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Universitätsklinikum intern 5/2006 1 Öffentliche Vorträge im Rahmen von Habilitationsverfahren Vortrag von Frau Dr. med. Irina Böckel- mann, Institut für Arbeitsmedizin Im Rahmen des Habilitationsverfahrens von Frau Dr. med. Irina Böckelmann, Institut für Arbeitsmedizin, erfolgte der öffentliche Vortrag zum Thema "Arbeits- bedingte Belastungen und Erkrankungen von Musikern". Der erweiterte Fakultäts- rat fasste den Beschluss, diese mündliche Habilitationsleistung positiv zu bewerten. Vortrag von Herrn Dr. med. Christian Liebau, Fritz-König-Stift Bad Harzburg Im Rahmen des Habilitationsverfahrens von Herrn Dr. med. Christian Liebau, Fritz-König-Stift Bad Harzburg, erfolgte der öffentliche Vortrag zum Thema "Endo- prothetik und Sport. Was ist möglich?". Auch hier fasste der erweiterte Fakultätsrat den Beschluss, diese mündliche Habilitati- onsleistung positiv zu bewerten. Konzept für einen hochschuldidakti- schen Kurs Die Habilitationskommission stellte das im Auftrag des Fakultätsrates erarbeitete Konzept für einen hochschuldidaktischen Kurs vor. Im Ergebnis der Aussprache wurde deutlich, dass dieses Konzept einer weiteren Abstimmung bzw. Modifizierung bedarf, sodass hierzu eine nochmalige Beratung erforderlich ist und dieser Antrag zunächst zurückgestellt wurde. Informationen aus der Arbeit des Fakultätsvorstandes Stand von Berufungs- und Bleibever- handlungen z W 3-Professur für Physiologie Mit Schreiben vom 18. 07. 2006 hatte Herr Prof. Dr. Zufall den Ruf auf die W 3- Professur für Physiologie zurückgegeben und sich entschlossen, den Ruf auf eine W 3-Professur in Homburg/Saar anzuneh- men. Inzwischen hat der zweitplatzierte Kandidat, Herr HS-Doz. Dr. Leßmann, Universität Mainz, den Ruf auf die hiesige W 3-Professur für Physiologie erhalten. Die Berufungsverhandlungen wurden bereits aufgenommen. z W 2-Professur für Neuropathologie Frau Juniorprofessorin Dr. Stadelmann- Nessler hat den Protokollentwurf zu den Berufungsverhandlungen am 04. 07. 2006 mit der Bitte um Prüfung erhalten. Ihre Stellungnahme mit umfangreichen Ände- rungswünschen ist Mitte August einge- gangen. Dazu soll in Kürze ein weiteres Gespräch geführt werden. z W 2-Professur für Experimentelle Gynä- kologie/Geburtshilfe und W 2-Professur für Experimentelle Pädiatrie/Neonatologie Der Senat hat den Berufungsvorschlägen zur Besetzung der o.g. W 2-Professuren in der Sitzung vom 19. 07. 2006 zugestimmt. Die jeweiligen Berufungsvorschläge wur- den vom Rektor an den Kultusminister weitergeleitet, eine Ruferteilung ist jedoch noch nicht erfolgt. z W 3-Professur für Kardiologie, Angio- logie und Pneumologie Der Senat hat in der Sitzung vom 19. 07. 2006 dem Antrag auf Ausschreibung der o.g. W 3-Professur zugestimmt. Die Aus- schreibung erfolgte am 28. 08. 2006 im "Deutschen Ärzteblatt". z W 2-Professur für Klinische und Mole- kulare Gastroenterologie im Angestellten- verhältnis für die Dauer von 5 Jahren Auch hier hat der Senat dem Antrag auf Ausschreibung dieser W 2-Professur in der Sitzung am 19. 07. 2006 zugestimmt. Die Ausschreibung erfolgte am 08. 09. 2006 im "Deutschen Ärzteblatt". z Bleibeverhandlungen mit Herrn Prof. Dr. Hoffmann Die Bleibeverhandlungen mit Herrn Prof. Dr. Hoffmann sind auf Grund der Urlaubs- zeit noch nicht abgeschlossen. Eintreten in den Ruhestand Zum Ende des Sommersemesters 2006 werden nach Erreichen des 65. Lebensjah- res in den Ruhestand treten: - Frau Prof. Dr. Franke, Direktorin der Klinik für Hämatologie und Onkologie - Herr Prof. Dr. Freigang, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheil- kunde - Herr Prof. Dr. Mittler, Direktor der Kli- nik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie - Herr Prof. Dr. von Specht, Leiter der Abt. Experimentelle Audiologie und Medizi- nische Physik - Herr Prof. Dr. Synowitz, Klinik für Neu- rochirurgie - Herr Dr. Ritter, Leiter des Studiendeka- nates. Der Dekan dankte dieser Kollegin und diesen Kollegen für ihr langjähriges Enga- gement und ihr erfolgreiches Wirken an dieser Einrichtung. Verleihung der Bezeichnung "außer- planmäßige Professorin/außerplanmäßi- ger Professor" Der Kultusminister hat die Bezeichnung "außerplanmäßige Professorin/außerplan- mäßiger Professor" verliehen an - Frau PD Dr. König, Institut für Medizi- nische Mikrobiologie - Herrn PD Dr. Kasten, Institut für Medi- zinische Psychologie (Fortsetzung nächste Seite) Sitzung am 05. September 2006 Fakultätsratsinfo Uni intern 05_06.qxp 19.09.2006 15:21 Seite 1 2006 Nr. 05/OKTOBER

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Universitätsklinikum intern 5/2006 1

Öffentliche Vorträge im Rahmen vonHabilitationsverfahrenVortrag von Frau Dr. med. Irina Böckel-mann, Institut für ArbeitsmedizinIm Rahmen des Habilitationsverfahrensvon Frau Dr. med. Irina Böckelmann,Institut für Arbeitsmedizin, erfolgte deröffentliche Vortrag zum Thema "Arbeits-bedingte Belastungen und Erkrankungenvon Musikern". Der erweiterte Fakultäts-rat fasste den Beschluss, diese mündlicheHabilitationsleistung positiv zu bewerten.

Vortrag von Herrn Dr. med. ChristianLiebau, Fritz-König-Stift Bad HarzburgIm Rahmen des Habilitationsverfahrensvon Herrn Dr. med. Christian Liebau,Fritz-König-Stift Bad Harzburg, erfolgteder öffentliche Vortrag zum Thema "Endo-prothetik und Sport. Was ist möglich?".Auch hier fasste der erweiterte Fakultätsratden Beschluss, diese mündliche Habilitati-onsleistung positiv zu bewerten.

Konzept für einen hochschuldidakti-schen KursDie Habilitationskommission stellte dasim Auftrag des Fakultätsrates erarbeiteteKonzept für einen hochschuldidaktischenKurs vor. Im Ergebnis der Aussprachewurde deutlich, dass dieses Konzept einerweiteren Abstimmung bzw. Modifizierungbedarf, sodass hierzu eine nochmaligeBeratung erforderlich ist und dieserAntrag zunächst zurückgestellt wurde.

Informationen aus der Arbeit desFakultätsvorstandesStand von Berufungs- und Bleibever-handlungen W 3-Professur für Physiologie

Mit Schreiben vom 18. 07. 2006 hatteHerr Prof. Dr. Zufall den Ruf auf die W 3-

Professur für Physiologie zurückgegebenund sich entschlossen, den Ruf auf eine W 3-Professur in Homburg/Saar anzuneh-men. Inzwischen hat der zweitplatzierteKandidat, Herr HS-Doz. Dr. Leßmann,Universität Mainz, den Ruf auf die hiesigeW 3-Professur für Physiologie erhalten.Die Berufungsverhandlungen wurdenbereits aufgenommen.

W 2-Professur für NeuropathologieFrau Juniorprofessorin Dr. Stadelmann-Nessler hat den Protokollentwurf zu denBerufungsverhandlungen am 04. 07. 2006mit der Bitte um Prüfung erhalten. IhreStellungnahme mit umfangreichen Ände-rungswünschen ist Mitte August einge-gangen. Dazu soll in Kürze ein weiteresGespräch geführt werden.

W 2-Professur für Experimentelle Gynä-kologie/Geburtshilfe und W 2-Professur fürExperimentelle Pädiatrie/NeonatologieDer Senat hat den Berufungsvorschlägenzur Besetzung der o.g. W 2-Professuren inder Sitzung vom 19. 07. 2006 zugestimmt.Die jeweiligen Berufungsvorschläge wur-den vom Rektor an den Kultusministerweitergeleitet, eine Ruferteilung ist jedochnoch nicht erfolgt.

W 3-Professur für Kardiologie, Angio-logie und PneumologieDer Senat hat in der Sitzung vom 19. 07.2006 dem Antrag auf Ausschreibung dero.g. W 3-Professur zugestimmt. Die Aus-schreibung erfolgte am 28. 08. 2006 im"Deutschen Ärzteblatt".

W 2-Professur für Klinische und Mole-kulare Gastroenterologie im Angestellten-verhältnis für die Dauer von 5 JahrenAuch hier hat der Senat dem Antrag auf

Ausschreibung dieser W 2-Professur inder Sitzung am 19. 07. 2006 zugestimmt.Die Ausschreibung erfolgte am 08. 09.2006 im "Deutschen Ärzteblatt".

Bleibeverhandlungen mit Herrn Prof.Dr. HoffmannDie Bleibeverhandlungen mit Herrn Prof.Dr. Hoffmann sind auf Grund der Urlaubs-zeit noch nicht abgeschlossen.

Eintreten in den RuhestandZum Ende des Sommersemesters 2006werden nach Erreichen des 65. Lebensjah-res in den Ruhestand treten:

- Frau Prof. Dr. Franke, Direktorin derKlinik für Hämatologie und Onkologie- Herr Prof. Dr. Freigang, Direktor derKlinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheil-kunde- Herr Prof. Dr. Mittler, Direktor der Kli-nik für Pädiatrische Hämatologie undOnkologie- Herr Prof. Dr. von Specht, Leiter der Abt.Experimentelle Audiologie und Medizi-nische Physik- Herr Prof. Dr. Synowitz, Klinik für Neu-rochirurgie- Herr Dr. Ritter, Leiter des Studiendeka-nates.

Der Dekan dankte dieser Kollegin unddiesen Kollegen für ihr langjähriges Enga-gement und ihr erfolgreiches Wirken andieser Einrichtung.

