Sicherung der Authentizität bei der Digitalisierung von ... · den Metadaten untersucht. FAZIT Es...

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Zur Person Als ausgebildete Fotografin habe ich ein natür- liches Interesse an der Fotografie und der Bild- dokumentation der Vergangenheit und Gegen- wart. Der Wunsch mich auf Fotoarchivierung zu spezialisieren, hat mich 2012 zum Studium der Archivwissenschaſt bewegt. Nach dem erfolgreichen Bachelorabschluss (Thema der Bachelorarbeit: Die archivarische Spuren- suche bei Fotografien. Herausforderungen bei der Erschließung von Fotografien am Beispiel des Carl-Hauptmann-Archivs) im März 2016 habe ich mich aufgrund meines Interesses an der digitalen Langzeitarchivierung und im Wissen um die Erforderlichkeit und Unabding- barkeit dieses Themenfeldes für meine berufli- che Zukunſt, zur Fortsetzung des Studiums entschieden. Nach dem Studium werde ich unmittelbar eine Stelle als Fotoarchivarin im Universitätsarchiv der Freien Universität Berlin antreten. PRAXISERFAHRUNG - 2016 – 2017 Studentische Hilfskraſt, X Verleih AG, Berlin - 2016 Wissenschaſtliche Hilfskraſt, Prof. Dr. Susanne Freund, FH Potsdam - 2015 Studentische Hilfskraſt, Digitalisierungslabor, FH Potsdam - 2014 Praktikum im Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart - 2014 Praktikum in der Bildagentur bpk, Berlin - 2013 Praktikum im Filmarchiv des Bundes- archivs, Berlin - 2013 – 2015 Projektmitarbeiterin für die „Bildarchivare“, Berlin - 2009 – 2011 Online- & Service-Redakteurin - Seit 2009 Freiberufliche Fotografin - 2005 – 2008 Ausbildung zur Fotografin Foto: Astrid Kirchherr / N.C. Allen Norah Charlotte Allen E-Mail: [email protected] Sicherung der Authentizität bei der Digitalisierung von historischen Fotografien Masterarbeit von Norah Charlotte Allen TITEL Sicherung der Authentizität bei der Digitalisierung von historischen Fotografien SCHLAGWORTE Digitalisierung, Fotoarchiv, Fotografie, Retrodigitalisierung, Metadaten, Authentizität BEARBEITUNGSZEIT 10. 04. 2017 bis 04. 09. 2017 Inhalte und Ergebnisse AUSGANGSLAGE Seit der allerersten digitalisierten Fotografie aus dem Jahr 1957 haben sich qualitative Standards entwickelt. Auch wenn der Digitali- sierungsprozess zu einem „standardisierten Ablauf herangewachsen“ ist, so ist er dennoch ein Prozess mit großen Herausforderungen. FRAGESTELLUNG Kann, und wenn ja wie, beim Digitalisierungs- prozess historischer Fotografien die Authenti- zität gesichert werden? VORGEHENSWEISE Die Arbeit blickt vom Analogen aus ins Digitale, um der Digitalisierungsvorlage der Fotografie gerecht zu werden. Zunächst wird neben einer kurzen fotogeschichtlichen Einführung auf die Materialität und Authentizität von anlogen Fotografien eingegangen. Im nächsten Schritt erfolgt eine Analyse des Transformationspro- zesses analog/digital. Im zweiten Schwerpunkt der Arbeit wird aufgezeigt, wie sich die Digita- lisierungsparameter auf die Authentizität eines Digitalisates auswirken. Abschließend wird die Möglichkeit der Sicherung der Authentizität in den Metadaten untersucht. FAZIT Es wurde herausgestellt, dass ein Bewusstsein für das analoge Fotomaterial wesentlich ist. Dadurch kann der Transformationsprozess analog / digital besser verstanden werden, um den Verlust, der bei der Digitalisierung unweigerlich auſtritt, besser kompensieren zu können. Der Transformationsprozess der Digitalisierung von Fotografien verändert die Eigenschaſten, die ein Bild hat. Die Sicherung der Authentizität bei der Digitalisierung von historischen Fotografien verteilt sich entlang der gesamten Bearbeitungskette bei der Digi- talisierung. Von der Erkennung und Handha- bung analoger Fotografien, bis zur Einstellung der richtigen Digitalisierungsparameter hin zur Vergabe der Metadaten als Dokumentation im Digitalisat. Eine analoge Fotografie und sein reproduziertes digitales Faksimile sind zwei unterschiedliche Objekte und sind nicht substituierbar. Ein durchdachter und qualitati- ver Digitalisierungsprozess kann das Digitali- sat vom Stigma des Surrogats entbinden und es in den Olymp des Äquivalents erheben. MasterDay 2017 — Masterarbeiten aus dem Fachbereich Informationswissenschaſten der Fachhochschule Potsdam Begutachtung eines Glasnegativs. Foto: N.C. Allen Digitalisieren mit der Scansoftware Silverfast. Foto: N.C. Allen GUTACHTER Prof. Dr. Karin Schwarz Ulf Preuss M.A. KOOPERATIONSPARTNER Digitalisierungslabor der Fachhochschule Potsdam https://www.-potsdam.de/studieren/ fachbereiche/informationswissenschaſten/ forschung-und-entwicklung/ digitalisierungslabor Fotosammlung des Landesarchivs Berlin http://landesarchiv-berlin.de/fotosammlung Die Digitalisierungsparameter haben unmittelbar Einfluss auf die Authentizität. Wie hier im Bildbeispiel die Darstellung der Farbtiefe. V.l.n.r.: 1-Bit, 2-Bit, 4-Bit und 8-Bit im RGB-Farbmodus. Quelle: Archiv Schorfheide-Museum, Bestand/Signatur: III. 3- NL Siewert Nr. G-Ng 390. Fotograf: Horst Siewert

