SINGEN MACHT STARK - Pius-Hospital...Medizin, Pneumologie und Gastroentero-logie am Pius-Hospital....

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01.2018 DAS MAGAZIN DES PIUS-HOSPITALS OLDENBURG Klinisches Trainingszentrum: PRAXIS PROBEN Logistik im Pius: UNSICHTBARE HELFER Neues Pflegekonzept: NOCH NÄHER AM PATIENTEN CHORPIDUS SINGEN MACHT STARK

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01.2018

DA S M AG A Z I N D E SP I U S - H O S P I TA LS

O L D E N B U R G

Klinisches Trainingszentrum: PRAXIS PROBEN

Logistik im Pius: UNSICHTBARE HELFER

Neues Pflegekonzept: NOCH NÄHER AM PATIENTEN

CHORPIDUS

SINGEN MACHT

STARK

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Cafeteria im Atrium, Georgstraße 12, 26121 Oldenburg ÖFFNUNGSZEITEN: montags bis freitags 8.00-18.30 Uhr, samstags, sonn- und feiertags 8.30-18.00 UhrInformationen über unseren PARTYSERVICE erhalten Sie im Internet unter www.promercante.de oder

im persönlichen Gespräch mit Küchenchef Jürgen Reinert unter Tel. 0441 229-11 40

Genießen Sie einen Kaffee oder Tee und ein Stück Kuchen für 4 Euro.

Das Angebot gilt Montag bis Freitag von 14.30 bis 18.00 Uhr.

Darf’s noch etwas mehr sein? Die Cafeteria im Atrium lockt mit ihren frisch zubereiteten Mittagsmenüs viele Besucher und Mitarbeiter an. Das Angebot aus saisonaler Hausmannskost, internationalen Klassikern und

vegetarischen Schmankerln wechselt täglich und kann nach Belieben kombiniert werden. Zusätzliche Vitalstoffe gibt es am bunten Salatbüfett und an der Grill-Station werden je nach Thementag vor den Augen der Gäste Schnitzel,

Currywurst, Pizza oder Hamburger zubereitet. Mit einem Frühstücksbüfett, weiteren warmen Gerichten ab 16.00 Uhrund Snacks, Süßspeisen und Obst ist auch in den Morgen- und Abendstunden für das leibliche Wohl

im Pius-Hospital gesorgt. Aktuelle Mittagskarte unter www.pius-hospital.de

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heimlich singen, das war gestern! Vorbei sind die Zeiten,da man nur zu Hause unter der Dusche trällerte (… ob-wohl: Haben Sie das je wirklich getan?) oder alleine imAuto, wenn es niemand hört. Der Gesang ist heute buch-stäblich in aller Munde: Castingshows gibt es schon seiteinem Vierteljahrhundert – ein Ende scheint nicht inSicht –, man trifft sich in lockerer Runde zum „Rudel -singen“ oder geht zu Mitsingkonzerten professionellerChöre. Formate und Gelegenheiten gibt es reichlich. Die Stimmlage und das perfekte Treffen der Töne spielendabei keine Rolle. Denn der gemeinsame Nenner sindder Spaßfaktor sowie das Gemeinschaftserlebnis. BeimRepertoire von Schlager über Pop zur Volksmusik sindkeine Grenzen gesetzt. All dies gilt auch für das Pius- eigene Singprojekt „Chorpidus“, das wir Ihnen gernevorstellen möchten. Der Chor, der für Menschen mit Lungenerkrankungen initiiert wurde, hat zwar einenernsten Hintergrund, die Freude am Singen ist aber dieselbe. Und dass das Singen neben sozialen Faktorenauch noch einen medizinisch wertvollen Effekt hat, erläutert Dr. Regina Prenzel, Direktorin der Klinik für Innere Medizin, Pneumologie und Gastroenterologie imInterview. Heute singen jeden Donnerstagnachmittagüber 130 Betroffene und Gesunde gemeinsam im Pius-Hospital – eine Erfolgsgeschichte!

Lesen Sie in unserem Logistik-Artikel außerdem, wie die „unsichtbaren“ Helfer im Pius-Hospital dafür sorgen,dass alles, was das Krankenhaus benötigt, von A nach B gelangt. Um Mobilität, in diesem Falle die unserer Patienten, geht es auch beim Fast-Track-Programm derUniversitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie,das seit einem Jahr erfolgreich umgesetzt wird – mit er-staunlichen Resultaten. Auch im Bereich der Radiologieund der Pflege gibt es spannende Entwicklungen, überdie wir hier berichten. All dies und noch vieles mehr lesen Sie in dieser pia-Ausgabe.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und eine gute Zeit!Ihr pia-Redaktionsteam

Bitte beachten Sie, dass mit einigen der verwendeten Bezeichnungenwie zum Beispiel „Mitarbeiter“ oder „Patienten“ in diesem Heft nichtnur die männliche Form gemeint ist, sondern alle Geschlechter gemeintsind. Das Weglassen geschlechtsspezifischer Bezeichnungen soll keineswegs diskriminieren, sondern lediglich einen ungestörten Lesefluss gewährleisten.

Liebe Leserinnenund Leser,

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Medizinischer Campus Universität Oldenburg

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Inhalt Ausgabe 1.20184 Chorpidus: Singen macht stark 8 Kurz notiert 12 Medizinerausbildung: Praxis proben 14 Minimalinvasives Operieren in der Gynäkologie 15 Intelligenter Operationssaal 16 Logistik: UnsichtbareHelfer 18 F-Flügel: Innenausbau schreitet voran 19 Neues Entlassmanagement 19 Das Ambulante Operationszentrum 20 Fast Track: Schneller mobil 22 Bildgebende Verfahren 24 Hygiene (Gold-Zertifikat)25 Notfallpflege-Weiterbildung 26 Symposium: Pflegepraxis der Zukunft 26 Neues Pflegekonzept 27 Wundversorgung 28 In Kontakt mit „Ihrem“ Pius

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die bekannte Lippenübung, die Vokalesingen. Ma-me-mi-mo-mu, ma-me-mi-mo-mu“, die Tonleiter hinauf und hinunter.Michael Wintering ist Profimusiker undseit wenigen Jahren in Rente. Und leitetseitdem mehrere Chöre und Ensembles –und jeden Donnerstag von 16.30 bis 17.30Uhr im Pius-Hospital den Chor „Chorpi-dus“. Menschen mit Lungenkrankheitund Gesunde singen hier gemeinsam. Aufden Tischen liegen dicke weiße Ordnervoller Liederzettel – Volkslieder, christ -liche Lieder, Weihnachtslieder, Schlager– „Am Brunnen vor dem Tore“, „Dat dumin Leevsten büst“ oder „Tochter Zion“.

Michael Wintering begleitet am Klavier,singt laut mit. Was gesungen wird, be-stimmt der Chor per Zuruf. Gut 150 Lie-der sind es insgesamt. Für Michael Wintering ist der Chor, beiall der Musikarbeit, die seinen Kalendersonst so füllt, etwas Besonderes. „Wirkommen hier zusammen, weil das Singenden Leuten einfach Spaß macht. Wir stu-dieren keine vierstimmigen Werke ein. Esgeht um die Gemeinschaft. Die Musik er-füllt hier schlicht und ergreifend ihre so-ziale Aufgabe, die Menschen glücklich zumachen.“ Der Erfolg gibt ihm recht. Zuden ersten Singstunden vor drei Jahrenkamen gut 30 Leute. Heute sind es 130.

Therapeutischer Nutzen des Singens„Für die Teilnehmer ist der Chor eine fes-te Größe in ihrem Alltag“, sagt Dr. ReginaPrenzel, Direktorin der Klinik für InnereMedizin, Pneumologie und Gastroentero-logie am Pius-Hospital. „Sie nehmen dassehr wichtig. Und viele machen sich dafürextraschön zurecht.“ Natürlich hat das

„So, meine Damen und Herren, stellen Siesich vor, Sie würden eine Pusteblume an-pusten“, sagt Michael Wintering und at-met langsam durch die Lippen aus. Pffff.„Und jetzt atmen Sie tief ein, als würdenSie Herrenduft am Handgelenk schnup-pern.“ Lachen im Saal. „Oder Damenduft“,ruft jemand. „Ja, natürlich, oder Damen-duft“, antwortet Michael Wintering undlacht mit. Mit seiner tiefen Stimme fülltMichael Wintering den Saal der Cafeteriaim Pius-Hospital spielend, obgleich derRaum proppenvoll ist. Er schlägt einigeTasten auf dem Klavier an, sicher, flott.Ein kleines Vorspiel, ein paar Takte. „Jetzt

Seit drei Jahren gibt es am Pius-Hospital den Chor „Chorpidus“. Ursprünglich als Chor für Lungenkranke

gedacht, hat er sich zu einer festen Größe mit mehr als100 Sängerinnen und Sängern entwickelt, in dem jeder

mitmachen kann. Ganz nebenbei hilft er Menschen, die von der Lungenkrankheit COPD betroffen sind,

leichter durch den Alltag zu kommen.

machtstarkSingen

CHORPIDUS

TEXT: Tim Schröder

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Singen im „Chorpidus“ auch einen medi-zinischen Aspekt, denn – auf diesen ge-meinsamen Nenner kann man es bringen– Singen tut gut. Das gilt insbesondere fürMenschen mit einer Lungenerkrankung.„Singen hat viel von den Übungen, die Er-krankte in der Physiotherapie machenund damit auch einen therapeutischenNutzen“, sagt Regina Prenzel. Sie hat vorallem die Krankheit COPD im Blick, dieoft als Raucherlunge bezeichnet wird,aber verschiedene Ursachen haben kann.COPD steht für chronic obstructive pul-monary disease – chronische obstruktiveLungenerkrankung, wobei obstruktiv soviel wie „einengend“ oder „verschlossen“bedeutet. Der Begriff beschreibt treffend,worum es geht. An COPD erkrankte Men-schen haben oft Atemnot. Je nach Ausprä-gung der Krankheit sammelt sich beimanchen vermehrt Sekret in der Lunge,das die Atmung erschwert und abgehus-tet werden muss. Bei anderen COPD-For-men verliert das Lungengewebe seineElastizität. Die Lunge kann zwar beimEinatmen gedehnt werden, doch ziehtsich des Lungengewebe beim Ausatmennicht mehr vollständig zusammen. Damitkann der Betroffene die verbrauchte Luftnur schlecht ausatmen. „Viele COPD-Pa-tienten haben früher geraucht“, sagt Regi-na Prenzel. „In anderen Fällen hat dieKrankheit erbliche Ursachen, auch durchLuftverschmutzung kann sie ausgelöstwerden. Bundesweit sind mehrere Millio-nen Menschen davon betroffen.“ Wenn man dem Chor beim Singen zu-hört, fällt kaum auf, dass hier Lungen-kranke mit dabei sind. Einige singen eherverhalten oder pausieren bei manchenStrophen. Ansonsten aber ist die Gruppeso stimmgewaltig wie jeder andere Chor.Auch die Stimmübungen, die MichaelWintering zu Beginn jeder Chorstundedurchspielt, sind nicht viel anders als inanderen Chören. Beim „Chorpidus“ habensie allerdings nicht nur die Aufgabe, denStimmapparat zu lockern. „Ganz neben-bei wirken sie therapeutisch. Zum Bei-

spiel können die Vibrationen, die beimSingen entstehen, Sekrete lösen“, erklärtRegina Prenzel. „Und die Lippenbremse,das Ausatmen gegen den Widerstand beieng anliegenden Lippen, trägt dazu bei,die Lunge und Lungenmuskulatur zu trai-nieren. Und ein Training, bei dem manzugleich Gemeinschaft durch das Singenerlebt, ist allemal schöner, als täglich al-lein Übungen zu machen.“

Drei Anläufe bis zum Chor„Chorpidus“ ist ein pfiffiges Kunstwortaus „Chor“, „Pius“ und „COPD“. Der An-stoß zur Gründung eines solchen Chorskam vor einigen Jahren von Prof. Dr. Gun-ter Kreutz, der am Institut für Musik derUniversität Oldenburg tätig ist. „Ich hatteFachartikel von britischen Forschern ge-lesen, die die Wirkungen des Singens aufLungenerkrankungen untersucht hatten,das hat mich neugierig gemacht“, sagt er.Er nahm Kontakt zu Betroffenen auf. Doches brauchte drei Anläufe, bis seine Ideezündete. „Ich hatte unter anderem bei ei-ner Selbsthilfegruppe von Menschen mitMukoviszidose angefragt, merkte aber,dass ein ambulantes Umfeld für das Chor-singen ungünstig ist. Es braucht quasi ei-ne Institution innerhalb einer Gesund-heitseinrichtung.“ Am Pius klappte esdann. Die Chefin der Inneren Medizin,Frau Dr. Regina Prenzel, war von Anfangan begeistert und ging weite Wege, umgemeinsam mit einigen engagierten Kol-

legen die Singgruppe für Menschen mitund ohne Lungenerkrankung ins Lebenzu rufen. Dazu musste man aber zunächst einenRaum finden, in dem sich der Chor regel-mäßig treffen konnte. Zudem brauchte eseinen Chorleiter, der auf Dauer mit Enga-gement dabei sein wollte. Michael Winte-ring war sehr schnell bereit, diese Aufgabezu übernehmen. Das Pius-Hospital stelltesowohl den Raum in der Cafeteria als auchein Klavier zur Verfügung und sicherte zu-dem die Finanzierung aus eigenen Mit-teln. Damit konnte der Chor schließlich2015 starten.

Die Frage, wie Singen gesund hältGunter Kreutz ist davon überzeugt, dassMusik die Lebensqualität steigert. „AlsForscher bin ich ein wenig aus der Art ge-schlagen. Viele Kollegen beschäftigensich mit bestimmten Epochen. Mich inte-ressieren eher grundsätzliche Fragen, et-wa, wieso der Mensch überhaupt die Mu-sik für sich entdeckt hat. Was geht imMenschen vor, wenn er musiziert?“ Sol-che Fragen sind für ihn eng mit dem The-ma Gesundheit verknüpft, immerhinwird der Musik eine heilende Wirkungzugesprochen. „Die Medizin betrachtetbei einer Krankheit meist das Defizit, denMissstand“, sagt Kreutz. „Vernachlässigtwird dabei die Frage, was den Menscheneigentlich gesund hält, welche Mechanis-men der Mensch in sich trägt, um sich ge-

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„Ich hatte Fachartikel von britischen Forschern gelesen, die die Wirkungen des Singens auf Lungenerkrankungen untersucht hatten, das hat mich neugierig gemacht.“

Prof. Dr. Gunter Kreutz,Institut für Musik der Universität Oldenburg

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sund zu halten und gut zu fühlen.“ DieserAnsatz, erklärt Kreutz, werde wissen-schaftlich als Salutogenese bezeichnet –als „Entstehung von Gesundheit“, die dieklassische medizinische Sichtweise nachder „Entstehung einer Krankheit“, die Pa-thogenese, ergänzt. „Ich bin überzeugt da-von, dass es sich lohnt, die gesund ma-chende Wirkung verschiedener Dinge ge-nauer zu analysieren – insbesondere derMusik.“ Derzeit untersuchen seine Mitar-beiter in anderen Krankenhäusern bei-spielsweise auch die Wirkung von Musikauf Wachkoma-Patienten. „Chorpidus“ ist für ihn in wissenschaftli-cher Hinsicht „eine Gesundheitsstrategieim besten Sinne, auf der eben nicht The-rapie draufsteht.“ Der Chor sei eine Mög-lichkeit, die Therapie in den Alltag zu in-tegrieren – etwa nach dem Ende einer Re-ha-Maßnahme. Oftmals kehrten nachdem Ende einer Reha die gesundheitli-chen Probleme wieder zurück. „Mit demSingen im Chor aber schlägt man spie-lend eine Brücke zwischen notwendigenTherapien und dem nicht minder starkenWunsch, in den Alltag zurückzukehren.“Das sieht offenbar nicht nur GunterKreutz so, denn inzwischen ist der Chor-pidus-Chor in ganz Deutschland ein The-ma. Landauf, landab haben Zeitungen, Ra-dio- und Fernsehsender bereits mehrfachdarüber berichtet. Dass der Chor so er-

folgreich ist, hat vor allem zwei Gründe,sagt Kreutz. Erstens: So ein Chor mussauch von ganz oben erwünscht sein. „DieChefs müssen mitmachen, die Idee tragenund durchsetzen, ohne Frau Dr. Prenzelhätte das nicht geklappt.“ Und zum Zwei-ten habe der Chorleiter oder die Chorlei-terin eine große Verantwortung. „KeineFrage, Herr Wintering ist die zentrale Fi-gur. Er verbindet musikalische Professio-nalität und menschliches Einfühlungs-vermögen in großartiger Weise. Die Leutesind zu Recht vollkommen begeistert.“

Ein Potpourri durch die MusiklandschaftUnd die Begeisterung spürt man, wennman einmal mitsingt. Kaum ist ein Liedverklungen, rufen die Sänger schon ande-re Wünsche in den Raum. Es geht wie´sBrezelbacken – ein Potpourri quer durchdie deutsche Musiklandschaft. Zu den be-liebtesten Stücken gehören nicht nur alteVolkslieder, sondern auch vergleichswei-se neue christliche Stücke. „Einer unsererSchlager ist ,Möge die Straße uns zusam-menführen‘“, sagt Michael Wintering.Und so bunt wie die Mischung der Musik-stücke in den dicken Ordnern sind dieGründe, warum die Sänger jede Wochezusammenkommen. COPD ist nur einer.„Mein Mann ist vor einem Jahr gestor-ben“, erzählt eine elegante Frau. „Es tutmir gut, hierher zu kommen. Das Singenmacht mich froh, und man kann ja nichtimmer nur zu Hause sitzen.“ So wie ihr

„Wir kommen hier zusammen, weil das Singen den Leuteneinfach Spaß macht. Wir studieren keine vierstimmigenWerke ein. Es geht um die Gemeinschaft.“Chorleiter Michael Wintering, Diplom-Kapellmeister aus Wilhelmshaven

Livemitschnitt 2017 aus dem Pius-Hospital Oldenburg

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geht es wahrscheinlich auch vielen ande-ren Chormitgliedern. Auf der CD, die derChor im vergangenen Jahr aufgenommenhat, finden sich knapp zwei DutzendLieblingslieder. Nr. 8 heißt „Wenn dusingst, dann sing nicht allein.“ Finanziertwurde die CD übrigens durch die Spendevon Angehörigen eines verstorbenen Pa-tienten.

