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SLAVISCHES INSTITUT - SOMMERSEMESTER 2014 Kommentare zu den Lehrveranstaltungen Bitte entnehmen Sie Tage, Uhrzeiten und Räume sowie die Anzahl der Leistungspunkte und die Einordnung der Lehrveranstaltungen der Übersicht. Achtung: Die montags stattfindenden Veranstaltungen beginnen bereits am 14. April 2014! Dr. Michail Bezrodnyj Russische Kultur in Biographien, SÜ (für Nichtmuttersprachler), 2st. In dieser Veranstaltung werden Lehrmaterialien (darunter auch filmische) zum Leben und Schaffen von Persönlichkeiten der russischen Kultur von Lomonosov bis Čechov erörtert, deren Werke und Fragmente von Werken. Sprechfertigkeit und Hörverständnis werden verbessert und gefestigt, schwierige Fälle der russischen Grammatik wiederholt. Beginn: Montag, 14. April 2014 Prof. Dr. Edith Clowes Literarische Kartografie: Symbolischer Raum und Identität in der russischen Literatur in der Revolution und im Bürgerkrieg (1914-1922), HS/OS/WÜ, 2st. auch als Ü Landeskunde! Seit Bakhtin seinen Begriff vom “Chronotopos” [khronotop] und Said die “imaginative geography” erfunden haben, wird der symbolischen Bedeutung literarischer Orte und Räume deutlich mehr kri- tische Aufmerksamkeit gewidmet. Neu ist die Anwendung der Internettechnologie zur näheren Un- tersuchung der Bedeutung von Toponymen und geokulturellen Begriffen in imaginären Geogra- phien, wie “Heim,” “Heimat,” “Grenze,” “Ausland,” “Staat,” “Land”. Im Seminar wird es um die Analyse von Werken gehen, die geschrieben wurden, als das Ende des Zarenreichs kurz bevorstand, die Verteidigung seiner Grenzen schwierig wurde und das, was man als Heimat begriff, zu verschwinden drohte. Die Frage der russischen Identität stellte sich neu. Mit dem Ziel, kulturelle Veränderungen dieser Art zu deuten, werden sich die Teilnehmer im Lauf des Semesters mit der Internettechnologiez.B. Google Earth und visual Thesaurus (also das Suchen von Schlüsselworten im Text)vertraut machen. Primärliteratur in deutscher Sprache: Anna Akhmatova, Anno Domini MCMXXI (1921). Ausgewählte Kriegs- und Revolutionsgedichte. http://home.arcor.de/berick/illeguan/achmat2.htm Marina Tsvetaeva, Lebedinyi stan (1917). Ausgewählte Kriegs- und Revolutionsgedichte. Osip Mandel’shtam, Tristia. Gedichte 19161925. Hg./Ü: R. Dutli. Ammann, Zürich 1993. Ausge- wählte Kriegs- und Revolutionsgedichte. Isaak Babel: Die Reiterarmee. Aus dem Russischen übersetzt, kommentiert und herausgegeben von Peter Urban. Berlin: Friedenauer Presse, 5. Aufl. 2006. ISBN 978-3-921592-84-7 Mikhail Sholokhov, Der stille Don, dtv Verlag 2000, ISBN 978-3423127288 Alexander Fadejew, Die Neunzehn, http://nemesis.marxists.org/fadejew-die-neunzehn1.htm Sekundärliteratur, Abschnitte aus: Edith W. Clowes, Russia on the Edge: Imagined Geographies and Post-Soviet Identity, Cornell, 2011. Michael C. Frank, Kirsten Mahlke: Nachwort zu Michail M. Bachtin: Chronotopos. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-518-29479-6, S. 201242. Franco Moretti, Graphs, Maps, Trees: Abstract Models for Literary History, Verso, 2005. Edward Said, Orientalismus, Ullstein, Frankfurt am Main u. a. 1981, ISBN 3-548-35097-6 Leistungsnachweis: aktive Teilnahme am Seminargespräch; regelmäßige Hausaufgaben; schriftli- che Hausarbeit, ggf. Textkenntnisklausur. Beginn: Do, 17. April 2014 (Ende 10. Juli 2014)

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SLAVISCHES INSTITUT - SOMMERSEMESTER 2014

Kommentare zu den Lehrveranstaltungen

Bitte entnehmen Sie Tage, Uhrzeiten und Räume sowie die Anzahl der Leistungspunkte und die

Einordnung der Lehrveranstaltungen der Übersicht.

Achtung: Die montags stattfindenden Veranstaltungen beginnen bereits am 14. April 2014!

Dr. Michail Bezrodnyj Russische Kultur in Biographien, SÜ (für Nichtmuttersprachler), 2st. In dieser Veranstaltung werden Lehrmaterialien (darunter auch filmische) zum Leben und Schaffen

von Persönlichkeiten der russischen Kultur von Lomonosov bis Čechov erörtert, deren Werke und

Fragmente von Werken. Sprechfertigkeit und Hörverständnis werden verbessert und gefestigt,

schwierige Fälle der russischen Grammatik wiederholt.

Beginn: Montag, 14. April 2014

Prof. Dr. Edith Clowes Literarische Kartografie: Symbolischer Raum und Identität in der russischen Literatur in der

Revolution und im Bürgerkrieg (1914-1922), HS/OS/WÜ, 2st. auch als Ü Landeskunde!

Seit Bakhtin seinen Begriff vom “Chronotopos” [khronotop] und Said die “imaginative geography”

erfunden haben, wird der symbolischen Bedeutung literarischer Orte und Räume deutlich mehr kri-

tische Aufmerksamkeit gewidmet. Neu ist die Anwendung der Internettechnologie zur näheren Un-

tersuchung der Bedeutung von Toponymen und geokulturellen Begriffen in imaginären Geogra-

phien, wie “Heim,” “Heimat,” “Grenze,” “Ausland,” “Staat,” “Land”.

Im Seminar wird es um die Analyse von Werken gehen, die geschrieben wurden, als das Ende des

Zarenreichs kurz bevorstand, die Verteidigung seiner Grenzen schwierig wurde und das, was man

als Heimat begriff, zu verschwinden drohte. Die Frage der russischen Identität stellte sich neu. Mit

dem Ziel, kulturelle Veränderungen dieser Art zu deuten, werden sich die Teilnehmer im Lauf des

Semesters mit der Internettechnologie—z.B. Google Earth und visual Thesaurus (also das Suchen

von Schlüsselworten im Text)—vertraut machen.

Primärliteratur in deutscher Sprache:

Anna Akhmatova, Anno Domini MCMXXI (1921). Ausgewählte Kriegs- und Revolutionsgedichte.

http://home.arcor.de/berick/illeguan/achmat2.htm

Marina Tsvetaeva, Lebedinyi stan (1917). Ausgewählte Kriegs- und Revolutionsgedichte.

Osip Mandel’shtam, Tristia. Gedichte 1916–1925. Hg./Ü: R. Dutli. Ammann, Zürich 1993. Ausge-

wählte Kriegs- und Revolutionsgedichte.

Isaak Babel: Die Reiterarmee. Aus dem Russischen übersetzt, kommentiert und herausgegeben von

Peter Urban. Berlin: Friedenauer Presse, 5. Aufl. 2006. ISBN 978-3-921592-84-7

Mikhail Sholokhov, Der stille Don, dtv Verlag 2000, ISBN 978-3423127288

Alexander Fadejew, Die Neunzehn, http://nemesis.marxists.org/fadejew-die-neunzehn1.htm

Sekundärliteratur, Abschnitte aus:

Edith W. Clowes, Russia on the Edge: Imagined Geographies and Post-Soviet Identity, Cornell,

2011.

Michael C. Frank, Kirsten Mahlke: Nachwort zu Michail M. Bachtin: Chronotopos. Suhrkamp,

Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-518-29479-6, S. 201–242.

Franco Moretti, Graphs, Maps, Trees: Abstract Models for Literary History, Verso, 2005.

Edward Said, Orientalismus, Ullstein, Frankfurt am Main u. a. 1981, ISBN 3-548-35097-6

Leistungsnachweis: aktive Teilnahme am Seminargespräch; regelmäßige Hausaufgaben; schriftli-

che Hausarbeit, ggf. Textkenntnisklausur. Beginn: Do, 17. April 2014 (Ende 10. Juli 2014)

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PD Dr. Christoph Garstka

Die russische Avantgarde (1910-1930), PS, 2st.

„Den Lesenden unser Neues Erstes Unerwartetes. Nur wir sind das Gesicht unserer Zeit. […]

Puschkin, Dostojewskij, Tolstoj u.a., u.a. vom Dampfer der Gegenwart werfen!“ Diese Zeilen aus

dem ersten futuristischen Manifest zeigen das radikale, aber auch spielerische Aufbruchspathos

junger künstlerischer Gruppen am Beginn einer Epoche, die als „Russische Avantgarde“ in die Kul-

turgeschichte einging. Diese Epoche ist durch enorme Umwälzungen zunächst im künstlerischen,

ab 1917 dann auch im politischen Bereich bestimmt. In der jungen Sowjetunion schien für manche

Künstler die Verwirklichung avantgardistischer Utopien möglich zu werden, bevor dann Stalin den

modernistischen Bestrebungen ein brutales Ende setzte. Im Seminar sollen die wichtigsten künstle-

rischen Gruppierungen dieser Zeit vorgestellt und ihre Programme und Werke diskutiert werden.

Die zahlreichen „-Ismen“ (Konstruktivismus, Futurismus, Akmeismus, Suprematismus usw.) be-

schränken sich dabei nicht auf die Literatur, sondern finden in allen Künsten ihren Niederschlag, so

besonders auch in Malerei und Film, was im Seminar ebenso thematisiert wird.

Einführende Literatur:

Zelinsky, Bodo (Hg.): Russische Avantgarde 1907-1921. Vom Primitivismus zum Konstruktivis-

mus. Bonn 1983.

