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Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift Herausgeber: Schweizerische Offiziersgesellschaft Sicherheit Schweiz Nr. 01/02 – Januar/Februar 2016 – 182. Jahrgang Chinas Herausforderungen Kaderrapport Verteidigung Luftpolizeidienst 24

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Sicherheit Schweiz

Nr. 01/02 – Januar/Februar 2016 –182. Jahrgang

Chinas Herausforderungen

Kaderrapport Verteidigung

Luftpolizeidienst 24

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3 Andreas Bölsterli

Eugen Thomann

4 Haushalt stabilisieren –Armee destabilisieren?

Andreas Bölsterli

5 Kaderrapport Verteidigung

Peter Schneider

7 Feierliche Kommandoübergabe

Robert Wieser, Gerhard Saladin

8 Militärgesetz ist verfassungs-konform auszulegen

Thierry Tardy

12 Welche Strategie für die EU?

André Blattmann

13 Das Wort des CdA

Jürgen Hübschen

14 Krieg und Politik

Thierry Martin

16 China: Crouching Tiger,Hidden Dragon

Heinrich Wirz

19 Aus dem Bundeshaus

Friedrich-Wilhelm Schlomann

20 Wachsende Probleme Chinas

Christian Lanz

22 CdA trifft Chinesische Armee

Henrique Schneider

24 Korea: Die bessere Schweiz?

Kumiko Ahr-Okutomo

26 Sicherheitspolitik Japans

Jonas Vollenweider

28 War in the Modern World

Irène Thomann-Baur

30 Wie lange Spiesse brauchtunser Nachrichtendienst?

David Humair, Gautier Porot

32 Cambrian Patrol

Editorial

Aktuelles

Sicherheitspolitik

Intelligence

Einsatz und Ausbildung

Member of the EuropeanMilitary Press Association (EMPA) – ISSN 0002-5925

1

Titelbild

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

CdA mit GeneralFang Fenghui

Das TeamSwiss Armed Forces

Abfangjäger feuerteinen «Warnschuss»mit Flare ab

22

32

46

Karl J. Heim

36 10 000 Soldatenin der Friedensförderung

Peter Schneider

39 Wir schaffen Voraussetzungenfür den Erfolg!

Eugen Thomann

40 Militärische Sicherheitin unsicheren Zeiten

Denis Froidevaux

41 Grösste Gefahr liegt im Momentdes Sieges

Peter Müller

42 Rüstungsbeschaffung –kürzere Abläufe?

Marcel Amstutz, Christoph Schmon

44 Lagebericht BODLUV 2020

Jürg Studer

46 Umsetzung Luftpolizeidienst 24

50 Pascal Kohler, Henrique Schneider

54 Markus Schuler

60 Dieter Kläy

64 Andrea Grichting-Zelenka

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Cambrian PatrolFoto: Antoine Schaller

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Editorial

3Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

die WEA nicht umsetzen, die geforderte Leistung zuunserer Sicherheit kann nicht erbracht werden. Deshalbmuss die Armee von den kommenden Entlastungs-programmen und Sparrunden ausgenommen werden– es darf keinen weiteren finanzpolitischen Basar umdie Sicherheit unseres Landes geben. Ohne diesen Fi-nanzrahmen kann die Armee nicht voll ausgerüstetwerden, kann die Bereitschaft nicht verbessert wer-den – beides Faktoren, die entscheidend sind für dieArmee und ihre Leistungsfähigkeit ab 2018. Auchentscheidend für die Armee ist der Zeitplan der Um-setzung der WEA. Nun bestehen klare Voraussetzun-gen und politische Grundlagen, die umzusetzen sind.Auch wenn sich damit ein Abschied von traditionellenmilitärischen Konzepten abzeichnet, muss zugunstender Sicherheit dieser Weg nun eingeschlagen werden.Es ist wie im Militär – und davon handelt ja dieseZeitschrift: Wenn entschieden ist, dann wird umge-setzt. Dies auch im Angesicht der aktuellen Bedro-hungsformen, die sich im letzten Jahr auf hässlicheWeise unter anderem in Paris gezeigt haben. Und esgeht weiter, mehrere Anschläge sind gerade in denletzten Tagen zu beklagen gewesen. Deshalb auch hier– die Richtung stimmt. Stellen wir sicher, dass sichArmeebefürworter nicht gegenseitig mit Argumentenwie Scheinreform oder militärpolitische Kapitulationbekämpfen und behindern. Stellen wir sicher, dass auchhier der eingeschlagene Weg nicht verlassen wird. DieRisiken haben sich massiv verändert, wir müssen aufaktuelle Gefahren Antworten haben. Die ASMZ macht

es sich deshalb unter ande-rem zur Aufgabe, die Wei-terentwicklung der Armeemit allen Teilprojekten und-Schritten kritisch zu be-gleiten.

In diesem Sinne freueich mich auf die neue Auf-gabe als Chefredaktor die-ser dank meinen Vorgän-gern sehr guten Zeitschrift.Ein ausgewiesen gutes Re-daktionsteam und ein pro-

fessionelles Back-office unterstützen mich und ich bindankbar, dass ich auf diese Hilfe zählen kann. Gernezähle ich aber auch auf Sie, geschätzte Leserinnen undLeser, und wünsche Ihnen viel Vergnügen mit der Lek-türe der ersten Nummer im Jahr 2016.

Andreas Bölsterli, [email protected]

Liebe Leserin, lieber Leser

Vor über vier Jahren hat sich das Parlament auf dieentscheidenden Eckwerte der Weiterentwicklung derArmee (WEA) verständigt – trotzdem wurde weitergestritten über eines der wichtigsten Güter unsererGesellschaft, nämlich dieSicherheit von Land undLeuten. Nun endlich hatder Nationalrat am 2. De-zember des letzten Jahresein Zeichen gesetzt – miteinem an Deutlichkeitnicht zu überbietendenResultat wurden die Ent-scheide zur WEA gefällt –die Richtung stimmt. DerStänderat wird in der kom-menden Frühjahrssessiondem Erstrat folgen, die noch verbleibende inhaltli-che Differenz der Anzahl WK wird da kaum mehr imWege stehen. Die Richtung stimmt. Der grosse Knack-punkt aber sind und bleiben die Finanzen. Der Na-tionalrat hat die Richtung vorgegeben – der Finanz-rahmen der 5 Mrd. pro Jahr ab 2017 ist in seinemEntscheid vorgesehen. In der kommenden Frühjahrs-session muss das Parlament die eingeschlagene Rich-tung zwingend beibehalten. Einzig das VBS hat seit1989 laufend und konsequent die Friedensdividen-de geleistet. In jeder Sparrunde, bei jedem Finanzplanhat die Sicherheit weniger Mittel erhalten, wurde ge-spart und abgebaut – auch Personal! Kein anderes De-partement hat einen grösseren Beitrag zur Sicherstel-lung der ausgeglichenen Bundesfinanzen geleistet. Beiallen anderen Departementen haben sich lediglich dieWachstumskurven der Ausgaben abgeflacht. Wird derFinanzrahmen wieder nach unten angepasst, lässt sich

«WEA: die Richtung stimmt,aber sie muss beibehalten werden,

deshalb muss die Armeevon den kommenden Sparrunden

und Entlastungsprogrammenausgenommen werden.»

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4 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

handene und immer wieder von Hand zuHand gegebene Ausrüstung in der Mengebei weitem nicht. Zudem ist – endlich! –Planungssicherheit wenigstens für vier Jah -re erforderlich, wie Bundesrat Ueli Mau-rer kurz vor Weihnachten betonte.

Der bundesrätliche Stabilisierungsvor-schlag möchte ungerührt 120 Stellen desBereiches Verteidigung streichen, «nur»1,3 Prozent der 9500 Vollzeitstellen. Aberder Bundesrat selber findet das «einschnei-dend» und als Verzögerungsfaktor für dieWEA gefährlich. Schon fast treuherzigaugenwischerisch klingt, er wolle darum«im Rahmen der nächsten Budgetpro -zesse» prüfen, wie «Personalumbau sowieWissenstransfer» nachzuholen wären.

Welche andere zentrale Staatsaufgabehat die Schweiz je einer solchen Belas-tungsprobe ausgesetzt? Während inter na -tional nur die Ungewissheit zuverlässigwächst, will die Regierung die Armee aufeinen Zustand festnageln, wo es an derBereitschaft fehlt, grössere Teile einzuset-zen, weil – unter anderem – nicht genü-gend Ausrüstung vorhanden ist.

In der Bilanz ist völlig unakzeptabel,dass die jährlich minimal erforderlichen5 Milliarden allenfalls ab 2020 verfügbarseien und vorher 4,5 bis 4,7Milliarden ge-nügen sollen. Dagegen müssen wir so frühals möglich Stellung beziehen. Jetzt. Schonim Vernehmlassungsverfahren. Denn Si-cherheit ist gewiss nicht alles, aber ohneSicherheit ist alles nichts. ■

Eugen Thomann, Redaktor ASMZ

Jetzt geht es darum, dass die interes-sierten Kreise eine Stellungnahme abge-ben, bevor der Bundesrat mit seiner «Bot-schaft» das Geschäft dem Parlament un-terbreitet. Bedenkt man, was auf demSpiel steht, so muss die Parole nicht «Ab-warten» heissen, sondern «Einmischen!».Möglichst viele gewichtige Stimmen kön-nen und sollen ertönen: Für einmal mussdie Armee verschont bleiben! Sonst zuckennoch vor dem parlamentarischen Verfah-ren alle die Schultern, also ob es ohneEinbezug der Armee nicht ginge.

Die Notwendigkeit eines Sparpro-gramms steht schon der Schuldenbrem-se wegen ausser Frage. Es gilt, Ausgabeneinzuschränken, dabei aber das jüngereWachstum der einzelnen Bereiche zu be-rücksichtigen. Die nach der Wende in An-spruch genommene Friedensdividende istlängst genossen (Tabelle). Bis jetzt hiess«Sparen», dass der VerteidigungshaushaltAbstriche erlitt und die anderen ihr Wachs-tum drosselten. Das zieht nicht mehr.

Als der Bundesrat am 25. Novemberzur Stellungnahme einlud, behauptete er,«darauf geachtet» zu haben, «dass das Pro-gramm keine markanten negativen Aus-wirkungen auf die Erfüllung der Kern-aufgaben des Bundes hat.» Daran ist seinVorschlag zu messen.

Lage der Armee

Wie alle anderen Bereiche des Bundesblickt die Armee auf aktuelle Vorleistun-gen zurück, freilich auf ein bisschen grös-sere, weil Kreditreste den Bundesrat be-wogen, bei der Armee mehr zu verlan-gen. Effizienzsteigerung und Rationali-sierung, so heisst es, sollen 2016 bis 2018einen Stellenabbau im Gegenwert vonjährlich17 bis 20 Millionen ermöglichen.Wirklich gleich wie andere Segmente be-handelte der Bund das Verteidigungsper-sonal beim Einsparen des Teuerungsaus-

gleichs, beim Kürzen der gesetzlich vor-gesehenen Leistungsprämien, beim Tilgender ersten Treueprämie.

Nochmals 150 Millionen büsste derVerteidigungshaushalt für 2016 ein, weiles an ausführungsreifen Projekten fehl-te. Die Gründe sollen uns hier nicht be-schäftigen.

Schon jetzt leiden der Ausbildungsbe-trieb und mit ihm die Einsatzbereitschaftimmer wieder und für die Truppe spürbarunter dem Fehlen ausreichender Betriebs-stoffmengen und unter dem punktuellenMangel gerade benötigter Ersatzteile, wasdringend erforderliche Grosssysteme ein-fach stilllegt.

Die Weiterentwicklung der Armee(WEA) soll, sofern sie in den nächstenMonaten die letzten Hürden nimmt, die-sen Mängeln abhelfen. Mit einem einfa-chen Bundesbeschluss, den das neue Ge-setz abändern könnte, will das Parlamenteinen Zahlungsrahmen zimmern, der fürvier Jahre die jeweils als notwendig er ach -teten 5 Milliarden bereitstellt. – Diese Sum-me, das sei einmal mehr erinnert, bedeutetschon einen Kompromiss, weil eigentlich5,4 Milliarden für die WEA nötig wären.

Ausgerechnetin der heiklen Phase …

Die WEA erfordert eine Reihe teurerOptimierungen.Vor allem genügt die nurfür einen Bruchteil aller Verbände vor-

Aktuelles

Haushalt stabilisieren –Armee destabilisieren?Ende November gab der Bundesrat das «Stabilisierungsprogramm2017–2019» zur Vernehmlassung bis am 18. März frei. Träte dieses Bundesgesetz wie vorgeschlagen in Kraft, so wäre die Weiterent-wicklung der Armee – vorsichtig ausgedrückt – gefährdet.

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5Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Aktuelles

Andreas Bölsterli, Chefredaktor

Zu Beginn der Veranstaltung dankteRegierungsrat Winiker (LU) der Armeeund ihren Kadern für den Einsatz und dieUnterstützung. Sicherheit sei das höchsteGut und sie sei «not for granted». DieKantone erwarten eine rasche Umsetzungder WEA!

Der CdA dankte allen Anwesenden fürdie erbrachten Leistungen in den letztenJahren und stellte fest, dass die wesentli-chen Weichen für die WEA gestellt sei-en. Er dankte allen beteiligten Stellen aus Politik, Verwaltung und Armee für dieak tive Unterstützung aller Arbeiten. Hierund heute wolle er seine Handlungsricht-linien für die hoffentlich nach der Früh-jahrssession beginnenden nächsten Schrit -te kommunizieren.

Lagebeurteilung undKonsequenzen für die Armee

Die Lage ist besorgniserregend, es wer-den Kriege geführt, Konflikte sind an derTagesordnung und Terrorgefahren beherr-schen die Welt. Die Konsequenzen fürEuropa liegen auf der Hand. Die Wirt-schaft leidet, Unzufriedene gehen auf die

Strasse, Ausschreitungen nehmen zu unddie Herausforderungen an die Staaten sindimmens. Anschläge untergraben das Ver-trauen in die staatlichen Institutionen.Die Unterstützung der Behörden mussgewährleistet sein, die kritischen Infra-strukturen müssen rasch geschützt wer-den können und im Fall von langanhal-tenden Konflikten muss die Armee denKampf gegen einen militärisch gerüs-teten Gegner führen können. Die He-rausforderung liegt in der Kombinationder Aufgaben – der Verteidigungsbegriffist im Bundesrat diskutiert worden(siehe Artikel Militärgesetz ab Seite 8).Die Erkenntnisse decken sich mit denSchwergewichten der WEA, die Richtungstimmt.

Handlungsrichtliniendes CdA

Der Startschuss steht kurz bevor, dieZeit der Diskussionen sei nun vorbei, esgehe um Selbstdisziplin und Loyalität imHinblick auf die Umsetzung, sagte der

CdA im zweiten Rapportteil. Die ent-scheidenden Eckwerte sind bereit: DieDoktrin liegt vor, die Organisation ist be-reit, die Rüstungsplanung steht und dasGesamtsystem Armee kann weiter entwi-ckelt und ausgerüstet werden. Dem Per-sonellen und der Ausbildung ist ein be-sonderes Augenmerk zu schenken. DieAusbildung muss fordern und fördern,

der Gewinn an Führungserfahrung stehtdabei klar im Vordergrund. Bereitschaftist der Schlüssel zum Erfolg, wenn mandie Lage in der Welt und in Europa kri-tisch beurteilt. Bereit sein heisst, dass sichdie Armee auf den modernen Gegner, derim urbanen Raum und in hybrider Formauftritt, ausrichtet. Das Gesamtsystem Ar-mee mit allen Komponenten muss raschreagieren können, ausgerüstet sein undFähigkeiten in allen Bereichen haben.Aber ohne Schutz der eigenen Einrich-tungen und der kritischen Infrastruktu-ren ist kein Erfolg möglich: «Eigenschutzist die erste Linie der Verteidigung», sagteder CdA und weiter: «Die Aktualität zeigt,was wir zu leisten imstande sein müssen,packen wir es an».

Am Schluss des eindrücklichen Rap-ports dankten die Anwesenden dem CdAfür seinen unermüdlichen Einsatz zuguns-ten der Armee mit einer stehenden Ak-klamation. ■

Gesamtrapport Verteidigung –klare AussagenAm 11. Januar hat der Chef der Armee (CdA) in Luzern zu seinem ersten Gesamtrapport Verteidigung geladen. Standortbestimmung und Ausrichtung der anwesenden Kader aus Miliz, Berufskorps und zivilen Kadern des Bereichs Verteidigung im Hinblick auf die WEA warendie Botschaften. Auch geladene Gäste aus Politik und Verwaltungverfolgten die Lagebeurteilung des CdA.

Im Gespräch: Denis Froidevaux, Guy Parme-

lin, André Blattmann (v. l.n. r). Bild: ASMZ

Bundesrat Parmelin –klares Bekenntnis zur WEABei seinem ersten grossen Auftritt vorden Kadern der Verteidigung dankte derDepartementsschef für die gute Arbeit,die geleistet wird. Er könne auf die Ar-mee zählen, das sei wichtig in dieserZeit. Drei Säulen tragen unsere Armee:Die Milizkader, das Berufskader, das dieMiliz für die Leistungen befähige unddie zivilen Mitarbeiter, die die Voraus-setzungen für den Erfolg schaffen. DieWEA sei auf gutem Weg und er wolle dieUmsetzung mit den aktuellen Kadernanpacken. Sorge bereiten auch ihm dienoch ausstehenden Entscheide zur Fi-nanzierung der Armee. Aber er habeeine zuversichtliche Stimmung im VBSvorgefunden und er freue sich auf dieZusammenarbeit.

«Einsätze werden wahrscheinlicher,

der Dienstleistungsplanwurde angepasst.»

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6 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

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7Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Aktuelles

Peter Schneider*

Ich zitiere aus der Ansprache von DivBölsterli: «Ich bin überwältigt, überwäl-tigt, dass so viele Leute meiner EinladungFolge geleistet haben – siealle sind ja eingeladen undnicht aufgeboten – sie sindalso freiwillig hier, das freutmich natürlich umso mehr… Seit 41 Jahren bin ichSoldat und nun geht dieseZeit zu Ende – ‹Wer Men-schen ergreifen will, mussselbst unterwegs sein, werWege aufzuzeigen versucht,muss selbst unterwegs sein›.Dieses Zitat stammt von Di-visionär Edgar Schumacher– Schweizer Offizier undSchriftsteller – und es hatmich in den letzten Jahr-zehnten stets geleitet. AlsSoldat und Offizier bin ich mit vielenMenschen während längeren oder kürze-ren Abschnitten des gemeinsam militäri-schen Weges unterwegs gewesen. Ich habedas Privileg gehabt, viele unterschiedlicheMenschen und ihre Ge-schichten kennenzulernen,viele Herausforderungen ha-ben wir gemeinsam lösenkönnen – oder auch müs-sen. Ich durfte die Erfahrun-gen sammeln, Neues ange-hen und umsetzen oder auchBewährtes hinterfragen.Wenn ich schon von Milizspreche – die 20 Jahre an der Spitze vonverschiedenen Aargauer Verbänden zu-sammen mit Milizkameraden – einigesind hier und heute unter uns – dann wardas eine ganz tolle Zeit. Man kannte sichund hat sich gewissermassen während desganzen militärischen Lebens verfolgt. Die-ser Zusammenhalt war und ist eine derStärken unseres Milizsystems. Wir müs-sen zu diesem Milizsystem Sorge tragen.Es ist das Erfolgsmodell nicht nur der Ar-mee, nein es ist das Erfolgsmodell unserer

Gesellschaft. Wir profitieren von den Fä-higkeiten und Fertigkeiten, die unsere Ar-meeangehörigen direkt und automatischmit einbringen. Nur dank diesem Vor-sprung können wir unsere Ausbildung auf

einem hohen Niveau halten und sind inder Lage, nach kurzer VorbereitungszeitTop-Leistungen zu erbringen … und, zumSchluss, … Ich wünsche Ihnen alles Gute,meinem Nachfolger das nötige Soldaten-

glück und freue mich auf Kontakte, dieweiter gehen und weiterführen. Ich mel-de mich ab – Mached’s Guet!»

Die Referenten

Gemeindeammann Heidi Ammon vonWindisch überbrachte die Grüsse derStandortgemeinde, in der Bölsterli einenTeil seiner Kindheit verbracht hat.

Regierungsrätin Esther Gassler, Vorste-herin des Volkswirtschaftsdepartements

des Kantons Solothurn und Vorsitzendeder Regierungsrätlichen Konferenz der TerReg 2, erwähnte die ausgezeichnete Zu-sammenarbeit der Kantone mit Bölsterliund unterstrich die grosse Bedeutung der

Kooperation der Kantonemit der Ter Reg 2.

Der Chef der Armee, KKdtAndré Blattmann, hielt fest,dass eine brillante Karriereihren Abschluss findet. Er er-wähnte dazu ganz besondersdie erfolgreiche und not-wendige Übung CONEX15sowie den Einsatz ALCEO,bei welchem Teile der TerReg 2 und der Luftwaffe diezi vi len Behörden und ins-besondere die Po lizei unter-stützen, um die Sicherheitder OSZE-Mi nisterrats ta -gung, die am 4. und 5. De -zem ber über 1200 Delegier-

te in Basel versammelte, zu gewährleisten.KKdt Dominique Andrey, Kdt Heer,

legte in seinem Referat dar, dass unsereGesellschaft wesentlich mobiler und ver -netz ter geworden ist, aber dadurch auch

erheblich Verlet zungs an fäl -liger. Die Armee muss sichmit komplexen und ver-netzten Lösungen anpassen.Mehr denn je stellen die Ter-ritorialregionen die wich-tigsten Partner und Haupt-Leistungserbringer der Kan-tone, und da mit der Gesell-schaft, dar. Andrey hat dazu

Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt zi-tiert. Divisionär Bölsterli hat die Bedeu-tung von «In der Krise Köpfe Kennen»praktisch vorgelebt.

Das Spiel der Musik RS 16/2 unterder Leitung von Oblt Hasler spielte nebst anderen als Premiere den Divisionär-An-dreas-Bölsterli-Marsch, der Anklang fandund gebührend applaudiert wurde. ■

* Oberst i Gst, Chefredaktor ASMZ 2012–2015,Lohn-Ammannsegg

Feierliche KommandoübergabeIm Campus Brugg-Windisch wurde am Donnerstag, 19. November 2015,Divisionär Andreas Bölsterli, Kommandant der Territorialregion 2,verabschiedet; gleichzeitig übergab er das Kommando seinem Nachfolger,Divisionär Hans-Peter Walser, in Anwesenheit von über 280 Gästen ausMilitär, Politik und Wirtschaft.

Der neue Kdt Ter Reg 2,

Divisionär Hans-Peter Walser.

«Keine Leidenschaft solltegrösser sein als die nüchterne Leidenschaft

für praktische Vernunft.»Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt

Der abtretende Kdt Ter Reg 2,

Divisionär Andreas Bölsterli.

Bilder: Kdo Ter Reg 2

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8 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

nicht exakt berechnet werden. AndereFaktoren sind mitentscheidend. Vorab giltes zu analysieren, wie den heutigen undkünftigen Bedrohungen begegnet werdenkann. Massgeblich sind zudem die Aus-bildung und Ausrüstung sowie die rascheMobilisierung der Armee. Die Armeepla-ner haben verschiedene Grössenmodelleberechnet und bewertet. Gestützt daraufhaben der Bundesrat und das Parlamentden Sollbestand der Armee auf 100000Militärdienstpflichtige festgelegt. Bei die-sem Sollbestand müssen primär die Kern-aufgaben der Armee in den Bereichen Ver-teidigung, Friedenssicherung und Unter-stützung der zivilen Behörden bei der Be-wältigung ausserordentlicher Lagen ge-währleistet werden. Die weiteren Aufga-ben, die das Gesetz vorsehen kann, müs-sen zurücktreten und können gegebenen-falls nicht mehr vollumfänglich erfülltwerden.

Verfassungsmässigkeitvon Artikel 1 und 67 E-MG

Inhaltlich mehr oder nur Präzisierung?Die überwiegende Mehrheit der Auf-

gaben ist bereits im geltenden Recht ge -regelt; sie sollen neu marginal präzisiertwerden. Erweitert werden die Aufgabenin Artikel 1 Absatz 1 Buchstabe c, 3 Buch-stabe e und 5 Buchstabe a.

Unterstützung ziviler Behörden,ohne dass schwerwiegende Bedrohungenoder ausserordentliche Lagen vorliegen?

Zivile Behörden werden schon nachdem geltenden Recht (Art. 67 MG) un-terstützt, ohne dass schwerwiegende Be-drohungen oder ausserordentliche Lagenvorliegen. Sie entsprechen auch einem Be-dürfnis der Kantone (vgl. These 4 und 5des Berichts des Bundesrates vom 2. März

Robert Wieser, Gerhard M. Saladin

Dr. jur. Markus Mohler und KKdt a DSimon Küchler haben sich in der ASMZ12/2015 kritisch gegenüber der WEA ge-äussert. Nicht zum ersten Mal. Ihre Ar-gumente sind bekannt. Sie können sichnicht damit abfinden, dass die WEA vomBundesrat und Parlament als verfassungs-konform beurteilt wird. Es ist nicht kor-rekt, der Exekutive und Legislative vor-zuwerfen, sie nähmen die Verpflichtun-gen nach den Artikel 173 und 185 derBundesverfassung (BV) nicht wahr. Siewürden gar die Verfassung verletzen mitmöglicherweise verheerenden Folgen fürdie Bevölkerung. Wir können diese un-haltbare Kritik nicht im Raum stehen las-sen.

Ausgangslage

Der Bundesrat hat in seiner Botschaftvom 3. September 20141 zur Änderungder Rechtsgrundlagen für die Weiterent-wicklung der Armee die Verfassungs- undGesetzmässigkeit der Vorlage begründetund bejaht. Er hat gar auf einzelne kri -tische Stimmen der jüngeren Lehre hin-gewiesen. Bereits bei der Erarbeitung desArmeeberichts vom 1. Oktober 20102

haben die Juristen der Bundesverwaltungdie Grundzüge der WEA auf die Verfas-sungsmässigkeit hin geprüft und als ver-fassungskonform beurteilt. Nachdem Kri-tik zu dieser Frage von Prof. Dr. RainerSchweizer und Vertretern der Gruppe Gi-ardino und Pro Militia geäussert wurde,hat die Sicherheitspolitische Kommissiondes Ständerates am 1. Oktober 2014 An-hörungen zur Verfassungsmässigkeit derWEA-Vorlage durchgeführt. Die Stän -deräte haben Pro und Contra ausführlichdiskutiert, einen Zusatzbericht von der

Verwaltung gefordert und schliesslichdie Verfassungskonformität bejaht. DerStänderat und der Nationalrat haben inKenntnis der Berichte und Anhörungendie WEA-Vorlage als verfassungskonformbeurteilt.

Verfassungsmässigkeiteines Sollbestands

von 100000 Armeeangehörigen

Der Sollbestand der Armee soll in Ar-tikel 1 Absatz 1 der Verordnung der Bun-desversammlung über die Organisationder Armee auf 100000 Militärdienst-pflichtige festgelegt werden. Zur Sicher-

stellung der Leistungsfähigkeit der Ar-mee soll der Effektivbestand höchstens140000 Militärdienstpflichtige betragen.Die BV gibt keine Zahl vor. Der Sollbe-stand ergibt sich indirekt aus der BV, indem die Armee die ihr auferlegten Auf -gaben erfüllen muss und das Milizprin-zip sowie die Militärdienstpflicht für diemännlichen Schweizer einzuhalten sind.Da diese Pflicht die persönliche Freiheiteinschränkt, muss sie auf ein verhältnis-mässiges Mass beschränkt werden. Nurso viele Schweizer dürfen zum Militär-dienst verpflichtet werden, wie es für dieErfüllung der Aufgaben der Armee not-wendig ist. Wie hoch diese Zahl ist, kann

Sicherheitspolitik

Die Artikel des Militärgesetzessind verfassungskonform auszulegenDie Verfassungsmässigkeit der Weiterentwicklung der Armee(WEA) wurde vom Bundesrat und Parlament eingehend geprüftund bejaht. Der Entwurf zur Änderung des Militärgesetzes(E-MG) wurde danach in den Gesamtabstimmungen mit wuchtigenMehrheiten angenommen; im Ständerat mit 38 ja zu 0 neinbei 6 Enthaltungen; im Nationalrat mit 142 ja zu 7 nein bei 43 Enthaltungen.

«Bestand, Ausbildung, Ausrüstung, Bereitschaft

und Moral der Armeesind die massgebenden

Faktoren.»

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9Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Sicherheitspolitik

20124 in Erfüllung des Postulats Malamavom 3. März 2010 Innere Sicherheit. Klä-rung der Kompetenzen).

Die Armee hat gemäss Artikel 58 derBV ausdrücklich die Aufgabe, die zivilenBehörden bei der Abwehr schwerwiegen-der Bedrohungen der inneren Sicherheitund bei der Bewältigung anderer ausser-ordentlicher Lagen zu unterstützen. Da-neben kann das Gesetz aber ebenso aus-drücklich weitere Aufgaben vorsehen.Die Unterstützungseinsätze können da-her auch auf andere Lagen ausgedehntwerden, solange damit nicht in Aufgabenanderer Behörden eingegriffen wird. Eine

Unterstützung erfolgt nur, wenn die zuunterstützende Behörde dies ausdrücklichverlangt. Eine Unterstützung gegen denWillen der zu unterstützenden Behördeist ausgeschlossen und wäre aufgrund derverfassungsrechtlichen Aufgabenteilungauch unzulässig.

Wegfall der Beschränkung «wenn derenMittel nicht mehr ausreichen»?

Die Beschränkung «wenn deren Mittelnicht mehr ausreichen» ist in den Artikel1 Absatz 2 Einleitungssatz weiterhin aus-drücklich enthalten. Artikel 1 Absatz 2Buchstabe e sowie 67 Absatz 1 Buchstabe

d und Absatz 2 Buchstabe b E-MG präzi-sieren, in welcher Hinsicht nicht ausrei-chend (personell, materiell, zeitlich) oderin gleicher Hinsicht unverhältnismässig.Die Armee soll also weiterhin nur dortzum Einsatz kommen, wo die Kantoneungenügende eigene Kapazitäten habenoder der Aufbau solcher Kapazitäten un-verhältnismässig wäre.

Verfassungsmässigkeit von Artikel 67 E-MG

Artikel 67 Absatz 1 E-MG nennt dieAufgaben nach Artikel 1 MG, für derenErfüllung Assistenzdienst zur Unterstüt-

Art.1 E-MG

1 Die Armee:

a. dient der Kriegsverhinderung und trägt bei zur Erhaltungdes Friedens;

b. verteidigt das Land und seine Bevölkerung;

c. wahrt die schweizerische Lufthoheit.

2 Sie unterstützt die zivilen Behörden im Inland, wenn derenMittel nicht mehr ausreichen:

a. bei der Abwehr schwerwiegender Bedrohungen der innerenSicherheit;

b. bei der Bewältigung anderer ausserordentlicher Lagen;

c. beim Schutz von Personen und besonders schutzwürdigenSachen, insbesondere von Infrastrukturen, die für Gesell-schaft, Wirtschaft und Staat unerlässlich sind (kritische In-frastrukturen);

d. bei der Erfüllung von Aufgaben im Rahmen des Sicherheits-verbundes Schweiz und der koordinierten Dienste;

e. bei der Bewältigung von Spitzen belastungen oder von Auf-gaben, die die Behörden mangels geeigneter Personenoder Mittel nicht bewältigen können;

f. bei der Erfüllung anderer Aufgaben von nationaler Bedeutung.

3 Sie unterstützt zivile Behörden im Ausland:

a. beim Schutz von Personen und besonders schutzwürdigenSachen;

b. bei humanitären Hilfeleistungen.

4 Sie leistet Beiträge zur Friedensförderung im internationalenRahmen.

5 Sie kann zivilen Behörden und Dritten:

a. für zivile oder ausserdienstliche Tätigkeiten im Inland mili-tärische Mittel zu Verfügung stellen;

b. mit Truppen im Ausbildungsdienst und mit Berufsformatio-nen Spontanhilfe zur Bewältigung von unvorhergesehenenEreignissen leisten.

Beurteilung

Art. 1 Abs. 1 Bst. a und b entsprechen dem Wortlaut von Art. 58Abs. 2 erster Satz BV.

Art.1 Abs.1 Bst. c E-MG war bisher nur im Rahmen des Assistenz-dienstes im MG enthalten (vgl. Art. 67 Abs.1 Bst. b MG). Die Wah-rung der Lufthoheit ausserhalb von Assistenzdiensten ist heutelediglich in der Verordnung über Wahrung der Lufthoheit gere-gelt. Die Aufgabe ist gesetzestechnisch zu tief angesiedelt.

Die Buchstaben a und b entsprechen dem Wortlaut von Art. 58Abs. 2 BV und dem geltenden Art. 1 Abs. 3 MG.

Der erste Halbsatz von Buchstaben c entspricht dem heutigenArt. 67 Abs. 1 Bst. b MG. Der neue zweite Halbsatz dient ledig-lich der Illustration, was mit dem ersten Halbsatz in etwa ge-meint ist.

Buchstabe d ist sinngemäss im heutigen Art. 67 Abs. 1 Bst. c MGenthalten. Es wurde lediglich der Sicherheitsverbund Schweizals neue zu koordinierende Aufgabe aufgenommen, da sie nichtunter die koordinierten Dienste subsumiert werden kann.

Buchstabe e ist neu. Er ist ein Resultat der These 53 des Berichtsdes Bundesrates vom 02.03.2012 in Erfüllung des Postulats Malama vom 03.03.2010 Innere Sicherheit. Klärung der Kompe-tenzen.

Buchstabe f entspricht dem heutigen Art. 67 Abs. 1 Bst. e MG(z.B. Unterstützung des GWK).

Abs. 3 ist heute sinngemäss in Art. 69 MG enthalten.

Dieser Wortlaut ist identisch mit dem geltenden Art. 1 Abs. 4 MG.

Buchstabe a bildet die bisher fehlende explizite gesetzlicheGrundlage für die Unterstützung ziviler oder ausserdienstlicherTätigkeiten im Inland mit militärischen Mitteln, welche heute inder Verordnung vom 21. August 2013 über die Unterstützung zi-viler oder ausserdienstlicher Tätigkeiten mit militärischen Mit-teln (SR 513.74) geregelt ist. Diese Leistungen sind für die unter-stützten Tätigkeiten oft entscheidend dafür, dass die Tätigkeitenüberhaupt stattfinden.

Buchstabe b ist eine Präzisierung des heutigen Art. 72 MG.

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10 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Sicherheitspolitik

zung ziviler Behörden im Inland geleis-tet wird. Bezüglich der Verfassungsmäs-sigkeit dieser Aufgaben kann auf das obenGeschriebene verwiesen werden.

Artikel 67 Absatz 2 E-MG nennt dieVoraussetzungen für einen solchen Assis-tenzdienst. Es sind dies: Unterstützungs-gesuch der betroffenen Behörde, öffentli-ches Interesse an der Aufgabe und Über-forderung der zivilen Behörde in personel-ler, materieller oder zeitlicher Hinsicht.Damit wird einerseits dem Subsidiaritäts-prinzip Rechnung getragen. Eine Unter-stützung erfolgt nur, wenn die für die Auf-gabenerledigung eigentlich zuständigeBehörde darum ersucht, weil sie selbstzur vollständigen Leistung nicht in derLage ist. Damit wird einerseits Artikel 5und 5a BV als auch Artikel 57 Absatz 2BV Rechnung getragen. Aufgrund dieserÜberlegungen ist Artikel 67 Absatz 1 und2 E-MG verfassungsmässig.

Artikel 67 Absatz 3 und 4 E-MG tra-gen schliesslich dem Verhältnismässigkeits-prinzip (Art. 5 Abs. 2 BV) Rechnung, indem die Unterstützung nur erfolgt, soweitsie erforderlich ist.

FazitSoweit Artikel 1 E-MG die Bundesver-

fassung wörtlich wiedergibt, ist die Ver-fassungsmässigkeit der Bestimmung un-zweifelhaft. Ebenso sind Präzisierungenzweifellos möglich. Es entspricht dem Sinnund Zweck eines Gesetzes, die ihm zu-grunde liegende Verfassungsnorm näherauszuführen.

Die Einführung neuer Aufgaben istgrundsätzlich ebenso verfassungsmässig,lautet doch Artikel 58 Absatz 2 letzter SatzBV: «Das Gesetz kann weitere Aufgabenvorsehen.» Die Bundesverfassung lässt esalso durchaus zu, der Armee per Gesetzweitere Aufgaben zu erteilen. Dadurch darfselbstverständlich die verfassungsmässigeAufgabenverteilung nicht abgeändert wer-den. Der Armee dürfen also nur Aufgabenübertragen werden, die in der Verfassungnicht schon den Kantonen oder einer an-deren Behörde des Bundes zugeordnetsind. Eine solche Zuweisung liegt im Ar-tikel 1 E-MG nicht vor, insbesondere auchnicht bezüglich der Unterstützungsaufga-ben, die der Armee zugewiesen werden.Da die Armee hier die eigentlichen Auf-gabenträger nur unterstützen soll und darfund dies nur auf Gesuch der Aufgaben-träger hin erfolgt. Eine solche Unterstüt-zung ist nicht nur erlaubt, sondern auf-grund von Artikel 57 BV («[Bund undKantone] koordinieren ihre Anstrengun-

gen im Bereich der inneren Sicherheit»)sogar gefordert.

VerfassungsmässigkeitVölkerrechtsmässigkeit

von Artikel 52 E-MG

Nach Artikel 52 E-MG sollen die Ar-mee und die Militärverwaltung des Bun-des zivilen Behörden und Dritten auf Ge-such hin bei zivilen oder ausserdienstli-

chen Tätigkeiten von öffentlichem Inte-resse oder bei zivilen Anlässen oder Ver-anstaltungen von nationaler oder inter-nationaler Bedeutung Personen und Ma-terial zur Verfügung stellen können. Trup-pen im Ausbildungsdienst und Berufsfor-mationen dürfen nur unbewaffnet und nurdann zur Verfügung gestellt werden, wenn:a. Mit den geforderten Leistungen für die

Angehörigen der Armee ein wesentli-cher Ausbildungs- oder Übungsnutzenin ihren Funktionen verbunden ist.

b. Keine Aufgaben zu erfüllen sind, diePolizeibefugnisse nach Artikel 92 MGvoraussetzen.

c. Die Einsatzfähigkeit der Truppen undBerufsformationen sowie die Bereit-schaft der Armee nicht beeinträchtigtwerden.

d. Die Zielerreichung des Ausbildungs-dienstes nicht wesentlich beeinträch-tigt wird.

Verfassungsmässigkeit namentlich in Bezug auf Artikel 10 BV

Nach Artikel 59 Absatz 1 erster SatzBV ist jeder Schweizer verpflichtet, Mi -litärdienst zu leisten. Diese Militärdienst-pflicht steht im gleichen Verfassungsrangwie Artikel 10 BV, der jedem Menschendas Recht auf persönliche Freiheit zuge-steht. Die Militärdienstpflicht darf folg-lich nur soweit gehen, wie dies für die Auf-gabenerfüllung der Armee notwendig ist.Damit ein Militärdienstpflichtiger seinePflicht erfolgreich leisten kann, muss erhierzu ausgebildet werden. Zur Militär-dienstpflicht gehört daher auch die Aus-bildungsdienstpflicht (Art.12 Bst. a MG).Ohne Ausbildung wäre der Zwang zum

Militärdienst unverhältnismässig und da-mit rechtwidrig.

Da die Unterstützungsleistungen nachArtikel 52 E-MG nur erfolgen dürfen,wenn mit den geforderten Leistungen fürdie Angehörigen der Armee ein wesentli-cher Ausbildungs- oder Übungsnutzen inihren Funktionen verbunden ist, dientein solcher Einsatz der Ausbildung. Dieseist nicht nur zulässig, sondern sogar un-abdingbar. Solche «Ausbildungseinsätze»sind damit verfassungsmässig.

Völkerrechtsmässigkeit namentlichin Bezug auf Artikel 4 EMRK

Artikel 4 EMRK verbietet jegliche Formder Zwangsarbeit. Nicht als Zwangsar-beit im Sinne von Artikel 4 EMRK gel-ten gemäss dessen Absatz 3 unter ande-rem eine Dienstleistung militärischer Art.Eine Dienstleistung, die verlangt wird,wenn Notstände oder Katastrophen dasLeben oder das Wohl der Gemeinschaftbedrohen oder eine Arbeit oder Dienst-leistung, die zu den üblichen Bürgerpflich-ten gehört.

Wie eben gezeigt, bedingt die Militär-dienstpflicht eine entsprechende Ausbil-dungsdienstpflicht. Dienstleistungen, dieder militärischen Ausbildung dienen, sindzweifellos Dienstleistungen militärischerArt und können folglich nicht als Zwangs-arbeit gelten. Dies umso mehr, als die Ein-sätze nach Artikel 52 E-MG im militäri-schen Rahmen und mit entsprechenderhierarchischer Einordnung erfolgen. Essind keine Arbeitseinsätze, sondern mili-tärische Dienstleistungen zum Zweck derAusbildung.

Zum Begriff Verteidigung

Simon Küchler fragt, was versteht dasVBS unter Verteidigung des Landes? Nie-mand wisse es. Es gebe keinen verbindli-chen Begriff für die Verteidigung.

Der Begriff Verteidigung wird weder inder Verfassung noch im Gesetz definiert.Mehrere Autoren haben sich dazu geäus-sert5. Die Mehrheit der Lehre geht von einem einheitlichen Begriff der Verteidi-gung aus. Bei der Planung der WEA wur-de diese Mehrheitsmeinung zugrunde ge-legt. Das Parlament hatte bei der Bera-tung der Änderung des Militärgesetzes vondieser Mehrheitsmeinung stillschweigendKenntnis genommen. Der Bundesrat hatin der Folge am 3. November 2015 eineAussprache zur Auslegung des BegriffsVerteidigung geführt. Im neuen sicher-heitspolitischen Bericht, der sich zurzeit

«Tätigkeitenim Ausbildungsdienst

sind keineZwangsarbeiten.»

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Sicherheitspolitik

in der Vernehmlassung befindet, werdender bewaffnete Angriff und die Verteidi-gung ausführlich thematisiert und in densicherheitspolitischen Kontext eingebet-tet. Es handelt sich um eine Nachführungdes Verständnisses des Begriffs Verteidi-gung im Rahmen von Artikel 58 Absatz 2der BV. Der Bundesrat und das Parla-ment entscheiden letztlich, ob die Armeein einem konkreten Fall zur Verteidigungoder subsidiär eingesetzt wird. Vier Kri-terien erlauben eine Gesamtbeurteilung,die für die Abgrenzung, ob ein Verteidi-gungsfall vorliegt, massgeblich ist:• Die territoriale Integrität, die gesamte

Bevölkerung oder die Ausübung derStaatsgewalt sind konkret bedroht;

• Es handelt sich um eine zeitlich anhal-tende Bedrohung, die über eine punk-tuelle zeitliche Bedrohung hinausgeht;

• Es handelt sich um eine landesweiteBedrohung, die über eine örtliche oderregionale Bedrohungslage hinausgeht,wobei das Niveau der Bedrohung nichtim gesamten Land gleich hoch seinmuss;

• Es handelt sich um eine Bedrohung,die eine solche Intensität (Angriffsähn-

lichkeit) erreicht, dass sie nur mit militä-rischen Mitteln bekämpft werden kann.

