Social Design - Eine Annäherung

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EINE ANNÄHERUNG Visuelles Essay von Hanna Wolff Social Design

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Bachelorarbeit Hanna Wolff Academie Minerva 2015/16 Grafikdesign

Transcript of Social Design - Eine Annäherung

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EINE ANNÄHERUNG

Visuelles Essay

von Hanna Wolff

Social Design

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SOCIAL DESIGN - EINE ANNÄHERUNG

Visuelles Essayvon Hanna Wolff Studente Grafische VormgevingAcademie Minerva Afstudeerproject 2015/16

Begeleiders

Gerard Jan van LeeuwenMaaike HaamelynckDavid Stroband

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1 Einleitung

2 Social Design am Beispiel von Park Fiction 2.1 Istanbul - vom Gezipark zum Park Fiction nach Hamburg 2.2 Hamburg - Park Fiction als Symbol- bild für die Rückeroberung des öffentlichen Raumes durch Bürger

3 DesignArbeid - Nachbarschaftsnetzwerk

3.2 Erkenntnisgewinn

4 Erste Projekt-Phase in Selwerd

4.1. Der Stadtteil Selwerd in Groningen - Bestandsaufnahme

4.2 Erste eigene Annäherungen an Selwerd

4.3 Wahl der Methoden für die eigene Recherche

4.4 Dokumentation meiner Recherche

4.5 Auswertung meiner Recherche

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INHALTS-VERZEICHNIS

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4.6 Zusammenfassung und Schlussfolgerung

5 Öffentlicher Raum und soziales Miteinander

5.1 Straatstarters - Das Museum in unserer Straße

5.2 Bart Lodewijks - Orte und Menschen

6 Zweite Projekt-Phase in Selwerd

6.1 Überlegungen zur Fortsetzung meiner praktischen Arbeit

6.2 Dokumentation vom Tag der offenen Tür

6.3 Auswertung und Reflexion

7 Schlusswort

Quellen- und Bildverzeichnis

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EINLEITUNG

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Unser menschliches Miteinander hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Die Globalisierung führt zur Landflucht und zur Bildung von Mega- Citys. Langjährige Bewohner werden aus ihren Stadtteilen verdrängt und bestehende Netze lösen sich auf.

Im alltäglichen Zusammenleben entsteht eine immer größer werdende Vereinzelung und eine soziale Spaltung der Gesellschaft. Direkte Kontakte treten in den Hintergrund auch auf Grund der Veränderungen im Kommunikationswesen. Auch wenn wir nebeneinander leben, treffen wir uns selten. Aus einer Distanz betrachten wir unsere Unterschiede und schaffen einen Abstand, der uns noch weiter auseinandertreibt. Zum Staat zeigen wir mit dem Finger und fordern ihn auf etwas zu unternehmen.

Was passiert, wenn wir mit dem Finger nicht mehr auf den Staat und aufeinander zeigen, sondern anfangen auf die Bedürfnisse des anderen einzu-gehen und gemeinsam eine neue Zukunft gestal-ten?

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In Europa und so auch in den Niederlanden wurde in den letzten Jahren immer öfter über eine zunehmende soziale Spaltung der Gesellschaft gesprochen.

Vor allem in größeren Städten, durch eine ungleiche Verteilung von Menschen über den Stadtraum (Segregation), kann es zur Konzentra-tion spezifischer Gesellschaftsgruppen auf einen Stadtteil kommen. Sozial oder finanziell schwächere Bürger haben meist keine Aus-wahlmöglichkeit und bewohnen Stadtteile mit Sozialwohnungen und Wohnungen mit niedrigen Mietpreisen (selektive Migration).

Durch eine Umverteilung von Sozialwohnungen und einen Anstieg von Eigentumswohnungen in sozial und ökonomisch schwächeren Vierteln kann einer Segregation entgegengewirkt werden.1 Hierbei liegt die Verantwortung jedoch in Händen der Wohnungsbaugesell-schaften sowie des Staates und der Gemeinde.

In meiner Arbeit, sowohl im theoretischen als auch im praktischen Teil, nähere ich mich Lösungen an, wie Bürger sensibilisiert werden können, selbst einen Beitrag an der Aufwertung ihres Stadtteils sowie einer Verbesserung des sozialen Miteinanders zu leisten.

Anhand von Stadtteilprojekten anderer Designer und Künstler sowie im Rahmen meiner praktischen Arbeit, in der ich mich die letzten Monate mit dem Stadtteil Selwerd, in Groningen, auseinanderge-setzt habe, möchte ich zudem die potenzielle Rolle eines Designers in sozial engagierten (Stadtteil-) Projekten veranschaulichen.

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SOCIAL DESIGN AM BEISPIEL PARK FICTION

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Istanbul - vom Gezipark zum Park Fiction nach Hamburg

Während meines Auslandssemesters im Jahre 2013 habe ich in einer Mega-City, in Istanbul, gelebt. In diesem Jahr fanden die Proteste rund um den Gezipark statt, bei denen Künstler und Bürger nicht nur um ihr Recht auf öffentliche Plätze, sondern auch gegen die von der Regierung geplanten Bauprojekte gekämpft haben. Viele Gebäude wurden abgerissen und durch neuere, luxuriösere oder auch durch Einkaufszentren ersetzt. In der „Istanbul Biennali“, die im sel-ben Jahr stattfand und die die Proteste zum Thema machte, wurde ich auf den Künstler Christoph Schäfer aufmerksam. Dieser stellte Zeichnungen zum Thema öffentlicher Raum als politisches Forum aus, unter denen sich auch eine Zeichnung vom „Gezi-Park Fiction“ in Hamburg befand. Während der Gezi-Park-Proteste fanden nämlich auch in Hamburg auf dem „Park Fiction“ Demonstrationen zu den Entwicklungen in Istanbul statt. Park Fiction ist ein in 2004 erbauter Park in Hamburg, der ein Symbolbild für die Rückeroberung des öffentlichen Raumes durch Bürger ist und den ich im Folgenden vorstellen möchte.

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Hamburg - Park Fiction als Symbolbild für die Rückeroberung des öffentlichen Raumes durch Bürger

Als 1981 in der Hafenstraße auf St. Pauli in Hamburg eine Anzahl von Häusern, die zum Eigentum der Wohnungsgesellschaft SAGA gehörten, abgerissen werden sollte, kam es zu einem Streit zwischen Bewohnern und der Wohnungsbaugesellschaft. Über mehrere Jahre gab es Proteste und ein Hin und Her von Hausbesetzungen und Räu-mungen. Erst nachdem der Streit in einer 14-tägigen Besetzung der gesamten Hafenstraße eskalierte, kam es durch einen neuen Vertrag zu einer friedlichen Lösung und dem Abbau der Barrikaden.2

Doch der Streit um die Hafenstraße war noch lange nicht vorbei. Trotz der friedlichen Einigungen plante die Stadt den Bau eines Gebäudekomplexes auf einer Grünfläche am Rande der Hafenstraße. Zusammen mit dem Nachbarschaftsnetzwerk der Hafenstraße, das sich über die lange Zeit des Widerstandes geformt hatte, wurde mit dem Projekt „Park Fiction“ eine neue Form des linken Aktivismus

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ins Leben gerufen. Einer der Gründer des Projektes „Park Fiction“ ist Christoph Schäfer, der in seiner Publikation „Urbane Erfahrungen und Gedanken, durch Park Fiction gesehen“, die Barrikadentage als Anstoß dieses neu gewonnenen Aktivismus beschreibt3:

„14 Tage, die bei allen, die das erlebt hatten, einen tiefen Eindruck hinterließen. 14 Tage, die die Linke in Hamburg dazu inspirierten, Projekte wie einen der besten freien Radiosender, FSK [...] zu grün-den, 14 Tage, die ein Netzwerk hinterließen und ein Gefühl dafür, was im Viertel St. Pauli möglich war. 14 Tage, die mich tief beeindruckten.“4

Christoph Schäfer beschreibt eine Veränderung im städtischen Alltagsleben und eine „Abenteuerlust“, die in den 90er Jahren neue Perspektiven, neue Möglichkeiten und neue Fähigkeiten aufzeigte, „Räume [neu] zu definieren“.5 Mit diesem Ansatz schlossen sich Nachbarn, soziale Institutionen, die Kirche, BesetzerInnen, Kaufleute und CafébesitzerInnen und der „Hamburger Pudel Klub“ zusammen für einen Kampf um das Recht auf Stadt.

