchführt, keinesfalls „seinenPlatz zu verlassen”, heißt es darin. ImNotfall sei die Polizeinummer 133 zurufen, so die Gerichtsdirektion. An-lass war ein Vorfall, bei dem ein emo-tionalisierter Prozessteilnehmer„durchdrehte und die Securityleutevom Eingang wegliefen”, heißt es.

Paris-Komplizen in Puch

Gerichtsvizepräsident Imre Juhaszwill zum Thema Sicherheit nicht all-zu viel sagen. „Ich kann aber versi-chern, dass wir uns wappnen unddass das Risiko mit der Polizei ge-nau abgeschätzt wird.” Polizeispre-cher Michael Rausch erklärt, „aufAnfrage der Justizbehörden oder desLandesgerichts wird im Anlassfallein gemeinsames Sicherheitskon-zept ausgearbeitet und umgesetzt.”

Fakt ist, dass es letztlich unge-schützte Einzelkämpfer sind, die esbei der Polizei und der Justiz mit denneuen Terror-Kriminellen aufneh-men (siehe kleine Geschichte).

Intern hofft man in Salzburg undWien, dass die Franzosen den beidenTerrorverdächtigen den Prozess ma-

chen, wie nun auch die WashingtonPost schrieb. Seit Dezember sitzender Algerier Adel H. (28) und der Pa-kistani Mohammad U. (34) in Puch-Urstein in U-Haft. Diese darf nichtlänger als sechs Monate dauern, au-ßer es handelt sich um ein besonderskomplexes Verfahren. Die Männersind im normalen Vollzug unterge-bracht.

Tschetschenen im Blick

Ein gewisser Vorteil ist, dass Öster-reich als „safe heaven” (sicherer Ha-fen) für Islamisten gilt – gemeint istauch die Szene der rund 100 Syrien-Rückkehrer, wo man besonders dieTschetschenen im Blick hat.

Das Sicherheitsrisiko ist hoch. Sowurde der Fahrer der Pariser Terror-zelle, Salah Abdeslam, in einemfranzösischen Gefängnis unter ma-ximalen Sicherheitsvorkehrungenisoliert untergebracht. „Wenn das soweitergeht mit den Terrorprozessen,müsste man das auch in Österreichzentralisieren”, urteilt ein Justizan-gehöriger. „Ähnlich wie in Stamm-heim, wo die RAF-Terroristen in-haftiert und verurteilt wurden.”

Sonja Wenger


Weil das Justizgebäude ge-rade umgebaut wird, istdas Salzburger Landes-

gericht zurzeit in der alten juridi-schen Fakultät untergebracht. Wa-rum die Rechtssprechung seit jeherin abweisenden Trutzburgen statt-findet, versteht man, wenn man dasprovisorische Gerichtsquartier ander Weiserstraße genauer betrachtet:Die Sicherheitsbedingungen in demeinfachen Bürogebäude sind hoch-gradig ungenügend.

„Cobra vor dem Haus”

Die Verhandlungssäle liegen eben-erdig, sind nicht vergittert. „Das istschnell eingerannt”, schätzt ein Ju-rist. Die Kanzleien der Richter undStaatsanwälte sind aus der Umge-bung frei einsehbar – ob von einemerhöhten Parkplatz aus oder von denumliegenden Hochhäusern. Für ein

hochrangiges Terrorverfahren wiegegen die beiden mutmaßlichen,verhinderten Paris-Selbstmordat-tentäter wäre das Gebäude nicht ge-eignet. Generell stößt die Justiz indiesen Verfahren an ihre Grenzen.

Beim Grazer Dschihadisten-Pro-zess hatten „die Kollegen zeitweisePersonenschutz”, weiß der Leobe-ner Bezirksgerichtsvorsteher undVorsitzende der Richter- und Staats-anwälte-Gewerkschaft, ChristianHaider. „Dann steht halt die Cobravor dem Haus, das mag auch nicht

jeder”, meint Haider. Die Situationin Salzburg sei sicher speziell. „DieBedrohungslage ist schwer ein-schätzbar, aber für die Kollegen sindsolche Verfahren eine große psy-chische Belastung”, so Haider.

Eine aktuelle interne Anweisungdes Salzburger Gerichtspräsidiumssorgt indessen für eine gewisse Er-heiterung bei den Mitarbeitern. Beiunerwarteten Sicherheitsproblemen

Ebenerdige Verhandlungssäle, frei einsehbareKanzleien. Der ÖWD-Sicherheitsdienst darf

selbst im Notfall „seinen Platz nicht verlassen”.Im Salzburger Landesgericht herrschen gemütliche Sicherheitsbedingungen.