Verleihung der Bezeichnung "außer-planmäßige Professorin/außerplanmäßi-ger Professor"Der Kultusminister hat die Bezeichnung"außerplanmäßige Professorin/außerplan-mäßiger Professor" verliehen an- Frau PD Dr. König, Institut für Medizi-nische Mikrobiologie- Herrn PD Dr. Kasten, Institut für Medi-zinische Psychologie

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Sitzung am 05. September 2006

Fakultätsratsinfo

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Nr. 01/APRIL 2006Nr. 1/FEBRUAR 2006

NR. 4/AUGUST

2006Nr. 05/OKTOBER

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- Herrn PD Dr. Peters, Dorothea-Erxle-ben-Klinikum Quedlinburg- Herrn PD Dr. Steinbach, Städtisches Kli-nikum Dresden-Friedrichstadt.

Termine20. 09. 2006 Senatssitzung27. 09. 2006 Aufsichtsratssitzung desUniversitätsklinikums Magdeburg04.- 06. 10. 2006 Einführungstage in dasStudium05. 10. 2006 Feierliche Immatrikula-tion an der Otto-von-Guericke-UniversitätMagdeburg und Begrüßungsabend derMedizinischen Fakultät10. 10. 2006 Fakultätsratssi tzung(Verschiebung des turnusgemäßen Terminsauf Grund des Feiertages am 03. 10. 2006).

BerufungsverfahrenDer Fakultätsrat befürwortete die Empfeh-lungen der jeweiligen Berufungskommis-sionen für Listenplatzierungen zur Beset-zung der W 3-Professur für Hals-, Nasen- und

Ohrenheilkunde

W 3-Professur für Hämatologie undOnkologie W 3-Professur für Biochemie und Zell-

biologie zur Weiterleitung an den Senat.

Bericht der HabilitationskommissionInformation zum Stand eines Habilita-tionsverfahrensZur Habilitationsschrift von Frau Dr. med.Schneemilch, Universitätsklinik fürAnasthesiologie und Intensivtherapie, sindpositive Gutachten eingegangen. AlleHochschullehrer und Mitglieder desFakultätsrates erhalten in den nächstenTagen eine Kopie des Lebenslaufes, derZusammenfassung der Habilitationsschriftund eine Liste der Originalarbeiten dero.g. Habilitandin.

Antrag auf Zulassung zur HabilitationDer erweiterte Fakultätsrat beschloss dieZulassung zur Habilitation von Herrn Dr.med. Weiß, Städtisches Klinikum, Abtei-lung für Intensivtherapie und Notfallmedi-zin, für das Lehrgebiet Anaesthesiologieund Intensivtherapie.

Beurteilung schriftlicher Habilitations-leistungenDer erweiterte Fakultätsrat beschloss dieAnnahme der schriftlichen Habilitations-leistungen von

Herrn Dr. med. Evert, Institut für Patho-logie Frau Dr. med. Jentsch-Ullrich, Klinik

für Hämatologie und Onkologie.

Bericht zu einem Antragsverfahren zurVerleihung der Bezeichnung "außer-planmäßiger Professor"Der Fakultätsrat befürwortete einenAntrag zur Verleihung der Bezeichnung"außerplanmäßiger Professor" zur Weiter-leitung an den Senat.

Die nächste Sitzung des Fakultätsratesfindet am 10. Oktober 2006 statt.

Prof. Dr. Albert RoessnerDekan

Im Internet unter: http://www.med.uni-magdeburg. de/ fme/fakultaetsrat/#proto-kolle

3. Tag der GesundheitsforschungHerz - Motor des

LebensAm Sonntag, dem 25. Februar 2007,wird in Deutschland der dritte Tag derGesundheitsforschung stattfinden. Ziel istes, bundesweit auf ein Thema aus derGesundheitsforschung aufmerksam zumachen. Beim 2. Tag der Gesundheitsfor-schung, der am 19. Februar dieses Jahresstattfand, ging es um “Die Welt imGehirn”. In Magdeburg gab es eineBesonderheit. Hier fand die offizielle Auf-taktveranstaltung im Beisein von Bundes-forschungsministerin Dr. Annette Schavanund Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten,Professor Wolfgang Böhmer, statt. In 28Städten wurden aus Anlass des TdGfdeutschlandweit Veranstaltungen und Prä-sentationen durchgeführt.Der Tag der Gesundheitsforschung 2007wird unter dem Motto “Herz - Motor desLebens” stehen. In Kooperation mit derDeutschen Gesellschaft für Kardiologie(DKG) soll in der Öffentlichkeit dasThema Herz/Kreislauf vorgestellt werden.Neben dem BMBF, dem MedizinischenFakultätentag, der Deutschen Forschungs-gemeinschaft und der Arbeitsgemein-schaft der Wissenschaftlichen Medizi-nischen Fachgesellschaften zählt ab 2007auch der Verband der Universitätsklinikazu den Organisatoren des bundesweitenTdGf.

Bericht der Promotionskommission

Annahme von Dissertationen

Der Fakultätsrat beschloss die Annahmeder Dissertationen von

Frau Ines BerekFrau Katrin DörnerFrau Jaqueline FärberHerrn Ali GhanemHerrn Martin KaiserHerrn Maxim KerbelFrau Beate KobersteinFrau Michaela KoppHerrn Michael KrugHerrn Uwe-Bernd LiehrHerrn Falk MittagFrau Karen-Anja ModerFrau Katja RieperHerrn Wieland SpurHerrn Felix StangHerrn Patrick StübsFrau Annegret Vogel von Frommannshausen-SchubartHerrn Oliver Wolfram.

Bestätigung von GesamtprädikatenDer Fakultätsrat bestätigte die Gesamt-prädikate der abgeschlossenen Promo-tionsverfahren von

Herrn Holger BachmannFrau Katrin ObermeyerHerrn Hagen SchmidtHerrn Thomas SteinHerrn Jochen Weigt.

Ärzte ohne GrenzenInfoabend am

26. Oktober 2006Zu einem Informationsabend lädt amDonnerstag, dem 26. Oktober 2006, um19.00 Uhr die medizinische Hilfsorgani-sation “Ärzte ohne Grenzen”alle Interes-sierten in den Theoretischen Hörsaal desUniklinikums Magdeburg (Haus 28) ein. Pflegepersonal, MTA's, Hebammen,Ärzte, Logistiker, Studierende und son-stige Berufsgruppen haben die Möglich-keit, sich über die Organisation und dieVoraussetzungen zur Mitarbeit zu infor-mieren. Neben einer allgemeinen Ein-führung wird ein ehemaliger Projektmit-arbeiter von seinen Erfahrungen berich-ten. Außerdem gibt es die Gelegenheit,Fragen zu stellen. Für ihre Kompetenzund Einsatzbereitschaft für Menschen inNot wurde “Ärzte ohne Grenzen” 1999mit dem Friedensnobelpreis geehrt.Infor-mationen im Internet unter www.aerzte-ohne-grenzen.de

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Universitätsklinikum intern 5/2006 3

Bisher wurde trotz des großen Know-how-Potentials an den deutschen Hoch-schulen nur ein kleiner Teil der dortgetätigten Erfindungen zum Patent ange-meldet und von denen fand lediglich einBruchteil letztlich eine wirtschaftliche Ver-wertung. Um dieses Defizit auszugleichen,initiierte das Bundesministerium für Bil-dung und Forschung (BMBF) im Jahr 2002eine "Patentverwertungsoffensive", um diewirtschaftliche Verwertung der For-schungsergebnisse zu forcieren und eineprofessionelle Patentverwertung an denHochschulen zu etablieren. Erklärtes Zieldieser Offensive ist es, wesentlich mehrErfindungen aus Hochschulen als bisher indie Wirtschaft zu transferieren und damitauch den Wirtschaftsstandort Deutschlandzu stärken. Über die Umsetzung dieserInitiative speziell auch an der Medizi-nischen Fakultät der Magdeburger Univer-sität informierten wir uns bei Sigmar Beust,Referent für Forschung, und Dr. Klaus Zur-del, Geschäftsführer der ESA- Patentver-wertungsagentur Sachsen-Anhalt GmbH .

Welche konkreten Maßnahmen beinhaltetdie Patentverwertungsoffensive des Bun-des? Sigmar Beust: Zur Umsetzung der Ver-wertungsoffensive wurden mit Unterstüt-zung des BMBF mehr als 20 Patentverwer-tungsagenturen (PVA) in allen Bundeslän-dern eingerichtet. Ihre Aufgaben als Kom-petenzzentren sind die "kostenlose" Erfin-derberatung sowie die Bewertung und pro-fessionelle Vermarktung von Hochschuler-findungen. Im Rahmen der Bewertungwerden die Erfindungen darauf überprüft,ob sie "neu" im Sinne des Patentgesetzessind und ob sie ein hinreichendes wirt-schaftliches Potenzial für eine erfolgreicheVerwertung, also hinsichtlich der Lizenzie-rung oder Existenzgründung besitzen.

Dr. Klaus Zurdel: Bei einempositiven Votum der PVAwird in der Regel auf dieErfindung ein Patent ange-meldet. Zusammen mit demErfinder erarbeitet die PVAdann eine individuell auf dieErfindung und ihre Spezifikazugeschnittene Verwertungs-strategie. Die Innovationsma-nager wählen geeigneteUnternehmen aus, begleitenfederführend die Verwer-tungsgespräche und wirken an

der Gestaltung der Verträge mit.

Welche Aufgaben nehmen die Patentver-wertungsagenturen außerdem wahr?Dr. Klaus Zurdel: Darüber hinaus küm-mern sich die PVA´s um die Akquisitionneuer Erfindungen, koordinieren dieZusammenarbeit zwischen Erfindern undPatentanwälten und überwachen die Ver-tragsabwicklung. Bei Existenzgründernklärt die PVA gemeinsam mit der Hoch-schule frühzeitig ab, ob die betreffendeErfindung patent- und verwertungsfähig istund ob gegebenenfalls Rechte Dritter daranbestehen. Kommt es zu einer Existenzgrün-dung, koordiniert die PVA das weitere Vor-gehen zwischen Hochschule, Existenz-gründern, externen Beratern und etwaigenGeldgebern. Die Zielgruppe "Erfinder anHochschulen und Forschungseinrichtun-gen" sind Professoren, wissenschaftlicheMitarbeiter, Angestellte, Studenten, Dokto-randen und Habilitanden.