Auch die Mitarbeiter singenDamit wirklich niemand im Pius-Hospitalallein singen muss, gibt es übrigens nocheinen zweiten Chor, die „Hospital Sin-gers“, in dem sich Mitarbeiterinnen undMitarbeiter aus allen Abteilungen desHauses in den geraden Wochen donners-tags von 16.00 bis 17.00 Uhr treffen. „ImMoment sind wir 17 Singers. Der Chordarf aber gern noch weiterwachsen“, sodie Botschaft von Mitorganisatorin Ange-lika Fricke an alle Mitarbeiterinnen undMitarbeiter des Pius-Hospitals. Den „Hos-pital Singers“ gehe es vor allem um denSpaß am Singen. „Angst vor falschen Tö-nen muss niemand haben. Jeder so, wie erkann …“, sagt Angelika Fricke. �

... gibt's jetzt auch auf CD zum Mitsingenfür zu Hause, zum Verschenken oder ein-fach so zum Reinhören. Verkauf an der Information des Pius-Hospitals, 5 Euro. (Solange der Vorrat reicht)

Auch die Hospital Singers haben großen Spaß am gemeinsamen Musizieren.

LAUT(STARKEN)GESANG �

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Vor drei Jahren haben Sie sich ent -schieden, die Idee von einem Chor für Lungenkranke zu unterstützen? Kann Singen tatsächlich helfen?Dr. Regina Prenzel: Es gibt weltweit viele wissenschaftliche Studien, die sichmit der positiven Wirkung auf verschie-dene Krankheiten befassen. In einerStudie wurde beispielsweise die Kon-zentration des Hormons Oxytocin imSpeichel von Probanden gemessen – bevor sie mit dem Singen angefangenhatten und drei Monate später. Oxytocinhat im Körper verschiedene Wirkungen.Es verringert unter anderem den Blut-

druck und den Kortisolspiegel und wirktallgemein entstressend. Interessanter-weise war die Oxytocin-Konzentrationbei den Sängern nach drei Monaten er-höht. Das bedeutet also, dass Singennachweislich für die Gesundheit förder-lich ist.

Lässt sich die positive Wirkung von Musik auch für Lungenerkrankungennachweisen?Prenzel: Das wird versucht. Vor allem in Großbritannien gab es dazu bereits Studien. Dort wurde sogar eine wissen-schaftliche Taskforce ins Leben gerufen,die dieses Thema intensiv untersucht.Allerdings gibt es für die Wirkung aufLungenerkrankungen keine harte Evi-denz wie im Fall des Oxytocins. Die Er-gebnisse der Studien in Großbritannienzeigen aber alle in die Richtung, dassSingen bei ganz verschiedenen Lungen-erkrankungen förderlich ist. Ich würdeempfehlen, das Chorsingen in der The-rapie von Lungenerkrankungen zu eta -blieren. Singen ist so etwas wie einekontrollierte Form der Atemtherapie.

Das scheint besonders für COPD zu gelten ...Prenzel: ... weil man bei COPD von einerVolkskrankheit sprechen kann. Sehr vie-le Menschen sind davon betroffen. DasSingen hat nicht nur eine rein medizi -

nische Funktion. Die Atemnot führt bei vielen Menschen zu Ängstlichkeit,manche entwickeln Depressionen. Die-se Zusammenhänge bleiben heute oftunberücksichtigt. Das Singen wirkt hierdoppelt. Es hebt die Stimmung. Zudemfühlen sich die Menschen dank der Ge-meinschaft weniger allein.

Kann Musik bei COPD im eigentlichenSinne heilen?Prenzel: Leider nicht. COPD ist, wenn sie erst einmal diagnostiziert wurde, inder Regel nicht mehr heilbar. Für die Be-troffenen bedeutet das, dass sie lernenmüssen, mit der Krankheit zu leben. Das Singen hilft ihnen, besser mit derKrankheit zurechtzukommen. Dank desSingens können viele der Chormitgliederdie Woche zwischen den Singstundenweitgehend beschwerdefrei überbrü-cken. Aus unserer Sicht als Mediziner istdas wunderbar, weil wir die Menschenja im Alltag in der Regel nicht erreichenkönnen. Wir sehen die Patienten wäh-rend der Sprechstunden, verschreibenMedikamente. Mit dem Singen aber erhalten die Patienten eine Unterstüt-zung fürs tägliche Leben.

Studien weisen darauf hin, dass die Zahl der COPD-Erkrankungen weltweitzunimmt. Sollte sich das Singen künftigdamit in der Therapie auch weltweit als Standard durchsetzen?Prenzel: Das wäre sicher sinnvoll. Nochwichtiger finde ich es, die Vorsorge zuoptimieren, damit man die Vorzeichender COPD künftig schneller und frühzei-tig erkennt, um eingreifen zu können.Die Weltgesundheitsorganisation treibtweltweit die GOLD-Initiative voran – dieGlobal Initiative for Chronic ObstructiveLung Disease. Diese hat das Ziel, dieVolkskrankheit COPD zu bekämpfen,unter anderem durch eine frühe Dia -gnose und Behandlung. Problematischist heute in vielen Ländern die Luftver-schmutzung, die zu steigenden Zahlenvon COPD-Erkrankungen führt. Was dasRauchen angeht, kann natürlich jederselbst aktiv werden, indem er versucht,mit dem Rauchen aufzuhören. �

„Ich würde empfehlen, Chorsingen in der Therapie zu etablieren.“

Dr. Regina Prenzel ist Direktorin der Klinik fürInnere Medizin, Pneumologieund Gastroenterologie amPius-Hospital. Zusammenmit dem MusikprofessorGunter Kreutz hat sie am Pius-Hospital den Chor„Chorpidus“ ins Leben ge -rufen, in dem lungenkrankeund gesunde Menschen gemeinsam singen. Sie istvon der heilenden Wirkungder Musik überzeugt.

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Cliquenprojekt für Mädchen

Uwe Schumacher, Sharice Huget und Werner Lippert von der Jugend- und Familienhilfe Oldenburg freuen sich bei der Übergabe am 11. Dezember über die 4.000-Euro-Spende des

Pius-Hospitals – v.l.n.r.: Uwe Schumacher (Geschäftsführer Jufa), Heiko Lampert (PersonalleiterPius-Hospital), Tanja Lüken, Simone Mesch (beide Mitarbeitervertretung Pius-Hospital),

Sharice Huget (Mitarbeiterin Jufa), Werner Lippert (Vorstandsvorsitzender Jufa).

Für 2018 erhält das Pius-Hospital erneut gute Bewertungen in der einmal jährlichvon der Zeitschrift „Focus Gesundheit“ veröffentlichten großen Klinikliste, welche

die Top-Krankenhäuser in Deutschland ausweist und Patienten als Wegweiserdienen soll. Demnach schafft es das Oldenburger Krankenhaus zum ersten Mal

in die Top-100 in Deutschland. In Niedersachsen steht das Pius-Hospital auf demsechsten Rang und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr um fünf Plätze

Richtung Spitze bewegt. Besondere Bewertungen erhält das Pius auch im Bereich der Lungenkrebsmedizin mit der Erwähnung der Klinik für Hämatologieund Onkologie (dritter Rang deutschlandweit) sowie der Klinik für Thorax-, Ge-

fäß- und endovaskuläre Chirurgie. Beide Kliniken, mit vielen weiteren Bereichenim Krankenhaus, bilden gemeinsam die ausgezeichnete ganzheitliche und

fächerübergreifende Lungenkrebsbehandlung im Pius-Hospital. Ein unabhän-giges Rechercheinstitut hat dafür Daten zu Krankenhäusern und einzelnen

Fachabteilungen deutschlandweit erhoben. Es nutzte unter anderem folgendeRecherchewege: eine große Umfrage unter Ärzten, eine detaillierte Aus -

wertung der Qualitätsberichte der Kliniken, eine Patientenumfrage sowie eigens entwickelte Fragebögen, welche die Kliniken selbst ausfüllten. �

PIUS-TALER

AUSZEICHNUNG

Im nunmehr sechsten Jahr engagierensich einige Hundert Mitarbeiterinnen undMitarbeiter des Pius-Hospitals mit derSpendenaktion „Pius-Taler“ für eine so-ziale Einrichtung oder ein gemeinnützi-ges Projekt. 2017 wurde das „Cliquenpro-jekt für Mädchen“ der Jugend- und Fami-lienhilfe Oldenburg bedacht und erhältinsgesamt 4.000 Euro. Das Spenden-Prin-zip ist einfach: Jeden Monat verzichten je-

ne Mitarbeiter freiwillig auf die Centbe-träge ihres Gehalts. Was für den einzel-nen maximal 99 Cent im Monat sind, ad-diert sich über ein Jahr gesammelt zu ei-ner beachtlichen Summe. Diese wird vomPius-Hospital noch einmal verdoppelt. �Fußball spielen, Freizeit gestalten, Kontak-te knüpfen, Hilfe finden, eingebunden sein–  all das und noch vieles mehr beinhaltetdas Cliquenprojekt, welches Mitte 2017 im

Auftrag der Stadt Oldenburg gestartetwurde. Hierbei handelt es sich um ein sozi-alpädagogisches Angebot im Stadtteil Blo-herfelde, das speziell auf die Bedürfnissevon Mädchen abgestimmt ist – ein allge-meines Cliquenprojekt, das hauptsächlichvon Jungen genutzt wird, läuft bereits er-folgreich seit 2011. Nun finden auch Mäd-chen etwa mit bislang gering ausgebilde-ten sozialen Kompetenzen und Anbindun-gen, mit emotionalen Defiziten oder auf-fälligem Verhalten eine Anlaufstelle in ih-rem direkten räumlichen Umfeld. Hierzusuchen die Mitarbeiterinnen zum BeispielSchulhöfe und bestimmte Treffpunkte auf,um zur gemeinsamen Freizeitgestaltungeinzuladen. Dies ermöglicht einen niedrig-schwelligen Kontaktaufbau und bietet dieChance, eine erste Anbindung an die Mit-arbeiterinnen aufzubauen, die dann imLaufe der Zeit ausgebaut und intensiviertwerden kann, wie bei gemeinsamen Aus-flügen, sportlichen Aktivitäten oder in Ge-sprächen. Die Ziele des Projekts sind das Er-lernen sozialer Kompetenzen und alltags-praktischer Fähigkeiten. Auch Konfliktbe-wältigung und die Stärkung des Selbstbe-wusstseins spielen in dem Präventionspro-gramm eine wichtige Rolle. �

Focus-Klinikliste 2018Pius-Hospital zählt zu den Top-100-Krankenhäusern in Deutschland – Lungenkrebsmedizin besonders ausgezeichnet.

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Mit großem Dank und Anerkennung für ihr langjähriges berufliches Engagement ehrten das Direktorium und die Mit-arbeitervertretung (MAV) des Pius-Hospitals diejenigen Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der zweiten Jahreshälfte2017 ein rundes Dienstjubiläum gefeiert hatten. Hierzu warenEnde Januar 54 Jubilare mit einer Pius-Zugehörigkeit von 10 bis 35 Jahren zu einer Feierstunde eingeladen worden. �

Zweimal jährlich strömen Leseratten und Literaturliebhaber für einen Abend ins Pius- Hospital, wenn die Pius-Bücherei zu ihrem mittlerweile zur Tradition gewordenen „Bücher-frühling“ bzw. „Bücherzauber“ im Herbst einlädt, um aktuelle Neuerscheinungen des Büchermarkts vorzustellen– von locker-leicht bis anspruchsvoll. Durch diese Abende führtmit Leidenschaft Helga Habsch. Ob Sachbuch, Fotoband, Krimi, Gedichtsammlung oder historischer Roman, die Bremer „Buchvorstellerin“ hat immer reichlich neuen Lesestoff im Gepäck, aus dem sie kleine Kostproben vorliest. „Mit knapp 100 Teilnehmern war auchder letzte Bücherabend Ende November wieder ein voller Erfolg“, betont Anne Rathmann,Mitarbeiterin der Pius-Bücherei. „Wer dabei sein möchte, den bitte ich, sich vorher anzu-melden, denn mittlerweile gibt es sogar eine Warteliste. So beliebt ist die Veranstaltung,auf die sich viele Teilnehmer immer sehr freuen.“ �Nächster Termin: 7. Mai 2018, 18.30 Uhr, Anmeldung: [email protected]

Faszination LESEN

BÜCHERTIPPS Vater, Sohn und Freund „Acht Berge“ von Paolo Cognetti, DVA VerlagPietro, ein Mailänder Stadtkind, hat in seiner Kindheit viele Sommer in den italie-nischen Bergen verbracht. Dort schloss er Freundschaft mit dem HirtenjungenBruno und ist mit ihm und seinem Vater häufig auf die höchsten Berge geklettert.Als er nun als Erwachsener nach dem Tod seines Vaters wieder in die einsame Gegend kommt, stellt er fest, dass Bruno dort immer noch lebt und dieser mit sei-nem Vater weiter engen Kontakt hatte – ganz im Gegensatz zu ihm selbst. Beideverbindet wie damals noch die große Liebe zu den Bergen. Sie verbringen wiederviel Zeit miteinander und philosophieren dabei über ihre unterschiedlichen Lebens-wege. In diesem Roman werden wunderschöne Naturbeschreibungen mit denThemen Vaterkonflikt und Freundschaft verbunden. Durch die präzise Spracheund die spürbare Faszination des Autors für die Bergwelt wird die Mentalität derdort lebenden Menschen besonders deutlich. Für Leser mit Interesse an Natur-und Gefühlswelten ist der Roman ein wahrer Schatz. �

Plädoyer fürs SingenDer Frauenchor von Chilbury von Jennifer Ryan, Kiepenheuer & Witsch VerlagDer Zweite Weltkrieg macht auch vor den Familien in dem kleinen englischen Dorf Chilbury nicht halt. Viele der Männer sind eingezogen worden und die Frauen auf sich gestellt. Fast täglich müssen sie mit der Trauer für gefallene Angehörige umgehen.Aber auch riskante Schwarzmarktgeschäfte, Machtkämpfe, verbotene Liebschaften und zwei vertauschte Neugeborene versetzendas Dorf in Aufruhe. Als dann der Pfarrer auch noch den Chor der Gemeinde auflösen will, weil keine Männer mehr mitsingen, ver lieren die Frauen ihren Lebensmut – bis eine Musikprofessorin sich der Sache annimmt und den Chor als reinen Frauenchor weiterleben lässt und die Frauen wieder neue Kraft durch das Singen schöpfen. Fünf unterschiedliche Frauen berichten in Tagebucheintragungen und Briefen über das tägliche Leben in Chilbury.Das Buch ist ein großes Plädoyer für das Singen, um auch in schweren Zeiten Freude zu finden. Der Autorin gelingt es, die tröstliche Atmosphäre wunderbar zu beschreiben, die vom Singen ausgeht, auch wenn die Welt noch so schlecht erscheint. Ein besonderer Tipp: Das Hörbuch hierzu ist ein wahrer Hörgenuss. Das Frauenensemble Encantada aus dem Westerwald hat die Geschichte mit einigen Liedern unterlegt und sie sehr berührend und gefühlvoll untermalt. �

von Anne Rathmann aus der Pius-Bücherei

PIUS-BÜCHEREI

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geehrt

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Die staatlich anerkannte Berufsfachschule für Masseure und medizinische Bademeister am Pius-Hospital feierte am 11. November ihren 70. Geburtstag und lud aus diesem Anlass

zu einem Aktionstag unter dem Motto „Starke Muskeln – Gesunde Knochen“ ein.