Das provisorische Gerichtsgebäude hinter dem Hauptbahnhof: keinerlei moderne Sicherheitsstandards. Foto: W. Kreindl


Österreichs Richter und Staats-anwälte kritisieren das jüngste

Sicherheitspaket massiv. Heer, Poli-zei und Justizwache würden aufge-rüstet, die Justiz aber habe manschlicht vergessen. Dies sei absolutunverständlich angesichts der stei-genden Zahl von Risiko-Verfahren.

Bei der Salzburger Anklagebehör-de gibt es Staatsanwälte mit Sonder-auftrag: Für Sexualdelikte warendas zuletzt mindestens zwei, für NS-und Terrorismus-Straftaten war esein Ankläger. In Salzburg wurden imgroßen Flüchtlingsstrom jedoch be-reits vier, teilweise hochkarätige

Terrorsöldner enttarnt. Intern wur-den nun vier weitere Staatsanwältemit Terrorismusdelikten betraut.

Beim Landesamt für Verfassungs-schutz ist es im Wesentlichen eben-falls ein Ermittler, der die Terrorcau-sen vorantreibt. Zuletzt berichtetenwir von personeller Verstärkung. Siebestehe darin, „dass dem Spezialis-ten ein Mann gelegentlich beiSchreibarbeiten hilft”, heißt es in ei-nem anonymen Brandbrief aus Po-lizeikreisen, den wir erhielten. Nut-zen die Oberbehörden unerschro-ckene Frontkämpfer aus?

Polizeisprecher Michael Rausch:

„Es gab eine interne Verstärkung desLandesamts durch eine temporäreeingerichtete ErmittlungsgruppeTerror.” Man arbeite die Dinge ab.

Magdalena Beck, Sprecherin desJustizministeriums: „Wir beobach-ten gerade, ob ein Mehrbedarf anPlanstellen für Richter und Staats-anwälte auf Grund von Terrorismus-Strafverfahren besteht.” JederStaatsanwalt könne bei der Landes-polizeidirektion um Personenschutzansuchen. Diese entscheide nachden Umständen des jeweiligen Fal-les. Es müsse eine „ganz konkreteGefährdungssituation” vorliegen.

VizepräsidentImre Juhasz:„Wir schätzendas Sicher-heitsrisikodurchaus ab.”

Foto: Privat

MASSIVER SCHUTZ IM GRAZER DSCHIHADISTEN-PROZESS – SALZBURGS JUSTIZ IM AUSWEICHQUARTIER

Gericht im Bürohaus ist Sicherheitsrisiko

Richter: Oberbehörden unterstützen zu wenig

Rosenkrieg bringt 71-Jährige sogar um Mindestpension

Auch sehr lange Ehen endenoft unrühmlich. Das zeigtder außergewöhnliche Fall

von Frau I., die sich an das SF ge-wendet hat. Die 71-Jährige hat nach50 Jahren Ehe, in der sie drei Kinderaufzog, nicht einmal die Mindest-pension zum Leben. Ihr Ehemannwehrt sich gegen jenen Unterhalts-betrag, den ihm das BezirksgerichtSalzburg nach der Trennung 2012vorschrieb.

Unterhaltsprozess: drei Jahre

Seit drei Jahren zieht sich am Be-zirksgericht Salzburg der Unter-haltsprozess, auf dessen Ende FrauI. inständig hofft. Elf Verhandlungen

gab es inzwischen, doch bis jetzt istnoch immer kein Ende in Sicht. Ob-wohl das Gericht schon 2012 fest-stellte, dass Herr I., der in gehobenerPosition tätig war, 366 Euro Unter-halt zahlen müsse. „Die Anwältinmeines Mannes brachte immer neueEinwände ein, dass der Unterhaltweiter und weiter reduziert werdenmüsse“, so Frau I. Herr I. meint da-gegen auf SF-Anfrage, das Gerichthabe falsch gerechnet. So will HerrI. seiner Frau eine „Wohnkostener-sparnis“ von monatlich 150 Eurovom Unterhalt abziehen (sie wohntin einem Stock des gemeinsamenHauses). Auch bei den Betriebskos-ten wurden mehrere Einwendungengemacht. Die Folge: Das Verfahrenzieht sich in die Länge.