Am Nullpunkt. Positionen der russischen Avantgarde. Hg. von Boris Groys und Aage Hansen-Löve

unter Mitarbeit von Anne von der Heiden, Frankfurt/M. 2005.

Beginn: Dienstag, 22. April 2014

Polnische Romantik, HS/OS/WÜ, 2st.

Für die Herausbildung einer eigenständigen nationalen Identität bildete die polnische Romantik den

wichtigsten Ausgangs- und Bezugspunkt in der polnischen Kulturgeschichte. In literarischen Texten

entwickelte sie Muster, die für die kommenden 200 Jahre das Selbstverständnis einer Nation (wei-

testgehend) ohne eigenen Staat bestimmen sollten, sei es im Abwehrkampf gegen russische, respek-

tive sowjetische oder gegen deutsche Okkupanten. Im Seminar sollen zunächst die wichtigsten As-

pekte der Romantik als europäischer Epoche vorgestellt und anschließend ihre spezifische Ausprä-

gung in Polen untersucht werden. Dabei stehen die Werke (Dichtung, Prosa und Publizistik) der

"großen Drei" – Adam Mickiewicz, Juliusz Słowacki und Zygmunt Krasiński – im Vordergrund.

Anhand von Werkanalyse und Diskussion sollen ebenso Techniken kultur- und literaturwissen-

schaftlichen Arbeitens eingeübt und vertieft werden.

Einführende Literatur:

Polnische Romantik. Ein literarisches Lesebuch von Hans-Peter Hoelscher-Obermaier. Frank-

furt/M. 1998;

Janion, M. / Zmigrodzka, M.: Romantyzm i historia. Warszawa 1978;

Siwicka, Dorota: Romantyzm 1822-1863. Warszawa 1995;

Witkowska, A. / Przybylski, R.: Romantyzm. Warszawa 1997.

Beginn: Mittwoch, 16. April 2014

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PD Dr. Christoph Garstka

Der polnische Roman im 20. Jahrhundert, Vorlesung / Übung, 2st.

Von symbolistischen Strömungen am Beginn des Jahrhunderts bis zum postmodernen Wenderoman

an der Schwelle eines neuen Jahrtausends, von Berent, Żeromski und Reymont zu Masłowska,

Huelle und Chwin: die polnische Romanproduktion des 20. Jahrhunderts ist äußerst vielfältig, hat

Anteil an den gesamteuropäischen Entwicklungen und besitzt doch ganz eigene, spezifische Aus-

prägungen. Gleichwohl sind in Deutschland trotz unermüdlicher Übersetzerarbeit nur ganz wenige

dieser Schöpfungen einem breiteren Publikum bekannt geworden. Die Vorlesung stellt nach einer

anfänglichen Einführung in Geschichte und Theorie des europäischen Romans zentrale Werke des

polnischen Romans und ihre Autoren vor, diskutiert ihren Gehalt und zeigt den jeweiligen For-

schungsstand auf. Es geht vor allem aber um eine Einbettung des literarischen Kunstwerks in die

kulturelle Tradition und die wechselvolle polnische Geschichte. Wer sich auf die Vorlesung vorbe-

reiten will, ist eingeladen die zu besprechenden Romane schon vorab (auf Polnisch oder in einer

deutschen Übersetzung) zu lesen. Im Einzelnen werden das sein Henryk Sienkiewicz, Wiry (Wirbel

oder Strudel); Andrzej Strug, Dzieje jednego pocisku (Geschichte einer Bombe), Wacław Berent,

Ozimina (Wintersaat); Stefan Żeromski, Ludzie bezdomni (Die Heimatlosen); Ders., Przedwiośnie

(Vorfrühling); Władysław Reymont, Chłopi (Die Bauern); Witold Gombrowicz, Ferdydurke; Jerzy

Andrzejewski, Popiół i diament (Asche und Diamant); Igor Newerly, Pamiątka z Celulozy (Erinne-

rungen aus Zellulose); Czesław Miłosz, Dolina Issy (Das Tal der Issa); Tadeusz Konwicki, Kom-

pleks polski (Der polnische Komplex); Kazimierz Brandys, Wariacje pocztowe (Variationen in

Briefen); Andrzej Szczypiorski, Początek (Die schöne Frau Seidenman); Dorota Masłowska, Wojna

polsko-ruska pod flagą biało-czerwoną (Schneeweiß und Russenrot); Stefan Chwin, Hanemann

(Tod in Danzig); Andrzej Stasiuk, Dukla (Die Welt hinter Dukla)

Beginn: Mittwoch, 16. April 2014

Martina Grohmann, M.A.

Konversation Tschechisch, SÜ, 2st.

Die Konversation orientiert sich an den Themen, die im tschechischen Unterricht angesprochen

werden und noch mehr, wie z.B. tschechische Lieder, Redewendungen usw. Dabei rückt die Sys-

temseite des Tschechischen, also die grammatischen Strukturen in den Hintergrund, der Schwer-

punkt liegt in der Kommunikation. Das Ziel des Kurses ist, die Studierenden zu befähigen, sich in

Alltagssituationen zu behaupten.

Beginn: Mittwoch, 16. April 2014

Professor Dr. Jadranka Gvozdanović

Examenskolloquium slavistisch-linguistische Forschungsmethoden, 1st.,

In dieser Lehrveranstaltung werden Prüfungsthemen und Abschlussarbeiten sowie allgemeine methodische

Probleme besprochen. Die konkreten Inhalte werden in Abstimmung mit den Teilnehmern näher bestimmt.

Das Examenskolloquium ist besonders für die Studierenden gedacht, die aktuell an ihrer Abschlussarbeit

arbeiten. Allgemeine Richtlinien werden durch die Beantwortung spezifischer Fragestellungen vermittelt.

Beginn: Donnerstag, 17. April 2014

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Professor Dr. Jadranka Gvozdanović

Slavische Standardsprachen, Umgangssprachen und Normierungsprozesse, HS/OS/WÜ, 2st.

(für alle Slavinen)

Die Standardisierungsgeschichte der slavischen Sprachen beginnt, zu unterschiedlichen Zeitpunk-

ten, lang vor der offiziellen Standardisierung. Schon im Mittelalter entstehen mit dem Schrifttum

implizite Normen mit ihren funktionalen Anwendungsbereichen. Diese sind durchaus thematisch

und gattungsspezifisch und tragen unterschiedliche Identitätssymboliken aus. Spätere Standardisie-

rung von Nationalsprachen ist eng mit der politisch-kulturellen nationalen Konzeption verbunden.

Die enge Verbindung von Sprache und nationaler Identität spielt auch bei der Varietätenwahl in

Bezug auf die Kodifizierung eine entscheidende Rolle. In diesem Kontext sind auch Sprachakade-

mien und –gesellschaften zu berücksichtigen. Diesen und weiteren Perspektiven aus der Geschichte

der slavischen Sprachen und Kulturen widmet sich das angekündigte Hauptseminar.

Literaturhinweise:

Arokay, Judit – Jadranka Gvozdanović – Darja Miyajima (eds.) 2014 Divided Languages? Di-

glossia, Translation and the Rise of Modernity in Japan, China, and the Slavic World. Amster-

dam: Springer.

Schenker, A.M. & E. Stankiewicz (eds.) 1980 The Slavic Literary Languages. New Haven: Yale.

Stone, Gerald & Dean Worth, in memory of Robert Auty and Anne Pennington (eds) 1986 The

Formation of the Slavonic Literary Languages. Columbus, Ohio: Slavica Publishers.

Beginn: Donnerstag, 17. April 2014

Aspekt, Aktionsart und Tempus im Slavischen, HS/OS/WÜ, 2st. (für alle Slavinen)

Die Konzeptualisierung von Zeit (sowie Raum und Person) gehört zu den grundlegenden Eigen-

schaften des menschlichen Denkens und seiner Darstellung in der Sprache. Sogar innerhalb eng

genetisch verwandter Sprachen wie der slavischen zeigen sich subtile Unterschiede systematischer

Art, die wichtige typologische Hinweise ergeben.

Im Zentrum dieses Hauptseminars steht die Zeit, die die innere Gliederung und äußere Lokalisie-

rung der Ereignisse, Prozesse und Zustände gestaltet und sie diskursiv verbindet. Zu den Aus-

drucksmitteln zählen neben verbsemantischen und grammatisch-aspektuellen Eigenschaften auch

ganze Prädikate, Adverbien, Subordinationsausdrucksmittel und manchmal weitere sprachliche Mit-

tel. Auch narrative Strukturen haben Zeitdimensionen, mit denen wir uns befassen werden.

Anfängliche Literaturhinweise:

Binnick, Robert (ed.) 2012 The Oxford Handbook of Tense and Aspect. OUP

Comrie, Bernard 1976 Aspect CUP

Maslov, Yuriy 1985 Contrastive Studies in Verbal Aspect in Russian, English, French and Ger-

man. Heidelberg: Julius Groos.

Beginn: Donnerstag, 17. April 2014

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Prof. Dr. Urs Heftrich

Einführung in die slavische Literaturwissenschaft – allgemeiner Teil, PS 3st.

Die Einführung soll für das Studium der slavischen Literaturen zentrale Wissensbestände vermit-

teln. Das Programm umfasst u.a. die Punkte Arbeitstechnik (Suche und Nutzung von wissenschaft-

licher Literatur), Grundlagen der Literaturwissenschaft (Methodisches Rüstzeug für die Textinter-

pretation, zentrale Begriffe der Analyse), Geschichte der slavischen Literaturen (Überblick über die

Epochen).

Beginn: Dienstag, 22. April 2014

Auschwitz und Hiroshima im Spiegel der tschechischen Literatur, HpS/OS, 2st.

