Signale und Systeme 1 - Technische Universität Ilmenau ·...

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Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems LTI-System x i (t ) y i (t ) LTI: Linear Time Invariant was bedeutet das? wird zun ¨ achst gekl ¨ art wie reagiert ein solches System auf ein beliebiges Eingangssignal? zun ¨ achst verwenden wir eine Approximation wir werden sehen: die Antwort des Systems (betrachtet im Zeitbereich) ist durch die Faltung des Eingangssignals mit der Impulsantwort gegeben Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 33

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  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    LTI-Systemxi(t) yi(t)

    LTI: Linear Time Invariant

    was bedeutet das? ⇒ wird zunächst geklärt

    wie reagiert ein solches System auf ein beliebigesEingangssignal? ⇒ zunächst verwenden wir eineApproximation

    wir werden sehen: die Antwort des Systems (betrachtet imZeitbereich) ist durch die Faltung des Eingangssignals mit derImpulsantwort gegeben

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 33

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Einführung: zur Zeitinvarianz (1)

    0 2 4 6 8 10-0.2

    0

    0.2

    0.4

    0.6

    0.8

    1

    t in s

    Amplitudein

    Vx1(t)

    y1(t)

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 34

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Einführung: zur Zeitinvarianz (2)

    0 2 4 6 8 10-0.2

    0

    0.2

    0.4

    0.6

    0.8

    1

    t in s

    Amplitudein

    Vx2(t) = x1(t−2 s)

    y2(t) = y1(t−2 s)

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 35

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Einführung: zur Linearität (1)

    0 1 2 3 4 5 6

    -1

    -0.5

    0

    0.5

    1

    t in s

    Amplitudein

    Vx1(t)

    y1(t)

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  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Einführung: zur Linearität (2)

    0 1 2 3 4 5 6

    -1

    -0.5

    0

    0.5

    1

    t in s

    Amplitudein

    Vx1(t)

    y1(t)

    x2(t) = 0.5x1(t)

    y2(t) = 0.5y1(t)

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 37

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Einführung: zur Linearität (3)

    0 1 2 3 4 5 6

    -1

    -0.5

    0

    0.5

    1

    t in s

    Amplitudein

    Vx1(t)

    y1(t)

    x2(t) = 0.5x1(t)

    y2(t) = 0.5y1(t)

    x3(t) = −x1(t)

    y3(t) = −y1(t)

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  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Einführung: LTI-System (1)

    0 2 4 6 8 10-1.5

    -1

    -0.5

    0

    0.5

    1

    1.5

    t in s

    Amplitudein

    Vx1(t)

    y1(t)

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  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Einführung: LTI-System (2)

    0 2 4 6 8 10-1.5

    -1

    -0.5

    0

    0.5

    1

    1.5

    t in s

    Amplitudein

    Vx2(t)

    y2(t)

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  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Einführung: LTI-System (3)

    0 2 4 6 8 10-1.5

    -1

    -0.5

    0

    0.5

    1

    1.5

    t in s

    Amplitudein

    V y1(t)y2(t)

    x3(t) = x1(t) + x2(t)

    y3(t) = y1(t) + y2(t)

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  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Reaktion des Systems auf einen Impuls mit festem Impulsmoment

    LTI-Systemx∆(t) g∆(t)

    nun sei das Eingangssignal ein Rechteckimpuls mit konstanterFläche (Impulsmoment):

    x∆(t) =1

    ∆T· rect

    ( t

    ∆T

    )

    das Ausgangssignal soll mit g∆(t) bezeichnet werden

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 42

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Reaktion des Systems auf einen Impuls mit festem Impulsmoment

    -1 0 1 2 3 4 5

    -0.5

    0

    0.5

    1

    1.5

    2

    2.5

    t in s

    Ausgan

    gsam

    plitudeg∆(t)in

    1/s

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 43

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Reaktion des Systems auf einen Impuls mit festem Impulsmoment

    -1 0 1 2 3 4 5

    -0.5

    0

    0.5

    1

    1.5

    2

    2.5

    t in s

    Ausgan

    gsam

    plitudeg∆(t)in

    1/s

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 44

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Reaktion des Systems auf einen Impuls mit festem Impulsmoment

    -1 0 1 2 3 4 5

    -0.5

    0

    0.5

    1

    1.5

    2

    2.5

    t in s

    Ausgan

    gsam

    plitudeg∆(t)in

    1/s

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 45

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Reaktion des Systems auf einen Impuls mit festem Impulsmoment

    -1 0 1 2 3 4 5

    -0.5

    0

    0.5

    1

    1.5

    2

    2.5

    t in s

    Ausgan

    gsam

    plitudeg∆(t)in

    1/s

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 46

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Reaktion des Systems auf einen Impuls mit festem Impulsmoment

    -1 0 1 2 3 4 5

    -0.5

    0

    0.5

    1

    1.5

    2

    2.5

    t in s

    Ausgan

    gsam

    plitudeg∆(t)in

    1/s

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 47

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Reaktion des Systems auf einen Impuls mit festem Impulsmoment

    -1 0 1 2 3 4 5

    -0.5

    0

    0.5

    1

    1.5

    2

    2.5 t = 0.05 s (Eingang) t = 0.05 s (Ausgang) t -> 0 (Ausgang)

    t in s

    Ausgan

    gsam

    plitudeg∆(t)in

    1/s

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 48

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Reaktion des Systems auf einen Impuls mit festem Impulsmoment

    wird ein LTI-System mit einem Rechteckimpuls

    x∆(t) =1

    ∆Trect

    ( t

    ∆T

    )

    konstanter Fläche beaufschlagt, dann hat auch dasAusgangssignal g∆(t) eine konstante Fläche

    je geringer die Impulsdauer (bei gleicher Fläche) wird, destomehr nähert sich die Antwort g∆(t) einer Form, die nur nochvom System selbst abhängt

    für ∆T → 0, d.h., x∆(t) = δ(t), erhält man dieImpulsantwort g(t) des LTI-Systems

    die Funktion g(t) beschreibt das LTI-System im Zeitbereichvollständig

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 49

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Reaktion des Systems auf ein beliebiges Signal: Approximation

