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Vorwort Produktübersicht 1 Einbau 2 SPS-Grundlagen 3 Gerätekonfiguration 4 Programmiergrundlagen 5 Programmieranweisungen 6 PROFINET 7 Punkt-zu-Punkt- Kommunikation (PtP) 8 Online- und Diagnose-Tools 9 Technische Daten A Berechnen der Leistungsbilanz B Bestellnummern C SIMATIC S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch 05/2009 A5E02486681-01 6ES7298-8FA30-8AH0

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Vorwort

Produktübersicht

1

Einbau

2

SPS-Grundlagen

3

Gerätekonfiguration

4

Programmiergrundlagen

5

Programmieranweisungen

6

PROFINET

7

Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP)

8

Online- und Diagnose-Tools

9

Technische Daten

A

Berechnen der Leistungsbilanz

B

Bestellnummern

C

SIMATIC

S7-1200 Automatisierungssystem

Systemhandbuch

05/2009 A5E02486681-01

6ES7298-8FA30-8AH0

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Rechtliche Hinweise Warnhinweiskonzept

Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck. Je nach Gefährdungsstufe werden die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt dargestellt.

GEFAHR bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

WARNUNG bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

VORSICHT mit Warndreieck bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

VORSICHT ohne Warndreieck bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

ACHTUNG bedeutet, dass ein unerwünschtes Ergebnis oder Zustand eintreten kann, wenn der entsprechende Hinweis nicht beachtet wird.

Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe verwendet. Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, dann kann im selben Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein.

Qualifiziertes Personal Das zugehörige Gerät/System darf nur in Verbindung mit dieser Dokumentation eingerichtet und betrieben werden. Inbetriebsetzung und Betrieb eines Gerätes/Systems dürfen nur von qualifiziertem Personal vorgenommen werden. Qualifiziertes Personal im Sinne der sicherheitstechnischen Hinweise dieser Dokumentation sind Personen, die die Berechtigung haben, Geräte, Systeme und Stromkreise gemäß den Standards der Sicherheitstechnik in Betrieb zu nehmen, zu erden und zu kennzeichnen.

Bestimmungsgemäßer Gebrauch von Siemens-Produkten Beachten Sie Folgendes:

WARNUNG Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen Dokumentation vorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und -komponenten zum Einsatz kommen, müssen diese von Siemens empfohlen bzw. zugelassen sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb der Produkte setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage, Installation, Inbetriebnahme, Bedienung und Instandhaltung voraus. Die zulässigen Umgebungsbedingungen müssen eingehalten werden. Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssen beachtet werden.

Marken Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.

Haftungsausschluss Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft. Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollständige Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden regelmäßig überprüft, notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten.

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A5E02486681-01 Ⓟ 05/2009

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 3

Vorwort

Zweck des Handbuchs Die Familie S7-1200 umfasst verschiedene speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS), mit denen Sie eine breite Palette von Automatisierungsaufgaben lösen können. Durch das kompakte Design, die Möglichkeit der Erweiterung, den günstigen Preis und einen leistungsstarken Befehlssatz eignet sich die S71200 hervorragend für eine Vielzahl von Steuerungsanwendungen. Die Ausführungen der S7-1200 und die vielfältigen Programmiermöglichkeiten unter Windows bieten Ihnen extrem hohe Flexibilität beim Umsetzen Ihrer Automatisierungslösungen. Dieses Handbuch bietet Informationen zum Installieren und Programmieren von S7-1200 Steuerungen und wendet sich an Ingenieure, Programmierer und Wartungspersonal mit allgemeinen Kenntnissen über Automatisierungssysteme.

Erforderliche Grundkenntnisse Damit Sie mit diesem Handbuch arbeiten können, benötigen Sie allgemeine Kenntnisse im Bereich der Automatisierung und der speicherprogrammierbaren Steuerungen.

Umfang des Handbuchs Dieses Handbuch gilt für STEP 7 Basic V10.5 und die Produktreihe S71200. Eine vollständige Liste der S71200 Produkte finden Sie in den technischen Daten (Seite 307).

Zertifizierung, CE-Kennzeichen, C-Tick und andere Normen Ausführliche Informationen finden Sie in den technischen Daten (Seite 307).

Service & Support Zusätzlich zu unserem Dokumentations-Angebot bieten wir Ihnen im Internet unser technisches Know-how an: http://www.siemens.com/automation/support-request Falls Sie technische Fragen haben, eine Schulung benötigen oder S7-Produkte bestellen wollen, wenden Sie sich bitte an Ihre Siemens-Vertretung. Das technisch geschulte Vertriebspersonal verfügt über sehr spezifische Kenntnisse zu Einsatzmöglichkeiten und Prozessen sowie zu den verschiedenen Siemens-Produkten und kann Ihnen deshalb am schnellsten und besten weiterhelfen, wenn Probleme auftreten.

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Vorwort

S7-1200 Automatisierungssystem 4 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort ...................................................................................................................................................... 3 1 Produktübersicht........................................................................................................................................ 9

1.1 Einführung in die S7-1200 SPS .....................................................................................................9 1.2 Signalboards ................................................................................................................................11 1.3 Signalmodule ...............................................................................................................................12 1.4 Kommunikationsmodule...............................................................................................................12 1.5 Software TIA-Portal......................................................................................................................13 1.5.1 Einfaches Arbeiten mit unterschiedlichen Ansichten...................................................................13 1.5.2 An jeder Stelle im Programm auf die Hilfe zugreifen...................................................................14 1.6 Anzeige-Panels............................................................................................................................18

2 Einbau ..................................................................................................................................................... 19 2.1 Ein- und Ausbauanweisungen .....................................................................................................22 2.1.1 Einbau und Ausbau der CPU.......................................................................................................24 2.1.2 Einbau und Ausbau eines Signalmoduls .....................................................................................26 2.1.3 Einbau und Ausbau eines Kommunikationsmoduls.....................................................................27 2.1.4 Einbau und Ausbau eines Signalboards......................................................................................29 2.1.5 Ausbau und Wiedereinbau des S7-1200 Klemmenblocks ..........................................................30 2.2 Verdrahtungsrichtlinien ................................................................................................................31

3 SPS-Grundlagen...................................................................................................................................... 35 3.1 Ausführung des Anwenderprogramms ........................................................................................35 3.1.1 Betriebszustände der CPU ..........................................................................................................38 3.1.2 Prioritäten und Warteschlange für die Ausführung von Ereignissen ...........................................41 3.1.3 CPU-Speicher ..............................................................................................................................46 3.1.4 Passwortschutz für die S7-1200 CPU .........................................................................................50 3.2 Datenspeicher, Speicherbereiche und Adressierung ..................................................................51 3.3 Datentypen...................................................................................................................................56 3.4 Speichern und Wiederherstellen..................................................................................................61 3.4.1 Speichern und Wiederherstellen von Daten durch die S7-1200..................................................61 3.4.2 Einsatz der Memory Card als Programmkarte.............................................................................62 3.4.3 Einsatz der Memory Card als Übertragungskarte........................................................................64

4 Gerätekonfiguration ................................................................................................................................. 67 4.1 CPU einfügen...............................................................................................................................68 4.2 Konfigurieren des CPU-Betriebs..................................................................................................69 4.3 Module zur Konfiguration hinzufügen ..........................................................................................70 4.4 Modulparameter konfigurieren.....................................................................................................71 4.5 Netzwerkverbindung erstellen......................................................................................................74 4.6 Dauerhafte IP-Adresse konfigurieren ..........................................................................................75

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S7-1200 Automatisierungssystem 6 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

5 Programmiergrundlagen .......................................................................................................................... 79 5.1 Richtlinien für die Programmgestaltung ...................................................................................... 79 5.1.1 Strukturieren Ihres Anwenderprogramms................................................................................... 80 5.1.2 Strukturierung des Programms mit Hilfe von Bausteinen ........................................................... 82 5.1.2.1 Organisationsbaustein (OB)........................................................................................................ 83 5.1.2.2 Funktion (FC) .............................................................................................................................. 85 5.1.2.3 Funktionsbaustein (FB) ............................................................................................................... 85 5.1.2.4 Datenbaustein (DB)..................................................................................................................... 87 5.1.3 Auswahl der Programmiersprache.............................................................................................. 87 5.2 Kopierschutz ............................................................................................................................... 89 5.3 Debugging und Testen des Programms ..................................................................................... 90

6 Programmieranweisungen....................................................................................................................... 91 6.1 Anweisungen............................................................................................................................... 91 6.1.1 Bitverknüpfung ............................................................................................................................ 91 6.1.1.1 Setz- und Rücksetzoperationen.................................................................................................. 94 6.1.1.2 Operationen Steigende Flanke und Fallende Flanke ................................................................. 96 6.1.2 Zeiten .......................................................................................................................................... 98 6.1.3 Zähler ........................................................................................................................................ 102 6.1.3.1 Zähler ........................................................................................................................................ 102 6.1.3.2 Operation CTRL_HSC............................................................................................................... 105 6.1.3.3 Funktionsweise von schnellen Zählern ..................................................................................... 108 6.1.3.4 Konfiguration eines schnellen Zählers ...................................................................................... 111 6.1.4 Vergleichen ............................................................................................................................... 112 6.1.5 Arithmetik .................................................................................................................................. 114 6.1.5.1 Operation MOD (Divisionsrest gewinnen)................................................................................. 115 6.1.6 MOVE........................................................................................................................................ 122 6.1.6.1 Operation SWAP (Bytes tauschen)........................................................................................... 125 6.1.7 Umwandeln ............................................................................................................................... 126 6.1.7.1 Operationen Skalieren und Normalisieren ................................................................................ 128 6.1.8 Programmsteuerung ................................................................................................................. 130 6.1.9 Verknüpfungsoperationen......................................................................................................... 132 6.1.10 Schieben und Rotieren.............................................................................................................. 136 6.2 Erweiterte Anweisungen ........................................................................................................... 138 6.2.1 Datum- und Uhrzeitoperationen................................................................................................ 138 6.2.2 Zeichenketten- und Zeichenoperationen .................................................................................. 142 6.2.2.1 Zeichenkettenkonvertierungsoperationen................................................................................. 142 6.2.2.2 Zeichenkettenoperationen......................................................................................................... 151 6.2.3 Operationen für die Programmsteuerung ................................................................................. 160 6.2.3.1 Zykluszeitüberwachung zurücksetzen ...................................................................................... 160 6.2.3.2 Zyklus anhalten ......................................................................................................................... 161 6.2.3.3 Operationen Get_Error.............................................................................................................. 161 6.2.4 Kommunikationsoperationen..................................................................................................... 165 6.2.4.1 Verwendung der Parameter LEN und DATA bei Kommunikationsoperationen ....................... 165 6.2.4.2 Open Ethernet-Kommunikation................................................................................................. 167 6.2.4.3 Punkt-zu-Punkt-Operationen .................................................................................................... 182 6.2.5 Interruptoperationen.................................................................................................................. 182 6.2.5.1 Operationen ATTACH und DETACH ........................................................................................ 182 6.2.5.2 Operationen zum Starten und Löschen von Verzögerungsalarmen......................................... 185 6.2.5.3 Operationen zum Deaktivieren und Aktivieren von Alarminterrupts ......................................... 187 6.2.6 PID-Regelung............................................................................................................................ 188 6.2.7 Motion-Control-Operationen...................................................................................................... 189 6.2.8 Operation Impuls....................................................................................................................... 190

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 7

6.2.8.1 Operation CTRL_PWM ..............................................................................................................190 6.3 Globale Bibliotheksoperationen .................................................................................................193 6.3.1 USS............................................................................................................................................193 6.3.1.1 Voraussetzungen für den Einsatz des USS-Protokolls .............................................................193 6.3.1.2 Operation USS_DRV .................................................................................................................195 6.3.1.3 Operation USS_PORT...............................................................................................................198 6.3.1.4 Operation USS_RPM.................................................................................................................199 6.3.1.5 Operation USS_WPM ................................................................................................................200 6.3.1.6 USS-Zustandscodes ..................................................................................................................202 6.3.2 MODBUS ...................................................................................................................................204 6.3.2.1 MB_COMM_LOAD.....................................................................................................................204 6.3.2.2 MB_MASTER.............................................................................................................................206 6.3.2.3 MB_SLAVE ................................................................................................................................218

7 PROFINET ............................................................................................................................................ 229 7.1 Kommunikation mit einem Programmiergerät ...........................................................................231 7.1.1 Hardware-Kommunikationsverbindung herstellen.....................................................................231 7.1.2 Konfigurieren der Geräte ...........................................................................................................232 7.1.3 IP-Adressen zuweisen ...............................................................................................................233 7.1.3.1 IP-Adressen zu Programmier- und Netzwerkgeräten zuweisen................................................233 7.1.3.2 Temporäre IP-Adresse online zuweisen....................................................................................236 7.1.3.3 Dauerhafte IP-Adresse konfigurieren ........................................................................................241 7.1.4 Testen des PROFINET-Netzwerks............................................................................................243 7.2 Kommunikation HMI/PLC...........................................................................................................245 7.2.1 Konfigurieren der logischen Netzwerkverbindungen zwischen einer HMI und einer CPU........246 7.3 Kommunikation PLC/PLC ..........................................................................................................247 7.3.1 Konfigurieren der logischen Netzwerkverbindungen zwischen zwei CPUs ..............................249 7.3.2 Sende- und Empfangsparameter konfigurieren.........................................................................249 7.3.2.1 Sendeparameter für TSEND_C konfigurieren ...........................................................................250 7.3.2.2 Empfangsparameter für TRCV_C konfigurieren ........................................................................254 7.4 Referenzinformationen...............................................................................................................258 7.4.1 Ermitteln der Ethernet-Adresse (MAC-Adresse) der CPU.........................................................258 7.4.2 Konfigurieren der NTP-Synchronisierung ..................................................................................259

8 Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) ................................................................................................... 261 8.1 Arbeiten mit den RS232- und RS485-Kommunikationsmodulen...............................................261 8.2 Kommunikationsschnittstellen konfigurieren..............................................................................262 8.3 Steuerung der Flusskontrolle .....................................................................................................263 8.4 Sende- und Empfangsparameter konfigurieren.........................................................................265 8.5 Programmieren der PtP-Kommunikation ...................................................................................271 8.5.1 Abfragearchitektur......................................................................................................................272 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen .....................................................................................................273 8.6.1 Gemeinsame Parameter für Punkt-zu-Punkt-Operationen........................................................273 8.6.2 Operation PORT_CFG...............................................................................................................275 8.6.3 Operation SEND_CFG...............................................................................................................277 8.6.4 Operation RCV_CFG .................................................................................................................278 8.6.5 Operation SEND_PTP ...............................................................................................................286 8.6.6 Operation RCV_PTP..................................................................................................................288 8.6.7 Operation RCV_RST..................................................................................................................289 8.6.8 Operation SGN_GET .................................................................................................................290

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S7-1200 Automatisierungssystem 8 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

8.6.9 Operation SGN_SET................................................................................................................. 291 8.7 Fehler ........................................................................................................................................ 292

9 Online- und Diagnose-Tools .................................................................................................................. 297 9.1 Status-LEDs .............................................................................................................................. 297 9.2 Online-Verbindung mit einer CPU herstellen............................................................................ 299 9.3 Einstellen der IP-Adresse und der Uhrzeit................................................................................ 300 9.4 Bedienpanel für die Online-CPU............................................................................................... 301 9.5 Überwachung von Zykluszeit und Speicherauslastung ............................................................ 301 9.6 Diagnoseereignisse in der CPU anzeigen ................................................................................ 302 9.7 Beobachtungstabellen für die Überwachung des Anwenderprogramms.................................. 302

A Technische Daten.................................................................................................................................. 307 A.1 Allgemeine technische Daten.................................................................................................... 307 A.2 CPUs......................................................................................................................................... 312 A.2.1 Technische Daten der CPU 1211C........................................................................................... 312 A.2.2 Technische Daten der CPU 1212C........................................................................................... 317 A.2.3 Technische Daten der CPU 1214C........................................................................................... 322 A.3 Digitale Signalmodule (SM)....................................................................................................... 327 A.3.1 Technische Daten für das digitale Eingangsmodul SM 1221 ................................................... 327 A.3.2 Technische Daten für das digitale Ausgangsmodul SM 1222 .................................................. 329 A.3.3 Technische Daten für das digitale Ein-/Ausgangsmodul SM 1223........................................... 331 A.4 Analoge Signalmodule (SM) ..................................................................................................... 333 A.4.1 Technische Daten für die analogen Signalmodule SM 1231, SM 1232, SM1234.................... 333 A.5 Signalboards (SBs) ................................................................................................................... 339 A.5.1 Technische Daten SB 1223 2 x 24 V DC Eingang / 2 x 24 V DC Ausgang.............................. 339 A.5.2 Technische Daten für die analoge Ausgangsbaugruppe SB 1232 1........................................ 341 A.6 Kommunikationsmodule (CM)................................................................................................... 343 A.6.1 Technische Daten für CM 1241 RS485 .................................................................................... 343 A.6.2 Technische Daten für CM 1241 RS232 .................................................................................... 344 A.7 SIMATIC Memory Cards ........................................................................................................... 344 A.8 Eingangssimulatoren................................................................................................................. 345

B Berechnen der Leistungsbilanz.............................................................................................................. 347 B.1 Berechnungsbeispiel für den Leistungsbedarf.......................................................................... 348 B.2 Berechnen des Leistungsbedarfs ............................................................................................. 349

C Bestellnummern..................................................................................................................................... 351 Index...................................................................................................................................................... 353

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Produktübersicht 11.1 Einführung in die S7-1200 SPS

Die Familie S7-1200 umfasst verschiedene speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS), die Ihnen die notwendige Flexibilität und Leistung für die Steuerung einer breiten Palette von Geräten für Ihre Automatisierungslösungen bieten. Durch das kompakte Design, die flexible Konfiguration und einen leistungsstarken Befehlssatz eignet sich die S71200 hervorragend für eine große Bandbreite von Steuerungsanwendungen. Die CPU umfasst einen Mikroprozessor, eine integrierte Spannungsversorgung, Eingangskreise und Ausgangskreise in einem kompakten Gehäuse und bildet eine leistungsstarke SPS. Nachdem Sie Ihr Programm geladen haben, enthält die CPU die erforderliche Logik, damit Sie die Geräte in Ihrer Anwendung beobachten und steuern können. Die CPU beobachtet Eingänge und ändert Ausgänge anhand der Befehle Ihres Anwenderprogramms, das Boolesche Verknüpfungen, Zähl- und Zeitfunktionen, komplexe arithmetische Operationen und Kommunikation mit anderen intelligenten Geräten umfassen kann. Verschiedene Sicherheitsfunktionen schützen den Zugriff auf die CPU und das Steuerungsprogramm: ● Jede CPU ist mit einem Passwortschutz ausgestattet, mit dem der Zugriff auf die CPU-

Funktionen nach Bedarf eingerichtet werden kann. ● Sie können mit dem Knowhow-Schutz den Code in einem bestimmten Baustein

verbergen. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Programmiergrundlagen (Seite 89)".

Die CPU verfügt über einen PROFINET-Port für die Kommunikation über ein PROFINET-Netzwerk. Für die Kommunikation über RS485- oder RS232-Netzwerke stehen Kommunikationsmodule zur Verfügung.

① Status-LEDs für die integrierten E/A ② Status-LEDs für den Betriebszustand der CPU ③ PROFINET-Stecker ④ Steckplatz für eine Memory Card (unter der Abdeckklappe) ⑤ Steckbarer Klemmenblock für die Anwenderverdrahtung

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Produktübersicht 1.1 Einführung in die S7-1200 SPS

S7-1200 Automatisierungssystem 10 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Die verschiedenen CPU-Ausführungen bieten eine Vielfalt an Leistungsmerkmalen und Funktionen, damit Sie effektive Lösungen für verschiedenste Anwendungen erstellen können. Ausführliche Informationen zu bestimmten CPUs finden Sie in den technischen Daten (Seite 307).

Merkmal CPU 1211C CPU 1212C CPU 1214C Abmessungen (mm) 90 x 100 x 75 110 x 100 x 75 Anwenderspeicher • Arbeitsspeicher • Ladespeicher • Remanenter Speicher

• 25 KB • 1 MB • 2 KB

• 50 KB • 2 MB • 2 KB

Integrierte E/A • Digital • Analog

• 6 Eingänge/4

Ausgänge • 2 Eingänge

• 8 Eingänge/6

Ausgänge • 2 Eingänge

• 14 Eingänge/10

Ausgänge • 2 Eingänge

Größe des Prozessabbilds 1024 Bytes (Eingänge) und 1024 Bytes (Ausgänge) Zusätzliche Signalmodule Keine 2 8 Signalboard 1 Kommunikationsmodule 3 (Anbau links) Schnelle Zähler • Einphasenzähler

• A/B-Zähler

3 • 3 bei 100 kHz

• 3 bei 80 kHz

4 • 3 bei 100 kHz

1 bei 30 kHz • 3 bei 80 kHz

1 bei 20 kHz

6 • 3 bei 100 kHz

3 bei 30 kHz • 3 bei 80 kHz

3 bei 20 kHz

Impulsausgänge 2 Memory Card SIMATIC Memory Card (optional) Pufferung Echtzeituhr Typ. 10 Tage / min. 6 Tage bei 40 Grad PROFINET 1 Ethernet-Kommunikationsport Ausführungszeit arithm. Operationen 18 μs/Operation Ausführungszeit Boolesche Operationen

0,1 μs/Operation

Die Produktfamilie S7-1200 bietet eine Vielzahl von Signalmodulen und Signalboards zur Erweiterung der CPU. Sie können auch zusätzliche Kommunikationsmodule installieren, um andere Kommunikationsprotokolle zu unterstützen. Ausführliche Informationen zu bestimmten Modulen finden Sie in den technischen Daten (Seite 307).

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Produktübersicht 1.2 Signalboards

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 11

Modul Nur Eingabe Nur Ausgabe Ein-/Ausgabe kombiniert 8 x DC-Eingänge

8 x DC-Ausgänge 8 x Relaisausgänge

8 x DC-Eingänge/8 x DC-Ausgänge 8 x DC-Eingänge/8 x Relaisausgänge

Digital

16 x DC-Eingänge

16 x DC-Ausgänge / 16 x Relaisausgänge

16 x DC-Eingänge/16 x DC-Ausgänge 16 x DC-Eingänge/16 x Relaisausgänge

Signalmodul (SM)

Analog 4 x Analogeingänge

2 x Analogausgänge

4 x Analogeingänge/2 x Analogausgänge

Digital - - 2 x DC-Eingänge /2 x DC-Ausgänge

Signalboard (SB)

Analog - 1 x Analogausgang - Kommunikationsmodul (CM) • RS485 • RS232

1.2 Signalboards Mit einem Signalboard (SB) können Sie Ihre CPU um zusätzliche E/A erweitern. Sie können ein SB mit digitalen oder analogen E/A installieren. Ein SB wird an der Front der CPU angeschlossen. ● SB mit 4 digitalen E/A (2 x DC-Ausgänge und 2 x DC-Ausgänge) ● SB mit 1 analogen Ausgang

① Status-LEDs am SB ② Steckbarer Klemmenblock für die Anwenderverdrahtung

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Produktübersicht 1.3 Signalmodule

S7-1200 Automatisierungssystem 12 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

1.3 Signalmodule Mit Signalmodulen können Sie die CPU um zusätzliche Funktionalität erweitern. Signalmodule werden an der rechten Seite der CPU angeschlossen.

① Status-LEDs für die E/A der Signalmodule ② Busstecker ③ Steckbarer Klemmenblock für die Anwenderverdrahtung

1.4 Kommunikationsmodule Die Produktreihe S7-1200 unterstützt Kommunikationsmodule (CMs), mit denen das System um zusätzliche Funktionalität erweitert werden kann. Es gibt zwei Kommunikationsmodule: RS232 und RS485. ● Die CPU unterstützt maximal 3 Kommunikationsmodule. ● Jedes CM wird an der linken Seite der CPU angeschlossen (bzw. an der linken Seite

eines bereits an die CPU angeschlossenen CMs).

① Status-LEDs des Kommunikationsmoduls ② Kommunikationsstecker

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Produktübersicht 1.5 Software TIA-Portal

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 13

1.5 Software TIA-Portal Die Software TIA-Portal (Totally Integrated Automation) bietet eine bedienerfreundliche Umgebung zum Entwickeln, Bearbeiten und Beobachten der Logik zur Steuerung Ihrer Anwendung. Das TIA-Portal stellt die Werkzeuge zum Verwalten und Konfigurieren aller Geräte in Ihrem Projekt bereit, z.B. PLC- und HMI-Geräte. Als Komponente des TIA-Portals bietet STEP 7 Basic zwei Programmiersprachen (KOP und FUP), mit denen Sie das Steuerungsprogramm für Ihre Anwendung bequem und effizient entwickeln können. Das TIA-Portal bietet außerdem die Werkzeuge zum Anlegen und Konfigurieren der HMI-Geräte in Ihrem Projekt. Damit Sie die Informationen finden, die Sie benötigen, verfügt das TIA-Portal über eine umfangreiche Online-Hilfe. Das TIA-Portal bietet zwei verschiedene Ansichten des Funktionssatzes: eine projektorientierte Ansicht (Projektansicht) und eine tätigkeitsorientierte Anzahl von Portalen (Portalansicht). Um das TIA-Portal zu installieren, legen Sie die CD in das CDROM-Laufwerk Ihres PCs ein. Das Installationsprogramm wird automatisch gestartet und führt Sie durch den Installationsvorgang. Weitere Informationen zum Installieren des TIA-Portals finden Sie in der Liesmich-Datei.

Hinweis Zum Installieren des TIA-Portals auf einem PC mit einem der Betriebssysteme Windows 2000, Windows XP oder Windows Vista müssen Sie sich mit Administratorrechten anmelden.

1.5.1 Einfaches Arbeiten mit unterschiedlichen Ansichten Zur Erhöhung Ihrer Produktivität bietet das Totally Integrated Automation Portal zwei unterschiedliche Ansichten: eine tätigkeitsorientierte Anzahl von Portalen für die einzelnen Funktionen (Portalansicht) und eine projektorientierte Ansicht der Elemente im Projekt (Projektansicht). Sie entscheiden, in welcher Ansicht Sie am effizientesten arbeiten können. Per Mausklick können Sie zwischen der Portalansicht und der Projektansicht wechseln. Die Portalansicht bietet eine funktionale Ansicht der Projekttätigkeiten und gliedert die Funktionen der Werkzeuge nach den durchzuführenden Tätigkeiten, z. B. die Konfiguration der Hardwarekomponenten und der Netze. Sie können auf einfache Weise festlegen, wie Sie vorgehen möchten und welche Tätigkeiten Sie auswählen.

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Produktübersicht 1.5 Software TIA-Portal

S7-1200 Automatisierungssystem 14 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Die Projektansicht ermöglicht den Zugriff auf alle Komponenten in einem Projekt. Da sich alle Komponenten an einer Stelle befinden, haben Sie schnellen Zugriff auf jeden Bereich Ihres Projekts. Das Projekt enthält alle angelegten und fertiggestellten Elemente.

1.5.2 An jeder Stelle im Programm auf die Hilfe zugreifen

Schnelle Antworten auf Ihre Fragen Damit Sie Ihre Aufgaben schnell und effizient lösen können, bietet Ihnen das TIA-Portal dort intelligente Unterstützung, wo Sie sie benötigen: ● Ein Eingabefeld bietet Hilfe bei der Eingabe der richtigen Informationen (gültige Bereiche

und Datentypen) in diesem Feld. Wird zum Beispiel ein ungültiger Wert eingegeben, so erscheint ein Meldungsfeld mit dem zulässigen Wertebereich.

● Einige Tooltips (zum Beispiel für die Operationen) sind "kaskadierend" und bieten so zusätzliche Informationen. Einige der kaskadierenden Tooltips bieten auch Links zu verwandten Themen in der Online-Hilfe.

Zusätzlich verfügt das TIA-Portal über ein Informationssystem, das die Funktionalität der SIMATIC-Produkte ausführlich beschreibt.

Hilfe beim Eingeben und kaskadierende Tooltips Einige Eingabefelder zu Dialogen und Taskcards bieten Unterstützung in Form einer Meldungsbox, die eingeblendet wird und über den erforderlichen Wertebereich oder Datentyp informiert.

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Produktübersicht 1.5 Software TIA-Portal

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 15

Zu den Elementen in der Oberfläche der Software gibt es Tooltips, in denen die Funktion des jeweiligen Elements erläutert wird. Für einige Elemente wie z. B. "Öffnen" oder "Speichern" sind keine Informationen erforderlich. Andere Elemente jedoch verfügen über einen weiteren Mechanismus zum Anzeigen einer Beschreibung des Elements. Diese zusätzlichen Informationen werden in einem kaskadierenden Tooltip angezeigt. (Ein schwarzes Dreieck neben dem Tooltip weist darauf hin, dass weitere Informationen verfügbar sind.)

Das Tooltip erscheint, wenn der Cursor auf einem Element der Softwareoberfläche steht. Um weitere Informationen zu sehen, stellen Sie den Cursor einfach auf den Tooltip. Einige Kaskaden bieten auch Links zu verwandten Themen im Informationssystem. Wenn Sie auf den Link klicken, wird das entsprechende Thema angezeigt.

Informationssystem Das TIA-Portal bietet Ihnen ein umfangreiches Online-Informations- und Hilfesystem, in dem alle von Ihnen installierten SIMATIC TIA-Produkte beschrieben sind. Das Informationssystem enthält auch Referenzinformationen und Beispiele. Um das Informationssystem aufzurufen, wählen Sie einen der folgenden Zugangspunkte aus: ● Öffnen Sie in der Portalansicht das Startportal und klicken Sie auf "Hilfe". ● Wählen Sie in der Projektansicht im Menü "Hilfe" den Befehl "Hilfe anzeigen". ● Klicken Sie in einem kaskadierenden Tooltip auf den Link zum Anzeigen weiterer

Informationen zu dem Thema. Das Informationssystem wird in einem Fenster geöffnet, das die Arbeitsbereiche nicht verdeckt. Um das Inhaltsverzeichnis anzuzeigen und das Hilfefenster abzukoppeln, klicken Sie auf die Schaltfläche "Inhalt anzeigen/ausblenden" im Informationssystem. Sie können dann die Größe des Hilfefensters ändern. Mithilfe der Register "Inhalt" oder "Index" können Sie das Informationssystem nach Themen oder Stichwörtern durchsuchen.

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Produktübersicht 1.5 Software TIA-Portal

S7-1200 Automatisierungssystem 16 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Hilfefenster (Standard) Hilfefenster mit Inhaltsverzeichnis

Hinweis Wenn das TIA-Portal maximiert ist, können Sie das Hilfefenster über die Schaltfläche "Inhalt anzeigen/ausblenden" nicht abkoppeln. Um das Hilfefenster abzukoppeln, klicken Sie im TIA-Portal auf die Schaltfläche zum Wiederherstellen. Sie können dann das Hilfefenster verschieben und seine Größe ändern.

Drucken von Themen aus dem Informationssystem Um Themen aus dem Informationssystem zu drucken, klicken Sie im Hilfefenster auf die Schaltfläche "Drucken".

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Produktübersicht 1.5 Software TIA-Portal

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 17

Im Dialog "Drucken" können Sie die zu druckenden Themen auswählen. Achten Sie darauf, dass das Teilfenster ein Thema anzeigt. Dann können Sie jedes beliebige andere Thema zum Drucken auswählen. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Drucken", um die ausgewählten Themen an Ihren Drucker zu senden.

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Produktübersicht 1.6 Anzeige-Panels

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1.6 Anzeige-Panels Die Visualisierung wird bei den meisten Maschinen zur Standardkomponente. Deshalb bieten die SIMATIC HMI Basic Panels Geräte mit Touchscreen für grundlegende Tätigkeiten der Bedienung und Überwachung.

Merkmal KTP1000 Basic, Farbe TP1500 Basic, Farbe Display • Größe • Auflösung

TFT, 256 Farben • 10.4" • 640 x 480

TFT, 256 Farben • 15.0" • 1024 x 768

Bedienelemente Touchscreen + 8 taktile Tasten Touchscreen Schutzart IP65 IP65 Schnittstelle PROFINET PROFINET Funktionalität • Variablen • Prozessbilder • Alarme • Trendkurven

• 256 • 50 • 200 • 25

• 256 • 50 • 200 • 25

Abmessungen (mm) • Gehäusefront (B x H x T) • Montageausschnitt (B x H)

• 335 x 275 x 61 • 310 x 248

• 400 x 310 x 60 • 367 x 289

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Einbau 2

Die S7-1200 Geräte wurden so ausgelegt, dass sie einfach einzubauen sind. Sie können eine S7-1200 entweder in einer Schalttafel oder auf einer Standard-Hutschiene einbauen; die S71200 kann horizontal oder vertikal eingebaut werden. Die kompakte Größe der S7-1200 macht eine effiziente Platzausnutzung möglich.

WARNUNG Bei den SIMATIC S7-1200 Automatisierungssystemen handelt es sich um offene Steuerungen. Sie müssen die S7-1200 in einem Gehäuse, Schaltschrank oder in einer Schaltzentrale einbauen. Nur berechtigtes Personal darf Zugang zum Gehäuse, Schaltschrank oder der Schaltzentrale haben. Die Nichteinhaltung dieser Einbaubedingungen kann zu tödlichen oder schweren Verletzungen und/oder Sachschaden führen. Beachten Sie diese Maßnahmen beim Einbau der S7-1200 Automatisierungssysteme.

Halten Sie die S7-1200 Geräte fern von Wärme, Hochspannung und elektrischen Störungen Als allgemeine Regel für die Anordnung von Geräten in Ihrem System gilt, dass Sie Geräte, die Hochspannung oder hohe elektrische Störungen erzeugen, von den elektronischen Niederspannungsgeräten wie der S7-1200 fernhalten. Wenn Sie das Layout der S71200 in Ihrer Schalttafel planen, berücksichtigen Sie wärmeerzeugende Geräte und ordnen Sie die elektronischen Geräte in den kühleren Bereichen Ihres Schaltschranks an. Je weniger Sie ein elektronisches Gerät Umgebungen mit hohen Temperaturen aussetzen, desto länger ist die Betriebsdauer des Geräts. Berücksichtigen Sie auch, wie Sie die Verdrahtung der Geräte in der Schalttafel verlegen. Vermeiden Sie es, Niederspannungssignalleitungen und Kommunikationskabel in der gleichen Kabelbahn wie AC-Versorgungsleitungen und schnellschaltende Hochgeschwindigkeits-DC-Leitungen zu verlegen.

Lassen Sie genügend Abstand für Kühlung und Verdrahtung Die S71200 Geräte sind für natürliche Wärmeabfuhr durch Konvektion ausgelegt. Lassen Sie deshalb oberhalb und unterhalb der Geräte jeweils mindestens 25 mm Platz, um die Wärmeabfuhr zu gewährleisten. Achten Sie ferner darauf, dass zwischen den Modulen und der Innenseite des Gehäuses eine Tiefe von mindestens 25 mm bleibt.

VORSICHT Bei vertikalem Einbau ist die maximal zulässige Umgebungstemperatur um 10 C niedriger. Richten Sie ein vertikal eingebautes S7-1200 System so aus, dass sich die CPU am unteren Ende der Baugruppe befindet.

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Einbau 1.6 Anzeige-Panels

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Wenn Sie das Layout für Ihr S71200 System planen, lassen Sie genügend Abstand für die Verdrahtung und die Kommunikationskabelanschlüsse.

① Seitenansicht ③ Senkrechter Einbau ② Waagerechter Einbau ④ Freiraum

Leistungsbilanz Ihre CPU besitzt eine interne Spannungsversorgung, die neben der CPU die Signalmodule, Signalboards, Kommunikationsmodule und andere 24VDCVerbraucher speist. In den technischen Daten (Seite 307) finden Sie Informationen zur 5-V-DC-Leistungsbilanz Ihrer CPU und zum 5-V-DC-Leistungsbedarf der Signalmodule, Signalboards und Kommunikationsmodule. Mit Hilfe der Informationen unter "Berechnen der Leistungsbilanz" (Seite 347) können Sie berechnen, wieviel Leistung (bzw. Strom) die CPU für Ihre Konfiguration liefern kann. Die CPU verfügt auch über eine 24-V-DC-Geberversorgung, die 24 V DC für Eingänge, für die Relaisspulen der Signalmodule und für sonstige Verbraucher liefert. Wenn der 24-V-DC-Leistungsbedarf die Leistung der Geberversorgung übersteigt, dann müssen Sie eine externe 24-V-DC-Spannungsversorgung an Ihr System anschließen. In den technischen Daten (Seite 307) finden Sie die Leistungsbilanz für die 24-V-DC-Geberversorgung für Ihre jeweilige S7-1200 CPU. Wenn Sie eine externe 24-V-DC-Spannungsversorgung benötigen, müssen Sie darauf achten, dass die Spannungsversorgung nicht parallel zur Geberversorgung der CPU angeschlossen ist. Die beste Störfestigkeit erreichen Sie, wenn Sie die Leitungen (M) der jeweiligen Spannungsversorgungen miteinander verbinden.

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Einbau 1.6 Anzeige-Panels

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 21

WARNUNG Wenn Sie parallel zu der 24-DCGeberversorgung eine externe 24VDCSpannungsquelle anschließen, kann es sein, dass die beiden Spannungsquellen sich beim Aufbauen der geeigneten Ausgangsspannung gegenseitig beeinträchtigen. Als Folge kann sich die Lebensdauer verkürzen bzw. eine oder beide Spannungsquellen können sofort ausfallen. Unvorhersehbarer Betrieb kann zu tödlichen oder schweren Verletzungen und/oder Sachschaden führen. Die DC-Geberversorgung und eine externe Spannungsquelle müssen die Spannung an unterschiedlichen Punkten liefern.

Einige der 24-V-DC-Eingangsports des S7-1200 Systems sind miteinander verbunden, wobei ein logischer Bezugsleiter mehrere M-Klemmen verbindet. Die folgenden Stromkreise sind beispielsweise miteinander verbunden, sofern sie in den Datenblättern als "nicht potentialgetrennt" angegeben sind: die 24-V-DC-Versorgung der CPU, der Leistungseingang für die Relaisspule eines SM oder die Versorung eines nicht potentialgetrennten Analogeingangs. Alle nicht potentialgetrennten M-Klemmen müssen an dasselbe externe Bezugspotential angeschlossen werden.

WARNUNG Wenn Sie nicht potentialgetrennte M-Klemmen an verschiedene Bezugspotentiale anschließen, verursacht dies unbeabsichtigten Stromfluss, der zu Beschädigung oder unvorhersehbarem Betrieb des Zielsystems und angeschlossener Geräte führen kann. Die Nichteinhaltung dieser Richtlinien kann Schaden oder unvorhersehbaren Betrieb verursachen, was zu Tod oder schwerer Körperverletzung und/oder Sachschaden führen kann. Schließen Sie stets alle nicht potentialgetrennten M-Klemmen in einem S7-1200 System an dasselbe Bezugspotential an.

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Einbau 2.1 Ein- und Ausbauanweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 22 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

2.1 Ein- und Ausbauanweisungen

Abmessungen für die Montage (mm)

S71200 Geräte Breite A Breite B

CPU 1211C und CPU 1212C 90 mm 45 mm CPUs: CPU 1214C 110 mm 55 mm 8 und 16 E/A, DC und Relais (8E, 16E, 8A, 16A, 8E/8A) 2 und 4 E/A analog (4AE, 4AE/4AA, 2AA)

45 mm 22,5 mm Signalmodule:

16E/16A Relais (16E/16A) 70 mm 35 mm Kommunikationsmodule: CM 1241 RS232 und CM 1241 RS485 30 mm 15 mm

Die CPUs, SMs und CMs sind für die Montage auf einer Standard-Hutschiene und für den Schalttafeleinbau geeignet. Verwenden Sie die Hutschienenklemmen für die Befestigung des Geräts auf der Hutschiene. Diese Klemmen rasten auch in einer ausgezogenen Position ein, um den Einbau des Geräts in einer Schalttafel zu ermöglichen. Das Innenmaß der Bohrung für die Hutschienenklemmen am Gerät beträgt 4,3 mm. Ober- und unterhalb des Geräts muss ein Freiraum von 25 mm für die Luftzirkulation als Schutz vor Überhitzung eingehalten werden.

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Einbau 2.1 Ein- und Ausbauanweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 23

Einbau und Ausbau der S71200 Geräte Die CPU kann auf einfache Weise auf einer Standard-Hutschiene oder in einer Schalttafel eingebaut werden. Für die Befestigung des Geräts auf der Hutschiene werden passende Hutschienenklemmen mitgeliefert. Diese Klemmen können auch in einer ausgezogenen Position einrasten und ermöglichen dann das Festschrauben des Geräts in einer Schalttafel.

① Hutschienenmontage ③ Schalttafelmontage ② Standard-Hutschienenklemme in

verriegelter Position ④ Klemme in ausgezogener Position für die

Schalttafelmontage

Bevor Sie ein elektrisches Gerät einbauen oder ausbauen, müssen Sie sicherstellen, dass die Spannungsversorgung der Geräte ausgeschaltet ist. Achten Sie außerdem darauf, dass auch alle angeschlossenen Geräte ausgeschaltet sind.

WARNUNG Wenn Sie die S7-1200 oder daran angeschlossene Geräte in eingeschaltetem Zustand ein- oder ausbauen, kann es passieren, dass Sie einen elektrischen Schlag bekommen oder die Geräte unerwartet arbeiten. Ist die Spannungsversorgung der S7-1200 und aller daran angeschlossenen Geräte während des Einbaus bzw. Ausbaus von Geräten nicht abgeschaltet, so kann dies aufgrund von elektrischem Schlag oder unerwartetem Betrieb der Geräte zu tödlichen oder schweren Verletzungen und/oder Sachschaden führen. Treffen Sie alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen und vergewissern Sie sich, dass vor dem Einbau bzw. Ausbau eines Geräts die Spannungsversorgung der S71200 CPUs abgeschaltet ist.

Achten Sie immer darauf, dass Sie das richtige Modul bzw. das richtige Gerät verwenden, wenn Sie ein S7-1200 Gerät einbauen bzw. auswechseln.

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Einbau 2.1 Ein- und Ausbauanweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 24 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

WARNUNG Falscher Einbau eines S7-1200 Moduls kann zu unvorhersehbarer Funktionsweise des Programms der S7-1200 führen. Wird ein S7-1200 Gerät durch eine andere Variante ersetzt, nicht richtig ausgerichtet oder in der falschen Reihenfolge eingebaut, so kann dies aufgrund von unerwartetem Betrieb der Geräte zu tödlichen oder schweren Verletzungen und/oder Sachschaden führen. Wechseln Sie ein S7-1200 Gerät immer mit der gleichen Ausführung aus, richten Sie das Gerät korrekt aus und bauen Sie es an der richtigen Stelle ein.

2.1.1 Einbau und Ausbau der CPU

Einbau Sie können die CPU in einer Schalttafel oder auf einer Standard-Hutschiene einbauen.

Hinweis Schließen Sie die Kommunikationsmodule an die CPU an und bauen Sie alle Module gemeinsam ein. Installieren Sie die Signalmodule erst nach dem Einbau der CPU.

Um die CPU in eine Schalttafel einzubauen, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Bringen Sie die Bohrungen (M4) mit den in den Abmessungen für die Montage gezeigten

Vorgaben an. 2. Ziehen Sie die Montageklemmen aus dem Modul heraus. Achten Sie darauf, dass sich

die Hutschienenklemmen oben und unten an der CPU in der ausgezogenen Position befinden.

3. Schrauben Sie das Modul mit den entsprechenden Schrauben in den Klemmen fest.

Hinweis Ist Ihr System starken Schwingungen ausgesetzt oder vertikal montiert, bietet die Schalttafelmontage der S7-1200 einen besseren Schutz.

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Einbau 2.1 Ein- und Ausbauanweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 25

Um die CPU auf einer Standard-Hutschiene zu montieren, gehen Sie folgendermaßen vor:

1. Montieren Sie die Hutschiene. Verschrauben Sie die Hutschiene in Abständen von jeweils 75 mm mit der Schalttafel.

2. Hängen Sie die CPU oben an der Hutschiene ein. 3. Ziehen Sie die Hutschienenklemme auf der Unterseite der CPU heraus, damit die CPU

über die Schiene passt. 4. Schwenken Sie die CPU nach unten in ihre Einbauposition auf der Schiene. 5. Drücken Sie die Klemmen herunter, so dass die CPU fest auf der Schiene sitzt.

Ausbau Um die CPU für den Ausbau vorzubereiten, schalten Sie die Spannung der CPU aus und trennen E/A-Klemmen, Verdrahtung und Kabel von der CPU. Bauen Sie die CPU und die zugehörigen Kommunikationsmodule gemeinsam aus. Alle Signalmodule müssen eingebaut bleiben.

Wenn ein Signalmodul an die CPU angeschlossen ist, ziehen Sie den Busstecker zurück: 1. Setzen Sie einen Schraubendreher an der Lasche an der Oberseite des Signalmoduls

an. 2. Drücken Sie nach unten, um den Klemmenblock von der CPU zu lösen. 3. Schieben Sie die Lasche ganz nach rechts. Nehmen Sie die CPU ab: 1. Ziehen Sie die Hutschienenklemme heraus, damit die CPU von der Schiene gelöst wird.2. Schwenken Sie die CPU nach oben von der Schiene herunter und nehmen Sie die CPU

aus dem System heraus.

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Einbau 2.1 Ein- und Ausbauanweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 26 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

2.1.2 Einbau und Ausbau eines Signalmoduls

Einbau Bauen Sie Ihr SM nach der Montage der CPU ein.

Nehmen Sie die Abdeckung für den Anschluss an der rechten Seite der CPU ab. • Führen Sie einen Schraubendreher in den Schlitz über der Abdeckung ein. • Hebeln Sie die Abdeckung vorsichtig oben aus ihrer Halterung und nehmen Sie sie ab.

Bewahren Sie die Abdeckung zur späteren Verwendung auf.

Positionieren Sie das SM neben der CPU. 1. Hängen Sie das SM oben an der Hutschiene ein. 2. Ziehen Sie die untere Hutschienenklemme heraus,

damit das SM über die Schiene passt. 3. Schwenken Sie das SM nach unten in die Position

neben der CPU und drücken Sie die untere Klemme herunter, so dass das SM fest auf der Hutschiene sitzt.

Fahren Sie den Busstecker aus. 1. Setzen Sie einen Schraubendreher an der Lasche

an der Oberseite des SM an. 2. Schieben Sie die Lasche ganz nach links, um den

Busstecker in die CPU zu schieben.

Der Busstecker stellt dadurch die mechanische und elektrische Verbindung für das SM her.

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Einbau 2.1 Ein- und Ausbauanweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 27

Ausbau Sie können jedes SM ausbauen, ohne die CPU oder andere SMs ausbauen zu müssen. Um das SM für den Ausbau vorzubereiten, schalten Sie die Spannung der CPU aus und trennen E/A-Klemmen und Verdrahtung vom SM. Ziehen Sie den Busstecker zurück. 1. Setzen Sie einen

Schraubendreher an der Lasche an der Oberseite des SM an.

2. Drücken Sie nach unten, um den Klemmenblock von der CPU zu lösen.

3. Schieben Sie die Lasche ganz nach rechts.

Ist auf der rechten Seite ein weiteres SM eingebaut, wiederholen Sie diese Vorgehensweise für das SM. Nehmen Sie das SM ab: 1. Ziehen Sie die untere Hutschienenklemme heraus,

damit das SM von der Schiene gelöst wird. 2. Schwenken Sie das SM nach oben und von der

Schiene herunter. Nehmen Sie das SM aus dem System heraus.

3. Bringen Sie ggf. eine Abdeckung am Busstecker der CPU an, um Verschmutzung zu vermeiden.

2.1.3 Einbau und Ausbau eines Kommunikationsmoduls

Einbau Schließen Sie das CM an die CPU an und bauen Sie alle Module gemeinsam auf der Hutschiene oder in der Schalttafel ein. Nehmen Sie die Busabdeckung an der linken Seite der CPU ab: 1. Führen Sie einen

Schraubendreher in den Schlitz über der Busabdeckung ein.

2. Hebeln Sie die Abdeckung vorsichtig oben aus ihrer Halterung.

Nehmen Sie die Busabdeckung ab. Bewahren Sie die Abdeckung zur späteren Verwendung auf.

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Einbau 2.1 Ein- und Ausbauanweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 28 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Verbinden Sie die Bauteile: 1. Richten Sie den

Busstecker und die Stifte des CMs zu den Bohrungen in der CPU aus.

2. Drücken Sie die Bauteile fest zusammen, bis die Stifte einrasten.

Einbau der Geräte auf der Hutschiene oder in einer Schalttafel. 1. Achten Sie beim Einbau in eine Hutschiene darauf, dass sich die obere

Hutschienenklemme der CPU und der angeschlossenen CMs in der eingerasteten (inneren) Stellung und die untere Hutschienenklemme in der ausgezogenen Stellung befindet.

2. Bauen Sie die CPU und die angeschlossenen CMs wie unter Einbau und Ausbau der CPU (Seite 24) beschrieben ein.

3. Bringen Sie nach dem Einbau der Geräte auf der Hutschiene die unteren Hutschienenklemmen in die eingerastete Stellung, um die Geräte auf der Hutschiene zu befestigen.

Achten Sie bei der Schalttafelmontage darauf, dass sich die Hutschienenklemmen in der ausgezogenen Stellung befinden.

Ausbau Bauen Sie die CPU und das CM gemeinsam aus der Standard-Hutschiene bzw. der Schattafel aus.

Vorbereitung vor dem Ausbau des CM. 1. Schalten Sie die Spannungsversorgung der CPU

aus. 2. Ziehen Sie die E/A-Steckverbinder, die Verdrahtung

und die Kabel von der CPU und den CMs ab. 3. Bringen Sie bei der Hutschienenmontage die

unteren Hutschienenklemmen an der CPU und den CMs in die ausgezogene Stellung.

4. Bauen Sie die CPU und die CMs aus der Standard-Hutschiene bzw. der Schattafel aus.

Nehmen Sie das CM ab. 1. Halten Sie die CPU und die CMs fest. 2. Ziehen Sie sie auseinander. Verwenden Sie für die Trennung der Module kein Werkzeug, da sonst die Teile beschädigt werden.

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Einbau 2.1 Ein- und Ausbauanweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 29

2.1.4 Einbau und Ausbau eines Signalboards

Einbau Bereiten Sie die CPU für den Einbau des SB vor, indem Sie die Spannung der CPU ausschalten und die untere und obere Abdeckung der Klemmenleiste von der CPU abnehmen.

Zum Einbauen des SB gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Führen Sie einen

Schraubendreher in den Schlitz oben auf der CPU an der Hinterseite der Abdeckung ein.

2. Hebeln Sie die Abdeckung vorsichtig aus ihrer Halterung und nehmen Sie sie von der CPU ab.

3. Setzen Sie das SB gerade von oben in seine Montageposition in der CPU ein.

4. Drücken Sie das SB fest herunter, bis es einrastet.

5. Setzen Sie die Klemmenabdeckungen wieder ein.

Ausbau Bereiten Sie die CPU für den Ausbau des SB vor, indem Sie die Spannung der CPU ausschalten und die untere und obere Abdeckung der Klemmenleiste von der CPU abnehmen.

Zum Ausbauen des SB gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Setzen Sie einen

Schraubendreher in den Schlitz auf der Oberseite des SB ein.

2. Hebeln Sie das SB vorsichtig aus seiner Halterung und nehmen Sie es von der CPU ab.

3. Nehmen Sie das SB gerade von oben aus seiner Montageposition aus der CPU heraus.

4. Bringen Sie die SB-Abdeckung wieder an.

5. Setzen Sie die Klemmenabdeckungen wieder ein.

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Einbau 2.1 Ein- und Ausbauanweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 30 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

2.1.5 Ausbau und Wiedereinbau des S7-1200 Klemmenblocks Die CPU, das SB und SM verfügen über abnehmbare Steckverbinder, um die Verdrahtung zu vereinfachen. Bereiten Sie das System für den Ausbau des Klemmenblocks vor: ● Schalten Sie die Spannungsversorgung der CPU aus. ● Öffnen Sie die Abdeckung des Klemmenblocks. Zum Ausbauen des Klemmenblocks gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Suchen Sie auf der Oberseite des

Klemmenblocks den Schlitz für die Spitze des Schraubendrehers.

2. Führen Sie einen Schraubendreher in den Schlitz ein.

3. Hebeln Sie die Oberseite des Klemmenblocks vorsichtig aus der Halterung in der CPU. Es ist ein Schnappgeräusch zu hören, wenn sich der Klemmenblock löst.

4. Fassen Sie den Klemmenblock mit der Hand und ziehen Sie ihn aus der CPU heraus.

Zum Einbauen des Klemmenblocks gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Bereiten Sie die Komponenten für den Einbau des

Klemmenblocks vor, indem Sie die Spannung der CPU ausschalten und die Abdeckung für den Klemmenblock öffnen.

2. Richten Sie ihn zu den Stiften im Gerät aus. 3. Richten Sie die Verdrahtungsseite des Klemmenblocks im

Stecksockel richtig aus. 4. Drücken Sie den Klemmenblock mit einer Drehbewegung fest

nach unten, bis er einrastet. Prüfen Sie, ob der Klemmenblock richtig ausgerichtet ist und fest sitzt.

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Einbau 2.2 Verdrahtungsrichtlinien

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 31

2.2 Verdrahtungsrichtlinien Die ordnungsgemäße Erdung und Verdrahtung aller elektrischen Geräte ist wichtig für den optimalen Betrieb Ihres Systems und für zusätzliche Störfestigkeit für Ihre Anwendung und die S71200. Ausführliche Informationen finden Sie in den technischen Daten (Seite 307) der S7-1200 Schaltpläne.

Voraussetzung Bevor Sie ein elektrisches Gerät erden oder verdrahten, müssen Sie sicherstellen, dass die Spannungsversorgung der Geräte ausgeschaltet ist. Achten Sie außerdem darauf, dass auch alle angeschlossenen Geräte ausgeschaltet sind. Stellen Sie sicher, dass Sie bei der Verdrahtung der S7-1200 und aller angeschlossenen Geräte alle geltenden und verbindlichen Normen befolgen. Beachten Sie bei Einbau und Betrieb der Geräte die entsprechenden nationalen und regionalen Vorschriften. Erfragen Sie bei den Behörden vor Ort die Normen und Vorschriften, die für Ihren speziellen Fall zu befolgen sind.

WARNUNG Wenn Sie die S7-1200 oder daran angeschlossene Geräte in eingeschaltetem Zustand einbauen oder verdrahten, kann es passieren, dass Sie einen elektrischen Schlag bekommen oder die Geräte unerwartet arbeiten. Ist die Spannungsversorgung der S7-1200 und aller daran angeschlossenen Geräte während des Einbaus bzw. Ausbaus von Geräten nicht abgeschaltet, so kann dies aufgrund von elektrischem Schlag oder unerwartetem Betrieb der Geräte zu tödlichen oder schweren Verletzungen und/oder Sachschaden führen. Treffen Sie alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen und vergewissern Sie sich, dass vor dem Einbau bzw. Ausbau eines Geräts die Spannungsversorgung der S71200 abgeschaltet ist.

Denken Sie beim Planen von Erdung und Verdrahtung Ihres S7-1200 Systems immer an die Sicherheit. Elektronische Steuerungsgeräte wie die S7-1200 können ausfallen und dadurch unerwarteten Betrieb der gesteuerten oder beobachteten Geräte hervorrufen. Deshalb sollten Sie Sicherheitseinrichtungen implementieren, die von der S7-1200 unabhängig sind und vor möglichen Personen- und/oder Sachschäden schützen.

WARNUNG Steuerungen können bei unsicheren Betriebszuständen ausfallen und dadurch den unkontrollierten Betrieb der gesteuerten Geräte verursachen. Unvorhersehbarer Betrieb kann zu tödlichen oder schweren Verletzungen und/oder Sachschaden führen. Sorgen Sie daher für eine NOTAUSFunktion, elektromechanische oder andere redundante Sicherheitseinrichtungen, die von Ihrer S7-1200 unabhängig sind.

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Einbau 2.2 Verdrahtungsrichtlinien

S7-1200 Automatisierungssystem 32 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Richtlinien für die Potentialtrennung Die Grenzwerte der AC-Spannungsversorgung und die E/A-Grenzen zu AC-Stromkreisen der S7-1200 sind dafür konzipiert und zugelassen, sichere elektrische Trennung zwischen AC-Leitungsspannungen und Niederspannungskreisen zu bieten. Je nach Norm umfassen diese Grenzen doppelte oder verstärkte Isolierung bzw. grundlegende plus zusätzliche Isolierung. Komponenten, die diese Grenzen kreuzen, z.B. optische Koppler, Kondensatoren, Transformatoren und Relais, haben die Zulassung, sichere elektrische Trennung zu bieten. Potentialtrennungsgrenzen, die diese Anforderungen erfüllen, werden in den Produktdatenblättern der S7-1200 mit einer elektrischen Trennung von mindestens 1500 V AC angegeben. Diese Kennzeichnung beruht auf einer Routineprüfung im Werk von (2Ue + 1000 V AC) oder äquivalent gemäß zugelassenen Verfahren. Die Grenzwerte für die sichere elektrische Trennung der S7-1200 wurden typgeprüft nach 4242 V DC. Geberversorgungsausgang, Kommunikationsstromkreise und Stromkreise der internen Logik einer S7-1200 mit integrierter AC-Spannungsversorgung werden als Sicherheitskleinspannung (SELV) nach EN 61131-2 gespeist. Um die sichere Eigenschaft der Niederspannungskreise der S7-1200 zu erhalten, müssen externe Anschlüsse an Kommunikationsports, analoge Stromkreise sowie sämtliche 24-V-Nennspannungsversorgung und alle E/A-Stromkreise aus zugelassenen Quellen gespeist werden, die die Anforderungen nach verschiedenen Normen für SELV, PELV, Klasse 2, Spannungsbegrenzt oder Leistungsbegrenzt erfüllen.

WARNUNG Der Einsatz nicht potentialgetrennter oder einfach isolierter Versorgungen für die Niederspannungskreise aus AC-Leitungen kann zu gefährlichen Spannungen in Kreisen führen, die als berührungssicher gelten, z.B. Kommunikationskreise oder Niederspannungsgeberverdrahtung. Unerwartet hohe Spannungen können einen elektrischen Schlag verursachen, der zu tödlichen oder schweren Verletzungen und/oder Sachschaden führen kann. Verwenden Sie nur solche Hochspannungs-/Niederspannungswandler, die als Quellen berührungssicherer Kreise mit begrenzter Spannung zugelassen sind.

Richtlinien für die Erdung der S7-1200 Am besten erden Sie Ihre Anwendung, indem Sie darauf achten, dass alle gemeinsamen Anschlüsse und alle Erdanschlüsse Ihrer S7-1200 und aller angeschlossenen Geräte an einer einzigen Stelle geerdet werden. Diese Stelle muss direkt mit der Systemerde verbunden werden. Erdleitungen sollten möglichst kurz sein und einen großen Aderquerschnitt, z. B. 2 mm2 (14 AWG) haben. Beachten Sie beim Auswählen von Erdungspunkten die entsprechenden Sicherheitsvorschriften, und stellen Sie die einwandfreie Funktion von stromkreisunterbrechenden Schutzeinrichtungen sicher.

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Einbau 2.2 Verdrahtungsrichtlinien

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 33

Richtlinien für die Verdrahtung der S71200 Wenn Sie die Verdrahtung Ihrer S7-1200 planen, richten Sie einen Einzeltrennschalter ein, der gleichzeitig die Spannung der Spannungsversorgung für die S7-1200 CPU, die Spannung aller Eingangskreise und die Spannung aller Ausgangskreise trennt. Sorgen Sie für Überstromschutz, z. B. durch eine Sicherung oder einen Schutzschalter, um Fehlerstrom in der Versorgungsverdrahtung zu begrenzen. Sie können zusätzlichen Schutz durch Sicherungen oder andere Strombegrenzungen in den einzelnen Ausgangskreisen implementieren. Versehen Sie blitzschlaggefährdete Leitungen mit einem geeigneten Überspannungsschutz. Vermeiden Sie es, Niederspannungssignalleitungen und Kommunikationskabel in der gleichen Kabelbahn wie AC-Versorgungsleitungen und schnellschaltende Hochgeschwindigkeits-DC-Leitungen zu verlegen. Leitungen sollten Sie paarweise verlegen: den Neutral oder Nullleiter zusammen mit dem Phasenleiter oder der Signalleitung. Verlegen Sie Leitungen so kurz wie möglich und achten Sie darauf, dass der Leitungsquerschnitt dem benötigten Strom entspricht. Am Klemmenblock können Drahtquerschnitte von 2 mm2 bis 0,3 mm2 (14 AWG bis 22 AWG) angeschlossen werden. Verwenden Sie als optimalen Schutz vor Störfestigkeit geschirmte Leitungen. Typischerweise erreichen Sie durch Erdung des Schirms an der S7-1200 die besten Ergebnisse. Wenn Sie einen Eingangskreis verdrahten, der durch eine externe Spannungsversorgung versorgt wird, implementieren Sie ein Überstromschutzgerät in dem Eingangskreis. Bei Kreisen, die durch die 24-V-DC-Geberversorgung der S71200 versorgt werden, ist kein externer Schutz erforderlich, weil die Geberversorgung bereits strombegrenzt ist. Alle S7-1200 Module verfügen über steckbare Klemmenblöcke für die Anwenderverdrahtung. Achten Sie darauf, dass der Klemmenblock fest sitzt und die Leitungen fest im Klemmenblock verdrahtet sind, damit es nicht zu losen Anschlüssen kommt. Ziehen Sie die Schrauben jedoch nicht zu fest an, damit Sie den Klemmenblock nicht beschädigen. Das maximale Drehmoment für die Schrauben des Klemmenblocks beträgt 0,56 Nm. Die S7-1200 arbeitet mit Potentialtrennungsgrenzen, wodurch das Entstehen unerwünschter Ströme in Ihrer Anlage verhindert wird. Wenn Sie die Verdrahtung für Ihr System planen, berücksichtigen Sie diese Potentialtrennungsgrenzen. Im Kapitel Technische Daten finden Sie die Werte für die zur Verfügung gestellte Potentialtrennung und die Anordnung der Potentialtrennungsgrenzen. Verlassen Sie sich nicht auf Potentialtrennungsgrenzen mit Nennwerten unter 1500 V AC als Sicherheitsgrenzen.

Richtlinien für induktive Lasten Versehen Sie induktive Lasten mit Schutzbeschaltungen, die den Spannungsanstieg beim Ausschalten des Steuerungsausgangs begrenzen. Schutzbeschaltungen schützen Ihre Ausgänge vor frühzeitigem Ausfall aufgrund hoher Spannungen beim Ausschalten induktiver Lasten. Außerdem begrenzen Schutzbeschaltungen die elektrischen Störungen, die beim Schalten induktiver Lasten entstehen. Am effektivsten verringern Sie elektrische Störungen durch Anordnen einer externen Schutzbeschaltung parallel zur Last und in der Nähe der Last.

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Einbau 2.2 Verdrahtungsrichtlinien

S7-1200 Automatisierungssystem 34 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Hinweis Die Effektivität einer Schutzbeschaltung hängt von der jeweiligen Anwendung ab und muss immer für den Einzelfall geprüft werden. Es müssen immer alle Komponenten einer Schutzbeschaltung für den Einsatz in der Anwendung bemessen sein.

Induktive DC-Lasten steuern

A B

① Diode l1N4001 oder äquivalent ② Zener-Diode 8,2 V (DC-

Ausgänge), Zener-Diode 36 V (Relaisausgänge)

Die DC-Ausgänge der S7-1200 umfassen Schutzbeschaltungen, die für die induktiven Lasten in den meisten Anwendungen adäquat sind. Da die Relais für eine DC-Last oder eine AC-Last verwendet werden können, ist kein interner Schutz vorhanden. Das folgende Bild zeigt ein Beispiel einer Schutzbeschaltung für eine DC-Last. In den meisten Anwendungen ist der Einsatz einer Diode (A) parallel zur induktiven Last geeignet, doch wenn Ihre Anwendung schnellere Ausschaltzeiten benötigt, ist der Einsatz einer Zener-Diode (B) empfehlenswert. ③ Ausgang

Bemessen Sie die Zener-Diode gemäß dem Strom im Ausgangskreis.

MOV

① 0,1 μF ② 100 bis 120 Ω

Relaisausgänge, die AC-Lasten steuern Wenn Sie mit einem Relaisausgang Lasten von 115 V/230 V AC schalten, ordnen Sie die Widerstands-/Kondensatornetze parallel zu den AC-Lasten an (siehe Bild). Sie können die Spitzenspannung auch mit einem Metalloxid-Varistor (MOV) begrenzen. Achten Sie darauf, dass die Arbeitsspannung des Varistors mindstens 20 % höher ist als die Nennspannung.

③ Ausgang

Richtlinien für Lampenlasten Lampenlasten schädigen Relaiskontakte aufgrund des hohen Einschaltstoßstroms. Dieser Stoßstrom ist nominal 10 bis 15 Mal so hoch wie der stationäre Strom einer Wolframlampe. Für Lampenlasten, die während der Lebensdauer der Anwendung sehr häufig geschaltet werden, wird ein austauschbares Koppelrelais oder ein Stoßstrombegrenzer empfohlen.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 35

SPS-Grundlagen 33.1 Ausführung des Anwenderprogramms

Die CPU unterstützt die folgenden Bausteinarten für den Aufbau einer geeigneten Struktur Ihres Anwenderprogramms: ● Organisationsbausteine (OBs) legen die Struktur des Programms fest. Für einige OBs

gibt es vordefiniertes Verhalten und Startereignisse, Sie können aber auch OBs mit Ihren eigenen Startereignissen anlegen.

● Funkionen (FCs) und Funktionsbausteine (FBs) enthalten den Programmcode, der den jeweiligen Aufgaben oder Parametrierungen entspricht. Jede FC bzw. jeder FB stellt eine Anzahl Ein- und Ausgangsparameter für die gemeinsame Nutzung der Daten mit dem aufrufenden Baustein bereit. Ein FB verwendet ferner einen weiteren Datenbaustein (Instanz-DB) für die Speicherung von Zustandswerten während der Ausführung, die von anderen Bausteinen im Programm verwendet werden können.

● Datenbausteine (DBs) speichern Daten, die von den Programmbausteinen verwendet werden können.

Organisationsbausteine (OBs) OBs steuern die Ausführung des Anwenderprogramms. Jedem OB muss eine eindeutige Nummer zugeordnet sein. Einige Nummern unter 200 sind für bestimmte OBs belegt. Alle anderen OBs müssen eine Nummer über 200 besitzen. Die Ausführung eines Organisationsbausteins wird durch bestimmte Ereignisse in der CPU angestoßen. OBs können sich nicht gegenseitig aufrufen und sie können auch nicht aus einer FC oder einem FB aufgerufen werden. Nur ein Startereignis, z.B. ein Diagnosealarm oder ein Zeitintervall, kann die Ausführung eines OBs auslösen. Er kann nicht aus einem anderen Codebaustein heraus aufgerufen werden. Die CPU bearbeitet die OBs dann entsprechend ihrer Prioritätsklassen, wobei OBs mit höheren Prioritäten zuerst ausgeführt werden. Die niedrigste Prioritätsklasse ist 1 (für den Hauptprogrammzyklus), die höchste ist 28 (für Diagnosealarme). OBs steuern die folgenden Abläufe: ● Programmzyklus-OBs werden zyklisch ausgeführt, wenn die CPU im Betriebszustand

RUN ist. Der Hauptbaustein des Programms ist ein Zyklus-OB. Er enthält die Anweisungen für die Steuerung Ihrer Anwendung und aus ihm heraus werden weitere Anwenderbausteine aufgerufen. Es sind mehrere Zyklus-OBs zulässig. OB 1 ist der Standardbaustein. Alle anderen OBs müssen Nummern ab 200 haben.

● Anlauf-OBs werden einmal ausgeführt, wenn der Betriebszustand der CPU von STOP nach RUN wechselt, beim Hochfahren in den Betriebszustand RUN und bei einem vorgegebenen Wechsel von STOP nach RUN. Anschließend beginnt die Ausführung des Zyklus-OBs. Es sind mehrere Anlauf-OBs zulässig. OB 100 ist der Standardbaustein. Alle anderen OBs müssen Nummern ab 200 haben.

● Verzögerungsalarm-OBs werden mit einer bestimmten Verzögerung nach dem in der Anweisung Startinterrupt (SRT_DINT) konfigurierten Ereignis ausgeführt. Die Verzögerungszeit ist im Eingangsparameter der erweiterten Anweisung SRT_DINT angegeben. Ein Verzögerungalarm-OB unterbricht den normalen Programmablauf,

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SPS-Grundlagen 3.1 Ausführung des Anwenderprogramms

S7-1200 Automatisierungssystem 36 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

nachdem eine bestimmte Zeit abgelaufen ist. Es können bis zu 4 Verzögerungsereignisse zu beliebigen Zeitpunkten konfiguriert werden, wobei für jedes konfigurierte Verzögerungsereignis ein OB zulässig ist. Der Verzögerungsalarm-OB muss die Nummer 200 oder größer haben.

● Weckalarm-OBs werden in bestimmten Abständen ausgeführt. Ein Weckalarm-OB unterbricht den Programmablauf in bestimmten, benutzerdefinierten Abständen, z. B. alle 2 Sekunden. Es können bis zu 4 Weckalarmereignisse konfiguriert werden, wobei für jedes konfigurierte Weckalarmereignis ein OB zulässig ist. Der OB muss die Nummer 200 oder größer haben.

● Prozessalarm-OBs werden ausgeführt, sobald das entsprechende Prozessereignis auftritt, z.B. steigende oder fallende Flanke an einem integrierten digitalen Eingang oder ein HSC-Ereignis. Ein Prozessalarm-OB unterbricht den normalen Programmablauf durch ein Signal eines Prozessereignisses. Sie definieren die Ereignisse in den Eigenschaften der Hardwarekonfiguration. Für jeden Prozessalarm ist ein OB zulässig. Der OB muss die Nummer 200 oder größer haben.

● Zeitfehler-OBs werden ausgeführt, wenn ein Zeitfehler erkannt wird. Ein Zeitfehler-OB unterbricht den normalen Programmablauf, sobald die maximale Zykluszeit überschritten wird. Die maximale Zykluszeit ist in den Eigenschaften der SPS festgelegt. Für Zeitfehler ist ausschließlich OB 80 zulässig. Sie können festlegen, was geschehen soll, wenn kein OB 80 vorhanden ist: Fehler ignorieren oder Wechsel in den Betriebszustand STOP.

● Diagnosefehler-OBs werden ausgeführt, wenn ein Diagnosefehler erkannt und gemeldet wird. Ein Diagnose-OB unterbricht den normalen Programmablauf, wenn eine diagnosefähige Baugruppe einen Fehler erkennt (sofern für die Baugruppe der Diagnosealarm aktiviert wurde). Für Diagnosealarme ist ausschließlich OB 82 zulässig. Enthält das Programm keinen Diagnose-OB, können Sie die CPU so konfigurieren, dass Fehler entweder ignoriert werden oder die CPU in STOP geht.

Ausführung des Anwenderprogramms Die Ausführung des Anwenderprogramms beginnt mit einem oder mehreren optionalen Anlauf-OBs, die nach dem Wechsel in den Betriebszustand RUN einmal abgearbeitet werden, gefolgt von einem oder mehreren Zyklus-OBs, die zyklisch abgearbeitet werden. Ein OB kann auch einem Interruptereignis zugeordnet werden, das ein Standard- oder ein Fehlerereignis sein kann; er wird dann ausgeführt, wenn das entsprechende Ereignis eintritt. Eine Funktion (FC) oder ein Funktionsbaustein (FB) ist ein Baustein mit Programmcode, der aus einem OB oder einer anderen FC oder einem FB aufgerufen werden kann. Folgende Schachtelungstiefen sind dabei möglich: ● 16 aus Zyklus- oder Anlauf-OBs ● 4 aus Verzögerungsalarm-, Weckalarm-, Prozessalarm-, Zeitfehler- oder Diagnosefehler-

OBs FCs sind keinem bestimmten Datenbaustein (DB) zugeordnet, während FBs direkt mit einem DB verbunden sind und diesen für die Übertragung von Parametern und die Speicherung von Zwischenwerten und -ergebnissen nutzen. Die Größe des Anwenderprogramms, der Daten und der Konfiguration ist durch den verfügbaren Ladespeicher in der CPU begrenzt. Die Anzahl unterstützter Bausteine ist nicht begrenzt, einziger Grenzwert ist der freie Speicherplatz. Jeder Zyklus umfasst das Schreiben der Ausgänge, das Lesen der Eingänge, das Bearbeiten der Anweisungen des Anwenderprogramms und die Durchführung der

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SPS-Grundlagen 3.1 Ausführung des Anwenderprogramms

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 37

Systemwartung oder Hintergrundverarbeitung. Der Zyklus wird auch als Abtastzyklus oder Abtastung bezeichnet. Das Signalboard, Signalmodule und Kommunikationsmodule werden erkannt und erst beim Anlauf angemeldet. Das Einsetzen und Ziehen eines Signalboards, von Signalmodulen und Kommunikationsmodulen bei eingeschaltetem Gerät ist nicht möglich. Die einzige Ausnahme ist die SIMATIC Memory Card, die auch bei eingeschalteter CPU gesteckt oder gezogen werden kann. Unter Standardbedingungen werden alle digitalen und analogen Ein- und Ausgänge synchron zum Zyklus mit einem internen Speicherbereich, dem so genannten Prozessabbild, aktualisiert. Das Prozessabbild enthält ein Momentabbild der physischen Ein- und Ausgänge (physische E/A von CPU, Signalboard und Signalmodulen). Die CPU führt die folgenden Aufgaben durch: ● Die CPU liest die physischen Eingänge unmittelbar vor der Ausführung des

Anwenderprogramms und speichert die Eingangswerte im Prozessabbild der Eingänge. Dadurch wird sichergestellt, dass diese Werte während der Ausführung der Anwenderoperationen konsistent bleiben.

● Die CPU führt die Logik der Anwenderoperationen durch und aktualisiert die Ausgangswerte im Prozessabbild der Ausgänge, statt in die tatsächlichen physischen Ausgänge zu schreiben.

● Nach der Ausführung des Anwenderprogramms schreibt die CPU die resultierenden Ausgänge aus dem Prozessabbild der Ausgänge in die physischen Ausgänge.

Dieser Vorgang sorgt während der gesamten Ausführung der Anwenderoperationen in dem jeweiligen Zyklus für eine konsistente Logik und verhindert ein Pendeln der physischen Ausgänge mit mehrmaligen Zustandswechseln im Prozessabbild der Ausgänge. Sie können das Standardverhalten eines Moduls ändern, indem Sie dieses aus der automatischen E/A-Aktualisierung herausnehmen. Sie können ferner sofort bei der Ausführung einer Operation digitale und analoge E/A-Werte lesen und schreiben. Durch das direkte Lesen der physischen Eingänge wird das Prozessabbild der Eingänge nicht verändert. Durch das direkte Schreiben in die physischen Ausgänge werden das Prozessabbild der Ausgänge und der physische Ausgang geändert.

Anlaufparameter konfigurieren Mit den CPU-Eigenschaften können Sie das Startverhalten der CPU nach einem Neustart konfigurieren.

Sie können wählen, ob die CPU im Betriebszustand STOP oder RUN oder im letzten Betriebszustand (vor dem Neustart) starten soll.

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SPS-Grundlagen 3.1 Ausführung des Anwenderprogramms

S7-1200 Automatisierungssystem 38 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Die CPU führt einen Warmstart durch, bevor sie in RUN wechselt. Bei einem Warmstart werden alle nicht remanenten Speicher auf die voreingestellten Startwerte zurückgesetzt, die Werte im remanenten Speicher bleiben jedoch erhalten.

Hinweis Die CPU führt nach dem Laden immer einen Kaltstart durch Wenn Sie ein Element Ihres Projekts in die CPU laden (z. B. einen Programmbaustein, einen Datenbaustein, die Hardwarekonfiguration), führt die CPU beim nächsten Wechsel in den Betriebszustand RUN einen Kaltstart durch. Neben dem Löschen der Eingänge, Initialisieren der Ausgänge und Löschen des nicht remanenten Speichers werden beim Kaltstart auch die remanenten Speicherbereiche gelöscht. Nach dem Kaltstart, der auf einen Ladevorgang folgt, wird bei jedem nachfolgenden Wechsel von STOP in RUN ein Warmstart durchgeführt (dabei wird der remanente Speicher nicht gelöscht).

3.1.1 Betriebszustände der CPU Die CPU hat drei Betriebszustände: Betriebszustand STOP, Betriebszustand STARTUP und Betriebszustand RUN. Die Status-LEDs auf der Vorderseite der CPU geben den aktuellen Betriebszustand an. ● Im Betriebszustand STOP führt die CPU das Programm nicht aus und Sie können ein

Projekt laden. ● Im Betriebszustand STARTUP werden die Anlauf-OBs (sofern vorhanden) einmal

ausgeführt. Interruptereignisse werden während der Anlaufphase des Betriebszustands RUN nicht bearbeitet.

● Im Betriebszustand RUN wird der Zyklus wiederholt ausgeführt. Interruptereignisse können auftreten und an beliebigen Punkten innerhalb der Programmzyklusphase abgearbeitet werden. Im Betriebszustand RUN kann kein Projekt geladen werden.

Die CPU unterstützt den Warmstart, um in den Betriebszustand RUN zu gehen. Während eines Warmstarts wird kein Urlöschen ausgeführt, Sie können jedoch ein Urlöschen über die Programmiersoftware auslösen. Beim Urlöschen werden der Arbeitsspeicher sowie alle remanenten und nicht remanenten Speicherbereiche gelöscht und der Ladespeicher in den Arbeitsspeicher kopiert. Der Diagnosepuffer und die dauerhaft gespeicherten Werte der IP-Adresse werden beim Urlöschen nicht gelöscht. Während eines Warmstarts werden alle nicht remanenten System- und Anwenderdaten initialisiert. Sie können das Anlaufverhalten der CPU und die Anlaufart mit Hilfe der Programmiersoftware festlegen. Diese Einstellungen finden Sie in der Gerätekonfiguration der CPU unter "Anlauf". Beim Einschalten führt die CPU eine Reihe von Diagnoseprüfungen und anschließend die Systeminitialisierung durch. Dann schaltet die CPU in die jeweilige Anlaufart. Bestimmte Fehler verhindern, dass die CPU in den Betriebszustand RUN geht. Die CPU unterstützt die folgenden Anlaufarten:

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SPS-Grundlagen 3.1 Ausführung des Anwenderprogramms

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 39

● Betriebszustand STOP ● Wechsel in Betriebszustand RUN nach Warmstart ● Wechsel in vorhergehenden Betriebszustand nach Warmstart

Sie können den aktuellen Betriebszustand mit den Befehlen "STOP" und "RUN" in den Online-Tools der Programmiersoftware ändern. Sie können ferner eine STP-Operation in Ihr Programm einfügen, um die CPU in den Betriebszustand STOP zu versetzen. Auf diese Weise können Sie die Bearbeitung Ihres Programms abhängig von der Programmlogik unterbrechen. Im Betriebszustand STOP bearbeitet die CPU ① Kommunikationsanforderungen und ② führt Selbstdiagnosen durch. Im Betriebszustand STOP führt die CPU das Anwenderprogramm nicht aus und es finden keine automatischen Aktualisierungen des Prozessabbilds statt.

Sie können Ihr Projekt nur laden, wenn sich die CPU im Betriebszustand STOP befindet. Im Betriebszustand RUN führt die CPU die im folgenden Bild gezeigten Aufgaben aus.

STARTUP RUN

A Speicherbereich E wird gelöscht ① Speicherbereich A wird in die physischen Ausgänge geschrieben

B Die Ausgänge werden mit dem letzten Wert oder dem Ersatzwert initialisiert

② Der Zustand der physischen Eingänge wird in den Speicherbereich E kopiert

C Die Anlauf-OBs werden ausgeführt ③ Die Zyklus-OBs werden ausgeführt D Der Zustand der physischen Eingänge

wird in den Speicherbereich E kopiert ④ Kommunikationsanforderungen werden

bearbeitet und Selbstdiagnose wird durchgeführt

E Alle Interruptereignisse werden in der Warteschlange für die Verarbeitung im Betriebszustand RUN gespeichert

⑤ Interrupts werden in allen Teilen des Zyklus bearbeitet

F Das Schreiben von Speicherbereich A in die physischen Ausgänge wird aktiviert

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SPS-Grundlagen 3.1 Ausführung des Anwenderprogramms

S7-1200 Automatisierungssystem 40 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

STARTUP-Verarbeitung Immer wenn der Betriebszustand von STOP nach RUN wechselt, löscht die CPU das Prozessabbild der Eingänge, initialisiert das Prozessabbild der Ausgänge und verarbeitet die Anlauf-OBs. (Deshalb ergeben alle Lesezugriffe auf das Prozessabbild der Eingänge von Operationen im Anlauf-OB den Wert Null und nicht den aktuellen Wert des physischen Eingangs.) Um den aktuellen Zustand eines physischen Eingangs im Betriebszustand STARTUP zu lesen, müssen Sie den Eingang direkt lesen. Dann werden die Anlauf-OBs und zugehörige FCs und FBs ausgeführt. Sind mehrere Anlauf-OBs vorhanden, so werden diese fortlaufend nach OB-Nummer, beginnend mit der niedrigsten OB-Nummer, abgearbeitet. Die CPU führt während der Anlaufverarbeitung auch die folgenden Aufgaben aus. ● Interrupts werden während der Anlaufphase in eine Warteschlage gestellt und nicht

bearbeitet ● In der Anlaufphase findet keine Zykluszeitüberwachung statt ● Beim Anlaufen kann die Konfiguration der schnellen Zähler (HSC), der

Impulsdauermodulation (PWM) und der Punkt-zu-Punkt-Kommunikationsmodule geändert werden

● Die eigentlichen Funktionsabläufe von HSC, PWM und PTP-Modulen finden nur im Betriebszustand RUN statt

Nach der Ausführung der Anlauf-OBs geht die CPU in den Betriebszustand RUN und bearbeitet die Steuerungsaufgaben in einem fortlaufenden Zyklus.

Bearbeitung des Zyklus im Betriebszustand RUN In jedem Zyklus schreibt die CPU in die Ausgänge, sie liest die Eingänge, führt das Anwenderprogramm aus, antwortet auf Kommunikationsanfragen, aktualisiert die Kommunikationsmodule, führt interne Housekeeping-Aufgaben durch und antwortet auf Anwender-Interruptereignisse. Diese Aktionen (außer den Anwenderereignissen) werden zyklisch fortlaufend bearbeitet. Anwenderereignisse, die aktiviert sind, werden nach der Priorität in der Reihenfolge ihres Auftretens bearbeitet. Das System gewährleistet, dass der Zyklus innerhalb der maximalen Zykluszeit abgearbeitet wird, sonst wird ein Zeitfehler erzeugt. Jeder Zyklus beginnt mit der Abfrage der aktuellen Werte der digitalen und analogen Ausgänge im Prozessabbild und dem Schreiben dieser Werte in die physischen Ausgänge von CPU, SB und SMs, die für die synchrone Aktualisierung konfiguriert sind (Standardkonfiguration). Wurde eine CPU, ein SB oder SM aus der automatischen E/A-Aktualisierung ausgeschlossen, so werden diese Ausgänge nicht aus dem Prozessabbild kopiert. Ausgänge, die gezielt aus der E/A-Aktualisierung ausgeschlossen wurden, können während der Ausführung des Anwendungsprogramms mit Hilfe von direkter Adressierung für den Zugriff auf die physischen Ausgänge trotzdem bearbeitet werden. Greift eine Operation auf einen physischen Ausgang zu, so werden der Ausgang im Prozessabbild und der physische Ausgang aktualisiert. Im weiteren Verlauf des Zyklus werden die aktuellen Werte der digitalen und analogen Eingänge aus der CPU, der SB und den SMs, die für die synchrone Aktualisierung konfiguriert sind (Standardkonfiguration), ausgelesen und diese Werte in das Prozessabbild geschrieben.

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SPS-Grundlagen 3.1 Ausführung des Anwenderprogramms

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 41

Wurde eine CPU, ein SB oder SM aus der automatischen Aktualisierung ausgeschlossen, so werden diese Eingänge nicht in das Prozessabbild kopiert. Eingänge, die gezielt aus der E/A-Aktualisierung ausgeschlossen wurden, können mit Hilfe von direkter Adressierung für den Zugriff auf die physischen Eingänge dennoch bearbeitet werden. Greift eine Operation auf einen physischen Eingang zu, so wird der Wert des physischen Eingangs geändert, der Eingang im Prozessabbild jedoch nicht aktualisiert. Nach dem Lesen der Eingänge wird das Anwenderprogramm von der ersten Anweisung bis zur letzten Anweisung ausgeführt. Darin enthalten sind alle Programmzyklus-OBs sowie alle zugehörigen FCs und FBs. Die Programmzyklus-OBs werden fortlaufend nach der OB-Nummer, beginnend mit der niedrigsten OB-Nummer, abgearbeitet. Während der Kommunikationsverarbeitung im Zyklus werden empfangene Meldungen verarbeitet. Fertige Antworten werden zurückbehalten und zu einem geeigneten Zeitpunkt an den Veranlasser der Kommunikationsanforderung übertragen. Zu den Selbstdiagnosen gehören regelmäßige Tests der Firmware und des Anwenderprogrammspeichers sowie Zustandskontrollen der E/A-Module. Interrupts können in jedem Teil des Zyklus auftreten, sie sind ereignisgesteuert. Tritt ein Ereignis auf, so unterbricht die CPU die Abtastung und ruft den OB für die Verarbeitung des Ereignisses auf. Wenn der OB das Ereignis abgearbeitet hat, setzt die CPU die Ausführung des Anwenderprogramms an der Stelle fort, an der es zuvor unterbrochen wurde.

3.1.2 Prioritäten und Warteschlange für die Ausführung von Ereignissen Die CPU-Bearbeitung wird durch Ereignisse gesteuert. Unbedingt erforderlich ist nur das Programmzyklusereignis. Weitere Ereignisse können bei Bedarf eingerichtet werden. Einige Ereignisse, z.B. zyklische Ereignisse, werden während der Konfiguration aktiviert. Andere Ereignisse, z.B. Zeitverzögerungsereignisse, werden zur Laufzeit aktiviert. Ein aktiviertes Ereignis ist mit einem zugehörigen OB verknüpft (Programmzyklus- und Startereignisse können mit mehreren OBs verknüpft werden). Tritt ein Ereignis ein, so wird die Ausführung des entsprechenden Unterprogramms für die Ereignisbearbeitung, d.h. des zugewiesenen OBs und anderer, aus dem OB aufgerufener Funktionen, gestartet. In welcher Reihenfolge diese Unterprogramme bearbeitet werden, kann durch das Einrichten von Prioritäten, Prioritätsklassen und Warteschlangen festgelegt werden.

Wissenswertes zu Prioritäten und Warteschlange für die Ausführung von Ereignissen Die Zahl anstehender Ereignisse aus einer einzigen Quelle kann begrenzt werden, indem jedem Ereignistyp eine eigene Warteschlange zugewiesen wird. Sobald die maximale Zahl anstehender Ereignisse eines bestimmten Typs erreicht ist, wird das nächste Ereignis nicht mehr bearbeitet und geht verloren. Weitere Informationen zum Warteschlangenüberlauf finden Sie im folgenden Abschitt "Wissenswertes zu Zeitfehlerereignissen". Jedes Ereignis einer CPU hat eine Priorität, und die Prioritäten sind verschiedenen Klassen zugeordnet. In der folgenden Tabelle sind Warteschlangenlänge, Prioritätsklassen und Prioritäten für die unterstützten Ereignisse der CPU dargestellt.

Hinweis Die Priorität oder Prioritätsklasse und die Warteschlangenlänge können nicht geändert werden.

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S7-1200 Automatisierungssystem 42 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Die Ereignisse werden im Allgemeinen in der Reihenfolge ihrer Priorität (höchste zuerst) bearbeitet. Ereignisse mit gleicher Priorität werden nach dem First-In-First-Out-Prinzip bearbeitet. Ereignistyp (OB) Anzahl Gültige OB-

Nummern Warteschlangenläng

e

Prioritätsklasse

Priorität

Programmzyklus 1 Programmzyklusereignis Mehrere OBs zulässig

1 (Standard) 200 oder höher

1 1

Anlauf 1 Anlaufereignis1 Mehrere OBs zulässig

100 (Standard) 200 oder höher

1

1

1

Verzögerung 4 Verzögerungsereignisse 1 OB pro Ereignis

200 oder größer 8 3

Zyklisch 4 zyklische Ereignisse 1 OB pro Ereignis

200 oder größer 8 4

Flanken 16 steigende Flanken 16 fallende Flanken 1 OB pro Ereignis

200 oder größer 32 5

HSC 6 Ereignisse AW = VW 6 Richtungswechsel 6 externe Reset-Ereignisse 1 OB pro Ereignis

200 oder größer 16 6

Diagnosefehler 1 Ereignis (nur OB 82) nur 82 8

2

9 Zeitfehler 1 Zeitfehler-Ereignis

1 MaxZykluszeit-Ereignis (Nur OB 80) 1 2xMaxZyklus

nur 80 8 3 26

27 1 Sonderfälle für das Anlaufereignis • Das Anlauf- und das Programmzyklus-Ereignis treten nie gleichzeitig ein, weil der Anlauf zuerst

beendet sein muss, bevor der Programmzyklus gestartet wird (Steuerung durch das Betriebssystem).

• Das Anlaufereignis kann nur durch einen Diagnosefehler (in Verbindung mit OB 82) unterbrochen werden. Alle anderen Ereignisse werden für die spätere Bearbeitung in die Warteschlange gestellt.

Nachdem die Ausführung eines OBs gestartet ist, kann die Bearbeitung des OBs nicht durch ein weiteres Ereignis mit der gleichen oder einer niedrigeren Prioritätsklasse unterbrochen werden. Solche Ereignisse werden für die spätere Bearbeitung in die Warteschlange gestellt, damit der aktuelle OB beendet werden kann. Ein Ereignis einer höheren Prioritätsklasse unterbricht jedoch den aktuellen OB, und die CPU führt dann den OB für das Ereignis höherer Priorität aus. Nach Abarbeitung des OBs höherer Priorität führt die CPU die OBs für andere Ereignisse aus, die sich in der Warteschlange dieser höheren Prioritätsklasse befinden, und zwar je nach Priorität innerhalb der Klasse. Stehen keine Ereignisse in dieser höheren Prioritätsklasse mehr an, so kehrt die CPU zur niedrigeren Prioritätsklasse zurück und setzt die Bearbeitung des unterbrochenen OBs an der Stelle fort, an der sie zuvor unterbrochen wurde.

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Latenzzeit Die Ereignis-Latenzzeit (d.h. die Zeit zwischen der Mitteilung der CPU über das Auftreten eines Ereignisses und dem Start der Ausführung der ersten Anweisung im OB für die Ereignisbearbeitung) beträgt maximal 175 µs, wenn zum Zeitpunkt des Ereignisses nur ein Programmzyklus-OB als Bearbeitungsroutine aktiv ist.

