Signale Ausgabe 1/2014

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Signale DAS MAGAZIN DER SOZIALISTISCHEN JUGEND BURGENLAND April • 2014

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SignaleDAS MAGAZIN DER SOZIALISTISCHEN JUGEND BURGENLAND

April • 2014

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Impressum:

HERAUSGEBER: Sozialistiche Jugend BurgenlandPermayerstraße 2, 7000 EisenstadtTelefon: 02682/775 292E-Mail: [email protected]

REDAKTION:Daniel PoschAndreas KönigshoferJulia HerrSilvia CzechMatthias MaierhoferLukas LehnerAdrian Kubat Josef MeszlenyiKilian Brandstätter

FOTOS: SJÖ

LAYOUT: Maximilian Trenkmann

LIEBE GENOSSINNEN, LIEBE GENOSSEN,

die SJ Burgenland stürzte sich mit viel Elan und unzäh-ligen Aktivitäten wie zum Beispiel das Wintersportfest oder die Bezirks- und Landesausscheidungen des 4. burgenländi-schen Jugendhallencups ins Jahr 2014. Auch an brisanten po-litischen Themen mangelt es nicht. Zu allen Aktivitäten bzw.

politische Herausforderungen Stellung zu beziehen würde jedoch den Rahmen meines Vorwortes sprengen. Deshalb werde ich mich auf die aktuell wichtigsten Themen konzent-rieren und euch dazu meine Meinung kundtun.

Apropos politische Herausforderungen: Lückelose Auf-klärung und Abwicklung der Hypo Alpe Adria heraus. Uns muss bewusst sein, dass es die Politik der Haider-FPÖ war, die uns alle in ein sp Desaster geritten hat, für welches, so wies aussieht nun die SteuerzahlerInnen haften sollen. Das Mindeste was hier getan werden muss, ist eine lückenlose parlamentarische Aufklärung und die Beachtung aller mögli-chen Abwicklungen. Doch dabei macht sich auch die SPÖ zur Mittäterin. Wie so oft werden die Scheuklappen der aktiven Aufklärung vorgezogen. Was auf der Strecke bleibt ist ganz klar die Demokratie. Die Investoren werden in ein sicheres Daunenbett gesetzt während die Jugendlichen und Arbeite-rInnen sich neuerlich auf unfaire Sparpakete einstellen dür-fen.

Doch gibt es noch mehr das nach Verbesserung verlangt. Nehmen wir das TOP-Jugendticket her. Endlich wurde es auch auf das freiwillige Sozial- und Umweltjahr ausgewei-tet. Doch uns ist dies nicht genug! Wir werden weiterhin das 60-Euro-TOP-Jugendticket bundesweit für alle unter 26-jäh-rigen fordern. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sollen damit alle Öffis österreichweit und ganzjährig nutzen können. Das ist vor allem mir ein wichtiges Anliegen.

Freundschaft!

KILIAN BRANDSTÄTTER

INHALT

Jahr für die Jugend Seite 3

The Wolf of Wall Street Seite 4

Top-Jugendticket & Fight FGM Seite 4

Ortsgruppenreportage Seite 6

Jugnedlantag & Leistbares Wohnen Seite 7

SJ on Tour Seite 8

Gegen den Strom Seite 10

Rollenzwänge zerstören Seite 11

Lasst die Hypo doch Pleite gehen Seite 12

Es braucht ein soziales Europa Seite 13

Pro vs Kontra EU Seite 14

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Mit Jahresbeginn wurde vom bur-genländischen Landeshauptmann das “Jahr der Jugend” ausgerufen. Seitens des Landes Burgenland sollen nun unzählige Projekte ins Leben gerufen werden, die junge Menschen in allen Lebenslagen unterstützen und ihnen Möglichkeiten bieten sollen, sich ins Landesgeschehen einzumischen. Der Osten des Landes Österreich, soll zur „Jugendregion“ gemacht werden.

WER SIE SIND & WAS SIE WOLLEN

Wer sind die jungen Menschen, welche Anliegen bzw. Probleme haben sie und wo muss man ansetzen, damit beispielsweise die höchste MaturantIn-nenquote nicht zu einer hohlen Phrase verkommt, weil so viele MaturantInnen zwischen 18 und 26 keinen Job finden. Podiumsdiskussionen, Umfragen oder Infoveranstaltungen, die von Arbei-terkammer, Jugendforschungsinstitu-en oder dem Land Burgenland bereits durchgeführt wurden bzw. werden.

Freizeit, Sport & Kultur – SJ nutzt die Chance für „Freizeitschiene“ & Mitgliederkampange!

Eine Erweiterung des Kulturpro-gramms, was Musik-, Sport- und Frei-zeitveranstaltungen betrifft ist nur ein Teil der Maßnahmen die zu Beginn des Jahres angestellt wurden. Jugendorga-nisationen wie wir eine sind, Vereine und andere Institutionen die sich um die Anliegen der Erwachsenen von Morgen kümmern, will man in diesem Jahr besonders fördern. Da bei uns aus-schließlich junge Leute

am Werk sind, und wir diese be-sondere Chance der Vereinsförderun-gen nutzen werden, starten wir ins Jahr 2014 mit einer neuen Freizeit- und Veranstaltungsschiene sowie einer Mit-gliederkampagne. Die SJ Burgenland wird in den kommenden Monaten „nur noch schnell die Welt retten“ und vor allem im Bezirk Mattersburg mit vielen Veranstaltungen lautstark auf sich auf-merksam machen!