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Page 1: Sicherung der Authentizität bei der Digitalisierung von ... · den Metadaten untersucht. FAZIT Es wurde herausgestellt, dass ein Bewusstsein für das analoge Fotomaterial wesentlich

Zur Person

Als ausgebildete Fotografin habe ich ein natür­liches Interesse an der Fotografie und der Bild­dokumentation der Vergangenheit und Gegen­wart. Der Wunsch mich auf Fotoarchivierung zu spezialisieren, hat mich 2012 zum Studium der Archivwissenschaft bewegt. Nach dem erfolgreichen Bachelorabschluss (Thema der Bachelorarbeit: Die archivarische Spuren­suche bei Fotografien. Herausforderungen bei der Erschließung von Fotografien am Beispiel des Carl­Hauptmann­Archivs) im März 2016 habe ich mich aufgrund meines Interesses an der digitalen Langzeitarchivierung und im Wissen um die Erforderlichkeit und Unabding­barkeit dieses Themenfeldes für meine berufli­che Zukunft, zur Fortsetzung des Studiums entschieden. Nach dem Studium werde ich unmittelbar eine Stelle als Fotoarchivarin im Universitätsarchiv der Freien Universität Berlin antreten.

PRAXISERFAHRUNG­ 2016 – 2017 Studentische Hilfskraft, X Verleih AG, Berlin

­ 2016 Wissenschaftliche Hilfskraft, Prof. Dr. Susanne Freund, FH Potsdam

­ 2015 Studentische Hilfskraft, Digitalisierungslabor, FH Potsdam

­ 2014 Praktikum im Landesarchiv Baden­Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart

­ 2014 Praktikum in der Bildagentur bpk, Berlin­ 2013 Praktikum im Filmarchiv des Bundes­archivs, Berlin

­ 2013 – 2015 Projektmitarbeiterin für die „Bildarchivare“, Berlin­ 2009 – 2011 Online­ & Service­Redakteurin­ Seit 2009 Freiberufliche Fotografin­ 2005 – 2008 Ausbildung zur Fotografin