Zum vierten Welt-Pankreas-krebstag lud das Pius-Hospital

Ende 2017 zu einer Informa tions -veran staltung ein. In sechs

Impuls vorträgen klärten dieFachärzte aus den Bereichen All-gemein- und Viszeral- chirurgie,Innere Medizin sowie Ansprech-

partner der Selbst hilfegruppeBauchspeichel drüsenerkrankteAdP e.V. über Pankreaskrebs auf.

Welt-Pankreaskrebstag im Pius

Die circa 40 interessierten Anwesenden er-hielten fachliche Informationen aus ersterHand über Therapiemöglichkeiten, den ak-tuellen Stand der Forschung, Operation,Medikamente, Ernährung, die Arbeit derSelbsthilfegruppe und die zusätzlichen Un-terstützungsmöglichkeiten. Vortragendewaren Privatdozent Dr. Dirk Weyhe, Klinik-direktor, und Oberärzte Dr. Andreas Müllerund Dr. Navid Tabriz der Universitätsklinikfür Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dr.Jens Kühne, Leitender Arzt in der Klinik fürInnere Medizin, Pneumologie und Gastro-enterologie, sowie Wolfgang Schlüter von

der Regionalgruppe Oldenburg/Weser-Ems der Selbsthilfegruppe Bauchspeichel-drüsenerkrankte AdP e.V. Bauchspeichel-drüsenkrebs gehört zu den besonders ag-gressiven Krebsarten mit geringen Hei-lungsaussichten. Jährlich erkranken 340.00Menschen weltweit daran – in Deutschlandsind es circa 16.500 Männer und Frauen –Tendenz steigend. Auch jüngere Menschentrifft diese Krankheit, die immer noch we-

nig bekannt ist, immer häufiger. Das Ziel ei-ner ganzheitlichen und interdisziplinärenBehandlung, wie sie im Pankreaskrebszen-trum des Pius-Hospitals unter der Leitungvon Privatdozent Dr. Dirk Weyhe durchge-führt wird, ist, die Lebenszeit mit gezieltenTherapien zu verlängern, Lebensqualitätzurückzugewinnen und durch psychischeund soziale Stabilität, den Herausforderun-gen dieser Krankheit zu begegnen. �

Zum ersten Programmteil einer Feierstunde fanden sich zahlreiche ehemalige Schüler und Wegbegleiter der Massageschule sowie geladenes Fachpublikum ein,um in lockerer Atmosphäre aktuelle Entwicklungen des Berufsbilds zu diskutierenund alte Bekanntschaften aufzufrischen. Ab Mittag tummelten sich dann interessierteBesucher, Patienten und Mitarbeiter auf den Gängen und in den Räumlichkeiten desKrankenhauses. Hier informierten sie sich in Vorträgen zu den Themen Osteoporose,Endoprothetik, Schulter- und Kinderorthopädie und gelenkerhaltende Chirurgie. BeiFührungen durch den OP-Saal und die Abteilung der physikalischen Therapie warfensie einen Blick hinter die Kulissen des Krankenhauses oder wurden selbst aktiv an denverschiedenen Mitmach- und Infoständen, wo die Experten aus Orthopädie, Pflege,Massage und Physiotherapie bereitstanden. �

Aktuelles aus der Pneumologie, der Gastroenterologie und der Kardiologie standenEnde Januar auf dem Programm einer Veranstaltung für niedergelassene Allgemein-

mediziner. Hierzu hatte die Klinik für Innere Medizin, Pneumologie und Gastroenterologie eingeladen, um den fachlichen Austausch zu fördern, aber auch um das kollegiale Miteinander an der Schnittstelle von ambulanter zu stationärer Versorgung zu stärken. Mit Erfolg: Klinikdirektorin Dr. Regina Prenzel freute sich an dem Abend in der Cafeteria im Pius-Hospital über regen Zulauf und angeregte Gespräche mit den niedergelassenen Kollegen. �

Starke Muskeln – Gesunde KnochenAKTIONSTAG

Hausbesuch 4.0

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K U R Z N O T I E R T �

Die Diagnose Krebs stellt das Leben der Be-troffenen und ihrer Angehörigen von heu-te auf morgen meist völlig auf den Kopfund löst viele Fragen, Sorgen und auchÄngste aus. Um sich über die ganzheitlichgestaltete Behandlung von Krebs und vorallem über die umfassenden zusätzlichenUnterstützungsangebote zu informieren,fanden im Januar viele Interessierte denWeg ins Pius-Hospital, welches zu einemKrebsinformationstag eingeladen hatte.Mit Unterstützung der NiedersächsischenKrebsgesellschaft sowie zahlreicher Selbst-hilfegruppen und Partner stellte das CancerCenter des Pius-Hospitals – dazu gehörendie verschiedenen Organkrebszentren so-wie das Onkologische Zentrum des Kran-kenhauses – ein umfangreiches Programmauf die Beine. Experten aus Pflege, Sozialdienst, Psycho-onkologie und Ernährungsberatung stan-den gemeinsam mit Ansprechpartnern derSelbsthilfegruppen an zahlreichen Infor-mationsständen Rede und Antwort und ga-ben wertvolle Tipps, wie die Herausforde-rungen der Krankheit bewältigt werden

können. Hierzu zählten nicht nur körperli-che Beschwerden wie Erschöpfung, Haar-ausfall, Schmerzen oder Übelkeit und Er-brechen. Die circa 250 Besucher waren auchgekommen, um sich zu den Themen Reha-bilitation, Nachsorge, häusliche Versor-gung und psychologische Unterstützungberaten zu lassen. Ebenso Ansprechpartnerfür die Palliativmedizin und Hospizangebo-te waren vertreten. „Das Organisations-team und ich freuen uns, dass unser Ange-bot heute so gut wahrgenommen wurde“,resümiert Prof. Dr. med. Frank Griesinger,Koordinator des Cancer Centers Oldenburgund Direktor der Universitätsklinik für In-nere Medizin – Onkologie im Pius-Hospital.„So hatten die zahlreichen Interessierten,Betroffenen und Angehörigen die Gele-genheit, die vielfältigen Unterstützungs-angebote, die bei einer Krebstherapie zurVerfügung stehen, in konzentrierter Formkennenzulernen.“

Medizinische Kurzvorträge, Führungendurch die Onkologische Ambulanz und dieAbteilung der Strahlentherapie rundetenden Tag ab. Ein „Mitmach-Bild“ der BremerKünstlerin Willa Lampe-von Seggern, aufdem die Besucher farbige Fingerabdrückeals Blütenblätter auf einem Baummotivhinterlassen konnten, diente frei nachdem Motto „Gemeinsam gegen Krebs“ alsverbindendes Element und sichtbares Zei-chen für den hoffnungsvollen Kampf ge-gen die Erkrankung. �

Leben mit KrebsGroßer Andrang beim

Infotag im Pius-Hospitalam 13.1.2018

Umfassende Informationen zurKrebsbehandlung im Pius-Hospital

finden sich auch in einer kürzlich erschienenen pia-Spezialausgabe.

Bezug an der Information im Krankenhaus oder über

[email protected]

Foto: (v. l. n. r.) Dipl.-Phys. Dr. med. Kay C. Willborn (Direktor der Universitätsklinik für Medizinische Strahlenphysik), Heike Bocklage(Pflegerische Abteilungsleiterin), Gabriele Bohmann-Kemper (Pflegerische Bereichsleitung), Carsten Pfeil (Niedersächsische Krebsgesellschaft)

und Prof. Dr. med. Frank Griesinger (Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin – Onkologie)

SPEZIAL

DA S M AG A Z I N D E SP I U S - H O S P I TA LSO L D E N B U R G

Gemeinsam gegen den Krebs: GANZHEITLICHE BEHANDLUNG IM PIUS-HOSPITAL OLDENBURG

AKTIONSTAG

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Früh an die Praxis heranführenZu diesem Zeitpunkt spielt das ThemaKommunikation, der Dialog mit den Pa-tienten, eine besonders wichtige Rolle:Vier klinische Praktika stehen den ange-henden Ärzten bevor. Um sich auf die dor-tigen Aufgaben, Behandlungen und denUmgang mit Patienten vorzubereiten, ver-bringen sie im Vorfeld jedes Praktikumsfünf Wochen im KTZ. Die ersten sogenann-ten Fertigkeitenlabore oder auch „SkillsLabs“ dieser Art wurden in den 1970er-Jah-ren in Illinois (USA) und Maastricht (Nie-derlande) gegründet. Heute gehören sieauch in Deutschland zum Standard an me-dizinischen Fakultäten. „Man hat festge-stellt, dass Studierende, wenn sie in denArztberuf eintreten, sehr häufig bemän-geln, dass sie sich nicht gut auf den Alltagvorbereitet fühlen. Das KTZ bietet eine ge-schützte Umgebung, in der die Studieren-den Methoden und Fertigkeiten auspro-bieren können, bevor sie sie am Patientenanwenden“, erklärt Kirsten Gehlhar, Leite-rin des Studiendekanats der Fakultät. Die Übungseinheiten sind von Anfang anfester Bestandteil des Medizinstudiumsin Oldenburg. „Es ist Teil unseres Kon-zepts, die Studierenden früh an die Praxis

hört zu, nickt und befragt die Patientinnach Symptomen, ihrer Krankheitsge-schichte und persönlichen Situation.Von der Seite beobachten ein Kommilito-ne und eine Dozentin das Anamnesege-spräch, hören zu, machen sich Notizen.Zwischen ihnen eine Kamera, die die Un-terhaltung aufzeichnet. Im vierten Studi-enjahr führen die Studierenden erstmalsein vollständiges Patientengespräch – vonAnfang bis Ende. Ihnen gegenüber sitzenkeine echten Patienten, sondern Schau-spieler. Persönlichkeiten, Beschwerdenund Verhaltensweisen entstammen ei-nem Skript. Mit den Filmaufnahmen kön-nen sich die Studierenden im Nachgangselbst analysieren: Welche Fragen habeich gestellt? Wie war meine Körperspra-che? Bin ich angemessen auf die Sorgenmeines Patienten eingegangen?

Vor zwei Jahren fanden die ersten Veran-staltungen statt. Seitdem baut die Fakultätdie Ausstattung und das Angebot stetigaus. Im Frühjahr dieses Jahres hat das KTZseine neuen Räumlichkeiten bezogen,kürzlich wurde es offiziell eröffnet. „Frau Müller bitte“, schallt es auf demFlur. Kurz danach betritt eine junge Fraudas Zimmer. Ein ebenso junger Manngibt ihr die Hand, setzt sich hinter denSchreibtisch in der Mitte des Raums, sienimmt davor Platz. Neben der Tür stehteine dunkelrote Liege mit Papierauflage,auf dem Bücherregal hinter dem Schreib-tisch das Modell eines menschlichenOberkörpers. „Mein Name ist Gareth Ed-wards, ich bin Medizinstudent im siebtenSemester. Was führt Sie denn heute zumir?“ Sie habe seit einigen Wochen An-fälle von Atemnot und ein Drücken in derBrust, berichtet Frau Müller. Edwards

Praxis probenIm Klinischen Trainingszentrum (KTZ) der Medizinischen Fakultät der Universität Oldenburg lernen Studierende, ihr

theoretisches Wissen praktisch anzuwenden – insbesondereum sich auf ihre klinischen Praktika in Arztpraxen oder Krankenhäusern wie dem Pius-Hospital vorzubereiten.

Das KTZ ermöglicht den angehendenÄrzten, klinisch-praktische Fertigkeitenin geschützter Atmosphäre einzuüben.

TEXT: Nele Claus, Uni Oldenburg

Medizinerausbildung

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heranzuführen, damit sie sehen, wofürsie die Theorie lernen“, so Gehlhar wei-ter. Vieles probieren die Studierenden ansich selbst und den Kommilitonen aus. Siesollen die Hemmung verlieren, Patientenzu berühren, und ein Gefühl dafür bekom-men, was es bedeutet, selbst Patient zusein und sich von anderen, vermeintlichFremden, berühren zu lassen. Zum Endedes ersten Studienjahres sitzt der Ärzte -nachwuchs dann den ersten Schauspiel-patienten gegenüber. Mit ihnen lernensie, Symptome zu deuten, Untersuchungs-methoden einzusetzen und die richtigenFragen für die Diagnose zu stellen. Spätergeht es auch darum, mit schwierigen Fäl-len umzugehen und komplexere Krank-heitsbilder zu diagnostizieren. Hierbeikommen dann auch die Videoaufnahmenzum Einsatz.Ulf Goerges leitet das Simulationspatien-tenprogramm. Er koordiniert die Schau-spieler, übt mit ihnen die Fälle ein, bietetSchulungen an und unterstützt die Do-zenten auf Wunsch bei der Entwicklungder Skripte. Den Studierenden falle esdurch die Schauspieler deutlich leichter,einen Fall ernst zu nehmen, als wenn einKommilitone in die Rolle des Patientenschlüpfe, erzählt Goerges. „Es ist etwasanderes, wenn du jemanden vor dir sit-zen hast, der 60 oder 70 Jahre alt ist. Davergisst man, dass das ein Schauspielerist und hat einen anderen Respekt.“ Goer-ges kann auf eine große Gruppe von„Schauspielpatienten“ sämtlicher Alters-stufen zurückgreifen. Viele von ihnensind Laienschauspieler und über seineKontakte – Goerges ist selbst Schauspie-ler – oder Aufrufe innerhalb der Univer-sität in das Programm gekommen. Die

Rolle als Patient ist dabei schauspiele-risch besonders herausfordernd, denn je-de Konsultation verläuft anders. DieSchauspieler müssen ihre Rolle verinner-lichen und flexibel auf ihre Gegenüberreagieren. Gleichzeitig müssen sie ihreeigene Situation reflektieren: Guckt derArzt mich an? Verstehe ich, was er tut?Geht er auf meine Sorgen ein? Das an-schließende Feedback ist für die Studie-renden besonders wertvoll.  Mit Schauspielern zu arbeiten, ermög-licht es den Studierenden, sich an kom-plexere Fälle  heranzutasten: „Das Über-bringen schlechter Nachrichten oder denUmgang mit psychiatrischen Fällen bei-spielsweise“, erklärt Gehlhar. Der Auf-wand, den das Simulationspatientenpro-gramm mit sich bringt, zahle sich aus: AmEnde des vierten Studienjahrs sehe maneinen deutlichen Fortschritt der Studie-renden im Umgang mit den Patienten.Und auch das Feedback aus dem Pius-Hospital ist positiv: „Durch die vertrauteUmgebung im KTZ, den geschütztenRaum und das konstruktive Feedback al-ler Beteiligten, also Studenten, Simulati-onspatienten und Dozenten kommen dieStudierenden sehr gut vorbereitet zu ih-rem klinischen Einsatz in den Kliniken“,so Prof. Dr. med. habil. Uwe Maus, Leiten-der Arzt der Universitätsklinik für Ortho-pädie und Unfallchirurgie.

Im Körper eines 80-JährigenDoch es gibt auch Behandlungen, die dieStudierenden nicht an den Darstellernausprobieren können: Blut abnehmen, ei-nen Katheter legen oder die Geburt einesBabys. Um diese Fertigkeiten zu üben,stehen für jeden Fachbereich Modelleund Materialien zur Verfügung: von Ste-thoskop, Hämmerchen und Ohrenspiegelüber EKG- und Ultraschallgerät bis hinzu Intubationstrainern, einer Reanimati-onspuppe und Modellen zur Geburtsvor-bereitung. Mithilfe eines sogenannten„Ageman-Anzugs“ können sich Studie-rende sogar in den Körper eines 80-Jähri-gen hineinversetzen. „In den Kursenwird die Fertigkeit einmal vorgemacht,dann gehen die Studierenden in Klein-gruppen zusammen und üben mit denTutoren. Regelmäßig gibt es praktischePrüfungen, die das Gelernte abfragen.Auch dafür gibt es Übungskurse“, erklärtStephanie Voigt. Sie koordiniert die Lehr-veranstaltungen der Jahre vier bis sechsim KTZ. Zukünftig möchte das KTZ noch mehrÜbungskurse abseits des Curriculums an-bieten, in denen die Studierenden be-stimmte Fertigkeiten vertiefen können –zum Beispiel Ultraschalluntersuchungen.Das Ziel: angehende Ärzte noch besserauf die klinische Realität vorbereiten. �

Mithilfe eines „Ageman-Anzugs“lernen die Studierenden, sich in den Körper eines 80-Jährigen hineinzuversetzen: Eine mit Gewichten bestückte Weste und Manschetten mit Versteifungen an Knien und Taille erschwerendie Bewegungen, verschiedene Brillen simulierenaltersbedingte Augenkrankheiten, Ohrenschützersorgen für schlechtes Hören.