Wissenswertes zu Zeitfehlerereignissen Das Auftreten eines von verschiedenen Zeitfehlern führt zu einem Zeitfehlerereignis. Die folgenden Zeitfehler werden unterstützt: ● Maximale Zykluszeit überschritten ● Gewünschter OB kann nicht gestartet werden ● Warteschlangenüberlauf Der Fehler "Maximale Zykluszeit überschritten" tritt auf, wenn der Programmzyklus nicht innerhalb der angegebenen maximalen Zykluszeit beendet wird. Weitere Informationen zum Fehler "Maximale Zykluszeit überschritten", zum Konfigurieren der maximalen Zykluszeit und zum Zurücksetzen der Zykluszeit finden Sie im Abschnitt "Überwachen der Zykluszeit (Seite 41)". Der Fehler "Gewünschter OB kann nicht gestartet werden" tritt auf, wenn ein OB von einem Weckalarm oder einem Verzögerungsalarm angefordert wird, doch bereits ausgeführt wird. Der Fehler "Warteschlangenüberlauf" tritt auf, wenn die Interrupts schneller auftreten als sie verarbeitet werden können. Die Zahl anstehender Ereignisse kann begrenzt werden, indem jedem Ereignistyp eine eigene Warteschlange zugewiesen wird. Tritt ein Ereignis auf, wenn die entsprechende Warteschlange voll ist, wird ein Zeitfehlerereignis erzeugt. Alle Zeitfehlerereignisse lösen die Ausführung von OB 80 (sofern vorhanden) aus. Ist OB 80 nicht vorhanden, ignoriert die CPU den Fehler. Wenn der Fehler "Maximale Zykluszeit überschritten" zwei Mal in demselben Programmzyklus auftritt, ohne dass die Zykluszeit zurückgesetzt wird, geht die CPU in STOP, unabhängig davon, ob OB 80 vorhanden ist. Siehe hierzu den Abschnitt "Überwachen der Zykluszeit (Seite 41)". OB 80 enthält Anlaufinformationen, anhand derer Sie ermitteln können, welches Ereignis und welcher OB den Zeitfehler erzeugt hat. Sie können in OB 80 Anweisungen programmieren, um diese Anlaufwerte zu untersuchen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Die folgenden Anlaufadressen werden von OB 80 unterstützt: Eingang Datentyp Beschreibung fault_id BYTE 16#01 - Maximale Zykluszeit überschritten

16#02 - Gewünschter OB kann nicht gestartet werden 16#07 und 16#09 - Warteschlangenüberlauf

csg_OBnr OB_ANY Nummer des OBs, der bei Auftreten des Fehlers ausgeführt wurde

csg_prio UINT Priorität des fehlerverursachenden OBs

Wenn Sie ein neues Projekt anlegen, ist kein Zeitfehler-OB 80 vorhanden. Wenn Sie möchten, fügen Sie einen Zeitfehler-OB 80 in Ihr Projekt ein. Hierfür doppelklicken Sie in der Projektnavigation unter "Programmbausteine" auf "Neuen Baustein hinzufügen", dann wählen Sie "Organisationsbaustein" und "Zeitfehler".

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Wissenswertes zu Diagnosefehlerereignissen Einige Geräte können Diagnosefehler erkennen und melden. Das Auftreten eines von verschiedenen Diagnosefehlern führt zu einem Diagnosefehlerereignis. Die folgenden Diagnosefehler werden unterstützt: ● Keine Anwenderspannung ● Überlauf ● Unterlauf ● Drahtbruch ● Kurzschluss Alle Diagnosefehlerereignisse lösen die Ausführung von OB 82 (sofern vorhanden) aus. Ist OB 82 nicht vorhanden, ignoriert die CPU den Fehler. OB 82 enthält Anlaufinformationen, anhand derer Sie ermitteln können, welcher Fehler aufgetreten ist und welches Gerät den Zeitfehler gemeldet hat. Sie können in OB 82 Anweisungen programmieren, um diese Anlaufwerte zu untersuchen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Die folgenden Anlaufadressen werden von OB 82 unterstützt: Eingang Datentyp Beschreibung IO_state WORD E/A-Zustand des Geräts laddr HW_ANY Gerät, das den Fehler gemeldet hat channel UINT Kanalnummer (Basis 0) multi_error BOOL WAHR, wenn mehrere Fehler vorliegen

Wenn Sie ein neues Projekt anlegen, ist kein Diagnosefehler-OB 82 vorhanden. Wenn Sie möchten, fügen Sie einen Diagnosefehler-OB 82 in Ihr Projekt ein. Hierfür doppelklicken Sie in der Projektnavigation unter "Programmbausteine" auf "Neuen Baustein hinzufügen", dann wählen Sie "Organisationsbaustein" und "Diagnosefehler".

Überwachen der Zykluszeit Die Zykluszeit ist die Zeit, die das Betriebssystem der CPU benötigt, um die zyklische Phase des Betriebszustands RUN auszuführen. Die CPU bietet zwei Verfahren zum Überwachen der Zykluszeit: ● Maximale Zykluszeit ● Feste Mindestzykluszeit Die Zykluszeitüberwachung beginnt nach abgeschlossener Anlaufphase. Projektiert werden kann diese Funktion in der CPU unter "Gerätekonfiguration > Zykluszeit". Die CPU überwacht den Zyklus ständig und reagiert, wenn die maximale Zykluszeit überschritten wird. Wird die eingestellte maximale Zykluszeit überschritten, so wird ein Fehler erzeugt und auf eine der beiden folgenden Arten behandelt: ● Ist kein Zeitfehler-OB 80 vorhanden, geht die CPU in den Betriebszustand STOP. ● Ist ein Zeitfehler-OB 80 vorhanden, führt die CPU den OB 80 aus. Die Operation RE_TRIGR (Zykluszeitüberwachung neu starten) ermöglicht das Rücksetzen des Zeitgebers für die Messung der Zykluszeit. Die Operation funktioniert jedoch nur, wenn

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sie in einem Programmzyklus-OB ausgeführt wird. Wird die Operation RE_TRIGR in OB 80 ausgeführt, wird sie ignoriert. Wenn die maximale Zykluszeit in einem Programmzyklus zwei Mal überschritten wird und dabei keine Operation RE_TRIGR zwischen den beiden Zeitüberschreitungen ausgeführt wird, geht die CPU sofort in STOP. Eine Endlosschleife oder ein sehr langer Zyklus kann mit wiederholten Ausführungen der Operation RE_TRIGR erstellt werden. Damit sich die CPU während einer Zyklusbearbeitung nicht "aufhängt", wird alle 100 ms eine Zeitscheibe für die Kommunikation zugewiesen. Die Länge dieser Zeitscheibe entspricht dem für die Kommunikationslast in der "Gerätekonfiguration" für die CPU eingegebenen Prozentwert. So kann bei Bedarf die Kontrolle über die CPU wiedererlangt und diese in den Betriebszustand STOP versetzt werden. Normalerweise wird der Zyklus so schnell wie möglich ausgeführt und der nächste Zyklus beginnt, sobald der vorherige beendet ist. Je nach Anwenderprogramm und Kommunikationsaufgaben kann die Zykluszeit jedoch variieren. Um solche Schwankungen zu vermeiden, unterstützt die CPU eine optionale feste Mindestzykluszeit (wird auch als "fester Zyklus" bezeichnet). Ist diese Funktion aktiviert und eine feste Mindestzykluszeit in ms eingegeben, so hält die CPU diese Mindestzykluszeit mit einer Toleranz von +/- 1 ms für jeden Zyklus ein. Führt die CPU einen Zyklus schneller aus als mit der Mindestzykluszeit festgelegt ist, so nutzt die CPU die verbleibende Zeit für Laufzeitdiagnosen und/oder für die Bearbeitung von Kommunikationsanforderungen. Auf diese Weise belegt die CPU immer für jeden Zyklus eine feste Zeit. Wird der Zyklus nicht innerhalb der vorgegebenen Mindestzykluszeit beendet, so wird er normal bis zum Ende ausgeführt (einschließlich der Kommunikationsbearbeitung) und die Überschreitung der Mindestzeit erzeugt keine Systemreaktion. In der folgenden Tabelle sind die Bereiche und Voreinstellungen für die Zykluszeitüberwachung angegeben. Zykluszeit Bereich (ms) Voreinstellung Maximale Zykluszeit 1 - 6000 150 ms Feste Mindestzykluszeit 1 - Maximale Zykluszeit Deaktiviert

● Die maximale Zykluszeit ist immer aktiviert, und der Anwender muss eine Zykluszeit im zulässigen Bereich zwischen 1 ms und 6000 ms auswählen. Die Voreinstellung ist 150 ms.

● Die feste Mindestzykluszeit ist optional und standardmäßig deaktiviert. Wird sie aktiviert, muss eine Zykluszeit zwischen 1 ms und der maximalen Zykluszeit ausgewählt werden.

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S7-1200 Automatisierungssystem 46 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Konfigurieren von Zykluszeit und Kommunikationslast Im Eigenschaftenfenster der CPU können Sie die folgenden Parameter einstellen: ● Zykluszeit: Hier können Sie eine maximale Zykluszeit eingeben. Sie können auch eine

feste Mindestzykluszeit definieren.

● Kommunikationslast: Sie können einen prozentualen Anteil der Zykluszeit für

Kommunikationsaufgaben festlegen.

Ausführliche Informationen über den Zyklus finden Sie unter "Überwachung des Zyklus" (Seite 41).

3.1.3 CPU-Speicher

Speicherverwaltung Die CPU stellt die folgenden Speicherbereiche für Anwenderprogramm, Daten und Konfiguration bereit: ● Der Ladespeicher ist ein nicht-flüchtiger Speicher für Anwenderprogramm, Daten und

Konfiguration. Beim Laden eines Projekts in die CPU wird das Projekt zunächst im Ladespeicher abgelegt. Dieser Speicher befindet sich entweder auf einer Memory Card (sofern vorhanden) oder in der CPU. Der nicht-flüchtige Ladespeicher bleibt auch bei einem Spannungsausfall erhalten. Die Memory Card unterstützt einen größeren Speicherbereich als den in der CPU integrierten.

● Der Arbeitsspeicher-RAM ist ein flüchtiger Speicher für einige Elemente des Anwenderprojekts während der Bearbeitung des Anwenderprogramms. Zur Optimierung des Systemverhaltens kopiert die CPU einige Elemente des Projekts vom Ladespeicher in den Arbeitsspeicher. Dieser flüchtige Speicherbereich geht bei Spannungsausfall verloren und wird bei Spannungsrückkehr von der CPU wiederhergestellt.

● Der remanente Speicher ist ein nicht-flüchtiger Speicher für eine begrenzte Menge an Arbeitsspeicherwerten. Der remanente Speicherbereich dient zum Speichern der Werte ausgewählter Adressen des Anwenderspeichers bei Spannungsausfall. Bei einem Spannungsausfall verfügt die CPU naturgemäß über eine ausreichende Haltezeit für die Datenhaltung einer begrenzten Anzahl von Speicheradressen. Bei Spannungswiederkehr werden diese remanenten Werte dann wiederhergestellt.

Um die Speicherauslastung des aktuellen Projekts anzuzeigen, klicken Sie in der Projektnavigation mit der rechten Maustaste auf das gewünschte PLC-Gerät oder einen seiner Bausteine und wählen den Befehl "Speicherauslastung". Um die Speicherauslastung

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 47

des aktuellen PLC-Geräts anzuzeigen, doppelklicken Sie in der Projektnavigation auf "Online & Diagnose", erweitern "Diagnose" und wählen "Speicher".

Remanenter Speicher Die CPU ermöglicht die Speicherung von 2048 Bytes remanenter Daten. Sie können Arbeitsspeicherdatenwerte wie Daten in einem DB oder Merker (M) festlegen, die bei einem Spannungsausfall dauerhaft gespeichert werden sollen. Bei einem Ausfall der Spannung werden die als remanent ausgewählten Arbeitsspeicherwerte in einen Block mit 2048 aufeinanderfolgenden Bytes kopiert. Dann wird die Prüfsumme berechnet und die remanenten Werte werden gefolgt von der Prüfsumme in den nicht-flüchtigen Speicher geschrieben. Die vom Betriebssystem der CPU benötigte Prüfsumme und andere remanente Werte stehen ohne Verbrauch der 2048 für den Anwender bestimmten Bytes bereit. Bei Spannungswiederkehr ruft das System die remanenten Daten ab und setzt die entsprechenden Adressen im Arbeitsspeicher auf ihre Werte vor dem Spannungsverlust zurück. Versuche, mehr als 2048 Bytes remanenter Daten auszuwählen, werden abgelehnt.

Diagnosepuffer Die CPU unterstützt einen Diagnosepuffer, der für jedes Diagnoseereignis einen Eintrag enthält. Jeder Eintrag umfasst das Datum und die Uhrzeit, zu denen das Ereignis aufgetreten ist, eine Ereigniskategorie und eine Ereignisbeschreibung. Die Einträge werden in chronologischer Reihenfolge angezeigt, wobei das jüngste Ereignis an oberster Stelle steht. In diesem Puffer werden bis zu 50 aktuelle Ereignisse gespeichert, solange die CPU eingeschaltet ist. Ist der Puffer voll, wird immer das älteste Ereignis durch ein neues Ereignis überschrieben. Bei einer Unterbrechung der Stromversorgung werden die letzten zehn Ereignisse gespeichert. Im Diagnosepuffer werden die folgenden Ereignistypen erfasst: ● Jedes Diagnoseereignis des Systems, CPU-Fehler und Modulfehler ● Jeder Zustandswechsel der CPU (Anlauf, Wechsel in Betriebszustand STOP oder RUN) ● Jede Änderung an einem konfigurierten Objekt, außer solchen, die von der CPU und dem

Anwenderprogramm veranlasst werden Für den Zugriff auf den Diagnosepuffer müssen Sie online sein. Den Puffer finden Sie unter "Online & Diagnose > Diagnose > Diagnosepuffer". Weitere Informationen zu Fehlersuche und Fehlerbehebung finden Sie im Kapitel "Online und Diagnose".

Echtzeituhr Die CPU verfügt über eine Echtzeituhr. Wenn die CPU ausgeschaltet ist, wird die Uhr über einen Hochleistungskondensator mit Spannung versorgt. Der Hochleistungskondensator wird aufgeladen, wenn die CPU eingeschaltet ist. War die CPU mindestens 24 Stunden eingeschaltet, so reicht die Ladung des Hochleistungskondensators für den Betrieb der Uhr für 10 Tage. Die Echtzeituhr der CPU konfigurieren Sie in der Eigenschaft "Uhr". Hier können Sie auch die Sommerzeitumschaltung mit Anfangs- und Endezeiten eingeben. Um die Echtzeituhr

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S7-1200 Automatisierungssystem 48 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

einzustellen, müssen Sie online sein und die Ansicht ""Online & Diagnose" der CPU aufrufen. Nutzen Sie hierfür die Funktion "Uhrzeit einstellen".

System- und Taktmerker In den CPU-Eigenschaften können Sie Bytes für "Systemspeicher" und "Taktmerker" aktivieren. Die einzelnen Bits dieser Funktionen können in Ihrer Programmlogik referenziert werden. ● Sie können im Merkerbereich ein Byte als Systemspeicher zuweisen. Das Byte des

Systemspeichers bietet die folgenden vier Bits, die von Ihrem Anwenderprogramm referenziert werden können: – Das Bit "Immer aus" ist immer auf 0. – Das Bit "Immer ein" ist immer auf 1. – Das Bit "Diagnoseereignis geändert" ("Diag geändert") wird einen Zyklus lang auf 1

gesetzt, nachdem die CPU ein Diagnoseereignis erfasst hat. – Das Bit "Erster Zyklus" wird nach dem Ende des Anlauf-OB für den ersten Zyklus auf

1 gesetzt. (Nach dem Ende des ersten Zyklus wird das Bit "Erster Zyklus" auf 0 gesetzt.)

● Sie können im Merkerbereich ein Byte als Taktmerker zuweisen. Jedes Bit dieses als Taktmerker konfigurierten Bytes erzeugt einen Rechteckimpuls. Das Byte des Taktmerkers bietet 8 verschiedene Frequenzen, von 0,5 Hz (langsam) bis 10 Hz (schnell). Sie können diese Bits, besonders in Verbindung mit Flankenoperationen, als Steuerbits für die zyklische Auslösung von Aktionen im Anwenderprogramm verwenden.

Die CPU initialisiert diese Bytes bei Zyklusbeginn.

VORSICHT Ein Überschreiben der Bits von Systemspeicher oder Taktmerker kann die Daten in diesen Funktionen beschädigen und bewirken, dass Ihr Anwenderprogramm fehlerhaft arbeitet, was zu Sachschaden und Verletzungen des Personals führen kann. Weil Taktmerker und Systemspeicher nicht reservierter Speicher im Bereich der Merker sind, können Operationen und Kommunikation in diese Adressen schreiben und Daten beschädigen. Vermeiden Sie das Schreiben von Daten in diese Adressen, um sicherzustellen, dass diese Funktionen einwandfrei arbeiten, und implementieren Sie immer eine Not-Aus-Schaltung für Ihren Prozess oder Ihre Maschine.

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SPS-Grundlagen 3.1 Ausführung des Anwenderprogramms

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 49

Der Systemspeicher konfiguriert ein Byte, das bei den folgenden Bedingungen eingeschaltet wird (Wert = 1). • Erster Zyklus: Wird im ersten

Zyklus nach dem Anlaufen eingeschaltet

• Diagnosediagramm geändert: • Immer 1 (high): Immer

eingeschaltet • Immer 0 (low): Immer

ausgeschaltet

Der Taktmerker konfiguriert ein Byte, das die einzelnen Bits in bestimmten Abständen ein- und ausschaltet. Die Taktmerker erzeugen jeweils einen Rechteckimpuls im entsprechenden Merkerspeicher M. Diese Bits können, vor allem in Verbindung mit Flankenoperationen, als Steuerbits für die zyklische Auslösung von Aktionen im Anwendercode verwendet werden.

Konfigurieren der Ausgangswerte für den Wechsel von RUN in STOP Sie können das Verhalten der digitalen und analogen Ausgänge bei einem Wechsel von RUN in STOP konfigurieren. Für jeden Ausgang einer CPU, eines SB oder SM können Sie die Werte der Ausgänge einfrieren oder einen Ersatzwert aufschalten: ● Durch einen vorgegebenen Ausgangswert ersetzen (Voreinstellung): Sie geben für jeden

Ausgang (Kanal) der CPU, des SB oder SM einen Ersatzwert ein. Der voreingestellte Ersatzwert für digitale Ausgänge ist AUS, für analoge Ausgänge ist er 0.

● Einfrieren der Ausgänge im letzten Zustand: Die Ausgänge behalten ihre aktuellen Werte, die sie zu der Zeit hatten, als der Wechsel von RUN nach STOP auftrat.

Sie konfigurieren das Verhalten der Ausgänge in der Gerätekonfiguration. Wählen Sie die einzelnen Geräte und öffnen Sie das Register "Eigenschaften", um die Ausgänge des jeweiligen Geräts zu konfigurieren. Wenn die CPU von RUN nach STOP wechselt, speichert die CPU das Prozessabbild und schreibt die entsprechenden Werte für digitale und analoge Ausgänge entsprechend der Konfiguration.

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SPS-Grundlagen 3.1 Ausführung des Anwenderprogramms

S7-1200 Automatisierungssystem 50 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

3.1.4 Passwortschutz für die S7-1200 CPU Die CPU bietet 3 Sicherheitsstufen, um den Zugang zu bestimmten Funktionen einzuschränken. Mit dem Einrichten der Schutzstufe und des Passworts für eine CPU schränken Sie die Funktionen und Speicherbereiche ein, die ohne Eingabe eines Passworts zugänglich sind. Die Groß- und Kleinschreibung des Passwortes ist zu beachten.

Jede Schutzstufe lässt auch ohne Eingabe eines Passworts den uneingeschränkten Zugriff auf bestimmte Funktionen zu. Die Voreinstellung der CPU ist "ohne Einschränkung" und "ohne Passwortschutz". Um den Zugang zu einer CPU zu schützen, müssen Sie die Eigenschaften der CPU einrichten und das Passwort eingeben. Wenn Sie ein Netzpasswort eingeben, dann wirkt sich dieses Passwort nicht auf den Passwortschutz der CPU aus. Auf eine passwortgeschützte CPU hat jeweils immer nur ein Benutzer uneingeschränkten Zugriff. Die Kommunikation zwischen CPUs (über die Kommunikationsfunktionen in den Codebausteinen) wird durch die Schutzstufe der CPU nicht eingeschränkt. Auch die HMI-Funktionalität bleibt uneingeschränkt erhalten. Die Eingabe des richtigen Passworts gestattet den ungehinderten Zugriff auf alle Funktionen. Schutzstufe Zugangsbeschränkungen Kein Schutz Ungehinderter Zugang ohne Passwortschutz. Schreibschutz Nur Lesezugriff auf die CPU, HMI-Zugang und Kommunikation

zwischen CPUs ohne Passwortschutz. Ein Passwort ist für Änderungen (Schreibzugriffe) in der CPU und für den Wechsel des Betriebszustands der CPU (RUN/STOP) erforderlich.

Lese-/Schreibschutz HMI-Zugang und ungehinderte Kommunikation zwischen CPUs ohne Passwortschutz. Ein Passwort ist zum Lesen der Daten in der CPU, für Änderungen (Schreiben) in der CPU und für den Wechsel des Betriebszustands der CPU (RUN/STOP) erforderlich.

Mit dem Passwortschutz können Sie Operationen für Prozesssteuerung, Beobachtung und Kommunikation ohne Einschränkungen verwenden. Manche Funktionen wie z. B. "Uhrzeit/Datum einstellen" dürfen nicht mit einem Passwort gesperrt werden. Beispiel: Wenn Sie Variablen in einer CPU ändern möchten, für die ein Lese-/Schreibschutz eingerichtet ist, müssen Sie das Passwort eingeben, weil für diese Funktion ein Schreibzugriff erforderlich ist.

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SPS-Grundlagen 3.2 Datenspeicher, Speicherbereiche und Adressierung

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 51

3.2 Datenspeicher, Speicherbereiche und Adressierung Die CPU bietet mehrere Möglichkeiten für die Datenspeicherung während der Ausführung des Anwenderprogramms: ● Adressen im Speicher: Die CPU bietet eine Vielzahl von spezialisierten

Speicherbereichen, einschließlich Eingänge (E), Ausgänge (A), Merker (M), Datenbaustein (DB) und temporäre Daten bzw. Lokaldaten (L). Ihr Anwenderprogramm kann die Daten in diesen Speicherbereichen lesen und in sie schreiben.

● Datenbaustein (DB): Sie können in Ihr Anwenderprogramm DBs zum Speichern von Daten für die Codebausteine einfügen. Die in einem DB gespeicherten Daten werden beim Schließen des Datenbausteins oder beim Beenden der Ausführung des zugehörigen Codebausteins nicht gelöscht. Es gibt zwei Kategorien von DBs: – Globaler DB: Speichert Daten, die von allen anderen Bausteinen genutzt werden

können – Instanz-DB: Speichert Daten für einen spezifischen FB und ist von den Parametern

des FB strukturiert ● Temporärer Speicher: Bei jedem Aufruf eines Codebausteins gibt das Betriebssystem der

CPU temporären bzw. lokalen Speicherplatz (L) frei, der bei der Ausführung des Bausteins genutzt werden kann. Ist die Ausführung des Codebausteins beendet, weist die CPU den lokalen Speicher für die Ausführung anderer Codebausteine zu.

● Adressen wie E0.3 und A1.7 greifen auf das Prozessabbild zu. Für den Zugriff auf den physischen Eingang oder Ausgang fügen Sie den Verweis ":P" (z.B. E0.3:P, A1.7:P oder "Stop:P") als Anhang hinzu.

Jeder Speicherplatz hat eine eindeutige Adresse. Anhand dieser Adresse kann Ihr Anwenderprogramm auf die Informationen an diesem Speicherplatz zugreifen. Speicherbereich Beschreibung Forcen Remanent

Wird zu Beginn des Zyklus aus den physischen Eingängen kopiert

Ja Nein E Prozessabbild der Eingänge E_:P (Physischer Eingang)

Direktes Lesen der physischen Eingänge von CPU, SB oder SM

Nein Nein

Wird zu Beginn des Zyklus in die physischen Ausgänge kopiert

Ja Nein A Prozessabbild der Ausgänge A_:P (Physischer Ausgang)

Direktes Schreiben in die physischen Ausgänge von CPU, SB oder SM

Nein Nein

M Merker

Steuerung und Datenspeicher Nein Ja

L temporärer Speicher

Temporäre, lokale Daten für einen Baustein Nein Nein

DB Datenbaustein

Datenspeicher und auch Parameterspeicher für FBs

Nein Ja

Wenn Sie auf ein Bit in einem Speicherbereich zugreifen möchten, müssen Sie die Adresse des Bits angeben. Diese Adresse besteht aus der Kennung des Speicherbereichs, der Adresse des Bytes sowie der Nummer des Bits. Im folgenden Bild sehen Sie ein Beispiel für den Zugriff auf ein Bit (Adressierung im Byte.Bit-Format). In diesem Beispiel folgt auf den

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SPS-Grundlagen 3.2 Datenspeicher, Speicherbereiche und Adressierung

S7-1200 Automatisierungssystem 52 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Speicherbereich und die Adresse des Bytes (E=Eingang, 3 = Byte 3) ein Punkt ("."), um die Adresse des Bits (Bit 4) abzutrennen.

① Speicherbereichskennung ④ Bitadresse im Byte (Bit 4 von 8) ② Adresse des Byte: Byte 3 (das vierte Byte) ⑤ Bytes des Speicherbereichs ③ Der Punkt trennt die Adresse des Byte von

der Nummer des Bit ⑥ Bits des ausgewählten Byte

Wenn Sie das Byte.Bit-Format für die Adressierung verwenden, können Sie auf Daten in den meisten Speicherbereichen (E, A, M, DB und L) als Bytes, Wörter oder Doppelwörter zugreifen. Wenn Sie auf ein Byte, Wort oder Doppelwort an Daten im Speicher zugreifen möchten, dann müssen Sie diese Adresse ähnlich wie die Adresse eines Bits angeben. Sie geben die Bereichskennung, die Größe der Daten und die Anfangsadresse des Byte, Wort oder Doppelwortwerts an. Größenkennzeichen sind B (Byte), W (Wort) und D (Doppelwort). (Beispiele: EB0, MW20, AD8) Für den direkten Zugriff auf die physischen Eingänge und Ausgänge hängen Sie den Verweis ":P" an die Adresse oder Variable an (z.B. E0.3:P, A1.7:P oder "Stop:P").

Zugriff auf Daten in den Speicherbereichen der CPU Das TIA-Portal vereinfacht die symbolische Programmierung. Typischerweise werden Variablen entweder in PLC-Variablen, einem Datenbaustein oder in der Schnittstelle oberhalb von OB, FC oder FB angelegt. Diese Variablen umfassen einen Namen, Datentyp, Versatz und Kommentar. Außerdem kann in einem Datenbaustein ein Anfangswert angegeben werden. Diese Variablen können Sie während der Programmierung nutzen, indem Sie den Variablennamen als Parameter für die Operation eingeben. Optional können Sie den absoluten Operanden (Speicher, Bereich, Größe und Versatz) als Operationsparameter eingeben. Die Beispiele in den folgenden Abschnitten zeigen, wie Sie absolute Operanden eingeben. Das Zeichen % wird vom Programmiereditor automatisch vor dem absoluten Operanden eingefügt. Im Programmiereditor haben Sie die Auswahl zwischen folgenden Ansichten: symbolisch, symbolisch und absolut, absolut. E (Prozessabbild der Eingänge): Die CPU fragt die Peripherieeingänge (physikalischen Eingänge) unmittelbar vor der Ausführung eines Zyklus-OB in jedem Zyklus ab und schreibt diese Werte in das Prozessabbild der Eingänge. Auf das Prozessabbild der Eingänge können Sie im Bit, Byte, Wort und Doppelwortformat zugreifen. Es ist sowohl der Lese- als auch der Schreibzugriff erlaubt, jedoch werden die Eingänge des Prozessabbilds typischerweise nur gelesen. Bit E[Byteadresse].[Bitadresse] E0.1 Byte, Wort oder Doppelwort E[Größe][Adresse des

Anfangsbyte] EB4, EW5 oder ED12

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SPS-Grundlagen 3.2 Datenspeicher, Speicherbereiche und Adressierung

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Wenn Sie den Verweis ":P" an die Adresse anhängen, können Sie die digitalen und analogen Eingänge von CPU, SB oder SM direkt lesen. Der Unterschied zwischen dem Zugriff über E_:P statt über E liegt darin, dass die Daten direkt von den angesprochenen Eingängen kommen und nicht aus dem Prozessabbild der Eingänge. Dieser Zugriff über E_:P wird auch als direkter Lesezugriff bezeichnet, weil die Daten direkt aus der Quelle statt aus einer Kopie, die bei der letzten Aktualisierung des Prozessabbilds der Eingänge erstellt wurde, gelesen werden. Weil die physikalischen Eingänge ihre Werte direkt aus den mit ihnen verbundenen Feldgeräten erhalten, darf in diese Eingänge nicht geschrieben werden. Zugriffe über E_:P sind somit reine Lesezugriffe, im Gegensatz zu Zugriffen auf Eingänge, die gelesen oder geschrieben werden können. Zugriffe über E_:P sind ferner durch die Größe der Eingänge begrenzt, die von CPU, SB oder SM unterstützt werden (gerundet auf das nächste Byte). Sind beispielweise die Eingänge eines SB mit 2 DE/2 DA so konfiguriert, dass sie bei E4.0 beginnen, kann mit E4.0:P and E4.1:P oder EB4:P darauf zugegriffen werden. Der Zugriff auf E4.2:P bis E4.7:P wird nicht als Fehler erkannt, ist aber sinnlos, weil diese Adressen nicht belegt sind. Zugriffsversuche auf EW4:P und ED4:P sind verboten, weil sie den Byteversatz dieses SB überschreiten. Zugriffe über E_:P haben keinen Einfluss auf den im Prozessabbild der Eingänge gespeicherten Wert. Bit E[Byteadresse].[Bitadresse]:P E0.1:P Byte, Wort oder Doppelwort E[Größe][Anfangsadresse des

Byte]:P EB4:P, EW5:P oder ED12:P

A (Prozessabbild der Ausgänge): Die CPU kopiert die im Prozessabbild der Ausgänge gespeicherten Werte in die physischen Ausgänge. Auf das Prozessabbild der Ausgänge können Sie im Bit, Byte, Wort und Doppelwortformat zugreifen. Auf die Ausgänge des Prozessabbilds ist sowohl der Lese- als auch der Schreibzugriff erlaubt. Bit A[Byteadresse].[Bitadresse] A1.1 Byte, Wort oder Doppelwort A[Größe][Adresse des

Anfangsbyte] AB5, AW10, AD40

Wenn Sie den Verweis ":P" an die Adresse anhängen, können Sie direkt in die digitalen und analogen Ausgänge von CPU, SB oder SM schreiben. Der Unterschied zwischen dem Zugriff über A_:P statt über A liegt darin, dass die Daten direkt zu den angesprochenen Ausgängen gelangen und zusätzlich zum Prozessabbild der Ausgänge (es wird in beide Bereiche geschrieben). Dieser Zugriff über A_:P wird auch als direkter Schreibzugriff bezeichnet, weil die Daten direkt an die Zieladresse gesendet werden und diese nicht auf die nächste Aktualisierung aus dem Prozessabbild der Ausgänge warten muss. Weil die physikalischen Ausgänge direkt die mit ihnen verbundenen Feldgeräte steuern, dürfen diese Ausgänge nicht gelesen werden. Zugriffe über A_:P sind somit reine Schreibzugriffe, im Gegensatz zu Zugriffen auf Ausgänge, die gelesen oder geschrieben werden können. Zugriffe über A_:P sind ferner durch die Größe der Ausgänge begrenzt, die von CPU, SB oder SM unterstützt werden (gerundet auf das nächste Byte). Sind beispielweise die Ausgänge eines SB mit 2 DE/2 DA so konfiguriert, dass sie bei A4.0 beginnen, kann mit A4.0:P and A4.1:P oder AB4:P darauf zugegriffen werden. Der Zugriff auf A4.2:P bis A4.7:P

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S7-1200 Automatisierungssystem 54 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

wird nicht als Fehler erkannt, ist aber sinnlos, weil diese Adressen nicht belegt sind. Zugriffsversuche auf AW4:P und AD4:P sind verboten, weil sie den Byteversatz dieses SB überschreiten. Zugriffe über A_:P beeinflussen den physischen Ausgang sowie den im Prozessabbild der Ausgänge gespeicherten Wert. Bit A[Byteadresse].[Bitadresse]:P A1.1:P Byte, Wort oder Doppelwort A[Größe][Anfangsadresse des

Byte]:P AB5:P, AW10:P oder AD40:P

M (Speicherbereich der Merker): Den Speicherbereich der Merker (M) können Sie für Steuerungsrelais und Daten verwenden, um Zwischenergebnisse von Operationen oder andere Steuerungsinformationen zu speichern. Auf den Speicherbereich der Merker können Sie im Bit, Byte, Wort und Doppelwortformat zugreifen. Auf den Merkerspeicher ist sowohl der Lese- als auch der Schreibzugriff erlaubt. Bit M[Byteadresse].[Bitadresse] M26.7 Byte, Wort oder Doppelwort M[Größe][Adresse des

Anfangsbyte] MB20, MW30, MD50

Temp (temporärer Speicher): Die CPU stellt für jede der drei OB-Prioritätsklassen temporären (lokalen) Speicher zur Verfügung: 16 KB für Anlauf und Programmzyklus, einschließlich der zugehörigen FBs und FCs, 4 KB für Standard-Interruptereignisse, einschließlich FBs und FCs, und 4 KB für Fehler-Interruptereignisse, einschließlich FBs und FCs. Der temporäre Speicher ist dem Merkerspeicher (M) ähnlich. Es gibt jedoch einen wichtigen Unterschied: Der Merkerspeicher hat "globalen" Geltungsbereich, während der temporäre Speicher "lokalen" Geltungsbereich hat: ● Speicherbereich der Merker: Jeder OB, FB und jede FC kann auf die Daten im

Speicherbereich der Merker zugreifen, d.h. die Daten stehen global für alle Elemente des Anwenderprogramms zur Verfügung.

● Temporärer Speicher: Der Zugriff auf die Daten im temporären Speicher ist auf den OB, FB oder die FC begrenzt, der bzw. die die Adresse im temporären Speicher erstellt bzw. deklariert hat. Adressen im temporären Speicher bleiben lokal und werden nicht von verschiedenen Codebausteinen gemeinsam genutzt, auch dann nicht, wenn der Codebaustein einen anderen Codebaustein aufruft. Beispiel: Wenn ein OB eine FC aufruft, kann die FC nicht auf den temporären Speicher des OBs, von dem sie aufgerufen wurde, zugreifen.

Die CPU ordnet den temporären Speicher nach Bedarf zu. Die CPU ordnet dem Codebaustein den temporären Speicher zu der Zeit zu, zu der der Codebaustein gestartet wird (bei einem OB) bzw. aufgerufen wird (bei einer FC oder einem FB). Die Zuordnung des temporären Speichers für einen Codebaustein kann die gleichen Adressen des temporären Speichers wiederverwenden, die zuvor von einem anderen OB, FB oder einer FC verwendet wurden. Die CPU initialisiert den temporären Speicher nicht zu der Zeit der Zuordnung, er kann beliebige Werte enthalten. Auf den temporären Speicher können Sie nur über die symbolische Adressierung zugreifen. DB (Datenbaustein): Nutzen Sie Datenbausteine zum Speichern verschiedener Arten von Daten, auch Zwischenergebnisse einer Operation oder andere Steuerungsparameter für FBs

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 55

und Datenstrukturen für viele Operationen wie Zeiten und Zähler. Sie können für den Datenbaustein Lese-/Schreibzugriff oder nur Lesezugriff definieren. Auf Datenbausteine können Sie im Bit, Byte, Wort und Doppelwortformat zugreifen. Für nicht schreibgeschützte Datenbausteine ist sowohl der Lese- als auch der Schreibzugriff erlaubt. Für schreibgeschützte Datenbausteine ist nur der Lesezugriff erlaubt. Bit DB[Datenbausteinnummer].DBX[B

yteadresse].[Bitadresse] DB1.DBX2.3

Byte, Wort oder Doppelwort DB[Datenbausteinnummer].DB [Größe].[Anfangsbyteadresse]

DB1.DBB4, DB10.DBW2, DB20.DBD8

Adressierung der E/A in der CPU und in E/A-Modulen Wenn Sie eine CPU und E/A-Module in Ihren Konfigurationsbildschirm einfügen, werden E- und A-Adressen automatisch zugewiesen. • CPU-Eingänge sind Bits, die von E0.0

bis E0.7 und von E1.0 bis E1.5 adressiert werden (insgesamt 14 Eingänge)

• CPU-Ausgänge sind Bits, die von A0.0 bis A0.7 und von A1.0 bis A1.1 adressiert werden (insgesamt 10 Ausgänge)

• Die analogen Eingänge der CPU werden im Wortformat von EW64 bis EW66 adressiert (2 Analogeingänge, insgesamt 4 Byte)

• Die Eingänge DE16 werden über E8.0 bis E9.7 adressiert

• AE4/AA2 sind die Eingänge EW112, EW114, EW116, EW118 und die Ausgänge AW112 und AW114

• DE8/DA8 sind die Eingänge E16.0 bis E17.7 und die Ausgänge A16.0 bis A17.7

Das Bild zeigt ein Beispiel für eine CPU 1214C mit zwei SMs.

Sie können die voreingestellte Adressierung ändern, indem Sie im Konfigurationsbildschirm das Adressfeld auswählen und neue Zahlen eingeben. Digitale Eingänge und Ausgänge werden in vollständigen Bytes (je 8 Bit) zugewiesen, unabhängig davon, ob das Modul alle Ein- bzw. Ausgänge nutzt oder nicht. Analoge Eingänge und Ausgänge werden in Gruppen zu je 2 Ein- bzw. Ausgängen zugewiesen (4 Byte). In diesem Beispiel können Sie die Adresse von DE16 in 2..3 (statt 8..9) ändern. Das Werkzeug unterstützt Sie, indem Adressbereiche, die die falsche Größe haben oder mit anderen Adressen in Konflikt stehen, geändert werden.

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SPS-Grundlagen 3.3 Datentypen

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3.3 Datentypen Datentypen geben die Größe eines Datenelements und die Art der Auswertung der Daten an. Jeder Anweisungsparameter unterstützt mindestens einen Datentyp, einige Parameter unterstützen mehrere Datentypen. Halten Sie den Mauszeiger auf dem Parameterfeld einer Operation, damit Ihnen angezeigt wird, welche Datentypen für den jeweiligen Parameter unterstützt werden. Ein Formalparameter ist die Kennung an einer Operation, die die Adresse der von der Operation zu verwendenden Daten angibt (Beispiel: Eingang IN1 einer Operation ADD). Ein Aktualparameter ist die Adresse oder Konstante, die die von der Operation zu verwendenden Daten enthält (Beispiel: %MD400 "Anzahl_Widgets"). Der Datentyp des von Ihnen angegebenen Aktualparameters muss einem der von der Operation angegebenen unterstützten Datentypen des Formalparameters entsprechen. Wenn Sie einen Aktualparameter angeben, müssen Sie entweder eine Variable (Symbol) oder eine absolute Adresse angeben. Variablen weisen einem symbolischen Namen (Variablennamen) einen Datentyp, Speicherbereich, Speicherversatz und Kommentar zu und können entweder im PLC-Variableneditor oder im Schnittstelleneditor eines Bausteins (OB, FC, FB, or DB) angegeben werden. Wenn Sie eine absolute Adresse eingeben, die keine zugewiesene Variable hat, müssen Sie eine Größe verwenden, die einem unterstützen Datentyp entspricht, dann wird bei der Eingabe eine Standardvariable angelegt. Für viele der Eingangsparameter können Sie auch einen konstanten Wert eingeben. In der folgenden Tabelle werden die unterstützten elementaren Datentypen beschrieben und Beispiele für konstante Einträge aufgeführt. Alle Datentypen, mit Ausnahme des Datentyps String, sind im PLC-Variableneditor und in den Bausteinschnittstellen verfügbar. Der Datentyp String steht nur in den Bausteinschnittstellen zur Verfügung. In der folgenden Tabelle werden die elementaren Datentypen aufgeführt. Datentyp Größe

(Bit) Bereich Beispiel für konstanten Eintrag

Bool 1 0 bis 1 WAHR, FALSCH, 0, 1 Byte 8 16#00 bis 16#FF 16#12, 16#AB Word 16 16#0000 bis 16#FFFF 16#ABCD, 16#0001 DWord 32 16#00000000 bis 16#FFFFFFFF 16#02468ACE Char 8 16#00 bis 16#FF 'A', 't', '@' Sint 8 -128 bis 127 123, -123 Int 16 -32.768 bis 32.767 123, -123 Dint 32 -2.147.483.648 bis 2.147.483.647 123, -123 USInt 8 0 bis 255 123 UInt 16 0 bis 65.535 123 UDInt 32 0 bis 4.294.967.295 123 Real 32 +/-1,18 x 10 -38 bis +/-3,40 x 10 38 123,456, -3,4, -1,2E+12, 3,4E-3 LREAL 64 +/-2.2250738585072020 × 10−308

bis +/-1.7976931348623157 × 10308 12345.123456789. -1.2E+40

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SPS-Grundlagen 3.3 Datentypen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 57

Datentyp Größe (Bit)

Bereich Beispiel für konstanten Eintrag

Time 32 T#-24d_20h_31m_23s_648ms bis T#24d_20h_31m_23s_647ms gespeichert als -2.147.483.648 ms bis +2.147.483.647 ms

T#5m_30s 5#-2d T#1d_2h_15m_30x_45ms

String Variable 0 bis 254 Zeichen in Bytegröße 'ABC'

Ferner wird das folgende numerische BCD-Format von den Umwandlungsoperationen unterstützt, obwohl es nicht als Datentyp zur Verfügung steht. Format Größe (Bit) Bereich Beispiel für konstanten Eintrag Bool 16 -999 bis 999 123, -123 Byte 32 -9999999 bis 9999999 1234567, -1234567

Format von Realzahlen Realzahlen (bzw. Gleitpunktzahlen) werden als einfachgenaue 32-Bit-Zahlen dargestellt, wie in der Norm ANSI/IEEE7541985 beschrieben. Die CPU greift auf Realzahlen im Doppelwortformat zu. Einfachgenaue Gleitpunktzahlen sind auf bis zu 6 signifikante Ziffern genau. Sie können maximal 6 signifikante Ziffern angeben, wenn Sie eine Gleitpunktkonstante eingeben. Bei Berechnungen, die eine lange Reihe von Werten einschließlich sehr großen und sehr kleinen Zahlen benötigen, kann es zu ungenauen Ergebnissen kommen. Dies kann auftreten, wenn sich die Zahlen um 10 hoch x unterscheiden, wobei x > 6 ist. Beispiel 100 000 000 + 1 = 100 000 000.

Struktur des Datentyps LREAL In einigen Operationen können Sie den 64-Bit-Datentyp LREAL neben dem 32-Bit-Datentyp REAL nutzen, um Gleitpunktzahlen darzustellen. Der Datentyp LREAL ist nur in Bausteinen verfügbar, für die Sie die rein symbolische Adressierung festgelegt haben. Länge (Bits) Format Wertebereich Beispiel

Gleitpunktzahlen nach der Norm IEEE 754

1.0e-5 64

Gleitpunktzahlen

-1.7976931348623158e+308 bis -2.2250738585072014e-308 ±0 +2.2250738585072014e-308 bis +1.7976931348623158e+308

1.0

Variablen vom Datentyp LREAL haben eine Länge von 64 Bit und dienen zur Anzeige von Gleitpunktzahlen. Eine Variable vom Datentyp LREAL besteht aus den folgenden drei Komponenten:

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SPS-Grundlagen 3.3 Datentypen

S7-1200 Automatisierungssystem 58 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

● Vorzeichen: Das Vorzeichen wird vom Signalzustand von Bit 63 festgelegt. Bit 63 nimmt den Wert 0 (positiv) oder 1 (negativ) an.

● 11-Bit-Exponenten zur Basis 2: Der Exponent wird um eine Konstante erhöht (Basis, +1023), so dass er einen Bereich von 2047 hat.

● 52-Bit-Mantisse: Nur der Bruchteil der Mantisse wird angezeigt. Der ganzzahlige Teil der Mantisse wird nicht gespeichert, weil er innerhalb des gültigen Wertebereichs immer gleich 1 ist.

① Vorzeichen (1 Bit) ② Exponent (11 Bit) ③ Mantisse (52 Bit)

Operationen, die den Datentyp LREAL unterstützen Funktionsweise

Operation Beschreibung

CMP == Abfrage, ob der erste Vergleichswert gleich dem zweiten Vergleichswert ist.

CMP <> Abfrage, ob der erste Vergleichswert ungleich dem zweiten Vergleichswert ist.

CMP >= Abfrage, ob der erste Vergleichswert größer als oder gleich dem zweiten Vergleichswert ist.

CMP <= Abfrage, ob der erste Vergleichswert kleiner als oder gleich dem zweiten Vergleichswert ist.

CMP > Abfrage, ob der erste Vergleichswert größer als der zweite Vergleichswert ist.

CMP < Abfrage, ob der erste Vergleichswert kleiner als der zweite Vergleichswert ist.

-|OK|- Abfrage, ob der Wert einer Variablen eine gültige Gleitpunktzahl ist.

Vergleichen

-|NOT_OK|- Abfrage, ob der Wert einer Variablen eine ungültige Gleitpunktzahl ist.

Übertragen MOVE Kopiert den Inhalt des Eingangs IN zum Ausgang OUT, wenn der Signalzustand am Freigabeeingang EN gleich 1 ist.

ADD Addiert den Wert des Eingangs IN1 zum Wert des Eingangs IN2 und gibt die Summe am Ausgang OUT aus (OUT = IN1+IN2).

SUB Subtrahiert den Wert des Eingangs IN2 vom Wert des Eingangs IN1 und gibt die Differenz am Ausgang OUT aus (OUT = IN1-IN2).

MUL Multipliziert den Wert des Eingangs IN1 mit dem Wert des Eingangs IN2 und gibt das Produkt am Ausgang OUT aus (OUT = IN1*IN2).

Arithmetik

DIV Dividiert den Wert des Eingangs IN1 durch den Wert des Eingangs IN2 und gibt den Quotient am Ausgang OUT aus (OUT = IN1/IN2).

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SPS-Grundlagen 3.3 Datentypen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 59

Funktionsweise

Operation Beschreibung

NEG Ändert das Vorzeichen des Werts des Eingangs IN und gibt das Ergebnis am Ausgang OUT aus.

ABS Bildet den Absolutwert einer Zahl. SQR Bildet das Quadrat einer Gleitpunktzahl. SQRT Bildet die Quadratwurzel einer Gleitpunktzahl. LN Bildet den natürlichen Logarithmus einer Gleitpunktzahl. EXP Bildet den Exponentialwert einer Gleitpunktzahl zur Basis e. SIN Bildet den Sinuswert einer Gleitpunktzahl. Die Gleitpunktzahl stellt

hier einen Winkel im Bogenmaß (Radian) dar. COS Bildet den Kosinuswert einer Gleitpunktzahl. Die Gleitpunktzahl stellt

hier einen Winkel im Bogenmaß (Radian) dar. TAN Bildet den Tangenswert einer Gleitpunktzahl. Die Gleitpunktzahl stellt

hier einen Winkel im Bogenmaß (Radian) dar. ASIN Bildet den Arcussinuswert einer Gleitpunktzahl, deren

Definitionsbereich -1 <= Eingangswert <= 1 ist. In diesem Fall stellt das Ergebnis einen Winkel im Bogenmaß (Radian) dar.

ACOS Bildet den Arcuskosinuswert einer Gleitpunktzahl mit einem Definitionsbereich von -1 <= Eingangswert <= 1. In diesem Fall stellt das Ergebnis einen Winkel im Bogenmaß (Radian) dar.

ATAN Bildet den Arcustangenswert einer Gleitpunktzahl. In diesem Fall stellt das Ergebnis einen Winkel im Bogenmaß (Radian) dar.

FRAC Legt die Dezimalstellen des Werts von Eingang IN fest. EXPT Setzt den Wert des Eingangs IN1 hoch dem Wert in Eingang IN2. CONVERT Liest den Inhalt des Parameters IN und wandelt ihn entsprechend

den angegebenen Datentypen um. ROUND Rundet den Wert am Eingang IN auf die nächste Ganzzahl und

speichert das Ergebnis im Ausgang OUT. CEIL Rundet den Wert am Eingang IN auf die nächstgrößere Ganzzahl

und speichert das Ergebnis im Ausgang OUT. FLOOR Rundet den Wert am Eingang IN auf die nächstkleinere Ganzzahl

und speichert das Ergebnis im Ausgang OUT.

Umwandeln

TRUNC Wählt den ganzzahligen Teil der Gleitpunktzahl am Eingang IN und speichert diesen Wert im Ausgang OUT.

Format des Datentyps STRING Die CPU unterstützt den Datentyp STRING zum Speichern einer Folge von Einzelbyte-Zeichen. Der Datentyp STRING enthält außerdem die Gesamtzeichenzahl (Anzahl der Zeichen in der Zeichenkette) und die tatsächliche Zeichenzahl. Der Datentyp STRING bietet bis zu 256 Bytes zum Speichern der Gesamtzeichenzahl (1 Byte), der tatsächlichen Zeichenzahl (1 Byte) und bis zu 254 Zeichen, wobei jedes Zeichen in 1 Byte abgelegt wird. Sie können literale Zeichenketten (Konstanten) für Anweisungsparameter vom Typ IN in einzelnen Hochkommata angeben. ‘ABC’ zum Beispiel ist eine Zeichenkette aus drei Zeichen, die als Eingang für Parameter IN der Operation S_CONV genutzt werden kann. Sie können auch Zeichenkettenvariablen erstellen, indem Sie in der Bausteinschnittstelle von OB, FC, FB und DB den Datentyp "String" auswählen. Im PLC-Variableneditor können Sie

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SPS-Grundlagen 3.3 Datentypen

S7-1200 Automatisierungssystem 60 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

keine Zeichenkette erstellen. Sie können die maximale Größe der Zeichenkette in Bytes angeben, wenn Sie Ihre Zeichenkette deklarieren. "MyString[10]" beispielsweise definiert eine maximale Größe von 10 Byte für MyString. Wenn Sie die Klammern mit der Angabe der maximalen Größe weglassen, wird die Größe 254 angenommen. Das folgende Beispiel zeigt einen Datentyp STRING mit der maximalen Zeichenzahl 10 und der tatsächlichen Zeichenzahl 3. Der Datentyp STRING enthält somit 3 Zeichen mit je einem Byte, kann aber bis auf 10 Zeichen mit je einem Byte erweitert werden. Gesamtzeichen

zahl Tatsächliche Zeichenzahl

Zeichen 1 Zeichen 2 Zeichen 3 ... Zeichen 10

10 3 'C' (16#43) 'A' (16#41) 'T' (16#54) ... - Byte 0 Byte 1 Byte 2 Byte 3 Byte 4 ... Byte 11

Arrays Sie können ein Array erstellen, das mehrere Elemente eines elementaren Typs enthält. Arrays können in der Bausteinschnittstelle von OB, FC, FB und DB angelegt werden. Im PLC-Variableneditor können Sie kein Array erstellen. Um ein Array in der Bausteinschnittstelle zu erstellen, wählen Sie den Datentyp "Array [lo .. hi] of type", dann ändern Sie "lo", "hi" und "type" wie folgt: ● lo - Anfangsindex (niedrigster Index) für Ihr Array ● hi - Abschlussindex (höchster Index) für Ihr Array ● type - einer der elementaren Datentypen wie BOOL, SINT, UDINT Negative Indizes werden unterstützt. Sie können das Array in der Spalte "Name" der Bausteinschnittstelle benennen. Die folgende Tabelle zeigt Beispiele für Arrays, wie sie in der Bausteinschnittstelle angezeigt werden: Name Datentyp Kommentar My_Bits Array [1 .. 10] of BOOL Dieses Array enthält 10 Boolesche Werte My_Data Array [-5 .. 5] of SINT Dieses Array enthält 11 SINT-Werte, einschließlich Index 0

Elemente von Arrays referenzieren Sie in Ihrem Programm anhand der folgenden Syntax: ● Array_name[i], , i ist der gewünschte Index. Beispiele aus dem Programmiereditor für Parametereingaben: ● #My_Bits[3] - verweist auf das dritte Bit von Array "My_Bits" ● #My_Data[-2] - verweist auf das vierte SINT von Array "My_Data" Das Symbol # wird vom Programmiereditor automatisch eingefügt.

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SPS-Grundlagen 3.4 Speichern und Wiederherstellen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 61

3.4 Speichern und Wiederherstellen

3.4.1 Speichern und Wiederherstellen von Daten durch die S7-1200 Die CPU bietet Ihnen verschiedene Funktionen, um sicherzustellen, dass Ihr Anwenderprogramm und die Daten sicher abgelegt werden. ● Der Ladespeicher ist ein nichtflüchtiger Speicher für Anwenderprogramm, Daten und

Konfiguration. Die CPU speichert den Ladespeicher nullspannungsfest. Die Größe des Ladespeichers richtet sich nach dem internen Ladespeicher (ILM) oder dem externen Ladespeicher (ELM). Die CPU-Variante gibt die Größe des ILM vor, und die Größe der Memory Card gibt die Größe des ELM vor. Ausführliche Informationen zu Ihrer CPU finden Sie in den technischen Daten (Seite 307).

● Der remanente Datenspeicher ist der Datenspeicher, den Sie für Spannungsunterbrechungen als remanent definieren. Die CPU ermöglicht die Speicherung von 2048 Bytes remanenter Daten. Sie können Datenwerte (DB und/oder Merker) angeben, die beim Ausschalten nullspannungsfest gespeichert werden sollen.

● Der Arbeitsspeicher ist ein nicht-flüchtiger Speicher, in dem Anwenderprogramm, Datenbaustein, geforcte Werte, nicht-flüchtige Merker und ausgewählte, vom Anwenderprogramm geschriebene Werte gespeichert werden. Die Größe der CPU-Variante gibt die Größe des Arbeitsspeichers vor.

Eine optionale Memory Card kann entweder als Programmkarte oder als Übertragungskarte verwendet werden. Sie müssen eine vorformatierte Memory Card von Siemens verwenden: • Programmkarte: Die Memory Card nimmt die Stelle

des CPU-Speichers ein. Alle CPU-Funktionen werden von der Karte gesteuert. Die Memory Card muss in der CPU gesteckt bleiben.

• Übertragungskarte: Die Memory Card dient zum Übertragen eines gespeicherten Projekts von der Karte zu einer CPU. Die Karte muss wieder gezogen werden. Auf diese Weise können Sie Ihr Projekt ohne STEP 7 Basic in mehrere CPUs übertragen.

Zum Einsetzen einer Memory Card öffnen Sie die obere Abdeckung der CPU und stecken die Memory Card in den Steckplatz. Ein Steckverbinder ermöglicht einfaches Stecken und Ziehen des Moduls. Die Memory Card ist so geformt, dass sie nur in eine Richtung in den Schacht gesteckt werden kann.

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SPS-Grundlagen 3.4 Speichern und Wiederherstellen

S7-1200 Automatisierungssystem 62 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

WARNUNG Wenn Sie eine Memory Card (ganz gleich, ob sie als Programm- oder Übertragungskarte genutzt wird) in eine laufende CPU stecken, geht die CPU in STOP. Steuerungen können bei unsicheren Betriebszuständen ausfallen und dadurch den unkontrollierten Betrieb der gesteuerten Geräte verursachen. Daraus resultiert ein unvorhersehbarer Betrieb des Automatisierungssystems, der zu tödlichen oder schweren Verletzungen und/oder Sachschaden führen kann.

Memory Card verursacht eine irreführende Meldung im Diagnosepuffer Wenn Sie eine Memory Card im Betriebszustand STOP der CPU stecken, zeigt der Diagnosepuffer die Meldung an, dass die Auswertung der Memory Card gestartet wurde. Die Auswertung der Memory Card wird jedoch erst gestartet, wenn Sie die CPU in den Betriebszustand RUN versetzen, ein Urlöschen durchführen oder die CPU aus- und wieder einschalten. Bitte ignorieren Sie diese Meldung.

3.4.2 Einsatz der Memory Card als Programmkarte Bei Einsatz als Programmkarte funktioniert die Memory Card als Speicher der CPU. Wenn Sie die Programmkarte aus der CPU nehmen, verliert die CPU den gesamten Projektspeicher. Stellen Sie sicher, dass die Memory Card nicht schreibgeschützt ist. Schieben Sie dazu den Schutzschalter aus der Verriegelungsposition heraus (siehe Bild rechts). Löschen Sie vor dem Kopieren von Programmelementen in die formatierte Memory Card alle zuvor gespeicherten Programmelemente auf der Memory Card (mit Ausnahme von Anwenderdateien).

VORSICHT Elektrostatische Entladungen können die Memory Card oder den dafür vorgesehenen Schacht in der CPU beschädigen. Sie müssen auf einem leitfähigen, geerdeten Boden stehen und/oder ein geerdetes Armband tragen, wenn Sie mit der Memory Card arbeiten. Die Memory Card ist in einem leitfähigen Behälter aufzubewahren.

Um über die CPU eine Programmkarte anzulegen, gehen Sie folgendermaßen vor:

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SPS-Grundlagen 3.4 Speichern und Wiederherstellen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 63

1. Legen Sie eine leere Memory Card in den Kartenleser ein. 2. Wählen Sie auf dem Programmiergerät mit STEP 7 Basic in der Projektnavigation die

folgenden Menübefehle: – (Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf) SIMATIC Kartenleser. – "Eigenschaften" – Wählen Sie in der Klappliste für "Kartentyp" die Option "Programm".

3. Schalten Sie die CPU aus. 4. Schieben Sie die Memory Card in die CPU. 5. Schalten Sie die CPU ein. 6. Laden Sie Ihr Projekt aus dem Programmiergerät mit STEP 7 Basic in die CPU. Das TIA-Portal lädt das Projekt, das aus Anwenderprogramm, Hardwarekonfiguration und geforcten Werten besteht, in die Memory Card. Die Memory Card muss in der CPU gesteckt bleiben.

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SPS-Grundlagen 3.4 Speichern und Wiederherstellen

S7-1200 Automatisierungssystem 64 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

VORSICHT Wenn Sie eine leere Memory Card in die CPU stecken, geht die CPU in STOP. Wenn Sie die CPU aus- und wieder einschalten, wird das aktuelle Programm der CPU in die Memory Card verschoben (nun standardmäßig eine Programmkarte). Der gesamte Projektspeicher wird jetzt in die Programmkarte geladen. Wenn Sie die Programmkarte nun aus der CPU nehmen, verliert die CPU den gesamten Projektspeicher. Wenn Sie eine leere Memory Card in die CPU stecken, geht die CPU in STOP. Die CPU kann erst wieder in RUN versetzt werden, wenn die Memory Card gezogen ist.

3.4.3 Einsatz der Memory Card als Übertragungskarte Wenn Sie die Memory Card als Übertragungskarte nutzen, können Sie mit ihr das Projekt (und Projektänderungen) in mehrere CPUs kopieren. Wenn sich einer der Bausteine oder geforcten Werte auf der Memory Card von den Bausteinen und geforcten Werten in der CPU unterscheidet, dann werden alle auf der Memory Card vorhandenen Bausteine in die CPU kopiert. ● Wenn ein Programmbaustein aus der Memory Card übertragen wurde, wird der

Programmbaustein im nullspannungsfesten Speicher ersetzt. ● Wenn ein Datenbaustein aus der Memory Card übertragen wurde, wird der

Datenbaustein im nullspannungsfesten Speicher ersetzt und der gesamte Speicherbereich der Merker gelöscht.

● Wenn ein Systemdatenbaustein aus der Memory Card übertragen wurde, werden der Systemdatenbaustein und die geforcten Werte im nullspannungsfesten Speicher ersetzt und der remanente Speicher wird gelöscht.

Anlegen einer Übertragungskarte mittels Kartenleser Um über einen Kartenleser eine Übertragungskarte anzulegen, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Legen Sie eine leere Memory Card in den Kartenleser ein. 2. Wählen Sie auf dem Programmiergerät mit STEP 7 Basic in der Projektnavigation die

folgenden Menübefehle: – (Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf) das PLC-Gerät. – "Eigenschaften" – "Anlauf" – Wählen Sie in der Klappliste für "Anlaufart" die Option "Warmstart - RUN".

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SPS-Grundlagen 3.4 Speichern und Wiederherstellen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 65

3. Speichern Sie das Projekt. 4. Wählen Sie auf dem Programmiergerät mit STEP 7 Basic in der Projektnavigation die

folgenden Menübefehle: – (Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf) SIMATIC Kartenleser. – "Eigenschaften" – Wählen Sie in der Klappliste für "Kartentyp" die Option "Übertragung".

5. Ziehen Sie die Programmbausteine mit der Maus aus dem Offline-Projekt der Projektnavigation zum Kartenleser.

Anlegen einer Übertragungskarte mittels CPU und Kartenleser Um über eine CPU und einen Kartenleser eine Übertragungskarte anzulegen, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Schieben Sie eine leere Memory Card in die CPU. 2. Wählen Sie auf dem Programmiergerät mit STEP 7 Basic in der Projektnavigation die

folgenden Menübefehle: – (Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf) das PLC-Gerät. – "Eigenschaften" – "Anlauf" – Wählen Sie in der Klappliste für "Anlaufart" die Option "Warmstart - RUN".

3. Speichern Sie das Projekt. 4. Laden Sie das Projekt in die CPU.

Hinweis Beim Laden eines Projekts in die CPU wird immer eine Programmkarte angelegt. Sie müssen die CPU zusammen mit dem Kartenleser verwenden, um die Übertragungskarte anzulegen.

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SPS-Grundlagen 3.4 Speichern und Wiederherstellen

S7-1200 Automatisierungssystem 66 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

5. Legen Sie die neu angelegte Übertragungskarte in den Kartenleser ein. 6. Wählen Sie auf dem Programmiergerät mit STEP 7 Basic in der Projektnavigation die

folgenden Menübefehle: – (Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf) SIMATIC Kartenleser. – "Eigenschaften" – Wählen Sie in der Klappliste für "Kartentyp" die Option "Übertragung".

Laden eines Projekts in eine CPU mittels Übertragungskarte Um ein Projekts über eine Übertragungskarte in eine CPU zu laden, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Schalten Sie die CPU aus. 2. Schieben Sie die Übertragungskarte in die CPU. 3. Schalten Sie die CPU ein. 4. Das Projekt wird von der Übertragungskarte in die CPU übertragen.

Die CPU ist nun in der Betriebsart "MAINTENANCE" (Wartung, gelbe LED blinkt). 5. Nehmen Sie die Übertragungskarte aus der CPU. 6. Schalten Sie die CPU ein.

Die CPU geht in den Betriebszustand RUN. Das gesamte Projekt, das aus Anwenderprogramm, Hardwarekonfiguration und geforcten Werten besteht, wird in die CPU geladen.

Hinweis Die Übertragungskarte muss gezogen werden, damit Sie die CPU wieder in RUN versetzen können.

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Gerätekonfiguration 4

Sie können die Gerätekonfiguration für Ihr PLC-Gerät durch Hinzufügen einer CPU und weiterer Module zu Ihrem Projekt erstellen.

① Kommunikationsmodul (CM): bis zu 3, in Steckplätzen 101, 102 und 103 ② CPU: Steckplatz 1 ③ Ethernet-Anschluss der CPU ④ Signalboard (SB): max. 1, in CPU gesteckt ⑤ Signalmodul (SM) für digitale oder analoge E/A: bis zu 8, in Steckplätzen 2 bis 9

(8 bei der CPU 1214C, 2 bei der CPU 1212C, keins bei der CPU 1211C)

Um die Gerätekonfiguration anzulegen, fügen Sie Ihrem Projekt zunächst ein Gerät hinzu. • Wählen Sie in der Portalansicht

das Portal "Geräte & Netze" und klicken Sie auf "Gerät hinzufügen".

• Doppelklicken Sie in der

Projektansicht unter dem Projektnamen auf "Neues Gerät hinzufügen".

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Gerätekonfiguration 4.1 CPU einfügen

S7-1200 Automatisierungssystem 68 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

4.1 CPU einfügen Zum Erstellen Ihrer Gerätekonfiguration fügen Sie eine CPU in Ihr Projekt ein. Durch die Auswahl der CPU im Dialog "Neues Gerät hinzufügen" werden der Baugruppenträger und die CPU ausgewählt. Dialog "Neues Gerät hinzufügen"

Gerätesicht der Hardwarekonfiguration

Nach der Auswahl der CPU in der Gerätesicht werden die Eigenschaften der CPU im Inspektorfenster angezeigt.

Hinweis Die CPU hat keine vorkonfigurierte IP-Adresse. Sie müssen der CPU daher bei der Gerätekonfiguration manuell eine IP-Adresse zuweisen. Ist Ihre CPU an einen Router im Netzwerk angeschlossen, so muss auch die IP-Adresse des Routers eingegeben werden.

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Gerätekonfiguration 4.2 Konfigurieren des CPU-Betriebs

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 69

4.2 Konfigurieren des CPU-Betriebs Um die Betriebsparameter der CPU zu konfigurieren, wählen Sie die CPU in der Gerätesicht aus (blauer Rahmen um die gesamte CPU) und öffnen dann im Inspektorfenster das Register "Eigenschaften". Konfigurieren der IP-Adresse für die CPU und den optionalen Router

Konfigurieren der lokalen Ausgänge für die CPU

Im Eigenschaftenfenster können Sie die folgenden Parameter einstellen: ● PROFINET-Schnittstelle: Einstellen der IP-Adresse für die CPU und die

Uhrzeitsynchronisation ● DE, DA und AE: Einstellen des Verhaltens der lokalen digitalen und analogen E/A ● Schnelle Zähler: Aktivieren und Einstellen der schnellen Zähler (HSC) ● Impulsgeneratoren: Aktivieren und Einstellen der Impulsgeneratoren für die

Impulsoperationen (PTO) und die Impulsdauermodulation (PWM) ● Anlauf: Einstellen des Verhaltens der CPU nach dem Aus- und Wiedereinschalten, z. B.

für das Anlaufen in Betriebszustand STOP oder den Wechsel in RUN nach einem Warmstart

● Uhr: Einstellen der Uhrzeit, Zeitzone und Sommer-/Winterzeit ● Schutz: Einstellen des Lese-/Schreibschutzes und des Passworts für den Zugriff auf die

CPU ● System- und Taktmerker: Setzen eines Bytes für die Systemmerkerfunktionen (für die

Bits "Erster Zyklus", "Immer EIN" und "Immer AUS") und Setzen eines Bytes für die Taktmerkerfunktionen (dabei schaltet jedes Bit in einer vorgegebenen Frequenz ein und aus).

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Gerätekonfiguration 4.3 Module zur Konfiguration hinzufügen

S7-1200 Automatisierungssystem 70 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

● Zykluszeit: Festlegen einer maximalen Zykluszeit oder einer festen Mindestzykluszeit ● Kommunikationslast: Zuweisen eines prozentualen Anteils der Zykluszeit für

Kommunikationsaufgaben

4.3 Module zur Konfiguration hinzufügen Im Hardwarekatalog können Sie Module zur CPU hinzufügen. Es gibt drei Arten von Modulen: ● Signalmodule (SM) für zusätzliche digitale oder analoge Ein- und Ausgänge. Diese

Module werden an der rechten Seite der CPU angeschlossen. ● Signalboards (SB) liefern eine begrenzte Zahl von zusätzlichen Ein-/Ausgängen für die

CPU. Das SB wird auf der Vorderseite der CPU gesteckt. ● Kommunikationsmodule (CM) stellen eine zusätzliche Kommunikationsschnittstelle

(RS232 oder RS485) für die CPU bereit. Diese Module werden an der linken Seite der CPU angeschlossen.

Um ein Modul in die Hardwarekonfiguration einzufügen, selektieren Sie das Modul im Hardwarekatalog und doppelklicken, oder Sie ziehen es in den markierten Steckplatz.

Modul Modul auswählen Modul einsetzen Ergebnis SM

SB

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Gerätekonfiguration 4.4 Modulparameter konfigurieren

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 71

Modul Modul auswählen Modul einsetzen Ergebnis CM

4.4 Modulparameter konfigurieren Um die Betriebsparameter der Module zu konfigurieren, wählen Sie das Modul in der Gerätesicht aus und öffnen im Inspektorfenster das Register "Eigenschaften".

Signalmodul konfigurieren Im Eigenschaftenfenster können Sie die folgenden Parameter einstellen:

• Digitaleingänge: Freigabe der einzelnen Eingänge für den Impulsabgriff (Eingang bleibt nach einem Impuls eingeschaltet) durch die nächste Aktualisierung des Prozessabbilds der Eingänge

• Digitalausgänge: Freigabe der einzelnen Ausgänge für die Verwendung eines eingefrorenen Werts oder eines Ersatzwerts bei einem Wechsel von RUN nach STOP

• Analogeingänge: Konfigurieren der Parameter für einzelne Eingänge, wie z. B. Messart (Spannung oder Strom), Bereich und Glättung sowie Freigabe der Unter- oder Überlaufdiagnose

• Analogausgänge: Konfigurieren der Parameter für einzelne Analogausgänge, wie z. B. Ausgangsart (Spannung oder Strom), und Freigabe von Diagnose wie Kurzschlussdiagnose (für Spannungsausgänge) oder Überlaufwerte (größer als +32511 oder kleiner als -32512)

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Gerätekonfiguration 4.4 Modulparameter konfigurieren

S7-1200 Automatisierungssystem 72 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

• E/A-Diagnoseadressen: Konfigurieren der Startadressen für die Ein- und Ausgänge des Moduls

Signalboard (SB) konfigurieren Im Eigenschaftenfenster können Sie die folgenden Parameter einstellen: • Digitaleingänge: Konfigurieren der

einzelnen Eingänge für die Erkennung steigender oder fallender Flanken (jeweils mit Zuweisung eines Ereignisses und eines Prozessalarms) und für den "Impulsabgriff" (Eingang bleibt nach einem Impuls eingeschaltet) durch die nächste Aktualisierung des Prozessabbilds der Eingänge

• Digitalausgänge: Freigabe der einzelnen Ausgänge zum Einfrieren oder für die Verwendung eines Ersatzwerts bei einem Wechsel von RUN nach STOP

• Analogausgänge: Konfigurieren der

Ausgangsart (Spannung oder Strom) und Freigabe von Kurzschlussdiagnose (für Spannungsausgänge) und Einfrieren oder Verwenden eines Ersatzwerts bei einem Wechsel von RUN nach STOP

• E/A-Diagnoseadressen: Konfigurieren der Startadressen für die Ein- und Ausgänge des Moduls

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Gerätekonfiguration 4.4 Modulparameter konfigurieren

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 73

Kommunikationsmodul (CM) konfigurieren Im Eigenschaftenfenster können Sie die folgenden Parameter einstellen: • Schnittstellenkonfiguration:

Konfigurieren der Kommunikationsparameter wie Baudrate, Parität, Datenbits, Stoppbits, Flusskontrolle, XON- und XOFF-Zeichen und Wartezeit

• Konfiguration der Sendemeldung: Freigabe und Konfiguration von sendebezogenen Optionen

• Konfiguration der Empfangsmeldung: Freigabe und Konfiguration der Parameter für Meldungsstart und Meldungsende

Diese Konfigurationsparameter können von Ihrem Programm geändert werden.

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Gerätekonfiguration 4.5 Netzwerkverbindung erstellen

S7-1200 Automatisierungssystem 74 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

4.5 Netzwerkverbindung erstellen In der Netzsicht der Gerätekonfiguration können Sie die Netzwerkverbindungen zwischen den Geräten in Ihrem Projekt herstellen. Nach dem Herstellen der Netzwerkverbindung können Sie im Register "Eigenschaften" des Inspektorfensters die Netzwerkparameter konfigurieren. Handlungsanweisung Ergebnis Wählen Sie die "Netzwerkansicht" für die Anzeige der Geräte, die verbunden werden sollen.

Wählen Sie die Schnittstelle eines Geräts und ziehen Sie die Verbindung zur Schnittstelle des zweiten Geräts.

Lassen Sie die Maustaste los, damit die Netzwerkverbindung erstellt wird.

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Gerätekonfiguration 4.6 Dauerhafte IP-Adresse konfigurieren

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 75

4.6 Dauerhafte IP-Adresse konfigurieren

Konfigurieren der PROFINET-Schnittstelle Wenn Sie die Konfiguration des Baugruppenträgers mit der CPU (Seite 69) beendet haben, können Sie die Parameter der PROFINET-Schnittstelle konfigurieren. Klicken Sie dafür auf das grüne PROFINET-Feld an der CPU, um den PROFINET-Port zu selektieren. Im Inspektorfenster wird das Register "Eigenschaften" für den PROFINET-Port angezeigt.

① PROFINET-Port

Konfigurieren der IP-Adresse Ethernet-Adresse (MAC-Adresse): In einem PROFINET-Netzwerk ist jedem Gerät für die Identifikation eine MAC-Adresse (Media-Access-Control-Adresse) vom Hersteller zugewiesen. Eine MAC-Adresse besteht aus sechs Gruppen zu je zwei Hexadezimalziffern mit Bindestrichen (-) oder Doppelpunkten (:) als Trennzeichen in der Reihenfolge der Übertragung (zum Beispiel 01-23-45-67-89-ab oder 01:23:45:67:89:ab). Alle Geräte innerhalb eines PROFINET-Netzwerks müssen eine eindeutige MAC-Adresse haben. Haben zwei Geräte in einem Ethernet-Netzwerk die gleiche PROFINET-Adresse, so können Kommunikationsprobleme auftreten. IP-Adresse: Jedes Gerät benötigt außerdem eine IP-Adresse (Internet-Protocol-Adresse). Mit Hilfe dieser Adresse kann ein Gerät Daten über ein komplexeres Netzwerk liefern. Jede IP-Adresse ist in vier 8-Bit-Segmente unterteilt und wird in einem Dezimalformat mit Punkttrennzeichen dargestellt (zum Beispiel 211.154.184.16). Der erste Teil der IP-Adresse ist die Netzwerk-ID (Kennung des aktiven Netzwerks), der zweite Teil der Adresse ist die Host-ID (für jedes Gerät im Netzwerk eindeutig). Eine IP-Adresse von 192.168.x.y ist eine Standardkennzeichnung, die als Teil eines privaten Netzwerks, das sich nicht im Internet befindet, erkannt wird. Subnetzmaske: Ein Subnetz ist eine logische Gruppierung miteinander verbundener Netzwerkgeräte. Die Teilnehmer eines Subnetzes befinden sich meist dicht nebeneinander auf einem LAN (Local Area Network). Eine Maske (die Subnetz- oder Netzmaske) legt die Grenzen eines IP-Subnetzes fest. Eine Subnetzmaske von 255.255.255.0 eignet sich allgemein für ein kleines lokales Netzwerk. Das bedeutet, dass alle IP-Adressen in diesem Netzwerk dieselben ersten 3 Oktette haben müssen. Die einzelnen Geräte in diesem Netzwerk werden dann über das letzte Oktett (8-Bit-Feld) identifiziert. Ein Beispiel hierfür ist die Zuweisung einer Subnetzmaske von 255.255.255.0 und IP-Adressen von 192.168.2.0 bis 192.168.2.255 zu den einzelnen Geräten in einem kleinen lokalen Netzwerk.

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Gerätekonfiguration 4.6 Dauerhafte IP-Adresse konfigurieren

S7-1200 Automatisierungssystem 76 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Die einzige Verbindung zwischen verschiedenen Subnetzen läuft über einen Router. Werden Subnetze verwendet, so muss ein IP-Router eingesetzt werden. IP-Router: Router sind die Verbindung zwischen LANs. Mit einem Router kann ein Rechner in einem LAN Meldungen an andere Netzwerke senden, die wiederum zu anderen LANs gehören. Liegt das Ziel der Daten nicht innerhalb des LANs, so leitet der Router die Daten an ein anderes Netzwerk oder eine Gruppen von Netzwerken weiter, wo die Daten ihrem Ziel zugestellt werden können. Router benötigen IP-Adressen zum Senden und Empfangen von Datenpaketen. Eigenschaften von IP-Adressen: Wählen Sie im Eigenschaftenfenster den Eintrag "Ethernet-Adresse". Das TIA-Portal zeigt den Dialog für die Konfiguration der Ethernet-Adresse an, in dem Sie dem Softwareprojekt die IP-Adresse der CPU zuweisen können, in die das Projekt geladen wird.

Hinweis Die CPU hat keine vorkonfigurierte IP-Adresse. Sie müssen der CPU daher manuell eine IP-Adresse zuweisen. Ist Ihre CPU an einen Router oder ein Netzwerk angeschlossen, so muss auch die IP-Adresse des Routers eingegeben werden. Alle IP-Adressen werden beim Laden des Projekts konfiguriert. Weitere Informationen finden Sie unter "IP-Adressen zu Programmier- und Netzwerkgeräten zuweisen (Seite 233)".

Page 77: SIMATIC 3 S7-1200 Automatisierungssystem 4 · S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 3 Vorwort Zweck des Handbuchs Die Familie S7-1200 umfasst verschiedene

Gerätekonfiguration 4.6 Dauerhafte IP-Adresse konfigurieren

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 77

Die folgende Tabelle enthält die Parameter für die IP-Adresse: Parameter Beschreibung Subnetz Name des Subnetzes, mit dem das Gerät verbunden ist. Um ein neues Subnetz

anzulegen, klicken Sie auf Schaltfläche "Neues Subnetz hinzufügen". Die Voreinstellung ist "nicht verbunden". Zwei Arten von Verbindungen sind möglich: • Die Voreinstellung "nicht verbunden" stellt eine lokale Verbindung her. • Wenn Ihr Netzwerk über zwei oder mehr Geräte verfügt, ist ein Subnetz

erforderlich.

IP-Adresse Zugewiesene IP-Adresse der CPU Subnetzmaske Zugewiesene Subnetzmaske IP-Router verwenden Aktivieren Sie das Optionskästchen, wenn ein IP-Router

verwendet wird

IP-Protokoll

Router-Adresse Zugewiesene IP-Adresse des Routers, sofern vorhanden

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Gerätekonfiguration 4.4 Modulparameter konfigurieren

S7-1200 Automatisierungssystem 78 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Page 79: SIMATIC 3 S7-1200 Automatisierungssystem 4 · S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 3 Vorwort Zweck des Handbuchs Die Familie S7-1200 umfasst verschiedene

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Programmiergrundlagen 55.1 Richtlinien für die Programmgestaltung

Bei der Entwicklung eines PLC-Systems können Sie aus einer Vielzahl von Methoden und Kriterien auswählen. Die folgenden allgemeinen Richtlinien sind auf viele Projekte anwendbar. Dabei sollten Sie sich selbstverständlich an die Verfahrensanweisungen in Ihrem Unternehmen halten und Ihre eigenen Erfahrungen berücksichtigen.

Empfohlene Schritte Aufgaben Gliedern Ihres Prozesses bzw. Ihrer Anlage

Unterteilen Sie Ihren Prozess bzw. Ihre Anlage in Abschnitte, die voneinander unabhängig sind. Diese Abschnitte legen die Grenzen zwischen mehreren Automatisierungssystemen fest und beeinflussen die Beschreibungen der Funktionsbereiche sowie die Zuordnung der Betriebsmittel.

Beschreiben der Funktionsbereiche

Geben Sie die Funktionsbeschreibungen für jeden Abschnitt des Prozesses bzw. der Anlage ein, wie z. B. Ein-/Ausgänge, die funktionale Beschreibung des Ablaufs, die Zustände, die erreicht werden müssen, bevor ein Aktor (z. B. ein Magnetventil, ein Motor oder ein Antrieb) reagieren darf, eine Beschreibung der Benutzeroberfläche und aller Schnittstellen zu anderen Abschnitten des Prozesses oder der Anlage.

Entwerfen der Sicherheitsstromkreise

Bestimmen Sie die Geräte, die aus Sicherheitsgründen festverdrahtete Schaltungen benötigen. Steuerungsgeräte können unsichere Betriebszustände einnehmen, woraus unerwartete Anlaufeigenschaften bzw. geänderte Funktionsabläufe der Anlage resultieren können. Besteht die Gefahr, dass bei unerwartetem bzw. fehlerhaftem Betrieb der Anlage schwere Körperverletzungen oder Sachschäden auftreten, sollten Sie die Einrichtung elektromechanischer Programmeingriffe in Erwägung ziehen, die unabhängig von der Steuerung arbeiten, um unsichere Betriebszustände zu vermeiden. Zum Entwerfen von Sicherheitsstromkreisen gehen Sie folgendermaßen vor: • Definieren Sie falschen bzw. unerwarteten Betrieb von Aktoren, die Gefahrenpotentiale

bergen. • Definieren Sie die Bedingungen, unter denen der Betrieb ungefährlich ist, und legen Sie fest,

wie diese Bedingungen unabhängig von der SPS erkannt werden. • Definieren Sie, wie die SPS den Prozess beeinflusst, wenn die Spannung eingeschaltet und

wieder ausgeschaltet wird und wenn Fehler erkannt werden. Verwenden Sie diese Informationen nur für den Entwurf des normalen und erwarteten unnormalen Betriebs. Verlassen Sie sich aus Sicherheitsgründen nicht auf dieses "Best-Case"-Szenario.

• Entwerfen Sie Korrekturen durch Handeingriff bzw. elektromechanische Programmeingriffe, mit denen gefährliche Abläufe unabhängig von der SPS gesperrt werden.

• Lassen Sie von den unabhängigen Stromkreisen Statusinformationen an die SPS übermitteln, so dass das Programm und jede Bedienerschnittstelle über die erforderlichen Informationen verfügt.

• Definieren Sie weitere Sicherheitsanforderungen, damit der Prozess sicher ablaufen kann.

Definieren der OperatorStationen

Erstellen Sie die folgenden Pläne der OperatorStationen anhand der Anforderungen in den Beschreibungen der Funktionsbereiche: • Position aller OperatorStationen in Bezug zum Prozess bzw. zur Anlage • Mechanische Anordnung der Geräte der Operator-Station, z. B. Display, Schalter und

Lampen. • Verdrahtungspläne mit den zugehörigen Ein und Ausgängen der SPS und Signalmodule

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Programmiergrundlagen 5.1 Richtlinien für die Programmgestaltung

S7-1200 Automatisierungssystem 80 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Empfohlene Schritte Aufgaben Zeichnen der Konfigurationspläne

Erstellen Sie die Konfigurationspläne für das Automatisierungssystem anhand der Anforderungen in den Beschreibungen der Funktionsbereiche: • Positionen aller SPS in Bezug zum Prozess bzw. zur Anlage • Mechanische Anordnung aller SPS und E/A-Module (einschließlich Schränke usw.) • Verdrahtungspläne für alle SPS und E/A-Module, einschließlich Gerätenummern,

Kommunikationsadressen und Adressen der Ein und Ausgänge

Auflisten der symbolischen Namen

Erstellen Sie eine Liste der symbolischen Namen für die absoluten Adressen. Geben Sie nicht nur die physikalischen Ein und Ausgänge, sondern auch alle anderen Elemente (wie z. B. Variablennamen) an, die Sie in Ihrem Programm verwenden.

5.1.1 Strukturieren Ihres Anwenderprogramms Beim Erstellen eines Anwenderprogramms für Automatisierungslösungen fügen Sie die Anweisungen für das Programm in Codebausteine ein: ● Ein Organisationsbaustein (OB) reagiert auf ein bestimmtes Ereignis in der CPU und

kann die Ausführung des Anwenderprogramms unterbrechen. Der Standardbaustein für die zyklische Ausführung des Anwenderprogramms (OB 1) stellt die Grundstruktur für Ihr Anwenderprogramm bereit und ist der einzige Codebaustein, der für das Anwenderprogramm erforderlich ist. Fügen Sie weitere OBs in Ihr Programm ein, so unterbrechen diese OBs die Ausführung von OB 1. Die anderen OBs führen spezifische Funktionen aus, wie z. B. für Anlauf, Interrupt- und Fehlerbearbeitung, oder für die Ausführung eines spezifischen Programmcodes in bestimmten Zeitabständen.

● Ein Funktionsbaustein (FB) ist ein Unterprogramm, das ausgeführt wird, wenn es aus einem anderen Codebaustein (OB, FB oder FC) heraus aufgerufen wird. Der aufrufende Baustein übergibt dem FB die Parameter und definiert einen bestimmten Datenbaustein (DB), der die Daten für diesen Aufruf oder diese Instanz des FBs speichert. Wird der Instanz-DB geändert, so kann ein allgemeiner FB den Betrieb einer Gerätegruppe steuern. Beispielsweise kann ein FB mehrere Pumpen oder Ventile mit unterschiedlichen Instanz-DBs, die die speziellen Betriebsparameter jeder Pumpe bzw. jedes Ventils enthalten, steuern.

● Eine Funktion (FC) ist eine Unterprogramm, das ausgeführt wird, wenn es aus einem anderen Codebaustein (OB, FB oder FC) heraus aufgerufen wird. Einer FC ist kein Instanz-DB zugeordnet. Der aufrufende Baustein übergibt der FC die Parameter. Die Ausgangswerte der FC müssen in eine Speicheradresse oder in einen globalen DB geschrieben werden.

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Art der Struktur für das Anwenderprogramm wählen Je nach den Anforderungen Ihrer Anwendung können Sie eine lineare oder eine modulare Struktur für Ihr Anwenderprogramm wählen: ● Ein lineares Programm führt alle Anweisungen für Ihre Automatisierungsaufgaben

nacheinander aus. Typischerweise werden bei einem linearen Programm alle Programmanweisungen im Zyklus-OB (OB 1) abgelegt.

● Ein modulares Programm ruft spezielle Codebausteine auf, die spezifische Aufgaben ausführen. Um eine modulare Programmstruktur aufzubauen, gliedern Sie die komplexe Automatisierungsaufgabe in kleinere Teilaufgaben, die den technologischen Funktionen des Prozesses entsprechen. Jeder Codebaustein enthält das Programmsegment für die jeweilige Teilaufgabe. Sie strukturieren Ihr Programm durch den Aufruf eines Codebausteins aus einem anderen Baustein.

Lineare Struktur: Modulare Struktur:

Durch das Anlegen allgemeiner Codebausteine, die im Anwenderprogramm mehrfach genutzt werden können, lassen sich Entwurf und Implementierung des Anwenderprogramms vereinfachen. Die Arbeit mit allgemeinen Codebausteinen hat mehrere Vorteile: ● Sie können wiederverwendbare Codebausteine für Standardaufgaben, wie z. B. für die

Steuerung einer Pumpe oder eines Motors, erstellen. Sie können diese allgemeinen Codebausteine ferner in einer Bibliothek speichern, die für verschiedene Anwendungen oder Lösungen verwendet werden kann.

● Durch die modulare Gliederung des Anwenderprogramms in einzelne Komponenten, die sich auf funktionale Aufgaben beziehen, wird der Programmaufbau übersichtlicher und ist einfacher zu handhaben. Die modularen Komponenten ermöglichen nicht nur die Standardisierung des Programmentwurfs, sondern machen auch Anpassungen oder Änderungen des Programmcodes schneller und einfacher.

● Das Erstellen modularer Komponenten vereinfacht das Testen Ihres Programms. Wenn das komplette Programm in eine Folge modularer Programmsegmente gegliedert ist, können Sie die Funktionalität jedes Codebausteins direkt während der Entwicklung testen.

● Mit modularen Komponenten, die sich auf spezifische technologische Funktionen beziehen, wird die Inbetriebnahme der kompletten Anwendung vereinfacht und verkürzt.

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5.1.2 Strukturierung des Programms mit Hilfe von Bausteinen Modulare Codebausteine erstellen Sie durch den Entwurf von FBs und FCs für die Ausführung allgemeiner Aufgaben. Dann strukturieren Sie Ihr Programm, indem andere Codebausteine diese wiederverwendbaren Module aufrufen. Der aufrufende Baustein gibt gerätespezifische Parameter an den aufgerufenen Baustein weiter. A Aufrufender Baustein B Aufgerufener (oder unterbrechender)

Baustein ① Programmausführung ② Operation, die einen anderen Baustein

aufruft ③ Programmausführung ④ Bausteinende (Rückkehr zum aufrufenden

Baustein)

Wird ein Codebaustein von einem anderen Codebaustein aufgerufen, führt die CPU den Programmcode im aufgerufenen Baustein aus. Nachdem der aufgerufene Baustein abgearbeitet ist, setzt die CPU die Ausführung des aufrufenden Bausteins fort. Die Bearbeitung geht weiter mit der Ausführung der nächsten Anweisung nach dem Bausteinauruf. Die Bausteinaufrufe können verschachtelt werden, um die Struktur noch modularer zu gestalten. ① Zyklusbeginn ② Schachtelungstiefe

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Anlegen wiederverwendbarer Codebausteine OBs, FBs, FCs und globale DBs können Sie in der Projektnavigation unter "Programmbausteine" im Dialog "Neuen Baustein hinzufügen" anlegen. Wenn Sie einen Codebaustein anlegen, müssen Sie die Programmiersprache für den Baustein auswählen. Für einen DB wird keine Sprache ausgewählt, weil er nur Daten speichert.

5.1.2.1 Organisationsbaustein (OB) Organisationsbausteine dienen zur Strukturierung Ihres Programms. Sie bilden die Schnittstelle zwischen dem Betriebssystem und dem Anwenderprogramm. OBs sind ereignisgesteuert. Die Ausführung eines OBs durch das Zielsystem wird von einem Ereignis, wie z. B. einem Diagnosealarm oder einem Zeitintervall, angestoßen. Einige OBs haben voreingestellte Startereignisse und Startverhalten. Der Zyklus-OB enthält das Hauptprogramm. Sie können mehr als einen Zyklus-OB in Ihr Anwenderprogramm aufnehmen. Im Betriebszustand RUN, werden die Zyklus-OBs mit der niedrigsten Prioritätsstufe ausgeführt und können durch alle anderen Arten der Programmbearbeitung unterbrochen werden. (Der Anlauf-OB unterbricht den Zyklus-OB nicht, weil die CPU den Anlauf-OB vor dem Wechsel in RUN ausführt.) Nach der Bearbeitung der Zyklus-OBs führt die CPU den Zyklus-OB sofort wieder aus. Diese zyklische Ausführung ist die "normale" Ablaufart für speicherprogrammierbare Steuerungen. In vielen Anwendungen ist das gesamte Anwenderprogramm in einem einzigen Zyklus-OB enthalten. Sie können andere OBs anlegen, um bestimmte Funktionen auszuführen, z. B. beim Anlaufen, für die Interrupt- und Fehlerbearbeitung oder für die Ausführung eines bestimmten Programmcodes in bestimmten Abständen. Diese OBs unterbrechen die Ausführung der Programmzyklus-OBs.