Der Holocaust und der erste Einsatz der Atombombe haben sich so tief wie kaum ein anderes histo-

risches Ereignis in die öffentliche Erinnerung des Westens eingegraben. Auschwitz und Hiroshima:

beide Ortsnamen sind gleichermaßen Symbole technisch kalter Massenvernichtung menschlichen

Lebens geworden, beide stehen für einen nie dagewesenen Zivilisationsbruch, beide markieren in

unserer westlich orientierten Wahrnehmung eine Epochenzäsur. Günther Anders bezeichnet

Auschwitz und Hiroshima denn auch als regelrechte „Zwillingsereignisse“. Im kommunistischen

Osteuropa hingegen wurde eine andere Sichtweise auf diese „Zwillingsereignisse“ propagiert: wäh-

rend es im Kalten Krieg politisch opportun schien, den – geographisch weit entfernten – Atombom-

benabwurf als amerikanische Gräueltat publikumswirksam anzuprangern und dem „Friedenswillen“

der Staaten des Warschauer Pakts entgegenzusetzen, unterlag die Aufarbeitung des Holocaust – der

sich überwiegend auf osteuropäischem Boden abgespielt hatte – mehr oder minder strikten Tabus.

Diese Schieflage in der Gedächtniskultur des sozialistischen Osteuropa lässt sich auch in der tsche-

chischen Literatur verfolgen: der Massenvernichtung von Juden und Roma konnte in der ČSSR

entweder gar nicht oder nur mit massiven Auflagen der Zensur gedacht werden, während Hiroshima

der offiziellen Propaganda immer dann ein willkommenes Schlagwort lieferte, wenn es darum ging,

den eigenen Anteil am Wettrüsten als reine Defensivmaßnahme darzustellen.

In dieser Konstellation überrascht es nicht, dass man unter den Verfassern von Texten zum NS-

Genozid einige der eigenwilligsten Persönlichkeiten der tschechischen Literatur antreffen kann (Jiří

Weil, Jiří Kolář, Bohumil Hrabal). Doch auch die Auslöschung von Hiroshima und Nagasaki hat

bedeutende tschechische Autoren zu Reaktionen von bleibendem literarischem Wert provoziert

(František Halas, František Hrubín, Jan Skácel).

Voraussetzung für den Scheinerwerb ist die Übernahme eines Kurzreferats sowie die fristgerechte

Abgabe einer Hausarbeit.

Beginn: Donnerstag, 17. April 2014

Einführung in die slavische Literaturwissenschaft – besonderer Teil: Tschechisch, PS 2st.

Ausgewählte Klassiker der tschechischen Literatur werden gelesen und interpretiert, u.a. die fol-

genden Werke, deren vorbereitende Lektüre während der Semesterferien dringend empfohlen wird:

Jan Amos Komenský: Das Labyrinth der Welt; Karel Hynek Mácha: Mai; Karel Čapek: R.U.R.;

Bohumil Hrabal: Ich habe den englischen König bedient; Václav Havel: Das Gartenfest. Alle Titel

sind in der Bibliothek auch auf deutsch zugänglich.

Voraussetzung für den Scheinerwerb ist regelmäßige und aktive Teilnahme, die Übernahme von

Kurzreferaten sowie die fristgerechte Abgabe einer Hausarbeit.

Beginn: Donnerstag, 17. April 2014

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Prof. Dr. Urs Heftrich

Klassiker der russischen Literatur v. 18. – 20. Jh., Teil 1, WÜ, 2st.

Die auf insgesamt zwei Semester angelegte Übung trägt einem immer wieder geäußerten Wunsch

der Studierenden Rechnung: Sie bietet in komprimierter Form einen Überblick über bedeutende

Werke der neueren russischen Literatur, deren Kenntnis bei allen Examenskandidaten der Russistik

selbstverständlich vorausgesetzt werden darf. Dabei ist erklärtermaßen nicht beabsichtigt, einen

„Kanon“ aufzustellen - zum einen halte ich das prinzipiell für fragwürdig, zum andern müsste ein

solcher Kanon weit mehr umfassen, als sich in einer zweisemestrigen Veranstaltung je unterbringen

läßt. Es kann hier also nicht darum gehen, das schier uferlose Meer der russischen Literatur auszu-

schöpfen. Doch soll immerhin eine gewisse Navigationshilfe geboten werden, um denjenigen, die

auf die Abschlussprüfung zusteuern, das immer wieder beklagte Gefühl ziellosen „Schwimmens“

zu nehmen.

Dazu werden exemplarisch ausgewählte Werke sowohl literarhistorisch und gattungspoetisch ein-

geordnet, als auch in ihrem Eigenwert als künstlerische Gebilde interpretatorisch gewürdigt. Im

kommenden Semester findet der erste Teil der Übung statt, dazu sind folgende Werke zu lesen:

1. Lomonosov: Gedichte

2. Karamzin: Pis'ma russkogo putešestvennika

3. Griboedov: Gore ot uma

4. Puškin: Evgenij Onegin

5. Gogol': Revizor /

9. Lermontov: Gedichte

10. Turgenev: Otcy i deti /

11. Dostoevskij: Brat'ja Karamazovy

12. Ostrovskij: Les

13. Tolstoj: / Smert' Ivana Il'iča

14. Čechov: Višnevyj sad

15. Blok: Gedichte

16. Belyj: Peterburg

17. Achmatova: Gedichte

20. Pasternak: Gedichte

21. Bulgakov: Master i Margerita

22. Majakovskij: Gedichte

25. Babel': Konarmija

26. Solženicyn: Odin den' Ivana Denisoviča

Ich empfehle dringend, bereits in der vorlesungsfreien Zeit mit der Lektüre der - teils sehr um-

fangreichen - Werke zu beginnen (zu den Übungssegmenten, die das lyrische Genre behandeln,

werden die, in der Regel ja recht kurzen, Texte erst im Lauf des Semesters bekanntgegeben).

Von allen, die an der Übung teilnehmen möchten, wird nicht nur die Lektüre sämtlicher behandelter

Werke erwartet, sondern auch die Bereitschaft zur wiederholten Übernahme von Kurzreferaten.

Beginn: Dienstag, 22. April 2014

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Dr. Bettina Kaibach

Einführung in die Literaturwissenschaft, besonderer Teil: Russisch, PS, 2st.

Die Veranstaltung richtet sich an Studienanfänger. An exemplarischen Werken der russischen Lite-

ratur werden wissenschaftliche Arbeitstechniken und Textanalyse geübt. Die Texte sind so ausge-

wählt, dass sie zugleich einen Überblick über wichtige Epochen und Schlüsselbegriffe der russi-

schen Literatur- und Kulturgeschichte vermitteln. Von den Seminarteilnehmern wird daher die Be-

reitschaft erwartet, ein umfangreiches Lesepensum zu bewältigen.

Voraussetzungen für den benoteten Leistungsnachweis sind die regelmäßige und aktive Teilnahme

am Seminar und die vorhergehende Lektüre der behandelten Texte, die Übernahme eines Kurzrefe-

rates mit Thesenpapier und/oder Hausaufgaben sowie die Anfertigung einer kurzen Hausarbeit bis

zum Ende der Semesterferien.

Kopiervorlagen der kürzeren Texte werden (auch in deutscher Übersetzung) im Handapparat zur

Verfügung gestellt. Die umfangreicheren (im Seminarplan fett markierten) Texte müssen bereits in

der vorlesungsfreien Zeit, wahlweise auf Russisch oder Deutsch, gelesen werden. Bei den Überset-

zungen sollte ggf. die im Seminarplan angegebene Ausgabe verwendet werden. Internetausgaben

der Originaltexte sind nur dann zulässig, wenn sie der Seite der „Fundamental’naja ėlektronnaja

biblioteka“ (ФЭБ) (http://feb-web.ru/), der „Russkaja virtual’naja biblioteka“ (http://www.rvb.ru/)

oder der Bibliothek „Im Werden“ (http://imwerden.de/) entstammen. Beginn: Di, 22. April 2014

Seminarplan

22.04.2014 Allgemeine Einführung

29.04.2014 Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten:

Literaturrecherche, Bibliographie, Transliteration

06.05.2014 Slovo o polku Igoreve (Das Igorlied)

Dt.: Das Igorlied. Eine Heldendichtung. Der altrussische Text mit der Übertragung

von R. M. Rilke und der neurussischen Prosafassung von D. S. Lichačev. Leipzig:

Insel Verlag 1960.

13.05.2014 Gavrila Deržavin: ausgewählte Gedichte

20.05.2014 Nikolaj Karamzin: Bednaja Liza (Die arme Liza)

Dt.: Nikolaj Karamsin: Die arme Lisa. Russ./Dt. Ditzingen: Philipp Reclam Jun.,

1982. [= Reclam Universal-Bibliothek, Bd. 7861].

27.05.2014 Aleksandr Puškin: Stancionnyj smotritel’ (Der Postmeister)

Dt.: Alexander S. Puschkin: Der Postmeister. Russ./Dt. Ditzingen: Philipp Reclam

Jun., 1997.

03.06.2014 Aleksandr Puškin, Michail Lermontov: ausgewählte Gedichte

10.06.2014 Nikolaj Gogol’: Revizor (Der Revisor)

Dt.: Nikolaj Gogol: Der Revisor. Ditzingen: Philipp Reclam Jun., 2012.

17.06.2014 Fedor Dostoevskij: Son smešnogo čeloveka (Traum eines lächerlichen Menschen)

24.06.2014 Lev Tolstoj: Smert’ Ivana Il’iča (Der Tod des Ivan Il’ič)

Dt.: Leo Tolstoi: Der Tod des Iwan Iljitsch. Ditzingen: Philipp Reclam Jun., 1986.

01.07.2014 Anton Čechov: Tri sestry (Drei Schwestern)

Dt.: Anton Tschechow: Drei Schwestern. Ditzingen: Philipp Reclam Jun., 1996.