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Zunächst verhandelten die Kirche, die Schule sowie diverse soziale Institutionen mit den Lokalpolitikern, um auf der freien Fläche einen Park für Anwohner und Anwohnerinnen zu errichten anstelle eines Gebäudekomplexes. KünstlerInnen forderten jedoch statt eines Parks die Realisierung eines „Park Fiction“, mit dem sie neben dem Kampf nach Recht auf Stadt auch die Grenzen von Kunst in der Öffentlich-keit überschreiten wollten. Im Rahmen des Projektes „Park Fiction“ wurde ein offenes Planungsverfahren für die freie Fläche am Ende der Hafenstraße aufgestellt, um - ohne Behörden - eine „kollektive Wunschproduktion“ ins Leben zu rufen, die künstlerische und gesell-schaftliche Bedürfnisse zusammenführen sollte. Folglich wurden Lesungen und Ausstellungen zum Thema Park sowie Kunstprojekte, Raves und Kinonächte veranstaltet.6

Als 1996 der Senator für Stadtentwicklung jedoch eine Finanzierung des Projektes durch die Kulturkommission blockierte, kam es zur Besetzung eines naheliegenden Krankenhauses und in der Folge im Wahljahr 1997 zu neuen Verhandlungen, in denen die versprochenen Gelder zur Realisierung des Park Fiction zurückgewonnen werden konnten.7 Mit diesen Geldern entwickelte „Park Fiction“ ein spieleri

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Hamburg - Park Fiction als Symbolbild für ...

sches Planungsverfahren. Zunächst wurden „Spielpläne“ verteilt, die den Bewohnern Auskunft über die verschiedenen Aktivitäten gaben.8 Außerdem wurde ein „Planungscontainer, in dem es ein Knetbüro gab, eine Telefonhotline für Menschen, denen die besten Ideen nachts kommen, eine Gartenbibliothek und das Wunscharchiv“9 auf der freien Fläche eröffnet. Auch ein „Action Kit“ wurde entwickelt, „ein mobiles Planungsbüro mit Fragebögen, Plänen, Knetmasse, einem Diktiergerät, einem aufklappbaren Hafenpanorama und einer Instantkamera, um Ideen“10 von Bürgern für die Gestaltung des Parks aufzuzeichnen und festzuhalten.

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... die Rückeroberung des öffentlichen Raumes durch Bürger

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1988, in einer Stadtteilkonferenz, wurde aus all den gesammelten Ideen eine Auswahl getroffen, mit der unterschiedliche “Inseln“ für den „Park Fiction“ entwickelt werden konnten. Jedoch konnten erst 15 Jahre später nur zwei dieser Inseln - „die Palmeninsel und „der Fliegende Teppich“ - realisiert werden.

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Mit der Strategie des offenen Planungsverfahrens zeigt „Park Fiction“, wie BürgerInnen in erster Linie informiert, aber auch auf eine spielerische Art und Weise angeregt werden, sich dem Thema der „Stadtplanung“ anzunähern. Mit dem „Action Kit“ werden den BewohnerInnen zudem verschiedene Möglichkeiten geboten, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und Ideen - sei es durch Bild oder Wort, je nach Bedürfnis - festzuhalten.

Die KünstlerInnen von „Park Fiction“ schaffen mit ihren Methoden einen Rahmen, der es den Bürgern ermöglicht, selbst aktiv zu wer-den und in den gestalterischen Prozess mit eingebunden zu werden. Der Wandel von einem geplanten Gebäudekomplex von Designern für Bewohner hin zu der Gestaltung eines öffentliches Parks mit Bewohnern formuliert einen Paradigmenwechsel im gestalterischen Denken:

Nicht mehr länger für, sondern mit den Bewohnern und Nutzern des Stadtraumes gestalten, lautet die Devise.

Während bei „Park Fiction“ im Kampf um den öffentlichen Raum eine große Bereitschaft von Seiten der Bürger vorhanden war, möchte ich im Folgenden ein Projekt vorstellen, in dem es in erster Linie darum geht, Bürger zu mobilisieren, sich für ihren Stadtteil und das soziale Miteinander einzusetzen.

2.2

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... die Rückeroberung des öffentlichen Raumes durch Bürger

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VOM „FÜR“ ZUM „MIT“

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DesignArbeid - Nachbarschaftsnetzwerk

Zwischen 2011 und 2014 hat das Amsterdamer Designbüro „Desi-gnArbeid“ in dem Ortsteil Kolenkit, des Stadtteils Bos en Lommer in Amsterdam, eine gestalterische Untersuchung durchgeführt, inwiefern Design und künstlerische Interventionen einen Beitrag an sozialen, kulturellen und demokratischen sowie ökonomischen Entwicklungen leisten können.11

Der Ortsteil Kolenkit wurde in den dreißiger Jahren des 19ten Jahrhunderts von Cornelis van Eesteren entworfen und lange Zeit als einer der problemreichsten Orte in den Niederlanden betrachtet. Nachdem in den 80er Jahren viele Gastarbeiter in den Stadtteil zogen, wurde mit der Zeit zunehmende Defizite bei der Integration sichtbar. Erst in 2007 begann die Gemeinde in den Ort zu investieren und es wurden Pläne zur Erneuerung aufgestellt, von denen jedoch noch heute viele nicht umgesetzt wurden.12

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„DesignArbeid“ untersucht seit längerem, wie Städte durch Design lebhafter gehalten werden können und vor allem, welche Rolle auch Bewohner hierbei spielen. In 2010 brachen sie mit dem „nieuws-team“, einer Gruppe von freiwilligen Journalisten, Designern, Künstlern, Fotografen und Studenten, für drei Monate mit einem Wohnwagen nach Kolenkit auf. Ihr Ziel war es, durch Umfragen und Interviews mit Bewohnern Geschichten und Meinungen zu sammeln. Der Wohnwagen wurde schnell zu einem Erkennungspunkt im Ort und ermöglichte eine unkomplizierte Kontaktaufnahme zu den Bewohnern. Die Ergebnisse der Recherchen wurden wöchentlich sowohl in Form von Artikeln auf einer Onlineplattform als auch direkt im Ort veröffentlicht.13

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Das Team konnte sich im Laufe der Zeit nicht nur Einblicke in die Probleme des Ortsteils und die Bedürfnisse der Bewohner verschaf-fen, auch konnten sie durch die regelmäßige Veröffentlichung die Bewohner bereits am Prozess teilhaben lassen.

Eines der ersten Projekte, das in dieser Phase gemeinsam mit Bür-gern entwickelt wurde, war eine Karte, auf der Initiativen und Aktivi-täten im Ortsteil verzeichnet wurden. Später wurden aus dieser Idee der „Atlas van de wijk“ und die „Wisselruimte“ weiterentwickelt. Der „Atlas van de wijk“, der sich noch in der Testphase befindet, ist eine digitale Karte von Kolenkit, auf der der sich Bewohner und Bürgerin-itiativen mit ihren Talenten und Ambitionen präsentieren und gegen-seitig finden können. Ziel ist es, Frage und Angebot, den Austausch von Informationen und gemeinsamen Aktivitäten im Stadtteil voranzutreiben.14 Auch in der „Wisselruimte“ können Bewohner ihre Talente präsentieren, Ausstellungen und Treffen miteinander organi-sieren - es ist in Kolenkit ein Raum für Bewohner.15

Der „Atlas van de wijk“ ist letztendlich ein Konzept und Hilfsmittel, das auch in anderen Stadtteilen genutzt werden kann, welches

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jedoch nur durch eine große Bereitschaft von Seiten der Bürger eine Wirkung erzielen kann. Er verspricht eine lokale Kommunika-tions-Infrastruktur16, die es den Bürgern vereinfacht, sich selbst zu organisieren und Einfluss auf ihren Stadtteil, das soziale, politische und ökonomische Geschehen zu nehmen.