Jugendliche in allen Lebenslagen unterstützen – SJ Forderungen um-setzen!

Wenn man sich die horrenden Zah-len der jungen Menschen in Europa ohne Job & Perspektive genauer ansieht und einem kurz darauf die Luft weg bleibt, merkt man schnell wie wichtig Beschäftigungsinitiativen, Berufsinfor-mation und Bildung sind. Mehr Lehr-stellen, Praktika und Berufsinformati-on sind begrüßenswerte Forderungen, die man als SJ durchaus unterstützt. Es ist unserer Meinung nach, höchste Zeit dafür, dass das Leben für Junge leistbar wird. Dazu gehören, die Schaffung von leistbarem Wohnraum, Jugendbeschäf-tigungsinitiativen im ganzen Bundes-land, sowie die Ausweitung des Top Jugendtickets auf das gesamte Bundes-gebiet für ALLE bis zum 26. Lebensjahr.Wir werden uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass unsere Forderungen ge-hört, aufgegriffen und umgesetzt wer-den, damit das Jahr 2014 im wahrsten Sinne des Wortes das „Jahr der Jugend“ wird!

— Andreas Königshofer

JAHR FÜR DIE JUGEND

AKTION PANZERKNACKER Mit der Medienaktion „Panzerknacker überfallen

Polizeiposten Nickelsdorf“ machte die SJ Bezirk Be-zirk Neusiedl gestern Stimmung gegen die Nacht- und Nebelpolitik von Innenministerin Mikl-Leitner. Si-cherheit darf nicht zum Privileg werden.

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Spätestens nach Oscar Buzz mit im-merhin 5 Nominierungen und Golden Globe Gewinn von Leonardo DiCaprio ist der Film „Wolf of Wallstreet“ im brei-ten Mainstream angekommen. Bis jetzt belaufen sich die Filmeinnahmen auf knappe 400 Millionen- der Film wur-de also rund um den Globus ge-schaut. Zeit, einen näheren Blick darauf zu werfen:

DIE STORY

Der charismatische Pro-tagonist heißt Jordan Belfort, ist Börsenmakler und besitzt reichlich Überzeugungskraft und Charme. Er beginnt an der Wallstreet zu arbeiten und sein Boss erklärt ihm das Geheimnis des Jobs: Es geht darum Geld zu machen nicht für KundInnen, sondern für sich selbst. Das Re-zept: Koks und mindestens drei mal am Tag masturbieren! Die-se Regeln prägt sich Jordan ein und er lebt sein Leben frei nach dem Motto „sex, drugs and rock’n’roll“- al-lerdings ohne rock’n’roll. Nicht wenige Filmaufnahmen zeigen Koks mit den unterschiedlichsten Körperöffnungen. Wie finanziert sich Belfort diese Exzes-

se? Er geht illegale Geschäfte ein und verkauft Aktien die nichts wert sind. So verdient er bereits mit 26 Jahren 49 Mil-lionen Dollar. Jordan und seinem Team stehen nun Unsummen von Geld zur Verfügung, die sie auf krankhafte Weise ausgeben. Einmal tanzt eine Marschka-

pelle in Unterhosen durchs Großraum-büro und einmal wird vor versammelter Masse einer Mitarbeiterin für 10.000 € eine Glatze rasiert. Fast der ganze Film dreht sich darum die Perversion der männlichen Antihelden darzustellen.

Denn ja, die Storyline dreht sich haupt-sächlich um Jordan und dessen Freun-de, Frauen übernehmen höchstens Ne-benrollen.

WAIT- THAT’S REAL?

Im Großraumbüro gehen Nutten ein und aus und die Sze-nerie erinnert oft mehr an Par-tyexzesse als an Arbeit. So isst Donnie, Jordans Partner, mal eben einen lebenden Goldfisch. Was wie Fantasie klingt, ist aller-dings wirklich passiert! Der Film basiert auf der gleichnamigen Autobiografie von Jordan Bel-fort, die 2013 veröffentlicht wur-de. Die Handlung ist die Nach-erzählung Belforts und dessen was sich in den 90ern zugetra-gen hat. So gibt Danny Porush (Im Film zu Donnie umbenannt) beispielsweise zu, den Goldfisch gegessen oder gemeinsam eine Yacht versunken zu haben.

DIE FRAGE NACH DEM WIE?

Während sich dem Rauschspiel ausgiebig gewidmet wird, fast drei

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Stunden lang (!) ist die Frage, wie Bel-fort Milliarden von Dollar hinterzie-hen konnte nicht beantwortet. Belfort sagt einmal trocken in die Kamera: „War das alles legal? Absolut nicht!“ Wie es aber genau gelingen konnte Leuten Milliarden aus der Tasche zu ziehen- diese Frage wird nicht gestellt. DiCapro selbst, der auch als Produzent fungierte, sagte dazu, wenn man einen Film über Steuerhinterziehung macht und wie sie vor sich geht, steigen dir die Leute aus. Es interessiert also nicht, wo die Fehler im System stecken oder wie man Betrug vorbeugen kann- es inte-ressieren nur faszinierende Geschich-ten. Es interessieren die „Börsenstars“ und ihr Leben mit den Reichen und Schönen.

DAS ENDE

Das FBI beginnt seine Ermittlun-gen und nach Jahren von Saus und Braus wird Jordan inhaftiert. Allerdings nur für 22 Monate, da er sich kompro-missbereit zeigt und sämtliche seiner Komplizen ans FBI verrät. Auch im Gefängnis kauft er sich ein angeneh-mes Leben- man sieht ihn beim Tennis spielen. Dort beginnt er dann auch sein Buch zu schreiben, auf welchem der Film beruht.