Fotos (3): Uni O

ldenburg

„Das KTZ bietet eine geschützte Umgebung, in derdie Studierenden Methoden

und Fertigkeiten ausprobierenkönnen, bevor sie sie am

Patienten anwenden.“

Herzdruckmassage und Beatmung – wie man einen Menschen wiederbelebt, üben die Nachwuchsmediziner an der Reanimationspuppe.

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Das Ausbildungszentrum für minimalin-vasive Chirurgie der Klinik für Frauenheil-kunde, Geburtshilfe und GynäkologischeOnkologie im Pius-Hospital vermittelt diebesonderen Operationstechniken im Auf-trag der Arbeitsgemeinschaft gynäkolo-gische Endoskopie (AGE) der DeutschenGesellschaft für Gynäkologie und Ge-burtshilfe. Einmal im Jahr führt das Zen-trum deshalb Experten-Workshops fürAnfänger und Fortgeschrittene durch.Teilnehmer sind zum einen Gynäkologenund Onkologen aus Deutschland sowiezum anderen eine Gruppe internationaler

Ende Januar besuchte der neue niedersächsische Wissen-schaftsminister Björn Thümler die Universität Oldenburg.Hierbei kam er mit Studierenden im Klinischen Trainings -zentrum (siehe S. 12/13) ins Gespräch und informierte sich

bei der Hochschulleitung, dem Dekan der Fakultät VI Medi-zin und Gesundheitswissenschaften Prof. Dr. Hans GerdNothwang und dem Studiendekan Prof. Dr. Dr. Klaus P.

Kohse, über Erfahrungen, Ergebnisse und künftige Weiter-entwicklungen des Medizinstudiums in Oldenburg. Die

Zusammenarbeit mit der Rijksuniversiteit Groningen imRahmen der European Medical School lobte der Minister als

„einzigartiges Erfolgsprojekt“. Mit dem geplanten Ausbauder Studienplätze soll die Position der Universität in Nieder-

sachsens Medizinerausbildung weiter gestärkt werden. �

ERFOLGSPROJEKT EUROPEAN MEDICAL SCHOOL �

IM 30. JAHR WEITERGEGEBEN Know-how

Ärzte. Ende November fanden die Work-shops bereits zum 29. Mal mit insgesamt37 Teilnehmern statt. „Für unsere Patientinnen ist es ein klarerWunsch. Sofern es möglich ist, minimal -invasiv zu operieren, wird dies auch um-gesetzt“, erklärt Prof. Dr. Dr. Rudy Leon DeWilde, Direktor der Universitätsklinik fürGynäkologie am Pius-Hospital und Gast-geber des Workshops, den Bedarf an derschonenden Operationstechnik. „Schließ-lich erspart es den Patientinnen einenBauchschnitt, sie erholen sich schnellervon der OP und können dadurch in der Re-

gel früher das Krankenhaus verlassen.“Obwohl die Fertigkeiten in der Endosko-pie in den letzten Jahren weltweit zuge-nommen haben, besteht in der Breitenoch Aufholbedarf in der Ausbildung. Inden USA zum Beispiel werden 60 Prozentaller Gebärmutteroperationen (erhaltendund entfernend) durch einen großenBauchschnitt durchgeführt – im Pius-Hos-pital sind es nur circa drei bis sieben Pro-zent. Insgesamt operieren die Chirurgenhier pro Jahr circa 2.300 der gynäkologi-schen Eingriffe minimalinvasiv. Die lang-jährige Erfahrung und das große Wissenin diesem Bereich weiterzugeben und zuverbreiten, um an der Verbesserung derPatientenversorgung mitzuwirken, liegtalso sehr nahe. Ein Beispiel ist Indien,von wo ein großer Anteil der internatio-nalen Teilnehmer kam. „Wir haben denTeilnehmern die Grundlagen in Theorieund Praxis vermittelt. Darauf aufbauendging es dann darum, die Geschicklichkeitim Umgang mit den Instrumenten undder Kamera zu trainieren“, so De Wildeüber das Workshop-Programm. Die Orga-nisatoren von Pius-Hospital und Tages-klinik Oldenburg freuten sich über vielpositives Feedback der teilnehmendenGynäkologen und sind gespannt auf denerneuten intensiven fachlichen AustauschEnde des Jahres. �

Die Teilnehmer des Workshopstrainierten ihre Geschicklichkeit im Umgang mit Instrumenten und Kamera.

Minimalinvasives Operieren in der Gynäkologie

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Foto: Uni O

ldenburg

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„SPOTLIGHT on“F O R S C H U N G & L E H R E �

Dem Operationssaal der Zukunft ein gro-ßes Stück näher kommt die Universitäts-klinik für Viszeralchirurgie mit einemneuen umfangreichen Forschungspro-jekt, das im Sommer startet und überzwei Jahre laufen soll. Unter dem Titel„SmartOR“ (Intelligenter OP) geht dasForschungsteam aus mehreren Einrich-tungen der Frage nach, wie zum Wohlvon Patient und Operationsteam Ergono-mie und Effizienz von Operationen durchautomatisierte Lichteinstellungen unddie Bedienung von Geräten nur durchGesten gesteigert werden können.„Mit unserem Forschungsvorhaben len-ken wir den Fokus auf die smarte Be-leuchtung und die Steuerung von Gerätenim Operationssaal“, erklärt PD Dr. DirkWeyhe zum Projekt. „Hier sehen wir diegroße Chance, die Abläufe und die Effi-zienz zu optimieren, was sich positiv aufdie Dauer einer OP auswirken könnteund damit den Patienten zugutekommt.Denn je kürzer der Eingriff desto wenigerbelastend ist dieser für den menschlichenOrganismus.“ Aber auch für die Operati-onsteams könnte es Vorteile bringen,wenn die Lampen während des OP-Ge-schehens nicht mehr von Hand nachge-stellt werden müssen und dadurch auchnicht mehr zu unliebsamen Unterbre-chungen des Arbeitsflusses führten. Sosoll an Beleuchtungslösungen geforschtwerden, die sich mithilfe spezieller Kame-ras entweder automatisch einstellen, umdas Geschehen auf dem OP-Tisch optimalohne Schattenwurf auszuleuchten oderaber per Gestensteuerung. „Den Ansatzmit der Gestensteuerung verfolgen wirzeitgleich auch für das Bedienen von Ge-räten, zum Beispiel eines Ultraschallge-räts oder eines Monitors, der CT-Bilder,die während der OP benötigt werden, ab-bildet“, so Weyhe. Da dies aus hygieni-schen Gründen nicht der Operateur per-sönlich übernehmen kann, ist er auf einenim OP anwesenden Mitarbeiter, den soge-nannten Springer, angewiesen, der in kur-zer Zeit auf Zuruf des Chirurgen durch dieBilderflut navigieren muss, was mituntereine Herausforderung ist. „Es wäre alsomöglicherweise für alle Anwesenden ein-facher und zeitsparender, wenn die Chi-rurgen die Steuerung selbst übernehmen

könnten, um so schneller an das ge-wünschte Motiv zu kommen oder das Ul-traschallgerät zu steuern“, erläutert Dr.Verena Uslar, wissenschaftliche Mitar-beiterin der Universitätsklinik für Visze-ralchirurgie. Bislang hat die Forschung in diesem Be-reich hauptsächlich am Computer stattge-funden. Nun wollen die Beteiligten ausUniversitätsklinik, der „Creative Unit – In-tra-Operative Information“ der Universi-tät Bremen, dem Klinischen Innovations-zentrum für Medizintechnik Oldenburg(KIZMO) sowie den Industriepartnern Dr.Mach (medizinische Leuchten) und Olym-pus (medizinische Kamerasysteme) mit-hilfe einer finanziellen Förderung durchdas Bundesministerium für Forschungund Bildung (BMFB) darüber hinaus inden nächsten zwei Jahren auch prakti-sche Anwendungen entwickeln und un-ter realistischen Bedingungen am Pius-Hospital testen. „Unser perspektivischesZiel ist es nicht, die Operateure oder OP-Pflegemitarbeiter durch eine zunehmen-de Digitalisierung zu ersetzen, sondernihr Umfeld so komfortabel zu gestalten,dass sie konzentrierter, reibungsloser undsicherer arbeiten können“, fasst Klinikdi-rektor Weyhe zusammen. �

Intelligenter Operationssaal

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„Unser perspektivisches Ziel istes nicht, die Operateure oderOP-Pflegemitarbeiter durch

eine zunehmende Digitalisie-rung zu ersetzen, sondern ihrUmfeld so komfortabel zu ge-

stalten, dass sie konzentrierter,reibungsloser und sicherer

arbeiten können.“

Priv.-Doz. Dr. med. Dirk Weyhe // Direktor der Universitätsklinik

für Viszeralchirurgie

Eine typische OP-Szene, wie sie sich heutzutage (noch) darstellt: Die Lampen und Monitorewerden per Hand bedient. In Zukunft sollen intelligente Lampensysteme automatisch das fürdie Situation auf dem OP-Tisch beste Licht abgeben und Geräte per Gesten gesteuert werden.

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An einem Dienstagmorgen um 7.00 Uhrim Pius-Hospital Oldenburg: Ein Heer an Speisewagen mit den Frühstücktablettsfür 400 Patienten steht zum Austeilenauf den Stationen bereit, benötigte Arti-kel werden gerade zur Bestellung erfasst,Pakete und Briefe befinden sich bereitsauf dem Weg zu ihren Empfängern imganzen Haus. Währenddessen erhält dieAbteilung für Personal gerade eine großeLadung Druckerpapier und in den Ope-rationssälen bereiten die OP-Teams dieersten Patienten des Tages auf ihren Ein-griff vor. Alles, was sie benötigen, liegtam üblichen Platz bereit: Kleidung, Hau-ben, Mundschutz, Desinfektionsmittel,Handschuhe, Implantate, Abdecksets, In-strumente, Nahtmaterial, Verbände undvieles mehr. Alles in allem also ein Aus-schnitt eines ganz normalen Kranken-hausmorgens. Was allerdings hinter denKulissen des Pius-Hospitals geschieht ist,um diesen „ganz normalen“ Ablauf zu ga-rantieren, zeigt ein Blick auf das ausge-klügelte Logistikkonzept des Hauses.„Ein Krankenhaus ist im Grunde genom-men immer auch ein Logistikbetrieb“, er-läutert Torben Hübler, Leiter der Abtei-lung für Einkauf und Logistik im Pius-Hospital. So gilt es, die Versorgung des ge-samten Hauses rund um die Uhr sicherzu-stellen. Apotheke, Lager, Wäscherei, Kü-che, Cafeteria, Administration, Labor, Ste-rilisation und Entsorgung sind typischeBereiche, die in der logistischen Planung

berücksichtigt werden müssen. „Und obdiese Logistik effizient arbeitet, offenbartsich eigentlich daran, dass man sie als Pa-tient, Besucher und teilweise sogar alsMitarbeiter gar nicht richtig bemerkt“, soHübler. Dass im Hintergrund die Vorrätegeräuschlos aufgefüllt werden und Mate-rialien zur richtigen Zeit von A nach B ge-langen, dafür sorgen insgesamt 15 Mitar-beiter, wovon ein Teil im KVO (= Klini-sches Versorgungszentrum Oldenburg) inder Ekernstraße in Oldenburg-Etzhornarbeitet und der andere Teil als „Versor-gungsteam“ für die interne Logistik imEinsatz ist.Seit 2011 arbeiten sie nach einem überar-beiteten System, das mit der Inbetrieb-nahme des neuen Gebäudeabschnitts,dem sogenannten C-Flügel, eingeführtwurde. So erfassen die Mitarbeiter desVersorgungsteams den Bedarf an Mate-rialien an sogenannten Modulschränkenauf den Stationen. Sobald ein Vorratsfachdarin leer ist, zeigen die Pflegemitarbei-ter den Bedarf an, indem sie ein Schildmit Barcode im Schrank umdrehen. DieVersorgungsassistenten, die die Schränkeauch bestücken, scannen dann das Etikettein und erzeugen damit automatisch eineKommissionierliste für ihre Kollegen imKVO. So werden pro Jahr rund 11.000 die-ser Listen mit insgesamt 120.000 Positio-nen bearbeitet und gepackt.Die Touren, Routen und deren Frequenzunterliegen einer ausgeklügelten Taktung.

Auch die Anforderungen der anderen Ab-teilungen und Bereiche werden über einezentrale Software eingegeben und im Be-darfsfall sehr kurzfristig angeliefert. Zwei-mal täglich fährt ein Lkw vom acht Kilo-meter entfernten KVO zum Pius-Hospitalin der Innenstadt. Pro Fuhre passen genau15 Transportwagen für den Einsatz aufden Gängen und Fluren des Krankenhau-ses auf die Ladefläche des 7,5-Tonners. Ge-ordert werden können medizinischerSachbedarf, Laborartikel, Büromaterial,Formulare, Hauswirtschaftsartikel undauch Reinigungsprodukte. Bis ins Jahr2005 wurden diese Artikel noch im Haupt-haus vorgehalten, doch knapper werden-de Platzkapazitäten machten den Umzugin ein größeres Lager notwendig. Dieses –

Im KVO werden die georderten Waren auf einem Transportwagen zusammengestellt,

welcher dann mit 14 weiteren Exemplaren seiner Art per Lkw ins Pius-Hospital

gebracht wird.

Bestände und Abläufe im Blick:Kerstin Grotelüschen und Torben Hübler,

Abteilung für Einkauf und Logistik im Pius-Hospital

HELFERLogistik

Unsichtbare

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seit Sommer 2017 mit frisch saniertemDach und optimiertem Regalsystem – bie-tet auf über 1.500 Quadratmetern Platz fürcirca 2.000 verschiedene Artikel. Ein aufmerksamer Umgang gilt auch fürdie Abläufe, bei denen Dienstleister oderLieferanten das Pius-Hospital unterstüt-zen. Neben dem Wäscheservice und derEntsorgung stellt die Arzneimittelliefe-rung durch die zuliefernde Apotheke einesensible Schnittstelle dar. So werden dieMedikamente ebenfalls online über dieBestellsoftware bei der Apotheke angefor-dert, kommissioniert, in einer definiertenTaktung geliefert und nach einem be-stimmten System sicher verwahrt.

Sichere Bestände„Die Bestände im KVO sind so ausgelegt,dass sie circa zwei bis drei Wochen ausrei-chen würden, um das Pius-Hospital zu ver-sorgen“, erklärt Kerstin Grotelüschen ausder Abteilung für Einkauf und Logistik.„Der Verbrauch ist naturgemäß rechtschwankend, je nach Patientenaufkom-men. Umso wichtiger ist es, die Beständesehr gut im Blick zu haben, sodass ausrei-chend Reserve vorhanden ist.“ „Damit die Versorgung der Patienten si-chergestellt ist, müssen in einem Kran-kenhaus alle Ressourcen jederzeit vor-handen sein, bei speziellen Implantatenist auch eine Just-in-time-Lieferung nichtunüblich“, ergänzt Torben Hübler. „Einprivater Kunde, der vielleicht mal ein paarTage länger auf seine Lieferung wartet,kann das sicher verkraften. Aber für Pa-tienten in einem Krankenhaus, die auf be-stimmte Medikamente oder medizinischeArtikel angewiesen sind, gelten selbstver-ständlich andere Kriterien, weswegen derKrankenhauslogistik zum Wohle der Pa-tienten viel Aufmerksamkeit gewidmetwird.“ Neben der permanenten Verfüg-

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barkeit trotz schwankender Verbräuchebestehen im Krankenhausbetrieb typi-scherweise auch spezielle Anforderungenaufgrund des Platzmangels, der Hygienesowie der Handhabung bestimmter Ge-fahrenstoffe. Aus rechtlichen Gründenwerden außerdem alle Implantate perScanner erfasst, die bei einem Patienteneingesetzt werden. Eine besondere Herausforderung im Be-reich Einkauf und Logistik sind neuer-dings häufiger auftretende Lieferengpässebei produzierenden Pharma- und Medi-zinproduktefirmen. Der Grund: Immermehr Hersteller zentralisieren ihre Pro-duktionsstätten am gleichen Ort. MöglicheNaturkatastrophen wirken sich dann indoppelter Hinsicht aus. „Als der Wirbel-sturm Irma im Herbst über die USA und dieKaribik gefegt war, konnten zum Beispielwochenlang bestimmte Medizinprodukteaus Puerto Rico nicht geliefert werden. DasProblem war nämlich, dass die anderenHersteller dieser Artikel dort ebenfalls pro-

duzierten“, berichtet Kerstin Grotelüschen.Mit viel Beharrlichkeit, Lösungsorientie-rung und der Hilfe eines gut gepflegten Lie-ferantennetzwerks sucht das Team desEinkaufs dann nach Alternativen, um dieVersorgung sicherzustellen.