08.07.2014 Symbolismus: Ausgewählte Gedichte

15.07.2014 Futurismus, Akmeismus: Ausgewählte Gedichte

22.07.2014 Varlam Šalamov: Na predstavku (Auf Ehrenwort), Zaklinatel’ zmej (Der Schlan-

genbeschwörer), Dt. in: Warlam Schalamow: Durch den Schnee. Erzählungen aus

Kolyma. Berlin: Matthes & Seitz, 2007.

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Dr. Bettina Kaibach

Karel Čapek, PS, 2st.

Mit dem Drama R.U.R. - Rossum's Universal Robots (1920) und dem Roman Der Krieg mit dem

Molchen (1936) erlangte Karel Čapek bereits zu Lebzeiten Weltruhm. Illustre Zeitgenossen wie G.

B. Shaw und Thomas Mann priesen ihren tschechischen Kollegen; in den USA schwankten die Kri-

tiker, ob der Autor des Kriegs mit den Molchen den Nobelpreis verdient habe oder ob man ihn eher

lynchen solle (R. Wechsler). Heute, fast ein Jahrhundert nach ihrem Erscheinen, besitzen Čapeks

apokalyptische Visionen eine nahezu unheimliche Aktualität. „In unserer Zeit ist [Čapek] mit seiner

faustischen Überzeugung, dass nichts unmöglich sei, fast schon ein Realist“, schrieb Arthur Miller

angesichts von ökologischem Raubbau und wissenschaftlichem Machbarkeitswahn und beschied:

„[E]s ist Zeit, Čapek wiederzulesen“.

Satirische Untergangsszenarien sind jedoch nur eine Seite von Čapeks Schaffen. Tatsächlich dürfte

es nur wenige Schriftsteller geben, die eine ähnliche Vielseitigkeit bewiesen wie der Dramatiker,

Prosaiker, Journalist, Übersetzer, Zeichner, promovierte Philosoph und politische Denker Karel

Čapek. Das Spektrum seiner Werke reicht von Kinderbüchern über Kriminalliteratur bis hin zu den

drei Romanen der „noetischen Trilogie“, die auf hintersinnige Weise erkenntnistheoretische Refle-

xion mit Unterhaltung verbinden.

Das Seminar soll einen Überblick über Čapeks literarisches Schaffen geben. Besonderes Augen-

merk wird dabei dem für Čapek typischen Spiel mit unterschiedlichen Genres und narrativen Stra-

tegien gelten.

Die folgenden umfangreicheren Texte müssen bereits in der vorlesungsfreien Zeit gelesen werden:

Povĕtron. Dt.: Der Meteor. In: Karel Čapek: Hordubal. Der Meteor. Ein gewöhnliches Leben.

Übers. v. Eckhard Thiele. Stutgart: Deutsche Verlagsanstalt, 1999 [= Tschechische Bibliothek].

Hordubal. Dt.: Hordubal. In: Karel Čapek: Hordubal. Der Meteor. Ein gewöhnliches Leben.

Übers. v. Eckhard Thiele. Stutgart: Deutsche Verlagsanstalt, 1999 [= Tschechische Bibliothek].

Válka s mloky. Dt.: Der Krieg mit den Molchen. Übers. v. Eliška Glaserová. Berlin: Aufbau Ver-

lag, 2009.

Leistungsnachweis: aktive Teilnahme am Seminargespräch; regelmäßige Hausaufgaben und/oder

Referat; schriftliche Hausarbeit oder Abschlussklausur.

Beginn: Dienstag, 22. April 2014

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SLAVISCHES INSTITUT - SOMMERSEMESTER 2014

Natalia Lakman Kyrillische Schrift und Grundlagen der russischen Aussprache (Propädeutikum)

2wöchige Blockveranstaltung: 31.03.-11.04. 2014, 9.30 – 13.00 Uhr

Für Studierende, die Russisch lernen wollen und noch keine Vorkenntnisse haben, oder nur Rus-

sisch sprechen, nicht aber lesen und schreiben können, führt das Slavische Institut unmittelbar vor

Semesterbeginn einen gebührenfreien zweiwöchigen Vorkurs mit täglich vier Unterrichtsstunden

durch; dieser umfasst: Aneignung des kyrillischen Alphabets (Lesen und Schreiben), Übung der

Aussprache, erste Bekanntschaft mit der Grammatik. Der nächste Vorkurs beginnt am 31.03.2014.

Teilnehmer melden sich bitte bis spätestens 28.03.2014 bei Frau Natalia Lakman unter natalia-

[email protected] an. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob die Teilnahme am Propädeutikum für Sie

notwendig ist oder ob Sie die dort vermittelten Grundkenntnisse bereits besitzen, klären Sie diese

Frage bitte im Vorfeld mit Frau Lakman ab.

Dirk Lundberg, Studiendirektor Fachdidaktik 1: Russisch I, Ü, 2st., (10 Sitzungen á 3 Stunden), Di 16.00 – 18.30 Uhr, Neue

Uni Hörsaal 12

Ziel der Übung ist es, die didaktischen und methodischen Grundlagen des kompetenzorientierten

und kommunikativen Fremdsprachenunterrichts kennen zu lernen und auf das Praxissemester vor-

zubereiten.

Wir werden uns in der Übung exemplarisch mit der Lehrbucharbeit in der Mittelstufe beschäftigen.

Grundlage sind v.a. die Lehrbücher Привет (Cornelsen / Volk und Wissen) sowie Конечно.

Интенсивный курс (Klett) sowie eine Ganzschrift. Auch die praktische Umsetzung einer selbst

entwickelten Unterrichtsplanung an der Schule wird angestrebt.

Themen werden unter anderem sein:

- Planung, Durchführung und Reflexion von Russischunterricht

· Vorstellung der Lehrwerke

· Einführung der Schrift; Lesen, Schreiben, Hören, Sprechen

· Worteinführung, Wortschatzarbeit

· Grammatikunterricht

· Übungsformen

· Textarbeit

· Unterrichtsmethoden

· Leistungsmessung (Aufgabenstellungen, Korrektur, Bewertung)

· Schüleraustausch

· Einbindung der Muttersprachler(innen) in den Russischunterricht

Leistungsnachweis: Praktische Übungen während des Kurses, regelmäßige Hausaufgaben, Haus-

arbeit: Planung einer kurzen Unterrichtseinheit mit detaillierter Planung einer Unterrichtsstunde,

evtl. Referate.

Für Studierende des Studienganges Lehramt an Gymnasien, die Russisch als Hauptfach belegt

haben, ist diese Veranstaltung Pflicht. Bachelor- Magister- oder Masterstudierende können sie be-

suchen, so lange noch Plätze frei sind (Lehramtsstudierende haben Vorrang). Bitte melden Sie sich

vor Beginn des Semesters direkt bei Herrn Lundberg an ([email protected]).

Für Lehramt: 5 LP

Beginn: Dienstag, 29. April 2014,

weitere Termine (insgesamt 10 Sitzungen) werden in der ersten Sitzung bekanntgegeben.

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SLAVISCHES INSTITUT - SOMMERSEMESTER 2014

Prof. Dr. Yulia Melikh

Die Einheit des philosophisch-literarischen Denkens in Russland. 'Ein Poet in Russland ist

mehr als ein Poet', HS/OS/WÜ, 2st. – auch als Ü Landeskunde!

Im Seminar werden die verschiedenen auseinander- und zusammenlaufenden, sich verknüpfenden

und überkreuzenden Gedankenlinien und Theoretisierungsmodelle auf dem Wege der russischen

Geistesgeschichte zu ihrer Selbsterkenntnis aufgezeigt. Ziel der Veranstaltung ist es, die Studieren-

den zur Entwicklung eines eigenen Interpretationsmodells der russischen Geistesgeschichte zu mo-

tivieren.

Die Entstehung des philosophischen Denkens in Russland wird nicht nur durch die objektiven Fak-

toren einer besonderen Eigenart in der Aufarbeitung der europäischen Ideengeschichte, sondern

auch durch den für Russland spezifischen Mangel bzw. die Abwesenheit sozial-politischer Freihei-

ten geprägt. Zu den subjektiven Faktoren zählt u. a. die Neigung zur Mystik und zum Subjektivis-

mus, die ambivalent zum Ausdruck kommt – einerseits irrationalistisch und utopistisch (etwa im

Projektivismus), andererseits radikal materialistisch und wiederum utopistisch (etwa im Biokos-

mismus). Daher bildet sich auch eine Spezifik der philosophischen Reflexion heraus: die Nähe zu

literarischen Ausdrucksformen, zum Irrationalismus, Symbolismus, Intuitivismus etc. Folgende

Richtungen der russischen Ideengeschichte werden zur Diskussion gestellt: 1) die utopisch-

kosmische; 2) Lehre der Slavophilen, Neoslavophilen und Eurasier; 3) Westlertum, Nihilismus,

Marxismus, Bolschevismus; 4) die kultur-philosophische, Sophiologie, All-Einheits-Lehre, Nietz-

scheanertum; 5) Generation G (der „grauen Schläfen“). Im Seminar wird die Präsenz dieser Rich-

tungen auch im gegenwärtigen philosophisch-literarischen Diskurs in Russland herausgearbeitet.

Literatur

Primärtexte:

Odoevskij V. F. 4338-j god. Peterburgskie pis’ma (Das Jahr 4338. Petersburger Briefe)

Fedorov N. F. Filosofija obščego dela (Philosophie der gemeinsamen Sache)

Chomjakov A. S. Semiramida

Danilevskij N. Ja. Rossija i Evropa (Russland und Europa)

Mir Rossii – Evrazija. Antologija (Die Welt Russlands – Eurasien. Anthologie). Moskau: Vysšaja

škola, 1995

Herzen A. I. S togo berega (Vom anderen Ufer)

Dostoevskij F. M. Besy (Die Dämonen)

Jakovenko B. V. Filosofija bol’ševizma (Die Philosophie des Bolschevismus)

Solov‘ev Vl. Kritika otvlečennych načal; Tri razgovora (Kritik der abstrakten Prinzipien; Drei Ge-

spräche)

Stepun F. Das Antlitz Russlands und das Gesicht der Revolution

Sekundärliteratur:

Istorija russkoj filosofii (Geschichte der russischen Philosophie). Hrsg. v. M. Maslin et al. Мoskau:

Respublika, 2001.