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Neue OBs für Ihr Anwenderprogramm legen Sie im Dialog "Neuen Baustein hinzufügen" an. Abhängig von ihren Prioritätsstufen kann ein OB einen anderen OB unterbrechen. Die Interrupt-Behandlung ist immer ereignisgesteuert. Tritt ein solches Ereignis auf, so unterbricht die CPU die Abtastung des Anwenderprogramms und ruft den OB für die Behandlung dieses Ereignisses auf. Nach der Ausführung des unterbrechenden OBs setzt die CPU die Ausführung des Anwenderprogramms an der Stelle fort, an der es zuvor unterbrochen wurde. Die CPU ermittelt die Reihenfolge für die Bearbeitung von Interruptereignissen anhand der den einzelnen OBs zugeordneten Prioritäten.

Jedes Ereignis hat eine eigene Priorität. Mehrere Interruptereignisse können in Prioritätsklassen zusammengeführt werden. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel mit den PLC-Grundlagen im Abschnitt zur Ausführung des Anwenderprogramms (Seite 35).

Anlegen eines weiteren OBs in einer OB-Klasse Sie können mehrere OBs für Ihr Anwenderprogramm anlegen, auch für die Klassen der Zyklus- und Anlauf-OBs. Im Dialog "Neuen Baustein hinzufügen" können Sie einen OB anlegen. Geben Sie den Namen für Ihren OB und eine Nummer ein, die größer als 200 sein muss. Wenn Sie mehrere Zyklus-OBs für Ihr Anwenderprogramm anlegen, führt die CPU die Zyklus-OBs in numerischer Reihenfolge aus. Dabei ist der erste OB der Hauptzyklus-OB (standardmäßig OB 1). Beispiel: Nach der Bearbeitung des ersten Zyklus-OBs (OB 1) führt die CPU den zweiten Zyklus-OB aus (z. B. OB 2 oder OB 200).

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Konfigurieren der Funktionsweise eines OBs Die Ablaufparameter eines OBs können Sie ändern. Beispielsweise können Sie die Zeit für einen Verzögerungs-OB oder für einen Zyklus-OB einstellen.

5.1.2.2 Funktion (FC) Eine Funktion (FC) ist ein Codebaustein mit schneller Ausführung, der typischerweise eine bestimmte Operation mit einer Anzahl von Eingangswerten durchführt. Die FC speichert die Ergebnisse dieser Operation an bestimmten Speicherorten. Mit FCs können Sie die folgenden Tätigkeiten ausführen: ● Standardoperationen und mehrfach verwendbare Operationen, z. B. arithmetische

Berechnungen ● Durchführung technologischer Funktionen, z. B. für einzelne Steuerungsvorgänge mit

Bitverknüpfungen Eine FC kann auch mehrmals an verschiedenen Stellen eines Programms aufgerufen werden. Diese Wiederverwendung vereinfacht die Programmierung häufig wiederkehrender Aufgaben. Anders als ein Funktionsbaustein (FB) ist einer FC kein Instanzdatenbaustein (DB) zugeordnet. Die FC verwendet den lokalen Datenspeicher für die temporären Daten, die für die Berechnung der Operation benötigt werden. Die temporären Daten werden nicht gespeichert. Für die dauerhafte Datenspeicherung muss der Ausgangswert einem globalen Speicherplatz, wie z. B. dem Merkerspeicher, oder einem globalen DB zugewiesen werden.

5.1.2.3 Funktionsbaustein (FB) Ein Funktionsbaustein (FB) ist ein Codebaustein, dessen Aufrufe über Bausteinparameter programmiert werden können. FBs haben einen variablen Speicher, der sich in einem Datenbaustein (DB) oder einem Instanz-DB befindet. Der Instanz-DB stellt einen Speicherbaustein bereit, der dieser Instanz (oder diesem Aufruf) des FBs zugewiesen ist und die Daten nach Ablauf des FBs speichert. Sie können verschiedenen Aufrufen des FBs verschiedene Instanz-DBs zuordnen. Der Instanz-DB ermöglicht es Ihnen, einen allgemeinen FB für die Steuerung mehrerer Geräte zu verwenden. Sie können Ihr Programm strukturieren, indem ein Codebaustein einen FB und einen Instanz-DB aufruft. Die CPU führt dann den Programmcode in diesem FB aus und speichert die Bausteinparameter und die statischen Lokaldaten im Instanz-DB. Wenn die Ausführung des FBs beendet ist, setzt die CPU die Ausführung mit dem Codebaustein fort, der den FB aufgerufen hatte. Der Instanz-DB speichert die Werte für diese Instanz des FBs.

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Wiederverwendbare Codebausteine mit zugewiesenem Speicher Typischerweise wird ein FB für die Steuerung des Ablaufs von Tätigkeiten oder Geräten verwendet, deren Betrieb nicht innerhalb eines Zyklus endet. Für die Speicherung der Betriebsparameter, damit diese zwischen zwei Zyklen schnell zugänglich sind, hat jeder FB in Ihrem Anwenderprogramm einen oder mehrere Instanz-DBs. Mit dem Aufruf eines FBs öffnen Sie gleichzeitig einen Instanz-DB, in dem die Werte der Bausteinparameter und die statischen Lokaldaten für diesen Aufruf oder diese "Instanz" des FBs gespeichert sind. Der Instanz-DB speichert diese Werte nach dem Beenden des FBs. Wird der FB für allgemeine Steuerungsaufgaben entworfen, so kann er für mehrere Geräte verwendet werden, indem verschiedene Instanz-DBs für die verschiedenen Aufrufe des FBs ausgewählt werden. Ein FB speichert die Eingangs- (IN), Ausgangs- (OUT) und Durchgangsparameter (IN_OUT) in einem Instanz-DB.

Startwerte zuweisen Sind den Eingangs-, Ausgangs- oder Durchgangsparametern eines Funktionsbausteins (FB) keine Werte zugewiesen, so werden die im Instanzdatenbaustein (DB) gespeicherten Werte verwendet. In einigen Fällen müssen Sie die Parameter zuweisen. Sie können den Parametern in der FB-Schnittstelle Startwerte zuweisen. Diese Werte werden an den zugehörigen Instanz-DB übertragen. Weisen Sie keine Parameter zu, so werden die im Instanz-DB gespeicherten Werte verwendet.

Verwenden eines einzelnen FBs mit Multiinstanz-DBs Die folgende Abbildung zeigt einen OB, der einen FB dreimal aufruft, wobei für jeden Aufruf ein anderer Datenbaustein verwendet wird. Durch diese Struktur kann ein allgemeiner FB für die Steuerung mehrerer gleichartiger Geräte wie z. B. Motoren verwendet werden, indem jedem Aufruf eines Geräts ein anderer Instanzdatenbaustein zugewiesen wird. Jeder Instanz-DB speichert die Daten (wie Drehzahl, Hochlaufzeit und Gesamtbetriebszeit) für ein einziges Gerät. In diesem Beispiel steuert FB 22 drei verschiedene Geräte, DB 201 speichert die Betriebsdaten für das erste Gerät, DB 202 die Betriebsdaten für das zweite Gerät und DB 203 die Betriebsdaten für das dritte Gerät.

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Programmiergrundlagen 5.1 Richtlinien für die Programmgestaltung

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 87

5.1.2.4 Datenbaustein (DB) Sie können in Ihrem Anwenderprogramm Datenbausteine (DBs) zum Speichern der Daten für die Codebausteine anlegen. Alle Programmbausteine im Anwenderprogramm können auf die Daten in einem globalen DB zugreifen, doch ein Instanz-DB speichert Daten für einen spezifischen Funktionsbaustein (FB). Ihr Anwenderprogramm kann Daten in den speziellen Speicherbereichen der CPU, z. B. für Eingänge (E), Ausgänge (A) und Merker (M), speichern. Außerdem können Sie einen Datenbaustein (DB) für den schnellen Zugriff auf die im Programm selbst gespeicherten Daten verwenden. Ein DB kann so konfiguriert werden, dass er nur gelesen werden kann. Die in einem DB gespeicherten Daten werden beim Schließen des Datenbausteins oder wenn die Ausführung des zugehörigen Codebausteins beendet ist, nicht gelöscht. Es gibt zwei Arten von Datenbausteinen: ● In einem globalen DB werden die Daten für die Codebausteine in Ihrem Programm

gespeichert. Jeder OB, FB oder FC kann auf die Daten in einem globalen DB zugreifen. ● In einem Instanz-DB werden die Daten für einen spezifischen FB gespeichert. Die

Datenstruktur in einem Instanz-DB entspricht den Parametern (Input, Output und InOut) und den statischen Daten des FBs. (Der temporäre Speicher des FBs wird im Instanz-DB nicht gespeichert.)

Hinweis Obwohl der Instanz-DB die Daten für einen bestimmten FB enthält, kann jeder Codebaustein auf die Daten eines Instanz-DBs zugreifen.

5.1.3 Auswahl der Programmiersprache Als Programmiersprache können Sie entweder den Kontaktplan (KOP) oder den Funktionsplan (FUP) wählen.

Programmiersprache KOP KOP ist eine grafische Programmiersprache. Die Darstellung beruht auf Schaltplänen.

Die Elemente eines Schaltplans, wie Öffner- und Schließerkontakte, und Spulen werden zu Netzwerken verknüpft.

Um Verknüpfungen für komplexe Operationen anzulegen, können Sie Verzweigungen für parallele Kreise einfügen. Parallele Verzweigungen sind nach unten geöffnet oder direkt mit der Stromschiene verbunden. Sie beenden die Verzweigungen nach unten. KOP bietet Box-Operationen für eine Vielzahl von Funktionen wie Arithmetik, Zeiten, Zähler und Übertragen.

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Programmiergrundlagen 5.1 Richtlinien für die Programmgestaltung

S7-1200 Automatisierungssystem 88 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Beim Anlegen eines KOP-Netzwerks sind die folgenden Regeln zu beachten: ● Jedes KOP-Netzwerk muss mit einer Spule oder einer Box abgeschlossen werden.

Schließen Sie ein Netzwerk nicht mit einer Vergleichsoperation oder einer Flankenerkennung (fallende oder steigende Flanke) ab.

● Sie können keine Verzweigung anlegen, die zu einem Signalfluss in die Gegenrichtung führen könnte.

● Sie können keine Verzweigung anlegen, die einen Kurzschluss verursachen würde.

Programmiersprache Funktionsplan (FUP) Ebenso wie KOP ist auch FUP eine grafische Programmiersprache. Die Darstellung der Verknüpfungslogik beruht auf den grafischen Symbolen, die in der booleschen Algebra üblich sind. Arithmetische Funktionen und andere komplexe Funktionen können direkt in Verbindung mit den Logikboxen dargestellt werden. Um Verknüpfungen für komplexe Operationen anzulegen, fügen Sie parallele Verzweigungen zwischen den Boxen ein.

Bedeutung von EN und ENO bei Box-Operationen In KOP und FUP wird der Begriff "Signalfluss" (EN und ENO) bei einigen Box-Operationen verwendet. Einige Operationen (z. B. mathematische und Verschiebeoperationen) zeigen Parameter für EN und ENO an. Diese Parameter beziehen sich auf den Signalfluss und legen fest, ob die Operation in diesem Zyklus ausgeführt wird. ● EN (Enable In = Freigabeeingang) ist ein Boolescher Eingang der Boxen in KOP und

FUP. An diesem Eingang muss Signalfluss (EN = 1) vorhanden sein, damit die Box ausgeführt werden kann.

● EN (Enable OUT = Freigabeausgang) ist ein boolescher Ausgang der Boxen in KOP und FUP. Wenn der Eingang EN einer KOP-Box direkt an die linke Stromschiene angeschlossen ist, wird die Box immer ausgeführt. Liegt am Eingang EN einer Box ein Signalfluss an und die Box wird fehlerfrei ausgeführt, dann leitet der Ausgang ENO den Signalfluss (ENO = 1) zum nächsten Element weiter. Tritt während der Ausführung der

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Programmiergrundlagen 5.2 Kopierschutz

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 89

Box ein Fehler auf, dann wird der Signalfluss an der Box-Operation, die den Fehler verursacht hat, beendet (ENO = 0).

Programm-Editor Eingänge/Ausgäng

e Operanden Datentyp

KOP EN, ENO Signalfluss BOOL EN E, E:P, A, M, DB, Temp, Signalfluss BOOL FUP ENO Signalfluss BOOL

5.2 Kopierschutz Mit dem Kopier- oder Knowhow-Schutz können Sie einen oder mehrere Codebausteine (OB, FB oder FC) in Ihrem Programm vor unbefugtem Zugriff schützen. Sie können ein Passwort eingeben, um den Zugriff auf einen Codebaustein einzuschränken. Wenn Sie einen Baustein für den Knowhow-Schutz konfigurieren, so ist der Code in diesem Baustein erst nach Eingabe des Passworts zugänglich. Um den Kopierschutz für einen Baustein einzurichten, wählen Sie im Menü "Bearbeiten" den Befehl "Knowhow-Schutz". Dann geben Sie ein Passwort für den Zugriff auf den Baustein ein.

Der Passwortschutz verhindert das unbefugte Lesen oder Ändern des Codebausteins. Ohne Passwort können nur die folgenden Informationen zum Codebaustein gelesen werden: ● Bausteintitel, Kommentar und Bausteineigenschaften ● Übertragungsparameter (IN, OUT, IN_OUT, Rückgabe) ● Aufrufstruktur des Programms ● Globale Variablen in den Querverweisen (ohne Information über die Verwendung), lokale

Variablen sind jedoch verborgen

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Programmiergrundlagen 5.3 Debugging und Testen des Programms

S7-1200 Automatisierungssystem 90 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Laden der Programmelemente Sie können die Elemente Ihres Projekts aus dem Programmiergerät in die CPU laden. Wenn Sie ein Projekt laden, speichert die CPU das Anwenderprogramm (OBs, FCs, FBs und DBs) im nullspannungsfesten Speicher. Sie können Ihr Projekt aus dem Programmiergerät in die CPU laden, und zwar von einer der folgenden Stellen: • Projektnavigation: Klicken Sie

mit der rechten Maustaste auf das Programmelement und wählen Sie dann "Laden in CPU".

• Onlinemenü: Klicken Sie auf die Option "Laden in Gerät".

• Symbolleiste: Klicken Sie auf das Symbol "Laden in Gerät".

5.3 Debugging und Testen des Programms Mit Hilfe von "Beobachtungstabellen" können Sie die Werte eines Anwenderprogramms, das von der Online-CPU ausgeführt wird, überwachen und ändern. Sie können in Ihrem Projekt unterschiedliche Beobachtungstabellen erstellen und speichern, um eine Vielzahl von Testumgebungen abzudecken. So können Sie Tests zum Beispiel bei der Inbetriebnahme oder für Service- und Wartungszwecke durchführen. Mit einer Beobachtungstabelle können Sie die Ausführung des Anwenderprogramms durch die CPU überwachen und in die Ausführung eingreifen. Sie können Werte nicht nur für die Variablen der Codebausteine und Datenbausteine, sondern auch für die Speicherbereiche der CPU, einschließlich Ein- und Ausgänge (E und A), Peripherieein- und Peripherieausgänge (E:P und A:P), Merker (M) und Datenbausteine (DB) aufrufen und ändern. Mit der Beobachtungstabelle können Sie die Peripherieausgänge (A:P) einer CPU, die sich im Betriebszustand STOP befindet, freigeben. Beispielsweise können Sie den Ausgängen bestimmte Werte zuweisen, während Sie die Verdrahtung der CPU testen. Die Beobachtungstabelle ermöglicht ferner das "Forcen" oder das Setzen einer Variablen auf einen bestimmten Wert. Geforcte Werte werden einmal pro Zyklus aufgeschaltet. Sie können während der Programmausführung geändert werden, doch für Ausgänge (A) werden die geforcten Werte am Ende des Zyklus geschrieben. Weitere Informationen zum Forcen finden Sie im Abschnitt zum Forcen von Werten in der CPU (Seite 302) im Kapitel "Online und Diagnose".

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 91

Programmieranweisungen 66.1 Anweisungen

6.1.1 Bitverknüpfung

KOP-Kontakte Sie können Kontakte untereinander verschalten und so Ihre eigene Verschaltungslogik erstellen. Nutzt das von Ihnen angegebene Eingangsbit die Speicherkennung E (Eingang) oder A (Ausgang), so wird der Bitwert aus dem Prozessabbildregister gelesen. Die physischen Kontaktsignale in Ihrem Steuerungsprozess werden mit Eingangsanschlüssen der PLC-Geräts verschaltet. Das Zielsystem fragt die verschalteten Eingangssignale ab und aktualisiert ständig die entsprechenden Zustandswerte im Prozessabbild der Eingänge. Das direkte Lesen eines physischen Eingangs geben Sie mit ":P" nach der E-Adresse an (Beispiel: "%I3.4:P"). Beim direkten Lesen werden die Bitdatenwerte direkt aus dem physischen Eingang und nicht aus dem Prozessabbild gelesen. Beim direktne Lesen wird das Prozessabbild nicht aktualisiert.

Schließer Öffner

Parameter Datentyp Beschreibung IN BOOL Zugewiesenes Bit

● Der Schließer ist geschlossen (EIN), wenn der zugewiesene Bitwert gleich 1 ist. ● Der Öffner ist geschlossen (EIN), wenn der zugewiesene Bitwert gleich 0 ist. ● In Reihe geschaltete Kontakte bilden logische UND-Verknüpfungen. ● Parallel geschaltete Kontakte bilden logische ODER-Verknüpfungen.

UND-, ODER- und XOR-Boxen in FUP Bei der FUP-Programmierung werden Netzwerke mit KOP-Kontakten in die Box-Netzwerke UND (&), ODER (>=1) und Exklusiv ODER (x) umgewandelt, in denen Sie Bitwerte für die Ein- und -Ausgänge der Box angeben können. Sie können ferner Verschaltungen mit anderen Logik-Boxen herstellen und so Ihre eigene Verschaltungslogik erstellen. Nachdem die Box in Ihrem Netzwerk platziert ist, können Sie die Funktion "Binäreingang einfügen" aus der Funktionsleiste "Favoriten" oder dem Anweisungsverzeichnis zur Eingangsseite der Box ziehen, um weitere Eingänge hinzuzufügen. Sie können auch mit der rechten Maustaste auf den Eingangsanschluss der Box klicken und "Eingang einfügen" auswählen.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 92 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Die Ein- und Ausgänge einer Box können mit anderen Boxen verschaltet werden oder Sie können eine Bitadresse oder einen Bitsymbolnamen für einen unverschalteten Eingang eingeben. Bei der Ausführung der Box-Operation werden die Eingangszustände auf die binäre Box-Verknüpfung geschaltet und dann der Box-Ausgang, sofern zutreffend, auf Wahr gesetzt.

UND-Verknüpfung ODER-Verknüpfung XOR-Verknüpfung

Parameter Datentyp Beschreibung IN1, IN2 BOOL Eingangsbit

● Damit der Ausgang WAHR ist, müssen alle Eingänge einer UND-Box WAHR sein ● Damit der Ausgang WAHR ist, muss ein beliebiger Eingang einer ODER-Box WAHR sein ● Damit der Ausgang WAHR ist, muss eine ungerade Anzahl der Eingänge einer XOR-Box

WAHR sein

Logikinvertierer NOT Bei der FUP-Programmierung können Sie die Funktion "Binäreingang invertieren" aus der Funktionsleiste "Favoriten" oder dem Anweisungsverzeichnis auf einen Eingang oder einen Ausgang ziehen, um einen Logikinvertierer für diesen Box-Anschluss zu erstellen.

KOP: Kontaktinvertierer NOT FUP: UND-Box mit einem invertierten Logikeingang

FUP: UND-Box mit invertiertem Logikeingang und -ausgang

Der KOP-Kontakt NOT invertiert den logischen Zustand des Signalflusseingangs. ● Ist kein Signalfluss zum NOT-Kontakt vorhanden, so steht ein Signalfluss am Ausgang

an. ● Ist ein Signalfluss zum NOT-Kontakt vorhanden, so steht kein Signalfluss am Ausgang

an.

KOP-Ausgangsspule Die Operation für den Spulenausgang schreibt einen Wert in ein Ausgangsbit. Nutzt das angegebene Ausgangsbit die Speicherkennung A, so schaltet die CPU das Ausgangsbit im Prozessabbildregister ein oder aus und setzt das angegebene Bit jeweils entsprechend dem Signalfluss. Die Ausgangssignale der Aktoren Ihrer Steuerung sind mit den Ausgangsklemmen der S7-1200 verschaltet. Im Betriebszustand RUN fragt die CPU die Eingangssignale ständig ab, verarbeitet die Eingangszustände anhand der Programmlogik

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 93

und setzt dann neue Ausgangszustandswerte im Prozessabbild der Ausgänge. Nach jeder Programmausführung überträgt die CPU die im Prozessabbildregister gespeicherte neue Reaktion auf den Ausgangszustand zu den verschalteten Ausgangsklemmen. Das direkte Schreiben eines physischen Ausgangs geben Sie mit ":P" nach der A-Adresse an (Beispiel: "%Q3.4:P"). Beim direkten Schreiben werden die Bitdatenwerte in den Ausgang im Prozessabbild und direkt in den physischen Ausgang geschrieben.

Ausgangsspule Invertierte Ausgangsspule

Parameter Datentyp Beschreibung OUT BOOL Zugewiesenes Bit

● Ist ein Signalfluss durch eine Ausgangsspule vorhanden, so wird das Ausgangsbit auf 1 gesetzt.

● Ist kein Signalfluss durch eine Ausgangsspule vorhanden, so wird das Ausgangsbit auf 0 gesetzt.

● Ist ein Signalfluss durch eine invertierte Ausgangsspule vorhanden, so wird das Ausgangsbit auf 0 gesetzt.

● Ist kein Signalfluss durch eine invertierte Ausgangsspule vorhanden, so wird das Ausgangsbit auf 1 gesetzt.

FUP-Box für die Ausgangszuweisung Bei der FUP-Programmierung werden die KOP-Spulen in Zuweisungsboxen (= und /=) umgewandelt, wobei eine Bitadresse für den Boxausgang anzugeben ist. Die Ein- und Ausgänge einer Box können mit anderen Boxverknüpfungen verschaltet werden oder Sie können eine Bitadresse eingeben.

Ausgangszuweisung Invertierte Ausgangszuweisung

Ausgangszuweisung bei invertiertem Ausgang

Parameter Datentyp Beschreibung OUT BOOL Zugewiesenes Bit

● Ist der Eingang der Ausgangsbox 1, wird das Bit OUT auf 1 gesetzt. ● Ist der Eingang der Ausgangsbox 0, wird das Bit OUT auf 0 gesetzt.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 94 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

● Ist der Eingang der invertierten Ausgangsbox 1, wird das Bit OUT auf 0 gesetzt. ● Ist der Eingang der invertierten Ausgangsbox 0, wird das Bit OUT auf 1 gesetzt.

6.1.1.1 Setz- und Rücksetzoperationen

S und R: 1 Bit setzen und rücksetzen ● Wird S (Setzen) aktiviert, wird der Datenwert an Adresse OUT auf 1 gesetzt. Wird S nicht

aktiviert, verändert sich OUT nicht. ● Wird R (Rücksetzen) aktiviert, wird der Datenwert an Adresse OUT auf 0 gesetzt. Wird R

nicht aktiviert, verändert sich OUT nicht. ● Diese Operationen können an jeder beliebigen Stelle im Netzwerk eingefügt werden. KOP: Setzen KOP: Rücksetzen FUP: Setzen FUP: Rücksetzen

Parameter Datentyp Beschreibung IN (oder Verschalten mit Kontakt-/Steuerungslogik)

BOOL Zu beobachtende Bitadresse

OUT BOOL Zu setzende oder zurückzusetzende Bitadresse

SET_BF und RESET_BF: Bitfeld setzen und rücksetzen KOP: SET_BF KOP: RESET_BF FUP: SET_BF FUP: RESET_BF

Parameter Datentyp Beschreibung n Konstante Anzahl der zu schreibenden Bits OUT BOOL Startadresse des Bitfelds

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● Wird SET_BF aktiviert, wird der Datenwert 1 in "n" Bits geschrieben, beginnend an Adresse OUT. Wird SET_BF nicht aktiviert, verändert sich OUT nicht.

● RESET_BF schreibt den Datenwert 0 in "n" Bits, beginnend an Adresse OUT. Wird RESET_BF nicht aktiviert, verändert sich OUT nicht.

● Diese Operationen müssen ganz rechts in einer Verzweigung angeordnet werden.

RS und SR: Flipflop-Schaltung vorrangig setzen und vorrangig rücksetzen KOP/FUP: RS KOP/FUP: SR

Parameter Datentyp Beschreibung S, S1 BOOL Eingang setzen; 1 weist auf Dominanz hin R, R1 BOOL Eingang zurücksetzen; 1 weist auf Dominanz

hin OUT BOOL Zugewiesener Bitausgang "OUT" Q BOOL Folgt dem Zustand von Bit "OUT"

● RS ist ein Flipflop, bei dem das Setzen Vorrang hat. Sind beide Signale Setzen (S1) und Rücksetzen (R) wahr, ist die Ausgangsadresse OUT 1.

● SR ist ein Flipflop, bei dem das Rücksetzen Vorrang hat. Sind beide Signale Setzen (S) und Rücksetzen (R1) wahr, ist die Ausgangsadresse OUT 0.

● Der Parameter OUT gibt die Bitadresse an, die gesetzt bzw. zurückgesetzt wird. Der optionale OUT-Ausgang Q gibt den Signalzustand der Adresse OUT an.

Operation S1 R Bit "OUT"

RS 0 0 Vorheriger Zustand 0 1 0 1 0 1 1 1 1 S R1

SR 0 0 Vorheriger Zustand 0 1 0 1 0 1 1 1 0

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6.1.1.2 Operationen Steigende Flanke und Fallende Flanke

Operationen "Steigende Flanke" und "Fallende Flanke" Kontakt P: KOP Kontakt N: KOP Box P: FUP Box N: FUP

Spule P: KOP Spule N: KOP Box P=: FUP Box N=: FUP

P_TRIG: KOP\FUP N_TRIG: KOP\FUP

Parameter Datentyp Beschreibung M_BIT BOOL Merker, in dem der vorherige Zustand des Eingangs gespeichert wird IN BOOL Eingangsbit, dessen Flanke zu erkennen ist OUT BOOL Ausgangsbit, das angibt, dass eine Flanke erkannt wurde CLK BOOL Signalfluss oder Eingangsbit, dessen Flanke zu erkennen ist Q BOOL Ausgang, der angibt, dass eine Flanke erkannt wurde

Kontakt P: KOP

Der Zustand dieses Kontakts ist WAHR, wenn eine steigende Flanke (AUS-nach-EIN) am zugewiesenen Bit IN erkannt wird. Der logische Zustand des Kontakts wird dann mit dem Eingangszustand des Signalflusses verknüpft, um den Ausgangszustand des Signalflusses zu setzen. Der Kontakt P kann an einer beliebigen Stelle im Netzwerk angeordnet werden, Ausnahme: am Ende einer Verzweigung.

Kontakt N: KOP

Der Zustand dieses Kontakts ist WAHR, wenn eine fallende Flanke (EIN-nach-AUS) am zugewiesenen Eingangsbit erkannt wird. Der logische Zustand des Kontakts wird dann mit dem Eingangszustand des Signalflusses verknüpft, um den Ausgangszustand des Signalflusses zu setzen. Der Kontakt N kann an einer beliebigen Stelle im Netzwerk angeordnet werden, Ausnahme: am Ende einer Verzweigung.

Box P: FUP

Der logische Zustand des Ausgangs ist WAHR, wenn eine steigende Flanke (AUS-nach-EIN) am zugewiesenen Eingangsbit erkannt wird. Die Box P darf nur am Anfang einer Verzweigung angeordnet werden.

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Box N: FUP

Der logische Zustand des Ausgangs ist WAHR, wenn eine fallende Flanke (EIN-nach-AUS) am zugewiesenen Eingangsbit erkannt wird. Die Box N darf nur am Anfang einer Verzweigung angeordnet werden.

Spule P: KOP

Das zugewiesene Bit OUT ist WAHR, wenn eine steigende Flanke (AUS-nach-EIN) am Signalfluss, der in die Spule eintritt, erkannt wird. Der Eingangszustand des Signalflusses durchläuft die Spule immer als Ausgangszustand des Signalflusses. Die Spule P kann an jeder beliebigen Stelle im Netzwerk eingefügt werden.

Spule N: KOP

Das zugewiesene Bit OUT ist WAHR, wenn eine fallende Flanke (EIN-nach-AUS) am Signalfluss, der in die Spule eintritt, erkannt wird. Der Eingangszustand des Signalflusses durchläuft die Spule immer als Ausgangszustand des Signalflusses. Die Spule N kann an jeder beliebigen Stelle im Netzwerk eingefügt werden.

Box P=: FUP

Das zugewiesene Bit OUT ist WAHR, wenn eine fallende Flanke (AUS-nach-EIN) am logischen Zustand des Eingangsanschlusses der Box oder am zugewiesenen Eingangsbit erkannt wird, sofern sich die Box am Anfang einer Verzweigung befindet. Der logische Zustand des Eingangs durchläuft die Box immer als logischer Zustand des Ausgangs. Die Box P= kann an jeder beliebigen Stelle in der Verzweigung eingefügt werden.

Box N=: FUP

Das zugewiesene Bit OUT ist WAHR, wenn eine fallende Flanke (EIN-nach-AUS) am logischen Zustand des Eingangsanschlusses der Box oder am zugewiesenen Eingangsbit erkannt wird, sofern sich die Box am Anfang einer Verzweigung befindet. Der logische Zustand des Eingangs durchläuft die Box immer als logischer Zustand des Ausgangs. Die Box N= kann an jeder beliebigen Stelle in der Verzweigung eingefügt werden.

P_TRIG: KOP/FUP

Der Signalfluss oder der logische Zustand des Ausgangs Q ist WAHR, wenn eine steigende Flanke (AUS-nach-EIN) am Eingangszustand CLK (FUP) oder am Signalfluss CLK (KOP) erkannt wird. In KOP darf die Operation P_TRIG nicht am Anfang oder Ende eines Netzwerks angeordnet werden. In FUP darf die Operation P_TRIG an einer beliebigen Stelle angeordnet werden, Ausnahme: am Ende einer Verzweigung.

N_TRIG (KOP/FUP)

Der Signalfluss oder der logische Zustand des Ausgangs Q ist WAHR, wenn eine fallende Flanke (EIN-nach-AUS) am Eingangszustand CLK (FUP) oder am Signalfluss CLK (KOP) erkannt wird. In KOP darf die Operation N_TRIG nicht am Anfang oder Ende eines Netzwerks angeordnet werden. In FUP darf die Operation P_TRIG an einer beliebigen Stelle angeordnet werden, Ausnahme: am Ende einer Verzweigung.

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Alle Flankenoperationen nutzen einen Merker (M_BIT), um den vorherigen Zustand des beobachteten Eingangssignals zu speichern. Eine Flanke wird durch Vergleichen des Zustands des Eingangs mit dem Zustand des Merkers erkannt. Wenn die Zustände am Eingang auf einen Signalwechsel in der gewünschten Richtung hinweisen, wird eine Flanke gemeldet, indem der Ausgang auf WAHR gesetzt wird. Andernfalls wird der Ausgang auf FALSCH gesetzt.

Hinweis Flankenoperationen werten den Eingang und die Merkerwerte bei jeder Ausführung aus, auch bei der ersten Ausführung. Sie müssen die Ausgangszustände des Eingangs und des Merkers in Ihrem Programm berücksichtigen, um die Flankenerkennung im ersten Zyklus zuzulassen oder nicht. Weil der Merker von einer Ausführung zur nächsten gespeichert werden muss, müssen Sie für jede Flankenoperation ein eindeutiges Bit verwenden. Dieses Bit dürfen Sie nicht an anderen Stellen in Ihrem Programm nutzen. Vermeiden Sie außerdem temporären Speicher und Speicher, der von anderen Systemfunktionen geändert werden kann, z. B. E/A-Aktualisierungen. Verwenden Sie nur Merker (M), globale DBs oder statischen Speicher für M_BIT.

6.1.2 Zeiten Mit den Zeitoperationen können Sie programmierte Zeitverzögerungen einrichten: ● TP: Der Impulszeitgeber erzeugt einen Impuls mit einer voreingestellten Dauer. ● TON: Ausgang Q der Einschaltverzögerung wird nach einer voreingestellten Zeit auf EIN

gesetzt. ● TOF: Ausgang Q der Ausschaltverzögerung wird nach einer voreingestellten Zeit auf

AUS gesetzt. ● TONR: Der Ausgang der speichernden Einschaltverzögerung wird nach einer

voreingestellten Zeit auf EIN gesetzt. Die abgelaufene Zeit wird über mehrere Zeitintervalle kumuliert, bis Eingang R zum Zurücksetzen der abgelaufenen Zeit angestoßen wird.

● RT: Setzt eine Zeit zurück, indem die Zeitdaten im angegebenen Instanz-Datenbaustein der Zeit gelöscht werden.

Jede Zeit nutzt eine in einem Datenbaustein abgelegte Struktur, um die Daten der Zeit zu speichern. Sie weisen den Datenbaustein zu, wenn Sie die Zeitoperation im Editor einfügen.

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Wenn Sie Zeitoperationen in einem Funktionsbaustein platzieren, können Sie die Option "Multiinstanz-Datenbaustein" auswählen. Die Namen der Zeitstruktur können bei verschiedenen Datenstrukturen unterschiedlich sein, doch die Zeitdaten befinden sich in einem einzigen Datenbaustein, und es ist nicht für jede Zeit ein eigener Datenbaustein erforderlich. Dadurch verringert sich die Verarbeitungszeit und der für die Verwaltung der Zeiten erforderliche Datenspeicher. Zwischen den Datenstrukturen der Zeiten im gemeinsam genutzten Multiinstanz-Datenbaustein gibt es keine Wechselwirkungen.

Hinweis Es ist zwar nicht gängig, doch Sie können denselben Namen einer Einzelinstanz-Zeitstruktur mehreren Zeitoperationen zuweisen und damit die Strukturdaten für mehrere Zeitoperationen nutzen. Berücksichtigen Sie dabei jedoch etwaige Wechselwirkungen der gemeinsam genutzten Struktur in Ihrem Programm.

KOP

TP, TON und TOF haben die gleichen Ein- und Ausgangsparameter.

Die Zeit TONR verfügt über den zusätzlichen Parameter R für den Rücksetzeingang. Erstellen Sie Ihren eigenen "Timer"-Namen für die Bezeichnung des Datenbausteins und die Beschreibung der Funktion dieses Zeitglieds in Ihrem Prozess.

"Name der Zeit" ----[ RT ]----

Die Operation RT setzt die Zeitdaten der angegebenen Zeit zurück.

Parameter Datentyp Beschreibung IN BOOL Freigabe Zeitgebereingang R BOOL Rücksetzen der mit TONR erfassten Zeit auf Null PT TIME Eingang voreingestellter Zeitwert Q BOOL Zeitausgang ET TIME Ausgang abgelaufene Zeit Datenbaustein der Zeit

DB Gibt an, welche Zeit mit der Operation RT zurückgesetzt werden soll

Die Zeitgeber werden mit dem Parameter IN gestartet und angehalten: ● Ein Wechsel von 0 nach 1 des Parameters IN startet die Zeitgeber TP, TON und TONR. ● Ein Wechsel von 1 nach 0 des Parameters IN startet den Zeitgeber TOF. Auswirkung von Wertänderungen in den Parametern PT und IN:

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● TP: – Ändert sich PT, während die Zeit läuft, hat dies keine Auswirkungen – Ändert sich IN, während die Zeit läuft, hat dies keine Auswirkungen

● TON: – Ändert sich PT, während die Zeit läuft, hat dies keine Auswirkungen – Wenn IN nach FALSCH wechselt, während die Zeit läuft, wird die Zeit angehalten und

zurückgesetzt ● TOF:

– Ändert sich PT, während die Zeit läuft, hat dies keine Auswirkungen – Wenn IN nach WAHR wechselt, während die Zeit läuft, wird die Zeit angehalten und

zurückgesetzt ● TONR:

– Ändert sich PT, während die Zeit läuft, hat dies keine Auswirkungen. Es hat dann Auswirkungen, wenn die Zeit fortgesetzt wird.

– Wenn IN nach FALSCH wechselt, während die Zeit läuft, wird die Zeit angehalten, jedoch nicht zurückgesetzt. Wenn IN wieder nach WAHR wechselt, beginnt die Zeit ab dem kumulierten Zeitwert zu laufen.

Werte TIME Die Werte für PT (voreingestellte Zeit) und ET (abgelaufene Zeit) werden als doppelte ganzzahlige Werte mit Vorzeichen in Millisekunden gespeichert. Der Datentyp TIME verwendet die Kennung T# und kann als einfache Zeiteinheit "T#200ms" oder als kombinierte Zeiteinheiten "T#2s_200ms" eingegeben werden. Datentyp Größe Gültige Zahlenbereiche TIME 32 Bits

Gespeichert

als

T#-24d_20h_31m_23s_648ms bis T#24d_20h_31m_23s_647ms -2.147.483.648 ms bis +2.147.483.647 ms

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 101

TP: Zeitdiagramm Impuls

TON: Zeitdiagramm Einschaltverzögerung

TOF: Zeitdiagramm Ausschaltverzögerung

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 102 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

TONR: Zeitdiagramm Remanente Einschaltverzögerung

6.1.3 Zähler

6.1.3.1 Zähler Mit den Zähleroperationen können Sie programminterne Ereignisse und externe Prozessereignisse zählen: ● CTU zählt aufwärts. ● CTD zählt abwärts. ● CTUD zählt aufwärts und abwärts. Jeder Zähler nutzt eine in einem Datenbaustein abgelegte Struktur, um die Daten des Zählers zu speichern. Sie weisen den Datenbaustein zu, wenn Sie die Zähloperation im Editor einfügen. Diese Operationen nutzen Softwarezähler, deren maximale Zählgeschwindigkeit durch die Ausführungsrate des OBs, in den sie eingefügt wurden, begrenzt ist. Um schneller zu zählen, nutzen Sie die Operation CTRL_HSC.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 103

Wenn Sie Zähloperationen in einem Funktionsbaustein platzieren, können Sie die Option "Multiinstanz-Datenbaustein" auswählen. Die Namen der Zählstruktur können bei verschiedenen Datenstrukturen unterschiedlich sein, doch die Zähldaten befinden sich in einem einzigen Datenbaustein, und es ist nicht für jeden Zähler ein eigener Datenbaustein erforderlich. Dadurch verringert sich die Verarbeitungszeit und der für die Zähler erforderliche Datenspeicher. Zwischen den Datenstrukturen der Zähler im gemeinsam genutzten Multiinstanz-Datenbaustein gibt es keine Wechselwirkungen.

Hinweis Es ist zwar nicht gängig, doch Sie können denselben Namen einer Einzelinstanz-Zählstruktur mehreren Zähloperationen gleicher Größe zuweisen und damit die Strukturdaten für mehrere Zähloperationen nutzen. Berücksichtigen Sie dabei jedoch etwaige Wechselwirkungen der gemeinsam genutzten Struktur in Ihrem Programm.

KOP/FUP

Wählen Sie den Datentyp für den Zählwert aus der Klappliste unterhalb des Namens der Box aus.

Erstellen Sie Ihren eigenen "Zählernamen" für die Bezeichnung des Zählerdatenbausteins und die Beschreibung der Funktion dieses Zählers in Ihrem Prozess.

Parameter Datentyp Beschreibung CU, CD BOOL Aufwärts- oder Abwärtszählen um jeweils

eine Einheit R (CTU, CTUD) BOOL Zählwert auf Null zurücksetzen LOAD (CTD, CTUD) BOOL Ladesteuerung für den voreingestellten

Wert PV SINT, INT, DINT, USINT,

UINT, UDINT Voreingestellter Zählwert

Q, QU BOOL Wahr, wenn CV >= PV

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 104 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Parameter Datentyp Beschreibung QD BOOL Wahr, wenn CV <= 0 CV SINT, INT, DINT, USINT,

UINT, UDINT Aktueller Zählwert

Der numerische Bereich der Zählwerte hängt vom ausgewählten Datentyp ab. Ist der Zählwert ein ganzzahliger Wert ohne Vorzeichen, können Sie bis Null herunter- oder bis zur Bereichsgrenze hochzählen. Ist der Zählwert ein ganzzahliger Wert mit Vorzeichen, können Sie bis zum unteren Grenzwert herunter- und bis zum oberen Grenzwert hochzählen. CTU: CTU zählt um 1 hoch, wenn der Wert von Parameter CU von 0 nach 1 wechselt. Ist der Wert von Parameter CV (aktueller Zählwert) größer oder gleich dem Wert von Parameter PV (voreingestellter Zählwert), so ist der Parameter des Zählerausgangs Q = 1. Wenn der Wert des Rücksetzparameters R von 0 nach 1 wechselt, wird der aktuelle Zählwert auf 0 zurückgesetzt. Die folgende Abbildung zeigt ein Zeitdiagramm für CTU mit ganzzahligem Zählwert ohne Vorzeichen und PV = 3.

CTD: CTD zählt um 1 herunter, wenn der Wert von Parameter CD von 0 nach 1 wechselt. Ist der Wert von Parameter CV (aktueller Zählwert) kleiner oder gleich 0, so ist der Parameter des Zählerausgangs Q = 1. Wechselt der Wert von Parameter LOAD von 0 nach 1, wird der Wert an Parameter PV (voreingestellter Wert) als neuer aktueller Zählwert CV in den Zähler geladen. Die folgende Abbildung zeigt ein Zeitdiagramm für CTD mit ganzzahligem Zählwert ohne Vorzeichen und PV = 3.

CTUD: CTUD zählt um 1 hoch oder herunter, wenn der Eingang CU (Hochzählen) oder CD (Herunterzählen) von 0 nach 1 wechselt. Ist der Wert von Parameter CV (aktueller Zählwert) gleich oder größer als der Wert von Parameter PV (voreingestellter Wert), so ist der Zählerausgangsparameter QU = 1. Ist der Wert von Parameter CV kleiner oder gleich Null, so ist der Parameter für den Zählerausgang QD = 1.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 105

Wechselt der Wert von Parameter LOAD von 0 nach 1, so wird der Wert an Parameter PV (voreingestellter Wert) als neuer aktueller Zählwert CV in den Zähler geladen. Wenn der Wert des Rücksetzparameters R von 0 nach 1 wechselt, wird der aktuelle Zählwert auf 0 zurückgesetzt. Die folgende Abbildung zeigt ein Zeitdiagramm für CTUD mit ganzzahligem Zählwert ohne Vorzeichen und PV = 4.

6.1.3.2 Operation CTRL_HSC Die Operation CTRL_HSC steuert die schnellen Zähler, mit denen Ereignisse gezählt werden, die schneller als der CPU-Zyklus auftreten. Die Zählfrequenz der Zähleroperationen CTU, CTD und CTUD ist durch den Abfragezyklus der CPU begrenzt. Die schnellen Zähler arbeiten asynchron zum CPU-Zyklus und ermöglichen das Zählen von Ereignissen bis zu einer Zählfrequenz von 100 kHz (HSC 1, 2 oder 3 und integrierter CPU-Zähleingang). Schnelle Zähler werden zum Beispiel zum Zählen der von einem Drehgeber erzeugten Impulse eingesetzt. Jede Operation CTRL_HSC nutzt eine in einem Datenbaustein abgelegte Struktur, um Daten zu speichern. Sie weisen den Datenbaustein zu, wenn Sie die Operation CTRL_HSC im Editor einfügen.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 106 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

KOP/FUP

Erstellen Sie Ihren eigenen "Zählernamen" für die Bezeichnung des Datenbausteins und die Beschreibung der Funktion dieses Zählers in Ihrem Prozess.

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung HSC IN HW_HSC HSC-Kennung DIR IN BOOL 1 = Neue Richtung anfordern CV IN BOOL 1 = Anforderung zum Setzen eines neuen

Zählwerts RV IN BOOL 1 = Anforderung zum Setzen eines neuen

Referenzwerts PERIOD IN BOOL 1 = Anforderung zum Setzen eines neuen

Zeitintervalls (nur bei Frequenzmessung)

NEW_DIR IN INT Neue Richtung: 1= vorwärts -1= rückwärts

NEW_CV IN DINT Neuer Zählwert NEW_RV IN DINT Neuer Referenzwert NEW_PERIOD IN INT Neuer Zeitintervallwert in Sekunden: 0,01, 0,1

oder 1 (nur bei Frequenzmessung)

BUSY OUT BOOL Funktion besetzt STATUS OUT WORD Ausführungsbedingung

Funktionsweise Sie müssen die schnellen Zähler in den Projekteinstellungen für die PLC-Gerätekonfiguration einrichten, bevor sie im Programm eingesetzt werden können. Bei der HSC-Gerätekonfiguration werden Zählermodus, E/A-Anschaltungen, Interruptzuweisung und Betrieb als schneller Zähler oder als Gerät für die Impulsfrequenzmessung eingestellt. Ein schneller Zähler kann mit oder ohne Programmsteuerung funktionieren. Viele Parameter für die Konfiguration schneller Zähler werden nur in der Gerätekonfiguration des Projekts eingestellt. Einige schnelle Zähler werden in der Gerätekonfiguration des Projekts eingerichtet, können aber später innerhalb der Programmsteuerung geändert werden.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 107

Die Parameter der Operation CTRL_HSC bewirken die Programmsteuerung des Zählvorgangs: ● Setzen der Zählrichtung auf einen Wert NEW_DIR ● Setzen das aktuellen Zählwerts auf einen neuen Wert NEW_CV ● Setzen des Referenzwerts auf einen neuen Wert NEW_RV ● Setzen des Zeitintervallwerts (nur bei Frequenzmessung) auf einen neuen Wert

NEW_PERIOD Sind die folgenden Booleschen Merker auf 1 gesetzt, wenn die Operation CTRL_HSC ausgeführt wird, so wird der entsprechende Wert NEW_xxx in den Zähler geladen. Mehrere Anforderungen (mehrere Merker sind gleichzeitig gesetzt) werden in einer Ausführung der Operation CTRL_HSC verarbeitet. ● DIR = 1 ist eine Anforderung zum Laden eines Werts NEW_DIR, 0 = keine Änderung ● CV = 1 ist eine Anforderung zum Laden eines Werts NEW_CV, 0 = keine Änderung ● RV = 1 ist eine Anforderung zum Laden eines Werts NEW_RV, 0 = keine Änderung ● PERIOD = 1 ist eine Anforderung zum Laden eines Werts NEW_PERIOD, 0 = keine

Änderung Die Operation CTRL_HSC wird üblicherweise in einem Prozessalarm-OB platziert, der ausgeführt wird, wenn das Prozessalarmereignis des Zählers ausgelöst wird. Wird zum Beispiel der Zählerinterrupt durch ein Ereignis CV=RV ausgelöst, so führt ein Prozessalarm-OB die Operation CTRL_HSC aus und kann den Referenzwert durch Laden eines Werts NEW_RV ändern. Der aktuelle Zählwert ist in den Parametern für CTRL_HSC nicht vorgesehen. Die Adresse des Prozessabbilds, in der der aktuelle Zählwert gespeichert wird, wird bei der Hardwarekonfiguration dem schnellen Zähler zugewiesen. Sie können den Zählwert über die Programmlogik direkt auslesen, und der an Ihr Programm ausgegebene Wert ist ein korrekter Zählwert für den Moment, in dem der Zähler gelesen wurde, doch der Zähler setzt die Zählung schneller Ereignisse fort. Der tatsächliche Zählwert kann sich ändern, bevor Ihr Programm einen Prozess mit einem alten Zählwert beendet. Details zu den Parametern für CTRL_HSC: ● Wird keine Aktualisierung eines Parameterwerts angefordert, so werden die

entsprechenden Eingangswerte ignoriert. ● Der Parameter DIR ist nur gültig, wenn die Zählrichtung durch die Programmsteuerung

und nicht durch einen Hardwareeingang vorgegeben wird. Sie legen fest, wie dieser Parameter in der HSC-Gerätekonfiguration genutzt wird.

● Für einen S7-1200 HSC in der CPU oder auf dem Signalboard muss der Parameter BUSY immer den Wert 0 aufweisen.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 108 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Bedingungscodes Bei einem Fehler wird ENO auf 0 gesetzt und der Ausgang STATUS enthält einen Bedingungscode.

Wert STATUS (W#16#...)

Beschreibung

0 Kein Fehler 80A1 HSC-Kennung adressiert keinen HSC 80B1 Ungültiger Wert in NEW_DIR 80B2 Ungültiger Wert in NEW_CV 80B3 Ungültiger Wert in NEW_RV 80B4 Ungültiger Wert in NEW_PERIOD

6.1.3.3 Funktionsweise von schnellen Zählern Ein schneller Zähler (HSC) kann als Eingang für einen Winkelschrittgeber dienen. Der Winkelschrittgeber sorgt für eine bestimmte Anzahl von Zählwerten pro Umdrehung sowie für einen Rücksetzimpuls einmal pro Umdrehung. Der bzw. die Taktgeber und der Rücksetzimpuls des Winkelschrittgebers liefern die Eingänge für den schnellen Zähler. Der erste von mehreren voreingestellten Werten wird in den schnellen Zähler geladen. Die Ausgänge werden für die Zeitspanne aktiviert, während der der aktuelle Wert des Zählers kleiner als der voreingestellte Wert ist. Der HSC löst einen Interrupt aus, wenn der aktuelle Wert des Zählers gleich dem voreingestellten Wert ist, wenn der Zähler zurückgesetzt wird oder wenn ein Richtungswechsel auftritt. Wenn der aktuelle Wert gleich dem voreingestellten Wert ist und es zu einem Interruptereignis kommt, dann wird ein neuer voreingestellter Wert geladen und der nächste Signalzustand für die Ausgänge gesetzt. Tritt ein Interruptereignis auf, weil der Zähler zurückgesetzt wird, dann werden der erste voreingestellte Wert und die ersten Signalzustände der Ausgänge gesetzt und der Zyklus wiederholt. Da die Interrupts in einer sehr viel geringeren Geschwindigkeit auftreten als der schnelle Zähler zählt, kann eine präzise Steuerung der schnellen Operationen mit relativ geringem Einfluss auf den Zyklus der CPU implementiert werden. Da Sie Interrupts bestimmten Interruptprogrammen zuordnen können, kann jede neue Voreinstellung in einem getrennten Interruptprogramm geladen werden, damit so der Zustand einfach gesteuert werden kann. (Sie können alternativ auch alle Interruptereignisse in einem einzigen Interruptprogramm bearbeiten.)

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 109

Funktionalität für den HSC auswählen Alle HSCs arbeiten in der gleichen Zählerart auf die gleiche Weise. Es gibt vier grundlegende Arten von schnellen Zählern: Einphasenzähler mit interner Richtungssteuerung, Einphasenzähler mit externer Richtungssteuerung, Zweiphasenzähler mit 2 Takteingängen und A/B-Zähler. Beachten Sie, dass nicht jeder HSC alle Zählerarten unterstützt. Sie können jeden HSC-Typ mit oder ohne Rücksetzeingang verwenden. Wenn Sie den Rücksetzeingang aktivieren, setzt dieser den aktuellen Wert zurück. Der aktuelle Wert bleibt solange zurückgesetzt, bis Sie den Rücksetzeingang deaktivieren. ● Frequenzfunktion

Der HSC kann in bestimmten Betriebsarten so konfiguriert werden (Zählart), dass er eine Frequenz statt der aktuellen Impulszahl ausgibt. Es gibt drei verschiedene Frequenzmesszeiten: 0,01, 0,1 oder 1,0 Sekunden. Die Frequenzmesszeit legt fest, wie oft der HSC einen neuen Frequenzwert berechnet und ausgibt. Die ausgegebene Frequenz ist ein Mittelwert, der anhand der Gesamtzahl der Zählwerte im letzten Messzeitraum berechnet wird. Ändert sich die Frquenz schnell, ist der ausgegebene Wert ein Zwischenergebnis zwischen der höchsten und der niedrigsten während des Messzeitraums aufgetretenen Frequenz. Die Frequenz wird immer in Hertz (Impulse pro Sekunde) angegeben, unabhängig von der eingestellten Frequenzmesszeit.

● Zählerarten und Zählereingänge Die folgende Tabelle zeigt die Eingänge, die für Funktionen wie Taktgeber, Richtungssteuerung und Rücksetzen des HSC verwendet werden. Ein Eingang kann nicht für zwei verschiedene Funktionen verwendet werden. Wird ein Eingang jedoch nicht von der aktuellen Zählerart des definierten schnellen Zählers benötigt, kann er für andere Zwecke genutzt werden. Ist HSC1 in einer Betriebsart, in der die integrierten Eingänge, aber nicht der externe Rücksetzeingang (E0.3) verwendet wird, so kann E0.3 beispielsweise für Flankeninterrupts oder für HSC2 belegt werden.

Beschreibung Voreinstellung Eingangsbelegung Funktion

HSC1: Integriert oder Signalboard

oder Beobachtung PTO 01

E0.0 E4.0 PTO 0 Impuls

E0.1 E4.1 PTO 0 Richtung

E0.3 - -

HSC2: Integriert oder Beobachtung PTO

11

E0.2 PTO 1 Impuls

E0.3 PTO 1 Richtung

E0.1 -

HSC3:2 Integriert E0.4 E0.5 E0.7 HSC4:3 Integriert E0.6 E0.7 E0.5 HSC5:4 Integriert

oder Signalboard E1.0 E4.0

E1.1 E4.1

E1.2 -

HSC

HSC6:5 Integriert E1.3 E1.4 E1.5

- Zählwert oder Frequenz

Einphasenzähler mit interner Richtungssteuerung

Takt -

Rücksetzen Zählwert - Zählwert oder

Frequenz Einphasenzähler mit externer Richtungssteuerung

Takt Richtung

Rücksetzen Zählwert - Zählwert oder

Frequenz

Betriebsart

Zweiphasenzähler mit 2 Takteingängen

Takt vorwärts Takt rückwärts

Rücksetzen Zählwert

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 110 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Beschreibung Voreinstellung Eingangsbelegung Funktion - Zählwert oder

Frequenz A/B-Zähler Phase A Phase B

Phase Z Zählwert Beobachtung Impulsgenerator (PTO)1

Takt Richtung - Zählwert

1 Für die PTO-Beobachtung werden immer Takt und Richtung verwendet. Ist der entsprechende PTO-Ausgang nur für Impulse konfiguriert, so sollte der Richtungsausgang grundsätzlich für Vorwärtszählen eingerichtet sein.

2 HSC3 mit einem Rücksetzeingang ist nicht möglich bei der CPU 1211C, die nur 6 integrierte Eingänge unterstützt. 3 HSC4 ist nicht möglich bei der CPU 1211C, die nur 6 integrierte Eingänge unterstützt. 4 HSC5 wird von der CPU 1211C und der CPU 1212C nur unterstützt, wenn ein SB mit 2 DE/2 DA eingebaut ist. 5 HSC6 wird von der CPU 1211C und der CPU 1212C nicht unterstützt.

Zugreifen auf den aktuellen Wert des HSC Die CPU speichert den aktuellen Wert jedes HSC in der Adresse eines Eingangs (E). Die folgende Tabelle zeigt die Standardadressen für den aktuellen Wert jedes HSC. Sie können die E-Adresse für den aktuellen Wert ändern, indem Sie die Eigenschaften der CPU in der Gerätekonfiguration ändern.

Schneller Zähler Datentyp Standardadresse HSC1 DINT ID1000 HSC2 DINT ID1004 HSC3 DINT ID1008 HSC4 DINT ID1012 HSC5 DINT ID1016 HSC6 DINT ID1020

Zu HSC, PWM und PTO zugewiesene digitale E/A können nicht geforct werden Die vom schnellen Zähler (HSC), von der Impulsdauermodulation (PWM) und von der Impulsfolge (PTO) verwendeten E/A werden während der Konfiguration zugewiesen. Wenn diesen Funktionen digitale E/A zugewiesen werden, können die Werte der Adressen der zugewiesenen E/A nicht durch die Funktion zum Forcen in der Beobachtungstabelle geändert werden.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 111

6.1.3.4 Konfiguration eines schnellen Zählers Die CPU ermöglicht das Konfigurieren von maximal 6 schnellen Zählern. Unter den "Eigenschaften" der CPU können Sie die Parameter für jeden schnellen Zähler einrichten. Die Parameter eines schnellen Zählers können Sie in den "Eigenschaften" der CPU einrichten. Nach der Aktivierung des HSC konfigurieren Sie die anderen Parameter wie Zählerfunktion, Anfangswerte, Rücksetzoptionen und Interruptereignisse. Nach dem Konfigurieren des HSC können Sie mit der Operation CTRL_HSC in Ihrem Anwenderprogramm die Funktionsweise des HSC steuern.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 112 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

6.1.4 Vergleichen Mit den Vergleichsoperationen können Sie zwei Werte des gleichen Datentyps vergleichen. Hat der KOP-Kontaktvergleich das Ergebnis WAHR, wird der Kontakt aktiviert. Ist das Ergebnis des FUP-Boxvergleichs WAHR, dann ist der Box-Ausgang ebenfalls WAHR.

Beziehungstyp Der Vergleich ist wahr, wenn: == IN1 gleich IN2 ist <> IN1 nicht gleich IN2 ist >= IN1 größer oder gleich IN2 ist <= IN1 kleiner oder gleich IN2 ist > IN1 größer als IN2 ist < IN1 kleiner als IN2 ist

KOP FUP

Nach dem Anklicken der Operation im Programmiereditor können Sie den Vergleichstyp in den Klapplisten auswählen.

Parameter Datentyp Beschreibung IN1, IN2 SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL,

LREAL, STRING, CHAR, TIME, DTL, Konstante Zu vergleichende Werte

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 113

Operationen IN_RANGE und OUT_RANGE Mit den Operationen IN_RANGE und OUT_RANGE können Sie prüfen, ob ein Eingangswert innerhalb oder außerhalb eines vorgegebenen Wertebereichs liegt. Ist das Ergebnis des Vergleichs WAHR, dann ist der Box-Ausgang ebenfalls WAHR. Beziehungstyp Der Vergleich ist wahr, wenn: IN_RANGE MIN <= VAL <= MAX OUT_RANGE VAL < MIN oder VAL > MAX

KOP FUP

Nach dem Anklicken der Operation im Programmiereditor können Sie den Datentyp in den Klapplisten auswählen.

Parameter Datentyp Beschreibung MIN, VAL, MAX SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL,

Konstante Vergleichereingänge

Die Eingangsparameter MIN, VAL und MAX müssen denselben Datentyp haben.

Operationen OK und NOT_OK Mit den Operationen OK und NOT_OK können Sie prüfen, ob ein Eingangsdatenreferenzwert eine reale Zahl ist oder nicht. Ist der KOP-Kontakt WAHR, ist der Kontakt aktiviert und leitet Signalfluss. Ist die FUP-Box WAHR, dann ist der Box-Ausgang WAHR. Operation Die Prüfung auf eine REALE Zahl ist WAHR, wenn: OK Der Eingangswert eine Realzahl ist NOT_OK Der Eingangswert keine Realzahl ist

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 114 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

KOP FUP

.

Parameter Datentyp Beschreibung IN REAL, LREAL Eingangsdaten

6.1.5 Arithmetik

Operationen Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren Mit einer arithmetischen Box-Operation können Sie die arithmetischen Grundfunktionen programmieren: ● ADD: Addieren (IN1 + IN2 = OUT) ● SUB: Subtrahieren (IN1 - IN2 = OUT) ● MUL: Multiplizieren (IN1 * IN2 = OUT) ● DIV: Dividieren (IN1 / IN2 = OUT)

Bei einer ganzzahligen Division werden die Nachkommastellen des Quotienten so verkürzt, dass ein ganzzahliger Ausgangswert entsteht.

KOP FUP

Klicken Sie unterhalb des Box-Namens und wählen Sie in der Klappliste einen Datentyp aus.

Hinweis Die Parameter IN1, IN2 und OUT der grundlegenden arithmetischen Operation müssen denselben Datentyp haben.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 115

Parameter Datentyp Beschreibung IN1, IN2 SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL, LREAL,

Konstante Eingänge der arithmetischen Operation

OUT SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL, LREAL Ausgang der arithmetischen Operation

Die arithmetische Operation führt, wenn sie aktiviert ist (EN = 1), die angegebene Funktion für die Eingangswerte (IN1 und IN2) aus und speichert das Ergebnis in der vom Ausgangsparameter (OUT) angegebenen Speicheradresse. Nachdem die Operation erfolgreich ausgeführt ist, wird ENO = 1 gesetzt. Bedingungscodes

ENO-Status Beschreibung 1 Kein Fehler 0 Der Ergebniswert liegt nicht innerhalb des gültigen Zahlenbereichs für den

ausgewählten Datentyp 0 Division durch 0 (IN2 = 0) 0 REAL: Ist einer der Eingangswerte NAN (not a number, keine Zahl) oder ist das

Ergebnis INF (infinity, unendlich), wird der Wert NAN zurückgegeben. 0 ADD REAL: Sind beide Eingangswerte INF (unendlich) mit unterschiedlichen

Vorzeichen, ist diese Operation ungültig und es wird als Ergebnis NAN zurückgegeben.

0 SUB REAL: Sind beide Eingangswerte INF (unendlich) mit demselben Vorzeichen, ist diese Operation ungültig und es wird als Ergebnis NAN zurückgegeben.

0 MUL REAL: Ist ein Eingangswert Null und der andere INF, ist diese Operation ungültig und es wird als Ergebnis NAN zurückgegeben.

0 DIV REAL: Sind beide Eingangswerte Null oder INF, ist diese Operation ungültig und es wird als Ergebnis NAN zurückgegeben.

6.1.5.1 Operation MOD (Divisionsrest gewinnen) Die Operation MOD (Modulo) wird für die arithmetische Funktion IN1 modulo IN2 verwendet. Operation IN1 MOD IN2 = IN1 - (IN1 / IN2) * IN2 = Parameter OUT. KOP FUP

Klicken Sie unterhalb des Box-Namens und wählen Sie in der Klappliste einen Datentyp aus.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 116 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Hinweis Die Parameter IN1, IN2 und OUT müssen denselben Datentyp haben.

Parameter Datentyp Beschreibung IN1 und IN2 INT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, Konstante Modulo-Eingänge OUT INT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT Modulo-Ausgang

Bedingungscodes

ENO-Status Beschreibung 1 Kein Fehler 0 Wert IN2 = 0 (Division durch Null), OUT wird der Wert Null zugewiesen

Operation NEG Mit der Operation NEG (Negation) wird das Vorzeichen des Werts von Parameter IN umgekehrt und das Ergebnis im Parameter OUT gespeichert. KOP FUP

Klicken Sie unterhalb des Box-Namens und wählen Sie in der Klappliste einen Datentyp aus.

Hinweis Die Parameter IN und OUT müssen denselben Datentyp haben.

Parameter Datentyp Beschreibung IN SINT, INT, DINT, REAL, LREAL, Konstante Eingang der arithmetischen

Operation OUT SINT, INT, DINT, REAL, LREAL Ausgang der arithmetischen

Operation

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 117

Bedingungscodes

ENO-Status Beschreibung 1 Kein Fehler 0 Der resultierende Wert liegt außerhalb des gültigen Zahlenbereichs für den

ausgewählten Datentyp. Beispiel für SINT: NEG (-128) resultiert in +128, was das Maximum für den Datentyp überschreitet.

Operationen Inkrementieren und Dekrementieren Mit den Operationen INC und DEC können Sie: ● einen ganzzahligen Wert mit oder ohne Vorzeichen erhöhen ● einen ganzzahligen Wert mit oder ohne Vorzeichen verringern KOP FUP

Klicken Sie unterhalb des Box-Namens und wählen Sie in der Klappliste einen Datentyp aus.

Parameter Datentyp Beschreibung IN/OUT SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT Ein- und Ausgang der arithmetischen

Operation

INC (Inkrementieren): Parameter IN/OUT Wert + 1 = Wert Parameter IN/OUT DEC (Dekrementieren): Parameter IN/OUT Wert - 1 = Wert Parameter IN/OUT Bedingungscodes

ENO-Status Beschreibung 1 Kein Fehler 0 Der resultierende Wert liegt außerhalb des gültigen Zahlenbereichs für den

ausgewählten Datentyp. Beispiel für SINT: INC (127) resultiert in -128, was das Maximum für den Datentyp überschreitet.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 118 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Operation Absolutwert bilden Mit der Operation ABS können Sie den Absolutwert einer Ganzzahl oder Realzahl für Parameter IN abrufen und das Ergebnis in Parameter OUT speichern. KOP FUP

Klicken Sie unterhalb des Box-Namens und wählen Sie in der Klappliste einen Datentyp aus.

Hinweis Die Parameter IN und OUT müssen denselben Datentyp haben.

Parameter Datentyp Beschreibung IN SINT, INT, DINT, REAL, LREAL Eingang der arithmetischen

Operation OUT SINT, INT, DINT, REAL, LREAL Ausgang der arithmetischen

Operation

Bedingungscodes

ENO-Status Beschreibung 1 Kein Fehler 0 Der resultierende Wert liegt außerhalb des gültigen Zahlenbereichs für den

ausgewählten Datentyp. Beispiel für SINT: ABS (-128) resultiert in +128, was das Maximum für den Datentyp überschreitet.

Operationen MIN und MAX Sie nutzen die Operationen MIN (Minimum) und MAX (Maximum) wie folgt: ● Mit MIN vergleichen Sie den Wert zweier Parameter IN1 und IN2 und weisen den

kleineren Wert dem Parameter OUT zu. ● Mit MAX vergleichen Sie den Wert zweier Parameter IN1 und IN2 und weisen den

größeren Wert dem Parameter OUT zu.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 119

KOP FUP

Klicken Sie unterhalb des Box-Namens und wählen Sie in der Klappliste einen Datentyp aus.

Hinweis Die Parameter IN1, IN2 und OUT müssen denselben Datentyp haben.

Parameter Datentyp Beschreibung IN1, IN2 SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL,

Konstante Eingänge der arithmetischen Operation

OUT SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL Ausgang der arithmetischen Operation

Bedingungscodes

ENO-Status Beschreibung 1 Kein Fehler 0 Nur beim Datentyp REAL:

• Einer oder beide Eingänge sind keine Realzahl (NAN). • Der resultierende Ausgang OUT ist +/- unendlich (INF).

Operation Grenzwert Mit der Operation LIMIT können Sie prüfen, ob der Wert von Parameter IN innerhalb des mit Parameter MIN und MAX vorgegebenen Wertebereichs liegt. Wenn der Wert IN außerhalb dieses Bereichs liegt, ist der Wert OUT an den Wert MIN oder MAX gebunden. ● Liegt der Wert von Parameter IN innerhalb dieses Bereichs, so wird der Wert für IN in

Parameter OUT gespeichert. ● Liegt der Wert von Parameter IN außerhalb des angegebenen Bereichs, wird in OUT der

Wert von Parameter MIN (wenn der Wert IN kleiner als der Wert MIN ist) oder der Wert von Parameter MAX (wenn der Wert IN größer als der Wert MAX ist) ausgegeben.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 120 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

KOP FUP

Klicken Sie unterhalb des Box-Namens und wählen Sie in der Klappliste einen Datentyp aus.

Hinweis Die Parameter MIN, IN, MAX und OUT müssen denselben Datentyp haben.

Parameter Datentyp Beschreibung MIN, IN und MAX SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL,

Konstante Eingänge der arithmetischen Operation

OUT SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL Ausgang der arithmetischen Operation

Bedingungscodes

ENO-Status Beschreibung 1 Kein Fehler 0 REAL: Ist einer der Werte für MIN, IN oder MAX keine Zahl (NAN), wird NAN

zurückgegeben. 0 Ist MIN größer als MAX, wird der Wert IN dem Ausgang OUT zugewiesen.

Arithmetische Gleitpunktoperationen Mit den Gleitpunktoperationen können Sie arithmetische Funktionen mit dem Datentyp REAL programmieren: ● SQR: Quadrat (IN 2 = OUT) ● SQRT: Quadratwurzel (√IN = OUT) ● LN: Natürlicher Logarithmus (LN(IN = OUT) ● EXP: Natürliche Exponentialfunktion ( e IN = OUT), mit der Basis e =

2.71828182845904523536 ● SIN: Sinus (sin(IN radians) = OUT) ● COS: Kosinus (cos(IN radians) = OUT) ● TAN: Tangens (tan(IN radians) = OUT) ● ASIN: Arcussinus (arcsine(IN) = OUT radians), wobei sin(OUT radians) = IN ● ACOS: Arcuscosinus (arcsine(IN) = OUT radians), wobei cos(OUT radians) = IN ● ATAN: Arcustangens (arctan(IN) = OUT radians), wobei tan(OUT radians) = IN

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 121

● FRAC: Nachkommastellen (Nachkommastelle der Gleitpunktzahl IN = OUT) ● EXPT: Potenzieren (IN1 IN2 = OUT) KOP FUP

Klicken Sie unterhalb des Box-Namens und wählen Sie in der Klappliste einen Datentyp aus. Die Parameter IN1 und OUT der Operation EXPT sind immer Realzahlen. Für den Exponentialparameter IN2 können Sie den Datentyp wählen.

Parameter Datentyp Beschreibung IN, IN1 REAL, LREAL, Konstante Eingänge IN2 SINT, INT, DINT, USINT, UINT,UDINT, REAL,

LREAL, Konstante Eingang EXPT

OUT REAL, LREAL Ausgänge

Bedingungscodes ENO-Status

Operation Bedingung Ergebnis (OUT)

1 Alle Kein Fehler Gültiges Ergebnis Ergebnis überschreitet den gültigen Bereich für REAL

+INF SQR

IN ist +/- NAN (keine Zahl) +NAN IN ist negativ -NAN SQRT IN ist +/- INF (unendlich) oder +/- NAN +/- INF oder +/- NAN IN ist 0,0, negativ, -INF oder -NAN -NAN LN IN ist +INF oder +NAN +INF oder +NAN Ergebnis überschreitet den gültigen Bereich für REAL

+INF EXP

IN ist +/- NAN +/- NAN SIN, COS, TAN IN ist +/- INF oder +/- NAN +/- INF oder +/- NAN

IN ist außerhalb des gültigen Bereichs von -1,0 bis +1,0

+NAN ASIN, ACOS

IN ist +/- NAN +/- NAN ATAN IN ist +/- NAN +/- NAN FRAC IN ist +/- INF oder +/- NAN +NAN

0

EXPT IN1 ist +INF und IN2 ist nicht -INF +INF

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 122 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

ENO-Status

Operation Bedingung Ergebnis (OUT)

IN1 ist negativ oder -INF +NAN, wenn IN2 = REAL, ansonsten -INF

IN1 oder IN2 ist +/- NAN +NAN IN1 ist 0,0 und IN2 ist REAL (nur) +NAN

6.1.6 MOVE

Operationen Übertragen und Wertebereich übertragen Mit den Übertragungsoperationen kopieren Sie Datenelemente in eine neue Adresse im Speicher und wandeln die Daten von einem Datentyp in einen anderen um. Die Quelldaten werden dadurch nicht verändert. ● MOVE: Kopiert ein unter einer bestimmten Adresse gespeichertes Datenelement in eine

neue Adresse. ● MOVE_BLK: Unterbrechbare Übertragung, die einen Bereich mit Datenelementen in eine

neue Adresse kopiert. ● UMOVE_BLK: Ununterbrechbare Übertragung, die einen Bereich mit Datenelementen in

eine neue Adresse kopiert.

Hinweis Regeln für die Operationen zum Übertragen von Daten • Um Daten vom Datentyp BOOL zu kopieren, verwenden Sie SET_BF, RESET_BF, R, S

oder eine Ausgangsspule (KOP). • Um Daten eines einzelnen elementaren Datentyps zu kopieren, verwenden Sie MOVE. • Um ein Feld eines elementaren Datentyps zu kopieren, verwenden Sie MOVE_BLK oder

UMOVE_BLK. • Um eine Struktur zu kopieren, verwenden Sie MOVE. • Um eine Zeichenkette zu kopieren, verwenden Sie S_CONV. • Um ein einzelnes Zeichen in einer Zeichenkette zu kopieren, verwenden Sie MOVE. • Die Operationen MOVE_BLK und UMOVE_BLK können Sie nicht verwenden, um Felder

oder Strukturen in die Speicherbereiche E, A oder M zu kopieren.

KOP FUP

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 123

MOVE

Parameter Datentyp Beschreibung IN SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL, LREAL,

BYTE, WORD, DWORD, CHAR, ARRAY, STRUCT, DTL, TIME

Quelladresse

OUT SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL, LREAL, BYTE, WORD, DWORD, CHAR, ARRAY, STRUCT, DTL, TIME

Zieladresse

MOVE_BLK, UMOVE_BLK

Parameter Datentyp Beschreibung IN SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL,

BYTE, WORD, DWORD Anfangsadresse der Quelle

COUNT UINT Anzahl der zu kopierenden Datenelemente

OUT SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL, BYTE, WORD, DWORD

Anfangsadresse des Ziels

Mit Operation MOVE wird ein einzelnes Datenelement von der mit Parameter IN angegebenen Quelladresse in die mit Parameter OUT angegebene Zieladresse kopiert. Die Operationen MOVE_BLK und UMOVE_BLK verfügen zusätzlich über einen Parameter COUNT. Mit COUNT wird festgelegt, wievele Datenelemente kopiert werden sollen. Die Anzahl der Bytes pro kopiertem Element hängt davon ab, welcher Datentyp den Variablennamen der Parameter IN und OUT in der PLC-Variablentabelle zugewiesen ist. Die Operationen MOVE_BLK und UMOVE_BLK unterscheiden sich in der Verarbeitung von Interrupts: ● Interruptereignisse werden in die Warteschlange gestellt und während der Ausführung

von MOVE_BLK verarbeitet. Die Operation MOVE_BLK nutzen Sie, wenn die Daten an der Zieladresse der Übertragung nicht in einem Unterprogramm eines Interrupt-OBs verwendet werden, oder, sofern sie verwendet werden, die Zieldaten nicht konsistent sein müssen. Wenn eine Operation MOVE_BLK unterbrochen wird, dann ist das zuletzt übertragene Datenelement an der Zieladresse vollständig und konsistent. Die Operation MOVE_BLK wird nach Ausführung des Interrupts fortgesetzt.

● Interruptereignisse werden in die Warteschlange gestellt, aber erst verarbeitet, wenn die Ausführung von UMOVE_BLK beendet ist. Die Operation UMOVE_BLK nutzen Sie, wenn

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 124 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

die Übertragungsoperation beendet und die Zieldaten konsistent sein müssen, bevor das Unterprogramm eines Interrupt-OBs ausgeführt wird.

Bedingungscodes ENO ist nach der Ausführung der Operation MOVE immer wahr. ENO-Status Bedingung Ergebnis 1 Kein Fehler Alle COUNT-Elemente wurden

erfolgreich kopiert 0 Der Quellbereich (IN) oder der Zielbereich

(OUT) überschreitet den verfügbaren Speicherbereich

Elemente, die passen, werden kopiert. Es werden keine Teilelemente kopiert.

Operationen Speicher mit Bitmuster belegen Sie nutzen die Operationen FILL_BLK und UFILL_BLK wie folgt: ● FILL_BLK: Mit der unterbrechbaren Operation wird ein Datenelement in einen

bestimmten Adressbereich kopiert. ● UFILL_BLK: Mit der ununterbrechbaren Operation Speicher mit Bitmuster belegen wird

ein Datenbereich mit Kopien eines angegebenen Datenelements belegt.

Hinweis Regeln für die Operationen Speicher mit Bitmuster belegen • Um den Speicher mit dem Datentyp BOOL zu belegen, verwenden Sie SET_BF,

RESET_BF, R, S oder eine Ausgangsspule (KOP). • Um den Speicher mit einem einzelnen elementaren Datentyp zu belegen, verwenden

Sie MOVE. • Um ein Feld mit einem elementaren Datentyp zu belegen, verwenden Sie FILL_BLK

oder UFILL_BLK. • Um ein einzelnes Zeichen in einer Zeichenkette zu belegen, verwenden Sie MOVE. • Die Operationen FILL_BLK und UFILL_BLK können Sie nicht verwenden, um Felder in

den Speicherbereichen E, A oder M zu belegen.

KOP FUP

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 125

Parameter Datentyp Beschreibung IN SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL,

BYTE, WORD, DWORD Datenquelladresse

COUNT USINT, UINT Anzahl der zu kopierenden Datenelemente

OUT SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL, BYTE, WORD, DWORD

Datenzieladresse

Mit den Operationen FILL_BLK und UFILL_BLK wird das Quelldatenelement IN in die Zieladresse kopiert, wobei die Anfangsadresse im Parameter OUT festgelegt ist. Das Kopieren läuft so lange in den jeweils benachbarten Adressbereichen weiter, bis die Anzahl der Kopien mit dem Wert des Parameters COUNT übereinstimmt. Die Operationen FILL_BLK und UFILL_BLK unterscheiden sich in der Verarbeitung von Interrupts: ● Interruptereignisse werden in die Warteschlange gestellt und während der Ausführung

von FILL_BLK verarbeitet. Die Operation FILL_BLK nutzen Sie, wenn die Daten an der Zieladresse der Übertragung nicht in einem Unterprogramm eines Interrupt-OBs verwendet werden, oder, sofern sie verwendet werden, die Zieldaten nicht konsistent sein müssen.

● Interruptereignisse werden in die Warteschlange gestellt, aber erst verarbeitet, wenn die Ausführung von UFILL_BLK beendet ist. Die Operation UFILL_BLK nutzen Sie, wenn die Übertragungsoperation beendet und die Zieldaten konsistent sein müssen, bevor das Unterprogramm eines Interrupt-OBs ausgeführt wird.

Bedingungscodes ENO-Status Bedingung Ergebnis 1 Kein Fehler Das Element IN wurde erfolgreich in alle

COUNT-Ziele kopiert 0 Der Zielbereich (OUT) überschreitet den

verfügbaren Speicherbereich Elemente, die passen, werden kopiert. Es werden keine Teilelemente kopiert.

6.1.6.1 Operation SWAP (Bytes tauschen) Mit der Operation SWAP können Sie die Anordnung der Bytes bei 2- und 4-Byte-Datenelementen ändern. Die Bitfolge innerhalb eines Bytes wird nicht geändert. ENO ist nach der Ausführung der Operation SWAP immer WAHR. KOP FUP

Klicken Sie unter den Box-Namen und wählen Sie in der Klappliste einen Datentyp aus.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 126 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Parameter Datentyp Beschreibung IN WORD, DWORD Normal angeordnete Datenbytes in

Parameter IN OUT WORD, DWORD Vertauschte Reihenfolge der

Datenbytes in Parameter OUT

Beispiel: Parameter IN = MB0

Vor Ausführung von SWAP Beispiel: Parameter OUT = MB4, Nach Ausführung von SWAP

Adresse MB0 MB1 MB4 MB5W#16#1234 WORD

12 MSB

34 LSB

34 MSB

12 LSB

Adresse MB0 MB1 MB2 MB3 MB4 MB5 MB6 MB7 DW#16# 12345678 DWORD

12 MSB

34

56 78 LSB

78 MSB

56 34 12 LSB

6.1.7 Umwandeln

Operation Umwandeln Mit der Operation CONVERT konvertieren Sie ein Datenelement von einem Datentyp in einen anderen Datentyp. Klicken Sie unterhalb des Box-Namens und wählen Sie in der Klappliste einen Datentyp für IN und OUT aus. Nach Auswahl des Quelldatentyps (Konvertieren aus) wird in der Klappliste eine Reihe möglicher Umwandlungen (Konvertieren in) angezeigt. Umwandlungen von und in BCD16 sind auf den Datentyp INT begrenzt. Umwandlungen von und in BCD32 sind auf den Datentyp DINT begrenzt. KOP FUP

Klicken Sie unterhalb des Box-Namens und wählen Sie in der Klappliste einen Datentyp aus.

Parameter Datentyp Beschreibung IN SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, BYTE, WORD,

DWORD, REAL, LREAL, BCD16, BCD32 Wert IN

OUT SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, BYTE, WORD, DWORD, REAL, LREAL, BCD16, BCD32

Wert IN, umgewandelt in einen neuen Datentyp

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 127

Bedingungscodes ENO-Status Beschreibung Ergebnis OUT 1 Kein Fehler Gültiges Ergebnis 0 IN ist +/- INF oder +/- NAN +/- INF oder +/- NAN 0 Ergebnis überschreitet den gültigen Bereich

für den Datentyp von OUT OUT wird auf das niederwertigste Byte von IN gesetzt

Operationen Zahl runden und Ganzzahl erzeugen ● ROUND konvertiert eine Realzahl in eine Ganzzahl. Die Nachkommastellen der Realzahl

werden auf den nächsten ganzzahligen Wert gerundet (IEEE- aufrunden). ● TRUNC konvertiert eine Realzahl in eine Ganzzahl. Die Nackommastellen der Realzahl

werden auf Null verkürzt (IEEE- runden auf Null). KOP FUP

Parameter Datentyp Beschreibung IN REAL, LREAL Eingang Gleitpunktzahl OUT SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL,

LREAL Gerundeter oder ganzzahliger Ausgang

Bedingungscodes ENO-Status Beschreibung Ergebnis OUT 1 Kein Fehler Gültiges Ergebnis 0 IN ist +/- INF oder +/- NAN +/- INF oder +/- NAN

Operationen Aus Gleitpunktzahl nächsthöhere Ganzzahl erzeugen und Aus Gleitpunktzahl nächstniedere Ganzzahl erzeugen

● CEIL konvertiert eine Realzahl in die kleinste Ganzzahl, die größer oder gleich dieser Realzahl ist (IEEE - runden auf +unendlich)

● FLOOR konvertiert eine Realzahl in die größte Ganzzahl, die kleiner oder gleich dieser Realzahl ist (IEEE - runden auf -unendlich)

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 128 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

KOP FUP

Parameter Datentyp Beschreibung IN REAL, LREAL Eingang Gleitpunktzahl OUT SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL, LREAL Umgewandelter

Ausgang

Bedingungscodes ENO-Status Beschreibung Ergebnis OUT 1 Kein Fehler Gültiges Ergebnis 0 IN ist +/- INF oder +/- NAN +/- INF oder +/- NAN

6.1.7.1 Operationen Skalieren und Normalisieren

Operationen Skalieren und Normalisieren ● SCALE_X skaliert den normalisierten Realparameter VALUE (0,0 <= VALUE <= 1,0) in

den mit den Parametern MIN und MAX vorgegebenen Datentyp und Wertebereich. OUT = VALUE (MAX - MIN) + MIN

● NORM_X normalisiert den Parameter VALUE innerhalb des von den Parametern MIN und MAX angegebenen Wertebereichs. OUT = (VALUE - MIN) / (MAX - MIN), wobei (0,0 <= OUT <= 1,0)

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 129

KOP FUP

Klicken Sie unterhalb des Box-Namens und wählen Sie in der Klappliste einen Datentyp aus.

Bei SCALE_X müssen die Parameter MIN, MAX und OUT denselben Datentyp haben. Bei NORM_X müssen die Parameter MIN, VALUE und MAX denselben Datentyp haben.

Parameter Datentyp Beschreibung MIN SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL Eingang Mindestwert des

Bereichs VALUE SCALE_X: REAL

NORM_X: SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL

Eingangswert für Skalierung oder Normierung

MAX SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL Eingang Höchstwert des Bereichs OUT SCALE_X: SINT, INT, DINT, USINT, UINT,

UDINT, REAL NORM_X: REAL

Skalierter oder normierter Ausgangswert

Hinweis Der Parameter VALUE von SCALE_X muss im Bereich (0,0 <= VALUE <= 1,0) liegen Falls der Parameter VALUE kleiner als 0,0 oder größer als 1,0 ist: • Die lineare Skalierungsoperation kann Ausgabewerte OUT erzeugen, die kleiner als der

Wert des Parameters MIN oder größer als der Wert des Parameters MAX sind, sofern es sich um OUT-Werte handelt, die im Wertebereich des Datentyps von OUT liegen. Bei der Ausführung von SCALE_X wird dann ENO = WAHR gesetzt.

• Es ist möglich, skalierte Zahlen zu erzeugen, die nicht im Bereich des Datentyps von OUT liegen. Dann wird der Wert des Parameters OUT auf einen Zwischenwert gesetzt, der dem niederwertigsten Anteil der skalierten Realzahl vor der endgültigen Umwandlung in den Datentyp von OUT entspricht. Bei der Ausführung von SCALE_X wird dann ENO = FALSCH gesetzt.

Der Parameter VALUE von NORM_X muss im Bereich (MIN <= VALUE <= MAX) liegen Wenn der Parameter VALUE kleiner als MIN oder größer als MAX ist, kann die lineare Skalierungsoperation normalisierte Ausgabewerte OUT erzeugen, die kleiner als 0,0 oder größer als 1,0 sind. Bei der Ausführung von NORM_X wird dann ENO = WAHR gesetzt.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 130 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Bedingungscodes

ENO-Status Bedingung Ergebnis OUT 1 Kein Fehler Gültiges Ergebnis 0 Ergebnis überschreitet den gültigen

Bereich für den Datentyp von OUT Zwischenergebnis: Der niederwertigste Anteil einer Realzahl vor der endgültigen Umwandlung in den Datentyp von OUT.

0 Parameter MAX <= MIN SCALE_X: Der niederwertigste Anteil der Realzahl VALUE, mit dem die Größe von OUT belegt wird. NORM_X: VALUE im Datentyp VALUE, zur Belegung der Doppelwortgröße erweitert.

0 Parameter VALUE = +/- INF oder +/- NAN

VALUE wird in OUT geschrieben

6.1.8 Programmsteuerung

Operationen Sprung und Sprungmarke Sie können Operationen für die Programmsteuerung verwenden, um die Bearbeitung des Programms anhand von Bedingungen zu steuern: ● JMP: Bei Signalfluss zu einer JMP-Spule (KOP) oder wenn der JMP-Boxeingang wahr ist

(FUP), wird die Programmausführung mit der ersten Operation nach der angegebenen Sprungmarke fortgesetzt.

● JMPN: Ist kein Signalfluss zu einer JMP-Spule (KOP) vorhanden oder ist der JMP-Boxeingang falsch (FUP), wird die Programmausführung mit der ersten Operation nach der angegebenen Sprungmarke fortgesetzt.

● LABEL: Sprungziel für eine Sprungoperation JMP oder JMPN KOP FUP

Parameter Datentyp Beschreibung Label_name Kennung der

Sprungmarke Kennzeichnung für Sprungoperationen und die entsprechende Sprungmarke für das Sprungziel

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 131

Sie erstellen die Namen für die Sprungmarken, indem Sie die Operation LABEL direkt eingeben. Die verfügbaren Namen für das Feld mit dem Sprungmarkennamen der Operationen JMP und JMPN können Sie über das Parametersymbol auswählen. Sie können den Namen der Sprungmarke auch direkt in die Operation JMP oder JMPN eingeben.

Programmsteuerungsoperation Rückgabewert (RET) Mit der Operation RET beenden Sie die Ausführung des aktuellen Bausteins. KOP FUP

Parameter Datentyp Beschreibung Return_Value BOOL Der Parameter "Return_value" der Operation RET ist dem Ausgang

ENO der Bausteinaufruf-Box im aufrufenden Baustein zugewiesen.

Mit der optionalen Operation RET wird die Ausführung des aktuellen Bausteins beendet. Nur bei Signalfluss zur Spule RET (KOP) oder wenn die Box RET wahr ist (FUP), wird die Programmausführung des aktuellen Bausteins an diesem Punkt beendet; nach der Operation RET werden keine weiteren Operationen ausgeführt. Wenn es sich bei dem aktuellen Baustein um einen OB handelt, wird der Parameter "Return_Value" ignoriert. Wenn es sich bei dem aktuellen Baustein um eine FC oder einen FB handelt, wird der Wert des Parameters "Return_Value " als ENO-Wert der aufrufenden Box wieder an die aufrufende Routine übergeben. Sie müssen die Operation RET nicht als letzte Operation in einen Baustein einfügen, dies geschieht automatisch. Sie können mehrere Operationen RET in einen einzigen Baustein einfügen. Beispiel für die Verwendung einer Operation RET in einem Codebaustein FC: 1. Erstellen Sie ein neues Projekt und fügen Sie eine FC ein: 2. Bearbeiten Sie die FC:

– Fügen Sie Operationen aus dem Anweisungsverzeichnis ein. – Fügen Sie eine Operation RET einschließlich einem der folgenden Elemente für den

Parameter "Return_Value" ein: WAHR, FALSCH oder eine Adresse, die den erforderlichen Rückgabewert angibt.

– Fügen Sie weitere Operationen ein. 3. Rufen Sie die FC aus dem Hauptprogramm MAIN [OB1] auf. Der Eingang EN der FC-Box im Codebaustein MAIN muss wahr sein, damit die FC ausgeführt wird. Der von der Operation RET in der FC angegebene Wert liegt nach der Ausführung der FC, an deren Operation RET Signalfluss anliegt, am Ausgang ENO der FC-Box im Codebaustein MAIN an.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 132 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

6.1.9 Verknüpfungsoperationen

Operationen AND (UND), OR (ODER) und XOR (EXKLUSIV ODER) ● AND: UND-Verknüpfung für die Datentypen BYTE, WORT und DWORD ● OR: ODER-Verknüpfung für die Datentypen BYTE, WORT und DWORD ● XOR: EXKLUSIV ODER-Verknüpfung für die Datentypen BYTE, WORT und DWORD KOP FUP

Klicken Sie unter den Box-Namen und wählen Sie in der Klappliste einen Datentyp aus.

Parameter Datentyp Beschreibung IN1, IN2 BYTE, WORD, DWORD Verknüpfungseingänge OUT BYTE, WORD, DWORD Verknüpfungsausgang

Durch die Auswahl des Datentyps werden die Parameter IN1, IN2 und OUT auf den gleichen Datentyp gesetzt. Die entsprechenden Bitwerte von IN1 und IN2 werden zu einem binären Ergebnis in Parameter OUT verknüpft. ENO ist nach der Ausführung dieser Operationen immer WAHR.

Operation Invertieren Mit der Operation INV erhalten Sie das binäre Einerkomplement von Parameter IN. Das Einerkomplement wird durch Invertieren jedes Bitwerts von Parameter IN gebildet (0 zu 1 und 1 zu 0). ENO ist nach der Ausführung dieser Operation immer WAHR. KOP FUP

Klicken Sie unterhalb des Box-Namens und wählen Sie in der Klappliste einen Datentyp aus.

Parameter Datentyp Beschreibung IN SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, BYTE,

WORD, DWORD Datenelement für die Invertierung

OUT SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, BYTE, WORD, DWORD

Invertierter Ausgangswert

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 133

Operationen Hexadezimalzahl in Bit wandeln und Bit in Hexadezimalzahl wandeln ● ENCO wandelt ein Bitmuster in eine Binärzahl um ● DECO wandelt eine Binärzahl in ein Bitmuster um KOP FUP

Klicken Sie unterhalb des Box-Namens und wählen Sie in der Klappliste einen Datentyp aus.