Wie sieht die Zusammenarbeit zwischenunserer Fakultät und der zuständigen PVAin der Praxis aus?Sigmar Beust: Die Medizinische Fakultätder Otto-von-Guericke-Universität verbin-det eine enge Zusammenarbeit mit der ESAPVA. Grundlage dafür ist der Koopera-tionsvertrag vom 4. Februar 2005 mit derZielvereinbarung, welche detailliert dieLeistungen der ESA PVA für die FMEbeschreiben. Gleichzeitig gehört die FMEder Sachsen-Anhaltischen Fördergemein-schaft für Erfindungsverwertung (SAFE)an. Dies ist der Verbund der Universitätenund Hochschulen unseres Bundeslandes,welcher als Auftraggeber der ESA PVAfungiert. In diesem Gremium setzen dieProrektoren für Forschung und die Leiterder Forschungsreferate der Hochschulendie Akzente auf den Gebieten des Techno-

logietransfers und für die Patentverwertungals einer speziellen Form dieses Transfers.

Herr Beust, als Leiter unseres Forschungs-referates sind Sie auch der erste Ansprech-partner für jeden Angehörigen der Medizi-nischen Fakultät, der im Ergebnis seinerwissenschaftlichen Arbeit eine patentfähigeLösung sieht. Wie geht es dann konkret wei-ter?Sigmar Beust: In der Folge organisierenwir dann die direkte Zusammenarbeit mitdem Team der ESA PVA. Allerdings müs-sen wir auch für unsere Einrichtung bestäti-gen, dass Wissenschaftler in Deutschlandnach wie vor nicht hinreichend dafür sensi-bilisiert sind, dass geistiges Eigentumschützenswert ist, nicht zuletzt im eigenenInteresse. Patente machen, bedeutet nichtden Verzicht auf Grundlagenforschung.Wichtig ist, die Forschungsergebnisse mitPhantasie auf mögliche Anwendungen hinauszuloten, das heißt, ein Patent anzumel-den ist in erster Linie eine Frage der Ein-stellung und nicht so sehr der mangelndenIdeen. Für das Jahr 2005 kann die Medizi-nische Fakultät auf zwölf Erfindungsmel-dungen verweisen, woraus vier Patentan-meldungen resultierten. Im Einzelnen erga-ben sich die Erfindungsmeldungen aus derForschungstätigkeit des Instituts für Klini-sche Pharmakologie, des Instituts für Medi-zinische Psychologie sowie der Klinik fürDiagnostische Radiologie /Nuklearmedizinund der Klinik für Dermatologie und Vene-rologie. Diesen Stand gilt es zielführendauszubauen. Wir laden alle Mitarbeiter einzur Zusammenarbeit. Für erste grundle-gende Informationen stellen wir Interes-senten gern unsere "Patentfibel" zur Ver-fügung. Sie ist speziell auf die genannteZielgruppe "Erfinder an Hochschulen undForschungseinrichtungen" zugeschnitten.Sie kann im Forschungsreferat, Tel.-Nr.67-150 76, Fax: -150 75, bestellt werden.

Wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Das Patentwesen an der Medizinischen Fakultät Spitzenforschung verdient spitzenmäßige Verwertung

Partner für die Hochschulen in Sachsen-Anhalt ist die ESA Patentverwertungs-agentur Sachsen-Anhalt GmbHBreitscheidstraße 5139114 MagdeburgTel.: (03 91) 8 10 72 20Fax: (03 91) 8 10 72 22e-mail: [email protected]: Dr. Klaus Zurdel

Datei: Beust-Dr.Kurdel.jpg

Sigmar Beust und Dr. Klaus Zurdel (v.li.) Foto: Elke Lindner

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Magdeburg ist einer der vier Standorte, diein der Ausschreibung FORSYS (For-schungseinheiten der Systembiologie) desBundesministeriums für Bildung und For-schung (BMBF) erfolgreich waren. Von einem internationalen Expertengre-mium ausgewählt, profitiert eine interdis-ziplinäre Forschungseinheit an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, ander die Medizinische Fakultät und dieFakultäten für Mathematik, Naturwissen-schaften, Verfahrens- und Systemtechniksowie Elektrotechnik und Informations-technik involviert sind, in Kooperation mitdem Max-Planck-Institut für Dynamikkomplexer technischer Systeme Magde-burg von der Förderung. Darüber hinausist das Leibniz-Institut für NeurobiologieMagdeburg beteiligt. Sprecher des Mag-deburger Forschungsverbundes ist Prof.

Dr. Dr. h.c. mult. Ernst Dieter Gilles vomMax-Planck-Institut.

Weitere Wissenschaftlergruppen, die vomBMBF gefördert werden, sind das Max-Planck-Institut für Pflanzenphysiologie inPotsdam sowie die Universitäten Freiburgund Heidelberg. Insgesamt stellt dasBMBF für die vier ausgewählten Teams inden kommenden fünf Jahren 45 MillionenEuro zur Verfügung.

Das Ziel der Systembiologie ist es, mitHilfe von Computermodellen die demLeben zugrunde liegenden Prozesse bes-ser zu verstehen. Die Anwendungsmög-lichkeiten dieser Forschungsrichtung sindvielseitig: Sie reichen vom gezieltenPflanzendesign über die Optimierung vonProduktionsprozessen bis hin zur Ent-

wicklung von maßgeschneiderten Medi-kamenten. Die Systembiologie ist alsQuerschnittstechnologie entscheidend fürdie Innovationsfähigkeit verschiedenerBranchen. Die interdisziplinäre For-schungsrichtung verknüpft Daten undMethoden aus Biologie, Medizin, Mathe-matik, Physik, Systemtechnik, Informatikund den Ingenieurwissenschaften.

Die vier geförderten Wissenschaftlerteamssollen vorhandene Forschungscluster inBiologie und Medizin weiter stärken, sichder Ausbildung des wissenschaftlichenNachwuchses in der Systembiologie wid-men und mit Nachwuchsgruppen die For-schung voranbringen. Nach der Förderungsollen sie in die institutionelle Förderungder jeweiligen Trägereinrichtung über-führt werden. (PM)

Magdeburg erfolgreich im Wettbewerb der Forschungseinheiten der Systembiologie Computermodelle helfen, Prozesse des Lebens zu ergründen

Auf dem Gelände des Uni-Klinikumswurde Anfang September das Elternhausfür Angehörige krebskranker Kinder einge-weiht. Das Gebäude hat seinen Standort inunmittelbarer Nähe zur Kinderklinik, dieim Herbst auf den Campus des Uni-Klini-kums umziehen wird. 15 Jahre sammelteder Magdeburger Förderkreis krebskrankerKinder e.V. für diesen Neubau, dessenGesamtkosten 1,1 Millionen Euro betra-gen. Zahlreiche Spender und Sponsorenunterstützten dieses Projekt mit großen undkleinen Beträgen. In Deutschland erkranken jährlich etwa2.000 Kinder und Jugendliche an einerLeukämie oder an einem bösartigen Tumor.Auf der Station der KinderkrebsklinikMagdeburg werden jährlich ca. 30 neuerkrankte Patienten aufgenommen. Meistmuss von den Angehörigen eine große Ent-fernung zwischen dem Wohnort und derKlinik zurückgelegt werden. Die stationärbetreuten Kinder brauchen aber ihre Elternmitunter Tag und Nacht. So ist eine Che-motherapie für die kleinen Patienten miteinem langwierigen, zumeist über vieleMonate dauernden Aufenthalt im Kranken-haus verbunden. Unter größter Anstrengungertragen die Kinder die zahlreichen Neben-wirkungen. Dabei ist die Nähe der Elternfür die kleinen Patienten sehr wichtig, umsich zu unterhalten, zu beschäftigen, zustreicheln und Geschichten zu erzählen

oder einfach nur um da zu sein. Das neueElternhaus wird nicht nur zur Übernachtungeines Elternteils dienen, sondern den Fami-lien für den Zeitraum der Behandlung ihresKindes ein vorübergehendes Zuhauseschaffen. Es soll ein Ort sein, an dem diekleinen Patienten mit ihren Familien dieMöglichkeit für Geselligkeit und Kommu-nikation haben, sich aber auch in Ruhezurückziehen können. Die Ausstattung desHauses umfasst 5 Einzelzimmer, 1 Zwei-bettzimmer und 1 Dreibettzimmer. DieZimmer verfügen über eine Nasszelle und

Aufbettungsmöglichkeiten. Allen Bewoh-nern stehen die Wohnküche, das Spielzim-mer, der Versammlungs- und Snoezelraumzur Verfügung. Die Planung der Elternzim-mer erfolgte nach den derzeitigen Bedarfs-schätzungen und berücksichtigt alle Über-nachtungswünsche. Damit ist natürlichauch mit Zeiten geringerer Auslastung desHauses zu rechnen. In diesem Fall sollenauch Eltern die Möglichkeit zur Übernach-tung erhalten, deren Kinder andere schwer-wiegende Erkrankungen haben und an derUniversitätsklinik behandelt werden.(PM)

Eröffnung auf dem Klinikums-Campus Elternhaus für krebskranke Kinder feierlich eingeweiht

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Am 31. Dezember 2006 endet für alleArbeitgeber in den neuen Bundesländerndie Verpflichtung zur Aufbewahrung vor-handener Lohnunterlagen aus DDR-Zeiten.Wenn diese Zeiten auf dem Rentenkontoder deutschen Rentenversicherung nochnicht oder nicht vollständig erfasst sind,können sich nach Ablauf der Aufbewah-rungsfrist Nachweisprobleme und gegebe-nenfalls finanzielle Nachteile bei derRente ergeben.Kommt es durch Verlust eines Versiche-rungsausweises oder eine versäumte Ein-tragung eines Arbeitgebers - über dasBeschäftigungsverhältnis bzw. das Ent-gelt- in den SV-Ausweis zu Beweis-schwierigkeiten bei der Anerkennung von

Beitragszeiten, besteht für die Versicher-ten aber noch die Möglichkeit der Glaub-haftmachung. Als Mittel der Glaubhaft-machung dienen u. a. Arbeitsbücher,Arbeitsbescheinigungen, Zeugnisse,wahrheitsgemäße Erklärungen oder Versi-cherungen an Eides statt.Im Fall der Glaubhaftmachung ergebensich für die Versicherten sowohl negativeals auch positive Auswirkungen auf dieRentenhöhe, wenn das nicht bekannte(tatsächlich erzielte) Entgelt von den ausden Tabellenwerten abgeleiteten bzw. aufsonstige Weise ermittelten Verdienstenabweicht. Deshalb sollte jeder Beschäftigte - soweitnoch nicht erfolgt - eine Kontenklärung

vornehmen. Dafür stehen die Versicherten-berater und Versichertenältesten der Deut-schen Rentenversicherung zur Verfügung.