Goerdt W. Russische Philosophie. Zugänge und Durchblicke. München: Alber, 1984

Egorov B. F. Rossijskie utopii. Istoričeskij putevoditel‘ (Russländische Utopien. Ein historischer

Wegweiser). St. Petersburg: Iskusstvo, 2007

Beginn: Montag, 14. April 2014

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Darja Miyajima, M.A.

Почему так говорят? Etymologie und Sprachgeschichte des Russischen (für Muttersprach-

ler und Fortgeschrittene), SÜ, 2st.

Beim Spracherwerb, genauso wie beim Sprachgebrauch seitens der Muttersprachler, werden be-

stimmte Wörter, Muster und Konstruktionen eingeübt bzw. eingesetzt – zumeist ohne hinterfragt zu

werden. Man wundert sich manchmal, warum manche Dinge so funktionieren, wie sie das nun mal

tun, aber nicht immer verfolgt man solche Gedankengänge bis zu einem konkreten Ergebnis. Vor

dem Hintergrund der Sprachgeschichte des Russischen, wird in dieser Veranstaltung auf einige Be-

sonderheiten in der Grammatik und im lexikalischen Bestand eingegangen. Ferner sollte die Kom-

petenz der Studierenden trainiert werden, sich auch auf Russisch über komplexe sprachwissen-

schaftliche Themen auszutauschen.

Beginn: Freitag, 25. April 2014

Jowita Motyka-Gebhardt, M.A.

Polnische Syntax, PS, 2st.

In der Lehrveranstaltung widmen wir uns systematisch der Betrachtung und Analyse der Satzstruk-

tur im Polnischen: der üblichen Verbindung von Wörtern zu Wortgruppen sowie der korrekten Ver-

knüpfung sprachlicher Einheiten im Satz.

Literatur zur ersten Orientierung: Z. Klemensiewicz: Zarys składni polskiej. Warszawa 1968 und Z.

Saloni: Składnia współczesnego języka polskiego. Warszawa 2001. Weitere Literaturhinweise,

Themen für Referate und Termine bekommen Sie in der ersten Sitzung.

Leistungsanforderungen: regelmäßige, aktive Teilnahme, Referat, Klausur und schriftliche Ausar-

beitung des Referates bzw. Hausarbeit.

Beginn: Donnerstag, 17. April 2014

Die Hausarbeiten müssen bis zum 18. Juli 2014 abgegeben werden.

Kernfragen des Spracherwerbs am Beispiel des Polnischen, WÜ 2 St.

Spracherwerb kontrastiert mit dem Sprachenlernen: Erwerb bedeutet unbewusste Vorgänge in na-

türlicher Umgebung, Sprachenlernen hingegen erfolgt bewusst und wird gesteuert. In der Lehrver-

anstaltung beschäftigen wir uns unter anderem mit Theorien zur Erklärung von Sprachentwicklung,

mit Erwerbssequenzen und Störungen des Spracherwerbs.

Themen für Referate, Literaturhinweise und Termine werden in der ersten Sitzung bekannt gege-

ben.

Teilnahmevoraussetzungen: Polnisch 4.

Leistungsanforderungen: regelmäßige, aktive Teilnahme, Hausaufgaben, Referat und seine schrift-

liche Ausarbeitung (Abgabe bis zum 18. Juli 2014).

Beginn: Donnerstag, 17. April 2014

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Dr. Aleš Půda

Syntax des Tschechischen, PS, 2st.

Die systemische Basis der kommunikativen Einheiten (Äußerungen) stellen Strukturen, sog. Sätze,

dar, die auf Prädikatausdrücken in der Form des Verbum finitum beruhen. Im Seminar werden die

Typologien elementarer Satzstrukturen anhand der unten angegeben Fachliteratur vorgestellt.

Referatsthemen können bereits im Voraus in der vorlesungsfreien Zeit bearbeitet werden (a-

[email protected]).

Voraussetzung für einen Leistungsnachweis: regelmäßige und aktive Mitarbeit; Übernahme eines

Referats; erfolgreiche Teilnahme an einer Hausarbeit oder einer Abschlussklausur.

Literatur:

Akademická gramatika spisovné češtiny (2013). Praha.

Grepl M, Karlík P. (1998). Skladba češtiny. Olomouc.

Beginn: Montag, 14. April 2014

Ausgewählte Kapitel zur russischen Syntax, Hps/WÜ, 2st.

Dieses Seminar richtet sich an Russisten. Gegenstand des Hauptseminars wird die Vorstellung ver-

schiedener Modelle zur Beschreibung der Syntax des Russischen sein. Dabei wird anhand neuerer

Literatur auf dependenzgrammatische Syntaxmodelle eingegangen. Besondere ausgewählte Prob-

lembereiche (Subjekt-Prädikat-Kongruenz, Satzglieder u. a.) werden in Referatsthemen durch die

Kursteilnehmer vorgestellt.

Referatsthemen sollten bereits im Voraus in der vorlesungsfreien Zeit bearbeitet werden (a-

[email protected]).

Voraussetzung für einen Leistungsnachweis sind eine regelmäßige und aktive Mitarbeit; die Über-

nahme eines Referats bzw. auch die erfolgreiche Teilnahme an einer Hausarbeit.

Literatur:

Князев, Ю.П. (2007): Грамматическая семантика: Русский язык в типологической

перспективе. Москва.

Vsevolodova, M.V. (2000): Teorija funkcional'no-kommunikativnogo sintaksisa. Moskva.

Zolotova, G.A., Onipenko, N.K., & Sidorova, M.J. (1998). Kommunikativnaja grammatika

russkogo jazyka. Moskva.

Beginn: Dienstag, 22. April 2014

Reflexivkonstruktionen im Tschechischen, Hps/WÜ, 2st.

Dieses Seminar richtet sich an Bohemisten. Gegenstand der Untersuchung wird die Bindung der

polyfunktionalen Reflexivkomponente an die Wortart Verb sein. Die Reflexivkomponente kann im

Tschechischen (a) einen obligaten lexikalischen Bestandteil eines Verbs bilden (tsch. smát se ‚la-

chen‘) (b) einen optionalen Bestandteil bilden, wobei das nichtreflexive Verb (tsch. vrátit ‚zurück-

geben‘) in einem semantischen Bezug zum Reflexivverb steht (tsch. vrátit se ‚zurückkehren‘) (c) in

einer reflexiven Verbalform zur Bildung deagentiver Konstruktionen dienen (tsch. Dům se staví.

‚Das Haus wird gebaut‘.); (d) eine pronominale Funktion (tsch. Vidím se v zrcadle) oder auch (e)

eine Partikelfunktion (č. Petr si čte detektivku. ‚Peter liest einen Krimi [zu seinem Vergnügen].‘)

aufweisen.

Besonders Punkt (c), d.h. Satzstrukturen, bei welchen der in der Handlung implizierte Aktant aus

der Subjektposition deaktiviert ist, sollen in modaler Umgebung (tsch. Dýchá se mi tu dobře. ‚Hier

kann ich gut atmen‘) untersucht werden.

Literatur: Karlík, P. (1999): Reflexiva v češtině. - In Přednášky a besedy z XXXII. běhu LŠSS. 1.

vyd. Brno: MU, S. 44-52.

Beginn: Montag, 14. April 2014

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Dr. Aleš Půda

Morphologie des Tschechischen, 1. Teil (Tschechisch 2), Ü, 4st.

Dieser Sprachkurs knüpft an den Grundlagenkurs 1 des Wintersemesters zur Grammatik sowie Le-

xik an und behandelt vertiefend morphologische Formen des Tschechischen und deren jeweilige

Funktionen.

Leistungsanforderungen für einen Schein: regelmäßige und aktive Teilnahme, Hausaufgaben,

schriftliche Tests und Klausuren

Literatur:

Maidlová, J; Nekula, M. (20092): Tschechisch 1 - kommunikativ. Stuttgart.

Havránek, B., Jedlička, A. (200226

): Stručná mluvnice česká. Praha.

Teilnahmevoraussetzungen: Spracherwerb Tschechisch im 1. Fachsemester (Tschechisch 1) oder

äquivalente Kenntnisse;

Beginn: Montag, 14. April 2014

Syntax des Tschechischen (Tschechisch 4), Ü, 4st.

Dieser Sprachkurs für Fortgeschrittene baut auf den Anforderungen zur Formenlehre der Spracher-

werbskurse 1 bis 3 auf und setzt den Fokus auf die syntaktischen Eigenheiten des Tschechischen.

Leistungsanforderungen für einen Schein: regelmäßige und aktive Teilnahme, Hausaufgaben,

schriftliche Tests und Klausuren

Literatur:

Maidlová, J; Nekula, M. (2007): Tschechisch 2 - kommunikativ. Stuttgart.

Havránek, B., Jedlička, A. (200226

): Stručná mluvnice česká. Praha.

Teilnahmevoraussetzungen: Spracherwerb Tschechisch im 2. Fachsemester (Tschechisch 2) oder

äquivalente Kenntnisse

Beginn: Montag, 14. April 2014

Tschechische Umgangssprache, SÜ, 2st.

Diese Sprachübung ist für die praktische Anwendung der tschechischen Umgangssprache ausgelegt,

um der spezifischen Sprachsituation in Prag und Böhmen Rechnung zu tragen. Inhaltlich orientiert

sich der Kurs unter anderem an der stilisierten direkten Rede der Hauptfigur des Schelmenromans

„Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“.

Literatur: Hronek, J. (1972): Obecná čeština. Praha.

Voraussetzung für einen Leistungsnachweis: regelmäßige und aktive Mitarbeit; erfolgreiche Teil-

nahme an einer Abschlussklausur.