Parameter Datentyp Beschreibung IN ENCO: BYTE, WORD, DWORD

DECO: UINT ENCO: Bitmuster für die Umwandlung DECO: Binärwert für die Umwandlung

OUT ENCO: INT DECO: BYTE, WORD, DWORD

ENCO: Umgewandelter Wert DECO: Umgewandeltes Bitmuster

Die Operation ENCO wandelt den Parameter IN in die Binärzahl um, die der Bitposition des niederwertigsten Bits von Parameter IN entspricht, und gibt das Ergebnis in Parameter OUT aus. Ist Parameter IN 0000 0001 oder 0000 0000, so wird der Wert 0 an OUT zurückgegeben. Ist der Wert des Parameters IN gleich 0000 0000, dann wird ENO auf FALSCH gesetzt. Die Operation DECO wandelt eine Binärzahl aus Parameter IN um, indem die entsprechende Bitposition in Parameter OUT auf 1 gesetzt wird (alle anderen Bits werden auf 0 gesetzt). ENO ist nach der Ausführung der Operation DECO immer WAHR. Durch die Wahl des Datentyps BYTE, WORD oder DWORD für Parameter OUT der Operation DECO wird der Nutzungsbereich von Parameter IN begrenzt. Überschreitet der Wert von Parameter IN diesen Nutzungsbereich, so wird eine Modulo-Operation ausgeführt und die am wenigsten signifikanten Bits, wie unten gezeigt, ausgeblendet. Bitbereich für Parameter IN der Operation DECO: ● 3 Bits (Werte 0-7) IN werden verwendet, um 1 Bitposition in einem Byte OUT zu setzen ● 4 Bits (Werte 0-15) IN werden verwendet, um 1 Bitposition in einem Wort OUT zu setzen ● 5 Bits (Werte 0-31) IN werden verwendet, um 1 Bitposition in einem Doppelwort OUT zu

setzen Wert IN für DECO Wert OUT für DECO (Einzelne Bitposition umwandeln) BYTE OUT (8 Bits): Min. IN 0 00000001 Max. IN 7 10000000

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 134 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Wert IN für DECO Wert OUT für DECO (Einzelne Bitposition umwandeln) WORD OUT (16 Bits): Min. IN 0 0000000000000001 Max. IN 15 1000000000000000 DWORD OUT: (32 Bits): Min. IN 0 00000000000000000000000000000001 Max. IN 31 10000000000000000000000000000000

Bedingungscodes für ENCO

ENO-Status Bedingung Ergebnis (OUT) 1 Kein Fehler Gültige Bitnummer 0 IN ist Null OUT wird auf Null gesetzt

Operationen Selektieren (SEL) und Multiplexen (MUX) ● Die Operation SEL weist einen von zwei Eingangswerten, abhängig vom Wert des

Parameters G, dem Parameter OUT zu. ● Die Operation MUX weist einen von vielen Eingangswerten, abhängig vom Wert des

Parameters K, dem Parameter OUT zu. Überschreitet der Wert von Parameter den gültigen Bereich, wird der Wert von Parameter ELSE dem Parameter OUT zugewiesen.

KOP FUP

Klicken Sie unterhalb des Box-Namens und wählen Sie in der Klappliste einen Datentyp aus.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 135

Parameter für SEL Parameter Datentyp Beschreibung G BOOL Wählschalter:

• FALSCH für IN0 • WAHR für IN1

IN0, IN1 SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL, BYTE, WORD, DWORD, TIME, CHAR

Eingänge

OUT SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL, BYTE, WORD, DWORD, TIME, CHAR

Ausgang

Parameter für MUX Parameter Datentyp Beschreibung K UINT Auswahlwert:

• 0 für IN0 • 1 für IN1 • ...

IN0, IN1, .... SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL, BYTE, WORD, DWORD, TIME, CHAR

Eingänge

ELSE SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL, BYTE, WORD, DWORD, TIME, CHAR

Eingang Ersatzwert (optional)

OUT SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL, BYTE, WORD, DWORD, TIME, CHAR

Ausgang

Die Eingangsvariablen und die Ausgangsvariable müssen vom gleichen Datentyp sein. ● Die Operation SEL wählt immer zwischen zwei IN-Werten aus. ● Die Operation MUX hat nach dem Einfügen im Programmiereditor zwei Parameter IN, sie

kann jedoch um weitere Parameter IN erweitert werden. Gehen Sie folgendermaßen vor, um Eingangsparameter zur Operation MUX hinzuzufügen bzw. um Parameter zu löschen: ● Um einen Eingang hinzuzufügen, klicken Sie bei einem der vorhandenen Parameter IN

mit der rechten Maustaste auf den Eingangsanschluss und wählen den Befehl "Eingang einfügen".

● Um einen Eingang zu löschen, klicken Sie bei einem der vorhandenen Parameter IN mit der rechten Maustaste auf den Eingangsanschluss (sofern mehr als die zwei ursprünglichen Eingänge vorhanden sind) und wählen den Befehl "Löschen".

Bedingungscodes ENO ist nach der Ausführung der Operation SEL immer WAHR.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 136 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

ENO-Status (MUX) MUX-Bedingung MUX-Ergebnis OUT

1 Kein Fehler Ausgewählter IN-Wert wird OUT zugewiesen

0 K ist größer oder gleich der Anzahl der Parameter IN

Kein ELSE angegeben: OUT wird nicht verändert ELSE angegeben: Wert von ELSE wird OUT zugewiesen

6.1.10 Schieben und Rotieren

Schiebeoperationen Mit den Schiebeoperationen können Sie das Bitmuster von Parameter IN verschieben. Das Ergebnis wird Parameter OUT zugewiesen. Parameter N gibt die Zahl der geschobenen Bitpositionen an: ● SHR: Bitmuster nach rechts schieben ● SHL: Bitmuster nach links schieben KOP FUP

Klicken Sie unterhalb des Box-Namens und wählen Sie in der Klappliste einen Datentyp aus.

Parameter Datentyp Beschreibung IN BYTE, WORD, DWORD Bitmuster, das verschoben werden soll N UINT Anzahl der Bitpositionen, die verschoben

werden sollen OUT BYTE, WORD, DWORD Bitmuster nach dem Schieben

● Bei N = 0 wird nicht geschoben und der Wert von IN wird OUT zugewiesen. ● In die Bitpositionen, die von der Schiebeoperation geleert wurden, werden Nullen

geschoben. ● Falls die Anzahl der zu schiebenden Positionen (N) die Anzahl der Bits im Zielwert

überschreitet (8 bei BYTE, 16 bei WORD, 32 bei DWORD), dann werden alle ursprünglichen Bitwerte hinausgeschoben und durch Nullen ersetzt (OUT wird Null zugewiesen).

● ENO ist bei den Schiebeoperationen immer WAHR.

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Programmieranweisungen 6.1 Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 137

Beispiel für die Operation SHL mit Daten im Format WORD: Nullen von links hineinschieben IN 1110 0010 1010 1101 Wert von OUT vor dem ersten

Schieben: 1110 0010 1010 1101

Nach dem ersten Schieben links: 1100 0101 0101 1010 Nach dem zweiten Schieben links: 1000 1010 1011 0100 Nach dem dritten Schieben links: 0001 0101 0110 1000

Rotieroperation Mit den Rotieroperationen können Sie das Bitmuster von Parameter IN rotieren. Das Ergebnis wird Parameter OUT zugewiesen. Parameter N legt die Zahl der rotierten Bitpositionen fest. ● ROR: Bitmuster nach rechts rotieren ● ROL: Bitmuster nach links rotieren KOP FUP

Klicken Sie unterhalb des Box-Namens und wählen Sie in der Klappliste einen Datentyp aus.

Parameter Datentyp Beschreibung IN BYTE, WORD, DWORD Bitmuster, das rotiert werden soll N UINT Anzahl der Bitpositionen, die rotiert

werden sollen OUT BYTE, WORD, DWORD Bitmuster nach dem Rotieren

● Bei N = 0 wird nicht rotiert und der Wert von IN wird OUT zugewiesen. ● Bitdaten, die auf einer Seite des Zielwerts hinausrotiert werden, werden auf der anderen

Seite des Zielwerts hineinrotiert, so dass keine ursprünglichen Bitwerte verloren gehen. ● Falls die Anzahl der zu rotierenden Bitpositionen (N) die Anzahl der Bits im Zielwert

überschreitet (8 bei BYTE, 16 bei WORD, 32 bei DWORD), dann wird trotzdem rotiert. ● ENO ist nach der Ausführung der Rotieroperationen immer WAHR. Beispiel für die Operation ROR mit Daten im Format WORD: Bits rechts hinausrotieren und links hineinrotieren IN 0100 0000 0000 0001 Wert von OUT vor dem ersten

Rotieren: 0100 0000 0000 0001

Nach dem ersten Rotieren rechts: 1010 0000 0000 0000 Nach dem zweiten Rotieren rechts: 0101 0000 0000 0000

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 138 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

6.2 Erweiterte Anweisungen

6.2.1 Datum- und Uhrzeitoperationen

Datum- und Uhrzeitoperationen Mit den Datum- und Uhrzeitoperationen können Sie Datums- und Zeitberechnungen programmieren. ● T_CONV wandelt den Datentyp eines Zeitwerts um: (TIME in DINT) oder (DINT in TIME) ● T_ADD addiert TIME- und DTL-Werte: (TIME + TIME = TIME) oder (DTL + TIME = DTL) ● T_SUB subtrahiert TIME- und DTL-Werte: (TIME - TIME = TIME) oder (DTL - TIME =

DTL) ● T_DIFF gibt die Differenz zwischen zwei DTL-Werten als TIME-Wert aus: DTL - DTL =

TIME Datentyp Größe (Bit) Gültige Bereiche TIME 32

Gespeichert als

T#-24d_20h_31m_23s_648ms bis T#24d_20h_31m_23s_647ms -2.147.483.648 ms bis +2.147.483.647 ms

Datenstruktur als Datentyp DTL Jahr: UINT 16 1970 bis 2554 Monat: USINT 8 1 bis 12 Tag: USINT 8 1 bis 31 Wochentag: USINT 8 1=Sonntag bis 7=Samstag Stunde: USINT 8 0 bis 23 Minute: USINT 8 0 bis 59 Sekunde: USINT 8 0 bis 59 Nanosekunden: UDINT 32 0 bis 999.999.999

KOP FUP

Wählen Sie die Datentypen für IN und OUT aus den Klapplisten unter dem Namen der Operation aus.

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung IN IN DINT, TIME TIME- oder DINT-Eingangswert OUT OUT DINT, TIME Umgewandelter Wert vom Datentyp DINT oder

TIME

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 139

T_CONV (Uhrzeit umwandeln) wandelt den Datentyp TIME in den Datentyp DINT oder umgekehrt den Datentyp DINT in den Datentyp TIME um. KOP FUP

Wählen Sie den Datentyp für IN1 aus der Klappliste unter dem Namen der Operation aus. Durch die Auswahl des Datentyps für IN1 wird auch der Datentyp für den Parameter OUT gesetzt.

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung IN1 IN DTL, TIME DTL- oder TIME-Wert IN2 IN TIME TIME-Wert, der addiert werden soll OUT OUT DTL, TIME DTL- oder TIME-Summe

T_ADD (Uhrzeit addieren) addiert den Wert aus Eingang IN1 (Datentyp DTL oder TIME) zum Wert in Eingang IN2 (Datentyp TIME). Der Parameter OUT liefert das Ergebnis als Wert vom Datentyp DTL oder TIME. Wie unten gezeigt sind zwei Datentyp-Operationen möglich: ● TIME + TIME = TIME ● DTL + TIME = DTL KOP FUP

Wählen Sie den Datentyp für IN1 aus der Klappliste unter dem Namen der Operation aus. Durch die Auswahl des Datentyps für IN1 wird auch der Datentyp für den Parameter OUT gesetzt.

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung IN1 IN DTL, TIME DTL- oder TIME-Wert IN2 IN TIME TIME-Wert, der subtrahiert werden soll OUT OUT DTL, TIME DTL- oder TIME-Differenz

T_SUB (Uhrzeit subtrahieren) subtrahiert den TIME-Wert in IN2 von dem Wert in IN1 (DTL oder TIME). Der Parameter OUT liefert den Differenzwert als Datentyp DTL oder TIME. Zwei Datentyp-Operationen sind möglich: ● TIME - TIME = TIME ● DTL - TIME = DTL

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S7-1200 Automatisierungssystem 140 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

KOP FUP

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung IN1 IN DTL DTL-Wert IN2 IN DTL DTL-Wert, der subtrahiert werden soll OUT OUT TIME TIME-Differenz

T_DIFF (Uhrzeitdifferenz ) subtrahiert den DTL-Wert in IN2 vom DTL-Wert in IN1. Der Parameter OUT liefert den Differenzwert als Datentyp TIME. ● DTL - DTL = TIME. Bedingungscodes ENO = 1 bedeutet, dass kein Fehler aufgetreten ist. ENO = 0 und Parameter OUT = 0 Fehler: ● Ungültiger DTL-Wert ● Ungültiger TIME-Wert

Uhroperationen Mit den Uhrzeitoperationen können Sie die Systemuhr des PLC-Geräts einstellen und lesen. Der Datentyp DTL stellt Datum- und Uhrzeitwerte bereit. DTL-Struktur Größe Gültige Bereiche Jahr: UINT 16 Bits 1970 bis 2554 Monat: USINT 8 Bits 1 bis 12 Tag: USINT 8 Bits 1 bis 31 Wochentag: USINT 8 Bits 1=Sonntag bis 7=Samstag Stunde: USINT 8 Bits 0 bis 23 Minute: USINT 8 Bits 0 bis 59 Sekunde: USINT 8 Bits 0 bis 59 Nanosekunden: UDINT 32 Bits 0 bis 999.999.999

KOP FUP

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Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung IN IN DTL Einzustellende Uhrzeit für die Systemuhr des PLC-

Geräts RET_VAL OUT INT Ausführungsbedingung

Mit WR_SYS_T (Systemzeit schreiben) stellen Sie für die Systemzeit der CPU den DTL-Wert aus Parameter IN ein. Dieser Zeitwert berücksichtigt weder die jeweilige Ortszeit noch die Sommer-/Winterzeitumschaltung. KOP FUP

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung RET_VAL OUT INT Ausführungsbedingung OUT OUT DTL Aktuelle Systemzeit der CPU

Mit RD_SYS_T (Systemzeit lesen) wird die aktuelle Systemzeit der CPU ausgelesen. Dieser Zeitwert berücksichtigt weder die jeweilige Ortszeit noch die Sommer-/Winterzeitumschaltung. KOP FUP

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung RET_VAL OUT INT Ausführungsbedingung OUT OUT DTL Ortszeit

RD_LOC_T (Ortszeit lesen) stellt die aktuelle Ortszeit der CPU als Datentyp DTL bereit. ● Zur Berechnung der Ortszeit werden die Zeitzone und die Sommer-

/Winterzeitumschaltungen, die Sie in der Gerätekonfiguration für die CPU-Uhr eingegeben haben, verwendet.

● Die Zeitzone ist bezogen auf die UTC-Systemzeit (Universal Time Coordinate).

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● Für die Sommerzeitumschaltung sind Monat, Woche, Tag und Stunde der Umstellung auf Sommerzeit einzugeben.

● Für die Winterzeitumschaltung sind ebenfalls Monat, Woche, Tag und Stunde der Umstellung auf Winterzeit einzugeben.

● Die Zeitzonendifferenz gilt immer bezogen auf die Systemzeit. Die Sommerzeitverschiebung gilt nur, wenn eine Umstellung auf Sommerzeit stattfindet.

Bedingungscodes ENO = 1 bedeutet, dass kein Fehler aufgetreten ist. ENO = 0 bedeutet, dass ein Ausführungsfehler aufgetreten ist und ein Bedingungscode am Ausgang RET_VAL ansteht. RET_VAL (W#16#....) Beschreibung 0000 Kein Fehler 8080 Keine Ortszeit vorhanden 8081 Jahr ungültig 8082 Monat ungültig 8083 Tag ungültig 8084 Angabe der Stunden ungültig 8085 Angabe der Minuten ungültig 8086 Angabe der Sekunden ungültig 8087 Angabe der Nanosekunden ungültig 80B0 Die Echtzeituhr ist ausgefallen

6.2.2 Zeichenketten- und Zeichenoperationen

6.2.2.1 Zeichenkettenkonvertierungsoperationen

Konvertierung Zeichenketten in Werte und Werte in Zeichenketten Mit den folgenden Operationen können Sie Zahlenzeichenketten in Zahlenwerte und Zahlenwerte in Zahlenzeichenketten umwandeln: ● Mit S_CONV wird eine Zahlenzeichenkette in einen Zahlenwert oder ein Zahlenwert in

eine Zahlenzeichenkette umgewandelt. ● Mit STRG_VAL wird eine Zahlenzeichenkette in einen Zahlenwert mit Formatoptionen

umgewandelt. ● Mit VAL_STRG wird ein Zahlenwert in eine Zahlenzeichenkette mit Formatoptionen

umgewandelt. KOP FUP

Wählen Sie die Datentypen für die Parameter in den Klapplisten aus.

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S_CONV (Zeichenkette umwandeln) wandelt eine Zeichenkette in den entsprechenden Wert bzw. einen Wert in die entsprechende Zeichenkette um. Die Operation S_CONV verfügt über keine Optionen für die Formatierung des Ausgabewerts. Daher ist S_CONV einfacher, aber auch weniger flexibel als die Operationen STRG_VAL und VAL_STRG.

S_CONV (Umwandlung von Zeichenkette in Wert) Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung IN IN STRING Eingegebene Zeichenkette OUT OUT STRING, SINT, INT, DINT, USINT,

UINT, UDINT, REAL Ausgegebener Zahlenwert

Die Umwandlung des Zeichenkettenparameters IN beginnt mit dem ersten Zeichen und wird bis zum Ende der Zeichenkette oder bis zum ersten Zeichen, das nicht "0" bis "9", "+", "-" oder "." ist, fortgesetzt. Das Ergebnis steht an der mit Parameter OUT angegebenen Adresse bereit. Passt der ausgegebene Zahlenwert nicht in den Bereich des Datentyps von OUT, so wird der Parameter OUT auf 0 und ENO auf FALSCH gesetzt. Andernfalls enthält der Parameter OUT ein gültiges Ergebnis und ENO wird auf WAHR gesetzt. Formatregeln für die Zeichenketteneingabe: ● Enthält die Zeichenkette in IN ein Dezimalzeichen, so muss das Zeichen "." verwendet

werden. ● Kommazeichen "," als Tausendertrennzeichen links vom Dezimalpunkt sind zulässig,

werden aber ignoriert. ● Führende Leerzeichen werden ignoriert. ● Es wird nur die Festpunktdarstellung unterstützt. Die Zeichen "e" und "E" werden nicht als

Exponentialdarstellung erkannt.

S_CONV (Umwandlung von Wert in Zeichenkette) Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung IN IN STRING, SINT, INT, DINT, USINT,

UINT, UDINT, REAL Eingegebener Zahlenwert

OUT OUT STRING Ausgegebene Zeichenkette

Ein ganzzahliger Wert mit oder ohne Vorzeichen oder ein Gleitpunktwert IN wird in die entsprechende Zeichenkette umgewandelt und steht in Parameter OUT bereit. Der Parameter OUT muss eine gültige Zeichenkette referenzieren, bevor die Umwandlung erfolgt. Eine gültige Zeichenkette besteht aus der maximalen Zeichenkettenlänge im ersten Byte, der tatsächlichen Zeichenkettenlänge im zweiten Byte und den tatsächlichen Zeichen in den nächsten Bytes. Die umgewandelte Zeichenkette ersetzt Zeichen in der Zeichenkette OUT, beginnend mit dem ersten Zeichen, und passt das Byte mit der tatsächlichen Länge der ausgegebenen Zeichenkette entsprechend an. Das Byte mit der maximalen Länge der ausgegebenen Zeichenkette wird nicht verändert. Wie viele Zeichen ersetzt werden, hängt von Datentyp und Zahlenwert des Parameters IN ab. Die ersetzte Zeichenzahl muss in die in Parameter OUT festgelegte Zeichenkettenlänge

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passen. Die maximale Zeichenkettenlänge (erstes Byte) der Zeichenkette in Parameter OUT muss größer oder gleich der maximal erwarteten Zahl umgewandelter Zeichen sein. Die folgende Tabelle zeigt die maximal möglichen Zeichenkettenlängen, die für jeden unterstützten Datentyp erforderlich sind. Datentyp IN Maximale Anzahl umgewandelter

Zeichen in der Zeichenkette OUT Beispiel Gesamtlänge der Zeichenkette

mit den Bytes für maximale und tatsächliche Länge

USINT 3 255 5 SINT 4 -128 6 UINT 5 65535 7 INT 6 -32768 8 UDINT 10 4294967295 12 DINT 11 -2147483648 13

Formatregeln für die Zeichenkettenausgabe: ● In Parameter OUT geschriebene Werte verwenden kein führendes "+" Zeichen. ● Es wird die Festpunktdarstellung verwendet (keine Exponentialdarstellung). ● Mit dem Punktzeichen "." wird der Dezimalpunkt dargestellt, wenn der Parameter IN vom

Datentyp REAL ist.

Operation STRG_VAL KOP FUP

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung IN IN STRING ASCII-Zeichenkette, die umgewandelt

werden soll FORMAT IN WORD Optionen für Ausgangsformate P IN_OUT UINT IN: Verweis zum ersten Zeichen, das

umgewandelt werden soll (erstes Zeichen = 1) OUT: Verweis zum nächsten Zeichen nach beendeter Umwandlung

OUT OUT SINT, INT, DINT, USINT, UINT, UDINT, REAL

Umgewandelter Zahlenwert

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STRG_VAL (Zeichenkette in Wert) wandelt eine Zahlenzeichenkette in die entsprechende ganzzahlige oder Gleitpunktdarstellung um. Die Umwandlung beginnt in der eingegebenen Zeichenkette an Zeichenversatz P und läuft bis zum Ende der Zeichenkette oder bis zum ersten Zeichen, das nicht "+", "-", ".", ",", "e", "E" oder eines der Zeichen von "0" bis "9" ist. Das Ergebnis wird an der in Parameter OUT angegebenen Adresse ausgegeben. Parameter P wird auch als Versatzwert in der ursprünglichen Zeichenkette an der Stelle ausgegeben, an der die Umwandlung endete. Die Daten vom Datentyp STRING müssen vor der Ausführung als gültige Zeichenkette im Speicher initialisiert werden.

Parameter STRG_VAL FORMAT Der Parameter FORMAT der Operation STRG_VAL ist nachstehend definiert. Die freien Bitpositionen müssen auf Null gesetzt werden. Bit 16

Bit 8 Bit 7 Bit 0

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 f r

f = Darstellungsformat 1= Exponentielle Darstellung

0 = Festpunktdarstellung

r = Dezimalpunktformat 1 = "," (Kommazeichen) 0 = "." (Punktzeichen)

FORMAT (W#16#) Darstellungsformat Dezimalpunktdarstellung 0000 (Voreinstellung) "." 0001

Festpunkt ","

0002 "." 0003

Exponentiell ","

0004 bis FFFF Ungültige Werte

Regeln für die STRG_VAL Umwandlung: ● Wird das Punktzeichen "." für den Dezimalpunkt benutzt, so werden Kommazeichen ","

links vom Dezimalpunkt als Tausendertrennzeichen interpretiert. Kommazeichen sind zulässig und werden ignoriert.

● Wird das Kommazeichen "," als Dezimaltrennzeichen benutzt, so werden Punktzeichen "." links vom Dezimalzeichen als Tausendertrennzeichen interpretiert. Diese Punktzeichen sind zulässig und werden ignoriert.

● Führende Leerzeichen werden ignoriert.

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S7-1200 Automatisierungssystem 146 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Operation VAL_STRG KOP FUP

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung IN IN SINT, INT, DINT, USINT,

UINT, UDINT, REAL Wert, der umzuwandeln ist

SIZE IN USINT Anzahl der Zeichen, die in die Zeichenkette OUT geschrieben werden sollen

PREC IN USINT Genauigkeit oder Größe der Nachkommastellen. Dies schließt nicht das Dezimaltrennzeichen ein.

FORMAT IN WORD Optionen für Ausgangsformate P IN_OUT UINT IN: Verweis zum ersten Zeichen der

Zeichenkette OUT, das ersetzt werden soll (erstes Zeichen = 1) OUT: Verweis zum nächsten Zeichen der Zeichenkette OUT nach dem Ersatz

OUT OUT STRING Umgewandelte Zeichenkette

VAL_STRG (Wert in Zeichenkette) wandelt einen ganzzahligen Wert mit oder ohne Vorzeichen oder einen Gleitpunktwert in die entsprechende Zeichenkettendarstellung um. Der in Parameter IN dargestellte Wert wird in eine Zeichenkette umgewandelt, die in Parameter OUT referenziert wird. Der Parameter OUT muss eine gültige Zeichenkette sein, bevor die Umwandlung erfolgt. Die umgewandelte Zeichenkette ersetzt die Zeichen der Zeichenkette OUT beginnend mit dem in Parameter P festgelegten Zeichenversatz bis zu der mit Parameter SIZE festgelegten Zeichenzahl. Die Anzahl der Zeichen in SIZE muss zur Zeichenkettenlänge OUT, ab Zeichenposition P, passen. Diese Operation ist für das Einbetten von Zahlen in eine Textzeichenkette hilfreich. So können beispielsweise die Zahlen "120" in die Zeichenkette "Pumpendruck = 120 psi" eingefügt werden. Der Parameter PREC gibt die Genauigkeit oder die Anzahl der Nachkommastellen der Zeichenkette an. Ist Parameter IN ein ganzzahliger Wert, so gibt PREC die Stelle des Dezimaltrennzeichens an. Ist beispielsweise der Datenwert 123 und PREC = 1, so ist das Ergebnis "12.3". Die maximal unterstützte Genauigkeit für den Datentyp REAL ist 7-stellig. Ist Parameter P größer als die tatsächliche Größe der Zeichenkette OUT, so werden Leerzeichen bis zu Position P eingefügt und das Ergebnis wird am Ende der Zeichenkette angehängt. Die Umwandlung endet, sobald die maximale Länge der Zeichenkette OUT erreicht ist.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 147

Parameter VAL_STRG FORMAT Der Parameter FORMAT der Operation VAL_STRG ist nachstehend definiert. Die freien Bitpositionen müssen auf Null gesetzt werden. Bit 16

Bit 8 Bit 7 Bit 0

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 s f r

s = Zeichen für das Vorzeichen 1= Vorzeichen "+" und "-"

0 = nur Vorzeichen "-"

f = Darstellungsformat 1= Exponentielle Darstellung 0 = Festpunktdarstellung

r = Dezimalpunktformat 1 = "," (Kommazeichen) 0 = "." (Punktzeichen)

FORMAT (WORD) Vorzeichen Darstellungsformat Dezimalpunktdarstellun

g W#16#0000 "." W#16#0001

Festpunkt ","

W#16#0002 "." W#16#0003

nur "-"

Exponentiell ","

W#16#0004 "." W#16#0005

Festpunkt ","

W#16#0006 "." W#16#0007

"+" und "-"

Exponentiell ","

W#16#0008 bis W#16#FFFF

Ungültige Werte

Formatregeln für Zeichenketten in Parameter OUT: ● Führende Leerzeichen werden ganz links an die Zeichenkette angefügt, wenn die

umgewandelte Zeichenkette kleiner als die angegebene Größe ist. ● Ist das Vorzeichenbit von Parameter FORMAT FALSCH, so werden ganzzahlige Werte

mit und ohne Vorzeichen ohne führendes Vorzeichen "+" in den Ausgangspuffer geschrieben. Vorzeichen "-" wird bei Bedarf verwendet. <führende Leerzeichen><Ziffern ohne führende Nullen>'.'<PREC-Ziffern>

● Ist das Vorzeichenbit WAHR, so werden ganzzahlige Werte mit und ohne Vorzeichen immer mit einem führenden Vorzeichen in den Ausgangspuffer geschrieben. <führende Leerzeichen><Vorzeichen><Ziffern ohne führende Nullen>'.'<PREC-Ziffern>

● Ist als FORMAT die exponentielle Darstellung eingestellt, so werden Werte des Datentyps REAL wie folgt in den Ausgangspuffer geschrieben: <führende Leerzeichen><Vorzeichen><Ziffer> '.' <PREC-Ziffern>'E' <Vorzeichen><Ziffern ohne führende Null>

● Ist als FORMAT die Festpunktdarstellung eingestellt, so werden ganzzahlige Werte mit und ohne Vorzeichen und Werte des Datentyps REAL wie folgt in den Ausgangspuffer

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S7-1200 Automatisierungssystem 148 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

geschrieben: <führende Leerzeichen><Vorzeichen><Ziffern ohne führende Nullen> '.'<PREC-Ziffern>

● Führende Nullen links vom Dezimalpunkt (mit Ausnahme der Ziffer direkt neben dem Dezimalpunkt) werden unterdrückt.

● Der Wert rechts vom Dezimalpunkt wird gerundet, damit er der mit Parameter PREC eingestellten Anzahl der Ziffern entspricht, die rechts vom Dezimalpunkt angegeben werden sollen.

● Die Größe der ausgegebenen Zeichenkette muss mindestens drei Bytes mehr umfassen als die Anzahl der Ziffern rechts vom Dezimalpunkt.

● Die Werte werden rechtsbündig in der ausgegebenen Zeichenkette angeordnet.

Mit ENO gemeldete Bedingungen Tritt während der Umwandlung ein Fehler auf, so werden die folgenden Ergebnisse ausgegeben: ● ENO wird auf 0 gesetzt. ● OUT wird auf 0 gesetzt oder auf den Wert, der in den Beispielen für die Umwandlung von

Zeichenketten in Werte angegeben ist. ● OUT bleibt unverändert oder auf dem in den Beispielen gezeigten Wert, wenn OUT eine

Zeichenkette ist.

ENO-Status Beschreibung 1 Kein Fehler 0 Unzulässiger oder ungültiger Parameter, zum Beispiel ein Zugriff auf einen DB, der

nicht existiert 0 Unzulässige Zeichenkette mit maximaler Länge von 0 oder 255 0 Unzulässige Zeichenkette, deren Länge größer als die maximale Länge ist 0 Der umgewandelte Zahlenwert ist zu groß für den für OUT angegebenen Datentyp 0 Die maximale Zeichenkettengröße für Parameter OUT muss groß genug sein für die

Zahl der mit Parameter SIZE angegebenen Zeichen, beginnend mit der Zeichenposition in Parameter P

0 Unzulässiger Wert P, wobei P=0 oder P größer als die aktuelle Zeichenkettenlänge ist0 Parameter SIZE muss größer als Parameter PREC sein

Beispiele für die Umwandlung von Zeichenketten in Zahlenwerte mit S_CONV Zeichenkette IN Datentyp von OUT OUT-Wert ENO "123" INT/DINT 123 WAHR "-00456" INT/DINT -456 WAHR "123.45" INT/DINT 123 WAHR "+2345" INT/DINT 2345 WAHR "00123AB" INT/DINT 123 WAHR "123" REAL 123.0 WAHR

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 149

Zeichenkette IN Datentyp von OUT OUT-Wert ENO "123.45" REAL 123.45 WAHR "1.23e-4" REAL 1.23 WAHR "1.23E-4" REAL 1.23 WAHR "12,345.67" REAL 12345.67 WAHR "3.4e39" REAL 3.4 WAHR "-3.4e39" REAL -3.4 WAHR "1.17549e-38" REAL 1.17549 WAHR "12345" SINT 0 FALSCH "A123" -/- 0 FALSCH "" -/- 0 FALSCH "++123" -/- 0 FALSCH "+-123" -/- 0 FALSCH

Beispiele für die Umwandlung von Zahlenwerten in Zeichenketten mit S_CONV Datentyp Zahlenwert IN Zeichenkette OUT ENO UINT 123 "123" WAHR UINT 0 "0" WAHR UDINT 12345678 "12345678" WAHR REAL -INF "INF" FALSCH REAL +INF "INF" FALSCH REAL NaN "NaN" FALSCH

Beispiele für die Umwandlung mit STRG_VAL Zeichenkette IN FORMAT

(W#16#....) Datentyp von OUT OUT-Wert ENO

"123" 0000 INT/DINT 123 WAHR "-00456" 0000 INT/DINT -456 WAHR "123.45" 0000 INT/DINT 123 WAHR "+2345" 0000 INT/DINT 2345 WAHR "00123AB" 0000 INT/DINT 123 WAHR "123" 0000 REAL 123.0 WAHR "-00456" 0001 REAL -456.0 WAHR "+00456" 0001 REAL 456.0 WAHR "123.45" 0000 REAL 123.45 WAHR "123.45" 0001 REAL 12345.0 WAHR "123,45" 0000 REAL 12345.0 WAHR "123,45" 0001 REAL 123.45 WAHR

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 150 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Zeichenkette IN FORMAT (W#16#....)

Datentyp von OUT OUT-Wert ENO

".00123AB" 0001 REAL 123.0 WAHR "1.23e-4" 0000 REAL 1.23 WAHR "1.23E-4" 0000 REAL 1.23 WAHR "1.23E-4" 0002 REAL 1.23E-4 WAHR "12,345.67" 0000 REAL 12345.67 WAHR "12,345.67" 0001 REAL 12.345 WAHR "3.4e39" 0002 REAL +INF WAHR "-3.4e39" 0002 REAL -INF WAHR "1.1754943e-38" (und kleiner)

0002 REAL 0.0 WAHR

"12345" -/- SINT 0 FALSCH "A123" -/- -/- 0 FALSCH "" -/- -/- 0 FALSCH "++123" -/- -/- 0 FALSCH "+-123" -/- -/- 0 FALSCH

Beispiele für die Umwandlung mit VAL_STRG Die Beispiele beruhen auf einer Zeichenkette OUT, die wie folgt initialisiert wurde: "Current Temp = xxxxxxxxxx C" Das Zeichen "x" steht für Leerzeichen, die dem umgewandelten Wert zugeordnet sind. Datentyp Zahlenwert

IN P SIZE FORMAT

(W#16#....) PREC Zeichenkette OUT ENO

UINT 123 16 10 0000 0 Current Temp = xxxxxxx123 C WAHR

UINT 0 16 10 0000 2 Current Temp = xxxxxx0.00 C WAHR

UDINT 12345678 16 10 0000 3 Current Temp = x12345.678 C WAHR

UDINT 12345678 16 10 0001 3 Current Temp = x12345,678 C WAHR

INT 123 16 10 0004 0 Current Temp = xxxxxx+123 C WAHR

INT -123 16 10 0004 0 Current Temp = xxxxxx-123 C WAHR

REAL -0.00123 16 10 0004 4 Current Temp = xxx-0.0012 C WAHR

REAL -0.00123 16 10 0006 4 Current Temp = -1.2300E-3 C WAHR

REAL -INF 16 10 -/- 4 Current Temp = xxxxxx-INF C FALSC

H REAL +INF 16 10 -/- 4 Current Temp =

xxxxxx+INF C FALSCH

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 151

Datentyp Zahlenwert IN

P SIZE FORMAT (W#16#....)

PREC Zeichenkette OUT ENO

REAL NaN 16 10 -/- 4 Current Temp = xxxxxxxNaN C FALSC

H UDINT 12345678 16 6 -/- 3 Current Temp =

xxxxxxxxxx C FALSCH

6.2.2.2 Zeichenkettenoperationen Ihr Steuerungsprogramm kann mit den folgenden Zeichenketten- und Zeichenoperationen Meldungen für Bedieneranzeigen und Prozessprotokolle erzeugen. KOP LEN Zeichenkettenlänge abfragen

CONCAT Zwei Zeichenketten verknüpfen

LEFT Linke Teilzeichenkette aus Zeichenkette abrufen

RIGHT Rechte Teilzeichenkette aus Zeichenkette abrufen

MID Mittlere Teilzeichenkette aus Zeichenkette abrufen

DELETE Teilzeichenkette in Zeichenkette löschen

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 152 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

INSERT Teilzeichenkette in Zeichenkette einfügen

REPLACE Teilzeichenkette in Zeichenkette ersetzen

FIND Teilzeichenkette oder Zeichen in Zeichenkette suchen

Datentyp STRING Daten des Typs STRING werden mit einem Header aus 2 Bytes gefolgt von bis zu 254 Zeichenbytes im ASCII-Code gespeichert. Ein Header für STRING-Daten hat zwei Längenbytes. Das erste Byte enthält die maximale Länge, die bei der Initialisierung einer Zeichenkette in eckigen Klammern angegeben bzw. auf 254 voreingestellt ist. Das zweite Header-Byte enthält die tatsächliche Länge, die der Anzahl gültiger Zeichen in der Zeichenkette entspricht. Die tatsächliche Länge muss kleiner oder gleich der maximalen Länge sein. Die Anzahl gespeicherter Bytes für das STRING-Format ist um 2 Bytes größer als die maximale Länge.

STRING-Daten initialisieren Die Ein- und Ausgangsdaten des Datentyps STRING müssen vor der Ausführung von Operationen als gültige Zeichenketten im Speicher initialisiert werden.

LEN Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung IN IN STRING Eingegebene Zeichenkette OUT OUT UINT Anzahl gültiger Zeichen in Zeichenkette IN

LEN (Länge der Zeichenkette) enthält die tatsächliche Länge der Zeichenkette IN an Ausgang OUT. Eine leere Zeichenkette hat die Länge Null.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 153

CONCAT Parameter Parameterty

p Datentyp Beschreibung

IN1 IN STRING Eingegebene Zeichenkette 1 IN2 IN STRING Eingegebene Zeichenkette 2 OUT OUT STRING Kombinierte Zeichenkette (Zeichenkette 1 +

Zeichenkette 2)

CONCAT (Zeichenketten verketten) verknüpft die STRING-Parameter IN1 und IN2 zu einer Zeichenkette, die am Ausgang OUT bereitsteht. Nach der Verknüpfung ist Zeichenkette IN1 der linke und Zeichenkette IN2 der rechte Teil der kombinierten Zeichenkette. Ist die kombinierte Zeichenkette länger als die maximal zulässige Länge, so wird die ausgegebene Zeichenkette auf die maximale Länge begrenzt und ENO auf 0 gesetzt.

LEFT Parameter Parametert

yp Datentyp Beschreibung

IN IN STRING Eingegebene Zeichenkette L IN INT Länge der Teilzeichenkette, die erstellt werden soll, mit

den am weitesten links stehenden L Zeichen der Zeichenkette IN

OUT OUT STRING Ausgegebene Zeichenkette

LEFT (linke Teilzeichenkette) gibt eine Teilzeichenkette aus, die aus den ersten L Zeichen von Parameter IN besteht. ● Ist L größer als die tatsächliche Länge der Zeichenkette IN, so wird die gesamte

Zeichenkette IN an Ausgang OUT ausgegeben. ● Wird eine leere Zeichenkette eingegeben, so wird auch eine leere Zeichenkette an OUT

ausgegeben. ● Ist L negativ oder Null, so wird eine leere Zeichenkette ausgegeben und ENO auf 0

gesetzt.

RIGHT Parameter Parametert

yp Datentyp Beschreibung

IN IN STRING Eingegebene Zeichenkette L IN INT Länge der Teilzeichenkette, die mit den L am weitesten

rechts stehenden Zeichen der Zeichenkette IN erzeugt werden soll

OUT OUT STRING Ausgegebene Zeichenkette

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S7-1200 Automatisierungssystem 154 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

RIGHT (rechte Teilzeichenkette) gibt die letzten L Zeichen einer Zeichenkette aus. ● Ist L größer als die tatsächliche Länge der Zeichenkette IN, so wird die gesamte

Zeichenkette IN im Parameter OUT ausgegeben. ● Wird eine leere Zeichenkette eingegeben, so wird auch eine leere Zeichenkette an OUT

ausgegeben. ● Ist L negativ oder Null, so wird eine leere Zeichenkette ausgegeben und ENO auf 0

gesetzt.

MID Parameter Parametert

yp Datentyp Beschreibung

IN IN STRING Eingegebene Zeichenkette L IN INT Länge der Teilzeichenkette, die mit L Zeichen der

Zeichenkette IN beginnend an Zeichenposition P erzeugt werden soll

P IN INT Position des ersten Zeichens der Teilzeichenkette, das kopiert werden soll: P= 1, für die Position des ersten Zeichens von Zeichenkette IN.

OUT OUT STRING Ausgegebene Zeichenkette

MID (mittlere Teilzeichenkette) gibt den mittleren Teil einer Zeichenkette aus. Die mittlere Teilzeichenkette ist L Zeichen lang und beginnt an Zeichenposition P (einschließlich). ● Wenn die Summe aus L und P die tatsächliche Länge des STRING-Parameters IN

übersteigt, wird eine Teilzeichenkette von Zeichenposition P bis zum Ende von Zeichenkette IN ausgegeben.

● Liegt Zeichenposition P außerhalb der tatsächlichen Länge der Zeichenkette IN, so wird eine leere Zeichenkette an OUT ausgegeben und ENO auf 0 gesetzt.

● Sind Parameter P oder L Null oder negativ, so wird eine leere Zeichenkette an OUT ausgegeben und ENO auf 0 gesetzt.

DELETE Parameter Parametert

yp Datentyp Beschreibung

IN IN STRING Eingegebene Zeichenkette L IN INT Anzahl der zu löschenden Zeichen P IN INT Position des ersten Zeichens, das gelöscht werden soll:

Das erste Zeichen der Zeichenkette IN hat Position 1. OUT OUT STRING Ausgegebene Zeichenkette

DELETE (Teilzeichenkette löschen) löscht L Zeichen in Zeichenkette IN. Der Löschvorgang beginnt an Position P (einschließlich) und die restliche Teilzeichenkette steht in Parameter OUT zur Verfügung.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 155

● Ist L gleich Null, so wird die eingegebene Zeichenkette an OUT ausgegeben und ENO = WAHR.

● Ist P größer als die tatsächliche Länge der Zeichenkette IN, so wird die eingegebene Zeichenkette an Ausgang OUT ausgegeben und ENO = FALSCH.

● Ist die Summe aus L und P größer als die Länge der eingegebenen Zeichenkette, so wird die Zeichenkette bis zum Ende gelöscht.

● Ist L negativ oder P gleich Null oder negativ, so wird eine leere Zeichenkette ausgegeben und ENO = FALSCH.

● Die Daten vom Datentyp STRING müssen vor der Ausführung als gültige Zeichenkette im Speicher initialisiert werden.

INSERT Parameter Parametert

yp Datentyp Beschreibung

IN1 IN STRING Eingegebene Zeichenkette 1 IN2 IN STRING Eingegebene Zeichenkette 2 P IN INT Letzte Zeichenposition in Zeichenkette IN1 vor dem

Einfügungspunkt für Zeichenkette IN2. Das erste Zeichen der Zeichenkette IN hat Position 1.

OUT OUT STRING Resultierende Zeichenkette

INSERT (Teilzeichenkette einfügen) fügt Zeichenkette IN2 in Zeichenkette IN1 ein. Das Einfügen beginnt nach dem Zeichen an Position P. ● Ist P größer als die tatsächliche Länge der Zeichenkette IN1, so wird Zeichenkette IN2 an

IN1 angehängt und ENO = FALSCH. ● Ist P negativ oder gleich Null, so ist Parameter OUT eine leere Zeichenkette und ENO =

FALSCH. ● Ist die neue Zeichenkettenlänge nach dem Einfügen größer als die maximal zulässige

Länge für Zeichenkette OUT, so wird die ausgegebene Zeichenkette auf die maximale Länge für Parameter OUT begrenzt und ENO = FALSCH.

REPLACE Parameter Parametert

yp Datentyp Beschreibung

IN1 IN STRING Eingegebene Zeichenkette IN2 IN STRING Zeichenkette mit Ersatzzeichen L IN INT Anzahl der Zeichen, die ersetzt werden sollen P IN INT Position des ersten Zeichens, das ersetzt werden soll OUT OUT STRING Resultierende Zeichenkette

REPLACE (Teilzeichenkette ersetzen) ersetzt L Zeichen in Parameter IN1. Das Ersetzen beginnt an Zeichenposition P (einschließlich) der Zeichenkette IN1, die Ersetzungszeichen werden aus Parameter IN2 übernommen.

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S7-1200 Automatisierungssystem 156 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

● Ist Parameter L gleich Null, so wird Zeichenkette IN2 an Position P von Zeichenkette IN1 eingefügt, ohne dass Zeichen in Zeichenkette IN1 gelöscht werden.

● Ist P gleich eins, so werden die ersten L Zeichen von Zeichenkette IN1 durch die Zeichen der Zeichenkette IN2 ersetzt.

● Ist P größer als die Länge der Zeichenkette IN1, so wird Zeichenkette IN2 an IN1 angehängt und ENO = FALSCH.

● Ist L negativ oder P gleich Null oder negativ, so wird eine leere Zeichenkette in Parameter OUT ausgegeben und ENO = FALSCH.

● Ist die neue Zeichenkettenlänge nach dem Ersetzen größer als die maximal zulässige Länge für Zeichenkette OUT, so wird die ausgegebene Zeichenkette auf die maximale Länge für Parameter OUT begrenzt und ENO = FALSCH.

FIND Parameter Parametert

yp Datentyp Beschreibung

IN1 IN STRING In dieser Zeichenkette suchen IN2 IN STRING Diese Zeichenkette suchen OUT OUT INT Zeichenposition in Zeichenkette IN1, erstes positives

Suchergebnis

FIND (Teilzeichenkette suchen) sucht die in IN2 angegebene Zeichenposition der Teilzeichenkette oder des Zeichens in Zeichenkette IN1. Die Suche beginnt links. Die zuerst gefundene Zeichenposition für IN2 wird an OUT ausgegeben. Wird Zeichenkette IN2 nicht in der Zeichenkette IN1 gefunden, so wird Null ausgegeben.

Von ENO gemeldete Bedingungen für Zeichenkettenoperationen

LEN ENO Bedingung OUT 1 Immer WAHR, keine ungültigen Bedingungen Gültige Zeichenkettenlänge

CONCAT ENO Bedingung OUT 1 Keine Fehler Gültige Zeichen

Tatsächliche Länge von IN1 übersteigt maximale Länge für IN1 oder tatsächliche Länge von IN2 übersteigt maximale Länge von IN2 (ungültige Zeichenkette) Maximale Länge von IN1, IN2 oder OUT passt nicht in den zugewiesenen Speicherbereich

0

Maximale Länge von IN1, IN2 oder OUT ist 0 oder 255 (unzulässige Länge)

Tatsächliche Länge wird auf 0 gesetzt

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 157

ENO Bedingung OUT Resultierende Zeichenkette nach Verknüpfung ist größer als die maximale Länge von Zeichenkette OUT

Die resultierenden Zeichen werden kopiert, bis die maximale Länge von OUT erreicht ist

LEFT ENO Bedingung OUT 1 Keine Fehler Gültige Zeichen

Tatsächliche Länge von IN übersteigt maximale Länge von IN (ungültige Zeichenkette) Maximale Länge von IN oder OUT passt nicht in den zugewiesenen Speicherbereich L ist kleiner oder gleich 0 Maximale Länge von IN oder OUT ist 0 oder 255 (unzulässige Länge)

Tatsächliche Länge wird auf 0 gesetzt 0

Länge (L) der Teilzeichenkette, die kopiert werden soll, ist größer als die maximale Länge von Zeichenkette OUT

Es werden so viele Zeichen kopiert, bis die maximale Länge von OUT erreicht ist

RIGHT ENO Bedingung OUT 1 Keine Fehler Gültige Zeichen

Tatsächliche Länge von IN übersteigt maximale Länge von IN (ungültige Zeichenkette) Maximale Länge von IN oder OUT passt nicht in den zugewiesenen Speicherbereich L ist kleiner oder gleich 0 Maximale Länge von IN oder OUT ist 0 oder 255 (unzulässige Länge)

Tatsächliche Länge wird auf 0 gesetzt 0

Länge (L) der Teilzeichenkette, die kopiert werden soll, ist größer als die maximale Länge von Zeichenkette OUT

Es werden so viele Zeichen kopiert, bis die maximale Länge von OUT erreicht ist

MID ENO Bedingung OUT 1 Keine Fehler Gültige Zeichen

Tatsächliche Länge von IN übersteigt maximale Länge von IN (ungültige Zeichenkette) Maximale Länge von IN oder OUT passt nicht in den zugewiesenen Speicherbereich L oder P ist kleiner oder gleich 0

0

P ist größer als die maximale Länge von IN

Tatsächliche Länge wird auf 0 gesetzt

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S7-1200 Automatisierungssystem 158 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

ENO Bedingung OUT Maximale Länge von IN oder OUT ist 0 oder 255 (unzulässige Länge) Länge (L) der Teilzeichenkette, die kopiert werden soll, ist größer als die maximale Länge von Zeichenkette OUT

Zeichen werden ab Position P kopiert, bis die maximale Länge von OUT erreicht ist

DELETE ENO Bedingung OUT 1 Keine Fehler Gültige Zeichen

P ist größer als die tatsächliche Länge von IN IN wird in OUT kopiert, es werden keine Zeichen gelöscht

Tatsächliche Länge von IN übersteigt maximale Länge von IN (ungültige Zeichenkette) Maximale Länge von IN oder OUT passt nicht in den zugewiesenen Speicherbereich L ist kleiner als 0 oder P ist kleiner oder gleich 0 Maximale Länge von IN oder OUT ist 0 oder 255 (unzulässige Länge)

Tatsächliche Länge wird auf 0 gesetzt

0

Resultierende Zeichenkette nach Löschen ist größer als die maximale Länge von Zeichenkette OUT

Die resultierenden Zeichen werden kopiert, bis die maximale Länge von OUT erreicht ist

INSERT ENO Bedingung OUT 1 Keine Fehler Gültige Zeichen

P ist größer als die Länge von IN1 IN2 wird unmittelbar nach dem letzten Zeichen von IN1 an IN1 angehängt

P ist kleiner oder gleich 0 Tatsächliche Länge von IN1 übersteigt maximale Länge für IN1 oder tatsächliche Länge von IN2 übersteigt maximale Länge von IN2 (ungültige Zeichenkette) Maximale Länge von IN1, IN2 oder OUT passt nicht in den zugewiesenen Speicherbereich Maximale Länge von IN1, IN2 oder OUT ist 0 oder 255 (unzulässige Länge)

Tatsächliche Länge wird auf 0 gesetzt

0

Resultierende Zeichenkette nach Einfügen ist größer als die maximale Länge von Zeichenkette OUT

Die resultierenden Zeichen werden kopiert, bis die maximale Länge von OUT erreicht ist

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 159

REPLACE ENO Bedingung OUT 1 Keine Fehler Gültige Zeichen

P ist größer als die Länge von IN1 IN2 wird unmittelbar nach dem letzten Zeichen von IN1 an IN1 angehängt

P Punkte in IN1, aber weniger als L Zeichen in IN1

IN2 ersetzt Endzeichen von IN1 ab Position P

L ist kleiner als 0 oder P ist kleiner oder gleich 0 Tatsächliche Länge von IN1 übersteigt maximale Länge für IN1 oder tatsächliche Länge von IN2 übersteigt maximale Länge von IN2 (ungültige Zeichenkette) Maximale Länge von IN1, IN2 oder OUT passt nicht in den zugewiesenen Speicherbereich Maximale Länge von IN1, IN2 oder OUT ist 0 oder 255 (unzulässige Länge)

Tatsächliche Länge wird auf 0 gesetzt

0

Resultierende Zeichenkette nach Ersetzen ist größer als die maximale Länge von Zeichenkette OUT

Die resultierenden Zeichen werden kopiert, bis die maximale Länge von OUT erreicht ist

FIND ENO Bedingung OUT 1 Keine Fehler Gültige Zeichenposition

Tatsächliche Länge von IN1 übersteigt maximale Länge für IN1 oder tatsächliche Länge von IN2 übersteigt maximale Länge von IN2 (ungültige Zeichenkette) Maximale Länge von IN1 oder IN2 passt nicht in den zugewiesenen Speicherbereich IN2 ist größer als IN1

0

Maximale Länge von IN1 oder IN2 ist 0 oder 255 (unzulässige Länge)

Zeichenposition wird auf 0 gesetzt

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S7-1200 Automatisierungssystem 160 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

6.2.3 Operationen für die Programmsteuerung

6.2.3.1 Zykluszeitüberwachung zurücksetzen Mit RE_TRIGR (Zykluszeitüberwachung neu starten) kann die maximal zulässige Zeit bis zur Erzeugung einer Fehlermeldung durch die Zykluszeitüberwachung verlängert werden. KOP/FUP

Die Operation RE_TRIGR dient zum Neustarten der Zykluszeitüberwachung während eines Zyklusablaufs. Dadurch wird die maximal zulässige Zykluszeit mit der letzten Ausführung der Funktion RE_TRIGR um eine maximale Zykluszeit verlängert. Bei der S7-1200 CPU ist die Verwendung der Operation RE_TRIGR auf den Programmzyklus begrenzt, also z. B. OB 1 und Funktionen, die aus dem Programmzyklus aufgerufen werden. Das bedeutet, dass die Überwachungszeit zurückgesetzt wird, und ENO = EN, wenn RE_TRIGR aus einem beliebigen OB in der Liste der Zyklus-OBs aufgerufen wird. ENO = FALSE und die Zykluszeitüberwachung wird nicht zurückgesetzt, wenn RE_TRIGR aus einem Anlauf-OB, einem Interrupt-OB oder einem Fehler-OB aufgerufen wird.

Maximale Zykluszeit des PLC-Geräts einstellen Sie können die maximale Zykluszeit in der PLC-Gerätekonfiguration unter "Zykluszeit" einstellen. Zykluszeitüberwachung Mindestwert Höchstwert Voreinstellung Maximale Zykluszeit 1 ms 6000 ms 150 ms

Laufzeitüberwachung Endet die maximale Zykluszeit, bevor der Zyklus vollständig ist, wird ein Fehler erzeugt. Wenn der fehlerverarbeitende Codebaustein OB 80 im Anwenderprogramm enthalten ist, führt das Zielsystem den OB 80 aus, für den Sie Programmlogik eingeben können, um eine bestimmte Reaktion zu erzielen. Ist OB 80 nicht im Programm enthalten, wird die erste Timeout-Bedingung ignoriert. Wenn in demselben Programmzyklus eine zweite Überschreitung der maximalen Zykluszeit auftritt (2 x maximaler Zykluszeitwert), wird ein Fehler ausgelöst, der bewirkt, dass das Zielsystem in den Betriebszustand STOP geht. Im Betriebszustand STOP wird die Ausführung des Programms angehalten, die PLC-Systemkommunikation und die Systemdiagnose laufen jedoch weiter.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 161

6.2.3.2 Zyklus anhalten KOP

STP (PLC-Zyklus stoppen) versetzt das Zielsystem in den Betriebszustand STOP. Ist das Zielsystem im Betriebszustand STOP, so werden die Ausführung des Programms und die Aktualisierung der Ausgangsadresse aus dem Prozessbild angehalten. Sichere Ausgangszustände für den Wechsel nach STOP können für integrierte Ausgänge sowie für Ausgänge von Signalboards und Signalmodulen (digital und analog) im Register "Eigenschaften" der PLC-Gerätekonfiguration eingestellt werden. Sie können die Ausgänge im letzten Zustand einfrieren oder sichere Ausgangszustände (digital oder analog) einrichten. Der voreingestellte Zustand für digitale Ausgänge ist FALSCH, für analoge Ausgänge ist er 0. Ist EN = WAHR, so geht das Zielsystem in den Betriebszustand STOP, die Programmausführung endet und der Zustand von ENO ist bedeutungslos. Sonst ist EN = ENO = 0.

6.2.3.3 Operationen Get_Error Die Operationen GET_ERROR liefern Informationen über Fehler in der Ausführung von Programmbausteinen. Für Programmbausteine muss das Attribut "Fehler im Baustein verarbeiten:" in der Konfiguration der Bausteineigenschaften aktiviert sein, damit Sie die Operationen GET_ERROR und GET_ERR_ID verwenden können. ● GET_ERROR zeigt an, wenn ein Fehler in der Ausführung eines Programmbausteins

aufgetreten ist und belegt eine vordefinierte Fehlerdatenstruktur mit ausführlichen Fehlerinformationen.

● GET_ERR_ID zeigt an, wenn ein Fehler in der Ausführung eines Programmbausteins aufgetreten ist und meldet die ID (Kennung) des Fehlers.

GET_ERROR KOP FUP

Parameter Datentyp Beschreibung ERROR ErrorStruct Fehlerdatenstruktur

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 162 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Datenstruktur des Parameters ERROR Sie können die Struktur, nicht jedoch die Elemente innerhalb der Struktur umbenennen. Datenelement ErrorStruct Datent

yp Beschreibung

ERROR_ID WORD Fehlerkennung FLAGS BYTE Gibt an, ob der Fehler beim Aufrufen eines anderen Bausteins

auftrat: • 16#01, wenn der Fehler während eines Auftrufs auftrat • ansonsten 16#00

REACTION BYTE Reaktion auf den Fehler: • 0 = Ignorieren; nichts geschrieben (Schreibfehler) • 1 = Ersetzen: eine 0 wurde für den Wert verwendet

(Lesefehler) • 2 = Operation überspringen (Systemfehler)

BLOCK_TYPE BYTE Typ des Bausteins, in dem der Fehler aufgetreten ist: • 1 = OB • 2 = FC • 3 = FB

PAD_0 BYTE Internes Belegungsbyte zu Ausrichtungszwecken, ist 0 CODE_BLOCK_NUMBER UINT Nummer des Bausteins, in dem der Fehler aufgetreten ist ADDRESS UDINT Interne Speicheradresse der Operation, in der der Fehler

aufgetreten ist Interne Zuordnung dafür, wie die übrigen Felder ausgewertet werden Betriebsart

(A) (B) (C) (D) (E)

0 1 Versatz 2 Bereich 3 Adresse Umfang Numme

r

4 Bereich Versatz 5 Bereich DB-Nr. Versatz 6 PtrNr./Acc Bereich DB-Nr. Versatz

MODE BYTE

7 PtrNr./Acc Stpl.-Nr./Umfang

Bereich DB-Nr. Versatz

PAD_1 BYTE Internes Belegungsbyte zu Ausrichtungszwecken; nicht verwendet, ist 0

OPERAND_NUMBER UINT Interne Operandennummer der Operation POINTER_NUMBER_ LOCATION

UINT (A) Interne Pointer-Adresse der Operation

SLOT_NUMBER_SCOPE UINT (B) Interne Adresse im Speicher

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 163

Datenelement ErrorStruct Datentyp

Beschreibung

AREA BYTE (C) Referenzierter Speicherbereich bei Auftreten des Fehlers: • L: 16#40 – 4E, 86, 87, 8E, 8F, C0 – CE • E: 16#81 • A: 16#82 • M: 16#83 • DB: 16#84, 85, 8A, 8B

PAD_2 BYTE Internes Belegungsbyte zu Ausrichtungszwecken; nicht verwendet, ist 0

DB_NUMBER UINT (D) Referenzierter DB bei Auftreten eies DB-Fehlers, ansonsten 0

OFFSET UDINT (E) Referenzierter Bitversatz bei Auftreten des Fehlers (Beispiel: 12 = Byte 1, Bit 4)

GET_ERR_ID KOP FUP

Parameter Datentyp Beschreibung ID WORD Fehlerkennung

Parameterkennung: Fehlerkennwerte für das ErrorStruct-Element ERROR_ID ERROR_ID Hexadezimal

ERROR_ID Dezimal

Ausführungsfehler Programmbaustein

2503 9475 Fehler nicht initialisierter Pointer 2522 9506 Lesefehler Operand außerhalb des Bereichs 2523 9507 Schreibfehler Operand außerhalb des Bereichs 2524 9508 Lesefehler ungültiger Operand 2525 9509 Schreibfehler ungültiger Operand 2528 9512 Lesefehler Datenausrichtung 2529 9513 Schreibfehler Datenausrichtung 2530 9520 DB-Schreibfehler 253A 9530 Globaler DB ist nicht vorhanden 253C 9532 Falsche Version oder FC ist nicht vorhanden 253D 9533 SFC ist nicht vorhanden 253E 9534 Falsche Version oder FB ist nicht vorhanden 253F 9535 SFB ist nicht vorhanden

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 164 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

ERROR_ID Hexadezimal

ERROR_ID Dezimal

Ausführungsfehler Programmbaustein

2575 9589 Fehler in der Schachtelungstiefe des Programms 2576 9590 Zuordnungsfehler Lokaldaten 2942 10562 Lesefehler Direkteingang 2943 10563 Schreibfehler Direktausgang

Funktionsweise Standardmäßig reagiert das Zielsystem auf einen Bausteinausführungsfehler durch Eintragen des Fehlers in den Diagnosepuffer und Wechseln in den Betriebszustand STOP. Wenn Sie jedoch eine oder mehrere Operationen GET_ERROR oder ERR_ID in einem Codebaustein anordnen, kann dieser Baustein die Fehler im Baustein behandeln. Dann geht das Zielsystem nicht in STOP und meldet keinen Fehler im Diagnosepuffer. Stattdessen werden die Fehlerinformationen im Ausgang der Operation GET_ERROR oder GET_ERR_ID gemeldet. Ausführliche Fehlerinformationen können Sie mit der Operation GET_ERROR auslesen, mit der Operation GET_ERR_ID wird nur die Fehlerkennung gelesen. Normalerweise ist der erste Fehler der wichtigste und die weiteren Fehler lediglich Folgen des ersten Fehlers. Die erste Ausführung einer Operation GET_ERROR oder GET_ERR_ID innerhalb eines Bausteins gibt den ersten während der Bausteinausführung erkannten Fehler aus. Dieser Fehler kann an einer beliebigen Stelle zwischen dem Start des Bausteins und der Ausführung von GET_ERROR oder GET_ERR_ID aufgetreten sein. Nachfolgende Ausführungen von GET_ERROR oder GET_ERR_ID geben den ersten Fehler nach der vorherigen Ausführung von GET_ERROR oder GET_ERR_ID aus. Der Verlauf der Fehler wird nicht gespeichert, und die Ausführung der Operation initiiert das Zielsystem neu, um den nächsten Fehler zu erfassen. Der Datentyp ErrorStruct der Operation GET_ERROR kann im Datenbausteineditor und in den Bausteinschnittstellen eingefügt werden, damit Ihre Programmlogik auf diese Werte zugreifen kann. Wählen Sie den Datentyp ErrorStruct in der Klappliste aus, um diese Struktur zu ergänzen. Mithilfe von eindeutigen Namen können Sie mehrere ErrorStructs erstellen. Die Elemente eines ErrorStruct können nicht umbenannt werden.

Von ENO angezeigte Fehlerbedingung Wenn EN = WAHR, und GET_ERROR oder GET_ERR_ID wird ausgeführt, dann: ● ENO = WAHR gibt an, dass während der Ausführung eines Codebausteins ein Fehler

aufgetreten ist und Fehlerdaten vorliegen ● ENO = FALSCH gibt an, dass während der Ausführung eines Codebausteins kein Fehler

aufgetreten ist Sie können die Logik des Fehlerverarbeitungsprogramms mit dem Eingang ENO verknüpfen, der nach dem Auftreten eines Fehlers gesetzt wird. Bei einem Fehler werden die Fehlerdaten im Ausgangsparameter gespeichert, wo Ihr Programm darauf zugreifen kann. Mit GET_ERROR und GET_ERR_ID können Fehlerinformationen des aktuellen Bausteins (des aufgerufenen Bausteins) an einen aufrufenden Baustein gesendet werden. Platzieren Sie die Operation im letzten Netzwerk des aufgerufenen Bausteinprogramms, um den endgültigen Ausführungsstatus des aufgerufenen Bausteins zu melden.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 165

6.2.4 Kommunikationsoperationen

6.2.4.1 Verwendung der Parameter LEN und DATA bei Kommunikationsoperationen

LEN und DATA als Sendeparameter für TSEND, TSEND_C und PTP_SEND Für den Parameter DATA können Sie alle Datentypen außer BOOL und BOOL-Felder verwenden. Der Parameter LEN definiert die Anzahl übertragener Bytes. LEN = 0 Die vollständigen Daten werden wie vom Parameter DATA definiert gesendet. Wenn LEN = 0, brauchen Sie die Anzahl der übertragenen Bytes nicht anzugeben.

DATA-Verweis zum Senden

LEN > 0

Elementarer Datentyp: Der LEN-Wert muss die Bytezahl dieses Datentyps enthalten. Andernfalls erfolgt keine Übertragung, und der Fehler 8088H wird ausgegeben.

Datentyp Struktur Der LEN-Wert kann eine Bytezahl kleiner als die vollständige Bytelänge der Struktur enthalten. In diesem Fall werden nur die ersten LEN-Bytes übertragen.

Datentyp Feld Der LEN-Wert kann eine Bytezahl kleiner als die vollständige Bytelänge des Felds enthalten. In diesem Fall werden nur die Feldelemente übertragen, die vollständig in die LEN-Bytes passen. Der LEN-Wert muss ein Vielfaches der Bytezahl der Datenelemente sein. Andernfalls ist STATUS = 8088H, ERROR = 1 und keine Übertragung erfolgt.

Datentyp String: Die vollständige Speicheranordnung des Zeichenkettenformats wird übertragen. Der LEN-Wert muss Bytes für maximale Länge, tatsächliche Länge und die Zeichen der Zeichenkette enthalten. Beim Datentyp STRING haben alle Längen und Zeichen die Größe eines Bytes. Wird für den Parameter DATA eine Zeichenkette als tatsächlicher Parameter verwendet, muss der LEN-Wert auch zwei Bytes für die beiden Längenfelder enthalten.

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 166 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

LEN und DATA als Empfangsparameter für TRCV, TRCV_C und PTP_RCV Für den Parameter DATA können Sie alle Datentypen außer BOOL und BOOL-Felder verwenden. Die empfangenen Daten werden so ausgewertet, als ob der Sender denselben Datentyp verwendet hätte, auf den der Parameter DATA des Empfängers verweist. LEN = 0 Daten, die in den DATA-Verweis passen, können empfangen werden. Wenn LEN = 0, brauchen Sie die Anzahl der empfangenen Bytes nicht anzugeben. Die tatsächliche Anzahl empfangener Bytes wird vom Parameter RCVD_LEN ausgegeben.

DATA-Verweis für empfangene Daten

LEN > 0

Elementarer Datentyp:

Der LEN-Wert muss die Bytezahl dieses Datentyps enthalten. Andernfalls wird der Parameter STATUS auf 8088H gesetzt, ERROR wird auf 1 gesetzt, und es ist kein Empfang möglich.

Strukturdatentyp im DB wurde mit deaktivierter Option "Nur symbolisch adressierbar" erstellt

Der LEN-Wert kann eine Bytezahl kleiner als die vollständige Bytelänge der Struktur enthalten. Nur in diesem Fall werden die ersten LEN-Bytes der Struktur empfangen.

Strukturdatentyp im DB wurde mit aktivierter Option "Nur symbolisch adressierbar" erstellt

Der LEN-Wert muss gleich null sein. Andernfalls werden die Daten nicht übertragen, STATUS wird auf 8088H gesetzt und ERROR auf 1.

Datentyp Feld Der LEN-Wert kann eine Bytezahl kleiner als die vollständige Bytelänge des Felds haben.

Datentyp String: Wenn LEN > 1, dann werden die empfangenen Daten wie folgt ausgewertet: • Byte 1 - Unveränderte maximale Länge • Byte 2 - Aktuelle Länge ist der kleinste dieser Werte

– Geforderte LEN - 2 Bytes für maximale und aktuelle Länge – Aktuelle Länge der empfangenen Zeichenkette – Maximale Länge der Zeichenkette

• Bytes 3, 4, 5, ..., bis zur maximalen Länge - Zeichen der Zeichenkette Wenn LEN = 1und der Parameter DATA auf einen Datentyp STRING verweist, dann wird der Fehler 8088H ausgegeben. Zwei Bytes, wobei LEN = 2, sind erforderlich, um die Bytes für die maximale und die aktuelle Länge der Zeichenkette zu speichern. Drei Bytes, wobei LEN = 3, sind erforderlich, um die zwei Längenbytes und ein Zeichen der Zeichenkette zu speichern. Wird für den Parameter DATA eine Zeichenkette als tatsächlicher Parameter verwendet, muss der LEN-Wert auch zwei Bytes für die beiden Längenfelder enthalten.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 167

6.2.4.2 Open Ethernet-Kommunikation

Open Ethernet-Kommunikation mit Ein-/Ausschaltsteuerung (TSEND_C und TRCV_C)

Beschreibung von TSEND_C TSEND_C stellt eine TCP- oder ISO-on-TCP-Verbindung zu einem Partner her, sendet Daten und kann die Verbindung auch wieder beenden. Nach dem Einrichten und Aufbauen der Verbindung wird sie automatisch von der CPU gehalten und überwacht. TSEND_C verbindet die Funktionen von TCON, TDISCON und TSEND.

Funktionsweise von TSEND_C ● Um eine Verbindung herzustellen, ist TSEND_C mit CONT = 1 auszuführen. ● Nach der erfolgreichen Herstellung der Verbindung setzt TSEND_C den Parameter

DONE für einen Zyklus. ● Um die Verbindung zu beenden, führen Sie TSEND_C mit CONT = 0 aus. Die

Verbindung wird dann sofort abgebrochen. Dies betrifft auch den Empfänger. Die Verbindung wird beendet und es können Daten im Empfangspuffer verlorengehen.

● Um Daten über eine bestehende Verbindung zu senden, muss TSEND_C bei einer steigenden Flanke für REQ ausgeführt werden. Nach dem erfolgreichen Senden setzt TSEND_C den Parameter DONE für einen Zyklus auf 1.

● Um eine Verbindung herzustellen und Daten zu senden, muss TSEND_C mit CONT = 1 und REQ = 1 ausgeführt werden. Nach dem erfolgreichen Senden setzt TSEND_C den Parameter DONE für einen Zyklus auf 1.

Beschreibung von TRCV_C TRCV_C stellt eine TCP- oder ISO-on-TCP-Verbindung zu einer CPU her, empfängt Daten und kann die Verbindung auch wieder beenden. Nach dem Einrichten und Aufbauen der Verbindung wird sie automatisch von der CPU gehalten und überwacht. Die Operation TRCV_C verbindet die Funktionen von TCON, TDISCON und TRCV.

Funktionsweise von TRCV_C 1. Verbindung herstellen: Führen Sie TRCV_C mit Parameter CONT = 1 aus. 2. Daten empfangen: Führen Sie TRCV_C mit Parameter EN_R = 1 aus. Es werden

kontinuierlich Daten empfangen, wenn Parameter EN_R = 1 und CONT = 1. 3. Verbindung beenden: Führen Sie TRCV_C mit Parameter CONT = 0 aus. Die Verbindung

wird sofort beendet, es können dabei Daten verlorengehen.

Empfangsmodi TRCV_C arbeitet mit den gleichen Empfangsmodi wie die Operation TRCV. Die folgende Tabelle zeigt, wie Daten in den Empfangsbereich geschrieben werden.

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S7-1200 Automatisierungssystem 168 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Protokollvariante

Eintragen der Daten in den Empfangsbereich

Parameter "connection_type"

Wert des Parameters LEN

TCP Ad-hoc-Modus B#16#11 0 TCP Datenempfang mit angegebener

Länge B#16#11 <> 0

ISO on TCP protokollgesteuert B#16#12 0 (empfohlen) oder <> 0

TCP / Ad-hoc-Modus Den Ad-hoc-Modus gibt es nur bei der Protokollvariante TCP. Den Ad-hoc-Modus stellen Sie ein, indem Sie dem Parameter LEN den Wert 0 zuweisen. Der Empfangsbereich ist identisch mit dem von Parameter DATA angegebenen Bereich. Es werden maximal 1472 Bytes empfangen.

TCP / Datenempfang mit angegebener Länge Für den Datenempfang können Sie eine Länge vorgeben, indem Sie dem Parameter LEN einen anderen Wert als 0 zuweisen. Der Empfangsbereich wird mit den Parametern LEN und DATA definiert.

ISO on TCP / protokollgesteuerte Datenübertragung Bei der Protokollvariante ISO on TCP werden die Daten protokollgesteuert übertragen. Der Empfangsbereich wird mit den Parametern LEN und DATA definiert.

Hinweis Durch die asynchrone Bearbeitung von TSEND_C müssen die Daten im Absenderbereich konsistent bleiben, bis einer der Parameter DONE oder ERROR den Wert WAHR annimmt. Für TSEND_C bedeutet der Status WAHR des Parameters DONE, dass die Daten erfolgreich gesendet wurden. Er bedeutet nicht, dass die Partner-CPU den Empfangspuffer tatsächlich liest. Durch die asynchrone Bearbeitung von TRCV_C sind die Daten im Empfangsbereich nur konsistent, wenn Parameter DONE = 1 ist.

Die folgende Tabelle zeigt die Beziehungen zwischen den Parametern BUSY, DONE und ERROR. BUSY DONE ERROR Beschreibung TRUE Irrelevant Irrelevant Auftrag wird bearbeitet. FALSE TRUE FALSE Auftrag erfolgreich ausgeführt.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 169

BUSY DONE ERROR Beschreibung FALSE FALSE TRUE Auftrag mit Fehler beendet. Die Fehlerursache ist im Parameter

STATUS hinterlegt. FALSCH FALSCH FALSCH Kein neuer Auftrag zugewiesen.

Parameter TSEND_C KOP FUP

Parameter Parameterty

p Datentyp Beschreibung

REQ INPUT BOOL Steuerparameter REQ startet den Sendeauftrag bei steigender Flanke über die in CONNECT beschriebene Verbindung.

CONT INPUT BOOL Steuerparameter CONT: • 0: Trennen • 1: Verbindung herstellen und halten

LEN INPUT INT Maximale Bytezahl, die mit dem Auftrag gesendet werden soll. Siehe Beschreibung der Beziehung zwischen CPU und Protokollvariante und übertragbarer Datenlänge.

CONNECT IN_OUT ANY Pointer auf die Verbindungsbeschreibung DATA IN_OUT ANY Sendebereich; enthält Adresse und Länge der Daten,

die gesendet werden sollen. COM_RST IN_OUT BOOL Parameter COM_RST:

• 1: Kompletter Neustart des Funktionsbausteins, bestehende Verbindung wird beendet.

DONE OUTPUT BOOL Statusparameter DONE: • 0: Auftrag noch nicht gestartet oder läuft noch. • 1: Auftrag fehlerfrei ausgeführt.

BUSY OUTPUT BOOL Statusparameter BUSY: • 0: Auftrag beendet. • 1: Auftrag noch nicht beendet. Es kann kein neuer

Auftrag gestartet werden.

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S7-1200 Automatisierungssystem 170 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Parameter Parametertyp

Datentyp Beschreibung

ERROR OUTPUT BOOL Statusparameter ERROR: • 1: Ein Fehler ist während der Bearbeitung

aufgetreten. STATUS enthält ausführliche Informationen über die Fehlerart.

STATUS OUTPUT WORD Statusparameter STATUS: Fehlerinformation

Parameter TRCV_C KOP FUP

Parameter Parameterty

p Datentyp Beschreibung

EN_R IN BOOL Steuerparameter freigegeben für Empfang: Ist EN_R = 1, ist TRCV_C empfangsbereit. Der Empfangsauftrag wird bearbeitet.

CONT IN BOOL Steuerparameter CONT: • 0: Trennen • 1: Verbindung herstellen und halten

LEN IN INT Länge des Empfangsbereichs in Bytes Zur Bedeutung von LEN = 0 oder LEN <> 0, siehe oben (Empfangsmodi). Zu den Wertebereichen: siehe Beschreibung der Beziehung zwischen CPU und Protokollvariante (connection_type) und übertragbarer Datenlänge.

CONNECT IN_OUT ANY Pointer auf die Verbindungsbeschreibung DATA IN_OUT ANY Empfangsbereich, enthält Startadresse und maximale

Länge der empfangenen Daten. COM_RST IN_OUT BOOL Parameter COM_RST:

• 1: Kompletter Neustart des Funktionsbausteins; bestehende Verbindung wird beendet.

DONE OUT BOOL Statusparameter DONE: • 0: Auftrag noch nicht gestartet oder läuft noch. • 1: Auftrag fehlerfrei ausgeführt.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 171

Parameter Parametertyp

Datentyp Beschreibung

BUSY OUT BOOL Statusparameter BUSY: • 0: Auftrag beendet. • 1: Auftrag noch nicht beendet. Es kann kein neuer

Auftrag gestartet werden.

ERROR OUT BOOL Statusparameter ERROR: • 1: Ein Fehler ist während der Bearbeitung

aufgetreten. STATUS enthält ausführliche Informationen über die Fehlerart.

STATUS OUT WORD Statusparameter STATUS: Fehlerinformation RCVD_LEN OUT INT Tatsächliche empfangene Datenmenge, in Bytes

Parameter ERROR und STATUS ERROR STATUS

(W#16#...) Beschreibung

0 0000 Auftrag fehlerfrei ausgeführt 0 7000 Keine laufende Auftragsbearbeitung 0 7001 Auftragsbearbeitung starten, Verbindung herstellen, auf Verbindungspartner

warten 0 7002 Daten werden gesendet oder empfangen 0 7003 Verbindung wird beendet 0 7004 Verbindung hergestellt, wird überwacht, keine laufende Auftragsbearbeitung 1 8085 Parameter LEN hat den Wert 0 oder ist größer als der größte zulässige Wert1 8086 Der Parameter CONNECT ist außerhalb des zulässigen Bereichs. 1 8087 Maximale Anzahl Verbindungen erreicht; keine weitere Verbindung möglich 1 8088 Parameter LEN größer als der in DATA festgelegte Speicherbereich;

Empfangsspeicherbereich zu klein 1 8089 Parameter CONNECT verweist nicht auf einen Datenbaustein. 1 8091 Maximale Schachtelungstiefe überschritten. 1 809A Parameter CONNECT zeigt auf ein Feld, das nicht mit der Länge der

Verbindungsbeschreibung übereinstimmt. 1 809B local_device_id in der Verbindungsbeschreibung stimmt nicht mit der CPU

überein. 1 80A1 Kommunikationsfehler:

• Die angegebene Verbindung ist noch nicht hergestellt • Die angegebene Verbindung wird derzeit beendet; Datenübertragung

über diese Verbindung nicht möglich • Schnittstelle wird neu initialisiert

1 80A3 Es wird versucht, eine nicht vorhandene Verbindung zu beenden 1 80A4 Die IP-Adresse des entfernten Teilnehmers ist ungültig. Beispiel: Die IP-

Adresse des entfernten Teilnehmers ist dieselbe wie die IP-Adresse des lokalen Teilnehmers.

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S7-1200 Automatisierungssystem 172 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

ERROR STATUS (W#16#...)

Beschreibung

1 80A7 Kommunikationsfehler: Sie haben TDISCON aufgerufen, bevor TCON beendet war (TDISCON muss zuerst die von ID bezeichnete Verbindung vollständig beenden)

1 80B2 Der Parameter CONNECT zeigt auf einen Datenbaustein, der mit dem Schlüsselwort UNLINKED erzeugt wurde

1 80B3 Inkonsistente Parameter: • Fehler in der Verbindungsbeschreibung • Lokale Schnittstelle (Parameter local_tsap_id) ist bereits in einer

anderen Verbindungsbeschreibung vorhanden • ID in der Verbindungsbeschreibung stimmt nicht mit der als Parameter

angegebenen ID überein

1 80B4 Wenn Sie eine passive Verbindung über ISO on TCP (connection_type = B#16#12) aufbauen, werden Sie anhand des Fehlercodes 80B4 gewarnt, wenn der eingegebene TSAP keiner der folgenden Voraussetzungen für Adressen entspricht: • Hat der lokale TSAP eine Länge von 2 und einen ID-Wert von E0 oder

E1 (hexadezimal) für das erste Byte, muss das zweite Byte entweder 00 oder 01 sein.

• Hat der lokale TSAP eine Länge von 3 und einen ID-Wert von E0 oder E1 (hexadezimal) für das erste Byte, muss das zweite Byte entweder 00 oder 01 sein und alle Bytes müssen gültige ASCII-Zeichen sein.

• Hat der lokale TSAP eine Länge von 3 oder größer und das erste Byte des ID-Werts des TSAP keinen Wert von E0 oder E1 (hexadezimal), müssen alle Bytes der TSAP-ID gültige ASCII-Zeichen sein.

Gültige ASCII-Zeichen sind Bytewerte von 20 bis 7E (hexadezimal). 1 80C3 Alle Verbindungsressourcen sind belegt. 1 80C4 Temporärer Kommunikationsfehler:

• Die Verbindung kann zur Zeit nicht hergestellt werden • Die Schnittstelle empfängt neue Parameter • Die konfigurierte Verbindung wird von TDISCON entfernt

1 8722 Parameter CONNECT: Ungültiger Quellbereich: Bereich in DB nicht vorhanden

1 873A Parameter CONNECT: Zugriff auf Verbindungsbeschreibung nicht möglich (z. B. DB nicht verfügbar)

1 877F Parameter CONNECT: Interner Fehler, z. B. ungültiger Verweis auf ANY

Open Ethernet-Kommunikation mit Ein-/Ausschaltsteuerung

Ethernet-Kommunikation mit den Protokollen TCP und ISO on TCP Diese Programmanweisungen steuern den Kommunikationsprozess: 1. TCON stellt eine Verbindung her. 2. TSEND und TRCV senden und empfangen Daten. 3. TDISCON trennt die Verbindung.

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 173

Verwendung mit TCP und ISO on TCP Beide Kommunikationsteilnehmer führen die Operation TCON aus, um die Kommunikationsverbindung einzurichten und herzustellen. Mit Parametern geben Sie die aktiven und passiven Endpunkte der Kommunikation an. Nach dem Einrichten und Aufbauen der Verbindung wird sie automatisch von der CPU gehalten und überwacht. Wird die Verbindung durch eine Leitungsstörung oder vom entfernten Kommunikationsteilnehmer abgebrochen, so versucht der aktive Teilnehmer, die konfigurierte Verbindung wieder aufzubauen. Sie müssen TCON nicht erneut ausführen. Wird die Operation TDISCON ausgeführt oder ist die CPU in den Betriebszustand STOP gegangen, so wird die bestehende Verbindung beendet und die eingerichtete Verbindung gelöscht. Um die Verbindung einzurichten und wiederherzustellen, müssen Sie TCON erneut ausführen.

Funktionsbeschreibung TCON, TDISCON, TSEND und TRCV laufen asynchron ab, so dass die Bearbeitung eines Auftrags mehrere Operationsausführungen umfasst. Beispielsweise starten Sie einen Auftrag zum Einrichten und Herstellen einer Verbindung durch die Ausführung von TCON mit Parameter REQ = 1. Dann überwachen Sie den Stand der Auftragsausführung, indem TCON wiederholt ausgeführt wird, und prüfen, ob Parameter DONE den Abschluss des Auftrags bestätigt. Die folgende Tabelle zeigt die Beziehungen zwischen BUSY, DONE und ERROR. Den aktuellen Status eines Auftrags können Sie mit der Tabelle feststellen. Statusparameter für die Auftragsbearbeitung mit TCON, TDISCON, TSEND und TRCV: BUSY DONE ERROR Beschreibung TRUE Irrelevant Irrelevant Auftrag wird bearbeitet. FALSE TRUE FALSE Auftrag erfolgreich ausgeführt. FALSE FALSE TRUE Auftrag mit Fehler beendet. Die Fehlerursache ist im Parameter

STATUS hinterlegt. FALSCH FALSCH FALSCH Kein neuer Auftrag zugewiesen.

TCON KOP FUP

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 174 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Parameter Parametert

yp Datentyp Beschreibung

REQ IN BOOL Steuerparameter REQUEST startet den Auftrag zur Herstellung der von ID angegebenen Verbindung. Der Auftrag beginnt mit der steigenden Flanke.

ID IN CONN_OUC (WORD)

Verweis auf die Verbindung, die mit dem entfernten Teilnehmer oder zwischen dem Anwenderprogramm und der Kommunikationsschicht des Betriebssystems hergestellt werden soll. Die ID muss mit der zugehörigen Parameter-ID in der lokalen Verbindungsbeschreibung übereinstimmen. Wertebereich: W#16#0001 bis W#16#0FFF

CONNECT IN_OUT TCON-Param Pointer auf die Verbindungsbeschreibung DONE OUT BOOL Statusparameter DONE:

• 0: Auftrag noch nicht gestartet oder läuft noch • 1: Auftrag fehlerfrei ausgeführt

BUSY OUT BOOL • BUSY = 1: Auftrag noch nicht beendet • BUSY = 0: Auftrag beendet

ERROR OUT BOOL Statusparameter ERROR: ERROR = 1: Bei der Auftragsbearbeitung ist ein Fehler aufgetreten. STATUS enthält ausführliche Informationen über die Fehlerart.

STATUS OUT WORD Statusparameter STATUS: Fehlerinformation

TDISCON KOP FUP

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 175

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung REQ IN BOOL Steuerparameter REQUEST startet den Auftrag zur

Herstellung der von ID angegebenen Verbindung. Der Auftrag beginnt mit der steigenden Flanke.

ID IN CONN_OUC (WORD)

Verweis auf die Verbindung mit dem entfernten Teilnehmer oder zwischen dem Anwenderprogramm und der Kommunikationsschicht des Betriebssystems, die beendet werden soll. Die ID muss mit der zugehörigen Parameter-ID in der lokalen Verbindungsbeschreibung übereinstimmen. Wertebereich: W#16#0001 bis W#16#0FFF

DONE OUT BOOL Statusparameter DONE: • 0: Auftrag noch nicht gestartet oder läuft noch • 1: Auftrag fehlerfrei ausgeführt

BUSY OUT BOOL • BUSY = 1: Auftrag noch nicht beendet • BUSY = 0: Auftrag beendet

ERROR OUT BOOL ERROR = 1: Ein Fehler ist während der Bearbeitung aufgetreten.

STATUS OUT WORD Fehlercode

TCP und ISO on TCP TDISCON beendet eine Kommunikationsverbindung von der CPU zu einem Kommunikationsteilnehmer.

TSEND KOP FUP

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 176 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung REQ IN BOOL Steuerparameter REQUEST startet den Sendeauftrag

bei steigender Flanke. Die Daten werden aus dem mit DATA und LEN bezeichneten Bereich übertragen.

ID IN CONN_OUC (WORD)

Verweis auf die zugehörige Verbindung. Die ID muss mit der zugehörigen Parameter-ID in der lokalen Verbindungsbeschreibung übereinstimmen. Wertebereich: W#16#0001 bis W#16#0FFF

LEN IN INT Maximale Bytezahl, die mit dem Auftrag versendet werden soll

DATA IN_OUT VARIANT Zeigt auf den Datenbereich, der gesendet werden soll: Absenderbereich; enthält Adresse und Länge. Die Adresse bezieht sich auf: • das Prozessabbild der Eingänge • das Prozessabbild der Ausgänge • einen Bitmerker einen Datenbaustein

DONE OUT BOOL Statusparameter DONE: • 0: Auftrag noch nicht gestartet oder läuft noch. • 1: Auftrag fehlerfrei ausgeführt.

BUSY OUT BOOL • BUSY = 1: Auftrag noch nicht beendet. Es kann kein neuer Auftrag gestartet werden.

• BUSY = 0: Auftrag beendet.

ERROR OUT BOOL Statusparameter ERROR: ERROR = 1: Ein Fehler ist während der Bearbeitung aufgetreten. STATUS enthält ausführliche Informationen über die Fehlerart

STATUS OUT WORD Statusparameter STATUS: Fehlerinformation

Hinweis Durch die asynchrone Bearbeitung von TSEND müssen die Daten im Absenderbereich konsistent bleiben, bis einer der Parameter DONE oder ERROR den Wert WAHR annimmt.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 177

TRCV KOP FUP

Parameter Parameterty

p Datentyp Beschreibung

EN_R IN BOOL Steuerparameter freigegeben für Empfang: Ist EN_R = 1, ist TRCV empfangsbereit. Der Empfangsauftrag wird bearbeitet.

ID IN CONN_OUC (WORD)

Verweis auf die zugehörige Verbindung. Die ID muss mit der zugehörigen Parameter-ID in der lokalen Verbindungsbeschreibung übereinstimmen. Wertebereich: W#16#0001 bis W#16#0FFF

LEN IN INT Länge des Empfangsbereichs in Bytes Zur Bedeutung von LEN = 0 oder LEN <> 0, siehe oben (Empfangsmodi von TRCV).

DATA IN_OUT VARIANT Zeigt auf empfangene Daten: Empfangsbereich (siehe Definition oben); enthält Adresse und Länge Die Adresse bezieht sich auf: • das Prozessabbild der Eingänge • das Prozessabbild der Ausgänge • einen Bitmerker einen Datenbaustein

NDR OUT BOOL Statusparameter NDR: • NDR = 0: Auftrag noch nicht gestartet oder läuft

noch. • NDR = 1: Auftrag erfolgreich ausgeführt.

BUSY OUT BOOL • BUSY = 1: Auftrag noch nicht beendet. Es kann kein neuer Auftrag gestartet werden.

• BUSY = 0: Auftrag beendet.

ERROR OUT BOOL Statusparameter ERROR: ERROR=1: Ein Fehler ist während der Bearbeitung aufgetreten. STATUS enthält ausführliche Informationen über die Fehlerart.

STATUS OUT WORD Statusparameter STATUS: Fehlerinformation RCVD_LEN OUT INT Tatsächliche empfangene Datenmenge, in Bytes

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 178 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Hinweis Durch die asynchrone Bearbeitung von TRCV sind die Daten im Empfangsbereich nur konsistent, wenn der Parameter NDR den Wert WAHR hat.

Empfangsbereich Dies ist der Bereich, in den TRCV die empfangenen Daten schreibt. Der Empfangsbereich ist mit den folgenden zwei Variablen definiert: ● Zeigt auf den Anfang des Bereichs ● Länge des Bereichs Die Länge des Bereichs wird anhand der von Parameter LEN (wenn LEN <> 0) verwendeten Protokollvariante oder der Längeninformation von Parameter DATA (wenn LEN = 0) festgelegt.

Empfangsmodi von TRCV Die folgende Tabelle zeigt, wie TRCV die empfangenen Daten in den Empfangsbereich einträgt. Protokollvariante Eintragen der Daten in den

Empfangsbereich Parameter Verbindungstyp

Wert des Parameters LEN

TCP Ad-hoc-Modus B#16#11 0 TCP Datenempfang mit

angegebener Länge B#16#11 <> 0

ISO on TCP protokollgesteuert B#16#12 0 (empfohlen) oder <> 0

TCP / Ad-hoc-Modus Den Ad-hoc-Modus gibt es nur bei der Protokollvariante TCP. Den Ad-hoc-Modus stellen Sie ein, indem Sie dem Parameter LEN den Wert 0 zuweisen. Der Empfangsbereich ist identisch mit dem von Parameter DATA angegebenen Bereich. Es werden maximal 1472 Bytes empfangen. Unmittelbar nach dem Empfang eines Datenblocks schreibt TRCV die Daten in den Empfangsbereich und setzt NDR auf 1.

TCP / Datenempfang mit angegebener Länge Für den Datenempfang können Sie eine Länge vorgeben, indem Sie dem Parameter LEN einen anderen Wert als 0 zuweisen. Der Empfangsbereich wird mit den Parametern LEN und DATA definiert. Sobald LEN Bytes empfangen sind, werden sie von TRCV in den Empfangsbereich übertragen und NDR wird auf 1 gesetzt.

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 179

ISO on TCP / protokollgesteuerte Datenübertragung Bei der Protokollvariante ISO on TCP werden die Daten protokollgesteuert übertragen. Der Empfangsbereich wird mit den Parametern LEN und DATA definiert. Sobald alle Auftragsdaten empfangen sind, werden sie von TRCV in den Empfangsbereich übertragen und NDR wird auf 1 gesetzt.