Neues und BewährtesAuch wenn viele Abläufe bereits jetztschon computerunterstützt sind, ist dasEnde der Automatisierung im Bereichder Krankenhauslogistik aber noch langenicht erreicht, weiß Hübler. Perspekti-visch möglich wären zum Beispiel auchSchränke mit integrierter Waage zur Be-standsüberwachung oder Verbrauchsar-tikel, die mit Mikrochips ausgestattet beieiner Entnahme für eine automatischeNachbestellung sorgten.Jedoch ist „Digitalisierung“ nicht immerdie Antwort auf die Fragen der modernenLogistik-Organisation. Um Blutproben insLabor zu schicken, kommt zum Beispieleine Rohrpostanlage zum Einsatz. DieVorläufer solcher Systeme, die heutzuta-ge ein Comeback in Krankenhaus, Apo-theke oder Industrie feiern, „pusteten“ be-reits Mitte des 19. Jahrhunderts eiligeNachrichten durch Röhren mit bis zu 40Stundenkilometern von einem Postamtzum anderen. �

� Die Mitarbeiter Jan-Philipp Schäck und Julian Wöhrmeyer kontrollieren anhand derKommissionierliste, ob die Lieferung komplettist. Im Lager finden sich über 2.000 Artikel –darunter sind medizinischer Sachbedarf, Laborartikel, Büromaterial, Formulare, Haus-wirtschaftsartikel und Reinigungsprodukte.

Sobald ein Artikel auf einer Station aufgebraucht ist, wird das entsprechende Fach am Modulschrank gescannt und automatisch eine Kommissionierliste für das Klinische

Versorgungszentrum (KVO) in der Ekernstraße erzeugt. Hier im Bild: Andreas Kulawig

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Dann, so der Leiter der Abteilung für Bauund Technik Uwe Nissen, fange der knif-felige Part des nach aktuellen Berechnun-gen 37 Millionen teuren Bauprojekts al-lerdings erst an. „Sobald der neue Gebäu-deabschnitt bezogen wird, starten wir da-mit, die angrenzenden und frei werden-den Bereiche zu sanieren. Dies betrifftzum Beispiel den alten Zentral-OP, ge-baut im Jahr 1987, der sich im ersten Stockdes angrenzenden Gebäudes befindet.Nach seiner Sanierung wird er mit demneuen OP-Trakt auf derselben Ebene ver-bunden und ergibt damit eine große Flä-che mit insgesamt acht Sälen.“ Hierfürwird das komplette zweite Stockwerk desneuen Gebäudeteils eine Technik-Zentra-le beherbergen, um einen reibungslosenBetrieb zu gewährleisten. Für die finaleFertigstellung Anfang 2021 sind 14 Um-

Bereiche mit sich. Das gilt für die Wege imHaus, aber auch für den wichtigen Partdes Materialflusses und der IT-Infrastruk-tur: „Eine weitreichende Kaskade an Kon-sequenzen, welche aber schon im Vorn-herein durchdacht und detailliert geplantwerden muss.“ Sind Bau und Sanierung aber erst einmalabgeschlossen, dürfen sich einerseits diePatienten der entsprechenden Fachbe-reiche über neue, komfortable und vor al-lem größere Patientenzimmer freuen,andererseits finden zum Beispiel die OP-Teams eine Arbeitsumgebung vor, dieden neuesten und sogar zukünftigen An-forderungen entspricht. „Die kalte, weißgekachelte Atmosphäre von OP-Sälen oh-ne Tageslicht, wie man sie heute nochvielerorts kennt, gehört im Pius-Hospitaldamit der Vergangenheit an“, erklärt Nis-sen. Raumgestaltung, Klima, Akustik, Be-leuchtung und Oberflächen werden ne-ben der High-End-Medizintechnik, fürwelche allein rund elf Millionen Euro desBudgets veranschlagt werden, für ange-nehmes Arbeiten sorgen. �

baustufen notwendig – planerisch und or-ganisatorisch eine komplizierte Aufgabe,bei der das Fraunhofer-Institut für Mate-rialfluss und Logistik IML in Dortmunddem Pius-Hospital beratend zur Seitesteht. Schließlich ist es das Ziel der Planerund Architekten, den laufenden Betriebsicherzustellen. „In der jüngeren Geschichte des Pius-Hos-pitals ist dieses Bauprojekt aufgrund sei-ner Komplexität sicher das herausfor-derndste, auch für die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter“, so Uwe Nissen. Diese, soder Planungsexperte, müssen sich in denverschiedenen Phasen des Umbaus flexi-bel und immer wieder neu auf die räum-lichen Gegebenheiten einstellen, dennder Umzug einer Abteilung oder die Än-derung einer Nutzungsform zieht immerauch Folgen für andere Abteilungen und

Innenausbau schreitet voranGebäudeabschnitt F-Flügel

� Trotz der hochkomplexen Bautätig keitenrund um den neuen F-Flügel verlieren sie

weder den Überblick noch die gute Laune:Der bauleitende Architekt Jens Krause vom

Architekturbüro Rosner + Partner aus Bremenund Uwe Nissen, Leiter der Abteilung für

Bau und Technik im Pius-Hospital.

Mit einer Gesamtfläche von 2.400 Quadratmetern aufsechs Stockwerken bietet der neue F-Flügel des Pius-

Hospitals Platz für die Erweiterung von Intensivstationund Zentral-OP mit hochmodernem neuen Hybrid-OP,

zwei neue Augen-OP-Säle, die medizinische Physik sowieeine neue onkologische Station im vierten Obergeschoss.Der Rohbau steht seit Anfang 2017, der Innenausbau mit

knapp 40 beteiligten Gewerken ist in vollem Gange. Das Ziel: Inbetriebnahme Ende 2018.

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S E R V I C E �

Damit Patienten nach einem Kranken-hausaufenthalt möglichst lückenlos vonihrem Haus- oder Facharzt weiterbehan-delt werden, hat der Gesetzgeber dasEntlassmanagement standardisiert. An-schlussrehabilitation, Kurz- oder Lang-zeitpflege, Arzneimittelverordnungen,Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung – vie-le Patientinnen und Patienten habennach einem Krankenhausaufenthalt wei-tere Bedürfnisse. Für sie ist es deshalbwichtig, dass der Übergang von der sta-tionären in die ambulante Versorgungglatt verläuft. Um mögliche Versorgungs-lücken zu schließen, haben die Kranken-häuser seit Oktober 2017 die Aufgabe,systematisch den Bedarf von stationärenPatienten für eine Anschlussversorgungzu ermitteln, gegebenenfalls mit der zu-ständigen Kran ken- oder Pflegekasse ab-zustimmen und in die Wege zu leiten. Au-ßerdem können Krankenhausärzte Arz-

neimittel, Verband-, Heil- und Hilfsmittelund häusliche Krankenpflege für einenZeitraum von bis zu sieben Tagen verord-nen sowie die Arbeitsunfähigkeit beschei-nigen. „Selbstverständlich haben wir un-seren Patienten auch vorher schon dieDokumente wie Arztbriefe, Informatio-nen für den Pflegedienst etc. im Entlas-sungsgespräch mit auf den Weg gegeben,die sie für die weitere Versorgung benö-tigten. Auch Medikamente haben wir beieiner Entlassung am Wochenende mitge-geben“, so Dr. Regina Prenzel, Direktorinder Klinik für Innere Medizin, Pneumolo-gie und Gastroenterologie, die auf der Kli-nikstation im Rahmen eines Pilotprojekts2013 eine effizientere und zwischen Pfle-ge- und Ärzteteam vernetzte Entlassungeinführte. Außerdem engagiert sich zumBeispiel der soziale Dienst für diejenigenPatienten, die auf weitere Hilfe nach derEntlassung angewiesen sind oder etwa

Unterstützung bei der Reha-Planung be-nötigen. Mit dem neuen Rahmenvertragvon GKV-Spitzenverband, kassenärztli-cher Bundesvereinigung und DeutscherKrankenhausgesellschaft ist die Bandbrei-te an Maßnahmen, die das Krankenhaus –nach schriftlicher Einwilligung der Patien-ten – durchführen kann, größer geworden.„Das Entlassmanagement ist Teil des An-spruchs auf Krankenhausbehandlung. Fürwen welche Maßnahmen eingeleitet wer-den, hängt allerdings von der Einschät-zung des Facharztes ab. Wenn die Not-wendigkeit besteht und zum Beispiel einRezept oder eine Krankschreibung ausge-händigt wird, bitten wir unsere Patienten,sich dennoch im eigenen Interesse nachihrem stationären Aufenthalt möglichstrasch bei ihrem niedergelassenen Arzt zumelden. Dieser sollte für den Patientenimmer der erste Ansprechpartner sein“,rät Prenzel. �

Mit jährlich circa 6.000 ambulanten Ein-griffen in zwei Operationssälen deckenambulante Operationen einen nicht uner-heblichen Anteil des gesamten Behand-lungsspektrums des Pius-Hospitals ab. Al-le chirurgisch tätigen Fachrichtungen desHauses nutzen dafür das Ambulante Ope-rationszentrum (AOZ) für die kleinerenEingriffe, die keinen stationären Aufent-halt erfordern. Ein reibungsloser Ablauf inden Stunden von der Aufnahme über dieOperation bis zur Entlassung ist deshalbunerlässlich und selbstverständlich auchim Sinne der Patienten, die hier zum Bei-spiel eine Gelenkspiegelung erhalten odereinen Nabelbruch versorgen lassen. ImFrühling 2017 wurde das AOZ in der Grü-nen Straße 11 umgestaltet und erwartetseine Patienten und Besucher nun mit ei-ner großzügigeren Raumgestaltung sowieeiner neuen Patientenschleuse. Hier zie-hen sich die Patienten in Ruhe um, schlie-ßen ihre Kleidung und persönlichen Din-ge ein, bevor es in Pius-Bademantel undwarmen Socken in den Operationsbereichgeht. Ein weiteres Zimmer für die vertrau-lichen Patientengespräche entlastet die

anderen Bereiche. Durch die neue Raum-aufteilung – auch die OP-Teams erhieltenneue Umkleideräume – entspricht dasAmbulante OP-Zentrum nun sogar denAnforderungen eines stationären OP-Zen-trums und bietet im Hinblick auf den Baudes neuen Zentral-OP des Pius-Hospitalsmit den verschiedenen Umbauphasen(siehe auch Seite 18) temporär Kapazitä-ten für nicht-ambulante Operationen.An was Sie an Ihrem ambulanten OP-Tagbitte denken sollten:

� Ggf. noch fehlende Labor-/EKG- Voruntersuchungen vom Hausarzt� Lassen Sie sich nach der OP abholen und sorgen Sie bitte dafür, dass in den nächsten 24 Stunden eine Begleit- person in Ihrer Nähe ist. � Bitte kommen Sie nüchtern (nicht essen, nicht trinken, nicht rauchen).� Ziehen Sie bequeme Kleidung an.� Bei orthopädischen Eingriffen: Bitte bringen Sie Unterarmgehstützen mit.

Für eine durchgängige Versorgung

Das Ambulante Operationszentrum

Neues Entlassmanagement

Hocheffizient

Herzlich willkommen im AOZ!

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Die zeitnahe Mobilisierung nach der Operation sorgt dafür, dass sich die Fast-Track-Patienten gar nicht erst krank oder schwach fühlen.

Martina Mittweg, Physio- und Kindertherapeutin, undCarsten Seebeck, Leitung Physiotherapie, bringen die

Patienten auf der Station in Bewegung.

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Um diesen Zustand so schnell und nach-haltig wie möglich herzustellen, ist essinnvoll, das neue Gelenk bereits kurznach dem Eingriff zu mobilisieren. DieseMöglichkeit bietet das Endoprothetik-zentrum der Maximalversorgung (EPZ -max) der Universitätsklinik für Orthopä-die und Unfallchirurgie ihren Patientenim Rahmen des sogenannten Fast-Track-Programms, das vor einem Jahr einge-führt wurde und seitdem erfolgreich an-gewendet wird. Bei dem Verfahren handelt es sich um einanerkanntes Konzept zur besseren Infor-mation, Vorbereitung und Nachbehand-lung von Patienten bei einer sehr engenZusammenarbeit von Physiotherapeuten,Mitarbeitern der Pflege und Ärzten. Wis-senschaftliche Untersuchungen zu die-sem Thema haben gezeigt, dass sich dienoch frühere Mobilisation positiv auf die

gesamte Rehabilitation und Eigenstän-digkeit auswirkt. Außerdem kann das Ri-siko postoperativer Komplikationen da-durch gemindert werden. „Das Behand-lungskonzept Fast Track ist ideal für Pa-tienten geeignet, die den Wunsch haben,möglichst schnell wieder mobil und ei-genständig zu werden und aktiv am Be-

handlungserfolg mitwirken wollen“, er-läutert der Leitende Arzt Prof. Dr. UweMaus, der das Konzept gemeinsam mitseinen Kollegen aus den entsprechendenBereichen am Pius-Hospital etabliert hat.Aus medizinischer Sicht ist die Teilnah-me am Fast-Track-Programm demnachfür fast jeden Patienten möglich. In Län-dern wie Dänemark oder Schottland wirddas Programm bereits seit einigen Jahrenerfolgreich praktiziert. Durch gezielte physiotherapeutische Übun-gen, die die Patienten zu Hause durchfüh-ren, wird der Körper bereits vor dem Ein-griff optimal vorbereitet. Nach der statio-nären Aufnahme im Krankenhaus übensie schon einmal das Gehen mit Unter-armstützen, um dann bereits am selben

Schneller mobilDurch das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks

soll Patienten mit schwerem Verschleiß oder nach Verletzungen des Gelenks wieder ein aktiver und mobiler

Lebensstil ermöglicht werden – ohne Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Fast-Track-Behandlungsmethode

„Das Behandlungskonzept Fast Track ist ideal für Patienten geeignet, die aktiv am Behandlungs -erfolg mitwirken wollen.“

Prof. Dr. med. habil. Uwe Maus // Leitender Arzt der Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

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Öffentliche Veranstaltungen für Patienten, Angehörige und Interessierte

� CHORPIDUS – Offenes Singen für Menschen mit (und ohne) Lungenerkrankungenjeden Donnerstag, 16.30-17.30 UhrCafeteria im Atrium

� Informationsabend Geburtshilfejeden ersten Dienstag im Monat, 19.00 Uhr, Cafeteria im Atrium

� Infoabend Endometriosejeden zweiten Dienstag im Monat, 18.30 Uhr, Besprechungsraum B-Flügel

VERANSTALTUNGEN + TERMINE �

WEITERE INFORMATIONEN UND TERMINE SOWIE ABWEICHUNGEN UND ÄNDERUNGEN UNTERwww.pius-hospital.de

� Gesprächskreis: Gemeinsam leben mit Krebsjeden zweiten Montag im Monat, 14.30-16.00 UhrBesprechungsraum B-Flügel

� Vortrag: „Glücklicher Nichtraucher“für (ehemalige) Raucher jeden zweiten Donnerstag im Monat,19.00 Uhr, Besprechungsraum B-Flügel

� „Wissen Orthopädie“ – Vorträge zuausgewählten orthopädischen Themenjeden dritten Montag im Monat, 18.00-19.00 Uhr, Cafeteria im Atrium

� „Photonen, Protonen, Illusionen?“Strahlentherapie erklärt – angstfrei indie TherapieDen kommenden Termin finden Sie aufunserer Website unter „Aktuelles“.

Alle Veranstaltungen sind kostenfrei.