Die Sprechstunden des Personalrats fürdie MitarbeiterInnen des Universitäts-klinikums A.ö.R. finden weiterhin imHaus 18, Zimmer 314 - 317 zu folgendenZeiten statt:Montag 09:00 Uhr - 15:00 Uhr Dienstag 09:00 Uhr - 15:00 Uhr Mittwoch 09:00 Uhr - 15:00 Uhr Donnerstag keine Sprechstunde Freitag 09:00 Uhr - 14:00 Uhr Darüber hinaus auch nach telefonischerVereinbarung.

Markus Schulze, Vorsitzender

DienstjubiläumWir gratulieren zum 40-jährigenDienstjubiläum

Frau Ingrid Wegner, Institut fürArbeitsmedizin, am 05.10.2006, undFrau Marianne Skrodzki, Univer-sitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-und Gefäßchirurgie, am 17.10.2006.

Wir gratulieren zum 25-jährigenDienstjubiläum

Frau Christiane Jaeger, Abteilung All-gemeine Verwaltung, am 01.10.2006,Frau Brigitte Frenzel, Dezernat Perso-nal, 05.10.2006,Frau Uta Krüger, Universitätsklinikfür HNO-Heilkunde, undFrau Ellen Severin, Universitätsau-genklinik, am 01.11.2006,Frau Sabine Körber, Universitätskli-nik für Gastroenterologie und Hepato-logie, am 03.11.2006, undHerrn Peter Basan, AbteilungBetriebsorganisation und Hausverwal-tung, am 16.11.2006.

Die Fakultäts- und Klinikleitung dankt den Jubilarinnen und Jubilaren

für ihre langjährige Tätigkeit

Der Personalrat des Universitätsklinikums informiert: Achtung, wichtige Frist endet!

Am 8. September 2006 fand unter Leitung des Wahlvorstandes für die Personalrats-wahlen 2006 die konstituierende Sitzung der Personalvertretung statt.Auf Grund des Wahlergebnisses resultiert folgende Zusammensetzung :ArbeitnehmerDr. Dieckmann, Uwe Wissenschaftlicher Mitarbeiter FMEDr. Föllner, Ursula Wissenschaftliche Mitarbeiterin FGSEDr. Hoffmeyer, Dieter Oberarzt FMEHoppe, Bernd Facharbeiter Lehre/Forschung FEITLange, Gerd Systemtechniker FINDr. Neuendorf, Reinhard Leiter Medizincontrolling FMEPaal, Christian Versuchsfeldleiter FMBDr. Schild, Lorenz Privatdozent FMEDr. Schmidt, Ute Oberärztin FMESchmolke, Sabine Wissenschaftliche Mitarbeiterin FMBDr. Staak, Rainer Wissenschaftlicher Mitarbeiter FMEDr. Vogler, Klaus Wissenschaftlicher Mitarbeiter FMEBeamteDr. Busse, Ulrich Wissenschaftlicher Mitarbeiter FVST

FEIT Fakultät für Elektrotechnik und SystemtechnikFIN Fakultät für InformatikFGSE Fakultät für Geistes- Sozial- und ErziehungswissenschaftenFMB Fakultät für MaschinenbauFME Medizinische FakultätFVST Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik

Die geheime Wahl ergab folgende Zusammensetzung des Personalratsvorstandes:Dr. Hoffmeyer, Dieter PersonalratsvorsitzenderDr. Busse, Ulrich 1. StellvertreterSchmolke, Sabine 2. StellvertreterDr. Föllner, UrsulaDr. Dieckmann, UweDie Personalratsmitglieder danken dem Wahlvorstand und den Wahlhelfern für die ge-leistete Arbeit und den Wählern, die ihnen das Vertrauen schenkten!Einzelheiten zur zukünftigen Arbeitsweise des Personalrates werden der Belegschaftin weiteren Veröffentlichungen mitgeteilt. Dr. Dieter Hoffmeyer, Vorsitzender

Information des neugewählten Personalrates der Universität:Neue Personalvertretung wurde gewählt

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Nach 15 Stunden Flug stand ich auf demAeropuerto Jorge Chavez in Lima/Peruund hielt Ausschau nach meinem Namen,denn ich sollte abgeholt werden. Keine 20Minuten später fand sich dann auch einBett für mich im "Gringo House" und ichwar froh, endlich meine strapaziertenGlieder ausstrecken zu können.Im Gringo House leben Studenten ausPeru, USA, England, Holland und nunauch aus Deutschland unter einem Dach.Zumeist sind 7-9 Studenten hier und durchdie geringere Zimmerzahl teilt man sichdie Unterkunft. Mit einem Park direkt vorder Tür und einem kleinen Garten, wo einOrangenbaum wächst, lässt es sich ganzgemütlich leben, zumal im Oktober geradedie Winterzeit zu Ende geht. Das Haus ist einen ständigen Wechselgewohnt, denn die meisten Studentenkommen für 6-12 Monate nach Lima. Undso gibt es ein Haus-Buch, in dem allewichtigen Informationen über das Hausund das Leben in und um Lima stehen,was für die ersten Tage sehr nützlich ist. Da ich an einem Donnerstag angekommenwar, konnte ich mich erst einmal in Ruheim Haus einleben und die Nachbarschafterkunden, bevor am Montag dann meineArbeit im Labor anfing. Von der Busfahrt, die 40-50 Minuten biszur Universität dauert, hatte ich im Haus-Buch gelesen, aber die Realität stellte sichdoch als wirkliches Abenteuer heraus. Eswar nur eine Frage der Gewohnheit undbald hatte ich auch den Komfort der Mag-deburger Verkehrsbetriebe, bezüglicheines Busplanes oder einer Haltestelle ver-gessen. So lernte ich sehr schnell, ener-gisch am Straßenrand auf mich aufmerk-sam zu machen und es mit einer gewissenLeichtigkeit zu nehmen, weitere 5-10 minzu warten, wenn mich der Bus trotz allerBemühungen ignorierte.

Die Labore von Prof. Gilmansind auf dem Gelände der Uni-versidad Peruana Cayetano Here-dia im Gebäudekomplex von LID(Laboratorios de investigación ydesarrollo en ciencia y tecnolo-gia) untergebracht und sehrmodern eingerichtet. Es gibt einLabor für Molekularbiologie,Immunologie, Tuberkulose, Heli-cobacter pylori und Parasitologie.Im Rahmen von epidemiolo-gischen Studien werden moleku-larbiologische Untersuchungen indiesen Arbeitsbereichen in Zusammenar-beit mit PRISMA, einer von Bob GilmansFrau gegründeten NGO ("Non-govern-mental organization"), durchgeführt. ZumKennenlernen aller Mitarbeiter, die Zahlbeläuft sich auf 40, und um die Labortech-niken zu erlernen, macht jederNeuankömmling eine Rotation durch dieLabore - so auch ich vom 10. - 30. Oktober2005. Ich lernte dabei die Kultivierung vonMikroorganismen sowie molekularbiolo-gische Techniken kennen, wovon ich diein-vitro-Kultur von H. pylori und diePCR- Technik für mein eigentliches For-schungsprojekt benötige.Bob Gilman hieß mich herzlich willkom-men. Auch wenn man Student ist, wird manals Mitarbeiter angesehen und er ist daraninteressiert, dass man an Aufgaben wächst.Die Erarbeitung von Protokollen für epide-miologische Studien hatte ich bis dato nochnie gemacht, aber das hielt Bob Gilmannicht davon ab, mich zügig damit zu beauf-tragen. Er erwartet Selbständigkeit und dasEinbringen eigener Ideen wird von ihmvorausgesetzt, eine Lehrmethode, die sehrmotivierend wirkt. Mein Protokollentwurfbeschäftigte sich mit einer epidemiolo-gischen Studie zu präkanzerösen Läsionendes Magens, in die ich auch partiell, sozu-

sagen als 2. Standbein meinesForschungsaufenthaltes, einbe-zogen bin. Das überarbeiteteProtokoll dient seit April 2006als Arbeitsgrundlage in Iqui-tos, im peruanischen Amazo-nasgebiet.Durch die hohe Prävalenz vonMagenkarzinomen in derBevölkerung und der Tatsa-che, dass viele eine H.-pylori-Infektion aufweisen, sind epi-demiologische Studien in Peruzu diesem Thema von großem

Interesse und auch der Grund, warum dieKlinik für Allgemein- und Viszeralchirur-gie in Magdeburg an der Kooperation mitBob Gilman interessiert ist. Molekular-epidemiologische Studien in diesemUmfang und auf diesem Arbeitsgebiet, spe-ziell über das H.-pylori- assoziierte Magen-karzinom, sind wichtig, um die Ätiopatho-genese besser zu verstehen und ggf.gesundheitsprophylaktische Schlussfolge-rungen beispielsweise aus epidemiolo-gischen Studien zu ziehen.Bob Gilman, MD, Professor am Depart-ment of International Health, School ofPublic Health Johns Hopkins University,Baltimore, MD (U.S.A.), einer der renom-miertesten Hochschulen für öffentlichesGesundheitswesen in den USA, ist seit über20 Jahren auf diesem Gebiet tätig und stelltseine Erfahrung und Expertise zur Verfü-gung, auch für die Zusammenarbeit mit derKlinik für Allgemeinchirurgie des Univer-sitätsklinikums Magdeburg.Meine ganz spezielle Aufgabe war es nun,den Single- Nucleotide- Polymorphismuseines Interleukins und seines korrespondie-renden Rezeptors zu untersuchen unter derHypothese, dass dieser funktionale Poly-morphismus vermehrt bei Karzinompatien-ten zu finden ist, was als Prädispositiongewertet werden könnte.Gerade dieses Projekt deckt sich in geeig-neter Weise mit meinen Interessen an derInfektionsimmunologie von H. pylori / amkanzerogenen Potential der H.-pylori-induzierten Mukosaalterationen mit demvor Ort bestehenden Themenspektrum lau-fender Forschungen als auch den For-schungsinteressen meines Mentors, HerrnOA Meyer.Die erzielten Resultate sollen abklären hel-fen, ob und in welchem Maße der unter-suchte Single- Nucleotide- Polymorphis-mus bei H.-pylori-Infektion mit einem

Ein wissenschaftlich- experimenteller ForschungsaufenthaltAls Medizinstudent in Lima

Datei: Lima-SEbastian Gehmert-0993.jpg

Sebastian Gehmert (2.v.l.) und Mentor PD Dr. FrankMeyer (mi.) mit Forschern im Gilmann-Labor.