Seine Bücher sind mittlerwei-le Bestseller und gemeinsam mit den verkauften Filmrechten, soll er bereits wieder ein Vermögen von 1,7 Millionen € angehäuft haben. Heute ist er als er-folgreicher Motivationssprecher tätig. Spätestens beim Verlassen des Kinos, muss also bewusst sein, durch den Kauf der Kinokarte, hat Jordan Belfort schon wieder Gewinn gezogen!

FAZIT

Insgesamt hat Belfort bei sei-nen Kunden einen Schaden von 200.000.000 Dollar verursacht- der Held der Filmes ist er trotzdem. Steuer-betrug wird durch den Film menschlich gemacht. Wer auf Systemkritik wartet, wartet vergebens, viel mehr erwartet einen die Glorifizierung des Lebens von Jordan Belfort. Dabei wird der Film weder durch wenige lustige Momente noch durch DiCaprios Darstellung ge-rettet.

— Julia Herr

Mit der Aus-weitung des TOP-Jugend-tickets auf das freiwillige Sozi-al- und Umwelt-jahr will sich die SJ Burgenland nicht zufrieden geben. „Wir wol-len das 60-Eu-ro-TOP-Jugendticket, mit dem alle unter 26-Jährigen alle Öffis öster-reichweit und ganzjährig benut-zen können“, so Kilian Brandstätter, Vorsitzender der SJ Burgenland. Der

Ausbau und die Ausfinanzierung des öffentlichen Personen-Nahverkehrs ist die einzig ökonomisch wie ökologisch sinnvolle Lösung für die Verkehrspro-bleme der Zukunft.

6. FEBRUAR:

Der Februar 2014 startete wie je-des Jahr mit einem wichtigen wie unangenehmen Tag: dem Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung. Diese Extremform von Gewalt an Frauen wollten wir mit kleineren Themenabenden - verteilt in der ganzen SJ Burgenland - und eini-gen Fotoaktionen ins Bewusstsein unserer Mitglieder und ins Bewusst-sein von Außenstehenden rufen. Weltweit sind rund 155 Mio. Frauen von sexueller Verstümmelung betroffen, täglich kommen weitere 8.000 Mädchen

dazu - wobei die Dunkelziffer wohl weit höher liegt. “Die Folgen sind verhee-rend und fügen Frauen oft lebenslang psychische Traumen zu, den Verlust se-xueller Empfindung oder Infektionen. Das beweist: FGM muss in Österreich Asylgrund sein kostenlose Rückope-rationen müssen ermöglicht werden, geschultes Behördenpersonal sicher-gestellt werden, um zu verhindern, dass Antragstellungen zur Farce wer-den! Allgemein muss das Ziel lauten: Weibliche Genitalverstümmelung wirksam bekämpfen! Für ein selbstbe-stimmtes Leben für alle Frauen!

— Silvia Czech

TOP-JUGENDTICKET

FIGHT FGM!

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Da uns als Mitgliederorganisation Ortsgruppen mit ihrer Arbeit in den Gemeinden besonders am Herz liegen und wir in den vergangenen Monaten viele neue Gruppen gründen konnten, haben wir uns dafür entschieden in jeder Ausgabe unserer Sig-nale eine Ortsgruppe mit ihren Ideen, Wün-schen und Projekten zu präsentieren. In dieser Ausgabe möchten wir euch die Sozialistische Jugend Steinbrunn vor-stellen.

GRÜNDUNG

Nach ca 15 Jahren Funkstille haben sich letztes Jahr 11 junge Leute getroffen,

um für die Jugend in Steinbrunn sowohl kulturell als auch politisch einiges zu erreichen. Mit einem abwechslungs-reichen Freizeitangebot und klaren

Vorstellungen, was sich in Steinbrunn bewegen muss ging man an den Start.

Welche Personen stecken hinter dem Projekt „SJ Steinbrunn“?

Zum Ortsgruppenvorstitzenden wurde der 17 jährige HTL Schüler Andreas Gradinger gewählt. Der be-

geisterte Sportler, der am Wochenende gerne mit seinen Freunden feiert und später mal technisches Vertriebsma-nagement studieren möchte hat ge-

meinsam mit seinen FreundInnen der SJ Steinbrunn noch eini-ges vor.

Die Steinbrune-rInnen können, ow-bohl ihr Gründungstag noch gar nicht so lan-

ge her ist, schon einiges vorweisen. Fifa Turniere, Grillparties, eine gelungene 1. Mai Veranstaltung und sogar das Sun-serve Beachvolleyballturnier wurden von der Ortsgruppe veranstaltet. „Die SJ Steinbrunn wird ganz sicher noch oft von sich hören lassen!“ meint Andi Gradinger abschließend

ORTSGRUPPENREPORTAGE

ANDREAS GRADINGER

SJ STEINBRUNN:•Vorsitzender: Andreas Gradinger•Stv. Vorsitzender: Christopher Frasz, 17, Schüler•Kassierin: Caroline Pavitsits•Schriftührerin: Melanie Steiner

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Im Vorjahr tourten wir durch das ganze Burgenland um auf unsere Kam-pagne „Junges Wohnen muss leistbar sein!“ aufmerksam zu machen. Es wur-den Zelt & Schlafsack eingepackt um zu zeigen, dass die jungen Menschen bald wirklich in Zel-ten übernachten müssen, wenn sich in Sachen Mietrecht und Mietpreis nicht schleunigst etwas zu ihren Guns-ten verändert. Es kann nicht sein, dass man die jun-gen Menschen mit horrenden Mieten und ei-nem unzeitgemäßem Mietrecht belas-tet und es ihnen somit fast unmöglich macht, sich eine eigene Existenz aufzu-bauen!