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Tag kurze Zeit nach der Operation unterphysiotherapeutischer Anleitung in eige-ner Kleidung und festen Schuhen aufzu-stehen und eine erste Gangübung zu ma-chen. Bei der herkömmlichen Methodewird hiermit frühestens einen Tag nachder OP gestartet. Bereits nach circa dreibis vier Tagen, an denen intensiv mit denPhysiotherapeuten und Schwestern ge-übt wird, können die Fast-Track-Teilneh-mer in der Regel eine eigenständige Geh-strecke auf der Station absolvieren, Trep-pensteigen und ohne Hilfe Schuhe undKleidung an- und ausziehen. Ein weitererVorteil: Da die Patienten einen speziellenVerband und keine Drainage bekommen,können sie schneller wieder duschen –ungefähr ab dem dritten Tag nach derOperation sogar ohne Hilfe, sofern sieselbstständig stehen können. Auch eine

Lagerungsschiene ist nicht mehr erfor-derlich. Damit sind die Patienten in derLage, sich früher aufzusetzen und je nachindividuellem Bedürfnis die Sitz- oderLiegeposition zu verändern. „Unser Ziel und unsere Verpflichtung istes schließlich, den Menschen durch ope-rative Eingriffe so wenig wie möglich zubeeinträchtigen“, so Maus über die Hin-tergründe für das Einführen des Fast-Track-Konzepts im Frühjahr 2017. Hier-bei, so der Mediziner, gehe es nicht da-rum, möglichst früh aus dem Kranken-haus zu entlassen, sondern um die Chan-ce, nach der Operation zügig wieder fit,mobil und selbstständig zu sein. Dazuträgt auch das zertifizierte Schmerzmana-gement im Pius-Hospital bei, das daraufabzielt, die Schmerzen so weit zu reduzie-ren, ohne dass ein Gefühl der Benommen-

heit durch die Schmerzmittel entsteht.„Natürlich wissen wir, dass das Einset-zen eines künstlichen Hüftgelenks fürunsere Patienten ein außergewöhnli-ches Ereignis ist und der Körper eine ge-wisse Zeit der Rehabilitation benötigt.Untersuchungen sowie auch unsere ei-gene langjährige Erfahrung haben je-doch gezeigt, dass lange Bettruhen beimPatienten das Krankheitsgefühl verstär-ken – durch den Abbau von Muskelmasseund die Schwächung des Kreislaufs – unddamit den Wiedereinstieg in ein mobilesLeben erschweren.“ Damit die kürzlichOperierten erst gar nicht anfangen, sichkrank oder entkräftet zu fühlen, hilft ih-nen der schnelle mobile Wiedereinstigdabei, Ihre eigenen Kräfte zu mobilisie-ren. „Unsere bisherigen Fast-Track-Pa-tienten empfanden das frühe Aufstehennach der Operation und die wenig be-schränkte Beweglichkeit als äußerst posi-tiv“, berichtet Professor Maus über die er-folgreiche Umsetzung des Konzepts. „Nach unseren Erfahrungen am Hüftge-lenk werden wir bald das Konzept erwei-tern und diese Methode auch den Patien-ten anbieten, die einen Kniegelenkersatzerhalten – wissenschaftlich begleitet, da-mit wir durch die gesammelten Daten dieBehandlung noch mehr auf die Bedürfnis-se unserer Patienten anpassen können.“ �

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� Raus aus dem Bett: Nur zwei Tage,nachdem er ein künstliches Hüftgelenkerhalten hat, ist dieser Patient aus Garrelschon wieder fit und fidel. Das Aufstehen,Gehen und Treppensteigen mithilfe vonGehstützen – hier unter Anleitung vonPhysiotherapeut Carsten Seebeck – sind überhaupt kein Problem.

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„Als Voraussetzung für die weitere Thera-pie kommt ja so gut wie jeder Patient – un-abhängig von der Art der Beschwerden –mit den Diagnoseverfahren der Radiolo-gie in Berührung, sei es durch das Rönt-gen als Vorbereitung einer Hüftprothe-senimplantation, durch den Ultraschallbei der Blinddarmentzündung oder wennfestgestellt werden soll, ob zum Beispielein Tumor vorliegt“, so Privatdozent Dr.Alexander Kluge, Direktor des Institutsfür Diagnostische und InterventionelleRadiologie im Pius-Hospital. So werden inder Radiologie heutzutage mit moderns-ten Methoden alle Körperregionen sostrahlensparend wie möglich oder ganzohne Röntgenstrahlung untersucht. Beiambulanten und stationären Patientenlassen sich Erkrankungen dadurch aus-schließen oder so genau wie möglich ein-grenzen. Eine eventuell erforderliche

Therapie kann dann so schonend und ge-zielt wie möglich erfolgen. Für die sichere Diagnose einer bösartigenErkrankung wird jedoch immer auch eineGewebeprobe benötigt. „Und hier fängtder Bereich der Interventionellen Radio-logie eigentlich schon an“, erklärt Kluge.Diese Probenentnahme (Biopsie) für dieanschließende pathohistologische Unter-suchung führen die Radiologen mit derHilfe bildgebender Verfahren durch, zumBeispiel Ultraschall, Magnetresonanzto-mographie (MRT) oder Computertomo-graphie (CT). Der Vorteil: Es handelt sichhierbei um minimalinvasive Eingriffe –ein drei Millimeter großer Schnitt, umHohlnadel oder Biopsiestanze einzufüh-ren, genügt.„Im Prinzip können wir jede Stelle des Kör-pers mithilfe eines Katheters, der durch dieBlutgefäße geführt wird, erreichen“, so der

Radiologe weiter. „Für dieses schonendeminimalinvasive Vorgehen gibt es in derinterventionellen Radiologie viele Anwen-dungsbereiche.“ Ein klassisches Indikati-onsgebiet ist die periphere arterielle Ver-schlusskrankheit (pAVK), die sogenannteSchaufensterkrankheit. Dabei handelt essich um eine Verengung der Schlagadern,welche besonders ältere Menschen be-trifft. Mit einem kleinen Ballon könnendiese Verengungen wieder aufgedehntwerden, zur Absicherung des Ergebnisseskann dann ein Drahtröhrchen, ein Stent,eingesetzt werden. Die gleiche Techniklässt sich auch in vielen anderen Körper-regionen anwenden, zum Beispiel beiProblemen an Blutgefäßen der Eingewei-de, die oft ebenfalls minimalinvasiv be-handelt werden. Den Patienten erspartdies eine sehr eingreifende Operation.Alle Patienten werden gemeinsam mitden Kollegen anderer Fachgebiete be-sprochen, mit dem Ziel, für jede Situationdie sinnvollste Behandlung auszuwählen.Radiologen, Chirurgen, Onkologen, Ge-fäß- und Thoraxchirurgen wägen dabeigemeinsam die Vor- und Nachteile derverschiedenen Behandlungsmethoden ab.Im interdisziplinären Gefäßzentrum desPius-Hospitals untersuchen, behandelnund kontrollieren Radiologen und Gefäß-chirurgen so gemeinsam die Patienten mitder „Schaufensterkrankheit“.

RadiologieMit dem Fachgebiet der Radiologie verbinden viele

Menschen in erster Linie die gängigen bildgebenden Ver-fahren in der Diagnostik wie Röntgen, Magnetresonanz-

oder Computertomographie. Im Rahmen einer spannendenWeiterentwicklung des Fachbereichs, die sich „Inter -

ventionelle Radiologie“ nennt, werden therapeutischeEingriffe unter Bildsteuerung durchgeführt – mit zu nehmender Häufigkeit auch im Pius-Hospital.

reloadedPD Dr. med. Alexander Kluge bei einer Angiographie – einer Untersuchung der Blutgefäße ohne operativen Eingriff

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Schwerpunkt Krebsbehandlung„Es kann vorkommen, dass inoperableTumoren Gefäße einengen, verschließenoder durch eine Infiltration (Einwachsenin das Gefäß) brüchig werden lassen, so-dass es zu Blutungen kommt. Auch hierkommt die Interventionelle Radiologiezum Einsatz. Gefäße können mit einemBallonkatheter wieder geweitet werdenund eine Gefäßstütze (Stent) sorgt dafür,dass sie auch offen bleiben", erläutert dieOberärztin Dr. Sarah Heinze, die sich aufsolche Eingriffe spezialisiert hat und seitgut einem Jahr im Pius-Hospital arbeitet.Bei Blutungen gibt es die Möglichkeit,kleine Gefäße mittels spezieller Metall-spiralen zu verschließen. Bei großen Ge-fäßen dient ein sogenannter gecoverterStent, bei dem die Stentmaschen bedecktsind, dazu, die Blutung zu verschließenund gleichzeitig das Gefäß offen zu haltenund die Organe so weiterhin mit Blut zuversorgen. Überdies ist es auch möglich,einen Tumor von der Blutversorgung ab-zukoppeln, ihn also von der Nährstoffver-sorgung abzutrennen. Dadurch kommt eszum Absterben des Tumors. Dieser Vor-gang nennt sich Embolisation. Noch ei-nen Schritt weiter geht die transarterielleChemoembolisation (TACE) der Leber.Unter Bildkontrolle werden minimalin-vasiv embolisierende Kügelchen, die miteinem Zytostatikum beladen sind, überdie Blutgefäße durch einen Katheter di-rekt in ein Tumor areal eingebracht. Da-durch kann das Chemotherapeutikum ineiner hohen Dosis zielgenau wirken, wäh-rend der Gesamtorganismus geschontwird. Dieser Eingriff wird zum Beispielbei inoperablem Leberkrebs beziehungs-weise bei Lebermetastasen durchgeführtoder wenn andere medizinische Gründegegen eine Operation sprechen. Auch diehitzebasierten Behandlungsoptionen derRadiofrequenzablation (RFA) und die Mi-krowellenablation (MWA) sind Verfahrenin der Interventionellen Radiologie. Hier-bei wird eine Thermosonde unter CT-Kontrolle in dem Tumor, beispielsweise

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in der Leber, der Lunge, der Niere oderauch in einem Knochen, platziert und dieSonde kontrolliert erhitzt, was gewisser-maßen zum Verkochen des Tumorgewe-bes, also zur zielgenauen Zerstörung desTumors unter Schonung des umliegen-den Gewebes, führt. „Der Tumor verän-dert sich direkt während der Behandlungund stirbt ab. Die anschließende Kontroll-untersuchung zeigt uns das behandelteehemalige Tumorareal“, so OberärztinHeinze fasziniert über diese Methode, dievor allem wegen ihrer hohen lokalen Ef-fektivität und der niedrigen Komplikati-onsrate erfolgreich Einzug in die Krebs-behandlung gehalten hat. „Die Behandlung lässt sich, wenn not-wendig, mehrfach wiederholen. Für diePatienten sind die Interventionen wenigbelastend und auch eine Vollnarkose istbei den meisten Behandlungen nicht er-forderlich. Die Patienten bleiben, sofernsie nicht ambulant behandelt werden,durchschnittlich zwei bis drei Tage im Pi-us-Hospital“, ergänzt Heinze. Mit Spannung blickt man im Pius-Hospi-tal auf die Zukunft der InterventionellenRadiologie, da die Entwicklung von The-rapieoptionen noch lange nicht am Endeangelangt ist– sowohl was den medizini-schen Fortschritt betrifft als auch dieMöglichkeiten, die sich dafür im Pius-Hospital bieten.

Forschung und Lehre Betrachtet man das Engagement des In-stituts für Diagnostische und Interventio-nelle Radiologie im Pius-Hospital im Be-reich der Forschung und Lehre, bestätigtsich dies. Es sind nicht nur durchgängigHospitanten, meist Assistenzärzte, ausverschiedenen Ländern vor Ort, um dasFachgebiet der Radiologie zu erlernen,Privatdozent Dr. Kluge und seine KolleginDr. Heinze geben ihr Wissen und ihre Er-fahrungen auch im Rahmen der Medizi-

„Im Prinzip können wir jede Stelledes Körpers mithilfe eines Katheters,der durch die Blutgefäße geführtwird, erreichen.“

Privatdozent Dr. Alexander Kluge // Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie im Pius-Hospital

Im Institut für Diagnostische und Interven -tionelle Radiologie im Pius-Hospital sind achtFach- und Assistenzärzte sowie 18 medizinisch-technische Assistentinnen (MTRA) tätig, dreiMitarbeiterinnen kümmern sich in der Anmeldung um das Wohl der Patienten. Pro Tag werden rund 170 bildgebende Unter-suchungen bei ambulanten und stationärenPatienten durchgeführt, insgesamt also über60.000 pro Jahr mit circa:� 30.000 konventionelle Röntgenunter-

suchungen,� 7.000 Computertomographien,� 6.000 Ultraschalluntersuchungen, � 2.900 MRT-Untersuchungen,� 800 Durchleuchtungsuntersuchungen

(Röntgenbilderserie zur Darstellung eines Bewegungsablaufs, z.B. Speiseröhre beim Schlucken),

� 250 angiographischen (also die Gefäße betreffende) Interventionen,

� 900 Mammographien, z.B. im Rahmen der Brustkrebs-Nachsorge,

� 200 minimalinvasiven Probenentnahmen zur feingeweblichen Untersuchung.

ZAHLEN & FAKTEN �

Im Pius-Hospital findet ein reger Austauschzwischen den verschiedenen Fachgebieten

statt. Hier: Dr. med. Sarah Heinze, Oberärztinim Institut für Diagnostische und Inter ven -

tionelle Radiologie, mit Dr. med. Martin Hoffmann, Oberarzt in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie �

nerausbildung der European MedicalSchool (EMS) weiter. Hinzu kommen ex-perimentelle Forschungsansätze im MRTsowie kleinere Studien, um neue Verfah-ren zur Wiederöffnung verschlossenerGefäße zu erproben. Eine Studie, die sichdamit befasst, wie Substanzen in der Blut-bahn ohne Zuhilfenahme eines Katethersbewegt werden können, wird zurzeit aus-gewertet. Wilhelm Conrad Röntgen, derEntdecker der nach ihm benannten Rönt-genstrahlen und Wegbereiter der moder-nen medizinischen Diagnostik, hätte sichdiese Entwicklungen in der Radiologiedes 21. Jahrhunderts wohl kaum träumenlassen können … �

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Hygiene

Das Pius-Hospital erhielt im Rahmen der„Aktion Saubere Hände“ mit einem Gold-Zertifikat für 2018 und 2019 die höchst-mögliche Auszeichnung für das erfolg-reiche Umsetzen von Maßnahmen undQualitätsstandards zur Verbesserungder Händedesinfektion. Nur 41 von 1069teilnehmenden Krankenhäusern in ganzDeutschland erreichten bisher diesenStatus. Die Hände von Krankenhausmitarbeiternsind die wesentlichsten Überträger vonKrankheitserregern, da sie beim Kontaktmit den Patienten und ihrer Umgebungmit krankmachenden Erregern kontami-niert werden. Die wichtigste Gegenmaß-nahme ist die hygienische Händedesin-fektion, da sie sowohl die Übertragung derErreger auf andere Patienten wie auch dieBesiedlung der Mitarbeiter selber ver-hindert. Um diese an sich einfache Maßnahmekonsequent anzuwenden, gibt es seit 2008die „Aktion Saubere Hände“ – eine natio-nale Kampagne zur Verbesserung derHändedesinfektion in deutschen Gesund-heitseinrichtungen. Diese wird auch imPius-Hospital mit großem Engagement

und breiter Unterstützung umgesetzt. Ei-ne Lenkungsgruppe, bestehend aus demDirektorium, dem Krankenhaushygiene-beauftragten Helmut Holthaus als Pro-jektleiter und Dr. Jörg Herrmann, Direk-tor des Instituts für KrankenhaushygieneOldenburg, koordiniert die Kampagne,bewertet jährlich die Ergebnisse und legtdie Ziele für das Nachfolgejahr fest. „DieSicherheit der Patienten und der Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter hat für unsoberste Priorität“, betont Elisabeth Sand-brink, Geschäftsführerin des Pius-Hospi-tals. „Die Verleihung des Gold-Zertifika-tes bestätigt allen Mitarbeitern ein hohesEngagement bei der Händehygiene, wo-für ich mich an dieser Stelle ganz herzlichbedanken möchte.“Helmut Holthaus als Projektleiter weiß,dass dieser Erfolg ohne den großen Ein-satz der Hygienebeauftragten nicht mög-lich gewesen wäre. „Meine Kollegin JuttaTscheschel und ich erfassen die Anzahlvon Händedesinfektionsmittelspendernund den Desinfektionsmittelverbrauchs.Dieser Aufwand ist recht überschaubar“,so Holthaus. „Richtig arbeitsintensiv sindallerdings die 1.000 sogenannten Compli-

ancemessungen, bei denen die speziellgeschulten Hygienebeauftragten überihr Tagesgeschäft hinaus auf den Statio-nen überprüfen, ob die hygienische Hän-dedesinfektion bei den richtigen Indika-tionen korrekt durchgeführt wird“. „Fünf Finger an einer Hand – fünf Indi-kationen.“ Mit dieser einfachen Formellassen sich die Indikationen, bei denendie Krankenhausmitarbeiter eine hygie-nische Händedesinfektion durchführenmüssen, leicht merken: Vor und nach je-dem Patientenkontakt, vor aseptischenTätigkeiten, nach Kontakt mit potentiellinfektiösen Materialien und nach Kon-takt mit der unmittelbaren Patientenum-gebung. Damit die praktische Umset-zung korrekt erfolgt, werden jedes JahrFortbildungen für alle Berufsgruppen imPius-Hospital durchgeführt. JährlicheAktionstage zielen außerdem darauf ab,das Wissen über die wirksame Handhy-giene in der Öffentlichkeit, also auch beiPatienten, Angehörigen und Besuchern,zu steigern. „Das Thema Krankenhaushygiene findetmedial immer wieder große Beachtung.Offenbar besteht in der Öffentlichkeit eingroßes Interesse und auch ein Stück weitVerunsicherung, was den Schutz vor Kei-men, insbesondere vor multiresistentenBakterien betrifft“, so Dr. Jörg Herrmann,Direktor des Instituts für Krankenhaushy-giene Oldenburg, das die drei Oldenbur-ger Krankenhäuser in allen Hygienefra-gen berät. „Die Händedesinfektion spieltdabei eine elementare Rolle. Deshalbfreuen wir uns über die Gold-Auszeich-nung der Aktion Saubere Hände, diezeigt, dass sich das Pius-Hospital sichtbarund transparent für die Patientensicher-heit engagiert.“ �

Saubere Hände� Das Pius-Hospital nimmt bereits seit 2008 an der „Aktion Saubere Hände“ teil. Aus Silber der Vorjahre wird 2018/2019 Gold.Bild: Projektleiter Helmut Holthaus (Mitte) mit Pflegedirektorin Irmgard Hollmann, Dr. med. Christoph-Maria Ratusinski, stellvertretender ärztlicher Direktor, und den Hygienebeauftragten des Pius-Hospitals.