Campus der Universidad Peruana Cayetano Heredia

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Nachdem nun Ende August ein neuer Per-sonalrat für die gesamte Universitätgewählt wurde, steht auch zum Jahresende- konkret zum 30.11.2006 und planmäßigentsprechend Wahlkalender des Sozialge-setzbuches IX - die Wahl einer neuenSchwerbehindertenvertretung an. Schwerbehinderte und ihnen gleichge-stellte Mitarbeiterinnen der Universitätwählen ihre Vertrauensperson und derenStellvertreter. Wählbar ist jeder und jedeBeschäftigte, die auch in den Personalratgewählt werden könnte. Die Vertrauensperson der Schwerbehin-derten vertritt die Interessen behinderterMenschen im Betrieb und steht ihnenberatend und helfend in allen Fragen des

Schwerbehinderten-, Sozial- und Arbeits-rechts zur Seite. Entsprechend Sozialge-setzbuch IX hat sie die Aufgabe, darüberzu wachen, dass die zugunsten schwerbe-hinderter Menschen geltenden Gesetze,Verordnungen und sonstigen Regelungendurchgeführt werden und der Arbeitgeberdie ihm obliegenden diesbezüglichen Ver-pflichtungen erfüllt. Darüber hinaus enga-giert sie sich speziell im Rahmen derPrävention. Sie nimmt Anregungen undBeschwerden behinderter Menschen ent-gegen und wirkt auf deren Erledigung hin,unterstützt Betroffene bei der behinderten-gerechten Gestaltung ihres Arbeitsplatzesund setzt sich für eine barrierefreie Gestal-tung der Gebäude ein.

Falls Sie Interesse an dieser ehrenamt-lichen Tätigkeit haben setzen Sie sich bittemit dem derzeitigen Vertrauensmann derSchwerbehinderten, Herrn Andreas Dieck-mann, oder seinen Stellvertretern, FrauHeike Schröder, Herrn Ullrich Guhl oderHerrn Thomas Ring, in Verbindung. Die neue Wahlperiode beginnt am01.12.2006 und dauert 4 Jahre. DieSchwerbehindertenvertretung freut sichsehr über Ihr Interesse und Ihre Bereit-schaft, an der Erfüllung dieser interessan-ten und wichtigen Aufgabe mitzuwirken.

Andreas DieckmannVertrauensmann der Schwerbehinderten

Otto-von-Guericke-Universität

erhöhten Risiko für ein Magenkarzinomunter den sozioökonomischen Bedingungender 3. Welt und den ethnischen als auchhygienischen Gegebenheiten der Durch-schnittsbevölkerung Perus assoziiert ist,was insbesondere im Vergleich zu den ent-wickelten Industriestaaten von herausra-gendem Interesse ist. Mit den ermitteltenDaten plane ich, die Grundlagen für meineDissertation zusammenzustellen.Mein Forschungsaufenthalt soll nichtzuletzt dazu dienen, die Grundlagen zuschaffen, weitere Studenten nach Lima zuschicken, um die etablierte Forschungsko-operation mit einer fortgeführten Themen-bearbeitung zu konsolidieren.Mit Herrn Dr. Meyer und meinen Freundenin Deutschland stand ich zu den Arbeits-und Lebensumständen als auch den For-schungsergebnissen in engem Kontakt.

Da die Nachwuchskommission der Medizi-nischen Fakultät Magdeburg die Förderungmeines Wissenschaftsprojektes leider abge-lehnt hat, habe ich zur Finanzierung desAufenthaltes einen persönlichen Kredit auf-genommen, um mir diese persönlich gebo-tene Chance nicht entgehen zu lassen.

Ich betrachte Auslandsaufenthalte von Stu-denten mit Blick auf die Zukunft als Inves-tition in die universitäre medizinische For-schung, denn es werden Kontakte geknüpft,die sich als äußerst wertvoll erweisen kön-nen und sie bieten dem Studenten unkon-ventionelle Arbeitsfelder, sich in experi-mentell- wissenschaftlicher Arbeit auchunter internationalen Kooperations- undFremdsprachenbedingungen in Partnerein-richtungen zu erproben und zu profilieren. Ich möchte nicht versäumen, an dieser Stel-

le ganz herzlichen Dank für die Unterstüt-zung von Herrn Prof. Lippert und OA Dr.Meyer zu sagen, die mir diesen Aufenthaltvermittelt haben. Weiterhin möchte ich Dr.Ritter vom Studiendekanat danken sowieHerrn Beust, der uns im Vorfeld bei derAntragsstellung für die Kommission fürNachwuchsförderung geholfen hat. JedemStudenten, der an einem solchen For-schungsaufenthalt interessiert ist, kann ichnur dazu ermutigen, sich bei OA Meyer zuinformieren.

Sebastian GehmertNachtrag: Ein wissenschaftliches Manus-kript aus den Forschungsarbeiten stehtkurz vor der Einreichung und eine Poster-präsentation wurde für den diesjährigen3. Mitteldeutschen Chirurgenkongress inLeipzig angenommen.

Wahlen zu Schwerbehindertenvertretung an der Universität

Impressum: “Universitätsklinikum intern”Redakteurin: Kornelia SuskeRedaktionsanschrift: Pressestelle desUniversitätsklinikums Magdeburg, Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg, Tel. 0391/ 67 15162; Fax 0391/ 67 15159e-mail:[email protected]://www.med.uni-magdeburg.deDruck: Harz Druckerei GmbH, Wernigerode, Tel. 03943/5424-0“Universitätsklinikum intern” erscheintsechsmal im Jahr für Mitarbeiter undStudenten als Beilage zur Zeitschrift“Universitätsklinikum aktuell”.Online-Version im Internet unterhttp://www.med.uni-magdeburg.de/fme/

Lesung mit Dr. Dödel in der Medizinischen Zentralbibliothek"Was macht Indiana Jones in der Notaufnahme?"Anlässlich des Tages der Bibliotheken liest der Leiter der Notaufnahme des Quedlin-burger Klinikums Oberarzt Klaus-Hermann Schmidt aus seinem Erstlingswerk "Wasmacht Indiana Jones in der Notaufnahme?". Die Lesung findet am 24. Oktober 2006um 19.00 Uhr in der Medizinischen Zentralbibliothek (Haus 41) auf dem Gelände desUniversitätsklinikums, Leipziger Straße 44, statt.

In dem Buch nimmt der "Rettungsarzt mit Leib und Seele" sein dienstliches Umfeld(und hin und wieder sich selbst) auf's Korn. Wie in einer Rezension des ÄrzteblattesSachsen-Anhalt 17(2006)2 nachzulesen ist, zeichnen sich seine Texte aus "durch augen-zwinkernde Ironie, gelegentlich bissigem Sarkasmus, treffsicher platzierte originelleIdeen, die auf genauer Beobachtung und scharfsinniger Assoziation beruhen". Die Illu-strationen der Texte hat der als Rippenspreizer-Cartoonist bekannte Anästhesist DanielLüdeling aus Bielefeld vorgenommen.Der Eintritt zur Lesung ist frei. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.

Medizinischen Zentralbibliothek

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Das Institut für Sozialhygiene an derMedizinischen Akademie Magdeburg ent-stand zwei Jahre nach der Gründung derAkademie erst im Herbst 1956 - zu demZeitpunkt - als zum ersten Mal für die Stu-dierenden im 10. Semester die Vorlesungim Fach Sozialhygiene gehalten werdenmusste. Auf Vorbilder in der DeutschenDemokratischen Republik konnte kaumzurückgegriffen werden, lediglich an derHumboldt Universität Berlin bestandbereits ein arbeitsfähiges Institut.1Als Elfriede Paul am 1. August 1956 zurDirektorin des Instituts für Sozialhygieneder Medizinischen Akademie Magdeburgberufen wurde, geht für sie ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: "Es warmir nicht leicht gefallen", schrieb sie inihren Memoiren, "während der Nazizeitauf meine wissenschaftliche Laufbahn zuverzichten. Dann hatte die Haft meineärztliche Praxis unterbrochen, und nachder Befreiung standen zunächst andereAufgaben im Vordergrund."2

Diese wenigen Zeilen mögen bereits ver-deutlichen welch bewegter Lebensweg bisdahin hinter Elfriede Paul lag, als sie 1956ihre Tätigkeit als Hochschullehrerin inMagdeburg aufnahm. "Im Winter, es muß etwa Februar 1956gewesen sein, kam ich nachmittags aufdem noch total zerstörten Bahnhof an. Mitder Straßenbahn fuhr ich in die unbe-leuchtete Akademie. Es dunkelte bereits.Das Gelände lag verschneit und vereist.Obwohl noch vor Dienstschluß, konnte ichkeinen Menschen entdecken. Das alte Ver-waltungsgebäude, schwer bombenbeschä-digt, befand sich erst am Beginn des Wie-deraufbaus, und die Kollegen der Verwal-tung waren im Keller der Hautklinikuntergebracht. Es dauerte lange, bis ich

sie fand. Ich musste das ganze unbekannteGelände durchqueren, nirgends stand einHinweisschild. Am Ende war ich froh,überhaupt noch jemanden anzutreffen.Doch wem sollte ich nun mein Anliegenvortragen? Das Rektorat war geschlossen.Wer war zuständig für die Einrichtung einerneuen Studiendisziplin, die sich Sozialhy-giene nannte? Wann sollte ich beginnen?Wie sah der Stellenplan aus? Keiner derAngestellten wusste etwas Genaues. Welchein trostloser Auftakt meines so langersehnten Starts in die akademische Arbeit!An diesem ersten Tag konnte ich mir nurschwer vorstellen, dass Magdeburg mirlieb und teuer werden würde; dass ich hier1964 nicht nur als Hochschullehrerinbewegt Abschied von Studenten undDozenten nehmen sollte, sondern auchvon den Frauen des VEB "Fortschritt"und denen aus der "Schraubenbude".Beide Betriebe betreute ich nämlich achtJahre lang als Betriebsärztin. Ebensowenig dachte ich daran, als ich so depri-miert die Ankunft erlebte, hier einmalInitiator der später fast sprichwörtlichen"Medizinischen Sonntage" zu werden;genauso wenig wie an alle anderen Funk-tionen, die ich hier später ausübte: Ehebe-ratung, Mitarbeit im DRK, Tätigkeit alsStadtverordnete, Mitarbeit bei derBezirksleitung Magdeburg der SED in derKommission Gesundheitswesen, Direktordes Instituts für Sozialhygiene …"3

Dass der Aufbau des Instituts für Sozialhy-giene ein mühevoller werden würde, klingtin der Beschreibung der Magdeburger Ver-hältnisse bereits an. Bevor aber auf dieAnfangsjahre des Instituts eingegangenwird, soll der Lebensweg von Elfriede Paulbis zu diesem Zeitpunkt skizzieren werden.Elfriede Paul wird 1900 in Hamburg gebo-ren. Nur unter großen finanziellen Entbeh-rungen können die Eltern, der Vater warLithograph und die Mutter heimarbeitendeSchneiderin, der Tochter die Schulausbil-dung - zunächst eine Mittelschule, späterdas Oberlyzeeum - ermöglichen. 1920besteht sie die Reifeprüfung und erlangtschließlich die Lehrbefähigung für höhereSchulen. Durch den Vater entdeckt Elfrie-de Paul die Lust am Wandern und schließtsich einer SPD-nahen Jugendorganisationan, die ihre Freizeit "nach Wandervogel-art" verbringt.4 Durch ihre Jugendliebekommt sie zur KPD, der sie einundzwan-zigjährig offiziell beitrat.