Bedingungscodes für TCON ERROR STATUS

(W#16#...) Erläuterung

0 0000 Verbindung wurde erfolgreich aufgebaut 0 7000 Keine laufende Auftragsbearbeitung 0 7001 Auftragsbearbeitung starten, Verbindung wird hergestellt 0 7002 Folgeaufruf (REQ irrelevant), Verbindung wird hergestellt 1 8086 Parameter ID ist außerhalb des zulässigen Bereichs. 1 8087 Maximale Anzahl Verbindungen erreicht; keine weitere Verbindung möglich 1 809B local_device_id in der Verbindungsbeschreibung stimmt nicht mit der CPU

überein. 1 80A1 • Verbindung oder Port ist vom Anwender belegt

1 80A2 Lokaler oder entfernter Port ist vom System belegt 1 80A3 Es wird versucht, eine bestehende Verbindung erneut herzustellen 1 80A4 IP-Adresse des entfernten Verbindungspunkts ist ungültig, sie entspricht

möglicherweise der lokalen IP-Adresse 1 80A7 Kommunikationsfehler: TDISCON wurde ausgeführt, bevor TCON beendet

war. TDISCON muss zuerst die mit der ID bezeichnete Verbindung vollständig beenden.

1 80B3 Parametrierung nicht konsistent: Sammelfehler für Fehlercodes W#16#80A0 bis W#16#80A2, W#16#80A4, W#16#80B4 bis W#16#80B9

1 80B4 Wenn Sie eine passive Verbindung über ISO on TCP (connection_type = B#16#12) aufbauen, werden Sie anhand des Fehlercodes 80B4 gewarnt, wenn der eingegebene TSAP keiner der folgenden Voraussetzungen für Adressen entspricht: • Hat der lokale TSAP eine Länge von 2 und einen ID-Wert von E0 oder E1

(hexadezimal) für das erste Byte, muss das zweite Byte entweder 00 oder 01 sein.

• Hat der lokale TSAP eine Länge von 3 und einen ID-Wert von E0 oder E1 (hexadezimal) für das erste Byte, muss das zweite Byte entweder 00 oder 01 sein und alle Bytes müssen gültige ASCII-Zeichen sein.

• Hat der lokale TSAP eine Länge von 3 oder größer und das erste Byte des ID-Werts des TSAP keinen Wert von E0 oder E1 (hexadezimal), müssen alle Bytes der TSAP-ID gültige ASCII-Zeichen sein.

Gültige ASCII-Zeichen sind Bytewerte von 20 bis 7E (hexadezimal). 1 80B5 Fehler in Parameter active_est 1 80B6 Parametrierungsfehler in Parameter connection_type 1 80B7 Fehler in einem der folgenden Parameter: block_length, local_tsap_id_len,

rem_subnet_id_len, rem_staddr_len, rem_tsap_id_len, next_staddr_len

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 180 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

ERROR STATUS (W#16#...)

Erläuterung

1 80B8 Parameter der lokalen Verbindungsbeschreibung und Parameter-ID sind verschieden

1 80C3 Alle Verbindungsressourcen sind belegt. 1 80C4 Temporärer Kommunikationsfehler:

• Die Verbindung kann zur Zeit nicht hergestellt werden. • Die Schnittstelle empfängt neue Parameter. • Die konfigurierte Verbindung wird von TDISCON entfernt.

Bedingungscodes für TDISCON ERROR STATUS

(W#16#...) Erläuterung

0 0000 Verbindung wurde erfolgreich beendet 0 7000 Keine laufende Auftragsbearbeitung 0 7001 Auftragsbearbeitung starten, Verbindung wird beendet 0 7002 Folgeaufruf (REQ irrelevant), Verbindung wird beendet 1 8086 Der Parameter ID ist nicht im zulässigen Adressbereich. 1 80A3 Es wird versucht, eine nicht vorhandene Verbindung zu beenden 1 80C4 Temporärer Kommunikationsfehler: Die Schnittstelle empfängt neue

Parameter oder die Verbindung wird gerade aufgebaut.

Bedingungscodes für TSEND ERROR STATUS

(W#16#...) Erläuterung

0 0 Sendeauftrag fehlerfrei ausgeführt 0 7000 Keine laufende Auftragsbearbeitung 0 7001 Auftragsbearbeitung starten, Daten werden gesendet: Während dieser

Bearbeitung greift das Betriebssystem auf die Daten im Sendebereich DATA zu.

0 7002 Folgeaufruf (REQ irrelevant), Auftrag wird bearbeitet: Während dieser Bearbeitung greift das Betriebssystem auf die Daten im Sendebereich DATA zu.

1 8085 Parameter LEN hat den Wert 0 oder ist größer als der größte zulässige Wert. 1 8086 Der Parameter ID ist nicht im zulässigen Adressbereich. 1 8088 Parameter LEN ist größer als der in DATA festgelegte Speicherbereich

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 181

ERROR STATUS (W#16#...)

Erläuterung

1 80A1 Kommunikationsfehler: • Die angegebene Verbindung ist noch nicht hergestellt • Die angegebene Verbindung wird beendet. Datenübertragung über diese

Verbindung nicht möglich. • Schnittstelle wird neu initialisiert.

1 80C3 Interner Mangel an Ressourcen: Ein Baustein mit dieser ID wird bereits in einer anderen Prioritätsklasse bearbeitet.

1 80C4 Temporärer Kommunikationsfehler: • Die Verbindung zum Kommunikationspartner kann zur Zeit nicht

hergestellt werden. • Die Schnittstelle empfängt neue Parameter oder die Verbindung wird

gerade aufgebaut.

Bedingungscodes für TRCV ERROR STATUS

(W#16#...) Erläuterung

0 0000 Neue Daten angenommen: Die aktuelle Länge der empfangenen Daten wird in RCVD_LEN gezeigt.

0 7000 Baustein nicht empfangsbereit 0 7001 Baustein empfangsbereit, Empfangsauftrag wurde aktiviert 0 7002 Folgeaufruf, Empfangsauftrag wird bearbeitet: Während dieser Bearbeitung

werden die Daten in den Empfangsbereich geschrieben. Deshalb kann ein Fehler zu inkonsistenten Daten im Empfangsbereich führen.

1 8085 Der Parameter LEN ist größer als der größte zulässige Wert, oder Sie haben den Parameter LEN oder DATA seit dem ersten Aufruf geändert.

1 8086 Der Parameter ID ist nicht im zulässigen Adressbereich. 1 8088 Empfangsbereich ist zu klein: Der Wert LEN ist größer als der von DATA

angegebene Empfangsbereich. 1 80A1 Kommunikationsfehler:

• Die angegebene Verbindung ist noch nicht hergestellt • Die angegebene Verbindung wird beendet. Ein Empfangsauftrag ist über

diese Verbindung nicht möglich. • Die Schnittstelle empfängt neue Parameter.

1 80C3 Interner Mangel an Ressourcen: Ein Baustein mit dieser ID wird bereits in einer anderen Prioritätsklasse bearbeitet.

1 80C4 Temporärer Kommunikationsfehler: • Die Verbindung zum Partner kann zur Zeit nicht hergestellt werden. • Die Schnittstelle empfängt neue Parametrierungen oder die Verbindung

wird gerade aufgebaut.

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S7-1200 Automatisierungssystem 182 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

6.2.4.3 Punkt-zu-Punkt-Operationen Das Punkt-zu-Punkt-Kapitel (PtP) (Seite 261) bietet detaillierte Informationen über die PtP-Operationen und die Kommunikationsmodule.

6.2.5 Interruptoperationen

6.2.5.1 Operationen ATTACH und DETACH Mit den Operationen ATTACH und DETACH können Sie Unterprogramme, die durch Interruptereignisse angestoßen werden, aktivieren und deaktivieren. ● Die Operation ATTACH aktiviert die Ausführung des Unterprogramms eines Interrupt-

OBs bei einem Prozessereignis. ● Die Operation DETACH deaktiviert die Ausführung des Unterprogramms eines Interrupt-

OBs bei einem Prozessereignis. KOP

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung OB_NR IN INT Organisationsbausteinkennung:

Wählen Sie einen der verfügbaren Prozessalarm-OBs aus, die über die Funktion "Neuen Baustein hinzufügen" angelegt wurden. Doppelklicken Sie auf das Parameterfeld und dann auf das Symbol, um die verfügbaren OBs anzuzeigen.

EVENT IN DWORD Ereigniskennung: Wählen Sie eines der verfügbaren Prozessalarmereignisse aus, die in der PLC-Gerätekonfiguration für digitale Eingänge oder schnelle Zähler aktiviert wurden. Doppelklicken Sie auf das Parameterfeld und dann auf das Symbol, um die verfügbaren Ereignisse anzuzeigen.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 183

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung ADD (nur für ATTACH)

IN BOOL ADD = 0 (Voreinstellung): Dieses Ereignis ersetzt alle bisherigen Ereigniszuordnungen für diesen OB. ADD = 1: Dieses Ereignis wird zu allen bisherigen Ereigniszuordnungen für diesen OB hinzugefügt.

RET_VAL OUT INT Ausführungsbedingung

Prozessalarmereignisse der S7-1200 Die folgenden Prozessalarmereignisse werden von der S7-1200 unterstützt: ● Ereignisse Steigende Flanke (alle integrierten digitalen Eingänge der CPU plus 2 digitale

Signalkarteneingänge) – Eine steigende Flanke tritt auf, wenn der digitale Eingang in Reaktion auf den

Signalwechsel eines an den Eingang angeschlossenen Geräts von AUS nach EIN wechselt.

● Ereignisse Fallende Flanke (alle integrierten digitalen Eingänge der CPU plus 2 digitale Signalkarteneingänge) – Eine fallende Flanke tritt auf, wenn der digitale Eingang von EIN nach AUS wechselt.

● Ereignisse Aktueller Wert des schnellen Zählers (HSC) = Referenzwert (CV = RV) (HSC 1 bis 6) – Ein Interrupt CV = RV wird für einen HSC generiert, wenn der aktuelle Zählwert von

einem benachbarten Wert zu dem Wert wechselt, der genau dem zuvor eingerichteten Referenzwert enspricht.

● Ereignisse HSC-Richtungswechsel (HSC 1 bis 6) – Ein Richtungswechselereignis tritt auf, wenn erkannt wird, dass der HSC von Erhöhen

zu Verringern oder von Verringern zu Erhöhen wechselt. ● Ereignisse Externes Rücksetzen HSC (HSC 1 bis 6)

– Bestimmte HSC-Betriebsarten gestatten die Zuweisung eines digitalen Eingangs für externes Rücksetzen, um den Zählwert des HSC auf Null zurückzusetzen. Ein Ereignis Externes Rücksetzen tritt für einen solchen HSC auf, wenn dieser Eingang von AUS nach EIN wechselt.

Aktivieren von Prozessalarmereignissen in der PLC-Gerätekonfiguration Prozessalarme müssen während der PLC-Gerätekonfiguration aktiviert werden. Sie müssen das Kästchen zum Aktivieren der Ereignisse in der Gerätekonfiguration für einen digitalen Eingangskanal oder einen HSC selektieren, wenn Sie dieses Ereignis während der Konfiguration oder zur Laufzeit zuweisen möchten.

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S7-1200 Automatisierungssystem 184 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Mögliche Optionskästchen in der PLC-Gerätekonfiguration: ● Digitaleingang

– Erkennung steigender Flanken aktivieren – Erkennung fallender Flanken aktivieren

● Schneller Zähler (HSC) – Diesen schnellen Zähler aktivieren – Interrupt für Zählerwert gleich Referenzwert generieren – Interrupt für Ereignis Externes Rücksetzen generieren – Interrupt für Richtungswechselereignis generieren

Neue Prozessalarm-OBs in Ihr Programm einfügen Standardmäßig wird bei der ersten Aktivierung des Ereignisses dem Ereignis kein OB zugeordnet. Dies wird durch die Kennung "<nicht verbunden>" in der Gerätekonfiguration "Prozessalarm:" gekennzeichnet. Nur Prozessalarm-OBs können einem Prozessalarmereignis zugeordnet werden. Alle vorhandenen Prozessalarm-OBs werden in der Klappliste "Prozessalarm:" aufgeführt. Wird kein OB aufgeführt, müssen Sie einen OB vom Typ "Prozessalarm" wie folgt anlegen. Gehen Sie in der Projektnavigation unter "Programmbausteine" folgendermaßen vor: 1. Doppelklicken Sie auf "Neuen Baustein hinzufügen", wählen Sie "Organisationsbaustein

(OB)" und dann "Prozessalarm". 2. Optional können Sie den OB umbenennen, die Programmiersprache (KOP oder FUP)

festlegen und die Bausteinnummer auswählen (schalten Sie auf manuelle Bearbeitung um und wählen Sie eine andere als die vorgeschlagene Bausteinnummer aus).

3. Bearbeiten Sie den OB und fügen Sie die Reaktion des Programms ein, die bei Auftreten des Ereignisses ausgeführt werden soll. Sie können bis zu einer Schachtelungstiefe von vier Bausteinen FCs und FBs aus diesem OB aufrufen.

Parameter OB_NR Die Namen aller vorhandenen Prozessalarm-OBs werden in der Klappliste "Prozessalarm:" in der Gerätekonfiguration und in der Klappliste für den Parameter "OB_NR" der Operationen ATTACH/DETACH aufgeführt.

Parameter EVENT Wenn ein Prozessalarmereignis aktiviert wird, wird diesem bestimmten Ereignis ein eindeutiger Standardereignisname zugewiesen. Diesen Ereignisnamen können Sie über das Bearbeitungsfeld "Ereignisname:" ändern, der Name muss jedoch eindeutig sein. Die Ereignisnamen werden zu Variablennamen in der Variablentabelle "Konstanten" und erscheinen in der Klappliste des Parameters "EVENT" in den Operationsboxen ATTACH und DETACH. Der Wert dieser Variablen ist eine interne Nummer, die das Ereignis kennzeichnet.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 185

Allgemeine Funktionsweise Jeder Prozessalarm kann einem Prozessalarm-OB zugeordnet werden, der bei Auftreten des Prozessalarmereignisses in die Warteschlange für die Bearbeitung gestellt wird. Die Zuordnung von OB und Ereignis kann während der Konfiguration oder zur Laufzeit erfolgen. Sie haben die Möglichkeit, zur Zeit der Konfiguration einem aktivierten Ereignis einen OB zuzuordnen bzw. die Zuordnung aufzuheben. Um während der Konfiguration einem Ereignis einen OB zuzuordnen, wählen Sie in der Klappliste der verfügbaren Prozessalarm-OBs unter "Prozessalarm:" einen OB aus (klicken Sie auf den abwärts gerichteten Pfeil an der Klappliste). Wählen Sie in dieser Liste den Namen des gewünschten OBs aus, oder wählen Sie "<nicht verbunden>", um die Zuordnung aufzuheben. Sie können ein aktiviertes Prozessalarmereignis auch während der Laufzeit zuordnen bzw. die Zuordnung aufheben. Mit den Operationen ATTACH und DETACH können Sie während der Laufzeit (ggf. mehrmals) ein aktiviertes Prozessalarmereignis zu dem entsprechenden OB zuordnen bzw. die Zuordnung aufheben. Wenn derzeit kein OB zugeordnet ist (entweder aufgrund der Auswahl "<nicht verbunden>" in der Gerätekonfiguration oder als Ergebnis der Operation DETACH), wird der aktivierte Prozessalarm ignoriert.

Operation DETACH Mit der Operation DETACH heben Sie die Zuordnung eines bestimmten Ereignisses oder aller Ereignisse zu einem bestimmten OB auf. Ist ein EVENT angegeben, dann wird nur dieses eine Ereignis von dem angegebenen Organisationsbaustein OB_NR getrennt. Alle anderen derzeit zu diesem Organisationsbaustein OB_NR zugeordneten Ereignisse bleiben zugeordnet. Ist kein EVENT angegeben, werden alle derzeit zu diesem Organisationsbaustein OB_NR zugeordneten Ereignisse getrennt.

Bedingungscodes RET_VAL (W#16#....)

ENO-Status Beschreibung

0000 1 Kein Fehler 0001 0 Keine Zuordnung vorhanden (nur DETACH) 8090 0 OB ist nicht vorhanden 8091 0 OB ist vom falschen Typ 8093 0 Ereignis ist nicht vorhanden

6.2.5.2 Operationen zum Starten und Löschen von Verzögerungsalarmen Sie können die Verzögerungsalarmbearbeitung mit den Operationen SRT_DINT und CAN_DINT starten und löschen. Jeder Verzögerungsalarm ist ein einmaliges Ereignis, das nach einer vorgegebenen Verzögerungszeit auftritt. Wird das Zeitverzögerungsereignis gelöscht, bevor die Zeitverzögerung abgelaufen ist, tritt der Alarm nicht im Programm auf. ● SRT_DINT startet einen Verzögerungsalarm, der ein Unterprogramm eines OBs

(Organisationsbaustein) ausführt, wenn die im Parameter DTIME festgelegte Verzögerungszeit abgelaufen ist.

● CAN_DINT löscht einen Verzögerungsalarm, der bereits gestartet ist. Der Verzögerungsalarm-OB wird dann nicht ausgeführt.

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S7-1200 Automatisierungssystem 186 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

KOP FUP

Parameter SRT_DINT Parameter Parametert

yp Datentyp Beschreibung

OB_NR IN INT Organisationsbaustein (OB), der nach einer Zeitverzögerung gestartet werden soll: Wählen Sie einen der verfügbaren Verzögerungsalarm-OBs aus, die über die Funktion "Neuen Baustein hinzufügen" in der Projektnavigation angelegt wurden. Doppelklicken Sie auf das Parameterfeld und dann auf das Symbol, um die verfügbaren OBs anzuzeigen.

DTIME IN TIME Verzögerungswert (1 bis 60000 ms) Sie können längere Verzögerungen einstellen, z.B. durch Einfügen eines Zählers in einen Verzögerungsalarm-OB.

SIGN IN WORD Wird von der S7-1200 nicht verwendet, jeder Wert wird angenommen

RET_VAL OUT INT Ausführungsbedingung

Parameter CAN_DINT Parameter Parametert

yp Datentyp Beschreibung

OB_NR IN INT Kennung des Verzögerungsalarm-OBs Sie können eine OB-Nummer oder einen symbolischen Namen eingeben.

RET_VAL OUT INT Ausführungsbedingung

Funktionsweise Die Operation SRT_DINT gibt eine Verzögerung an, startet die interne Zeit für die Verzögerung und weist dem Timeout-Ereignis der Zeitverzögerung das Unterprogramm eines Verzögerungsalarm-OBs zu. Wenn die angegebene Verzögerungszeit abgelaufen ist, wird eine Programmunterbrechung generiert, die die Ausführung des zugeordneten Verzögerungsalarm-OBs anstößt. Mit der Operation CAN_DINT können Sie einen

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 187

gestarteten Verzögerungsalarm abbrechen, bevor die angegebene Verzögerungszeit erreicht ist. Ingesamt dürfen maximal vier Verzögerungs- und Weckalarmereignisse aktiv sein.

Unterprogramme von Verzögerungsalarm-OBs in Ihr Projekt einfügen Den Operationen SRT_DINT und CAN_DINT können nur Verzögerungsalarm-OBs zugeordnet werden. In einem neuen Projekt ist noch kein Verzögerungsalarm-OB vorhanden. Sie müssen Verzögerungsalarm-OBs in Ihr Projekt einfügen. Um einen Verzögerungsalarm-OB anzulegen, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Doppelklicken Sie in der Projektnavigation unter "Programmbausteine" auf "Neuen

Baustein hinzufügen", wählen Sie "Organisationsbaustein (OB)" und dann "Verzögerungsalarm".

2. Sie können den OB umbenennen, die Programmiersprache festlegen und die Bausteinnummer auswählen. Schalten Sie auf manuelle Bearbeitung um, wenn Sie eine andere als die automatisch zugeordnete Bausteinnummer auswählen möchten.

3. Bearbeiten Sie das Unterprogramm des Verzögerungsalarm-OBs und fügen Sie die Reaktion des Programms ein, die bei Auftreten des Verzögerungsereignisses ausgeführt werden soll. Sie können bis zu einer Schachtelungstiefe von maximal vier Bausteinen andere FCs und FBs aus dem Verzögerungsalarm-OB aufrufen.

4. Die Namen der neu zugewiesenen Verzögerungsalarm-OBs stehen zur Verfügung, wenn Sie den Parameter OB_NR der Operationen SRT_DINT und CAN_DINT bearbeiten.

Bedingungscodes RET_VAL (W#16#...)

Beschreibung

0000 Kein Fehler 8090 Falscher Parameter OB_NR 8091 Falscher Parameter DTIME 80A0 Verzögerungsalarm noch nicht gestartet

6.2.5.3 Operationen zum Deaktivieren und Aktivieren von Alarminterrupts Die Bearbeitung von Alarminterrupts kann mit den Operationen DIS_AIRT und EN_AIRT aktiviert und deaktiviert werden. KOP

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S7-1200 Automatisierungssystem 188 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Parameter Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung RET_VAL OUT INT Anzahl Verzögerungen = Anzahl ausgeführter

DIS_AIRT in der Warteschlange.

Funktionsweise DIS_AIRT verzögert die Verarbeitung neuer Interruptereignisse. Sie können die Operation DIS_AIRT mehrmals in einem OB ausführen. Die Anzahl der Ausführungen von DIS_AIRT wird vom Betriebssystem gezählt. Jede dieser Operationen bleibt gültig, bis sie mit einer Operation EN_AIRT gelöscht wird oder bis der aktuelle OB vollständig abgearbeitet ist. Nach der erneuten Aktivierung werden die Interrupts, die während der Ausführung von DIS_AIRT auftraten, verarbeitet bzw. die Interrupts werden verarbeitet, sobald der aktuelle OB ausgeführt wurde. EN_AIRT aktiviert die Verarbeitung von Interruptereignissen, die zuvor mit der Operation DIS_AIRT deaktiviert wurden. Jede Ausführung von DIS_AIRT muss mit einer Ausführung von EN_AIRT gelöscht werden. Wurde beispielsweise die Interruptbearbeitung fünfmal mit fünf Ausführungen von DIS_AIRT deaktiviert, so müssen diese mit fünf Ausführungen von EN_AIRT gelöscht werden. Die Operationen EN_AIRT müssen in demselben OB oder in einer aus demselben OB aufgerufenen FC bzw. FB ausgeführt werden, bevor für diesen OB erneut Interrupts aktiviert werden. Der Parameter RET_VAL zeigt an, wie häufig die Interruptverarbeitung deaktiviert wurde, also wie viele Ausführungen von DIS_AIRT in die Warteschlang gestellt wurden. Die Interruptverarbeitung wird erst wieder aktiviert, wenn der Parameter RET_VAL = 0 ist.

6.2.6 PID-Regelung Die Operation "PID_Compact" stellt einen PID-Regler mit selbsteinstellender Optimierung für den Automatik- und Handbetrieb zur Verfügung. Weitere Informationen zur Operation PID_Compact finden Sie in der Online-Hilfe im TIA-Portal.

Operation PID_Compact

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 189

6.2.7 Motion-Control-Operationen Die Bewegungssteuerungsoperationen nutzen einen zugehörigen Technologie-Datenbaustein und die dafür zugewiesene PTO (Impulsfolge) der CPU, um die Bewegung einer Achse zu steuern. Weitere Informationen zu den Bewegungssteuerungsoperationen finden Sie in der Online-Hilfe im TIA-Portal.

MC_Power aktiviert und deaktiviert eine Achse für die Bewegungssteuerung.

MC_Reset setzt alle Bewegungssteuerungsfehler zurück. Alle Bewegungssteuerungsfehler, die quittiert werden können, werden quittiert.

MC_Home stellt die Beziehung zwischen dem Achsensteuerungsprogramm und dem mechanischen Positionierungssystem der Achse her.

MC_Halt storniert alle Bewegungsvorgänge und bewirkt den Stopp der Achsenbewegung. Die Halteposition ist nicht definiert.

MC_MoveJog führt den Tippbetrieb zu Test- und Anlaufzwecken aus.

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 190 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

MC_MoveAbsolute startet die Bewegung zu einer absoluten Position. Der Auftrag ist beendet, wenn die Zielposition erreicht ist.

MC_MoveRelative startet eine Positionierbewegung relativ zur Startposition.

MC_MoveVelocity bewirkt, dass sich die Achse mit der angegebenen Geschwindigkeit bewegt.

6.2.8 Operation Impuls

6.2.8.1 Operation CTRL_PWM

① Zykluszeit

Die Operation CTRL_PWM für die Impulsdauermodulation (PWM) bietet Ihnen eine feste Zykluszeit mit variabler Einschaltdauer. Der PWM-Ausgang läuft nach dem Start kontinuierlich mit der angegebenen Frequenz (Zykluszeit). Die Impulsdauer wird nach Bedarf verändert, um die gewünschte Steuerung zu erzielen. ② Impulsdauer

Die Einschaltdauer kann als Prozentwert der Zykluszeit (0 – 100%), als Tausendstel (0 – 1000), als Zehntausendstel (0 – 10000) oder als S7-Analogformat angegeben werden. Die Impulsdauer kann zwischen 0 (kein Impuls, immer aus) und Vollausschlag (kein Impuls, immer ein) liegen. Weil der PWM-Ausgang zwischen 0 und Vollausschlag liegen kann, bietet er einen digitalen Ausgang, der in vielerlei Hinsicht einem Analogausgang gleicht. Der PWM-Ausgang kann z. B. zur Steuerung der Drehzahl eines Motors vom Stillstand bis zur vollen Drehzahl dienen oder er kann dafür eingesetzt werden, die Position eines Ventils von geschlossen bis vollständig geöffnet zu steuern. Zur Steuerung schneller Impulsausgänge stehen zwei Impulsgeneratoren zur Verfügung: PWM und Impulsfolge (PTO). PTO wird von den Bewegungssteuerungsoperationen genutzt. Sie können jeden Impulsgenerator entweder PWM oder PTO zuordnen, jedoch nicht beiden gleichzeitig. Die zwei Impulsgeneratoren sind spezifischen digitalen Ausgängen zugeordnet (siehe folgende Tabelle). Sie können integrierte CPU-Ausgänge oder die Ausgänge eines optionalen Signalboards nutzen. In der folgenden Tabelle werden die Adressen der Ausgänge aufgeführt (wobei die Standardkonfiguration der Ausgänge vorausgesetzt wird). Wenn Sie die Adressen der Ausgänge geändert haben, entsprechen die Adressen den von Ihnen zugewiesenen. Unabhängig davon nutzt PTO1/PWM1 die ersten beiden digitalen

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 191

Ausgänge und PTO2/PWM2 nutzt die nächsten beiden digitalen Ausgänge, entweder auf der CPU oder dem gesteckten Signalboard. Beachten Sie, dass PWM nur einen Ausgang benötigt, während PTO optional zwei Ausgänge je Kanal nutzen kann. Wenn ein Ausgang für eine Impulsfunktion nicht erforderlich ist, steht er zu anderen Zwecken zur Verfügung.

Beschreibung Standardmäßige Ausgangsbelegung Impuls Richtung

In CPU integriert A0.0 A0.1 PTO 1 Signalboard A4.0 A4.1

In CPU integriert A0.0 -- PWM 1 Signalboard A4.0 --

In CPU integriert A0.2 A0.3 PTO 2 Signalboard A4.2 A4.3

In CPU integriert A0.2 -- PWM 2 Signalboard A4.2 --

Konfigurieren eines Impulskanals für PWM Um die Impulsdauermodulation vorzubereiten, konfigurieren Sie zunächst einen Impulskanal in der Gerätekonfiguration durch Auswahl der CPU, des Impulsgenerators (PTO/PWM) und PWM1 oder PWM2. Aktivieren Sie den Impulsgenerator (Optionskästchen). Wenn ein Impulsgenerator aktiviert wird, wird diesem bestimmten Impulsgenerator ein eindeutiger Standardname zugewiesen. Diesen Namen können Sie im Bearbeitungsfeld "Name:" ändern, der Name muss jedoch eindeutig sein. Die Namen aktivierter Impulsgeneratoren werden zu Variablen in der Variablentabelle "Konstanten" und können als PWM-Parameter der Operation CTRL_PWM genutzt werden. Sie können den Impulsgenerator umbenennen, einen Kommentar einfügen und Parameter zuweisen. Dazu gehen Sie wie folgt vor:

PWM-Impulsoptionen ● Der Impulsgenerator wird wie folgt genutzt: PWM oder PTO (wählen Sie PWM) ● Ausgangsquelle: In CPU integriert oder Signalboard ● Zeitbasis: Millesekunden oder Mikrosekunden ● Impulsdauerformat:

– Prozent (0 – 100) – Tausendstel (0 – 1000) – Zehntausendstel (0 – 10000) – S7-Analogformat (0 – 27648)

● Zykluszeit: Geben Sie Ihre Zykluszeit ein. Dieser Wert kann nur hier geändert werden. ● Anfangsimpulsdauer: Geben Sie die Anfangsimpulsdauer ein. Die Impulsdauer kann

während der Laufzeit geändert werden.

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Programmieranweisungen 6.2 Erweiterte Anweisungen

S7-1200 Automatisierungssystem 192 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Ausgangsadressen Anfangsadresse: Geben Sie die Adresse des Ausgansgworts ein, wo Sie den Wert für die Impulsdauer ablegen möchten. Die Standardadresse ist AW1000 für PWM1, und AW1002 für PWM2. Der Wert an dieser Adresse steuert die Impulsdauer und wird jedesmal, wenn das Zielsystem von STOP nach RUN geht, mit dem oben eingegebenen Wert "Anfangsimpulsdauer:" initialisiert. Sie ändern diesen Ausgangswortwert während der Laufzeit, um die Impulsdauer zu verändern. KOP FUP

Parameter Parametert

yp Datentyp Startwert Beschreibung

PWM IN WORD 0 PWM-Kennung: Die Namen aktivierter Impulsgeneratoren werden zu Variablen in der Variablentabelle "Konstanten" und können als PWM-Parameter genutzt werden.

ENABLE IN BOOL 1 = Impulsgenerator starten 0 = Impulsgenerator stoppen

BUSY OUT BOOL 0 Funktion besetzt STATUS OUT WORD 0 Ausführungsbedingung

Funktionsweise Die Operation CTRL_PWM speichert Parameterdaten in einem Datenbaustein (DB). Wenn Sie die Operation CTRL_PWM in den Programmiereditor einfügen, wird ein DB zugewiesen. Die Parameter des Datenbausteins werden nicht separat vom Anwender geändert, sondern von der Operation CTRL_PWM gesteuert. Geben Sie den gewünschten Impulsgenerator über den Variablennamen für den Parameter PWM an. Wenn der Eingang EN gleich WAHR ist, startet oder stoppt die Operation PWM_CTRL die angegebene PWM anhand des Werts am Eingang ENABLE. Die Impulsdauer wird von dem Wert der zugewiesenen Adresse des Ausgangsworts angegeben. Weil die S7-1200 die Anforderung verarbeitet, wenn die Operation CTRL_PWM ausgeführt wird, meldet der Parameter BUSY bei S7-1200 CPUs immer FALSCH. Wird ein Fehler erkannt, wird ENO auf FALSCH gesetzt und der Parameter STATUS enthält einen Fehlercode. Die Impulsdauer wird beim ersten Wechsel des Zielsystems in RUN auf den in der Gerätekonfiguration eingegebenen Anfangswert gesetzt. Um die Impulsdauer zu ändern, schreiben Sie die gewünschten Werte in die in der Gerätekonfiguration angegebene Ausgangswortadresse ("Ausgangsadressen"/"Anfangsadresse:"). Um die gewünschte

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 193

Impulsdauer in das entsprechende Ausgangswort zu schreiben, nutzen Sie eine Operation wie Übertragen, Umwandeln, Arithmetik oder PID. Sie müssen den gültigen Bereich für den Wert des Ausgangsworts einhalten (Prozent, Tausendstel, Zehntausendstel oder S7-Analogformat).

Bedingungscodes STATUS-Wert Beschreibung 0 Kein Fehler 80A1 PWM-Kennung adressiert keine gültige PWM

Zu HSC, PWM und PTO zugewiesene digitale E/A können nicht geforct werden Die vom schnellen Zähler (HSC), von der Impulsdauermodulation (PWM) und von der Impulsfolge (PTO) verwendeten E/A werden während der Konfiguration zugewiesen. Wenn diesen Funktionen digitale E/A zugewiesen werden, können die Werte der Adressen der zugewiesenen E/A nicht durch die Funktion zum Forcen in der Beobachtungstabelle geändert werden.

6.3 Globale Bibliotheksoperationen

6.3.1 USS Die Bibliothek für das USS-Protokoll dient zum Steuern von Siemens-Antrieben, die das USS-Protokoll unterstützen. Die Operationen umfassen Funktionen, die speziell für die Kommunikation mit dem Antrieb über das USS-Protokoll ausgelegt sind. Das Modul CM1241RS485 kommuniziert mit den Antrieben über RS485-Ports. Mit der USS-Bibliothek können Sie den physikalischen Antrieb und die Parameter zum Lesen und Schreiben des Antriebs steuern.

6.3.1.1 Voraussetzungen für den Einsatz des USS-Protokolls Die Bibliothek enthält 1 Funktionsbaustein und 3 Funktionen zur Unterstützung des USS-Protokolls. Jedes CM1241RS485-Kommunikationsmodul unterstützt maximal 16 Antriebe. Ein einziger Instanz-Datenbaustein enthält temporäre Speicher- und Pufferfunktionen für alle Antriebe im USS-Netzwerk, die mit einem von Ihnen installierten PtP-Kommunikationsmodul verbunden sind. Die USS-Funktionen für diese Antriebe haben gemeinsam Zugriff auf die Informationen in diesem Datenbaustein.

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem 194 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Die Funktion USS_PORT steuert die Kommunikation zwischen der CPU und den Antrieben über das PtP-Kommunikationsmodul. Bei jedem Aufruf dieser Funktion wird nur eine Kommunikation mit einem Antrieb bearbeitet. Ihr Programm muss diese Funktion schnell genug aufrufen, so dass die Antriebe keine Zeitüberschreitung melden. Diese Funktion kann aus dem Hauptprogramm oder einem beliebigen Interrupt-OB aufgerufen werden. Der Funktionsbaustein USS_DRV gibt Ihrem Programm Zugriff auf einen angegebenen Antrieb im USS-Netzwerk. Seine Ein- und Ausgänge entsprechen den Zuständen und den Bedienfunktionen des Antriebs. Sind 16 Antriebe im Netzwerk vorhanden, so muss USS_DRV in Ihrem Programm mindestens 16mal aufgerufen werden, also jeweils einmal für jeden Antrieb. Wie schnell diese Bausteine aufgerufen werden, hängt von der erforderlichen Geschwindigkeit für die Steuerung der Antriebsfunktionen ab. Sie können den Funktionsbaustein USS_DRV nur aus dem Hauptprogramm-OB aufrufen.

VORSICHT Rufen Sie USS_DRV, USS_RPM, USS_WPM nur aus dem Hauptprogramm-OB auf. Die Funktion USS_PORT kann aus einem beliebigen OB aufgerufen werden, üblicherweise wird sie aus einem Verzögerungsalarm-OB aufgerufen. Wird die Unterbrechung von USS_PORT nicht verhindert, kann es zu unerwarteten Fehlern kommen.

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 195

Mit den Funktionen USS_RPM und USS_WPM werden die Betriebsparameter des entfernten Antriebs gelesen und geschrieben. Diese Parameter steuern die interne Funktionsweise des Antriebs. Eine Definition dieser Parameter finden Sie im Handbuch des Antriebs. Ihr Programm kann eine beliebige Anzahl dieser Funktionen enthalten, es kann jedoch immer nur eine Lese- oder Schreibanforderung für einen Antrieb aktiv sein. Sie dürfen die Funktionen USS_RPM und USS_WPM nur aus einem Hauptprogramm-OB aufrufen.

Zeit für die Kommunikation mit dem Antrieb berechnen Die Kommunikation mit dem Antrieb läuft asynchron zum Zyklus der S71200 ab. Die S7-1200 durchläuft üblicherweise mehrere Zyklen, bevor die Kommunikation mit einem Antrieb beendet ist. Das Intervall USS_PORT ist die Zeit, die für eine Transaktion des Antriebs erforderlich ist. Die folgende Tabelle zeigt die Mindestintervalle für USS_PORT für jede Baudrate. Wenn Sie die Funktion USS_PORT häufiger aufrufen, als es das USS_PORT-Intervall vorgibt, wird die Anzahl der Transaktionen nicht erhöht. Das Timeout-Intervall des Antriebs ist die Zeitdauer, die für eine Transaktion zur Verfügung steht, wenn zur Fertigstellung der Transaktion aufgrund von Kommunikationsfehlern 3 Versuche nötig sind. Standardmäßig führt die Bibliothek für das USS-Protokoll bei jeder Transaktion bis zu 2 Wiederholungen durch. Baudrate Berechnetes Mindestintervall für Aufruf von

USS_PORT (ms)

Intervall-Timeout für Antriebsmeldung pro Antrieb (ms)

1200 790 2370 2400 405 1215 4800 212.5 638 9600 116.3 349 19200 68.2 205 38400 44.1 133 57600 36.1 109 115200 28.1 85

6.3.1.2 Operation USS_DRV Die Operation USS_DRV tauscht Daten mit dem Antrieb aus, indem Anfragemeldungen erzeugt und die Antwortmeldungen des Antriebs ausgewertet werden. Für jeden Antrieb muss ein eigener Funktionsbaustein verwendet werden, doch müssen alle USS-Funktionen, die einem USS-Netzwerk und einem PtP-Kommunikationsmodul zugewiesen sind, den gleichen Instanz-Datenbaustein verwenden. Sie müssen den DB-Namen eingeben, wenn Sie die erste Operation USS_DRV einfügen. Dann nutzen Sie diesen DB weiter, der beim Einfügen der ersten Operation angelegt wurde. Wenn die erste Ausführung von USS_DRV erfolgt, wird der von der USS-Adresse (Parameter DRIVE) angegebene Antrieb im Instanz-DB initialisiert. Nach dieser Initialisierung können nachfolgende Operationen USS_PORT die Kommunikation mit dem Antrieb an dieser Antriebsnummer beginnen. Wenn Sie die Antriebsnummer ändern, muss das Zielsystem zunächst in STOP und dann wieder in RUN versetzt werden, damit der Instanz-DB initialisiert wird. Die

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem 196 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Eingangsparameter werden im USS-Sendepuffer konfiguriert und die Ausgänge werden, sofern vorhanden, aus einem "vorherigen" gültigen Antwortpuffer gelesen. Während der Ausführung der Operation USS_DRV findet keine Datenübertragung statt. Nach der Ausführung von USS_PORT wird mit den Antrieben kommuniziert. USS_DRV konfiguriert nur die zu sendenden Meldungen und wertet Daten aus, die in einer vorherigen Anforderung empfangen wurden. KOP (Standardansicht) KOP (erweiterte Ansicht)

Erweitern Sie die Box, um alle Parameter anzuzeigen. Klicken Sie dazu auf den unteren Bereich der Box. Die Parameteranschlüsse, die grau dargestellt sind, sind optional und müssen nicht zugewiesen werden.

Parameter Parameterty

p Datentyp Beschreibung

RUN IN BOOL Startbit des Antriebs: Ist dieser Parameter WAHR, so ermöglicht dieser Eingang den Betrieb des Antriebs mit der voreingestellten Drehzahl.

OFF2 IN BOOL Bit "Zum Stillstand auslaufen": Ist dieser Parameter WAHR, so veranlasst dieses Bit das Auslaufen des Antriebs, ohne zu bremsen.

OFF3 IN BOOL Schnelles Stoppbit - Ist dieser Parameter WAHR, so verursacht dieses Bit einen schnellen Halt durch Abbremsen des Antriebs.

F_ACK IN BOOL Fehlerquittierungsbit - Mit diesem Bit wird das Fehlerbit eines Antriebs zurückgesetzt. Es wird nach dem Löschen des Fehlers gesetzt und der Antrieb erkennt damit, dass der vorherige Fehler nicht mehr gemeldet werden muss.

DIR IN BOOL Richtungssteuerung des Antriebs - Dieses Bit wird gesetzt, wenn der Antrieb in Vorwärtsrichtung laufen soll (wenn SPEED_SP positiv ist).

DRIVE IN USINT Adresse des Antriebs: Dieser Eingang ist die Adresse des USS-Antriebs. Der gültige Bereich liegt zwischen Antrieb 1 und Antrieb 16.

PZD_LEN IN USINT Wortlänge - Dies ist die Anzahl der PZD-Datenwörter. Gültige Werte sind 2, 4, 6 oder 8 Wörter. Voreinstellung ist 2.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 197

Parameter Parametertyp

Datentyp Beschreibung

SPEED_SP IN REAL Drehzahlsollwert - Dies ist die Drehzahl des Antriebs prozentual zur konfigurierten Frequenz. Ein positiver Wert bedeutet, dass der Antrieb vorwärts läuft (wenn DIR wahr ist).

CTRL3 IN UINT Steuerwort 3 - Wert, der in einen benutzerkonfigurierbaren Parameter des Antriebs geschrieben wird. Der Benutzer muss dies im Antrieb konfigurieren. Optionaler Parameter.

CTRL4 IN UINT Steuerwort 4 - Wert, der in einen benutzerkonfigurierbaren Parameter des Antriebs geschrieben wird. Der Benutzer muss dies im Antrieb konfigurieren. Optionaler Parameter.

CTRL5 IN UINT Steuerwort 5 - Wert, der in einen benutzerkonfigurierbaren Parameter des Antriebs geschrieben wird. Der Benutzer muss dies im Antrieb konfigurieren. Optionaler Parameter.

CTRL6 IN UINT Steuerwort 6 - Wert, der in einen benutzerkonfigurierbaren Parameter des Antriebs geschrieben wird. Der Benutzer muss dies im Antrieb konfigurieren.

CTRL7 IN UINT Steuerwort 7 - Wert, der in einen benutzerkonfigurierbaren Parameter des Antriebs geschrieben wird. Der Benutzer muss dies im Antrieb konfigurieren. Optionaler Parameter.

CTRL8 IN UINT Steuerwort 8 - Wert, der in einen benutzerkonfigurierbaren Parameter des Antriebs geschrieben wird. Der Benutzer muss dies im Antrieb konfigurieren. Optionaler Parameter.

NDR OUT BOOL Neue Daten bereit - Ist dieser Parameter wahr, so meldet das Bit, dass am Ausgang Daten einer neuen Kommunikationsanforderung bereitstehen.

ERROR OUT BOOL Fehler aufgetreten - Ist dieser Parameter WAHR, so meldet dieses Bit, dass ein Fehler aufgetreten und Ausgang STATUS gültig ist. Alle anderen Ausgänge werden bei einem Fehler auf Null gesetzt.

STATUS OUT UINT Zustandswert der Anforderung. Er gibt das Zyklusergebnis an. (Zustandswort 2 des Antriebs)

RUN_EN OUT BOOL Betrieb freigegeben - Dieses Bit meldet, ob der Antrieb läuft.

D_DIR OUT BOOL Antriebsrichtung - Dieses Bit meldet, ob der Antrieb vorwärts läuft.

INHIBIT OUT BOOL Antrieb gesperrt - Dieses Bit meldet den Zustand des Sperrbits für den Antrieb.

FAULT OUT BOOL Antriebsfehler - Dieses Bit meldet, dass im Antrieb ein Fehler aufgetreten ist. Der Anwender muss die Störung beheben und Bit F_ACK setzen, um dieses Bit zu löschen.

SPEED OUT REAL Istwert Antriebsdrehzahl - Dies ist die Drehzahl des Antriebs prozentual zur konfigurierten Drehzahl.

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S7-1200 Automatisierungssystem 198 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Parameter Parametertyp

Datentyp Beschreibung

STATUS1 OUT UINT Zustandswort 1 des Antriebs - Dieser Wert enthält feste Zustandsbits eines Antriebs.

STATUS3 OUT UINT Zustandswort 3 des Antriebs - Dieser Wert enthält ein benutzerkonfigurierbares Zustandswort des Antriebs.

STATUS4 OUT UINT Zustandswort 4 des Antriebs - Dieser Wert enthält ein benutzerkonfigurierbares Zustandswort des Antriebs.

STATUS5 OUT UINT Zustandswort 5 des Antriebs - Dieser Wert enthält ein benutzerkonfigurierbares Zustandswort des Antriebs.

STATUS6 OUT UINT Zustandswort 6 des Antriebs - Dieser Wert enthält ein benutzerkonfigurierbares Zustandswort des Antriebs.

STATUS7 OUT UINT Zustandswort 7 des Antriebs - Dieser Wert enthält ein benutzerkonfigurierbares Zustandswort des Antriebs.

STATUS8 OUT UINT Zustandswort 8 des Antriebs - Dieser Wert enthält ein benutzerkonfigurierbares Zustandswort des Antriebs.

6.3.1.3 Operation USS_PORT Die Operation USS_PORT bearbeitet die Kommunikation über das USS-Netzwerk. Normalerweise ist nur eine Funktion USS_PORT pro PtP-Kommunikationsmodul im Programm vorhanden und jeder Aufruf dieser Funktion steuert eine Übertragung zu oder von einem einzigen Antrieb. Ihr Programm muss die Funktion USS_PORT oft genug ausführen, damit kein Timeout im Antrieb auftritt. Alle USS-Funktionen, die einem USS-Netzwerk und einem PtP-Kommunikationsmodul zugewiesen sind, müssen den gleichen Instanz-Datenbaustein nutzen. Die Operation USS_PORT wird üblicherweise aus einem Verzögerungsalarm-OB aufgerufen, um Antriebs-Timeouts zu verhindern und die letzten USS-Datenaktualisierungen für Aufrufe von USS_DRV verfügbar zu haben. KOP FUP

Parameter Parametert

yp Datentyp Beschreibung

PORT IN PORT PtP-Kommunikationsmodul. Kennung: Dies ist eine Konstante, auf die in der Standardvariablentabelle im Register "Konstanten" verwiesen werden kann.

BAUD IN DINT Baudrate für die USS-Kommunikation. USS_DB IN DINT Dies ist ein Verweis auf den Instanz-DB, der erstellt und

initialisiert wird, wenn eine Operation USS_DRV in Ihr Programm eingefügt wird.

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Parameter Parametertyp

Datentyp Beschreibung

ERROR OUT BOOL Ist dieser Parameter WAHR, so meldet dieses Bit, dass ein Fehler aufgetreten und Ausgang STATUS gültig ist.

STATUS OUT UINT Zustandswert der Anforderung. Er gibt das Ergebnis des Zyklus oder der Initialisierung an.

6.3.1.4 Operation USS_RPM Die Operation USS_RPM liest einen Parameter aus dem Antrieb. Alle USS-Funktionen, die einem USS-Netzwerk und einem PtP-Kommunikationsmodul zugewiesen sind, müssen den gleichen Datenbaustein nutzen. USS_RPM muss aus dem Hauptprogramm-OB aufgerufen werden. KOP FUP

Parameter Parametert

yp Datentyp Beschreibung

REQ IN BOOL Anforderung senden: Ist dieser Parameter WAHR, so wird eine neue Leseanforderung benötigt. Dies wird ignoriert, wenn die Anforderung für diesen Parameter bereits ansteht.

DRIVE IN USINT Adresse des Antriebs: Dieser Eingang ist die Adresse des USS-Antriebs. Der gültige Bereich liegt zwischen Antrieb 1 und Antrieb 16.

PARAM IN UINT Parameternummer: Dieser Eingang gibt an, welcher Antriebsparameter geschrieben wird. Der Bereich für diesen Parameter liegt zwischen 0 und 2047. Weitere Informationen für den Zugriff auf Parameter oberhalb dieses Bereichs finden Sie im Handbuch zu Ihrem Antrieb.

INDEX IN UINT Parameterindex: Dieser Eingang gibt an, in welchen Antriebsparameterindex geschrieben werden soll. Es handelt sich um einen 16-Bit-Wert, bei dem das niederwertigste Byte der tatsächliche Indexwert ist, mit einem Bereich von (0 bis 255). Das höherwertige Byte kann ebenfalls von dem Antrieb verwendet werden und ist antriebsspezifisch. Weitere Informationen finden Sie im Handbuch Ihres Antriebs.

USS_DB IN VARIANT Dies ist ein Verweis auf den Instanz-DB, der erstellt und initialisiert wird, wenn eine Operation USS_DRV in Ihr Programm eingefügt wird.

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Parameter Parametertyp

Datentyp Beschreibung

VALUE IN WORD, INT, UINT, DWORD, DINT, UDINT, REAL

Dies ist der Wert des Parameters, der gelesen wurde und er ist nur gültig, wenn das Bit DONE wahr ist.

DONE OUT BOOL Fertig: Ist dieser Parameter WAHR, so steht am Ausgang VALUE der zuvor angeforderte Wert des Leseparameters an. Dieses Bit wird gesetzt, wenn die Operation USS_DRV die Leseantwort des Antriebs erkennt. Dieses Bit wird zurückgesetzt, wenn: • Sie die Antwortdaten über eine andere Abfrage

USS_RPM anfordern oder • der zweite der nächsten beiden Aufrufe von USS_DRV

ausgeführt wird

ERROR OUT BOOL Fehler aufgetreten - Ist dieser Parameter WAHR, so meldet dieses Bit, dass ein Fehler aufgetreten und Ausgang STATUS gültig ist. Alle anderen Ausgänge werden bei einem Fehler auf Null gesetzt.

STATUS OUT UINT Dies ist der Zustandswert der Anforderung. Er gibt das Ergebnis der Leseanforderung an.

6.3.1.5 Operation USS_WPM Die Operation USS_WPM ändert einen Parameter im Antrieb. Alle USS-Funktionen, die einem USS-Netzwerk und einem PtP-Kommunikationsmodul zugewiesen sind, müssen den gleichen Datenbaustein nutzen. USS_WPM muss aus dem Hauptprogramm-OB aufgerufen werden.

Hinweis EEPROM-Schreiboperationen Übertreiben Sie die Verwendung der EEPROM-Schreiboperation nicht. Halten Sie die Anzahl der EEPROM-Schreiboperationen möglichst gering, um die Lebensdauer des EEPROM zu verlängern.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 201

KOP FUP

Parameter Parametert

yp Datentyp Beschreibung

REQ IN BOOL Sendeanforderung: Ist dieser Parameter WAHR, so wird eine neue Schreibanforderung benötigt. Dies wird ignoriert, wenn die Anforderung für diesen Parameter bereits ansteht.

DRIVE IN USINT Adresse des Antriebs: Dieser Eingang ist die Adresse des USS-Antriebs. Der gültige Bereich liegt zwischen Antrieb 1 und Antrieb 16.

PARAM IN UINT Parameternummer: Dieser Eingang gibt an, welcher Antriebsparameter geschrieben wird. Der Bereich für diesen Parameter liegt zwischen 0 und 2047. Weitere Informationen für den Zugriff auf Parameter oberhalb dieses Bereichs finden Sie im Handbuch zu Ihrem Antrieb.

INDEX IN UINT Parameterindex: Dieser Eingang gibt an, in welchen Antriebsparameterindex geschrieben werden soll. Es handelt sich um einen 16-Bit-Wert, bei dem das niederwertigste Byte der tatsächliche Indexwert ist, mit einem Bereich von (0 bis 255). Das höherwertige Byte kann ebenfalls von dem Antrieb verwendet werden und ist antriebsspezifisch. Weitere Informationen finden Sie im Handbuch Ihres Antriebs.

EEPROM IN BOOL In EEPROM des Antriebs speichern: Ist dieser Parameter WAHR, so werden in den Antriebsparameter geschriebene Werte im EEPROM des Antriebs gespeichert. Ist der Parameter FALSCH, so wird der geschriebene Wert nur temporär gespeichert und geht beim nächsten Einschalten des Antriebs verloren.

VALUE IN WORD, INT, UINT, DWORD, DINT, UDINT, REAL

Wert des Parameters, in den geschrieben werden soll. Er muss beim Zustandswechsel von REQ gültig sein.

USS_DB IN VARIANT Dies ist ein Verweis auf den Instanz-DB, der erstellt und initialisiert wird, wenn eine Operation USS_DRV in Ihr Programm eingefügt wird.

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem 202 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Parameter Parametertyp

Datentyp Beschreibung

DONE OUT BOOL Fertig: Wenn WAHR, weist dies darauf hin, dass der Eingang VALUE in den Antrieb geschrieben wurde. Dieses Bit wird gesetzt, wenn die Operation USS_DRV die Schreibantwort des Antriebs erkennt. Dieses Bit wird zurückgesetzt, wenn: Sie die Bestätigung des Antriebs über eine weitere Abfrage USS_WPM anfordern, dass der Schreibvorgang durchgeführt wurde, oder wenn der zweite der nächsten beiden Aufrufe von USS_DRV ausgeführt wird.

ERROR OUT BOOL Fehler aufgetreten: Wenn WAHR, weist dies darauf hin, dass ein Fehler aufgetreten und Ausgang STATUS gültig ist. Alle anderen Ausgänge werden bei einem Fehler auf Null gesetzt.

STATUS OUT UINT Dies ist der Zustandswert der Anforderung. Er gibt das Ergebnis der Schreibanforderung an.

6.3.1.6 USS-Zustandscodes Statuscodes der USS-Operation werden im Ausgang STATUS der USS-Funktionen ausgegeben.

STATUS-Wert (W#16#....)

Beschreibung

0000 Kein Fehler 8180 Die Länge der Antwort des Antriebs entsprach nicht den vom Antrieb empfangenen Zeichen 8181 Der Parameter VALUE ist nicht vom Datentyp Wort, Real oder Doppelwort 8182 Der Anwender hat einen Parameterwert vom Typ Wort eingegeben und die Antwort vom Antrieb im

Format Doppelwort oder Real empfangen 8183 Der Anwender hat einen Parameterwert vom Typ Doppelwort oder Real eingegeben und die Antwort

vom Antrieb im Format Wort empfangen 8184 Das Antworttelegramm des Antriebs hatte eine falsche Prüfsumme 8185 Unzulässige Antriebsadresse (gültiger Adressbereich für Antriebe: 1-16) 8186 Drehzahlsollwert liegt außerhalb des gültigen Bereichs (gültiger Sollwertbereich für die Drehzahl: -200%

bis 200%) 8187 Falsche Antriebsnummer hat auf die gesendete Anforderung geantwortet 8188 Unzulässige PZD-Wortlänge angegeben (gültiger Bereich = 2, 4, 6 oder 8 Wörter) 8189 Unzulässige Baudrate angegeben 818A Anforderungskanal für Parameter wird von einer anderen Anforderung für diesen Antrieb verwendet 818B Antrieb hat nicht auf Anforderungen und Wiederholungen reagiert 818C Antrieb hat einen erweiterten Fehler zu einer Parameteranforderung ausgegeben. Die Beschreibung der

erweiterten Fehler finden Sie unterhalb dieser Tabelle. 818D Antrieb hat einen Fehler wegen unzulässigen Zugriffs bei einer Parameteranforderung ausgegeben.

Weitere Informationen dazu, weshalb der Parameterzugriff begrenzt sein kann, finden Sie im Handbuch zu Ihrem Antrieb.

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 203

STATUS-Wert (W#16#....)

Beschreibung

818E Antrieb wurde nicht initialisiert: Dieser Fehlercode wird an USS_RPM oder USS_WPM ausgegeben, wenn die Operation USS_DRV nicht mindestens einmal für diesen Antrieb aufgerufen wurde. Dadurch wird verhindert, dass die Initialisierung im ersten Zyklus von USS_DRV eine anstehende Anforderung zum Lesen oder Schreiben von Parametern überschreibt, weil dabei der Antrieb als neuer Eintrag initialisiert wird. Um diesen Fehler zu beheben, rufen Sie die Operation USS_DRV für diesen Antrieb auf.

80Ax-80Fx Spezifische Fehler, die von der USS-Bibliothek aufgerufenen FBs für die Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) zurückgegeben werden: Diese Fehlercodes werden von der USS-Bibliothek nicht verändert und sind in den Beschreibungen der PtP-Operation definiert.

Erweiterte Fehlercodes für USS-Antriebe USS-Antriebe unterstützen Lese- und Schreibzugriff auf die internen Parameter eines Antriebs. Diese Funktion ermöglicht die dezentrale Steuerung und Konfiguration des Antriebs. Zugriffe der Antriebsparameter können aufgrund von Fehlern wie Wert außerhalb des Bereichs oder unzulässige Anforderungen in der aktuellen Betriebsart des Antriebs fehlschlagen. Der Antrieb erzeugt einen Fehlercde, der in der Variablen "USS_Extended_Error" im Instanz-DB der Operation USS_DRV ausgegeben wird. Dieser Fehlercode gilt nur für die letzte Ausführung der Operation USS_RPM oder USS_WPM. Der Fehlercode des Antriebs wird in der Variablen "USS_Extended_Error" abgelegt, wenn der Wert von STATUS hexadezimal 808C ist. Der Fehlercode von "USS_Extended_Error" richtet sich nach der Variante des Antriebs. Eine Beschreibung der erweiterten Fehlercodes von Lese- und Schreibfunktionen für Parameter finden Sie im Handbuch des Antriebs.

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem 204 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

6.3.2 MODBUS

6.3.2.1 MB_COMM_LOAD

Beschreibung Die Operation MB_COMM_LOAD konfiguriert einen Port an der Punkt-zu-Punkt-Baugruppe (PtP) CM 1241 RS485 oder CM 1241 RS232 für die Kommunikation über das Modbus-RTU-Protokoll. KOP FUP

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung PORT IN UINT Kennung des Kommunikationsports:

Nachdem Sie das CM in die Gerätekonfiguration eingefügt haben, erscheint die Portkennung in der Klappliste an der Verbindung der PORT-Box. Auf diese Konstante kann auch in der Standardvariablentabelle im Register "Konstanten" verwiesen werden.

BAUD IN UDINT Auswahl der Baudrate: 300, 600, 1200, 2400, 4800, 9600, 19200, 38400, 57600, 76800, 115200 Alle anderen Werte sind ungültig.

PARITY IN UINT Auswahl der Parität: • 0 – Keine

– Senden: und Empfangen: 1 Startbit, 8 Datenbits, keine Parität, 1 Stoppbit

• 1 – Ungerade • 2 – Gerade

FLOW_CTRL IN UINT Auswahl der Flusskontrolle: • 0 – (Standard) Keine Flusskontrolle • 1 – Hardware-Flusskontrolle mit RTS immer EIN (gilt nicht bei RS485-

Ports) • 2 - Hardware-Flusskontrolle mit RTS geschaltet

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 205

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung RTS_ON_DLY IN UINT Auswahl RTS-Einschaltverzögerung:

• 0 – (Standard) Keine Verzögerung von "RTS aktiv", bis das erste Zeichnung der Meldung gesendet wird.

• 1 bis 65535 – Verzögerung in Millisekunden von "RTS aktiv", bis das erste Zeichen der Meldung gesendet wird (gilt nicht bei RS-485-Ports). RTS-Verzögerungen müssen unabhängig von der Auswahl FLOW_CTRL angewendet werden.

RTS_OFF_DLY IN UINT Auswahl RTS-Ausschaltverzögerung: • 0 – (Standard) Keine Verzögerung nach der Übertragung des letzten

Zeichens bis "RTS inaktiv" • 1 bis 65535 – Verzögerung in Millisekunden von der Übertragung des

letzten Zeichens bis "RTS inaktiv" (gilt nicht bei RS-485-Ports). RTS-Verzögerungen müssen unabhängig von der Auswahl FLOW_CTRL angewendet werden.

RESP_TO IN UINT Timeout der Antwort: Zeit in Millisekunden, die MB_MASTER auf eine Antwort vom Slave wartet. Wenn der Slave während dieses Zeitraums nicht antwortet, wiederholt MB_MASTER die Anforderung oder beendet die Anforderung mit einem Fehler, sofern die angegebene Anzahl von Wiederholungen gesendet wurde. 5 ms bis 65535 ms (Standardwert = 1000 ms).

MB_DB IN VARIANT Ein Verweis auf den Instanz-Datenbaustein der Operationen MB_MASTER oder MB_SLAVE. Nachdem Sie MB_SLAVE oder MB_MASTER in Ihr Programm eingefügt haben, ist die DB-Kennung in der Klappliste an der Verbindung der MB_DB-Box verfügbar.

ERROR OUT BOOL Fehler: • 0 – Kein Fehler erkannt • 1 – Gibt an, dass ein Fehler erkannt wurde und der Fehlercode im

Parameter STATUS gültig ist.

STATUS OUT WORD Fehlercode der Portprojektierung

Regeln für die Modbus-Kommunikation ● MB_COMM_LOAD muss ausgeführt werden, um einen Port zu projektieren, damit die

Operationen MB_SLAVE oder MB_MASTER mit diesem Port kommunizieren können. ● Wenn ein Port als Slave auf einen Modbus-Master reagieren soll, kann dieser Port nicht

von MB_MASTER verwendet werden. Nur eine Instanz von MB_SLAVE kann für einen bestimmten Port verwendet werden.

● Wenn ein Port zum Initiieren von Modbus-Masteranforderungen verwendet werden soll, kann dieser Port nicht von MB_SLAVE verwendet werden. Eine oder mehrere Instanzen von MB_MASTER können mit diesem Port verwendet werden.

● Die Modbus-Operationen nutzen keine Kommunikations-Interruptereignisse zum Steuern des Kommunikationsprozesses. Ihr Programm muss die Operationen MB_MASTER oder MB_SLAVE auf abgeschlossene Sende- und Empfangsvorgänge abfragen.

● Wenn Ihr Programm einen Modbus-Slave betreibt, dann muss MB_SLAVE mit einer Häufigkeit, die eine zeitnahe Antwort auf eingehende Anforderungen eines Modbus-Masters ermöglicht, abfragen (periodische Ausführung).

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem 206 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

● Rufen Sie alle Ausführungen von MB_SLAVE über einen Weckalarm-OB auf. ● Wenn Ihr Programm einen Modbus-Master betreibt und mit MB_MASTER eine

Anforderung an einen Slave sendet, müssen Sie die Abfragen (die Ausführung von MB_MASTER) fortsetzen, bis die Antwort vom Slave eingegangen ist.

● Rufen Sie alle Ausführungen von MB_MASTER für einen bestimmten Port aus demselben OB (oder aus derselben OB-Prioritätsstufe) auf.

Funktionsweise MB_COMM_LOAD wird ausgeführt, um einen Port für das Modbus-RTU-Protokoll zu konfigurieren. Nach der Konfiguration des Ports kommunizieren Sie über Modbus, indem Sie die Operationen MB_SLAVE oder MB_MASTER ausführen. Für die Konfiguration jedes Ports jedes Kommunikationsmoduls, das für die Modbus-Kommunikation eingesetzt wird, muss eine Instanz von MB_COMM_LOAD genutzt werden. Sie müssen jedem Port, den Sie nutzen, einen eindeutigen Instanz-Datenbaustein MB_COMM_LOAD zuweisen. Die S7-1200 CPU ist auf drei Kommunikationsmodule begrenzt. Wenn Sie die Operationen MB_MASTER oder MB_SLAVE einfügen, wird ein Instanz-Datenbaustein zugewiesen. Dieser Instanz-Datenbaustein wird referenziert, wenn Sie in der Operation MB_COMM_LOAD den Parameter MB_DB angeben.

Fehlercodes STATUS-Wert (W#16#....)

Beschreibung

0000 Kein Fehler 8180 Ungültiger Wert für die Port-ID. 8181 Ungültiger Wert für die Baudrate. 8182 Ungültiger Wert für die Parität. 8183 Ungültiger Wert für die Flusskontrolle. 8184 Ungültiger Wert für das Timeout der Antwort. 8185 Fehlerhafter MB_DB-Pointer auf den Instanz-DB für MB_MASTER oder

MB_SLAVE

6.3.2.2 MB_MASTER

Beschreibung Mit der Operation MB_MASTER kann Ihr Programm über den Port eines Punkt-zu-Punkt-Moduls (PtP) CM 1241 RS485 oder CM 1241 RS232 als Modbus-Master kommunizieren. Sie können auf Daten in einem oder mehreren Modbus-Slave-Geräten zugreifen. Wenn Sie die Operation MB_MASTER in Ihr Programm einfügen, wird ein Instanz-Datenbaustein zugewiesen. Dieser Instanz-Datenbaustein MB_MASTER wird verwendet, wenn Sie in der Operation MB_COMM_LOAD den Parameter MB_DB angeben.

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 207

KOP FUP

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung REQ IN BOOL Anforderungseingabe:

• 0 – Keine Anforderung • 1 – Anforderung, Daten an Modbus-Slave(s) zu senden

MB_ADR IN USINT Modbus-RTU-Stationsadresse: Gültiger Adressbereich: 0 bis 247. Der Wert 0 ist für den Broadcast einer Meldung an alle Modbus-Slaves reserviert. Für den Broadcast werden nur die Modbus-Funktionscodes 05, 06, 15 und 16 unterstützt.

MODE IN USINT Auswahl Modus: Gibt die Art der Anforderung an: Lesen, Schreiben oder Diagnose.

DATA_ADDR IN UDINT Anfangsadresse im Slave: Gibt die Anfangsadresse der Daten an, auf die im Modbus-Slave zugegriffen werden soll. Die gültigen Adressen finden Sie in der Modbus-Tabelle unten.

DATA_LEN IN UINT Datenlänge: Gibt die Anzahl der Bits oder Wörter an, auf die diese Anforderung zugreifen soll. Die gültigen Längen finden Sie in der Modbus-Tabelle unten.

DATA_PTR IN VARIANT Daten-Pointer: Zeigt auf die DB-Adresse der CPU für die zu schreibenden oder zu lesenden Daten. Bei dem DB muss es sich um einen klassischen DB-Typ handeln. Siehe folgenden Hinweis zu DATA_PTR.

NDR OUT BOOL Neue Daten bereit: • 0 – Transaktion nicht beendet • 1 – Gibt an, dass die Operation MB_MASTER die geforderte

Transaktion mit den Modbus-Slaves beendet hat.

BUSY OUT BOOL Besetzt: • 0 – Keine Transaktion von MB_MASTER in Bearbeitung • 1 – Transaktion von MB_MASTER in Bearbeitung

ERROR OUT BOOL Fehler: • 0 – Kein Fehler erkannt • 1 – Gibt an, dass ein Fehler erkannt wurde und der Fehlercode im

Parameter STATUS gültig ist.

STATUS OUT WORD Ausführungsbedingung

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem 208 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Regeln für die Kommunikation des Modbus-Masters ● MB_COMM_LOAD muss ausgeführt werden, um einen Port zu konfigurieren, damit die

Operation MB_MASTER mit diesem Port kommunizieren kann. ● Wenn ein Port zum Initiieren von Modbus-Masteranforderungen verwendet werden soll,

kann dieser Port nicht von MB_SLAVE verwendet werden. Eine oder mehrere Instanzen von MB_MASTER können mit diesem Port verwendet werden.

● Die Modbus-Operationen nutzen keine Kommunikations-Interruptereignisse zum Steuern des Kommunikationsprozesses. Ihr Programm muss die Operation MB_MASTER auf abgeschlossene Sende- und Empfangsvorgänge abfragen.

● Wenn Ihr Programm einen Modbus-Master betreibt und mit MB_MASTER eine Anforderung an einen Slave sendet, müssen Sie die Abfragen (die Ausführung von MB_MASTER) fortsetzen, bis die Antwort vom Slave eingegangen ist.

● Rufen Sie alle Ausführungen von MB_MASTER für einen bestimmten Port aus demselben OB (oder aus derselben OB-Prioritätsstufe) auf.

Parameter REQ REQ-Wert FALSCH = Keine Anforderung REQ-Wert WAHR = Anforderung, Daten an Modbus-Slave(s) zu senden Sie müssen diesen Eingang über einen flankengesteuerten Kontakt im ersten Aufruf von MB_MASTER bereitstellen. Der durch eine Flanke ausgelöste Impuls ruft die Übertragungsanforderung einmal auf. Alle Eingänge werden erfasst und bleiben für die Dauer der von diesem Eingang ausgelösten Anforderung und Antwort lang unverändert. Intern startet MB_MASTER eine Zustandsmaschine, um sicherzustellen, dass kein anderer Master eine Anforderung abgeben kann, bevor diese Anforderung abgearbeitet ist. Wird außerdem dieselbe Instanz des Aufrufs des MB_MASTER-FBs erneut mit dem REQ-Eingang gleich WAHR ausgeführt, bevor die Anforderung abgearbeitet ist, werden keine nachfolgenden Übertragungen durchgeführt. Sofern MB_MASTER mit dem REQ-Eingang gleich WAHR ausgeführt wird, wird jedoch sofort nach Abarbeitung der Anforderung eine neue Anforderung ausgegeben.

Über die Parameter DATA_ADDR und MODE wählen Sie den Modbus-Funktionstyp aus. DATA_ADDR (Anfangsadresse im Slave): Gibt die Anfangsadresse der Daten an, auf die im Modbus-Slave zugegriffen werden soll. MB_MASTER nutzt statt eines Funktionscodeeingangs einen Eingang MODE. Die Kombination aus MODE und Modbus-Adressbereich legt den Funktionscode fest, der in der eigentlichen Modbus-Meldung verwendet wird. Die folgende Tabelle zeigt die Entsprechung zwischen dem Parameter MODE von MB_MASTER, dem Modbus-Funktionscode und dem Modbus-Adressbereich.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 209

Modbus-Funktionen von MB_MASTER Parameter DATA_ADDR für die

Modbus-Adresse Adresstyp Parameter DATA_LEN

für die Modbus-Datenlänge

Modbus-Funktion

Modus 0 00001 bis 09999 Ausgangsbits 1 bis 2000 O1H 10001 – 19999 Eingangsbit 1 bis 2000 02H 30001 - 39999 Eingangsregister 1 bis 125 04H

Lesen

40001 bis 49999 400001 bis 465536 (erweitert)

Halteregister 1 bis 125 03H

Modus 1 00001 bis 09999 Ausgangsbits 1 (ein Bit) 05H 40001 bis 49999 400001 bis 465536 (erweitert)

Halteregister 1 (ein Wort) 06H

00001 bis 09999 Ausgangsbits 2 bis 1968 15H

Schreiben

40001 bis 49999 400001 bis 465536 (erweitert)

Halteregister 2 bis 123 16H

Modus 2 Einige Modbus-Slaves unterstützen das Schreiben von einzelnen Bits oder Wörtern mit den Modbus-Funktionen 05H und 06H nicht. In diesen Fällen wird Modus 2 verwendet, um das Schreiben einzelner Bits und Wörter mit den Modbus-Funktionen 15H und 16H zu erzwingen.

00001 bis 09999 Ausgangsbits 1 bis 1968 15H Schreiben 40001 bis 49999 400001 bis 465536 (erweitert)

Halteregister 1 bis 123 16H

Modus 11 • Liest das Wort eines Ereigniszählers aus dem Modbus-Slave, der als Eingang für MB_ADDR angegeben wird. • Bei einem S7-1200 Modbus-Slave von Siemens wird dieser Zähler jedesmal, wenn der Slave eine gültige Lese- oder

Schreibanforderung (keine Broadcast-Anforderung) von einem Modbus-Master erhält, um 1 hochgezählt. • Der ausgegebene Wert wird in der Wortadresse gespeichert, die als Eingang von DATA_PTR angegeben ist. • Für diesen Modus ist kein gültiger DATA_LEN-Wert erforderlich.

Modus 80 • Fragt den Kommunikationsstatus des Modbus-Slaves ab, der als Eingang für MB_ADDR angegeben wird. • Die Einstellung des NDR-Ausgangsbits der Operation MB_MASTER weist darauf hin, dass der adressierte Modbus-

Slave mit den entsprechenden Antwortdaten reagiert hat. • Es werden keine Daten an Ihr Programm ausgegeben. • Für diesen Modus ist kein gültiger DATA_LEN-Wert erforderlich.

Modus 81 • Setzt den Ereigniszähler (wie von Modus 11 ausgegeben) des Modbus-Slaves zurück, der als Eingang für MB_ADDR

angegeben wird. • Die Einstellung des NDR-Ausgangsbits der Operation MB_MASTER weist darauf hin, dass der adressierte Modbus-

Slave mit den entsprechenden Antwortdaten reagiert hat. • Es werden keine Daten an Ihr Programm ausgegeben. • Für diesen Modus ist kein gültiger DATA_LEN-Wert erforderlich.

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S7-1200 Automatisierungssystem 210 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Parameter DATA_PTR Zeigt auf die lokale Quell- oder Zieladresse (die Adresse in der S7-1200 CPU) der jeweils zu schreibenden oder zu lesenden Daten. Wenn Sie mit der Operation MB_MASTER einen Modbus-Master erstellen, müssen Sie einen globalen Datenbaustein anlegen, der den Datenspeicher für Lese- und Schreibvorgänge auf Modbus-Slaves bereitstellt.

Hinweis Der Parameter DATA_PTR muss auf einen klassischen Datenbausteintyp verweisen. Sie müssen das Optionskästchen "Nur symbolisch adressierbar" deaktivieren, wenn Sie einen neuen Datenbaustein hinzufügen, um einen klassischen globalen DB-Typ anzulegen.

Datenbausteinstrukturen für den Parameter DATA_PTR ● Diese Datentypen gelten für das Lesen von Wörtern der Modbus-Adressen 30001 bis

39999, 40001 bis 49999 und 400001 bis 465536 sowie für das Schreiben von Wörtern in die Modbus-Adressen 40001 bis 49999 und 400001 bis 465536. – Standardfeld der Datentypen WORD, UINT oder INT (siehe unten). – Benannte Struktur vom Typ WORD, UINT oder INT, bei der jedes Element einen

eindeutigen Namen und einen 16-Bit-Datentyp hat. – Benannte komplexe Struktur, bei der jedes Element einen eindeutigen Namen und

einen 16- oder 32-Bit-Datentyp hat. ● Zum Lesen und Schreiben von Bits für die Modbus-Adressen 00001 bis 09999 und

10001 bis 19999. – Standardfeld aus Booleschen Datentypen. – Benannte Boolesche Struktur aus eindeutig benannten Booleschen Variablen.

● Es ist zwar nicht erforderlich, doch empfehlenswert, dass jede Operation MB_MASTER einen eigenen getrennten Bereich in einem globalen Datenbaustein hat. Grund hierfür ist, dass die Möglichkeit der Datenzerstörung größer ist, wenn mehrere Operationen MB_MASTER in demselben Bereich eines globalen Datenbausteins lesen und schreiben.

● Es ist nicht erforderlich, dass die Datenbereiche für DATA_PTR in demselben globalen Datenbaustein liegen. Sie können einen Datenbaustein mit mehreren Bereichen für Modbus-Lesevorgänge, einen Datenbaustein für Modbus-Schreibvorgänge oder einen Datenbaustein für jede Slave-Station anlegen.

● Alle Felder in dem folgenden Beispiel werden als Felder mit der Basis 1 angelegt [1 … ##]. Die Felder können auch als Felder mit der Basis 0 [0 … ###] oder gemischt mit Basis 0 und Basis 1 angelegt werden.

Beispiele für Operationen MB_MASTER, die auf globale Datenbausteine DATA_PTR zugreifen Das im Folgenden dargestellte Beispiel für einen globalen Datenbaustein zeigt 4 eindeutig benannte Felder mit 6 Wörtern für die Datenspeicherung von Modbus-Anforderungen. Die Datenfelder in diesem Beispiel haben zwar die gleiche Größe, doch die Felder können eine beliebige Größe haben und werden in derselben Größe dargestellt, um die Beispiele zu vereinfachen. Jedes Feld kann auch durch eine Datenstruktur ersetzt werden, die aussagekräftigere Variablennamen und gemischte Datentypen enthält. Beispiele für

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 211

alternative Datenstrukturen finden Sie in der Beschreibung des Parameters HR_DB der Operation MB_SLAVE (Seite 218). Die folgenden Beispiele für die Operation MB_MASTER zeigen nur den Parameter DATA_PTR und nicht die anderen erforderlichen Parameter. Zweck dieser Beispiele ist es, zu zeigen, wie die Operation MB_MASTER den Datenbaustein DATA_PTR nutzt. Die Pfeile zeigen an, wie jedes Feld verschiedenen Operationen MB_MASTER zugewiesen ist.

Das erste Element eines jeden Felds oder einer jeden Struktur ist immer die erste Quelle bzw. das erste Ziel eines Modbus-Lese- oder Modbus-Schreibvorgangs. Alle folgenden Szenarien beruhen auf der Darstellung oben. Szenario 1: Wenn die erste Operation MB_MASTER drei (3) Wörter mit Daten aus der Modbus-Adresse 40001 an einem beliebigen gültigen Modbus-Slave liest, dann geschieht Folgendes. Das Wort aus Adresse 40001 wird in "Data".Array_1[1] gespeichert. Das Wort aus Adresse 40002 wird in "Data".Array_1[2] gespeichert. Das Wort aus Adresse 40003 wird in "Data".Array_1[3] gespeichert.

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S7-1200 Automatisierungssystem 212 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Szenario 2: Wenn die erste Operation MB_MASTER vier (4) Wörter mit Daten aus der Modbus-Adresse 40015 an einem beliebigen gültigen Modbus-Slave liest, dann geschieht Folgendes. Das Wort aus Adresse 40015 wird in "Data".Array_1[1] gespeichert. Das Wort aus Adresse 40016 wird in "Data".Array_1[2] gespeichert. Das Wort aus Adresse 40017 wird in "Data".Array_1[3] gespeichert. Das Wort aus Adresse 40018 wird in "Data".Array_1[4] gespeichert.

Szenario 3: Wenn die zweite Operation MB_MASTER zwei (2) Wörter mit Daten aus der Modbus-Adresse 30033 an einem beliebigen gültigen Modbus-Slave liest, dann geschieht Folgendes. Das Wort aus Adresse 30033 wird in "Data".Array_2[1] gespeichert. Das Wort aus Adresse 30034 wird in "Data".Array_2[2] gespeichert.

Szenario 4: Wenn die dritte Operation MB_MASTER vier (4) Wörter mit Daten in die Modbus-Adresse 40050 an einem beliebigen gültigen Modbus-Slave schreibt, dann geschieht Folgendes. Das Wort aus "Data".Array_3[1] wird in die Modbus-Adresse 40050 geschrieben. Das Wort aus "Data".Array_3[2] wird in die Modbus-Adresse 40051 geschrieben. Das Wort aus "Data".Array_3[3] wird in die Modbus-Adresse 40052 geschrieben. Das Wort aus "Data".Array_3[4] wird in die Modbus-Adresse 40053 geschrieben.

Szenario 5: Wenn die dritte Operation MB_MASTER drei (3) Wörter mit Daten in die Modbus-Adresse 40001 an einem beliebigen gültigen Modbus-Slave schreibt, dann geschieht Folgendes. Das Wort aus "Data".Array_3[1] wird in die Modbus-Adresse 40001 geschrieben. Das Wort aus "Data".Array_3[2] wird in die Modbus-Adresse 40002 geschrieben. Das Wort aus "Data".Array_3[3] wird in die Modbus-Adresse 40003 geschrieben.

Szenario 6: Wenn die vierte Operation MB_MASTER den Modus 11 (gültigen Meldungszählwert abrufen) für einen beliebigen Modbus-Slave nutzt, dann geschieht Folgendes. Das Wort mit dem Zählwert wird in "Data".Array_4[1] gespeichert.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 213

Beispiel für das Lesen und Schreiben von Bits über Wortadressen als Eingang für DATA_PTR

Tabelle 6- 1 Szenario 7: Lesen von 4 Ausgangsbits ab Modbus-Adresse 00001

Eingangswerte für MB_MASTER Werte des Modbus-Slaves MB_ADDR 27 (Slave-Beispiel) 00001 EIN MODE 0 (Lesen) 00002 EIN DATA_ADDR 00001 (Ausgänge) 00003 AUS DATA_LEN 4 00004 EIN

00005 EIN 00006 AUS 00007 EIN

DATA_PTR "Data".Array_4

00008 AUS

Werte von "Data".Array_4[1] nach Modbus-Anforderung MSB (höchstwertiges Byte) LSB (niederwertigstes Byte) xxxx-1011 xxxx-xxxx x bedeutet, dass die Daten nicht geändert werden

Tabelle 6- 2 Szenario 8: Lesen von 12 Ausgangsbits ab Modbus-Adresse 00003

Eingangswerte für MB_MASTER Werte des Modbus-Slaves MB_ADDR 27 (Slave-Beispiel) 00001 EIN 00010 EIN MODE 0 (Lesen) 00002 EIN 00011 AUS DATA_ADDR 00003 (Ausgänge) 00003 AUS 00012 AUS DATA_LEN 12 00004 EIN 00013 EIN

00005 EIN 00014 AUS 00006 AUS 00015 EIN 00007 EIN 00016 EIN 00008 EIN 00017 AUS

DATA_PTR "Data".Array_4

00009 AUS

00018 EIN

Werte von "Data".Array_4[1] nach Modbus-Anforderung MSB LSB 1011-0110 0100-xxxx x bedeutet, dass die Daten nicht geändert werden

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem 214 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Tabelle 6- 3 Szenario 9: Schreiben von 5 Ausgangsbits ab Modbus-Adresse 00001

Eingangswerte für MB_MASTER Slave-Ausgänge vorher Slave-Ausgänge nachher

MB_ADDR 27 (Slave-Beispiel) 00001 EIN AUS MODE 1 (Schreiben) 00002 EIN EIN DATA_ADDR 00001 (Ausgänge) 00003 AUS EIN DATA_LEN 5 00004 EIN AUS

00005 EIN EIN 00006 AUS unverändert 00007 EIN unverändert 00008 EIN unverändert

DATA_PTR "Data".Array_4

00009 AUS

unverändert

Werte von "Data".Array_4[1] für Modbus-Schreibanforderung MSB LSB xxx1-0110 xxxxx-xxxx x bedeutet, dass die Daten nicht von der Modbus-Anforderung verwendet werden

Tabelle 6- 4 Szenario 10: Lesen von 22 Ausgangsbits ab Modbus-Adresse 00003

Eingangswerte für MB_MASTER Werte des Modbus-Slaves MB_ADDR 27 (Slave-Beispiel) 00001 EIN 00014 EIN MODE 0 (Lesen) 00002 EIN 00015 AUS DATA_ADDR 00003 (Ausgänge) 00003 AUS 00016 EIN DATA_LEN 22 00004 EIN 00017 EIN

00005 EIN 00018 AUS 00006 AUS 00019 EIN 00007 EIN 00020 EIN 00008 EIN 00021 AUS 00009 EIN 00022 EIN 00010 AUS 00023 EIN 00011 AUS 00024 AUS 00012 EIN 00025 AUS

DATA_PTR "Data".Array_4

00013 AUS

00026 EIN

Werte von "Data".Array_4[1] nach Modbus-Anforderung MSB LSB 0111-0110 0110-1010

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 215

Werte von "Data".Array_4[2] nach Modbus-Anforderung MSB LSB xx01-1011 xxxx-xxxx x bedeutet, dass die Daten nicht geändert werden

Beispiel für das Lesen und Schreiben von Bits über BOOL-Adressen als Eingang für DATA_PTR Modbus-Lese- und Modbus-Schreibvorgänge in Bitadressen können zwar über Wortadressen abgewickelt werden, doch DATA_PTR-Bereiche können auch als Boolesche Datentypen, Strukturen oder Felder konfiguriert werden, um eine direkte 1-zu-1-Übereinstimmung für das erste über die Operation MB_MASTER zu lesende oder zu schreibende Bit bereitzustellen. Wenn Sie Boolesche Felder oder Strukturen verwenden, ist es empfehlenswert, die Datengröße als Vielfaches von 8 Bits (auf Bytegrenzen) anzugeben. Wenn Sie z.B. ein Boolesches Feld mit 10 Bits anlegen, ordnet die Software STEP 7 Basic für die 10 Bits tatsächlich 16 Bits (2 Bytes) im globalen Datenbaustein zu. Innerhalb des Datenbausteins würden diese als Byte1 [xxxx xxxx] Byte2 [---- --xx] gespeichert werden, wobei x auf zugängliche Datenadressen hinweist und – bedeutet, dass die Adressen unzugänglich sind. Modbus-Anforderungen bis zu einer Länge von 16 Bits sind zulässig, doch die oberen 6 Bits werden in Adressen im Byte 2 angeordnet, die nicht referenziert werden und auf die Ihr Programm nicht zugreifen kann. Boolesche Bereiche können als Feld aus Booleschen Werten oder als Struktur aus Booleschen Variablen angelegt werden. Beide Methoden funktionieren auf gleiche Weise und unterscheiden sich nur in der Art der Erstellung und darin, wie Ihr Programm auf sie zugreift. Die Editoransicht des globalen Datenbausteins unten zeigt ein einzelnes Feld aus 16 Booleschen Werten mit der Basis 0. Das Feld kann auch als Feld mit der Basis 1 angelegt werden. Der Pfeil zeigt, wie dieses Feld einer Operation MB_MASTER zugewiesen ist.

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem 216 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Die Szenarien 11 und 12 zeigen die Entsprechung von Modbus-Adressen und Adressen Boolescher Felder.

Tabelle 6- 5 Szenario 11: Schreiben von 5 Ausgangsbits ab Modbus-Adresse 00001

Eingangswerte für MB_MASTER Slave-Ausgänge vorher

Daten von DATA_PTR Slave-Ausgänge nachher

MB_ADDR 27 (Slave-Beispiel) 00001 EIN "Data".Bool[0]=FALSCH AUS MODE 1 (Schreiben) 00002 EIN "Data".Bool[1]=WAHR EIN DATA_ADDR 00001 (Ausgänge) 00003 AUS "Data".Bool[2]=WAHR EIN DATA_LEN 5 00004 EIN "Data".Bool[3]=FALSCH AUS

00005 EIN "Data".Bool[4]=FALSCH AUS 00006 AUS unverändert 00007 EIN unverändert

DATA_PTR "Data".Bool

00008 AUS unverändert

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 217

Tabelle 6- 6 Szenario 12: Lesen von 15 Ausgangsbits ab Modbus-Adresse 00004

Eingangswerte für MB_MASTER Wert des Modbus-Slaves Daten von DATA_PTR nachher MB_ADDR 27 (Slave-Beispiel) 00001 EIN MODE 0 (Lesen) 00002 EIN DATA_ADDR 00003 (Ausgänge) 00003 AUS "Data".Bool[0]=FALSCH DATA_LEN 15 00004 EIN "Data".Bool[1]=WAHR

00005 EIN "Data".Bool[2]=WAHR 00006 AUS "Data".Bool[3]=FALSCH 00007 EIN "Data".Bool[4]=WAHR 00008 EIN "Data".Bool[5]=WAHR 00009 EIN "Data".Bool[6]=WAHR 00010 AUS "Data".Bool[7]=FALSCH 00011 AUS "Data".Bool[8]=FALSCH 00012 EIN "Data".Bool[9]=WAHR 00013 AUS "Data".Bool[10]=FALSCH 00014 EIN "Data".Bool[11]=WAHR 00015 AUS "Data".Bool[12]=FALSCH 00016 EIN "Data".Bool[13]=WAHR 00017 EIN "Data".Bool[14]=WAHR 00018 AUS

DATA_PTR "Data".Bool

00019 EIN

Fehlercodes STATUS-Wert (W#16#....)

Beschreibung

0000 Kein Fehler 80C8 Das angegebene Antwort-Timeout (siehe RCVTIME oder MSGTIME) ist 0. 80D1 Der Empfänger hat eine Flusskontrolle zur Unterbrechung einer laufenden

Sendung angefordert, aber die Sendung innnerhalb der Wartezeit nicht wieder aktiviert. Dieser Fehler wird auch bei der Hardware-Flusskontrolle erzeugt, wenn der Empfänger innerhalb der Wartezeit kein CTS erkennt.

80D2 Die Sendeanforderung wurde abgebrochen, weil vom DCE kein DSR-Signal empfangen wird.

80E0 Die Meldung wurde beendet, weil der Empfangspuffer voll ist. 80E1 Die Meldung wurde wegen eines Paritätsfehlers beendet. 80E2 Die Meldung wurde wegen eines Telegrammfehlers beendet. 80E3 Die Meldung wurde wegen eines Überlauffehlers beendet. 80E4 Die Meldung wurde abgebrochen, weil die angegebene Länge die

Gesamtpuffergröße überschreitet. 8180 Ungültiger Wert für die Port-ID. 8186 Ungültige Modbus-Stationsadresse

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem 218 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

STATUS-Wert (W#16#....)

Beschreibung

8188 Ungültiger MODE-Wert oder Schreibwert zum Lesen des Slave-Adressbereichs 8189 Ungültiger Wert für die Datenadresse. 818A Ungültiger Wert für die Datenlänge. 818B • Ungültiger Pointer auf die lokale Datenquelle bzw. das lokale Datenziel: Größe

nicht richtig

818C Pointer auf einen typsicheren DB-Typ DATA_PTR (klassischer DB-Typ erforderlich)8200 Port ist durch Bearbeitung einer Sendeanforderung belegt

6.3.2.3 MB_SLAVE

Beschreibung Mit der Operation MB_SLAVE kann Ihr Programm über den Port eines Punkt-zu-Punkt-Moduls (PtP) CM 1241 RS485 oder CM 1241 RS232 als Modbus-Slave kommunizieren. Ein Modbus-RTU-Master kann eine Anforderung senden, und Ihr Programm antwortet über die Ausführung von MB_SLAVE. Wenn Sie die Operation MB_SLAVE in Ihr Programm einfügen, müssen Sie einen eindeutigen Instanz-Datenbaustein zuweisen. Dieser Instanz-Datenbaustein MB_SLAVE wird verwendet, wenn Sie in der Operation MB_COMM_LOAD den Parameter MB_DB angeben. Die Modbus-Kommunikationsfunktionen (FC 1, 2, 4, 5 und 15) können Bits und Wörter direkt im Prozessabbild der Eingänge und im Prozessabbild der Ausgänge im Zielsystem lesen und schreiben.

Modbus-Funktionen von MB_SLAVE S7-1200

FC Funktion Datenbereich

Adressbereich Datenbereich CPU-Adresse

01 Bits lesen Ausgang 1 bis 8192 Prozessabbild der Ausgänge

A0.0 bis A1023.7

02 Bits lesen Eingang 10001 bis 18192 Prozessabbild der Eingänge E0.0 bis E1023.7 04 Wörter lesen Eingang 30001 bis 30512 Prozessabbild der Eingänge EW0 bis EW1022 05 Bit schreiben Ausgang 1 bis 8192 Prozessabbild der

Ausgänge A0.0 bis A1023.7

15 Bits schreiben Ausgang 1 bis 8192 Prozessabbild der Ausgänge

A0.0 bis A1023.7

Die Modbus-Kommunikationsfunktionen (FC 3, 6, 16) nutzen einen eigenen und eindeutigen Modbus-Datenbaustein mit einem Halteregister. Diesen DB müssen Sie anlegen, bevor Sie den Parameter MB_HOLD_REG für die Operation MB_SLAVE angeben.