Frauentreffpunkt stehtzur Seite

Kein Verfahren solle so lange dau-ern, meint der Vorsteher des Be-zirksgerichtes Salzburg, WolfgangFilip zu der langen Verfahrensdauer.Doch müsse der Richter bei jederneuen Eingabe wieder alle Zahlenanschauen, wer wie viel verdient,wer wie viel zahlt usw. Am Bezirks-gericht gibt es regelmäßig bezeich-nende Unterhaltsfälle. Filip: „Dagibt man viel mehr Geld dem An-walt, statt dass man vielleicht 20Euro im Monat mehr Unterhaltzahlt.“

Frau I. hofft auf ein baldigesrechtskräftiges Urteil. So lange dasnicht vorliegt, bekommt sie nichteinmal die volle Ausgleichszulageder Pensionsversicherung (PV), dieihr ein Monatseinkommen von 882Euro verschaffen würde. „Dieserkomplizierte Gerichtsprozess ist fürFrau I. existenzbedrohend“, sagtauch Juristin Ljiljana Zlatojevicvom Verein Frauentreffpunkt Salz-

burg, die in 15 Jahren noch keinenderartigen Fall erlebt hat. Sie, wieauch die Arbeiterkammer, will sichweiter dafür einsetzen, dass es baldendlich zu einem Urteil kommt.Auch die Volksanwaltschaft siehtsich die Causa jetzt an.

Sabine Tschalyj

50 Jahre war eine Salzburgerin mit ihremMann verheiratet. Die Trennung und ein

extrem langer Unterhaltsprozess führten dazu,dass sie nur rund 7oo Euro zum Leben hat.

Frau I. wird vom Frauentreffpunkt und derArbeiterkammer unterstützt, damit derRosenkrieg zwischen ihrem Mann und ihrendlich zu Ende geht und sie ihre Min-destpension bekommt. Foto:SF/Tschalyj

Deutschkurse für AylberechtigteDer Verein Einstieg bietet ab sofort

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Bereits in einigen Wochen sollen die Teil-nehmer/innen ausreichend Deutsch kön-nen, um sich im Alltag zurecht zu finden.

Foto: Verein Einstieg

Der Leiner wird feiner. Seitvielen Jahren ist das Mö-

belhaus im Süden von Salzburgbeliebter Anlaufpunkt, wenn esdarum geht, sein Heim einzu-richten oder umzugestalten.Aber auch immer wieder tolleAktionen und die Rundumaus-wahl für alles, was das Wohnenschöner und gemütlichermacht, treibt die Menschenhierher. „Jetzt ist es Zeit für fri-schen Wind“, jubiliert JürgenAichholzer, Geschäftsführer

von Leiner Salzburg, „wir wer-den das Haus innen und außenkomplett umgestalten und auchunser Angebot und Sortimentauf ganz neue Beine stellen.“Doch dafür braucht man Platz.Und deshalb werden derzeit dieaktuellen Bestände zu Schleu-derpreisen abverkauft. „VieleKunden haben schon tolleSchnäppchen gemacht“, sagtder Leiner-Chef, „aber noch istder Umbauabverkauf voll imGang.“

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um und freuen uns schon jetztdarauf, den Salzburgern undSalzburgerinnen aber auch denMenschen, die von weiter herzu uns kommen, anschließendein Haus zu präsentieren, dassden Möbelkauf und das Ein-richten in einer ganz neuen undmodernen Dimension verkör-pert.“

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Jürgen Aichholzer, GF von Leiner Salzburg, krempelt das Haus völlig um. Für den neuen, modernen Leiner braucht es zuerst Platz und deshalb werdenjetzt viele Produkte regelrecht verschleudert! Preise von -70 Prozent sind da keine Seltenheit. Foto: SF/Pircher

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Salzburg hat eine neueHundeschule. Mag. Ka-

thrin Schmitt hat zwei Jahrebei Martin Rütter in Bonn stu-diert. Sie hilft bei allen Fragenrund um den Hund: Aggressi-onsvorfälle, Verhaltenspro-bleme, Kind & Hund, Angstund Trauma, Mehrhundehal-tung, Welpenkurse, Freilauf-gruppen, Alltag mit Hund,Anti-Giftköder-Training, si-cherer Rückruf, Jagdverhal-ten (Anti-Jagdtraining), Ca-valetti zur Verletzungspräven-tion, Leinenführigkeit, inte-ressante Beschäftigungsfor-

men und vieles mehr stehenauf dem Programm. „Dreh-und Angelpunkt meines Trai-nings für Mensch und Hundist es, dem Menschen die Kör-persprache und Kommunika-tion des Hundes näher zu brin-gen“, sagt Mag. Schmitt.„Viele Fragen und Problemeentstehen nämlich aus Miss-verständnissen.“ Am 16. Maiwird von 11 bis 15 Uhr eineSchnupperwanderung in einerKleingruppe stattfinden, aufder Sie sich mit der Trainings-philosophie vertraut machenkönnen.