Von 1921 bis 1923 arbeitet Elfriede Paulals Lehrerin und von 1924 bis 1929 ist sieLeiterin eines Kinderheims (Waisenhau-ses) in Hamburg. Immer wieder wird siebei ihrer Tätigkeit mit medizinischen Fra-gen konfrontiert und fasst schließlich denEntschluss "Arzt zu werden".5 Sie holt dasLatinum im Winter 1928 nach und legt einJahr später die nötige Ergänzungsprüfungab. Erst dann gibt sie die Heimleiterinnen-stelle auf und studiert Medizin in Berlinund Wien. Ihren Lebensunterhalt muss siedurch Gelegenheitsarbeiten bestreiten.1933 legt sie das Staatsexamen in Berlinab und absolviert anschließend das prak-tische Jahr im Strahlungsinstitut der Frie-drich-Wilhelms-Universität. Die Approba-tion erhält sie 1934, danach ist sie alsunbezahlte Volontär-Assistentin imHygienischen Institut der Universität undgleichzeitig in der "Beratungsstelle fürErb- und Rassepflege der Stadt Berlin", inder Säuglingsfürsorge im Bezirk Mittesowie als Schulärztin tätig.6 In ihrer Dis-sertation von 1936 beschäftigt sich mit der"Beeinflussung der Menstruation durchdas Landjahr". Da sie aufgrund ihrer poli-tischen Einstellung auf eine Anstellung inöffentlichen Gesundheitseinrichtungennicht rechnen kann, eröffnet sie kurzer-hand im selben Jahr eine eigene Praxis inWilmersdorf.7 Aussicht auf eine Kassen-zulassung hat sie zunächst nicht, dochwider Erwarten gelingt der Einstieg, diePraxis floriert. 1936 ist auch das Jahr, in dem sie WalterKüchenmeister kennen und lieben lernt.Über ihn bekommt sie Kontakt undAnschluß an die WiderstandsgruppeSchulze-Boysen/Harnack. In ihren 1981

50 Jahre Institut für SozialmedizinEine Erinnerung an die Gründerin Elfriede Paul (1900 - 1981)

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erschienenen Memoiren "Ein Sprechzim-mer der Roten Kapelle" schildert sie diegemeinsame illegale Arbeit. Die Wilmers-dorfer Praxis wird zum Treffpunkt undNachrichtenzentrum. Nach außen hin hatsie sich durch Mitgliedschaften in derNSV (1933), im BDM (1935) und imNSÄB (1936) mit dem NS arrangiert.8Wie die meisten anderen Mitglieder der"Roten Kapelle" werden Elfriede Paul undWalter Küchenmeister im September 1942von der Gestapo verhaftet. Vom Volksge-richtshof zum Tode verurteilt, wird WalterKüchenmeister im Mai 1943 in Plötzenseehingerichtet. Elfriede Paul wird zu sechsJahre Zuchthaus verurteilt. Nach der Befreiung, die sie in der Haftan-stalt Leipzig/Klein-Meusdorf erlebt, eröff-net sie im August 1945 zunächst eine Pra-xis in Burgdorf bei Hannover, wohin ihreSchwester die Berliner Praxiseinrichtunghat retten können. Elfriede Paul sitzt alsVertreterin der KPD im örtlichen Entnazi-fizierungsausschuss und arbeitet im "Kul-turbund" mit. Mit Gründung des LandesHannover im August 1946 wird sie "ersterweiblicher Minister für Aufbau, Arbeitund Wohlfahrt" einschließlich desGesundheitswesens.9 Zugleich vertritt siedie KPD im Landtag. Beide Funktionenenden im November 1946, als Hannoverim neugebildeten Land Niedersachsenaufgeht.10 Im Frühjahr 1947 übersiedeltElfriede Paul in den Ostsektor Berlins undarbeitet dort in der ZentralverwaltungGesundheitswesen mit.11 Als Abteilungs-leiterin ist sie vorrangig mit dem Aufbaudes Betriebsgesundheitswesens befasst.Vorübergehend wurde ihr 1949 die ärzt-liche Leitung der VersicherungsanstaltBerlin (VAB) übertragen, wo ihre Haupt-aufgabe darin besteht, ärztliches Personalfür die neuen Ärzteberatungskommissio-nen auszuwählen und zu unterweisen.Obgleich in verantwortungsvoller Position"lockte" sie nach wie vor die wissenschaft-liche Arbeit.12 In den Jahren 1950 bis 1953bietet sich diese Gelegenheit: sie wird Assi-stentin am Hygienischen Institut der Uni-versität Berlin bei Alfred Beyer. In denNachkriegsjahren wurde Anschluss an diekurze Etappe der Sozialhygiene in der Wei-marer Republik gesucht. 1920 war der ersteLehrstuhl für Sozialhygiene in Deutschlandam Hygiene-Institut der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität eingerichtet worden.Als erster Lehrstuhlinhaber begründeteAlfred Grotjahn (1869-1931) die Sozialhy-giene als akademisches Lehrfach und kon-zipierte 1922 das gesundheitspolitischeProgramm der SPD. Die Einrichtungwurde mit der Machtergreifung der Natio-

nalsozialisten aufgelöst, viele Mitarbeiteremigrierten in die USA, Sowjetunion undandere Länder und waren dort maßgeblichan der Entwicklung von Public Healthbeteiligt. Bereits unmittelbar nach Kriegs-ende war an allen sechs Universitäten inder damaligen Sowjetischen Besatzungszo-ne in Berlin, Greifswald, Rostock, Halle,Jena und Leipzig ein Pflichtkolleg überSozialhygiene eingeführt worden. 1947erfolgte die Wiedereinrichtung des Lehr-stuhls Sozialhygiene am Institut für Hygie-ne und Mikrobiologie der Humboldt-Uni-versität mit dem Lehrstuhlinhaber AlfredBeyer (1885-1961), der das Lehrgebietinhaltlich und organisatorisch neu etablier-te. 1951 wurde Sozialhygiene Staatsex-amensfach im Medizinstudium in derDDR.13 Elfriede Paul ist die erste Frau, diesich in der DDR im Fach Sozialhygienehabilitieren will. Doch auch jetzt muss sieleidvoll erfahren, "dass es (auch) unterunseren gesellschaftlichen Verhältnissennoch Wissenschaftler gab, die Frauen Hin-dernisse in den Weg legten".14 Die Barrie-ren sind jedoch nicht unüberwindbar. Dasgilt auch für die Sprachprüfung. Nun mußsie im Alter von 54 Jahren noch die obliga-te Russischprüfung nachholen. Im selbenJahr erscheint ihre Habilitationsschrift über"Untersuchungen über Ursachen, Häufig-keit und Dauer der Arbeitsunfähigkeit beiFrauen". Danach geht sie für zwei Jahrezurück in die "Praxis", diesmal als Leiterinder neu aufzubauenden "Arbeitssanitätsin-spektion" des Berliner Magis-trats. Als Elfriede Paul dann 1956 zunächst alsDozentin, ab 1958 als "Professor mit voll-em Lehrauftrag" für Sozialhygiene an dieMedizinische Akademie nach Magdeburggerufen wird, erfüllt sich endlich "das von (ihr E.B.) selbst gesteckte Ziel,

einmal Hochschullehrerin zu werden."15

"Meine letzten acht Arbeitsjahre brachtenmir endlich das, worum ich ein Leben langgekämpft hatte."16

Es ist ein recht "trostloser Auftakt" fürElfriede Paul in Magdeburg. Ein Institutfür Sozialhygiene gibt es noch gar nicht;es muss "gewissermaßen aus dem Nichts"aufgebaut werden.17

"Man kann sich heute wirklich nicht mehrvorstellen, wie schwierig es elf Jahre nachder Katastrophe des Krieges noch war.Gemeinsam mit meiner ersten Sekretärinund lange Zeit einzigen Mitarbeiterin, derGenossin Ruth Keiser, habe ich gewisser-maßen aus dem Nichts das Institut fürSozialhygiene aufgebaut. Es war schonpraktisch unmöglich, die wichtigstenSchreibtischutensilien in der Stadt zuerstehen. Ein Brieföffner "made in India"

war unser stolzes Einkaufsergebnis. Erwurde übrigens bei der Feier zum zwanzi-gjährigen Bestehen des Instituts 1976 demGenossen Professor Schüler, nunmehrdem dritten Lehrstuhlinhaber, als Erinne-rung an dieses allererste Beginnen über-reicht."18

Von 1956 bis 1959 gastierte das Institut indrei Räumen im Institut für Pharmakolo-gie, 1959/60 war es in fünf Räumeneinschließlich eines Hörsaals im Institutfür Pathologie untergebracht. 1960 konnteschließlich ein eigenes Haus mit zwölfRäumen in der Klewitzstraße bezogenwerden.19

Auch in der Lehre hat sie es nicht leicht.Für das Fach Sozialhygiene erfindet sievoreilig die Definition ‚Statistik plus Poli-tik'. Zudem war sie nicht nur die erste Frauin Fach Sozialhygiene, "sondern imgesamten damaligen Lehrkörper in Mag-deburg die einzige Frau"20

Die beiden großen Forschungsschwer-punkte des Instituts waren der betrieblicheGesundheitsschutz und die betrieblicheGesundheitsförderung, wobei eine beson-dere Aufmerksamkeit der “werktätigen”,der berufstätigen Frau galt. Bereits1959/60 initiierte Elfriede Paul einegroßangelegte Studie zur Säuglingssterb-lichkeit im Bezirk Magdeburg und die vonihr 1961eingerichtete mit Psychologenund Juristen besetzte und in Kooperationmit der Haut- und Frauenklinik etablierte“Eheberatung” erlangte für die DDRModellcharakter. Durch die vielfältigenempirischen Studien profilierte sich dasInstitut; die Nachfolgerin Prof. Dr. Anne-liese Sälzler setzte den zweiten For-schungsakzent, den des Kinder- undJugendgesundheitsschutzes. Dies ver-schaffte dem Magdeburger Institut fürSozialhygiene frühzeitig Anerkennungund ein eindeutiges fachwissenschaft-liches Forschungsprofil.Wie nach ihrem bisherigen Lebenswegkaum anders zu erwarten, beschränkt sichElfriede Paul auch in Magdeburg nicht aufihre Tätigkeit als Hochschullehrerin. Siebetreut Jahre lang einen Textilbetrieb,arbeitet in der Eheberatung sowie im DRK