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 219

Modbus-Funktionen von MB_SLAVE S7-1200

FC Funktion Datenbereich Adressbereich Datenbereich des DB der CPU

Adresse des DB der CPU

40001 bis 4999 Wörter 1 bis 9999 03 Wörter lesen Halteregister 400001 bis 465535

MB_HOLD_REG Wörter 1 bis 65534

4001 bis 4999 Wörter 1 bis 9999 06 Wort schreiben

Halteregister 400001 bis 465535

MB_HOLD_REG Wörter 1 bis 65534

4001 bis 4999 Wörter 1 bis 9999 16 Wörter schreiben

Halteregister 400001 bis 465535

MB_HOLD_REG Wörter 1 bis 65534

Modbus-Diagnosefunktionen von MB_SLAVE der S7-1200 FC Teilfunktion Beschreibung 08 0000H Echotest Abfragedaten ausgeben: Die Operation MB_SLAVE gibt einem Modbus-Master das Echo

eines empfangenen Datenworts zurück. 08 000AH Kommunikationsereigniszähler löschen: Die Operation MB_SLAVE löscht den

Kommunikationsereigniszähler, der für Modbus-Funktion 11 verwendet wird. 11 Kommunikationsereigniszähler abrufen: Die Operation MB_SLAVE nutzt einen internen

Kommunikationsereigniszähler, um die Anzahl erfolgreicher Modbus-Lese- und Modbus-Schreibanforderungen, die an den Modbus-Slave gesendet werden, zu erfassen. Der Zähler wird bei Funktion 8, Funktion 11 und Broadcast-Anforderungen nicht hochgezählt. Außerdem wird bei Anforderungen, die zu Kommunikationsfehlern führen (z.B. Paritäts- oder CRC-Fehler), nicht hochgezählt.

Die Operation MB_SLAVE unterstützt Broadcast-Schreibanforderungen von Modbus-Mastern, solange die Anforderungen den Zugriff auf gültige Adressen umfassen. Unabhängig von der Gültigkeit einer Anforderung gibt MB_SLAVE keine Antwort an einen Modbus-Master als Ergebnis einer Broadcast-Anforderung aus. KOP FUP

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem 220 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Parameter Parametert

yp Datentyp Beschreibung

MB_ADDR IN USINT Modbus-RTU-Adresse (1 bis 247): Stationsadresse des Modbus-Slaves

MB_HOLD_REG IN VARIANT Pointer auf den Modbus-Halteregister-DB. Der Halteregister-DB muss ein klassischer, globaler DB sein. Siehe folgenden Hinweis zu MB_HOLD_REG.

NDR OUT BOOL Neue Daten bereit: • 0 – Keine neuen Daten • 1 – Gibt an, dass neue Daten vom Modbus-

Master geschrieben wurden

DR OUT BOOL Daten lesen: • 0 – Keine Daten gelesen • 1 – Gibt an, dass Daten vom Modbus-Master

gelesen wurden

ERROR OUT BOOL Fehler: • 0 – Kein Fehler erkannt • 1 – Gibt an, dass ein Fehler erkannt wurde und

der Fehlercode im Parameter STATUS gültig ist.

STATUS OUT WORD Fehlercode

Regeln für die Modbus-Slave-Kommunikation ● MB_COMM_LOAD muss ausgeführt werden, um einen Port zu konfigurieren, damit die

Operation MB_SLAVE mit diesem Port kommunizieren kann. ● Wenn ein Port als Slave auf einen Modbus-Master reagieren soll, kann dieser Port nicht

von MB_MASTER verwendet werden. Nur eine Instanz von MB_SLAVE kann für einen bestimmten Port verwendet werden.

● Die Modbus-Operationen nutzen keine Kommunikations-Interruptereignisse zum Steuern des Kommunikationsprozesses. Ihr Programm muss den Kommunikationsprozess durch Abfrage der Operation MB_SLAVE auf abgeschlossene Sende- und Empfangsvorgänge steuern.

● Wenn Ihr Programm einen Modbus-Slave betreibt, dann muss MB_SLAVE mit einer Häufigkeit, die eine zeitnahe Antwort auf eingehende Anforderungen eines Modbus-Masters ermöglicht, abfragen (periodische Ausführung).

● Rufen Sie alle Ausführungen von MB_SLAVE über einen Weckalarm-OB auf.

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 221

Funktionsweise MB_SLAVE muss regelmäßig ausgeführt werden, um jede Anforderung des Modbus-Masters zu empfangen und entsprechend zu antworten. Die Häufigkeit der Ausführung von MB_SLAVE richtet sich nach dem vom Modbus-Master vorgegebenen Timeout-Wert für die Antwort. Dies ist in der nachstehenden Abbildung dargestellt.

Der Timeout-Zeitraum für die Antwort ist die Zeitdauer, die ein Modbus-Master auf den Beginn einer Antwort von einem Modbus-Slave wartet. Dieser Zeitraum wird nicht vom Modbus-Protokoll definiert, sondern von einem Parameter des jeweiligen Modbus-Masters. Die Häufigkeit der Ausführung (Zeit zwischen einer Ausführung und der nächsten Ausführung) von MB_SLAVE muss sich nach den jeweiligen Parametern des Modbus-Masters richten. Sie sollten MB_SLAVE mindestens zweimal während des Timeout-Zeitraums für die Antwort ausführen.

Beispiele für Parameter von MB_HOLD_REG MB_HOLD_REG ist ein Pointer auf den Modbus-Datenbaustein mit dem Halteregister. Dieser DB hält Datenwerte, auf die ein Modbus-Master zugreifen kann (lesend oder schreibend). Sie müssen den Datenbaustein anlegen und die zu lesende und zu schreibende Datentypstruktur zuweisen, damit der Datenbaustein mit der Operation MB_SLAVE eingesetzt werden kann.

Hinweis Der Halteregister-DB muss als klassischer, globaler DB-Typ angelegt werden. Sie müssen das Optionskästchen "Nur symbolisch adressierbar" deaktivieren, wenn Sie einen neuen Datenbaustein hinzufügen, um einen klassischen globalen DB-Typ anzulegen.

Die Halteregister können diese DB-Datenstrukturen nutzen: ● Standardfeld aus Wörtern ● Benannte Wortstruktur ● Benannte komplexe Struktur Die folgenden Programmbeispiele zeigen, wie diese DB-Datenstrukturen mit dem Parameter MB_HOLD_REG behandelt werden.

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem 222 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Beispiel 1 - Standardfeld aus Wörtern Dieses Beispiel für ein Halteregister ist ein Feld aus Wörtern. Die Datentypzuweisungen können für andere Wortgrößen (INT und UINT) geändert werden. Vorteile: • Diese Art der Halteregisterstruktur ist sehr schnell und einfach anzulegen. • Die Programmlogik für den Zugriff auf eine Datenelement ist vereinfacht.

Nachteile: • Sie können zwar programmatisch jedes Feldelement über den symbolischen Namen (

"HR_DB"."Array"[1] bis "HR_DB"."Array"[10] ) ansprechen, doch die Namen beschreiben nicht die internen Funktionen der Daten.

• Das Feld kann aus nur einem Datentyp bestehen. In einem Anwenderprogramm mit strenger Typsteuerung sind möglicherweise Typumwandlungen erforderlich.

So sieht ein Feld aus Wörtern im Datenbausteineditor aus.

Das folgende Bild zeigt, wie das Feld dem Eingang MB_HOLD_REG einer Operation MB_SLAVE zugewiesen wird.

Jedes Element des Felds kann über den symbolischen Namen angesprochen werden (siehe unten). In diesem Beispiel wird ein neuer Wert in das zweite Element des Felds, das der Modbus-Adresse 40002 entspricht, übertragen.

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 223

Jedes der Wörter in dem Feld liefert, entsprechend der Definition im Datenbaustein, der Operation MB_SLAVE Adressen des Modbus-Halteregisters. In diesem Beispiel enthält das Feld nur 10 Elemente, deshalb sind nur die 10 verfügbaren Modbus-Halteregisteradressen von dieser Operation MB_SLAVE nutzbar und für einen Modbus-Master zugänglich. Die Übereinstimmung der Namen der Feldelemente mit den Modbus-Adressen wird im Folgenden gezeigt. "HR_DB".Array[1] Modbus-Adresse 40001 " HR_DB ". Array[2] Modbus-Adresse 40002 " HR_DB ". Array[3] Modbus-Adresse 40003 ... ... " HR_DB ". Array[9] Modbus-Adresse 40009 " HR_DB ".Array [10] Modbus-Adresse 40010

Beispiel 2 - Benannte Wortstruktur Dieses Beispiel für ein Halteregister ist eine Reihe von Wörtern mit aussagekräftigen symbolischen Namen. Vorteile: • Jedes Strukturelement hat einen aussagekräftigen Namen mit einem zugewiesenen

Datentyp.

Nachteile: • Im Vergleich zum Standardfeld aus Wörtern dauert das Anlegen dieser Art der Struktur

länger. • Die Elemente müssen bei Verwendung in einem Anwenderprogramm zusätzlich

symbolisch referenziert werden. Während das erste Element des einfachen Felds als "HR_DB".Array[0] angegeben wird, wird das erste Element dieser Art als "HR_DB".Data.Temp_1 angegeben.

So sieht eine benannte Wortstruktur im Datenbausteineditor aus. Jedes Element hat einen eindeutigen Namen und kann vom Typ WORD, UINT oder INT sein.

Das folgende Bild zeigt, wie die Datenstruktur oben in Ihrem Programm dem Eingang MB_HOLD_REG einer Operation MB_SLAVE zugewiesen wird.

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem 224 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Jedes Element des Felds kann über den symbolischen Namen angesprochen werden (siehe unten). In diesem Beispiel wird ein neuer Wert in das zweite Element des Felds, das der Modbus-Adresse 40002 entspricht, übertragen.

Die Übereinstimmung der Namen der Datenelemente mit den Modbus-Adressen wird im Folgenden gezeigt. "HR_DB".Data.Temp_1 Modbus-Adresse 40001 "HR_DB".Data.Temp_2 Modbus-Adresse 40002 "HR_DB".Data.Temp_3 Modbus-Adresse 40003 "HR_DB".Data.Good_Count Modbus-Adresse 40004 "HR_DB".Data.Bad_Count Modbus-Adresse 40005 "HR_DB".Data.Rework_Count Modbus-Adresse 40006 "HR_DB".Data.Line_Stops Modbus-Adresse 40007 "HR_DB".Data.Avg_Time Modbus-Adresse 40008 "HR_DB".Data.Code_1 Modbus-Adresse 40009 "HR_DB".Data.Code_2 Modbus-Adresse 40010

Beispiel 3 - Benannte komplexe Struktur Dieses Beispiel für ein Halteregister ist eine Reihe von gemischten Datentypen mit aussagekräftigen symbolischen Namen. Vorteile: • Jedes Strukturelement hat einen aussagekräftigen Namen mit einem zugewiesenen

Datentyp. • Die direkte Übertragung von Datentypen, die nicht wortbasiert sind, ist möglich.

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 225

Nachteile: • Im Vergleich zum Standardfeld aus Wörtern dauert das Anlegen dieser Art der Struktur

länger. • Der Modbus-Master muss dafür konfiguriert werden, dass er die Daten annimmt, die er

vom Modbus-Slave empfängt. Wie Sie im folgenden Bild sehen, ist Temp_1 ein 4-Byte-Realwert. Der empfangende Master muss die zwei empfangenen Wörter wieder zu dem erwarteten Wert vom Typ Real zusammensetzen können.

• Die Elemente müssen in Ihrem Anwenderprogramm zusätzlich symbolisch referenziert werden. Während das erste Element des einfachen Felds als "HR_DB".Array[0] angegeben wird, wird das erste Element dieser Art als "HR_DB".Data.Temp_1 angegeben.

So sieht eine benannte komplexe Struktur im Datenbausteineditor aus. Jedes Element hat einen eindeutigen Namen mit mehreren Größen und Datentypen.

Die Übereinstimmung der Namen der Datenelemente mit den Modbus-Adressen wird im Folgenden gezeigt. "HR_DB".Data.Temp_1 Modbus-Adressen 40001 und 40002 "HR_DB".Data.Temp_2 Modbus-Adressen 40003 und 40004 "HR_DB".Data.Good_Count Modbus-Adressen 40005 und 40006 "HR_DB".Data.Bad_Count Modbus-Adressen 40007 und 40008 "HR_DB".Data.Rework_Count Modbus-Adressen 40009 und 40010 "HR_DB".Data.Line_Stops Modbus-Adresse 400011 "HR_DB".Data.Avg_Time Modbus-Adresse 400012 "HR_DB".Data.Long_Code Modbus-Adressen 40013 und 40014 "HR_DB".Data.Code_1 Modbus-Adresse 40015 "HR_DB".Data.Code_2 Modbus-Adresse 40016

Eine andere S7-1200 CPU, die als Modbus-Master fungiert, kann die Operation MB_MASTER und eine identische Datenstruktur nutzen, um den Baustein mit Daten von der S7-1200 CPU, die als Modbus-Slave fungiert, zu empfangen. Diese Operation Modbus-Master kopiert alle 16 Datenwörter direkt aus dem Datenbaustein HR_DB des Slaves in den Datenbaustein ProcessData des Masters (siehe unten).

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem 226 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Um die gleiche oder verschiedene Strukturen aus mehreren Modbus-Slaves zu übertragen, kann eine Reihe von Adressen des Datenbausteins DATA_PTR des Modbus-Masters genutzt werden.

Bedingungscodes STATUS-Wert (W#16#....)

Beschreibung

80C8 Das angegebene Antwort-Timeout (siehe RCVTIME oder MSGTIME) ist 0. 80D1 Der Empfänger hat eine Flusskontrolle zur Unterbrechung einer laufenden

Sendung angefordert, aber die Sendung innnerhalb der Wartezeit nicht wieder aktiviert. Dieser Fehler wird auch bei der Hardware-Flusskontrolle erzeugt, wenn der Empfänger innerhalb der Wartezeit kein CTS erkennt.

80D2 Die Sendeanforderung wurde abgebrochen, weil vom DCE kein DSR-Signal empfangen wird.

80E0 Die Meldung wurde beendet, weil der Empfangspuffer voll ist 80E1 Die Meldung wurde wegen eines Paritätsfehlers abgebrochen 80E2 Die Meldung wurde wegen eines Telegrammfehlers abgebrochen 80E3 Die Meldung wurde wegen eines Überlauffehlers abgebrochen 80E4 Die Meldung wurde abgebrochen, weil die angegebene Länge die

Gesamtpuffergröße überschreitet 8180 Ungültiger Wert für die Port-ID. 8186 Ungültige Modbus-Stationsadresse 8187 Ungültiger Pointer auf MB_HOLD_REG-DB

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 227

STATUS-Wert (W#16#....)

Beschreibung

818C Pointer auf einen typsicheren DB-Typ MB_HOLD_REG (klassischer DB-Typ erforderlich)

Antwortcode an

Modbus-Master gesendet (B#16#..)

8380 Keine Antwort CRC-Fehler 8381 01 Funktionscode nicht unterstützt 8382 Keine Antwort Fehler in der Datenlänge 8383 02 Fehler in der Datenadresse 8384 03 Fehler im Datenwert 8385 03 Wert des Datendiagnosecodes wird nicht unterstützt

(Funktionscode 08)

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Programmieranweisungen 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem 228 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 229

PROFINET 7

Die S7-1200 CPU verfügt über einen integrierten PROFINET-Anschluss, der die Ethernet- und TCP/IP-basierten Kommunikationsstandards unterstützt. Die folgenden Anwendungsprotokolle werden von der S7-1200 unterstützt: ● Transport Connection Protocol (TCP) ● ISO Transport over TCP (RFC 1006) Die S7-1200 CPU kann mit den folgenden Geräten kommunizieren: ● Andere S71200 CPUs ● Programmiergeräte STEP 7 Basic ● HMI-Geräte ● Siemens-fremde Geräte über standardmäßige TCP-Kommunikationsprotokolle

(Übertragungsbaustein (T-Baustein)) Die Kommunikation über PROFINET ist auf zweierlei Art möglich: ● Direkte Kommunikation: Die direkte Kommunikation ist zu verwenden, wenn Sie mit

einem Programmiergerät, einer HMI oder mit einer anderen CPU mit direkter Verbindung zur CPU arbeiten.

● Netzwerkkommunikation: Die Netzwerkkommunikation ist zu verwenden, wenn Sie mehr als zwei Geräte (zum Beispiel CPUs, HMIs, Programmiergeräte und Siemens-fremde Geräte) verbinden.

Direkte Kommunikation: Verbindung eines Programmiergeräts mit einer S7-1200 CPU

Direkte Kommunikation: Verbindung einer HMI mit einer S7-1200 CPU

Direkte Kommunikation: Verbindung zwischen einer S7-1200 CPU und einer anderen S7-1200 CPU

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PROFINET 6.3 Globale Bibliotheksoperationen

S7-1200 Automatisierungssystem 230 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Netzwerkkommunikation: Mehr als zwei miteinander verbundene Geräte ① CSM1277 Ethernet-Switch

Hinweis Für die direkte Kommunikation zwischen einem Programmiergerät oder einem HMI-Gerät und einer CPU ist kein Ethernet-Switch erforderlich. Erst wenn mehr als zwei CPUs oder HMI-Geräte in einem Netzwerk vorhanden sind, wird ein Ethernet-Switch benötigt.

Hinweis Der auf dem Baugruppenträger montierte Ethernet-Switch CSM1277 mit 4 Ports von Siemens dient zum Anschließen Ihrer CPUs und HMI-Geräte. Der PROFINET-Anschluss an der S7-1200 CPU enthält keinen Ethernet-Switch.

Maximale Anzahl von Verbindungen für den PROFINET-Port Der PROFINET-Port der CPU unterstützt die folgende Anzahl gleichzeitiger Kommunikationsverbindungen. ● 3 Verbindungen für die Kommunikation zwischen HMI und CPU ● 1 Verbindung für die Kommunikation zwischen Programmiergerät (PG) und CPU ● 8 Verbindungen für die Kommunikation des S7-1200 Programms über T-

Bausteinanweisungen (TSEND_C, TRCV_C, TCON, TDISCON, TSEN, TRCV) ● 3 Verbindungen für eine passive S7-1200 CPU, die mit einer aktiven S7-CPU

kommuniziert – Die aktive S7-CPU nutzt die Operationen GET und PUT (S7-300 und S7-400) oder

ETHx_XFER (S7-200). – Eine aktive S7-1200 Kommunikationsverbindung ist nur über die T-

Bausteinanweisungen möglich.

Eingeschränkte TSAPs oder Portnummern für passive ISO- und TCP-Kommunikation Wenn Sie mit der Operation TCON eine passive Kommunikationsverbindung einrichten und aufbauen, dürfen die folgenden Portadressen nicht verwendet werden: ● ISO TSAP (passiv): 01.00, 01.01, 02.00, 02.01, 03.00, 03.01 ● TCP-Port (passiv): 5001, 102, 123, 20, 21, 25, 34962, 34963, 34964, 80

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PROFINET 7.1 Kommunikation mit einem Programmiergerät

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 231

7.1 Kommunikation mit einem Programmiergerät Eine CPU kann mit einem Programmiergerät STEP 7 Basic in einem Netzwerk kommunizieren. Beim Einrichten der Kommunikation zwischen einer CPU und einem Programmiergerät STEP 7 Basic müssen Sie Folgendes berücksichtigen: ● Konfiguration/Setup: Eine Hardwarekonfiguration ist erforderlich. ● Für die Kommunikation zwischen zwei Teilnehmern ist kein Ethernet-Switch erforderlich;

erst wenn mehr als zwei Geräte in einem Netzwerk vorhanden sind, wird ein Ethernet-Switch benötigt.

7.1.1 Hardware-Kommunikationsverbindung herstellen Die PROFINET-Schnittstelle stellt die physische Verbindung zwischen einem Programmiergerät und einer CPU her. Da in der CPU die Auto-Cross-Over-Funktionalität implementiert ist, kann für die Schnittstelle ein Standard- oder Crossover-Ethernet-Kabel verwendet werden. Ein Ethernet-Switch wird für die direkte Verbindung des Programmiergeräts mit der CPU nicht benötigt. Zum Herstellen der Hardwareverbindung zwischen einem Programmiergerät und einer CPU gehen Sie folgendermaßen vor:

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PROFINET 7.1 Kommunikation mit einem Programmiergerät

S7-1200 Automatisierungssystem 232 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

1. Installieren Sie die CPU (Seite 24). 2. Schließen Sie das Ethernet-Kabel wie unten gezeigt am PROFINET-Anschluss an. 3. Schließen Sie das Ethernet-Kabel an das Programmiergerät an.

① PROFINET-Anschluss

Für die PROFINET-Verbindung ist eine optionale Zugentlastung verfügbar.

7.1.2 Konfigurieren der Geräte Wenn Sie bereits ein Projekt mit einer CPU erstellt haben, öffnen Sie das Projekt im TIA-Portal. Sonst legen Sie ein Projekt an und fügen eine CPU (Seite 68) in den Baugruppenträger ein. Im folgenden Projekt sehen Sie eine CPU in der "Gerätesicht" im TIA-Portal.

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PROFINET 7.1 Kommunikation mit einem Programmiergerät

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 233

7.1.3 IP-Adressen zuweisen

7.1.3.1 IP-Adressen zu Programmier- und Netzwerkgeräten zuweisen Wenn Ihr Programmiergerät eine integrierte Adapterkarte (z.B. Intel(R) PRO/1000 MT Network Connection) nutzt, die an das LAN Ihrer Anlage (und möglicherweise an das Internet) angeschlossen ist, müssen die Netzwerk-ID der IP-Adresse und die Subnetzmaske Ihrer CPU mit der integrierten Adapterkarte des Programmiergeräts genau übereinstimmen. Die Netzwerk-ID ist der erste Teil der IP-Adresse (die ersten drei Oktette, z.B. 211.154.184.16). Sie legt fest, welches IP-Netzwerk Sie nutzen. Die Subnetzmaske hat normalerweise den Wert 255.255.255.0. Da sich Ihr Computer jedoch in einem Anlagen-LAN befindet, kann die Subnetzmaske andere Werte annehmen (z.B. 255.255.254.0), um eindeutige Subnetze einzurichten. Die Subnetzmaske definiert in UND-Verknüpfung mit der IP-Adresse des Geräts die Grenzen eines IP-Subnetzes.

Hinweis Im Internet, wo Ihre Programmiergeräte, Netzwerkgeräte und IP-Router mit der Welt kommunizieren, müssen eindeutige IP-Adressen zugeordnet werden, um Konflikte mit anderen Netzwerknutzern zu vermeiden. Wenden Sie sich an die IT-Abteilung Ihrer Firma, deren Mitarbeiter die Netzwerke in Ihrem Unternehmen kennen, um sich IP-Adressen zuweisen zu lassen.

Wenn Ihr Programmiergerät eine Ethernet/USB-Adapterkarte (z.B. D-LINK DUB E100 USB 2.0 Fast Ethernet Adapter [TCP/IP]) nutzt, die an ein einzelnes Netzwerk angeschlossen ist, müssen die Netzwerk-ID der IP-Adresse und die Subnetzmaske Ihrer CPU mit der Ethernet/USB-Adapterkarte des Programmiergeräts genau übereinstimmen. Die Netzwerk-ID ist der erste Teil der IP-Adresse (die ersten drei Oktette, z.B. 211.154.184.16). Sie legt fest, welches IP-Netzwerk Sie nutzen. Die Subnetzmaske hat normalerweisen den Wert 255.255.255.0. Die Subnetzmaske definiert in UND-Verknüpfung mit der IP-Adresse des Geräts die Grenzen eines IP-Subnetzes.

Hinweis Eine Ethernet/USB-Adapterkarte (z.B. D-LINK DUB E100 USB 2.0 Fast Ethernet Adapter [TCP/IP]) ist nützlich, wenn Sie Ihre CPU nicht an das Firmen-LAN anschließen möchten. Dieser Aufbau ist besonders während anfänglicher Tests bzw. während der Inbetriebnahmeprüfungen nützlich.

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PROFINET 7.1 Kommunikation mit einem Programmiergerät

S7-1200 Automatisierungssystem 234 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Adapterkarte des Programmiergeräts

Netzwerktyp IP-Adresse Subnetzmaske

Integrierte Adapterkarte (z.B. Intel(R) PRO/1000 MT Network Connection)

Angeschlossen an Ihr Firmen-LAN (und möglicherweise das Internet)

Die Netzwerk-ID Ihrer CPU und der integrierten Adapterkarte des Programmiergeräts müssen exakt übereinstimmen. Die Netzwerk-ID ist der erste Teil der IP-Adresse (die ersten zwei Oktette, z.B. 211.154.184.16). Sie legt fest, welches IP-Netzwerk Sie nutzen.

Die Subnetzmaske Ihrer CPU und der integrierten Adapterkarte müssen exakt übereinstimmen. Die Subnetzmaske hat normalerweise den Wert 255.255.255.0. Da sich Ihr Computer jedoch in einem Anlagen-LAN befindet, kann die Subnetzmaske andere Werte annehmen (z.B. 255.255.254.0), um eindeutige Subnetze einzurichten. Die Subnetzmaske definiert in UND-Verknüpfung mit der IP-Adresse des Geräts die Grenzen eines IP-Subnetzes.

Ethernet/USB-Adapterkarte (z.B. D-LINK DUB E100 USB 2.0 Fast Ethernet Adapter [TCP/IP])

Angeschlossen an ein einzelnes Netzwerk

Die Netzwerk-ID Ihrer CPU und der Ethernet/USB-Adapterkarte des Programmiergeräts müssen exakt übereinstimmen. Die Netzwerk-ID ist der erste Teil der IP-Adresse (die ersten zwei Oktette, z.B. 211.154.184.16). Sie legt fest, welches IP-Netzwerk Sie nutzen.

Die Subnetzmaske Ihrer CPU und der Ethernet/USB-Adapterkarte müssen exakt übereinstimmen. Die Subnetzmaske hat normalerweisen den Wert 255.255.255.0. Die Subnetzmaske definiert in UND-Verknüpfung mit der IP-Adresse des Geräts die Grenzen eines IP-Subnetzes.

IP-Adresse Ihres Programmiergeräts über "Netzwerkumgebung" (auf Ihrem Desktop) zuweisen oder prüfen

Die IP-Adresse Ihres Programmiergeräts können Sie mit den folgenden Menübefehlen zuweisen oder prüfen: ● (Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf) "Netzwerkumgebung". ● "Eigenschaften" ● Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf "LAN-Verbindung". ● "Eigenschaften" Blättern Sie im Dialog "Eigenschaften von LAN-Verbindung" im Feld "Diese Verbindung verwendet folgende Elemente:" zum Eintrag "Internetprotokoll (TCP/IP)". Klicken Sie auf "Internetprotokoll (TCP/IP)" und dann auf die Schaltfläche "Eigenschaften". Wählen Sie "IP-Adresse automatisch beziehen (DHCP)" oder "Folgende IP-Adresse verwnden" (um eine statische IP-Adresse einzugeben) aus.

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PROFINET 7.1 Kommunikation mit einem Programmiergerät

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 235

Hinweis Das Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP) weist Ihrem Programmiergerät beim Einschalten des DHCP-Servers automatisch eine IP-Adresse zu.

IP-Adresse Ihres Programmiergeräts mit den Befehlen "ipconfig" und "ipconfig /all" prüfen Sie können die IP-Adresse Ihres Programmiergeräts und ggf. auch die IP-Adresse Ihres IP-Routers (Gateway) auch mit den folgenden Menübefehlen prüfen: ● Schaltfläche "Start" (auf Ihrem Desktop) ● "Ausführen" Geben Sie im Dialog "Ausführen" im Feld "Öffnen" den Eintrag "cmd" ein und bestätigen Sie mit "OK". Daraufhin wird das Fenster "C:\WINDOWS\system32\cmd.exe" angezeigt. Geben Sie hier den Befehl "ipconfig" ein. Im Folgenden sehen Sie ein Beispiel für ein Ergebnis:

Weitere Informationen zeigen Sie mit dem Befehl "ipconfig /all" an. Den Typ der Adapterkarte Ihres Programmiergeräts und die Ethernet-Adresse (MAC-Adresse) finden Sie hier:

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PROFINET 7.1 Kommunikation mit einem Programmiergerät

S7-1200 Automatisierungssystem 236 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

IP-Adresse zu einer CPU zuweisen Sie können auf zwei Arten vorgehen, um einer CPU eine IP-Adresse zuzuweisen: ● Temporäre IP-Adresse online zuweisen ● Dauerhafte IP-Adresse konfigurieren

7.1.3.2 Temporäre IP-Adresse online zuweisen Sie können einem Netzwerkgerät online eine IP-Adresse zuweisen. Dies ist besonders bei der ersten Gerätekonfiguration nützlich. Um eine IP-Adresse online zuzuweisen, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Prüfen Sie in der "Projektnavigation" mit den folgenden Befehlen, dass der CPU keine IP-Adresse zugewiesen ist: • "Online-Zugänge" • <Adapterkarte für das

Netzwerk, in dem sich das Gerät befindet>

• "Erreichbare Teilnehmer aktualisieren"

2. Wählen Sie in der "Projektnavigation" den Befehl "Neues Gerät hinzufügen", um eine neue CPU in Ihr Projekt einzufügen.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 237

3. Wählen Sie in der "Projektnavigation" die CPU aus.

4. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Laden in Gerät".

5. Wählen Sie im Dialog "Erweitertes Laden" im Feld "PG/PC-Schnittstelle für Ladevorgang" in der Klappliste die Adapterkarte für das Netzwerk aus, in dem sich das Gerät befindet.

6. Aktivieren Sie das Optionskästchen "Alle erreichbaren Teilnehmer auswählen".

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7. Klicken Sie im Feld "Erreichbare Teilnehmer im Zielnetz" auf das Gerät mit einer MAC-Adresse (Wert mit 12 Hexadezimalzeichen). Klicken Sie dann auf die Schaltfläche "Laden".

8. Während des Übersetzungsvorgangs wird das Optionskästchen "Fortfahren" angezeigt. Aktivieren Sie dieses Optionskästchen, um den Übersetzungsvorgang abzuschließen.

9. Während des Ladevorgangs wird das Optionskästchen "Alle starten" angezeigt. Lassen Sie dieses Optionskästchen leer, damit die CPU im Betriebszustand STOP bleibt. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Fertig stellen", um den Ladevorgang abzuschließen.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 239

10. Prüfen Sie in der "Projektnavigation" mit den folgenden Befehlen, dass der CPU keine IP-Adresse zugewiesen ist: • "Online-Zugänge" • <Adapterkarte für das

Netzwerk, in dem sich das Gerät befindet>

• "Erreichbare Teilnehmer aktualisieren"

Hinweis: Alle an das ausgewählte Netzwerk angeschlossenen IP-Adressen werden unter "Erreichbare Teilnehmer aktualisieren" angezeigt.

11. Wählen Sie in der "Projektnavigation" die folgenden Menübefehle: • "Online-Zugänge" • <Adapterkarte für das

Netzwerk, in dem sich das Gerät befindet>

• "Erreichbare Teilnehmer aktualisieren"

• <IP-Adresse> • "Online & Diagnose"

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12. Wählen Sie im Dialog "Online & Diagnose" die folgenden Menübefehle: • "Funktionen" • "IP-Adresse zuordnen"

13. Geben Sie im Feld "IP-Adresse" Ihre neue temporäre IP-Adresse ein.

14. Prüfen Sie in der "Projektnavigation" mit den folgenden Befehlen, dass Ihre neue IP-Adresse der CPU zugewiesen wurde: • "Online-Zugänge" • <Adapterkarte für das

Netzwerk, in dem sich das Gerät befindet>

• "Erreichbare Teilnehmer aktualisieren"

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 241

7.1.3.3 Dauerhafte IP-Adresse konfigurieren

Konfigurieren der PROFINET-Schnittstelle Wenn Sie die Konfiguration des Baugruppenträgers mit der CPU (Seite 232) beendet haben, können Sie die Parameter der PROFINET-Schnittstelle konfigurieren. Klicken Sie dafür auf das grüne PROFINET-Feld an der CPU, um den PROFINET-Port zu selektieren. Im Inspektorfenster wird das Register "Eigenschaften" für den PROFINET-Port angezeigt.

① PROFINET-Port

Konfigurieren der IP-Adresse Ethernet-Adresse (MAC-Adresse): In einem PROFINET-Netzwerk ist jedem Gerät für die Identifikation eine MAC-Adresse (Media-Access-Control-Adresse) vom Hersteller zugewiesen. Eine MAC-Adresse besteht aus sechs Gruppen zu je zwei Hexadezimalziffern mit Bindestrichen (-) oder Doppelpunkten (:) als Trennzeichen in der Reihenfolge der Übertragung (zum Beispiel 01-23-45-67-89-ab oder 01:23:45:67:89:ab). Alle Geräte innerhalb eines PROFINET-Netzwerks müssen eine eindeutige MAC-Adresse haben. Haben zwei Geräte in einem Ethernet-Netzwerk die gleiche PROFINET-Adresse, so können Kommunikationsprobleme auftreten. IP-Adresse: Jedes Gerät benötigt außerdem eine IP-Adresse (Internet-Protocol-Adresse). Mit Hilfe dieser Adresse kann ein Gerät Daten über ein komplexeres Netzwerk liefern. Jede IP-Adresse ist in vier 8-Bit-Segmente unterteilt und wird in einem Dezimalformat mit Punkttrennzeichen dargestellt (zum Beispiel 211.154.184.16). Der erste Teil der IP-Adresse ist die Netzwerk-ID (Kennung des aktiven Netzwerks), der zweite Teil der Adresse ist die Host-ID (für jedes Gerät im Netzwerk eindeutig). Eine IP-Adresse von 192.168.x.y ist eine Standardkennzeichnung, die als Teil eines privaten Netzwerks, das sich nicht im Internet befindet, erkannt wird. Subnetzmaske: Ein Subnetz ist eine logische Gruppierung miteinander verbundener Netzwerkgeräte. Die Teilnehmer eines Subnetzes befinden sich meist dicht nebeneinander auf einem LAN (Local Area Network). Eine Maske (die Subnetz- oder Netzmaske) legt die Grenzen eines IP-Subnetzes fest. Eine Subnetzmaske von 255.255.255.0 eignet sich allgemein für ein kleines lokales Netzwerk. Das bedeutet, dass alle IP-Adressen in diesem Netzwerk dieselben ersten 3 Oktette haben müssen. Die einzelnen Geräte in diesem Netzwerk werden dann über das letzte Oktett (8-Bit-Feld) identifiziert. Ein Beispiel hierfür ist die Zuweisung einer Subnetzmaske von 255.255.255.0 und IP-Adressen von 192.168.2.0 bis 192.168.2.255 zu den einzelnen Geräten in einem kleinen lokalen Netzwerk.

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PROFINET 7.1 Kommunikation mit einem Programmiergerät

S7-1200 Automatisierungssystem 242 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Die einzige Verbindung zwischen verschiedenen Subnetzen läuft über einen Router. Werden Subnetze verwendet, so muss ein IP-Router eingesetzt werden. IP-Router: Router sind die Verbindung zwischen LANs. Mit einem Router kann ein Rechner in einem LAN Meldungen an andere Netzwerke senden, die wiederum zu anderen LANs gehören. Liegt das Ziel der Daten nicht innerhalb des LANs, so leitet der Router die Daten an ein anderes Netzwerk oder eine Gruppen von Netzwerken weiter, wo die Daten ihrem Ziel zugestellt werden können. Router benötigen IP-Adressen zum Senden und Empfangen von Datenpaketen. Eigenschaften von IP-Adressen: Wählen Sie im Eigenschaftenfenster den Eintrag "Ethernet-Adresse". Das TIA-Portal zeigt den Dialog für die Konfiguration der Ethernet-Adresse an, in dem Sie dem Softwareprojekt die IP-Adresse der CPU zuweisen können, in die das Projekt geladen wird.

Hinweis Die CPU hat keine vorkonfigurierte IP-Adresse. Sie müssen der CPU daher manuell eine IP-Adresse zuweisen. Ist Ihre CPU an einen Router oder ein Netzwerk angeschlossen, so muss auch die IP-Adresse des Routers eingegeben werden. Alle IP-Adressen werden beim Laden des Projekts konfiguriert. Weitere Informationen finden Sie unter "IP-Adressen zu Programmier- und Netzwerkgeräten zuweisen".

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PROFINET 7.1 Kommunikation mit einem Programmiergerät

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 243

Die folgende Tabelle enthält die Parameter für die IP-Adresse: Parameter Beschreibung Subnetz Name des Subnetzes, mit dem das Gerät verbunden ist. Um ein neues Subnetz

anzulegen, klicken Sie auf Schaltfläche "Neues Subnetz hinzufügen". Die Voreinstellung ist "nicht verbunden". Zwei Arten von Verbindungen sind möglich: • Die Voreinstellung "nicht verbunden" stellt eine lokale Verbindung her. • Wenn Ihr Netzwerk über zwei oder mehr Geräte verfügt, ist ein Subnetz

erforderlich.

IP-Adresse Zugewiesene IP-Adresse der CPU Subnetzmaske Zugewiesene Subnetzmaske IP-Router verwenden Aktivieren Sie das Optionskästchen, wenn ein IP-Router

verwendet wird

IP-Protokoll

Router-Adresse Zugewiesene IP-Adresse des Routers, sofern vorhanden

7.1.4 Testen des PROFINET-Netzwerks Nachdem die Konfiguration beendet ist, laden Sie das Programm in die CPU. Alle IP-Adressen werden beim Laden des Projekts konfiguriert.

Online-Zuweisung einer IP-Adresse zu einem Gerät Die S7-1200 CPU hat keine vorkonfigurierte IP-Adresse. Sie müssen der CPU daher manuell eine IP-Adresse zuweisen. Sie können einem Gerät online eine IP-Adresse zuweisen. Diese IP-Adresse ist jedoch nur temporär und geht beim Ausschalten des Zielsystems verloren. Unter "Temporäre IP-Adresse der S7-1200 online zuweisen" finden Sie eine schrittweise Beschreibung der Vorgehensweise. Für die dauerhafte Zuweisung einer IP-Adresse muss die IP-Adresse in der Gerätekonfiguration eingerichtet, die Konfiguration gespeichert und ins Zielsystem geladen werden. Weitere Informationen finden Sie unter "Dauerhafte IP-Adresse für die S7-1200

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PROFINET 7.1 Kommunikation mit einem Programmiergerät

S7-1200 Automatisierungssystem 244 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

CPU konfigurieren". Eine IP-Adresse, die mit der Konfiguration in das Zielsystem geladen wird, geht beim Ausschalten nicht verloren. Mit "Online-Zugänge" zeigen Sie die IP-Adressen der angeschlossenen CPUs an (siehe unten).

Hinweis Es werden alle konfigurierten Netzwerke des Programmiergeräts angezeigt. Sie müssen das richtige Netzwerk wählen, um die IP-Adressen der erforderlichen S7-1200 CPUs anzuzeigen.

① Zweites von zwei Ethernet-Netzwerk in diesem Programmiergerät ② IP-Adresse der einzigen S7-1200 CPU in diesem Ethernet-Netzwerk

Im Dialog "Erweitertes Laden" auf angeschlossene Netzwerkgeräte abfragen Die Funktion "Laden in Gerät" der S7-1200 CPU und der zugehörigen Dialog "Erweitertes Laden" kann alle erreichbaren Netzwerkgeräte anzeigen und zusätzlich angeben, ob allen Geräten eindeutige IP-Adressen zugeordnet wurden. Um alle erreichbaren und verfügbaren Geräte mit ihren zugeordneten MAC- und IP-Adressen anzuzeigen, aktivieren Sie das Optionskästchen "Alle ereichbaren Teilnehmer anzeigen".

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PROFINET 7.2 Kommunikation HMI/PLC

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 245

Ist das erforderliche Netzwerkgerät in dieser Liste nicht enthalten, so wurde die Kommunikation mit diesem Gerät aus irgendeinem Grund unterbrochen. Das Gerät und das Netzwerk sind dann auf Hardware- und/oder Konfigurationsfehler zu überprüfen.

7.2 Kommunikation HMI/PLC Die CPU unterstützt PROFINET-Kommunikationsverbindungen mit HMIs. Zum Einrichten der Kommunikation zwischen CPUs und HMIs müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein: Konfiguration/Setup: ● Der PROFINET-Port der CPU muss für die Verbindung mit der HMI konfiguriert sein. ● Die HMI muss eingerichtet und konfiguriert sein. ● Die HMI-Konfigurationsdaten sind Teil des CPU-Projekts und können im Projekt

konfiguriert und geladen werden. ● Für die Kommunikation zwischen zwei Teilnehmern ist kein Ethernet-Switch erforderlich;

erst wenn mehr als zwei Geräte in einem Netzwerk vorhanden sind, wird ein Ethernet-Switch benötigt.

Hinweis Der auf dem Baugruppenträger montierte Ethernet-Switch CSM1277 mit 4 Ports von Siemens dient zum Anschließen Ihrer CPUs und HMI-Geräte. Der PROFINET-Anschluss an der CPU enthält keinen Ethernet-Switch.

Unterstützte Funktionen: ● Die HMI kann Daten der CPU lesen/schreiben. ● Meldungen können anhand von Informationen der CPU ausgelöst werden. ● Systemdiagnose

Hinweis WinCC Basic und STEP 7 Basic sind Komponenten des TIA-Portals. Weitere Informationen zum Konfigurieren der HMI finden Sie in WinCC Basic.

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PROFINET 7.2 Kommunikation HMI/PLC

S7-1200 Automatisierungssystem 246 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Erforderliche Schritte zum Konfigurieren der Kommunikation zwischen einer HMI und einer CPU

Schritt Aufgabenstellung 1 Hardware-Kommunikationsverbindung herstellen

Eine PROFINET-Schnittstelle stellt die physische Verbindung zwischen einer HMI und einer CPU her. Da in der CPU die Auto-Cross-Over-Funktionalität implementiert ist, kann für die Schnittstelle ein Standard- oder Crossover-Ethernet-Kabel verwendet werden. Ein Ethernet-Switch wird für die direkte Verbindung der HMI mit der CPU nicht benötigt. Weitere Informationen finden Sie unter "Einrichten der Kommunikation zwischen einem Programmiergerät und einer CPU: Hardware-Kommunikationsverbindung herstellen (Seite 231)".

2 Geräte konfigurieren Weitere Informationen finden Sie unter "Einrichten der Kommunikation zwischen einem Programmiergerät und einer CPU: Geräte konfigurieren (Seite 232)".

3 Konfigurieren der logischen Netzwerkverbindungen zwischen einer HMI und einer CPU Weitere Informationen finden Sie unter "Einrichten der Kommunikation zwischen einer HMI und einer CPU: Konfigurieren der logischen Netzwerkverbindungen zwischen einer HMI und einer CPU (Seite 246)".

4 Dauerhafte IP-Adresse konfigurieren Gehen Sie auf dieselbe Weise vor. Sie müssen jedoch die IP-Adressen für die HMI und die CPU konfigurieren. Weitere Informationen finden Sie unter "Einrichten der Kommunikation zwischen einem Programmiergerät und einer CPU: Dauerhafte IP-Adresse konfigurieren (Seite 241)".

5 Testen des PROFINET-Netzwerks Sie müssen die Konfiguration für jede CPU laden. Weitere Informationen finden Sie unter "Einrichten der Kommunikation zwischen einem Programmiergerät und einer CPU: Testen des PROFINET-Netzwerks (Seite 243)".

7.2.1 Konfigurieren der logischen Netzwerkverbindungen zwischen einer HMI und einer CPU

Nachdem Sie den Baugruppenträger mit der CPU konfiguriert haben, können Sie Ihre Netzwerkverbindungen einrichten. Im Portal "Geräte & Netze" können Sie in der "Netzsicht" die Geräte in Ihrem Projekt vernetzen. Um eine Ethernet-Verbindung anzulegen, aktivieren Sie das grüne Feld (Ethernet) an der CPU. Ziehen Sie mit der Maus eine Linie zum Ethernet-Feld am HMI-Gerät. Lassen Sie die Maustaste los. Damit ist Ihre Ethernet-Verbindung hergestellt.

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PROFINET 7.3 Kommunikation PLC/PLC

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 247

Handlungsanweisung Ergebnis Wählen Sie die "Netzwerkansicht" für die Anzeige der Geräte, die verbunden werden sollen.

Wählen Sie die Schnittstelle eines Geräts und ziehen Sie die Verbindung zur Schnittstelle des zweiten Geräts.

Lassen Sie die Maustaste los, damit die Netzwerkverbindung erstellt wird.

7.3 Kommunikation PLC/PLC Eine CPU kann mit den Operationen TSEND_C und TRCV_C mit einer anderen CPU im Netzwerk kommunizieren. Zum Einrichten der Kommunikation zwischen zwei CPUs muss Folgendes berücksichtigt werden: ● Konfiguration/Setup: Eine Hardwarekonfiguration ist erforderlich. ● Unterstützte Funktionen: Lesen/Schreiben von Daten in eine vernetzte CPU ● Für die Kommunikation zwischen zwei Teilnehmern ist kein Ethernet-Switch erforderlich;

erst wenn mehr als zwei Geräte in einem Netzwerk vorhanden sind, wird ein Ethernet-Switch benötigt.

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PROFINET 7.3 Kommunikation PLC/PLC

S7-1200 Automatisierungssystem 248 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Erforderliche Schritte zum Konfigurieren der Kommunikation zwischen zwei CPUs

Schritt Aufgabenstellung 1 Hardware-Kommunikationsverbindung herstellen

Eine PROFINET-Schnittstelle stellt die physische Verbindung zwischen zwei CPUs her. Da in der CPU die Auto-Cross-Over-Funktionalität implementiert ist, kann für die Schnittstelle ein Standard- oder Crossover-Ethernet-Kabel verwendet werden. Ein Ethernet-Switch wird für die Verbindung der zwei CPUs nicht benötigt. Weitere Informationen finden Sie unter "Einrichten der Kommunikation zwischen einem Programmiergerät und einer CPU: Hardware-Kommunikationsverbindung herstellen".

2 Geräte konfigurieren Sie müssen zwei Projekte mit jeweils einer CPU pro Projekt anlegen. Weitere Informationen finden Sie unter "Einrichten der Kommunikation zwischen einem Programmiergerät und einer CPU: Geräte konfigurieren".

3 Konfigurieren der logischen Netzwerkverbindungen zwischen zwei CPUs Weitere Informationen finden Sie unter "Einrichten der Kommunikation zwischen zwei CPUs: Konfigurieren der logischen Netzwerkverbindungen zwischen zwei CPUs (Seite 249)".

4 Dauerhafte IP-Adresse konfigurieren Gehen Sie auf dieselbe Weise vor. Sie müssen jedoch die IP-Adressen für zwei CPUs konfigurieren (z.B. PLC_1 und PLC_2). Weitere Informationen finden Sie unter "Einrichten der Kommunikation zwischen einem Programmiergerät und einer CPU: Dauerhafte IP-Adresse konfigurieren".

5 Sende- und Empfangsparameter konfigurieren Sie müssen die Operationen TSEND_C und TRCV_C in beiden CPUs konfigurieren, um die Kommunikation zwischen ihnen zu ermöglichen. Weitere Informationen finden Sie unter "Einrichten der Kommunikation zwischen zwei CPUs: Sende- und Empfangsparameter konfigurieren (Seite 249)".

6 Testen des PROFINET-Netzwerks Sie müssen die Konfiguration für jede CPU laden. Weitere Informationen finden Sie unter "Einrichten der Kommunikation zwischen einem Programmiergerät und einer CPU: Testen des PROFINET-Netzwerks".

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PROFINET 7.3 Kommunikation PLC/PLC

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 249

7.3.1 Konfigurieren der logischen Netzwerkverbindungen zwischen zwei CPUs Nachdem Sie den Baugruppenträger mit der CPU konfiguriert haben, können Sie Ihre Netzwerkverbindungen einrichten. Im Portal "Geräte & Netze" können Sie in der "Netzsicht" die Geräte in Ihrem Projekt vernetzen. Um eine PROFINET-Verbindung anzulegen, aktivieren Sie das grüne Feld (PROFINET) am ersten PLC-Gerät. Ziehen Sie mit der Maus eine Linie zum PROFINET-Feld am zweiten PLC-Gerät. Lassen Sie die Maustaste los. Damit ist Ihre PROFINET-Verbindung hergestellt. Handlungsanweisung Ergebnis Wählen Sie die "Netzwerkansicht" für die Anzeige der Geräte, die verbunden werden sollen.

Wählen Sie die Schnittstelle eines Geräts und ziehen Sie die Verbindung zur Schnittstelle des zweiten Geräts.

Lassen Sie die Maustaste los, damit die Netzwerkverbindung erstellt wird.

7.3.2 Sende- und Empfangsparameter konfigurieren Mit der Kommunikation über Übertragungsbausteine (T-Baustein) werden Verbindungen zwischen zwei CPUs hergestellt. Damit die PROFINET-Kommunikation von den CPUs aufgenommen werden kann, müssen die Parameter zum Senden und Empfangen von Meldungen eingerichtet werden. Diese Parameter legen fest, wie die Kommunikation abläuft, wenn Meldungen von einem Zielgerät gesendet oder von diesem empfangen werden.

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PROFINET 7.3 Kommunikation PLC/PLC

S7-1200 Automatisierungssystem 250 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

7.3.2.1 Sendeparameter für TSEND_C konfigurieren

Operation TSEND_C Die Operation TSEND_C (Seite 167) baut eine Kommunikationsverbindung zu einer Partnerstation auf. Die Verbindung wird eingerichtet, aufgebaut und automatisch überwacht, bis eine Operation die Verbindung trennt. Die Operation TSEND_C verbindet die Funktionen von TCON, TDISCON und TSEND. Im TIA-Portal können Sie mit der Gerätekonfiguration einstellen, wie Daten mit einer Operation TSEND_C gesendet werden sollen. Zuerst fügen Sie die Operation aus dem Register "Operationen" unter "Erweiterte Anweisungen > Kommunikation" in das Programm ein. Die Operation wird zusammen mit dem Dialog "Aufrufoptionen" angezeigt, in dem Sie einen DB zum Speichern der Parameter der Operation TSEND_C zuweisen können.

Sie können den Ein- und Ausgängen Speicherplätze im Variablenspeicher zuweisen (siehe folgende Abbildung).

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PROFINET 7.3 Kommunikation PLC/PLC

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 251

Allgemeine Parameter konfigurieren Sie können die Kommunikationsparameter im Dialog "Eigenschaften" der Operation TSEND_C festlegen. Dieser Dialog wird am unteren Ende der Seite angezeigt, wenn Sie einen Teil der Operation TSEND_C selektiert haben.

Verbindungsparameter konfigurieren Jede CPU hat einen integrierten PROFINET-Anschluss, der die standardmäßige PROFINET-Kommunikation unterstützt. Die unterstützten Ethernet-Protokolle werden in den folgenden zwei Verbindungstypen beschrieben: Protokoll Protokollname Verwendung RFC 1006

ISO Transport over TCP Fragmentierung und Zusammensetzung von Meldungen

TCP Transport Connection Protocol Transport von Telegrammen

ISO Transport over TCP (RFC 1006) ISO Transport over TCP ist ein Verfahren, das es ermöglicht, ISO-Anwendungen ins TCP/IP-Netzwerk zu übernehmen. Dieses Protokoll hat die folgenden Merkmale: ● Eng mit der Hardware verknüpftes effizientes Kommunikationsprotokoll ● Geeignet für mittelgroße bis große Datenmengen (bis 8192 Byte) ● Im Gegensatz zu TCP sind die Meldungsfunktion und die Datenendeerkennung

meldungsorientiert. ● Routing-fähig, Einsatz in WAN möglich ● Dynamische Datenlängen sind möglich. ● Für die Datenverwaltung ist wegen der Programmierschnittstelle SEND/RECEIVE

Programmieraufwand erforderlich. Mit Transport Service Access Points (TSAPs) gestattet das TCP-Protokoll mehrere Verbindungen mit einer einzigen IP-Adesse (bis zu 64-K-Verbindungen). Bei RFC 1006 ermitteln TSAPs die eindeutige Zuordnung dieser Verbindungen der Kommunikationsendpunkte zu einer IP-Adresse.

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PROFINET 7.3 Kommunikation PLC/PLC

S7-1200 Automatisierungssystem 252 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Die zu verwendenden TSAPs definieren Sie im Dialog "Verbindungsparameter" unter "Adressdetails". Der TSAP einer Verbindung in der CPU wird im Feld "Lokaler TSAP" eingegeben. Der TSAP für die Verbindung in der Partner-CPU wird im Feld "Partner-TSAP" eingegeben.

Die Parameter, die konfiguriert werden müssen, sind nachstehend aufgeführt: Parameter Definition Allgemein Endpunkt: Partner Name der Partner-CPU (Empfänger) Schnittstelle Name der Schnittstellen Subnetz Name der Subnetze Adresse Zugewiesene IP-Adressen Verbindungstyp Typ des Ethernet-Protokolls Verbindungs-ID ID-Nummer Verbindungsdaten Datenspeicher für die lokale CPU und die Partner-CPU Aktiver Verbindungsaufbau

Optionsfeld zum Auswählen der lokalen CPU oder der Partner-CPU als aktive Verbindung

Adressdetails TSAP (ASCII) TSAPs der lokalen CPU und der Partner-CPU im ASCII-Format TSAP-ID TSAPs der lokalen CPU und der Partner-CPU im Hexadezimalformat

Transport Connection Protocol (TCP) TCP ist ein Standardprotokoll, beschrieben von RFC 793: Transmission Control Protocol. Wesentlicher Zweck des TCP ist die Bereitstellung einer zuverlässigen, sicheren Verbindung zwischen zwei Paaren von Prozessen. Dieses Protokoll hat die folgenden Merkmale: ● Effizientes Kommunikationsprotokoll, da es eng mit der Hardware verknüpft ist ● Geeignet für mittelgroße bis große Datenmengen (bis 8192 Byte)

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PROFINET 7.3 Kommunikation PLC/PLC

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 253

● Bietet wesentlich mehr Leistungsmerkmale für Anwendungen, insbesondere: – Wiederherstellung im Fehlerfall – Flusskontrolle – Zuverlässigkeit

● Ein verbindungsorientiertes Protokoll ● Lässt sich sehr flexibel mit Fremdsystemen einsetzen, die nur TCP unterstützen ● Routing-fähig ● Es gelten nur statische Datenlängen. ● Meldungen werden quittiert. ● Anwendungen werden über Portnummern adressiert. ● Die meisten Protokolle von Benutzeranwendungen wie TELNET und FTP nutzen TCP. ● Für die Datenverwaltung ist wegen der Programmierschnittstelle SEND/RECEIVE

Programmieraufwand erforderlich.

Die Parameter, die konfiguriert werden müssen, sind nachstehend aufgeführt: Parameter Definition Allgemein Endpunkt: Partner Name der Partner-CPU (Empfänger) Schnittstelle Name der Schnittstellen Subnetz Name der Subnetze Adresse Zugewiesene IP-Adressen Verbindungstyp Typ des Ethernet-Protokolls Verbindungs-ID ID-Nummer Verbindungsdaten Datenspeicher für die lokale CPU und die Partner-CPU Aktiver Verbindungsaufbau

Optionsfeld zum Auswählen der lokalen CPU oder der Partner-CPU als aktive Verbindung

Adressdetails Port (dezimal) Port der Partner-CPU im Dezimalformat

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PROFINET 7.3 Kommunikation PLC/PLC

S7-1200 Automatisierungssystem 254 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

7.3.2.2 Empfangsparameter für TRCV_C konfigurieren

Operation TRCV_C Die Operation TRCV_C (Seite 167) baut eine Kommunikationsverbindung zu einer Partnerstation auf. Die Verbindung wird eingerichtet, aufgebaut und automatisch überwacht, bis eine Operation die Verbindung trennt. Die Operation TRCV_C verbindet die Funktionen von TCON, TDISCON und TRCV. Im TIA-Portal können Sie mit der CPU-Konfiguration einstellen, wie Daten mit TRCV_C empfangen werden sollen. Zuerst fügen Sie die Operation aus dem Register "Operationen" unter "Erweiterte Anweisungen > Kommunikation" in das Programm ein. Die Operation wird zusammen mit dem Dialog "Aufrufoptionen" angezeigt, in dem Sie einen DB zum Speichern der Parameter der Operation TRCV_C zuweisen können.

Sie können den Ein- und Ausgängen Speicherplätze im Variablenspeicher zuweisen (siehe folgende Abbildung).

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PROFINET 7.3 Kommunikation PLC/PLC

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 255

Allgemeine Parameter konfigurieren Sie können die Kommunikationsparameter im Dialog "Eigenschaften" der Operation TRCV_C festlegen. Dieser Dialog wird am unteren Ende der Seite angezeigt, wenn Sie einen Teil der Operation TRCV_C selektiert haben.

Verbindungsparameter konfigurieren Jede CPU hat einen integrierten PROFINET-Anschluss, der die standardmäßige PROFINET-Kommunikation unterstützt. Die unterstützten Ethernet-Protokolle werden in den folgenden zwei Verbindungstypen beschrieben: Protokoll Protokollname Verwendung RFC 1006

ISO Transport over TCP Fragmentierung und Zusammensetzung von Meldungen

TCP Transport Connection Protocol Transport von Telegrammen

ISO Transport over TCP (RFC 1006) ISO Transport over TCP ist ein Verfahren, das es ermöglicht, ISO-Anwendungen ins TCP/IP-Netzwerk zu übernehmen. Dieses Protokoll hat die folgenden Merkmale: ● Eng mit der Hardware verknüpftes effizientes Kommunikationsprotokoll ● Geeignet für mittelgroße bis große Datenmengen (bis 8192 Byte) ● Im Gegensatz zu TCP sind die Meldungsfunktion und die Datenendeerkennung

meldungsorientiert. ● Routing-fähig, Einsatz in WAN möglich ● Dynamische Datenlängen sind möglich. ● Für die Datenverwaltung ist wegen der Programmierschnittstelle SEND/RECEIVE

Programmieraufwand erforderlich. Mit Transport Service Access Points (TSAPs) gestattet das TCP-Protokoll mehrere Verbindungen mit einer einzigen IP-Adesse (bis zu 64-K-Verbindungen). Bei RFC 1006 ermitteln TSAPs die eindeutige Zuordnung dieser Verbindungen der Kommunikationsendpunkte zu einer IP-Adresse.

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PROFINET 7.3 Kommunikation PLC/PLC

S7-1200 Automatisierungssystem 256 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Die zu verwendenden TSAPs definieren Sie im Dialog "Verbindungsparameter" unter "Adressdetails". Der TSAP einer Verbindung in der CPU wird im Feld "Lokaler TSAP" eingegeben. Der TSAP für die Verbindung in der Partner-CPU wird im Feld "Partner-TSAP" eingegeben.

Die Parameter, die konfiguriert werden müssen, sind nachstehend aufgeführt: Parameter Definition Allgemein Endpunkt: Partner Name der Partner-CPU (Empfänger) Schnittstelle Name der Schnittstellen Subnetz Name der Subnetze Adresse Zugewiesene IP-Adressen Verbindungstyp Typ des Ethernet-Protokolls Verbindungs-ID ID-Nummer Verbindungsdaten Datenspeicher für die lokale CPU und die Partner-CPU Aktiver Verbindungsaufbau

Optionsfeld zum Auswählen der lokalen CPU oder der Partner-CPU als aktive Verbindung

Adressdetails TSAP (ASCII) TSAPs der lokalen CPU und der Partner-CPU im ASCII-Format TSAP-ID TSAPs der lokalen CPU und der Partner-CPU im Hexadezimalformat

Transport Connection Protocol (TCP) TCP ist ein Standardprotokoll, beschrieben von RFC 793: Transmission Control Protocol. Wesentlicher Zweck des TCP ist die Bereitstellung einer zuverlässigen, sicheren Verbindung zwischen zwei Paaren von Prozessen. Dieses Protokoll hat die folgenden Merkmale: ● Effizientes Kommunikationsprotokoll, da es eng mit der Hardware verknüpft ist ● Geeignet für mittelgroße bis große Datenmengen (bis 8192 Byte)

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PROFINET 7.3 Kommunikation PLC/PLC

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 257

● Bietet wesentlich mehr Leistungsmerkmale für Anwendungen, insbesondere: – Wiederherstellung im Fehlerfall – Flusskontrolle – Zuverlässigkeit

● Ein verbindungsorientiertes Protokoll ● Lässt sich sehr flexibel mit Fremdsystemen einsetzen, die nur TCP unterstützen ● Routing-fähig ● Es gelten nur statische Datenlängen. ● Meldungen werden quittiert. ● Anwendungen werden über Portnummern adressiert. ● Die meisten Protokolle von Benutzeranwendungen wie TELNET und FTP nutzen TCP. ● Für die Datenverwaltung ist wegen der Programmierschnittstelle SEND/RECEIVE

Programmieraufwand erforderlich.

Die Parameter, die konfiguriert werden müssen, sind nachstehend aufgeführt: Parameter Definition Allgemein Endpunkt: Partner Name der Partner-CPU (Empfänger) Schnittstelle Name der Schnittstellen Subnetz Name der Subnetze Adresse Zugewiesene IP-Adressen Verbindungstyp Typ des Ethernet-Protokolls Verbindungs-ID ID-Nummer Verbindungsdaten Datenspeicher für die lokale CPU und die Partner-CPU Aktiver Verbindungsaufbau

Optionsfeld zum Auswählen der lokalen CPU oder der Partner-CPU als aktive Verbindung

Adressdetails Port (dezimal) Port der lokalen CPU im Dezimalformat

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PROFINET 7.4 Referenzinformationen

S7-1200 Automatisierungssystem 258 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

7.4 Referenzinformationen

7.4.1 Ermitteln der Ethernet-Adresse (MAC-Adresse) der CPU In PROFINET-Netzwerken ist die MAC-Adresse (Media-Access-Control-Adresse) eine Kennung, die den Adapterkarten zur eindeutigen Kennzeichnung vom Hersteller zugewiesen wird. Die MAC-Adresse enthält üblicherweise die registrierte Identifikationsnummer des Herstellers. Das Standardformat (IEEE 802.3) für den Druck von MAC-Adressen als Klartext besteht aus sechs Gruppen zu je zwei Hexadezimalziffern mit Bindestrichen (-) oder Doppelpunkten (:) als Trennzeichen in der Reihenfolge der Übertragung (zum Beispiel 01-23-45-67-89-ab oder 01:23:45:67:89:ab). Alle Geräte innerhalb eines PROFINET-Netzwerks müssen eine eindeutige MAC-Adresse haben. Haben zwei Geräte in einem Ethernet-Netzwerk die gleiche PROFINET-Adresse, so können Kommunikationsprobleme auftreten.

Hinweis In jeder CPU wird im Werk eine dauerhafte, eindeutige MAC-Adresse eingestellt. Die MAC-Adresse einer CPU können Sie nicht ändern.

MAC-Adresse der CPU Die MAC-Adresse ist an der Vorderseite links unten auf der CPU aufgedruckt. Sie müssen die unteren Abdeckklappen öffnen, um die MAC-Adresse lesen zu können.

① MAC-Adresse

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PROFINET 7.4 Referenzinformationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 259

Netzwerkgeräte anhand der MAC-Adressen identifizieren Die CPU hat zunächst keine IP-Adresse, sondern nur eine im Werk eingestellte MAC-Adresse. In der PROFINET-Kommunikation ist es erforderlich, dass allen Geräten eine eindeutige IP-Adresse zugeordnet wird. Mit der Funktion "Laden in Gerät" der CPU und dem zugehörigen Dialog "Erweitertes Laden" können Sie alle erreichbaren Teilnehmer im Netzwerk anzeigen und zusätzlich prüfen, ob allen Geräten eindeutige IP-Adressen zugeordnet wurden. Dieser Dialog zeigt alle erreichbaren und verfügbaren Geräte mit ihren zugeordnen MAC- und IP-Adressen an. MAC-Adressen sind besonders wichtig, um Geräte zu identifizieren, die keine eindeutige IP-Adresse haben.

7.4.2 Konfigurieren der NTP-Synchronisierung NTP (Network Time Protocol) ist weit verbreitet und dient der Synchronisierung der Uhren von Computersystemen mit Uhrzeitservern im Internet. Das Protokoll bietet Genauigkeiten von weniger als einer Millisekunde in einem LAN und bis zu wenigen Millisekunden in einem WAN. Eine typische NTP-Konfiguration besteht aus mehreren redundanten Servern und verschiedenen Netzwerkpfaden, um hohe Genauigkeit und Zuverlässigkeit zu erreichen. Das NTP-Subnetz arbeitet mit mehreren Hierarchiestufen, von denen jeder Schicht eine Nummer zugewiesen ist, die Stratum genannt wird. Server der niedrigsten Schicht, Stratum 1 (primär), werden direkt mit nationalen Zeitdiensten synchronisiert. Server der nächsthöheren Schicht, Stratum 2 (sekundär), werden mit Stratum-1-Servern synchronisiert usw.

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PROFINET 7.4 Referenzinformationen

S7-1200 Automatisierungssystem 260 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Parameter für die Uhrzeitsynchronisierung Wählen Sie im Eigenschaftenfenster den Eintrag "Uhrzeitsynchronisation". Im TIA-Portal wird der Dialog "Uhrzeitsynchronisation" angezeigt:

Hinweis Alle IP-Adressen werden beim Laden des Projekts konfiguriert.

Die folgende Tabelle enthält die Parameter für die Uhrzeitsynchronisation: Parameter Definition Uhrzeitsynchronisation mit NTP-Servern freigeben

Aktivieren Sie das Optionskästchen, um die Uhrzeitsynchronisation mit NTP-Servern freizugeben.

Server 1 Zugewiesene IP-Adresse für Netzwerkzeit-Server 1 Server 2 Zugewiesene IP-Adresse für Netzwerkzeit-Server 2 Server 3 Zugewiesene IP-Adresse für Netzwerkzeit-Server 3 Server 4 Zugewiesene IP-Adresse für Netzwerkzeit-Server 4 Intervall Uhrzeitsynchronisation Intervallwert (s)

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8

Die CPU unterstützt das Punkt-zu-Punkt-Protokoll (PtP) für die zeichenbasierte serielle Kommunikation, bei dem die Benutzeranwendung das bevorzugte Protokoll definiert und implementiert. Das Punkt-zu-Punkt-Protokoll bietet maximale Freiheit und Flexibilität, erfordert jedoch eine aufwändige Implementierung im Anwenderprogramm. PtP bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten: • Direktes Senden von Informationen an ein

externes Gerät, wie z. B. einen Drucker • Empfangen von Informationen von

anderen Geräten, wie z. B. Strichcodelesern, RFID-Lesern, Kamera- oder Überwachungssystemen anderer Hersteller und vielen anderen Gerätearten

• Informationsaustausch, Senden und Empfangen von Daten mit anderen Geräten, wie z. B. GPS-Geräten, Kamera- oder Überwachungssystemen anderer Hersteller, Funkmodems und vielen anderen

Die PtP-Kommunikation ist eine serielle Kommunikation mit Standard-UARTs, die verschiedene Baudraten und Paritäten unterstützen. Das RS232- oder RS485-Kommunikationsmodul (CM) bietet die elektrische Schnittstelle für die Durchführung der PtP-Kommunikation. Das TIA-Portal bietet Bibliotheken mit Operationen, die Sie für die Programmierung Ihrer Anwendung nutzen können. Diese Bibliotheken enthalten PtP-Kommunikationsfunktionen für die folgenden Protokolle: ● USS-Antriebsprotokoll ● Modbus-RTU-Master-Protokoll ● Modbus-RTU-Slave-Protokoll

8.1 Arbeiten mit den RS232- und RS485-Kommunikationsmodulen Zwei Kommunikationsmodule (CMs) bieten die Schnittstelle für die PtP-Kommunikation: ● CM 1241 RS485 (Seite 343) ● CM 1221 RS232 (Seite 344) Sie können bis zu drei CMs (beliebigen Typs) anschließen. Bauen Sie das CM links von der CPU oder einem anderen CM ein. Ausführliche Anweisungen zum Ein- und Ausbau des Moduls finden Sie im Kapitel "Einbau" (Seite 27).

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.2 Kommunikationsschnittstellen konfigurieren

S7-1200 Automatisierungssystem 262 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Die RS232- und RS485-Kommunikationsmodule haben die folgenden Eigenschaften: ● Potentialgetrennte Schnittstelle ● Unterstützung von Punkt-zu-Punkt-Protokollen ● Konfiguration und Programmierung über erweiterte Anweisungen und

Bibliotheksfunktionen ● Anzeige der Sende- und Empfangsaktivität über LEDs ● Diagnose-LED ● Spannungsversorgung über die CPU Keine externe Stromversorgung erforderlich. Ausführliche Informationen finden Sie unter Technische Daten der Kommunikationsmodule (Seite 343).

8.2 Kommunikationsschnittstellen konfigurieren Nach der Konfiguration der Hardwaregeräte (Seite 67) parametrieren Sie die Kommunikationsschnittstellen durch Auswahl eines der CMs in Ihrem Baugruppenträger.

Im Inspektorfenster werden im Register "Eigenschaften" die Parameter des ausgewählten CMs angezeigt. Wählen Sie "Portkonfiguration", um die folgenden Parameter zu bearbeiten: • Baudrate • Parität • Anzahl Stoppbits • Flusskontrolle (nur RS232) • Wartezeit Außer für die Flusskontrolle haben die RS232- und RS485-Kommunikationsmodule die gleichen Parameter für die Schnittstellenkonfiguration. Die Parameterwerte können verschieden sein.

Sie können auch im Anwenderprogramm mit der Operation PORT_CFG (Seite 275) die Schnittstelle konfigurieren bzw. eine bestehende Konfiguration ändern.

Hinweis Parameterwerte, die mit PORT_CFG im Anwenderprogramm eingegeben wurden, überschreiben die Konfigurationseinstellungen der Schnittstelle im TIA-Portal. Parameter, die mit PORT_CFG eingegeben wurden, werden in der S7-1200 bei einer Abschaltung oder einem Spannungsausfall nicht gespeichert.

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.3 Steuerung der Flusskontrolle

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 263

Baudrate: Die Voreinstellung für die Baudrate ist 9,6 kBit/s. Gültige Werte sind: 300 Baud 2,4 kBit/s 19,2 kBit/s 76,8 kBit/s 600 Baud 4,8 kBit/s 28,4 kBit/s 115,2 kBit/s 1,2 kBit/s 9,6 kBit/s 57,6 kBit/s

Parität: Die Voreinstellung für die Parität ist "Keine". Gültige Werte sind: ● Keine Parität ● Gerade ● Ungerade ● Mark (Paritätsbit immer auf 1) ● Space (Paritätsbit immer auf 0) Anzahl Stoppbits: Die Anzahl der Stoppbits kann eins oder zwei sein. Die Voreinstellung ist eins. Flusskontrolle: Für das RS232-Kommunikationsmodul kann die Hardware- oder Software-Flusskontrolle eingestellt werden, siehe Beschreibung im Kapitel "Flusskontrolle verwalten (Seite 263)". Ist die Hardware-Flusskontrolle eingestellt, so können Sie wählen, ob das RTS-Signal immer ein ist oder ob RTS geschaltet wird. Ist die Software-Flusskontrolle eingestellt, so können Sie die ASCII-Zeichen für die XON- und XOFF-Zeichen wählen. Das RS485-Kommunikationsmodul unterstützt keine Flusskontrolle. Wartezeit: Geben Sie die Wartezeit in Millisekunden ein. Der zulässige Wertebereich ist 0 bis 65535 Millisekunden. Die Wartezeit ist die Zeit, während der das Kommunikationsmodul nach dem Absetzen von RTS auf den Empfang von CTS oder nach dem Empfang von XOFF auf den Empfang von XON, je nach Art der Flusskontrolle, wartet. Ist die Wartezeit beendet, bevor das Kommunikationsmodul ein erwartetes CTS oder XON empfängt, so wird die Sendung durch das Kommunikationsmodul abgebrochen und eine Fehlermeldung an das Anwenderprogramm ausgegeben.

8.3 Steuerung der Flusskontrolle Die Flusskontrolle sorgt für den Ausgleich zwischen unterschiedlichen Kapazitäten von Absender und Empfänger der Daten, so dass keine Daten verlorengehen. Mit der Flusskontrolle ist gewährleistet, dass der Absender nicht mehr Informationen überträgt als der Empfänger verarbeiten kann. Die Flusskontrolle ist auf der Hardware- oder der Softwareebene möglich. Das RS232-Kommunikationsmodul unterstützt die Hardware- und Software-Flusskontrolle. Das RS485-Kommunikationsmodul unterstützt keine Flusskontrolle. Welche Flusskontrolle eingerichtet werden soll, geben Sie beim Konfigurieren der Schnittstelle (Seite 262) ein.

Hardware-Flusskontrolle: RTS-geschaltet Die Hardware-Flusskontrolle beruht auf den Kommunkationssignalen RTS (Request-to-send) und CTS (Clear-to-send). Beim RS232-Kommunikationsmodul werden das RTS-Signal an Pin 7 und das CTS-Signal an Pin 8 abgenommen. Ist die RTS-geschaltete Hardware-Flusskontrolle für ein RS232-Kommunikationsmodul aktiviert, setzt das Modul das RTS-Signal auf 1, damit Daten gesendet werden. Es überwacht das CTS-Signal und erkennt damit, ob das Empfangsgerät empfangsbereit ist. Ist

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.3 Steuerung der Flusskontrolle

S7-1200 Automatisierungssystem 264 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

das CTS-Signal aktiv, kann das Modul Daten übertragen, solange das CTS-Signal aktiv bleibt. Wird das CTS-Signal inaktiv, muss die Übertragung angehalten werden. Sie wird fortgesetzt, wenn das CTS-Signal erneut eingeschaltet wird. Wird das CTS-Signal nicht innerhalb der eingestellten Wartezeit erneut eingeschaltet, bricht das Modul die Übertragung ab und gibt einen Fehler an das Anwenderprogramm zurück. Die Wartezeit müssen Sie in der Schnittstellenkonfiguration (Seite 262) eingeben.

Hardware-Flusskontrolle: RTS immer ein In einer anderen Anordnung ist RTS vom Sendegerät standardmäßig eingeschaltet. Ein Gerät, wie z. B. ein Modem, überwacht das RTS-Signal vom CM und nutzt dieses Signal als Mitteilung der Sendebereitschaft. Das Modem überträgt in diesem Fall nur zum CM, wenn RTS aktiv ist. Ist RTS inaktiv, überträgt das Modem keine Daten zum CM. Damit das Modem jederzeit Daten an das CM senden kann, ist für die Hardware-Flusskontrolle "RTS immer ein" einzustellen. Das CM setzt das RTS-Signal dann immer auf 1. Das CM schaltet RTS auch dann nicht aus, wenn das Modul keine Zeichen empfangen kannn. Das Sendegerät muss gewährleisten, dass es keinen Überlauf im Empfangspuffer des CMs verursacht. Das Modem kann jederzeit Daten senden und überwacht kein CTS-Signal vom Empfänger. Das Sendegerät muss seine eigenen Übertragungen überwachen, indem es die Zahl der gesendeten Meldungstelegramme oder Zeichen begrenzt, damit kein Überlauf des Empfangspuffers verursacht wird. Tritt trotzdem ein Überlauf des Empfangspuffers ein, so muss das Sendegerät die empfangene Meldung ablehnen und einen Fehler an das Anwenderprogramm ausgeben.

Signale Data Terminal Block Ready (DTR) und Data Set Ready (DSR) Das CM setzt DTR für jede Art der Hardware-Flusskontrolle auf 1. Es überträgt erst, wenn das Signal DSR eingeschaltet wird. Der Zustand von DSR wird nur am Anfang der Sendefunktion ausgewertet. Wenn DSR nach Beginn der Übertragung inaktiv wird, wird die Übertragung nicht angehalten.

Software-Flusskontrolle Bei der Software-Flusskontrolle werden spezielle Zeichen in den Meldungen für die Steuerung der Meldungsübertragung verwendet. Diese Zeichen sind ASCII-Zeichen, die XON und XOFF darstellen. XOFF zeigt an, dass eine Übertragung angehalten werden muss. XON zeigt an, dass eine Übertragung fortgesetzt werden kann. Empfängt das Sendegerät ein Zeichen XOFF vom Empfänger, wird die Übertragung angehalten. Sie wird fortgesetzt, wenn das Sendegerät das Zeichen XON empfängt. Empfängt das CM innerhalb der in der Schnittstellenonfiguration (Seite 262) angegebenen Wartezeit kein XON-Zeichen, bricht es die Übertragung ab und gibt eine Fehlermeldung an das Anwenderprogramm aus. Die Software-Flusskontrolle setzt die Vollduplex-Kommunikation voraus, da der Empfänger in der Lage sein muss, während einer laufenden Übertragung XOFF an den Sender zu senden.

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.4 Sende- und Empfangsparameter konfigurieren

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 265

8.4 Sende- und Empfangsparameter konfigurieren Damit die Punkt-zu-Punkt-Kommunikation aufgenommen werden kann, müssen die Parameter zum Senden und Empfangen von Meldungen eingerichtet werden. Diese Parameter legen fest, wie die Kommunikation abläuft, wenn Meldungen von einem Zielgerät gesendet oder von diesem empfangen werden.

Sendeparameter konfigurieren Während der Konfiguration des CMs richten Sie ein, wie eine Kommunikationsschnittstelle Daten sendet. Hierfür geben Sie die Eigenschaft "Konfiguration Sendemeldung" für das ausgewählte CM an.

Sie können ferner die Parameter für das Senden einer Meldung im Anwenderprogramm mit der Operation SEND_CFG (Seite 277) dynamisch konfigurieren oder ändern.

Hinweis Parameterwerte, die mit SEND_CFG im Anwenderprogramm eingegeben wurden, überschreiben die Konfigurationseinstellungen der Schnittstelle. Parameter, die mit SEND_CFG eingegeben wurden, werden in der CPU bei einer Abschaltung oder einem Spannungsausfall nicht gespeichert.

Parameter Definition RTS-Einschaltverzögerung

Wartezeit nach dem Aktivieren von RTS, bis die Sendung ausgelöst wird. Der gültige Bereich ist 0 bis 65535 ms, voreingestellt ist 0. Dieser Parameter ist nur gültig, wenn in der Schnittstellenkonfiguration (Seite 262) die Hardware-Flusskontrolle eingestellt ist. CTS wird nach dem Ablauf der RTS-Einschaltverzögerung bearbeitet. Dieser Parameter gilt nur für RS232-Module.

RTS-Ausschaltverzögerung

Wartezeit nach der beendeten Übertragung, bis RTS deaktiviert wird. Der gültige Bereich ist 0 bis 65535 ms, voreingestellt ist 0. Dieser Parameter ist nur gültig, wenn in der Schnittstellenkonfiguration (Seite 262) die Hardware-Flusskontrolle eingestellt ist. Dieser Parameter gilt nur für RS232-Module.

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.4 Sende- und Empfangsparameter konfigurieren

S7-1200 Automatisierungssystem 266 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Parameter Definition Sendepause bei Meldungsbeginn Anzahl der Bittakte in einer Pause

Damit wird festgelegt, dass beim Start einer Meldung eine Pause gesendet wird, wenn die RTS -inschaltverzögerung (sofern eingerichtet) abgelaufen ist und CTS aktiv ist. Wie viele Bittakte eine Pause darstellen, während der die Übertragung angehalten ist, können Sie einstellen. Die Voreinstellung ist 12 und das Maximum ist 65535 bis zu einem Grenzwert von acht Sekunden.

Leerzeile nach Pause senden Leerzeile nach Pause

Gibt an, dass eine Leerzeile nach einer Pause bei Meldungsbeginn gesendet wird. Der Parameter "Leerzeile nach Pause" gibt an, wie viele Bittakte einer Leerzeile entsprechen. Die Voreinstellung ist 12 und das Maximum ist 65535 bis zu einem Grenzwert von acht Sekunden.

Empfangsparameter konfigurieren In der Gerätekonfiguration legen Sie fest, wie Daten über eine Kommunikationsschnittstelle empfangen und wie Meldungsbeginn und Meldungsende erkannt werden sollen. Geben Sie diese Parameter in der Konfiguration der Empfangsmeldung für das ausgewählte CM an. Sie können ferner die Meldungsparameter im Anwenderprogramm mit der Operation RCV_CFG dynamisch konfigurieren oder ändern.

Hinweis Parameterwerte, die mit RCV_CFG im Anwenderprogramm eingegeben wurden, überschreiben die Konfigurationseinstellungen der Schnittstelle im TIA-Portal. Parameter, die mit RCV_CFG eingegeben wurden, werden von der S7-1200 bei einer Abschaltung oder einem Spannungsausfall nicht gespeichert.

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.4 Sende- und Empfangsparameter konfigurieren

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 267

Parameter Meldungsbeginn Sie können festlegen, wie die Kommunikationsschnittstelle den Meldungsbeginn erkennen soll. Startzeichen und Meldungsinhalt werden im Empfangspuffer abgelegt, bis eine konfigurierte Endebedingung erfüllt ist. Sie können mehrere Startbedingungen für Meldungen einrichten. Die Meldung beginnt, sobald eine der eingerichteten Bedingungen erfüllt ist. Die Parameter, die konfiguriert werden müssen, sind nachstehend aufgeführt: Parameter Definition Start mit beliebigem Zeichen

Gibt an, dass der Meldungsbeginn mit einem beliebigen Zeichen angezeigt werden kann. Dies ist die Voreinstellung.

Start bedingungsabhängig Gibt an, dass die Meldung mit einer bestimmten Bedingung beginnt, die Sie eingestellt haben. Sie können mehrere Bedingungen eingeben. Die Bedingungen haben die folgende Priorität: • Leerzeile • Zeilenumbruch • Start durch einzelnes Zeichen oder Zeichenfolge

Sonderbedingung: Meldungsbeginn durch Leitungspause erkennen

Gibt an, dass der Empfänger einen Zeilenumbruch erkennt, wenn in der Empfangsdatenzeile länger als einen Zeichentakt eine Leerstelle gesetzt wird und dass diese Bedingung den Beginn einer Meldung anzeigt.

Sonderbedingung: Meldungsbeginn durch Leitungsleerlauf erkennen

Gibt an, dass der Beginn einer Meldung durch eine Leerzeile während einer bestimmten Zahl an Bittakten und einer anschließenden weiteren Bedingung, wie z. B. Empfang eines Zeichens, angezeigt wird. Die Voreinstellung ist 40 Bittakte und das Maximum ist 65535 bis zu einem Grenzwert von acht Sekunden.

Sonderbedingung: Meldungsbeginn durch einzelnes Zeichen erkennen

Gibt an, dass ein bestimmtes Zeichen den Beginn einer Meldung anzeigt. Die Voreinstellung ist STX.

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.4 Sende- und Empfangsparameter konfigurieren

S7-1200 Automatisierungssystem 268 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Parameter Definition Sonderbedingung: Meldungsbeginn durch Zeichenfolge erkennen

Gibt an, dass eine bestimmte Zeichenfolge den Beginn einer Meldung anzeigt. Sie können bis zu fünf Zeichen für jede Zeichenfolge eingeben. Für jede Zeichenposition kann ein bestimmtes Hex-Zeichen oder dass das Zeichen in der Zeichenfolge ignoriert werden soll eingegeben werden. Eingehende Zeichenfolgen werden mit den konfigurierten Startbedingungen verglichen, bis eine Startbedingung erfüllt ist. Ist die Startbedingung erfüllt, beginnt die Überwachung der Endebedingung. Sie können bis zu fünf Zeichenfolgen eingeben, die je nach Bedarf aktiviert oder deaktiviert werden können. Die Startbedingung ist erfüllt, wenn eine der konfigurierten Zeichenfolgen eintritt. Ein Konfigurationsbeispiel ist nachstehend gezeigt:

Bei dieser Konfiguration ist die Startbedingung erfüllt, wenn eines der folgenden Bitmuster vorliegt: • Empfang einer Zeichenfolge mit 5 Zeichen, bei der das erste

Zeichen 0x6A und das fünfte Zeichen 0x1C ist. Die Zeichen 2, 3 und 4 können hierbei beliebig sein. Nach dem Empfang des fünften Zeichens beginnt die Überwachung auf die Endebedingung.

• Empfang von zwei aufeinanderfolgenden Zeichen 0x6A nach einem beliebigen anderen Zeichen. In diesem Fall beginnt die Überwachung auf die Endebedingung nach dem Empfang der zweiten 0x6A-Folge. Das Zeichen vor dem ersten 0x6A ist in der Startbedingung enthalten.

Beispiele für Zeichenfolgen, die diese Startbedingung erfüllen: • <beliebiges Zeichen> 6A 6A • 6A 12 14 18 1C • 6A 44 A5 D2 1C

Parameter Meldungsende Sie können ferner festlegen, wie die Kommunikationsschnittstelle das Meldungsende erkennen soll. Sie können mehrere Endebedingungen für Meldungen einrichten. Die Meldung endet, sobald eine der eingerichteten Bedingungen erfüllt ist.

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.4 Sende- und Empfangsparameter konfigurieren

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 269

Parameter Definition Meldungsende erkennen durch Meldungs-Timeout

Das Meldungsende ist erreicht, wenn die konfigurierte Wartezeit auf das Meldungsende abgelaufen ist. Die Timeout-Zeit der Meldung beginnt, wenn das erste Zeichen, das den Meldungsbeginn anzeigt, empfangen wurde. Die Voreinstellung ist 200 ms, der Wertebereich ist 0 bis 65535 ms.

Meldungsende erkennen durch Antwort-Timeout

Das Meldungsende ist erreicht, wenn die konfigurierte Wartezeit auf eine Antwort erreicht ist, bevor eine gültige Startzeichenfolge empfangen wurde. Die Timeout-Zeit für die Antwort beginnt, wenn eine Übertragung endet. Die Voreinstellung der Antwortzeit beträgt 200 ms und der Wertebereich ist 0 bis 65535 ms. Sie müssen eine andere Endebedingung konfigurieren, um das tatsächliche Ende einer Meldung anzugeben.

Meldungsende durch Zeichenabstand erkennen

Das Meldungsende ist erreicht, wenn die konfigurierte maximale Zeit zwischen aufeinanderfolgenden Zeichen einer Meldung abgelaufen ist. Die Voreinstellung für den Zeichenabstand ist 12 Bittakte und die maximale Zahl ist 65535 Bittakte, bis maximal acht Sekunden.

Meldungsende durch maximale Meldungslänge erkennen

Das Meldungsende ist erreicht, wenn die konfigurierte maximale Zeichenzahl empfangen wurde. Tritt eine weitere Endebedingung ein, werden die gültigen Zeichen in die Meldung aufgenommen, unabhängig davon, ob die maximale Länge erreicht wurde. Die Voreinstellung ist 0 Bytes, der maximale Wert ist 1024 Bytes.

Meldungslänge aus Meldung lesen

Die Meldungslänge ist in der Meldung selbst angegeben. Das Meldungsende ist erreicht, wenn eine Meldung mit der angegebenen Länge empfangen wurde. Wie die Meldungslänge angegeben und ausgewertet wird, ist nachstehend beschrieben.

Meldungsende mit einem Zeichen erkennen

Das Meldungsende ist erreicht, wenn ein bestimmtes Zeichen empfangen wird.

Meldungsende mit einer Zeichenfolge erkennen

Das Meldungsende ist erreicht, wenn eine bestimmte Zeichenfolge empfangen wird. Sie können eine Zeichenfolge mit bis zu 5 Zeichen angeben. Für jede Zeichenposition kann ein bestimmtes Hex-Zeichen oder dass das Zeichen in der Zeichenfolge ignoriert werden soll eingegeben werden. Führende Zeichen, die ignoriert werden, gehören nicht zur Endebedingung. Nachgestellte Zeichen, die ignoriert werden, gehören zur Endebedingung. Nachstehend ist die Konfiguration für eine solche Zeichenfolge dargestellt:

Die Endebedingung ist in diesem Fall erfüllt, wenn zwei aufeinanderfolgende Zeichen 0x7A, gefolgt von zwei beliebigen Zeichen, empfangen werden. Das Zeichen vor 0x7A 0x7A gehört nicht zur Endezeichenfolge. Nach 0x7A 0x7A sind zwei Zeichen erforderlich, um die Endezeichenfolge abzuschließen. Die Werte von Zeichen 4 und 5 sind irrelevant, müssen aber empfangen werden, damit die Endebedingung erfüllt ist.

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.4 Sende- und Empfangsparameter konfigurieren

S7-1200 Automatisierungssystem 270 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Angabe der Meldungslänge in der Meldung Bei der Auswahl der Sonderbedingung, bei der die Meldungslänge in der Meldung enthalten ist, müssen drei Parameter angegeben werden, die Informationen über die Meldungslänge enthalten. Die tatsächliche Meldungsstruktur hängt vom verwendeten Protokoll ab. Die drei Parameter sind:

• n: Zeichenposition (1-basiert) innerhalb der Meldung, an der die Längenangabe steht • Längenwert: Anzahl der Bytes (eins, zwei oder vier), die die Längenangabe enthalten • Länge m: Anzahl der Zeichen nach der Längenangabe, die nicht in der Längenzählung

berücksichtigt werden

Diese Felder erscheinen in der Konfiguration für den Meldungsempfang in den Geräteeigenschaften wie folgt: Beispiel 1: Es wird eine Meldung betrachtet, die nach dem folgenden Protokoll strukturiert ist:

Zeichen 3 bis 14, nach Länge gezählt STX Len (n) ADR PKE INDEX PWD STW HSW BCC

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 STX 0x0C xx xxxx xxxx xxxx xxxx xxxx xx

Die Parameter für die Länge des Meldungsempfangs konfigurieren Sie wie folgt: ● n = 2 (Meldungslänge in Byte 2.) ● Längenwert = 1 (Meldungslänge ist in einem Byte enthalten.) ● Länge m = 0 (Auf die Längenangabe folgen keine weiteren Zeichen, die nicht in der

Längenzählung berücksichtigt werden. Nach der Längenangabe folgen zwölf Zeichen.) In diesem Beispiel werden die Zeichen von 3 bis einschließlich 14 von Len (n) gezählt. Beispiel 2: Es wird eine weitere Meldung betrachtet, die nach dem folgenden Protokoll strukturiert ist:

Zeichen 5 bis 10, nach Länge gezählt SD1 Len (n)

Len (n)

SD2 DA SA FA Dateneinheit=3 Bytes

FCS ED

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 xx 0x06 0x06 xx xx xx xx xx xx xx xx xx

Die Parameter für die Länge des Meldungsempfangs konfigurieren Sie wie folgt: ● n = 3 (Meldungslänge in Byte 3.) ● Längenwert = 1 (Meldungslänge ist in einem Byte enthalten.) ● Länge m = 3 (Auf die Längenangabe folgen drei Zeichen, die nicht in der Längenzählung

berücksichtigt werden. Im Protokoll dieses Beispiels werden Zeichen SD2, FCS und ED

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.5 Programmieren der PtP-Kommunikation

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 271

bei der Längenzählung nicht beachtet. Die sechs anderen Zeichen werden in der Längenzählung berücksichtigt; die Gesamtzahl der Zeichen nach der Längenangabe ist somit neun.)

In diesem Beispiel werden die Zeichen von 5 bis einschließlich 10 von Len (n) gezählt.

8.5 Programmieren der PtP-Kommunikation Das TIA-Portal bietet erweiterte Anweisungen, mit denen das Anwenderprogramm die Punkt-zu-Punkt-Kommunikation für alle von Siemens bereitgestellten Protokolle und für das frei programmierbare Protokoll durchführen kann. Diese Anweisungen lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: ● Konfigurationsoperationen ● Kommunikationsoperationen

Konfigurationsoperationen Bevor das Anwenderprogramm die PtP-Kommunikation starten kann, müssen die Kommunikationsschnittstelle und die Parameter zum Senden und Empfangen der Daten konfiguriert werden. Die Schnittstellenkonfiguration und die Meldungskonfiguration können für jedes Kommunikationsmodul in der Gerätekonfiguration oder mit den folgenden Operationen Ihres Anwenderprogramms durchgeführt werden:

• PORT_CFG • SEND_CFG • RCV_CFG

Kommunikationsoperationen Mit den Operationen für die Punkt-zu-Punkt-Kommunikation kann das Anwenderprogramm Meldungen an die Kommunikationsmodule senden und von diesen Meldungen empfangen. Die Kommunikationsmodule senden und empfangen Meldungen an die bzw. von den Kommunikationsteilnehmern. Das Meldungsprotokoll befindet sich in einem Puffer, der von einer bestimmten Kommunikationsschnittstelle empfangen oder an diese gesendet wird.

