Shoshana Duizend-Jensen: Der lange Weg zu unserem Recht. Österreichische Contergangeschädigte...

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Shoshana Duizend-Jensen: Der lange Weg zu unserem Recht. Österreichische Contergangeschädigte kämpfen um Entschädigung 2007-2010

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Shoshana Duizend-Jensen:

Der lange Weg zu unserem Recht.Österreichische

Contergangeschädigte kämpfen um

Entschädigung2007-2010

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Aus Babys wurden Erwachsene mit Aus Babys wurden Erwachsene mit schweren Folgeschädenschweren Folgeschäden

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Wie alles begann:Wie alles begann:November 2007November 2007

Der Film „Nur eine einzige Tablette“ hat uns Der Film „Nur eine einzige Tablette“ hat uns aufgerüttelt: aufgerüttelt:

Wenn nicht jetzt, wann dann?Wenn nicht jetzt, wann dann?

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Jänner und Februar 2008:Kontaktaufnahme zu anderen

contergangeschädigten Österreichern.

Wir beginnen, uns zu organisieren und gründen mit

Maria Bergner-Willig eine Selbsthilfegruppe

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Kontaktaufnahme nach außen:

Wir erreichen durch Internet und Email in kurzer Zeit sehr viele Menschen und schreiben….

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• Briefe und Emails an deutsche Politiker und Politikerinnen

• Briefe und Emails an den österreichischen Bundespräsidenten, Bundeskanzler, Vizekanzler, Finanzminister, Gesundheitsminister und Sozialminister

• Emails an die Behindertensprecher aller vier im österreichischen Parlament vertretenen Parteien

• Emails an die Behindertenanwaltschaft und Volksanwaltschaft

• Emails und telefonischer Austausch mit Contergangeschädigten Deutschlands, Australiens, Englands und Schwedens.

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Österreichische Contergangeschädigte treten der ICTA bei und es beginnt ein reger Austausch und damit die Stärkung

unseres Selbstbewusstseins

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• Besuch von Claudia und Udo in Wien

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Herbst 2008Die Volksanwaltschaft übernimmt

unseren Fall:Die der Volksanwaltschaft

nahestehende TV-Sendung „Bürgeranwalt“ lädt uns ein. Weitere

vier Fernsehsendungen folgen.

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Das Thema „Contergan“ in Österreich findet Eingang in die

Printmedien und den österreichischen Rundfunk. Unter vielem anderen wurde

Folgendes veröffentlicht:

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• 1.9.2008: Artikel in der Tageszeitung „Die Presse“ über eine Betroffene, die nie entschädigt wurden.

• 12.10.2008 Artikel in der „Kronenzeitung“ zum Thema der inzwischen acht österreichischen Contergangeschädigten, die nie entschädigt wurden

• 25.4.2009 Beitrag im „Mittagsjournal“

• 21.4.2009 Artikel in der Tageszeitung „Die Presse“

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Besuch bei Kardinal Besuch bei Kardinal Christoph Christoph SchönbornSchönborn

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• Besuch beim Erzbischof von Wien

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Mai 2009Mai 2009Der Appell an Der Appell an österreichische österreichische ParlamentarierParlamentarier

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Wir senden an alle 183

Abgeordneten zum

Nationalrat ein

hochemotionales

Flugblatt. Nur wenige von Ihnen antworten

uns.

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Entdeckung der Akten über die Zulassung von Softenon im

Österreichischen Staatsarchiv Wir können damit beweisen, dass Softenon 1958 ohne ausreichende

Prüfung auf den Markt kam

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„Contergangeschädigte Österreichs werden erstmals im Parlament zum Thema

Manche der Opposition zugehörige Abgeordnete zum Nationalrat reagieren auf unser Flugblatt und bringen

Entschließungsanträge ohne Einbindung der Betroffenen ein. Diese werden von den

Regierungsparteien abgelehnt.

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Februar 2009: Wir sind im Gesundheitsministerium geladen

Die Gespräche im zuständigen Gesundheitsministerium beginnen am

4.2.2009 und enden im Herbst 2009 mit der Zusage einer Einmalzahlung für die

österreichischen Conterganüberlebenden.

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Entschließungsantrag:

2,8 Mio.  für Contergangeschädigte

Einig war man sich auch, österreichischen Contergangeschädigten eine Einmalzahlung im Gesamtausmaß von 2,8 Mio.  noch in diesem Jahr zukommen zu lassen. Ein entsprechender Entschließungsantrag wurde einstimmig angenommen. Er basierte auf einem Antrag, worin

sich die FPÖ dafür ausspricht, die betreffende Personengruppe durch eine grundsätzliche Gleichstellung mit Kriegsopfern, NS-Opfern, Impfgeschädigten und Verbrechensopfern sozial besser

abzusichern (1075/A[E]). Dieser Entschließungsantrag wurde dann von SPÖ und ÖVP mehrheitlich abgelehnt.

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Das bedeutet einmalig: Das bedeutet einmalig:

bei 50 Menschen = 56.000 € pro Personbei 50 Menschen = 56.000 € pro Person bei 40 Menschen = 70.000 € pro Personbei 40 Menschen = 70.000 € pro Person bei 30 Menschen = 93.000 € pro Personbei 30 Menschen = 93.000 € pro Person bei 20 Menschen = 140.000 € pro Personbei 20 Menschen = 140.000 € pro Person

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Das österreichische Gesundheitsministerium setzt eine

Ansprechperson ein.

66 Personen melden sich bis zum 31.3.2010Wer sich später meldete wurde nicht mehr

angenommen.Berücksichtigt werden Geburtsjahrgänge von

1956 bis nach oben offen.

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Das österreichische Gesundheitsministerium setzt eine

Ärztekommission ein.

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Zahlen der Antragsteller• 8 Personen werden anerkannt, weil sie bereits

von Deutschland eine Rente erhalten• 49 Personen sind zur Prüfung vor die

Medizinische Kommission gekommen (6 davon wurden von der Stiftung abgelehnt)

• 8 Personen fallen wegen zu frühem Geburtsdatum (vor 1956) heraus

• 2 Personen haben ihren Antrag zurückgezogen• 2 Personen haben oder hatten nicht die

österreichische Staatsbürgerschaft.

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Unklarheiten gibt es noch in folgenden Punkten:

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• Wieviele Personen werden als contergangeschädigt anerkannt?

• Wie erfolgt der Auszahlungsmodus? Derzeit ist nur in Ansätzen an eine Abstufung nach dem Grad der Behinderung gedacht.

• Die Festlegung auf Jahrgang 1956 und nicht früher wird ebenfalls kritisiert. Ein 1954 geborener Betroffener meldete sich.

• Wie wird die Stiftung reagieren, wenn Österreicher sie mit positiven Bescheiden konfrontieren?

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Die Auszahlung der Einmalzahlung sollte noch bis 31.12.2010 erfolgen, nun aber

scheint das nicht mehr realistisch.

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Die Conterganstiftung für Behinderte Menschen und

Österreich

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• 8 Personen erhalten bis dato eine Rente von der Conterganstiftung, darunter eine unbekannte Anzahl in Deutschland geborener Betroffener.

• Nach der Gesetzesänderung haben ca. 60 Personen im Laufe des Jahres 2009 um eine Rente angesucht.

• Bis dato erging noch kein einziger positiver Bescheid.

• Die Nerven liegen blank. Anrufe und Emails nützen nichts. Anträge liegen nun bereits 18 Monate bei den Ärzten der Medizinischen Kommission.