Martin Rütter DOGS Hundeschule in Salzburg eröffnet

Anmeldung für Hunde wand e rung unter kathrin. [email protected]. Plätze begrenzt. Details bei Anmeldung. Kos-tenpflichtige Veranstaltung. Info: Tel. 0664-75028130. Ihre DOGSHundeschule Salzburg sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einmindestens 1.000 qm großes Trainingsgelände!

Trixi und HundetrainerinMag. Kathrin Schmitt

Diese wichtigen Fragen ste-hen im Mittelpunkt des

Stadt:Dialogs „Unser Müll“vom 1. Mai bis 30. Juni 2016.Als erste österreichische Stadtwill Salzburg den Stadt:Dialogauch dafür nützen, um gemein-sam mit Interessierten darübernachzudenken, mit welchenAnreizen ein neues Gebühren-modell Umwelt und Geldbörseschonen kann. Denn noch im-mer besteht der Restmüll zu 50Prozent aus wiederverwertba-rem Bioabfall, Glas, Papier undKunststoff. Das sind mehr als20.000 Tonnen, fast ein Vierteldes Gesamtaufkommens.

„Wir suchen engagierte Müll-experten des Alltags, die sichgemeinsam mit unseren Fach-leuten auf speziellen Work-shops Gedanken über Müllent-sorgung, Preismodelle undVerbesserungen machen“, er-klärte der ressortzuständige Vi-zebürgermeister Harry Preunerbei einem Pressegespräch.

Die drei Workshops im Junibieten Platz für 90 Personen.Als Input dient die Auswertungeiner Fragebogen-Aktion, indie per Postwurf rund 90.000Haushalte in der Stadt einge-bunden sind und die bis 20. Mailäuft. Interessenten könnensich unter Tel. 8072 4561 bzw.via E-Mail [email protected] melden. DenFragebogen gibt’s online aufwww.stadt-salzburg.at.

„Mit der Einladung engagier-ter Bürger/innen, mit uns ge-meinsam über Verbesserungennachzudenken, geht die Stadt-verwaltung neue Wege“, betontMagistratsdirektor Martin

Floss. Dieser Schritt sei eine lo-gische Entwicklung des bishe-rigen Stadt:Dialogs, in dem ne-ben den Leistungen der Stadtvor allem die Partnerschaft mitdem Bürger und gegenseitigerAustausch im Zentrum gestan-den seien.

Der Stadt:Dialog „UnserMüll“ bietet bei mehr als 30Veranstaltungen interessanteEinblicke in die Kulissen derMüllwirtschaft. Die Palettereicht von offenen Tagen imAbfallService über Lokalau-genscheine bei der SAB Sig-gerwiesen, der Müllverbren-nung Lenzing oder der Steyrer-mühl-Papier bis zu Müllauto-Paraden und der Besichtigungneuer Modelle der Abfall-sammlung. Repair-Cafe oderRecycling-Markt stehen ge-nauso auf dem Programm wieMüll-Analysen oder Beratun-gen mit Gratis-Trennhilfen.

Start mit Bürgerdis-kussion am 10. Mai

Den Auftakt des Veranstal-tungsreigens macht am Diens-tag, 10. Mai, im Kongresshauseine Diskussion mit dem Titel„Rosen aus dem Müll“. MitProf. Klaus Gellenbeck sitztdabei ein anerkannter Fach-mann auf dem Podium. DerLeiter des Instituts für Abfall,Abwasser und Infrastruktur inAhlen, Deutschland, wird überverschiedene Gebührenmodel-le und ihre Auswirkungen be-richten. Winfried Herbst stelltdie umfassende Abfallentsor-gung in der Stadt mit ihren ver-schiedenen Partnern vor.

Stadt:Dialog zum Thema „Unser Müll“

30 Termine schärfen das Bewusstsein

1,5 Kilogramm Müll pro Tag produzieren imSchnitt jeder Salzburger und jede Salzburgerin.