• SEND_PTP • RCV_PTP

Alle PtP-Operationen funktionieren asynchron. Mit Hilfe einer Abfragearchitektur kann das Anwenderprogramm den Sende- und Empfangsstatus feststellen. SEND_PTP und RCV_PTP können gleichzeitig ausgeführt werden. Die Kommunikationsmodule puffern die Sende- und Empfangsmeldungen je nach Bedarf bis zu einer maximalen Puffergröße von 1024 Bytes. Mit zusätzlichen Operationen kann der Empfangspuffer zurückgesetzt und es können spezielle RS232-Signale abgefragt und gesetzt werden.

• RCV_RST • SGN_GET • SGN_SET

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.5 Programmieren der PtP-Kommunikation

S7-1200 Automatisierungssystem 272 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

8.5.1 Abfragearchitektur Damit eine Abfragearchitektur eingerichtet werden kann, muss das Anwenderprogramm den Status jeder Meldung, die es sendet oder empfängt, kontrollieren. Die Abfragesequenz wird typischerweise vom Hauptprogramm-Thread ausgeführt.

Abfragearchitektur: Master Die typische Abfragesequenz für einen Master ist wie folgt: 1. Die Operation SEND_PTP veranlasst eine Übertragung zum Kommunikationsmodul. 2. Wiederholte Operationen SEND_PTP beobachten den Sendestatus und empfangen den

aktuellen Zustand. 3. Zeigt die Statusanzeige, dass die Übertragung vollständig ausgeführt wurde, werden

anwendungsspezifische Operationen als Antwort auf die gesendete Meldung vorbereitet. 4. Durch die Operation RCV_PTP wird wiederholt geprüft, ob eine Antwort auf die

Übertragung eingegangen ist. Wenn die Endebedingung erfüllt und damit der vollständige Empfang gemeldet ist, wird der Status auf "1" gesetzt und die empfangene Meldung im Empfangspuffer abgelegt.

Abfragearchitektur: Slave Die typische Abfragesequenz für einen Slave ist wie folgt: 1. Nach der Operation RCV_PTP wird eine Übertragung vom Master erwartet, die mit einer

konfigurierten Startbedingung erkannt wird. 2. Nachdem die Endebedingung erfüllt und damit die Vollständigkeit des Empfangs

gemeldet ist, wird die empfangene Meldung von anwendungsspezifischen Operationen verarbeitet und eine Antwort zum Senden vorbereitet.

3. Mit der Operation SEND_PTP wird die Antwort an den Master gesendet. Der Slave muss dafür sorgen, dass RCV_PTP entsprechend oft aufgerufen wird, damit eine Übertragung vom Master empfangen werden kann, bevor dieser beim Warten auf eine Antwort wegen Zeitüberschreitung den Vorgang abbricht. Um diese Aufgabe zu erfüllen, kann das Anwenderprogramm RCV_PTP aus einem Zyklus-OB heraus aufrufen, dessen Zykluszeit ausreichend lang ist, um eine Übertragung vom Master vor dem Ablauf der Timeout-Einstellung zu empfangen. Wird die Zykluszeit für den OB so eingestellt, dass zwei Ausführungen innerhalb der Timeout-Einstellung des Masters erfolgen, so sollte gewährleistet sein, dass das Anwenderprogramm alle Übertragungen ohne Verlust empfängt.

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 273

8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

8.6.1 Gemeinsame Parameter für Punkt-zu-Punkt-Operationen

Verhalten der LEDs am Kommunikationsmodul Am Kommunikationsmodul (CM) gibt es drei LED-Anzeigen: ● Diagnose-LED

Die Diagnose-LED blinkt rot, bis sie von der CPU angesprochen wird. Nach dem Anlauf der CPU prüft diese auf vorhandene Module und adressiert das CM. Die Diagnose-LED beginnt dann, grün zu blinken. Das bedeutet, dass die CPU das CM angesprochen hat, dem CM jedoch noch keine Konfiguration geliefert hat. Die Konfiguration wird in das Modul geladen, wenn das Programm in die CPU geladen wird. Nach dem Laden in die CPU muss die Diagnose-LED am Kommunikationsmodul dauerhaft grün leuchten.

● Sende-LED Die Sende-LED befindet sich oberhalb der Empfangs-LED. Die Sende-LED leuchtet, wenn Daten über den Kommunikationsport gesendet werden.

● Empfangs-LED Diese LED leuchtet, wenn Daten am Kommunikationsport empfangen werden.

Auflösung von Bitzeiten Für verschiedene Parameter wird die Anzahl der Bitzeiten angegeben. Alle Parameter mit Einheiten von Bitzeiten können mit einer maximalen Anzahl von 64000 angegeben werden. Der maximale Zeitraum jedoch, der von einer S7-1200 gemessen werden kann, beträgt 8 Sekunden.

Eingangsparameter REQ Viele der Punkt-zu-Punkt-Operationen (PtP) haben einen Eingang REQ, der die Operation bei einer steigenden Flanke (0 nach 1) initiiert. Der Eingang REQ muss während der Ausführung einer Operation 1 (WAHR) sein, doch der Eingang REQ kann so lange wie gewünscht WAHR bleiben. Die Operation stößt erst dann eine andere Operation an, wenn sie mit Eingang REQ = FALSCH aufgerufen wird, so dass die Operation den Zustand des Eingangs REQ zurücksetzen kann. Dies ist erforderlich, damit die Operation die steigende Flanke zum Starten der nächsten Operation erkennen kann. Wenn Sie eine PtP-Operation einfügen, werden Sie aufgefordert, den Instanz-DB anzugeben. Verwenden Sie für jede Art von PtP-Operation einen eindeutigen DB. D.h. alle Operationen SEND_PTP müssen denselben Instanz-DB haben, doch die Operationen SEND_PTP und RCV_PTP benötigen unterschiedliche Instanz-DBs. Dadurch wird sichergestellt, dass Eingänge wie REQ von jeder Operation ordnungsgemäß verarbeitet werden.

Eingangsparameter PORT Wählen Sie in der Klappliste (für den Eingang PORT) die Anschlusskennung des CM für die Verarbeitung dieser Instanz der Operation. Diese Nummer finden Sie auch als "Hardwarekennung" in den Konfigurationsinformationen des CM.

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem 274 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Ausgangsparameter NDR, DONE, ERROR und STATUS ● Der Ausgang DONE gibt an, dass die geforderte Operation fehlerfrei beendet wurde.

Dieser Ausgang wird einen Zyklus lang gesetzt. ● Der Ausgang NDR (New Data Ready, neue Daten bereit) gibt an, dass die gewünschte

Aktion fehlerfrei beendet wurde und neue Daten empfangen wurden. Dieser Ausgang wird einen Zyklus lang gesetzt.

● Der Ausgang ERROR gibt an, dass die geforderte Aktion mit Fehler beendet wurde. Dieser Ausgang wird einen Zyklus lang gesetzt.

● Der Ausgang STATUS meldet Fehler oder Zwischenergebnisse. – Wird das Bit DONE oder NDR gesetzt, wird STATUS auf 0 gesetzt. – Wird das Bit ERROR gesetzt, wird STATUS auf einen Fehlercode gesetzt. – Wird keines der oben aufgeführten Bits gesetzt, kann die Ausführung der Operation

Zwischenergebnisse zurückgeben, die einen aktuellen Zustand der Funktion beschreiben.

Datenstruktur des Parameters STATUS Bei allgemeinen Fehlern:

15 8 7 4 3 0 1 Parameternummer 0 Ereignisnummer

Bei PtP-spezifischen Fehlern:

15 8 7 4 3 0 1 0 1 Fehlerklasse Fehlernummer

Bei Statusinformationen:

15 8 7 4 3 0 0 Statuscodes

Gemeinsame Bedingungscodes

STATUS (W#16#....)

Beschreibung

0000 Kein Fehler 8x3A Unzulässiger Pointer in Parameter x 8070 Gesamter interner Instanzspeicher belegt 8080 Portnummer ist unzulässig 8081 Zeitüberschreitung, Modulfehler oder anderer interner Fehler 8082 Parametrierung fehlgeschlagen, weil Parametrierung im Hintergrund läuft

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 275

STATUS (W#16#....)

Beschreibung

8083 Pufferüberlauf: Das CM hat eine Empfangsmeldung mit einer Länge, die größer ist als vom Längenparameter zugelassen, zurückgegeben.

8090 Falsche Meldungslänge, falsches Submodul oder unzulässige Meldung 8091 Falsche Version in Parametrierungsmeldung 8092 Falsche Datensatzlänge in Parametrierungsmeldung

8.6.2 Operation PORT_CFG Mit PORT_CFG (Portkonfiguration) können Sie Portparameter wie die Baudrate über Ihr Programm ändern. Die statische Anfangskonfiguration der Schnittstelle richten Sie in den Eigenschaften der Hardwarekonfiguration ein. Dann können Sie mit der Operation PORT_CFG in Ihrem Programm die Konfiguration bearbeiten. Die dynamischen Konfigurationsänderungen mit PORT_CFG werden im Zielsystem nicht dauerhaft gespeichert. KOP

Parameter Parameterty

p Datentyp Beschreibung

REQ IN BOOL Aktiviert die Konfigurationsänderung bei steigender Flanke dieses Eingangs.

PORT IN PORT Kennung des Kommunikationsports: Bei dieser logischen Adresse handelt es sich um eine Konstante, auf die in der Standardvariablentabelle im Register "Konstanten" verwiesen werden kann.

PROTOCOL IN UINT 0 - freies Protokoll der Punkt-zu-Punkt-Kommunikation 1..n - künftige Definition spezifischer Protokolle

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem 276 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Parameter Parametertyp

Datentyp Beschreibung

BAUD IN UINT Baudrate des Ports: 1 - 300 Baud 2 - 600 Baud 3 - 1200 Baud 4 - 2400 Baud 5 - 4800 Baud 6 - 9600 Baud 7 - 19200 Baud 8 - 38400 Baud 9 - 57600 Baud 10 - 76800 Baud 11 - 115200 Baud

PARITY IN UINT Parität des Ports: 1 - Keine Parität 2 - Gerade Parität 3 - Ungerade Parität 4 - Mark-Parität 5 - Space-Parität

DATABITS IN UINT Bits pro Zeichen: 1 - 8 Datenbits 2 - 7 Datenbits

STOPBITS IN UINT Stoppbits: 1 - 1 Stoppbit 2 - 2 Stoppbits

FLOWCTRL IN UINT Flusskontrolle: 1 - Keine Flusskontrolle 2 - XON/XOFF 3 - Hardware RTS immer EIN 4 - Hardware RTS geschaltet

XONCHAR IN CHAR Geben Sie das Zeichen an, das als XON-Zeichen dient. Dies ist typischerweise ein DC1-Zeichen (11H). Dieser Parameter wird nur ausgewertet, wenn die Flusskontrolle aktiviert ist.

XOFFCHAR IN CHAR Geben Sie das Zeichen an, das als XOFF-Zeichen dient. Dies ist typischerweise ein DC3-Zeichen (13H). Dieser Parameter wird nur ausgewertet, wenn die Flusskontrolle aktiviert ist.

XWAITIME IN UINT Geben Sie an, wie lange nach dem Empfang eines XOFF-Zeichens auf ein XON-Zeichen gewartet werden soll bzw. wie lange nach Aktivierung von RTC auf das CTS-Signal gewartet werden soll. Dieser Parameter wird nur ausgewertet, wenn die Flusskontrolle aktiviert ist.

DONE OUT BOOL Einen Zyklus lang WAHR, nachdem die letzte Anforderung fehlerfrei ausgeführt wurde

ERROR OUT BOOL Einen Zyklus lang WAHR, nachdem die letzte Anforderung mit Fehler ausgeführt wurde

STATUS OUT WORD Ausführungsbedingung

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 277

Bedingungscodes STATUS (W#16#....)

Beschreibung

80A0 Angegebenes Protokoll ist nicht vorhanden. 80A1 Angegebene Baudrate ist nicht vorhanden. 80A2 Angegebene Paritätsoption ist nicht vorhanden. 80A3 Angegebene Anzahl Datenbits ist nicht vorhanden. 80A4 Angegebene Anzahl Stoppbits ist nicht vorhanden. 80A5 Angegebene Art der Flusskontrolle ist nicht vorhanden.

8.6.3 Operation SEND_CFG SEND_CFG (Sendekonfiguration) ermöglicht das dynamische Konfigurieren serieller Übertragungsparameter über eine Punkt-zu-Punkt-Kommunikationsschnittstelle. Anstehende Meldungen, die in einem Kommunikationsmodul (CM) auf Übertragung warten, werden gelöscht, sobald SEND_CFG ausgeführt wird. Die statische Anfangskonfiguration des Ports richten Sie in den Eigenschaften der Gerätekonfiguration ein. Dann können Sie mit SEND_CFG in Ihrem Programm die Konfiguration bearbeiten. Die dynamischen Konfigurationsänderungen mit SEND_CFG werden im Zielsystem nicht dauerhaft gespeichert. KOP FUP

Parameter Parametert

yp Datentyp Beschreibung

REQ IN BOOL Aktiviert die Konfigurationsänderung bei steigender Flanke an diesem Eingang.

PORT IN PORT Kennung des Kommunikationsports: Bei dieser logischen Adresse handelt es sich um eine Konstante, auf die in der Standardvariablentabelle im Register "Konstanten" verwiesen werden kann.

RTSONDLY IN UINT Anzahl der Millisekunden, die nach Aktivierung von RTS gewartet werden soll, bevor eine Übertragung von Tx-Daten durchgeführt wird: Dieser Parameter ist nur gültig, wenn die Hardwareflusskontrolle aktiviert ist.

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem 278 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Parameter Parametertyp

Datentyp Beschreibung

RTSOFFDLY IN UINT Anzahl der Millisekunden, die nach der Übertragung von Tx-Daten gewartet werden soll, bevor RTS deaktiviert wird: Dieser Parameter ist nur gültig, wenn die Hardwareflusskontrolle aktiviert ist.

BREAK IN UINT Dieser Parameter gibt an, dass beim Start jeder Meldung für die angegebene Anzahl von Bitzeiten eine Pause gesendet wird. Maximal sind 2500 Bitzeiten möglich.

IDLELINE IN UINT Dieser Parameter gibt an, dass vor dem Start jeder Meldung für die angegebene Anzahl von Bitzeiten die Leitung im Leerlauf bleibt. Maximal sind 2500 Bitzeiten möglich.

DONE OUT BOOL Einen Zyklus lang WAHR, nachdem die letzte Anforderung fehlerfrei ausgeführt wurde

ERROR OUT BOOL Einen Zyklus lang WAHR, nachdem die letzte Anforderung mit Fehler ausgeführt wurde

STATUS OUT WORD Ausführungsbedingung

Bedingungscodes STATUS (W#16#....)

Beschreibung

80B0 Konfiguration eines Sende-Interrupts ist nicht zulässig 80B1 Pausenzeit ist größer als der zulässige Wert (2500 Bitzeiten) 80B2 Leerlaufzeit ist größer als der zulässige Wert (2500 Bitzeiten)

8.6.4 Operation RCV_CFG RCV_CFG (Empfangskonfiguration) führt die dynamische Konfiguration serieller Empfangsparameter in einem Punkt-zu-Punkt-Kommunikationsport durch. Diese Operation konfiguriert die Bedingungen, die den Beginn und das Ende einer empfangenen Meldung kennzeichnen. Meldungen, die diese Bedingungen erfüllen, werden von der Operation RCV_PTP empfangen. In der Warteschlange stehende Meldungen, die in einem Kommunikationsmodul (CM) auf Übertragung warten, werden gelöscht, sobald RCV_CFG ausgeführt wird. Die statische Anfangskonfiguration des CM-Ports richten Sie in den Eigenschaften der Gerätekonfiguration ein. Dann können Sie mit RCV_CFG in Ihrem Programm die Konfiguration bearbeiten. Die Änderungen an der dynamischen Konfiguration von RCV_CFG werden nicht dauerhaft im Zielsystem gespeichert. Deshalb wird nach einem Neuanlauf die statische Anfangskonfiguration aus der Gerätekonfiguration verwendet.

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 279

KOP FUP

Parameter Parameterty

p Datentyp Beschreibung

REQ IN BOOL Aktiviert die Konfigurationsänderung bei steigender Flanke an diesem Eingang.

PORT IN PORT Kennung des Kommunikationsports: Bei dieser logischen Adresse handelt es sich um eine Konstante, auf die in der Standardvariablentabelle im Register "Konstanten" verwiesen werden kann.

CONDITIONS IN Block_SDT Die Datenstruktur von CONDITIONS gibt die Anfangs- und Endbedingungen der Meldung an. Diese werden im Folgenden beschrieben.

DONE OUT BOOL Einen Zyklus lang WAHR, nachdem die letzte Anforderung fehlerfrei ausgeführt wurde

ERROR OUT BOOL Einen Zyklus lang WAHR, nachdem die letzte Anforderung mit Fehler ausgeführt wurde

STATUS OUT WORD Ausführungsbedingung

Anfangsbedingungen für die Operation RCV_PTP Die Operation RCV_PTP nutzt die von der Operation RCV_CFG angegebene Konfiguration, um Anfang und Ende von Meldungen der Punkt-zu-Punkt-Kommunikation zu ermitteln. Der Meldungsbeginn wird von den Startbedingungen festgelegt. Der Meldungsbeginn kann anhand von einer oder mehreren Startbedingungen ermittelt werden. Sind mehrere Startbedingungen angegeben, wird die Meldung bei der ersten erfüllten Bedingung gestartet. Mögliche Startbedingungen: ● Startzeichen

– Die Bedingung "Startzeichen" gibt an, dass bei erfolgreichem Empfang eines bestimmten Zeichens eine Meldung beginnt. Dieses Zeichen ist das erste Zeichen in einer Meldung. Jedes Zeichen, das vor diesem bestimmten Zeichen empfangen wird, wird ignoriert.

● Beliebiges Zeichen – Die Bedingung "Beliebiges Zeichen" gibt an, dass bei erfolgreichem Empfang eines

beliebigen Zeichens eine Meldung beginnt. Dieses Zeichen ist das erste Zeichen in einer Meldung.

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem 280 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

● Leitungspause – Die Bedingung "Leitungspause" gibt an, dass eine Operation zum Meldungsempfang

beginnen soll, wenn der Zustand der Empfangsleitung länger als die Gesamtzeichenzeit aktiviert ist.

● Leitung im Leerlauf – Die Bedingung "Leitung im Leerlauf" gibt an, dass der Meldungsempfang beginnen

soll, wenn die Empfangsleitung für die Anzahl der angegebenen Bitzeiten im Leerlauf war. Nachdem diese Bedingung aufgetreten ist, beginnt der Empfang einer Meldung.

① Zeichen ② Startet die Zeit für den Leitungsleerlauf neu ③ Leitungsleerlauf wird erkannt und Meldungsempfang gestartet

● Variable Zeichenfolgen – Es können Startbedingungen erstellt werden, die auf einer variablen Anzahl von

Zeichenfolgen (maximal 4) basieren, die wiederum aus einer unterschiedlichen Anzahl von Zeichen (maximal 5) bestehen. Jede Zeichenposition in einer Zeichenfolge kann als spezifisches Zeichen ausgewählt werden, oder als Platzhalterzeichen, wobei dann jedes Zeichen gültig ist. Diese Startbedingung kann verwendet werden, wenn verschiedene Zeichenfolgen den Beginn einer Meldung anzeigen. Sehen Sie sich die folgende empfangene hexadezimal-codierte Meldung an: "68 10 aa 68 bb 10 aa 16". Die konfigurierten Startzeichenfolgen finden Sie in der folgenden Tabelle. Startzeichenfolgen werden ausgewertet, nachdem das erste Zeichen 68H erfolgreich empfangen wurde. Nach erfolgreichem Empfang des vierten Zeichens (das zweite 68H) ist die Startbedingung 1 erfüllt. Nach erfolgreichem Empfang des fünften Zeichens (bbH) beginnt die Auswertung der Endebedingung.

– Die Verarbeitung der Startzeichenfolge kann aufgrund verschiedener Fehler bei Parität, Framing oder Zeitabständen zwischen den Zeichen beendet werden. Diese Fehler führen dazu, dass die Meldung nicht empfangen wird, weil die Startbedingung nicht erfüllt wurde.

Startbedingung Erstes

Zeichen Erstes Zeichen +1

Erstes Zeichen +2

Erstes Zeichen +3

Erstes Zeichen +4

1 68H xx xx 68H xx 2 10H aaH xx xx xx 3 dcH aaH xx xx xx 4 e5H xx xx xx xx

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 281

Endebedingungen für die Operation RCV_PTP Das Ende einer Meldung wird von den angegebenen Endebedingungen festgelegt. Das Ende einer Meldung wird durch das erste Auftreten einer oder mehrerer konfigurierter Endebedingungen festgelegt. Mögliche Endebedingungen: ● Timeout der Antwort

– Die Bedingung "Timeout der Antwort" gibt an, dass ein Zeichen innerhalb der von RCVTIME angegebenen Zeit erfolgreich empfangen werden muss. Die Zeit beginnt zu laufen, sobald die Übertragung erfolgreich beendet wurde und das Modul mit dem Empfang der Meldung beginnt. Wenn nicht innerhalb des von RCVTIME angegebenen Zeitraums ein Zeichen empfangen wird, wird der entsprechenden Operation RCV_PTP ein Fehler gemeldet. Das Antwort-Timeout definiert keine spezifische Endebedingung. Das Timeout gibt nur an, dass ein Zeichen innerhalb der angegebenen Zeit erfolgreich empfangen werden muss. Es muss eine spezifische Endebedingung verwendet werden.

① Übertragene Zeichen ② Empfangene Zeichen ③ Das erste Zeichen muss zu diesem Zeitpunkt erfolgreich empfangen worden sein

● Timeout der Meldung – Die Bedingung "Timeout der Meldung" gibt an, dass eine Meldung innerhalb der von

MSGTIME angegebenen Zeit erfolgreich empfangen werden muss. Die Zeit beginnt zu laufen, sobald die angegebene Startbedingung erfüllt ist.

① Empfangene Zeichen ② Startbedingung der Meldung erfüllt: Meldungs-Timer beginnt zu laufen ③ Meldungs-Timer läuft ab und beendet die Meldung

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem 282 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

● Zeit zwischen den Zeichen – Die Zeit zwischen den Zeichen ist die Zeit vom Ende eines Zeichens (dem letzten

Stoppbit) bis zum Ende des nächsten Zeichens. Überschreitet die Zeit zwischen zwei beliebigen Zeichen die Anzahl der konfigurierten Bitzeiten, wird die Meldung beendet.

① Empfangene Zeichen ② Startet den Timer für die Zeit zwischen den Zeichen neu ③ Der Timer für die Zeit zwischen den Zeichen läuft ab und beendet die Meldung mit

Fehlern

● Maximale Länge – Die Empfangsoperation stoppt, wenn die angegebene Anzahl Zeichen empfangen

wurde. Diese Bedingung kann dafür genutzt werden, den Fehler "Überlauf Meldungspuffer" zu verhindern. Wird diese Endebedingung mit Timeout-Endebedingungen verknüpft und tritt die Timeout-Endebedingung auf, werden alle gültigen empfangenen Zeichen ausgegeben, auch wenn die maximale Länge nicht erreicht wurde. So können Protokolle unterschiedlicher Länge unterstützt werden, auch wenn nur die maximale Länge bekannt ist.

● Kombinierte Bedingung "N + Längengröße + Länge M". Diese Endebedingung kann zur Verarbeitung einer Meldung mit variierender Länge genutzt werden, die ein Längenfeld enthält. Die Parameter werden im Folgenden beschrieben. – N gibt die Position (Anzahl der Zeichen ab dem Anfang der Meldung) des Längenfelds

an. – Längengröße gibt die Größe des Längenfelds an. Gültig sind die Werte 1, 2 oder 4

Byte. – Die Länge M gibt die Anzahl der Abschlusszeichen (nach dem Längenfeld) an, die

nicht in der Länge der Meldung enthalten sind. Dies kann beispielsweise genutzt werden, um die Länge eines Prüfsummenfelds anzugeben, dessen Größe nicht im Längenfeld enthalten ist. Stellen Sie sich z.B. ein Meldungsformat mit einem Startzeichen, einem Adresszeichen, einem 1-Byte-Längenfeld, Meldungsdaten, Prüfsummenzeichen und einem Endezeichen vor.

– Die durch "Len" gekennzeichneten Einträge entsprechen dem Parameter N. Der Wert von N ist 3 und gibt an, dass sich das Längenbyte im 3. Byte ab dem Beginn der Meldung befindet. Der Wert der Längengröße ist 1 und gibt an, dass sich der Wert der Länge der Meldung in 1 Byte befindet. Die Prüfsummen- und Endzeichenfelder entsprechen dem Parameter "Länge M". Der Wert von "Länge M" ist 3 und gibt die Anzahl der Bytes der 3 abschließenden Felder an.

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 283

Startzeich

en

(1)

Adresse

(2)

Länge (N) (3)

Meldung

... (x)

Prüfsumme und Endezeichen Länge M

x+1 x+2 x+3

xx xx xx xx xx xx xx xx

● Variable Zeichen – Diese Endebedingung dient dazu, den Empfang anhand verschiedener Zeichenfolgen

zu beenden. Die Zeichenfolgen können aus einer unterschiedlichen Anzahl von Zeichen (maximal 5) bestehen. Jede Zeichenposition in einer Zeichenfolge kann als spezifisches Zeichen ausgewählt werden, oder als Platzhalterzeichen, wobei dann jedes Zeichen die Bedingung erfüllt. Alle führenden Zeichen, die ignoriert werden sollen, sind nicht als Teil der Meldung erforderlich. Alle nachstehenden Zeichen, die ignoriert werden, sind als Teil der Meldung erforderlich.

Datentypstruktur des Parameters CONDITIONS, Teil 1 (Startbedingungen) Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung STARTCOND IN UINT Angabe der Startbedingung:

• 1- Startzeichen • 16- Zeichenfolge 1 • 2- Beliebiges Zeichen • 32- Zeichenfolge 2 • 4- Leitungspause • 64- Zeichenfolge 3 • 8- Leitung im Leerlauf • 128- Zeichenfolge 4

IDLETIME IN UINT Die Anzahl der erforderlichen Bitzeiten für Timeout des Leitungsleerlaufs. Nur in Verbindung mit der Bedingung "Leitung im Leerlauf".

STARTCHAR IN BYTE Das Startzeichen für die Bedingung "Startzeichen". STRSEQ1CTL IN BYTE Zeichenfolge 1, Steuerung für jedes Zeichen

ignorieren/vergleichen: Dies sind die Aktivierungsbits für jedes Zeichen in der Startzeichenfolge 1. Zeichen 1 ist Bit 0, Zeichen 2 ist Bit 1, ..., Zeichen 5 ist Bit 4. Wird ein Bit für ein bestimmtes Zeichen deaktiviert, bedeutet dies, dass an dieser Position der Zeichenfolge jedes Zeichen eine Übereinstimmung darstellt.

STRSEQ1 IN CHAR[5] Zeichenfolge 1, Startzeichen (5 Zeichen) STRSEQ2CTL IN BYTE Zeichenfolge 2, Steuerung für jedes Zeichen

ignorieren/vergleichen STRSEQ2 IN CHAR[5] Zeichenfolge 2, Startzeichen (5 Zeichen) STRSEQ3CTL IN BYTE Zeichenfolge 3, Steuerung für jedes Zeichen

ignorieren/vergleichen STRSEQ3 IN CHAR[5] Zeichenfolge 3, Startzeichen (5 Zeichen)

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem 284 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung STRSEQ4CTL IN BYTE Zeichenfolge 4, Steuerung für jedes Zeichen

ignorieren/vergleichen STRSEQ4 IN CHAR[5] Zeichenfolge 4, Startzeichen (5 Zeichen)

Datentypstruktur des Parameters CONDITIONS, Teil 2 (Endebedingungen) Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung ENDCOND IN UINT Dieser Parameter gibt die Bedingung für das

Meldungsende an: • 1- Antwortzeit • 16 -N + LEN + M • 2- Meldungszeit • 32 - Zeichenfolge • 4 - Zeichenabstand • 8 - Maximale Länge

MAXLEN IN UINT Maximale Meldungslänge: Wird nur verwendet, wenn die Endebedingung "Maximale Länge" ausgewählt ist.

N IN UINT Byteposition des Längenfelds in der Meldung. Wird nur bei der Endebedingung N + LEN + M verwendet.

LENGTHSIZE IN UINT Größe des Bytefelds (1, 2 oder 4 Byte). Wird nur bei der Endebedingung N + LEN + M verwendet.

LENGTHM IN UINT Geben Sie die Anzahl der Zeichen nach dem Längenfeld an, die nicht im Wert des Längenfelds enthalten sind. Diese Angabe wird nur bei der Endebedingung N + LEN + M verwendet.

RCVTIME IN UINT Geben Sie an, wie lange auf das erste empfangene Zeichen gewartet werden soll. Die Empfangsoperation wird mit einem Fehler beendet, wenn nicht innerhalb der angegebenen Zeit ein Zeichen erfolgreich empfangen wird. Diese Angabe wird nur bei der Bedingung "Antwortzeit" verwendet. Dieser Parameter wird nicht wirklich als Endebedingung ausgewertet, weil er nur Startbedingungen auswertet. Es muss eine spezifische Endebedingung ausgewählt werden.

MSGTIME IN UINT Geben Sie an, wie lange nach dem Empfang des ersten Zeichens auf den vollständigen Empfang der gesamten Meldung gewartet werden soll. Dieser Parameter wird nur verwendet, wenn die Bedingung "Timeout der Meldung" ausgewählt ist.

CHARGAP IN UINT Geben Sie die Anzahl der Bitzeiten zwischen den Zeichen an. Wenn die Anzahl der Bitzeiten zwischen den Zeichen den angegebenen Wert überschreitet, ist die Endebedingung erfüllt. Diese Angabe wird nur bei der Bedingung "Zeichenabstand" verwendet.

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 285

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung ENDSEQ1CTL

IN BYTE Zeichenfolge 1, Steuerung für jedes Zeichen ignorieren/vergleichen: Dies sind die Aktivierungsbits für jedes Zeichen der Endezeichenfolge. Zeichen 1 ist Bit 0, Zeichen 2 ist Bit 1, ..., Zeichen 5 ist Bit 4. Wird ein Bit für ein bestimmtes Zeichen deaktiviert, bedeutet dies, dass an dieser Position der Zeichenfolge jedes Zeichen eine Übereinstimmung darstellt.

ENDSEQ1 IN CHAR[5] Zeichenfolge 1, Startzeichen (5 Zeichen)

Bedingungscodes STATUS (W#16#....)

Beschreibung

80C0 Unzulässige Startbedingung ausgewählt 80C1 Unzulässige Endebedingung ausgewählt, keine Endebedingung ausgewählt 80C2 Empfangs-Interrupt aktiviert und dies ist nicht möglich 80C3 Endebedingung "Maximale Länge" ist aktiviert und die maximale Länge ist 0 oder >

1024 80C4 Berechnete Länge ist aktiviert und N ist >= 1023 80C5 Berechnete Länge ist aktiviert und Länge ist nicht 1, 2 oder 4 80C6 Berechnete Länge ist aktiviert und der Wert von M ist > 255 80C7 Berechnete Länge ist aktiviert und die berechnete Länge ist > 1024 80C8 Timeout der Antwort ist aktiviert und das Antwort-Timeout ist null 80C9 Timeout für den Zeichenabstand ist aktiviert und das Timeout ist null oder > 2500 80CA Timeout für den Leitungsleerlauf ist aktiviert und das Timeout ist null oder > 2500 80CB Endezeichenfolge ist aktiviert, doch alle Zeichen sind "nicht relevant" 80CC Startzeichenfolge (eine von 4) ist aktiviert, doch alle Zeichen sind "nicht relevant"

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem 286 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

8.6.5 Operation SEND_PTP Mit SEND_PTP (Punkt-zu-Punkt-Daten senden) stoßen Sie die Datenübertragung an. SEND_PTP überträgt den angegebenen Puffer an das RS232- oder RS485-Modul. Das Programm der CPU wird weiterhin ausgeführt, während das Modul die Daten mit der angegebenen Baudrate sendet. KOP FUP

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung REQ IN BOOL Freigabe der angeforderten Übertragung bei steigender

Flanke dieses Freigabeeingangs. Dadurch wird der Inhalt des Puffers zum Punkt-zu-Punkt-Kommunikationsmodul (CM) übertragen.

PORT IN PORT Kennung des Kommunikationsports: Bei dieser logischen Adresse handelt es sich um eine Konstante, auf die in der Standardvariablentabelle im Register "Konstanten" verwiesen werden kann.

BUFFER IN VARIANT Dieser Parameter zeigt auf die Anfangsadresse des Sendepuffers. Bei den vorhandenen Siemens-Protokollen wird dieser Eingang zum Senden von Konfigurations- und Protokolldaten an das PtP-Gerät verwendet. Der Parameter PTRCL gibt diese Auswahl an.

LENGTH IN UINT Übertragene Rahmenlänge PTRCL IN BOOL Dieser Parameter wählt den Puffer für die normale Punkt-

zu-Punkt-Kommunikation oder für spezifische Siemens-Protokolle aus, die im angeschlossenen CM implementiert sind. FALSE = vom Anwenderprogramm gesteuerte Punkt-zu-Punkt-Operationen.

DONE OUT BOOL Einen Zyklus lang WAHR, nachdem die letzte Anforderung fehlerfrei ausgeführt wurde

ERROR OUT BOOL Einen Zyklus lang WAHR, nachdem die letzte Anforderung mit Fehler ausgeführt wurde

STATUS OUT WORD Ausführungsbedingung

Funktionsweise Wenn eine Sendeoperation in Bearbeitung ist, sind die Ausgänge DONE und ERROR im Zustand FALSCH. Nach dem Ende einer Sendeoperation wird einer der Ausgänge DONE oder ERROR (einen Zyklus lang) auf WAHR gesetzt, um den Zustand der Sendeoperation

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 287

zu melden. Während DONE oder ERROR im Zustand WAHR ist, ist der Ausgang STATUS gültig. Die Operation gibt den Status 16#7001 aus, wenn das Kommunikationsmodul (CM) die Sendedaten annimmt. Nachfolgende Ausführungen von SEND_PTP geben den Wert 16#7002 aus, wenn das CM immer noch sendet. Nach dem Ende der Sendeoperation gibt das CM den Status 16#0000 für die Sendeoperation aus, sofern kein Fehler aufgetreten ist. Nachfolgende Ausführungen von SEND_PTP mit REQ = 0 geben den Status 16#7000 (frei) aus. Beziehung der Ausgangswerte zu REQ: Hierbei wird vorausgesetzt, dass die Operation regelmäßig aufgerufen wird, um den Status des Sendevorgangs zu prüfen. In der folgenden Abbildung wird davon ausgegangen, dass die Operation in jedem Zyklus aufgerufen wird (dargestellt durch die STATUS-Werte).

Die folgende Abbildung zeigt, wie die Parameter DONE und STATUS nur einen Zyklus lang gültig sind, wenn an der REQ-Leitung (einen Zyklus lang) ein Impuls anliegt, um die Sendeoperation anzustoßen.

Die folgende Abbildung zeigt die Beziehung der Parameter DONE, ERROR und STATUS im Fehlerfall.

Bedingungscodes STATUS (W#16#....)

Beschreibung

80D0 Neue Anforderung bei aktivem Sender 80D1 Sendung abgebrochen, weil kein CTS innerhalb der Wartezeit 80D2 Sendung abgebrochen, weil kein DSR vom DCE-Gerät

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem 288 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

STATUS (W#16#....)

Beschreibung

80D3 Sendung wegen Überlauf der Warteschlange abgebrochen 7000 Frei 7001 Belegt, wenn Anforderung angenommen wird (erster Aufruf) 7002 Belegt mit Abfrage (n. Aufruf)

8.6.6 Operation RCV_PTP RCV_PTP (Punkt-zu-Punkt-Daten empfangen) fragt nach Meldungen ab, die vom Punkt-zu-Punkt-Kommunikationsmodul (CM) empfangen wurden. Wenn eine Meldung verfügbar ist, wird sie vom Modul zur CPU übertragen. Trat ein Fehler auf, wird ein entsprechender STATUS-Wert ausgegeben. Der STATUS-Wert ist gültig, wenn NDR oder ERROR im Zustand WAHR ist. Der STATUS-Wert liefert den Grund für die Beendigung der Empfangsoperation im CM. Dies ist typischerweise ein positiver Wert, der angibt, dass die Empfangsoperation erfolgreich war und dass der Empfangsvorgang normal beendet wurde. Ist der STATUS-Wert negativ (das höchstwertige Bit des Hexadezimalwerts ist gesetzt), wird dadurch angezeigt, dass die Empfangsoperation wegen einer Fehlerbedingung wie Paritäts-, Framing- oder Überlauffehler beendet wurde. Jedes Punkt-zu-Punkt-CM kann maximal 1 KB puffern. Dieser Puffer kann mehreren empfangenen Meldungen zugeordnet werden. KOP FUP

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung EN_R IN BOOL Ist dieser Eingang WAHR, ist das CM auf empfangene

Meldungen zu prüfen. Wurde eine Meldung erfolgreich empfangen, wird sie vom Modul zur CPU übertragen.

PORT IN PORT Kennung des Kommunikationsports: Bei dieser logischen Adresse handelt es sich um eine Konstante, auf die in der Standardvariablentabelle im Register "Konstanten" verwiesen werden kann.

BUFFER IN VARIANT Dieser Parameter zeigt auf die Anfangsadresse des Empfangspuffers. Die Länge des Puffers ist implizit als Ergebnis des Datentyps VARIANT bekannt.

NDR OUT BOOL Einen Zyklus lang WAHR, wenn neue Daten bereit sind und die Operation fehlerfrei beendet wurde.

ERROR OUT BOOL Einen Zyklus lang WAHR, nachdem die Operation mit Fehler beendet wurde

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 289

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung STATUS OUT WORD Ausführungsbedingung LENGTH OUT UINT Länge der ausgegebenen Meldung

Der Ausgang NDR (New Data Ready, neue Daten bereit) gibt an, dass die gewünschte Aktion fehlerfrei beendet wurde und neue Daten empfangen wurden. Dieser Ausgang wird einen Zyklus lang gesetzt.

Bedingungscodes STATUS (W#16#...)

Beschreibung

0000 Kein Puffer vorhanden 80E0 Meldung wurde beendet, weil der Empfangspuffer voll ist 80E1 Meldung wurde wegen Paritätsfehler beendet 80E2 Meldung wurde wegen Framingfehler beendet 80E3 Meldung wurde wegen Überlauffehler beendet 80E4 Meldung wurde beendet, weil die berechnete Länge die Puffergröße überschreitet 0094 Meldung wurde beendet, weil die maximale Zeichenlänge empfangen wurde 0095 Meldung wurde wegen Meldungs-Timeout beendet 0096 Meldung wurde wegen Zeichenabstands-Timeout beendet 0097 Meldung wurde wegen Antwort-Timeout beendet 0098 Meldung wurde beendet, weil die Längenbedingung "N+LEN+M" erfüllt war 0099 Meldung wurde beendet, weil die Endezeichenfolge erfüllt war

8.6.7 Operation RCV_RST Die Operation RCV_RST (Empfänger zurücksetzen) löscht den Empfangspuffer. KOP FUP

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung REQ IN BOOL Aktiviert das Löschen des Empfangspuffers bei steigender

Flanke dieses Freigabeeingangs PORT IN PORT Kennung des Kommunikationsports:

Der Port muss mit der logischen Adresse des Moduls angegeben werden.

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem 290 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung DONE OUT BOOL Einen Zyklus lang WAHR bedeutet, dass die letzte

Anforderung fehlerfrei ausgeführt wurde. ERROR OUT BOOL WAHR bedeutet, dass die letzte Anforderung mit Fehlern

ausgeführt wurde. Ist dieser Ausgang WAHR, enthält Ausgang STATUS die zugehörigen Fehlercodes.

STATUS OUT WORD Fehlercode

8.6.8 Operation SGN_GET Die Operation SGN_GET (RS232-Signale abrufen) liest die aktuellen Zustände der RS232-Kommunikationssignale. Diese Funktion gilt nur beim RS232-Kommunikationsmodul (CM). KOP FUP

Parameter Parametertyp Datenty

p Beschreibung

REQ IN BOOL RS232-Signalzustände werden bei der steigenden Flanke an diesem Eingang abgerufen

PORT IN PORT Kennung des Kommunikationsports: Bei dieser logischen Adresse handelt es sich um eine Konstante, auf die in der Standardvariablentabelle im Register "Konstanten" verwiesen werden kann.

NDR OUT BOOL Einen Zyklus lang WAHR, wenn neue Daten bereit sind und die Operation fehlerfrei beendet wurde

ERROR OUT BOOL Einen Zyklus lang WAHR, nachdem die Operation mit Fehler beendet wurde

STATUS OUT WORD Ausführungsbedingung DTR OUT BOOL Datenterminal bereit, Modul bereit DSR OUT BOOL Datensatz bereit, Kommunikationsteilnehmer bereit RTS OUT BOOL Sendeanforderung, Modul sendebereit CTS OUT BOOL Sendebereit, Kommunikationsteilnehmer kann Daten

empfangen DCD OUT BOOL Datenträger erkannt, Signalpegel empfangen RING OUT BOOL Rufanzeige, Meldung eines eingehenden Rufs

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 291

Bedingungscode STATUS (W#16#....)

Beschreibung

80F0 CM ist ein RS485-Modul und es sind keine Signale verfügbar 80F1 Signale können wegen Hardwareflusskontrolle nicht gesetzt werden 80F2 DSR kann nicht gesetzt werden, weil das Modul ein DTE-Gerät ist 80F3 DTR kann nicht gesetzt werden, weil das Modul ein DCE-Gerät ist

8.6.9 Operation SGN_SET Die Operation SGN_SET (RS232-Signale setzen) setzt die Zustände der RS232-Kommunikationssignale. Diese Funktion gilt nur beim RS232-Kommunikationsmodul (CM). KOP FUP

Parameter Parametertyp Datentyp Beschreibung REQ IN BOOL Die Operation zum Setzen der RS232-Signale wird bei der

steigenden Flanke an diesem Eingang gestartet PORT IN PORT Kennung des Kommunikationsports:

Bei dieser logischen Adresse handelt es sich um eine Konstante, auf die in der Standardvariablentabelle im Register "Konstanten" verwiesen werden kann.

SIGNAL IN BYTE Auswahl des zu setzenden Signals: • 01H = RTS • 02H = DTR • 04H = DSR

RTS IN BOOL Sendeanforderung, Modul sendebereit DTR IN BOOL Datenterminal bereit, Modul bereit DSR IN BOOL Datensatz bereit (gilt nur für Schnittstellentyp DCE) DONE OUT BOOL Einen Zyklus lang WAHR, nachdem die letzte Anforderung

fehlerfrei ausgeführt wurde ERROR OUT BOOL Einen Zyklus lang WAHR, nachdem die letzte Anforderung

mit Fehler ausgeführt wurde STATUS OUT WORD Ausführungsbedingung

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.7 Fehler

S7-1200 Automatisierungssystem 292 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Bedingungscode STATUS (W#16#....)

Beschreibung

80F0 CM ist ein RS485-Modul und es können keine Signale gesetzt werden 80F1 Signale können wegen Hardwareflusskontrolle nicht gesetzt werden 80F2 DSR kann nicht gesetzt werden, weil das Modul ein DTE-Gerät ist 80F3 DTR kann nicht gesetzt werden, weil das Modul ein DCE-Gerät ist

8.7 Fehler

Rückgabewerte der PtP-Operationen Jede PtP-Operation hat drei Ausgänge, die den Ausführungsstatus anzeigen: Parameter Datentyp Voreinstellung Beschreibung DONE Boolescher

Wert FALSCH WAHR für einen Zyklus zeigt an, dass die letzte

Anforderung fehlerfrei ausgeführt wurde. ERROR Boolescher

Wert FALSCH WAHR zeigt an, dass die letzte Anforderung mit

Fehlern ausgeführt wurde, der jeweilige Fehlercode erscheint in STATUS.

STATUS Wort 0 Zwei Bytes mit Fehlerklasse und Fehlernummer. Der Wert in STATUS wird während der Ausführung der Funktion gehalten.

STATUS-Ausgang Es können sowohl allgemeine als auch PtP-spezifische Fehler zurückgegeben werden. Die Bitdarstellung für allgemeine Fehler ist wie folgt: 15 8 7 4 3 0 1 Parameternummer 0 Ereignisnummer

Die Bitdarstellung für PtP-spezifische Fehler ist wie folgt: 15 8 7 4 3 0 1 0 1 Fehlerklasse Fehlernummer

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.7 Fehler

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 293

Gängige Fehlerklassen und Fehler Beschreibung der Klasse Fehlerklassen Beschreibung Schnittstellenkonfiguration 80Ax Für die Beschreibung häufiger Fehler in der

Schnittstellenkonfiguration Sendekonfiguration 80Bx Für die Beschreibung häufiger Fehler in der

Sendekonfiguration Empfangskonfiguration 80Cx Für die Beschreibung häufiger Fehler in der

Empfangskonfiguration Sende-Laufzeit 80Dx Für die Beschreibung häufiger Laufzeitfehler beim

Senden Empfangs-Laufzeit 80Ex Für die Beschreibung häufiger Laufzeitfehler beim

Empfangen Signalverarbeitung 80Fx Für die Beschreibung häufiger Fehler in

Verbindung mit der Signalverarbeitung

Fehler der Schnittstellenkonfiguration Ereignis-/Fehler-ID Beschreibung

0x80A0 Dieses Protokoll ist nicht vorhanden. 0x80A1 Diese Baudrate ist nicht vorhanden. 0x80A2 Diese Parität ist nicht vorhanden. 0x80A3 Diese Anzahl Datenbits ist nicht vorhanden 0x80A4 Diese Anzahl Stoppbits ist nicht vorhanden 0x80A5 Diese Art der Flusskontrolle ist nicht vorhanden

Fehler der Sendekonfiguration Ereignis-/Fehler-ID Beschreibung

0x80B0 Dieses Protokoll ist nicht vorhanden. 0x80B1 Diese Baudrate ist nicht vorhanden. 0x80B2 Diese Parität ist nicht vorhanden. 0x80B3 Diese Anzahl Datenbits ist nicht vorhanden 0x80B4 Diese Anzahl Stoppbits ist nicht vorhanden 0x80B5 Diese Art der Flusskontrolle ist nicht vorhanden

Fehler der Empfangskonfiguration Ereignis-/Fehler-ID Beschreibung

0x80C0 Fehler Startbedingung 0x80C1 Fehler Endebedingung 0x80C3 Fehler max. Länge 0x80C4 Fehler N-Wert (siehe N+LEN+M)

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.7 Fehler

S7-1200 Automatisierungssystem 294 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Ereignis-/Fehler-ID Beschreibung 0x80C5 Längenfehler (siehe MAXLEN oder N+LEN+M) 0x80C6 Fehler M-Wert (siehe N+LEN+M) 0x80C7 Fehler N-Länge-M-Wert (siehe N+LEN+M) 0x80C8 Timeout-Fehler, keine Meldung während des angegebenen

Empfangszeitraums empfangen (siehe RCVTIME oder MSGTIME) 0x80C9 Timeout-Fehler Zeichenabstand (siehe CHARGAP) 0x80CA Timeout-Fehler Leerlauferkennung (siehe Leerlauf) 0x80CB Eine angegebene Endezeichenfolge ist nur mit Zeichen "nicht relevant"

konfiguriert 0x80CC Eine angegebene Startzeichenfolge ist nur mit Zeichen "nicht relevant"

konfiguriert

Signalfehler Ereignis-/Fehler-ID Beschreibung

0x80F0 Das Kommunikationsmodul ist vom Typ RS485 und es sind keine Signale vorhanden

0x80F1 Das Kommunikationsmodul ist vom Typ RS232, es können jedoch keine Signale gesetzt werden, weil die H/W-Flusskontrolle aktiv ist

0x80F2 Das DSR-Signal kann nicht gesetzt werden, weil das Modul ein DTE-Gerät ist

Laufzeitfehler beim Senden Ereignis-/Fehler-ID Beschreibung

Puffergrenzwert Die Größe des insgesamt verfügbaren Sendepuffers des CP ist überschritten 0x80D0 Eine neue Anforderung wurde empfangen, als der Sender aktiv war 0x80D1 Der Empfänger hat eine Flusskontrolle zur Unterbrechung einer laufenden

Sendung angefordert, aber die Sendung innnerhalb der Wartezeit nicht wieder aktiviert Dieser Fehler wird auch bei der Hardware-Flusskontrolle erzeugt, wenn der Empfänger innerhalb der Wartezeit kein CTS erkennt

0x80D2 Die Sendeanforderung wurde abgebrochen, weil vom DCE kein DSR-Signal empfangen wird.

0x80D3 Die Größe des insgesamt verfügbaren Sendepuffers des CP ist überschritten 0x7000 Sendefunktion nicht aktiv 0x7001 Sendefunktion mit dem ersten Aufruf aktiv 0x7002 Sendefunktion mit Folgeaufrufen aktiv (Abfragen nach dem ersten Aufruf)

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.7 Fehler

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 295

Rückgabewerte Empfangs-Laufzeit Ereignis-/Fehler-ID Beschreibung

0x80E0 Die Meldung wurde beendet, weil der Empfangspuffer voll ist 0x80E1 Die Meldung wurde wegen eines Paritätsfehlers abgebrochen 0x80E2 Die Meldung wurde wegen eines Telegrammfehlers abgebrochen 0x80E3 Die Meldung wurde wegen eines Überlauffehlers abgebrochen 0x80E4 Die Meldung wurde abgebrochen, weil die angegebene Länge die

Gesamtpuffergröße überschreitet 0x0094 Die Meldung wurde beendet, weil die maximale Zeichenlänge empfangen

wurde (MAXLEN) 0x0095 Die Meldung wurde beendet, weil die vollständige Meldung nicht innerhalb der

erlaubten Zeit (MSGTIME) empfangen wurde 0x0096 Die Meldung wurde beendet, weil das nächste Zeichen nicht innerhalb der

erlaubten Zeichenabstandszeit (CHARGAP) empfangen wurde 0x0097 Die Meldung wurde beendet, weil das erste Zeichen nicht innerhalb der

erlaubten Zeit (RCVTIME) empfangen wurde 0x0098 Die Meldung wurde beendet, weil die Längenbedingung "n+len+m" erfüllt ist

(N+LEN+M) 0x0099 Die Meldung wurde beendet, weil die Endsequenz erfüllt ist (ENDSEQ)

Verschiedene Parameterfehler Ereignis-/Fehler-ID Beschreibung

0x8n3A Unzulässiger Pointer in Parameter n 0x8070 Gesamter interner Instanzspeicher ist belegt 0x8080 Die Portnummer ist ungültig 0x8082 Parametrierung fehlgeschlagen, weil die Parametrierung bereits im

Hintergrund läuft 0x8083 Pufferüberlauf. CM hat mehr Daten als zulässig ausgegeben. 0x8085 Parameter LEN hat den Wert 0 oder ist größer als der größte zulässige Wert 0x8088 Parameter LEN ist größer als der in DATA festgelegte Speicherbereich

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Punkt-zu-Punkt-Kommunikation (PtP) 8.6 Punkt-zu-Punkt-Operationen

S7-1200 Automatisierungssystem 296 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 297

Online- und Diagnose-Tools 99.1 Status-LEDs

Die CPU und die E/A-Module nutzen LEDs, um Informationen über den Betriebszustand des Moduls oder der E/A zu liefern. Die CPU bietet die folgenden Statusanzeigen: ● STOP/RUN

– Orangefarbenes Dauerlicht zeigt den Betriebszustand STOP an – Grünes Dauerlicht zeigt den Betriebszustand RUN an – Blinken (abwechselnd grün und orange) zeigt an, dass die CPU anläuft

● ERROR – Rotes Blinklicht zeigt einen Fehler an, z.B. einen internen Fehler in der CPU, einen

Fehler der Memory Card oder einen Konfigurationsfehler (nicht übereinstimmende Module)

– Rotes Dauerlicht zeigt defekte Hardware an ● MAINT (Wartung)

Wenn Sie eine Memory Card stecken, blinkt die LED MAINT. Die CPU wechselt dann in den Betriebszustand STOP. Nachdem die CPU in den Betriebszustand STOP gegangen ist, führen Sie eine der folgenden Funktionen durch, um die Auswertung der Memory Card zu starten: – Versetzen Sie die CPU in den Betriebszustand RUN – Führen Sie ein Urlöschen durch (MRES) – Schalten Sie die CPU aus und wieder ein

Beschreibung STOP / RUN

Orange/Grün ERROR

Rot MAINT Orange

Netz aus Aus Aus Aus Anlauf, Selbsttest, Firmware-Aktualisierung

Blinken (abwechselnd orange und grün)

- Aus

Betriebszustand STOP Ein (orange)

- -

Betriebszustand RUN Ein (orange)

- -

Ziehen Sie die Memory Card Ein (orange)

- Blinkt

Fehler Ein (orange oder grün)

Blinkt -

Wartung erforderlich Ein (orange oder grün)

- Ein

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Online- und Diagnose-Tools 9.1 Status-LEDs

S7-1200 Automatisierungssystem 298 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Beschreibung STOP / RUN Orange/Grün

ERROR Rot

MAINT Orange

Hardware defekt Ein (orange)

Ein Aus

LED-Test oder CPU-Firmware defekt

Blinken (abwechselnd orange und grün)

Blinkt Blinkt

Die CPU bietet auch zwei LEDs, die den Zustand der PROFINET-Kommunikation anzeigen. Öffnen Sie die untere Abdeckklappe der Klemmenleiste, um die PROFINET-LEDs zu sehen. ● Link (grün) wird eingeschaltet, um eine erfolgreiche Verbindung anzuzeigen ● Rx/Tx (gelb) wird eingeschaltet, um Übertragungsaktivität anzuzeigen Die CPU und jedes digitale Signalmodul (SM) bieten eine I/O Channel -LED für jeden digitalen Eingang und Ausgang. I/O Channel (grün) wird ein- oder ausgeschaltet, um den Zustand des jeweiligen Eingangs oder Ausgangs anzuzeigen. Außerdem bietet jedes digitale SM eine DIAG-LED, die den Zustand des Moduls anzeigt: ● Grün zeigt an, dass das Modul betriebsbereit ist ● Rot zeigt an, dass das Modul defekt oder nicht betriebsbereit ist Jedes analoge SM bietet eine I/O Channel -LED für jeden der analogen Eingänge und Ausgänge. ● Grün zeigt an, dass der Kanal konfiguriert wurde und aktiv ist ● Rot zeigt einen Fehlerzustand des jeweiligen analogen Eingangs oder Ausgangs an Außerdem bietet jedes analoge SM eine DIAG-LED, die den Zustand des Moduls anzeigt: ● Grün zeigt an, dass das Modul betriebsbereit ist ● Rot zeigt an, dass das Modul defekt oder nicht betriebsbereit ist Das SM erkennt das Vorhandensein bzw. die Abwesenheit von Modulspannung (feldseitige Spannung, sofern erforderlich). Beschreibung DIAG

(Gelb/Grün) I/O Channet (Gelb/Grün)

Feldseitige Spannung ist aus Rot blinkend Rot blinkend Nicht konfiguriert oder Aktualisierung in Bearbeitung Grün blinkend Aus Modul fehlerfrei konfiguriert Ein (grün) Ein (grün) Fehlerbedingung Rot blinkend - E/A-Fehler (bei aktivierter Diagnose) - Rot blinkend E/A-Fehler (bei deaktivierter Diagnose) - Ein (grün)

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Online- und Diagnose-Tools 9.2 Online-Verbindung mit einer CPU herstellen

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 299

9.2 Online-Verbindung mit einer CPU herstellen Eine Online-Verbindung zwischen dem Programmiergerät und dem Zielsystem ist zum Laden von Programmen und Projektdaten in das Zielsystem sowie für die folgenden Tätigkeiten erforderlich: • Testen von Anwenderprogrammen • Anzeigen und Ändern des Betriebszustands der CPU • Anzeigen und Einstellen von Datum und Uhrzeit der CPU • Anzeigen der Modulinformationen • Vergleichen von Online- und Offline-Bausteinen • Hardware-Diagnose

Sie können dann in der Online- oder Diagnose-Ansicht über die Taskcard "Online-Tools" auf die Daten im Zielsystem zugreifen. Der aktuelle Online-Status eines Geräts wird mit einem Symbol rechts neben dem Gerät in der Projektansicht angezeigt. Die Farbe Orange weist auf eine Online-Verbindung hin. Um eine CPU im Netzwerk zu suchen, wählen Sie "Erreichbare Teilnehmer".

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Online- und Diagnose-Tools 9.3 Einstellen der IP-Adresse und der Uhrzeit

S7-1200 Automatisierungssystem 300 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Für die Verbindung mit einer CPU im Netzwerk klicken Sie auf "Online verbinden".

9.3 Einstellen der IP-Adresse und der Uhrzeit

Sie können die IP-Adresse und die Uhrzeit der Online-CPU einstellen. Nach dem Herstellen einer Verbindung zu einer Online-CPU im Bereich "Online & Diagnose" können Sie die IP-Adresse aufrufen oder ändern. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt zur IP-Adresse (Seite 75). Ebenso können Sie Datum und Uhrzeit der CPU online aufrufen und ändern.

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Online- und Diagnose-Tools 9.4 Bedienpanel für die Online-CPU

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 301

9.4 Bedienpanel für die Online-CPU Im Bedienpanel der CPU können Sie den Betriebszustand einer Online-CPU ändern. Im CPU-Bedienpanel wird der Betriebszustand (STOP oder RUN) der Online-CPU angezeigt: Hier wird auch angezeigt, ob ein Fehler in der CPU aufgetreten ist oder ob Werte geforct wurden. Der Betriebszustand der CPU kann im Bedienpanel geändert werden.

9.5 Überwachung von Zykluszeit und Speicherauslastung Sie können die Zykluszeit und die Speicherauslastung einer Online-CPU überwachen. Nach dem Herstellen der Verbindung zur Online-CPU können die folgenden Messwerte aufgerufen werden: • Zykluszeit • Speicherauslastung

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Online- und Diagnose-Tools 9.6 Diagnoseereignisse in der CPU anzeigen

S7-1200 Automatisierungssystem 302 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

9.6 Diagnoseereignisse in der CPU anzeigen Im Diagnosepuffer können Sie die letzten Ereignisse in der CPU betrachten. Der Diagnosepuffer enthält die folgenden Einträge: • Diagnoseereignisse • Änderungen im Betriebszustand der

CPU (Wechsel zwischen STOP und RUN)

Der erste Eintrag entspricht dem jüngsten Ereignis. Jeder Eintrag im Diagnosepuffer enthält das Datum und die Uhrzeit, zu denen das Ereignis erfasst wurde, und eine Beschreibung. Wie viele Einträge maximal möglich sind, hängt von der CPU ab. Es werden bis zu 50 Einträge unterstützt. Nur die letzten 10 Ereignisse im Diagnosepuffer werden nullspannungsfest gespeichert. Wird die CPU auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt, so werden dadurch die Einträge im Diagnosepuffer gelöscht.

9.7 Beobachtungstabellen für die Überwachung des Anwenderprogramms Mit Hilfe einer Beobachtungstabelle können Sie die Datenpunkte beobachten und steuern, während die CPU Ihr Programm ausführt. Diese Datenpunkte können je nach Beobachtungs- oder Steuerfunktion im Prozessabbild (E oder A), physisch (E_:P oder A_:P), M oder DB sein. Die Beobachtungsfunktion ändert nicht den Programmablauf. Sie liefert Ihnen Informationen zum Programmablauf und den Daten des Programms in der CPU. Die Steuerfunktionen ermöglichen es Ihnen, den Ablauf und die Daten des Programms zu steuern. Verwenden Sie die Steuerfunktionen mit Vorsicht. Diese Funktionen können die Ausführung des Anwender-/Systemprogramms schwerwiegend beeinflussen. Bei den drei Steuerfunktionen handelt es sich um Steuern, Forcen und Ausgänge in STOP freischalten. Sie können mit der Beobachtungstabelle die folgenden Online-Funktionen ausführen: ● Status der Variablen beobachten ● Werte der einzelnen Variablen bearbeiten ● Variablen auf einen erzwungenen Wert setzen Sie können auswählen, wann eine Variable beobachtet oder geändert werden soll: ● Zyklusbeginn: Der Wert wird bei Zyklusbeginn gelesen oder geschrieben ● Zyklusende: Der Wert wird bei Zyklusende gelesen oder geschrieben ● Umschalten nach Stop

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Online- und Diagnose-Tools 9.7 Beobachtungstabellen für die Überwachung des Anwenderprogramms

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 303

So erstellen Sie eine Beobachtungstabelle: 1. Öffnen Sie mit Doppelklick auf "Neue

Beobachtungstabelle hinzufügen" eine neue Beobachtungstabelle.

2. Geben Sie den Namen einer Variablen ein, die in der Beobachtungstabelle hinzugefügt werden soll.

Für die Beobachtung der Variablen stehen die folgenden Möglichkeiten zur Verfügung: • Alle beobachten: Mit diesem Befehl wird die

Beobachtung der sichtbaren Variablen in der aktiven Beobachtungstabelle gestartet.

• Jetzt beobachten: Mit diesem Befehl wird die Beobachtung der sichtbaren Variablen in der aktiven Beobachtungstabelle gestartet. Die Beobachtungstabelle beobachtet die Variablen sofort und nur einmal.

Zum Ändern der Variablen stehen die folgenden Möglichkeiten zur Verfügung: ● "Steuern auf 0" setzt den Wert der ausgewählten Adresse auf "0". ● "Steuern auf 1" setzt den Wert der ausgewählten Adresse auf "1". ● "Steuern jetzt" ändert den Wert der ausgewählten Adresse sofort und nur für einen

Zyklus. ● "Steuern mit Trigger" ändert die Werte für die ausgewählten Adressen.

Diese Funktion erzeugt keine Rückmeldung, mit der die Änderung der ausgewählten Adressen bestätigt wird. Wird eine Bestätigung der Änderung benötigt, so ist die Funktion "Steuern jetzt" zu verwenden.

● "PA freischalten" deaktiviert den Befehl zur Sperrung von Ausgängen und steht nur zur Verfügung, wenn die CPU im Betriebszustand STOP ist.

Diese Beobachtung der Variablen setzt jedoch eine Online-Verbindung zur CPU voraus.

Die verschiedenen Funktionen können über die Schaltflächen am oberen Rand der Beobachtungstabelle ausgewählt werden. Geben Sie den Namen der zu beobachtenden Variablen ein und wählen Sie in der Klappliste ein Anzeigeformat. Besteht eine Online-Verbindung zu der CPU, wird durch Anklicken der Schaltfläche "Beobachten" der Istwert der Datenpunkt im Feld "Beobachtungswert" angezeigt.

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Online- und Diagnose-Tools 9.7 Beobachtungstabellen für die Überwachung des Anwenderprogramms

S7-1200 Automatisierungssystem 304 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Variablen mit Trigger beobachten oder steuern Der Trigger legt fest, an welchem Punkt im Zyklus die ausgewählte Adresse beobachtet oder gesteuert wird. Triggertyp Beschreibung Permanent Die Daten werden ständig erfasst

Permanent: Die Daten werden zu Beginn des Zyklus, nachdem die CPU die Eingänge gelesen hat, ständig erfasst

Zu Beginn des Zyklus

Einmalig: Die Daten werden zu Beginn des Zyklus, nachdem die CPU die Eingänge gelesen hat, erfasst Permanent: Die Daten werden am Ende des Zyklus, bevor die CPU in die Ausgänge schreibt, ständig erfasst

Am Ende des Zyklus

Einmalig: Die Daten werden am Ende des Zyklus, bevor die CPU in die Ausgänge schreibt, erfasst Permanent: Die Daten werden ständig erfasst, wenn die CPU in STOP wechselt

Beim Wechsel in STOP

Einmalig: Die Daten werden einmal erfasst, nachdem die CPU in STOP wechselt

Um eine PLC-Variable mit einem bestimmten Trigger zu steuern, wählen Sie entweder den Anfang oder das Ende des Zyklus aus. ● Steuern eines Ausgangs: Das beste Triggerereignis zum Steuern eines Ausgangs ist am

Ende des Zyklus, unmittelbar bevor die CPU in die Ausgänge schreibt. Beobachten Sie den Wert der Ausgänge am Anfang des Zyklus, um zu ermitteln, welcher Wert in die physischen Ausgänge geschrieben wird. Beobachten Sie auch die Ausgänge, bevor die CPU die Werte in die physischen Ausgänge schreibt, um die Programmlogik zu prüfen und mit dem tatsächlichen E/A-Verhalten zu vergleichen.

● Steuern eines Eingangs: Das beste Triggerereignis zum Steuern eines Eingangs ist am Anfang des Zyklus, unmittelbar nachdem die CPU die Eingänge gelesen hat und bevor das Anwenderprogramm die Eingangswerte nutzt. Wenn Sie Eingänge am Anfang des Zyklus steuern, müssen Sie auch den Wert der Eingänge am Ende des Zyklus beobachten, um sicherzustellen, dass sich der Wert des Eingangs am Ende des Zyklus nicht von dem am Anfang des Zyklus unterscheidet. Unterscheiden sich die Werte, schreibt Ihr Anwenderprogramm möglicherweise in einen falschen Eingang.

Um zu ermitteln, warum die CPU in STOP gegangen ist, erfassen Sie mit dem Trigger "Wechsel in STOP" die letzten Prozesswerte.

Ausgänge im Betriebszustand STOP freischalten Mit der Beobachtungstabelle können Sie in die Ausgänge schreiben, wenn sich die CPU im Betriebszustand STOP befindet. Mithilfe dieser Funktionalität können Sie die Verdrahtung der Ausgänge prüfen und sicherstellen, dass der an eine Ausgangsklemme angeschlossene Draht das Signal 1 oder 0 an die Klemme des angeschlossenen Prozessgeräts weitergibt.

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Online- und Diagnose-Tools 9.7 Beobachtungstabellen für die Überwachung des Anwenderprogramms

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 305

WARNUNG Auch wenn sich die CPU im Betriebszustand STOP befindet, kann die Freischaltung eines physischen Ausgangs den an ihn angeschlossenen Prozesspunkt aktivieren.

Sie können den Zustand der Ausgänge im Betriebszustand STOP ändern, wenn die Ausgänge aktiviert sind. Sind die Ausgänge deaktiviert, können Sie die Ausgänge im Betriebszustand STOP nicht steuern. ● Um das Steuern der Ausgänge in STOP zu aktivieren, wählen Sie im Menü "Online" den

Befehl "Steuern" und dann die Option "PA freischalten" oder Sie klicken mit der rechten Maustate auf die entsprechende Zeile in der Beobachtungstabelle.

● Wenn die CPU in den Betriebszustand RUN wechselt, wird die Option "PA freischalten" deaktiviert.

● Wenn Eingänge oder Ausgänge geforct sind, kann die CPU im Betriebszustand STOP keine Ausgänge aktivieren. Die Force-Funktion muss zunächst beendet werden.

Werte in der CPU forcen Die CPU gestattet Ihnen das Forcen von Eingängen und Ausgängen, indem Sie in der Beobachtungstabelle die Adresse der Eingänge und Ausgänge angeben und das Forcen beginnen. Das Forcen wird im Prozessabbild der Eingänge vor der Ausführung des Anwenderprogramms und im Prozessabbild der Ausgänge vor dem Schreiben der Ausgänge in die Module durchgeführt. Im Programm werden die gelesenen Werte der physischen Eingänge durch den Force-Wert überschrieben. Das Programm nutzt den geforcten Wert während der Bearbeitung. Wenn das Programm in einen physischen Ausgang schreibt, wird der Ausgangswert durch den Force-Wert überschrieben. Der geforcte Wert erscheint am physischen Ausgang und wird im Prozess verwendet. Wenn ein Eingang oder Ausgang in der Beobachtungstabelle geforct wird, werden die Force-Aktionen Teil des Anwenderprogramms. Auch wenn Sie die Programmiersoftware schließen, bleiben die geforcten Werte im ausgeführten CPU-Programm solange aktiv, bis Sie wieder in der Programmiersoftware online gehen und die Force-Funktion beenden. Programme mit geforcten Ein- und Ausgängen, die von einer Memory Card in eine andere CPU geladen werden, forcen auch weiterhin die im Programm ausgewählten Ein- und Ausgänge.

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Online- und Diagnose-Tools 9.7 Beobachtungstabellen für die Überwachung des Anwenderprogramms

S7-1200 Automatisierungssystem 306 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Anlauf RUN

A Das Löschen des Speicherbereichs E wird von der Forcefunktion nicht beeinflusst.

① Beim Schreiben von A-Speicher in die physischen Ausgänge schaltet die CPU den Forcewert bei der Aktualisierung der Ausgänge auf.

B Die Initialisierung der Ausgangswerte wird von der Forcefunktion nicht beeinflusst.

② Nach dem Kopieren des Zustands der physischen Ausgänge in den Speicherbereich E schaltet die CPU die Forcewerte auf.

C Während der Ausführung der Anlauf-OBs schaltet die CPU den Forcewert auf, wenn das Anwenderprogramm auf den physischen Eingang zugreift.

③ Während der Ausführung der Anwenderprogramms (Zyklus-OB) schaltet die CPU den Forcewert auf, wenn das Anwenderprogramm auf den physischen Eingang zugreift.

D Nach dem Kopieren des Zustands der physischen Ausgänge in den Speicherbereich E schaltet die CPU die Forcewerte auf.

④ Die Behandlung von Kommunikationsanforderungen und die Selbsttestdiagnose werden von der Forcefunktion nicht beeinflusst.

E Das Speichern von Interruptereignissen in der Warteschlange wird nicht beeinflusst.

⑤ Die Verarbeitung von Interrupts während eines beliebigen Teils des Zyklus wird nicht beeinflusst.

F Die Freigabe des Schreibens in die Ausgänge wird nicht beeinflusst.

Zu HSC, PWM und PTO zugewiesene digitale E/A können nicht geforct werden Die vom schnellen Zähler (HSC), von der Impulsdauermodulation (PWM) und von der Impulsfolge (PTO) verwendeten E/A werden während der Konfiguration zugewiesen. Wenn diesen Funktionen digitale E/A zugewiesen werden, können die Werte der Adressen der zugewiesenen E/A nicht durch die Funktion zum Forcen in der Beobachtungstabelle geändert werden.

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 307

Technische Daten AA.1 Allgemeine technische Daten

Erfüllte Normen Das Automatisierungssystem S7-1200 erfüllt die folgenden Normen und Prüfvorschriften. Die Prüfkriterien für S7-1200 beruhen auf diesen Normen und Prüfvorschriften.

CE-Zulassung

Das Automatisierungssystem S7-1200 erfüllt die Anforderungen und sicherheitsrelevanten Ziele der folgenden EU-Richtlinien und entspricht den harmonisierten europäischen Normen (EN) für speicherprogrammierbare Steuerungen, die in den Amtsblättern der EU aufgeführt sind.

● EU-Richtlinie 2006/95/EG (Niederspannungs-Richtlinie) "Elektrische Betriebsmittel für die Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen" – EN 61131-2:2007 Speicherprogrammierbare Steuerungen -

Betriebsmittelanforderungen und Prüfungen ● EU-Richtlinie 2004/108/EG (EMV-Richtlinie) "Elektromagnetische Verträglichkeit"

– Störaussendung EN 61000-6-4:2007: Industriebereich

– Funkentstörung EN 61000-6-2:2005: Industriebereich

● EU-Richtlinie 94/9/EG (ATEX) "Geräte und Schutzsysteme zur bestimmungsgemäßen Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen" – EN 60079-15:2005: Schutzart 'n':

Die CE-Konformitätserklärung steht allen zuständigen Behörden zur Verfügung bei der: Siemens AG IA AS RD ST PLC Amberg Werner-von-Siemens-Str. 50 D92224 Amberg Deutschland

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Technische Daten A.1 Allgemeine technische Daten

S7-1200 Automatisierungssystem 308 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

cULus-Zulassung

Underwriters Laboratories, Inc. erfüllt • Underwriters Laboratories, Inc.: UL 508 Listed

(Industriesteuerungsgeräte) • Canadian Standards Association: CSA C22.2 Nummer 142

(Prozesssteuerungsgeräte)

ACHTUNG Die Produktreihe SIMATIC S7-1200 entspricht der CSA-Norm. Das cULus-Zeichen zeigt an, dass die S7-1200 von Underwriters Laboratories (UL) nach den Normen UL 508 und CSA 22.2 Nr. 142 geprüft und zugelassen wurde.

FM-Zertifizierung

Factory Mutual Research (FM): Zertifzierungsnorm Klasse Nummer 3600 und 3611 Zugelassen für den Einsatz in: Class I, Division 2, Gas Group A, B, C, D, Temperature Class T4A Ta = 40° C Class I, Zone 2, IIC, Temperature Class T4 Ta = 40° C

ATEX-Zulassung

EN 60079-0:2006: Explosionsfähige Atmosphäre - Allgemeine Anforderungen EN 60079-15:2005: Elektrische Betriebsmittel für gasexplosionsgefährdete Bereiche; Schutzart 'n' II 3 G Ex nA II T4

Darüber hinaus müssen die folgenden Bedingungen für den sicheren Einsatz der S7-1200 erfüllt werden: ● Die Module in einem geeigneten Gehäuse mit einer Schutzklasse von mindestens IP54

nach EN 60529 einbauen und die Umgebungsbedingungen für den Betrieb der Geräte berücksichtigen.

● Werden bei Nennbedingungen Temperaturen von 70 °C am Kabeleintritt bzw. 80 °C am Abzweigpunkt der Leitungen überschritten, so muss der zulässige Temperaturbereich des ausgewählten Kabels für die tatsächlich gemessenen Temperaturen geeignet sein.

● Es sind Vorkehrungen zu treffen, um zu verhindern, dass die Nennspannung durch kurzzeitige Störungen um mehr als 40 % überschritten wird.

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Technische Daten A.1 Allgemeine technische Daten

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 309

C-Tick-Zulassung

Das Automatisierungssystem S7-1200 erfüllt die Anforderungen der Normen nach AS/NZS 2064 (Klasse A)

Zulassung für das Seewesen Die S71200 Produkte werden regelmäßig für die Zulassungen hinsichtlich bestimmter Märkte und Anwendungen bei bestimmten Behörden eingereicht. Wenden Sie sich an Ihre Siemens-Vertretung, wenn Sie eine Liste mit den aktuellen Zulassungen für die einzelnen Bestellnummern benötigen. Klassifizierungsgesellschaften: ● ABS (American Bureau of Shipping) ● BV (Bureau Veritas) ● DNV (Det Norske Veritas) ● GL (Germanischer Lloyd) ● LRS (Lloyds Register of Shipping) ● Class NK (Nippon Kaiji Kyokai)

Industrieumgebungen Das Automatisierungssystem S7-1200 wurde für den Einsatz in Industrieumgebungen entwickelt. Anwendungsgebiet Anforderungen an die

Störaussendung Anforderungen an die Störfestigkeit

Industrie EN 61000-6-4:2007 EN 61000-6-2:2005

Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) Die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) eines elektrischen Geräts ist dessen Fähigkeit, in einer elektromagnetischen Umgebung bestimmungsgemäß zu funktionieren und keine elektromagnetischen Störungen auszusenden, die den Betrieb anderer elektrischer Geräte in der Umgebung beeinträchtigen könnten.

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Technische Daten A.1 Allgemeine technische Daten

S7-1200 Automatisierungssystem 310 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Elektromagnetische Verträglichkeit - Entstörung nach EN 61000-6-2 EN 61000-4-2 Elektrostatische Entladung

8 kV Entladung durch die Luft an allen Oberflächen 6 kV Entladung durch Kontakt mit freiliegenden leitenden Oberflächen

EN 61000-4-3 Abgestrahltes elektromagnetisches Feld

80 bis 100 MHz, 10 V/m, 80% AM bei 1 kHz 1-4 bis 2,0 GHz, 3 V/m, 80% AM bei 1 kHz 2,0 bis 2,7 GHz, 1 V/m, 80% AM bei 1 kHz

EN 61000-4-4 Schnelle transiente Störgröße

2 kV, 5 kHz bei Kopplungsnetz zu AC und DCSystemspannung 2 kV, 5 kHz bei Kopplungsklemme zu Ein/Ausgängen

EN 6100-4-5 Stoßwellenfestigkeit

AC-Systeme - 2 kV Gleichtakt, 1kV Gegentakt DC-Systeme - 2 kV Gleichtakt, 1kV Gegentakt Für DC-Systeme (E/A-Signale, DC-Stromversorgungen) ist ein externer Schutz erforderlich.

EN 61000-4-6 Leitungsgeführte Störungen

150 kHz bis 80 MHz, 10 V effektiv, 80% AM bei 1 kHz

EN 61000-4-11 Spannungseinbrüche

AC-Systeme 0% für 1 Zyklus, 40% für 12 Zyklen und 70% für 30 Zyklen bei 60 Hz

Elektromagnetische Verträglichkeit - Leitungsgeführte und abgestrahlte Störungen nach EN 61000-6-4 Leitungsgeführte Störaussendungen EN 55011, Klasse A, Gruppe 1 0,15 MHz bis 0,5 MHz 0,5 MHz bis 5 MHz 5 MHz bis 30 MHz

<79 dB (μV) Quasi-Spitze; <66 dB (μV) Mittelwert <73 dB (μV) Quasi-Spitze; <60 dB (μV) Mittelwert <73 dB (μV) Quasi-Spitze; <60 dB (μV) Mittelwert

Störaussendungen EN 55011, Klasse A, Gruppe 1 30 MHz bis 230 MHz 230 MHz bis 1 GHz

<40 dB (μV/m) Quasi-Spitze; gemessen bei 10m <47 dB (μV/m) Quasi-Spitze; gemessen in einer Entfernung von 10 m

Umgebungsbedingungen Umgebungsbedingungen - Transport und Lagerung EN 6006822, Test Bb, trockene Wärme und EN 6006821 Test Ab, Kälte

-40° C bis +70° C

EN 60068230, Test Db, feuchte Wärme 25° C bis 55° C, 95% Luftfeuchtigkeit EN 60068-2-14, Test Na, Temperaturschock -40° C bis +70° C, Haltezeit 3 Stunden, 2 Zyklen EN 60068-2-32 Freier Fall 0,3 m, 5 Mal, in Versandverpackung Atmosphärischer Druck 1080 bis 660 hPa (entspricht einer Höhe von -1000 bis 3500 m)

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Technische Daten A.1 Allgemeine technische Daten

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 311

Umgebungsbedingungen - Betrieb Umgebungstemperaturen (Luftzufuhr 25 mm unterhalb des Geräts)

0° C bis 55° C horizontale Montage 0° C bis 45° C vertikale Montage 95% Luftfeuchtigkeit, nicht kondensierend

Atmosphärischer Druck 1080 bis 795 hPa (entspricht einer Höhe von -1000 bis 2000 m) Konzentration von Schmutzstoffen S02: < 0,5 ppm; H2S: < 0,1 ppm; rel. LF < 60% nicht kondensierend EN 60068-2-14, Test Nb, Temperaturveränderung 5° C bis 55° C, 3° C/Minute EN 60068227 Mechanische Stoßbeanspruchung 15 G, Impuls 11 ms, 6 Stöße auf jeder der 3 Achsen EN 6006826 Sinusschwingung Hutschienenmontage: 3,5 mm von 5-9 Hz, 1 G von 9 - 150 Hz

Schalttafeleinbau: 7,00 mm von 5 bis 9 Hz; 2 G von 9 bis 150 Hz 10 Ablenkungen je Achse, 1 Oktave/Minute

HochspannungsIsolationsprüfung Stromkreis mit 24V/5VNennspannung 115/230VStromkreis an Erde 115/230VStromkreis an 115/230VStromkreis 115/230VStromkreis an 24/5VStromkreis

520 V DC (Typprüfung der optischen Potentialtrennungsgrenzen) 1.500 V AC Routineprüfung/1950 V DC Typprüfung 1.500 V AC Routineprüfung/1950 V DC Typprüfung 1.500 V AC Routineprüfung/3250 V DC Typprüfung

Schutzklasse ● Schutzklasse II nach EN 61131-2 (Schutzleiter nicht erforderlich)

Schutzgrad ● IP20 Mechanischer Schutz, EN 60529 ● Schutz gegen direkte Berührung von Hochspannung wie mit genormter Sonde ermittelt.

Externer Schutz erforderlich gegen Staub, Schmutz, Wasser und Fremdkörper mit einem Durchmesser von < 12,5 mm.

Bemessungsspannungen Bemessungsspannung Toleranz 24 V DC 20,4 V DC bis 28,8 V DC 120/230 V AC 85 bis 264 V AC, 47 bis 63 Hz

ACHTUNG Wenn ein mechanischer Kontakt die Ausgangsspannung zur S7-1200 CPU oder einem digitalen Signalmodul einschaltet, wird ca. 50 Mikrosekunden lang das Signal "1" an die Digitalausgänge gesendet. Dies müssen Sie berücksichtigen, vor allem, wenn Sie mit Geräten arbeiten, die auf kurze Impulse reagieren.

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Technische Daten A.2 CPUs

S7-1200 Automatisierungssystem 312 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Lebensdauer eines Relais Die typischen Leistungsdaten, die von Relais-Herstellern zur Verfügung gestellt werden, sind nachstehend aufgeführt. Die tatsächliche Leistungsfähigkeit richtet sich nach der jeweiligen Verwendung. Ein externer Schutzkreis, der der Last angepasst ist, verlängert die Lebensdauer der Kontakte.

① Lebensdauer (x 103 Operationen) ② Widerstandslast 250 V AC,

Widerstandslast 30 V DC ③ Induktive Last 250 V AC (p.f.=0,4)

Induktive Last 30 V DC (L/R=7ms)

④ Nennbetriebsstrom (A)

A.2 CPUs

A.2.1 Technische Daten der CPU 1211C Technische Daten Modell CPU 1211C

AC/DC/Relais CPU 1211C DC/DC/Relais

CPU 1211C DC/DC/DC

Bestellnummer (MLFB) 6ES7 211-1BD30-0XB0 6ES7 211-1HD30-0XB0 6ES7 211-1AD30-0XB0 Allgemeines Abmessungen (B x H x T) (mm) 90 x 100 x 75 Gewicht 420 Gramm 380 Gramm 370 Gramm Leistungsverlust 10 W 8 W Verfügbarer Strom (CM-Bus) max. 750 mA (5 V DC) Verfügbarer Strom (24 V DC) max. 300 mA (Geberversorgung) Stromaufnahme digitaler Eingang (24 V DC)

4 mA/Eingang

CPU-Merkmale Anwenderspeicher 25 KB Arbeitsspeicher / 1 MB Ladespeicher / 2 KB remanenter Speicher Integrierte digitale E/A 6 Eingänge/4 Ausgänge Integrierte analoge E/A 2 Eingänge Größe des Prozessabbilds 1024 Bytes Eingänge/1024 Bytes Ausgänge Zusätzliche Signalmodule keine

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Technische Daten A.2 CPUs

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 313

Technische Daten Modell CPU 1211C

AC/DC/Relais CPU 1211C DC/DC/Relais

CPU 1211C DC/DC/DC

Zusätzliche Signalbords max. 1 SB Zusätzliche Kommunikationsmodule max. 3 CM Schnelle Zähler insgesamt 3

Einphasenzähler: 3 bei 100 kHz A/B-Zähler: 3 bei 80 kHz

Impulsausgänge 2 Eingänge für Impulsabgriff 6 Verzögerungs-/Weckalarme 4 mit Auflösung von 1 ms Flankeninterrupts 6 steigend und 6 fallend (10 und 10 mit optionalem Signalboard) Memory Card SIMATIC Memory Card (optional) Genauigkeit Echtzeituhr +/- 60 Sekunden/Monat Pufferung Echtzeituhr Typ. 10 Tage/min. 6 Tage bei 40 °C (wartungsfreier Hochleistungskondensator) Betriebsverhalten Ausführungszeit Boolesche Operationen

0,1 μs/Operation

Ausführungszeit Wortoperationen 12 μs/Operation Ausführungszeit arithmetische Operationen

18 μs/Operation

Kommunikation Schnittstellen 1 Typ Ethernet Datenraten 10/100 MBit/s Elektrische Trennung (externes Signal zu PLC-Logik)

Wandler potentialgetrennt, 1500 V DC

Kabelart CAT5e geschirmt Stromversorgung Spannungsbereich 85 bis 264 V AC 20,4 bis 28,8 V DC Netzfrequenz 47 bis 63 Hz -- Eingangsstrom nur CPU bei max. Last CPU mit allen Erweiterungsbaugruppen bei max. Last

60 mA bei 120 V AC 30 mA bei 240 V AC 180 mA bei 120 V AC 90 mA bei 240 V AC

300 mA bei 24 V DC 900 mA bei 24 V DC

Einschaltstrom (max.) 20 A bei 264 V AC 12 A bei 28,8 V DC Elektrische Trennung (Eingangsleistung zu Logik)

1500 V AC Nicht elektrisch getrennt

Verzögerungszeit (Spannungsverlust)

20 ms bei 120 V AC 80 ms bei 240 V AC

10 ms bei 24 V DC

Interne Sicherung, nicht durch Anwender austauschbar

3 A, 250 V, träge

Geberversorgung Spannungsbereich 20,4 bis 28,8 V DC L + minus 4 V DC min.