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„KART VAN DE KOLENKIT“

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DesignArbeid - Nachbarschaftsnetzwerk

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„KART VAN DE KOLENKIT“

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„Wisselruimte“

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Erkenntnisgewinn

Die hier aufgeführten Projekte veranschaulichen die neue Rolle eines Designers in sozial engagierten Stadtteilprojekten, der nicht mehr länger nur für das gute Ziel arbeitet, sondern seine Fähigkeiten und sein Denken einsetzt, um komplexere Fragestellungen und Probleme zu lösen.17

Den jeweiligen Teams von „Park Fiction“ und „DesignArbeid“ gelingt es zunächst durch das Einrichten einer zentralen öffentlichen Anlauf-stelle im Stadtteil Zugang zu Bewohnern zu finden. Mit unterschied-lichen Methoden und künstlerischen, teilweise humorvollen und spielerischen Interventionen lassen sie die Bewohner den öffentli-chen Raum nicht nur neu erfahren, sondern schaffen auch Rahmen-bedingungen, in denen sie personenzentrierte Daten sammeln und Bedürfnisse der Bewohner herausfiltern können.

3.2

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Indem nicht mehr länger für, sondern mit den Bewohnern gearbeitet wird und verschiedene Disziplinen aufeinandertreffen, entstehen neue Ideen und Perspektiven, aus denen neue Konzepte und Pro-dukte entwickelt werden können, die den Bedürfnissen der Bewoh-ner entsprechen. „Park Ficiton“ schafft somit einen öffentlichen Platz, der bis heute Symbolbild für den Kampf um den öffentlichen Raum ist. DesignArbeid hingegen macht sich zunächst den öffentlichen Raum zu Nutzen, um ein „Produkt“ zu entwickeln, mit dem Bewoh-ner sich eigenständig vernetzen und organisieren können, welches wiederum die Nutzung des öffentlichen Raumes beeinflussen kann.

Im Folgenden werde ich einige der gewonnenen Erkenntnisse in die erste Phase meines Stadtteilprojektes in Selwerd einfließen lassen. Einleitend gehe ich zunächst näher auf den Stadtteil Selwerd ein, um anschließend eigene Methoden im Umgang mit meinen Recherchen erläutern und deren Ergebnisse präsentieren zu können.

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Erkenntnisgewinn 28

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ERSTE PROJEKT-PHASE IN SELWERD

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Der Stadtteil Selwerd in Groningen - Bestandsaufnahme

Im Rahmen meiner praktischen Arbeit kam ich Mitte September mit einer Gruppe von Freiwilligen und Gemeindemitarbeitern in Kontakt, die sich unter dem Namen „Wijkbedrijf Selwerd“ in dem Stadtteil Selwerd, in Groningen, in einem durch die Gemeinde finanzierten öffentlichen Gebäude zusammengefunden haben.

Durch Maßnahmen zur Aufwertung der Lebens-umstände, die in anderen Stadtteilen durchgeführt wurden, wird auf Selwerd bezüglich seiner Wohn- und Lebensbedingungen in den letzten Jahren immer mehr Druck ausgeübt. Auf einer Fläche von 0,83km2 wohnen in dem 1960 errichteten Selwerd heute rund 6200 Menschen. Bis vor nicht allzu

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langer Zeit war Selwerd bekannt für ein ruhiges und angenehmes Leben, das angeblich noch heute das positive Images des Stadtteils formt.18

Aus Studien19 jedoch geht hervor, dass Selwerd ein von der Segregation betroffener Stadtteil ist. Die hohe Arbeitslosenquote, die zunehmende Alterung der Gesellschaft und die multikulturell geprägte Bevölkerung, in der es an Integration zu mangeln scheint, verkörpern heute ein eher schlechtes Image. Zudem wird davon gesprochen, dass in Selwerd die unglücklichsten Menschen der Stadt Groningen leben.20

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Der Stadtteil Selwerd in Groningen - Bestandsaufnahme

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Erste eigene Annäherungen an Selwerd

Zunächst beschloss ich an regelmäßigen Treffen teilzunehmen, in denen ein Zukunftsplan für 2016 erarbeitet werden sollte, um den Stadtteil besser kennen zu lernen und Kontakt zu bereits aktiven Frei-willigen aufzunehmen. Die freiwilligen und gemeinnützigen Arbeiter des „Wijkbedrijf“ versuchen seit 2014 mit unterschiedlichen Projek-ten und Recherchen Ursachen für die hohe Arbeitslosenquote, die Unzufriedenheit und die soziale Spaltung zu ergründen. Außerdem wurden in den letzten Jahren Projekte ins Leben gerufen und sind weitere in Planung, die zur Verbesserung der Lebensumstände und einer größeren Beteiligung von Bewohnern am sozialen Miteinander beitragen sollen.

Durch meine Teilnahme bekam ich Zugriff auf die bereits durchge-führten Recherchen, mit denen ich folgende Bestandsaufnahme vom Stadtteil machen konnte21:

Da die meisten der Recherchen bereits einige Jahre zurücklagen

4.2

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rund 23 Prozent der Bewohner glauben nicht an eine zukünftige Verbesserung der Lebensumstände in Selwerd.

der Stadtteil vergreist zunehmend.

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die zunehmende Anzahl der Studenten im Stadtviertel ist von vielen unerwünscht.

fast die Hälfte der Bewohner ist durch eine Vernachlässigung der öffentlichen Plätze mit der Wohnumgebung unzufrieden.

der soziale Zusammenhalt nimmt ab. Viele sind der Meinung, dass mehr Maßnahmen zur Integration und Partizipation der Bewohner erforderlich sind.

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Erste eigene Annäherungen an Selwerd

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(teilweise bis ins Jahr 2004), beschloss ich selbst zu recherchieren und mich von den Statistiken abzuwenden. Ich wollte ein Konzept entwickeln, mit dem ich das persönliche Gespräch mit Bewohnern finden könnte, in dem ein Vertrauen aufgebaut wird, das mir einen tieferen, persönlicheren Einblick in die Lebensumstände der Bewoh-ner ermöglicht.

Mein erster Interviewpartner war Richard, der das Projekt des „Buurtboden“ ins Leben gerufen hat. „Buurtboden“ sind freiwillige Studenten und Anwohner, die von Tür zu Tür laufen und das direkte Gespräch mit Bewohnern suchen. Hierbei lernen sie nicht nur die Bedürfnisse einzelner Bewohner kennen, sondern erreichen auch Bürger, die keinen Anschluss mehr an unser heutiges Kommunikati-onssystem finden.

Richard, der mit vielen Bewohnern in Kontakt steht und selbst in Selwerd lebt, räumt ein, dass viele Bewohner von verschiedenen Befragungen ermüdet sind. Dennoch sieht er grundsätzlich eine Bereitschaft bei den Bewohnern, zusammenzuarbeiten und auf die Bedürfnisse des anderen einzugehen. Sie hätten aber nicht das Gefühl, durch eigene Initiative etwas erreichen zu können.

„We weten gewoon dat mensen bereid zijn om samen te werken en elkaars belangen te beharti-gen.“

Auf meine Frage hin, was er sich für die Zukunft seines Stadtteils wünsche und seiner Meinung nach zu einer Verbesserung des sozia-len Miteinanders und der Bürgerpartizipation beitragen würde, sagt er, dass Menschen wieder mehr miteinander ins Gespräch kommen müssen. Denn wenn sie miteinander reden würden, dann können sie sich gegenseitig auch nicht mehr so schnell als asozial bezeichnen.

