SICHER Sommer 2010

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Liebe Kundin Lieber Kunde Sportlich – Der FIFA WM-Pokal der dies- jährigen Weltmeisterschaft ist heiss be- gehrt und hart umkämpft. Gutes Training und geeignete Ausrüstung reduzieren zwar die Verletzungsgefahr, können sie aber nie ganz ausschliessen. Für die Spieler ist es ein Höhepunkt, das Heimatland auf höchs- ter Ebene gegen die Besten der Welt zu ver- treten. Was sagt Ottmar Hitzfeld, der Trai- ner der Schweizer Nationalmannschaft, zum Thema «Spitzensport und Gesundheit»? Erschreckend – Sexueller Missbrauch war in den letzten Monaten ein grosses Me- dienthema. Leider ist damit zu rechnen, dass noch weitere schreckliche Geschich- ten ans Tageslicht kommen. Gut ist, dass über dieses Tabu endlich geredet werden kann und die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden. Die Grenze zwischen Zärt- lichkeit und sexueller Ausbeutung ist nicht leicht zu erkennen. Ab wann muss von se- xuellem Missbrauch gesprochen werden? Belastend – Viele Menschen sind in ihrem Job gelangweilt und unterfordert. Ihr Nichts- tun verstecken sie mit grossem Aufwand: Sie gehen frühmorgens ins Büro, haben kei- ne Zeit für Pausen und sind die Letzten, die den Arbeitsplatz verlassen. «Boreout» nennt sich dieses Phänomen. Und Sie? Langweilen Sie sich etwa bei der Arbeit? Stechend – Hautrötung und Hautausschlag, Schwellungen im Gesicht, Erbrechen, Durchfall, lebensbedrohliche Asthma-Anfäl- le oder Bewusstseinsverlust: Symptome ei- nes Wespenstiches! Allergische Reaktionen treten rasch nach einem Stich auf. Welche Massnahmen sind zu ergreifen? Wir wünschen Ihnen eine schöne und erhol- same Sommerzeit! Marcel Graber Direktor RVK SOMMER 2010 SICHER mit meiner Krankenkasse Interview mit Ottmar Hitzfeld «Fussball ist beeinflussbar, aber nie berechenbar.» F u s s b a ll- W el t m ei st er s ch a ft 1 1 . Ju n i bi s 1 1 . J u li 2 0 1 0

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Sommer 2010 - Interview mit Ottmar Hitzfeld - Kreuzbandriss – Folgen und Rehabilitationsmöglichkeiten - Managed Care – (Einspar-)Möglichkeiten für die Versicherten - Sexuelle Übergriffe auf Kinder – was tun? - Essen und Trinken schlau auswählen - Burnout versus Boreout - Wespenstich: Gefährlich oder nicht?

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Liebe KundinLieber Kunde

Sportlich – Der FIFA WM-Pokal der dies-jährigen Weltmeisterschaft ist heiss be-gehrt und hart umkämpft. Gutes Training und geeignete Ausrüstung reduzieren zwar die Verletzungsgefahr, können sie aber nie ganz ausschliessen. Für die Spieler ist es ein Höhepunkt, das Heimatland auf höchs-ter Ebene gegen die Besten der Welt zu ver-treten. Was sagt Ottmar Hitzfeld, der Trai-ner der Schweizer Nationalmannschaft, zum Thema «Spitzensport und Gesundheit»?

Erschreckend – Sexueller Missbrauch war in den letzten Monaten ein grosses Me-dienthema. Leider ist damit zu rechnen, dass noch weitere schreckliche Geschich-ten ans Tageslicht kommen. Gut ist, dass über dieses Tabu endlich geredet werden kann und die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden. Die Grenze zwischen Zärt-lichkeit und sexueller Ausbeutung ist nicht leicht zu erkennen. Ab wann muss von se-xuellem Missbrauch gesprochen werden?

Belastend – Viele Menschen sind in ihrem Job gelangweilt und unterfordert. Ihr Nichts-tun verstecken sie mit grossem Aufwand: Sie gehen frühmorgens ins Büro, haben kei-ne Zeit für Pausen und sind die Letzten, die den Arbeitsplatz verlassen. «Boreout» nennt sich dieses Phänomen. Und Sie? Langweilen Sie sich etwa bei der Arbeit?