Unser Einsatz hat sich gelohnt! Aufgrund unseres Kampfes für leistba-

ren Wohnraum hat Landeshauptmann Hans Niessl als zuständiger Wohn-baureferent die Initiative ergriffen und so manche Forderung aus unserem Maßnahmenkatalog übernommen und umgesetzt. Flächendeckend entstehen

derzeit Starterwohnungsprojekte mit Mieten von € 5,- pro Quadratmeter. Unsere Jugendgemeinderäte sind der-zeit drauf und dran in ihren Gemein-den solche Starterwohnungsprojekte zu realisieren. So wurde beispielsweise durch Benjamin Heilings und Maxi-

milian Köllners (Jugendgemeinderäte in Illmitz) Einsatz in Illmitz ein erster Bauteil bereits fertigstellt. In den Ge-meinden Gols und Kittsee existieren bereits Baupläne, die nur noch darauf warten in die Tat umgesetzt zu werden.

Nicht nur im Be-zirk Neusiedl/See kann man erkennen, dass unsere Anstren-gungen Früchte tragen. Sowohl in Neuin dörfl als auch Baum-garten im Bezirk Mattersburg gibt es nun leistbaren Wohnraum für junge Menschen.

Die junges Wohnen Initiative des Landes Burgenland ist auf jeden Fall zu begrüßen, aber noch lange nicht genug! Wir werden nicht eher ruhen, bis leist-bares Wohnen für junge Menschen im ganzen Burgenland möglich ist!

— Matthias Maierhofer

JUGENDLANDTAGAuch im Jahr 2013 fand wieder der

2007 vom SPÖ-Landtagsklub ins Leben gerufene Jugendlandtag statt. Dabei nehmen an diesem Tag junge Mitglie-der und Sympathisanten der im Land-tag vertretenen Parteien die Plätze der „echten“ Abgeordneten ein, um Ide-en und Initiativen für den gewählten Landtag einzubringen.

Wie man es sonst nur von den er-fahrenen Politikern gewohnt ist, kam es aber auch auf der Ebene des Politi-kernachwuchses teilweise zu sehr in-tensiven Diskussionen zwischen den Jungabgeordneten der verschiedenen Fraktionen. Herausragend waren ein-deutig die Jungabgeordneten der SPÖ, die zum Einen top vorbereitet und da-her klar tonangebend in der Themen-führerschaft waren, zum Anderen als

einzige wirklich glaubwürdig für die Interessen der burgenländischen Ju-gendlichen eingetreten sind. Die jungen Abgeordneten der ÖVP, FPÖ und Lis-te Burgenland hingegen nahmen wie ihre großen „Vorbilder“ die Rolle der Blockierer ein und folgten hauptsäch-lich den Vorgaben ihrer Parteispitzen, anstatt sich selber Gedanken über die Zukunft der Kinder, Schüler, Studenten und Jungarbeitnehmer Burgenlands zu machen.

Was WIR von der SJ unter ande-rem für EUCH durchsetzen konnten:

Schaffung eines Lehrlingsfonds Ausweitung des Top-Jugendtickets Starterwohnungen für junge Menschen Einführung des Unterrichtsfachs „Poli-tische Bildung“ ab 7. Schulstufe

Abschließend möchte ich noch fol-gendes anmerken: Ausgerechnet die JVP argumentierte federführend, der Jugendlandtag sei bloß eine Showbüh-ne für Nachwuchspolitiker und soll re-formiert werden.

Wer als Teilnehmer oder Zuseher dabei war, weiß allerdings, dass einzig und allein die Jung-ÖVPler diejenigen waren, die mit ihrer Rhetorik und Arti-kulation ein ungemeines Maß an Selb-stinszenierung an den Tag legten, was an Michael Spindelegger in den TV-De-batten im Nationalratswahlkampf 2013 erinnerte. Für die zukünftigen Jugend-landtage bleibt nur zu hoffen, dass sie sich ihres Auftrages bewusst werden – sich nämlich ernsthaft und glaubhaft für die Interessen der Jugend des Bur-genlands einzusetzen!

LEISTBARES WOHNEN INITIATIVE: ERSTES FUNDAMENT STEHT!

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HOBBY DARTTURNIER SJ ILLMITZ

JUGENDKRÄNZCHEN SJ ANDAU

HITTNGAUDI SJ HORNSTEIN

GENERALVERSAMMLUNG SJ BREITENBRUNN

SJ ON TOUR

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80 JAHRE FEBRUARKÄMPFE

FLASHMOB GEGEN DIE SCHLIESSUNG DES NEUSIEDLER HALLENBADS

WSF 2014 ARBEITERINNENLIEDER SINGEN

GENERALVERSAMMLUNG SJ DRASSBURG

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Signale: Fredi, du bist seit 2000 Präsident der Arbeiterkammer Bur-genland. Politisch aktiv bist du seit den 70er Jahren. Was hat dich damals mo-tiviert?