Vorlesung von Prof. Dr. Elfriede Paul,Medizinische Akademie

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mit, vertritt die SED in der MagdeburgerStadtverordnetenversammlung und istMitglied der Kommission für Gesund-heitswesen bei der SED-Bezirksleitung.Einen besonderen Akzent setzte ElfriedePaul in der Bearbeitung sozialhygie-nischer Probleme von medizinhistorischenGesichtspunkten aus. Unter ihrer Anlei-tung entstehen eine Reihe von Arbeiten zurGeschichte des Gesundheitswesens derStadt Magdeburg. In der "Gesellschaft fürSozialhygiene" leitet sie die Arbeitsgruppe"Gesundheitsschutz der Frau". Ihre zahl-reichen Veröffentlichungen betreffen dieGesundheitsversorgung der Betriebe, ins-besondere der Arbeiterinnen sowie Fragendie Säuglingssterblichkeit. Fast ebensolang wie ihrer Publikationsliste ist die ihrerstaatlichen Auszeichnungen: die Hufeland-Medaille(1958), der Medaille für Kämpfergegen den Faschismus (1958) und demVaterländischen Verdienstorden in Bronze(1959) - den größten Teil der Auszeich-nungen erhält sie allerdings erst in den60er und 70er Jahren. Zu einem eigenenLehrstuhl wird das Fach bis zu ihrer Eme-ritierung nicht mehr aufgewertet. Sie geht1964 als "Professor mit vollem Lehrauf-trag" in den Ruhestand. Ihren Lebensabendverbringt Elfriede Paul im OstseebadAhrenshoop, wo sie seit 1960 ein Hausbesitzt. Noch bis 1972 ist sie Vorsitzendeder Sektion "Gesundheitsschutz derFrau".21 Zu ihrem 80. Geburtstag wurde ander Medizinischen Akademie ein wissen-schaftliches Symposium veranstaltet undElfriede Paul wurde zur Ehrensenatorinder Akademie ernannt.22

Eine der wichtigsten und vielleicht dienachhaltigste Initiative Elfriede Pauls wardie Einrichtung des "Medizinischen Sonn-tags". Die Idee des Sonntagsvortrages, wieer in den 50er Jahren im HygienemuseumDresden gehalten wurde, griff ElfriedePaul auf und schuf das "MagdeburgerModell - den Medizinischen Sonntag". Allerdings schlug ihr im Senat zunächstnur "kalte Ablehnung" entgegen als sie vor-schlug, die Hochschullehrer möchten sichals Referenten beteiligen. Prof. Nißler, derdamalige Rektor "fasste die Meinung desSenats in der Bemerkung zusammen, es seiwohl nicht Aufgabe von Professoren, vorLaien zu sprechen, dazu sei auch eine Für-sorgerin geeignet." Selbst die Benutzungder Hörsäle wurde verweigert.23

Dennoch fand seit 1959 alle 3 bis 4Wochen eine Veranstaltung statt und der"Medizinische Sonntag" wurde zu einer"gesundheitserzieherischen Großveran-staltung der Stadt Magdeburg". Für dieThemenerstellung und Organisation der

Fachvertreter zeichnete Elfriede Paulselbst verantwortlich. Die Richtung derVortragsthemen wurde durch die SektionMedizin innerhalb der Gesellschaft zurVerbreitung wissenschaftlicher Kenntnis-se vorgegeben, die Elfriede Paul selbstgebildet und während ihrer Tätigkeit inMagdeburg auch selbst geleitet hat. Es istkeine unkomplizierte Aufgabe, vornichtärztlicher Öffentlichkeit Diskussio-nen über medizinische Fragen durchzu-führen, denn der Vortrag muß wissen-schaftlich konkret und für den einfachenMenschen verständlich sein. Aus diesemGrunde, so berichtet sie, hätten viele Ärzteeine Abneigung gegen den populärwissen-schaftlichen Vortrag. An anderer Stelleschildert Elfriede Paul: "Prinzipiell vertritteine Reihe von Ärzten die Auffassung,dass der aufgeklärte Patient schwierigersei als derjenige, der nicht von medizi-nischen Zusammenhängen weiß".Neben der persönlichen Hygiene, derFrüherkennung von Gesundheitsstörun-gen, wurden Fragen der sinnvollen Frei-zeitgestaltung mit Sport und Spiel, Fragendes Gebrauchs von Genussmitteln undMedikamenten etc. und Fragen zu Infek-tionskrankheiten u.a. mehr geklärt."Ich habe die Verpflichtung übernommen,die Medizinischen Sonntage in Magde-burg einzuführen. Nun, in Magdeburgbraucht alles ein bisschen länger - ichkomme aus Berlin, da geht manchesschneller - aber jetzt habe ich es endlichdurchgesetzt. Die Medizinischen Sonntagesind ein Ereignis geworden, auf das manachtet".24

Zwischen 1959 und 1990 gehörte dieseVeranstaltungsreihe zum festen Bestand-teil des "geistig-kulturellen Lebens" in derElbestadt. Zum ersten Medizinische Sonn-tag am 18. Oktober 1959 hatten sich 25Zuhörer eingefunden, um zu erfahren:"Wie ernähre ich mich richtig?" Aberbereits zum 11. Medizinischen Sonntag zudem 1000 Besucher kamen, lud ElfriedePaul ins "Kino des Friedens" am Rathaus-markt ein. In den folgenden Jahrzehntenwurden über 300 Medizinische Sonntagemit 164 Ärzten, Wissenschaftlern undHochschullehrern abgehalten. Mehr als80.000 Besucher konnte die Veranstal-tungsreihe in dieser Zeit vorweisen. Nach10jähriger Unterbrechung fand am 4. Juni2000 erstmals wieder ein MedizinischerSonntag in Magdeburg statt.25

Auf den Lehrstuhl für Sozialhygiene folg-te 1964 Prof. Dr. med. Anneliese Sälzlerund von 1974 bis 1992 Prof. Dr. medHeinz Schüler. Seit 1992 hat Prof. Dr.Bernt-Peter Robra den Lehrstuhl für

Sozialmedizin und Epidemiologie desInstituts für Sozialmedizin und Gesund-heitsökonomie inne.

PD Dr. Eva Brinkschulte__________________________________________

Literaturverzeichnis:1Schagen, Udo u. Schleiermacher Sabine: 100Jahre soziale Medizin in Deutschland, in: DasGesundheitswesen 68(2006),85-93; Schagen,Udo u. Schleiermacher Sabine (im Auftrag derDeutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention), 100 JahreSozialhygiene, Sozialmedizin und PublicHealth in Deutschland. CD-Rom, Berlin 20052Paul, Elfriede: Ein Sprechzimmer der RotenKapelle, Berlin 1981, S.243. Elfriede PaulsAutobiographie wurde ursprünglich von ihrselbst verfasst, zur Veröffentlichung (1. Aufla-ge 1981) jedoch von der Ehefrau ihres Pflege-sohns, der Schriftstellerin und DramaturginWera Küchenmeister, überarbeitet. Vgl. auchErnst, Anna-Sabine: Die beste Prophylaxe istder Sozialismus, Münster 1997, S.360-365.3Paul (1981), S.243.4Ebd., S. 18. 5Paul, Elfriede: Wegbegleiter auf unebenerStraße, in: Ärzte - Erinnerungen, Erlebnisse,Bekenntnisse hrsg. und kommentiert vonGünther Albrecht und Wolfgang Hartwig, Ber-lin 1988, S.93-117.6Ebd:7Paul (1981) S. 818Ernst (1997), S.3619Paul (1988), S.104 u. 11110Ernst (1997), S. 36212Paul (1981), S. 21612Ebd., S. 23513Vgl. Sozialhygiene. Ein Rückblick zu ihrerEntstehung und Charakteristik im Kontext zumParadigma in der DDR, in: Veröff. Medizinund Gesellschaft 7(2001), H.35, S.1-100, hierS. 32ff. 14Ebd., S. 23715Paul (1988), S. 11316Paul (1981), S. 24317Paul (1981), S.24518Ebd.1910 Jahre Medizinische Akademie in Magde-burg 1954-1964, S. 134-13520Paul (1981), S. 24621Ernst (1997), S. 36422Vgl. Hinze, Lieselotte: Paul, Elfriede, in:Magdeburger Biographisches Lexikon 19. und20. Jahrhundert, Magdeburg 2002, S. 531-53223Paul (1981), S. 24Aus: Grumpelt, Uta: Das Wirken von Prof.Dr. med. habil. Elfriede Paul am Lehrstuhl fürSozialhygiene der Medizinischen AkademieMagdeburg - 1956 - 1964, Magdeburg 198325Medizinischer Sonntag - Gesundheitsthemensind gefragt, in: Universitätsklinikum Nr.4August 2000, S. 8

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Zugegeben: Für einen ganz kurzenMoment habe auch ich überlegt, ob undwie ich mich um das "Pflegepraktikum"herumdrücken könnte. Aber ohne Nach-weis dieses dreimonatigen, unbezahltenKrankenpflegedienstes gibt's nun mal spä-ter keine Zulassung zum Physikum, einerwichtigen Prüfung im Medizinstudium,für das ich mich zum Wintersemester2006/07 am Universitätsklinikum bewer-be.So wie ich interessiert sich jedoch jährlicheine Vielzahl von Abiturienten für einenvon nur etwa 190 Studienplätzen an derMedizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Dabeisind viele von uns bereit, sogar vier undmehr Jahre auf ihr Wunschstudium zuwarten, um sich anschließend mindestensweitere sechs Jahre einem der sicherlichanspruchvollsten Studienfächer überhauptzu widmen. Trotz sorgfältiger Auswahlbeenden leider nicht alle Studenten dasStudium erfolgreich. Viele arbeiten späterberufsfremd, manche verlassen Deutsch-land ganz. Dies ist gerade in Zeiten immerweiter steigender Nachfrage nach qualifi-zierter ärztlicher Versorgung problema-tisch. Ich wäre stolz, in Magdeburg studie-ren und später als Arzt in Sachsen-Anhaltarbeiten zu dürfen.Jedoch ist die Vorstellung, zuvor ein Vier-teljahr völlig unentgeltlich arbeiten zumüssen nicht gerade motivierend, beson-ders da ich nicht weiß, wann und ob ichüberhaupt einen Studienplatz bekomme.Dennoch entschied ich mich, mein Prakti-kum sofort nach der letzten Abiturprüfungzu absolvieren; in Kauf nehmend, dass ichschlimmstenfalls die Ferien umsonst geop-fert habe, falls ich keine Zulassung erhalte.Doch auch ohne die Gewissheit über eineStudienplatzzusage war das Pflegeprakti-kum sehr sinnvoll; mehr noch: Mir hat essogar so gut gefallen, dass ich meineErfahrungen kurz schildern möchte. Der positive Eindruck aus einem Schüler-praktikum als damals 16-jährige auf dergerontopsychiatrischen Station der Klinikfür Psychiatrie, Psychotherapie und Psy-chosomatische Medizin im Jahr 2004 ver-anlasste mich auch diesmal, mein Prakti-kum am Universitätsklinikum abzuleisten.Ein sehr wichtiger Teil ärztlicher Tätigkeitist der Bereich der Inneren Medizin. Umein wenig mehr über dieses Fachgebiet zuerfahren, war es mein Wunsch, auf einerinneren Station eingesetzt zu werden.

