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M itte April saß ich abends wie so oft

an der Kirrung. Die Sauen blieben

leider aus. Auf dem Weg zurück zum

Auto hatte ich die ganze Zeit ein komi-

sches Gefühl. Ich kann es nur schwer

beschreiben: Aber irgendetwas verfolg-

te mich. Als ich aus dem Wald ins Freie

kam, nahm ich die Taschenlampe und

leuchtete auf den Weg hinter mir. Mit

gelb leuchtenden Augen guckte mich

ein Wolf an – keine 15 Meter entfernt!“

Nein, das ist nicht mir selbst passiert,

sondern einem befreundeten Jäger aus

Thüringen.

Hätte mir mein Bekannter dieses Aufeinandertreffen vor ein paar Jah-

ren geschildert, wäre ich sofort darauf angesprungen und hätte eine

große Geschichte daraus gemacht. Doch die Zeiten sind vorbei. Der

Wolf gehört zum Alltag. In den Medien ist er permanent präsent. Jäger

in Sachsen und Brandenburg müssen bereits seit Jahren ihr Wild mit

Isegrim teilen.

Doch diese Flut an Grauhunden wollen die Verantwortlichen und

Wolfskuschler nicht wahrhaben. Laut der Chefin des Bundesamtes für

Naturschutz, Prof. Dr. Beate Jessel, gibt es in Deutschland immer noch

zu wenige Wölfe. Der Erhaltungszustand sei weiterhin ungünstig. Und

das, obwohl die genaue Zahl der Grauhunde unbekannt ist. Offiziel-

le Stellen gehen für das Monitoringjahr 2016/17 von 60 Rudeln aus.

Eine exakte Anzahl der Räuber ist dagegen dem Bericht nirgends zu

entnehmen.

Trotz teils heftiger Kritik aus dem Bundesamt für Naturschutz (BfN)

geht Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus

derzeit von 1.000 in Deutschland lebenden Wölfen aus. Würde die

Vermehrungsrate weiterhin bei 30 Prozent liegen, würden trotz Ver-

kehrsopfern spätestens im Monitoringjahr 2026/27 mehr als 10.000

Großräuber in Deutschland ihre Fährten ziehen. Das ist bei Weitem zu

viel! Zum Vergleich: In den bevölkerungsarmen skandinavischen Län-

dern Schweden sowie Finnland leben jeweils weit unter 1.000 Wölfe.

Doch es regt sich was! Erste Politiker wagen sich vor und sprechen

von einer Wolfsregulierung in absehbarer Zeit – und das obwohl noch

kein Mensch in Deutschland von einem Wolf gebissen wurde. An-

scheinend haben die Bilder von gerissenen Schafen, Kälbern sowie

Fohlen und die in den Ortschaften umherstreunenden Großräuber

Wirkung gezeigt.

Ihr

Markus Lück

stv. Chefredakteur

Wolfs-Zirkus

INHALT

EDITORIAL 3

Wolfs-Zirkus

LESERBRIEFE

6

AM DRÜCKER 8-25 Wildschaden: eine Frage des Rechts 8

Jagd-Drama: 1 Schuss, 2 Leichen 11

Jagender Lehrer im Kreuzverhör 12

ASP: Schwarzer Peter für Grünröcke 14

DJZ vor Ort: Jägerinnen-Dessous 20

Thermomix: Whisky-Butter/Puszta-Soße 23

Kopfnuss – das DJZ-Kreuzworträtsel 25

KLAVINIUS 19Die hohe Kunst des Blattens

DJZ-DIREKT 26 Kurzwaffen-Seminar 26

DJZ-TV auf der Jagd 27

DAS THEMA 28-35 Erntejagd:

Sicher Ernten 28

Auto-Hochsitze: Erntejagd auf 4 Rädern 34

IM REVIER 36-61 Facebook-Gewinnspiel:

DJZ-Fanböcke 36

So klappt’s: Plätzen 38

Blattjagd im Feld:

Fiepen im Freien 40

Herstellen von Wildbret-Schnitzeln:

Goldgelbe Klassiker 42

Raubwildfang:

Intensiv und dennoch entspannt 46

Jagdpraxis:

Mamma mia - Bachenabschuss! 48

Auf Zack (nicht nur für Frauen):

Frauen erobern die Jagd 52

Jagd-, Schon-, Sonnen-

und Mondzeiten 54

DJZ abonnieren, Superprämien kassieren – Seite: 16 Immer ein offenes Ohr – DJZ-Hotlines: Redaktion +49 (0)26 04 978-801, Anzeigen +

TITELTHEMA

TITELTHEMA

Unterm „Grünrock“In Feldkirchen (Kärnten/Österreich) designt Elisabeth Sommer seit Kurzem Dessous für Jägerinnen. Das ist vermutlich bislang einmalig. Die DJZ war für Sie „vor Ort“.

Feld-FiepenBlattzeit: Auch im Offenland stehen brunftige Böcke. Wie die verführt werden, verrät Wild-meister Werner Siebern.

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Titelbild: Dem Keiler reicht’s, er geht stiften: Der Erntejäger wird seine Chance nutzen. Foto: Dr. Betz, BA Schilling, Adobe Stock; Montage Can-Design

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Der Drescher tut seine Arbeit. Das Getreidefeld wird kleiner und kleiner. Nun sollten die Grünröcke Gewehr bei Fuß stehen. Denn es gibt wenig bessere Chancen, den Schwarzwildbestand zu dezimieren. So verläuft die Erntejagd sicher und erfolgreich.

Sauen „ernten“

Reviernotizen 56

Reviergang: 1, 2 wumm 60

JAGDHUNDE 62-67 Maisjagd:

Heiß im Mais 62

Boxentraining:

Wohlfühl-Knast 66

INTER-REGIO 70-78 D: Hassmails gegen Jägerin 70

RP: LJT – Mahr folgt auf Michael 72

HE: Jäger findet vermisste Mädchen 74

TH: LJT – Top-Thema Wolf 76

BB: Kreis zahlt Bonus an Wildeinkäufer 78

DJZ-MARKT 79-89Impressum 80

AUSRÜSTUNG 90-103 Wärmebildtechnik-Vergleichstest 90

Munition: Renaissance der 9,3 x 72 R 94

Repetierer: Mercury Saphire 96

Autotest: DS 7 Crossback 98

Ausrüstungsmagazin 100

MEDIATHEK 104

WEIDGERICHT 105

VORSCHAU 106

n +49 (0)26 04 978-526, Vertrieb +49 (0)26 04 978-880. Infos im Service-Kasten, Seite 88

TITELTHEMA TITELTHEMA

TITELTHEMA TITELTHEMA

Wärmebild-VergleichDie Technik, Wärme des Wildes optisch darzu- stellen, ist im Kommen. Die DJZ hat 3 unter-schiedlich teure Liemke-Produkte verglichen.

HitzeschlachtHochsommer. Sauen im Mais. Die Hunde werden geschnallt. Dort lauert so manche Gefahr auf die Vierläufer. Vor allem die Hitze.

„Schnitzel-Jagd“Schnitzel gehen immer. Die panierten Fleischstücke – plattgeklopft und gebraten – sind grundsätzlich lecker. Aus Wildbret geschnippelt, ein wahrer Gaumenschmaus.

Bachen bejagenEin heikles Thema. Wer aber Schwarzwild effektiv reduzieren will, muss darüber nachdenken. DJZ-Autor Frank Rakow hat das gemacht. Sein Fazit: Vor der ASP sollten wir zuschlagen!

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