Angesichts der sich wandelnden Bedro-hung soll der Verteidigungsbegriff recht-lich nicht festgeschrieben werden. Die in-nerstaatliche Kompetenzverteilung zwi-schen Bund und Kantonen im Bereichder inneren Sicherheit wird durch dieNachführung des Verständnisses des Be-griffs Ver teidigung nicht geändert. Dervölker recht liche Begriff des Verteidigungs-falls wird durch die Nachführung des Ver-ständnisses des Begriffs Verteidigung nichttangiert.

Fazit

Die WEA ist verfassungskonform. Bun-desrat und Parlament haben sich einge-hend mit der Verfassungskonformität derWEA auseinandergesetzt. In den Gesamt-abstimmungen wurde die Änderung desMilitärgesetzes in beiden Räten mit sehrgrossen Mehrheiten angenommen. DieKritiker der Vorlage sollten diese Tatsa-che zur Kenntnis nehmen und respek -tieren. ■

1 BBl 2014 69552 BBl 2010 88713 BBl 2012 45944 BBl 2012 4459, insb. 4593-45945 Diggelmann Oliver/Altwicker Tilmann, Basler

Kommentar zur Bundesverfassung, Kommentarzu Art.58, N.11.Lienhard Andreas/Häsler Philipp, Verfassungs-mässigkeit des Entwicklungsschrittes 2008/11der Schweizer Armee, S. 50.Meyer Hansjörg, St.Galler Kommentar, 3. Auf-lage, Kommentar zu Art. 58, N.23.Saladin Gerhard Martin, Der Verfassungsrecht-liche Grundsatz des Milizprinzips der SchweizerArmee, S. 223.Schweizer/Scheffler/Van Spyk, vgl. VPB 2010.10,S.100 ff. und 118.

Oberst i Gst

Robert Wieser

Fürsprecher

Chef Recht VBS

Stv Generalsekretär VBS

3003 Bern

Oberstleutnant

Gerhard M.Saladin

Dr. jur.

Stv. Chef Recht VBS

Chef Rechtsetzung VBS

3003 Bern

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12 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

ben sollen die Europäische Kommissionsowie diejenigen Mitgliedstaaten, die denProzess auf Grund ihrer eigenen Prioritä-ten mitprägen wollen, einbezogen werden.

Aus den laufenden Verhandlungenzeichnen sich drei wesentliche Themen-schwergewichte ab. Zum ersten wird dasDokument die globale Berufung der Eu-ropäischen Union und als Folge davonden unausweichlichen Charakter ihrerEinsätze ausserhalb ihres eigenen Territo-riums und auch jenseits ihrer Peripherieunterstreichen. In den Bereichen Cyber-Security oder Erderwärmung erfordert eseine grundsätzlich globale und nicht re-gionale Positionierung. Zum zweiten mussdie EU ihre Strategien zur Krisenbewäl -tigung überprüfen, um wirksamere Ak -tionen zu erzielen. Dies setzt eine bessereIdentifikation mit den Zielen, die mit denOperationen im Rahmen der Gemeinsa-men Sicherheits- und Verteidigungspoli-tik (GSVP) erreicht werden sollen, einen

stärkeren Einbezug derlokalen Akteure, aberauch eine Verstärkungder Partnerschaft insbe-sondere mit internatio -nalen und regionalenOrganisationen vor aus.

Zum dritten mussdie neue Strategie diezunehmende Verflech-tung der inneren undäusseren Sicherheit zurKenntnis nehmen; da-raus folgert, dass es zu-nehmend unmöglich

sein wird, innerhalb der Aussenpolitikund der gemeinsamen Sicherheits- undVerteidigungspolitik (GSVP) zwischenden inneren und äusseren Zuständigkeits-bereichen eine Trennung vorzunehmen.Terrorismus und die Migrationskrise stellen Beispiele dieser Verflechtung dar, genauso wie Cyber-Bedrohungen oderEnergiesicherheit. Wir müssen aber fest-stellen, dass die Union auf der Dichoto-mie zwischen Innerem und Äusseremaufgebaut und strukturiert ist.

Thierry Tardy

Javier Solana, der damalige hohe Vertre-ter der EU für Aussen- und Sicherheits-politik, hat im Jahr 2003 eine europäi-sche Sicherheitsstrategie erarbeitet. Dieseidentifizierte fünf unterschiedliche Be-drohungsarten (Terrorismus, Proliferationvon Massenvernichtungswaffen, regionaleKonflikte, organisierte Kriminalität undZerfall von Staaten). Dazu wurden dreistrategische Zielsetzungen formuliert (denBedrohungen begegnen können, zur Sta-bilität im Umfeld der EU beitragen undeinen «effizienten Multilateralismus» för-dern).

Überlegungenauf der strategischen Ebene

sind notwendig

Das Dokument von 2003 verlieh denAktionen der EU insgesamt eine gewisseRichtschnur und stellte gleichzeitig denRahmen für die Entwicklung der Gemein -samen Sicherheits- und Verteidigungspo-litik (GSVP) und die Multiplikation ihrerOperationen dar. Allerdings war das ver-gangene Jahrzehnt auch dasjenige der tief-greifenden Umwälzungen, aus denen dasBedürfnis hervorging, sich erneut der Fra-ge der strategischen Positionierung der EUzu widmen: zuerst der Frage der schritt-weisen Erweiterung der Union (die von15 Mitgliedern im Jahr 2003 auf 28 Mit-gliedstaaten zehn Jahre später angewach-sen ist), dann und vor allem den Ent-wicklungen des internationalen Umfel-des und schlussendlich der offensichtli-chen Erschöpfung der europäischen Ver-teidigungspolitik im Rahmen der Umset-zung des Vertrages von Lissabon.

Im Juni 2015 wurde Federica Moghe-rini, die hohe Vertreterin der EU für Aus-sen- und Sicherheitspolitik, vom Euro-päischen Rat beauftragt, in «enger Zusam-menarbeit mit den Mitgliedstaaten» eine«globale Strategie der Europäischen Uni-on zu den Fragen der Aussen- und Sicher-heitspolitik» zu entwickeln. Diese Strate-

gie soll im Juni 2016 dem EuropäischenRat unterbreitet werden.

Der Entwicklungsprozesseiner globalen Strategie

Die neue Strategie hat zum erklärtenZiel, den Aussenaktionen der EU einenkohärenten Rahmen zu verleihen, ihrePri oritäten und Handlungslinien zu defi-nieren, einem strategischen Ansatz in derAussenpolitik den Vorzug zu geben, anStelle eines reaktiven Vorgehens. Das Do-kument soll die Grundlage für die mit -telfristigen Aktionen der EuropäischenUnion, für eine Zeitspanne von fünf bissieben Jahren, darstellen.

Das neue Dokument soll sich von sei-nem Vorgänger von 2003 durch seine Trag-weite unterscheiden. Der Begriff «global»impliziert, dass es nun darum gehen soll,den Bereich der reinen Sicherheitspolitikzu verlassen, um sich auf eine erweiterte

Aussenpolitik zu konzentrieren, die Fra-gen wie etwa die der Weltordnungspoli-tik oder der Herausforderungen, die Ener-gie, Migration und Entwicklung darstel-len, beinhalten. Für die Entstehung derStrategie hat sich die hohe Vertreterin derEU für Aussen- und Sicherheitspolitik einen möglichst einschliessenden Prozessgewünscht; dieser soll eine Anzahl Ereig-nisse in den Mitgliedstaaten einschliessenund die Gemeinschaft der Forscher engerin die Zivilgesellschaft einbinden. Dane-

Sicherheitspolitik

Welche Strategie für die EU?Das Bestreben der Europäischen Union, als Mitspieler auf der internationalenBühne eine Rolle zu spielen, war immer schon vom Bedürfnis begleitet,einen strategischen Rahmen zu erarbeiten, welcher die Bedrohungen für dieEuropäische Union sowie ihre Interessen und Prioritäten festlegt.

Die Anschläge vom 13. November 2015 in Paris. Bild: n-tv.de

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13Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Sicherheitspolitik

Die zukünftigenHerausforderungen

Federica Mogherini hat sich mehrmalsdahingehend geäussert, dass für sie derProzess der Erarbeitung der Strategie den-selben Stellenwert einnimmt wie das end-gültige Dokument selbst. Wenn man dieMeinungsverschiedenheiten der Mitglied-staaten zur Frage der Rolle, die der EU aufwelcher Stufe verliehen werden soll, be-rücksichtigt, bezweckt die laufende Dis-kussion, dass strategisches Denken wiedereine zentrale Rolle in der EU einnehmensoll, um dabei auch die Konsensfähigkeitzu festigen.

Der abschliessende Text sollte in fineaber auch durch einen klar ersichtlichenEhrgeiz und seine Methodik bestechen.In diesen Diskussionen ist die Frage derBedeutung der Verteidigung und der For-derungen, die an die Mitgliedstaaten ge-stellt werden, bedeutsam. Welche militä-rischen Fähigkeiten sollen die Mitglied-staaten zusammen aufbringen können?Das Konzept der «strategischen Auto -nomie» spaltet die Mitgliedstaaten zumZeitpunkt eines sehr ungewissen Sicher-heitsumfeldes und des Rückzuges der Ver-einigten Staaten aus Europa. Die vergan-genen Jahre haben aber auch die Zurück-haltung der Mitgliedstaaten im BereichGSVP und ihre kaum vorhandene Be-geisterung, in dieses Projekt zu investie-ren, deutlich aufgezeigt. Die Anschlägevom 13. November 2015 in Paris sowiedie von Frankreich angerufene Verpflich-tung zur Hilfe und Unterstützung (ge-mäss Artikel 427 des Vertrages von Lis -sabon) haben – zumindest kurzzeitig –eine gewisse Solidarität der Europäer hervorgerufen. Es ist jedoch Sache derneuen Strategie, die GSVP neu zu orien-tieren und ihre Ziele und Mittel besser zuklären.

Die Strategie sollte zudem auf glaub-würdige Art und Weise auf die unter-schiedlichen Betrachtungen innerhalb der

Hierarchie der Bedrohungen, insbesonde-re auf die Formulierung der «RussischenBedrohung» für die osteuropäischen Staa-ten, eingehen; dieser gegenüber steht derTerrorismus für zahlreiche andere Staa-ten an erster Stelle. Als Beispiel dazu mag dienen, dass im italienischen Weissbuch2015 Russland gar nicht erscheint, wodieses hingegen in der nationalen Sicher-heitsstrategie 2014 von Polen omniprä-sent ist. Die Migrationskrise wird einenStellenwert einnehmen und im grösserenRahmen der Schnittstelle äussere Sicher-heit – innere Sicherheit beurteilt werdenmüssen.

Der mögliche Austritt des VereinigtenKönigreiches aus der Europäischen Union(«Brexit») beeinflusst natürlich die Dis-kussionen. Grossbritannien hat zu Han-den der hohen Vertreterin zwei rote Li -nien definiert, die die Institutionen unddie Verteidigung betreffen. Diese Fragenbeziehen sich auch auf den Status desSchlussdokumentes, also auf die Fragewie der Europäische Rat die Strategiewahrnimmt. Die Glaubwürdigkeit derglobalen Strategie würde unter einer ein-fachen Kenntnisnahme durch den Euro - päischen Rat leiden, wo hingegen einevorbehaltlose Genehmigung ihm eineentscheidende Tragweite verleihen wür-de. Eine derartige Genehmigung setzt al-lerdings die Zustimmung aller Mitglied-staaten voraus, die dann ihr Einverständ-nis zum gesamten Text erklären müssten.

Die entscheidende Herausforderungfür die neue Strategie besteht jedoch inihrer Umsetzung. Zahlreiche Beobachteräussern die Auffassung, dass sich die He-rausforderungen der Europäischen Unionsich nicht notwendigerweise mit der simp -len Annahme einer Strategie lösen lassen.Sie stellt zwar eine wesentliche, aber alleinnicht genügende Bedingung zur Behaup-tung der Europäischen Union auf der in-ternationalen Szene dar. ■

Dieser Beitrag stellt die alleinige Meinung desAutors, jedoch nicht die des «Institut d’Etudesde sécurité de l’Union européenne (EUISS)»oder der EU dar.

Aus dem Französischen übersetzt Sch

Thierry Tardy

Dr.

Analyste Senior

Institut d’Etudes

de sécurité de l’UE

75015 Paris

EU Mitgliedstaaten bis 2003Belgien, Dänemark, Deutschland, Finn-land, Frankreich, Griechenland, Irland,Italien, Luxemburg, Niederlande, Öster-reich, Polen, Schweden, Spanien, Verei-nigtes Königreich.

Neue Mitgliedstaaten 2003–2013Bulgarien, Estland, Kroatien, Lettland,Litauen, Malta, Polen, Rumänien, Slo-wa kei, Slowenien, Tschechien, Ungarn,Zypern.

In der letzten ASMZhabe ich geschrieben,dass die weltweitenKonflikte eine gefähr-liche Mixtur abgeben.Das wurde akzentuiert,weil Nordkorea inzwi-schen Tests mit einerWasserstoffbombe durchgeführt habensoll und sich die diplomatischen Bezie-hungen im Nahen Osten verschlechtern.Umso dankbarer bin ich, dass der Natio-nalrat am 2.Dezember 2015 der Vorlagezur Weiterentwicklung der Armee deut-lich zugestimmt hat. Die Politik hat dieBedeutung der Sicherheit erkannt undbestätigt, dass wir auf dem richtigenWeg sind. Die Differenzbereinigung mitdem Ständerat ist voraussichtlich in derFrühlingssession. Wir haben dann dieEntscheide des Parlaments umzusetzen.Inhaltliche Diskussionen sind keine mehrzu führen.

In der heutigen Lage müssen wir zurKenntnis nehmen, dass mögliche Einsät-ze näher rücken. Die Zeit in den Dienst-leistungen ist also zur Vorbereitung in-tensiv zu nutzen. Und Kader haben ihrenUnterstellten den Sinn unserer Arbeit zuvermitteln. Die Reihenfolge der einge-setzten Kräfte ist bekannt: Berufskom-ponente – Durchdiener – WK-Truppen –Aufgebot weiterer Kräfte.

Wir sind dankbar, wenn die Sicherheits-lage soweit stabil bleibt, dass wir unse-re Armee nicht vermehrt einsetzen müs-sen. Falls die Politik aber den umfassen-den Einsatz anordnet, brauchen wir auchdie Unterstützung der Familien und derArbeitgeber unserer Angehörigen der Ar-mee. Falls nötig – und nur dann – müs-sen diese im Rahmen der Wehrpflicht zurVerfügung stehen. Am Schluss kommtuns allen diese Leistung wieder zu Gute.Weil sich Sicherheit auszahlt.

Wer 2016 glaubt, punkto Sicherheit be-schönigen zu müssen, der wird von derRealität eingeholt. Wie diese Realität aus-sehen kann, zeigt ein Film der Armee:www.youtube.com/user/schweizerarmee

Zeigen Sie diese Bilder gerade auch Mit-bürgerinnen und Mitbürgern, welchenicht aktive Angehörige der Armee sind,denn häufig sagt man mir: «Wussten wirgar nicht ...»!

Korpskommandant André BlattmannChef der Armee

Das Wort des CdA

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14 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Auch eine klare Lagebeurteilung ist vorBeginn jeglicher Kampfhandlungen erfor-derlich. Dazu gehören auf der Basis fun-dierter Aufklärung vor allem gesicherteErkenntnisse über den Gegner, seine per-sonelle Stärke, seine Kampfbereitschaft,seine militärischen Fähigkeiten, mögliche

Verbündete, seine Be-waffnung und Ausrüs-tung und last but not le-ast seinen Aufenthalt.

Ein Krieg muss mit al-len verfügbaren Mittelngeführt werden. EigeneVerluste sind dabei un-vermeidbar und müssendeshalb ebenso einkalku-liert und akzeptiert wer-den, wie unbeabsichtig-te Schäden und unschul-dige Tote und Verletztein der Zivilbevölkerung,sogenannte Kollateral -schä den.

Begrenzte Kriege gibtes nicht, und Kriege kön-

nen aus der Luft nicht gewonnen wer-den. Der Einsatz von Bodentruppen istunverzichtbar, allein schon deshalb, umden Luftstreitkräften bei ihren Unterstüt-zungseinsätzen klare Ziele zuzuweisen.

Die Kriegführung der Anti-IS-Allianz im Irak und in Syrien

Im Kampf gegen den IS fehlen annä-hernd sämtliche der dargestellten Krite-rien und Voraussetzungen für einen mili-tärischen und politischen Erfolg. Vor demBeginn der Kampfhandlungen gab es kei-ne politische Gesamtstrategie, und es gibtsie bis heute nicht. Einige Mitglieder derAllianz wollen den syrischen Präsidentenstürzen, andere nicht, wieder andere nochnicht oder auch nicht mehr.

Jürgen Hübschen

Wenn man die Lage in Syrien und imIrak betrachtet, muss man wohl eher zudem Schluss kommen, dass der Krieg andie Stelle der Politik getreten ist, auchwenn sich mittlerweile auf der diplomati-schen Schiene einiges tut – was übrigensnichts daran ändert, dass die Reihenfolgefalsch ist, weil ja bereits seit langem Kriegherrscht in Syrien und auch im Irak.

Im Folgenden soll versucht werden, denKrieg in das richtige Verhältnis zur Politikzu setzen und zu erklären, warum die Si-tuation im Irak und in Syrien derart ver-fahren ist.

Krieg und Politik

Es gibt keinen Konflikt, der militärischgelöst wurde, und das wird auch so blei-ben. Krieg kann immer nur eine klar be-grenzte Phase im Rahmen einer politi-schen Strategie sein. Dazu ist es allerdingserforderlich, dass es eine solche Strategieüberhaupt gibt und alle politischen Mass-nahmen, einen Konflikt zu beenden, ge-scheitert sind. Darüber hinaus muss mansich vor der Entscheidung, einen Krieg zuführen, darüber im Klaren sein, was fürein konkretes Ziel mit der Anwendungvon Gewalt erreicht werden soll und wieund wann die Kampfhandlungen beendetsein sollen. Man könnte auch sagen: Bevorman einen Krieg beginnt, muss man wis-sen, wie der Friede danach aussehen soll.Man muss Klarheit haben, bzw. muss ineiner Koalition Einvernehmen darüberherrschen, welche politischen Massnah-men nach Beendigung der Kampfhand-lungen ergriffen werden sollen, um einenstabilen Frieden zu erreichen.

Grundsätzlich ist immer anzustreben,einen Krieg nicht mit einem Cease Fire,also praktisch einer Feuerpause, sondern

mit einem Waffenstillstandsvertrag zu be-enden.

Gerechte und ungerechte Kriege

Es gibt weder gerechte noch ungerechteKriege, sondern ausschliesslich gerechtfer-tigte Kriege.

Dazu ist eine völker-rechtlich einwandfreieBasis unabdingbar. EinUN-Mandat ist anzu-streben, aber nicht zwin-gend erforderlich, vor al-lem dann nicht, wenn esgilt, einen Genozid zuverhindern oder ein Staatvon der Führung einesbefreundeten Landes umHilfe gebeten wurde.

Vor jeder Anwendungvon Gewalt müssen allepolitischen Mittel ausge-schöpft worden sein. Da-für ist es unerlässlich, mitallen Beteiligten/Betrof-fenen zu sprechen und jeden Versuch zuunterlassen, eigene nationale Vorstellun-gen zu realisieren.

Krieg: Ganz oder gar nicht

Wenn man sich zu einem gerechtfertig-ten Krieg entschlossen hat, also für eineKriegsphase im Rahmen einer politischenGesamtstrategie, ist die Bereitschaft un-abdingbar, einen solchen Krieg umfassendzu führen, und die eigene Bevölkerungmuss eine solche Entscheidung und diesich daraus ergebenden Konsequenzenmittragen. Es muss eine militärische Stra-tegie mit einer eindeutigen Zielsetzungentwickelt werden. Das Erfinden immerneuer Taktiken kann eine solche nicht er-setzen.

Sicherheitspolitik

Krieg und Politik –eine grundsätzliche Betrachtung «Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln», schreibtCarl von Clausewitz, preussischer Generalmajor, Heeresreformerund Militärtheoretiker in seinem unvollendeten Werk «Vom Kriege».Ob die in der Anti-IS-Allianz verantwortlichen Politiker und Militärsdie Aussage von Clausewitz kennen, weiss ich nicht, bin mir allerdingssicher, dass sie von vielen nicht verstanden wird.

Präsident Bashar al-Assad.

Bild: Fabio Rodrigues Pozzebom

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15Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Sicherheitspolitik

Der Iran wurde als Partner über ein Jahrlang abgelehnt, jetzt wird er an Gesprächenüber eine politische Lösung beteiligt. Kon-takte mit der syrischen Führung werdenimmer noch ausgeschlossen, obwohl jederweiss, dass man Assad für eine Lösung derKrise – vielleicht nur zunächst – braucht.Auch eine militärische Strategie ist nichterkennbar; es gibt lediglich immer neueTaktiken nach der Erfolglosigkeit der je-weils vorangegangenen Entscheidungen.

Zunächst hat man geglaubt, für denSturz von Präsident al-Assad den IS «be-nutzen» zu können. Als zur Überraschungder Politiker und Militärs auf einmal dieirakische Stadt Mosul von den IS-Kämp-fern erobert wurde und der IS begann,die Jesiden im Norden des Iraks abzu-schlachten, reagierte die Allianz mit Luft-angriffen.

Der Einsatz von eigenen Bodentruppenwurde ausgeschlossen. Im Irak bedienteman sich der Kurden, die man bewaffne-te, ausrüstete und in der Ausbildung un-terstützte.

In Syrien starteten die USA den un-tauglichen Versuch, die sogenannt gemäs-sigten Oppositionellen im Rahmen eines500-Millionen-Dollar-Programms in Jor-danien und in der Türkei auszubilden.Nachdem von ursprünglich vorgesehenen3000 Mann nur vier (!) wirklich bereitwaren, zu kämpfen, wurde die Taktik auf-gegeben. Im Anschluss daran setzte manauch in Syrien auf die Kurden und warffür diese Waffen und Munition im gros-sen Stil ab. Als Russland seine Offensivein Syrien startete, waren die Amerikanervier Wochen später bereit, auch eigeneBodentruppen nach Syrien zu entsenden,zunächst allerdings bislang nur 50 soge-nannte special troops.

Auf dem türkischen Flugplatz Incirlikwerden jetzt auch amerikanische A-10-Kampfflugzeuge stationiert, die beson-ders zur Unterstützung von Bodentrup-pen geeignet sind. Auch die Verlegungvon AH-64-Apache-Kampfhubschrau-bern nach Syrien ist im Gespräch. Im Iraksind sie bereits im Einsatz.

Im Irak stehen seit längerem 3500 ame-rikanische Soldaten – offiziell als Bera-ter – und auch in Syrien wird es vermut-lich nicht bei den 50 Mann bleiben.

In Syrien lehnt der Westen den Einsatzder dem Iran nahe stehenden Kämpfer derHisbollah und auch der iranischen Revo-lutionsgarden ab.

Im Irak dagegen kann die Allianz dieUnterstützung von iranischen Revoluti-onsgarden, den Pasdaran, nicht vermeiden,

weil diese gemeinsam mit den irakischenStreitkräften und vom Iran unterstütztenschiitischen Milizen im Kampf gegen denIS stehen.

Zusammenfassung

Auf der politischen Ebene versucht manjetzt mit allen Beteiligten eine Strategie zuentwickeln, um den IS bis zur Vernich-tung zu bekämpfen. Über die Einbezie-hung der syrischen Führung besteht al-lerdings noch immer kein Konsens, unddeshalb ist das Kriegsziel immer nochnicht eindeutig definiert. Der Sturz vonPräsident Assad kann aus meiner Sichtkein Kriegsziel sein und ist es – für diemeisten Mitgliedsstaaten der Allianz –mittlerweile wohl auch nicht mehr.

Dass der Iran für einen politischen wieauch für einen militärischen Erfolg ge-braucht wird, ist mittlerweile wohl unbe-stritten, auch wenn das für den militäri-schen Bereich noch nicht offiziell zugege-ben wird.

Es muss jetzt endlich eine gemeinsameMilitärstrategie entwickelt werden undauch hinsichtlich der militärischen Ziel-setzung muss mit einer Stimme gespro-chen werden. Vor allem Saudi-Arabienund Katar, aber auch die Türkei müssenden Verdacht ausräumen, den IS auf dieeine oder andere Weise immer noch zuunterstützen.

Im Krieg gegen den IS ist eine Koope-ration zwischen Washington und Moskauunerlässlich, wird aber offiziell noch aus-geschlossen. Ebenso zwingend ist es, diesyrischen Streitkräfte in den Kampf gegenden IS einzubinden, so wie das im Nach-barland mit der irakischen Armee von Be-ginn an der Fall ist.

Insgesamt muss die Anti-IS-Allianz vielmassiver und konsequenter gegen den ISvorgehen und die Unterstützung der Kräf-te, die immer noch das Ziel haben – wieja auch der IS! – Präsident Assad zu stür-zen, aufgeben.

Die Anti-IS-Allianz kann auf den Ein-satz eigener Bodentruppen nicht längerverzichten; welches Land diese stellt, istdabei eine zweite Frage. Die Luftschlägegegen den IS müssen intensiviert werden,Kollateralschäden sind dabei als unver-meidlich zu akzeptieren.

Wenn es in absehbarer Zeit nicht ge-lingen sollte, sowohl eine politische wieauch eine militärische Strategie mit einerklaren Zielsetzung zu entwickeln, mussbefürchtet werden, dass der Kampf gegenden IS auf unbestimmte Zeit weitergehenund im schlimmsten Fall sogar verlorenwird. ■

Oberst i Gst aD

Jürgen Hübschen

Beratung für

Friedenssicherung und

Sicherheitskonzepte

D-48268 Greven

IS und Kurden in Syrien

und im Irak. Bild: Kurier.at

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16 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

attacked, but we will surely counterattackif attacked».8 Auf der einen Seite wird die«national defense policy […] as defensivein nature»9 beschrieben, andererseits aberstehen Grossmachtambitionen und dieWiederherstellung des ganzen chinesi-schen Interessenraumes auf der Agenda.«The Taiwan issue bears on China’s reuni-fication and long-term development, andreunification is an inevitable trend in thecourse of national rejuvenation.»10 Für diechinesischen Streitkräfte sind acht Grund-aufträge die Konsequenz:• Es muss einer Vielzahl von Krisen und

militärischen Bedrohungen begegnetwerden können, um die Souveränitätund Sicherheit des chinesischen Terri-toriums zu Land, Luft und Wasser si-cherzustellen;

• Die Wiedervereinigung des Mutterlan-des muss entschieden gesichert werden;

• Chinas Sicherheit und Interessen inneuen Gebieten müssen gesichert wer-den;

• Chinas Interessen in Übersee müssensichergestellt werden;

• Eine strategische Abschreckung mussmit der Fähigkeit zu einem atomarenGegenschlag aufrechterhalten werden;

Thierry Martin

Chinas Bestreben, eine führende Rollenicht nur im pazifischen Raum, sondernweltweit zu spielen, wurde in den letztenJahren deutlich. Als Reaktion wollen dieUSA ihr militärisches Engagement im Pa-zifik verstärken, indem sie bis 2020 60%ihrer Schiffe (inkl. sechs Flugzeugträger)im Pazifik stationieren wollen1. AndereLänder wie Südkorea, Japan2, die Philip-pinen und Russland planen mit der chi-nesischen Aufrüstung Schritt zu halten,während die Schweiz ihre politischen undwirtschaftlichen Anstrengungen im pazi-fischen Interessenraum hochfährt. Chinaversucht, den Westen mit Beiträgen zurFriedensförderung von den Grossmacht -ambitionen abzulenken.

Chinas Ambitionen

Wurden die chinesischen Verteidigungs-ausgaben 1990 noch mit 6,1 Mrd. $ be-ziffert, stiegen die offiziellen Ausgaben2015 auf 145 Mrd $. Seit 2009 3 ist dasVerteidigungsbudget Chinas das weltweitzweitgrösste hinter dem der USA (2014:600 Mrd. $) und es wird weiter steigen.

Doch in was investiert China schwerge-wichtig? Die Modernisierung der Streit-kräfte und das Schliessen von Fähigkeits-lücken werden von China prioritär be-handelt; vor allem die Marine wird ausge-baut. 2013 wurden 18 neue Überwasser-einheiten in Dienst gestellt und eine Flie-gereinheit für Operationen ab Flugzeug-träger gebildet.4 Der Stapellauf des neuennuklearen U-Bootes (Jin Klasse, Typ 094)erhöhte die Zahl chinesischer Atom-U-Boote auf vier5. Der teilweise aggressi-ve Ausbau von Kleinstinseln (Fiery CrossReef in den Spratly Inseln6) zu Flugplät-zen mit Kasernen und hochseetauglichenHäfen beunruhigt viele Anrainerstaatenzusehends. Andererseits wird festgestellt,dass Pekings interne Probleme sowie dieablehnende Haltung der anderen regiona-len Mächte die Ambitionen momentannoch bremsen.7

Chinesische Militärstrategie

In dieser 25-seitigen Schrift wird zwei-gleisig gefahren. China wechselt fortlau-fend zwischen selbstbewussten Stärkebe-kundungen und Beschwichtigung hinund her. «We will not attack unless we are

China wechselt zwischen selbst -bewussten Stärkebekundungen und Beschwichtigung hin und her:Auf der einen Seite wird die nationale Vertei di gungspolitik als defensiv beschrieben, andererseits aber stehen Grossmachtambitionen und die Wiederherstellung des ganzen chinesischen Interessenraumes aufder Agenda.

Sicherheitspolitik

China: Crouching Tiger, Hidden Dragon

Fregatte des Typs 054A (Jiangkai II-class);

20 Schiffe im Betrieb, 4 im Bau. Bild: wikipedia

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17Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Sicherheitspolitik

• Teilnahme an regionaler und inter -nationaler Sicherheitszusammenarbeitund Erhalten des regionalen Friedensund Weltfriedens;

• Anstrengungen im Kampf gegen Infil-tration, Separatismus und Terrorismusverstärken;

• Rettungsfähigkeit in Krisensituationenund Naturkatastrophen, Rechtsan -sprü che und Interessen schützen, Be-wachungsaufträge und Unterstützungder Wirtschaft und Gesellschaftsent-wicklung leisten.

Dies ist ein breites Einsatzspektrum, dases der politischen Führung in Peking er-möglicht, die Streitkräfte im Innern wieauch im Ausland zur Interessenwahrungund -Durchsetzung einzusetzen.

Für die Teilstreitkräfte hat das zur Fol-ge, dass das Heer modernisiert und neuin kleinere, vielseitig einsetzbare, modu-lar gegliederte Einheiten aufgeteilt wird.Die Marine wird ihren Fokus von der al-leinigen Verteidigung der Küstengewäs-ser auf den Schutz der offenen See aus-dehnen. Die reine Verteidigungsstrategieder Luftwaffe wird mit offensiven Fähig-keiten ergänzt (Stealth fighter J-20 undJ-31, strategische Bomber H-6K).

Südchinesisches Meer

Professor James Holmes vom US NavalWar College meint: «Navies from the Phi-lippines and other Southeast Asian statesare outmatched by the China Coast Guard,let alone China’s navy or air force.»11 Wäh-rend sich die Philippinen an ihren Part-ner USA wenden und auf rechtlicher Ebe-

ne (International Tribunal on the Law ofthe Sea, ITLOS) internationale Unter-stützung suchen, unternimmt Malaysiaalles, um China nicht gegen sich aufzu-bringen. Wegen der US-Kritik am Staats-streich von 2014 orientiert sich Thailandzusehends gegen China (geplanter Kaufvon drei Yuan-class U-Boote Typ 04112).Andere Länder wie z.B. Kambodscha er-halten von Peking zu den gängigen Inves-titionen (gesamthaft 10 Mrd. $) zusätzli-che Darlehen.13 Die Association of South -east Asian Nations (ASEAN14) wird so ge-schwächt. Für viele ihrer Mitgliedsstaa-ten ist China der wichtigste Handelspart-ner und daher nicht herauszufordern. Die-se Abhängigkeit macht es schwierig, Chi-na gemeinsam geo-wirtschaftlich einzu-grenzen.15 Die in der japanischen Bevöl-kerung umstrittene Militärreform, welcheerstmals seit 1945 auch Kampfeinsätze imAusland zur Unterstützung von Verbün-deten erlaubt, ist eine Reaktion auf diewachsende Militärmacht Chinas.16

China sieht das Südchinesische Meernicht nur als eigenen Vorgarten, sondernauch als ersten Schritt um seine Machtpo-sition zu festigen.Wenn China dieser ers-te Schritt nicht gelingen sollte, wie könn-te es weitere weltweite Ansprüche glaub-haft geltend machen? Daher gibt sich Chi -na kompromisslos und verkündet: «Onthe issues concering China’s territorial so-vereignty and maritime rights and interests,some of its offshore neighbors take provoca-tive actions and reinforce their military pre-sence on China’s reefs and islands that they

have illegally occupied. […] It is thus a longstanding task for China to safeguard its ma-ritime rights and interests.»17

Natürlich schauen auch westliche Län-der, allen voran die USA, mit zunehmen-dem Misstrauen ins Südchinesische Meer.Die Amerikaner, wie auch Europäer, se-hen ihre wirtschaftlichen Interessen mehr

und mehr tangiert. Etwa 80% der Öllie-ferungen in den Nordosten Asiens passie-ren das Südchinesische Meer und Chinavermutet unter dem Meeresboden rund213 Mrd. Barrel Öl sowie 900 BillionenKubikmeter Erdgas.18 Insgesamt passierenauf einer der wichtigsten Handelsroutenjährlich Handelsvolumen von 5 Billionen$ das Südchinesische Meer.19 Das Kräfte-messen zwischen den USA und Chinanahm in der letzten Zeit stetig zu. «[…]Beijing’s military rivalry with the US and itsAsian allies has propelled a formidable mili -tary modernisation programme aimed at de-nying the US ist traditional freedom of actionalong the Asian littorals.»20 Am 20.05.2015 kam ein chinesisches Kampfflug-zeug (J-11BH) einem US-Seeaufklärungs-flugzeug (P-8A POSEIDON) über demFiery Cross Reef (Spartly Inseln), unge-wöhnlich nahe. Offenbar nimmt die USNavy diese Einschränkung der Bewegungs-freiheit und Gefährdung des internatio-nalen Handels nicht widerstandslos hin.

Charmeoffensive

Neben der unverblümten Vorwärtstak-tik Chinas im direkten Einflussgebiet, istPeking bemüht, der Welt ein offenes, ko-operationsbereites China zu zeigen. Es be-kämpft, nicht uneigennützig, mit moder-nen, in China gebauten Zerstörern, Fre-gatten und amphibischen Landungsschif-fen, die Piraterie am Horn von Afrika,aber nicht als Teil der Operationen ATA-LANTA oder OCEAN SHIELD. Öffent-lichkeitswirksam wurden anfangs April2015 225 Ausländer (inkl. 3 Deutsche)aus dem vom Bürgerkrieg gebeutelten Je-

Flugzeugträger Liaoning. Bild: news.usni.org

Aufschüttungen auf Fiery Cross Reef (Spratly

Inseln); Stand 03.09.2015. Bild: mti.csis.org

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19Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Sicherheitspolitik

men (Aden) durch die People LiberationArmy Navy (PLAN) evakuiert 21. DieseAuftritte dienen China in zweierlei Hin-sicht. Erstens wird der Weltöffentlichkeitdie eigene «Blue Water»22-Kapazität vorAugen geführt und zweitens sammelt diePLAN wertvolle Erfahrungen in der in-ternationalen Zusammenarbeit und fürdie eigene, sich in der Entwicklung befind-

liche Doktrin. Allgemein lässt sich sagen,dass China mit seinem in der UNO ein-gesetzten Personal (etwa 3000) Selbstbe-wusstsein ausstrahlt und dabei die Weltvon seinen friedlichen Absichten zu über-zeugen versucht.

Fazit

Seit Jahren wissen wir, dass mit Chi-na zu rechnen ist. Die Bemühungen derSchweiz trugen mit dem Abschluss desFreihandelsabkommens Früchte und dieseit 65 Jahren bestehenden guten Bezie-hungen bieten der Schweiz weit mehrwirtschaftliche Möglichkeiten als den an-deren europäischen Staaten oder den USA.Um das Freihandelsabkommen nicht zugefährden, unternahm die Schweizer Re-gierung alles, um die Chinesen nicht zuverärgern. Es sollte nicht mehr zu einemvergleichbaren Fauxpas wie während desBesuches von Jiang Zemin 1999 kom-men. Seither werden Exiltibeter bei chine-sischen Besuchen vom Bundesplatz fern-gehalten.

Die Situation im Südchinesischen Meerist für die Schweiz hingegen besorgniser-regend, als dass die Stabilität der Regionim Interesse der Schweiz liegt. Aufgrundwachsender Wirtschaftsbeziehungen mitsüdasiatischen Ländern, sollte die freieFahrt der schweizerischen Handelsflottedurch dieses Gebiet auf keinen Fall einge-schränkt werden.

China ist von einem regionalen Playerin die Weltliga aufgestiegen. 2007 warChina noch an dritter Stelle der führen-den Wirtschaftsnationen und hat 2012

Japan vom zweiten Platz verdrängt. Chinasieht sich selbstbewusst in einer führen-den Rolle. «A prosperous and stable worldwould provide China with opportunities,while China’s peaceful development also of-fers an opportunity for the whole world.»23

Auf der einen Seite geht China kompro-misslos gegen identifizierte Bedrohun-gen im In- und Ausland vor, andererseitsaber ist China bemüht, sich als weltoffenmit einem guten Image zu präsentieren.Crouching Tiger, Hidden Dragon24 istChinas Verschleierungstaktik, mit der esvon eigentlichen Schwächen und rechts-widrigem Verhalten abzulenken weiss. ■

1 Vgl. Ministery of National Defense: 2014 De-fense White Paper, Republic of Korea, S.16.

2 Vgl. [http://www.reuters.com/places/china],17.07.2015, 0940.

3 Vgl. Anm. 1, S. 19.4 Vgl. ebd.5 Vgl. ebd., vgl. auch Jeffrey Lewis: Paper Tigers,

China’s nuclear posture, Abingdon 2014, S. 117.6 Vgl. James Hardy: Footprints in the sand, in:

IHS Jane’s Defence Weekly, 18.02.15 2015(S. 22-29), S. 24.

7 Vgl. Ashley J. Tellis: The geopolitics of theTTIP and the TPP, in: Sanjaya Baru / Suvi Do-gra: Power shifts and new blocs in the globaltrading system, New York 2015, S. 94.

8 The State Council Information Office of thePeople’s Republik of China, China’s MilitaryStrategy, S. 9.

9 Ebd., S. 1.10 Ebd., S. 4.11 Vgl. Anm. 5, S. 25.12 Vgl. Thailand selects Yuan-class sub, in: IHS

Jane’s Defence Weekly, 08.07.2015, S. 16.13 Vgl. Anm.12, S. 16.14 Verglichen mit anderen regionalen preferential

trade agreements hat ASEAN am meisten Fort-schritt gemacht, vgl. auch Supachai Panitch-pakdi: Trade, development and developmentalregionalism, in: Anm. 7, S. 85.

15 Vgl. Anm. 12, S.14.16 Vgl. sda: Berner Zeitung vom 17.07.2015, S. 16.17 Anm. 6, S. 4.18 Vgl. [http://www.china.org.cn/china/2012-07/

18/content_25941294.htm], 10.07.2015, 10:19.19 Vgl. [http://www.pressreader.com/germany/

der-tagesspiegel/20150628/281586649248406/TextView], 10.07.2015, 10:26.

20 Anm. 7, S. 97.21 Vgl. [http://www.spiegel.de/politik/ausland/

jemen-chinas-marine-rettet-auslaender-auch-drei-deutsche-1027034.html], 10.07.2015, 10:49.

22 Hochseetauglichkeit23 Vgl. Anm. 6, S.1.24 Film aus dem Jahr 2000.

Hauptmann

Thierry Martin

Kdt Geb Inf Kp 85/2

MA hist

Wiss Mitarbeiter, IB V

Streitkräftebeziehungen

U-Boot der Jin-Klasse. Bild: Spiegel.de

In der Wintersessi-on 2015 entschiedder Nationalrat (NR)über Rechtsgrund-lagen, Finanzen undRüstung der Armee,der Ständerat (SR)über (innere) Sicher-heit.

Der NR beharrte bei der Änderung desMilitärgesetzes (SR 510.10) auf sechsWiederholungskursen (WK) als einzigeDifferenz zum SR mit fünf WK (14.069-1).Übereinstimmung zwischen beiden Rä-ten herrscht bei der Verordnung Ar-meeorganisation (SR 513.1) und damitbei Sollbestand und Gliederung der Ar-mee («Kopfstruktur») mit Herabstufungder Luftwaffe (14.069-5). Der NR stimm-te dem «Bundesbeschluss zum Zah-lungsrahmen der Armee 2017–2020»zu (14.069-6), wonach 20 MilliardenFranken bewilligt werden und das VBS«während der Budgetierung Umschich-tungen zwischen den eigenen Kreditenvornehmen kann». Er bewilligte die «Zu-sätzliche Beschaffung von Rüstungsma-terial 2015» von 874 Millionen Frankeneinschliesslich neuem Getriebe und Mo-tor des leichten geländegängigen Last-wagens «Duro I» (15.017; «Rüstungs-programm 2015»).

Der SR nahm ein Postulat «Beschaffungvon Grossraumhelikoptern anstelle vonTransportflugzeugen» an (15.3918). Ergab den Standesinitiativen von Basel-Landschaft (15.301) und Basel-Stadt(15.311) zur (zusätzlichen) Aufstockungdes Grenzwachtkorps Folge und lehntedie Standesinitiative Bern «Die zentraleStaatsaufgabe ‹Sicherheit› muss wiederernst genommen werden» (15.307) dis-kussionslos ab. Der SR behandelte dieMotion «Masterplan Luftraumsicherung»(15.3499) nicht, weil seine Sicherheits-politische Kommission die Beratung biszum Vorliegen des «Berichts des Bun-desrates über die Sicherheitspolitik derSchweiz» (Entwurf, 26. Oktober 2015)ausgesetzt hatte. – Anstatt zwei wie seit2011 sind jetzt vier Generalstabsoffizie-re im Parlament: NR Pirmin Schwander(SVP/SZ), NR Yannik Buttet (CVP/VS) so-wie neu NR Hans-Ulrich Bigler (FDP/ZH)und SR Josef Dittli (FDP/UR).

Oberst aD Heinrich L.WirzMilitärpublizist/Bundeshaus-Journalist

3047 Bremgarten BE

Aus dem Bundeshaus

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20 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Jahre, hingegen sind lediglich 22,5 Mio.jünger als 35. Wer der Partei beitritt, tutes im Allgemeinen nur in der Hoffnungauf berufliche Vorteile. Der Vertrauens-verlust im Volk der allein herrschendenStaatspartei war nie so gross wie heute.Nach eigenen Aussagen stellt die sehr weitund bis in die höchsten Positionen ver-breitete Korruption die ernsthafteste «Be-drohung für Chinas politische und wirt-schaftliche Stabilität» dar. Parteichef XiJinping erklärte mehrfach, wenn diesesProblem nicht gelöst werde, würde dies«das Ende der Partei und das Ende desStaates» sein. Die Zahl der allerdings bis-her lokal begrenzten Aufstände, die zu-meist Sozial- und Rechtsfragen beinhal-ten, wird im vergangenen Jahr auf rundeine Million geschätzt! Das im Juli letz-ten Jahres erlassenen neue «Nationale Sicherheitsgesetz» bedeutet faktisch eineVerstärkung an Personal und Machtbe-fugnissen der Geheimpolizei mit ihremausgedehnten Spitzelsystem. Begründetwurde es mit dem Hinweis, dass sich «dieSituation der nationalen Sicherheit Chi-nas zunehmen verschlimmert habe».