Stechend – Hautrötung und Hautausschlag, Schwellungen im Gesicht, Erbrechen, Durchfall, lebensbedrohliche Asthma-Anfäl-le oder Bewusstseinsverlust: Symptome ei-nes Wespenstiches! Allergische Reaktionen treten rasch nach einem Stich auf. Welche Massnahmen sind zu ergreifen?

Wir wünschen Ihnen eine schöne und erhol-same Sommerzeit!

Marcel GraberDirektor RVK

S O M M E R 2 0 1 0

SICHER m i t m e i n e r K r a n k e n k a s s e

Interview mit Ottmar Hitzfeld

«Fussball ist beeinflussbar, aber nie berechenbar.»

Fussball-Weltmeisterschaft 11. Juni bis 11. Juli 2

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Schon als Kind war es Ottmar Hitzfelds Traum, seine grosse Leidenschaft – das Fussballspiel – zu seinem Beruf zu machen. Als er eines Tages als junger deutscher Amateurfussballer von Lörrach zum FC Basel ins Training ging, war dies der Beginn seiner Karriere. Nach zahlreichen Erfolgen als aktiver Fussballer und als Vereinscoach trainiert er heute die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft.

Ottmar Hitzfeld, was gefällt Ihnen beson-ders gut am Fussballsport? Für mich ist das Fussballspiel absolut faszi-nierend, beeinflussbar, aber nie vollends be-rechenbar. Erfolg ist weder planbar noch mit viel Geld zu erkaufen. Ausserdem ist es eine sehr sinnvolle Freizeitgestaltung für junge sowie weniger junge Leute: Man lernt den Umgang mit Siegen und Niederlagen, sich zu integrieren, indem man bisweilen sein Ego zu-rücknimmt, um dem Team zu dienen, oder grad das Gegenteil, indem man seine Qualitäten voll einbringt und Führungsaufgaben übernimmt.

Wie haben Sie die Schweizer Fussball-Natio-nalmannschaft auf die WM vorbereitet?Die Vorbereitung begann bereits vor der defini-tiven Qualifikation – im Frühsommer 2009 – als noch vier WM-Qualifikationsspiele anstanden. Den Fokus legten wir weitgehend in die Vor-bereitung auf Spiele in sehr unterschiedlichen Höhenlagen. Gegen Spanien und Chile spielen wir auf Meereshöhe, das letzte Gruppenspiel gegen Honduras dagegen auf rund 1400 Me-ter über Meer. Das sind neben sportlichen auch physische Herausforderungen.

Was hat sich im Profi-Fussballgeschäft seit Ihrer aktiven Fussballkarriere verändert?Am auffälligsten ist natürlich, wie viel Geld mit im Spiel ist: Fussball ist zum «Big Business» geworden. Das birgt natürlich auch Gefahren; darum bin ich dafür, dass die FIFA und die UEFA ihre Vereine eng begleiten und beispielsweise verhindern, dass Klubs Millionen von Schulden anhäufen, aber dennoch weiter neue Spieler einkaufen. Die Schweiz ist diesbezüglich vor-

bildlich, die Vereine der Spitzenligen müssen klare wirtschaftliche Auflagen erfüllen.

Welchen Tipp geben Sie jungen Fussballern mit auf den Weg?Eine Verhaltensregel: Seid euch eurer Rolle stets bewusst.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?Am liebsten mit meiner Frau und Familie in Engelberg. Im Winter gehe ich Skilaufen, im Sommer Wandern oder gelegentlich eine Partie Golf spielen. Abschalten kann ich mit schöner klassischer Musik und/oder einem guten, span-nenden Buch.

SICHER 3/2010I N T E R V I E W / M E D I Z I N

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Interview: Ottmar Hitzfeld

«Fussball ist das Abbild unserer Gesellschaft – positiv wie negativ.»

Ottmar Hitzfeld12. Januar 1949

HobbysGolf, Lesen

LieblingsessenItalienisch

Darauf bin ich besonders stolzNationalcoach der Schweiz zu sein

ErfolgeOttmar Hitzfeld holte als Trainer mit jedem Verein einen Titel. Am Anfang mit dem SC Zug jenen des Nationalliga-B-Meisters, mit Aarau den Cupsieg, später mit Borussia Dortmund und dem FC Bayern München den Sieg in der UEFA Champions League

Auf wie viel Höhenmetern spielte die Schweiz gegen Spanien? Beantworten Sie die  Frage und senden Sie die Antwort per SMS (20 Rp.) an die Zielnummer 959 Einsendeschluss ist der 31. Juli 2010

In den letzten Jahren ist eine deutliche Zu-nahme von Kapselbandläsionen des Kniege-lenkes festzustellen. In 65 Prozent der Fälle sind Sportunfälle für die Kniebandverletzun-gen verantwortlich, in erster Linie beim Ski-fahren, Fussball- und Handballspielen.