„Als je met de buurman een gesprek zou hebben, dan kun je hem ook niet meer asociaal noemen.“

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Nach dem Gespräch mit Richard ergeben sich für mich weitere Fragen:

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Auf welche Art und Weise kann ich BewohnerInnen ihre Bedürfnisse und Zukunftswünsche entlocken, wenn man den Tatsachen ins Auge schaut, dass SelwerderInnen eine ganz andere Zielgruppe als junge und abenteuerlustige“ St. Pauli BewohnerIn-nen formen?

Sollte es möglich sein, in der Winterzeit, mitten im Selwerder Einkaufszentrum, eine „Planbude“ zu errichten, in der SelwerderInnen - ohne den Kampf um einen öffentlichen Platz - ihre Zukunfts-wünsche gestalten?

Gibt es vielleicht einen solchen Ort, an den ich eine Umfrage starten könnte?

Was ist es, was die SelwerderInnen wollen?

Wie erleben sie ihren Stadtteil und mit welchen Problemen sehen sie sich konfrontiert?

Haben sie vielleicht Bedürfnisse, für die neue Lösungsansätze erarbeitet werden könnten - oder noch besser - die zur Verbesserung der Lebens-umstände in Selwerd beitragen könnten?

1

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4.2

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Wahl der Methoden für die eigene Recherche

Im Kontext meiner Arbeit möchte ich mich nun im Folgenden auf Fragen konzentrieren, die mir tiefere, persönlichere Einblicke in die Lebensumstände der SelwerderInnen verschaffen - folglich die Frage nach ihren Bedürfnissen zentral stellt. Denn wie aus meinen Schluss-folgerungen unter Punkt 3.2 hervorgeht, stehen im „Social Design“ die Nutzer - in diesem Fall – die Bewohner und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt.

Als zentrale Anlaufstelle meiner Recherchen dient das Gebäude des „Wijkbedrijf“. Hier werde ich eigene Umfragen und Interviews mit Bewohnern durchführen.

„Park Fiction“ zeigt mit seinem „Action Kit“, wie die Zielpersonen in die Ideenfindung mit einbezogen werden können. Das „Action Kit“ ist ein sogenanntes „Creative Toolkit“, welches es Zielpersonen mit Hilfe von Gegenständen ermöglicht, ihre Gefühle, Wünsche und Emotionen zu einem bestimmten Thema auszudrücken. Doch es gibt auch eine Anzahl von Methoden, die gerade darauf gerichtet sind, personenzentrierte Daten zu erhalten. Eine dieser Methoden ist die sogenannte „Diary Studie“, bei der Gefühle, Gedanken und Verhalten digital oder analog, schriftlich oder bildlich durch Zielpersonen über einen gewissen Zeitraum festgehalten werden.

Auch das „Behavorial Mapping“, womit Designer das Verhalten ihrer Zielgruppe an einem Ort systematisch dokumentieren oder „Ques-tionnaires“, die oft mit anderen Methoden kombiniert werden, sind gängige Methoden im Umgang mit „Social Design“-Projekten.

Welche Methoden sind geeignet, um die Bedürfnisse der Selwerder-Innen herauszufinden?

4.3

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Social Design - eine Annäherung

Zunächst habe ich für ein „Questionnaire“ drei Fragen formuliert, mit denen ich das persönliche Gespräch mit Bewohnern beginnen möchte. Mit der ersten Frage - „Welches sind die von dir meist genutzten Wege?“ - versuche ich nicht zu persönlich zu werden, um zunächst einen Einstieg in das Gespräch zu finden. Zudem möchte ich mehr Einsichten bekommen, wie Bewohner ihren Stadtteil und den öffentlichen Raum nutzen. Hierfür habe ich einen stilisierten Grundriss des Stadtteils erstellt, auf den die Befragten ihre Wege einzeichnen können. Diese Methode ist angelehnt an das „Behavorial Mapping“.

Mit der zweiten Frage - „Wie erlebst du deinen Stadtteil in Bezug auf das Straßenbild und das soziale Miteinander?“ - möchte ich das Gespräch vertiefen und die Befragten anregen, ihr Leben im Stadtteil zu reflektieren um im Anschluss Antworten auf meine dritte Frage - „Was ist dein Zukunftswunsch für Selwerd“? - geben zu können. Auch für die dritte Frage habe ich ein Papier vorbereitet, auf dem

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die Umrisse des Stadtteils abgebildet sind. Meine Gesprächspartner bitte ich, hier ihren Wunsch oder ihre Wünsche aufzuschreiben oder, je nach Belangen, aufzuzeichnen.

Mit diesen drei Fragen und dem kleinen „Toolkit“, mit dem die Befrag-ten sich zum einen räumlich aber auch sehr abstrakt und mit einem Blick in die Zukunft mit ihrem Stadtteil auseinandersetzten können, möchte ich mir einen Zugang zu den Bewohnern verschaffen. Die Gespräche werden zudem – bei Zustimmung der Probanden - mit einem Audiogerät aufgezeichnet.

Letztendlich habe ich 9 SelwerderInnen verschiedener Generationen und Gesellschaftsgruppen, die einen Querschnitt der in Selwerd lebenden Bevölkerung bilden, sprechen können. Die Ergebnisse die-ser qualitativen Interviews werde ich im Folgenden sowohl bildlich als auch schriftlich dokumentieren und im Anschluss auswerten.

42Wahl der Methoden für die eigene Recherche

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Dokumentation meiner Recherchen

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„Welches sind die von dir meist genutzten Wege?“

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Dokumentation meiner

Recherchen

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„Was ist dein Zukunftswunsch für Selwerd“

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Individuelle Bewegungsmuster der Befragten

Wohnsitz der Befragten Befragten

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Dokumentation meiner

Recherchen

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Liste der genannten Zukunftswünsche

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Bewegungsmuster aller Befragten

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Bewegungsmuster aller Befragten

Wohnsitz der Befragten Befragten

Ausgang Richtung Selwerderhof

Einkaufszentrum

Eikenlaan

Kastanjelaan

Iepenlaan

Ausgang Richtung Paddepoel

Ausgang Richtung Stadtzentrum und Nordbahnhof

50Dokumentation meiner

Recherchen

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Social Design - eine Annäherung

Auswertung meiner Recherche

Anhand meiner ersten Frage konnte ich ein Bewegungsmuster der Bewohner in ihrem Stadtteil erstellen. Hierbei habe ich festgestellt, dass das Einkaufszentrum am südlichen, mittleren Rand des Stadt-teils den zentralen Ort im Stadtteil formt, um den die meiste Bewe-gung stattfindet.

Zudem werden von den Befragten ausschließlich die Hauptstraßen, die in und aus dem Stadtteil führen, gemeinsam genutzt. Dies weist bereits darauf hin und wird durch die Abbildungen Nummer 26 und 28 noch einmal bestätigt, dass Bewohner sich lediglich im Umfeld ihrer Wohnung und selten in anderen Teilen des Stadtteils bewegen.

Aus den Bewegungsmustern sowie den Gesprächen mit den Befragten kann ich schlussfolgern, dass in Selwerd eine räumliche Trennung stattfindet. Riek erzählt, dass diese räumliche Trennung ihrer Meinung nach auf die ungleiche Verteilung der Eigentums- und Sozialwohnungen zurückzuführen ist (siehe Abb. ...). Yasmin hinge-gen erzählt, dass sie selten in andere Teile von Selwerd kommt, da Selwerd ihrer Meinung nach nicht viel zu bieten hat. Sie erwähnt, dass mehr Gastronomie dieses Verhalten vielleicht ändern könnte. Marte und Marchien geben zudem an, dass in Selwerd der öffentli-che Raum stärker und vor allem gemeinsam genutzt werden sollte, dieser im Moment jedoch noch nicht attraktiv genug für eine solche Nutzung sei. Während Marte vorschlägt, dass das Einbeziehen von Kunstprojekten die gemeinsame Nutzung öffentlicher Plätze voran-treiben könnte, erwähnt Marchien, dass auch mehr Spielplätze oder eine Aufwertung des an Selwerd angrenzenden Parks eine Lösung sein könnten.