Wohl stieg Chinas Industrieproduk -tion, doch ist die Kohle, mit etwa 70%,immer noch der wichtigste Energielie -ferant, die dabei zum grössten Teil denSmog verursacht – jene gefährliche Mi-schung aus Russ, Feinstaubpartikeln undNebel. Immerhin sind rund 500 Mil -lionen Chinesen davon betroffen! In 190Städten liegt die jährliche Feinstaubkon-zentration bei 60 µg/m3, währendem dieWeltgesundheitsbehörde nur 25 µg/m3 zu-lässt. Die Zahl der durch Folgen des Smogsverursachten Todesopfer beläuft sich nachSchätzungen Beijings auf jährlich 500000Menschen. Als weitere Konsequenz istin der Landwirtschaft eine wesentlich ge-ringere Produktion zu spüren (über 40%des Ackerlandes sind geschädigt), in In-dustrie und Wirtschaft führen zunehmen-de Krankheitserscheinungen, zumeist Er-

Friedrich-Wilhelm Schlomann

Während der letzten drei Jahre stiegder Militär-Etat der Volksrepublik um jeweils mehr als zehn Prozent. Betrugendiese Ausgaben noch 1998 umgerechnet18,9 Milliarden US Dollar, belaufen siesich im laufenden Jahr bereits auf 129,4Mia US$. Zwar will Beijing seine 2,3 Mil-lionen Soldaten, primär im Heer, um300000 reduzieren, doch nur um dasSchwergewicht auf die Modernisierungseiner Waffen und besonders auf seinenzukünftigen Cyber-Krieg zu legen. Kaumbekannt ist die überraschende Tatsache,dass bei aller Erhöhung der Verteidigungs-etat seit fünf Jahren vom Etat für «InnereSicherheit» um rund 30 Milliarden Yuan(etwa 3,6 Mia. Euro) überholt wird! Zu-treffend schlussfolgerte eine grosse Zei-tung: «Die chinesische Regierung fürch-tet die Gefahren aus dem Innern mehr alsjene von aussen». Nach Henry Kissingers– bekanntester Asien-Experte der USA –

Einschätzung wird China möglicherwei-se nach innen derart viel Kraft aufwendenmüssen, dass es nicht mehr in der Lagesein wird, nach aussen eine Vorherrschaftauszuüben.

Korruption und Smog

In der Tat steht das Riesenreich vorübergrossen Schwierigkeiten. Gewiss zähltdie KPCh rund 86 Millionen Mitglieder,doch davon sind fast 25 Mio. älter als 60

Sicherheitspolitik

Die wachsenden Probleme Chinas Der Etat für Innere Sicherheit ist seit fünf Jahren höher als das Verteidigungs -budget (das auch zugelegt hat). Der Vertrauensverlust im Volk der alleinherrschenden Staatspartei ist grösser denn je; die bis in die höchsten Positionenverbreitete Korruption stellt ein ungelöstes Problem dar. Beijing schätzt, dass500000 Menschen an den Folgen des Smogs sterben. In vier Jahren werdenbis zu 40 Millionen Heiratsfähige keine Ehefrau finden.

Xi, Jinping, Staatspräsident der Volksrepublik

China. Bild: chinalawandpolicy.com

Smog in Beijing. Bild: cbsnews.com

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21Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Sicherheitspolitik

krankungen der Atemwege, in der Beleg-schaft wiederum zu höheren Kosten desGesundheitssystems. Die Regierung stehtvor der Problematik, dass die dringendnotwendige Reduktion dieser Verunreini-gungen zugleich aber eine Reduktion derökonomischen Wachstumsrate bedingt,deren Erhöhung sie aber dauernd ver-spricht. Die Schliessung ineffizienter Wer-ke wiederum würde zu vermehrter Arbeits-losigkeit führen; die Zahl der sogenann-ten Wanderarbeiter in China beläuft sichschon jetzt auf über 250 Millionen! AlsSofortmassnahme sind eine Reduktion derSmogbelastung um 25% sowie eine Ver-ringerung des Kohleverbrauchs zu Guns-ten erneuerbarer Energien innert zwei Jah-ren vorgesehen. Ob dies realisiert werdenkann, erscheint indes zweifelhaft.

China benötigt mehr Kinder

Der einst von Mao Tse-tung sehr geför-derte Bevölkerungszuwachs liess dessenZahl von 582 Millionen Menschen aufbis heute 1,4 Milliarden ansteigen. Be-reits 1979 hatte die Führung befohlen,dass Familien nicht mehr als ein Kind haben dürfen. Seitdem wurden jedenfalls

lediglich 218 Millionen Kinder geboren,zugleich befinden sich jetzt erstmals über221 Millionen Menschen im Rentenalter;das ist fast jeder sechste Chinese, in dennächsten zehn Jahren kommen knapp 100Millionen dazu. Ein noch grösseres Pro-blem besteht im krassen, in der Welt ein-zigartigen, Missverhältnis zwischen denGeschlechtern: War während der Ein-Kind-Politik das Neugeborene «nur» einMädchen, wurde es zumeist abgetriebenoder getötet, sehen doch die etwa 700Millionen chinesischen Bauern in einemSohn ihre Altersversorgung! Gegenwärtig

kommen in der Volksrepublik auf knapp120 Jungen lediglich 100 Mädchen, esgibt heute 33 Millionen mehr Männer alsFrauen. Bereits in vier Jahren werden biszu 40 Millionen Heiratsfähige keine Ehe-frau finden. Der Frust der jungen Männer,die somit keine Familie gründen können,wird kaum ohne grössere soziale Span-

nungen bleiben. Hei-raten mit den Uigu-ren im chinesischenSinkiang-Gebiet sinddort aus religiösen,neuerdings auch auspolitischen Gründennahezu unmöglich.Eheschliessungen mitindischen Mädchenwird es geben, sie dürf-ten indes problema-tisch sein. Wiederholtwurden bereits Viet-namesinnen entführtund dann in Chinaregelrecht an heirats-willige Männer ver-

kauft. Schon vor längerer Zeit warnte Pro-fessor Mu Guangzong vom Institut für Be-völkerungsforschung an der UniversitätBeijing, dass in den vergangenen Jahren dieGeburtenrate offiziell bei 2,1 lag; tatsäch-lich aber betrug sie weniger als 1,6.Weiterbetonte er, dass das Verhältnis der Bevöl-kerung im Alter bis zu 14 Jahren gegen-über der gesamten Bevölkerung Chinasvon 33,6% im Jahr 1982 auf 16,6% imJahr 2010 gesunken sei. Vor nunmehr vierJahren sah sich die Volksrepublik erstmalseinem Sinken der berufstätigen Jahrgängegegenüber, als die Zahl der Menschen zwi-

schen 15 und 59 Jahren um 3,45 Millio-nen fiel. «Dieser Rückgang der Bevölke-rung im arbeitsfähigen Alter stellt eine Be-drohung für Chinas Wirtschaft wie für dienationale Verteidigung dar». Angesichtsdieser Situation hat Beijing in der Zwi-schenzeit Lockerungen der Ein-Kind-Po-litik zugelassen. Ende vergangenen Jahreswurde sie vollständig aufgehoben, dochfür viele Jahrgänge ist es zu spät.

Einfluss des Islams

Neuerdings kommt ein weiteres Pro-blem hinzu: Nicht wenige der Uiguren inXinjiang, die sich seit Jahren gegen dieOberherrschaft der Han-Chinesen auf-lehnen, haben sich inzwischen dem «Hei-ligen Krieg» des «Islamischen Staates» an-geschlossen, insbesondere scheint in derwestlichen Region der Provinz dessenMacht relativ stark zu sein. Ihr Nach-schub an Waffen läuft über Afghanistan,das mit einem kleinen Grenzabschnitt di-rekt mit Sinkiang verbunden ist. AnfangJuli des letzten Jahres trafen sich ChinasPräsident Xi Jinping und Russlands Prä-sident Wladimir Putin in der russischenStadt Ufa, um nicht nur den Einfluss desIslams in den südlichen NachbarstaatenRusslands zu erörtern, sondern primärdie Waf fenlieferungen ins chinesischeSinkiang. Wird es Beijing gelingen, dieGrenzlücken zu schliessen und die «Got-teskrieger» zurückzudrängen? ■

Bevölkerungsentwicklung in Indien, China und Pakistan;

mittlere Prognose der UNO 2010. Bild: berlin-institut.org

Karges Neujahrsfest

der Wanderarbeiter. Bild: swr.de

Friedrich-Wilhelm

Schlomann

Dr. iur utriusque

D-53639 Königswinter

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22 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Schweizer Offiziere absolvieren ihrerseitsin China internationale Module an derNational Defence University in Peking.Zwischen 2005 und 2009 wurden Ret-tungsspezialisten der Schweizer Armee zurAusbildungsunterstützung nach China ge-sandt.4 Um die bilaterale Zusammenar-beit auf diesem Gebiet zu verstärken, wur-de 2012 ein Abkommen zwischen demEDA und der Chinese Earthquake Ad-ministration unterzeichnet. Eine nächsteÜbung und Simulation werden gemein-sam in der Mongolei abgehalten werden.

Arbeitsbesuch in Peking

KKdt Blattmann und seine Delegationwurden am 29. September 2015 von Ge-neral Fang in Peking mit militärischenEhren empfangen. Auf Grund der gutenBeziehungen stand auch ein kurzer Emp-fang beim chinesischen Verteidigungsmi-nister auf dem Programm. Im Zentrum

Christian Lanz

Die Schweizer Armee unterhält auf in ternationaler Ebene mit ausgewähltenPartnern einen engeren Kontakt. Dabeistehen zum einen die Schweizer Interes-sen im aussen- und sicherheitspolitischenBereich im Zentrum, zum anderen dieMöglichkeit zum Erfahrungsaustausch.Schliesslich bestehen mit wenigen StaatenBeziehungen im Bereich der Ausbildung.

Die Volksrepublik China gehört heutezu den wichtigsten Staaten unserer Zeit.Sowohl auf wirtschaftlicher wie auf geo-strategischer Ebene spielt China eine zen-trale Rolle, auch im Rahmen der UNO,wo China bereits zu den zehn grösstentruppenstellenden Staaten für Friedens-operationen gehört.

Die Schweizer Armee ist im interna -tionalen Kontext und zur Steigerung der eigenen Leistungserbringung auf Erfah-rungsaustausch und Ausbildungskoope-ration angewiesen.1 Mit Blick auf die geo-strategisch und wirtschaftlich weiter anBedeutung gewinnenden Region Ostasienist die Schweiz an guten Beziehungen mitdem zentralen Akteur China interessiert.

Beziehungen und Kooperation

China und die Schweiz verbindet einelangjährige Freundschaft. In jüngster Zeitwurde ein Freihandelsabkommen geschlos-sen, das den bilateralen Wirtschaftsbe -ziehungen neue Dynamik bringt. Eben-so können der Schweizer Franken undder Chinesische Renminbi neu direkt ge-handelt werden. Insgesamt ist China fürdie Schweiz zweitwichtigster Zuliefererund drittwichtigster Absatzmarkt – nachder EU und den USA.

In diesem Kontext unterhält die Schwei-zer Armee regelmässige hochrangige Kon-

takte zur chinesischen Volksbefreiungs -armee (PLA2). So besuchte im Frühling2015 der stellvertretende Generalstabs-chef der PLA, Generalleutnant WANG,Teile der Schweizer Armee, um sich in denBereichen Logistik, Mobilmachung undKatastrophenhilfe ein Bild zu machen.Ebenso ist die PLA in den Bereichen Kri-senmanagement und im Bevölkerungs-schutz an den Lösun-gen interessiert, die wirin der Schweiz ausge-arbeitet haben.

Neben diesen Kon-takten besuchen chi-nesische OffiziereAusbildungsangebo-te der Schweizer Ar-mee z.B. am inter -nationalen Militärbe-obachterkurs SUN-MOC in Stans, anden Genfer Zentrenund im Kriegsvölker-recht3. Nächstes Jahrkönnte darüber hi-naus zum ersten Malein Team der PLAan der Patrouille desGlaciers teilnehmen.

Sicherheitspolitik

Chinesische Volksbefreiungsarmeemit einer Portion «Swissness»Auf Einladung des chinesischen Generalstabschefs, General Fang,reiste der Chef der Armee Ende September 2015 nach Peking. Im Zentrum standen Gespräche über sicherheitspolitisch relevante Themen sowieTruppenbesuche bei Infanterie- und Rettungstruppen. KorpskommandantBlattmann traf bei diesem Besuch auf selbstbewusste chinesische Streitkräfte, bei gewissen Teilen gar mit einem unverkennbar schweize -rischen Einfluss.

China International Search and Rescue Formation.

CdA mit General Fang Fenghui.

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23Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Sicherheitspolitik

der Diskussionen standen Themen wiedie Entwicklung der Streitkräfte, die Ein-schätzung der Lage in verschiedenen Kri- sen- und Konfliktgebieten sowie die Dar -stellung der chinesischen Position in Asien.

Besonders bemerkenswert waren dabeidie Modernisierungspläne der PLA. Siesoll leistungsfähiger und mobiler werden,um die chinesischen Interessen auch glo-bal und insbesondere in maritimen Ge-bieten durchsetzen zu können. Die mili-tärstrategische Leitlinie der «aktiven Ver-teidigung»5 wird grundsätzlich beibehal-ten, wobei aber eine Neuausrichtung derTeilstreitkräfte und Waffengattungen an-gestrebt wird. Die Landstreitkräfte kom-men von rein defensiven Aufgaben wegund werden auch auf offensive Operatio-nen ausgerichtet. Es werden kleinere mo-bilere Einheiten (Brigaden) aufgestellt,welche im ganzen chinesischen Interes-sensraum eingesetzt werden können. Siewerden neu multifunktional und modu-lar aufgebaut.

Die Marine ergänzt die Fähigkeitzur Küstenverteidigung und zum Geleit-schutz mit der Hochseetauglichkeit. Da-her laufen konstant neue Kriegsschiffevom Stapel. Zusätzlich zum Versuchsträ-ger LIAONING sind vorerst zwei weite-

re Flugzeugträger im Bau. Auch die Luft-streitkräfte entwickeln sich von einer rei-nen Lufthoheitsverteidigung hin zu einerdefensiv oder offensiv einsetzbaren Streit-kraft. Frühwarnsysteme, Fähigkeiten zuLuftschlägen, Luft- und Raketenabwehr,Elektronische Kriegführung, Luftlande-fähigkeiten sowie Einsätze ab zukünftigenTrägern werden dafür entwickelt.

Bei all diesen Planungen beeindrucktauch die Steigerung der Verteidigungs-ausgaben gegenüber dem Vorjahr um überzehn Prozent auf ca.145 Mia. USD. Dassdie Modernisierung voranschreitet, wirddurch das bestimmte Auftreten der PLAim Süd- und Ostchinesischen Meer un-terstrichen. Trotz der angekündigten Re-duktion bleibt die PLA aber mit einemBestand von gut zwei Millionen Soldatendie mannstärkste Streitkraft der Welt.

Im Besuchsprogramm sah der CdAbeim 11. Infanterieregiment der 3. Garde-division der Militärregion Peking ein Ge-fechtsschiessen (Stufe verstärkter Zug), Se-quenzen der Nahkampfausbildung undeine Interventionsübung unterhalb derKriegsschwelle (Anti-Terror-Einsatz). Da-

bei wurde die überdurchschnittlich hoheLeistungsbereitschaft und Disziplin so-wie die hohe Präzision der chinesischenTruppen deutlich. Die Gespräche mit denMannschaften und Offizieren offenbar-ten die hohe Einsatzbereitschaft der An-gehörigen der PLA. So dauert die Grund-ausbildung über zwei Jahre, ohne dass derRekrut in dieser Zeit jemals nach Hausegehen könnte.

Im zweiten Teil des Programmes bot dasGenieregiment der Militärregion Peking(Group Army 38) mit seiner Katastro-phenhilfe- respektive Rettungseinheit6 in

Fang Shan interessante Einblicke. Einsatz-grundsätze, Gliederung und die moder-ne Ausrüstung entsprachen dabei denhierzulande geltenden Standards undProzessen. Der CdA konn te denn auchfeststellen, dass sich der Austausch unddie Schweizer Ausbildungsunterstützunggreifbar positiv ausgewirkt haben.

Fazit

Der Kontakt mit ausgewählten Part-nern in der Streitkräfteentwicklung, derAusbildung und in politisch bewilligtenEinsätzen ist eine Grundvoraussetzungfür die erfolgreiche Leistungserbringungder Armee. Die Armee trägt diesem Um-stand durch kontinuierlich aufgebaute in-ternationale Vernetzung und AustauschRechnung.

Für die neutrale Schweiz und für dieArmee ist es wichtig, mit globalen Akteu-ren wie China den Dialog zu führen, umu.a. auch nichtwestliche Perspektiven derLagebeurteilung aufnehmen zu können.Das gute Know-how und die hervorra-gende Infrastruktur im Bereich der Aus-bildung machen die Schweizer Armee wei-terhin zu einem glaubwürdigen Koopera-tionspartner für ausländische Streitkräfteund internationale Organisationen. ImGegenzug profitiert die Armee von vielenErkenntnissen, beispielsweise aus interna-tionalen Einsätzen, und erhält damit Zu-gang zu Informationen, die wertvolle Hin-weise nicht nur für die Umsetzung derWEA, sondern auch weit darüber hinausgeben. ■

1 Vgl dazu den Armeebericht 2010, Kapitel 6.5.9,Internationale Kooperation, S.75ff.

2 PLA: People’s Liberation Army.3 Internationaler Kriegsvölkerrechtskurs (Law of

Armed Conflict: LOAC), welcher jährlich unterder Schirmherrschaft des Internationalen Komi-tees für Militärmedizin (ICMM) durchgeführtwird.

4 2009 wurde das China International Search andRescue (CISAR) Team durch die InternationalSearch and Rescue Advisory Group der UNO(UN-INSARAG) zertifiziert.

5 Vgl dazu das Grundlagenpapier «China’s MilitaryStrategy» vom Mai 2015: http://eng.mod.gov.cn/Database/WhitePapers/

6 China International Search and Rescue (CISAR).

Oberst i Gst

Christian Lanz

Berater Sicherheitspolitik

Chef der Armee

4900 Langenthal

Empfang des Chefs der Armee durch General

Fang Fenghui in Beijing. Bilder: VBS-DDPS

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24 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Sicherheitspolitik

an diese Rolle. Die mittlere Macht istnämlich weder passiv noch aktiv, sie istmediativ. Statt alle möglichen Problemeauf Inter- und Supranationale Institutio-nen zu delegieren oder sich als Hegemonaufzuspielen, setzt die mittlere Macht aufKoordination verschiedener, auch gegen-läufiger, Interessen. Die mittlere Machtbietet gute Dienste an.

Dabei achtet die mittlere Macht darauf,eigene Vorteile zu erhalten. Auch hiersprechen die Erfolge Südkoreas für sich:Es ist zusammen mit Chile und Singapureines der Länder, die sowohl mit der EU

als auch mit den USA und mit China Frei-handelsabkommen abgeschlossen haben.Selbstverständlich kann Seoul auch aufFreihandelsabkommen unter anderem mitIndien, Kanada, Australien, Chile, Peruund der Schweiz blicken. Vor allem istdas Abkommen mit ASEAN, das Koreadirekten Zugang zu den zehn Wirtschaf-

Henrique Schneider, Redaktor ASMZ

Am 15. August 1948 wurde die Repu-blik Korea gegründet. Schnell ging es dannbergab. Die von der ehemaligen Koloni-almacht Japan aufgebaute – oder erzwun-gene – Industriebasis verrottete. Der Kriegmit Nordkorea in der ersten Hälfte der50er Jahre zerstörte, was noch nicht da-hin war. Das Land war arm, hatte keinKnow-how und keine Rohstoffe. Ende der50er sah es immer noch danach aus, dassdem kommunistischen Norden das besse-re Schicksal zuteil wurde.

Aber es kam anders. Der wirtschaftli-che Aufstieg begann erst in den 60er Jah-ren unter einem speziellen Vorzeichen.Das Volk glaubte, nur die Schliessung desLandes würde gute Resultate hervorbrin-gen. Die Politik (der Militärdiktatur) gabvor, protektionistische Abschottung zubetreiben. In Wirklichkeit trieb sie etwasanderes voran: Die Integration des Lan-des in die sich erholende Weltwirtschaft.Und je stärker sich Korea öffnete, destoreicher wurde das Land, desto stärker ent-wickelte sich die Wirtschaft, desto besserging es den Menschen.

Seinen wirtschaftlichen Aufstieg ver-dankt Korea dem Freihandel. Was sichKorea aber lange nicht getraute einzuge-stehen: Mit Freihandel und wirtschaftli-chem Aufstieg kommt auch eine beson-dere geostrategische Rolle.

Freihandel und Mediation

Freilich ist Südkorea nicht das freies-te Land der Welt – weder wirtschaftlichnoch sonst nach irgendeinem Kriterium.Ebenfalls herrscht in der Bevölkerungeine grosse Skepsis der freien Markt -

wirtschaft gegenüber.Doch die Ergebnis-se sprechen für sich.Ohne je eine demo-kratische Tradition ge-habt zu haben, istKorea heute eine re-publikanische Demo-kratie. Es ist eines dereinzigen Länder aufder Welt, das die Ar-mut verbannt hatund in den Klub derreichsten Volkswirt-schaften aufgestiegenist (Japan war vor dem

Zweiten Weltkrieg schon reich – Chinaauch).

Vor allem aber mutierte Korea vonder Kolonie zur mittleren geopolitischenMacht. Anfangs tat sich Seoul damitschwer, doch es gewöhnt sich immer mehr

Korea: Die bessere Schweiz?Aussenpolitik ist für Südkorea stets Freihandelspolitik. Die ostasiatischeRepublik spielt oft und gerne die Rolle der mittleren Macht. Durch ihre«guten Dienste» holt sie vor allem für sich selbst Vorteile heraus. Wie eseinst die Schweiz tat.

Trilaterales Treffen Korea, Japan und China im November 2015;

v.l.n.r. Premierminister Shinzo Abe (Japan), Präsidentin Park

Geun-hye (Südkorea) und Ministerpräsident Li Keqiang (China).

Bild: mittelbayerische.de

«Je stärker die ökonomischeKooperation in Asien,

desto stärker diegeopolitischen Konflikte.»

Osan Air Base der US-Luftwaffe

in Songtan. Bild: Wikipedia

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ten Südostasiens gewährt, auch noch er-wähnenswert.

Asiatisches Dilemma

Im Zentrum der koreanischen Aussen-politik stehen die Unterstützung der ko-reanischen Wirtschaft und der Erhalt vonFrieden und Sicherheit – vor allem aufder koreanischen Halbinsel. Und hier liegtdas Dilemma, das die aktuelle Staatsprä-sidentin Park Geun-hye auf den Punktbringt: Je stärker die ökonomische Ko-

operation in Asien, desto stärker die geo-politischen Konflikte.

Gerade deshalb fühlt sich die mittlereMacht berufen, gute Dienste anzubieten.Zum Beispiel organisiert Korea regelmäs-sig einen trilateralen Gipfel mit Japan undChina, um die Situation in Ostasien zuentspannen. Es ist dabei unwichtig, wel-che konkreten Ergebnisse erzielt wurden.Wichtig ist, dass der Gipfel überhaupt –und entspannt – stattfindet, wie zuletztim November 2015.

Doch vor allem im nationalistischenAsien darf der Klub nicht geschlossenbleiben. Die drei Länder wollen die «Re-gional Comprehensive Economic Part-nership» (RCEP) vorantreiben; diese um-fasst neben China, Südkorea und Japandie zehn ASEAN-Mitgliedsländer sowieIndien, Australien und Neuseeland. Da-

rüber hinaus übt sich Südkorea in Soft-Power weltweit: Ob K-Pop («Korean Popular Music») in Zentralasien; KoreaTowns in Nordamerika oder der Korea -nische Kulturfonds in Südamerika: diemittlere Macht verkauft sich selber.

Vorbild oder Eigennutz?

Die Antwort ist wohl: beides. Dabeisind Parallelen zur Schweiz in der post-Weltkriegsordnung der Welt unüberseh-bar. Eine mittlere Macht erkennt, dass sienur durch Offenheit weiter kommt. Undsie öffnet sich zunächst wirtschaftlich unddann auch politisch. Sie übernimmt einezunächst lokale, dann zunehmend glo -bale Vermittlerrolle und hat keine Mühe,auch unter Feinden Allianzen zu bilden.Durch die guten Dienste erwachsen auchklare Vorteile für das eigene Land undman ist weder zu scheu noch zu edel, die-se in Anspruch zu nehmen.

Natürlich sind auch die Unterschie-de offensichtlich: Korea ist kein neutra-les Land. Im Gegenteil, es ist ein mili -tärischer Allianzpartner der USA. Dochdeswegen fühlt sich Seoul nicht verpflich-tet, stets für die USA Stellung zu be -ziehen. Oft pflegt die koreanische Re-publik eine Politik der strikten Nicht-Einmischung in interne Belange ande-

rer Länder. Das giltsowohl in Afrika alsauch im südchi ne si -schen Meer. Der wich-tigste Unterschied zurSchweiz ist wohl, dassKorea sich formellimmer noch im Kriegmit seinem nördli-chen Nachbarn be-findet.

Und gerade des-we gen nimmt Seouldie Rolle der mittlerenMacht gerne wahr.Durch Einbindung al-ler lokalen und globa-len Akteure kann Frie-de oder zumindestEntspannung erreichtwerden. Wenn Korea

woanders dem Frieden auf die Sprüngehilft, gedeiht er vielleicht auf der eigenenHalbinsel auch, selbst in der Friedenspoli-tik ist Korea somit auf einen eigenen Vor-teil bedacht. Und das ist gut so! Die Frageist vielmehr, warum andere Länder, die frü-her die Rolle der mittleren Macht so ele-gant spielten, damit aufgehört haben. ■

Seoul am 1. November 1950.

Bild: Capt. F. L. Scheiber, US-Army / wikimedia

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26 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

auf und könnte zu einer Bedrohung fürdie amerikanischen Trägerkampfgruppenim westlichen Pazifik werden. Deshalbwird dieser Flugkörper auch als Flugzeug-träger-Killer bezeichnet. Auch der US-Stützpunkt Guam, der für die SicherheitJapans sehr wichtig ist, könnte durch dieFlugkörper DF-26 (3000 bis 4000 kmReichweite) abgedeckt werden. DieserFlugkörper wird als Guam-Killer bezeich-net. Der interkontinentale FlugkörperDF-5B kann die gesamten Kontinental-USA, mit den grossen Städten, erreichen.Die Militärstützpunkte in Japan liegen imEinsatzbereich der chinesischen Marsch-flugkörper. China dürfte auch in der Tech-nologie der Miniaturisierung von nuklea-ren Gefechtsköpfen gewaltige Fortschrit-te gemacht haben.

Chinesische Ansprüche

Die Militärstrategie Chinas beruht aufden Prinzipien der Kriegskunst von SunTzu aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. Dazugehören insbesondere die mediale, diepsychologische und die legale Kriegsfüh-rung.3 Im Fall der Senkaku-Inseln ver-kündet China seine Ansprüche sowohlinnerhalb als auch ausserhalb des Lan-des. Die SDF und die Japan Coast Guardwerden immer wieder durch chinesischeMilitärflugzeuge und Schiffe provoziert.China definiert die Air Defense Iden- ti fication Zone (ADIZ), die Hoheitsge-wässer und die Exclusive Economic Zone(EEZ) zu seinen Gunsten und versucht,chinesisches Recht in internationalen Ge-wässern durchzusetzen. So verlangt Chi-na von ausländischen Schiffen, die durchdie von der Hainan-Provinz verwaltetenZonen (mehr als zwei Drittel des Südchi-nesischen Meers) durchfahren, eine Er-laubnis dazu.4 Innerhalb der chinesischenHoheitsgewässer und auch der EEZ wirddie freie Navigation gemäss dem See-rechtsübereinkommen der UN (UnitedNations Convention on the Law of the SeaUNCLOS) gewährleistet.

Kumiko Ahr-Okutomo

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegsist Japan ein Alliierter der USA und stehtunter dessen nuklearem Schutzschirm. DasEnde des Kalten Krieges, der unaufhalt-same Aufstieg Chinas und der machtpo-litische Abstieg der USA haben die Lagein Asien nachhaltig verändert. Chinas ma-ritime Expansion im Ost- und Südchine-sischen Meer bis zum Indischen Ozeanund Persischen Golf, der Taiwan-Konflikt,die nukleare Bedrohung durch Nordko-rea sowie die Militärpräsenz Russlands imPazifik haben für Japan zu einer neuenstrategischen Lage geführt.

Bedeutung der Seewege

Als Inselstaat und Energieimporteurist Japan auf sichere Seewege angewiesen;über 99% des gesamten japanischen Han-delsvolumens wird über die Seewege ab-gewickelt)1, was die geostrategische Bedeu-tung der Ryukyu-In-seln im Süden Japans,der Strasse von Malak -ka und des IndischenOzeans hervorhebt.China hat bereits einige künstliche In-seln im Süd chi nesi -schen Meer errichtetund verlangt, dass die12-Seemeilen-Zone alschine sisches Hoheits-gebiet anerkannt wird.Amerikanische Kriegs-schiffe und Überwa-chungsflugzeuge ha-ben diese 12-Seemei-len-Zonen bewusstüberschritten.2 Chinahat das Verhalten der Amerikaner ver-folgt. China will das gesamte Südchinesi-sche Meer für sich beanspruchen. SollteChina sowohl das Süd- wie auch das Ost-chinesische Meer beherrschen, dann wür-de das Land die Seewege in den In di schen

Ozean und in den westlichen Pa zi fik kon-trollieren. Aus seestrategischer Sicht ist ins-besondere die Insel Hainan mit dem be-deutenden Tiefseehafen für chinesischeU-Boote sehr wichtig.

Aus chinesischer Sicht blockiert Japanmit seinen Inseln die Seewege Chinas inden Pazifik. Deshalb will China in einemersten Schritt die Seeherrschaft über denwestlichen Pazifik erlangen, beginnend mitden Ryukyu-Inseln bis zur MalaiischenHalbinsel im Südchinesischen Meer. Soll-ten die USA und auch Japan gegenüberden bisherigen chinesischen Expansionenim Südchinesischen Meer nicht reagieren,dann dürfte China seine Expansion aufdie Senkaku-Inseln und das Ostchinesi-sche Meer einschliesslich Taiwans durch-setzen. China wird sich aber nicht mit denSenkaku-Inseln begnügen, sondern auchauf Okinawa Anspruch erheben.

China hat enorm aufgerüstet und mo-dernisiert seine Streitkräfte weiter. An derMilitärparade in Beijing im September

2015 präsentierte China verschiedene Typen von ballistischen Boden-Boden-Flugkörpern und Marschflugkörpern. Der ballistische Flugkörper DF-21 weist eine Geschwindigkeit von 12000 Stundenkilo-metern bei einer Reichweite von 1700 km

Sicherheitspolitik

Die Sicherheitspolitik JapansDie geostrategische Bedeutung der Senkaku-Inseln und die möglichen Ansprüche Chinas auf die Ryukyu-Inseln, insbesondere auf Okinawa, stellendie japanischen Self-Defence-Forces (SDF) vor kaum lösbare Probleme.Eine Verstärkung des SDF ist zwingend notwendig, sie stellt angesichts derfinanziellen Lage Japans eine grosse Herausforderung dar.

Erneuerung der SDF in kleinen Schritten: Der Helikopterträger

Izumo wurde 2015 in Dienst gestellt, das Schwesterschiff

Kaga folgt 2017. Beide Schiffe können grundsätzlich F-35B

Kampfflugzeuge aufnehmen. Bild: Yamada Taro

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27Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Sicherheitspolitik

Immer wenn die Nachbarstaaten ChinasZeichen der Schwäche und Unentschlos-senheit zeigen, nützt China dies aus, umseine Macht zu festigen und durchzuset-zen. So sind seit einiger Zeit verschiedeneInseln und Riffe/Klippen im Südchinesi-schen Meer unter chinesische Kontrolle ge-raten. Eine starke Präsenz der USA in die -ser Region wird deshalb immer wichtiger.Sollten die USA nur zögernd auf die Macht-ansprüche Chinas reagieren, dann könnteJapan als US-Alliierter das Vertrauen indie Schutzmacht USA verlieren, und dasBündnissystem würde sich auflösen. Dabeiwäre auch die Verteidigungsfähigkeit derStützpunkte auf Okinawa betroffen. ImFalle einer Auflösung des Bündnisses mitden USA müsste Japan die Verteidigungund den Schutz der Senkaku (Diaoyu) In-seln selbst übernehmen. Die Zuverlässig-keit Südkoreas, das zunehmend zwischenden USA und China laviert, ist auch für dieSicherheit Japans eine Herausforderung.

Modernisierungsbedarf der SDF

Für eine autonome Verteidigung desjapanischen Hoheitsgebiets und für denSchutz der japanischen Seewege müsstedie SDF aufgerüstet und modernisiertwerden. Dazu würde auch der Aufbau ei-ner eigenständigen Logistik mit Trans-portflugzeugen gehören. Da die Entfer-nung von den Senkaku-Inseln zur Haupt-insel Okinawa bzw. zu Kyushu sehr gross

ist, müssten auch auf den Ryukyu-InselnStützpunkte und Fliegerabwehrstellun-gen errichtet werden. Die Beschaffungvon Marschflugkörpern wäre eine weiterewichtige Komponente einer autonomenVerteidigung Japans.

Die SDF ist eine Berufsstreitmacht. DieAnwerbung junger Menschen stellt einegrosse Herausforderung dar (nur zu ca.72% erfüllt im März 2014)5. Im Vergleichzu den Streitkräften der Nachbarstaatenweisen die SDF einen geringen Bestandauf. Als Vergleich zum Bestand der SDF:die US-Streitkräfte haben einen Bestandvon 0,9% der Gesamtbevölkerung, fürChina sind es 1%, für Südkorea 16,3%und für Taiwan 8,4%. Nimmt man 1%als optimalen Richtwert, dann müsste dieSDF einen Bestand von ca. 1,27 Millio-nen Mann aufweisen. Tatsächlich sind eslediglich 300000.6 Die SDF ist zu klein,um Japan, das das sechstgrösste Territori-um in der Welt aufweist (inkl. seiner Ex-clusive Economic Zone), heute autonomverteidigen zu können.

Ein weiteres Problem der SDF ist diefehlende Fähigkeit zur Führung von Joint-Operationen. Das Führungssystem derdrei Waffengattungen – Land-, See- undLuftstreitkräfte – müsste dazu vereinheit-licht und optimiert werden.

Der Pazifismus ist in Japan sehr starkverankert. Der Bevölkerung und vielen

Politikern fehlt das Verständnis für dieBedeutung der Landesverteidigung unddamit der SDF. Die SDF ist gemäss derjapanischen Verfassung immer noch kei-ne militärische Organisation. So gilt fürdie SDF weitgehend immer noch die zivi-le Gesetzgebung. Der SDF-interne Funk-verkehr ist mit dem Problem konfron-tiert, dass wegen des Ministeriums für In-nere Angelegenheiten die für die SDF er-laubten Frequenzbereiche sehr begrenztsind.7

Wie Chinas expansive Machtpolitik umdie umstrittenen Inseln im Südchinesi-schen Meer aufzeigt, haben schwache Län-der gegenüber den Drohungen des Reichsder Mitte keine Chance. Deshalb muss Ja-pan seine Streitkräfte verstärken und durchdie Änderungen der Verteidigungsgeset-ze seinen Willen für eine starke Verteidi-gungsfähigkeit demonstrieren. ■

Kumiko Ahr-Okutomo

Dr. phil.

Wissenschaftl.Mitarbeiterin

Institut für Strategische

Studien in Wädenswil

8048 Zürich

Ryukyu Islands

Senkaku Islands

Spratly Islands

Hainan

Malacca Strait

Südchinesisches Meer. Bild: asian-net/Sch

Politische und wirtschaftliche Zentren Asiens / Political and Economic Centres in Asia

1 Ministry of Defense of Japan: Defense of Japan 2013 (Annual White Paper), P. 137.

2 The Guardian: US threatens further naval in-cursions despite furious reaction from China, October 27, 2015. [accessed October 27, 2015] http://www.theguardian.com/world/2015/oct/27/us-navy-international-law-south-china-sea

3 U.S. congress, Office of the Secretary of Defense: The Annual Report to Congress, Military and Security Developments Involving the People’s Republic of China 2011, 26. [accessed Novem-ber 30, 2012] http://www.defense.gov/Portals/ 1/Documents/pubs/2011_CMPR_Final.pdf

4 China apprehending boats weekly in disputed South China Sea, March 6, 2014. [accessed March 10, 2014] http://www.reuters.com/article/2014/ 03/06/us-china-parliament-seas-idUSBREA 2512I20140306

5 Japan Ministry of Defense: Defense White Pa-per 2014, Reference 65, Authorized and Actual Strength of Self-Defense Personnel, 457. [acces- sed June 1, 2015] http://www.mod.go.jp/e/publ/ w_paper/pdf/2014/DOJ2014_reference_web_ 1031.pdf

6 Higuchi, Joji: Jieitai no Genyusenryokude Wa-gakuni wo mamorerunoka? (Können die jetzigen Streit-kräfte des SDF Japan verteidigen), JFSS Report Vol. 3, July 11, 2013, Japan Forum for Strategic Studies, Tokyo, Japan. [accessed Oc- tober 20, 2015] http://jfss.gr.jp/news/jfssreport/ 2/20130711.htm

7 Kiyotani, Shinichi: Kougakuna Sokikeikaiki ga Nihondewa Kekkanki data (Teures AWACS-Flug- zeug ist eine fehlerhafte Maschine in Japan), Toyokeizai, October 21, 2015. [accessed October 25, 2015] http://toyokeizai.net/articles/-/88753

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28 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Taktische undstrategische Auswirkungen

Der Soldat, Unteroffizier und Offiziermuss wissen und verstehen, was seineHandlungen bewirken können und dasssie auf dem modernen Schlachtfeld nichtnur einen taktischen Einfluss haben kön-nen, sondern auch einen strategischen.

So hatte zum Beispiel OberstltFrank Barker durch seine Be-fehle in My Lai einen enormenEinfluss auf den Verlauf desVietnamkrieges und insbeson-dere darauf, wie der Krieg na-tional und international wahr-genommen wurde. Auf demmodernen Schlachtfeld ist derstereotypische Soldat, der nichtdenkt und die Konsequenzenseiner Handlungen nicht ver-steht, seit langem schlicht un-brauchbar und richtet mit gros-ser Wahrscheinlichkeit mehrSchaden an als er seinen Kame-raden hilft. Dies ist jedoch nichtnur ein Phänomen, auf das wirin der Truppe achtgeben müs-sen: es entstehen, wenn auchseltener, Situationen in denenVorgesetzte fatale Fehler be ge -hen, wie eben am Beispiel Viet -nam gesehen. Auch hier lautetdas Fazit, dass derartige Ent-gleisungen nicht vollständigver hin dert werden können, je-doch kann man aus Fehlern lernen, wie etwa denjenigen,die zu General Douglas Mac -Arthurs Entlassung im Korea-krieg geführt haben. Da die

Möglichkeiten, sich in der Schweiz aufakademischem Wege mit militärischenFragen zu befassen, sehr beschränkt sind,muss sich der Blickwinkel zwangsläufigweiten. In England gibt es diverse Studi-engänge zu diesem Thema. So bieten un-

Jonas Vollenweider

Trotz endlosem Drill, Übungen, Tests,Märschen und Ausbildung ist doch keinKader erfahren in den Realitäten derKriegsführung. Zu Beginn jedes Konflik-tes finden sich insbesondere Komman-danten ins kalte Wasser geworfen. Nichtsim Krieg läuft nach Lehrbuch und zyni-sche Zungen meinen, je längeralles nach Plan läuft, desto grös-ser das Desaster, das am Endewartet. Das Problem der feh-lenden Erfahrung ist nicht nureines, das unsere Armee betrifft,es ist ein Phänomen der meis-ten Armeen der Welt. Trotz derpermanenten Präsenz in denMedien sind bewaffnete Kon-flikte in den meisten Länderneher eine Seltenheit; oft ist zu-dem ein grosser Teil der Streit-kräfte nicht beteiligt, wenn einKonflikt ausbrechen sollte. Desweiteren sind Kader, die bereitsin einem früheren Konflikt ge-dient haben, in den seltenstenFällen in der gleichen Funktionam nächsten Konflikt betei-ligt; zum Beispiel bekleidete einKompaniekommandant des ers-ten Golfkrieges höchstwahr-scheinlich eine andere Funk -tion im zweiten. Die fehlen-de Erfahrung kann zu gravie-renden Fehlern führen, wie dieBombardierung Deutschlandsbei Tageslicht durch die ameri -ka nische Luftwaffe zu Beginnder amerikanischen Beteiligungam Zweiten Weltkrieg in Eu ro -pa, was zu enormen Verlusten seitens derAmerikaner führte. Dieser Fehler hät tejedoch verhindert werden können, wenndie Amerikaner ihren britischen KollegenBeachtung geschenkt hätten, die Bom-bardierungen bei Tageslicht schon lange

aufgegeben hatten und sie davor warn-ten. Natürlich stellt sich die Frage, wiesolche Fehler verhindert werden können,wie wir vermeiden können, dass unsereArmee das gleiche Schicksal erleidet wiedie Panzer der israe lischen Truppen wäh-rend der ersten Gegenoffensive des Yom-Kippur-Krieges ge gen die gefallene Bar-Lew-Linie, oder den gleichen Fehler be-

gehen wie die Amerikaner mit Search andDestroy in Vietnam. Die kurze Antwortlautet: es ist nicht möglich. Jedoch kön-nen wir das Risiko minimieren, indem wiruns selbst, unsere Unterstellten und unse-re Vorgesetzten bilden.

Sicherheitspolitik

War in the Modern WorldKriege und Konflikte aus aller Welt werden in unseren Medien fast täglich thematisiert, überraschenderweise sind jedoch zivile Studiengängezu militärischen Themen weltweit dünn gesät. Das King’s College Londonbietet eine Möglichkeit, sich im Masterstudiengang «War in the ModernWorld» mit moderner Kriegsführung und Konfliktlösung zu befassenund sich mit angesehenen Studenten, Dozenten und Professoren überverschiedene Fragen auszutauschen.

«Search and Destroy» im Vietnam-Krieg. wikipedia.org

Abgeschossener israelischer M60 im Yom-Kippur-Krieg.

Bild: whq-forum.de

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29Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

ter anderen die Universitäten von Kentund Birmingham einen Bachelor in WarStudies an, der sich mit Kriegen und Kon-flikten als Ganzes befasst. Professoren undDozenten lehren dort, was alles in einemKonflikt zu berücksichtigen ist und kri-tisch darüber nachzudenken.

King’s College

Ein Studiengang soll hier besondersthematisiert werden: War in the ModernWorld am King’s College London. Derzweijährige Masterstudiengang an einerder für dieses Thema renommiertestenUniver sitäten der Welt bietet eine Gele-genheit, einen Schritt zurück zu tretenund Konflikte vertieft von allen Seiten zubetrachten. Im Gegensatz zu dem in derSchweiz üblichen Schreiben einer langenMasterarbeit zu einer ausgewählten Fra-gestellung, ist dieser Kurs, abgesehenvon einer längeren Arbeit am Ende, überdie ganze Dauer unterrichtet. Bevor auseiner ganzen Modulpalette gewählt wer-den kann, wie zum Beispiel Insurgencyand Counterinsurgency, Seapower, MiddleEastern Security, oder Conflict in Russiaand the Post-Soviet Space, legen zwei Tri-mester über den Kalten Krieg und dessenAuswirkungen den Grundstein. In diesen

werden verschiedene Themen zwischen1945 und 2011 angesprochen, wie etwadas nukleare Wettrüsten oder die Heraus-forderungen der amerikanischen Hege-monie nach dem Ende des Kalten Krie-ges. Dies ist nicht nur interessant, um ausFehlern und von Erfolgen anderer zu ler-nen, sondern hilft auch die Position derSchweiz und ihrer Strategie in der Ver-gangenheit und Gegenwart zu verstehen.

