So gut ist das neue Flaggschiff - BUS-Fahrt

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8 Bus-Fahrt 3|2019 So gut ist das neue Flaggschiff Mit unserem Testfahrzeug haben sich die Setra-Leute Zeit gelassen. Jetzt ist der neue Doppeldecker im normalen Omnibusalltag ange- kommen. Wir haben ganz genau hingeschaut und den 531-er über lange 1.000 Kilometer getestet. E ingestanden: Wenn ein Doppelde- cker zum Test ansteht, hat auch ein abgebrühter Testprofi noch etwas Bauchkribbeln. Kommt ja nicht so oft vor, dass man so einen Reiseriesen – und dann das Flaggschiff des Marktführers – vor die Flinte bekommt. Die Vorfreude war über Monate schon etwas abgeflaut – unser Proband hatte schon lange auf sich warten lassen. Wobei wir die Setra-Ent- scheider verstehen. Schließlich hatte sich der klassische 431er, obwohl er bereits mehr als 17 Jahre Bauzeit auf den Bu- ckel hatte, noch immer prächtig verkauft. Aber zuletzt mehrten sich vielerseits die Stimmen, die für den Neu-Ulmer Doppel- decker den nächsten Schritt anmahnten. Vielleicht schon deswegen, weil der Neo- plan Skyliner langsam zum ernsthaften Wettbewerber heranreift. Und natürlich sollte auch das Daimler-Flaggschiff in den Genuss der hochmodernen Sicher- heitsassistenten kommen – aber dafür brauchte es eben schon ein neues Fahr- zeug mit neuer Elektronik. Für den 531er wollten die Produktstra- tegen schon ein besonderes Outfit, eines, mit dem man sich sehen lassen kann und das sich einprägt. Auf den ersten Blick expressiv und durchaus polarisierend, aber noch immer konventionell genug für den Kundengeschmack, so würden wir das Gesamtkunstwerk aus neutraler Warte sehen. An der steilen Front mit viel Glas wurde festgehalten, doch mit größeren Eckradien. Die Seitenoptik mit dunkler Verglasung widerstrebender 1.000_Kilometer-Test_Setra S 531 DT

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So gut ist das neue FlaggschiffMit unserem Testfahrzeug haben sich die Setra-Leute Zeit gelassen. Jetzt ist der neue Doppeldecker im normalen Omnibusalltag ange-kommen. Wir haben ganz genau hingeschaut und den 531-er über lange 1.000 Kilometer getestet.

Eingestanden: Wenn ein Doppelde-cker zum Test ansteht, hat auch ein abgebrühter Testprofi noch etwas

Bauchkribbeln. Kommt ja nicht so oft vor, dass man so einen Reiseriesen – und dann das Flaggschiff des Marktführers – vor die Flinte bekommt. Die Vorfreude

war über Monate schon etwas abgeflaut – unser Proband hatte schon lange auf sich warten lassen. Wobei wir die Setra-Ent-scheider verstehen. Schließlich hatte sich der klassische 431er, obwohl er bereits mehr als 17 Jahre Bauzeit auf den Bu-ckel hatte, noch immer prächtig verkauft.

Aber zuletzt mehrten sich vielerseits die Stimmen, die für den Neu-Ulmer Doppel-decker den nächsten Schritt anmahnten. Vielleicht schon deswegen, weil der Neo-plan Skyliner langsam zum ernsthaften Wettbewerber heranreift. Und natürlich sollte auch das Daimler-Flaggschiff in den Genuss der hochmodernen Sicher-heitsassistenten kommen – aber dafür brauchte es eben schon ein neues Fahr-zeug mit neuer Elektronik.

Für den 531er wollten die Produktstra-tegen schon ein besonderes Outfit, eines, mit dem man sich sehen lassen kann und das sich einprägt. Auf den ersten Blick expressiv und durchaus polarisierend, aber noch immer konventionell genug für den Kundengeschmack, so würden wir das Gesamtkunstwerk aus neutraler Warte sehen. An der steilen Front mit viel Glas wurde festgehalten, doch mit größeren Eckradien. Die Seitenoptik mit dunkler Verglasung widerstrebender

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Linienführung fällt jetzt unruhiger aus, die Fensterlinien werden nach unten und oben silberfarben betont. Auch das Heck mit betonten Abrisskanten wirkt mit seinen üppigen Lüftungsgittern – man könnte sagen – ein wenig überzeichnet. Dem einen gefällt’s, dem anderen weni-ger, eine Geschmacksfrage also, über die man nicht streiten muss. Aber fest steht: An den aerodynamischen Qualitäten des neuen Setra-Doppeldeckers gibt es nichts zu deuteln. Der Hersteller spricht von einem Strömungswiderstandsbeiwert (CW-Wert) von 0,35, der für eine enor-me Windschlüpfrigkeit des doch riesigen Fahrzeugkörpers steht.