Die meisten vorderen Kreuzbandverletzungen entstehen als Folge eines Abbremsverdrehtrau-mas ohne Fremdeinwirkung. Die Patienten be-schreiben in der Regel ein Gefühl der Instabi-lität, und die meisten hören oder fühlen ein Krachen bei der Verletzung.

Folgen eines KreuzbandrissesDas vordere Kreuzband (VKB) stabilisiert den Unterschenkel gegen Verschiebung nach vorne, und das hintere stabilisiert den Unterschenkel

nach hinten. Ein Kreuzbandriss verursacht eine Instabilität des Knies (Wackelknie). Die Folge ist eine Schädigung weiterer wichtiger Strukturen des Kniegelenkes wie des Meniskus, der Seiten-bänder und der Knorpeloberfläche, was auch bei jüngeren Menschen eine geringere Belastbarkeit und zunehmende Arthrose auslösen kann.

BehandlungsmöglichkeitenIn der Regel sollte das vordere Kreuzband er-setzt werden. Im Gegensatz zur grossen Öff-nung des Kniegelenkes sollte die arthroskopi-sche Operationsmethode (Gelenkspiegelung) angewendet werden. Dabei sind lediglich zwei kleine Schnitte von zirka 8 Millimetern Länge notwendig. Mit speziell entwickelten Präzisi-onsinstrumenten wird somit eine exakte Plat-zierung des Transplantats ermöglicht. Dieser

Eingriff erfordert ein Höchstmass an Erfahrung und sollte deshalb nur in spezialisierten Zent-ren vorgenommen werden.

RehabilitationsmöglichkeitenDas sofortige Bewegen sowie gewisse forcier-te Belastungen nach der Operation haben sich für die Bandheilung bewährt: Normales Gehen, halbe Kniebeugen mit vorgebeugtem Oberkör-per und Übungen mit der Beinpresse in der frü-hen postoperativen Phase führen langfristig zur besseren Stabilität des vorderen Kreuzbandes. Eine vollständige Heilung ist in der Regel nach sechs Monaten zu erwarten.

Prof. h.c. Dr. med. M. SpeckFacharzt FMH Orthopädische Chirurgie und Sportmedizin SGSMZentrum Orthopädische Chirurgie, Schützenstr. 18, 8808 Pfäffikonwww.swissklinik.ch

Kreuzbandriss – Folgen und Rehabilitationsmöglichkeiten

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Luzern

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Maria Trottmann, Gesundheitsökonomin

Schweizer Gesundheitspolitiker/innen sind sich derzeit einig, dass Managed Care weiter gefördert werden soll. Doch was verbirgt sich hinter dem Schlagwort? Und welche Möglichkeiten bieten Versiche-rer bereits heute an?

Was ist Managed Care?Managed Care (MC) ist ein Sammelbegriff für Initiativen zur besseren Koordination und Steuerung der medizinischen Versorgung. Die Ziele sind einerseits eine Steigerung der Versorgungsqualität und andererseits die Einsparung von Gesundheitskosten. Diese Ziele sollen erreicht werden durch bessere Zusammenarbeit verschiedener Akteure, stärkeren Wissens-austausch, Vermeidung von Doppelspurigkeiten und geänderte finanziel-le Anreize.

Welche Möglichkeiten haben Versicherte heute?In der Schweiz wird beim Begriff «Managed Care» meist zuerst an HMO- oder Hausarztmodelle, welche die Basis der entsprechenden Versiche-rungsmodelle bilden, gedacht. Dies sind Vereinigungen von Ärzten und Ärztinnen, die sich der verbesserten Koordination und kostengünstigen Behandlung verschrieben haben. Ein herausragendes Element sind Qua-litätszirkel, wo beispielsweise komplexe Entscheide und Überweisungen

zu anderen Leistungserbringern diskutiert werden. Die Netzwerke über-nehmen eine vertraglich geregelte und finanziell entschädigte Budget-Mitverantwortung. So verdienen die Ärzte nicht dann am meisten, wenn sie viele Behandlungen vornehmen, sondern wenn sie ihren Patienten rasch und effizient helfen können. Die Versicherten bekommen bei der Teilnahme an einem MC-Modell einen Prämienrabatt, nehmen dafür je-doch eine Einschränkung ihrer Arztwahl in Kauf.