Beginn: Dienstag, 22. April 2014

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Dr. Svetlana Ressel

Terminvereinbarungen für alle Lehrveranstaltungen:

Dienstag, 15.04.2014, 10.30 Uhr, Komensky-Raum

Einführung in die slavische Literaturwissenschaft, bes. Teil: Kroatisch/Serbisch, PS, 2st.

In diesem Proseminar, das als spezieller Teil der Einführung in die slavische Literaturwissenschaft

gedacht ist, soll ein Überblick über die wichtigsten Bereiche, Methoden und Arbeitsmittel der serbi-

schen und kroatischen Literaturwissenschaft gegeben werden. Dementsprechend werden einerseits

Grundbegriffe der Literaturwissenschaft und Stilistik erklärt und anwendungsbezogen eingeübt,

andererseits sollen neben den charakteristischen literarischen Gattungen die bedeutenden Epochen

der kroatischen und serbischen Literaturgeschichte mit ihren hauptsächlichen Vertretern über-

blicksmäßig behandelt werden.

Funktionale Stile im Kroatischen und Serbischen, PS, 2st.

Gegenstand dieses Proseminars ist die Untersuchung von Texten hinsichtlich ihrer spezifischen

Verwendung sprachlicher Mittel sowie deren Klassifikation. Ahand verschiedener Textbeispiele

sollen grammatische und semantisch-lexikalische Analysen durchgeführt werden. So lassen sich

etwa intentional gesteuerte und adressatenspezifische Stilarten unterscheiden wie beispielsweise

profane – sakrale / prosaische – lyrische/ deskriptive – deklamatorische / essayistische – reklame-

orientierte / diplomatische – politische (etc.) Ausdrucksweisen. Auch in literarischer Hinsicht kann

man mit guten Argumenten vom Stil einer Epoche, eines Autors, einer Gattung, eines bestimmten

Werks oder einer Textsorte sprechen.

Geistes- und Kulturgeschichte der Kroaten, Serben, Bosnier und Montenegriner, HS/OS/WÜ,

2st.

Das Ziel dieser Lehrveranstaltung, die eine Fortsetzung der entsprechenden Wissenschaftlichen

Übung aus dem vergangenen Semester darstellt, besteht darin, neben einem Überblick über die

wichtigsten historischen Gegebenheiten auch Fragen und Probleme der bosnischen, kroatischen,

montenegrinischen und serbischen Geistes- und Kulturgeschichte (Literatur, Sprache, Religion) zu

behandeln, die am Ende des 19. Jahrhunderts und im 20. Jahrhundert von besonderer Wichtigkeit

sind.

Es werden Probleme der Sprachzugehörigkeit bzw. des Sprachenstreites ebenso thematisiert (Vuk

St. Karadžić, Tomo Maretić, Dalibor Brozović, Pavle Ivić, Snježana Kordić und andere) wie auch

die literarische Verarbeitung der Geschichte (Miroslav Krleža, Ivo Andrić, Meša Selimović, Sla-

venka Drakulić, Dževad Karahasan, Aleksandar Gatalica, Miloš Crnjanski, Dubravka Ugrešić,

Miljenko Jergović, Danilo Kiš, Aleksandar Tišma, Miodrag Bulatović, Ivan Aralica). Außerdem

sollen neuere Tendenzen in Film, Theater, Musik und Kunst berücksichtigt werden.

Übersetzung: Kroatisch/Serbisch - Deutsch, Sprachübung, 2st.,

Entsprechend dem Kenntnisstand der Studierenden werden in Verbindung mit einer Wiederholung

und Vertiefung der bisher erworbenen grammatischen und lexikalischen Kenntnisse Übersetzungen

leichterer bzw. anspruchsvollerer literarischer wie nichtliterarischer Texte aus dem Kroati-

schen/Serbischen in die deutsche Sprache durchgeführt.

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Dr. Katrin Schlund

Verbalkategorien des Russischen, PS, 2st. Im Seminar werden die zentralen grammatischen und derivationalen Kategorien des russischen Verbs (vor

allem Tempus, Aspekt, Modus) in formaler und funktionaler Hinsicht behandelt. Dabei wird unser besonde-

res Interesse den strukturellen Beziehungen zwischen den Kategorien gelten. So sind etwa die Funktionen

der russischen Tempora nur in ihrem Zusammenspiel mit der Aspektkategorie zu beschreiben. Ferner werden

wir die historische Entwicklung der Verbalkategorien beleuchten, da viele aktuelle Phänomene erst aus dia-

chroner Sicht vollständig verständlich werden. Die funktionale Beschreibung der russischen Verbalkatego-

rien soll außerdem nicht auf Grammatik und Semantik beschränkt bleiben, sondern auch pragmatische Funk-

tionen (z.B. die Aspektfunktionen und verbale Höflichkeit) einschließen.

Die Betrachtung der russischen Verbalkategorien wird durch den Vergleich mit anderen slavischen Spra-

chen, dem Deutschen und gegebenenfalls weiteren Sprachen ergänzt, wodurch sich erfahrungsgemäß neue,

oft unerwartete Perspektiven auch auf bereits bekannte Phänomene ergeben. Ein Ziel des vergleichenden

Verfahrens besteht dabei auch darin, eine Einordnung der russischen Verbalkategorien im gesamtslavischen

Kontext vorzunehmen.

Leistungsanforderungen: regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit, Vor- und Nachbereitung der Sitzungen,

Referat mit Thesenpapier und/oder PP-Präsentation und dessen Ausarbeitung als Hausarbeit (für LA- und

BA-Studierende) oder Referat mit Thesenpapier und/oder PP-Präsentation und Klausur (einmalig für BA-

Studierende).

Die Vergabe der Referatsthemen erfolgt in der ersten Sitzung, auf Wunsch gerne früher entweder in der Feri-

ensprechstunde oder nach Terminabsprache per Mail.

Vorbereitende Lektüre:

Breu, Walter (2009): Verbale Kategorien: Aspekt und Aktionsart, in: Kempgen, Sebastian et al. (eds.),

Die slavischen Sprachen. Halbband 1. Berlin et al.: de Gruyter, 209-225. [= Handbücher zur Sprach- und

Kommunikationswissenschaft. Handbooks of Linguistics and Communication Science (HSK), 32/1]

Lehmann, Volkmar (2013): Linguistik des Russischen. Grundlagen der formal-funktionalen Beschrei-

bung. München/Berlin/Washington D.C.: Otto Sagner. [= Slavolinguistica 17] (darin Kapitel 5)

Lehmann, Volkmar (1999): Aspekt, in: Jachnow, Helmut, ed., Handbuch der sprachwissenschaftlichen

Russistik und ihrer Grenzdisziplinen. Wiesbaden: Harrassowitz, 214-242.

Mehlig, Robert (1999): Die grammatischen Kategorien des Verbs unter funktionalen Gesichtspunkten, in:

Jachnow, Helmut, ed., Handbuch der sprachwissenschaftlichen Russistik und ihrer Grenzdisziplinen.

Wiesbaden: Harrassowitz, 182-213.

Wingender, Monika (2009): Die Kategorien Tempus, Person und Numerus im Slavischen, in: Kempgen,

Sebastian et al. (eds.), Die slavischen Sprachen. Halbband 1. Berlin et al.: de Gruyter, 225-237. [= Hand-

bücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft. Handbooks of Linguistics and Communication

Science (HSK), 32/1]

Beginn: Donnerstag, 17. April 2014

Gabriele Skolaut, M.A.

Übersetzung Deutsch-Polnisch. Texte zur polnischen Geschichte und Gesellschaft, SÜ, 2st. Wir werden kurze Texte, zum Teil Originaltexte, zur polnischen Geschichte und Gesellschaft aus dem Deut-

schen ins Polnische übersetzten. Dadurch wird die Sprachkompetenz erweitert, Sprachverständnis für Pol-

nisch vertieft und die Technik des Übersetzens in Grundansätzen erprobt. Die Texte werden den Teilneh-

mern zur Verfügung gestellt.

Leistungsanforderungen: regelmäßige Teilnahme, Hausaufgaben, aktive Mitarbeit, Klausur, 3 LP

Teilnehmervoraussetzungen: Spracherwerb Polnisch im 4. Fachsemester (Polnisch 4) oder äquivalente

Kenntnisse erwünscht.

Beginn: Mittwoch, 16. April 2014

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SLAVISCHES INSTITUT - SOMMERSEMESTER 2014

Dr. Karoline Thaidigsmann Wahnsinn in der polnischen und russischen Literatur, PS, 2st., Komeńsky-Raum, Fr 14.45 – 18.00 Uhr, als Blockseminar vom 25. April – 6. Juni 2014.

„Wahnsinn“ gehört zu den zentralen Themen der Weltliteratur. In der polnischen und russischen Literatur

des 19. und 20. Jahrhunderts reicht die Spannbreite der dargestellten Phänomene von schöpferischem Wahn-

sinn über psychopathologisch fassbare Geistesstörungen, mentale Flucht und Massenpsychose bis hin zu

Verfolgungswahn als Resultat staatlicher Repression. Die Texte konfrontieren den Leser nicht nur mit ver-

rückter Wirklichkeitserfahrung, sondern auch mit der Frage, wo eigentlich die Grenze zwischen Normalität

und Wahnsinn verläuft.

Anhand ausgewählter Texte werden wir im Seminar verschiedenen Spielarten und Verweisungs-

zusammenhängen von Wahnsinn in der polnischen und russischen Literatur nachgehen. Neben der inhaltli-

chen Analyse untersuchen wir, mit welchen Mitteln die Autoren in ihren Werken die Herausforderung meis-

tern, gestörte Wirklichkeitserfahrung (die sich nur allzu oft als Erfahrung einer gestörten Wirklichkeit er-

weist) literarisch zur Darstellung zu bringen.