Stadtrundfahrten, Kurztransfers, TagesausflügeWeil so ein Doppeldecker viele Diszipli-nen beherrschen muss, haben wir uns ei-niges vorgenommen. Erst gehen wir mit unserem Probanden auf eine Stadtrund-

fahrt und einem Tagesausflug, dann auf die Langstrecke über tausend Kilometer. Schließlich spielen die Großraum-Reise-busse gerade im Fernliniendienst eine gewichtige Rolle.

Vor dem Test sind noch ein paar Vorbereitungen gefragt: Zuerst werden Kraftstofftank und Adblue-Behälter bis zum Rand gefüllt, erst dann darf der Rei-seriese auf die Waage. Klar ist auch, dass Toilette und Wassertank befüllt werden. Gern hätten wir auch diesmal mit vollbe-setztem Fahrzeug getestet, gerade beim

Doppeldecker eine Konstellation, die sich oft einstellt. Die unbestechliche Waage zeigt 23.640 Kilo, der 83-Sitzer ist nur zu 67 Prozent ausgelastet. Das Leergewicht beziffert der Hersteller mit 19.100 Kilo, die angesichts von 480 Liter Tankvolu-men nicht gerade von Leichtbau zeugen.

Beim ersten Einsteigen geht es stu-fenlos ins Untergeschoss, hier finden wir wenig Veränderung. Vielleicht bei den Farben, auch so mancher Einbau ist jetzt feiner gerundet. Es bleibt auch bei den nicht üppigen Innenhöhen, die wir vom Vorgänger kennen. Schade, dass Setra die Chance zu ein paar Zentimeter mehr verschenkt – moderne Niederquer-schnittsreifen im Format 315/70 R 22,5 machen es möglich, wie der VDL Futura FDD2 beweist.

Für den Weg ins Oberdeck stehen zwei Treppen zur Verfügung: Bequem ist der Aufstieg mittschiffs, weniger aber die enge Wendeltreppe vorne links. Das Ein-

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Nachfolger des Doppeldecker-Erfolgsmodells S 431 DT: das neue Setra-Flaggschiff mit neuer Optik und vielen bewährten Komponenten

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und Aussteigen auf Kurzstrecken dau-ert seine Zeit, die sollte man unbedingt einkalkulieren. Für Transferfahrer ein Gräuel ist der extrem knapp bemessene Kofferraum. Nur 8,4 m3 und eine gerin-ge Innenhöhe – und wenn es im Unter-geschoss noch ein paar Rollstuhlplätze geben soll, wandert das Reserverad in den kleinen Gepäckraum. Der Zugang präsentiert sich nicht verbessert, an eine Vollauslastung möchte man gar nicht denken – wenn das Abteil über den Hin-terachsen mal voll wird, hat man schon vor den eigentlichen Start Schwerstarbeit verrichtet.

Schaumgebremstes TemperamentAber endlich hinter dem Steuer kommt dann doch Freude auf. Natürlich über das ansehnliche Cockpit, hier hat der Kunde

die Wahl. Den einfacheren Arbeitsplatz aus der Comfortclass oder den elitären Armaturenträger aus der Topclass – wie in unserem Fall. Man kommt sofort klar, auch 531er-Novizen, wenn man nur die wichtigsten Funktionen bedient. Die Au-ßenspiegel sind nicht perfekt, für den Blick in die Weitwinkel-Spiegel muss man fast aus dem Sitz. Den Getriebewähl-schalter auf „D“ gedreht, schon kann es losgehen. Der Großdiesel im Heck re-agiert verzögert auf den Fahrbefehl, der Doppeldecker setzt sich eher mäßig dy-namisch in Bewegung. Das automatisier-te Powershift-Getriebe legt ohne Schalt-rucke Gang für Gang nach und bleibt auf der komfortablen Seite, sportliche Ambi-tionen sind auch nicht gefragt. Nur die Lenkung verdient keine gute Note: Beim Rangieren muss man kräftig zupacken

und beim Verlassen eines Kreisverkehrs verblüffen die unzureichenden Rückstell-kräfte – man muss schon zurückrudern, um den Kurs zu wechseln. An der nächs-ten Kreuzung rechts, von hinten der Rad-fahrer wird bereits vom Abbiegeassis-tenten erfasst. Ein kleiner Einschlag am Volant, jetzt rüttelt das Sitzpolster, und an der A-Säule leuchtet die Warnleuchte. Nur sollte sich der Rüttelalarm im Sitz-kissen deutlich von dem des Spurassis-tenten unterscheiden.