Die Interviews bestätigten, dass in Selwerd eine emotionale Tren-nung und soziale Spaltung stattfindet. Zudem haben die meisten der Befragten nur wenig Kontakte im Stadtteil.

4.5

51

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Riek und Marchien waren einige der wenigen, die von einem guten Kontakt mit ihren Nachbarn berichten konnten. Während Riek nicht das Bedürfnis nach mehr Kontakte hat, da sie aufgrund ihrer Kirchen-gemeinde (außerhalb von Selwerd) bereits genug Kontakte im und um den Stadtteil hat, wünscht Marchien sich, dass SelwerderInnen mehr Kontakte miteinander schließen. Dieser Aussage schließen sich, bis auf Fabian und Frank, auch die anderen Befragten an. Yilde-rim beklagt zudem den Mangel an Respekt füreinander, Arjen spricht davon, dass Leute in Zukunft mehr nach ihren Gemeinsamkeiten statt ihren Unterschieden schauen sollten, und auch Richard, den ich zu Beginn gesprochen hatte, hatte bereits erwähnt, dass Leute anfangen müssen, mehr miteinander ins Gespräch zu kommen, um der sozialen Spaltung entgegenzuwirken.

Aus den Gesprächen mit Frank und Fabian, die Selwerd eher als „Transitzone“ oder Übergangswohnort nutzen, geht hervor, dass ein Kontakt zu Nachbarn oder anderen Bewohnern keine Priorität für das Leben in einem Stadtteil hat. Doch auch Frank gibt an, dass ihm Veränderungen im öffentlichen Raum und ein sauberes Straßenbild wichtig sind und einen wesentlichen Beitrag leisten können, dass Leute sich verbunden mit ihrem Stadtteil aber auch miteinander fühlen.

Corporatie

Beleggershuur

Eigenaar bewoner

Particuliere huur

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Social Design - eine Annäherung

Zusammenfassung und Schlussfolgerung

Mit meinen Methoden konnte ich personenzentrierte Informationen erhalten, die mir dazu verholfen haben, ein Portrait von den Bewoh-nern zu skizzieren.

Zusammenfassend ging aus dem Großteil der geführten Gespräche und meiner räumlichen Analyse hervor, dass Selwerd räumlich und sozial gespalten ist. Auch aus den Bedürfnissen der Befragten ist abzulesen, dass diese sich ein stärkeres soziales Miteinander und Veränderungen im Stadtbild wünschen.

Während mit dem Wunsch nach räumlicher Veränderung bereits kon-krete Ideen genannt wurden, blieben solche bezüglich einer Stärkung des sozialen Miteinanders aus. Vielleicht mag dies daran liegen, dass das Bedürfnis nach Zwischenmenschlichkeit viel weniger konkret und schwerer zu artikulieren ist als unsere räumlichen und materiel-len Bedürfnisse.

Ich glaube, dass beide Faktoren, die räumliche und soziale Spaltung, das räumliche und soziale Erleben eines Stadtteils, dicht miteinander verbunden sind. Das Beispiel „Park Fiction“ zeigt, wie durch eine räumliche Veränderung ein Ort der Begegnung geschaffen wird. DesignArbeid dagegen stärkt zunächst das soziale Miteinander und schafft somit, den öffentlichen Raum wieder lebenswerter zu machen. Räume beeinflussen folglich unser soziales Miteinander und vice versa.

Es stellt sich mir die Frage, ob ich und vor allem wie ich mir den öffentlichen Raum in Selwerd zu Nutzen machen könnte, um der sozialen Spaltung entgegenzuwirken?

Um näher auf diese Frage einzugehen, möchte ich im Folgenden zwei weitere Stadtteilprojekte präsentieren, die veranschaulichen, wie der öffentliche Raum genutzt werden kann, um das soziale Miteinander positiv zu beeinflussen.

4.6

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ÖFFENTLICHER RAUM UND SOZIALES MITEINANDER

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Straatstarters - Museum in unserer Straße

Das Projekt Straatstarters zeigt, wie bereits kleinste Eingriffe in den öffentlichen Raum das soziale Miteinander in Stadtteilen beeinflus-sen können.

Um das Jahr 2012 haben „Concrete“ und „Pantpicon“ ein „Social Design“-Projekt in Antwerpen gestartet. Basierend auf der Kernfrage - „Hoe kunnen we kleine, verrijkende ontmoetingen op straatniveau een kans geven door middel van een designingreep?“ - wurde ein „Probe-kit“ entwickelt, das aus unterschiedlichsten Methoden bestand, und mit denen es den Bewohnern der jeweiligen Straßen-abschnitte ermöglicht werden sollte, ähnlich wie bei den „Diary-Stu-dies“ Gedanken, Erinnerungen und Ärgernisse festzuhalten. Zudem konnten die Bewohner mit Hilfe des „Probe-kits“ angeben, was sie unter einem „guten Nachbarn“ verstehen, mit wem sie in Kontakt stehen und welcher der Straßenbewohner ihrer Meinung nach einen wichtigen Beitrag daran leistet, wie die Straße erlebt wird.22

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Die Recherchen im Projekt „Straatstarters“ wurden zielgerichtet und strategisch durchgeführt. In der Abbildung ... ist zu erkennen, dass das Team regelmäßig seine Ergebnisse „in die Straße“ zurück-gebracht hat - folglich jeden einzelnen Schritt mit den Bewohnern besprochen hat.

Somit wurden auch die Ideen, die das Team durch gewonnene Erkenntnisse entwickeln konnte, den Bewohnern präsentiert und letztendlich wurde eine dieser Ideen - „MIOS“ („Museum in onze straat“) - weiter ausgearbeitet.23

OpdrachtomschrijvingPrecies rond deze kleine contacten, deze vaak “toevallige” ontmoetingen, hebben Concrete en Pantopicon het social design traject vormgegeven. Kernvragen zijn dan ook:

Wat bespoedigt vluchtige momenten tussen bewoners? Wat zijn ‘straatstarters’ waardoor we ‘mekaar wat beter leren kennen’ en hoe kunnen we deze met behulp van designingrepen bewerkstelligen of versterken?

Doelen

Beoogde resultaten omvatten visuele voorstellingen van de oplossingen en een aantal concrete, geteste realisaties, die - inclusief het proces - als een rolmodel kunnen voorgesteld worden voor een social design project op straatniveau.

Dit rolmodel is tweeledig: Zo kan het eindresultaat eenvoudig overgenomen worden door andere gemeentes zonder grote investeringen, maar het moet ook de meerwaarde onderstrepen van een designgedreven aanpak in relatie tot maatschappelijke uitdagingen. Het is de bedoeling om op basis van dit ‘voorbeeldproject’ ook andere gemeenten te enthousiasmeren tot investeren in deze werkwijze. De urgente problematiek waarop de geformuleerde oplossingen zich richten, het proces waarlangs ze tot stand zijn gekomen en de tastbare oplossing als zodanig moeten dus op een wervende manier te communiceren en te herkennen zijn.

Randvoorwaarden

Het eindresultaat moet:

• Aanleiding bieden tot het leggen van contact tussen straatgenoten• Laagdrempelig zijn - Iedereen moet kunnen deelnemen• Niet Antwerpen-specifiek zijn• Gemakkelijk te implementeren zijn• Te herhalen zijn• Minimale implementatiekosten hebben

AanpakStraatstarters is opgezet als een interactief, iteratief proces, waarbij onderzoekers en designers van Concrete en Pantopicon regelmatig straten hebben bezocht en bewoners hebben gesproken om kennis- en inspiratie op te doen, discussies te voeren en reflecties te verzamelen.

Na het veldonderzoek (observaties, probes, interviews) hebben Concrete en Pantopicon ideeën en concepten gegenereerd die zijn voorgelegd aan een burgerpanel. De meest kansrijke ideeën zijn samengevoegd en verder uitgewerkt, waarna het prototype daadwerkelijk werd getest.

Kernvraag Kortom: “Hoe kunnen we kleine, verrijkende ontmoetingen op straatniveau een kans geven door middel van een designingreep?”