Schreiner: Die 70er waren in Öster-reich eine Zeit des Aufbruchs. Dank der Alleinregierung der SPÖ unter Kreisky ist viel weitergegangen. Klar, die Abso-lute hat ganz neue Spielräume eröffnet. Wir profitieren heute noch von dem, was damals in der Sozialgesetzgebung und im Arbeitsrecht geändert wurde: Die 40-Stundenwoche und die vierte Urlaubswoche. Aber auch gesellschafts-politisch. Als 1975 das Zivildienstgesetz in Kraft getreten ist, war ich einer von 3 Beratern, die die SJ extra geschult hat um Interessierte über die Möglichkei-ten des Zivildienstes aufzuklären. Und

dann waren wir natürlich als SJ gegen das Atomkraftwerk Zwentendorf, was uns ziemliche Probleme mit der Partei beschert hat.

Signale: Ich hab im BF-Archiv ei-nen Artikel über die Landeskonferenz 1976 gefunden. Damals bist du zum Vorsitzenden der SJ im Burgenland ge-wählt worden. Die Hauptthemen der Konferenz waren Jugendarbeitslosig-keit und Berufsausbildung. Die Themen klingen bekannt…

Schreiner: Ja, obwohl sich in den letzten 40 Jahren so viel verändert hat– manche Kämpfe bleiben die gleichen. Und wer kämpft, kann verlieren. Aber wer nicht kämpft, hat schon verloren. Daher dürfen wir gerade bei der Ausbil-dung und Beschäftigung junger Men-

schen nicht müde werden. Wenn’s sein muss, auch gegen den Strom schwimmen. Denn alle müssen die Chance auf eine Ausbildung haben, mit der sie ihr Leben so

gestalten können, wie sie es sich wün-schen: selbstbestimmt und unabhängig.

Signale: Was hat sich verändert? Wie siehst du die Möglichkeiten von jungen Menschen heute? Was gibt es vielleicht nicht mehr?

Schreiner: Wir haben als ÖGJ und SJ so lange für die Durchlässig-keit unseres Bildungssystems ge-kämpft. Wirklich Jahrzehnte. Und seit 2009 gibt es die Lehre mit Matura. Für mich ein ganz wichtiger Schritt. Aber auch die Tatsache, dass man über die Studienberechtigungsprü-fung an eine FH oder Uni gehen kann. Das sind positive Entwicklungen, da-für haben wir lange verhandelt. Was es nicht mehr gibt und was ich vermisse, ist die gesellschaftliche Verantwortung seitens der Wirtschaft. Immer weniger Betriebe bilden Lehrlinge aus. Daher ist die Ausbildungsgarantie über die Lehr-werkstätten so wichtig. Sozialer Aus-gleich braucht Einsatz. Der fällt nicht vom Himmel.

Signale: Zum Abschluss – ein Gus-tostückerl aus deiner SJ-Zeit?

Schreiner: Die Aktionen gegen das kleine Glückspiel Anfang der 1980er Jahre. Damals wie heute bin ich Geg-ner. Die Folgekosten der Spielsucht beispielsweise durch Beschaffungskri-minalität sind zu hoch.

„Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren…“ zitiert AK-Präsident Alfred Schreiner im Interview Bert Brecht. Im Gespräch mit Mar-tin Giefing erzählt der FSG-Spitzenkandidat für die AK-Wahl von seiner Zeit bei SJ und ÖGJ und philosophiert über die gesellschaftliche Verantwortung zum sozialen Ausgleich.

ALFRED SCHREINER, geboren 1954 und gelernter Schlosser, war von

1976 bis 1979 Vorsitzender der SJ und von 1975 bis 1984 Sekretär der Gewerkschaftsjugend im Burgenland. 2014 kandidiert er wieder für die FSG als Präsident der Arbeiterkammer Burgenland. Die Wahlen sind von 31. März bis 9. April 2014.

GEGEN DEN STROM

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…unter diesem Motto stand der diesjährige 8.März – der internationale Frauenkampftag - in SJ-Kreisen. Mit verschiedensten Medienaktionen, Verteilaktionen und The-menabenden haben wir breit auf die ungerechte Verteilung von Haus- und Reproduktionsarbeit aufmerksam gemacht.

Der Internationale Frauenkampftag (8.März) stand heuer unter dem Motto “Gerechte Verteilung von Haus- und Re-produktionsarbeit”. Wir als SJ haben deshalb die Initiative er-griffen und das ganze Burgenland zur aktuellen ungerechten Verteilung von Hausarbeit informiert. In fast allen Bezirken des Burgenlandes wurden Flyer-Verteilaktionen vor Schulen und Einkaufszentren durchgeführt. Die Botschaft? Haus- und Reproduktionsarbeit muss endlich gerechter verteilt werden, um Frauen gleiche Chancen einzuräumen.

STARKE FORDERUNGEN VON STARKEN FRAUEN

Unsere konkreten Forderungspunkte, um die Situation für Frauen zu verbessern, lauten deshalb folgendermaßen: - „Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich!“: Diese Regelung würde nicht nur den Familien mehr Zeit verschaf-fen, sondern gleichzeitig mehr Arbeitsplätze schaffen – be-deutet somit für alle einen Gewinn.

•„Bewusstsein schaffen“: Was die Menschen nicht wis-sen, beziehungsweise was ihnen nicht bewusst ist, wollen sie auch nicht ändern. Deshalb obliegt es dem Staat nicht nur, bessere Rahmenbe-dingungen zu schaffen, sondern auch, die Bevöl-kerung auf Missstände aufmerksam zu machen. Das kann beispielsweise im Rahmen einer breit angelegten Kampagne funktionieren.