Da das Seminar als Blockseminar stattfindet, wird von den Studierenden Eigenständigkeit und Engagement

hinsichtlich der Vorbereitung der Seminarsitzungen erwartet. Voraussetzungen für den Erwerb eines benote-

ten Leistungsnachweises sind regelmäßige und aktive Teilnahme (inklusive der Erledigung von Hausaufga-

ben), ggf. die Übernahme eines Kurzreferats / einer Präsentation und wahlweise das Anfertigen einer schrift-

lichen Hausarbeit oder das Bestehen einer Klausur.

!!! Vorausgesetzt wird zudem die Lektüre von Nikolaj Gogol‘ Erzählung „Zapiski sumasšedšego“

(1835; Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen) als Vorbereitung zur ersten Sitzung (25. April 2014). Wir

beginnen bereits in der ersten Sitzung mit der Analyse von Gogol‘s Text.

Vorläufiger Lektüreplan

Nikolaj Gogol‘: Zapiski sumasšedšego (1835; Aufzeichnungen eines Wahnsinnigen)

Fëdor Dostoevskij: Dvojnik (1846; Der Doppelgänger)

Juliusz Słowacki: Kordian (1834)

Anton Čechov: „Palata No. 6“ (1892; Krankenzimmer Nr. 6)

Vsevolod Garšin: Krasnyj cvetok (1883; Die rote Blume)

Stanisław Witkiewicz: Dramen (konkreter Titel wird in der ersten Sitzung angegeben)

Jerzy Andrzejewski: Apelacja (1968; Appellation)

Andrzej Szczypiorski: Msza za miasto Arras (1971; Eine Messe für die Stadt Arras)

Die Texte stehen ab März als Kopiervorlagen im Seminarordner in der Bibliothek zur Verfügung (in Original

und in deutscher Übersetzung).

Das Seminar ist geeignet für Studierende mit Polnisch und / oder Russisch als einer der gewählten slavischen

Sprachen.

Literaturhinweis: Eine leicht lesbare erste Einführung zum Thema Wahnsinn bietet Roy Porters „Wahnsinn.

Eine kleine Kulturgeschichte“, Frankfurt a. M. 2007.

Beginn: Freitag, 25. April 2014

Verfilmungen russischer Literatur, WÜ, Do., 15.00-18.15, 2h (Block) Im Mittelpunkt der Übung stehen Verfilmungen von Werken Fëdor Dostoevskijs, Anton Čechovs und Daniil

Charms. Die Verfilmungen werden im Unterricht gemeinsam angesehen und analysiert. Der Vergleich von

literarischer Vorlage und filmischer Umsetzung soll das Bewusstsein für die unterschiedlichen künstleri-

schen Möglichkeiten der beiden Medien Literatur und Film schärfen. Die Lektüre der literarischen Vorlagen

zu den Filmen ist für die Teilnehmer verpflichtend.

Voraussetzung für einen benoteten Leistungsnachweis: regelmäßige und aktive Teilnahme, Vorbereitung

(Lektüre mit Leitfragen) und Kurzreferat / Protokoll.

Die WÜ kann von Lehramtsstudierenden auch als medienkundliche Übung besucht werden.

Die Veranstaltung findet als vierstündige Blockveranstaltung vom 17. April bis 5. Juni 2014 statt.

Beginn: Donnerstag, 17. April 2014

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SLAVISCHES INSTITUT - SOMMERSEMESTER 2014

Dr. Karoline Thaidigsmann

Einführung in die Slavische Literaturwissenschaft (II) – Besonderer Teil: Polnisch

Mi., 11.15-14.30 Uhr, SR 104. als Blockseminar vom 16. April – 04. Juni 2014

Wie kommt der polnische Schriftsteller Mikołaj Rej zu der Behauptung, die Polen seien keine Gän-

se? Was geschieht mit der polnischen Literatur als der polnische Staat für mehr als hundert Jahre

von der Landkarte verschwindet? Warum singen die polnischen Dichter am Ende des 19. Jahrhun-

derts „Hymnen ans Nirwana“ und wie ist der Protagonist bei Bruno Schulz ins „Sanatorium zur

Todesanzeige“ geraten? Diesen und vielen weiteren Fragen wollen wir in der Einführung in die

polnische Literaturwissenschaft nachgehen. Anhand der exemplarischen Untersuchung zentraler

Texte der polnischen Literatur werden die Teilnehmenden des Seminars einen Überblick über die

polnische Literatur- und Kulturgeschichte gewinnen. Gemeinsam werden Merkmale der verschie-

denen literarischen Epochen und Gattungen erarbeitet und wissenschaftliche Arbeitstechniken ein-

geübt.

Das Seminar richtet sich an Studierende mit Polnisch als einer der gewählten slavischen Sprachen

und soll parallel zum allgemeinen Teil der Einführung in die slavische Literaturwissenschaft be-

sucht werden. Grundkenntnisse der polnischen Sprache sind von Vorteil, jedoch keine Vorausset-

zung für die Teilnahme an der Veranstaltung. Übersetzungen der zu behandelnden Texte stehen zur

Verfügung.

Da das Seminar als Blockseminar stattfindet, wird von den Studierenden Eigenständigkeit und En-

gagement hinsichtlich der Vorbereitung der Seminarsitzungen erwartet. Voraussetzungen für den

Erwerb eines benoteten Leistungsnachweises sind regelmäßige und aktive Teilnahme (inklusive der

Erledigung von Hausaufgaben), die Übernahme eines Kurzreferats / einer Präsentation sowie das

Anfertigen einer Hausarbeit.

Einführende Lektüre: Miłosz, Czesław: The History of Polish Literature, Berkeley 21983 (auch auf

Deutsch verfügbar).

Beginn: Mittwoch, 16. April 2014

Ana Valjan, M.A.

Konversation Kroatisch/Serbisch, SÜ, 2st., n.V.

Diese Veranstaltung bietet die Möglichkeit alltägliche und je nach Interesse der Studierenden aus-

gewählte Konversationssituationen in kroatischer bzw. serbischer Sprache zu üben. Die Studieren-

den haben dabei die Gelegenheit ihr grammatisches Wissen anzuwenden und ihr Vokabular zu wie-

derholen und zu erweitern. Konkrete Gesprächsthemen und Diskussionen werden dabei von den

Studierenden je nach Affinität aus dem kulturellen und gesellschaftlich-politischen Kontext Kroati-

ens und Serbiens ausgewählt.

Terminvereinbarung: Dienstag, 15.04.2014, 10.30 Uhr, Komensky-Raum

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Małgorzata Zajonz, M.A.

Grundlagen der polnischen Grammatik und Lexik (Polnisch 1), Ü, 4st.

Dieser Kurs hat zum Ziel, den Studierenden ohne Vorkenntnisse die grundlegenden grammatischen

und lexikalischen Kategorien der polnischen Sprache zu vermitteln. Sie sollen befähigt werden, sich

in typischen Situationen der Alltagskommunikation adäquat auszudrücken, und einen Grundwort-

schatz zu Themen wie Familie, Studium, Freizeit erwerben, der in den folgenden Semestern und im

Selbststudium erweitert wird. Neben dem unten angegebenen Lehrbuch und Arbeitsbuch werden

ergänzende Arbeitsblätter mit Texten und weiteren Übungen herangezogen, derer Schwerpunkt auf

ausgewählten Problemfeldern der Grammatik und Lexik des Polnischen liegt. Neben den elementa-

ren Kenntnissen des polnischen Sprachsystems soll in diesem Kurs auch ein erster Einblick in die

polnische Kultur vermittelt werden.

Leistungsanforderungen: regelmäßige Teilnahme, Hausaufgaben, aktive Mitarbeit und Klausur.

Lehrwerke:

- Lehrbuch: Małolepsza, M. / Szymkiewicz, A.: Hurra!!! Po Polsku 1: Podręcznik studenta. Prolog

Verlag, Kraków 2006.

- Übungsheft: Małolepsza, M. / Szymkiewicz, A.: Hurra!!! Po Polsku 1: Zeszyt ćwiczeń. Prolog

Verlag, Kraków 2007.

Teilnahmevoraussetzungen: Immatrikulation in Slavistik /Osteuropa-/Ostmitteleuropastudien

Polnische Muttersprachler mit polnischem Abitur sind von diesem Kursbefreit und können nach der

Einstufung durch die Dozentin direkt in den Kurs „Polnisch 3“ einsteigen.

Beginn: Donnerstag, 17. April 2014

Morphologie des Polnischen, 2. Teil (Polnisch 3), Ü, 4st.

Die Teilnahme an der Fortsetzungsübung Polnisch 3 setzt den erfolgreichen Abschluss der Veran-

staltung Polnisch 2 oder entsprechende Vorkenntnisse voraus. Ziel dieser Übung ist die weitere

Vermittlung der polnischen Grammatik, vor allem der grundlegenden morphologischen Kategorien

der flektierbaren Wörter, Aufbau des Grundvokabulars und die Vermittlung der Fähigkeiten, eine

Kommunikation in der polnischen Sprache zu beherrschen. Zielsetzung des Kurses ist die aktive

und sichere Beherrschung des erarbeiteten Materials in Wort und Schrift.

Außerdem werden in diesem Kurs polnische Texte ins Deutsche übersetzt werden. Dabei sollen die

auftretenden grammatikalischen und lexikalischen Probleme besprochen werden.

Leistungsanforderungen: regelmäßige Teilnahme, Hausaufgaben, aktive Mitarbeit und Klausur.

Lehrwerke: Lehrbuch: Burkat, A. / Jasińska, A.: Hurra!!! Po Polsku 2: Podręcznik studenta. Prolog

Verlag, Kraków 2007.

- Übungsheft: Burkat, A. / Jasińska, A.: Hurra!!! Po Polsku 2: Zeszyt ćwiczeń. Prolog Verlag,

Kraków 2007.

Teilnahmevoraussetzungen: Immatrikulation in Slavistik /Osteuropa-/Ostmitteleuropastudien

Beginn: Donnerstag, 17. April 2014

Konversation Polnisch, SÜ, 2st.