Da es sich um einen Studiengang han-delt, der ausschliesslich online durchge-führt wird, besteht keine Verpflichtung,sich wöchentlich in Vorlesungssälen oderSeminarräumen einzufinden. Die Tatsa-che, dass sich der Student an irgend einemOrt in der Welt befinden kann, solangeZugriff auf das Internet gewährleistet ist,in Kombination mit dem hohen Anfor-derungsprofil der Universität, führt dazu,dass Studenten mit vielen äusserst interes-santen Hintergründen und aus aller Weltfür Diskussionen zusammentreffen. So de-battiert man die alle zwei Wochen wech-selnden Subthemen der Module zum Bei-spiel mit einem ehemaligen Oberstleut-nant der chilenischen Marine, einigen Pi-loten der britischen Luftwaffe, mit einemSicherheitsberater der sudanesischen Re-

gierung und einem Kompanie-Komman-danten der kanadischen Infanterie. Die-se verschiedenen Lebenswege garantiereneinen spannenden Diskurs und bringenEinsicht in diverse andere Interpretations-möglichkeiten der Geschichte und Ge-genwart.

Krieg aus akademischer Sicht

Jedoch sind nicht nur die Kommilito-nen erfahren, der zivile Studiengang wirdvon einigen hochkarätigen Professorenund Dozenten geleitet, wie zum BeispielSir John Sawers, dem ehemaligen Di -rektor des Secret Intelligence Service, bes-ser bekannt als MI6. Im Gegensatz zurSchweiz ist Bildung in England jedochnicht günstig; der Teilzeitmaster, obwohler ausschliesslich online durchgeführtwird, kostet über 9000 GBP pro Jahr (um-gerechnet etwa 13700 CHF). Nichts des-to trotz ist War in the Modern World eineexzellente Gelegenheit, sich mit Konflik-ten und Kriegen aus akademischer Sichtzu befassen, ohne die eigenen Erfahrun-gen vergessen zu müssen. Die reichhalti-gen Diskussionen und das weitreichendeLesen akademischer Schriften führen zueinem vertieften Verständnis der treiben-den Kräfte hinter Konflikten und Krie-gen in der modernen Welt und helfen, dieeigene, die vorgesetzten und unterstelltenPositionen zu verstehen.

War in the Modern World bietet einehervorragende Gelegenheit, sich an einerder renommiertesten Universitäten derWelt weiterzubilden. Da keine physischePräsenz verlangt wird und der Masterstu-diengang nur im Teilzeitformat verfügbarist, bleibt zugleich Zeit, sich in die span-nenden Diskussionen mit den erfahrenenStudenten und Lehrpersonen zu vertie-fen, und einer Nebentätigkeit nachzuge-hen. Der Studiengang kann fehlende Er-fahrung nicht wettmachen, doch er regtan, kritisch und vernetzt über Konflikteund Kriege nachzudenken und vermitteltviele Erfahrungen anderer aus der moder-nen Geschichte und der Gegenwart, dieje nach Erfolg gemieden oder nachgeahmtwerden sollten. ■

Oberleutnant

Jonas Vollenweider

Masterstudent

ME13 8BY Faversham

(United Kingdom)

General Douglas McArthur. Bild: history.com

Sicherheitspolitik

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30 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Intelligence

Grundrechte fundamental, um sie herumentstand im 19. Jahrhundert die Schweiz.Der Staat greift nur ein, wenn nicht gelingt, die Grundrechte zu bewahren.Vorschriften zur Sicherheit des Bürgersbraucht es keine. Der Bürger steht überdem Staat, von dem er insbesondere nichtbevormundet zu werden wünscht. Staat-gläubigkeit ersetzt leider zunehmend denGemeinschaftssinn; das ist eine gefährli-che Entwicklung. Recht bedeutet indivi-duelle Freiheit und Verantwortung. Dem-gegenüber steht das totalitäre Weltbild,z.B. des Nationalsozialismus oder desKommunismus, welches das Individuumdem Staat völlig unterordnet. Es ist dieDynamik, nicht der Wortlaut, die dasNDG in seinen Augen als gefährlich cha-rakterisiert.

Grauzonen

Das NDG hält Schneider für schlecht,weil der Staat Mittel wie Staatstrojanerund Abhörungssysteme gegen den Bür-ger anwenden kann. Schneider vermissteine präzise Doktrin als Basis. Was sindübergeordnete Landesinteressen, etwagar eine Generalklausel für den Bun-desrat? Wer definiert die nötigen Ver-dachtsmomente? Der Bundesrat geneh-migt, der Richter entscheidet aufgrunddes Antrages des NDB, die betroffenePerson erfährt nicht, dass sie verdäch-tigt wird, kann jahrelang abgehört, be-schattet werden und sich nicht verteidi-gen. Im Dringlichkeitsverfahren kann derNDB Massnahmen vorläufig selber er-greifen.

Je mehr Instrumente der Staat erhält,desto grösser wird die Gefahr, dass ersie gegen die Bürger einsetzt. Schneiderspricht dem NDB gute Absichten nichtab, befürchtet jedoch, dass die Gruppen-dynamik innerhalb der Verwaltung zumMissbrauch führen könnte.

Irène Thomann-Baur*

Dieser Güterabwägung widmeteCHANCE SCHWEIZ – Arbeitskreis fürSicherheitsfragen im November, weni-ge Tage nach den Anschlägen von Paris, einen Anlass; dabei zeigte sich ein erheb-liches Spannungsfeld zwischen Sicherheitund persönlicher Freiheit.

Ohne NDG hinkt der NDBder Entwicklung hinterher

Jürg Bühler, Vizedirektor des Nach-richtendienstes des Bundes (NDB), er -innerte daran, dass die aktuellen Rechts-grundlagen aus den frühen 90er Jahrenstammen. Diffusere Bedrohungsformen,aggressivere, besser vernetzte und ausge-rüstete Akteure, eine raffiniertere Technik(Cyber-Spionage z. B.) machen die Be -völkerung und ihre Infrastruktur seitherverletzlicher. Europa ist nicht nur immerhäufiger Schauplatz des Terrorismus, son-dern leider auch ein wesentlicher Expor-teur von Terroristen.

Das vom Parlament mit grossem Mehrverabschiedete neue Gesetz ermöglichtdem NDB, bei sich abzeichnender Radi-kalisierung präventiv zu wirken, indemer in wenigen ausgesuchten Fällen gezieltPrivaträume und Kommunikation über-wacht, in Computersysteme eindringt,rea le und virtuelle Netzwerke aufklärt, In-formationen sammelt und sie national wieinternational verdichtet. Zwar bekommtder NDB noch nicht gleich lange Spiessewie ausländische Partnerdienste, aber siemindern doch die Versuchung fremderAgenten, in die nachrichtendienstliche Si-cherheitslücke zu springen und heimlichauf eigene Faust in der Schweiz gefährli-che Elemente zu überwachen. Wesentlichsind Kooperation und der Informations-austausch zwischen den Diensten, was einegegenseitige Vertrauensbasis voraussetzt.

Das elektronische Datenmeer

Enorm sind die Cyber-Risiken. Alle 60Sekunden werden Millionen von Tweetsund e-Mails versandt. Staaten und priva-te Organisationen sammeln heute breitund umfassend Informationen, indemsie Netzwerke hacken, sie unterwandern.Jedes System ist theoretisch an jedem Ortin der Welt infiltrierbar. Der NDB kannsolche Aktivitäten durch gezielte Auf -klärung frühzeitig erkennen, Gegenmass-nahmen ergreifen oder empfehlen und potenzielle Opfer gegen die Bedrohun-gen sensibilisieren. Die Strafverfolgunggreift erst ein, wenn ein Delikt geschehenist und ein hinreichender Tatverdacht auf-taucht.

Vorgesehene Kontrolledes NDB weltweit einzigartig

Die Kaskade von richterlichen und po-litischen Bewilligungsinstanzen – Bundes-verwaltungsgericht, Konsultation Sicher-heitsausschuss des Bundesrates (C EDA,C EJPD, C VBS), Freigabe des C VBSfür jede einzelne Massnahme – ergänz-te das Parlament mit einer unabhängi-gen Kontrollinstanz ausserhalb der Bun-desverwaltung, dies zusätzlich zu den Geschäftsprüfungs- und Finanzdelega-tionen des Parlaments sowie der Kon-trollinstanz für Funk- und Kabelaufklä-rung.

Oppositionaus liberaler Perspektive

Henrique Schneider, Ökonom und Res -sortleiter beim Schweizerischen Gewer-beverband, tritt als liberaler und bürgerli-cher Mensch gegen dieses NDG an. Mitden links-grünen und armeefeindlichenReferendumsführern hat er nichts gemein.In seiner liberalen Überzeugung sind die

Wie lange Spiessebraucht unser Nachrichtendienst?Wenn die Stimmbürger nach dem Zustandekommen des Referendumsüber das neue Nachrichtendienstgesetz (NDG) entscheiden, müssensie sich bewusst werden, wieviel Sicherheit sie beanspruchen undwieviel Risiko sie zu tragen bereit sind. Gesucht ist einmal mehr dieBalance zwischen Sicherheit und Freiheit.

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31Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Intelligence

Was ist aus liberaler Sicht zu tun? DemEinzelnen sind Mittel zu geben, mit de-nen er sich gegen den Staat verteidigenkann. Schneider verweist auf die «Habeascorpus» Akte Grossbritanniens. Eine bes-sere Abstimmung zwischen ND und Po-lizei wäre wünschenswert. Rechte an diePolizei abzutreten, sind Liberale bereit.Eine striktere Neutralitätspolitik würdedie Gefahr eindämmen, Ziel terroristi-scher Anschläge zu werden.

Der Nachrichtendienst ist wichtig, aberer muss alle Grundrechte berücksichti-gen. Das NDG ist gemäss dieser Sicht-weise nicht verhältnismässig und damitunglaubwürdig.

Der NDB – ein Instrumentder Sicherheitspolitik

Dr. iur. Reto Müller, Lehrbeauftragterfür Sicherheits- und Polizeirecht an derUniversität Basel, beurteilte das NDG ausjuristischer Sicht und grenzte insbesonde-re den Nachrichtendienst vom präventi-ven Staatsschutz ab. Der NDB trägt ge-mäss dem Zweckartikel des Gesetzes beizur Sicherung der demokratischen und

rechtsstaatlichen Grundlagen der Schweizund zum Schutz der Freiheitsrechte ihrerBevölkerung. Ihm einen eigenen Verfas-sungsartikel zugrunde zu legen, lehnte dasParlament ab. Der präventive Staatsschutzgehört auf Bundesebene zur Staatsleitungohne explizite Verfassungsgrundlage, erkann unter den Artikel 185 BV subsu-miert werden: «Der Bundesrat trifft Mass-nahmen zur Wahrung der äusseren Sicher-heit, der Unabhängigkeit und der Neutra-lität der Schweiz.» Die präventive Polizeiobliegt den Kantonen und folgt deren Po-lizeigesetzgebung.

Die «Fichenaffäre» hat seinerzeit denStaatsschutz emotional stark belastet. Mül-ler begrüsst ausdrücklich die vom Parla-ment ins NDG aufgenommene Unabhän-

gige Kontrollinstanz. Eignung und Not-wendigkeit einer Massnahme muss derenZumutbarkeit ergänzen; das gebietet dieVerhältnismässigkeit. Im Einzelfall über-prüft dies das Bundesverwaltungsgericht.Die Verfassung sieht im Artikel 36 eineEinschränkung der Grundrechte vor, fallssie im öffentlichen Interesse steht oderdurch den Schutz von Grundrechten Drit-ter gerechtfertigt ist, und sie bedarf einergesetzlichen Grundlage; letztere Bedin-gung erfüllt das NDG formell.

Das NDG ermöglicht neue weit rei-chende Massnahmen; zu seinem Prüf-stein werden erst die Umsetzung und dieArt der Genehmigungen, ist Müller über-zeugt.

Bedeutet ein schwacher Nachrichten-dienst wirklich mehr Freiheit, oder drohtdieser Freiheit nicht gerade Gefahr voneiner wachsenden Unsicherheit? DieseFrage stellte Jürg Bühler abschliessend inden Raum. Der Bundesrat ist gehalten,sie dem Souverän möglichst rasch zur Be-antwortung vorzulegen. ■

* Journalistin, Hptm, zuletzt im Info Rgt1, ehemalsGeneralsekretärin der SOG, Winterthur.

Das neue NDG verbessert die Sicherheitder Schweiz und stärkt den Schutz vorTerrorismus, gewalttätigem Extremismus,verbotenem Nachrichtendienst, Prolife-ration und Angriffen auf kritische Infra-strukturen und das Erkennen und Beur-teilen von machtpolitischen Entwicklun-gen und Konflikten im Ausland.

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32 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

David Humair, Gautier Porot

2015 erhielten Australien, Nepal, Pakis-tan, Indien, Litauen, Estland, Italien, Po-len, Irland, Griechenland, die Niederlan-de und die Schweiz die Möglichkeit, sichan dieser grossangelegten Übung zu betei-ligen.

Die Aufgabe bestand darin, mit einerPatrouille von acht Mann in einer teil-per-missiven sowie nicht-permissiven Zoneaufzuklären und sich bereit zu halten, dievorgesetzte Stufe mit Handstreichen zuunterstützen. Die Cambrian Patrol fandin Wales, im Gebiet der Cambrian Moun-tains statt, die sich durch ein unwirtlichesKlima und zerklüftetes Gelände auszeich-nen (der britische Special Air Service führtdort seit jeher seine unerbittliche Selekti-onsphase durch).

Vorbereitungen

Während der Vorbereitungsphase fürCP15, die sich über das ganze Jahr er-streckte, standen drei Tätigkeiten im Vor-dergrund: technisches Training und Fit-ness, Material und Logistik sowie Bezie-hungen zu den schweizerischen und bri-tischen Behörden. Jedes Training umfass-

te einen körperlichen und einen tech-nischen Teil und trug zur Bildung desKorpsgeistes und des Zusammenhaltesbei. Systematisch wurde dabei, bei jedemWetter, 20 bis 40 km mit10 bis 35 kg Ge-päck marschiert. Dank den zur Ver fü gung gestellten militärischen In frastrukturenkonnten Verhalten und Gefechtstechnikim überbauten Gebiet, Schiessen undStandardverhalten wie «Basic Life Sup-port», Waffenkenntnis und Unterstüt-zungsfeuer anfordern, geübt werden. Da-neben wurden Flussquerungen, auch beiwidrigen Temperaturen, mehrfach geübt.

Material und Logistik waren wichtigeAspekte der Vorbereitungen. Auf StufeEinzelkämpfer wurde das Ordonnanzma-terial mehrfach durch eingekauftes, han-delsübliches Material ergänzt. Wir muss-ten feststellen, dass das schweizerische Or-donnanzmaterial oft zu schwer, zu volu-minös oder zu wenig widerstandsfähig ist.

Die Beziehungen mit den Behörden ge-hörten ebenfalls zu den Vorbereitungen;insgesamt waren etwa 500 Emails notwen -dig, um den guten Verlauf der schweizeri-schen Teilnahme an CP15 sicherzustellen.Die Kontakte mit dem Heer, der Logis-tikbasis der Armee, den internationalenBeziehungen Verteidigung (IBV), der Pz

Br 1 (Host Unit) und der Botschaft derSchweiz in London waren allesamt nütz-lich und geprägt durch den Willen zur Zu-sammenarbeit und Unterstützung. DieKontakte mit den britischen Behördenwaren wertvoll; der Einsatz der schweize-rischen Patrouille in England und Wales(Unterkunft, Transport, usw.) konnte op-timal vorbereitet werden.

Anreise

Die Reise der insgesamt elf Mitgliederdes Teams, mit ihrer gesamten Ausrüstungfür die Cambrian Patrol, war nicht ganzeinfach. Das Übergewicht von etwa 40 kgpro Person, das sensitive Material und dieUniformen waren dem Flughafenpersonaloffensichtlich nicht ganz geheuer.

Im Vereinigten Königreich angekom-men, wurden wir von einem Unteroffi-zier des 1st Welsh Guards Batallion emp-fangen, der uns in zivilen Fahrzeugen zurKaserne Pyrbright im Südwesten von Lon-don führte. Die Offiziere des Bataillonsluden zu einem schönen Abend in ihrerMesse ein.

Victor Hugo hat in seinem Werk «L’homme qui rit» festgehalten, dass Durch haltevermögen die Grundlage für den Triumph darstellt. So könnteman die Silber medaille umschreiben, die das Team Swiss Armed Forcesan der Übung Cambrian Patrol vom 19.–21. Oktober 2015 (CP15)errungen hat. Ursprünglich für die britischen Einheiten als Training vorAuslandeinsätzen gedacht, können nun auch einige internationale Patrouillen teilnehmen.

Cymru am byth – Wales forever

Spektakuläre und anspruchsvolle

Flussquerung. Bild: Antoine Schaller

Einsatz und Ausbildung

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33Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Einsatz und Ausbildung

Das Wochenende war geprägt durchweitere Materialfassungen und Trainingmit dem Gewehr SA-80, gefolgt von derVerschiebung in die Kaserne von Cardiff.

Der Auftrag

Beim Start erfolgte in fast unverständ-lichem walisischen Englisch eine erste Be-fehlsausgabe für den Patr Fhr, Hptm Gau-tier Porot. Es ging darum:• Eine vorgegebene Zone zu erkunden;• Einen vollständigen Erkundungsbericht

für die vorgesetzte Stufe zu verfassen.

Die allgemeine Übungslage bezog sichunmittelbar auf die effektive aktuelle Lage.Eine hybride Bedrohung basierte auf einergeopolitischen Lage analog derjenigen imDonbass. Russischsprachige Partisanen,islamische Minderheiten, Aufständischeund orthodoxe Rebellen sowie sozio-reli-giös-kulturelle Elemente waren integraleBestandteile der Übungsanlage.

Nach einer gründlichen Materialkon-trolle übergab uns die Übungsleitung zu-sätzlichen Ballast, um die fehlenden sen-sitiven Funkgeräte zu kompensieren. DiePackung wog nun 37bis 40 kg. Der Start-befehl für einen 48-stündigen Eilmarschmit einer ganzen Reihe von Herausforde-rungen erfolgte unmittelbar danach.

Eine taktische Verschiebung von etwa35 km durch die einmalige walisischeLandschaft führte uns zum Ausganspunktder Erkundung. Die schlechte Sicht unddie Zeitknappheit liessen es allerdingsnicht zu, die taktische Lage präzise zu er-fassen.

Nach einer Exfiltration über 12 km er-reichten wir das Basislager der UNO; wirreorganisierten uns und bereiteten uns aufdie Fortsetzung des Auftrages vor: neueBefehlsausgabe, eine weitere Bergbestei-gung, neuer Übergabepunkt zur vor -gesetzten Stelle. Müde von dieser ersten Phase wurden wir auf einem Hügel durch einen ausserordentlichen Sonnenaufgangbelohnt, der unsere Batterien wieder etwasauflud.

Eine Flussquerung stellte den nächs-ten Durchgangspunkt dar. Diese in derSchweiz oft geübte Aufgabe haben wirkühn und rasch gelöst.

Nach einer regengeschützten Reorga-nisation und Pause von 90 Minuten hat-ten wir das Glück, einen Teil des Wegesmit ausgezeichneten Kletterern, den Gur-khas, gehen zu können. Diese Soldatennepalesischen Ursprungs sind für ihr mi-litärisches Können und ihre Kukhuri be-

kannt. Ihr Tee kam direkt aus dem Hima-laya!

Kartenlesen ist in den Brecon Beaconsvon entscheidender Bedeutung; der GfrFreymond hat uns ohne Probleme zuver-lässig zu allen Posten geführt.

Posten Unfall

Es handelte sich um einen simuliertenVerkehrsunfall (umgekehrte Fahrzeuge,Patienten unter Schock, sterbende Ver-wundete, aggressive Angehörige) in einerkritischen taktischen Lage (der Unfallwar die Folge eines Feuerkampfes zwi-schen zwei verfeindeten Einheiten). Un-ser Medic, Oblt Dolci, hatte die Lage imGriff und richtete rasch eine effizienteund glaubwürdige Sanitätshilfsstelle ein.

Posten ABC

Dieser war relativ oberflächlich vorbe-reitet. Das Szenario und das Bedrohungs-bild liessen etwas zu wünschen übrig.Nach einer kurzen ABC-Einweisung zuden britischen Uniformen, begab sich dasTeam in ein Geisterdorf, das einen An-griff durch C-Kampfstoffe erlitten hatte.Es ging darum die Lage zu erfassen undmit Überlebenden Kontakt aufzuneh-men, das alles unter strömendem kaltenRegen und bei starkem Seitenwind.

Posten Checkpointund Gefangene

Im Rahmen eines sehr realistischen«Balkan-Umfeldes» wurde der Patrouil-lenführer mit einer aussergewöhnlichenLage auf einem Checkpoint alliierter Re-bellen konfrontiert. Ein Gefangener wer-de in einem Container gefoltert; ein Ko-ordinator der UNO verlangte, dass manihn befreien solle. Die Situation wurdedurch betrunkene Soldaten, den gefessel-ten, knienden Gefangenen, der von Sol-daten geschlagen wurde, durch Demü -tigung, ein sehr approximatives Englischsprechender Kdt des Checkpoints sowiead-hoc-Söldnern, die sich an einer Schlä-gerei beteiligen wollten, erschwert. Nachlangwierigen Verhandlungen wurde dieBewilligung erteilt, dem Gefangenen zuhelfen und ihn den Vertretern der UNOzu übergeben.

Das Team Swiss Armed Forces

ohne den Fotografen. Bild: Antoine Schaller

Die Schweizer an der CP15

Patrouille: Hptm Gautier Porot, Oblt Hugo

Dolci, Oblt Alexander Solomonidis, Oblt

Alain MIserez, Oblt Jonathan Gould, Oblt

Loïc Rossier, Oblt Thibaut Cottin und Gfr

Roland Freymond.

Teamleitung: Fachof David Humair, Oblt

Santiago de Escoriaza, Oblt Antoine

Schal ler.

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34 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

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Wirtschaftsnotiz

Digitalisierung in derProduktion – Industrie 4.0

Eine aktuelle Studie von

BearingPoint belegt: Mit

einem durchgängig einge-

setzten Manufacturing Exe -

cution System (MES) als Teil

der strategischen IT-Land-

schaft in der Produktion

stellen Unternehmen eine

wichtige Weiche für die di-

gitale Zukunft.

MES bilden die Brücke zwi-schen ERP-Systemen zur Steue-rung der betriebswirtschaftlichenProzesse und der Maschinensteue-rung. Durch diese Integration kön-nen ein Vielfaches an Daten ge-nutzt und Prozesse digitalisiert wer-den. Nutzenpotenziale aus besserenDaten und mehr Informationensollen gewinnbringend eingesetztwerden und so die Grundlage fürdie Vision der sich selbst steuern-den Fabrik und die Re du zierungmanueller Tätigkeiten schaffen.

Hauptnutzen: Transparente Pro-duktionsprozesse, erleichterte Er-füllung regulatorischer Anforde-rungen, Schaffung Grundgerüstfür die Digitalisierung der Pro-duktion.

Bis autonome, selbstregulieren-de Systeme die Produktionsvisionder Industrie 4.0 flächendeckendund durchgängig umsetzbar ma-chen, werden noch einige Jahrevergehen. Für Unternehmen ist esbis dahin wichtig, Daten aus derProduktion durchgängig verfüg-bar zu machen und diese auch zunutzen.

BearingPoint Switzerland AGPfingstweidstr. 60, 8005 ZürichTel. +41 (0)43 299 64 64Fax +41 (0)43 299 64 [email protected]

Page 37: Sicherheit Schweiz - Allgemeine Schweizerische ...€¦ · Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift Herausgeber: Schweizerische Offiziersgesellschaft Sicherheit Schweiz Nr.01/02

35Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Posten Geiselbefreiung

Befreiung von Geiseln und Exfiltra -tion zum nächsten UNO-Lager. Nach einem letzten Kommandomarsch bei ei-sigkaltem Regen und Wind erfolgte eineOrientierung und Befehlsausgabe des Pa-trouillenführers am Geländemodell.

Während der Nacht und trotz gros-ser Müdigkeit teilte sich die Patr in zweiTrupps auf und stürmte ein Haus in einemÜbungsdorf. Nachdem die generischenKräfte neutralisiert waren, wurde die Patrvon der Übungsleitung über den fiktivenTod eines Mitgliedes informiert.

Posten Verwundetentransport

Wir verliessen nach den Regeln derNATO für CASEVAC das Haus und ver-schoben uns taktisch einen Kilometer weitzum UNO-Camp. Dort, in einem Lokal,vor Regen und Wind geschützt, führtenwir ein sehr britisches Debriefing zu Guns-ten der vorgesetzten Stufe durch. Die bei-den Hauptleute teilten uns mit, dass wirsehr schnell durch die Übung gegan-gen seien und dass wir Cambrian Patrolmit einem guten Resultat beendet hät-ten. Nachdem wir das Wettkampfmate -rial schnell retabliert hatten, verschob dasganze Schweizer Team nach Sennybridge,dem HQ der CP15, zur Verleihung derMedaillen. In einem sehr britischen Rah-men wurden wir von einem majestäti-schen Feldweibel über den Ablauf der Ze-remonie informiert.

Brigadier Martyn Gamble, Kdt der InfBr 160, verlieh der schweizerischen Pa-trouille eine Silbermedaille. Er äussertesich dem Patr Führer gegenüber sehr be-friedigt und stellte fest, dass unsere Patreine der schnellsten gewesen sei. Br Gam-ble, ein Falkland-Veteran und Komman-doangehöriger, fügte hinzu, dass er unsbei der Flussquerung beobachtet hatte,die sehr effizient, diskret und taktisch ge-konnt durchgeführt worden sei.

Zurück zur Ruhe

Wieder in Pyrbright Instandstellungund Abgabe des Materials an unsere bri-tischen Freunde. Nachdem wir ausgeruhtwaren, verbrachten wir schöne Momentemit den Kadern der 1st Welsh Guards.Zudem hatten wir das Glück, den Wind-sor Palast von innen zu besuchen und denWachtaufzug zusammen mit dem Pikett-offizier erleben zu können, danach dieSchlüsselzeremonie im Tower von Lon-

don vor einem Abend mit den Beefeatern(den Hütern des Towers).

Fazit

Dieses internationale Abenteuer hat einige Stärken und Schwächen unsererArmee offengelegt. Die folgenden Stär-ken konnten wir feststellen:• Technische Ausbildung, Geschwindig-

keit und Gründlichkeit der Ausbildungauf allen Stufen;

• Prägnant und lösungsorientiert;• Rustikale Einfachheit, auch wegen des

Mangels an logistischen Mitteln;• Flexibilität, Robustheit und Polyvalenz;• Mehrsprachigkeit und multikulturelle

Fähigkeiten, die das Anpassen an einanderes Umfeld und andere Sprachenerleichtern.

Herausforderungen• Dem schweizerischen Infanteristen fehlt

qualitativ hochwertiges Material (dieTeilnehmer CP15 haben auf ihre Kos-ten persönliches Material beschafft).Man muss sich hier fragen, ob die Rüs-tungsprogramme nicht vermehrt die Re -alität des Einsatzes im Gelände berück-sichtigen sollten (Kampfrucksack, ther-mische Jacke, usw.), bevor man sich mitLuftpolizei beschäftigt;

• Offensichtliche Mängel sind in derKenntnis und Erfahrung für komplexeinternationale Situationen festzustellen.In den Übungen in unseren WK fehltoft ein klares und genaues aktuellesFeindbild, auch wenn es politisch etwasumstritten sein könnte. Der allgemeineRahmen, der von unseren britischenFreunden für CP15 erarbeitet wurde,

verleitet zum sinnieren (klar definierterund dargestellter Gegner, religiöse Span-nungen treten in Erscheinung, die or-ganisierte Kriminalität gehört zum Ge-samtbild, usw.). Diese von unseren po-litischen und militärischen Stellen of-fenbar bewusst eingegangene fehlen-de taktische Realität könnte sich aufDauer als gefährlich erweisen. EineGefahr, die lange genug nicht mehr alssolche bezeichnet wird, kann unsicht-bar werden. Nur ein klar definiertesBedrohungsbild kann identifiziert, an-tizipiert, erkannt und bekämpft wer-den.

Zum Abschluss danken wir dem KdtHeer, dem Kdt Pz Br 1, der AbteilungSchiesswesen und Ausserdienstliche Tä-tigkeiten (SAT), den internationalen Be-ziehungen Verteidigung (IBV), der Logis-tikbasis der Armee (LBA), dem Eidgenös-sischen Departement für auswärtige An-gelegenheiten (EDA) und der Bundesrei-sezentrale. Ihre Professionalität, ihre Ge-duld und ihr Können haben entschei-dend zur erlangten Silbermedaille bei -getragen. ■

Aus dem Französischen übersetzt Sch

Of spéc

David Humair

Dr.

Base d’aide au

commandement

1700 Fribourg

Capitaine

Gautier Porot

MA

Pouvoir judiciaire, Canton

et République de Genève

1208 Genève

Schwierige Verhandlungen auf dem Posten

Checkpoint. Bild: Gautier Porot

Page 38: Sicherheit Schweiz - Allgemeine Schweizerische ...€¦ · Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift Herausgeber: Schweizerische Offiziersgesellschaft Sicherheit Schweiz Nr.01/02

36 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Einsatz und Ausbildung

Karl J. Heim

Was in den krisen- und kriegsgeschüt-telten Gebieten – sei es im Kosovo oderin Bosnien, in Mali oder im Nahen Os-ten – den Missionen an Gefahren droht,blendete Oberst i Gst Fredy Keller alsKommandant von SWISSINT keineswegsaus. Sie reichen von tagelanger Blockadeganzer Transport-Konvois wegen schlech-ter Infrastruktur bis zu einer Schiessereiin einem öffentlichen Lokal der malischenHauptstadt Bamako vom März letztenJahres, bei welcher zwei Schweizer verletztwurden. Überall ist dann sehr rasche, un-bürokratische, unerschrockene und vor al-

lem gut ausgerüstete Hilfe für SchweizerPeace Keeper gefordert!

Unter diesen Umständen sind eine ab-solute Top-Ausbildung für diese verant-wortungsvollen Einsätze und eine sorg-fältige Rekrutierung unabdingbar. Dafürsorgen nach innen wie gegenüber schwei-zerischen und internationalen Ansprech-partnern die dem Kommandanten unter-stellte Kommunikation sowie die vier gutdotierten und kompetenten Führungs-grundgebiete Personal, Operationen undPlanung, Logistik und Finanzen.

Jährlich bietet SWISSINT rund 1000Personen auf, um ungefähr 300 Funk -tionen in 18 Missionen auf vier Konti-nenten ständig zu besetzen. Die Liste deraktuellen Einsatzorte und -gebiete vonSWISSINT ist denn auch beeindruckend:Die grösste Notwendigkeit der aktiven

Präsenz schweizerischer Peace Supporterbesteht nach wie vor in Afrika (Kongo,Ghana, im noch jungen Staat Südsudan,Mali, Westsahara, Kenia und Namibia),im Nahen Osten, auf dem Balkan (Ko -sovo, Bosnien und Herzegowina) in ein -zelnen asiatischen Regionen sowie in denUNO-Hauptquartieren New York (sie-he Kasten) und Wien. Tatsächlich kanndie Schweiz durch die SWISSINT-Ein-sätze ihre Präsenz und ihr dank der ver-mittelnden «Guten Dienste» vergangenerJahre erworbenes gutes Image in der Weltzusätzlich optimieren.

Schaltstelle TOC

Das Tactical Operations Center (TOC)ist das eigentliche «Hirn von Stans»: sämt-liche eingehenden Informationen sowie

die Korrespondenz rund umden Globus, wo SchweizerPeace Keeper engagiert sind,laufen hier zusammen. Be-sonderes entscheidend: DasSWISS I NT-Kommando istjederzeit über die Sicher-heitslage der Einsatz gebieteim Bild. Hinzu kommt,dass dank diesen Instru-menten die persönliche Si-cherheit der Armee-Ange-hörigen laufend beurteiltund entsprechende Mass-nahmen direkt aus derSchweizer Zentrale ange-ordnet werden können.

Anhand von hervorra-gendem Bild- und Video-material kam der Kdt inseinem Rechenschaftsbe-richt auf die Bereiche «Lo-gistik und Finanzen» zusprechen. Dabei durfte ernicht ohne Stolz erwähnen,dass aktuell rund 230 Ar-mee-Angehörige, 580 Con-tainer und 280 Einsatzfahr-

Über 10000 Soldatenin Schweizer Friedensförderung aktivIn festlichem Rahmen fand am 13. November der Jahresrapport desKompetenzzentrums SWISSINT in der «Home-Base» Stans statt.Zu feiern gab es «den» zehntausendsten Soldaten im friedensfördern-den Einsatz. Ein Morgen voller Highlights – und Warnungen.

Als Militärbeobachter in der Westsahara

im Rahmen von MINURSO: Oberst i Gst

Patrick Gauchat. Bilder: VBS/Gauchat

Page 39: Sicherheit Schweiz - Allgemeine Schweizerische ...€¦ · Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift Herausgeber: Schweizerische Offiziersgesellschaft Sicherheit Schweiz Nr.01/02

37Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Einsatz und Ausbildung

zeuge im Kosovo vor Ort sind – ein wahr-lich stattliches Arsenal! Es ist aber nö-tig, damit dem Schweizer Kontingent ob liegende Aufträge im Rahmen des je-weili gen Mandats mit den erforderlichen Mitteln unverzüglich erfüllt werden kön-nen. Finanziell schlagen die Einsätze derSchweizer Peace Keeper weltweit samtder ganzen Organisation der Zentrale inStans mit rund 66 Mio. CHF jährlich zuBuche.

«Der» 10000. Soldat:zwei Frauen und drei Männer

In aufwändiger Inszenierung, beinaheschon an eine US-Wahlkampfveranstal-tung erinnernd, kam visuell und mecha-nisch der Höhepunkt des Rapportes da-her: die Feier «des» 10000 rekrutiertenund erfolgreich eingestellten Peace Kee-pers. Zuvor hatte Div Jean-Marc Halter,Chef Führungsstab der Armee, die Wich-tigkeit einheitlicher Führung betont, da

sich die Welt instabiler und unsichererdenn je präsentiert, wie er richtigerweiseund fast prophetisch angesichts der glei-chentags im Zentrum von Paris verübtenTerroranschläge mit weit über 100 Totenfesthielt! Halter zerstreute im Weiterenallfällige Bedenken, wonach die derzeitprekären Finanzen der Armee auch denBereich der SWISSINT-Einsätze beschnei-den könnten.

In Gestalt von zwei Frauen und dreiMännern betraten die fünf jüngst ausge-bildeten Peace Keeper im beglückwün-schenden Goldregen die Bühne, um den10000. SWISSINT-Angehörigen zu sym -bolisieren. Mit ihren diversen Berufen undder begleitenden Praxiserfahrung, welcheden fünf jungen Menschen eine optimaleAusbildung im Rahmen der SWISS INT-Rekrutierung ermöglichten, zeigten sienicht nur die Diversität der logistischenund weiteren Einsätze auf; sie wiesen da-mit ganz klar den Blick in die Zukunft –eine Zukunft, welche politisch die Schwei-

zer Peace-Supporting-Aufgaben je längerdesto unentbehrlicher macht.

Angesichts des hohen Niveaus der ein-zelnen Leistungsträger vor Ort und der ef-fizienten Organisation in Stans wurde da-mit ein Zeichen des festen Willens derSchweiz gesetzt, die Welt – wenigstenslangfristig – durch die anspruchsvollenSWISSINT-Einsätze ein Stück weit siche-rer und friedlicher zu machen. Und zwarim sprichwörtlichen Sinne des stetenTrop fens, der den Stein höhlt und damitfür die geschundene, verletzte Zivilbevöl-kerung vor Ort neue Hoffnungen zulässt.Also für jene, die es in fast jedem Konfliktzuerst und mit aller Härte trifft. ■

Oberstlt

Karl J. Heim

Think Tank HKA

lic. iur. Executive MBA FH

Rechtsdozent

4102 Binningen

Gruss aus dem UNO-Hauptquartier New YorkNein, er ist nicht die rechte Hand, wederMappenträger noch persönlicher Adjutantvon Generalsekretär Ban Ki Moon. PatrickGauchat gehört als bestandener Milizof -fizier sozusagen zum SWISSINT-Inventarund wurde am Rapport vom 13.November2015 in Stans für seine zahlreichen an-spruchsvollen und teilweise auch gefähr-lichen Einsätze zugunsten der friedenser-haltenden und -unterstützenden Missio-nen geehrt. Aktuell ist er an keinem gerin-geren Ort engagiert als im Glaspalast amEast River in Manhattan, dem Uno-Haupt-quartier in New York.Gauchat arbeitet dort im Office of Ope -rations und ist verantwortlich dafür, denMissionen Ratschläge sowie die notwen-dige strategische, politische und operati-ve Unterstützung zu liefern. Seit rund zweiJahren macht er diesen hoch interessan-ten Job.

Reiche Vergangenheitals Peace KeeperZuvor war der Generalstabsoberst in vie-len Einsätzen rund um den Globus für dieSWISSINT unterwegs, u.a. in der Westsa-hara und im Kosovo. Nun schlägt sein be-rufliches Herz dort, wo auch das Herz derUNO ist. Die beiden Hauptabteilungen«Operationen» und «Militärische Ange-legenheiten» des Department of PeaceKeeping Operations zählen rund 104 de-tachierte Offiziere in New York, sie stehen

eine primär politische, nicht technischeOrganisation ist. Sie bleibt aber der besteGarant, dass für jeden Krisenherd in derWelt die unermüdlichen Bemühungen umetwas mehr Frieden oberste Priorität ha-ben. Gauchat hat, wie es scheint, darinseine ultimative militärische Mission ge-funden.

Mit Oberst i Gst Patrick Gauchatsprach Oberstlt K. J. Heim

unter dem Kommando eines Dreisterne -generals. Der gebietet aktuell über zweiZweisterngenerale, neun Obersten (worun-ter Gauchat) und 92 Oberstleutnants. Siestammen aus diversen UNO-Mitgliedstaa-ten, wobei diese Herkunftsländer garan-tieren müssen, dass der betreffende Offi-zier nicht strafrechtlich wegen Kriegsver-brechen oder Verletzung des humanitärenVölkerrechts verfolgt wird.

Direktinformationfür den SicherheitsratDie UNO bildet integrierte Teams für ver-schiedene Missionen, worin Gauchat denmilitärischen Teil der Organisation vertritt.Dabei handelt es sich um Einsätze imMitt leren Osten und in Asien. Es sind diesUNTSO (Mittlerer Osten), UNIFIL (Libanon),UNDOF (Syrien-Golan), MINURSO (West -sahara) sowie UNMOGIP (Indien-Pakistan).Eine Kernaufgabe von Gauchat besteht inder engen Mit-Erarbeitung der berühmtenRapporte an den Sicherheitsrat; dabei giltes beispielsweise, die operativen Kapa -zitäten zu kontrollieren und festzustellen,ob die mandatierten Aufgaben mit den ge-sprochenen – respektive tatsächlich vor-handenen – personellen und weiteren Mit-teln überhaupt ausgeführt werden können. Der Freiburger Gauchat ist von der gross -artigen Arbeit der UNO überzeugt. Über dieEffizienz lässt sich aber auch in seiner Be-urteilung trefflich streiten, da die UNO ja

Oberst i Gst Patrick Gauchat

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Wirtschaftsnotiz

Berner Fachhochschule:Weiterbildungen für den Ernstfall

«Der Erwerb und Erhalt vonFertigkeiten benötigt Zeit. Wenndie zur Verfügung gestellten Zeit-fenster limitiert sind, dann bleibtnichts anderes übrig, als diese Zeitmittels einer gezielten, priorisier-ten und gut organisierten Ausbil-dung so effizient wie möglich zunutzen.» KKdt Dominique An-drey, ASMZ 2012.

Die Berner FachhochschuleTechnik und Informatik hat nachdiesem Leitsatz ein Baukastensys-tem mit in sich abgeschlossenerund einheitlicher Module entwi-ckelt, das eine gezielte Ausbil-dung nach beruflichen oder per-sönlichen Anforderungen undPrio ritäten ermöglicht. Alle Mo-dule sind einheitlich gross (12ECTS-Punkte) und dauern ein-heitlich lang (1 Semester). DieModule starten jeweils in Woche

17 und 43. Ein Masterstudiumumfasst vier Module und eineAbschlussarbeit. Die Reihenfolgeder Module ist frei wählbar unddiese können interdisziplinär zu-sammengestellt werden, unabhän -gig vom spezifischen Titel des Ab-schlusses. Unterbruchs-Se mes terfür berufliche oder private Projek-te sind jederzeit möglich. Die Mo-dulwahl für die Semester kannfortlaufend erfolgen – dadurchist das Studium zeitnah anpass-bar.

Alle Module beinhalten einevon Teilnehmenden selbst defi-nierte Fallstudie, die den Transferzwischen Theorie und praktischerAnwendung im eigenen Umfeldgarantieren.

Thematisch ist die Weiterbil-dung auf drei optimal aufeinanderabgestimmte Bereiche mit Master-

Abschlüssen (MAS, EMBA) spe-zialisiert:• Informatik• Management• Medizintechnik und Medizin-

informatik.

Themenschwerpunkte in derInformatik sind u. a. moderne IT-Konzepte wie Cloud Computing,Big Data, Business Intelligence,IT-Management und IT-Securi-ty. Letzteres umfasst beispielswei-se den gesamten Aufbau der IT-Kommunikations-Infrastrukturvom Corporate Network bis zumSecurity Incident Managementfür gefährdete Unternehmen.Management-Themen umfassengrundlegende Module wie Füh-rung und Change Management,aber auch Themen, die sich an er-fahrene Führungspersonen rich-

ten wie International BusinessDevelopment und StrategischeUnternehmensführung. Zu jedemStudium gehören Aufenthalte inChina, Indien, USA und Europa.

Die Lehrgänge richten sich anAbsolventen von Fachhochschu-len und der höheren Berufsbildungmit technischem Hintergrund.

Detaillierte Informationenund Infoveranstaltungen:ti.bfh.ch/weiterbildung

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39Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Einsatz und Ausbildung

Peter Schneider*

In seiner einleitenden Lagebeurteilunghielt Br Vallat fest, dass in näherer Zukunftwahrscheinlich Terrorismus, Cyber-Atta-cken und Natur- sowie technologischeKatastrophen unsere Hauptbedrohungenbleiben werden. Sie weisen eine hohe Ein-tretenswahrscheinlichkeit auf, sie kommenzumeist überraschend und haben grosseAuswirkungen.

«Wir müssen dazu in der Lage sein, zuhelfen, zu schützen und zu kämpfen unddazu in einem Raum oder in einem Ope-rationstheater:• Die zivilen Behörden bei Natur- oder

technologisch bedingten Katastrophenmit militärischen Verbänden unterstüt-zen;

• Mit Aktionen von militärischen Ver-bänden, bei zunehmenden Sicherheits-bedürfnissen der zivilen Behörden,den Schutz kritischer Infrastrukturenoder schutzwürdiger Objekte sicher-stellen;

• Bereit sein, bei Bedrohungen der ter -ritorialen Integrität mit einer massge-schneiderten Reaktion den Kampf ge-gen den Gegner aufzunehmen.