•„Kinder brauchen Betreuung!“: Nur wenn Kinder qualitativ hoch-wertig und ganztägig be-

treut werden, können vor allem Alleinerzieherinnen selbst-bestimmt leben.

•„Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“: Bereits seit Jahrzehnten wird in der Arbeitsbewertung mit dem immer gleichen Modell gearbeitet. Die Zeiten haben sich aber geän-dert! Oft erkennt man die Ähnlichkeit was zum Beispiel An-strengung in einem Beruf betrifft und ähnliches erst auf den zweiten Blick. Arbeit muss neu bewertet werden!

•„Gemeinsam bist du weniger allein!“: Der Staat muss sein Bestes tun, um Frauen zu entlasten und ihnen die Haus-arbeit zu vereinfachen. Neben dem Schaffen von Kinder-betreuungsplätzen wäre ein anderer Ansatzpunkt: Bei der Errichtung neuer geförderter Mehrparteienhäuser sollen Möglichkeiten für die gemeinschaftliche Organisation von Haushaltsarbeit geschaffen werden.

IMMER WIEDER KRISE

Zusätzlich zur „normalen“ Ungerechtigkeit trifft vor allem Frauen die Krise besonders schwer: Die Arbeitslosigkeit ist so hoch wie noch nie. Während in ganz Europa schon über 29 Mio. Menschen auf Jobsuche sind, wird durch den stetigen Sozialabbau der Bereich der Carearbeit immer mehr in die private Verantwortung geschoben. Frauen übernehmen die-se Tätigkeiten dann meist unbezahlt. Frauen haben generell viel weniger Freizeit und leisten allen Statistiken zufolge den Großteil der Haus- und Reproduktionsarbeit. Allein in Ös-terreich stehen Frauen pro Jahr viereinhalb Wochen weniger Freizeit zur Verfügung, weil sie durchschnittlich zwei Drittel

der gesamten geleiste-ten Hausarbeit erledigen. Diese Ungerechtigkeit müssen wir bekämpfen. Unsere fünf Forderungs-punkte sind ein erster Schritt. Jetzt geht es dar-um, sie auch umzusetzen! Für eine gleichberechtigte Welt, in der alle ein selbst-bestimmtes Leben führen können!

— Silvia Czech

„ROLLENZWÄNGE ZERSTÖREN! ARBEIT NEU VERTEILEN!“

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Der Umgang in der Causa Hypo ist ein ganz offener und unverblümter Angriff auf die Demokratie und auf die breite Masse der Bevölkerung zur Wahrung der Interessen von Kapital-eigentümerInnen. Die „Hypo-Rettung“ ist eine riesige Geldumverteilung von unten nach oben. Eine Reichenret-tung auf Kosten der Armen.

Am Anfang stand eine ext-rem aggressive Expansionsstra-tegie –inklusive mafiöser Struk-turen- der Hypo Alpe Adria im Südosten Euro-pas. Diesen Kurs der Bank un-terstützte unter anderem der dama-lige blaue Landeshauptmann Hai-der in Kärnten mit Landeshaftungen von bis zu 20 (!) Milliarden Euro, was dem Zehnfache der Wirtschafts-leistung Kärntens entspricht (also nie bezahlt hätten werden können). Im Gegenzug wurde die Hypo zur Haus- und Hofbank für die Frei-heitlichen, die damit einige Milli-onengräber zur politischen Selb-stinszenierung finanzieren konnten.

Durch das Wachstum der Bank wur-den GeldgeberInnen angelockt. Die InvestorInnen bekamen dabei Zinsen für das einbezahlte Kapital. Die Zinsen sollen dabei das Risiko abdecken, falls die Bank einmal pleitegehen sollte und das Geld weg ist. Jetzt wissen wir aber:

Diese InvestorInnen hatten eigentlich nie ein wirkliches Risiko zu tragen. Denn die ganze Bevölkerung soll näm-lich nun – nach aktuellem Plan der Re-gierung - genau diese GeldgeberInnen, Hedgefonds, internationale Finanzge-sellschaften und andere InvestorIn-nengruppen retten. Reiche Menschen, die sich verkalkuliert haben und dafür auch noch reichlich Zinsen bekamen, soll also jetzt auf Biegen und Brechen ihr Reichtum gesichert werden - dafür

zahlen sollen noch dazu wir alle..

Es sollte lückenlose parlamentarische Aufklärung geben! Uns muss bewusst sein, dass die FPÖ unter Haider uns alle in dieses Desaster geritten hat, aber auch die SPÖ macht sich zur Mittäterin,

wenn sie drin-gend notwendige Aufklärung ver-weigert. Dass eine Insolvenz von Regierungssei-te immer wieder kategorisch aus-geschlossen wird ist außerdem ein klares Signal: „InvestorInnen, wir retten euch um jeden Preis! Komme was wol-le!“ Dabei bleibt

obendrein die Demokratie auf der Stre-cke und die Finanzierung des schau-rigen Spektakels wird auf den Rücken der Jugendlichen und ArbeiterInnen abgewickelt. Grausliche Sparpakete sind schon vorprogrammiert. Das darf nicht akzeptiert werden: Schickt diese Hypo doch endlich in die Pleite! Jene, die jahrelang an den Machenschaften der Bank verdient haben, sollen nun auch zahlen!