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Technische Daten A.2 CPUs

S7-1200 Automatisierungssystem 314 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Technische Daten Modell CPU 1211C

AC/DC/Relais CPU 1211C DC/DC/Relais

CPU 1211C DC/DC/DC

Nennausgangsstrom (max.) 300 mA (kurzschlussfest) Max. Welligkeit/Störströme (<10 MHz)

< 1 V SpitzeSpitze Wie Eingangsleitung

Elektrische Trennung (CPU-Logik zu Sensorversorgung)

Nicht elektrisch getrennt

Digitaleingänge Eingänge 6 Typ Stromziehend/stromliefernd (IEC Typ 1, wenn stromziehend) Nennspannung 24 V DC bei 4 mA, Nennwert Zulässige Dauerspannung max. 30 V DC Stoßspannung 35 V DC für 0,5 s Signal logisch 1 (min.) 15 V DC bei 2,5 mA Signal logisch 0 (max.) 5 V DC bei 1 mA Elektrische Trennung (Feld zu Logik) 500 V AC für 1 Minute Potentialgetrennte Gruppen 1 Filterzeiten 0,2, 0,4, 0,8, 1,6, 3,2, 6,4 und 12,8 ms (wählbar in Gruppen zu je 4) HSC Eingangstaktfrequenzen (max.) (Pegel logisch 1 = 15 bis 26 V DC)

Einphasenzähler: 100 kHz A/B-Zähler: 80 kHz

Anzahl gleichzeitig eingeschalteter Eingänge

6

Leitungslänge (Meter) 500 geschirmt, 300 ungeschirmt, 50 geschirmt für HSC-Eingänge Analogeingänge Eingänge 2 Typ Spannung (Eintakteingang) Bereich 0 bis 10 V Vollausschlag (Datenwort) 0 bis 27648 (siehe Darstellung Analogeingang für Spannung (Seite 333)) Überschwingbereich (Datenwort) 27.649 bis 32.511 (siehe Darstellung Analogeingang für Spannung (Seite 333)) Überlauf (Datenwort) 32.512 bis 32767 (siehe Darstellung Analogeingang für Spannung (Seite 333)) Auflösung 10 Bits Max. Stehspannung 35 V DC Glättung Keine, schwach, mittel oder stark (siehe Ansprechzeiten Analogeingang

(Seite 333) für Schrittansprechzeiten) Rauschunterdrückung 10, 50 oder 60 Hz (siehe Ansprechzeiten Analogeingang (Seite 333) für

Abtastraten) Impedanz ≥100 kΩ Elektrische Trennung (Feld zu Logik) Keine Genauigkeit (25°C / 0 bis 55°C) 3,0% / 3,5% des Vollausschlags Gleichtaktunterdrückung 40 dB, Nennwert bei 60 Hz Betriebssignalbereich Signal- plus Gleichtaktspannung muss kleiner als +12 V und größer als -12 V sein Leitungslänge (Meter) 10 m, geschirmtes, verdrilltes Leiterpaar Digitalausgänge Ausgänge 4

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Technische Daten A.2 CPUs

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 315

Technische Daten Modell CPU 1211C

AC/DC/Relais CPU 1211C DC/DC/Relais

CPU 1211C DC/DC/DC

Typ Relais, Trockenkontakt MOSFET, elektronisch (stromliefernd)

Spannungsbereich 5 bis 30 V DC oder 5 bis 250 V AC 20,4 bis 28,8 V DC Signal logisch 1 bei max. Strom -- min. 20 V DC Signal logisch 0 bei 10 kΩ Last -- max. 0,1 V DC Strom (max.) 2,0 A 0,5 A Lampenlast 30 W DC/200 W AC 5 W Widerstand bei EIN max. 0,2 Ω wenn neu max. 0,6 Ω Kriechstrom pro Ausgang -- max. 10 μA Einschaltstrom 7 A bei geschlossenen Kontakten 8 A für max. 100 ms Überlastschutz Nein Elektrische Trennung (Feld zu Logik) 1500 V AC für 1 Minute (Spule-Kontakt)

Keine (Spule-Logik) 500 V AC für 1 Minute

Isolationswiderstand min. 100 MΩ, wenn neu -- Elektrische Trennung zwischen offenen Kontakten

750 V AC für 1 Minute --

Potentialgetrennte Gruppen 1 1 Induktive Klemmspannung -- L+ minus 48 V DC, 1 W

Verlustleistung Schaltverzögerung (Aa.0 bis Aa.3) max. 10 ms max. 1,0 μs von Aus nach

Ein max. 3,0 μs von Ein nach Aus

Frequenz Impulsgenerator (Aa.0 und Aa.2)

Nicht empfohlen max. 100 KHz, min. 2 Hz

Mechanische Lebensdauer (ohne Last)

10.000.000 Schaltspiele auf/zu --

Lebensdauer der Kontakte bei Nennlast

100.000 Schaltspiele auf/zu --

Verhalten bei Wechsel von RUN nach STOP

Letzter Wert oder Ersatzwert (Voreinstellung 0)

Anzahl gleichzeitig eingeschalteter Ausgänge

4

Leitungslänge (Meter) 500 geschirmt, 150 ungeschirmt

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Technische Daten A.2 CPUs

S7-1200 Automatisierungssystem 316 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Schaltpläne

① 24-V-DC-Geberspannung

Bild A-1 CPU 1211C AC/DC/Relais (6ES7 211-1BD30-0XB0)

① 24-V-DC-Geberspannung

Bild A-2 CPU 1211C DC/DC/Relais (6ES7 211-1HD30-0XB0)

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Technische Daten A.2 CPUs

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 317

① 24-V-DC-Geberspannung

Bild A-3 CPU 1211C DC/DC/DC (6ES7 211-1AD30-0XB0)

A.2.2 Technische Daten der CPU 1212C Technische Daten Modell CPU 1212C

AC/DC/Relais CPU 1212C DC/DC/Relais

CPU 1212C DC/DC/DC

Bestellnummer (MLFB) 6ES7 212-1BD30-0XB0 6ES7 212-1HD30-0XB0 6ES7 212-1AD30-0XB0 Allgemein Abmessungen (B x H x T) (mm) 90 x 100 x 75 Gewicht 425 Gramm 385 Gramm 370 Gramm Leistungsverlust 11 W 9 W Verfügbarer Strom (SM- und CM-Bus)

max. 1000 mA (5 V DC)

Verfügbarer Strom (24 V DC) max. 300 mA (Geberversorgung) Stromaufnahme digitaler Eingang (24 V DC)

4 mA/Eingang

CPU-Merkmale Anwenderspeicher 25 KB Arbeitsspeicher / 1 MB Ladespeicher / 2 KB remanenter Speicher Integrierte digitale E/A 8 Eingänge/6 Ausgänge Integrierte analoge E/A 2 Eingänge Größe des Prozessabbilds 1024 Bytes Eingänge/1024 Bytes Ausgänge Zusätzliche Signalmodule max. 2 SMs Zusätzliche Signalbords max. 1 SB Zusätzliche Kommunikationsmodule max. 3 CM

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Technische Daten A.2 CPUs

S7-1200 Automatisierungssystem 318 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Technische Daten Modell CPU 1212C

AC/DC/Relais CPU 1212C DC/DC/Relais

CPU 1212C DC/DC/DC

Schnelle Zähler insgesamt 4 Einphasenzähler: 3 bei 100 kHz und 1 bei 30 kHz Takt A/B Zähler: 3 bei 80 kHz und 1 bei 20 kHz Takt

Impulsausgänge 2 Eingänge für Impulsabgriff 8 Verzögerungs-/Weckalarme 4 mit Auflösung von 1 ms Flankeninterrupts 8 steigend und 8 fallend (12 und 12 mit optionalem Signalboard) Memory Card SIMATIC Memory Card (optional) Genauigkeit Echtzeituhr +/- 60 Sekunden/Monat Pufferung Echtzeituhr Typ. 10 Tage/min. 6 Tage bei 40 °C (wartungsfreier Hochleistungskondensator) Betriebsverhalten Ausführungszeit Boolesche Operationen

0,1 μs/Operation

Ausführungszeit Wortoperationen 12 μs/Operation Ausführungszeit arithmetische Operationen

18 μs/Operation

Kommunikation Schnittstellen 1 Typ Ethernet Datenraten 10/100 MBit/s Elektrische Trennung (externes Signal zu PLC-Logik)

Wandler potentialgetrennt, 1500 V DC

Kabelart CAT5e geschirmt Stromversorgung Spannungsbereich 85 bis 264 V AC 20,4 bis 28,8 V DC Netzfrequenz 47 bis 63 Hz -- Eingangsstrom nur CPU bei max. Last CPU mit allen Erweiterungsbaugruppen bei max. Last

80 mA bei 120 V AC 40 mA bei 240 V AC 240 mA bei 120 V AC 120 mA bei 240 V AC

400 mA bei 24 V DC 1200 mA bei 24 V DC

Einschaltstrom (max.) 20 A bei 264 V AC 12 A bei 28,8 V DC Elektrische Trennung (Eingangsleistung zu Logik)

1500 V AC Nicht elektrisch getrennt

Verzögerungszeit (Spannungsverlust)

20 ms bei 120 V AC 80 ms bei 240 V AC

10 ms bei 24 V DC

Interne Sicherung, nicht durch Anwender austauschbar

3 A, 250 V, träge

Geberversorgung Spannungsbereich 20,4 bis 28,8 V DC L + minus 4 V DC min. Nennausgangsstrom (max.) 300 mA (kurzschlussfest) Max. Welligkeit/Störströme (<10 MHz)

< 1 V SpitzeSpitze Wie Eingangsleitung

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Technische Daten A.2 CPUs

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 319

Technische Daten Modell CPU 1212C

AC/DC/Relais CPU 1212C DC/DC/Relais

CPU 1212C DC/DC/DC

Elektrische Trennung (CPU-Logik zu Sensorversorgung)

Nicht elektrisch getrennt

Digitaleingänge Eingänge 8 Typ Stromziehend/stromliefernd (IEC Typ 1, wenn stromziehend) Nennspannung 24 V DC bei 4 mA, Nennwert Zulässige Dauerspannung max. 30 V DC Stoßspannung 35 V DC für 0,5 s Signal logisch 1 (min.) 15 V DC bei 2,5 mA Signal logisch 0 (max.) 5 V DC bei 1 mA Elektrische Trennung (Feld zu Logik) 500 V AC für 1 Minute Potentialgetrennte Gruppen 1 Filterzeiten 0,2, 0,4, 0,8, 1,6, 3,2, 6,4 und 12,8 ms (wählbar in Gruppen zu je 4) HSC Eingangstaktfrequenzen (max.) (Pegel logisch 1 = 15 bis 26 V DC)

Einphasenzähler: 100 kHz (Ea.0 bis Ea.5) und 30 kHz (Ea.6 bis Ea.7) A/B-Zähler: 80 kHz (Ea.0 bis Ea.5) und 20 kHz (Ea.6 bis Ea.7)

Anzahl gleichzeitig eingeschalteter Eingänge

8

Leitungslänge (Meter) 500 geschirmt, 300 ungeschirmt, 50 geschirmt für HSC-Eingänge Analogeingänge Eingänge 2 Typ Spannung (Eintakteingang) Bereich 0 bis 10 V Vollausschlag (Datenwort) 0 bis 27648 (siehe Darstellung Analogeingang für Spannung (Seite 333)) Überschwingbereich (Datenwort) 27.649 bis 32.511 (siehe Darstellung Analogeingang für Spannung (Seite 333)) Überlauf (Datenwort) 32.512 bis 32767 (siehe Darstellung Analogeingang für Spannung (Seite 333)) Auflösung 10 Bits Max. Stehspannung 35 V DC Glättung Keine, schwach, mittel oder stark (siehe Ansprechzeiten Analogeingang

(Seite 333) für Schrittansprechzeiten) Rauschunterdrückung 10, 50 oder 60 Hz (siehe Ansprechzeiten Analogeingang (Seite 333) für

Abtastraten) Impedanz ≥100 kΩ Elektrische Trennung (Feld zu Logik) Keine Genauigkeit (25°C / 0 bis 55°C) 3,0% / 3,5% des Vollausschlags Gleichtaktunterdrückung 40 dB, Nennwert bei 60 Hz Betriebssignalbereich Signal- plus Gleichtaktspannung muss kleiner als +12 V und größer als -12 V sein Leitungslänge (Meter) 10, verdrillt und geschirmt Digitalausgänge Ausgänge 6 Typ Relais, Trockenkontakt MOSFET, elektronisch

(stromliefernd) Spannungsbereich 5 bis 30 V DC oder 5 bis 250 V AC 20,4 bis 28,8 V DC

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Technische Daten A.2 CPUs

S7-1200 Automatisierungssystem 320 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Technische Daten Modell CPU 1212C

AC/DC/Relais CPU 1212C DC/DC/Relais

CPU 1212C DC/DC/DC

Signal logisch 1 bei max. Strom -- min. 20 V DC Signal logisch 0 bei 10 kΩ Last -- max. 0,1 V DC Strom (max.) 2,0 A 0,5 A Lampenlast 30 W DC/200 W AC 5 W Widerstand bei EIN max. 0,2 Ω wenn neu max. 0,6 Ω Kriechstrom pro Ausgang -- max. 10 μA Einschaltstrom 7 A bei geschlossenen Kontakten 8 A für max. 100 ms Überlastschutz Nein Elektrische Trennung (Feld zu Logik) 1500 V AC für 1 Minute (Spule-Kontakt)

Keine (Spule-Logik) 500 V AC für 1 Minute

Isolationswiderstand min. 100 MΩ, wenn neu -- Elektrische Trennung zwischen offenen Kontakten

750 V AC für 1 Minute --

Potentialgetrennte Gruppen 2 1 Induktive Klemmspannung -- L+ minus 48 V DC, 1 W

Verlustleistung Schaltverzögerung (Aa.0 bis Aa.3) max. 10 ms max. 1,0 μs von Aus nach

Ein max. 3,0 μs von Ein nach Aus

Schaltverzögerung (Aa.4 bis Aa.5) max. 10 ms max. 50 μs von Aus nach Ein max. 200 μs von Ein nach Aus

Frequenz Impulsgenerator (Aa.0 und Aa.2)

Nicht empfohlen max. 100 KHz, min. 2 Hz

Mechanische Lebensdauer (ohne Last)

10.000.000 Schaltspiele auf/zu --

Lebensdauer der Kontakte bei Nennlast

100.000 Schaltspiele auf/zu --

Verhalten bei Wechsel von RUN nach STOP

Letzter Wert oder Ersatzwert (Voreinstellung 0)

Anzahl gleichzeitig eingeschalteter Ausgänge

6

Leitungslänge (Meter) 500 geschirmt, 150 ungeschirmt

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Technische Daten A.2 CPUs

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 321

Schaltpläne

① 24-V-DC-Geberspannung

Bild A-4 CPU 1212C AC/DC/Relais (6ES7 212-1BD30-0XB0)

① 24-V-DC-Geberspannung

Bild A-5 CPU 1212C DC/DC/Relais (6ES7 212-1HD30-0XB0)

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Technische Daten A.2 CPUs

S7-1200 Automatisierungssystem 322 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

① 24-V-DC-Geberspannung

Bild A-6 CPU 1212C DC/DC/DC (6ES7 212-1AD30-0XB0)

A.2.3 Technische Daten der CPU 1214C Technische Daten Modell CPU 1214C

AC/DC/Relais CPU 1214C DC/DC/Relais

CPU 1214C DC/DC/DC

Bestellnummer (MLFB) 6ES7 214-1BE30-0XB0 6ES7 214-1HE30-0XB0 6ES7 214-1AE30-0XB0 Allgemeines Abmessungen (B x H x T) (mm) 110 x 100 x 75 Gewicht 475 Gramm 435 Gramm 415 Gramm Leistungsverlust 14 W 12 W Verfügbarer Strom (SM- und CM-Bus)

max. 1600 mA (5 V DC)

Verfügbarer Strom (24 V DC) max. 400 mA (Geberversorgung) Stromaufnahme digitaler Eingang (24 V DC)

4 mA/Eingang

CPU-Merkmale Anwenderspeicher 50 KB Arbeitsspeicher / 2 MB Ladespeicher / 2 KB remanenter Speicher Integrierte digitale E/A 14 Eingänge/10 Ausgänge Integrierte analoge E/A 2 Eingänge Größe des Prozessabbilds 1024 Bytes Eingänge/1024 Bytes Ausgänge Zusätzliche Signalmodule max. 8 SMs Zusätzliche Signalbords max. 1 SB Zusätzliche Kommunikationsmodule max. 3 CM

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Technische Daten A.2 CPUs

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 323

Technische Daten Modell CPU 1214C

AC/DC/Relais CPU 1214C DC/DC/Relais

CPU 1214C DC/DC/DC

Schnelle Zähler insgesamt 6 Einphasenzähler: 3 bei 100 kHz und 3 bei 30 kHz Takt A/B Zähler: 3 bei 80 kHz und 3 bei 20 kHz Takt

Impulsausgänge 2 Eingänge für Impulsabgriff 14 Verzögerungs-/Weckalarme 4 mit Auflösung von 1 ms Flankeninterrupts 12 steigend und 12 fallend (14 und 14 mit optionalem Signalboard) Memory Card SIMATIC Memory Card (optional) Genauigkeit Echtzeituhr +/- 60 Sekunden/Monat Pufferung Echtzeituhr Typ. 10 Tage/min. 6 Tage bei 40 °C (wartungsfreier Hochleistungskondensator) Betriebsverhalten Ausführungszeit Boolesche Operationen

0,1 μs/Operation

Ausführungszeit Wortoperationen 12 μs/Operation Ausführungszeit arithmetische Operationen

18 μs/Operation

Kommunikation Schnittstellen 1 Typ Ethernet Datenraten 10/100 MBit/s Elektrische Trennung (externes Signal zu PLC-Logik)

Wandler potentialgetrennt, 1500 V DC

Kabelart CAT5e geschirmt Stromversorgung Spannungsbereich 85 bis 264 V AC 20,4 bis 28,8 V DC Netzfrequenz 47 bis 63 Hz -- Eingangsstrom nur CPU bei max. Last CPU mit allen Erweiterungsbaugruppen bei max. Last

100 mA bei 120 V AC 50 mA bei 240 V AC 300 mA bei 120 V AC 150 mA bei 240 V AC

500 mA bei 24 V DC 1500 mA bei 24 V DC

Einschaltstrom (max.) 20 A bei 264 V AC 12 A bei 28,8 V DC Elektrische Trennung (Eingangsleistung zu Logik)

1500 V AC Nicht elektrisch getrennt

Verzögerungszeit (Spannungsverlust)

20 ms bei 120 V AC 80 ms bei 240 V AC

10 ms bei 24 V DC

Interne Sicherung, nicht durch Anwender austauschbar

3 A, 250 V, träge

Geberversorgung Spannungsbereich 20,4 bis 28,8 V DC L + minus 4 V DC min. Nennausgangsstrom (max.) 400 mA (kurzschlussfest) Max. Welligkeit/Störströme (<10 MHz)

< 1 V SpitzeSpitze Wie Eingangsleitung

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Technische Daten A.2 CPUs

S7-1200 Automatisierungssystem 324 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Technische Daten Modell CPU 1214C

AC/DC/Relais CPU 1214C DC/DC/Relais

CPU 1214C DC/DC/DC

Elektrische Trennung (CPU-Logik zu Sensorversorgung)

Nicht elektrisch getrennt

Digitaleingänge Eingänge 14 Typ Stromziehend/stromliefernd (IEC Typ 1, wenn stromziehend) Nennspannung 24 V DC bei 4 mA, Nennwert Zulässige Dauerspannung max. 30 V DC Stoßspannung 35 V DC für 0,5 s Signal logisch 1 (min.) 15 V DC bei 2,5 mA Signal logisch 0 (max.) 5 V DC bei 1 mA Elektrische Trennung (Feld zu Logik) 500 V AC für 1 Minute Potentialgetrennte Gruppen 1 Filterzeiten 0,2, 0,4, 0,8, 1,6, 3,2, 6,4 und 12,8 ms (wählbar in Gruppen zu je 4) HSC Eingangstaktfrequenzen (max.) (Pegel logisch 1 = 15 bis 26 V DC)

Einphasenzähler: 100 kHz (Ea.0 bis Ea.5) und 30 kHz (Ea.6 bis Eb.5) A/B-Zähler: 80 kHz (Ea.0 bis Ea.5) und 20 kHz (Ea.6 bis Eb.5)

Anzahl gleichzeitig eingeschalteter Eingänge

14

Leitungslänge (Meter) 500 geschirmt, 300 ungeschirmt, 50 geschirmt für HSC-Eingänge Analogeingänge Eingänge 2 Typ Spannung (Eintakteingang) Bereich 0 bis 10 V Vollausschlag (Datenwort) 0 bis 27648 (siehe Darstellung Analogeingang für Spannung (Seite 333)) Überschwingbereich (Datenwort) 27.649 bis 32.511 (siehe Darstellung Analogeingang für Spannung (Seite 333)) Überlauf (Datenwort) 32.512 bis 32767 (siehe Darstellung Analogeingang für Spannung (Seite 333)) Auflösung 10 Bits Max. Stehspannung 35 V DC Glättung Keine, schwach, mittel oder stark (siehe Ansprechzeiten Analogeingang

(Seite 333) für Schrittansprechzeiten) Rauschunterdrückung 10, 50 oder 60 Hz (siehe Ansprechzeiten Analogeingang (Seite 333) für

Abtastraten) Impedanz ≥100 kΩ Elektrische Trennung (Feld zu Logik) Keine Genauigkeit (25°C / 0 bis 55°C) 3,0% / 3,5% des Vollausschlags Gleichtaktunterdrückung 40 dB, Nennwert bei 60 Hz Betriebssignalbereich Signal- plus Gleichtaktspannung muss kleiner als +12 V und größer als -12 V sein Leitungslänge (Meter) 10, verdrillt und geschirmt Digitalausgänge Ausgänge 10 Typ Relais, Trockenkontakt MOSFET, elektronisch

(stromliefernd) Spannungsbereich 5 bis 30 V DC oder 5 bis 250 V AC 20,4 bis 28,8 V DC

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Technische Daten A.2 CPUs

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 325

Technische Daten Modell CPU 1214C

AC/DC/Relais CPU 1214C DC/DC/Relais

CPU 1214C DC/DC/DC

Signal logisch 1 bei max. Strom -- min. 20 V DC Signal logisch 0 bei 10 kΩ Last -- max. 0,1 V DC Strom (max.) 2,0 A 0,5 A Lampenlast 30 W DC/200 W AC 5 W Widerstand bei EIN max. 0,2 Ω wenn neu max. 0,6 Ω Kriechstrom pro Ausgang -- max. 10 μA Einschaltstrom 7 A bei geschlossenen Kontakten 8 A für max. 100 ms Überlastschutz Nein Elektrische Trennung (Feld zu Logik) 1500 V AC für 1 Minute (Spule-Kontakt)

Keine (Spule-Logik) 500 V AC für 1 Minute

Isolationswiderstand min. 100 MΩ, wenn neu -- Elektrische Trennung zwischen offenen Kontakten

750 V AC für 1 Minute --

Potentialgetrennte Gruppen 2 1 Induktive Klemmspannung -- L+ minus 48 V DC, 1 W

Verlustleistung Schaltverzögerung (Aa.0 bis Aa.3) max. 10 ms max. 1,0 μs von Aus nach

Ein max. 3,0 μs von Ein nach Aus

Schaltverzögerung (Aa.4 bis Ab.1) max. 10 ms max. 50 μs von Aus nach Ein max. 200 μs von Ein nach Aus

Frequenz Impulsgenerator (Aa.0 und Aa.2)

Nicht empfohlen max. 100 KHz, min. 2 Hz

Mechanische Lebensdauer (ohne Last)

10.000.000 Schaltspiele auf/zu --

Lebensdauer der Kontakte bei Nennlast

100.000 Schaltspiele auf/zu --

Verhalten bei Wechsel von RUN nach STOP

Letzter Wert oder Ersatzwert (Voreinstellung 0)

Anzahl gleichzeitig eingeschalteter Ausgänge

10

Leitungslänge (Meter) 500 geschirmt, 150 ungeschirmt

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Technische Daten A.2 CPUs

S7-1200 Automatisierungssystem 326 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Schaltpläne

① 24-V-DC-Geberspannung

Bild A-7 CPU 1214C AC/DC/Relais (6ES7 214-1BE30-0XB0)

① 24-V-DC-Geberspannung

Bild A-8 CPU 1214C DC/DC/Relais (6ES7 214-1HE30-0XB0)

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Technische Daten A.3 Digitale Signalmodule (SM)

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 327

① 24-V-DC-Geberspannung

Bild A-9 CPU 1214C DC/DC/DC (6ES7 214-1AE30-0XB0)

A.3 Digitale Signalmodule (SM)

A.3.1 Technische Daten für das digitale Eingangsmodul SM 1221

Technische Daten Modell SM 1221 DI 8x24VDC SM 1221 DI 16x24VDC Bestellnummer (MLFB) 6ES7 221-1BF30-0XB0 6ES7 221-1BH30-0XB0 Allgemein Abmessungen (B x H x T) (mm) 45 x 100 x 75 Gewicht 170 Gramm 210 Gramm Leistungsverlust 1,5 W 2,5 W Stromaufnahme (SM-Bus) 105 mA 130 mA Stromaufnahme (24 V DC) 4 mA / Eingang 4 mA / Eingang Digitaleingänge Eingänge 8 16 Typ Stromziehend/stromliefernd (IEC Typ 1, wenn stromziehend) Nennspannung 24 V DC bei 4 mA, Nennwert Zulässige Dauerspannung max. 30 V DC Stoßspannung 35 V DC für 0,5 s Signal logisch 1 (min.) 15 V DC bei 2,5 mA Signal logisch 0 (max.) 5 V DC bei 1 mA

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Technische Daten A.3 Digitale Signalmodule (SM)

S7-1200 Automatisierungssystem 328 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Technische Daten Modell SM 1221 DI 8x24VDC SM 1221 DI 16x24VDC Elektrische Trennung (Feld zu Logik) 500 V AC für 1 Minute Potentialgetrennte Gruppen 2 4 Filterzeiten 0,2, 0,4, 0,8, 1,6, 3,2, 6,4 und 12,8 ms (wählbar in Gruppen zu je 4) Anzahl gleichzeitig eingeschalteter Eingänge

8 16

Leitungslänge (Meter) 500 geschirmt, 300 ungeschirmt

Schaltpläne SM 1221 DI 8 x 24 VDC SM 1221 DI 16 x 24 VDC

6ES7 221-1BF30-0XB0

6ES7 221-1BH30-0XB0

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Technische Daten A.3 Digitale Signalmodule (SM)

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 329

A.3.2 Technische Daten für das digitale Ausgangsmodul SM 1222 Technische Daten Modell SM 1222

DO 8xRelais SM1222 DO 16xRelais

SM1222 DO 8x24 V DC

SM1222 DO 16x24 V DC

Bestellnummer (MLFB) 6ES7 222-1HF30-0XB0

6ES7 222-1HH30-0XB0

6ES7 222-1BF30-0XB0

6ES7 222-1BH30-0XB0

Allgemein Abmessungen (B x H x T) (mm) 45 x 100 x 75 Gewicht 190 Gramm 260 Gramm 180 Gramm 220 Gramm Leistungsverlust 4,5 W 8,5 W 1,5 W 2,5 W Stromaufnahme (SM-Bus) 120 mA 135 mA 120 mA 140 mA Stromaufnahme (24 V DC) 11 mA / Relaisspule -- Digitalausgänge Ausgänge 8 16 8 16 Typ Relais, Trockenkontakt MOSFET, elektronisch (stromliefernd) Spannungsbereich 5 bis 30 V DC oder 5 bis 250 V AC 20,4 bis 28,8 V DC Signal logisch 1 bei max. Strom -- min. 20 V DC Signal logisch 0 bei 10 kΩ Last -- max. 0,1 V DC Strom (max.) 2,0 A 0,5 A Lampenlast 30 W DC/200 W AC 5 W Kontaktwiderstand bei EIN max. 0,2 Ω wenn neu max. 0,6 Ω Kriechstrom pro Ausgang -- max. 10 μA Einschaltstrom 7 A bei geschlossenen Kontakten 8 A für max. 100 ms Überlastschutz Nein Elektrische Trennung (Feld zu Logik) 1500 V AC für 1 Minute (Spule-Kontakt)

Keine (Spule-Logik) 500 V AC für 1 Minute

Isolationswiderstand min. 100 MΩ, wenn neu -- Elektrische Trennung zwischen offenen Kontakten

750 V AC für 1 Minute --

Potentialgetrennte Gruppen 2 4 1 1 Strom je Leiter (max.) 10 A 4 A 8 A Induktive Klemmspannung -- L+ minus 48 V, 1 W Verlustleistung Schaltverzögerung max. 10 ms max. 50 μs von Aus nach Ein

max. 200 μs von Ein nach Aus Mechanische Lebensdauer (ohne Last)

10.000.000 Schaltspiele auf/zu --

Lebensdauer der Kontakte bei Nennlast

100.000 Schaltspiele auf/zu --

Verhalten bei Wechsel von RUN nach STOP

Letzter Wert oder Ersatzwert (Voreinstellung 0)

Anzahl gleichzeitig eingeschalteter Ausgänge

8 16 8 16

Leitungslänge (Meter) 500 geschirmt, 150 ungeschirmt

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Technische Daten A.3 Digitale Signalmodule (SM)

S7-1200 Automatisierungssystem 330 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Schaltpläne SM 1222 DO 8 x Relais SM 1222 DO 8 x 24 V DC

6ES7 222-1HF30-0XB0

6ES7 222-1BF30-0XB0

SM 1222 DO 16 x Relais SM 1222 DO 16 x 24 V DC

6ES7 222-1HH30-0XB0

6ES7 222-1BH30-0XB0

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Technische Daten A.3 Digitale Signalmodule (SM)

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 331

A.3.3 Technische Daten für das digitale Ein-/Ausgangsmodul SM 1223

Technische Daten Modell SM 1223 DI 8x24

VDC, DO 8xRelais SM 1223 DI 16x24 VDC, DO 16xRelais

SM 1223 DI 8x24 VDC, DO 8x24 V DC

SM 1223 DI 16x24 VDC, DO16x24 V DC

Bestellnummer (MLFB) 6ES7 223-1PH30-0XB0

6ES7 223-1PL30-0XB0

6ES7 223-1BH30-0XB0

6ES7 223-1BL30-0XB0

Abmessungen (B x H x T) (mm) 45 x 100 x 75 70 x 100 x 75 45 x 100 x 75 70 x 100 x 75 Gewicht 230 Gramm 350 Gramm 210 Gramm 310 Gramm Leistungsverlust 5,5 W 10 W 2,5 W 4,5 W Stromaufnahme (SM-Bus) 145 mA 180 mA 145 mA 185 mA Stromaufnahme (24 V DC) 4 mA / Eingang

11 mA / Relaisspule 4 mA / Eingang

Digitaleingänge Eingänge 8 16 8 16 Typ Stromziehend/stromliefernd (IEC Typ 1, wenn stromziehend) Nennspannung 24 V DC bei 4 mA, Nennwert Zulässige Dauerspannung max. 30 V DC Stoßspannung 35 V DC für 0,5 s Signal logisch 1 (min.) 15 V DC bei 2,5 mA Signal logisch 0 (max.) 5 V DC bei 1 mA Elektrische Trennung (Feld zu Logik) 500 V AC für 1 Minute Potentialgetrennte Gruppen 2 2 2 2 Filterzeiten 0,2, 0,4, 0,8, 1,6, 3,2, 6,4 und 12,8 ms wählbar in Gruppen zu je 4 Anzahl gleichzeitig eingeschalteter Eingänge

8 16 8 16

Leitungslänge (Meter) 500 geschirmt, 300 ungeschirmt Digitalausgänge Ausgänge 8 16 8 16 Typ Relais, Trockenkontakt MOSFET, elektronisch (stromliefernd) Spannungsbereich 5 bis 30 V DC oder 5 bis 250 V AC 20,4 bis 28,8 V DC Signal logisch 1 bei max. Strom -- min. 20 V DC Signal logisch 0 bei 10 kΩ Last -- max. 0,1 V DC Strom (max.) 2,0 A 0,5 A Lampenlast 30 W DC/200 W AC 5 W Kontaktwiderstand bei EIN max. 0,2 Ω wenn neu max. 0,6 Ω Kriechstrom pro Ausgang -- max. 10 μA Einschaltstrom 7 A bei geschlossenen Kontakten 8 A für max. 100 ms Überlastschutz Nein Elektrische Trennung (Feld zu Logik) 1500 V AC für 1 Minute (Spule-Kontakt)

Keine (Spule-Logik) 500 V AC für 1 Minute

Isolationswiderstand min. 100 MΩ, wenn neu --

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Technische Daten A.3 Digitale Signalmodule (SM)

S7-1200 Automatisierungssystem 332 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Technische Daten Modell SM 1223 DI 8x24

VDC, DO 8xRelais SM 1223 DI 16x24 VDC, DO 16xRelais

SM 1223 DI 8x24 VDC, DO 8x24 V DC

SM 1223 DI 16x24 VDC, DO16x24 V DC

Elektrische Trennung zwischen offenen Kontakten

750 V AC für 1 Minute --

Potentialgetrennte Gruppen 2 4 1 1 Strom je Leiter 10 A 8 A 4 A 8 A Induktive Klemmspannung -- L+ minus 48 V, 1 W Verlustleistung Schaltverzögerung max. 10 ms max. 50 μs von Aus nach Ein

max. 200 μs von Ein nach Aus Mechanische Lebensdauer (ohne Last)

10.000.000 Schaltspiele auf/zu --

Lebensdauer der Kontakte bei Nennlast

100.000 Schaltspiele auf/zu --

Verhalten bei Wechsel von RUN nach STOP

Letzter Wert oder Ersatzwert (Voreinstellung 0)

Anzahl gleichzeitig eingeschalteter Ausgänge

8 16 8 16

Leitungslänge (Meter) 500 geschirmt, 150 ungeschirmt

Schaltpläne SM 1223 DI 8 x 24 VDC, DO 8 x Relais SM1223 DI 16 x 24 VDC, DO 16 x Relais

6ES7 223-1PH30-0XB0

6ES7 223-1PL30-0XB0

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Technische Daten A.4 Analoge Signalmodule (SM)

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 333

SM 1223 DI 8 x 24 VDC, DO 8 x 24 V DC SM 1223 DI 16 x 24 VDC, DO 16 x 24 V DC

6ES7 223-1BH30-0XB0

6ES7 223-1BL30-0XB0

A.4 Analoge Signalmodule (SM)

A.4.1 Technische Daten für die analogen Signalmodule SM 1231, SM 1232, SM1234 Technische Daten Modell SM 1231 AI 4x13 Bit SM 1234 AI 4x13 Bit

AO 2x14 Bit SM 1232 AO 2x14 Bit

Bestellnummer (MLFB) 6ES7 231-4HD30-0XB0 6ES7 234-4HE30-0XB0 6ES7 232-4HB30-0XB0 Allgemein Abmessungen (B x H x T) (mm) 45 x 100 x 75 Gewicht 180 Gramm 220 Gramm 180 Gramm Leistungsverlust 1,5 W 2,0 W 1,5 W Stromaufnahme (SM-Bus) 80 mA Stromaufnahme (24 V DC) 45 mA 60 mA (ohne Last) 45 mA (ohne Last) Analogeingänge Eingänge 4 0 Typ Spannung oder Strom (differential)

wählbar in Gruppen zu je 2 --

Bereich ±10 V, ±5 V, ±2,5 V oder 0 bis 20 mA --

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Technische Daten A.4 Analoge Signalmodule (SM)

S7-1200 Automatisierungssystem 334 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Technische Daten Modell SM 1231 AI 4x13 Bit SM 1234 AI 4x13 Bit

AO 2x14 Bit SM 1232 AO 2x14 Bit

Vollausschlag (Datenwort) -27.648 bis 27.648 - Überschwing-/Unterschwingbereich (Datenwort)

Spannung: 32.511 bis 27.649 / -27.649 bis -32.512 Strom: 32.511 bis 27.649 / 0 bis -4864 (siehe Darstellung Analogeingang für Spannung, Darstellung Analogeingang für Strom (Seite 333))

-

Überlauf/Unterlauf (Datenwort) Spannung: 32.767 bis 32.512 / -32.513 bis -32.768 Strom: 32.767 bis 32.512 / -4865 bis -32.768 (siehe Darstellung Analogeingang für Spannung, Darstellung Analogeingang für Strom (Seite 333))

-

Auflösung 12 Bit + Vorzeichenbit -- Maximale Stehspannung/-strom ±35 V / ±40 mA -- Glättung Keine, schwach, mittel oder stark (siehe

Ansprechzeiten Analogeingang (Seite 333) für Schrittansprechzeiten)

--

Rauschunterdrückung 400, 60, 50 oder 10 Hz (siehe Ansprechzeiten Analogeingang (Seite 333) für Abtastraten)

--

Impedanz ≥ 9 MΩ (Spannung) / 250 Ω (Strom) -- Elektrische Trennung (Feld zu Logik) Keine -- Genauigkeit (25°C / 0 bis 55°C) ±0,1% / ±0,2% des Vollausschlags -- Analog-Digital-Umsetzzeit 625 μs (400 Hz Unterdrückung) -- Gleichtaktunterdrückung 40 dB, Nennwert bei 60 Hz -- Betriebssignalbereich Signal- plus Gleichtaktspannung muss kleiner als +12

V und größer als -12 V sein --

Leitungslänge (Meter) 10 Meter, verdrillt und geschirmt -- Analogausgänge Ausgänge 0 2 Typ -- Spannung oder Strom Bereich -- ±10 V oder 0 bis 20 mA Auflösung -- Spannung: 14 Bits

Strom: 13 Bits Vollausschlag (Datenwort) -- Spannung: -27.648 bis 27.648

Strom: 0 bis 27.648 (siehe Darstellung Analogeingang für Spannung, Darstellung Analogeingang für Strom (Seite 333))

Genauigkeit (25°C / 0 bis 55°C) -- ±0,3% / ±0,6% des Vollausschlags Ausregelzeit (95 % des neuen Werts) -- Spannung: 300 μS (R), 750 μS (1 uF)

Strom: 600 μS (1 mH), 2 ms (10 mH) Lastimpedanz -- Spannung: ≥ 1000 Ω

Strom: ≤ 600 Ω Verhalten bei Wechsel von RUN nach STOP

-- Letzter Wert oder Ersatzwert (Voreinstellung 0)

Elektrische Trennung (Feld zu Logik) -- keine Leitungslänge (Meter) 10 Meter verdrillt und geschirmt

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Technische Daten A.4 Analoge Signalmodule (SM)

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 335

Technische Daten Modell SM 1231 AI 4x13 Bit SM 1234 AI 4x13 Bit

AO 2x14 Bit SM 1232 AO 2x14 Bit

Diagnose Überlauf/Unterlauf Ja1 -/- Erdschluss (nur Spannungsmodus) Nein Ja an Ausgängen Ja Drahtbruch (nur Strommodus) Nein Ja an Ausgängen Ja 24 V DC Niederspannung Ja

1 Wird am Eingang eine Spannung größer als +30 V DC oder kleiner als -15 V DC angelegt, ist der resultierende Wert unbekannt und der entsprechende Überlauf oder Unterlauf ist möglicherweise nicht aktiv.

Ansprechzeiten Analogeingang

Schrittansprechzeiten analoger Signalmodule (ms) 0 V bis 10 V gemessen bei 95%

Unterdrückungsfrequenz Auswahl der Glättung 400 Hz 60 Hz 50 Hz 10 Hz

Keine 4 18 22 100 Schwach 9 52 63 320 Mittel 32 203 241 1200 Stark 61 400 483 2410 Abtastrate 0.625 4.17 5 25

Schrittansprechzeiten analoger CPU-Eingänge (ms) 0 V bis 10 V gemessen bei 95%

Unterdrückungsfrequenz Auswahl der Glättung 60 Hz 50 Hz 10 Hz

Keine 63 65 130 Schwach 84 93 340 Mittel 221 258 1210 Stark 424 499 2410 Abtastrate 4.17 5 25

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Technische Daten A.4 Analoge Signalmodule (SM)

S7-1200 Automatisierungssystem 336 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Darstellung Analogeingang für Spannung System Messbereich Spannung Dezimal Hexadezimal ±10 V ±5 V ±2,5 V 0 bis 10 V 32767 7FFF 11,851 V 5,926 V 2,963 V 11,851 V 32512 7F00

Überlauf

Überlauf

32511 7EFF 11,759 V 5,879 V 2,940 V 11,759 V 27649 6C01

Überschwingbereich

Überschwingbereich

27648 6C00 10 V 5 V 2,5 V 10 V 20736 5100 7,5 V 3,75 V 1,875 V 7,5 V 1 1 361,7 μV 180,8 μV 90,4 μV 361,7 μV 0 0 0 V 0 V 0 V 0 V

Bemessungsbereich

-1 FFFF -20736 AF00 -7,5 V -3,75 V -1,875 V -27648 9400 -10 V -5 V -2,5 V

Bemessungsbereich

-27649 93FF -32512 8100 -11,759 V -5,879 V -2,940 V

Unterschwingbereich

-32513 80FF -32768 8000 -11,851 V -5,926 V -2,963 V

Unterlauf

Negative Werte werden nicht unterstützt

Darstellung Analogeingang für Strom System Messbereich Strom Dezimal Hexadezimal 0 mA bis 20 mA 32767 7FFF 23,70 mA 32512 7F00

Überlauf

32511 7EFF 23,52 mA 27649 6C01

Überschwingbereich

27648 6C00 20 mA 20736 5100 15 mA 1 1 723,4 nA 0 0 0 mA

Bemessungsbereich

-1 FFFF -4864 ED00 -3,52 mA

Unterschwingbereich

-4865 ECFF -32768 8000

Unterlauf

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Technische Daten A.4 Analoge Signalmodule (SM)

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 337

Darstellung Analogausgang für Spannung

System Spannungsausgangsbereich Dezimal Hexadezimal ±10 V 32767 7FFF 0,00 V 32512 7F00

Überlauf, Ausschalten

32511 7EFF 11,76 V 27649 6C01

Überschwingbereich

27648 6C00 10 V 20736 5100 7,5 V 1 1 361,7 μV 0 0 0 V -1 FFFF -361,7 μV

Bemessungsbereich

-20736 AF00 -7,5 V -27648 9400 -10 V -27649 93FF -32512 8100 -11,76 V

Unterschwingbereich

-32513 80FF -32768 8000 0,00 V

Unterlauf, Ausschalten

Darstellung Analogausgang für Strom

System Stromausgangsbereich Dezimal Hexadezimal ±20 mA 32767 7FFF 23,70 mA 32512 7F00

Überlauf

32511 7EFF 23,52 mA 27649 6C01

Überschwingbereich

27648 6C00 20 mA 20736 5100 15 mA 1 1 723,4 nA 0 0 0 mA

Bemessungsbereich

-1 FFFF -32512 8100

Unterschwingbereich

-32513 80FF -32768 8000

Unterlauf

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Technische Daten A.4 Analoge Signalmodule (SM)

S7-1200 Automatisierungssystem 338 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Schaltpläne SM 1231 AI x 13 Bit SM 1234 AI 4 x 13 Bit

6ES7 231-4HD30-0XB0

6ES7 234-4HE30-0XB0

SM 1232 AO 2 x 14 Bit

6ES7 232-4HB30-0XB0

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Technische Daten A.5 Signalboards (SBs)

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 339

A.5 Signalboards (SBs)

A.5.1 Technische Daten SB 1223 2 x 24 V DC Eingang / 2 x 24 V DC Ausgang

Technische Daten für digitales Signalboard Technische Daten Modell SB 1223 DI 2 x 24 V DC, DO 2 x 24 V DC Bestellnummer (MLFB) 6ES7 223-0BD30-0XB0 Allgemein Abmessungen (B x H x T) (mm) 38 x 62 x 21 Gewicht 40 Gramm Leistungsverlust 1,0 W Stromaufnahme (SM-Bus) 50 mA Stromaufnahme (24 V DC) 4 mA / Eingang Digitaleingänge Eingänge 2 Typ IEC Typ 1 stromziehend Nennspannung 24 V DC bei 4 mA, Nennwert Zulässige Dauerspannung max. 30 V DC Stoßspannung 35 V DC für 0,5 s Signal logisch 1 (min.) 15 V DC bei 2,5 mA Signal logisch 0 (max.) 5 V DC bei 1 mA HSC Eingangstaktfrequenzen (max.) 20 kHz (15 bis 30 V DC)

30 kHz (15 bis 26 V DC) Elektrische Trennung (Feld zu Logik) 500 V AC für 1 Minute Potentialgetrennte Gruppen 1 Filterzeiten 0,2, 0,4, 0,8, 1,6, 3,2, 6,4 und 12,8 ms

wählbar in Gruppen zu je 2 Anzahl gleichzeitig eingeschalteter Eingänge 2 Leitungslänge (Meter) 500 geschirmt, 300 ungeschirmt Digitalausgänge Ausgänge 2 Ausgangstyp MOSFET, elektronisch (stromliefernd) Spannungsbereich 20,4 bis 28,8 V DC Signal logisch 1 bei max. Strom min. 20 V DC Signal logisch 0 bei 10 kΩ Last max. 0,1 V DC Strom (max.) 0,5 A Lampenlast 5 W Kontaktwiderstand bei EIN max. 0,6 Ω Kriechstrom pro Ausgang max. 10 μA Frequenz Impulsgenerator max. 20 KHz, min. 2 Hz

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Technische Daten A.5 Signalboards (SBs)

S7-1200 Automatisierungssystem 340 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Technische Daten Modell SB 1223 DI 2 x 24 V DC, DO 2 x 24 V DC Einschaltstrom 5 A für max. 100 ms Überlastschutz Nein Elektrische Trennung (Feld zu Logik) 500 V AC für 1 Minute Potentialgetrennte Gruppen 1 Ströme je Leiter 1 A Induktive Klemmspannung L+ minus 48 V, 1 W Verlustleistung Schaltverzögerung max. 2 μs von Aus nach Ein

max. 10 μs von Ein nach Aus Verhalten bei Wechsel von RUN nach STOP Letzter Wert oder Ersatzwert (Voreinstellung 0) Anzahl gleichzeitig eingeschalteter Ausgänge 2 Leitungslänge (Meter) 500 geschirmt, 150 ungeschirmt

Schaltplan SB 1223 2 x 24 V DC Eingänge / 2 x 24 V DC Ausgänge

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Technische Daten A.5 Signalboards (SBs)

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 341

A.5.2 Technische Daten für die analoge Ausgangsbaugruppe SB 1232 1

Technische Daten für analoges Signalboard Technische Daten Modell SB 1223 AO 1x12 Bit Bestellnummer (MLFB) 6ES7 232-4HA30-0XB0 Allgemein Abmessungen (B x H x T) (mm) 38 x 62 x 21 mm Gewicht 40 Gramm Leistungsverlust 1,5 W Stromaufnahme (SM-Bus) 15 mA Stromaufnahme (24 V DC) 40 mA (ohne Last) Analogausgänge Ausgänge 1 Typ Spannung oder Strom Bereich ±10 V oder 0 bis 20 mA Auflösung Spannung: 12 Bits

Strom: 11 Bits Vollausschlag (Datenwort) Spannung: -27.648 bis 27.648

Strom: 0 bis 27.648 Genauigkeit (25°C / 0 bis 55°C) ±0,5% / ±1% des Vollausschlags Ausregelzeit (95 % des neuen Werts) Spannung: 300 μS (R), 750 μS (1 uF)

Strom: 600 μS (1 mH), 2 ms (10 mH) Lastimpedanz Spannung: ≥ 1000 Ω

Strom: ≤ 600 Ω Verhalten bei Wechsel von RUN nach STOP Letzter Wert oder Ersatzwert (Voreinstellung 0) Elektrische Trennung (Feld zu Logik) Keine Leitungslänge (Meter) 10 Meter, verdrillt und geschirmt Diagnose Überlauf/Unterlauf Ja Erdschluss (nur Spannungsmodus) Ja Drahtbruch (nur Strommodus) Ja

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Technische Daten A.5 Signalboards (SBs)

S7-1200 Automatisierungssystem 342 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Schaltplan analoge Ausgangsbaugruppe SB 1232 1

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Technische Daten A.6 Kommunikationsmodule (CM)

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 343

A.6 Kommunikationsmodule (CM)

A.6.1 Technische Daten für CM 1241 RS485

Tabelle A- 1 Kommunikationsmodul CM 1241 RS485

Technische Daten Bestellnummer (MLFB) 6ES7 241-1CH30-0XB0 Maße und Gewicht Abmessungen 30 x 100 x 75 mm Gewicht 150 Gramm Sende- und Empfangseinheit Gleichtaktspannungsbereich -7 V bis +12 V, 1 s, 3 V fortlaufender Effektivwert Differentialausgangsspannung Sender min. 2 V bei RL = 100 Ω

min. 1,5 V bei RL = 54 Ω Abschluss und Bias 10 kΩ zu +5 V an B, PROFIBUS Pin 3

10 kΩ zu GND an A, PROFIBUS Pin 8 Eingangsimpedanz Empfänger min. 5,4 kΩ einschließlich Abschluss Ansprechgrenze/Sensibilität Empfänger min. +/- 0,2 V, 60 mV typ. Hysterese Potentialtrennung RS485-Signal zu Masse RS485-Signal zu CPU-Logik

500 V AC für 1 Minute

Leitungslänge (geschirmt) max. 1000 m Stromversorgung Verlustleistung 1,1 W aus +5 V DC 220 mA

Pin Beschreibung Verbindungsstecker

Pin Beschreibung

1 GND Logik- oder Kommunikationsmasse 6 PWR +5 V mit 100 Ohm Reihenwiderstand: Ausgang

2 Nicht angeschlossen 7 Nicht angeschlossen 3 TxD+ Signal B (RxD/TxD+):

Eingang/Ausgang 8 TXD- Signal A (RxD/TxD-): Eingang/Ausgang

4 RTS Sendeanforderung (TTL-Pegel): Ausgang

9 Nicht angeschlossen

5 GND Logik- oder Kommunikationsmasse

SHELL Erdungsanschluss

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Technische Daten A.7 SIMATIC Memory Cards

S7-1200 Automatisierungssystem 344 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

A.6.2 Technische Daten für CM 1241 RS232

Kommunikationsmodul CM 1241 RS232 Technische Daten Bestellnummer (MLFB) 6ES7 241-1AH30-0XB0 Maße und Gewicht Abmessungen 30 x 100 x 75 mm Gewicht 150 Gramm Sende- und Empfangseinheit Ausgangsspannung Sender min. +/- 5 V bei RL = 3 kΩ Ausgangsspannung Sender max. +/- 15 V DC Eingangsimpedanz Empfänger min. 3 kΩ Ansprechgrenze/Sensibilität Empfänger min. 0,8 V Low, max. 2,4 V High,

typ. Hysterese 0,5 V Empfänger-Eingangsspannung max. +/- 30 V DC Potentialtrennung RS-232-Signal zu Masse RS-232-Signal zu CPU-Logik

500 V AC für 1 Minute

Leitungslänge (geschirmt) max. 10 m Stromversorgung Verlustleistung 1,1 W aus +5 V DC 220 mA

Pin Beschreibung Verbindungsste

cker Pin Beschreibung

1 DCD Datenträgererkennung: Eingang 6 DSR Datensatz bereit: Eingang 2 RxD Daten von DCE empfangen:

Eingang 7 RTS Sendeanforderung: Ausgang

3 TxD Daten an DCE gesendet: Ausgang 8 CTS Bereit zum Senden: Eingang 4 DTR Datenterminal bereit: Ausgang 9 RI Rufanzeige (nicht verwendet) 5 GND Logikmasse SHELL Erdungsanschluss

A.7 SIMATIC Memory Cards Technische Daten der Memory Cards Bestellnummer Kapazität 6ES7 954-8LF00-0AA0 24 MB 6ES7 954-8LB00-0AA0 2 MB

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Technische Daten A.8 Eingangssimulatoren

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 345

A.8 Eingangssimulatoren Modell Simulator mit 8

Anschlussklemmen Simulator mit 14 Anschlussklemmen

Bestellnummer (MLFB) 6ES7 274-1XF30-0XA0 6ES7 274-1XH30-0XA0 Abmessungen (B x H x T) (mm) 43 x 35 x 23 67 x 35 x 23 Gewicht 20 Gramm 30 Gramm Ein- und Ausgänge 8 14 Verwendung mit CPU 1211C, CPU 1212C CPU 1214C

WARNUNG Diese Eingangssimulatoren sind nicht geeignet für die Nutzung in explosionsgefährdeten Betriebsstätten der Gefahrengruppen Klasse I DIV 2 und Klasse I Zone 2. Die Schalter können bei Einsatz an Standorten der Klasse I DIV2 bzw. Klasse I Zone 2 zu Funkenbildung/Explosion führen.

Simulator mit 8 Anschlussklemmen

6ES7 274-1XF30-0XA0

① 24-V-DC-Geberspannung

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Technische Daten A.8 Eingangssimulatoren

S7-1200 Automatisierungssystem 346 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Simulator mit 14 Anschlussklemmen

6ES7 274-1XH30-0XA0

① 24-V-DC-Geberspannung

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 347

Berechnen der Leistungsbilanz B

Die CPU besitzt eine interne Spannungsversorgung, die neben der CPU selbst die Erweiterungsmodule und andere 24VDCVerbraucher versorgt. Es gibt drei Arten von Erweiterungsmodulen: ● Signalmodule (SM) werden an der rechten Seite der CPU angeschlossen. Für jede CPU

gibt es eine maximal anschließbare Anzahl Signalmodule, unabhängig von der Leistungsbilanz. – An die CPU 1214 können 8 Signalmodule angeschlossen werden. – An die CPU 1212 können 2 Signalmodule angeschlossen werden. – An die CPU 1211 können keine Signalmodule angeschlossen werden.

● Kommunikationsmodule (CM) werden an der linken Seite der CPU angeschlossen. An jede CPU können maximal 3 Kommunikationsmodule angeschlossen werden, unabhängig von der Leistungsbilanz.

● Signalboards (SB) werden oben auf der CPU angeschlossen. An jede CPU kann maximal 1 Signalboard angeschlossen werden.

Mit Hilfe der folgenden Informationen können Sie berechnen, wieviel Leistung die CPU für Ihre Konfiguration zur Verfügung stellen kann. Jede CPU liefert Gleichspannung von 5 V und 24 V: ● Die CPU liefert 5VGleichspannung für eventuell angeschlossene Erweiterungsmodule. Ist

der Leistungsbedarf der Erweiterungsmodule an 5VGleichspannung höher als die interne Spannungsversorgung liefern kann, müssen Sie auf Erweiterungsmodule verzichten, so dass die Leistungsbilanz der S7200 wieder eingehalten wird.

● Jede CPU besitzt eine 24VDCGeberversorgung, die die integrierten Eingänge und die Relaisspulen der Erweiterungsmodule mit 24VGleichspannung versorgt. Ist der Leistungsbedarf der CPU an 24VGleichspannung höher als die interne Spannungsversorgung liefern kann, können Sie zusätzlich eine externe 24VDC-Versorgung anschließen, die die Erweiterungsmodule speist. Sie müssen die 24VDC-Versorgung manuell an die Eingänge und die Relaisspulen anschließen.

WARNUNG

Wenn Sie parallel zu der DCGeberversorgung eine externe 24VDCSpannungsquelle anschließen, kann es sein, dass die beiden Spannungsquellen sich beim Aufbauen der geeigneten Ausgangsspannung gegenseitig beeinträchtigen. Als Folge kann sich die Lebensdauer verkürzen bzw. eine oder beide Spannungsquellen können sofort ausfallen. Unvorhersehbarer Betrieb kann zu tödlichen oder schweren Verletzungen und/oder Sachschaden führen. Die DC-Geberversorgung der CPU und eine externe Spannungsquelle müssen die Spannung an unterschiedlichen Punkten liefern. Dabei darf maximal eine Verbindung zwischen den beiden Spannungsquellen bestehen.

Einige der 24-V-Eingangsports des PLC-Systems sind miteinander verbunden, wobei ein logischer Bezugsleiter mehrere M-Klemmen verbindet. Der 24-V-Versorgungseingang der

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Berechnen der Leistungsbilanz B.1 Berechnungsbeispiel für den Leistungsbedarf

S7-1200 Automatisierungssystem 348 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

CPU, der Relaisspuleneingang des SM und ein nicht potentialgetrennter Versorgungseingang sind Beispiele für Stromkreise, die miteinander verbunden sind, sofern sie in den Datenblättern als nicht potentialgetrennt angegeben sind. Alle nicht potentialgetrennten M-Klemmen müssen an dasselbe externe Bezugspotential angeschlossen werden.

WARNUNG Wenn Sie nicht potentialgetrennte M-Klemmen an verschiedene Bezugspotentiale anschließen, verursacht dies unbeabsichtigten Stromfluss, der zu Beschädigung oder unvorhersehbarem Betrieb des Zielsystems und angeschlossener Geräte führen kann. Beschädigung oder unvorhersehbarer Betrieb können zu tödlichen oder schweren Verletzungen und/oder Sachschaden führen. Schließen Sie stets alle nicht potentialgetrennten M-Klemmen in einem PLC-System an dasselbe Bezugspotential an.

Informationen zu den Leistungsbilanzen der CPUs und dem Leistungsbedarf der Signalmodule finden Sie in den technischen Daten (Seite 307).

Hinweis Wird die Leistungsbilanz der CPU überschritten, können Sie evtl. nicht die maximale Anzahl Module an Ihre CPU anschließen.

B.1 Berechnungsbeispiel für den Leistungsbedarf In dem folgenden Beispiel wird der Leistungsbedarf berechnet für ein Zielsystem mit einer CPU 1214C AC/DC/Relais, 3 x SM 1223 8 DC-Eing./8 Relaisausg. und 1 x SM 1221 8 DC-Eing. Dieses Beispiel umfasst insgesamt 46 Eingänge und 34 Ausgänge.

Hinweis Die CPU hat den für die internen Relaisspulen benötigten Leistungsbedarf bereits zugeordnet. Sie brauchen den Leistungsbedarf der internen Relaisspulen nicht in die Berechnung der Leistungsbilanz aufzunehmen.

Die CPU in diesem Beispiel liefert genügend 5-V-DC-Spannung für die Signalmodule, doch die Geberversorgung liefert nicht genügend 24-V-DC-Spannung für alle Eingänge und Erweiterungsrelais. Die Ein- und Ausgänge benötigen 448 mA und die CPU liefert nur 400 mA. Dieser Aufbau benötigt zusätzlich mindestens 48 mA an 24-V-DC-Spannung, um alle 24-V-DC-Ein- und Ausgänge zu versorgen.

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Berechnen der Leistungsbilanz B.2 Berechnen des Leistungsbedarfs

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 349

Leistungsbilanz der CPU 5 V DC 24 V DC CPU 1214C AC/DC/Relais 1600 mA 400 mA

Minus Systemvoraussetzungen 5 V DC 24 V DC CPU 1214C, 14 Eingänge - 14 * 4 mA = 56 mA 3 SM 1223, 5-V-Spannung 3 * 145 mA = 435 mA - 1 SM 1221, 5-V-Spannung 1 * 105 mA = 105 mA - 3 SM 1223, je 8 Eingänge - 3 * 8 * 4 mA = 96 mA 3 SM 1223, je 8 Relaisausgänge

- 3 * 8 * 11 mA = 264 mA

1 SM 1221, 8 Eingänge - 8 * 4 mA = 32 mA Gesamtbedarf 540 mA 448 mA

Gleich Leistungsbilanz 5 V DC 24 V DC GesamtLeistungsbilanz 1060 mA (48 mA)

B.2 Berechnen des Leistungsbedarfs Mit Hilfe dieser Tabelle können Sie berechnen, wieviel Leistung die S7-1200 CPU für Ihre Konfiguration liefern kann. Die technischen Daten (Seite 307) bieten Informationen zu der verfügbaren Leistung der einzelnen Ausführungen der CPUs und zum Leistungsbedarf Ihrer Signalmodule. Leistungsbilanz der CPU 5 V DC 24 V DC

Minus Systemvoraussetzungen 5 V DC 24 V DC Gesamtbedarf

Gleich Leistungsbilanz 5 V DC 24 V DC GesamtLeistungsbilanz

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Technische Daten A.5 Signalboards (SBs)

S7-1200 Automatisierungssystem 350 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 351

Bestellnummern C CPUs Bestellnummer

CPU 1211C DC/DC/DC 6ES7 211-1AD30-0XB0 CPU 1211C AC/DC/Relais 6ES7 211-1BD30-0XB0

CPU 1211C

CPU 1211C DC/DC/Relais 6ES7 211-1HD30-0XB0 CPU 1212C DC/DC/DC 6ES7 212-1AD30-0XB0 CPU 1212C AC/DC/Relais 6ES7 212-1BD30-0XB0

CPU 1212C

CPU 1212C DC/DC/Relais 6ES7 212-1HD30-0XB0 CPU 1214C DC/DC/DC 6ES7 214-1AE30-0XB0 CPU 1214C AC/DC/Relais 6ES7 214-1BE30-0XB0

CPU 1214C

CPU 1214C DC/DC/Relais 6ES7 214-1HE30-0XB0

Signalmodule, Kommunikationsmodule und Signalboards Bestellnummer

SM 1221 8 x 24-V-DC-Eingang 6ES7 221-1BF30-0XB0 SM 1221 16 x 24-V-DC-Eingang 6ES7 221-1BH30-0XB0 SM 1222 8 x 24-V-DC-Ausgang 6ES7 222-1BF30-0XB0 SM 1222 16 x 24-V-DC-Ausgang 6ES7 222-1BH30-0XB0 SM 1222 8 x Relaisausgang 6ES7 222-1HF30-0XB0 SM 1222 16 x Relaisausgang 6ES7 222-1HH30-0XB0 SM 1223 8 x 24-V-DC-Eingang / 8 x 24-V-DC-Ausgang 6ES7 223-1BH30-0XB0 SM 1223 16 x 24-V-DC-Eingang / 16 x 24-V-DC-Ausgang 6ES7 223-1BL30-0XB0 SM 1223 8 x 24-V-DC-Eingang / 8 x Relaisausgang 6ES7 223-1PH30-0XB0 SM 1223 16 x 24-V-DC-Eingang / 16 x Relaisausgang 6ES7 223-1PL30-0XB0 SM 1231 4 x Analogeingang 6ES7 231-4HD30-0XB0 SM 1232 2 x Analogausgang 6ES7 232-4HB30-0XB0

Signalmodule

SM 1234 4 x Analogeingang / 2 x Analogausgang 6ES7 234-4HE30-0XB0 CM 1241 RS232 6ES7 241-1AH30-0XB0 Kommunikationsm

odule CM 1241 RS485 6ES7 241-1CH30-0XB0 Signalboards SB 1223 2 x 24-V-DC-Eingang / 2 x 24-V-DC-Ausgang 6ES7 223-0BD30-0XB0 SB 1232 1 Analogausgang 6ES7 232-4HA30-0XB0

HMI-Geräte Bestellnummer KTP400 Basic (Mono, PN) 6AV6 647-0AA11-3AX0 KTP600 Basic (Mono, PN) 6AV6 647-0AB11-3AX0 KTP600 Basic (Farbe, PN) 6AV6 647-0AD11-3AX0

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Bestellnummern

S7-1200 Automatisierungssystem 352 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

HMI-Geräte Bestellnummer KTP1000 Basic (Farbe, PN) 6AV6 647-0AF11-3AX0 TP1500 Basic (Farbe, PN) 6AV6 647-0AG11-3AX0

Programmierpaket Bestellnummer STEP 7 Basic V10.5 6ES7 822-0AA0-0YA0

Memory Cards, andere Hardware und Ersatzteile Bestellnummer

SIMATIC MC 2 MB 6ES7 954-8LB00-0AA0 Memory Cards SIMATIC MC 24 MB 6ES7 954-8LF00-0AA0 PSU 1200 Spannungsversorgung 6EP1 332-1SH71 CSM 1277 Ethernet-Switch - 4 Ports 6GK7 277-1AA00-0AA0 Simulator (1214C/1211C - 8 E/A) 6ES7 274-1XF30-0XA0

Andere Hardware

Simulator (1214C - 14 E/A) 6ES7 274-1XH30-0XA0 Klemmenblock, 7 Klemmen, verzinnt 6ES7 292-1AG30-0XA0 Klemmenblock, 8 Klemmen, verzinnt (4/Packung) 6ES7 292-1AH30-0XA0 Klemmenblock, 11 Klemmen, verzinnt (4/Packung) 6ES7 292-1AL30-0XA0 Klemmenblock, 12 Klemmen, verzinnt (4/Packung) 6ES7 292-1AM30-0XA0 Klemmenblock, 14 Klemmen, verzinnt (4/Packung) 6ES7 292-1AP30-0XA0 Klemmenblock, 20 Klemmen, verzinnt (4/Packung) 6ES7 292-1AV30-0XA0 Klemmenblock, 3 Klemmen, vergoldet (4/Packung) 6ES7 292-1BC0-0XA0 Klemmenblock, 6 Klemmen, vergoldet (4/Packung) 6ES7 292-1BF30-0XA0 Klemmenblock, 7 Klemmen, vergoldet (4/Packung) 6ES7 292-1BG30-0XA0

Ersatzteile

Klemmenblock, 11 Klemmen, vergoldet (4/Packung) 6ES7 292-1BL30-0XA0

Dokumentation Bestellnummer

Deutsch 6ES7 298-8FA30-8AH0 Englisch 6ES7 298-8FA30-8BH0 Französisch 6ES7 298-8FA30-8CH0 Spanisch 6ES7 298-8FA30-8DH0 Italienisch 6ES7 298-8FA30-8EH0

Automatisierungssystem S7-1200 Systemhandbuch

Chinesisch 6ES7 298-8FA30-8FH0 Deutsch 6ES7 298-8FA30-8AQ0 Englisch 6ES7 298-8FA30-8BQ0 Französisch 6ES7 298-8FA30-8CQ0 Spanisch 6ES7 298-8FA30-8DQ0 Italienisch 6ES7 298-8FA30-8EQ0

S7-1200 Easy Book

Chinesisch 6ES7 298-8FA30-8FQ0

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S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 353

Index

A Abfragearchitektur, 272 Abfragearchitektur Master, 272 Abfragearchitektur Slave, 272 AC

Induktive Lasten, 33 Adressen im Speicher, 51, 52 Alarme

Überblick, 35 Allgemeine technische Daten, 307 Anlaufparameter, 37 Anzeigen von Inhalt und Index (Online-Hilfe), 15 Arithmetische Gleitpunktoperation, 120 Arithmetische Operationen, 114 ATEX-Zulassung, 308 Ausgangsparameter, 86

B Baudrate, 263 Baustein

Arten, 35 Bausteinaufruf

Aufruf als Einzel- oder Multiinstanz, 86 Grundwissen, 35

Bausteine Datenbausteine (DBs), 35 Funktionen (FCs), 35 Funktionsbausteine (FBs), 35 Organisationsbausteine (OBs), 35

Bemessungsspannungen, 311 Beobachtungstabellen, 90, 302 Betriebszustand RUN, 38, 40 Betriebszustand STOP, 38, 304 Bibliothek für das USS-Protokoll, 193 Bitverknüpfung, 91 Busstecker, 12

C CE-Zulassung, 307 CM 1241 RS232, technische Daten, 344 CM 1241 RS485, technische Daten, 343 Codebaustein

DB (Datenbaustein), 87

FB (Funktionsbaustein), 85 FC (Funktion), 85 Knowhow-Schutz, 89

Codebausteine, 82 CPU

1211C, Schaltpläne, 316 1211C, technische Daten, 312 1212C, Schaltpläne, 321 1212C, technische Daten, 317 1214C, Schaltpläne, 326 1214C, technische Daten, 322 Anlaufparameter, 37 Anlaufverarbeitung, 40 Bedienpanel für online, 301 Beobachtungstabellen, 302 Betriebszustand STOP, 304 Betriebszustände, 38 Erdung, 32 Ethernet-Port, 75, 241 Gerätekonfiguration, 67 Induktive Lasten, 33 IP-Adresse, 75, 241 Kommunikation mit HMI konfigurieren, 245 Laden in Gerät, 244 Lampenlasten, 34 Leistungsbedarf, 347 Leistungsbilanz, 20 MAC-Adresse, 258 Mehrere konfigurieren, 247 Module hinzufügen, 70 Netzwerkverbindung, 74 Neues Gerät hinzufügen, 68 Online, 300 Online gehen, 299 Parameter konfigurieren, 69 Passwortschutz, 50 PROFINET, 75, 241 Programmausführung, 37 Richtlinien für Potentialtrennung, 32 Schutzstufen, 50 Signalboard (SB), 11 Thermischer Bereich, 22 Überblick, 9 Verdrahtungsrichtlinien, 31, 33 Vergleichstabelle, 10 Vorgehensweise für den Einbau, 24 Zykluszeit, 46

C-Tick-Zulassung, 309

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Index

S7-1200 Automatisierungssystem 354 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

CTS, 263 cULus-Zulassung, 308

D Datenbaustein

Globaler Datenbaustein, 51, 87 Instanz-Datenbaustein, 51 Organisationsbaustein (OB), 83

Datenbaustein (DB), 87 Datenhantierungsbausteine (DHBs), 87 Datentyp STRING, 60 Datentypen, 56

Arrays, 60 STRING, 60

Datenübertragung, anstoßen, 286 Datumsoperationen, 138 DB (Datenbaustein), 87 DC

Induktive Lasten, 33 Diagnosepuffer, 47, 302 Direkthilfe, 14 Dokumentation, 14 Drucken von Hilfethemen, 16

E E/A

Adressierung, 55 Analoge Statusanzeigen, 298 Digitale Statusanzeigen, 298 Induktive Lasten, 33

E/A-Module Beobachtungstabellen, 302

Einbau Abstand, 20 CPU, 24 Einbaumaße, 22 Erdung, 32 Induktive Lasten, 33 Klemmenblock, 30 Kommunikationsmodul (CM), 27 Lampenlasten, 34 Leistungsbilanz, 20 Richtlinien, 19 Richtlinien für Potentialtrennung, 32 Signalboard (SB), 29 Signalmodul (SM), 26 Thermischer Bereich, 22 Überblick, 19 Verdrahtungsrichtlinien, 31, 33

Einbauabstand, 20 Eingangssimulatoren, 345 Einzelinstanz

Beispiel, 86 Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV), 309 EN und ENO (Signalfluss), 88 Endebedingungen, 268 Entwerfen einer Automatisierungslösung mit einem PLC-Gerät, 79, 80 Ereignisausführung, 41 Erste Schritte

Direkthilfe, 14 Dokumentation, 14 Hilfe beim Eingeben, 14 Informationssystem, 14 Kaskadierende Tooltips, 14 Online-Hilfe, 14 Portal- und Projektansicht, 13 Tooltips, 14

Erweiterung der Leistungsmerkmale der S7-1200, 10 Ethernet

IP-Adresse, 75, 241 Netzwerkverbindung, 74

Ethernet-Kommunikation, 229 Ethernet-Operationen

TCON, 172 TDISCON, 172 TRCV, 172 TRCV_C, 167 TSEND, 172 TSEND_C, 167

F FB (Funktionsbaustein), 85 FC (Funktion), 85 Fehler

Diagnosefehler, 44 PtP-Operationen, 292 Zeitfehler, 43

Fehler der Empfangskonfiguration, 293 Fehler der Schnittstellenkonfiguration, 293 Fehler der Sendekonfiguration, 293 Fenster der Online-Hilfe erweitern, 15 Flusskontrolle, 263

Konfiguration, 263 FM-Zertifizierung, 308 Funktion (FC), 85 Funktionsbaustein (FB)

Startwert, 85 Funktionsbaustein (FB)

Instanzdatenbaustein, 85

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Index

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 355

Funktionsbaustein (FB) Ausgangsparameter, 86

FUP (Funktionsplan), 88

G Gerätekonfiguration, 67, 232

CPU konfigurieren, 69 Ethernet-Port, 75, 241 Module hinzufügen, 70 Module konfigurieren, 71 Netzwerkverbindung, 74 Neues Gerät hinzufügen, 68 PROFINET, 75, 241

Globale Bibliothek USS, 193

Globaler Datenbaustein, 51, 87

H Hardware-Flusskontrolle, 263 Hardwarekonfiguration, 67

CPU konfigurieren, 69 Ethernet-Port, 75, 241 Module hinzufügen, 70 Module konfigurieren, 71 Netzwerkverbindung, 74 Neues Gerät hinzufügen, 68 PROFINET, 75, 241

Hilfe, 14 Abkoppeln, 15 Anzeigen von Inhalt und Index, 15 Drucken, 16 Erweitern, 15

Hilfe beim Eingeben, 14 HMI

PROFINET-Kommunikation konfigurieren, 245 HMI-Geräte

Netzwerkverbindung, 74 Überblick, 18

Hotline, 3 HSC (schneller Zähler), 108

Konfiguration, 111

I Impulsfolge (PTO), 190 Induktive Lasten, 33 Informationssystem, 14

Abkoppeln, 15 Anzeigen von Inhalt und Index, 15

Drucken, 16 Erweitern, 15

Installation STEP 7, 13 TIA-Portal, 13

Instanz-Datenbaustein, 51 IP-Adresse, 75, 76, 241, 242

Konfigurieren, 75, 241 Online zuweisen, 236 Zuordnen, 233, 243

IP-Adresse des Routers, 76, 242 IP-Adresse, Online-CPU einstellen, 300 IP-Router, 76, 242

K Kalenderoperationen, 138 Klemmenblock

Einbau, 30 Knowhow-Schutz, 89 Kommunikation

Abfragearchitektur, 272 Bibliotheken, 261 Flusskontrolle, 263 Hardwareanschluss, 231 IP-Adresse, 75, 241 Last, 46 Netzwerk, 231 Sende- und Empfangsparameter, 265

Kommunikationsmodul Gerätekonfiguration, 67 Module hinzufügen, 70 Neues Gerät hinzufügen, 68

Kommunikationsmodul (CM), 273 Ausbau, 27 Datenempfang, 288 Einbau, 27 Leistungsbedarf, 347 Technische Daten, 343 Überblick, 12 Vergleichstabelle, 10

Kommunikationsmodul (CM), USS-Bibliothek, 193 Kommunikationsmodule

RS232 und RS485, 261 Kommunikationsschnittstellen

Konfiguration, 262 Programmieren, 271

Konfiguration Anlaufparameter, 37 HMI zu CPU, 246 HSC (schneller Zähler), 111 Industrial Ethernet-Port, 75, 241

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Index

S7-1200 Automatisierungssystem 356 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

IP-Adresse, 75, 241 Kommunikation PLC/PLC, 247 Kommunikationsschnittstellen, 262 Meldung empfangen, 266 PROFINET, 75, 241 Schnittstellen, 262 Zykluszeit, 46

Konfiguration Empfangsparameter, 255 Konfiguration für Meldungssendung, 265 Konfiguration Sendeparameter, 251 Kontaktdaten, 3 KOP (Kontaktplan), 87 Kopierschutz, 89 Kunden-Support, 3

L Laden in Gerät, 244 Lampenlasten, 34 Länge

Meldung, 270 Länge m, 270 Länge n, 270 Latenzzeit, 43 Laufzeitfehler beim Senden, 294 Lebensdauer eines Relais, 312 LED-Anzeigen, 273, 297 Leerzeile, 266 Leistungsbedarf

Berechnen, 348, 349 Leistungsbilanz, 20, 347

Beispiel, 348, 349 Leitung im Leerlauf, 267 Lineare Programmierung, 81

M MAC-Adresse, 75, 241, 258 Maximale Meldungslänge, 269 Meldungsbeginn, 267 Meldungsempfang konfigurieren, 266 Meldungsende, 268 Meldungskonfiguration

Empfangen, 266 Operationen, 271 Senden, 265

Meldungslänge, 269 Meldungssendung konfigurieren, 265 Memory Card, Verwenden, 64 Module

Kommunikationsmodul (CM), 12

Parameter konfigurieren, 71 Signalboard (SB), 11 Signalmodul (SM), 12 Thermischer Bereich, 22 Vergleichstabelle, 10

Montage Abmessungen, 22 Abstand, 20 CPU, 24 Elektrische Trennung, 32 Erdung, 32 Induktive Lasten, 33 Klemmenblock, 30 Kommunikationsmodul (CM), 27 Lampenlasten, 34 Richtlinien, 19 Signalboard (SB), 29 Signalmodul (SM), 26 Thermischer Bereich, 22 Überblick, 23 Verdrahtungsrichtlinien, 31, 33

N Network Time Protocol (NTP), 259 Netzwerkkommunikation, 231 Netzwerkverbindung, 74

Mehrere CPUs, 249 Netzwerkverbindung erstellen, 74

O Online, online gehen, 299 Online-CPU, 300

Bedienpanel, 301 Überwachung der Speicherauslastung, 301 Zykluszeitüberwachung, 301

Online-Hilfe, 14 Abkoppeln, 15 Anzeigen von Inhalt und Index, 15 Drucken, 16 Hilfefenster erweitern, 15

Online-Hilfe abkoppeln, 15 Online-Hilfe aufrufen, 14 Operation Absolutwert bilden (ABS), 118 Operation Addieren (ADD), 114 Operation Alarminterrupt DIS_AIRT, 187 Operation Alarminterrupt EN_AIRT, 187 Operation Aus Gleitpunktzahl nächsthöhere Ganzzahl erzeugen (CEIL), 127

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Index

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 357

Operation Aus Gleitpunktzahl nächstniedere Ganzzahl erzeugen (FLOOR), 127 Operation Ausschaltverzögerung (TOF), 98 Operation Bit in Hexadezimalzahl wandeln (DECO), 133 Operation Bytes tauschen, 125 Operation CONCAT, 151 Operation CTRL_PWM, 190 Operation DEC (Dekrementieren), 117 Operation DELETE, 151 Operation Dividieren (DIV), 114 Operation Einschaltverzögerung (TON), 98 Operation Fallende Flanke, 96 Operation FIND, 151 Operation Ganzzahl erzeugen (TRUNC), 127 Operation GET_ERR_ED, 161 Operation GET_ERROR, 161 Operation Grenzwert, 119 Operation Hexadezimalzahl in Bit wandeln (ENCO), 133 Operation Impuls (TP), 98 Operation INC (Inkrementieren), 117 Operation INSERT, 151 Operation Interrupt trennen, 182 Operation Interrupt zuordnen, 182 Operation Invertieren (INV), 132 Operation JMPN, 130 Operation LEFT, 151 Operation LEN, 151 Operation Links rotieren (ROL), 137 Operation Links schieben (SHL), 136 Operation MAX (Maximum), 118 Operation MID, 151 Operation MIN (Minimum), 118 Operation MOD (Modulo), 115 Operation Multiplexen (MUX), 134 Operation Multiplizieren (MUL), 114 Operation NEG (Negation), 116 Operation Nicht OK, 113 Operation Normalisieren (NORM), 128 Operation ODER, 132 Operation OK, 113 Operation PID_Compact, 188 Operation PORT_CFG (Portkonfiguration), 275 Operation RCV_CFG (Empfangskonfiguration), 278 Operation RCV_PTP (Punkt-zu-Punkt-Daten empfangen), 288 Operation RCV_RST (Empfänger zurücksetzen), 289 Operation RE_TRIGR, 160 Operation Rechts rotieren (ROR), 137 Operation Rechts schieben (SHR), 136 Operation REPLACE, 151

Operation RIGHT, 151 Operation RT (Zeit zurücksetzen), 98 Operation Rückgabewert (RET), 131 Operation Rücksetzen, 94 Operation S_CONV, 142 Operation Schnellen Zähler aktivieren (HSC), 105 Operation Selektieren (SEL), 134 Operation SEND_CFG (Sendekonfiguration), 277 Operation SEND_PTP (Punkt-zu-Punkt-Daten senden), 286 Operation Setzen, 94 Operation SGN_GET (RS232-Signale abrufen), 290 Operation SGN_SET (RS232-Signale setzen), 291 Operation Skalieren (SCALE_X), 128 Operation Speicher mit Bitmuster belegen (FILL_BLK), 124 Operation Speichernde Einschaltverzögerung (TONR), 98 Operation Sprung (JMP), 130 Operation Sprungmarke, 130 Operation Steigende Flanke, 96 Operation STP (PLC-Zyklus stoppen), 161 Operation STRG_VAL, 142 Operation Subtrahieren (SUB), 114 Operation T_ADD, 138 Operation T_CONV, 138 Operation T_DIFF, 138 Operation T_SUB, 138 Operation TCON, 172 Operation TDISCON, 172 Operation TRCV, 172 Operation TRCV_C, 167, 254 Operation TRCV_C konfigurieren, 255 Operation TSEND, 172 Operation TSEND_C, 167, 250 Operation TSEND_C konfigurieren, 251 Operation Übertragen, 122 Operation UND, 132 Operation Ununterbrechbar Speicher mit Bitmuster belegen (UFILL_BLK), 124 Operation Ununterbrechbar Übertragen (UMOVE_BLK), 122 Operation USS_DRV, 195 Operation USS_PORT, 198 Operation USS_RPM, 199 Operation USS_WPM, 200 Operation VAL_STRG, 142 Operation Verzögerungsalarm CAN_DINT, 185 Operation Verzögerungsalarm SRT_DINT, 185 Operation XOR (Exklusiv ODER), 132 Operation Zahl runden, 127 Operation Zeit zurücksetzen (RT), 98

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Index

S7-1200 Automatisierungssystem 358 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Operationen Absolutwert bilden (ABS), 118 Addieren (ADD), 114 Aus Gleitpunktzahl nächsthöhere Ganzzahl erzeugen, 127 Aus Gleitpunktzahl nächstniedere Ganzzahl erzeugen (FLOOR), 127 Außerhalb des Bereichs, 113 Bit in Hexadezimalzahl wandeln (DECO), 133 Bitverknüpfung, 91 CTRL_PWM, 190 Datum, 138 DEC (Dekrementieren), 117 Dividieren (DIV), 114 Fallende Flanke, 96 Ganzzahl erzeugen (TRUNC), 127 GET_ERR_ID, 161 GET_ERROR, 161, 167 Gleitpunktarithmetik, 120 Grenzwert, 119 Hexadezimalzahl in Bit wandeln (ENCO), 133 INC (Inkrementieren), 117 Innerhalb des Bereichs, 113 Interrupt: ATTACH, 182 Interrupt: CAN_DINT, 185 Interrupt: DETACH, 182 Interrupt: DIS_AIRT, 187 Interrupt: EN_AIRT, 187 Interrupt: SRT_DINT, 185 Invertieren (INV), 132 Kalender, 138 Konvertieren, 126 Links rotieren (ROL), 137 Links schieben (SHL), 136 MAX (Maximum), 118 MIN (Minimum), 118 MOD (Modulo), 115 Multiplexen (MUX), 134 Multiplizieren (MUL), 114 NEG (Negation), 116 Nicht OK, 113 Normalisieren (NORM), 128 ODER, 132 OK, 113 PID_Compact, 188 PORT_CFG (Portkonfiguration), 275 RCV_CFG (Empfangskonfiguration), 278 RCV_PTP (Punkt-zu-Punkt-Daten empfangen), 288 RCV_RST (Empfänger zurücksetzen), 289 RE_TRIGR, 45, 160 Rechts rotieren (ROR), 137 Rechts schieben (SHR), 136

Rückgabewert (RET), 131 Rücksetzen, 94 Schneller Zähler (HSC), 105 Selektieren (SEL), 134 SEND_CFG (Sendekonfiguration), 277 SEND_PTP (Punkt-zu-Punkt-Daten senden), 286 Setzen, 94 SGN_GET (RS232-Signale abrufen), 290 SGN_SET (RS232-Signale setzen), 291 Skalieren (SCALE_X), 128 Speicher mit Bitmuster belegen (FILL_BLK), 124 Sprung (JMP), 130 Sprungmarke, 130 Steigende Flanke, 96 STP (PLC-Zyklus stoppen), 161 Subtrahieren (SUB), 114 Swap, 125 T_ADD, 138 T_CONV, 138 T_DIFF, 138 T_SUB, 138 TCON, 172 TDISCON, 172 TRCV, 172 TRCV_C, 167, 254 TSEND, 172 TSEND_C, 167, 250 Übertragen, 122 Uhr, 140 Uhr: Ortszeit lesen (RD_LOC_T), 140 Uhr: Systemzeit lesen (RD_SYS_T), 140 Uhr: Systemzeit schreiben (WR_SYS_T), 140 Uhrzeit, 138 UND, 132 Ununterbrechbar Speicher mit Bitmuster belegen (UFILL_BLK), 124 Ununterbrechbar Übertragen (UMOVE_BLK), 122 USS_DRV, 195 USS_PORT, 198 USS_RPM, 199 USS_WPM, 200 USS-Statuscodes, 202 Vergleichen, 112 Wert in Zeichenkette: S_CONV, 142 Wert in Zeichenkette: VAL_STRG, 142 Wertebereich übertragen (MOVE_BLK), 122 XOR (Exklusiv ODER), 132 Zahl runden, 127 Zähler, 102 Zeichenkette in Wert: S_CONV, 142 Zeichenkette in Wert: STRG_VAL, 142 Zeichenkettenoperationen: CONCAT, 151

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Index

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 359

Zeichenkettenoperationen: DELETE, 151 Zeichenkettenoperationen: FIND, 151 Zeichenkettenoperationen: INSERT, 151 Zeichenkettenoperationen: LEFT, 151 Zeichenkettenoperationen: LEN (Zeichenkettenlänge), 151 Zeichenkettenoperationen: MID, 151 Zeichenkettenoperationen: REPLACE, 151 Zeichenkettenoperationen: RIGHT, 151 Zeit, 98 Zeit: RT (Zeit zurücksetzen), 98 Zeit: TOF (Ausschaltverzögerung), 98 Zeit: TON (Einschaltverzögerung), 98 Zeit: TONR (Speichernde Einschaltverzögerung), 98 Zeit: TP (Impuls), 98

Operationen Außerhalb des Bereichs, 113 Operationen Innerhalb des Bereichs, 113 Operationen Umwandeln, 126 Operationen Wert in Zeichenkette, 142 Operationen Wertebereich übertragen (MOVE_BLK), 122 Operationen Zeichenkette in Wert, 142 Organisationsbaustein

Aufruf, 35 Bearbeiten, 83 Erstellen, 84 Funktion, 35 Funktionsweise konfigurieren, 85 Mehrere Zyklus-OBs, 84 Prioritätsklassen, 35

P Parameter konfigurieren

CPU, 69 Ethernet-Port, 75, 241 Module, 71 PROFINET, 75, 241

Parameterkonfiguration Empfangen, 255 Senden, 251

Parametrieren, 86 Parität, 263 Passwortschutz

Codebaustein, 89 CPU, 50

Pause, 267 PLC

Entwerfen einer Automatisierungslösung, 79 PLC-Gerät

Bausteine verwenden, 80

Überblick, 9 Portalansicht, 13

CPU konfigurieren, 69 Ethernet-Port konfigurieren, 75, 241 Module hinzufügen, 70 Module konfigurieren, 71 Neues Gerät hinzufügen, 68 PROFINET, 75, 241

Prioritäten bei der Bearbeitung, 41 Prioritätsklasse

Überblick, 35 PROFINET, 229

IP-Adresse, 75, 241 Netzwerkverbindung, 74 Testen eines Netzwerks, 243

PROFINET-Schnittstelle Eigenschaften der Ethernet-Adresse, 76, 242 Eigenschaften Uhrzeitsynchronisation, 260

Programm beobachten, 90 Programm testen, 90 Programmausführung, 36 Programmierung

FUP (Funktionsplan), 88 KOP (Kontaktplan), 87 Linear, 81 PtP-Operationen, 271 Signalfluss (EN und ENO), 88 Strukturiert, 81

Programmstruktur, 82 Projekt

Codebaustein schützen, 89 Zugang zur CPU einschränken, 50

Projektansicht, 13 CPU-Parameter konfigurieren, 69 Ethernet-Port konfigurieren, 75, 241 Gerätekonfiguration, 67 Module hinzufügen, 70 Module konfigurieren, 71 Netzwerkverbindung, 74 Neues Gerät hinzufügen, 68 PROFINET, 75, 241

Protokoll Frei programmierbare Kommunikation, 261 Kommunikation, 261

Protokoll der frei programmierbaren Kommunikation, 261 PTO (Impulsfolge), 190 PtP-Kommunikation, 261 PtP-Operationen Rückgabewerte, 292 PtP-Programmierung, 271 Punkt-zu-Punkt-Kommunikation, 261 Punkt-zu-Punkt-Programmierung, 271

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Index

S7-1200 Automatisierungssystem 360 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

PWM Operation CTRL_PWM, 190

R Richtlinien

Einbau, 19 Elektrische Trennung, 32 Erdung, 32 Induktive Lasten, 33 Lampenlasten, 34 Verdrahtungsrichtlinien, 31, 33 Vorgehensweise für den Einbau, 23

Richtlinien für Potentialtrennung, 32 RS232- und RS485-Kommunikationsmodule, 261 RTS, 263 RTS immer ein, 264 RTS-Ausschaltverzögerung, 265 RTS-Einschaltverzögerung, 265 RTS-geschaltet, 263 Rückgabewerte

PtP-Operationen, 292 Rückgabewerte Empfangs-Laufzeit, 295

S S7-1200

Abstand, 20 Anlaufparameter, 37 CPU, 9 CPU-Einbauanweisungen, 24 CPU-Parameter konfigurieren, 69 Einbau eines CM, 27 Einbau eines SB, 29 Einbau eines SM, 26 Einbaumaße, 22 Erdung, 32 Erweiterung der Leistungsmerkmale, 10 Ethernet-Port, 75, 241 Gerätekonfiguration, 67 HMI-Geräte, 18 Induktive Lasten, 33 IP-Adresse, 75, 241 Klemmenblock, 30 Kommunikationsmodul (CM), 12 Lampenlasten, 34 Leistungsbilanz, 20 Module hinzufügen, 70 Module konfigurieren, 71 Netzwerkverbindung, 74 Neues Gerät hinzufügen, 68

Passwortschutz, 50 PROFINET, 75, 241 Richtlinien für Potentialtrennung, 32 Signalboard (SB), 11 Signalmodul (SM), 12 Thermischer Bereich, 22 Überblick über den Einbau, 23 Verdrahtungsrichtlinien, 31, 33 Vergleichstabelle der CPU-Varianten, 10 Zykluszeit, 46

SB 1223, Schaltplan, 340 SB 1223, technische Daten, 339, 341 SB 1232, Schaltplan, 342 Schaltpläne

CPU 1211C, 316 CPU 1212C, 321 CPU 1214C, 326 SB 1223, 340 SB 1232, 342 SM 1221 Signalmodul, 328 SM 1222 Signalmodul, 330 SM 1223 Signalmodul, 332 SM 1231, 1232, 1234, 338

Schneller Zähler, 108 Schnittstellenkonfiguration, 262

Operationen, 271 Schutzart, 311 Schutzstufe

Codebaustein, 89 CPU, 50

Serielle Kommunikation, 261 Sicherheit

Codebaustein, 89 CPU, 50

Signalboard (SB) Ausbau, 29 Einbau, 29 Gerätekonfiguration, 67 Leistungsbedarf, 347 Module hinzufügen, 70 Überblick, 11 Vergleichstabelle, 10

Signalboard (SM) Neues Gerät hinzufügen, 68

Signalmodul (SM) Ausbau, 26 Einbau, 26 Gerätekonfiguration, 67 Leistungsbedarf, 347 Module hinzufügen, 70 Neues Gerät hinzufügen, 68 Überblick, 12

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Index

S7-1200 Automatisierungssystem Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01 361

Vergleichstabelle, 10 Signalmodule

Technische Daten SM 1221, 327 Technische Daten SM 1222, 329 Technische Daten SM 1223, 331

Signalverarbeitungsfehler, 294 Software-Flusskontrolle, 264 Spannung analoger Signalmodule, 335 Speicher

A (Prozessabbild der Ausgänge), 53 Arbeitsspeicher, 46, 61 E (Prozessabbild der Eingänge), 52 L (Lokaldatenspeicher), 51 Ladespeicher, 46, 61 M (Bitmerker), 54 Remanenter Speicher, 46, 61 Systemspeicher, 48 Taktmerker, 48 Temporärer Speicher, 54

Standard-Hutschiene, 23 Startbedingungen, 267 Statusanzeigen der analogen E/A, 298 Statusanzeigen der digitalen E/A, 298 Steckverbinder

Einbau und Ausbau, 30 STEP 7

CPU konfigurieren, 69 Ethernet-Port, 75, 241 Gerätekonfiguration, 67 Installation, 13 Module hinzufügen, 70 Module konfigurieren, 71 Netzwerkverbindung, 74 Neues Gerät hinzufügen, 68 Portalansicht, 13 PROFINET, 75, 241 Projektansicht, 13

Stoppbits, 263 Strukturierte Programmierung, 81, 82 Subnetzmaske, 75, 241 Support, 3

T TCP/IP-Kommunikation, 229 Technische Daten, 307

Allgemeine technische, 307 Analoge Signalmodule, 333 ATEX-Zulassung, 308 Bemessungsspannungen, 311 CE-Zulassung, 307 CPU 1211C, 312

CPU 1212C, 317 CPU 1214C, 322 C-Tick-Zulassung, 309 cULus-Zulassung, 308 Digitale Signalboards (SBs), 339 Eingangssimulatoren, 345 Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV), 309 FM-Zertifizierung, 308 Kommunikationsmodul CM 1241 RS232, 344 Kommunikationsmodul CM 1241 RS485, 343 Lebensdauer eines Relais, 312 Memory Cards, 344 SB 1223, 339 SB 1223, 341 Schaltpläne: SM 1231, 1232, 1234, 338 Schutz, 311 SM 1221 Signalmodul, 327 SM 1221, Schaltplan, 328 SM 1222 Signalmodul, 329 SM 1222, Schaltplan, 330 SM 1223 Signalmodul, 331 SM 1223, Schaltplan, 332 Spannung analoger Signalmodule, 335 Umgebungen, 309 Umgebungsbedingungen, 310 Zulassung für das Seewesen, 309

Technische Daten der Memory Cards, 344 Technische Daten für analoge Signalmodule, 333 Technische Daten für das digitale Signalboard (SB), 339 Technischer Support, 3 Thermischer Bereich, 22 TIA-Portal

CPU konfigurieren, 69 Ethernet-Port, 75, 241 Gerätekonfiguration, 67 Installation, 13 Module hinzufügen, 70 Module konfigurieren, 71 Netzwerkverbindung, 74 Neues Gerät hinzufügen, 68 Portalansicht, 13 PROFINET, 75, 241 Projektansicht, 13

Tooltips, 14 TSAP (Transport Service Access Point), 251, 255

U Übertragungsbaustein (T-Baustein), 249 Überwachung der Speicherauslastung, Online-CPU, 301

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Index

S7-1200 Automatisierungssystem 362 Systemhandbuch, 05/2009, A5E02486681-01

Uhr Echtzeituhr, 47

Uhroperationen, 140 Ortszeit lesen (RD_LOC_T), 140 Systemzeit lesen (RD_SYS_T), 140 Systemzeit schreiben (WR_SYS_T), 140

Uhrzeit, Online-CPU einstellen, 300 Uhrzeitoperationen, 138 Umbruch, 266 Umgebungen

Industrie, 309 Umgebungsbedingungen, 310 USS-Statuscodes, 202

V Verdrahtungsrichtlinien

Erdung, 32 Voraussetzung, 31

Vergleichsoperationen, 112 Vergleichstabelle

CPU-Varianten, 10 HMI-Geräte, 18

Vergleichstabelle der der Module, 10 Verschiedene PtP-Parameterfehler, 295

W Warteschlangen, 41 Wartezeit, 263 Watchdog, 160 Wechsel von RUN nach STOP, 49

X XON / XOFF, 264

Z Zahlen

Gleitpunkt, 57 Real, 57

Zähler Schneller Zähler (HSC), 108 Schneller Zähler (HSC): Konfigurieren, 111

Zähloperationen, 102 Zeichen für das Ende einer Meldung, 269 Zeichen für den Beginn einer Meldung, 267 Zeichenabstand, 269 Zeichenfolge

Meldungsbeginn, 268 Meldungsende, 269

Zeichenposition Meldungslänge, 270

Zeitoperation TOF (Ausschaltverzögerung), 98 Zeitoperation TON (Einschaltverzögerung), 98 Zeitoperation TONR (Speichernde Einschaltverzögerung), 98 Zeitoperation TP (Impuls), 98 Zeitoperationen, 98 Zulassung für das Seewesen, 309 Zykluszeit, 44, 46 Zykluszeitüberwachung, Online-CPU, 301