Je nach Lage können alle drei Aktionengleichzeitig erforderlich sein. So könnenVerbände in der Operationssphäre Bodeneinen terrestrischen Vorstoss abwehren,während andere Verbände die zivilen Be-hörden bei Schutzaufgaben unterstützenund zeitgleich Katastrophenhilfe geleistetwird.

Der Einsatz steht an erster Stelle. Siebeherrschen Ihre Fachbereiche, Sie ver fü -gen über sehr hohe Fachkenntnisse; diesejedoch müssen sich nach den operatio-nellen Aspekten richten. Unsere Schlüs -selkompe tenz ist, fähig zu sein, in einer

Krise, einem chaotischen und gefährli-chen Umfeld zu handeln. Ich verlangevon Ihnen, die operationellen und takti-schen Aspekte in der Ausbildung zu ver-

bessern sowohl in der Basis- als auch inder Einsatzlogistik.»

Gastreferenten

Marc Jost, Grossratspräsident des Kan-tons Bern überbrachte die Grussbotschaftder kantonalen Behörden.

Der zugeteilte Höhere Stabsoffizier /WEA Ausbildung, Div Daniel Baum-gartner, unterstrich die Bedeutung derWEA. Die Ausbildung muss die Grund-lage für erfolgreiche Einsätze darstellen;wesentlich sind dabei Produkte für dieguten AdA, nicht Lösungen für diejeni-gen, die nicht wollen.

In einem beachteten Referat stellteDr. med. Hermann Oberli seine reichenErfahrungen zum Thema «Logistik, einesder ersten Opfer der Katastrophe und desKrieges, Stationen eines Chirurgen» dar.Er ergänzte damit praktisch und konkretviele Aussagen seiner Vorredner.

Das Spiel der Musik RS 16/2 unter derLeitung von Oblt Hasler war für den schö-nen musikalischen Rahmen besorgt. ■

* Oberst i Gst, Chefredaktor ASMZ 2012–2015,Lohn-Ammannsegg

Wir schaffen die Voraussetzungenfür den Erfolg!Getreu dem Motto seines Leitbildes führte der Lehrverband Logistik(LVb Log) unter der Leitung seines Kommandanten, Brigadier Guy Vallat,am 20. November im Kultur- und Kongresszentrum Thun seinen Jahres -rapport durch. Insgesamt nahmen 550 Personen am Rapport teil: Mitarbeitende des LVb Log, abkommandiertes Berufspersonal, MILAK-und BUSA-Absolventen, Kommandanten der Formationen, der Milizstabsowie Gäste aus Politik, Bildung und Wirtschaft.

Der Kdt hat für den LVb Log zusammen-fassend angeordnet:

• Er stellt Soldaten und Kader der Lo-gistik- und Sanitätstruppen, welchefähig sind, ihre Fachkompetenz undFührungsverantwortung ab dem 1. WKwahrzunehmen sowie Soldaten, Ka-der und Formationen der Logistik- undSanitätstruppen, welche in der Lagesind, ihre Fähigkeiten im Einsatz zuerbringen, zur Verfügung;

• Er unterstützt die LBA bei der Defini -tion der Doktrin der Logistik und derSanitätstruppen;

• Er trägt aktiv zur Erarbeitung der Aus-bildungsprogramme und -Inhalte bei;

• Er führt die FDT der ihm unterstelltenEinheiten durch;

• Er kooperiert im Bereich der Planung,Beschaffung, Einführung und Liquida-tion von Material und Systemen;

• Er stellt den Nachwuchs und die Wei-terausbildung seiner zivilen und mili-tärischen Mitarbeiter sicher.

Brigadier Guy Vallat, Kdt des

Lehrverbandes Logistik.

Bilder: Kdo LVb Log

Dr. med. Hermann Oberli

sprach über seine Erfahrungen

bei Katastrophen und im Krieg.

Divisionär Daniel Baumgartner,

zugeteilter Höherer Stabs -

offizier/WEA Ausbildung.

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40 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Einsatz und Ausbildung

Eugen Thomann, Redaktor ASMZ

Noch keine Woche zurück lag der Mas-senmord von Paris, wo nach ruhigerenJahren in Europa wieder blinde Gewaltgegen Zivilpersonen wütete – und die Ar-mee zum Verstärken der Polizei auf denPlan rief. So wächst Unsicherheit und nä-hert sie sich unseren Grenzen. Neben At-tentaten, wovon eines in Mali zwei Schwei-zer im internationalen Einsatz verletzte,gehört die unabsehbare Fluchtwelle insBild, die neue Zäune und Mauern selbstinnerhalb des «Schengen»-Raumes empor-wachsen lässt.

In den Reihen der Militärischen Sicher-heit (Mil Sich) selber verbreiteten zwei Er-eignisse Unsicherheit: Dem plötzlich vonder Bildfläche verschwundenen Komman-danten der Mil Sich, Brigadier Beat Eberle(siehe Kasten), entbot am Jahresrapportder Chef des Führungsstabes der Armee(FSTA), Divisionär Jean-Marc Halter,freundlichen Dank, Anerkennung undgute Wünsche. – Kraft eines «politischenEntscheides» – man könnte das auch einen

Überraschungscoup des VBS nennen –büsst die Mil Sich bei der Weiterentwick-lung der Armee einen wichtigen Milizver-band ein, das «Schutzdetachement Bundes-rat». – Wie gerne würde man anfügen, dasVBS habe die Schäden wenigstens durchangemessene Kommunikation begrenzt!

Gründe für Zuversicht

Viele Gäste bekundeten durch ihrErscheinen ihre Verbundenheit mit derMil Sich. Neben Höheren und einfachenStabsoffizieren mit dem Chef FSTA ander Spitze zählten zivile Polizeikomman-danten dazu, selbst aus dem nahen Aus-land. Der thurgauische, Oberst Hans Bal-tensperger, begleitete die Vorsteherin desDepartementes für Justiz und Sicherheit,Regierungsrätin Cornelia Komposch. Inihrem Grusswort bekannte sie sich zu einerstarken Mil Sich, zu enger Zusammenar-beit in der Ausbildung und klarer Rollen-verteilung.

Mit einem eindrücklichen Leistungs-ausweis der Berufsformationen und Mi-lizverbände wartete InterimskommandantSchalbetter in seinem Rückblick auf diestatistisch bereits erfassten ersten neunMonate des ablaufenden Jahres auf: 161Sicherheitstransporte zeugen von einerspeziellen Fähigkeit der Mil Sich. Im Ob-jektschutz leistete sie 56 Mannjahre zu-gunsten der Botschaftsbewachung AMBACENTRO, schirmte sie fünf empfind -liche militärische Einrichtungen. 550Wachtkontrollen fanden statt. Dass ihrErgebnis 111 Nachkontrollen rief, wecktebenso Bedenken wie die durchschnitt-lich Woche für Woche verzeichneten 13militärischen Verkehrsunfälle, die drei Toteund 55 Verletzte kosteten. Aufmerksam-keit gebührt nicht weniger als 90 Unfäl-len anderer Art, wovon sich 22 im Kosovoereigneten, und im Zusammenhang mitWaffen und Munition 242 «Zwischenfäl-len» – darunter versteht man Diebstahl,Verlust oder Irreführung der Rechtspfle-

ge; 18 vergessene Waffen landeten bei derSBB Transport-Polizei. Im Drogenbereichkamen 546 Fälle von Konsum oder Be-sitz zusammen, jedoch – warum auch im-mer – kein Fall von Handel.

54 Angehörige ordnete die Mil Sichzu internationalen Einsätzen ab, daruntereinen «Force Provost Marshal», der die Po-lizei der KFOR im Kosovo leitete. – Erst-mals fand in der Schweiz ein internatio-nales Militärpolizeipanel statt; die Militär-polizeiregion 3 veranstaltete es im Rah-men der Partnerschaft für den Frieden derNATO mit 58 Teilnehmern aus 15 Na -tionen.

Herzliche Willkommensgrüsse galtenBrigadier Hans Schatzmann, der inzwi-schen seit dem 1. Januar 2016 die Mil Sichführt. In einer kurzen Ansprache stellte ersich vor, betonte er den Vorrang der Wür-de vor der Bürde und rühmte er die bishe-rigen Erfahrungen mit einer professionellwirkenden Mil Sich. ■

Militärische Sicherheitin unsicheren ZeitenVon Unsicherheit war viel die Rede und zu spüren, – ausser in der souveränenund behutsamen Manier, womit Interimskommandant Oberst i Gst ChristopheSchalbetter am 19. November in Frauenfeld den Jahresrapport der MilitärischenSicherheit leitete. Er vermittelte trotz allem entschlossene Zuversicht.

«Abgesetzt»? – nein:einvernehmlich ausgeschiedenBrigadier Beat Eberle bestätigte auf An-frage die vom Chef FSTA zitierte Abspra-che, öffentlich nicht von den Umstän-den und Hintergründen zu reden. ZumGlück erübrigen sich Spekulationen, wieschwer das Schweigen einem plötzlichabgehalfterten Kommandanten fallenmuss, da es ihn ins Zwielicht rückenkönnte. Denn die Verlautbarungen spre-chen für sich – und für ihn: Am 25. Ok -tober berichtete eine mit dem Innenle-ben des VBS vertraute Journalistin un-widersprochen, der Bundesrat habeden «obersten Militärpolizisten … abge-setzt». Am 19. November tat der ChefFSTA kund: Einvernehmliche Auflösungdes Dienstverhältnisses auf Ende 2015.Dazwischen musste der Bund als Dienst-herr offensichtlich zurückkrebsen, – wohlkaum aus Mitleid, aber sicher auf Kos-ten des Steuerzahlers. ET

Oberst i Gst Christophe Schalbetter,

Interims kommandant der Mil Sich

bis 31.12.2015. Bild: VBS

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SOG Vorstand

41Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Das bedeutet also, dass sich unsere har-te und gründliche Arbeit ausgezahlt hat.In Zukunft ist und bleibt das strategischeFeld in diesem Dossier das Parlament.Wir werden unsere Überzeugungsarbeithier also fortsetzen. Der Kampf ist jedochnicht ganz vorbei, denn wir haben nochzwei bedeutende Hindernisse vor uns,nämlich den definitiven Entscheid desStänderats über die Finanzierung (unddie Anzahl WK) und das Risiko eines Re-ferendums. Dieses eventuelle Referendumkönnte einerseits von Nostalgikern ergrif-fen werden, die in einer nicht mehr exis-tierenden Welt (der des Kalten Krieges)gefangen sind, oder andererseits von Krei-sen, die an eine noch nicht existierendeWelt glauben (die des Null-Risikos unddes ewigen Friedens). Welch ungewöhn-liche Interessenpaarung! Möge der ge-sunde Menschenverstand siegen und dasWEA-Projekt rasch vorwärts kommen!Eines ist gewiss: Die SOG wird dieses Re-ferendum zum momentanen Zeitpunktin keiner Weise unterstützen.

Wehrpflicht

Auch hier hat sich die SOG im Rah-men einer vom Bundesrat eingesetztenArbeitsgruppe stark engagiert. Wir muss-ten uns gegenüber den digitalen Techno-kraten, die die Realität monatelang ver-neinten, mit grossem Opfergeist für dieAnerkennung der Tatsache einsetzen, dasses vor einer Reform der Wehrpflicht klugwäre, erst einmal die Art und Weise ihresgegenwärtigen Funktionierens zu über-prüfen. Und hier liegt, strategisch betrach-tet, der Hund begraben. Der Bundesratwäre besser beraten gewesen, das gegen-wärtige und kurzfristige Funktionieren zuüberprüfen, als eine Reflexion über einenZeithorizont von 10 bis 15 Jahren anzu-stossen! Wie immer und immer wieder ge-sagt wurde, ist die Umsetzbarkeit der WEAhinsichtlich des Bestandes aufgrund der

Br Denis Froidevaux, Präsident SOG

Bevor ich eine kurzeBilanz über das vergan-gene Jahr ziehe, möchteich mich bei den Vor-standsmitgliedern undden Vorständen der kan-tonalen Offiziersgesell-schaften und der Fach-

Offiziersgesellschaften für die geleisteteArbeit bedanken. Die SOG ist und wirdauch in Zukunft die glaubwürdigste, dieaktivste, die engagierteste, und daherauch die am schärfsten kritisierte Mi-lizorganisation sein. Als Beweis für un-sere Glaubwürdigkeit werte ich unserein der ganzen Schweiz verstärkte Medien-präsenz. 2015 genoss die SOG so vielAufmerksamkeit wie nie zuvor. In diesemSinn war auch der Rütlirapport 2015 eindurchschlagender Erfolg. Hinsichtlich un-serer Handlungsfähigkeit haben wir zuge-gebenermassen das Limit erreicht. Sowohlder Präsident, das Generalsekretariat alsauch ein Teil des Vorstandes waren weitüber den vereinbarten Umfang hinaus en-gagiert. Nun werden wir uns fragen müs-sen, welche Massnahmen für die Einhal-tung eines zentralen Führungsprinzips,nämlich der Durchhaltefähigkeit, zu er-greifen sind.

Bezüglich der behandelten Dossierswerde ich mich auf zwei aktuelle Themenbeschränken: auf die WEA und die Wehr-pflicht.

WEA

Das Modell, das vom Parlament verab-schiedet werden soll, entspricht in fast al-len Punkten dem von der SOG angepass-ten und vorgeschlagenen Modell mit denzentralen Eckwerten eines Sollbestandsvon 100000 Angehörigen, einem Budgetvon 5 Mrd. CH, und sechs WK zu je dreiWochen.

grosszügigen Anwendungsmöglichkeitenvon Artikel 1 des Zivildienstgesetzes ge-fährdet. Im Klartext heisst das: Mit 6000gutgeheissenen Zivildienstgesuchen proJahr fehlen der Armee jährlich zwischen1000 und 1500 Soldaten, anders ausge-drückt 1,5 bis 2 ganze Bataillone! Kurz:das Worst-Case-Szenario. Man stelle sichvor: Wir haben erfolgreich (vorbehaltlichdes Entscheides des Ständerats) dafür ge-kämpft, ein Budget von 5 Mrd. CHF fürdie Armee zu erhalten – doch jetzt könn-ten wir vielleicht gezwungen sein, schonvor dem Start der WEA eine Anpassungdes Modells aufgrund unzureichendenPersonalbestands vorzunehmen. Das istschlichtweg inakzeptabel. Die SOG for-dert vom Bundesrat einen umfassendenBericht über dieses Dossier und eine klareAntwort auf eine einfache Frage: Ist dieWEA umsetzbar mit einem Bestand von6000 Zivildienstleistenden pro Jahr? Einsolcher Bericht ist die Voraussetzung fürjeden weiteren Bericht über die Entwick-lung der Wehrpflicht.

Im Jahr 2016 setzen wir den Schwer-punkt unseres Einsatzes also auf diesezwei Dossiers. Das Programm der SOGbeschränkt sich aber nicht nur auf diesezwei strategischen Themen. Wir werdenuns zudem auch für die folgenden The-men einsetzen:• Referendum zum ND-Gesetz;• Vernehmlassung zum sicherheitspoliti-

schen Bericht 2016;• Bericht zum Bevölkerungs- und Zivil-

schutz 2015+;• Strukturen und zukünftige Durchhal-

tefähigkeit der SOG.

Zu guter Letzt wünsche ich Ihnen al-len noch ein ausgezeichnetes Jahr 2016,geprägt von Frieden, Gelassenheit undvor allem Sicherheit – sie ist ein Gut, dasman sich jeden Tag verdienen muss. Eslebe die Schweizerische Offiziersgesell-schaft! ■

«Die grösste Gefahr liegtim Moment des Sieges»Das Zitat von Napoleon ist ein perfektes Bild für die Lage, in der sichdie Armee zu Beginn dieses Jahres 2016 befindet. Ein entscheidenderSchritt zu ihrer notwendigen Modernisierung hin ist zwar gemacht, doch es bleibt noch vieles zu tun, und der Teufel steckt bekanntlichim Detail.

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42 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Wirtschaft/Rüstung

Peter Müller, Redaktor ASMZ

Werden neue Rüstungsgüter an dieTruppe ausgeliefert, so sind sich wohl diewenigsten Angehörigen der Armee be-wusst, welchen Beschaffungsprozess dasbetreffende Gut vorher durchlaufen hat.Manchmal beschleicht möglicherweisedie Ungewissheit den Nutzer, ob da wirk-lich die neueste Techno lo -gie berücksichtigt wurde.Offen bleibt gelegentlich dieFrage, ob die Leistung denPreis rechtfertigt. Und bis-weilen ärgert man sich mög-licherweise über die ver-meintlich mangelhafte Be-dienerfreundlichkeit. Einigsind sich jedoch fast alle:Der Beschaffungsprozess dauert (zu) lan-ge. Dieser Vorwurf taucht seit vielen Jah-ren immer wieder auf. Bisher ist es nichtgelungen, namhafte Vereinfachungen ambestehenden Ablauf vorzunehmen – oderman fürchtete die möglichen Konsequen-zen und liess es deshalb unversucht blei-ben.

Genau definierteBeschaffungsschritte

Die Beschaffung neuer Rüstungsgüterfolgt einem genau definierten Prozess,welcher grundsätzlich akribisch einzuhal-ten ist (siehe Abbildung). Einzig bei ge-ringen Beträgen, Ersatz- oder Nachbe-schaffungen kann davon partiell abgewi-chen werden. Dieser Prozess hat sich inder Vergangenheit unbestreitbar bewährt.Insbesondere in Anbetracht des raschentechnologischen Wandels, des hohen Kos-tendrucks, der verschiedenen Sparpakete,des Personalabbaus und der fehlenden Pla-nungssicherheit stiess der Beschaffungsab-lauf indessen an offensichtliche Grenzen.

Von der lang- und mittelfristigen Pla-nung bis zum Abschluss der Auslieferungeines Gutes an die Truppe können lockerzehn und mehr Jahre verstreichen. Über-

lagert wird der ganze Prozess von denVorschriften des nationalen und interna-tionalen öffentlichen Beschaffungsrechts,welches namentlich den Wettbewerb stär-ken sowie die Gleichbehandlung aller An-bieter sicherstellen will. Und grundsätz-lich folgen sich die einzelnen Beschaf-fungsschritte streng sequenziell; paral -leles Arbeiten war bisher aus Risikogrün-

den verpönt. Erfolgen während diesesmehrjährigen Beschaffungsprozesses po-litische Eingriffe (z.B. Sparprogramme,Armeereformen), so sind kurzfristig kaumadäquate Anpassungen möglich.

RP 15plus:Beschleunigungsansätze

Nach dem unvermittelten Abgang des früheren Rüstungschefs (Ulrich Ap-penzeller), startete der Departementschef(Ueli Maurer) im Frühjahr 2014 das Pro-jekt «Aurora», um unter anderem den Be-schaffungsprozess zu optimieren. Mit demzusätzlichen Rüstungsprogramm 2015(RP 15plus) werden erstmals Ansätze zueiner Beschleunigung des Beschaffungs-ablaufs umgesetzt: Namentlich soll in zweiFällen die Erarbeitung der notwendigenProjektschritte und die politische Behand-lung der Vorhaben teilweise gleichzeitig er-folgen. Die einzelnen Prozessschritte blei-ben jedoch grundsätzlich unverändert.

Bei der Nutzungsverlängerung des 35-mm-Mittelkaliber-Fliegerabwehrsystemswird ferner auf praktische Versuche so-wie deren Auswertung verzichtet und derZeitplan straffer als üblich ausgelegt. Daes sich um eine Folgebeschaffung han-

delt, ist dieser Schritt an sich logisch. Beider Werterhaltung des Duro I besteht derneue Überrollschutz zum Mannschafts-aufbau erst als Konzept; es fehlen der Prototyp und entsprechende Erfahrungs -werte. Bei beiden Beschaffungsvorhabensteigt damit gemäss Rüstungsbotschaft so-wohl das technische wie auch das kommer-zielle Risiko auf «mittel».

Interessanterweise wirddas dritte Beschaffungsvor-haben im RP 15plus, näm-lich die Nachbeschaffungvon Munition und die Re-vision der Handgranate 85,weiterhin nach ordentli-chem Beschaffungsablaufaufgegleist. Gerade bei die-sem unproblematischen und

nicht zeitkritischen Projekt wäre der be-schleunigte Beschaffungsablauf (als Proto-typ) am naheliegendsten. Weitgehend ana-log verhält es sich mit dem vierten Vorha-ben, dem Ersatz von Komponenten dermobilen Kommunikation (1.Beschaffungs-schritt). Das insgesamt gewählte Vorge-hen macht deutlich: Die Beschleunigungerfolgt eigentlich widerwillig, weil damitdas Risiko steigt. Beschleunigung soll ver-mutlich nicht zum Standard werden, son-dern nur dann zum Einsatz kommen,wenn es zeitlich (und politisch) «brennt».Der Druck des Parlaments, ein RP15plusaufzulegen, war offenbar gross genug.

Unerwünscht:Beschaffungsrisiken

Die Eidg. Rüstungskommission unter-breitete schon vor mehreren Jahren zu-handen des Departementschefs einen Vor-schlag, wie der Beschaffungsablauf be-schleunigt werden könnte. Ein Schwer-punkt ihrer Empfehlungen lag auf derNeudefinition der Beschaffungsreife, in-dem diese flexibler gehandhabt werdensollte. Damit änderte sich zwar das Risi-kobild, aber der Prozess würde flexiblersowie rascher.

Rüstungsbeschaffung – kürzere Abläufe?Die Beschaffung von Rüstungsgütern folgt einem genau definiertenProzess. Dessen Dauer wird allgemein als zu lang empfunden.Neue Ansätze sollen erstmals praktisch erprobt werden. Die Umsetzungwirft jedoch Fragen auf. Es fehlt namentlich an einer strategisch-politischen Gesamtsicht – und am Mut, diese einzufordern.

«Jeder will seinen Hintern retten. Man will sich nicht blamieren.

Schon gar nicht die Regierung.»Dr. Aubrey de Grey, Britischer Forscher

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43Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Wirtschaft/Rüstung

Risiken sind in der Verwaltung erfah-rungsgemäss unerwünscht: Es drohenschlechte Qualifikationen, fehlende Leis-tungsprämien und korrumpierte Aufstiegs-chancen. Vor allem aber suchen die politi-schen Vorgesetzten (namentlich auch dasParlament) postwendend nach den Schul-digen: Es folgen sofort Vorstösse und Wei-sungen, um einen Einzelfall zu optimierenund 99 andere zu bremsen. Gefragt wäreeine Risikokultur mit entsprechender Feh-lertoleranz. Der britische Forscher Aubreyde Grey hat dieses Dilemma in anderemZusammenhang treffend auf den Punktgebracht (siehe Zitat). Er folgerte daraus:«Also hat man ein Experten-überwachen-Experten-System geschaffen.»

Beschaffung BODLUV:Die halbe Wahrheit

Bei der Wahl einer Generalunterneh-merin (Thales Suisse SA) für die Evalua-tion des Projekts BODLUV 2020 sprachder Kommunikationschef des VBS imHerbst 2015 von einem Paradigmenwech-sel. In der Tat wird damit ein Teil der Kern-kompetenz von armasuisse (Beschaffungkomplexer militärischer Systeme) an einenDritten ausgelagert und damit de factoeine zusätzliche Beschaffungsinstanz ge-schaffen. armasuisse verspricht sich vomvorzeitigen Einbezug der Industrie zusätz-liches Knowhow, eine bessere Risikobe-urteilung, eine Bewältigung der verkürz-ten Prozessabfolge und eine nachhaltigeAufwandreduktion bei sich selbst. Die eigentliche Projektleitung und die Ergeb-nisverantwortung verbleiben bei arma-suisse. Weitere solche Paradigmenwechselseien zurzeit nicht geplant.

Dieses neue Beschaffungsvorgehen magin Teilen durchaus seine Berechtigung ha-

ben. Man verschweigt jedoch ein paar ele-mentare Rahmenbedingungen: Durch diesteten Personalabbau- und Kostenspar-vorgaben der Politik fehlen der armasuisseheute partiell die nötigen Kapazitäten undKapabilitäten. Amtsinterne Personalver-schiebungen scheitern offenbar am Reor-ganisationswillen oder am Gärtlidenkender einzelnen Fachbereiche. Es braucht einausgebautes Reporting zwischen arma-suisse und Thales zur Sicherung der Er-gebnisverantwortung; dieses bindet Zeitund Ressourcen. Und es werden kostspie-lige externe Berater eingekauft, welche er-fahrungsgemäss fast doppelt so teuer ar-beiten wie die Verwaltungsangestellten.Vor rund einem Jahr ging ein Aufschreidurchs Parlament, weil die Verwaltung diePersonalabbauvorgaben durch stark stei-gende Beraterverträge kompensierte. DasVBS nahm dabei den unrühmlichen Spit-zenplatz ein. Nun werden einfach die Be-raterverträge neu in Rüstungskrediten ver-steckt. armasuisse gibt selber zu, dass beidiesem neuen Beschaffungsverfahren beimProjektstart Mehraufwände entstehen; imweiteren Projektverlauf rechne sich jedochdas Vorgehen. Der Beweis dürfte aus vor-stehenden Gründen kaum zu erbringensein. Und man erkennt, dass die zitierteAussage des britischen Forschers auch imBeschaffungswesen zutrifft.

«Competitive dialogue»:Eine Neuerung?

Ein vorläufig letzter Punkt zur Beschleu-nigung des Beschaffungsablaufs betrifftden möglichst frühzeitigen Einbezug derIndustrie, damit sich diese optimal aufkünftige Beschaffungen einstellen kann.Zu diesem Zweck organisiert armasuisse(unter Einbezug des Armeestabs) seit Jah-

ren einmal jährlich im Herbst die «Indus-trieorientierung», um über die kurz- undmittelfristige Rüstungsplanung zu orien-tieren. Versuchsweise wurde 2009 zusätz-lich der «Industrietag» eingeführt. Dieserwar ebenfalls einmal jährlich im Frühjahrangedacht, um vertiefter auf Fachbereichs-ebene über künftige Beschaffungsvorha-ben den Dialog mit der Industrie zu füh-ren. Mangels ausreichender Planungssi-cherheit wegen der verschiedenen Spar-pakete und Entwicklungsschritte der Ar-mee musste zum allgemeinen Bedauernder Industrietag wieder fallengelassenund die Industrieorientierung auf ge -nerelle Rüstungsthemen zurückgefahrenwerden.

Neu führt armasuisse nun den soge-nannten «competitive dialogue» ein: ar-masuisse lädt alle Konkurrenten zu regel-mässigen gemeinsamen Fragestunden ein,um die Definition künftiger Vertragsleis-tungen vorzunehmen. Die Industrie zeigtsich (hinter vorgehaltener Hand) darüberwenig erbaut: Zum einen handelt es sichgrundsätzlich um nichts Neues; das Kon-zept des Industrietags (und der anfäng- li chen Industrieorientierung) wird alszweckmässiger erachtet. Zum andern istdie Planungssicherheit (noch) nicht wirk-lich besser geworden und man fürchtetum das Konkurrenzgeheimnis.

Grössere Zusammenhängeaufzeigen

Fazit: Es harzt seit Jahren mit der nöti-gen Beschleunigung des Beschaffungsab-laufs. Man fürchtet um bestimmte Kon-sequenzen und verschweigt die grösserenZusammenhänge. Punktuelle Massnah-men werden eher aus der aktuellen Not er-griffen, ohne die genauen Ursachen unddie teils bitteren Folgen zu thematisieren.Und bisweilen beschränkt sich das ver-meintlich Neue bloss auf eine andere Eti-kette. Allerdings bleibt offen, ob beispiels-weise unser politisches System zu einer andern Risikokultur überhaupt in derLage ist. Und weitere mögliche Themeneiner beschleunigten Beschaffung (wieGenehmigung Masterplan durch Parla-ment, mehrjährige Rüstungskredite, in-ternationale Beschaffungskooperationen)sind noch gar nicht angesprochen. Trotz-dem: Es wäre wünschenswert, wenn Ent-scheidträger der Rüstungsbeschaffung ge-genüber den politischen Instanzen wie-der konzeptioneller, transparenter, deut-licher – und wohl bisweilen auch lauter –argumentierten! ■

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44 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Sensor und EffektorBODLUV 2020 MR

Die Shortlist BODLUV 2020 MR prä-sentiert sich wie folgt: • Der Radarsensor Giraffe 4A ist eine

Neuentwicklung aus dem Hause Saab.G4A basiert auf der AESA-Technolo-gie (Active Electrically Scanned Array:elektronische Strahlschwenkung), wiesie in modernen und modernisiertenKampfflugzeugen eingesetzt wird. DieSerienproduktion soll in Bälde starten.Im November 2015 führte Saab zu-sammen mit den schwedischen Streit-kräften eine Einsatzübung auf der InselGotland in der baltischen See durch.Vertreter des Integrierten Projektteam(IPT) BODLUV 2020 konnten an die-ser Einsatzübung als Beobachter teil-nehmen;

• Der Ground Master 200 von Thaleswird seit einigen Jahren in Serie produ-ziert und steht bei mehreren Kundenim Einsatz. Wie der G4A ist auch derGM200 ein aktiver 3D-Radar. BeideRadarsysteme haben Reichweiten vonüber 200 Kilometer im Überwachungs-modus und von mehr als 100 Kilome-ter im Waffeneinsatzmodus;

• Diehl BGT Defence ist mit dem Iris-TSL1 Lenkflugkörper auf der Shortlist.Es handelt sich dabei um eine leistungs-gesteigerte Version der bekannten Luft-Luft-Lenkwaffe. Iris-T SL verfügt übereinen Infrarotsuchkopf. Sie wird in Zu-kunft bei der Deutschen Bundeswehrzusammen mit MEADS2 das TaktischeLuftverteidigungssystem3 bilden;

• CAMM-ER4 heisst die Lenkwaffe vonMBDA. Sie hat einen Radarsuchkopfund verfügt gegenüber der CAMM übereine grössere Reichweite. Die Lenkwaf-fen beider Anbieter werden senkrecht

Marcel Amstutz, Christoph Schmon

Mit dem Armeeprojekt BODLUV2020 wird das Konzept der reinen Flie-gerabwehr aufgegeben. BODLUV 2020geht von zwei Wirksystemen aus, den Teil-systemen Mittlere Reichweite (MR) undKurze Reichweite (KR) und einem Füh-rungssystem, dem Taktischen Zentrum(TZ). Das Teilsystem BODUV 2020 MRsoll zusammen mit dem TZ im Rüstungs-programm 2017 zur Beschaffung be -antragt werden und befähigt sein, nebstFlugzeugen und Helikoptern auch Waf-fen bekämpfen zu können. Die Arbeitenzu BODLUV 2020 KR werden 2017 ge-startet. Damit im Objektschutz (z.B. fürden Konferenzschutz) keine Lücke ent-steht, wird mit dem zusätzlichen Rüs-

tungsprogramm 2015 dem Parlament dieNutzungsverlängerung der MittelkaliberFliegerabwehr (M Flab NUV) beantragt.Dieser Beitrag konzentriert sich auf dasTeilsystem BODLUV 2020 MR und solleinen Einblick in die laufenden Projekt-arbeiten schaffen.

Generalunternehmer (GU)

Im Januar 2015 wurden drei SchweizerFirmen als GU-Kandidaten von arma-suisse zur Evaluation eingeladen. NachAbschluss des Auswahlverfahrens beauf-tragte die armasuisse die Firma ThalesSuisse SA (TSSA) als GU. Der GU hatdas Projekt BODLUV 2020 MittlereReichweite unter der Leitung der arma-suisse bis zum Herbst 2016 zur Beschaf-fungsreife zu bringen. Die Phase der ge-meinsamen Arbeit hat im September2015 begonnen.

Luftwaffe

Lagebericht zu BODLUV 2020Mittlere ReichweiteSeit September 2015 steht der Generalunternehmer Thales Suisse SAim Auftrag der armasuisse und unter deren Leitung in der Pflicht,die Be schaffungs vor berei tung für BODLUV 2020 Mittlere Reichweitezu tätigen. In den nächsten Monaten fokussieren sich die Arbeiten aufdie Evaluation der Systemkomponenten. Zu diesem Zweck werdenunter anderem die Grossradare kommenden Frühling einer detaillierten Erprobung in unserer Topografie unterzogen.

Teilsystem

Mittlere

Reichweite

TZ

BODLUV 2020

RP 17

Nutzungsverlängerung

(M Flab NUV)

1963 - 2015

1963 - 2025 RP

später zus. RP

15

Teilsystem

Kurze

Reichweite

Zeitliche Staffelung BODLUV 2020.

Bild: Kdo LVb Flab 33

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45Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Luftwaffe

gestartet. Damit kann ab jedem Lenk-waffenwerfer eine 360°-Bekämpfungerfolgen. Die Startbehälter dienen so-wohl der Lagerung als auch dem Trans-port der Lenkwaffen. Für die notwen-dige Mobilität werden die Behälter aufFahrzeuge montiert.

Evaluation

Seit September 2015 wurden mehre-re Arbeitsschritte in der Komponenten -evaluation getätigt. Das gemeinsame Ver-ständnis der militärischen Anforderun-gen nahm viel Zeit in Anspruch, weil eseine entscheidend wichtige Grundlagefür die zielgerichtete Weiterarbeit bildet.Bei der Effektor-Evaluation haben zweiArbeitswochen bei den Lenkwaffenher-stellern stattgefunden. Die Arbeitsteams,bestehend aus Vertretern von Thales, armasuisse, Armeeplanung, Luftwaffe/Lehrverband Flab 33, Führungsunter-stützungsbasis und Logistikbasis der Ar-mee, erhielten Einsicht auch in klassifi-zierte Dokumente und konnten die er-forderlichen Gespräche vor Ort führen.Die Sensorevaluation beinhaltet aktuelldie Vorbereitung der Frage- und Bewer-tungslisten und der Erprobungsphase,welche im Frühling 2016 in der Schweizstattfindet. Die beiden Grossradare wer-den dann simultan unter gleichen Topo-grafie- und Witterungseinflüssen und mitderselben Zieldarstellung auf ihre Leis-tungsfähigkeit geprüft. Der Aufwand istentsprechend gross. Er steht jedoch im

richtigen Verhältnis zum Nutzen und dendaraus ableitbaren Konsequenzen.

Kein Einsatz ohne C2-System (Com-mand & Control). Die Planung sieht vor,dass im ersten Halbjahr 2016 drei C2-Produkte evaluiert werden. Mit den Er-kenntnissen aus der Effektor- und Sen sor -

evaluation und unter Berücksichtigungder Nutzeranforderungen wird zielgerich-tet auf die Wahl dieser Systemkomponen-te hin gearbeitet.

Die Arbeiten für die Systemarchitektursind ebenfalls in vollem Gange. Prozesseder integrierten Luftverteidigung könnenin diesem Zusammenhang im sogenann-ten Battle Lab bei Thales Air Systems inder Nähe von Paris überprüft werden. Er-kenntnisse fliessen ins Anforderungsma-nagement ein. Im Oktober und Novem-ber 2015 wurden zwei Arbeitswochen mitVertretern von TSSA, der armasuisse undLuftwaffe/Lehrverband Flab 33 durch -geführt. Der zukünftige Betreiber vonBODLUV 2020 MR wurde dabei in sei-nen fähigkeitsbasierten konzeptionellenÜberlegungen bestätigt.

Integration

Die Luftverteidigung der Zukunftmuss effektiver und effizienter sein. Dazugilt es die Teilsysteme MR und KR in dienationale LuftverteidigungsarchitekturFLORAKO zu integrieren. Die Sensorenvon BODLUV 2020 liefern dannzumaleinen wichtigen Beitrag zur erkanntenund identifizierten Luftlage5. Die Einsatz-leitung von luft- und bodengestütztenWirkmitteln erfolgt so lange als möglichzentral. Dies erlaubt beispielsweise ko -ordiniert Schwergewichte zu bilden, mitden unterschiedlichen Mitteln die Hand-lungsfreiheit zu erhalten, Mehrfachbe-

kämpfungen des gleichen Zieles zu ver-hindern, eigene Kräfte zu schützen undbesonders im Rahmen der Wahrung derLufthoheit die Verhältnismässigkeit anzu-wenden. Das Teilsystem TZ ist dabei dasBindeglied der BODLUV-Sensoren und-Effektoren zum LuftverteidigungssystemFLORAKO. Die BODLUV muss dane-ben auch die Fähigkeit haben, unter auto-nomer Feuerführung eingesetzt werden zukönnen. Dieser Kontrollstatus ist dann not-wendig, wenn die Kommunikationsverbin-dungen zur Einsatzzentrale Luftverteidi-gung gestört oder unterbrochen sind. Derautonome Feuerkampf schränkt jedoch dieWirkung und Handlungsfreiheit in derLuftverteidigung sehr stark ein und musszeitlich möglichst kurz gehalten werden.

Zusammenfassung

Mit der neuen und engen Zusammen-arbeit zwischen armasuisse, BedarfsträgerLuftwaffe/Lehrverband Flab 33 und Ge-neralunternehmer ist das Projekt BOD-LUV 2020 MR dem Ziel einen wichtigenSchritt näher gekommen. Der Zeitplan fürdie kommenden Monate der Evaluationist sehr eng, gilt es doch im September2016 die Beschaffungsreife für BODLUV2020 MR erreicht zu haben. BODLUV2020 MR soll im Rüstungsprogramm 17zur Beschaffung beantragt werden, damitschon bald Land, Leute und Infrastrukturvor Bedrohungen aus der dritten Dimen-sion über alle Lagen geschützt werdenkönnen. ■

1 Iris-T SL: Infra Red Imaging System Tail/ThrustVector-Controlled Surface Launched.

2 MEADS: Medium Extended Air Defense Sys-tem. Die Lenkwaffe PAC-3 MSE soll prioritärzur Abwehr von ballistischen Lenkwaffen kürze-rer Reichweite verwendet werden.

3 TLVS4 CAMM-ER: Common Anti-air Modular Missile

Extended Range.5 RAP: recognized air picture.

GeneralunternehmerMit einer vorhandenen, geeigneten In-dustriebasis und der Beschleunigungdes Projektes um zwei Jahre, entschieddie armasuisse vorzeitig einen Schwei-zer Generalunternehmer zu beauftragen.Seit Anfang September 2015 führt Tha-les Suisse SA unter der Leitung der ar-masuisse die Beschaffungsvorbereitungund somit die Evaluation der System-komponenten von BODLUV 2020 MR.Das VBS-Projektteam, welchem der Pro-jektleiter der armasuisse vorsteht, ar-beitet an den Lieferprodukten mit, über-prüft und steuert wo notwendig die Leis-tung des GU. In den jeweiligen Verant-wortungen und mit klaren Nahtstellenarbeiten alle am gemeinsamen Ziel: dieBeschaffungsreife von BODLUV 2020 MRzeitgerecht zu erreichen.

Gregor von Rotz,Projektleiter armasuisse BODLUV 2020

Brigadier

Marcel Amstutz

Kdt LVb Flab 33

3626 Hünibach BE

Oberstlt i Gst

Christoph Schmon

Chef Einsatz Grundlagen

STINGER

6032 Emmen

CONTROL Master 200 von Thales.

Bild: Thales Suisse SA

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46 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

einen kontrollierten oder eingeschränk-ten Luftraum, zu ahnden. Oft sind solcheVerletzungen von einem fehlenden Funk -kontakt begleitet. Das Luftfahrzeug wirddabei identifiziert und nach Bedarf ausdem betroffenen Luftraum heraus geführt.Sämtliche Verstösse werden durch dieLuftwaffe ausführlich dokumentiert und

Jürg Studer, Redaktor ASMZ

Riesig prangt das Wort «Scramble» aufdem tiefrot leuchtenden und blinkendenBildschirm des Führungs- und Informa-tionssystems der Luftwaffe (FIS LW); be-gleitet von einem eindringlichen Alarmlässt es jeden Beobachter aufschrecken undhandeln. Gleichzeitig wird der Alarm aufdem Militärflugplatz Payerne in die Hor-net-Boxen und in die Halle 4 geleitet. ZweiPiloten im Bereitschaftsraum greifen ihreFlugausrüstung und eilen zu ihren Flug-zeugen, wo die Groundcrew ebenfalls ein-trifft. Während die Piloten zügig die Flug-ausrüstung anziehen, herrscht um dasFlugzeug herum bereits geschäftiges Trei-ben. Kaum ist der Pilot im Cockpit ange-schnallt, gibt er bereits das Zeichen zumAnlassen der Triebwerke. Mit ihrem cha-rakteristischen Grollen erwachen diesezum Leben, ihre Werte werden vom Pi -loten geprüft. Nachdem auch Displays,Flugsteuerung und der Waffenstatus über-prüft sind, nimmt der Pilot Kontakt mitder Flugsicherung auf und verlangt Roll-und Startfreigabe. Keine fünfzehn Minu-ten sind seit dem Alarm vergangen, alsdas erste Flugzeug von der Piste abhebtund der Luftpolizeieinsatz beginnt.

Was bedeutet Luftpolizeidienst?

Mit der Verordnung über die Wahrungder Lufthoheit (VWL) beauftragt der Bun-desrat die Luftwaffe, im Rahmen ihrertechnischen und betrieblichen Möglich-keiten den Luftraum zur Wahrung derLufthoheit zu überwachen. Mit dem Luft-raumüberwachungssystem FLORAKOkann zwar die Luftlage permanent darge-stellt und identifiziert werden, aber wennLuftfahrzeuge die Lufthoheit oder dieLuftverkehrsregeln in schwerwiegenderWeise verletzen und die technischen undbetrieblichen Möglichkeiten nicht aus -

reichen, müssen Interventionsmittel zumEinsatz kommen. Im Klartext heisst dies,man muss mit einem Flugzeug so raschwie möglich das fehlbare Luftfahrzeug ab-fangen, kontrollieren und allenfalls zumVerlassen des Luftraumes oder zur Lan-dung auf einem geeigneten Flugplatzzwingen. Da man unter Umständen einersolchen Aufforderung mit ZwangsmittelnNachdruck verleihen muss, ist es selbst-verständlich, dass die Abfangjäger bewaff-net sind.

Im Rahmen des Luftpolizeidienstes(LPD) werden routinemässig fremdeStaatsluftfahrzeuge während deren Über-flug stichprobenartig auf Einhaltung derBedingungen ihrer diplomatischen Frei-

gabe kontrolliert. Diese Einsätze, auch«Live Missions» genannt, werden rund300 Mal pro Jahr durchgeführt. Rund40 Mal im Jahr muss die Luftwaffe in einer sogenannten «Hot Mission» inter-venieren, nämlich um eine schwerwiegen-de Verletzung der Luftverkehrsregeln, bei-spielsweise ein unerlaubtes Eindringen in

Luftwaffe

Umsetzung des ProjektsLuftpolizeidienst 24Zu Beginn des Jahres 2016 baut die Luftwaffe mit einem ersten Schrittdie Einsatzbereitschaft im Luftpolizeidienst rund um die Uhr während365 Tagen auf. Zwei bewaffnete Flugzeuge werden innert höchstens15 Minuten in der Luft sein, um als Interventionsmittel im schweizerischenLuftraum die Wahrung der Lufthoheit durchsetzen zu können.

Luftpolizeieinsatz auf ein

Staatsluftfahrzeug. Bilder: VBS

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47Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Luftwaffe

für die weitere Bearbeitung und Ahndungin jedem Fall an das Bundesamt für Zivil-luftfahrt (BAZL) und bei schweren Ver-stössen auch an die Bundespolizei (Feld-pol) weiter geleitet. Mitunter wird der fehl-bare Pilot bei der Landung bereits auf demFlugplatz von der Polizei erwartet.