Neben diesen Hauptformen gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten, wie Versicherte ihre medizinische Versorgung optimieren können. Beispiels-weise helfen telefonische Beratungsdienste bei der Entscheidung, ob ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden soll. Einige Ärzte-Netz-werke stellen auf ihren Webseiten Ratgeber bereit, welche über den bes-ten Umgang mit häufigen Beschwerden informieren. Zahlreiche Versiche-rer geben Tipps zu einer gesunden Lebensweise und beraten chronisch Kranke zum Umgang mit ihrer Krankheit und wie sie sich am besten im Gestrüpp des Gesundheitswesens zurechtfinden. Ähnliche Beratungen werden auch von Patientenorganisationen angeboten.

Fazit: Eine bessere Koordination der medizinischen Versorgung ist not-wendig, um das Wachstum der Gesundheitskosten zu bremsen. In der Schweiz hat sich eine Vielzahl von Angeboten etabliert, unter denen Versicherte das Beste für sich auswählen können.

Managed Care – (Einspar-)Möglichkeiten für die Versicherten

Verletzungen beim Fussball: Krankheit oder Unfall?

Nicht jede Verletzung, die sich beim Fuss-ball ereignet, ist ein Unfall. Die rechtliche Zuordnung, ob Krankheit oder Unfall, ist oft schwierig.

Voraussetzung für das Vorliegen eines Unfalls ist ein ungewöhnliches äusseres Ereignis. Wenn beispielsweise ein Gegenspieler einem Fussbal-ler in die Beine grätscht und dieser das Knie verdreht, liegt rechtlich ein Unfall vor. Dabei ist nicht entscheidend, ob der Gegenspieler regel-widrig gehandelt hat. Auch wenn sich ein Fuss-

baller beim Kopfballspiel verletzt, handelt es sich um eine unfallähnliche Körperverletzung.

Unfallähnliche Körperverletzungen wie Kno-chenbrüche, Verrenkungen von Gelenken, Me-niskusrisse, Muskelrisse, Muskelzerrungen, Seh-nenrisse und Bandläsionen gehen bei Bestehen einer Unfalldeckung nach UVG (Unfallversiche-rungsgesetz) ebenfalls zulasten des UVG-Versi-cherers (Art. 9 UVV), auch wenn die Ursache kein ungewöhnliches Ereignis war.

Nicht von unfallähnlicher Körperverletzung, sondern von Krankheit spricht man, wenn die Verletzung auf wiederholte und im täglichen

Leben laufend auftretende Mikrotraumata (z.B. winzige, hauchdünne Muskelfaserrisse) zurück-zuführen ist, die eine allmähliche Abnützung bewirken und zu einem behandlungsbedürfti-gen Gesundheitsschaden führen.

Bei der Beurteilung der Ursache spielen die bild-gebenden Verfahren der medizinischen Diag-nostik eine wesentliche Rolle. Zusammen mit der ärztlichen Beurteilung liefern sie die Grundlage für die nicht immer einfache Zuord-nung einer Fussball-verletzung.

Managed Care steuert und koordiniert die medizinische Versorgung.

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SICHER 3/2010J U G E N D

Sexuelle Übergriffe auf Kinder – was tun?

Katharina Steiger, Leiterin Fachstelle Kinderschutz, Gesundheits- und Sozial-departement des Kantons Luzern

Die jüngste Mediendebatte über sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche hat einen positiven Effekt: Sie sensibilisiert uns für ein Geschehen, das zu lange ein Tabu war. Kinder werden am häufigsten von ver-trauten Personen aus dem nahen Umfeld se-xuell ausgebeutet.

Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche durch Erwachsene oder ältere Jugendliche ist stets von Macht und Abhängigkeit geprägt. Kinder können aufgrund ihrer emotionalen und intellektuellen Entwicklung den sexuellen Handlungen von Älteren niemals frei zustim-men. Dieses Machtgefälle nützen die Täter – neun von zehn sind Männer – aus, um Kinder oder Jugendliche zu überreden oder zu zwin-gen, Übergriffe unterschiedlicher Schwere zu ertragen. Täter verpflichten ihre Opfer meist zur Geheimhaltung, oft mittels Drohungen. Damit verurteilen sie das Kind auch noch zu Sprach- und Wehrlosigkeit.

Wo liegt die Grenze?Angenehme Berührung oder sexueller Über-griff – für ein Kind ist die Grenze vor allem zu Beginn eines ausbeuterischen Verhältnisses schwer zu erkennen. Der Täter plant einen Miss-

brauch hingegen gezielt. Oft geht er allmählich von unverdächtigen Berührungen zu eindeutig sexuellen Handlungen über. Um sexuelle Gewalt geht es dort, wo der Täter sich bewusst am Kör-per eines Kindes zu befriedigen versucht oder sich befriedigen lässt.

Missbrauch – von Dritten schwer erkennbarDas missbrauchte Kind muss schweigen. Wie erkennen Eltern oder Lehrpersonen ein Miss-brauchsgeschehen? Die Symptome sind so vielfältig wie die Kinder selbst. Anders als bei körperlichen Misshandlungen sind bei sexuel-len Übergriffen physische Verletzungen selten nachweisbar. Wesensveränderungen wie regres-sives Verhalten, Schlaf- und Essstörungen, Ängste, Suchtverhalten und Stimmungsschwan-kungen können Hinweise auf sexuelle Ausbeu-tung sein.

«Wie soll ich mich verhalten?»Hegen Sie den Verdacht, dass einem Kind oder Jugendlichen sexuelle Gewalt widerfährt? Es ist wichtig, dem Kind zu signalisieren: «Ich bin für dich da. Du darfst darüber reden. Wir werden zusammen nach Lösungen suchen.» Nehmen Sie Ihre Gefühle und Wahrnehmungen ernst, aber greifen Sie nicht überstürzt ein. Sprechen Sie mit einer Beratungsstelle. Es gilt eine koordinierte Hilfestrategie für das Kind zu finden. Um das Kind zu entlasten, muss es verstehen: «Ich bin nicht selber verantwortlich,

weder für die sexuelle Gewalt noch das weitere Vorgehen. Aber ich habe das Recht, angehört und miteinbezogen zu werden.»

Kinder müssen Nein sagen lernenDie meisten sexuellen Übergriffe geschehen in der Familie oder im nahen sozialen Umfeld. Entscheidend für die Prävention ist, dass Kinder lernen, Nein zu sagen. Dies gelingt, wenn El-tern oder Lehrpersonen kontinuierlich die Res-sourcen und Rechte der Kinder stärken. Erzie-hende sollen sich auch selber mit der Tatsache von sexueller Gewalt auseinandersetzen und ihren eigenen Umgang mit Sexualität, Macht und Grenzen reflektieren.

Kinder erleben sexuelle Gewalt besonders häufig an Orten, wo sie sich sicher und wohl fühlen.

Diese Stellen helfen

Bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch wenden Sie sich an eine Hilfestelle, z.B.:

Kantonale Opferberatung Elternnotruf Erziehungs- oder Familienberatung Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst Schulsozialarbeit Soziale Dienste Telefon 147

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Wie isst Ihr Kind, wenn es die freie Wahl hat? Weshalb ist es für Kinder schwierig, die aus der Sicht von Ernährungsfachleuten rich-tige Wahl zu treffen?

Essen und Trinken schlau auswählen bedeutet, aus der Vielzahl von Lebensmitteln eine ver-nünftige Auswahl treffen zu können. Dabei geht es nicht nur um gesundes und ungesundes Es-sen oder die richtige oder falsche Auswahl. Kin-der sollen die Vielfalt der Lebensmittel, deren Herkunft und Verarbeitung entdecken und mit allen Sinnen erleben dürfen. Dieses Entdecken soll den Kindern Spass bereiten. Unterstützen Sie die natürliche Neugier Ihrer Kinder.

