Silvia Irtenkauf Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Transplantation im Umfeld von DRGs 20....

Silvia Irtenkauf Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

Transplantation im Umfeld von DRGs

20. Nationaler Kongress der Pflege für KMT / SZT 2008


Inhalt:

• Geschichte

• DRG

• Patientenentwicklung / Kostenentwicklung

• Kalkulation

• DRG in der Transplantation

• Nebendiagnosen / Fallbeispiel

• Zusatzentgelte / Fallbeispiel


Geschichte:

• in der USA bereits vor 30 Jahren eingeführt

• Gesundheitsreform 2000

• Einführung der Australischen DRGs (AR-DRG)

• Schrittweise Einführung


Definition:

„DRG oder auch Fallpauschalen, sind ein

Klassifikationssystem, welches Krankheiten nach ihren

ökonomischen Gesichtspunkten in Gruppen einteilt“


Aufbau einer DRG:

A 00 AHauptgruppe / Hauptdiagnose

Partition / Prozeduren

Schweregrad / Nebendiagnosen


Kalkulation:

• Auf Datenbasis zwei Jahre versetzt

• Datenerhebung von Kalkulationshäusern

• InEK ermittelt die Fallkosten

• gibt jährlich den Fallpauschalenkatalog heraus


Patientenentwicklung:

0,00%

10,00%

20,00%

30,00%

40,00%

50,00%

60,00%

70,00%

2006 2007 2008

Jugendlichebis 18 Jahre

junge Erwachsene bis30 Jahre

Erwachsenebis 60 Jahre


Die drei Säulen Erlös/ Kosten in der Transplantation

Erlösgewinnung/ Kosten

0

10

20

30

40

50

60

70

80

1Art der Erlös/ Kosten

Transplantation

Zusatzentgelte

Transplantatisbeschaffung


Hauptdiagnosen:


Nebendiagnosen:


Prozeduren:


Kosten:


Ärztlicher Dienst

7.909,80 Euro

Pflegedienst

20.998,20 Euro

Andere

2.797,20 Euro


Kostenentwicklung:

Kosten im Vergleich 2006, 2007 und 2008

80,00

85,00

90,00

95,00

100,00

105,00

110,00

115,00

2006 2007 2008


Die drei Säulen Erlös / Kosten in der Transplantation


0

10

20

30

40

50

60

70

80


Transplantation

Zusatzentgelte



Transplantatbeschaffung:

• Wird direkt mit dem Kostenträger abgerechnet.

• Fällt nicht in die DRG


DRG in der Transplantation:Knochenmarkstransplantation / Stammzelltransfusion

• Pre MDC

• insgesamt 4 DRGs (A- D)

• von der Art des Transplantates gesteuert

• Nebendiagnosen kein Splittkriterium


Algorithmus:

Knochenmarktransplantation/Stammzelltransplantation

ja

In vitro

ja

AO4B

neinHLA- verschieden

ja

AO4B

neinAO4C

AO4D allogen bei Plasmozytom


• Candida- Stomatitis (B37.0)

• Stuhlinkontinenz (R15)

• Dysphasie und Aphasie (R47.0)

• Bluterbrechen (K92.0)

• Meläna (K92.1)

• Dekubitus (L89.**) . .

Pflegerelevante Nebendiagnosen:


Der über das normale Maß hinausgehende Aufwand muss aus der Pflegedokumentation hinausgehen


Fallbeispiel:


„Ein 60-jährgier Patient aufgenommen mit einer Pneumonie, kein Erreger nachweisbar. Antibiotische Therapie. 8 Tage stationär.

HD: J18.9 Pneumonie, n.n.bez.

ND: keine

DRG: E77E

Eff.RG: 0,81 Erlös: 2.294,48


Fallbeispiel:

Gleiche Ausgangssituation

Allerdings hat der Patient einen Dekubitus 1.Grades.

HD: J18.9 Pneumonie, n.n.bez.

ND: L89.19 Dekubitus Grad 1

DRG: E77C

Eff.RG: 1,263 Erlös: 3.577,69


+ 1.283,21 Euro


Fallbeispiel:

„Ein 60-jähriger Patient, transplantiert, Knochenmark In-vitro HLA-ident, Grunderkrankung ALL. Patient ist 60 Tage stat.“

HD: C91.00 akute lymphatische Leukämie

ND: keine

Prozedur: Knochenmarkstransplantation.... (5-411.20)

DRG: A04A

Eff.RG: 34,637 Erlös: 98.115,88 Euro


Fallbeispiel:

Gleiche AusgangssituationAllerdings hat der Patient einen Dekubitus 1.Grades.

HD: C91.00 akute lymphatische Leukämie

ND: L89.19 Dekubitus Grad 1

Prozedur: Knochenmarkstransplantation.... (5-411.20)

DRG: A04A

Eff.RG: 34,637 Erlös: 98.115,88 Euro


+/- 0 Euro


• Keine Relevanz bei Transplantationen in Bezug auf DRG

• Auswirkung auf PCCL



Die drei Säulen Erlös/ Kosten in der Transplantation


0

10

20

30

40

50

60

70

80


Transplantation

Zusatzentgelte



Zusatzentgelte:

Werden zusätzlich zu der DRG bezahlt

Zusatzentgelte sind u.a.

• Blutprodukte (Erythrozyten, Thrombozyten, FFP...)

• Medikamente (Ambisome, vFend, Caspofungin)

• Implantate/ Stents


ACHTUNG:

• nur dokumentierte Zusatzentgelte können abgerechnet

werden

• Aktendokumentation Grundlage der Beweisführung

• exakte Dokumentation zwingend

• Abweichungen in den Mengen kennzeichnen


Beispiel Teil 1:

Erythrozyten:

Ein Patient bekommt während seines stationären Aufent- haltes 17 Erythrozytenkonzentrate. In der Akte finden sich nachweislich nur 16 Erythrozytenkonzentrate.

Bis unter 16 921,20 Euro

Ab 17 1.416,71 Euro

Defizit - 495,51 Euro


Beispiel Teil 2:

Pool- Thrombozyten:

Der Patient hat insgesamt 30 TK erhalten (je 5 TE insgesamt 10.137,08 Euro). Ein TK steht versehentlich bei den EKs in der Akte, einen Dokumentationsnachweis findet man nicht.

Gegenüber dem Kostenträger können also nur 28 TK bzw. 140 TE abgerechnet werden (9.041,18 Euro)

Defizit: - 1.095,90 Euro


Beispiel Teil 3:

Liposomales Amphotericin:

Der gleiche Patient bekommt Ampho B. Laut Verordnung sollte der Patient insgesamt 1200 g bekommen. In der Akte nachvollziehbar findet sich nur die Menge von 1149 g.

Bis unter 1150 mg 1.980,24 Euro

Ab 1150 mg 2.369,80 Euro

Defizit - 389,56 Euro


- 1.981,02 Euro


Medizin Controlling und Pflege:

Gute Dokumentation in der Akte:

• nachvollziehbar

• vollständig

• leserlich

• auf pflegerelevante Nebendiagnosen achten


Ausblick

• Leistungserfassung

• PPR

• Bessere Abbildung der Fälle im System

• Erlösoptimierung für das Haus

• Stellenschlüssel

Silvia Irtenkauf Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Transplantation im Umfeld von DRGs 20....

Documents

Transcript of Silvia Irtenkauf Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Transplantation im Umfeld von DRGs 20....