Ist die Schweiz nicht zu klein?

Die Reaktionszeit von fünfzehn Minu-ten ist bewährter, internationaler Standardund wird auch von den meisten umlie-genden Ländern so angewandt. Trotzdem

mag sich manch einer fragen, ob denn dieSchweiz für eine solche Reaktionszeit nichtzu klein sei. Die Erfahrung zeigt, dass einFlugzeug nicht erst an der Grenze zurSchweiz auffällt. Das deutsche Privat -flugzeug, welches 2006 von zwei F/A-18auf Grund eines totalen Stromausfalles inLo carno-Magadino zur Landung geführtwurde, war schon bei Frankfurt von derFlugsicherung als suspekt bezeichnet wor-den. Die Boeing 767 der Ethiopian Air-lines, welche am 17. Februar 2014 nachGenf entführt wurde, wurde bereits eineStunde vorher von italienischen Eurofigh -tern abgefangen. Durch die Staatsverträgezur Zusammenarbeit im Luftpolizeidienst

mit unseren Nachbarländern erhält dieLuftwaffe frühzeitig Informationen überFlugzeuge, die sich nicht korrekt verhal-ten. Zudem erstreckt sich der Interessen-raum der Luftwaffe, welcher vom Luft-raumüberwachungssystem FLORAKOabgedeckt wird, deutlich über die Landes-grenze hinaus.

Wieso erst jetzt?

«Wieso erst jetzt?» ist eine Frage, diehäufig zu hören ist. Es mag erstaunen, abernicht einmal im tiefsten Kalten Krieg for-

derten Politik und Armeeführung einepermanente Bereitschaft der Luftwaffe.Einzig bei besonderen Ereignissen wur-den Flugzeuge auf Quick Reaction Alert(QRA), wie die Alarmbereitschaft inter-national genannt wird, gesetzt. So zumBeispiel 1982 während der Besetzungder polnischen Botschaft in Bern, wo derBundesrat befahl, «allenfalls die Maschi-ne mit der polnischen Sondereinheit inder Luft abzufangen und die Passagieredurch Polizei und Armee überwältigen zulassen.»* Nach den Ereignissen von 9/11

in den USA machte sich die Luftwaffe Ge-danken, wie eine Luftraumüberwachungrund um die Uhr umgesetzt werden könn-te. Seit 2003 wird im Rahmen eines akti-ven Konferenzschutzes verstärkter Luft-polizeidienst zu erweiterten Zeiten durch-geführt und seit 2005 wird der SchweizerLuftraum während 24 Stunden an 365Tagen im Jahr durch das FLORAKOüberwacht, dabei wird die Luftlage stän-dig aktiv durch Mitarbeitende identi -fiziert. Allerdings verfügt die Luftwaffevorderhand jedoch nur zu den normalenFlugbetriebszeiten, bei geplanten Anläs-sen oder nach Vorwarnung (Readiness)über Interven tionsmittel. Zusätzlich wur-den mit den umliegenden Nationen Ab-kommen bezüglich der grenzüberschrei-tenden Zusammenarbeit im Bereich derSicherung des Luftraums gegen nichtmi-litärische Bedrohungen aus der Luft ab-geschlossen.

Die im Jahr 2009 wurde von StänderatHans Hess eingereichte Motion für die«Erhöhte Bereitschaft für den Luftpolizei-dienst auch ausserhalb der normalen Ar-beitszeiten» wurde 2010 von beiden Rä-ten angenommen und in einen Projekt-auftrag für die Interventionsfähigkeit desLPD ausserhalb der normalen Arbeitszeit(ILANA) umgewandelt. Im Januar 2012ordnete der Chef VBS an, sämtliche Pro-jektarbeiten aufgrund der unsicheren fi-nanziellen Entwicklung zu sistieren. Nachdem Entscheid im Oktober 2013, denAusgabenplafond der Armee auf 5 Mrd.CHF zu erhöhen, hob der Chef VBS zweiMonate später diese Sistierung wieder auf.Unter dem neuen Namen «Luftpolizei-dienst 24» (LP24) wird nun schrittweiseeine Einsatzbereitschaft rund um die Uhrwährend 365 Tagen aufgebaut.

Wie wird LP24 umgesetzt?

Seit dem 4. Januar 2016 hält die Luft-waffe werktags von 0800 bis 1800 Uhrzwei bewaffnete F/A-18 Hornet für Luft-polizeieinsätze bereit. Damit deckt sie etwadie Hälfte des täg lichen Luftverkehrsauf-kommens ab. Ab 2017 werden die bewaff-neten Abfangjäger auch am Wochenendein Bereitschaft sein und somit etwa zweiDrittel der Bewegungen im SchweizerLuftraum abdecken. Der nächste Schritterfolgt 2019, mit welchem die täglicheBereitschaft von 0600 bis 2200 Uhr ca.90 % des Luftverkehrs umfasst, bevorEnde 2020 die komplette Bereitschaftrund um die Uhr erreicht wird. Haupt-standort für den LP24 wird der Militär-

Abfangjäger feuert einen «Warnschuss»

mit Flare ab.

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Wirtschaftsnotiz

42. Waffen-Sammlerbörse2016 in Luzern

Im In- und Ausland für die rie-sige Angebotsvielfalt ihrer 90 Aus-steller bekannt, sorgt das Mekka al-ler Schützen, Jäger und Sammler inLuzern auch 2016 für Spannungund Attraktion. Vom 18. bis 20.März werden über 9000 Sport -waffenbegeisterte, Liebhaber neu-er und alter Waffen sowie Milita-riafreunde erwartet. Die Sonder-ausstellung ist dem legendärenWaffenhersteller Colt gewidmet.

Ronald Schneller, Museologe undGeschäftsführer der Swiss TacticalCenter, präsentiert die Pracht deslegendären amerikanischen Waf-

fenherstellers Colt. Auch zahlrei-che Damastmesserhersteller undHändler mit Messern aus verschie-denen Messerschmieden sind vorOrt. Die Sportschiessanlagen derStrebel Bogensport und SchildWaffen stehen mit neusten High-Tech-Geräten zur Verfügung unddas Fechterteam des Schweizeri-schen Verbandes für historische europäische Kampfkünste wird fürunvergessliche Auftritte sorgen.

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Luftwaffe

flugplatz Payerne sein, während den jähr-lichen Pisten-Sanierungsarbeiten wird aufeinen der Flugplätze Emmen oder Meirin-gen ausgewichen.

Wieso so lange?

Dass diese Einsatzbereitschaft rund umdie Uhr während 365 Tagen nicht von einem Tag auf den anderen umgesetztwerden kann, hat verschiedene Gründe.Einerseits benötigt sie bauliche Massnah-men, andererseits hat sie personelle Kon-sequenzen. Mit der Luftwaffe, der Logis-tikbasis der Armee (LBA), der Führungs-unterstützungsbasis (FUB) und der sky-guide sind viele Organisationseinheiteninvolviert, welche zusätzliches Personaleinstellen und ausbilden müssen. Ins -gesamt werden bei Luftwaffe, LBA undFUB über 100 neue Stellen geschaffen.Die Luftwaffe benötigt zusätzliche Me-chaniker/Elektroniker, Gruppenchefs undPiloten. Die LBA braucht weiteres Perso-nal unter anderem für Stromversorgungund die Pistenreinigung, während dieFUB für das einwandfreie Funktionie-ren der Radarsysteme und des Flugfunk-netzes bedacht sein wird. Flugsicherung

und Jägereinsatzleitung wird von der sky-guide übernommen. Anstellung und Aus-bildung dieses Personals benötigt mehre-re Jahre.

Mit der schrittweisen Umsetzung derEinsatzbereitschaft rund um die Uhr wirdsich die Schweizer Luftwaffe künftig aufAugenhöhe mit den meisten LuftwaffenWest-Europas bewegen. Auch bündnis-

freie Nationen, wie Schweden oder Finn-land erachten eine solche Bereitschaft alsselbstverständliche Aufgabe eines Staates,welcher die Hoheit über seinen Luftraumkonsequent wahrnehmen und allenfallsbei Fehlverhalten oder drohender Ge-fahr mit bewaffneten Mitteln intervenie-ren will. ■

* Archiv Sonntags Zeitung, «Die Geheimakten»,4. Mai 2013.

Luftpolizeieinsatz auf ein Linienflugzeug.

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50 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Internationale Nachrichten

Neuster Partnerin der Cyber-Defence-

Kooperation

Am 3. November 2015ist Finnland dem Kompe-tenzzentrum Cyber Abwehr(NATO Cooperative CyberDefence Centre of Excellence,CCDCOE) in Estland als so-genannte «Contributing Na-tion» beigetreten. Mit diesemSchritt fanden die 2013 begon-nenen Beitrittsverhandlungenihren Abschluss. Mitwirkendesind jene Nicht-NATO-Län-der, welche als Partner-Nation(PfP) dem CCDCOE als Teilder grösseren Cyber DefenceCommunity der Allianz bei-treten. Bisher Österreich undneu nun Finnland. Gleich-zeitig wurden die NATO-Län-der Griechenland und Türkeials «Sponsoring Nations», alsovollwertige Mitglieder aufge-nommen. Zum Beitritt meinteder Direktor des CCDCOE,

Sven Sakkov: «Alleine der Um-stand, dass die Mitglieder imZentrum zahlreicher werden,zeigt die steigende Wichtig-keit von Cyber Defence. Cy-ber entwickelte sich zu einereigenen Kriegsdisziplin nebstdem Land-, See-, Luftkrieg.Cyber hat unser Leben verän-

dert und Cyber wird die Kriegs-führung verändern.» Letztmalswurde bis ins Jahr 2013 dasfinnische Aussenministeriumvon einem hochentwickelten,mehrjährig andauernden An-griff heimgesucht, von demdie Öffentlichkeit nur infolgeeiner Indiskretion seitens der

Regierung erfahren hat. DasZiel war, innerhalb der ge-schützten Netze des Aus sen mi -nis teriums politischen Nach-richtendienst zu betreiben.Dies wurde gemäss der Fin -nischen Cyber-Abwehr auchin mehreren anderen europäi-schen Ländern erreicht.

Finnland

Heckler und Kochvorerst gerettet

Andreas Heeschen, Mehr-heitsaktionär des deutschenTraditionsherstellers Heckler& Koch stellte kürzlich seinerFirma eine 60-Millionen-Euro-

Finanzspritze zur Verfügung.Das an den Märkten mit CCCbewertete Unternehmen wirdauf diese Weise (erneut) voneinem möglichen Konkurs be-wahrt. Heeschens Ziel, die Firma wieder in Schwung zubringen, schätzt er positiv ein

und begründet: «H&K istein wichtiger Partner inner-halb des Sicherheitsapparatesvon Deutschland und seinenNATO-Partnern.» Immer mehrwird Europa gegenüber Kon-flikten exponiert sein, deshalbsei es wichtig, flexibel auf sämt-

liche Bedürfnisse der Kundeneingehen zu können, so Hee-schen weiter. Die Firma hatteimmer wieder mit Export-schwierigkeiten zu kämpfen,da teilweise Verträge aufgrundvon Ausfuhreinschränkungennicht bedient werden konnten.

Deutschland

Neu mit Finnischer Flagge – CCDCOE in Tallin. Bild: Estnische Verteidigungs streitkräfte

Durch Deutschland aufgerüstet

Das Sultanat Oman ist inVerhandlungen über die Be-schaffung von Panzern aus demHause Krauss-Maffei Weg-mann (KMW). Das Geschäftkönnte einen Umfang von etwa2 Milliarden Euro haben, undbis zu 70 Panzer des Typs Leo-pard 2 A7+ inklusive Wartung,Training und Truppenimple-mentierung beinhalten. Fürden Kampf in urbanem Gelän-de entwickelt, verfügt das von

mehreren Golfstaaten begehr-te Modell über die Fähigkeit,Panzerabwehrgeschosse abzu-wehren, 360° Rundumsichtund die Möglichkeit, nebst einer 120mm-Kanone auch mittels der stabilisierten fern -bedienbaren leichten Waffen -station FLW 200 auch seinenRundumschutz zu garantieren.Ebenfalls wurde vom Deut-schen Kabinett ein Ausfuhran-trag für 1600 Maschinenge-wehre, 100 Maschinenpisto-len und 48 automatische Gra-natwerfer an Oman bewilligt.

Oman

Leopard 2 A7+. Bild: Krauss-Maffei Wegmann

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51Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Internationale Nachrichten

Ballistische Aufrüstung

Zum ersten Mal übte Russ-land Ende November 2015den Abschuss eines takti-schen ballistischen Boden-Bo-den-Marschflugkörpers TypISKANDER-M bei Nacht.Der Drill war gemäss demrussischen Verteidigungsmi-nisterium als grossangelegteTrainingsoperation angelegt.Diese diente dazu, die takti-schen und technischen As-pekte eines Einsatzes auszu-leuchten und die beübte Trup-pe aus den Raketenverbändendes Militärbezirks Zentrumauf einen möglichen Einsatzdes Systems in arktischer Um-gebung vorzubereiten. Die of-fizielle Pressemeldung sprichtvon einem Training mit etwa20 Raketen, welche durch über50 Offiziere bedient wurden.

Das ISKANDER-System ver-fügt über die Fähigkeit, mittelsflacher Flugbahn, Störsendernund zufälligen Ausweichmanö -

vern beinahe unentdeckt Zielebis in 500 km Entfernung zer-stören zu können. Bereits we-nige Tage nach dem erfolgrei-

chen Test verkündete der stell -vertretende Chef der russischenRaketentruppen, dass demISKANDER-M-System, auf-

Russland

ISKANDER-M am «Tag des Sieges» im Mai 2015. Bild: wikimedia.org

Eisschmelze in der Karibik

«Wir sind alle Amerikaner!»verkündete US-Präsident Ba-rack Obama in einer TV-Ad -res se an Kuba gerichtet. Dabeiverabschiedete er ein Massnah-menpaket, um den Wandel inKuba zu unterstützen. Derweil

tun sich zwei Oppositionsfron-ten in den USA auf.

Das Ziel von Barack Obamaist, die Beziehungen zu Kubazu normalisieren. Dafür be-gann er schon im Jahr 2009,Signale zu senden. Zunächsthob er die Reisebeschränkun-gen für Exilkubaner auf. Dann,

im Jahr 2013, erlaubte er dieAusfuhr von US-Agrarproduk-ten im Wert von drei Mil -liarden US-Dollar und vonPharmagütern für 300 Millio-nen Dollar nach Kuba. Nunmöchte Obama die diploma-tischen Beziehungen normali-sieren. Auch der Eintrag Ku-

bas in der Liste von Staaten,die den Terrorismus unterstüt -zen, soll überprüft werden.Vielleicht kommt es auch zumAustausch inhaftierter Agen-ten und sogar zur allgemeinenReisefreiheit. Fernziel ist dieAufhebung des gesamten Han-delsembargos – das im Üb -rigen von Präsident Kennedyeingeführt wurde.

In den USA selber stossendie Ziele und Massnahmendes Präsidenten nicht nur auf Gegenliebe. Die Republikaneräussern ihre Skepsis: Kuba hatnoch keine konkreten Mass-nahmen zur Normalisierungihrer Beziehungen zu den USAeingeleitet. Warum sollten esdie USA unilateral tun. Aberauch Kreise, die den Demo-kraten nahe stehen, äussernZweifel. Sie haben die grossenEnteignungen des kommunis-tischen Kuba nicht vergessenund verlangen entweder Aus -gleichszahlungen oder dieWiederinstitution ihrer Kuba-Ei gen tümer.

USA/Kuba

Kuba ohne Charme. Bild: pixabay

Page 54: Sicherheit Schweiz - Allgemeine Schweizerische ...€¦ · Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift Herausgeber: Schweizerische Offiziersgesellschaft Sicherheit Schweiz Nr.01/02

52 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Internationale Nachrichten

Russland «beeinflusst»US-Verteidigungsetat

Der US-amerikanische Bud-getantrag für Verteidigung fürdas Jahr 2017 wird derzeit imLichte der russischen Positio-nierung bearbeitet. Wegen derrussischen Geostrategie in Eu -ropa und im Mittleren Ostenhaben die USA einige Aus -gaben neu evaluieren müssen.Die Höhe des Jahresbudgetsbleibt fix bei 547 MilliardenUS-Dollar. Doch die Vertei-lung der Mittel auf verschie-dene Teilstreitkräfte und Waf-fen- sowie Sicherheitssystemekönnte sich ändern. Beispiels-weise ist eine ständige Statio-nierung von Flugzeugen desTyps F-22 Raptor in Europavorstellbar.

Vorerst ging es nur um dieturnusmässige Stationierungvon vier Fliegern in Europa.Diese erfolgte bereits im Au-gust 2015 mit dem Ziel, dieNATO-Interoperabilität zusteigern. Aber je nachdem wiedie Budgetdiskussionen aus-fallen, könnte bis zu einer gan-zen Staffel dauerhaft in Eu ro pa

Russland

positioniert werden. Ein ge-naues Datum oder Orte derStationierung ist noch nichtbekannt. Luftwaffen-Stabs-chef Mark Welsh sagte, dieKampfflugzeuge sollten anStützpunkte geschickt werden,von denen aus sie auch bei ei-nem möglichen militärischenKonflikt in Europa eingesetztwürden.

Wegen der hohen Kostenwar die Anschaffung der F-22,die Lenkbomben tragen kann,im Kongress umstritten. DerHersteller Lockheed Martinbeziffert den Stückpreis aufmehr als 140 Millionen Dol-lar. Expertenschätzungen ge-hen sogar von bis zu 350Millionen Dollar je «Raptor»aus, wenn man Wartung undReparaturen einbezieht. We-gen der aufwendigen War-tung sollen die Flugkostenpro Stunde über 44000 Dol-lar betragen. Die knapp 19Meter lange, mit Tarnkappen-technik ausgestattete «Raptor»ist nur schwer vom Radar zuerfassen und gilt als moderns-tes Kampfflugzeug des US-Militärs.

F-22 Raptor. Bild: Wikimedia

grund seiner vortrefflichen Ei -genschaften, demnächst (nochzu entwickelnde) neue ballis-tische (nukleare) Raketen zu-geteilt werden sollen. Das der-zeit bestehende System wurdeab 2006 bei der russischen Ar-

mee eingeführt und soll dem-nächst auch in den Export ge-langen. Russland ist dazu mitArmenien in Verhandlung. Ge-mäss dem Hersteller KB Ma-schinostrojenija (KBM), einemstaatlichen Rüstungsunterneh-

men, ist eine erste Lieferung imUmfang von geschätzten 200Mio. USD nicht vor 2016 ge-plant. Weitere interessierte Län-der sind Kasachstan und Sau-di Arabien. Gemäss der Fede-ration of American Scientists

(FAS) sind mögliche Grün-de für eine Kaufabsicht, dass bereits die Verfügbarkeit von wenigen ISKANDER-Raketeneinen signifikanten Einflussauf das Kräftegleichgewicht ineinem Konflikt haben.

Pakistan

Pakistan contra Taliban

Pakistan hat das selbstge-steckte Ziel der Eindämmungbzw. Niederschlagung der mi-litanten aufständischen Tali-ban (Tehrik-e-Taliban Pakis-tan) noch nicht erreicht. Diessagten die pakistanischenStreitkräfte, die seit etwa 18Monaten eine Militäropera-tion im Nordwaziristan füh-ren. Diese halb-autonome Re-gion wird von Stämmen be-herrscht. Diese unterstützendie Taliban im benachbartenAfghanistan schon seit dersowjetischen Okkupation von1979 bis 1989. Diese Unter-stützung erfolgt nicht etwanur aus islamischer Verbun-denheit, sondern vor allemum die Lebensweise, die manals althergebracht sieht, zu be-wahren.

Stammesgesellschaften ha-ben die Tendenz, über ihreOrganisationsformen zu wa-

chen und sämtliche Versuchestaatlicher Institutionen, sieeinzufangen, zu bekämpfen.Dafür greifen Stammesgesell-schaften auf verschiedene Mit-tel zurück. Dies ist keine Be-sonderheit des Nordwaziristan.In Pakistan hingegen herrschtKonsens, dass die Pro-Taliban-Militanz zu zerschlagen ist.Zum ersten Male seit langemsind die öffentliche Meinung,die Politik, das Militär und dieinternationale Gemeinschaftder gleichen Auffassung. Auchder pakistanische Geheim-dienst ISI scheint seine jah -relange Unterstützung für ge-wisse militante Islamisten ein-gestellt zu haben.

Man kann die Fähigkeitender pakistanischen Streitkräf-te, die Taliban einzudämmen,anzweifeln. Aber noch seltenwaren die Rahmenbedingun-gen im Land besser, um eineumfassende Operation zu lan-cieren.

Nordwaziristan in Pakistan. Bild: Wikimedia

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53Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Internationale Nachrichten

Nordkorea Nigeria

Nordkorea und seine Raketentests

Gescheitert: Nordkorea hatoffenbar im November 2015erneut versucht, eine ballisti-sche Rakete von einem U-Bootaus zu starten – und scheintdamit gescheitert zu sein, wiesüdkoreanische Medien be-richten. Die Rakete sei anschei-nend abgefeuert worden, abernicht aus dem Wasser aufge-stiegen. Das Verteidigungsmi-nisterium Südkoreas wollte dieMeldung nicht kommentieren.Es weist aber darauf hin, dassunabhängig vom Erfolg derTests, Nordkorea an der Ent-wicklung U-Boot-fähiger Ra-keten arbeitet. Das sei an sichbeunruhigend.

Ein ähnlicher Raketentestim Mai 2015 hatte grosse Sor-ge in Südkorea und den USAausgelöst. Nordkoreas Staats-medien hatten berichtet, das

Land habe erstmals erfolgreichvon einem U-Boot eine neuar-tige Rakete abgefeuert. Dazulieferten sie Fotos des Versuchs.

Zwar meldeten Raketen ex -perten damals Zweifel an derAuthentizität der Bilder an.Statt von einem U-Boot sei dieRakete wahrscheinlich von ei -nem halb eingetauchten Fracht-schiff abgefeuert worden. Zu-dem sei Nordkorea noch Jahredavon entfernt, die notwendi-ge Technologie zu entwickeln,sagten andere Experten.

Die südkoreanische Regie-rung teilte damals hingegenmit, sie glaube, die Rakete seivon einem U-Boot abgefeu-ert worden, allerdings ledig-lich 100 bis 150 Meter weitge flogen. UNO-Resolutionenverbieten Nordkorea denStart ballistischer Raketen. ImZeitraum von 2006 bis 2013hat Nordkorea drei Atomtestsdurchgeführt.

Kooperation mitDeutschland

Um die Sicherheitslage inNigeria weiter beruhigen zukönnen, beschloss die Regie-rung Deutschlands, die Nige-rianische Armee in Zukunftvermehrt unterstützen zu wol-len. Bereits jetzt beliefert dieBundeswehr NigerianischeTruppen mit Fachwissen imBereich der Terrorismusab-wehr. Neu soll die Zusammen-arbeit aber auch in der Kampf-mittelbeseitigung und demvertieften logistischen Supportder mechanisierten Truppenerfolgen. Weiter wird an -gestrebt, ein Ausbildungszen-trum für Friedensfördernde Ope rationen aufzubauen. Aufdiese Weise werden die inter-nationalen Beziehungen zwi-schen den Ländern gefördert,so ein gemeinsames State-ment des Nigerianischen Ge-neralstabschef GeneralmajorAbayomi Olonisakin mit demDeutschen Militärberater ausdem Verteidigungsattaché-dienst, Oberst i. G. ThomasBrillisauer. Letzterer ergänzte,dass speziell für die mechani-sierten Verbände in begrenz-tem Ausmass auch Rüstungs-güter bereitgestellt werdenmüssen, denn Deutschlandist zurzeit das einzige Land,

welches das Nigerianische Heerim Unterhalt seiner schwerenFahrzeuge ausbildet. BereitsMitte 2015 wurde in derHauptstadt Abuja ein durchdie Bundeswehr aufgebautes«Ausbildungszentrum Instand-haltung» eröffnet. Gemäss derinvolvierten deutschen Bera-tergruppe ist dies eine für Ni-geria völlig neu artige Einrich-tung, in welcher Soldaten wäh-rend einer 24-monatigen Aus-bildungszeit zu Mechatroni-kern ausgebildet werden. Fastgleichzeitig wurden zwölf Di-rektoren aus dem Sicherheits-stab des Präsidenten gefeuert,worauf im November des letz-ten Jahres Präsident Muham-madu Buhari persönlich eineUntersuchung gegen seinenehemaligen nationalen Sicher-heitsberater, Oberst SamboDasuki, eröffnete. Gemäss deseinberufenen Untersuchungs-ausschusses soll Dasuki, mehrals zwei Milliarden (!) US-Dol-lar an Rüstungsgelder verun-treut haben. Diese Gelder wä-ren dringend im Kampf gegenden durch die islamistischeTerrormiliz Boko Haram ge-führten Aufstand im Nordos-ten des Landes benötigt ge-wesen.

Pascal Kohler,Henrique Schneider

Werkstatt der Instandhaltungsschule in Abuja. Bild: Bundeswehr

Bald auch U-Boot tauglich? Bild: Wikimedia

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SOG und Sektionen

54 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

ferat von Oberst Markus Widmer. Zirka19 Uhr: «Südworscht-Mööli». Detailsund Anmeldung unter www.appog.ch.

Basel

OG beider BaselPräsident: Oberstlt Carl-Gustav Mez,Grellingerstrasse 62, 4020 Basel,Telefon 061 312 00 29.i www.ogbeiderbasel.ch

Samstag, 12. März. PräzisionsschiessenOGBB.Samstag, 19. März. Nuit des Officiers.Organisation: UORM.Freitag, 8. April. GeneralversammlungOGBB.Samstag, 23. April. Führungsmodul.Samstag, 30. April. GefechtsschiessenPist UOV.Freitag, 20. Mai. FreundschaftsschiessenPol.Samstag, 21. Mai. Combat-Schiesstrai-ning.Freitag bis Sonntag, 27. bis 29. Mai. Eidg.Feldschiessen.Mittwoch, 8. Juni. Referat «Einbruchs-kriminalität – Einsatztaktik der PolizeiBL».Freitag/Samstag, 1./2. Juli, Deutschland.Internationaler Schiesswettbewerb.Samstag, 27. August. Obligatorisches.Samstag, 27. August. GefechtsschiessenStgw UOV.Samstag, 3. September. Jagdhüttenbum-mel.Freitag, 16. September. Beförderten -apéro.Samstag, 17. September. CITOORM.Organisation: UORM.Dienstag, 11. Oktober. InternationalesGWK-Schiessen.Samstag, 29. Oktober. Ramsach-Schies-sen.Sonntag bis Sonntag, 30. Oktober bis6. November. OGBB auf Reisen: Israel.Samstag, 12. November. Basler Nachtder Offiziere.Donnerstag, 1. Dezember. SpannenderVortrag.Freitag, 9. Dezember. Waldweihnacht.

Artillerie-Offiziers-Verein BaselPräsident:Oberstlt i Gst Markus Waldvogel,Eichenstrasse 19, 4054 Basel,P 061 321 73 01, M 079 201 79 69.i www.aov.ch

Bern

OG des Kantons Bern (KBOG)Präsident: Oberst i Gst René Zwahlen,Greyerzstrasse 101, 3013 Bern,M 079 311 23 19, G 058 462 32 24.i www.kbog.ch

März. Delegiertenversammlung KBOG.

OG der Stadt BernPräsident:Oberstlt i Gst Matthias Spycher.Mutationsführer/Kontakt:Tobias Herren, c/o BratschiWiederkehr & Buob AG, Bollwerk 15,Postfach 5576, 3001 Bern,

Beiträge für die April-Num mer bisMittwoch, 16. März, bei Major MarkusSchuler, Guggi strasse 19, 6005 Luzern.

E-Mail: [email protected] www.asmz.ch/sog-sektionen/

SOG-VorstandPräsident:Br Denis Froidevaux,B 021 316 51 05, M 079 214 14 22.Vizepräsidenten:Oberst i Gst Marcus B. Graf,Ten col Stefano Giedemann.Generalsekretär:Major Daniel Slongo, M 079 658 69 47.Assistentin des Generalsekretärs:Major Kathrin Loppacher.Generalsekretariat:Schweiz. Offiziersgesellschaft (SOG),Oberer Graben 12, Postfach 20,9001 St.Gallen,Tel. 071 223 32 32, Fax 071 223 32 30.i www.sog.ch, [email protected]

Samstag, 12. März, Chur. Delegierten-versammlung.

Kommission ASMZ der SOGPräsident:Oberst i Gst Christoph Grossmann,Bachtobelstrasse 25, 8303 Bassersdorf,M 079 430 53 43.

Kommission SOG InternationalPräsident: Oberst Marco La Bella,Grundhaldenstrasse 26, 8303 Bassersdorf,P 043 837 02 70, M 076 355 55 13.

Aargau

Aargauische OGPräsident: Oberstlt i Gst Dieter Wicki, Weltistrasse 32, 5000 Aarau,Telefon 079 227 27 78.i www.aargauer-offiziersgesellschaft.ch

OG AarauPräsident: Oblt Reto Berli,Weiherweg 21, 5502 Hunzenschwil,P 062 897 69 70, G 041 784 43 43,M 079 784 43 43.i www.ogaarau.ch

Mittwoch, 17. Februar, Aarau. 149. Ge-neralversammlung.Samstag, 16. April, RSA Buchs. Stand-schiessen Stgw und Pist.Freitag, 20. Mai, Schafisheim. Besuchder MEPO (Mobile Einsatzpolizei) desKantons Aargau.Samstag, 20. August. Gemeinschaftsan-lass OGA und FOG: Wanderung Staffel -egg–Benkerjoch.Sonntag, 4. September, Lenzburg. Fuss-ballturnier.Donnerstag bis Sonntag, 29. Septemberbis 2. Oktober. MAG (Markt AarauerGewerbetreibender).Freitag, 21. Oktober. Suuser-Bummelzum Restaurant Barmelhof, Erlinsbach.

Reitsektion ArizonaHäuptling: Hptm Marc Suter,Künzlimattstrasse 16b, 5032 Aarau Rohr,M 079 652 49 43.i www.arizona.ch

April bis Juni. Sommerreitkurs 2016.Samstag, 21. Mai. Kirchturmritt.Samstag, 18. Juni. 10 000 Rittertag.Samstag bis Freitag, 3. bis 9. September.Ausland-Reitwoche.Samstag, 12. November, KuK Aarau.Soirée.

OG BadenPräsident: Hptm Caspar Zimmermann,Belvédère 1, 5400 Baden,P 056 535 74 67, G 058 464 22 11,M 076 374 57 82.i www.og-baden.ch

Donnerstag, 31. März, 19 bis 22 Uhr,Restaurant Rose, Weite Gasse 23, Baden.GV.OG-Stamm: jeden ersten Donnerstag imMonat (ausgenommen Januar) ab 19 Uhrim Restaurant Rose, Weite Gasse 23, Ba-den.

OG BruggPräsident: Hptm Titus Meier,Nigglistrasse 13d, 5200 Brugg,P 056 450 31 91.i www.ogbrugg.ch

OG FreiamtPräsident: Major Michael Hackl, Bodenfeldstrasse 28, 8965 Berikon,G 056 633 15 15, M 079 406 82 66.i www.ogfreiamt.ch

Samstag, im Juni. Frühlingsanlass SassoSan Gottardo.Donnerstag, 2. Juni, Forsthaus Bremgar-ten. 91. Generalversammlung OG Frei-amt.

Fricktalische OGPräsident:Oberstlt i Gst Markus M. Müller,Spycherweg 3, 8957 Spreitenbach,Telefon 079 286 47 82. i www.fricktaleroffiziere.ch

Freitag, 26. Februar, 18.30 bis 23 Uhr.Neumitgliederanlass – unsere Korpsvi-site für Junge und Junggebliebene.Freitag, 11. März, 18.30 bis 20 Uhr, Och-sen, Wölflinswil. Informationsanlass.Freitag, 11. März, 20 bis 23 Uhr, Ochsen,Wölflinswil. Vereinsversammlung 2016.Samstag, 19. März, Eiken. BesuchstagAufkl Bat 4.Mittwoch, 13. April, 18.30 bis 21.30 Uhr,Restaurant Krone, Wittnau. Frühlings-Rapport zu frischen Spargeln.Samstag, 23. April. Führungsmodul.Freitag, 20. Mai, 18 bis 21 Uhr, RSASchlauen, Oeschgen. Doublette (Bun-desprogramm und Feldschiessen).Freitag/Samstag, 1./2. Juli, Bruchsal. In-ternationaler Schiesswettbewerb «Esch-bach».Mittwoch, 13. Juli, 18.30 bis 20.30 Uhr.Sommer-Rapport.Samstag bis Samstag, 16. bis 23. Juli,Nijmegen. 100. Internationaler 4-Tage-Marsch.Samstag, 20. August, Staffelegg. Jura-Rapport mit OG Aarau.Samstag, 10. September. FOG in the(JU-)AIR.

Mittwoch, 12. Oktober, 18.30 bis 21.30Uhr, Restaurant Löwen, Herznach.Herbst-Rapport mit Wildgerichten.Mittwoch, 11. Januar 2017, 18.30 bis20.30 Uhr, Maisprach. Winter-Rapport.Freitag, 3. März, 18.30 bis 20 Uhr, unte-res Fricktal. Informationsanlass.Freitag, 3. März, 20 bis 23 Uhr, unteresFricktal. Vereinsversammlung.

OG LenzburgPräsident: Oberstlt Stephan Weber,Ringstrasse Nord 36b, 5600 Lenzburg,G 062 888 25 25, M 079 275 39 25.i www.oglenzburg.ch

Februar, Raum Lenzburg. Referat.Freitag bis Sonntag, 11. bis 13. März,Raum Lenk. 54. Lenker Zweitage-Ge-birgsskilauf.Freitag, 18. März, 19 Uhr, Raum Lenz-burg. 63.WU-WE-Nachtorientierungs-lauf.Donnerstag, 26. April, ab 18.15 Uhr, Ho -tel-Restaurant Ochsen, Lenzburg. Gene-ralversammlung.Fussballtraining: jeden Montag ab 19.15Uhr im Gewerbeschulhaus Neuhof, Lenz-burg.Reitsektion: Reitstunden im Winterhalb-jahr jeweils montags um 19 Uhr in derReitsportanlage Brunegg und Ausritteim Sommerhalbjahr jeweils montags um19 Uhr im Stall Eichelberger in Mägen-wil. Obmann: Oblt Daniel Wehrli, Ka-pellenweg 3, 5600 Lenzburg, P 062 89729 20.

OG ZofingenPräsident: Oberst i Gst Christoph Fehr,Offiziersgesellschaft Zofingen,4800 Zofingen.Reiterobmann: Oberst Roger Eltbogen.i www.ogzofingen.ch

Mittwoch, 13. April, ab 17.30 Uhr,Schiessstand Heitere, Zofingen. GV-Cup(Pistole); 19 Uhr: Generalversammlung.Mittwoch, 27. April, 18 Uhr, Stadtsaal-küche, Zofingen. Kochkurs.Freitag, 26. August, 17.30 Uhr. Manipu -lationstraining Pistole; 18 Uhr: Kurz-distanzschiessen Pistole; anschliessendSommerstamm mit Grill. Treffpunkt:Schiessplatz Spittelberg, Platz C, Hauen-stein–Ifenthal.Mittwoch, 26. Oktober, 18 Uhr, Stadt-saalküche, Zofingen. Kochkurs.Mittwoch, 2. November, 18 Uhr, Stadt-saalküche, Zofingen. Kochkurs.November, 18.30 Uhr. Metzgete. Wir la-den unsere jungen Leutnants ein. Treff-punkt: Bahnhof Zofingen.Reiten: samstags von 10 bis 11 Uhr imReitsportzentrum Heimenhausen. An-meldung beim Reiterobmann.

Appenzell

Appenzellische OGPräsident: Major i Gst Urban Broger,Hölderlinstrasse 24, 9008 St.Gallen,M 079 673 26 01. i www.appog.ch Samstag, 30. April, 16 Uhr, RestaurantFreudenberg, Appenzell. Hauptversamm-lung. Anschliessend, zirka 17.30 Uhr: Re-

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SOG und Sektionen

55Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

G 058 258 16 00.i www.ogb.ch

Dienstag, 23. Februar, 18 Uhr, Bibliothekam Guisanplatz, Bern. Buchbesprechung«Ruhn, abtreten!» – Erinnerungen an1121 Diensttage in der Schweizer Armee,mit dem Buchautor Richard Schmid.Montag, 21. März, 18 Uhr, Haus der Uni-versität. Hauptversammlung OG derStadt Bern mit Vortrag von Div Mel-chior Stoller, Stv Kdt Heer.Samstag, 17. September, 8 Uhr, Schiess-platz Sand, Bern. Übung COLT.Sport: intensives Turnen für Mitgliederüber 50 Jahren jeden Donnerstag von 18bis 19.30 Uhr in der Turnhalle Kirchen-feld, Aegertenstrasse 46a, Bern.Sport light: lockeres Turnen für Mitglie-der über 50 Jahren jeden Donnerstag von17.15 bis 18.30 Uhr in der Turnhalle Mel-chenbühl, Bersetweg 21, Gümligen.

OG Biel/Bienne-SeelandPräsident: Major Patrick Nyfeler,Bährenackerweg 7, 4513 Langendorf,M 079 246 07 65.i www.bieleroffiziere.ch

Montag, 22. Februar. Schweizer Militär-geschichte des 20. Jahrhunderts mit Dr.Stüssi–Lauterburg und René Estoppey.Samstag, 19. März, 9 Uhr, GemeindesaalLeubringen. 138. GeneralversammlungOG Biel–Seeland.

OG BurgdorfPräsident: Hptm Pierre-Alain Haller,Gmeinmatt 7,3322 Urtenen–Schönbühl,M 076 412 16 07.i www.og-burgdorf.ch

Montag, 1. Februar, 19 Uhr, Thun. Mu-nitionsherstellung der RUAG. Zu Be-such bei unserem Mitglied Hptm SabineBrechbühl.Montag, 14. März, 19 Uhr. Vortrag«Wieder eingeführte Mobilmachung»von Oberst i Gst Hanspeter Aellig zur er-höhten Bereitschaft mit der WEA.Freitag, 29. April, 19 Uhr. 127. Haupt-versammlung. 17 Uhr: Marsch; 18.30Uhr: Apéro.OG-Stamm: jeden ersten Freitag des Mo-nats ab 18 Uhr im Gewölbekeller, Res-taurant Schützenhaus.OG-Sport: während der Schulzeit jedenMontag um 20 Uhr in der Schlossmatt-Turnhalle. Leitung: Florian Mitscherlich.

OG Huttwil und UmgebungPräsident: Hptm André Schärer,Sonnhaldenstrasse 14, 4950 Huttwil,P 062 962 08 73, G 062 962 33 88,Fax 062 962 13 62.

Freitag, 18. März, Hotel Bahnhof, Hutt-wil. HV OG Huttwil.Freitag, 2. September. 75-Jahr-Jubi läumOG Huttwil und Umgebung.

OG Interlaken-OberhasliPräsident: Major Werner Gartenmann,Kupfergasse 15, 3800 Matten,P 033 821 28 11, M 079 222 79 73.i www.oginterlaken-oberhasli.ch

Section du Jura BernoisPrésident: Lt col Laurent Jacot,Rue des Planches 35, 2613 Villeret,Téléphone 079 418 64 23.i www.sojb.ch

APD/ATK Nordbünden: «Stress in Uni-form». Information zu Präventionsmög-lichkeiten von Stressfolgeerkrankungenwie Burnout/Depression. PartneranlassMotorfahrerverein SGO/GR.Dienstag, 10. Mai, 17.30 Uhr, SchiessplatzHinterrhein. Stippvisite bei der neuenmechanisierten Bündner Brigade von Bri-gadier Willy Brülisauer – inkl. dynami-sche Vorführungen Panzerbataillon 14,Verpflegung bei der Truppe und Kon-taktpflege Panzerbrigade 11.Donnerstag bis Sonntag, 26. bis 29.Mai, Berlin. Militärhistorische Städte-reise nach Berlin mit exklusiven Einbli-cken und Erlebnissen. Reiseleitung: AltBOG-Vorstand Mattias Nutt, Fotograf.Freitag, 3. Juni, 18 Uhr, ORMA, Pas-sugg. Stamm@BOG Whisky & Cigars:«ORMA Swiss Whisky»-Degustation imWhisky-Lager – inkl. Zigarren.Donnerstag, 16. Juni, ab 17 Uhr, Rhein-sand, Chur. Traditionelles Pistolen-schiessen (KD Box 411), inkl. Grillade(Dienstgebäude).Freitag/Samstag, 17./18. Juni, Meiringen.75 Jahre Militärflugplatz Meiringen.Samstag, 27. August. Fahrtrainingskurs«GRISCHUN». Partneranlass Motor-fahrerverein SGO/GR.Freitag, 2. September, 18 Uhr, RomantikHotel Stern, Chur. Stamm@BOG mitReferat von Martin Sonderegger, Rüs-tungschef: «armasuisse – für die Zukunftgerüstet».Montag, 5. September, 19 Uhr, RaumChur. Exklusiver Einblick in das Ein-satztraining der Schutzhundeführer derKantonspolizei Graubünden, inkl. Vor-stellung Sicherheitspolizei durch MajorMarkus Eggenberger, Chef SIPO.Samstag, 10. September, 9 Uhr, ETH Zü -rich. Herbsttagung Militärakademie:«Der moderne Wirtschaftskrieg».Freitag, 7. Oktober, 18 Uhr, RomantikHotel Stern, Chur. [email protected]/Sonntag, 8./9. Oktober, Churund Umgebung. 55. Bündner Zweit-agemarsch. Premiere: prominent besetz-te BOG-Patrouille.Mittwoch/Donnerstag, 12./13. Oktober,Axalp. Fliegerschiessen.Freitag, 4. November, 18 Uhr, RomantikHotel Stern, Chur. Stamm@BOG mitReferat von Oberst i Gst a D Bruno Lez-zi, Militärhistoriker, Journalist, Lehrbe-auftragter der Universität Zürich, zu ei-nem aktuellen Thema.Samstag, 12. November, 13 bis 16 Uhr,Versuchsstollen Hagerbach, Flums Hoch-wiese. Schiessen im Versuchsstollen Ha-gerbach mit Stgw 90 und Pist 75 – spe-ziell für junge Offiziere. Partneranlass OGSarganserland.Freitag, 25. November, 20 Uhr, Grossrats-saal, Chur. Referat von Korpskomman-dant André Blattmann, Chef der Armee:«Schweizer Armee heute und morgen –Aufträge und Herausforderungen». Ge-neralversammlung BOG.Freitag, 16. Dezember, Forum im Ried,Landquart. Brigaderapport Gebirgsin-fanteriebrigade 12.

Jura

Société Jurassiennedes officiersPrésident: Col Fabien Kohler,Impasse des Chênes 3, 2824 Vicques,P 032 422 40 05.i www.militariahelvetica.ch/sjo

OG Langenthal und UmgebungPräsident: Major Christoph Schärer,Winkelweg 18, 4932 Lotzwil,M 079 306 59 25, G 062 916 80 80,Fax 062 916 80 81.i www.oglangenthal.ch

Freitag, 18. März. 168. Vereinsversamm-lung.OG-Reitkurs: samstags Hallenausbil-dung, Ausritte und Schnupperkurs. Be-sammlung beim Stall Fellmann, Heim-enhausen. Auskunft: [email protected].