Freundlicherweise wurde mein Interessevon der Pflegedienstleitung berücksichtigtund so strandete ich im Sommer diesenJahres auf der Pulmologischen Station derKlinik für Kardiologie, Angiologie undPneumologie die für 15 Patienten mitErkrankungen der Lunge Betten zur Verfü-gung stellt. Nach einer ersten Führungüber die Station wurde ich gleich in denStationsablauf integriert und mit denTätigkeiten vertraut gemacht, die ich inden nächsten Wochen täglich erledigendurfte.Die Frühschicht (5:45 bis 14:30 Uhr), inder ich hauptsächlich eingesetzt wurde,beginnt regelmäßig mit der Patientenüber-gabe, in der die Diensthabenden über Neu-zugänge und Entlassungen von Patientenund sonstige Besonderheiten informiertwerden. Ab etwa 6:30 Uhr werden diePatienten geweckt und gebettet; Patienten,die hierbei Hilfe benötigen werden gewa-schen bzw. geduscht.Hinzu kommt die Verabreichung vonMedikamenten, das Wechseln von Verbän-den und das Befüllen der Inhaliergerätefür Patienten mit Erkrankungen der Atem-wege. Des Weitern zählte zu meinen Auf-gaben natürlich das Messen von Körper-temperatur, Blutdruck, Puls und bei Dia-betikern den Blutzucker ermitteln. Esfolgten das Austeilen von Essen und Trin-ken, Medikamente bereitstellen, Patientenwiegen, aufnehmen, entlassen und Reini-gungsarbeiten. Begleitete ich Patienten zuUntersuchungen, z.B. zur Bronchoskopie,durfte ich meistens auch zusehen.Alle diese Tätigkeiten entsprechen viel-mehr dem Berufsbild der/s Kranken-schwester bzw. -pflegers als meinemBerufswunsch. Dennoch denke ich heute,dass es niemandem, der eine medizinischeLaufbahn einschlagen möchte, schadet,uneigennützig für einen kurzen Zeitraumim Krankenhaus zu helfen. Hierbei liegtdie Betonung auf "HELFEN". EinenAspekt, den ich als sehr angenehm em-pfand, war das Gefühl, wirklich etwas fürdie Patienten tun zu können und nicht wieder klassische Praktikant überall im Wegherumzustehen. Darüber hinaus bietet dasPflegepraktikum noch ganz andere Vortei-le, über die ich mir vorher nicht im klarenwar. Die Konfrontation mit den schweren,z.T. lebensbedrohlichen Krankheiten derPatienten lässt einen das eigene Lebenreflektieren. Oft bewunderte ich den Mutund die Zuversicht, mit denen z.B. Krebs-

kranke gegen ihr Schicksal kämpften.Auch die Auseinandersetzung mit demTod war ich in dieser Form noch nichtgewohnt, für den Beruf des Arztes jedochist sie unerlässlich. Bleibt noch zu sagen:Das medizinische Wissen, das z.B. in derVisite und bei Untersuchungen vermitteltwird, kann für`s Studium nur hilfreichsein. Ich wusste vorher nicht, was eineThorax-Saug-Drainage ist, wie Blut abge-nommen oder Flexülen gelegt werden.Deshalb kann ich allen (angehenden)Medizinstudenten nur sagen: Seht dasPflegepraktikum nicht als lästige Pflicht,sondern als echte Chance! Ich habe dieseChance genutzt und kann nach meiner Zeitauf der Pneumologie/Pulmologie einabsolut positives Resumee ziehen. Hierzutrug sicherlich auch das freundliche Klimaauf der "KAR 02" bei. Im Team aus Ärz-ten, Schwestern, MTA`s, Krankenpflege-helfern, Medizinstudenten sowie diversenSchwesternschülerinnen und Praktikantenherrschte überwiegend eine sehr angeneh-me Atmosphäre. Diese ist, glaube ich, lei-der nicht selbstverständlich und geradedeshalb vorbildlich, weil sie sich meinerMeinung nach auch positiv auf die Patien-ten und deren Genesung auswirkt.Daher möchte ich mich bei allen Mitarbei-tern der Pulmologie, die dazu beigetragenhaben, dass ich mein Praktikum als inte-ressante Erfahrung und große persönlicheBereicherung empfunden habe, nochmalsganz herzlich bedanken. Ich wünscheEuch und euren Patienten für die Zukunftalles erdenklich Gute!

Michaela Butryn

Einsatz auf der “KAR O2”Pflegepraktikum vor Studienplatzzusage?

Datei: Butryn-Praktikumsbericht.jpg

Michaela Butryn vor dem Gebäude der Kar-diologischen Klinik Foto: Elke Lindner

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Tagungen und Veranstaltungen an der Medizinischen Fakultät und am Universitätsklinikum Datum Zeit, Ort Referent, Thema Veranstalter 11.10.2006 14.00 - 16.00 Uhr Schmerztherapie aus der Sicht der Pflegenden Programm UniversitätsklinikumMi. wird mit Anmelde- Frau S. Schubert, Schmerzambulanz der Uni- Herbst 2006 - Sommer 2007

bestätigung bekannt gegeben versitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie Anmeldung über Aus-, Fort- und Weiterbildg.

11.10.2006 16.00 Uhr 44. Magdeburger Augenärztliche Fortbildung UniversitätsaugenklinikMi. Theor. Hörsaal, Hs. 28 mit Aktuellem aus der Augenheilkunde V.: Prof. Behrens-Baumann, Tel.: 67 13571

11.10.2006 15.30-19.30 Uhr Periphere Nervenchirurgie, Replantation Uni-Klinik für Plastische-, Wieder-Mi. Zentraler Hörsaal, und Mammachirurgie herstellungs- und Handchirurgie

Haus 22 V.: Prof. Schneider, Tel.: 67 15 519

14.10.2006 9.00-13.00 Uhr 2. Einsendertreffen des Fehlbildungsmonotoring Fehlbildungsmonitoring Sachsen-AnhaltMi. Hörsaal Kinderklinik Sachsen-Anhalt V.: Frau Dr. Pötzsch

16.10.2006 17.00 Uhr Dr. Matthias Selbach, Martinsried Institut für Medizinische MikrobiologieMo. Seminarraum, Haus 44 "Proteomic approaches to study cell signalling V.: Prof. König

and host-pathogen interaction" Tel.: 0391/ 67 13384

18.10.2006 14.00 - ca. 16.00 Uhr Schmerzfreiheit als Menschenrecht und kulturelle Programm UniversitätsklinikumMi. Demonstrations- Aspekte Herbst 2006 - Sommer 2007

hörsaal, Haus 28 Herr Dr. M. Brinkers, Schmerzambulanz der Uni-versitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie

22.10.2006 10.30-12.30 Uhr 54. Medizinischer Sonntag Gemeinsame Veranstaltungsreihe vonSo. Uni Hörsaal 3 "Ästhetik und Haut - was kann man operativ Volksstimme, Urania und

Gr. Steinernetischstr. und konservativ machen?" Universitätsklinikum MDUniversitätsklinik für Dermatologie und Venerologie V.: Pressestelle, Tel. 67 15162

26.10.2006 14.00 - ca. 16.00 Uhr Behindert - was nun? Programm UniversitätsklinikumDo. Otto-von-Guericke-Uni- Herr A. Dieckmann, Schwerbehindertenvertrauens- Herbst 2006 - Sommer 2007

versität mann der Otto-von-Guericke-Universität Anmeldung über Aus-, Fort- undGebäude 10, Raum 105 Weiterbildung

01.11.2006 15.00 - 16.00 Uhr Besonderheiten der Arzneimittelapplikation Programm UniversitätsklinikumMi. wird mit Anmelde- Arzneitmittelanwendung - Wann? Wie? Womit? Herbst 2006 - Sommer 2007

bestätigung bekannt Herr Dr. U. Tröger, Frau I. Reiche, Frau S. Postel Anmeldung über Aus-, Fort- undgegeben Institut für Klinische Pharmakologie Weiterbildung

03.-04.11.2006 ZENIT-Gebäude, Hs. 65, 3. Magdeburger MTRA-Workshop Uni-Klinik für StrahlentherapieFr.-Sa. 1. OG Mammakarzinom V.: Frau Rummel, Tel.: 67 15 794

08.11.-11.11.2006 12.00-18.00 Uhr Operationskurs: Mikrochirurgie des inneren HNO-Uni-Klinik,Haus 8, 4. Etage, Gehörganges für Fortgeschrittene Prof. Freigang, Tel.: 67 13802

11.11.2006 10.00-15.00 Uhr 8. Familien-Infotag Tumorzentrum MagdeburgSa. Johanniskirche MD "Aktiv gegen Krebs" V.: Frau Dr. Böhme, Tel.: 6715955

15.11.2006 12.00-16.00 Uhr 1. Magdeburger Parkinsontag Uni-Klinik für Neurologie IIMi. Haus 10, Chirurg. HS Vorträge und Klinikführung

15.11.2006 14.30 - 16.00 Uhr Besonderheiten der Arzneimittelapplikation II Programm UniversitätsklinikumMi. wird mit Anmelde- Inkompatibilitäten und Sondengabe von Herbst 2006 - Sommer 2007

bestätigung bekannt Arzneimitteln Anmeldung über Aus-, Fort- undgegeben Herr Dr. U. Tröger, Frau I. Reiche, Frau S. Postel Weiterbildung

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