Das ergibt im Jahr rund 84.000 Tonnen. Was passiert damit? Wieviel wird wieder verwertet?Kann ein neues Gebührenmodell Mülltrennung

und Müllvermeidung finanziell besser belohnen?


Alexander Kranabetter vonder Abteilung Natur- undUmweltschutz des Landes

Salzburg ist sauer: „Die EU sagt, wirsollen etwas gegen den hohenSchadstoffausstoß tun, sorgt aberselbst seit Jahren nicht dafür, dassdie nötigen Rahmenbedingungendafür geschaffen werden.“

Besonders beim Thema Dieselhabe die EU weggeschaut. Diesel-fahrzeuge sind seit jeher Hauptver-ursacher erhöhter Schadstoffbelas-tungen.

Im Bundesland Salzburg werden175.000 der knapp 300.000 zugelas-senen Pkw mit Diesel betrieben. Die30.000 in Salzburg angemeldetenLkw fahren fast ausschließlich mitDiesel. Mehrere Skandale haben inder jüngsten Zeit gezeigt, dass derAusstoß dieser Fahrzeuge oft höherist als angegeben. „Hier hat sich inden vergangenen 20 Jahren so gutwie nichts verbessert“, sagt Krana-better. Im Jahr 2013 (aktuellere Zah-

len bietet das Umweltbundesamtnicht an) wurden im BundeslandSalzburg insgesamt 11.000 TonnenStickoxide ausgestoßen – knappzwei Drittel davon sind auf den Ver-kehr zurückzuführen.

Überschritten wird der EU-Grenz-wert von 40 Mikrogramm Stick-stoffdioxid pro Kubikmeter Luft vorallem im Zentralraum (siehe Gra-fik).

Steuerbegünstigung auf Diesel

Neben der EU sieht der Experte inerster Linie den Finanzminister amZug. „Jeder weiß, dass Diesel inÖsterreich steuerlich besonders be-günstigt ist. Hier ist das Handeln desFinanzministers gefragt“, formu-liert Kranabetter die Position dersieben österreichischen Bundeslän-der (alle bis auf Burgenland undKärnten), die von der EU wegen deszu hohen Stickoxid-Ausstoßes anden Pranger gestellt wurden. DieMineralölsteuer auf Diesel ist hier-

zulande noch immer um 8,5 Cent proLiter niedriger als auf Eurosuper.

Strafgelder finanzierenLuftmaßnahmen

In Salzburg setze man seit JahrenMaßnahmen zur Verbesserung derLuftgüte, so Kranabetter. Unter an-derem werde mit den in den 80er-und 100er-Beschränkungen auf derAutobahn eingenommenen Straf-geldern die nicht kostendeckendeÖffi-Jahreskarte subventioniert (dieerst kürzlich wieder teurer wurde).Weiters werden aus den Strafgel-dern die kürzlich erhöhten Förde-rungen bei der Anschaffung vonElektroautos mitfinanziert. In denJahren davor wurden die abgasärme-ren Euro-6-Lkw und Erdgasautosspeziell gefördert.

Sollten Österreich und sieben wei-tere ermahnte Mitgliedstaaten vonder EU zu Strafzahlungen verurteiltwerden, geht Kranabetter davon aus,dass die Republik rechtliche Schrittedagegen einleiten werde. „Immer-hin hat uns die EU besonders beimThema Diesel-Fahrzeuge nicht dienötigen gesetzlichen Mittel in dieHand gegeben, um eine Reduzie-rung des Schadstoffausstoßesdurchzusetzen. Jetzt will man unsdafür bestrafen.“

Thomas Strübler

In Salzburg und sechs weiteren Bundesländernist die Stickoxid-Belastung zu hoch. Die EU hat

Österreich bereits abgemahnt. Die Länder sehen den Bund und die EU am Zug.

Dieselfahrzeuge sind hauptverantwortlich für die hohe Luftschadstoffbelastung im Zen-tralraum. Foto: SF-Archiv


Zu hohe Luft-Schadstoffe: Salzburg droht ein

EU-Verfahren

0 10 20 30 40 50

Salzburg Rudolfsplatz 51

Hallein Autobahn 50

Salzburg Stadtautobahn A1 49

Hallein B159 43

Zederhaus 36

Salzburg Mirabellplatz 31

Salzburg Lehen 25

St. Johann 23

Zell am See 18

Tamsweg 18

Hallein Winterstall 12

Haunsberg 8 Gre

nzw

ert

der

EU40

μg/

m³

Stickoxid-Messwerte

Vor allem im Zentralraum werden die von der EU festgesetzten Grenzwerte für die Luft-schadstoffe überschritten.