OG Langnau und UmgebungPräsident:Oberst i Gst Andreas Schmutz,Schlossstrasse 18, 3550 Langnau i.E.,G 058 465 75 79, M 079 211 34 74i www.oglangnau.ch

Freitag, 11. März, 19.30 Uhr, WalterSchmocker Wein, Langnau i.E. Weinse-minar.Samstag, 21. Mai, 13.30 Uhr, Pistolen-schiessstand Sidelen, Trub. TraditionellesPistolenschiessen.Sonntag, 31. Juli, 17.30 Uhr. Kranznie-derlegung am Soldatendenkmal bei derKirche Langnau i.E.Montag, 5. September, 20 Uhr. Haupt-versammlung.

OG ThunPräsident:Oberstlt i Gst Peter Scheidegger,Steghausweg 4, 3604 Thun,P 079 506 50 80, G 058 464 28 04.Korrespondenz OG Thun:Anita Binkert, Aebnit, 3614 Unterlangenegg.i www.og-thun.ch

Dienstag, 22. März 2016. DV KBOG/HV OG Thun.OG-Stamm: jeden 1. Samstag im Mo-nat ab 16.45 Uhr im Restaurant Falken,Thun. Kontakt: Oberst Theo Müller,P 033 345 30 41, G 031 324 35 73.OG-Turnen: mittwochs Turnen mit derMännerriege des Turnvereins Thun inder Eigerturnhalle von 19.30 bis 21 (22)Uhr, für die Älteren 17 bis 18 oder 18 bis19.30 Uhr. Sommerprogramm: Waldläu-fe in der Region Thun. Kontakt: HptmMartin Tschabold, Telefon 033 336 50 13.OG-Reiten: donnerstags von 9 bis 10.30Uhr bzw. von 19 bis 20.30 Uhr (April bisSeptember) und sonntags von 8.30 bis11 Uhr Ausritte ins Gelände rund umNiederhünigen (Holz). Reitunterricht fürAnfänger und Fortgeschrittene nach Ab-sprache in der Halle/Viereck unter Lei-tung eines eidg. dipl. Reitlehrers. Kon-takt: Oberstlt Urs-Georg Blaser, Telefon033 222 72 05 oder M 079 458 39 40.

OG Uni BernSiehe «Hochschulen» im Teil «Fach-OG».

Freiburg

Société fribourgeoise desofficiers / FreiburgischeOffiziersgesellschaftPrésident cantonal / Kantonalpräsident:Col Yvan Demierre,Case postale 1418, 1701 Fribourg,M 079 683 24 19.i www.sfo-fog.ch

Section Gruyère/VeveysePrésident: Major Christophe Bifrare,Rue du pays d’en-Haut 43, 1630 Bulle,M 079 448 79 03.Courrier: C.P. 77, 1630 Bulle.

OG SeebezirkPräsident: Major i Gst Nicolas Magnin,Récheraulaz 8, 3280 Meyriez,M 079 671 03 02.

Genève

Société Militaire du Cantonde GenèvePrésident:Lt col EMG Alexandre Vautravers, Case postale 3618, 1211 Genève 3,M 078 624 59 39.Local: Rue des Granges 5 (près de laCathédrale St-Pierre), 1204 Genève.Téléphone 022 310 39 45.i www.smg-ge.ch

Glarus

Glarner OGPräsident: Major Hans-Jörg Riem, Auf Erlen 34, 8750 Glarus,P 055 640 28 89, G 055 646 67 08.i www.gog-glarus.ch

März, Hotel Glarnerhof, Glarus. Vortragvon Matteo Cocchi, Kdt Kapo Ticino:«Organisierte Kriminalität im Süden derSchweiz».Samstag, 30. April, 16 Uhr, Hotel Glar-nerhof, Glarus. 179. Hauptversamm-lung mit anschliessendem Referat.

Graubünden

Bündner OGPräsident: Oberstlt Urs Fetz,Rüfegasse 12a, 7208 Malans,Telefon 079 543 39 94.i www.buendner-og.ch

Freitag, 5. Februar, 18 Uhr, RomantikHotel Stern, Chur. Stamm@BOG mitReferat von Walter Müller, NationalratSIK, Präsident Zivilschutzverband: «Wel-che Armee haben wir in 20 Jahren?»Dienstag, 16. Februar, 20 Uhr, Implenia,Felsenaustrasse 25, Chur. Referat vonMarcel Suter, Leiter Amt für Migrationund Zivilrecht Graubünden, und OberstMarkus Kobler, Kommandant Grenz-wachtkorps III: «Migration in und umGraubünden vom Grenzübertritt bis hinzum Vollzug», inkl. Vorstellung ProjektErstaufnahmezentrum «Meiersboden»durch Generalplaner Implenia.Freitag, 26. Februar, Kaserne, Chur. Tagder Angehörigen Infanterie-Rekruten-schule 12.Freitag, 4. März, 18 Uhr, Romantik Ho-tel Stern, Chur. Stamm@BOG mit Re-ferat von Oberstleutnant i.G. Peter Be-schnidt, Verteidigungsattaché DeutscheBotschaft, Bern: «Kampf um die Köpfeund Herzen der Menschen mit Informa-tionen in Krisengebieten – Anmerkun-gen des ehemaligen Chefs der NATO/ISAM Medien in Afghanistan».Samstag, 12. März. Musikalisch umrun-deter Begegnungsaperitif anlässlich derDelegiertenversammlung der Schweize-rischen Offiziersgesellschaft (exklusiv fürBOG-Mitglieder).Freitag, 1. April, 18 Uhr, Romantik Ho-tel Stern, Chur. Stamm@BOG mit Re-ferat von Dr. med. Peggy Guler-Stützer,Co-Chefärztin Psychiatrische Dienste GR

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SOG und Sektionen

56 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

M 079 702 26 21.i www.rov.ch

Freitag, 19. Februar, St. Gallen. Jung-Of-Begrüssung. Einladung durch Re-gierungsrat.Mittwoch, 16. März, Rorschach. Mitglie -derversammlung KOG SG.Samstag, 21. Mai, St.Anton–Berneck.Jung-Of-Anlass «JOIN».Freitag, 27. Mai, Diepoldsau. Fitness-abend.Samstag, 24. September, SchiessstandWidnau. IVS, Internationales Ver-gleichsschiessen.Freitag, 28. Oktober, Balgach. Hauptver-sammlung.Samstag, 26. November, Rheintal. WMS,Wildenmann Schiessen.

OG RorschachPräsident: Oblt Urs Kundert,Dufourpark 13, 9030 Abtwil,G 071 226 34 68.i www.ogrorschach.ch

Mittwoch, 16. März, 18 Uhr. HPV Ror-schach. Mitgliederversammlung KOGSG und Vorstandswechsel zur OG Ror-schach.Freitag, 18. März, 17.30 Uhr, RestaurantHirschen, Grub SG. 63. Mitgliederver-sammlung mit Div a D Peter Regli.Donnerstag, 14. April, 18 Uhr. OFFA-Stamm. Treffpunkt: Herzog Weine, Hal-le 4.0.41.Mittwoch, 20. April, 18 Uhr, Schiessan-lage Witen, Goldach. Eröffnungsschies-sen, anschliessend Stamm in der Korn-hausbräu.Mittwoch, 4. Mai, 18 Uhr, SchiessanlageWiten, Goldach. Gästeschiessen 25 m,anschliessend Stamm in der Kornhaus-bräu.Mittwoch, 18. Mai, 18 Uhr, Schiessanla-ge Witen, Goldach. Feldschiessen 25 m,anschliessend Stamm in der Kornhaus-bräu.Mittwoch, 1. Juni, 18 Uhr, SchiessanlageWiten, Goldach. Bundesübung 25m fürdie Vereinsmeisterschaft, anschliessendStamm in der Kornhausbräu.Freitag, 10. Juni, 12 Uhr/19 Uhr, GCKyburg, Winterthur. 7. SchweizerischesOffiziersgolfturnier mit Nachtessen füralle Mitglieder.Mittwoch, 15. Juni, 18 Uhr, Schiessan-lage Witen, Goldach. Pistolenschiessen25 m, anschliessend Absenden im Res-taurant Ochsen, Rorschacherberg (alleMitglieder willkommen).Samstag, 13. August, 15 Uhr, GartenhausLowiner, Rorschach. Familien-, Grill- &Badeplausch am See.Samstag, 27. August, 14 Uhr, HafenStaad. Young Boys Anlass «Waterfun».Donnerstag, 8. September, 11 Uhr, Res-taurant Bad Horn, Horn. Old Boys An-lass.Donnerstag, 22. September, 17.30 Uhr,Urs Portmann, Kreuzlingen (Busfahrt abRorschach). Lucullus IV: «Zigarren ausaller Welt».Freitag bis Sonntag, 7. bis 9. Oktober,Raum Europa. 14. OG Vorstandswork-shop.Donnerstag, 20. Oktober, 17 Uhr.OLMA-Stamm. Treffpunkt: HerzogWeine, Halle 4.0.41.Mittwoch, 26. Oktober, 11.45 Uhr, Res-taurant Villa am See, Goldach. OG Net-work-Circle.Freitag, 4. November, 18 Uhr. 19. Ge-sellschaftsabend.

Luzern

Kantonale OG LuzernPräsident: Major Florian Ulrich,Chräigass 6, 6044 Udligenswil,Telefon 079 785 28 13.i www.og-luzern.ch

Mittwoch, 23. März, 18.30 Uhr, BowlingUniversum, Kriens. Bowling, anschlies-send fakultatives Nachtessen.Freitag, 24. Juni, 18.30 Uhr, Vinarium,Emmenbrücke. Weindegustation.Freitag, 23. September, 18.30 Uhr, Was-serturm, Luzern. Neumitgliederanlassund Stamm.Samstag, 5. November, Armee-Ausbil-dungszentrum Luzern (AAL). ChanceMiliz.

OG EntlebuchPräsident: Hptm Adrian Thalmann,Hohle Gasse 10, 3095 Spiegel b. Bern.i www.og-amtentlebuch.ch

Samstag, 5. März. Winteranlass.Samstag, 16. April, 19 Uhr, Cavallino,Schüpfheim. 1. Stamm.Samstag, 18. Juni, 19 Uhr, Rischli, Sören-berg. 2. Stamm.Samstag, 3. September. Sommerausflug.Samstag, 29. Oktober, 17 Uhr. General-versammlung.

OG SurseePräsident: Hptm Luca Meier,Glurlimattweg 20, 4805 Brittnau,M 078 731 08 35.

Donnerstag, 24. März, Hotel Bellevue,Sursee. GV.

Neuchâtel

Société neuchâteloisedes officiersPrésident: Col Gianni Bernasconi,Case postale 223, 2013 Colombier.i www.ofne.ch

Nidwalden

OG NidwaldenPräsident: Oblt Patrick Kiser,Langmatt 6, 6370 Stans.i www.og-nw.ch

Mittwoch, 24. Februar. Stamm.Samstag, 19. März. 17. Schiessen dermilitärischen Vereine Obwalden/Nid-walden.Mittwoch, 30. März. Stamm.Mittwoch, 13. April. OG Mittags-Lunch.Mittwoch, 27. April. Stamm.Mittwoch, 25. Mai. Stamm.Freitag, 10. Juni. Überraschung.Donnerstag, 30. Juni. Fischessen.Mittwoch, 31. August. Stamm.Freitag, 9. September. Nachtpistolen-schiessen.Mittwoch, 28. September. Stamm.Mittwoch, 26. Oktober. Stamm.Samstag, 5. November, Luzern. ChanceMiliz.Mittwoch, 9. November. OG Mittags-Lunch.Samstag, 26. November. Generalver-sammlung.Sonntag. 4. Dezember. Matinée.OG-Fitness: jeden Mittwoch von 18.30bis 19.45 Uhr in der oberen TurnhalleStansstad (Ausnahme: Schulferien). Aus-kunft: Oblt Tino Karlen, Telefon 079812 32 76.

Obwalden

OG ObwaldenPräsident: Hptm Reto Mattli,Grossgasse 1, 6060 Sarnen,P 041 660 28 19.i www.og-ow.ch

Samstag, 19. März, 9.30 Uhr, Landenberg,Sarnen. 160. Hauptversammlung.

Schaffhausen

Kantonale OG SchaffhausenPräsident: Major Lukas Hegi,Artilleriestrasse 17, 8200 Schaffhausen.i www.kog-sh.ch

Schwyz

OG des Kantons SchwyzPräsident: Oberstlt Oliver Klemenz,Grossmorgen 3, 8840 Einsiedeln,P 055 412 76 68, M 079 938 82 92.i www.kog-sz.ch

OG EinsiedelnPräsident: Major Jahn Koch,Langackerstrasse 56, 8057 Zürich.i www.og-einsiedeln.ch

Freitag, 8. April. GV OGE.

Offiziersverein InnerschwyzPräsident: Major René Hunziker,Artherstrasse 170, 6405 Immensee,Telefon 079 542 25 22.i www.kog-sz.ch

Freitag, 18. März. GV 2016 des Offiziers-vereins Innerschwyz.

OG March-HöfePräsident: Oberstlt Luzi Schnidrig,Zürcherstrasse 22, 8853 Lachen,G 055 451 01 91, Fax 055 451 01 92.i www.ogmh.ch

Solothurn

OG des Kantons SolothurnPräsident: Major Philippe Arnet,Buchenstrasse 10, 4562 Biberist,G 032 677 17 17.

OG der Stadt Solothurnund UmgebungPräsident: Major Michael Käsermann,Eichholzstrasse 2, 4552 Derendingen,G 032 624 65 45, M 078 752 22 24.i www.og-solothurn.ch

Freitag, 4. März. Generalversammlung2015/2016.Donnerstag, 28. April. Tag Gesellschaftund Armee.Samstag, 26. November. OG-Ball.

OG Balsthal, Thal und GäuPräsident:Major i Gst Emanuel Von Wartburg,Ruttigerweg 4, 4600 Olten,M 079 334 64 88.

Freitag, 18. März. 102. Generalversamm-lung OG Balsthal Thal und Gäu.

OG Grenchen und UmgebungObmann: Hptm Andreas Dysli,Jurastrasse 148, 2540 Grenchen,M 079 228 51 84.i www.mv-grenchen.ch

Freitag, 11. März, airporthotel, Gren-chen. 3. Generalversammlung des Mi-litärvereins Grenchen.

Donnerstag, 28. April, Migros-Verteil-zentrum Neuendorf (prov.). Tag Gesell-schaft und Armee. 16.30 Uhr: BeginnDV (anschliessend Nachtessen); 18 Uhr:Referat von KKdt André Blattmann,Chef der Armee.Sonntag, 26. Juni. Höhenflug durch denSeilpark.Samstag, 10. September, Schiessstand Lau-acher, Bettlach. 7. MVG Pistolen-Cup.Anschliessend Absenden/Höck.Sport: jeden Montag ab 18.30 Uhr inder Halden-Turnhalle.

OG OltenPräsident:Major i Gst Johannes Gäumann, c/o Raiffeisenbank Untergäu,Eigasse 8, 4614 Hägendorf,G 062 206 81 01, Fax 062 206 81 22.

Freitag, 29. April. 128. Generalversamm-lung.

St. Gallen

OG des Kantons St.GallenPräsident: Oberst Markus Bänziger,Bergstrasse 2a, 9436 Balgach,G 071 747 47 37, M 079 437 45 94.i www.kogsg.ch

Freitag, 19. Februar, St.Gallen. Jung-Of-Begrüssung. Einladung durch Re-gierungsrat.Mittwoch, 16. März, Raum Rorschach.Mitgliederversammlung 2016 mit Re-ferat von KKdt Aldo Schellenberg.Dienstag, 26. April. Präsidentenkonfe-renz I/16.September. KOG-Kurstag.Donnerstag, 27. Oktober. Parlamenta-riertreffen.Donnerstag, 10. November. Präsidenten-konferenz II/16.

OG der Stadt St.GallenPräsident: Hptm Markus Naegeli,Linerhofstrasse 7, 9032 Engelburg,P 071 260 11 51, M 079 457 76 44.i www.ogsg.ch

OG FürstenlandPräsident: Oberstlt i Gst Martin Koller,Konstanzerstrasse 58f, 9512 Rossrüti,Telefon 079 409 59 92.i www.offiziersgesellschaft.ch

Mittwoch, 16. März, Raum Rorschach.KOG-Mitgliederversammlung.Montag, 4. April, 17.30 bis 19 Uhr, Ober-uzwil. Pistolenschiessen April.Freitag, 8. April, 18 Uhr, Hof zu Wil.129. Hauptversammlung.Montag, 2. Mai, 17.30 bis 19 Uhr, Ober-uzwil. Pistolenschiessen Mai und Spa-ghetti.Montag, 6. Juni, 17.30 bis 19 Uhr, Ober-uzwil. Pistolenschiessen Juni.Samstag, 18. Juni, 8 bis 18 Uhr, Meirin-gen. 75 Jahre Flugplatz Meiringen undArmeeausstellung.Montag, 4. Juli, 17.30 bis 19 Uhr, Ober-uzwil. Pistolenschiessen Juli (OP) undGrill.Sonntag, 14. August, 10 bis 14 Uhr, Ober-uzwil. Apéroschiessen.Samstag, 11. September. Herbstanlass.Freitag, 18. November. Jahresend-Essen.

Rheintalischer OffiziersvereinPräsident: Hptm Lukas Krüsi,Pflanzschulstrasse 37, 8400 Winterthur,

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SOG und Sektionen

57Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Samedi, 29 octobre, 10 à 12h, Lausanne.Visite de l’usine de valorisation ther miqueet électrique des déchets TRIDEL.Samedi, 12 novembre, 10 à 12h, Lau sanne.Visite de la centrale d’engage ment ur -gences – santé (gestion du 144, des mé -decins de garde et de l’équipe mobiled’urgences sociales).Lundi, 5 décembre, 18 à 20h, Marché deNoël, Place Pépinet, Lausanne. Stammde décembre.

Groupement EstPrésident: Major Frédéric Glutz,Rue du Clos-Novex 49, 1868 Collombey,M 079 449 50 39.i www.ofvd.ch

Groupement NordPrésident:Major EMG Sébastien Rouge,Grand Rue 10, 1443 Champvent,M 079 467 62 35.i www.ofvd.ch

Groupement OuestPrésident: Cap Luc Jotterand,Vy de Ballens 29, 1145 Bière,M 079 701 04 49.i www.ofvd.ch

Wallis/Valais

OG OberwallisPräsident:Oberstlt i Gst Robert-Peter Eyer,Av. Pratifori 15, 1950 Sion,Telefon 079 505 12 42. i www.og-oberwallis.ch

März. Frühlingsanlass.Samstag, 21. Mai, Visp. Schiessanlass.Samstag, 21. Mai, Brig. 80. GV OGO.

Section du Valais romandPrésident: Cap Sébastien Rhoner,Route du Pérosé 9, 1907 Saxon.i www.sovr.ch

Zug

OG ZugPräsident: Major Danilo Schwerzmann,c/o OG des Kantons Zug,Postfach 1305, 6301 Zug,Telefon 041 720 25 40.i www.ogzug.ch

Zürich

OG des Kantons ZürichPräsident: Oberst i Gst Joel Gieringer.Sekretariat: Postfach, 8050 Zürich,Tel. 044 312 50 66, Fax 044 311 33 44.i www.kogzh.ch

AOG Zürich und Umgebung Präsident: Major i Gst Marc Lüthi.Sekretariat: Postfach 5227, 8050 Zürich,Telefon 044 312 50 66.i www.aog.ch

Mittwoch, 10. Februar, Forum St.Peter,Zürich. Mitgliederversammlung undReferat von Oberst Thomas Bögli, StvChef Cyber Defense.Dienstag, 5. April, Haus zum Rüden,Zürich. Referat von KorpskommandantAndré Blattmann, Chef der Armee.Samstag, 23. April, Sorell Hotel Zürich-berg. Forum zum Thema Führungspro-zesse.Stamm: jeden letzten Dienstag des Mo-nats (Ausnahme: Dezember) ab 19 Uhrim Restaurant Turm, Zürich.

Mittwoch, 23. November, 18 Uhr, War-tensee, Rorschacherberg. 29. Kaminfeu-ergespräch.Freitag, 16. Dezember, 17.30 Uhr. Weih -nachtsessen OG Vorstand.Freitag, 17. März 2017, 17.30 Uhr,Mörsch wil. 64. Mitgliederversamm-lung.

OG SarganserlandPräsident: Oberstlt Axel Zimmermann,Ausserdorf 21, 7315 Vättis,M 079 669 76 74. i www.ogsarganserland.ch

Donnerstag, 11. Februar, 20 Uhr, SorellHotel Tamina, Am Platz 3, Bad Ragaz.Vortrag WEA-Aktualitäten und Frage-runde mit Chef Kernteam WEA, Obersti Gst Beat Meister.Freitag, 11. März, 18 Uhr, Seepromena-de, Walenstadt. Hauptversammlung undReferat von Oberst i Gst Peter Schnei-der, Chefredaktor ASMZ aD.Samstag, 28. Mai, 10 Uhr, Schloss Sar-gans. Familienanlass mit Apéro richeim Torkel von Simon Hobi, Heiligkreuz.Freitag, 12. August, 18 Uhr, Militär -museum St.Luzisteig. Ehrentag mit derKampfgruppe Nigg.Samstag, 29. Oktober, ab 13 Uhr, Schohl,Sargans. Schiessen für Offiziere und Un-teroffiziere.Samstag, 12. November, 13 Uhr, Hager-bach. Schiessen im Versuchsstollen Ha-gerbach.

OG vom See und GasterPräsident: Oberstlt Ueli Schläpfer,Oberer Gubel 44, 8645 Rapperswil-Jona,P 055 210 80 30.i www.ogseegaster.ch

OG ToggenburgPräsident: Hptm Christian Hildebrand,Hauptstrasse 46, 9650 Nesslau,M 079 776 16 12. i www.og-toggenburg.ch Freitag, 12. Februar, 19.30 Uhr, Restau-rant Löwen oder Skigebiet Tanzboden,Ebnat-Kappel. Of-Stamm oder Nacht -skifahren.Mittwoch, 16. März, HPV Rorschach.Mitgliederversammlung KOG St.Gal-len.Freitag, 8. April, 18 Uhr, Hotel Hir-schen, Wildhaus. HauptversammlungOG Toggenburg.Samstag, 18. Juni, 16 Uhr, bei der Badi,Wattwil. Minigolf mit anschliessendemGrillplausch.Samstag, 13. August. OGT-Familientag.Freitag, 2. September, 19.30 Uhr, Irish-Openair, Ennetbühl. Irish-Of-Stamm.Freitag, 21. Oktober, 14/18 Uhr, OLMA,St.Gallen. OLMA-Of-Stamm.Freitag, 2. Dezember, 19.30 Uhr, Restau-rant Löwen, Ebnat-Kappel. Chlaus-Of-Stamm.

OG WerdenbergPräsident: Oberstlt Enrico Mungo,Winkelgasse 35, 9494 Schaan,M 078 663 16 13.i www.og-werdenberg.ch

Dienstag, 19. Februar, Schlössli, Sax.OGW Hauptversammlung mit Br Lu-cas Caduff.Stamm: jeden 1. Donnerstag von Märzbis Dezember, 17.30 bis 19.30 Uhr, Trau-be, Buchs.

Thurgau

OG des Kantons ThurgauPräsident: Oberstlt Dominik Knill,Ulmenstrasse 76, 8500 Frauenfeld,M 079 626 85 58.i www.kogtg.ch

Präsidenten der Lokalsektionen:Frauenfeld:Hptm Hermann Lei,Mühletobelstr. 59a, 8500 Frauenfeld,P 052 721 60 44, G 071 622 42 82.i www.ogfrauenfeld.chBodensee:Oblt Christof Richard,Lothalde 1, 8595 Altnau,M 079 426 20 74.i www.ogbodensee.ch

Donnerstag, 3. März, 17.30 bis zirka 19Uhr, Rheinmetall Air Defence AG, Birch-strasse 155, Zürich. OG Bodensee: Be-sichtigung Rheinmetall Air Defence AG.Referat und Rundgang.Freitag, 18. März, 18.30 bis 22 Uhr, See-burg, Kreuzlingen. OG Bodensee: Ge-neralversammlung OGB. 18 Uhr Apéro.Mit Nachtessen. Anmeldung bis 4.3. anden Präsidenten.Freitag, 15. April, 18 bis 21 Uhr, Rathausund Restaurant Goldenes Kreuz, Frau-enfeld. OG Frauenfeld: 150-Jahr-Jubi-läums-Generalversammlung. Mit Apé-ro, Besichtigung Schlachtrelief, GV, Re-ferat und Nachtessen. Anmeldung bis 1.4.an den Präsidenten.Samstag, 23. April, 8 bis 12 Uhr, Schiess-stand Ohrbühl, Winterthur. OG Frauen-feld: Combat-Schiessausbildung Pisto-le mit der Stadtpolizei Winterthur. Lei-tung: Fachof Marc Bösch. Anmeldungbis 31.3.Samstag, 18. Juni, 16.30 bis 2 Uhr, Stei-genberger Inselhotel, Konstanz. OG Bo-densee/Frauenfeld: Sommernachtsballder Bodensee-Offiziere. Anmeldung abFebruar unter www.offiziersball.ch.Samstag, 29. Juli, 17.30 bis 21 Uhr, AlteKaserne, Basel. OG Frauenfeld: 8. BaselMilitär Tattoo 2016. Gemeinsamer Apé-ro mit anschliessendem Besuch des 8. Tat -too. Anmeldung an Fachof Marc Bösch,[email protected] (OG Bodensee): Jeden Montag von19.30 bis 20.30 Uhr Korbballspiel in derWehrli-Turnhalle, Kreuzlingen.Sport (OG Frauenfeld): Jeden Montagvon 19 bis 20 Uhr Korbballspiel in derKanti-Turnhalle, Frauenfeld. Auskünftebei Hptm Hermann Lei.

Ticino

Società ticinese degli UfficialiPresidente: Col Marco Lucchini,Via al Sasso 6, 6600 Locarno,U 091 815 54 64.i www.stu.ch

Circolo di BellinzonaPresidente:Ten col SMG Manuel Rigozzi,Viale Camillo Olgiati 10,6512 Giubiasco,Telefono 091 857 57 57.i www.cu-bellinzona.ch

Circolo di LocarnoPresidente: Ten col Claudio Knecht,Vicolo dei Tigli 3, 6616 Losone,P 091 791 37 56, U 091 786 15 13.

Circolo di LuganoPresidente:Col SMG Roberto Badaracco,Corso Elvezia 4, 6901 Lugano,U 091 221 11 22, Fax 091 221 11 10.

Circolo del MendrisiottoPresidente: Cap Daniele Pestalozzi,Via al Loi 10, 6852 Genestriero,P 091 647 35 03.i www.cum-ti.ch, www.trofeosanmartino.ch

Società Ticinese dei GenieriPresidente: Maggiore Raoul Barella,Via Robiana, 6863 Besazio.Indirizzo: CP 1201, 6512 Giubiasco.i www.genieri.ch

Circolo Ippico degli UfficialiPresidente: Iten Ignazio Odermatt,Via Pian Lorenzo 9°, 6500 Bellinzona,Telefono 091 820 68 48.

Uri

OG des Kantons UriPräsident: Hptm Diego Bundi,Adlergartenstrasse 55, 6467 Schattdorf,M 079 316 06 60.i www.og-uri.ch

Donnerstag, 3. März. Winterwettkämp-fe WiWA.Freitag, 27. Mai, 17.30 bis 19.30 Uhr,25-m-Stand, Altdorf. Pistolenschiessenin Kombination mit Eidg. Feldschiessen.Sommer/Herbst. Kulturanlass.Herbst. Donatorenanlass.Samstag, 25. Oktober. «Chance Miliz».Freitag, 18. November, SBU Schattdorf.Generalversammlung. 18 Uhr: Apéro;19 Uhr: GV; 20.15 Uhr: Referat; 21 Uhr:Imbiss.

Vaud / Waadt

Société Vaudoise des OfficiersPrésident: Col Yves Charrière,Rue de l’Industrie 23, 1170 Aubonne,M 079 417 53 71.i www.ofvd.ch

Samedi, 9 avril, Payerne. Assemblée Gé -nérale.

Groupement LausannePrésident:Major EMG Philipp Zimmermann,Case postale 6315, 1002 Lausanne,M 079 778 99 03.i www.ofvd.ch

Lundi, 7 mars, 18 à 20h, Restaurant duGrütli. Stamm de mars.Samedi, 12 mars, 14h30 à 16h, Savigny.Visite et dégustation de la brasserie ar -tisanale «Docteur Gab’s».Samedi, 30 avril, 11 à 17h, Epesses vil lage.Caves ouvertes, dégustation de l’Epessesnouveau.Jeudi, 2 juin, 18h30 à 19h30, Hôtel deville, Lausanne. Assemblée générale.20h: conférence «La migration irré -gulière – état de la situation, défis et stra -tégies» par Pierre-Alain Ruffieux, Chefde la division Asile, Secrétariat d’État auxmigrations.Lundi, 6 juin, 18h30 à 20h, Restaurantdu Grütli. Stamm de juin.Lundi, 5 septembre, 18 à 20h, Res tau rantdu Grütli. Stamm de septembre.Samedi, 1er octobre, Lutry. PaintballCobalt 3.0.

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SOG und Sektionen

58 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Offiziers-Reitgesellschaft ZürichPräsident: Hptm Stephan F. Peterer,Brunnwiesenstrasse 26, 8049 Zürich,Telefon 044 380 11 10.Kontaktperson:Hptm Philippe Maloberti,Eglistrasse 30, 8004 Zürich,M 078 876 71 48.i www.org-zuerich.ch

OG Winterthur und UmgebungPräsident: Fachof Marc Bösch,Lindenstrasse 136, 8307 Effretikon,P 052 233 43 73, M 076 369 04 33.i www.ogw.ch

Mittwoch, 24. Februar, Club zur Geduld,Marktgasse 22, Winterthur. Kdt Stammmit Br Willy Brülisauer.Samstag, 23. April, Raum Frauenfeld.Combatschiessen mit der StadtpolizeiWinterthur.Sonntag, 1. Mai. Familienausflug.Freitag, 17. Juni, Kyburg. 210. General-versammlung.Sport: Konditionstraining und Ballspie-le jeden Montag um 20.15 Uhr in derTurnhalle B der Kantonsschule im Lee.Auskünfte: Hptm Urs Bänziger, G 052233 12 10.Reiten: jeden Samstag, 8.15 Uhr, StallBrütsch, Unterschlatt TG. Reiten für An-fänger und Fortgeschrittene. Siehe auchwww.reitergruppe.ch. Auskunft erteiltOberstlt Martin Zuber, P 052 740 23 30,G 052 744 03 20.

OG Zürcher OberlandPräsident: Major Steven Mettler,Rothausstrasse 11, 8635 Dürnten,M 079 646 03 72.i www.ogzo.ch

Donnerstag, 4. Februar, 18 Uhr, Restau-rant IWAZ, Wetzikon. Vortrag von Re-gierungsrat Thomas Heiniger.Donnerstag, 21. April, 18 Uhr, Restau-rant IWAZ, Wetzikon. Vortrag von DivaD Peter Regli.

OG Zürcher UnterlandPräsident: Major Remo Sonderegger,Im oberen Chapf 240, 8455 Rüdlingen,G 043 444 06 51.i www.ogzu.ch

OG Zürichsee linkes UferKontakt: Hptm André Kistler,Rötihalde 24, 8820 Wädenswil,M 079 562 22 00.i www.ogzlu.ch

Dienstag, 1. März, Hotel Engel, Wädens-wil. 96. GV OG ZLU. Gastreferent: Di-visionär Jean-Marc Halter.Stamm: jeden ersten Mittwoch im Mo-nat (ausser Januar, August und Dezem-ber) ab 19 Uhr im Restaurant Gambri-nus, Seestrasse 85, Wädenswil. In denMonaten Mai und Juli: Schiffsstamm.

OG Zürichsee rechtes UferPräsident: Oberst i Gst Joel Gieringer,Aryanastrasse 9, 8704 Herrliberg,G 044 334 46 30.i www.ogzru.ch

Dienstag, 22. März, 19 Uhr, RestaurantLöwen, Meilen. Generalversammlungmit anschliessendem Referat von Dr.Bruno Lezzi, Oberst i Gst, zum Thema«Der moderne Krieg».

Kassier:Hptm Hadrien Jean-Richard,Zollikerstrasse 82, 8008 Zürich,M 079 279 67 91.i www.sogart.ch

AVIA-Gesellschaftder Offiziereder Luftwaffe

Präsident:Oberst Patrick Richter,Trichtenhausenstrasse 128, 8053 Zürich,M 079 207 88 71.i www.avia-luftwaffe.ch

Sektion AargauPräsident:Oblt Martin Remund,Gartenstrasse 14, 5600 Lenzburg,P 062 891 28 58, M 078 707 58 56.

Sektion BaselPräsident:Major Patrick Gättelin,Gerbergässlein 30, 4051 Basel,M 076 384 83 68.i www.aviabasel.ch

Dienstag, 2. Februar. Fondue-Stamm.Donnerstag, 10. März. GV AVIA Baselmit Referat von Dr. phil. Walter Troxler.Dienstag, 5. April. Stamm mit Referat.Donnerstag, 14. April. Neumitglieder-anlass.Samstag, 30. April. AVIA-Symposium.Samstag, 14. Mai. Führungsübung I.Sonntag, 22. Mai. Spargelessen.Freitag, 17. Juni. Filmabend I.Samstag, 25 .Juni. GV Zentralavia.Mittwoch, 13. Juli. Rhyschwimme AVIABasel.Dienstag, 6. September. Stamm mit Re-ferat.Samstag, 17. September. Führungs-übung II.Samstag, 1. Oktober. Führung im Ge-lände.Freitag, 18. November. Filmabend II. Samstag, 10. Dezember. Niggi-Näggi-Schiessen.AVIA-Stamm: jeden ersten Dienstag desMonats (ausgenommen Januar) ab 18.30Uhr im Restaurant zum Rebhaus, Rie-hentorstrasse 11, Basel.

AVIA BernFachsektion der OGB

Kontakt:Oberst i Gst Frieder Fallscheer,Kollerweg 3, 3006 Bern,G 058 464 31 58.i www.avia-bern.ch

Dienstag, 23. Februar, 18 Uhr, Biblio-thek am Guisanplatz, Bern. Buchbe-sprechung «Ruhn, abtreten!» – Erinne-rungen an 1121 Diensttage in der Schwei-zer Armee, mit dem Buchautor RichardSchmid.Montag, 21. März, 18 Uhr, Haus der Uni-versität. Hauptversammlung OG derStadt Bern mit Vortrag von Div Mel-chior Stoller, Stv Kdt Heer.Samstag, 25. Juni, 10 Uhr, Flpl Meirin-gen. Generalversammlung AVIA (Ge-sellschaft der Luftwaffenoffiziere).Samstag, 17. September, 8 Uhr, Schiess-platz Sand, Bern. Übung COLT.

FACHSEKTIONEN

ABC Suisse –Vereinigungder SchweizerischenABC-Spezialisten

Präsident a.i.:Oberstlt Christian Fokas,Mönchstrasse 6a, 3600 Thun,M 079 352 29 84.i www.abcsuisse.ch

Sektion BaselPräsident:Reto Sommerhalder.

Sektion BernPräsidentin:Fachof Anita Noli-Kilchenmann.Ansprechstelle:Oberstlt Arthur Beck, Postfach 15,3626 Hünibach, G 033 243 06 31.

AROPAC (Section Romande)Président:Major Jean-Marc Vaucher, c/o Swissi SA,Rue du Crêt-Taconnet 8b, 2000 Neu-châtel,M 079 240 69 79.

Sektion Zürich, Zentral- undOstschweizPräsident:Major Dominique Werner,Haslerholzstrasse 2, 8172 Niederglatt,G 044 368 17 34, M 079 817 47 36.

Montag, 21. März, 20 Uhr, sciencein-dustries, Nordstrasse 15, Zürich. Vor-trag von Dr. Emmanuel Egger, LaborSpiez: «Der Atom-Vertrag mit dem Iran».Montag, 4. April, 20 Uhr, scienceindus-tries, Nordstrasse 15, Zürich. Vortragvon Oberst i Gst Walter Schweizer, KdtKomp Zen ABC: «Aktueller Stand derABC Abw Trp der Schweizer Armee».Montag, 23. Mai, 20 Uhr, sciencein-dustries, Nordstrasse 15, Zürich. Or-dentliche Mitgliederversammlung derSektion Zürich, Zentral- und Ost-schweiz.

Società Ticinesedi ArtiglieriaAssociata SOGART/SSOART/SSUART

Vice Presidente:I ten Simone Gianini,Via Ravecchia 5a, 6500 Bellinzona,P 079 707 14 94, U 091 912 20 00.Segretario:I ten Roberto Sciaroni,via del Sole 6, 6600 Muralto,U 058 205 13 70.i www.stu.ch

SchweizerischeOffiziersgesellschaftder Artillerie(SOGART)

Präsident:Oberstlt Markus Oetterli,Rodteggstrasse 18, 6005 Luzern,G 041 318 19 66.

AVIA-Stamm: in der Regel jeden ers-ten Donnerstag des Monats (Ausnahme:12.5.) ab 18 Uhr im Restaurant Schmied -stube, Schmiedenplatz 5, Bern.

Section de GenèvePrésident:Col Guy Reyfer,Chemin des Vidollets 55, 1214 Vernier,M 079 238 99 13.

Mardi, 1er mars. Assemblée générale2016, suivie d’un apéritif et d’un dînerdu Cercle du Général Dufour.

Sezione della Svizzera italianaPresidente:Cap Paolo Franchini,Via Sirana 50, 6814 Lamone,M 079 620 40 63.i www.avia-si.ch

Stamm: ogni primo martedì del mese, dasettembre a giugno e senza gennaio, pres-so il Grotto Serta di Lamone.

Flieger-Sektion LuzernPräsident:Oberst Daniele Tamburini,AVIA Flieger Luzern, 6000 Luzern,G 041 268 46 91, M 079 618 46 91.

Mittwoch, 25. Mai, AAL, Luzern. Ver-einsversammlung.Donnerstag bis Samstag, 2. bis 4. Juni,Berlin. Reise an die ILA. Details gemässwww.paulstours.ch.

Sektion OstschweizPräsident:Hptm Markus Vogt,Bionstrasse 4, 9015 St.Gallen,Telefon 079 373 49 53.i www.avia-ostschweiz.ch

Section RomandePrésident:Cap Julien Schumacher,Ave. des Platanes 17a, 3960 Sierre,M 079 764 87 81.i www.aviaromande.ch

Mardi, 15 mars, Payerne. Assemblée gé -nérale.Samedi, 30 avril. Symposium.Mardi, 21 juin, Ouchy. Croisière gour-mande.Samedi, 25 juin. Assemblée de l’AVIAcentrale.Mardi, 6 septembre, Payerne. Mémorialdes FA.Vendredi, 25 novembre. Noël de l’AVIA.Mardi, 10 janvier 2017, Café du Grütli,Lausanne. Stamm des Rois.

Flab-Sektion ZentralschweizPräsident:Major Philipp Schumacher,AVIA Flab Zentralschweiz,Kaserne, 6032 Emmen,G 058 461 34 07, M 079 628 23 68.i www.aviaflab.ch

Dienstag, 12. April, 19.30 Uhr, Lese-zimmer Rathaus Luzern. Generalver-sammlung mit Vortrag.Samstag, 18. Juni, Schiessplatz Luthern–Bodenänzi. Präzisions-Schiesstraininginkl. Pflege der Kameradschaft.Sommer. Generalversammlung AVIALuftwaffe.Samstag, 17. September. Herbstanlass.

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SOG und Sektionen

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VereinigungSchweizerischerNachrichtenoffiziere(VSN)

Präsident:Oberstlt i Gst Niels Büchi,Neuhofstrasse 5, 8810 Horgen,Telefon 079 290 19 66.Mitgliederwesen:VSN, c/o Brunau-Stiftung,Postfach 5017, 8045 Zürich.i www.swissint.ch

OG Panzer

Präsident:Oberstlt i Gst Alexandre Vautravers,Ch. de l’Abbaye 8,1185 Mont-sur-Rolle,M 078 624 59 39i www.ogpanzer.ch

Donnerstag, 3. März, 17.45 Uhr, Restau-rant Zum Äusseren Stand, Bern. 15. Or-dentliche Generalversammlung 2016.

Rettungstruppen

Section LémaniquePrésident:Major EMG Louis-Henri Delarageaz,Route de Bussigny 30, 1121 Bremblens,Téléphone 021 802 30 21.

ORET DeutschschweizPräsident:Hptm Felix Sigrist,Hinter Rüti, 6372 Ennetmoos,G 027 550 58 80, Fax 027 550 58 81,M 079 529 64 03.i www.oret.ch

SchweizerischeGesellschaft der Offiziereder Sanitätstruppen

Zentralpräsident:Oberst Stephan LandoltHirschistrasse 7, 6430 Schwyz,P 041 813 11 87, G 041 811 77 66,M 079 323 04 67, Fax 041 811 77 67.i www.medof.ch

KVSK Kadervereinigung Spezialkräfte

Präsident:Major Daniel Slongo,Sagenriet 16, 8853 Lachen,P 055 442 28 53, M 079 658 69 47.i www.kvsk.ch

SchweizerischeVeterinäroffiziers-gesellschaft

Präsident:Oberstlt Fredi Witschi,Meisenweg 1, 3053 Münchenbuchsee,G 031 868 10 10.

Sektion ZürichPräsident:Hptm Jorge Pardo,Forchstrasse 418, 8702 Zollikon,M 079 669 50 00.i www.avia-zh.ch

Schweiz.Gesellschaft derBereitschaftsoffiziere

Präsident:Oberst Patrice A. Obrecht,c/o Obrecht AG, Wardstrasse 3,5316 Felsenau,G 056 245 77 72, M 079 681 56 96.i www.sgberof.ch

Schweizerische OGFührungsunterstützung

Präsident:Oberst Martin Bollinger,Ackerweg 18, 5702 Niederlenz,G 044 457 17 71.i www.sog-fu.ch

Samstag, 2. April (neues Datum), Uster.Mitgliederversammlung.Freitag, 6. Mai, Höriberg. Frühlings-höck.Mittwoch, 8. Juni. Fachvortrag.Freitag, 14. Oktober. Ehemaligentag desLVb FU 30.Freitag, 25. November. Jahresschlusse-vent mit Pistolenschiessen.

Offiziersgesellschaftenan SchweizerHochschulenStudentischeOffiziersgesellschaften(* nicht Mitglieder der SOG)

Präsidentenkonferenz der Offiziers -vereine der Schweizer Universitätenund HochschulenVorsitzender:Oblt Tobias Haudenschild,Offiziersgesellschaft der Universität Bern,3000 BernM 079 640 76 40.

Of@Unibas* Verein der Offiziere der Universität Basel

Präsident:Hptm Pablo Breitenmoser.i www.ofunibas.ch

Freitag, 12. Februar. Mittagsrapport.Dienstag, 23. Februar. Stamm.Sonntag, 6. März. Neuenegg-Schiessenund Ausflug nach Murten.Samstag, 19. März. Gemeinsamer An-lass mit [email protected], 22. April. Mittagsrapport.Freitag, 13. Mai. Mittagsrapport.Samstag, 28. Mai. Gemeinsame Teilnah-me am Feldschiessen.Samstag/Sonntag, 4./5. Juni. Berner 2-Tage-Marsch.