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Social Design - eine Annäherung

„MIOS“ ist ein „Toolkit“, das aus Saugnäpfen, langen und runden Stickern, einer Museumskarte sowie gelben und weißen Postkarten besteht. Mit dem Saugnapf können Bewohner Objekte in ihren Fenstern anbringen, die wiederum mit den langförmigen Stickern umrandet werden. Auf der Museumskarte wird zudem eine Beschrei-bung neben das Objekt gehängt, das anschließend durch andere Bewohner mit den runden Stickern bewertet werden kann. Die gelben Postkarten dienen dazu, andere Bewohner anzuregen, sich an dem Projekt zu beteiligen, und die weißen dazu, um Fragen oder Reaktionen an andere Bürger zu kommunizieren.24

Mitte 2012 wurde das Projekt schließlich ein weiteres Mal „in die Straße“ zurückgebracht und in mehreren Straßen in Antwerpen getestet. Hierbei wurden die Reaktionen der Bewohner festgehalten, um das Projekt auswerten und weiterentwickeln zu können. Aus der Testphase ging hervor, dass eine große Anzahl der jeweiligen Straßenbewohner an dem Projekt teilnahmen, Kinder selbst einen Wettkampf daraus veranstalteten, wer die meisten „Likes“ erzielen konnte. Es hat sich auch herausgestellt, dass „MIOS“ ein großes Potential besitzt, Gespräche zu initiieren. Auch wenn es nicht nur

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positive Resonanzen gab, konnten die meisten Beteiligten davon berichten, dass nicht nur unter den Bewohnern des gleichen Stra-ßenabschnittes Gespräche entstanden, sondern auch mit Nichtteil-nehmern oder Bewohnern anderer Straßenabschnitte. Ebenfalls wurde von Teilnehmern berichtet, dass sie selbst angeregt wurden Leute anzusprechen, mit denen sie sonst nicht ins Gespräch gekom-men wären und in manchen Fällen sogar tiefgründigere Kontakte entstanden, sobald die ausstellende Person und der „Besucher“ gemeinsame Interessen durch das ausgestellte Objekt entdecken konnten.25

Während die bis hierhin aufgeführten Projekte eine sehr analytische Herangehensweise aufzeigen, bei der Bewohner in Entscheidungs-prozesse mit einbezogen werden, möchte ich im Folgenden einen Künstler präsentieren, bei dem auch die Geschichten der Bewohner im Zentrum stehen, der Künstler jedoch viel mehr seiner eigenen Intuition folgt.

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Straatstarters - Museum in unserer Straße

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Bart Lodewijks - Orte und Menschen

Bart Lodewijks ist ein niederländischer Künstler, der für seine Arbeit verschiedene Stadtteile, teilweise über mehrere Jahre bereist. Mit Kreidezeichnungen, die er direkt an Außen- und Innenwänden von Häusern anbringt, kommt er in Kontakt mit Bewohnern und erfährt somit ihre Geschichten. Diese Geschichten publiziert er mit den dazugehörigen Zeichnungen in zahlreichen Publikationen.26

In 2011 begann Bart Lodewijks mit seinen Arbeiten in dem Stadtteil Ronse in Brüssel (Belgien), den er folgendermaßen beschreibt:

„Ik voel me thuis tussen de uitgeweken Marokka-nen uit het Brusselse en de autochtone burgers van wie er sommigen in onvervalst Ronisch beweren dat „de Arabieren de eenden uit de vijver opeten.“ De sociale lagen zijn zichtbaar voor ieders oog. Het stedelijk weefsel vertoont oogverblin-dende barsten, terwijl de omringende heuvels zo liefelijk aandoen.“27

Obwohl manche der Bewohner ihn zu Beginn fragen, was er über-haupt im Stadtteil zu suchen hätte, baut er schon bald näheren Kon-takt und Vertrauen zu ihnen auf und schafft es, durch sein langsames Arbeiten zu einem Teil des alltäglichen Lebens in Ronse zu werden. Gastfreundschaft beantwortet er mit seinen großflächigen, linearen Kreidezeichnungen, die schon bald auch die Innenwände mancher Häuser schmücken.28

Aber nicht jeder Bewohner ist gastfreundlich. Allgemein sind unter-schiedliche Reaktionen bei den Bewohnern zu beobachten. Während manche nur mit einem Schulterzucken auf seine Arbeiten reagieren, finden andere, dass diese das Stadtbild verschönern.29 Der Imam begegnet ihm mit Skepsis, doch nach längeren Beobachtungen lässt auch er Zeichnungen an der Moschee anfertigen.30 Einige Bewohner beginnen sogar sich in seine Arbeit einzumischen, indem sie ihm

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Ratschläge geben31 oder gar mit den liegen- gebliebenen Kreideres-ten Zeichnungen ergänzen.32 Auch die Kinder halten nicht mit Fragen zurück und bei einem Besuch in einer Klasse entsteht eine regel-rechte Diskussion über den Wert der Zeichnungen.33

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78Bart Lodewijks - Orte und Menschen

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Social Design - eine Annäherung

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Obwohl Bart Lodewiijks nicht das Ziel verfolgt, Einfluss zu nehmen auf das Erleben des Stadtteils34, sondern im Gegenteil, mit seinen Zeichnungen ein Teil von ihm werden möchte, schafft er es dennoch, dass Bewohner auf eine neue Art und Weise, vielleicht mit einer neuen Perspektive auf ihren Stadtteil schauen und diesen somit auch neu erleben. Wie Anke Coumans in „De kunst van het verbinden“ schreibt, verbindet Bart Lodewijks Geschichten an Orte, Geschichten an Menschen und Menschen an Menschen.35 Er überrascht36 mit

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seinen Zeichnungen und entlockt den Bewohnern nicht nur ihre Geschichten, sondern schenkt ihnen auch Erinnerungen, die, auch wenn seine Zeichnungen verschwinden, für immer bleiben:

„Uw tekeningen gaan wellicht op den duur weg, maar wij gewone mensen gaan ons uw tekeningen Konzept für den Tag der offenen Tür herinnen op de lege plekken die achterblijven.“37

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72Bart Lodewijks - Orte und Menschen

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ZWEITE PROJEKT-PHASEIN SELWERD

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Social Design - eine Annäherung

Überlegungen zur Fortsetzung meiner praktischen Arbeit

Welche Bedeutung kann ich den beiden Projekten in Bezug auf meine Arbeit in Selwerd beimessen? Können diese mir Aufschluss geben über meine Frage, ob und vor allem wie ich mir den öffentlichen Raum in Selwerd zu Nutze machen könnte, um der sozialen Spaltung entgegenzuwirken?

Während „Straatstarters“ den Bewohnern ein Hilfsmittel übergibt, mit dem sie selbst in ihr Stadtbild eingreifen können, greift Bart Lodewijks eigenständig, als Künstler und Fremder, in das Straßen-bild ein. Nicht durch personenzentrierte Recherche, sondern durch seine künstlerische Intuition lässt er sich von den Menschen und Orten zu seinen Zeichnungen inspirieren.

Trotz unterschiedlicher Methoden schaffen es beide Projekte, die Bewohner ihren Stadtteil bewusster wahrnehmen zu lassen. Sie wecken Meinungen, schaffen Begegnungen und Gespräche. Eben-falls zeigen die beiden Projekte, wie durch ein konstantes und regel-mäßiges Eingreifen Vertrauen geschaffen werden kann und einige Bewohner sich über die Zeit sogar mit den Projekten beginnen zu identifizieren.

Ob beide Projekte auf die Dauer das soziale Miteinander nachhaltig und positiv verändern können, ist in Frage zu stellen, sie liefern jedoch einen Beweis, dass durch künstlerische Interventionen das Verhalten und die Wahrnehmungen der Bewohner positiv beeinflusst werden können - diese in manchen Fällen also zu einem pro-aktiven und pro-sozialen Verhalten führen können.