GRENZE ZWISCHEN SALZBURG UND BAYERN BELEBTE EINST DAS GESCHÄFT

Ertragreiche Mautstation und beliebte Schmugglerroute

Wer von Tittmoning Rich-tung Burghausen fährt,überquert eine seit ural-

ten Zeiten bedeutende Handelsstra-ße, die von Salzburg und Tittmoningüber Marktl nach Niederbayern insBöhmnische führte: die Landes-grenze zwischen dem geistlichenErzstift Salzburg und dem Herzog-tum Bayern. Die Grenze in diesemLandstrich bildete sich endgültigEnde des 13. Jahrhunderts heraus,als sie zum Nachteil des SalzburgerErzstiftes nach Süden verschobenwurde. Die Geschichte der Mautsta-tion Plattenberg beginnt aber erst imJahr 1765 als Kurfürst MaximilianIII. das veraltete „Mittelmautsys-tem“ aufhebt und die neue „Chur-

Baierische Mauth- und Acis-Ord-nung“ in Kraft setzt. 1766 wurdedann der erste „Schrankhpaumb zuBlatenberg“ errichtet, ein neuesMauttaferl aufgestellt und ein höl-zernes Wachhäusl errichtet.

Wo früher das erste hölzerne Maut-häusl am Plattenberg stand, befindetsich seit mehr als 500 Jahren derBauerhof „Reiter Wechselberg“ derFamilie Remmelberger. Alois Rem-melberger, rühriger Bauer (Organi-sator des Haberfeldtreibens und derBauernwallfahrt), ist noch heute inBesitz des original Mautaferls derdamaligen Station sowie des hölzer-nen Tresors.

Da sich die Anzahl der Fuhrwerke,die Plattenberg passierten, von Jahr

zu Jahr vergrößerte, kam es 1772 aufDrängen des Mautbeamten, zumBau eines neuen gemauerten Maut-hauses, welches bis auf den heutigenTag fast unverändert erhalten blieb.Das jähe Ende der Mautstation kam1810 als das Salzburger- und Berch-tesgadener Land durch den Friedenvon Wien 1809 an das KönigreichBayern fielen und die PlattenbergerMautstation geschlossen wurde.

Schmuggler lebten gefährlich

Aber was wäre eine Landesgrenzeund Mautstation ohne dem einträg-lichen Geschäft des Schmuggelns.Dabei kam es zu tätlichen Auseinan-dersetzungen zwischen Schmugg-lern und Mautpatrouillen, etwa imKampf um „zwei Rollen rotenRauchtabak und ein Stückerl braun-

wollen Tuch von etwa zwei Ellen“.1785 wurde zum Beispiel der Hal-leiner Paul Huber mit 53 Paar blauenStrümpfen festgenommen. BeimFluchtversuch wurde Huber vomFanghund durch 14 Bisswunden amrechten Fuß verletzt und anschlie-ßend noch mit „Stockschlägen über-zogen“. Noch schlimmer erging es1791 dem Bauern Sebastian Wolf-staller von Burgkirchen. Er wurde

beim Salzschmuggeln von bayeri-schen Mautaufsehern gestellt unddurch zwei Flintenschüsse tödlichverletzt. Und 1793 wurde schließ-lich sogar der Mautbeamte JosefBierdimpfl wegen Angreifung undUnterschlagung von Amtsgeldernangeklagt und büßte sechs Tage beiWasser und Brot auf der Burg zuBurghausen.

C. Archet

Die Mautstation Plattenberg war bis 1810 eineder meist frequentierten Grenzübergänge

zwischen dem damaligen Salzburg und Bayern.Es wurde geschmuggelt, was das Zeug hält.

Alois Remmelberger, Bio-Bauer und Besitzer der Originaltafel der Mautstation in Platten-berg. Foto: C. Archet

Das Haus der Mautstation in seiner heutigen Form. Foto: C. Archet

Tresor aus der Mautstation, ca. 18.Jahr-hundert. Foto: C. Archet

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MONDKALENDER 5. bis 11.5.