OG Uni BernOffiziersgesellschaft Universität Bern(Mitglied der KBOG)

Präsident:Oblt Tobias Haudenschild,M 079 640 76 40.Vereinsanschrift: 3000 Bern.i www.ofunibe.ch

Of@UniFR* Offiziersgesellschaft der Universität Fribourg

Präsident:Oblt Pirmin Niederberger,M 079 501 90 64.Vereinsanschrift:Postfach 1108, 1701 Fribourg.i www.ofunifr.ch

Of@campusLausanne* Société des officiers du campusuniversitaire de Lausanne

Président:Plt Emanuel von Graffenried.Vereinsanschrift: 1000 Lausanne.i www.ofcampuslausanne.ch

Mercredi, 24 février, 18h, Bar le Satel -lite, EPFL. Stamm rentrée «Satellite».Mercredi, 16 mars, 18h, Campus (dateréserve: 6 avril). Stamm spécial «Dela -rive».Mardi, 19 avril, 18h, Campus (date ré -serve: 26 avril). Conférence «Les valeursdu Cadre». Intervenant: Walter von Kä -nel, CEO Longines.Samedi, 23 avril. Course 20 km deLausanne.Samedi, 30 avril, 13h, Stand de Vernand.Tirs obligatoires.Mardi, 3 mai, 18h30, EPFL/UNIL.Assemblée Générale.Jeudi, 19 mai, 17h, Vivapoly.Mercredi, 1er juin, 18h30. Stamm. Spé -cial: Grillades.Durant semestre: Initiations au tir, En -traînement à la course.

Of@UniSG* Verein der Offiziere an der Universität St.Gallen (HSG)

Präsident:Oblt Samuel Meier, M 078 711 89 99.Vereinsanschrift:Dufourstrasse 50, 9000 St.Gallen.i www.ofunisg.ch

Donnerstag, 25. Februar, 13 Uhr, Haupt-gebäude der Universität. Mittagsrapport1/3.Mittwoch, 2. März, 20 Uhr. Stamm1/2.Dienstag, 8. März, 18 Uhr. Schiessen.Mittwoch, 16. März, 13 Uhr, Hauptge-bäude der Universität. Mittagsrapport2/3.Mittwoch, 23. März, Kloten. Alumni-Event.Samstag, 16. April, Bundeshaus, Bern.Of@Uni-Anlass mit dem CdA.Mittwoch, 20. April, 20 Uhr. Stamm2/2.Ende April, Saulgau. Fallschirmsprin-gen.Dienstag, 3. Mai, 13 Uhr, Hauptgebäu-de der Universität. Mittagsrapport 3/3.Dienstag, 10. Mai, Wittenbach. Obliga-torisches Schiessen.Dienstag, 14. Juni, Bibliotheksgebäudeder Universität. Lernphasenevent.

Of@campusZH* Verein der Offiziere der UniversitätZürich und der ETH Zürich

Präsident:Lt Sandro Vattioni,Witellikerstrasse 20, 8008 Zürich,M 079 904 64 28.i www.ofcampuszh.ch Mittwoch, 3. Februar, 19 Uhr, Restau-rant Fribourger Fonduestübli, Zürich.Fondue-Stamm.Freitag, 26. Februar, ganztags, Davos.Skitag und Besuch HCD–ZSC.Mittwoch, 2. März, 19 Uhr, ETHHauptgebäude. Referat von Dr. HubertAnnen.Mittwoch. 6. April, 19 Uhr, RestaurantWeisses Kreuz, Zürich. Stamm.Samstag, 16. April, 10 Uhr, Bern.Of@Uni-Anlass: Besuch Bundeshaus.Donnerstag, 21. April, 12.15 Uhr, Uni-Mensa. Mittagsrapport.Samstag, 23. April, 14 Uhr, Albisgüetli,Zürich. Obli-Schiessen.

SchweizerischeGesellschaft derOffiziereder Logistik

Präsident:Oberst Andres Krummen,Bernastrasse 54, 3005 Bern,P 031 312 02 64, G 031 320 23 30,M 079 335 04 58.i www.solog.ch

Sektion MittellandPräsident:Oberstlt i Gst Simon Eugster,Auweg 9, 3074 Muri,G 058 462 83 37.

Sektion OstschweizPräsident:Oberstlt Christian Müller,Seenerstrasse 201, 8405 Winterthur,P 052 534 34 25, G 058 444 50 83.

Samstag, 19. März, Kaserne Bern. SO-LOG Brunch mit Referat.Freitag, 1. April, Bauma. MV SOLOGOstschweiz mit vorheriger Besichti-gung Giesserei Wolfensberger AG.Samstag, 23. April und 7. Mai, Tegital.Pistolenschiessen, mit Partnerpro-gramm.Samstag, 21. Mai, Zürich. Besichtigung«Hinter den Kulissen des Hauptbahn-hofs Zürich».Samstag. 4. Juni, Weissenstein SO. Neu-mitgliederanlass: Höhlenklettern imNidlenloch.Samstag, 25. Juni, Willisau. MV SO-LOG Schweiz.Samstag, 27. August. Familienanlass:Bauernolympiade.Freitag, 14. Oktober, Flughafen Zürich.Herbstanlass: Besichtigung Gate Gour-met.

Section RomandePrésident:Lt col EMG Jean-Baptiste Thalmann,Stauffacherstrasse 65, 3003 Berne,M 079 572 18 47.i www.officiers.ch

Sektion ZentralschweizPräsident:Oberstlt i Gst Gregor Stutz,Sonnhalderain 7a, 6030 Ebikon,P 041 440 31 72, M 079 354 62 47.

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

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Vermischtes

Echo aus der Leserschaft

ASMZ 12/2015: Der Islamaus historischer SichtDer Beitrag von Dr. RolandBeck «Der Islam aus histori-scher Sicht» gibt in konziserForm einen aktuellen Über-blick über die Entwicklungdes Islam. Der letzte Satz imzweitletzten Alinea wirft beimir indessen einige Fragenauf. Beck schreibt: «Auch wirdvermutet, dass unsere Bankenin der Finanzierung des isla-mischen Terrors eine wichtigeRolle spielen».Diese plakative Aussage rufteinige Fragen hervor:• Auf welche Beobachtungen,

Aussagen, Fakten, etc. be-zieht sich die «Vermutung»des Autors, auch wenn die-se aus seiner Sicht unver-dächtig allgemein formuliertist («auch wird vermutet»)?

• Um welche Art von Finanzie-rungen geht es (z.B. Kredite[an wen?], Garantiegeschäf-te zur Sicherstellung vonZahlungen/Lieferungen, De-visengeschäfte, etc.)?

• Wer sind die direkten Ge-schäftspartner (Kreditneh-mer) der Banken?

• Welche Banken sind («ver-mutlich») involviert?

Sollte die von Beck erwähnteVermutung zutreffen, wäre esdoch sehr erstaunlich, wenndie zuständigen Instanzennicht längst gehandelt hät-ten. Sollte es sich dagegenum einen unbedachten Rund-umschlag gegen die Bankenhandeln, müsste sich der Au -tor vorwerfen lassen, «die Ban-ken» (…) einem ungeheuerli-chen Verdacht ausgesetzt zuhaben.Meines Erachtens darf die er-wähnte Aussage im Beitragvon Beck nicht tel quel imRaum stehen gelassen wer-den. Ich bin Ihnen für eineklärende Stellungnahme sehrdankbar.

Andreas Zeiter, Major a D8706 Feldmeilen

Erneut wurde die HöhereKaderausbildung der Armee(HKA) nach dem interna-tionalen Modell «EuropeanFoundation for Quality Ma-nagement» (EFQM) beurteiltund bewertet. Das Assessment2015 wurde durch die unab-hängige Stiftung ESPRIX Ex-cellence Suisse vorgenommen.Zeitgleich mit der Rezertifi-zierung bewarb sich die HKAfür die Auszeichnung «ESPRIXSwiss Award for Excellence»und wurde offiziell als Nomi-nierte erkoren. Die definitiveRangierung sowie die öffentli-che Verleihung der Auszeich-nung erfolgt am 10.März 2016im Kultur- und Kongresszen-trum Luzern. Die Bewertungsowie die Nominierung zeigen,dass es der HKA gelungen ist,sich als Kompetenzzentrum fürFührungsausbildung zu etab-lieren und kontinuierlich wei-ter zu entwickeln. Die HKAerbringt Spitzenleistungen undkann sich sowohl mit heraus-ragenden Bildungsorganisatio-nen in der Schweiz als auchvergleichbaren internationalenOrganisationen messen.

Die Höhere Kaderausbil-dung der Armee ist verant-wortlich für die Führungs- undStabsausbildung der Miliz -kader ab Stufe Einheit sowiedie Ausbildung der Berufsoffiziere und Berufsunteroffizie-re der Armee. Als Kompetenz-zentrum für militärische Füh-rungsausbildung und militär-wissenschaftliche Forschung er-bringt die HKA ihre Leistun-gen schwergewichtig für dieArmee, in Partnerschaft mit denanderen Trägern der Nationa-len Sicherheitskooperationsowie zivilen Bildungs or ga ni -sa tionen. Die Auszeichnung«Recognised for Excellence 5-STAR» bedeutet also gleichzei-tig eine hohe Anerkennung dermilitärischen Führungsausbil-dung. Zur Höheren Kaderaus-bildung der Armee gehören dieZentralschule (ZS) in Luzernund Bern, die Generalstabs-schule (Gst S) in Kriens, die Mi-litärakademie (MILAK) an derETH Zürich in Birmensdorfsowie die Berufsunteroffiziers-schule (BUSA) in Herisau. dk

www.vtg.admin.ch

Seit 1. Januar 2016 ist Bri-gadier Hans Schatzmann neu-er Kommandant MilitärischeSicherheit. Der 53-Jährige hat an derUniversität BernRechtswissenschaf-ten studiert und1988 mit dem Li-zenziat abgeschlos-sen. Nach der Tä-tigkeit als ausser -ordentlicher Unter-suchungsrichter desKantons Solothurnerfolgte 1992 die Patentierungals Rechtsanwalt und Notar.Von 1993 bis Ende 2013 führ-

te er ein eigenes Anwalts- undNotariatsbüro in Solothurn.Von 2008 bis 2012 war er Prä-

sident der Schwei-zerischen Offiziers-gesellschaft. Aufden 1. Januar 2014wurde er durchden Bundesrat zumKommandant In-fanteriebrigade 5unter gleichzeitigerBeförderung zumBrigadier ernannt.Er folgt auf Briga-

dier Beat Eberle, welcher per31.12.2015 das VBS verlassenhat. dk

Hans Schatzmann neuer Komman-dant militärische Sicherheit

Auszeichnung für die Höhere Kaderausbildung der Armee

Der Bundesrat hat Dr. Ale-xander Kohli per 21. Januar2016 zum Kommandant In-fanteriebrigade 5 (Inf Br 5) er-nannt und gleichzei-tig zum Brigadier be-fördert.

Der 48-jährige, inGrenchen wohnhaf-te Kohli hat 1995 ander ETH Zürich seinStudium als Kultur-ingenieur ETH ab-geschlossen. Anschliessend ar-beitete er als wissenschaftlicherMitarbeiter an der ETH. Seit1999 arbeitet Alexander Kohlials Bereichs- und Abteilungs-leiter in einer Ingenieurfirma.2001 stieg er als Partner in dieGeschäftsleitung auf. Als Miliz-

offizier führte er von 2004 bis2008 das Aufklärungsbataillonder Inf Br 4. Von 2009 bis 2012wurde er als Unterstabschef

Operationen der InfBr 4 und 5 und seitJanuar 2015 im Gra-de eines Oberst i Gstals Stabschef der InfBr 5 eingesetzt.

Er folgt auf BrHans Schatzmann,welcher seit Januar

die Militärische Sicherheitführt. Kohli wird die Inf Br 5bis zu deren Auflösung Ende2017 führen. Damit zwischenihm und dem VBS keine In -teressenkonflikte entstehen,wurden verschiedene Mass-nahmen vereinbart. BOA

Neuer Kommandant Infanterie Brigade 5

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

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61Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Vermischtes

Echo aus der Leserschaft

Halbierung der Armee, das faule EiUnglaublich: Der Nationalrattut so, als ob die eidgenös -sischen Wahlen vom 18. Ok-tober gar nicht stattgefundenhätten. Die Armee-Halbierungist ein faules Ei, das dem neuzusammengesetzten National-rat von der «alten Garde» insNest gelegt worden ist. DieBotschaft des 18. Oktobers ist(noch) nicht beim Parlamentangekommen, nicht einmal beider Wahlsiegerin SVP: Dabeihat der Souverän am 18. Okto-ber unmissverständlich einenKurswechsel verlangt. Klarerhätte die damalige Willens -äusserung des Volkes kaumausfallen können.Statt «Mitte-Links» wäre jetzteigentlich «Mitte-Rechts» an-gesagt. Ein bürgerliches Par-lament darf doch auf gar kei-nen Fall einer Halbierung derArmee zustimmen! Mit demBestandes-Kahlschlag von bis-her 220000 Mann auf einenneuen kümmerlichen Alibi-Rest-Bestand von 100 000Mann und der vollständigenEliminierung aller 72 Reserve-Bataillone ist der Verfassungs-Auftrag nicht mehr zu erfüllen.Die Bundesverfassung undder berechtigte Sicherheits-Anspruch von Bevölkerungund Wirtschaft werden gera-dezu verhöhnt. Die Schweizwird unsicher.Alle kritischen Stimmen, dieim Vorfeld zu diesem ver-hängnisvollen Nationalrats-

Beschluss von fachkundigenPersönlichkeiten zu verneh-men waren, wurden in denWind geschlagen. Die Luftwaf-fe soll nun sogar dem Heerunterstellt werden, entgegendem dringenden Hilferuf vierehemaliger Kommandantender Luftwaffe. Das desaströse Armee-Halbie-rungs-Projekt beinhaltet imÜbrigen, dass nun 35000 Sol-daten innerhalb von zehn Ta-gen mobilisiert werden könn-ten. Hallo? Nach zehn Tagenwäre ein Konflikt längst vor-bei. Solche Ziele sind gera -dezu lächerlich. Früher konn-te das Gros der Armee innerteinem bis zwei Tagen mobili-siert werden. Alle europäischen Staaten ver-stärken ihre Sicherheit. Der Na-tionalrat beschloss das exak-te Gegenteil. Dabei ist die Si-cherheit die zentralste Auf -gabe unseres Staates. Sicher-heit ist das Fundament unse-rer Gesellschaft. Die Voraus-setzung für alles. Ohne robus-te Gewährleistung der Sicher-heit ist an weitere Staatsauf-gaben nicht einmal im Ansatzzu denken. Ein kurzer Blickin den kulturellen und sportli-chen Veranstaltungs-Kalendervon Aleppo oder Rakka solltefür diese Erkenntnis ausrei-chen.

Willi Vollenweider,6300 Zug

In einem feierlichen Rah-men haben vergangenen De-zember in Herisau 25 Berufs-unteroffiziere ihre Ausbildungbeendet. Im Anschluss an diezweijährige Grundausbildungsind die Absolventen in derAusbildung von Rekruten undKadern tätig. Die Berufsun-teroffiziere aus unterschiedli-chen Waffengattungen der Ar-mee wurden nach erfolgrei-chem Abschluss ihres Grund-ausbildungslehrgangs (GAL)2014 –2015 an der Berufsun-teroffiziersschule der ArmeeBUSA diplomiert. Gleichzei-

tig wurden 22 der Absolven-ten zum Adjutant Unteroffizierbefördert. In der reformiertenKirche Herisau gratulierte ih-nen der Kommandant BUSA,Brigadier Heinz Niederbergerin einem feierlichen Rahmen.Am Anlass nahmen zahlreicheGäste aus Politik, Wirtschaftund Armee teil. Im zweijäh-rigen Grundausbildungslehr-gang erhalten die Unteroffi-ziere das erforderliche Rüst-zeug für die militärische Füh-rung und Ausbildung in denKader- und Rekrutenschulender Schweizer Armee. dk

Die Schweiz verfügt fürnachrichtendienstliche Zwe-cke über Mittel, um im Aus-land Benutzer von Funk- undSatellitenkommunikation auf-zuklären. Um die Recht- undVerhältnismässigkeit dieser Tä-tigkeiten zu prüfen, besteht seit2003 die Unabhängige Kon-trollinstanz für die Funkauf-klärung (UKI). Es handelt sichdabei um ein unabhängiges,

verwaltungsinternes und in-terdepartementales Kontroll-organ. Die UKI berichtet jähr-lich dem Chef VBS, dem Bun-desrat und der Geschäftsprü-fungsdelegation des Parlamentsüber seine Kontrolltätigkeiten.Der Bundesrat hat für die kom-mende Amtsperiode (2016 –2019) die folgenden Perso-nen als Mitglieder der UKIgewählt:

• Martin Wyss, stellvertreten-der Chef Rechtssetzungsbe-gleitung II im Bundesamt fürJustiz, EJPD;

• Urs von Arx, Leiter der Sek-tion Netze und Dienste imBundesamt für Kommuni-kation, UVEK;

• Patrick Gansner, Chef Stra-tegie und Internationales imBereich Sicherheitspolitik desGeneralsekretariates VBS.

Martin Wyss – als Vorsit-zender – und Urs von Arx wa-ren schon in der ablaufendenAmtsperiode Mitglieder derUKI (seit 2008 bzw. 2011). Alsneues Mitglied gewählt wurdePatrick Gansner, der das VBSvertritt und bisher auch be-reits Sekretär der UKI war. Erlöst Michel Liechti ab, der vonseiner Tätigkeit in der UKI zu-rücktritt. dk

Unabhängige Kontrollinstanz für die Funkaufklärung

Das Eidgenössische Depar-tement für Verteidigung, Be-völkerungsschutz und Sport(VBS) und die Kantone Waadt,Wallis und Genf haben imNovember eine Änderung derVereinbarung zur Zusammen-arbeit im Rahmen der Polizei-akademie Savatan unterzeich-net. Diese Änderung ermög-licht die Integration des Kan-tons Genf als vollwertigen Part-ner. Die Vereinbarung in ihrerjetzigen Form, gültig bis Ende2017, wird bis Ende 2019 jähr-lich stillschweigend verlängert.Die Vereinbarung wurde mitmehreren Anhängen vervoll-ständigt, welche die gegen -seitigen Leistungen zwischen

Bund und Kantonen regeln,insbesondere die zur Verfü-gung gestellte Infrastrukturund die verschiedenen Aus -bildungen im Bereich Sicher-heit auf Kantons- und Bun -des ebene. Die aktualisiertenAn hänge wurden ebenfalls heu-te unterzeichnet. Das ProjektSYNERSEC, eingeführt 2004unter der Federführung desVBS und der Kantone Waadtund Wallis, fasst die Grund-ausbildung der Militärpolizei,der Waadtländer und der Wal-liser Polizei zusammen. DieTeilnahme der KantonspolizeiGenf wird den Standort derPolizeiakademie Savatan stär-ken. dk

Polizeiakademie Savatan: Genf trittder Partnerschaft mit dem Bund bei

Berufs-Uof beenden Ausbildung

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Vermischtes

18 Absolventen der Militär-schule 2-2015 konnten kurzvor Weihnachten im Air ForceCenter in Dübendorf die Di-plome ihrer Ausbildung zumBerufsoffizier der SchweizerArmee in Empfang nehmen.Brigadier Daniel Moccand,Direktor der Militärakademiean der ETH Zürich (MILAK),überreichte die Diplome zu-sammen mit Korpskomman-dant Dominique Andrey,Kommandant Heer, vor rund120 Gästen. Für ihre beson-ders gute Abschluss note zu-sätzlich ausgezeichnet wurdenMajor Mario Caspar und Ma-nuel Lauener.

Andrey gratulierte in seinerAnsprache den Absolventenzu Ihrer Leistung und setztedas Zitat von Henry Ford anden Anfang seiner Festrede,wonach es mehr Leute gebe,die kapitulieren als solche, diescheitern. Die Tatsache, dassdie Absolventen ihr Diplomentgegen nehmen könnten,zeuge von Durchhaltewillen.Er rief die frisch Brevetiertendazu auf, in ihrer künftigenFunktion Vorbilder zu sein. AlsBerufsoffiziere lösen sie kom-plexe Führungsaufgaben undtrügen in Zukunft die grosseVerantwortung, junge Men-schen auszubilden – eine dernobelsten Aufgaben, der mansich stellen könne, so Andrey.

Er forderte die frisch Diplo-mierten auch auf, sich selbstund ihre Handlungsweisenvon Zeit zu Zeit zu hinterfra-

gen. Menschenorientierte Füh-rung bedeute, dass der Menschim Mittelpunkt stehe, sagte erweiter.

Moccand schloss sich denWorten des KommandantenHeer an. Berufsoffizier sei einwunderschöner Beruf, so sei-ne Schlüsselbotschaft. Er stel-le ho he Anforderungen an In tellekt, Persönlichkeit undDurchhaltevermögen. Neu-gier, Offenheit und perma-nente Weiterbildung, steteArbeit an der eigenen Per -sönlichkeit sowie eine gesun-de Widerstandsfähigkeit seiendarum zwingend. Man müsseals Berufsoffizier zuerst auf dermenschlichen Ebene und erstdann auf der sachlichen Ebe-ne Wirkung erzielen. Manmüsse Vertrauen schaffen undden anvertrauten Soldaten undKadern Wertschätzung undRespekt entgegen bringen,dann werden diese auch einenanspruchsvollen Ausbildungs-und Einsatzalltag meistern.

Absolventen Militärschule 2-2015Maj Caspar Mario LVb Pz/Art Magg Dinh Ngoc Chau FOA aiuto cond 30Maj Fenner Remo FSTA KSK Maj Geyer Marc LVb Log Maj Grichting Philipp LVb Pz/Art Maj Grossenbacher Roger LVb FU 30 Maj Keller Andreas LVb G/Rttg Maj Kraft Marco LVb FU 30 Maj Lauener Manuel Robin LVb G/Rttg Maj Marthy Tobias LVb Log Maj Rubin Thomas LVb FU 30 Maj Sanktjohanser Marc LVb G/Rttg Maj Wetter Roland LVb Log Maj Wyer Marcel LVb Log Hptm Häusermann Mirco LVb Flab 33 Hptm Ineichen Stephan LVb Inf Hptm Röthlisberger Kilian Christian LVb Pz/Art Hptm Weiss Rafael LVb Log

Echo aus der Leserschaft

ASMZ 11/2015: Zur Kolumne des Präsidenten SOG Für den Erhaltder TSK Luftwaffe

Bereits in der ersten Wochemeiner Unteroffiziersschulelernte ich den Grundsatz «einChef, ein Raum, ein Auftrag».Bei der Ausarbeitung der neu -en Kopfstruktur ging dieseMaxime offensichtlich verges-sen. Mit dem neuen Opera -

tionskommando werden dieWirkungsräume Luft und Bo-den vermischt.Während die Luftwaffe im täg-lichen Betrieb Live-Einsätzeleistet (Luftpolizeidienst, Such-und Rettungsflüge, Erstellendes Recognized Air Picture etc.)betreibt das Heer in der aktu-ellen Lage schwerpunktmäs-sig Ausbildung im Rahmen der

Schulen und Kurse. Dies stelltvollkommen unterschiedlicheAnforderungen, insbesonderean die Führungsabläufe. Nurwer in der Luftwaffe seine mili-tärische Laufbahn absolvierthat, verfügt über umfassendeKennt nisse der Zusammenhän-ge und Sachzwänge der Opera-tionen in der dritten Dimension.Als Luftwaffenoffizier würde ich

es mir nicht anmassen, meineKameraden vom Heer zu be-lehren, wie sie den Kampf amBoden zu führen haben. Esbraucht deshalb auch in derWEA zwei Teilstreitkräfte, wel-che direkt dem Chef der Armeeunterstellt sind.

Stefan Rüegsegger,Hptm, 6020 Emmenbrücke

Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

18 neue Berufsoffiziere für die Schweizer Armee

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63Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Vermischtes

Sonderpreis für das Geoportal des BundesBundes basierend auf konse-quentem Einsatz von Open-Source Software, offenenStandards und Cloud Com-puting erhält mit dieser Aus-zeichnung als schweizweitbahnbrechendes Projekt eineerneute Anerkennung. Mit derRealisierung von geo.admin.chwurde das Geoinformations-zentrum des Bundes, das Bun-desamt für Landes topogra-fie swisstopo, be auftragt. Das

Im Rahmen des neunten na-tionalen eGovernment-Sym-posiums Ende 2015 in Bernwurde das Geoportal desBundes (geo.admin.ch) mitdem «eGovernment-Sonder-preis 2015» gewürdigt. DerPreis wurde von der Schwei-zer Niederlassung des inter-nationalen Beratungsunter-nehmens BearingPoint ver -geben. Die Umsetzung derGeoinformationsstrategie des

verkehren. Der Austausch vonGeodaten wird durch geo.ad-min.ch stark gefördert. DasGeoportal des Bundes wirdvom Bundesamt für Landes-topografie swisstopo im Auf-trag des Koordinationsorgansfür Geoinformation des Bun-des zur Umsetzung des Geo-informationsgesetzes entwi-ckelt und betrieben. dk

www.geo.admin.ch

Geoportal des Bundes, geo.ad min.ch, ist ein priorisier-tes Vorhaben des ProgrammsE-Government Schweiz. DasProgramm hat zum Ziel, dasssowohl die Wirtschaft wieauch die Bevölkerung diewichtigen Geschäfte mit denBehörden elektronisch ab -wickeln können. Die Behör-den ihrerseits sollen ihre Ge-schäftsprozesse modernisierenund unterein ander elektronisch

abwechslungsreiche und for-dernde Jahr mit insgesamt 25Prüfungen und Arbeiten. Gutgerüstet werden die diplomier-

Als Vertreter der Diploman-den dankte Caspar den Kom-mandanten der Militärschuleund dem Lehrkörper für das

kursen der Schweizer Armeeeinbringen und anwendenkönnen. dk

ten Berufsoffiziere ihre gewon-nenen wissenschaftlichen so-wie praktischen Kenntnisse inden Schulen und Ausbildungs-

Der Bundesrat hat die stra-tegischen Ziele für die nationa-le FlugsicherungsgesellschaftSkyguide AG für die kommen-den vier Jahre festgelegt. Diegrundsätzliche Ausrichtung derbewährten Eigentümerstrate-gie wird beibehalten. In eini-gen Punkten erfolgen Anpas-sungen an aktuelle Entwick-lungen. Der Bund ist Mehr-heitsaktionär der Skyguide, dieden zivilen und militärischenFlugsicherungsdienst in der

Schweiz abwickelt. Gestütztauf das Luftfahrtgesetz legtder Bundesrat für jeweils vierJahre die strategischen Zielefür Skyguide fest. Die Erfah-rungen mit der geltenden Ei -gen tümerstrategie sind positiv.Deshalb wird an der grund-sätzlichen Ausrichtung derstrategischen Ziele für Sky-guide festgehalten. In einzel-nen Punkten erfolgt jedocheine Anpassung an aktuelleEntwicklungen. So soll das

Unternehmen im Hinblick aufdie vorgesehene Übertragungder Verantwortung für die Fi-nanzierung der Flugsicherungauf den Regionalflugplätzenvon Skyguide auf die Flug-platzhalter mithelfen, den Kos-tendeckungsgrad dieser Diens-te zu erhöhen. Weiter erwartetder Bundesrat, dass Skyguidedie Kapazität der militärischenFlugsicherung rechtzeitig aufdie geplante Einführung des24-Stunden-Betriebs im Luft-

polizeidienst ausrichtet. EinerEmpfehlung der Geschäfts-prüfungskommission des Na-tionalrates folgend, wurde dieStruktur der strategischen Zie- le vereinfacht und gestrafft.Die revidierten strategischenZiele für Skyguide sind mitden Zielvorgaben der EU-Kommission für den einheit-lichen europäischen Luftraum(«Single European Sky») in derPeriode 2015 bis 2019 abge-stimmt. dk

Strategische Ziele für Skyguide für die Jahre 2016 bis 2019

Echo aus der Leserschaft

Die WEA ist untauglich, sie zerstört unsere ArmeeEine Armee von nur 100000Mann gemäss WEA, ist ein-fach viel zu klein; stellen Siesich vor, dass 1% der Bevölke-rung genügen soll, um unserLand zu schützen! Was ma-chen dann die anderen 99%,Zeitung lesen, im Café sitzen,in die Ferien verreisen, oderarbeiten? Das kann es dochnicht sein. Die 100000 Mannreichen keinesfalls, davonsind schon allein 50 000 in

Ruhe nach einem 48-Std.-Ein-satz, 30000 in der Logistik und20000 könnten noch kämp-fen. Das soll dann unsere Si-cherheit sein? Die sogenanntekleinere «aber bessere Ar-mee» ist ein Trugschluss. Nein,wir brauchen das ganze Volk,eine Milizarmee, ausgerüstetund ausgebildet zur Vertei -digung, mindestens 400000Mann, mit einer Mobilma-chungsorganisation, wie wir

sie schon hatten, Dienstpflichtbis Alter 50, zum Teil Reserve.Für das reicht der Kostenrah-men von 5 Mia.; die Armee 95,mit 426000 Mann, kostete5.250 Mia. pro Jahr (gemässBund). Eine zur Verteidigungfähige Armee kann auch alleanderen Aufgaben, wie z.B. Ka-tastrophenhilfe usw., leisten.Eine solche Armee schreckt ei-nen möglichen Angreifer ab.Sie erzielt Dissuasion, das

heisst Abhaltewirkung, sie isteine Versicherung. Die heutigeund zukünftige sicherheitspo-litische Lage erfordert dies.Die WEA ist untauglich, siezerstört unsere Armee, diesedarf auf keinen Fall beschlos-sen werden, sie ist abzuleh-nen, es braucht eine neue Or-ganisation!

Gotthard Kaufmann,Major a D, 6210 Sursee

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64 Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 01/02/2016

Bücher

Sebastian Borger

Verzockt – Kweku Adoboliund die UBSBern: Stämpfli, 2013, ISBN 978-3-7272-1245-1

Der gebürtige GhanaerKweku Adoboli verzockt sichbei der UBS in London umMilliarden. Der Finanzplatzbebt, Köpfe rollen bis zuoberst,das Investmentbanking stehtam Pranger. Man empört sichund viele fragen sich: «Wiekonnte er nur?» In solchen Mo-menten geht gerne vergessen,dass die meisten Bankmitar-beiter hart und ehrlich arbei-ten. Der Autor Sebastian Bor-ger stellt sich der Frage, wiesoAdoboli zu diesem Sündenfallkam. Der freie Journalist, dersich schwergewichtig mit derFinanzindustrie befasst, analy-siert den Fall Adoboli mit Prä-zision, ohne den Täter zu ver-urteilen. Das Buch liest sichspannend. Es ist eigentlich einKrimi mit menschlichem Tief-gang, der weniger einen Täter

enttarnt, sondern vielmehrLicht in eine überdrehte Paral -lelwelt des globalen Finanz-systems wirft. Die Recherchendes Autors basieren im Wesent-lichen auf den Akten des Ge-richtsverfahrens gegen Ado bo -li sowie auf direkte Gesprä-che mit ihm. Die Auseinander-setzung mit dem Fall Adobolistellt eine Branche ohne Moralbloss. Nach der Lektüre des Bu-ches fragt man sich, wann dernächste Fall kommt und wasdie Gesellschaft gegen den so-genannten «Kasinokapitalis-mus» tun kann, bei dem Ban-ken mit dem Geld andererLeute zocken. Eine definitiveAntwort kann das Buch nichtliefern, aber zum Nachdenkenregt es allemal an.

Jean Pierre Peternier

Giulia Albanese

Mussolinis Marsch auf RomDie Kapitulation des liberalen Staates vor dem Faschismus

Paderborn: Ferdinand Schöningh, 2015,ISBN 978-3-506-78142-0

Giulia Albaneses deutscheÜbersetzung ihrer 2006 initalienischer Sprache erschie-nenen Doktorarbeit beschäf-tigt sich ausgiebig mit Mus -solinis Marsch auf Rom. DieLegitimation für ihre Unter-suchung leitet die Autorinaus dem Befund ab, dass dieZiele und Beweggründe des Marsches bisher noch unge-nügend erforscht seien unddessen politische Tragweitebis anhin vernachlässigt wor-den sei. Als die faschistischen«Squadristi» Ende Oktober1922 im strömenden RegenRom belagerten, war dasSchicksal der liberalen Staats-ordnung auf dem Prüfstand.Das Ereignis, das seither als«Marsch» Eingang in die his-torische Forschung gefundenhat – in Tat und Wahrheit

aber gar keiner war – wird vonder Autorin nicht als Bluff,sondern vielmehr als Putschund politische Inszenierungmit grosser Wirkung aufge-fasst. Albaneses Kernthe se be-sagt, dass im Anschluss an denMarsch die erste Regierungunter Benito Mussolini ihrwahres, diktatorisches Ant litzoffenbarte und den libera-len Staat zu unterdrücken be-gann. Die Autorin wendet sichdamit gegen die ältere Ge-schichtsschreibung, die denBeginn der Diktatur auf 1925datiert. Detailliert und quel-lenreich schildert Albanese,wie leicht sich Italiens Städteund Gemeinden von Musso -linis Schwarzhemden unter-werfen liessen.

Marcel Berni

Simon Geissbühler

Die Schrumpf-Schweiz – Auf dem Weg in die MittelmässigkeitBern: Verlag Stämpfli, 2014, 2. Auflage, ISBN 978-3-7272-1420-2

Der Historiker, Politikwis-senschaftler und Berufsdiplo-mat diagnostiziert aufgrundseiner Beobachtungen aus derFerne und verstärkt mit 276Anmerkungen den Zustandunseres Landes. Er geht derschweizerischen politischenKultur auf den Grund undzeigt die Wirkung der nega -tiven (sicherheits-)politischen,sozialen und wirtschaftlichenEntwicklungen auf. Hervor-gehoben werden die bisheri-gen Erfolgspositionen, darun-ter die direkte Demokratieund das Milizsystem. «UnterDruck kommt die Zivilgesell-schaft einerseits […] durch einen Staat, der immer mehrAufgaben an sich zieht, an -dererseits durch den Rückzug

der Bürger und Bürgerinnenins Private.» Der Autor zitierteinen Berufskollegen, der inder Verstädterung und Ano-nymisierung die Hauptgrün-de für schwindendes Bürger-engagement sieht. Das Militärhabe viel von seiner integrati-ven Kraft als «sichtbarste Formeines Einsatzes für das Ge-meinwesen verloren» (PaulWidmer: Die Schweiz als Son-derfall, Zürich 2007). Nochsei der Milizgedanke in derschweizerischen Bevölkerungstark verankert: Über siebzigProzent der Abstimmendenentschieden, die Militärdienst-pflicht in der Bundesverfas-sung beizubehalten. Freiheitsei nicht gratis, aber sie müsseauch verteidigt werden. Nicco-

lò Machiavelli hätte einst denMythos der schweizerischenmilitärischen Grösse altrömi-schen Zuschnitts entworfenund die skrupellose Kampf-weise der Eidgenossen als er-folgreiche Krieger bewundert.«Als Bundesrat Ueli Maurervon der besten Armee der Weltsprach, hatte er also durchaushistorische Anknüpfungspunk-te.» Nur sei die Armee in denletzten zwanzig Jahren syste-matisch ausgehöhlt und kon-tinuierlich geschrumpft wor-den. Dabei sei die Verteidi-gung neben der Aussenpolitikeine Kernaufgabe des Staates.«Die Militärausgaben sind von1,7 Prozent des BIP 1991 auf0,8 Prozent des BIP 2012 ge-sunken.» Länder wie Belgien,

Dänemark, Finnland, Nor-wegen, Portugal, Polen undSchweden hätten 2012 zumTeil wesentlich mehr für ihreVerteidigung ausgegeben alsdie Schweiz. Diese hätte 2011mit fast vierzig Prozent derStaatsausgaben mehr als zehn-mal so viel für soziale Siche-rung aufgebracht als für Ver-teidigung mit rund 2,9 Pro-zent. Simon Geissbühler for-dert: «Es bräuchte wieder mehrLangfristigkeit und mehr Stra-tegie im politischen Den-ken und Handeln.» UnserLand werde nicht untergehen,aber wird es sich von seinemKurs in Richtung «Schrumpf-Schweiz» abbringen lassen?

Heinrich L.Wirz

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Bücher

Nr. 01/02 – Januar/Februar 2016182. Jahrgang

ImpressumPräsident Kommission ASMZChristoph Grossmann, Oberst i Gst aD,Dr. oec. HSG

ChefredaktorDivisionär Andreas Bölsterli (BOA)

RedaktionssekretariatASMZ c/o Verlag Equi-Media AGBrunnenstrasse 7, CH-8604 VolketswilTelefon +41 44 908 45 60Fax +41 44 908 45 40E-Mail: [email protected]

Stellvertreter des ChefredaktorsOberst i Gst Michael Arnold,lic. phil. II (AM)

RedaktionOberst i Gst Andreas Cantoni (ac)Andrea Grichting Zelenka, lic. phil. (ga)Oberst Dieter Kläy, Dr. phil. I (dk)Major Pascal Kohler (pk)Hptm Christoph Meier (cm)Major Peter Müller, Dr. rer. pol. (pm)Hptm Daniel Ritschard, lic.oec.HSG (DR)Henrique Schneider, Prof. Dr. (Sc)Major Markus Schuler (M.S.)Oberstlt Jürg Studer (St)Oberstlt Eugen Thomann, lic. iur. (ET)Major Walter Troxler, Dr. phil. (Tr)

HerausgeberSchweizerische Offiziersgesellschaft

VerlagVerlag Equi-Media AGBrunnenstrasse 7, CH-8604 Volketswil

Verleger: Christian Jaques

GeschäftsführungRegula Ferrari,Telefon +41 44 908 45 60E-Mail: [email protected]

Anzeigen/BeilagenSilvio Seiler, Telefon +41 44 908 45 61E-Mail: [email protected]

AbonnementeSilvia Riccio, Telefon +41 44 908 45 65E-Mail: [email protected]änderungen bitte mit Abo -nummer (s. Adressetikette) angeben.

Layout: Stefan Sonderegger

Bezugspreisinkl. 2,5 % MwStKollektivabonnement SOG ermässigtJahresabo Inland Fr.78.– /Ausland Fr. 98.–Probeabo Schweiz (3 Ausgaben) Fr.20.–

Auflage: Druckauflage 19500

Druck: galledia ag, 9230 Flawil

© CopyrightNachdruck nur mit Bewilligungder Redaktion und Quellenangabe

www.asmz.ch

Nächste Ausgabe: 1. März 2016

Schwergewicht:

• CYBER – Herausforderungen• Sicherheitspolitischer Bericht• Selektion und Ausbildung der Of

Dr. Léon S. Gaucher, Clarens VD

Die «Gotteskrieger», die unterschätzte Bedrohung Schweizerische Vereinigung Pro Libertate, ZollikofenErstmals erschienen 2015 und herausgegeben von PIKOM und Pro Libertate

Der Verfasser war einer derErsten, der die Entwicklungdes «Heiligen Krieges» in Sy-rien und seine Unterstützer inden verschiedensten Teilen derWelt genau verfolgte. In sei-ner Broschüre, die erste die-ser Art in Europa, legt er dar,dass die «Gotteskrieger» ihrenKampf gegen die «Ungläubi-gen» als Verteidigung des Is-lams für völlig legitim erach-ten; tatsächlich ist die Reli gionnur der Deckmantel für einemenschenverachtende Ideolo-gie.

Sehr plastisch und zweifel-los aufgrund zahlreicher nach-richtendienstlicher Verbindun-gen schildert der Autor die Anwerbungsmethoden jungerEuropäer für den «Jihad», de-

ren Reise nach Syrien, um dortzu blindem Gehorsam bis zubrutalsten Grausamkeiten undErmordungen erzogen zu wer-den. Eine nachfolgende mili-tärische Ausbildung lässt vielezu reinem Kanonenfutter fürSelbstmordattentäter werden.Dennoch hält der Zustrom anjungen «Gotteskriegern» un-verändert an.

Eindringlich wird vor «Rück -kehrern» gewarnt, die oft Auf-träge zu Mordanschlägen undSabotage in ihrem Heimatlandhaben.

Die Broschüre wirft dem«verschlafenen Westen» vor,er wolle diesen Terror offen-bar nicht sehen; das Echo dermeisten Politiker auf Warnun-gen sei zumeist nur ignorantes

Belächeln, manche Nachrich-tendienste hätten erst 2010,also nach sechs Jahren ihre Ar-beit mit erforderlicher Inten-sität aufgenommen.

Die Publikation schloss in-haltlich Ende 2014 mit derbitter ernst gemeinten Ermah-nung: «Es ist Zeit aufzuwa-chen» und prognostizierte wei-tere «sehr viel schlimmere Ter-rorakte». Nur wenige Wochenspäter erfolgte der Anschlagauf die französische Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo,und jetzt stehen wir erschüt-tert vor den Morden in Parisund haben ein ungutes Ge-fühl im Magen, was uns nocherwartet.

Thomas Fuchs

Karin Münger / Max Ungricht

SWISSNESS50 Jahre Patrouille Suisse – 25 Jahre PC-7 TEAM

Verlag Cockpit, Jordi AG, 2014, ISBN 978-3-906562-43-8

Das reichbebilderte und mit232 Seiten umfangreiche Werküber die beiden populärenKunstflugstaffeln der Schweiz,Patrouille Suisse und PC-7Team füllt eine weitere Lü-cke in der aviatikinteressierten Le sergemeinde. Viersprachig(dt/fr/en/it), mit 4 ausklappba-ren, doppelseitigen Umschlä-gen versehen, wird der Leser ininformativen Skizzenbeschrei -bungen mit den zu fliegen-den Kunstfiguren bekannt ge-macht. Atemberaubende, über-wiegend farbige Aufnahmenbegleiten die Geschichte derbeiden Formationen: DieEXPO1964 in Lausanne giltals Geburtsstunde und Grün-dungsjahr der PS, mit Haw-ker Hunter Mk 58, ab 1995mit Northrop F-5E/F Tigerim Einsatz; minuziöse Re-

cherche wird ebenfalls demPC-7 TEAM seit seinem Grün-dungsjahr 1989 mit NCPC-7zuteil.

Die bisherigen und akti-ven Piloten werden allesamtin einer Fotogalerie vorge-stellt, ebenfalls der für den reibungslosen Flugbetrieb zu-ständige Technische Dienst.Die geografische Übersichtbzw. die eingezeichneten bis-herigen Vorführorte im Aus-land sind beeindruckend; bes-ser verständlich wird jetzt dielandläufige Bezeichnung derStaffeln «als fliegende Botschaf-ter der Schweiz», die sogar aus-serhalb Europas ihre Bewun-derer finden.

Ein kleiner Wermutstrop-fen fällt auf die Platzierung desInhaltsverzeichnis; dieses fin-det man weder hinten noch

vorne, sondern versteckt, zwi-schen zwei Kapiteln, auf S. 7.Zu beiden Formationen sindhistorische Beiträge der ehema-ligen Leader enthalten. Diesestellen objektiv nicht nur denbegeisterten Piloten, sondernauch den Menschen in denMittelpunkt.

Zum Schluss möchte der Re-zensent eine Passage aus demBericht des bestbekannten Kdt.der PS, Oberstlt «Dani» Höslizitieren. Unter dem Titel «Ma-donna ziert sich» schildert ereindrücklich seine Überzeu-gungsarbeit für den Auftritt derFliegerstaffel am Megakonzertdes US-Stars in Dübendorf.Hand aufs Herz: Ist das wirk-lich das Zielpublikum, das «un-sere» Patrouille Suisse erreichenwill?

Roger Cornioley

Page 68: Sicherheit Schweiz - Allgemeine Schweizerische ...€¦ · Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift Herausgeber: Schweizerische Offiziersgesellschaft Sicherheit Schweiz Nr.01/02

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