In der Übung werden durch Lesen, Hören und Nacherzählen einschlägiger Texte die Kenntnisse zu

Kultur und Landeskunde weiter vertieft und durch Konversation die kommunikative Kompetenz

und ebenfalls der Wortschatz ausgebaut. Im Rahmen der Übung wird die schriftliche und mündli-

che Erörterung des entsprechenden Wortschatzes im Polnischen eingeübt und systematisch erwei-

tert: Wortbildungsmodelle und -typen, syntaktische Konstruktionen und phraseologische Wendun-

gen sowie die normative Verknüpfbarkeit von Wörtern werden vorgestellt, analysiert und angewen-

det.

Leistungsanforderungen: regelmäßige Teilnahme, Hausaufgaben, aktive Mitarbeit und Klausur.

Beginn: Dienstag, 22. April 2014

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Dr. habil. Blagovest Zlatanov Velichkov

Kulturell geprägte Lexik im Bulgarischen, PS (WÜ/SÜ), 2st. In dieser Veranstaltung werden die wichtigsten Aspekte des Zusammenhangs zwischen dem kulturellen Mi-

lieu der Sprachträger und deren spezifischen Wortschatz und Ausdrucksweise an konkreten Beispielen auf-

gezeigt und analysiert. Dabei wird der Akzent nicht nur auf die referentielle Funktion der sprachlichen Ein-

heiten, sondern auch auf deren phatische und expressive Funktion gesetzt.

Literatur:

Vătov, Vărban (1998): Leksikologija na bălgarskija ezik. Leksemika, onomastika, frazeologija, leksiko-

grafija. Veliko Tărnovo: Abagar.

Balevska, Elka (1973): Bălgarska leksikologija i leksikografija, 1944-1968. Bibliografija. Sofija: Izd. na

Bǎlgarskata Akademija na Naukite. ab 16.04.2014

Bulgarische Erzählungen in den 20er Jahren; HS/OS/WÜ, 2st. Nach dem 1. Weltkrieg erlebt die bulgarische Kurzprosa einen kräftigen Aufschwung, der durch die aus der

westeuropäischen und vor allem der deutschen Literatur kommenden Impulse ausgelöst wird. In der Veran-

staltung werden die wichtigsten Werke und Tendenzen in der Entwicklung der Gattung „Erzählung“ in den

20er Jahren des 20. Jahrhunderts analysiert und zusammengefasst.

Literatur: Jäger, Valeria; Sitzmann, Alexander (2005): Bulgarien Prosa. Klagenfurt: Wieser Verlag (Euro-

pa erlesen).

Panova, Iskra (1975): Vazov, Elin Pelin, Jovkov. Majstori na razkaza. 2. Aufl. Sofija.

Martin, Thomas M. (1993): Der bulgarische Diabolismus. Harrassowitz. ab 22.04.2014

Einführung in die slavische Literaturwissenschaft, besonderer Teil: Bulgarisch, PS, 2st. Das Proseminar vermittelt Grundlagenwissen über die literaturwissenschaftlichen Ansätze, welche die unab-

dingbaren Voraussetzungen für das weitere Studium im Bereich der bulgarischen Literatur/Philologie bilden.

Dabei wird der Akzent auf diejenigen Grundansätze, Themen und Begriffe der vergleichenden und theoreti-

schen Literaturwissenschaft gesetzt, die sich bei der Erforschung der bulgarischen Literatur schon bewährt

haben oder grundsätzlich relevant sein könnten. Nach einer allgemeinen Einführung in die verschiedenen

Modellen der Periodisierung der bulgarischen Literatur werden in der Lehrveranstaltung bulgarische literari-

sche Texte verschiedener Epochen, Strömungen und Gattungen gelesen und anschließend anhand der schon

vorliegenden Analysen besprochen. Auf diese Weise lernen die Teilnehmer auch die Struktur und die Spezi-

fik der bulgarischen literaturwissenschaftlichen Fachtexte kennen und erwerben erste Kompetenzen, die für

die Möglichkeit einer weiteren Vertiefung im Bereich der vergleichenden slavischen Literaturwissenschaft

unerlässlich sind.

Literatur:

Zeil, Wilhelm: Slawistik in Deutschland: Forschungen und Informationen über die Sprachen, Literaturen

und Volkskulturen slawischer Völker bis 1945, Köln; Weimar; Wien: Böhlau, 1994.

Die slavischen Literaturen heute. Hrsg. von Reinhard Lauer, Wiesbaden: Harrassowitz, 2000.

Beyer, B. D. Witschev, Bulgarische Literatur. In BI-Lexikon. Literaturen Ost- und Südosteuropas. Ein

Sachwörterbuch. Hrsg. von L. Richter, H. Olschowsky. Leipzig, 1990.

Beyer, B. Überlegungen zur Periodisierung der bulgarischen Literaturentwicklung nach dem Zweiten

Weltkrieg. In: Bulgarien-Jahrbuch, 2002/2003, München, 2004, S. 11-25.

Bayer, E. D. Endler, Bulgarische Literatur im Überblick. Leipzig, 1983. ab 16.04.2014

Grundlagen der bulgarischen Grammatik und Lexik (Bulgarisch 1), Ü, 4st. Erwerb von grundlegenden sprachpraktischen Kenntnissen. In dieser Übung werden die Grundzüge des

Lautsystems, der Worttypologie und der Wort- und Formbildung verschiedener Wortarten (Substantive, Ad-

jektive, Personal- und Possessivpronomen, Numeralien) vermittelt. Neben den Grundzügen des Verbalsys-

tems – Konjugationsklassen, einfache Tempora (Präsenz und Futur) – macht die Übung die Studierenden

mit dem Grundwortschatz und der Wortfolge im Haupt- und Nebensatz vertraut. Das Hör- und Lesever-

ständnis wird anhand von einfachen Standarddialogen entwickelt.

Lehrbücher:

Hildegard Ehrismann-Klinger, Rumjana Pavlova. Powerkurs für Anfänger – Bulgarisch. PONS, 2003

Walter, H.,E. Karvanbasieva. Lehrbuch der bulgarischen Sprache. Leipzig 1989 ab 16.04.2014

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SLAVISCHES INSTITUT - SOMMERSEMESTER 2014

Dr. habil. Blagovest Zlatanov Velichkov

Morphologie des Bulgarischen, 2. Teil (Bulgarisch 3), Ü, 4st.

Diese Sprachübung ist für die Studierenden bestimmt, die Bulgarisch 2 erfolgreich absolviert haben

oder über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen, damit sie zur Erarbeitung der grundlegenden

Morphologie des Verbs, der Pronomina und der Numeralien übergehen können. Ein besonderer

sprachpraktischer Akzent wird auf die verschiedenen grammatischen Kategorien des Verbs, die

Formbildung sowie die semantische und syntaktische Beschreibung aller drei Wortarten gesetzt.

Viele Übungen zum Bilden von komplexeren Satzreihen und Satzgefügen verhelfen zur Vertiefung

der Sprachkenntnisse im Bereich des Haupt- und Nebensatzes.

Literatur:

Radeva, V. (Hrsg.). Bulgarische Grammatik: morphologisch-syntaktische Grundzüge. Helmut

Buske Verlag, Hamburg 2003

Walter, H.,E. Karvanbasieva. Lehrbuch der bulgarischen Sprache. Leipzig 1989

Beginn: 17. April 2014

Doz.habil.DSc. Rumjana Zlatanova

Slavische Sprachgeschichte: Analyse altkirchenslavischer Texte, WÜ, 2st.

Im Mittelpunkt dieser Lehrveranstaltung steht die Lektüre ausgewählter Originaltexte des Altkir-

chenslavischen, anhand derer Besonderheiten der Orthographie, Phonetik, Morphologie, Syntax und

Lexik herausgearbeitet werden sollen. Andererseits wird nach Entsprechungen und ihrer sprach-

historischen Interpretation in den heutigen Slavinen gesucht.

Die wichtigsten Informationsmaterialien werden zur Verfügung gestellt. Die Referatsthemen und

ein Literaturverzeichnis werden zu Beginn des SS vorgelegt.

Je nach Teilnehmerkreis kann die WÜ entweder auf Anfänger oder auf Fortgeschrittene ausgerich-

tet werden.

Leistungsanforderungen für einen Schein: Regelmäßige und aktive Mitarbeit, die Übernahme eines

mündlichen Referates (mit Thesenpapier) über ein Schriftdenkmal. Teilnahme an der Abschluss-

klausur am 22.07.2014.

Literatur:

Leskien, A.: Handbuch der altbulgarischen (altkirchenslavischen) Sprache. 10. Aufl. Heidelberg

1990 (Indogermanische Bibliothek, 1. Reihe: Lehr- und Handbücher);

Aitzetmüller, R.: Altbulgarische Grammatik als Einführung in die slavische Sprachwissen-

schaft. Freiburg i.Br. 1978 (= Monumenta linguae slavicae dialecti veteris. 12);

Trunte, H.: Slověnьskyj językъ. Ein praktisches Lehrbuch des Kirchenslavischen in 35 30

Lektionen. Zugleich eine Einführung in die slavische Philologie. 1. Altkirchenslavisch. Durch-

ges. Nachdr. der 4. Aufl. München 1997 = Slavistische Beiträge. 264; Studienhilfen. 1.;

Garzaniti, M.: Die Edition der altslavischen Version der Evangelien. In: Die altslavische Ver-

sion der Evangelien. Köln-Weimar-Wien 2001, 109-169;

Barnbaum, H., J. Schaeken: Die altkirchenslavische Schriftkultur: Geschichte - Laute und

Schriftzeichen - Sprachdenkmäler (mit Textproben, Glossar und Flexionsmustern). München

1999, (Altkirchenslavische Studien 2, Slavistische Beiträge 382).

Beginn: Dienstag, 22. April 2014