Quelle: „Der Sonnen-, Mond- und Sternenkalender 2016“ von An d rea Doris Janko. Hinweis: Grund lagefür die Zuordnung der Stern bil der ist der astronomisch richtige Stand der Ge stirne, wie er tatsächlich amHimmel existiert (siehe auch „Aussaattage“ von Maria Thun), während vielen an deren Mond ka len derndie errechneten, astrologischen Sternzeichen zugrunde liegen. Abweichungen bei den Zu ord nun gen derStern bilder sind daher möglich und hängen mit diesen Auf fassungs unter schieden zusammen!

� = Vollmond � = Neumond � = zunehmender = abnehmender Mond �

5.5. FISCHEGünstig: reinigende Maßnahmen für die Haut; Kohlenhydrate und Blattgemü-se besonders wertvoll; kurz lüften; großer Hausputz; Zimmerpflanzen gießenUngünstig: Depressionen nehmen zu; Haare schneiden; Holz- & Heuarbeiten

6.5. WIDDERGünstig: Zähne bleichen, Haare schneiden für Wachstum und Lockenpracht;eiweißreiche Nahrung, Obst besonders günstig; viel trinken; backen Ungünstig: Zahnbehandlungen; Operationen; Depressionen

�

10./11.5. ZWILLINGEGünstig: nährende Maßnahmen für den Körper; Haare schneiden; Blütenge-müse und Fett werden optimal aufgenommen; ausgiebig lüften; HeuschnittUngünstig: Depressionen nehmen zu; Zimmerpflanzen gießen – Läuse

�

7./8./9.5. STIERGünstig: Wellnesstag; Haare schneiden für Wachstum; kurz lüften; leichte Kost;backen; Unkraut vernichten; Erdarbeiten; Horn- und HufpflegeUngünstig: Depressionen nehmen zu; Operationen; Milchverarbeitung; säen

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Eine verminderte Ge-dächtnisleistung trittaber nicht nur bei er-

höhter Belastung, sondernauch vermehrt mit zunehmen-dem Alter auf. Hauptursacheist das Absterben von Zellenund eine schlechtere Durchblu-tung. Auch durch die Abnahmevon Neurotransmittern kommtes zu einer Verlangsamung derReaktionen: Mentale Prozesse,wie das Verarbeiten von Infor-mationen, werden mit zuneh-mendem Alter langsamer.

Doch was tun, wenn die geis-tige Leistungsfähigkeit nach-lässt? Wie auch unser Körpermuss das Gehirn mit ausrei-chend Nährstoffen versorgtwerden.

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Beruf, Alltag und Studium fordern einen gesunden Körper,aber vor allem einen fitten Geist. Gerade in Stresssituatio-nen wird unserem Gehirn besonders viel abverlangt. Konzentrationsschwäche und verminderte Merkfähigkeitkann man in diesen Situationen gar nicht gebrauchen.

Auch das Gehirn braucht Nahrung

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VeranstaltungenWERBUNG Nr. 16 / 04.05.2016

K U L T U R

Das Mozarteumorchester fei-ert heuer sein 175-jähriges Be-stehen und erweitert aus die-sem Anlass seinen Konzertra-dius. Am Samstag, 21. Mai,spielt es um 19 Uhr im FerryPorsche Kongress Center in

Zell am See die Ouvertüre zuMozarts „Le nozze di Figaro“sowie Werke von Hummel undBeethoven. Es dirigiert AdrienPerruchon. Solist ist WolfgangNavratil-Gerl. Vorverkauf:oeticket.

Jubiläumskonzert in Zell am See

Das Mozarteumorchester Salzburg gastiert am 21. Mai in Zell am See.Foto:Nancy Horowitz

In der ARTPORT Galerie am Flughafen Salzburg eröffnete die SaalfeldenerKünstlerin Traudi Pichler ihre Ausstellung „Europa im Fußballfieber“. Ne-ben abstrakten Gemälden in hellen Naturtönen stehen die in leuchtendenFarben bemalten Büsten der EM-Nationen im Mittelpunkt der Präsentati-on, ganz nach dem Motto: Sport trifft Erotik. Ausstellungsdauer: Ende Juni2016. Foto: C. Archet