Für den Tagesausflug verspricht der neue Setra-Doppeldecker eine hohe Kom-fortnote. Unten an den Vierersitzgrup-pen mit Tisch sitzen bevorzugt Familien – oder Kartenspieler. Und oben genießen die, die es wollen, die Aussichten aus hoher Warte. Man sitzt gut, die passen-de Temperatur ist schnell erreicht. Aber über die Qualität der Fahrbahnen hält der große Setra seine Fahrgäste schon auf dem Laufenden. Er gleitet nur auf perfek-ten Autobahnen omnibusfein voran, auf Querfugen und miesen Fahrbahnbelägen teilt vor allem die Vorderachse gern hef-tige Schläge aus. Sie stammt ja noch aus

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Immer noch top: Das Oberdeck mit Glasdach bietet gute Aussichten und gediegenen Komfort. Das Topclass-Cockpit mit Fahrer-Appeal, gute Ergonomie, aber altes Klima-Center.

Relativ geringe Stehhöhe im Mittelgang, die Wendeltreppe fällt ziemlich schmal aus. Blick ins Cockpit.

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dem Vorvorgänger und hätte sicher etwas mehr Zuwendung verdient gehabt. Setra setzt hier auf recht straffe Stabilisatoren und spart sich eine variable Dämpfung. Was aber nicht auf Kosten der Fahrsta-bilität geht. Der neue Doppeldecker liegt wie der alte satt auf der Straße. Und ja, die Seitenneigung in schnellen Kurven ist arttypisch, ein reaktionsschnelles ESP-System regelt sofort die Leistung weg und domestiziert zu flotte Fahrer. Wenn man dann glücklich am Ziel noch in einen engen Parkplatz rangiert, poppt überraschend die Warnung „Kupplung überlastet“ auf. Wohl ein Indiz für die Anfälligkeit der Kupplung, die wegen der langen Übersetzung einiges wegstecken muss.

Mit GPS-Tempomat auf langen StreckenAuf langen Autobahnstrecken ist der Setra-Doppeldecker in seinem Element. Per se schon konzeptbedingt, wenn die Auslastung stimmt. Lange Distanzen ver-langen nach Effizienz, eine Frage auch

der Kosten. Verantwortlich für günstigen Kraftstoffaufwand zeichnet vor allem das Euro-6-Triebwerk im Heck, der 12,8 Li-ter große Reihensechszylinder OM 471, Daimlers Universaltalent für alle schwe-ren Aufgaben. Ein maßgenauer Langhu-ber-Diesel mit hochmodernen Konst-ruktionsmerkmalen: Zwei obenliegende

Nockenwellen, die 24 Ventile steuern, die gab es früher nur für hochkarätige Sport-motoren. Block und Kopf sind für höchste Zünddrücke (mehr als 200 bar) und ein langes Motorleben ausgelegt. Und das CR-Hochdruckeinspritzsystem befeuert die Brennräume punktgenau nach Bedarf und soll so für hohe Motorleistungen bei geringen Abgasemissionen sorgen. Aber mehr als 510 PS und 2.500 Nm Drehmo-ment sind nicht drin, hier ziehen mittler-weile die Konkurrenten vorbei.

Aber wenn der S 531 DT mal ins Laufen kommt, imponiert er auch mit Stehvermögen. Das er trotz ellenlager Antriebsauslegung beweist. „Unter allen Umständen Kraftstoff sparen“ lautet das heutige Credo, der Hersteller verspricht für seinen neuen Doppeldecker sieben bis zehn Prozent weniger Kraftstoff. Die ausgefeilte Aerodynamik soll es richten, auch der 531er duckt sich bei hohen Ge-schwindigkeiten (> 95 km/h) um zwei Zentimeter näher an die Fahrbahn.