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Erstmals wird in Oldenburg eine Fach-weiterbildung für die pflegerische Not-fallversorgung angeboten. Seit dem 1. Ja-nuar ist diese am Hanse Institut Olden-burg durch die Deutsche KrankenhausGesellschaft (DKG) genehmigt. Somit be-steht in Oldenburg ein weiteres innovati-ves Weiterbildungsangebot, um denFachkräftebedarf in den Krankenhäusernzu decken.Aus gutem Grund soll die Notfallversor-gung gestärkt werden: Die Anforderun-gen an diesen Bereich steigen kontinuier-lich. Zunehmende Fallzahlen, unvorher-sehbares Patientenaufkommen und ho-her Entscheidungsdruck kennzeichnenden Arbeitsalltag der Pflegenden in derNotaufnahme und erfordern damit spe-zielle Kompetenzen zur Bewältigung die-ser Anforderungen. Dabei spielt auch dieZusammenarbeit zwischen Pflegendenund Ärzten eine entscheidende Rolle.Weitergebildete Pflegekräfte haben einezentrale Rolle im Behandlungsprozessinne. Sie sind der allererste Kontakt undAnsprechpartner für die Patienten, neh-men Ersteinschätzungen vor und koordi-nieren die Versorgung im interprofessio-nellen Team. Die Fachweiterbildung für

die Notfallpflege kann im Rahmen einerÜbergangsregelung für langjährig be-rufserfahrene Pflegekräfte in Notaufnah-men bis 2019 auch als Anerkennungskursin verkürzter Form absolviert werden.Der erste Anerkennungskurs beginnt be-reits im Februar 2018. Durchgeführt werden die Weiterbildungsowie die Anerkennungskurse in Koope-ration zwischen dem Hanse Institut Ol-denburg und Krankenhäusern der Nord-

west-Region, somit auch dem Pius-Hospi-tal. Informationen zur Weiterbildung so-wie zu Kooperationsmöglichkeiten sinderhältlich unter Telefon 0441-350 640 11oder unter www.hanse-institut-ol.de Das Hanse Institut Oldenburg ist ein Bil-dungsinstitut zur Aus-, Fort- und Weiter-bildung in den Gesundheitsberufen. Trä-ger des Instituts sind Pius Hospital, Evan-gelisches Krankenhaus Oldenburg sowiedas Klinikum Oldenburg. �

Europaweit steht die Pflege vor zentra-len Herausforderungen: Fachkräfteman-gel bei sich verändernden Strukturen,komplexer werdende Prozesse und ho-her ökonomischer Druck bestimmen zu-nehmend den Pflegealltag. Beim Euro-päischen Pflegesymposium am 22. März2018 in Oldenburg sollen Wege aufge-zeigt werden, um die Pflegepraxis wei-ter zu entwickeln und fit für die Zukunftzu machen. Hierzu sind interessiertePflegeprofis aus Praxis, Management undPädagogik eingeladen. Ausrichter desSymposiums sind die Organisatoren desOldenburger Hanse Instituts zur Aus-,Fort- und Weiterbildung in den Gesund-heitsberufen und die Veranstalter vonNewNet (Network European Ways of

Nursing Education and Training). BeimLetzteren handelt es sich um einen Zu-sammenschluss unterschiedlicher Akteu-re der Gesundheitsversorgung. Beteiligtsind Bildungseinrichtungen, Hochschu-len und Kliniken aus Deutschland, denNiederlanden und Irland.Auf dem Programm der Veranstaltung imMärz stehen unter anderem Themen-schwerpunkte wie „Aktuelle Herausforde-rungen für die Pflegepraxis“, „ErweitertePflegepraxis – Beispiele und Erfahrun-gen“, „Grenzüberschreitende Pflegeaus-bildung“ oder „Technisierung der Pflege –was heißt das für die Pflegepraxis?“. �

Alle weiteren Themen, Anmeldungenund detaillierte Infos unter www.new-net.eu.

„Gute Besserung – Pflegepraxis der Zukunft“

Mehr Handlungssicherheit und Qualität

Symposium

Notfallpflege-Weiterbildung

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Im Bereich der Pflege im Pius-Hospitalwird zurzeit das Konzept der PrimärenVerantwortung (PdpV) in einer Art Pilotprojekt eingeführt. Was muss man sich darunter vorstellen?Hollmann: Nach einer circa einjährigenKonzeptphase haben wir seit Septemberletzten Jahres auf der OrthopädischenStation 4 A/D zunächst eine Mitarbeiterinder sogenannten Primären Pflege im Ein-satz. Bei dem Konzept, das in groben Zü-gen auf das Primary Nursing zurückzufüh-ren ist, ein in den 1960er-Jahren entwickel-tes Pflegesystem aus den USA, handelt essich um eine Pflegeorganisation, die sichnoch mehr am Patienten orientiert. Hier-bei haben die Patienten von der Aufnah-me bis zur Entlassung eine Hauptan-sprechpartnerin in der Pflege, und nichtmehr schichtbezogen mehrere Pflegende.Somit liegt die Verantwortung für den Pa-tienten komplett bei der Primären Pflege-kraft, die über seinen Zustand bestens imBilde ist und alle notwendigen Maßnah-men veranlassen kann für die gesamteDauer des Aufenthalts. Sie ist zuständigfür die Qualität, die Umsetzung sowie dieErgebnisse der Pflegeplanung. Dieser An-satz fördert das Vertrauen und die Eigen-ständigkeit der Patienten, die Kommuni-kation zu Patient und Angehörigen istsehr intensiv und wird direkt und offengestaltet. Dadurch, dass alle Informatio-nen an einer Stelle gebündelt werden,auch in Absprache mit dem weiteren Be-handlungsteam wie Ärzten oder Physio-therapeuten, werden mögliche Zeitverzö-gerungen weniger.

Heißt das, die Primäre Pflegemitarbei -terin ist rund um die Uhr vor Ort?Hollmann: Nicht rund um die Uhr, aberkontinuierlich zu festen Tageszeiten. Wäh-rend ihrer Abwesenheit kümmert sich eineVertretung um das Wohlergehen der ent-sprechenden Patienten, der intensive Aus-tausch im Team macht es möglich. Die ver-tretende Pflegekraft hält sich an die Vorga-ben der Primären Pflegemitarbeiterin undweicht von deren Pflegeplanung nur dannab, wenn sich an der Situation des Patien-ten akut etwas ändert. Sobald die Haupt-ansprechpartnerin wieder vor Ort ist, in-formiert sie sich über den Stand der Dingeund steigt sofort wieder ein, denn sie istnach wie vor Koordinatorin der gesamtenBehandlung und sichert somit einen opti-malen Ablauf.Was macht das Profil einer Pflegemit -arbeiterin im Konzept der Primären Verantwortung im Besonderen aus?Hollmann: Eine Primäre Pflegekraft istdurch die klare Zuordnung ihrer Patien-ten in der Lage, in partnerschaftlicherWeise aktiv eine therapeutische Bezie-hung zu den Patienten und ihren Ange-hörigen zu gestalten, und bezieht diesein die Planung der Pflege mit ein. Nebender Fach- und Methodenkompetenz er-fordert die Arbeit als Primäre Pflegemit-arbeiterin eine ausgeprägte Teamfähig-keit und kommunikative und koordinie-rende Kompetenzen. Hinzu kommen einhohes Maß an Eigenständigkeit und derWille, Verantwortung zu tragen und die-se Rolle auch gegenüber den Patienten,

seinen Angehörigen und gegenüber denweiteren an der Behandlung Beteiligtenzu vertreten. Außerdem ist sie in der La-ge, ihr eigenes Handeln zu reflektieren.Das bedeutet nicht, dass andere Pflege-mitarbeiter, die weiterhin im System derBereichspflege tätig sind, dies nicht auchkönnen. Aber ich denke, die Rolle der inder Primären Verantwortung ist schoneine besondere. Was bedeutet die Änderung des Pflegesystems für die Abläufe?Hollmann: Selbstverständlich muss mandie Organisation, die Personalplanungund die Kommunikationsstrukturen andie neuen Gegebenheiten anpassen bishin zu Änderungen im Krankenhausinfor-mationssystem. Aber ganz wichtig ist,dass so ein Konzept immer an die jeweili-gen Voraussetzungen der individuellenAbteilungen und Stationen angeglichenwird. Deshalb wollen wir das Konzeptauch Schritt für Schritt umsetzen, in engerAbsprache mit den Verantwortlichen.Trotzdem, der Aufwand lohnt sich. Schließ-lich profitieren alle gleichermaßen vonder Veränderung.Inwiefern?Hollmann: Das Pflegesystem der Primä-ren Verantwortung stellt den Patientenmehr denn je in den Mittelpunkt des pfle-gerischen Handelns, was per se ja schoneinmal der richtige Ansatz ist. Die Patien-ten sind eigenständiger und fühlen sich si-cherer. Der hinzugewonnene Handlungs-spielraum sorgt bei der Primären Pflege-mitarbeiterin für eine größere Arbeitszu-

Neues Pflegekonzept

Interview mit Irmgard Hollmann, Pflegedirektorin im Pius-Hospital am PatientenNoch näher

Die Pionierinnen des neuen Pflegesystems im Einsatz auf der Station 4 A/D: Schwester Teresa Krümpelbeck (links) – seit September 2017 – und Schwester Stephanie Eiskamp

(rechts) – ab 1. März 2018. Juliane Mosenhauer aus dem Pflegemanagement des Pius-Hospitals begleitet die Umsetzung auf den Stationen intensiv. �

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P F L E G E �

Trockene Kompressen und häufige Ver-bandswechsel: Das waren früher die Mit-tel der Wahl, wenn es um das Versorgenvon Wunden ging. Heute weiß manmehr. Ins moderne Wundmanagement,also der Beurteilung, Reinigung und Ver-sorgung von zum Beispiel Geschwüren,diabetischem Fußsyndrom oder Operati-onswunden fließen viele neuere Erkennt-nisse und Erfahrungen ein, die in denletzten Jahren gesammelt wurden. DiesesExpertenwissen anzuwenden und denPatienten im Pius-Hospital zugutekom-men zu lassen, liegt seit April 2017 in derVerantwortung von Schwester Petra Mi-chelmann. Die Gesundheits- und Krankenpflegerinhat die Zusatzqualifikation zur zertifizier-ten Wundexpertin, PflegetherapeutinWunde (ICW) und zur Gefäßassistentin(DGG). Sie steht den Pflegemitarbeiternauf den verschiedenen Stationen bera-tend zur Seite, kümmert sich aber auchpersönlich um die Patienten – vornehm-lich um solche mit chronischen oderschlecht heilenden Wunden – indem siedie Stellen versorgt und den Heilungspro-zess regelmäßig kontrolliert. „Heutzutagekönnen wir auf eine Vielzahl verschiede-ner Produkte, zum Beispiel superabsor-

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bierende (Vlies-)Kompressen, und Tech-niken zurückgreifen, die die Wundhei-lung beschleunigen“, so die Wundexper-tin, die zuvor zehn Jahre lang in der Me-dizinischen Hochschule Hannover in die-sem spezialisierten Bereich der Pflege tä-tig war. „Generell gilt, dass eine WundeRuhe braucht. Man sollte also den Ver-band gar nicht so häufig wechseln, wennder Heilungsprozess unauffällig ist. Den-noch passen wir die Therapie dem Wund-stadium an und schauen genau, wannwelche Maßnahme die richtige ist.“ DasBeraten und Informieren – auch für dieZeit nach dem Krankenhausaufenthalt –nimmt einen wichtigen Part in der Pflege-sprechstunde von Petra Michelmann ein.„Manchen Patienten ist der Zusammen-hang zwischen bestimmten Ursachen wiezum Beispiel Gefäßerkrankungen und de-ren Folge, also etwa einem Ulkus cruris(„offenes Bein“), gar nicht bewusst. Hierkönnen wir wertvolle Aufklärungsarbeitleisten“, erklärt Petra Michelmann. IhrWissen gibt sie aber auch gern in die Ärz-te- und Pflegeteams weiter, sei es in inner-betrieblichen Fortbildungen oder „on thejob“ in einer, wie sie es nennt, kurzen „Kit-teltaschenschulung“. Sich selbst bildet dieerfahrene Fachkrankenschwester eben-

falls regelmäßig weiter – mithilfe der ent-sprechenden Fachliteratur oder durch dieTeilnahme an Fachkongressen. Durch im-mer älter werdende Menschen bei einergleichzeitigen Zunahme von Übergewichtund Diabetes ist damit zu rechnen, dass derBedarf an der differenzierten Wundversor-gung in den nächsten Jahren steigen wird.Im Pius-Hospital gibt es neben der Wund-therapie noch weitere spezialisierte Pfle-gebereiche. Hierzu zählen die Stomathera-pie, die onkologische Fachpflege, die Brust-krankenschwestern sowie Ernährungs-und Diätberatung. �

friedenheit, was hinsichtlich der Entwick-lung des Pflegeberufs eine tolle Perspek -tive für Mitarbeiter bietet, die sich gernmehr einbringen und Verantwortung tra-gen möchten. Von den Prozessoptimie-rungen profitieren auch die Ärzte und

Wie geht es mit dem PdpV im Pius weiter?Hollmann: Im März wird eine weitere Mit-arbeiterin in der Primären Pflege auf derStation 4 A/D starten. Außerdem befragenwir in einer ersten Evaluation Patienten, de-ren Angehörige und die Beteiligten aller Be-rufsgruppen nach ihren bisherigen Erfah-rungen mit dem neuen Konzept, das dann –falls notwendig in angepasster Form – auchauf anderen Stationen nach und nach um-gesetzt wird.Viel Erfolg bei der weiteren Umsetzung! �

Pflegeexpertise

fachgerechtversorgenWunden

� Zeitnehmen und Zuhören sind wichtig für ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Patienten und Pflegemitarbeitern. Mit dem Pflegekonzept der primären Versorgung wird

diesem Aspekt noch mehr Bedeutung beigemessen.

weiteren Therapeuten; sie haben nun ei-nen festen und allzeit informierten An-sprechpartner. Andere Häuser, die ähn -liche Modelle bei sich schon eingeführthaben, bestätigen den Erfolg dieses neu-en An satzes.

DIE VIER KERNELEMENTEDER PdpV �� Verantwortung für den Patienten� Kontinuität in der Versorgung des Patienten� Direkte und offene Kommunikation� Sicherung der Pflegequalität

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Aufnahmezentrum im Pius-Hospital� Leitende Ärztin: Kirsten Habbinga

NotaufnahmeTelefon 0441 229-1919Telefax 0441 229-1933Zentrale AufnahmeTelefon 0441 229-1920Telefax 0441 229-1950E-Mail [email protected] 0441 229-1923Telefax 0441 229-1466PatientenanmeldungTelefon 0441 229-1060Telefax 0441 229-1067Die Notaufnahme, die Zentrale Aufnahme und die Patienten -anmeldung finden Sie im Untergeschoss, die Aufnahmestation befindet sich im Erdgeschoss.