Kunst im EM-Fieber

Schlaganfallpatienten,denen Gesang hilft, dieSprache wieder zu erler-

nen, ist längst keine Zukunfts-musik mehr, sondern gelebterAlltag. Singen wird schon seiteinigen Jahren mit Erfolg als„Medizin“ im therapeutischenBereich angewandt. „Es gibtPatienten, die nach einer neuro-logischen Erkrankung einenText kaum sprechen, diesen je-

doch singen konnten“, sagte vo-rigen Montag der Stv. ÄrztlicheLeiter der NeuroCare Rehakli-nik Salzburg, Dr. HeinrichBartsch, anlässlich der Verlei-hung des Zertifikates „Singen-des Krankenhaus“. Warum beivielen Patienten mit Sprachstö-rungen, Parkinsonerkrankun-gen oder Demenzen derSprachzugang über Singenleichter erreicht werden kann

als über alleiniges Sprechen,zeigen Forschungsergebnisseaus Neurowissenschaft: Wäh-rend das Sprachzentrum vor-wiegend in der linken analyti-schen Seite des Gehirnes veran-kert ist, aktiviert Singen überSprache und Musik beide Hirn-hälften. Ist das Sprachnetzwerkgeschädigt, kann Musik- undGesangstherapie zur Anregungneuer dauerhafter Verbindun-gen in der rechten Gehirnhälftebeitragen. Rhythmus, Musikund Singen können mit den lo-gopädischen Therapien zusam-men dazu verhelfen, wiedersprechen zu lernen.

Seit zwei Jahren leitet Barba-ra Balika, Mitarbeiterin derNeuroCare Rehaklinik, die re-gelmäßig von Patienten undehemaligen Patienten gut be-suchte Singgruppe. Die Sing-gruppe besteht zusätzlich zuden neurorehabilitativen The-rapiemaßnahmen. „Es istschön zu sehen, wie der Ge-sang in der Medizin aus-schließlich erwünschte Ne-benwirkungen auslöst“, sagteBarbara Balika bei der Zertifi-katsverleihung. „Singen ver-bindet Menschen schnell undlässt sie Gemeinschaft erle-ben“, so Balika.

NEUROCARE REHAKLINIK SALZBURG WIRD TEIL DES NETZWERKES „SINGENDE KRANKENHÄUSER“

Singen als TherapiePositive Wirkung des Gesangs auf denHeilungsprozess ist in internationalen

Studien nachgewiesen.

Singen als Therapie: die NeuroCare Rehaklinik Salzburg wird Teil des Netz-werkes „Singende Krankenhäuser“. Im Bild die Verleihung des Zertifikates, v. li: Elke Wünnenberg, Vorsitzende „Singende Krankenhäuser“, BarbaraBalika, Singleiterin und Heinrich Bartsch Stv. Ärztlicher Leiter derNeuroCare Rehaklinik Salzburg. Foto: Franz Neumayr/SB

Neues aus Klinik und Medizin Seite 11WERBUNG Nr. 16 / 04.05.2016

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chem.Zeichen f.Holmium

starkes SeilBeweg-grund

griech. Sa-gengestalt

rohesRindfleisch

austral.Strauß

Reibe-,Hauch-laut

Pappdruck-matrize

Schiffs-führer

Code fürÖsterreichMarder-art

JungtiergroßerSäuge-tiere

Schluss(englisch)

Ruhe-möbelstück

NutztierinsüdlichenLändern

Zeiteinheitnichtnäher Be-stimmtes

Beweis-person

zylindr.Hohlkörper

blinde,heftigeWut

Bein-gelenk

ungleich-mäßigdrehen

Internet(Kurzform)lettischeHauptstadt

griechi-scherLiebesgott

SchnapsartNordost-euro-päerin

frz. Kons-trukteureines Gas-motors †

KuhblumeBekannt-gabe desNamens

Fluss beiAnconaTeil derWoche

Ruhepause

Zimmer,Kammer

engverbin-den

desMenschenInnerstes,Psyche

Auftritt b.Popkonzert

3. SohnAdams

ruhig, ohneBedenken

Wurzel-gemüse

Weintrau-benernteUnver-heiratete

um Ant-wort oderAuskunftBittender

Funk-ortungs-ver-fahren

nordameri-kan. StromKnoblauch-sauce

Stromin AsienHafen-mauer

Feuer-stein

NutztierderLappen

un-gebraucht

Donau-zufluss

alte Bril-lenform

Oberstudi-enrat (Abk.)

BreiausObst ua.

Währungs-union (Abk.)

Raum-station

ausgestor-bener VogelTeledialog(Kurzwort)

kleineVertiefungein Gesetz(Abk.)

Meeres-bucht

Erbanlagenüberdeckend

nordasiat.Großgebietchem. Z.für Nickel

Spion,Spitzel

südfranz.Stadtan derGaronne

Prämienzu-schlag (Kfz)

rau,brüchig

LeitereinesOrches-ters

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SF 2016 | 16

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