Eine erste Kostprobe gibt der neue Reiseriese bei konstant gefahrenen 80 und

SÜDOSTASIEN JAKARTA | 20. – 22. MÄRZ 2019ZENTRALASIEN ALMATY | 25. - 27. JUNI 2019LATEINAMERIKA | 2020CHINA SHANGHAI | 18. - 20. MÄRZ 2020TÜRKEI ISTANBUL | 2020INDIEN BENGALURU | 2020RUSSLAND MOSKAU | 2020

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Brandschutz großgeschrieben: Der 531er ist der erste Reisebus Europas, der den Fogmaker serienmäßig bekommt.

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Antrieb durchzugsstarker Sechszylin-

der-Diesel verbrauchsoptimierter

Antriebsstrang befriedigende Fahrleistungen

verschleißsensible Kupplung

Fahreigenschaften stabiles Fahrverhalten Vorderachse mit Schwäche

im Abrollkomfort

Sicherheit moderne Bremsanlage starker, feinfühlig regelbarer

Wasserretarder vorbildliche Sicherheit mit ESP,

Bremsassistent und DBL serienmäßig, lieferbar mit ART, ABA (Notbremsassistent!), SPA und Attention Assist

LED-Licht mit guter Fahrbahn-ausleuchtung

Fahrgastkomfort guter Fahrgastkomfort

(Heizung/Lüftung/Klima, 19-Zoll-Bildschirme

sehr leise Geräuschkulisse im Obergeschoss

im Kontrast dazu das Untergeschoss: Vibrationen, hier deutlich lauter

rundum gut: die Ambassador-Voyage-Fahrgastsitze

Fahrerarbeitsplatz übersichtlich modernes Cockpit

mit optimierter Ergonomie ausreichend große und kleine

Ablagen gut einsehbar: der Digitacho, das

Display und der Navimonitor

Technische Daten: Setra S 531 DT

Motor:Reihensechszylinder Typ OM 471, Turboaufladung und Ladeluftkühlung, Direkteinspritzung mit CR-System X-Pulse, vier Ventile pro Zylinder, abgasarm nach Euro 6c mit AGR, SCR-Kat und PDF.

Hubraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.810 cm³Nennleistung . . . . . 375 kW/510 PS bei 1.600 U/minMax. Drehmoment . . . . . .2.500 Nm bei 1.100 U/min

Kraftübertragungautomatisierte Einscheibentrockenkupplung, au-tomatisches Achtgang-Schaltgetriebe GO 250-8 Powershift 3; einfach übersetzte Antriebsachse; i = 3,583

FahrwerkElektronisch geregelte Luftfederung, VA: Einzel-radaufhängung an doppelten Dreiecklenkern, max. Achslast 8,0 t; HA: RO 440, Stabilisator, max. Achs-last 11,5 t; aktiv gelenkte Nachlaufachse mit Einzel-radführung, max. Achslast 6,5 t. Reifen 315/80 R 22,5.

Bremsanlage, Sicherheitssysteme, LenkungElektronisch geregelte Zweikreis-Druckluftbrems-anlage (EBS), rundum Scheibenbremsen mit elek-tronischer Belagverschleißanzeige, Dauerbremse Sekundär-Wasserretarder von Voith, Motorbrem-se, ESP, ABS und ASR, DBL, ART, SPA, ABA 4; SGA, Brandlöschanlage.Hydraulische ZF-Lenkung Typ Servotronic 8098 ge-schwindigkeitsvariabel geregelt.

Maße und GewichteLänge/Breite/Höhe . . . . . 14.000/2.550/4.000 mmRadstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.700/1.350 mmÜberhang vorn/hinten . . . . . . . . . . . 2.705/3.245 mmWendekreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23.138 mmInnenstehhöhe Unterdeck . . . . . . . . . . . . . . . 1.828 mmInnenstehhöhe Oberdeck. . . . . . . . . . . . . . . .1.685 mmKofferraumvolumen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8,4 m³

Leergewicht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19.110 kgTestgewicht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23.640 kgZul. Gesamtgewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26.000 kg

FahrgastkapazitätSitzplätze 78 + 1

Preis Testfahrzeug 505.000 Euro

Die TestergebnisseTestbedingungen: 12°C, bewölkt, starker WindGefahrene Kilometer: 1.011 kmDurchschnittlicher Kraftstoffverbrauch 24,63 l/100 km