KLINIKEN UND FACHABTEILUNGENKlinik für Allgemein- und ViszeralchirurgieUniversitätsklinik für Viszeralchirurgie� Direktor: Priv.-Doz. Dr. med. Dirk Weyhe

Telefon 0441 229-1472Telefax 0441 229-1485E-Mail [email protected] 0441 229-1471Telefax 0441 229-1484Die Ambulanz bzw. das zentrale Patienten management befindet sich im Erdgeschoss.

Klinik für Anästhesie und Interdisziplinäre Intensivmedizin� Direktor: Dr. med. Rolf Schaper D.E.A.A.; EDIC� Leitender Arzt: Dr. med. Joachim Gödeke D.E.A.A.

Abteilung für Anästhesie� Leitender Arzt: Dr. med. Matthias Felber D.E.S.A.

Abteilung für Interdisziplinäre IntensivmedizinTelefon 0441 229-1701Telefax 0441 229-1725E-Mail [email protected] Intermediate Care (IMC) befindet sich im 1. Obergeschoss, die Intensivstation finden Sie im 3. Obergeschoss.

Universitätsklinik für Augenheilkunde� Leitender Arzt: Guido Esper

Telefon 0441 229-1261Telefax 0441 229-1266E-Mail [email protected] 0441 229-1261Telefax 0441 229-1266Die Ambulanz und das Ambulante Operationszentrum finden Sie in der Grünen Straße 12, gleich neben dem Pius-Hospital in den Heiligengeist-Höfen.

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie� Direktor: Priv.-Doz. Dr. med. Alexander Kluge

Telefon 0441 229-1651Telefax 0441 229-1675E-Mail [email protected] und TerminvereinbarungTelefon 0441 229-1660Telefax 0441 229-1676Die Radiologische Diagnostik finden Sie im 1. Obergeschoss, Zugang über den Nebeneingang in der Georgstraße.

Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Gynäkologische OnkologieUniversitätsklinik für Gynäkologie� Direktor: Prof. Dr. Dr. med. Rudy Leon De Wilde

Telefon 0441 229-1501Telefax 0441 229-1525E-Mail [email protected] 0441 229-1502Telefax 0441 229-1525E-Mail [email protected] Ambulanz befindet sich im 2. Obergeschoss.

Klinik für Innere Medizin, Pneumologie und Gastroenterologie� Direktorin: Dr. med. Regina Prenzel� Leitender Arzt: Dr. med. Jens Kühne

Abteilung für GastroenterologieAufnahmezentrum

� Leitende Ärztin: Kirsten HabbingaTelefon 0441 229-1401Telefax 0441 229-1435E-Mail [email protected] 0441 229-1402Telefax 0441 229-1435E-Mail [email protected] Ambulanz sowie die Funktionsdiagnostik finden Sie im 3. Obergeschoss.

Klinik für Nuklearmedizin� Direktor: Prof. Dr. med. Michael J. Reinhardt

Telefon 0441 229-1851Telefax 0441 229-1606E-Mail [email protected] 0441 229-1825Telefax 0441 229-1861Die Ambulanz finden Sie im Erdgeschoss.

Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie� Direktor: Prof. Dr. med. Djordje Lazovic� Leitender Arzt: Prof. Dr. med. habil. Uwe Maus

Telefon 0441 229-1561Telefax 0441 229-1569E-Mail [email protected] 0441 229-1570Telefax 0441 229-1595Die Ambulanz befindet sich in den Heiligengeist-Höfen 13, gleich neben dem Pius-Hospital.

MIT „IHREM“ PIUSIn Kontakt

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S E R V I C E �

Klinik für Strahlentherapie und RadioonkologieUniversitätsklinik für Medizinische Strahlenphysik� Direktor: Dipl.-Phys. Dr. med. Kay C. Willborn� Leiter Medizinische Physik:

Prof. Dr. rer. nat. Björn PoppeTelefon 0441 229-1601Telefax 0441 229-1602E-Mail [email protected] 0441 229-1625Telefax 0441 229-1645Die Ambulanz im Pius-Hospital befindet sich im Tiefgeschoss.Zweigstelle am KlinikumBrandenburger Straße 23, 26133 OldenburgTelefon 0441 229-1835Telefax 0441 229-1836

Klinik für Hämatologie und OnkologieUniversitätsklinik für Innere Medizin – Onkologie� Direktor: Prof. Dr. med. Frank Griesinger

Telefon 0441 229-1611Telefax 0441 229-1607E-Mail [email protected]ämatologisch/onkologische AmbulanzTelefon 0441 229-1619Telefax 0441 229-1641Die Ambulanz befindet sich im Erdgeschoss.Onkologische TagesklinikGrüne Straße 11, 26121 OldenburgTelefon 0441 229-1609Telefax 0441 229-1616

Klinik für Thorax-, Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie� Direktor: Dr. med. Christoph-Maria Ratusinski� Leitender Arzt: Dr. med. Douglas B. Scriba

Abteilung für ThoraxchirurgieTelefon 0441 229-1451Telefax 0441 229-1465E-Mail [email protected] 0441 229-1455Telefax 0441 229-1593Die Ambulanz finden Sie im 2. Obergeschoss.

Institut für Krankenhaushygiene Oldenburg� Institutsdirektor: Dr. med. Jörg Herrmann

Telefon 0441 229-2198Telefax 0441 229-2164E-Mail [email protected]äfte im Pius-Hospital

� Jutta TscheschelTelefon 0441 229-2106E-Mail [email protected]

� Helmut HolthausTelefon 044 229-2105E-Mail [email protected]

PFLEGEKompetenzzentrum Pflege, Funktion, Service� Pflegedirektorin: Irmgard Hollmann� Pflegedienstleiter, Pflegecontrolling: Werner Meyer

Sekretariat: Angelika FrickeTelefon 0441 229-2101Telefax 0441 229-2108E-Mail [email protected]

Pflegerische Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter� Annette Bührmann

Telefon 0441 229-2154� Klinik für Innere Medizin, Pneumologie

und Gastroenterologie

� Gisela JanßenTelefon 0441 229-2147

� Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie� Klinik für Nuklearmedizin

� Heike Bocklage B.N.Telefon 0441 229-2109

� Klinik für Hämatologie und OnkologieUniversitätsklinik für Innere Medizin – Onkologie

� Klinik für Strahlentherapie und RadioonkologieUniversitätsklinik für Medizinische Strahlenphysik

� Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für Gynäkologie

� Aufnahmezentrum

� Daniela Brundiers B.N.Telefon 0441 229-2107

� Klinik für Allgemein- und ViszeralchirurgieUniversitätsklinik für Viszeralchirurgie

� Klinik für Thorax-, Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie� Universitätsklinik für Augenheilkunde

� Helmut KläneTelefon 0441 229-1712

� Intensivstation� IMC

� Heike Kowitz B.N.Telefon 0441 229-1412

� Anästhesie� Ambulantes Operationszentrum (AOZ)� OPs

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ZERTIFIZIERTE KREBSZENTRENCancer Center Oldenburg� Prof. Dr. med. Frank Griesinger

Zentrumskoordination� Dipl.-Phys. Dr. med. Kay C. Willborn

Stellvertretender ZentrumskoordinatorE-Mail [email protected] erreichen das Cancer Center telefonisch unter 0441 229-4444. Telefonische Servicezeiten: Mo., Di. und Do. von 9.00 bis 12.00 Uhr

Oldenburger Brustzentrum� Prof. Dr. Dr. med. Rudy Leon De Wilde

Zentrumsleitung � Dr. med. Petra Böhne

ZentrumskoordinationTelefon 0441 229-4446Telefax 0441 229-4447E-Mail [email protected]: Fachkrankenschwester für Brustkrebs (Breast Nurse): montags von 11.00 bis 19.00 Uhr, mittwochs von 8.00 bis 16.00 UhrTelefon 0441 229-2146

Gynäkologisches Krebszentrum Oldenburg� Prof. Dr. Dr. med. Rudy Leon De Wilde

Zentrumsleitung � Dr. med. Romana Taperek-Mildner

ZentrumskoordinationTelefon 0441 229-4448Telefax 0441 229-4449E-Mail [email protected]

Darmkrebs- und Pankreaskrebszentrum Oldenburg� Priv.-Doz. Dr. med. Dirk Weyhe

Zentrumsleitung � Dr. med. Andreas Müller

ZentrumskoordinationTelefon 0441 229-1472 Telefax 0441 229-1484E-Mail [email protected]

Lungenkrebszentrum Oldenburg� Dr. med. Douglas Scriba

ZentrumsleitungTelefon 0441 229-4450Telefax 0441 229-4451

� Dr. med. Regina PrenzelZentrumskoordinationTelefon 0441 229-1401Telefax 0441 229-1435E-Mail [email protected]

Onkologisches Zentrum� Prof. Dr. med. Frank Griesinger

Zentrumsleitung� Dr. med. Imme Conradi

ZentrumskoordinationHämatologisch/onkologische AmbulanzTelefon 0441 229-1619Telefax 0441 229-1641Onkologische TagesklinikTelefon 0441 229-1609Telefax 0441 229-1616E-Mail [email protected]

MEDIZINISCHE KOMPETENZZENTRENEndometriosezentrum� Leiter: Prof. Dr. Dr. med. Rudy Leon De Wilde

Telefon 0441 229-1502Telefax 0441 229-1525E-Mail [email protected]

EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung� Leiter: Prof. Dr. med. Djordje Lazovic

Telefon 0441 229-1570Telefax 0441 229-1595E-Mail [email protected]

Europäisches Zentrum für gynäkologische minimal-invasive Chirurgie Niedersachsen� Leiter: Prof. Dr. Dr. med. Rudy Leon De Wilde

Telefon 0441 229-1502Telefax 0441 229-1525E-Mail [email protected]

Gefäßzentrum Oldenburg� Leiter: Dr. med. Christoph-Maria Ratusinski

Telefon 0441 229-1451Telefax 0441 229-1465E-Mail [email protected]

Kompetenzzentrum für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie� Leiter: Priv.-Doz. Dr. med. Dirk Weyhe

Telefon 0441 229-4456Telefax 0441 229-1484E-Mail [email protected]

Schulterzentrum� Leiter: Dr. med. Marcus Beuchel

Telefon 0441 229-1570Telefax 0441 229-1595E-Mail [email protected]

SOZIALER DIENST/SEELSORGESozialer Dienst� Leiter: Josef Roß

Telefon 0441 229-1310Telefax 0441 229-1090E-Mail [email protected]

Psychoonkologischer Dienst� Leiter: Hartmut Hedemann

Telefon 0441 229-1118Telefax 0441 229-1607E-Mail [email protected]

KrankenhausseelsorgeKatholische Krankenhausseelsorge

� Schwester M. Barbara RolfesTelefon 0441 229-1301E-Mail [email protected] Krankenhausseelsorge

� Pastor Jürgen BeckerTelefon 0441 229-1302E-Mail [email protected] Kapelle befindet sich im Erdgeschoss und ist immer geöffnet. Termine und Zeiten der Gottesdienste und weiterer Veranstaltungen finden Sie unter www.pius-hospital.de

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S E R V I C E �

PHYSIOTHERAPIE� Teamleiter: Carsten Seebeck

Telefon 0441 229-1585Telefax 0441 229-1581E-Mail [email protected]

KARRIEREAbteilung für Personal� Leiter: Heiko Lampert

Telefon 0441 229-1025E-Mail [email protected]

Personalmarketing� Andrea Jahnke

Telefon 0441 229-1027E-Mail [email protected]

mein Pius-Life� Petra Gebken

Telefon 0441 229-2028E-Mail [email protected]

Fort- und WeiterbildungIBF – Innerbetriebliche Fortbildung� Leiterin: Sabine Kretschmar B.A.� Administration: Angelika Fricke

Telefon 0441 229-1207E-Mail [email protected]

SCHULE/AUSBILDUNGGesundheits- und Krankenpflegeschule� Leiterin: Birgit Burkhardt

SekretariatTelefon 0441 229-1201Telefax 0441 229-1215E-Mail [email protected] Gesundheits- und Krankenpflegeschule befindet sich in der Georgstraße gleich neben dem Pius-Hospital.

Massageschule� Leiterin: Petra Rosenfeld

Telefon 0441 229-1210 oder 0441 229-1580E-Mail [email protected] Massageschule befindet sich in der Georgstraße gleich neben dem Pius-Hospital.

KRITIK UND LOBQualitätsmanagement� Leiterin: Heike Kuhlen

Telefon 0441 229-1220Telefax 0441 229-1002E-Mail [email protected] Lob oder Kritik und für alle Anregungen sind unsere Mitarbeiterinnen vom Qualitätsmanagement für Sie da.

Patientenfürsprecher� Dr. Annelies von Düffel: Telefon 0160 96844927� Werner Anneken: Telefon 0160 97712467

Persönlich im Pius-Hospital: Donnerstag von 11.00 bis 12.00 UhrTelefonisch: Montag bis Freitag von 9.00 bis 16.00 Uhr

LESEN UND GENIESSENBücherei� Leiterin: Anne Rathmann

Telefon 0441 229-1320E-Mail [email protected] Bücherei befindet sich im Erdgeschoss, Öffnungszeiten: Mo.-Do. 9.00 bis 10.00 Uhr und 12.30 bis 14.30 Uhr, Fr. bis 13.30 Uhr

CafeteriaÖffnungszeiten: montags bis freitags 8.00 bis 18.30 Uhrsamstags, sonn- und feiertags 8.30 bis 18.00 UhrMittagstisch: montags bis freitags: 11.30 bis 14.00 Uhrsamstags, sonn- und feiertags: 11.30 bis 13.30 UhrUnsere Cafeteria im Atrium finden Sie im Erdgeschoss,aktuelle Speisepläne im Internet unter www.pius-hospital.de

Küche/proMercante GmbH� Leiter: Jürgen Reinert

Grüne Straße 1426121 OldenburgTelefon 0441 229-1140Telefax 0441 229-1148E-Mail [email protected] Cafeteria im Atrium finden Sie im Erdgeschoss, aktuelle Speisepläne im Internet unter www.pius-hospital.de

DIÄT- UND ERNÄHRUNGSBERATUNG� Beate Reinert

Telefon 0441 229-1141/1147E-Mail [email protected]

� Anke KuckuckTelefon 0441 229-1147/1141E-Mail [email protected]

� Andrea HeuermannTelefon: 0441229-1141/1147E-Mail [email protected]

ZEITENBesucheTägliche Besuchszeit: 8.00-20.00 UhrWir bitten Sie jedoch, in der Mittagszeit von 12.00 bis 14.00 Uhr von Besuchen abzusehen. Für die Intensiv- sowie die IMC-Station gelten andere Besuchszeiten (14.00 bis 17.00 Uhr).

CHEFREDAKTIONBertine Pienkos

PROJEKTLEITUNGMichael Dernoscheck

REDAKTIONTim Schröder, Angelika Fricke, Elisabeth Sandbrink, Heike Kuhlen, Kirsten Habbinga, Michael Dernoscheck

FOTOSLukas Lehmann, Michael Dernoscheck, Nele Martensen, Universität Oldenburg

BERATUNG, GESTALTUNG, REALISIERUNGschwanke-raasch visuelle kommunikation

HERAUSGEBERPius-Hospital Oldenburg (v. i. S. P.)Georgstraße 12, 26121 Oldenburg

[email protected]

Medizinischer Campus Universität Oldenburg

IMPRESSUM

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www.pius-hospital.de

wie wir ihn verstehen, folgt nicht nur den Regeln des Anstands und der Höflichkeit. Mit Respekt meinen wir sehr viel mehr: Er ist das Fundament, auf dem wir unser Miteinander bauen. Er ist das, was uns zusammenhält. Respekt im Pius ist kein Kittel, den man bei Dienstbeginn anzieht und am Feierabend wieder abstreift. Unser Respekt ist echt. Und wirfordern ihn ein. Vortäuschen geht nicht. Jeder würde es merken, wäre er unehrlich gemeint.

DAS PIUS-HOSPITAL – EIN BESONDERER ARBEITGEBER!Im Pius-Hospital dürfen Sie mit Respekt und Anerkennung für das rechnen, was Sie täglich, insbesondere für das Wohlergehen anderer, leisten. Denn eines wissen wir genau: Ohne einenrespektvollen Umgang sind eine gute Arbeit – und damit eine optimale Patientenversorgung –nicht zu haben. Wir wollen beides.

Haben Sie Lust, uns als Arbeitgeber kennenzu -lernen? Unsere aktuellen Stellenangebote finden

Sie auf unserer Website im Bereich „Karriere“.

RESPEKT,