Abwechslung ist wichtigDa die Kinder im Wachstum und die Knochen sowie die Muskulatur im Aufbau sind, stellt deren Ernährung ganz besondere Anforderun-gen. Im Speiseplan der Kinder sollten Getrei-deprodukte und Kartoffeln, aber auch Milch nicht fehlen. Früchte und Gemüse gehören täglich auf den Speiseplan. Fisch, Eier und Fleisch bringen Abwechslung. All diese Nah-rungsmittel, regelmässig und abwechselnd auf den Speiseplan gesetzt, versorgen die Kinder mit genügend Nährstoffen. Gelegentlich und

nur in kleinen Mengen, können fett- und zuckerreiche Lebens-mittel Teil einer ausgewoge-nen Ernährung sein. Blinde KuhIhr Kind soll mit geschlos-senen Augen und durch Abtasten das Aussehen und die Beschaffenheit bestimmter Lebensmittel erkennen können. Wie unter-scheiden sich Geruch und Ge-schmack von Gemüse und Obst, wenn sie gekocht werden?

• Verbinden Sie Ihrem Kind die Au-gen und lassen Sie es verschiedene Früchte- und Gemüsesorten ertasten.

• Schneiden Sie danach die Frucht oder das Gemüse in kleine Stückchen und lassen es die Kinder riechen und probieren.

• Entdecken Sie zusammen mit dem Kind die Unterschiede von rohem und gekochtem Ge-müse.

Mit etwas Spass erfahren Kinder durch solche sensorischen Erlebnisse die Nahrungsmittel viel intensiver. Dies kann das Essverhalten bis ins Erwachsenenalter prägen. Deshalb ist es wich-tig, dass Kinder möglichst frühzeitig auf den gesunden Geschmack kommen und Gemüse und Früchte sowie andere gesunde Nahrungsmittel schätzen lernen.

Denken Sie daran, dass, bei allen guten Vor-sätzen, Essen und Trinken auch bei den Kin-dern in erster Linie Freude und Genuss berei-ten sollen.

Interessante Erlebnisse im Lebensmittelbereich wünscht Ihnen

www.k rankenver s icherer.chP R Ä V E N T I O N

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Die Ernährungsscheibe der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung, Teil 4:

Essen und Trinken schlau auswählen

Ihr Lukas ZahnerDr. phil. nat., Mitglied Institutsleitung am Institut für Sport und Sportwissen-schaften der Uni Basel

Weblink

www.sge-ssn.ch

Beim Burnout-Syndrom handelt es sich um ei-nen Zustand emotionaler Erschöpfung, der die Leistungsfähigkeit schwächt. Man fühlt sich ausgebrannt, schwach, lustlos und ist nicht mehr in der Lage, sich in irgendeiner Weise zu erholen.

Das Gegenteil ist das Boreout – eine konse-quente Unterforderung im Job. Daraus folgen Desinteresse und Langeweile. Boreout-Be-troffene sind Künstler darin, ihr Problem zu vertuschen. Langanhaltendes Nichtstun und ständiges Vorgaukeln, man sei beschäftigt,

ist anstrengend. Unzufriedenheit macht sich breit, Herausforderung und Anerkennung feh-len. Das Selbstwertgefühl wird enorm beein-trächtigt.

Detaillierte Informationen zum Thema «Bore-out» findet man in den beiden Publikationen «Diagnose Boreout» und «Die Boreout-Falle», geschrieben von den beiden Schweizern Philip-pe Rothlin und Peter R. Werder.

Burnout versus BoreoutSowohl zu viel als auch zu wenig Arbeit kann sich negativ auf die Leistung jedes Einzelnen auswirken. Unter einem Burnout-Syndrom können sich die meisten etwas vorstellen. Doch die Folgen des Gegenteils – des Boreouts – sind ebenso ernst zu nehmen.

Weblinks

www.burnout-info.ch www.boreout.com

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SICHER 3/2010G E S U N D H E I T

Wespenstich: Gefährlich oder nicht?Nicht jeder Insektenstich bedeutet gleich eine ernste Gefahr. Normalerweise entsteht eine schmerzende und juckende Schwellung, die etwa drei bis fünf Zentimeter gross ist und nach wenigen Tagen wieder verschwindet.

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Senden Sie uns das Lösungswort (inkl. Angabe Ihrer Adresse und Ihres Versicherers) … … via www.krankenversicherer.ch oder… mittels Postkarte an Redaktion SICHER, Haldenstrasse 25, 6006 Luzern.