Diese Erkenntnis gibt mir - auch im Rückblick auf meine ersten Recherchen in Selwerd - Aufschluss über weitere Schritte, die ich in Selwerd, in einer zweiten Phase, setzten möchte.

6.1

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In der ersten Phase meines Projektes ist es mir durch regelmäßige Besuche im „Wijkbedrijf“ gelungen, Vertrauen zu dem Team aufzu-bauen und in Kontakt mit einer Anzahl von Bewohnern zu kommen, die mir mit Hilfe meiner Methoden, Einblicke in ihre Bedürfnisse und das Leben im Stadtteil gewährt haben.

Im Rückblick und auch im Vergleich mit den hier aufgezeigten Refe-renzprojekten habe ich jedoch gelernt, dass es von Bedeutung sein kann, nicht nur personenzentrierte Daten zu sammeln, sondern diese auch wieder zurückzubringen in den Stadtteil. Denn wie nicht nur „Straatstarters“ und Bart Lodewijks, sondern auch „Park Fiction“ und „Designarbeid“ deutlich machen, können durch solche Konfrontationen erste Gespräche entstehen, die eine Grundlage für weitere Schritte bilden.

In meiner zweiten Phase möchte ich deshalb ein Konzept entwi-ckeln, das Bewohner nicht nur dazu anregen soll, ein weiteres Mal ihre Wünsche und Bedürfnisse preiszugeben, sondern diese auch mit anderen Bewohnern zu teilen, sodass eine Interaktion und ein Austausch entstehen.

Anstatt direkt in das Straßenbild einzugreifen, möchte ich den Tag der offenen Tür, der vom „Wijkbedrijf“ angesetzt wurde, als öffent-lichen Raum und zentrale Anlaufstelle für die Umsetzung meines Projektes nutzen. In dieser Gelegenheit sehe ich eine große Chance in kurzer Zeit eine breite Masse an Bewohnern erreichen zu können.

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Projekt-Skizze für den Tag der offenen Tür

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Überlegungen zur Fortsetzung ...

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Lageplan Grundriss „Wijkbedrijf“

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... meiner praktischen Arbeit 80

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Dokumentation vom Tag der offenen Tür

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Dokumentation vom Tag der offenen Tür

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Dokumentation vom Tag der offenen Tür

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Dokumentation vom Tag der offenen Tür

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Dokumentation vom Tag der offenen Tür

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Auswertung und Reflexion

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Social Design - eine Annäherung

Der Tag der offenen Tür war von Beginn an gut besucht und da mein Ausstellungsraum sich direkt neben dem Gemeinschaftsraum befand, in dem sich die meisten Besucher aufhielten, gab es auch auf mein Projekt einen regelmäßigen Zustrom.

Zu Beginn war jedoch zu erkennen, dass Besucher sich lediglich einen schnellen Überblick über die Geschehnisse verschaffen woll-ten. Erst als das Projekt aktiv genutzt wurde und bereits mehrere Wünsche sichtbar gemacht wurden, blieben Neuankömmlinge länger stehen, um sich einen Eindruck von dem Projekt zu verschaffen.

Nur wenige gingen auf meinen Brief, die Umfrage und die Recher-cheergebnisse ein, viele der Besucher wurden durch mich und eine weitere Person, die ich mir als Hilfe für den Tag der offenen Tür dazugeholt habe, persönlich angesprochen. Mit der Zeit ließ sich allerdings auch feststellen, dass bereits aktive Besucher andere dazu ermutigten, ebenfalls ihre Wünsche und Gedanken festzuhalten.

Vor allem Kinder haben sich lange und ausführlich am Tisch aufge-halten, nicht nur um ihren Stadtteil auf der Karte von oben betrach-

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ten zu können, sondern auch um ihre Wünsche aufzuschreiben. Durch die große Beteiligung der Kinder wurden nach einiger Zeit auch ihre Eltern auf das Projekt aufmerksam, von denen manche selbst eine Stimme abgaben oder einen Wunsch an der Wand aufhin-gen.

Die Poster und Sticker wurden von den Besuchern am ausführ-lichsten genutzt, selbst Besucher anderer Stadtteile haben mit den Stickern auf die Zukunftswünsche gestimmt, die sie am meisten ansprachen.

Die Karte, auf der am Ende des Tages zwar weniger Wünsche festge-halten wurden, diente dennoch als ein gutes Hilfsmittel, Gespräche unter den Bewohnern über den Stadtteil zu initiieren.

Am Ende des Tages entwickelte der Raum sich ebenfalls zu einer Anlaufstelle für bereits aktive und freiwillige Menschen, die sich sowohl über die Ergebnisse des Projektes als auch ihre eigenen Projekte austauschten.

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Social Design - eine Annäherung

In der zweiten Phase meines Projektes wurden viele der Wünsche und Bedürfnisse, die ich bereits in meinen ersten Recherchen her-ausfiltern konnte, konkretisiert. Auch wenn ich somit weniger neue konkrete Informationen über den Stadtteil erhalten konnte, habe ich dennoch viele neue Erkenntnisse gewinnen können und war eine Bereitschaft von Seiten der Besucher und SelwerderInnen an dem Projekt teilzunehmen, zu verbuchen.

Nicht nur entstand, durch mein „toolkit“, eine Interaktion und ein indirekter Austausch, ebenfalls kam es zu direkten Gesprächen unter den Bewohnern. Auch meine Helferin und ich selbst konnten viele Gespräche mit den Bewohnern führen.

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Aus unseren Beobachtungen geht hervor, dass jeder Teilnehmer die „Toolkits“ auf seine eigene Art und Weise nutzte. Während viele das Projekt mit einer Leichtigkeit angingen oder auch mit Humor, haben andere es genutzt um ihre Frustrationen und Ärgernisse bezüglich des Stadtteils zu artikulieren.

Allgemein war das Bedürfnis groß sich einen Überblick vom Stadt-teil zu verschaffen, allerdings fanden viele die Karte von Selwerd „zu schön“, um sie mit Schilder zu versehen. Auch denke ich, dass anstelle von drei Schildern mit unterschiedlichen Themen auch ein Schild ausreichend gewesen wären (dies gilt auch für die Poster).

Rückblickend denke ich, dass für eine Fortsetzung meines Projektes, dieses in Zukunft im Rahmen eines eines Workshops stattfinden könnte, bei dem gezielt Bewohner für das Projekt eingeladen werden und gemeinsam in einem gewissen Zeitraum Ideen und Wünsche und somit ein neues und zukünftiges Bild vom Stadtteil erarbeitet werden. In einem solchen Rahmen könnten die Gespräche und der Austausch zwischen Bewohnern stärker stimuliert werden.

Eine weitere Möglichkeit wäre das Projekt über einen längeren Zeit-raum, an einer noch zentraleren Stelle, wie dem Gemeinschaftsraum oder der Küche, die sich mit den Wegen der meisten Besucher kreuzt, auszuführen. Eine Besucherin schlug selbst vor, dass die Installation und die einzelnen Poster so lange hängen bleiben könnten, bis alle Wünsche umgesetzt wurden.

Auswertung und Reflektion 96

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Social Design - eine Annäherung

Die Zeit und Ruhe am Tag der offenen Tür, um auf mein Projekt einzugehen, war nicht bei allen Bewohnern vorhanden. Allerdings wird das Projekt bis heute von Bürgern und Freiwilligen genutzt, um ihre Meinungen und Kenntnisse über den Stadtteil und das soziale Miteinander zu artikulieren und für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen.

Dies zeigt nicht nur, dass ich mit meinem Methoden Rahmenbedin-gungen schaffen konnte mit denen ich eine Anzahl von Selwerder-Innen aktiv werden lassen konnte, sondern es lässt auch erkennen, dass mein Projekt dem Bedürfnis mancher Bewohner und den bereits aktiven Menschen, die noch keinen öffentlichen Zugang zu einer breiten Masse von Bewohnern gefunden haben, entsprach. Im Gespräch mit dem „Wijkbedrijf“ nach dem Tag der offenen Tür konnte

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Auswertung und Reflektion

ich des ebenfalls feststellen, dass es an einer Kommunikation nach Außen und dem „sichtbar machen“ von Möglichkeiten und Aktivitä-ten im „Wijkbedrijf“ mangelt.