Foto: Astrid Kirchherr / N.C. Allen

Norah Charlotte Allen E­Mail: [email protected]

Sicherung der Authentizität bei der Digitalisierung von historischen FotografienMasterarbeit von Norah Charlotte Allen

TITELSicherung der Authentizität bei der Digitalisierung von historischen Fotografien

SCHLAGWORTEDigitalisierung, Fotoarchiv, Fotografie, Retrodigitalisierung, Metadaten, Authentizität

BEARBEITUNGSZEIT10. 04. 2017 bis 04. 09. 2017

Inhalte und Ergebnisse

AUSGANGSLAGESeit der allerersten digitalisierten Fotografie aus dem Jahr 1957 haben sich qualitative Standards entwickelt. Auch wenn der Digitali­sierungsprozess zu einem „standardisierten Ablauf herangewachsen“ ist, so ist er dennoch ein Prozess mit großen Herausforderungen.

FRAGESTELLUNGKann, und wenn ja wie, beim Digitalisierungs­prozess historischer Fotografien die Authenti­zität gesichert werden?

VORGEHENSWEISEDie Arbeit blickt vom Analogen aus ins Digitale, um der Digitalisierungsvorlage der Fotografie gerecht zu werden. Zunächst wird neben einer kurzen fotogeschichtlichen Einführung auf die Materialität und Authentizität von anlogen Fotografien eingegangen. Im nächsten Schritt erfolgt eine Analyse des Transformationspro­zesses analog/digital. Im zweiten Schwerpunkt der Arbeit wird aufgezeigt, wie sich die Digita­lisierungsparameter auf die Authentizität eines Digitalisates auswirken. Abschließend wird die Möglichkeit der Sicherung der Authentizität in den Metadaten untersucht.

FAZITEs wurde herausgestellt, dass ein Bewusstsein für das analoge Fotomaterial wesentlich ist. Dadurch kann der Transformationsprozess analog / digital besser verstanden werden, um den Verlust, der bei der Digitalisierung unweigerlich auftritt, besser kompensieren zu können. Der Transformationsprozess der Digitalisierung von Fotografien verändert die Eigenschaften, die ein Bild hat. Die Sicherung der Authentizität bei der Digitalisierung von historischen Fotografien verteilt sich entlang der gesamten Bearbeitungskette bei der Digi­talisierung. Von der Erkennung und Handha­bung analoger Fotografien, bis zur Einstellung der richtigen Digitalisierungsparameter hin zur Vergabe der Metadaten als Dokumentation im Digitalisat. Eine analoge Fotografie und sein reproduziertes digitales Faksimile sind zwei unterschiedliche Objekte und sind nicht substituierbar. Ein durchdachter und qualitati­ver Digitalisierungsprozess kann das Digitali­sat vom Stigma des Surrogats entbinden und es in den Olymp des Äquivalents erheben.

MasterDay 2017 — Masterarbeiten aus dem Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam

Begutachtung eines Glasnegativs. Foto: N.C. Allen

Digitalisieren mit der Scansoftware Silverfast. Foto: N.C. Allen

GUTACHTERProf. Dr. Karin Schwarz Ulf Preuss M.A.

KOOPERATIONSPARTNER Digitalisierungslabor der Fachhochschule Potsdamhttps://www.fh-potsdam.de/studieren/fachbereiche/informationswissenschaften/forschung-und-entwicklung/digitalisierungslabor

Fotosammlung des Landesarchivs Berlinhttp://landesarchiv-berlin.de/fotosammlung

Die Digitalisierungsparameter haben unmittelbar Einfluss auf die Authentizität. Wie hier im Bildbeispiel die Darstellung der Farbtiefe. V.l.n.r.: 1­Bit, 2­Bit, 4­Bit und 8­Bit im RGB­Farbmodus. Quelle: Archiv Schorfheide­Museum, Bestand/Signatur: III. 3­ NL Siewert Nr. G­Ng 390. Fotograf: Horst Siewert