— Julia Herr

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Die Zustimmungswerte zur Euro-päischen Union sind im Keller. Und das nicht ohne Grund. Die herrschen-de Elite Europas hat durch die Krise nichts gelernt und wird es auch weiter-hin nicht: Sie verfolgt ihre eigenen Ka-pitalinteressen. Deshalb fährt sie eine überwiegend neoliberale Politik der Austerität. Diese Politik wird natürlich nicht von einer abstrakten EU aufokt-royiert, sondern zu weiten Teilen von mehrheitlich konservativen, national gewählten, Minister_innen und Regie-rungschef_innen selbst beschlossen. Wirtschaftliche Integration voranzu-treiben, ohne spürbare Verbesserungen für die Mehrzahl der arbeitenden Be-völkerung zu erreichen, kann jedenfalls nicht Ziel progressiver Politik sein.

DIE WIRTSCHAFTSUNION UM EINE SOZIALUNION ERWEITERN

Notwendig wäre eine dringende Er-weiterung um eine Sozialunion, letzt-endlich auch um die Zustimmungs-werte zum Europäischen Projekt zu verbessern und immer stärker werden-den Nationalisten Wind aus den Segeln zu nehmen. Bitter enttäuscht wurden viele Befürworter_innen einer Sozialen Dimension Europas bei der Präsenta-tion neuer Indikatoren zur Messung der sozialen Situation Anfang Oktober von EU Kommissar für Soziales Lás-zló Andor – galt doch gerade jener als Sprachrohr für eine soziale Integrati-on Europas. Vorschläge zur Vertiefung der europäischen Sozialpolitik blieben weitgehend aus. Auch Pläne für eine gemeinsame Arbeitslosenversicherung innerhalb der Eurozone wurden zwar erwähnt, aber gleichzeitig für derzeit als nicht machbar dargestellt. Dabei hätte gerade eine europäische Arbeitslosen-versicherung Potential als Stecken-pferd einer Sozialunion zu fungieren.

Eine europaweite Arbeitslosenver-sicherung würde hierbei lediglich ergänzend zu na-tionalen Versi-cherungen funk-tionieren, um in Krisenzeiten als makroökonomi-scher Stabilisator zu wirken. Doch dies scheint mit den Konservati-ven nicht zu ma-chen.

OHNE MACHTWECHSEL KEIN SOZIALES EUROPA

Nichts desto trotz wäre der Schritt in Richtung einer Europäischen So-zialunion ein wichtiger und eine ge-meinsame Arbeitslosenversicherung (zumindest) innerhalb der Eurozone könnte Potential bieten, als Stecken-pferd zu fungieren. Dass die neokonser-vativ dominierten Politiker_innen der europäischen Nationalstaaten nicht da-ran denken und stattdessen Kommissar Andors Spielraum auf die Präsentation lahmer Indikatoren zur Messung der sozialen Situati-on beschränken und als soziale Dimension für Europa verkaufen möchten, zeigt die akute Dring-lichkeit eines Machtwechsels. Eines Macht-wechsels der erst letzten Herbst in Deutschland ver-

spielt wurde, dessen nächste Gelegen-heit sich allerdings bei den kommenden Europawahlen am 25. Mai 2014 bieten wird. Ein soziales Europa scheint unter den derzeit bestehenden Machtverhält-nissen jedenfalls nicht möglich. Denn solange unter dem Deckmantel der eu-ropäischen Integration Deregulierung der Märkte, Privatisierung von öffentli-chem Eigentum und Sozialkürzungspo-litik betrieben wird, können Sonntags-reden noch so pro europäisch sein - die Zustimmung zu einem gemeinsamen Europa wird nicht steigen. Es braucht ein soziales Europa, oder es wird keines geben!

Dieser Artikel erschien in leicht veränderter Form am Blog der Wirtschaftspolitischen Akademie:

http://blog.wipol.at/

Weitere Informationen finden sich am Blog von Social Europe Journal:

http://www.social-europe.eu/

ES BRAUCHT EIN SOZIALES EUROPA, ODER ES WIRD KEINES GEBEN!

LUKAS LEHNER

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KONTRA EU

Ich möchte Eingangs kurz sagen dass ich definitiv kein „Antieuropäer“ bin und europäischer Integration und Zu-sammenarbeit einiges abgewinnen könnte. Diese Europäi-sche Union und was man heute landläufig vom Projekt Eu-ropa versteht, bring uns nicht die europäische Einheit. Ganz im Gegenteil: Sie bringt die Völker Europas gegeneinander auf und gehorcht nur den Rufen des Nordwesteuropäischen Kapitals.

In großen Teilen der europäischen Linken glaubt man noch immer an das Märchen des „sozialen Europas“. Die Er-eignisse der letzten Jahre sollten allerdings beweisen haben, dass die Politik der europäischen Eliten sich radikal gegen die arbeitende Bevölkerung richtet.

Die Länder Südeuropas werden dem Finanzkapital ge-opfert, demokratisch gewählte Regierungen werden durch Expertenkommissionen kontrolliert, die aus denselben Ban-kerInnen bestehen, die diese Krise erst verursacht haben.

Die GewinnerInnen an der Krise schreiben rekordver-dächtige Profite während die Völker die Schulden bezahlen müssen.

Eine Frage die sich stellt ist: Was würde passieren wenn ein Land sich nicht mehr an die Vorgaben von Brüssel halten würde, wenn in z.B. Griechenland oder vielleicht sogar in Ös-terreich fortschrittliche Kräfte an die Regierung kämen und es wagen würden eigenständige Politik zu machen?