    LTI-Systemx(t) bzw. xa(t) y(t) bzw . ya(t)

    nun soll die Reaktion auf ein beliebiges Eingangssignal x(t)bestimmt werden

    da wir die Reaktion auf einen (sehr schmalen) Rechteckimpulsschon kennen, approximieren wir das Eingangssignal x(t)durch ein Folge von gewichteten Rechteckimpulsen

    das ergibt eine treppenförmige Approximation xa(t) von x(t)

    aufgrund der Linearität und Zeitinvarianz muss sich dasapproximierte Ausgangssignal ya(t) dann aus der Überlagerungeinzelnen Antworten auf die Rechteckimpulse ergeben⇒ wir haben ein passendes mathematisches Modell gefunden

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 50

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Reaktion des Systems auf ein beliebiges Signal: Approximation

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 51

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Reaktion des Systems auf ein beliebiges Signal: Approximation

    0 1 2 3 4 5-0.2

    0

    0.2

    0.4

    0.6

    0.8

    1x(0) x (t) T

    x(0) g (t) T

    t in s

    Amplitudein

    V

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 52

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Reaktion des Systems auf ein beliebiges Signal: Approximation

    0 1 2 3 4 5-0.2

    0

    0.2

    0.4

    0.6

    0.8

    1x(0) x (t) T

    x(0) g (t) T

    x( T) x (t- T) T

    x( T) g (t- T) T

    t in s

    Amplitudein

    V

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 53

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Reaktion des Systems auf ein beliebiges Signal: Approximation

    0 1 2 3 4 5-0.2

    0

    0.2

    0.4

    0.6

    0.8

    1x(0) x (t) T

    x(0) g (t) T

    x( T) x (t- T) T

    x( T) g (t- T) T

    x(2 T) x (t-2 T) T

    x(2 T) g (t-2 T) T

    t in s

    Amplitudein

    V

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 54

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Reaktion des Systems auf ein beliebiges Signal: Approximation

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 55

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Reaktion des Systems auf ein beliebiges Signal: Approximation

    0 1 2 3 4 5 6

    -2

    -1

    0

    1

    2x(t)y(t)y

    a(t)

    t in s

    Amplitudein

    V

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 56

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Reaktion des Systems auf ein beliebiges Signal: Faltungsintegral

    Eingangssignal:

    Approximation: xa(t) =∞∑

    n=−∞x(n ·∆T ) · x∆(t − n ·∆T ) ·∆T

    exakt: x(t) =∞∫

    −∞

    x(τ) · δ(t − τ)dτ = x(t) ∗ δ(t) ,

    da für ∆T → 0 folgt: ∆T → dτ , n ·∆T → τ undx∆(t) =

    1∆T · rect

    (

    t∆T

    )

    → δ(t)

    Ausgangssignal:

    Approximation: ya(t) =∞∑

    n=−∞x(n ·∆T ) · g∆(t − n ·∆T ) ·∆T

    exakt: y(t) =∞∫

    −∞

    x(τ) · g(t − τ)dτ = x(t) ∗ g(t) ,

    da für ∆T → 0 folgt: g∆(t) → g(t)

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  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Eigenfunktionen des LTI-Systems:

    LTI-Systemej2πf0t G (f0) · e

    j2πf0t

    liegt am Eingang eines LTI-Systems eine komplexeSchwingung mit der Frequenz f0 an, dann ist dasAusgangssignal durch die selbe komplexe Schwingung,gewichtet mit G (f0), gegeben, wobei g(t) ❝ sG (f )

    G (f ) = |G (f ) · ejφ(f ) wird Übertragungsfunktion genannt

    mit Hilfe der Fouriertransformation wird ein Zeitvorgang x(t)als nicht abzählbar unendliche Reihe solcher Eigenfunktionendargestellt: x(t) =

    −∞X (f ) · ej2πft df

    für x(t) = cos(2πf0t) gilt ganz ähnlich:

    LTI-Systemcos(2πf0t) |G (f0)| · cos(2πf0t + φ(f0))

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 58

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Betragsverlauf der im Beispiel betrachteten Übertragungsfunktion

    -4 -2 0 2 40

    0.2

    0.4

    0.6

    0.8

    1

    f in Hz

    |G(f)|

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 59

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Betragsverlauf der im Beispiel betrachteten Übertragungsfunktion

    10-2 10-1 100 101-100

    -80

    -60

    -40

    -20

    0

    f in Hz

    20·log10|G

    (f)|

    indB

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  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Phasenverlauf der im Beispiel betrachteten Übertragungsfunktion

    10-2 10-1 100 101-500

    -400

    -300

    -200

    -100

    0

    f in Hz

    φ(f)

    Dr. Mike Wolf, Fachgebiet Nachrichtentechnik Signale und Systeme 1 61

  • Das Faltungsintegral am Beispiel eines LTI-Systems

    Zugehörige Gruppenlaufzeit

    10-2 10-1 100 1010

    0.2

    0.4

    0.6

    0.8

    1

    f in Hz

    −1 2π·

    dφ(f)

    df

    ins

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