Kraftstoffverbrauch der einzelnen EtappenKonstantverbrauch bei 80 km/h18,57 l/100 kmKonstantverbrauch bei 100 km/h26,0 l/100 km

Autobahn leicht 22,26 l/100 km bei 96,70 km/h DurchschnittsgeschwindigkeitAutobahn mittelschwer 24,61 l/100 km bei 94,14 km/h SchnittAutobahn schwer 26,32 l/100 km bei 91,48 km/h SchnittLandstraße schwer 26,22 l/100 km bei 64,8 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit

Innengeräusche Unterdeck/Oberdeck vorn, Mitte, Heck80 km/h in dB(A) 66,9/62,4 66,6/65,4/61,1100 km/h in dB(A) 69,9/64,2 70,0/65,9/62,6

Was unser Tester sagtWolfgang Tschakert

1.000_Kilometer-Test_Setra S 531 DT

Der Pferdefuß: Nur 8,4 m³ Kofferraum über der Hinterachse, zudem mühsam zu besteigen

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100 km/h, die Messwerte lassen eine hohe Kraftstoffeffizienz erwarten. Sicher trägt die konsequent langen Auslegung des Antriebsstrangs dazu bei: Für Tempo 100 braucht es nur 1.153 Touren, bei 80 km/h rollen wir im achten Gang mit ge-rade mal 900 Kurbelwellenrotationen. Et-was gewöhnungsbedürftig vielleicht, aber immer noch ohne Murren, Dröhnen oder Vibrationen. Auf leichten Rolletappen ver-langt der Reihensechszylinder nur wenig Kraftstoff, mehr als 26 l/100 km werden es auch auf schweren Teilstrecken kaum. Er könnte es vermutlich noch besser, an langen Autobahnziehern vermissen wir ein paar Gängen mehr. Weil er bei Zu-rückschaltungen an Steigungen größere Drehzahlsprünge vollziehen muss, mehr Drehzahl als nötig bemüht und immer et-was Schwung einbüßt. Die Fahrgäste im Oberdeck bekommen von diesem Gesche-hen nur wenig mit. In den Voyage-Ambas-sador-Sitzen lässt es sich wie auf Wolke 7 trefflich reisen, mit dem Glasdach drückt die niedrige Decke kein bisschen aufs Gemüt. Im Untergeschoss, wo man zwar ebenso gut sitzt, wird erheblich weniger Komfort geboten. Fahrgeräusche und Straßenbausünden dringen deutlich hör- und fühlbar nach innen – es kommt schon darauf an, wo man sich positioniert.

Diese Wahl hat der Chauffeur des neuen 531 natürlich nicht, doch er hat wenig Grund zu meckern. Er wird mit einem neuen attraktiven Cockpit und deutlich verbesserten Platzverhältnissen bedient. Alle Funktionen und Schalter sind wohlsortiert, auch die Pedalerie ist

so, wie man sie sich wünscht – hängend. Über das feine Lederlenkrad wird der GPS-Tempomat gesteuert, der auf Lang-strecke sehr zufriedenstellend arbeitet. Der Abstandsregeltempomat sichert bei Unaufmerksamkeit den Respektabstand

zu Vorderfrau oder –mann, man möchte nicht auf ihn verzichten. Dass sich der neu-este Notbremsassistent (ABA 4) nur einen einzigen kurzen Blindalarm geleistet hat, rechnen wir ihm hoch an – zumal in einer langsamen Kurve an einem Verkehrszei-chen.

Kalkulatorisch betrachtetMit 505.000 Euro ist der 531er als Setra-Flaggschiff natürlich kein Schnäppchen. Es ist auch eine Frage der Ausstattung, die der Kunde wählt. Will man bei den Sitzen sparen? Oder beim Cockpit – eine mögliche und vielleicht sinnvolle Ent-scheidung. Und schließlich muss auch ein Beitrag für das Daimler-Servicenetz geleistet werden, hier sehen viele Betrei-ber den strategischen Vorteil gegenüber dem Wettbewerb. Der hat technologisch aufgeholt, wie wir bei einigen Testfahrten feststellen konnten, so wird die Luft für den neuen Setra-Doppeldecker dünner. Denn der ist nicht so neu, wie er aus-sieht. Aber immerhin: Wenn es um die Sicherheit geht, fährt er voraus. WT

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Verwegene Linienführung im Heck: Seitlich gerundete Abrisskanten, die Rückfahrkamera sitzt eindeutig zu tief.