Einsendeschluss ist der 31. Juli 2010Die Gewinner werden ausgelost und persönlich benachrichtigt. Der Rechtsweg istausgeschlossen. Ihre Daten werden ausschliesslich für den Wettbewerb verwendet.

Rote-Beeten-Püree

… zur Stärkung des Immunsystems und bei Infektionen.

Rote Beeten wirken antioxidativ und mildern Entzündungen.

Gerne veröffentlichen wir interessante und nützliche Tipps von Leserinnen und Lesern.

Tipps einsenden an:Redaktion SICHERHaldenstrasse 256006 Luzern

Publizierte Beiträge werden mit 100 Franken belohnt!

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Tipps einsenden an:Redaktion SICHERHaldenstrasse 256006 Luzern

Publizierte Beiträge werden mit 100 Franken belohnt!

600 Gramm Rote Beete putzen

und waschen. In einem Topf

mit 1,5 Liter Wasser zum Kochen

bringen und 45 Minuten garen.

Die Rote Beeten herausnehmen,

abkühlen lassen, schälen und

pürieren. Mit Salz und Pfeffer

abschmecken.

Was Grossmutter noch wusste...!

Wann muss ein Arzt aufgesucht werden?Eine allergische Reaktion tritt rasch auf, in der Regel innerhalb einer halben Stunde nach dem Stich. Nicht nur die Einstichstelle ist betroffen: Hautrötung und Hautausschlag, Schwellungen im Gesicht, Erbrechen und Durchfall bis zu le-bensbedrohlichen Asthma-Anfällen oder Be-wusstseinsverlust können die Folgen sein. Bei diesen Symptomen muss dringend ein Arzt auf-gesucht werden. Häufig kommt es zu einer aller-gisch bedingten, schweren Lokalreaktion. Eine grosse Schwellung, die länger als 24 Stunden dauert und teilweise auch von Fieber begleitet ist, deutet auf diese Symptomatik hin. Beson-ders bei Stichen in Mund und Rachen kann die Situation lebensbedrohlich werden.

Welche Therapien werden angeboten?Nach der gestellten Diagnose auf eine Insekten-giftallergie durch einen Allergologen (Zuwei-sung durch den Hausarzt) kann eine Immunthe-rapie eine mögliche Behandlungsvariante sein.

Dabei wird über Wochen mit regelmässigen klei-nen Dosen des Giftes eine Toleranz aufgebaut, die bei künftigen Stichen die allergischen Re-aktionen verhindert oder mindestens schwächt. Speziell bei Bienen- und Wespengift-Allergien werden durch die Desensibilisierung gute Be-handlungserfolge erzielt.

Welche Massnahmen können rasch ergriffen werden, wenn die Allergie bekannt ist?Personen, die allergische Reaktionen aufwei-sen, sollten ein Notfallset (vom Arzt ver-schrieben) bei sich tragen. Ein solches enthält neben Tabletten (Antihistaminikum und Korti-sonpräparat) eine Adrenalinspritze. Bei einem Insektenstich müssen die Tabletten sofort eingenommen werden. Falls zusätzliche Sym-ptome wie Schwindel, Übelkeit oder Atemnot auftreten, muss zudem das sofort wirksame Adrenalin in den Oberschenkel gespritzt wer-den. Weiter hilft Kühlen und Hochlagern der betroffenen Körperseite.

So schützen Sie sich vor Insektenstichen:

• Lange Kleidung tragen• Insekten-Nestregionen meiden• Sich gegenüber Insekten ruhig verhalten, keine hektischen und schlagenden Bewegungen• Kein Essen oder Getränke unbedeckt

rumstehen lassen• Parfum und andere Kosmetika massvoll anwenden• Abfallbehälter nicht offen stehen lassen• Nicht barfuss über Wiesen laufen

Die Taschen werden in Rot, Blau und Grau verlost.

Rote-Beeten-Püree

Immunsystems und bei

Rote Beeten wirken antioxidativ und mildern Entzündungen.

600 Gramm Rote Beete

und waschen. In einem Topf

mit 1,5 Liter Wasser zum Kochen

bringen und 45 Minuten garen.

Die Rote Beeten herausnehmen,

abkühlen lassen, schälen und

pürieren. Mit Salz und Pfeffer

abschmecken.

Was Grossmutter noch wusste...!Was Grossmutter noch wusste...!Was Grossmutter noch wusste...!

Publizierte Beiträge werden mit 100 Franken belohnt!

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