Auch dafür haben wir in den letzten Wochen ein er-

schreckendes Beispiel gesehen: In der Ukraine hat eine de-mokratisch gewählte Regierung ein Abkommen mit der EU abgelehnt und sich lieber an Russland gebunden. Es kam zu Demonstrationen die innerhalb weniger Wochen von rechts-extremen und faschistischen Kräften dominiert wurden. Mittatkräftiger Unterstützung der EU hat man schließlich die Regierung aus dem Amt gejagt. heute sitzen in der Regierung in Kiew auch deklarierte FaschistInnen. Was würde dann mit anderen Ländern passieren, die „ausscheren“?

Die Ereignisse in der Ukraine beweisen auch das der Frieden in Europa nicht so sicher ist wie uns das sogenannte „Friedensprojekt Europa“ weismachen will.

Deshalb komme ich zu dem Schluss, das Österreich und andere Länder, allen voran Griechenland, Italien, Spanien, Portugal aber auch die Länder Ost-Mittel- und Nordeuropas sehr gut beraten wären, die Europäische Union zu verlassen. Dieser Austritt muss natürlich mit einem radikalen Politik-wechsel, der sicht nicht den Interessen des Kapitals beugt.

Erst dann können die Länder Europas wieder zusam-menwachsen, auf Augenhöhe miteinander Handeln und Verhandelnd. Unabhängig davon, glaube ich, dass Öster-reich besonders in diesen Zeiten Teil des Lissaboner Vertrags aufkündigen muss („militärische Zusammenarbeit“), da eine neutrale Außenpolitik jetzt gefragter denn je, ist.

Für ein Europa der Völker und gegen ein Europa der Banken und Konzerne!

— Josef Meszlenyi

PRO EU KONTRA EUVS

Page 15: Signale Ausgabe 1/2014

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PRO EU

Sucht man nach einem Leitgedanken, den sich die Euro-päische Union gibt, so stößt man früher oder später unwei-gerlich auf das Ziel Europa in Vielfalt zu einen. Eine Her-kulesaufgabe wenn man bedenkt, dass unser Europa durch unzählige Krisen und Kriege gehen musste, die unter ande-rem durch kulturelle Unterschiede bedingt waren. Europa vereinen, das seit jeher durch Grenzen getrennt und von Dis-harmonie geprägt war. Misst man die Arbeit der Union an diesen Vorgaben, darf man getrost feststellen, dass wir dem Ziel noch nie so nah waren. Vielfalt ist eingekehrt auf einem Kontinent, dessen Grenzen sich zunehmend auflösen. Fried-liche Zusammenarbeit der Nationen und die Einhaltung von allgemeinen Rechtsgrundsätzen war noch nie über so lange Zeit gewährleistet.

Friede, Freiheit und Demokratie prägen durch die Arbeit der Europäischen Union das Selbstverständnis sämtlicher Mitgliedsstaaten. Eine Vielzahl an kulturellen Strömun-gen treffen in den einzelnen Mitgliedsstaaten aufeinander. Auch abgesehen von staatswissenschaftlichen Vorgängen sind deutliche Verbesserungen zu erkennen. Der Wettbe-werb wird durch den gemeinsamen Binnenmarkt und die

Währungsunion nicht nur einfacher, sondern auch wesent-lich attraktiver. UnternehmerInnen können ihre Waren und Dienstleistungen problemlos auf einem großen Markt anbie-ten

Schlussendlich öffnen sich auch für den Einzelnen durch die gesetzlich verankerten Grundfreiheiten neue Perspekti-ven in puncto Arbeitsmarkt. Betrachtet man den Binnen-markt aus konsumentenrechtlicher Sicht ist auch hier ein deutliches Plus an Sicherheit festzustellen. Durch die Um-setzung diverser Richtlinien (UGP-RL) konnte der in Öster-reich ohnehin hohe Standard noch weiter angehoben und vor allem auch in den übrigen Mitgliedsstaaten angeglichen werden.

Trotz aller Errungenschaften darf sich die EU zukünftig nicht ausruhen. Es gilt weiterhin in Konflikten zu vermitteln und an einer transparenten Gesetzgebung zu arbeiten. Auch muss die gemeinsame Währungsunion endlich zu einer Wirt-schaftsunion weiterentwickelt werden, die die Interessen von Konzernen nicht über die, der Einzelnen stellt. Man darf also darauf hoffen, dass sich die Zukunft der Europäischen Union ähnlich erfolgreich gestaltet wie ihre Vergangenheit.

— Adrian Kubat

Im Sporthotel Kurz in Oberpullendorf ging am 9. Feb-ruar das packende Landesfinale des Burgenländischen Ju-gendhallencups der SJ Burgenland über die Bühne.

Die Gewinner der Bezirksausscheidungen, die im gan-zen Burgenland stattfanden, ritterten um den ersten Platz am Landesfinale. Als Hauptpreis für die Siegermannschaft winkten Tickets für ein ÖFB Ländermatch. In einem span-

nenden Endspiel triumphierte das "Team Blue Lounge" aus dem Bezirk Mattersburg gegen "Stana" aus dem Bezirk Ober-pullendorf.

An den verschiedenen Bezirksausscheidungen, über die man sich für das Landesfinale qualifizieren konnte, nahmen mehr als 80 Mannschaften teil. .Das zeigt, zu welcher Insti-tution im Burgenland diese Veranstaltung bereits gewachsen ist.

Page 16: Signale Ausgabe 1/2014

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