Mit meinen gewonnenen Erkenntnissen sind somit bereits neue Ideen für Projekte entstanden (Siehe Abb. 67 bis 96). Diese werden sich in Zukunft jedoch mehr auf den „Wijkbedrijf“ und eine Zusam-menarbeit mit anderen Freiwilligen und engagierten Personen richten. Schließlich basieren meine bis jetzt ausgeführten Aktionen ausschließlich auf meinen persönlichen Beobachtungen. In diesem Essay konnte ich jedoch im Rahmen der Beispielprojekte aufzeigen, dass es von Vorteil sein kann mit bereits vorhandenen Institutionen und Organisationen sowie mit aktiven und engagierten Personen anderer Disziplinen zusammen zu arbeiten um neue Perspektiven und Ideen entwickeln zu können.

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Schlusswort

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Abschließend möchte ich die Erkenntnisse über die Rolle und Eigen-schaften eines „Social Designers“, die ich im Rahmen der Beispiel-projekte aber auch durch meine eigene Erfahrungen gewinnen konnte, veranschaulichen:

Im welchem Maße und wie die Bewohner eines Stadtteils stimuliert werden können ist abhängig von den Methoden und Rahmenbe-dingungen die der Designer oder Künstler schafft. Auch in welchem Maße mit den Bewohnern zusammengearbeitet wird, inwiefern ihre Bedürfnisse in die künstlerische und gestalterische Intervention mit

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Social Design - eine Annäherung

einfließen, ist von dem jeweiligen Designer oder Künstler selbst abhängig und meiner Meinung nach diskutabel.

In den Methoden und Herangehensweisen von Bart Lodewijks und „Straatstarters“ zum Beispiel sind große Unterschiede zu verbuchen. Während Bart Lodewijks eher seiner Intuition folgt und mit seinen Eingriffen überrascht und gar konfrontiert, arbeitet das Team von „Straatstarters“ von Anfang an zusammen mit Bewohnern um ein Produkt zu entwickeln, das den Bedürfnissen der großen Masse entspricht. Beide Projekte schaffen jedoch Gespräche, stimulieren Kontakte zu und unter Bewohnern, verbinden und bewirken somit erste Veränderungen, die es ermöglichen einen Stadtteil und das soziale Miteinander neu zu erleben.

Es stellt sich mir die Frage, ob diese Rahmenbedingungen und Designeingriffe auch langfristige und nachhaltige Veränderungen anbringen können, die es den Bewohnern ebenfalls ermöglichen

sich selbst zu organisieren.

Einige der Projekte, insbesondere „DesignArbeid“ mit dem „Atlas van de wijk“ haben konkrete Konzepte entwickeln können, die eine solche langfristige Veränderung und Selbstorganisation ermöglichen. Ob solche Projekte jedoch auch nachhaltig und unter Eigenverant-wortung der Bewohner fortbestehen, ist immer abhängig von der Bereitschaft und dem Engagement der Bürger selbst. Durch unter-schiedliche Methoden können Designer oder Künstler Rahmenbedin-gungen schaffen, die ausschlaggebend für das Maß an Partizipation und Engagement sind. Eigenschaften wie die Fähigkeit zur Empathie können hierbei von großer Wichtigket sein. Denn Empathie ermög-licht es dem Designer oder Künstler sich in sein Gegenüber hinein-zuversetzen. Somit kann er seine Zielgruppe und Situationen besser einschätzen und vergrößert die Chance mehrere Gesellschaftsgrup-pen zugleich in sein Projekt einzubeziehen.

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Ein Künstler oder Designer kann sich meiner Meinung nach durch sein Handeln, seine Beobachtungen, Recherchen und auch Intuition komplexen sozialen Problemen mit neuen und manchmal überra-schenden Perspektiven annähern und durch konstante oder lang-fristige Interventionen und Projekte das soziale Miteinander positiv beeinflussen.

Schlusswort 104

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1 Vgl. Roderik Ponds, Maarten van Ham, Gerard Marlet, „Verschilen, ongelijkheid en segregatie“, herausgegeben durch „Atlas voor gemeenten“in 2015, Seite 10

2 Vgl. Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Park_Fiction

3 Vgl. Christoph Schäfer, „Urbane Erfahrungen und Gedanken, durch Park Fiction gesehen“, veröffentlich in 2004 auf http://park-fiction.net/die-stadt- ist-ungeschrieben/ (Stand: 24. Januar 2016)

4 Vgl. Christoph Schäfer, a.a.o.

5 Vgl. Christoph Schäfer, a.a.o.

6 Vgl. Christoph Schäfer, a.a.o.

7 Vgl. Christoph Schäfer, a.a.o.

8 Vgl. Christoph Schäfer, a.a.o.

9 Vgl. Christoph Schäfer, a.a.o.

10 Vgl. Christoph Schäfer, a.a.o.

11 Vgl. o.V., Stimuleringsfonds creatieve industrie, „Architectuur van een interactie“, o.J., http://stimuleringsfonds.nl/nl/actueel/toekenningen/1596/architectuur_van_ een_interactie (Stand: 24. Januar 2016)

12 Annemarie Sterk, „Vette shit in de Kolenkit“, herausgegeben durch NA

(Nieuw Amsterdam Peil) am 30. Januar 2013 auf http://www.napnieuws. nl/2013/01/30/vette-shit-in-de-kolenkit/ (Stand: 10. Februar 2016)

13 Vgl. o.V., http://cascoland.looze.net/2015/#/projects/cascoland-kolenkit/kolenkit- nieuws/, o.J. (Stand: 10. Februar 2016)

14 Vgl. DesignArbeid, http://designarbeid.nl/projecten/atlas-van-de-wijk/ (Stand: 24. Januar 2016)

15 Vgl. Redactie Gibraltar, „Barbara Asselbergs: ‘Bewoners krijgen de sleutel’“, veröffentlicht am 21. Juli 2013 auf http://gibraltarpers.nl/2013/07/barbara- asselbergs-bewoners-krijgen-de-sleutel/ (Stand: 11. Februar 2016)

16 Vgl. o.V, „Workshop DesignArbeid: 1e in workshopserie PIONIEREN van lectoraat Image in Context“, o.J., https://www.hanze.nl/nld/onderwijs/kunst/academie- minerva/organisatie/overzichten/agenda/workshop-designarbeid-1e-in- workshopserie-pionieren-van-lectoraat-image-in (Stand: 10. Februar 2016)

17 Vgl. Andrew Seha, „Designing for social change: strategies for community-based graphic design“, herausgegeben durch „Princeton Architectural Press“ in 2012, o.S., http://site.ebrary.com.proxy.hanze.nl/ lib/hanzen/reader.action?docID=10553299 (Stand: 24. Januar 2016)

18 Vgl. o.V., „Nieuw Lokaal Akkoord, WERKEN AAN WONEN in Groningen“, o.J. „Selwerd toe man aandacht“, S.2

Bildverzeichnis

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19 Vgl. o.V. „Nieuwbou, verhuizingen en segregatie“, „Effecten van nieuwbou op de bevolkingssamenstelling van stadswijken“, herausgegeben durch „Planbureau voor de Leefomgeving“ o.J., S. 79-80, http://www.rivm.nl/ bibliotheek/digitaaldepot/Nieuwbouw_WEB.pdf (Stand: 24. Januar 2016)

20 Vgl. http://www.selwerd.info/658-op-zoek-naar-geluk-in-selwerd (Stand: 24. Januar 2016)

21 Alle folgenden Angaben vgl. o.V., „Nieuw Lokaal Akkoord, WERKEN AAN WONEN in Groningen“, „Selwerd toe man aandacht“, o.J.

22 Vgl. o.V., Straatstarters, „een ‚social design‘ traject voor Antwerpen - eindrapport“, o.J., S.8

23 Vgl. o.V., Straatstarters a.a.o., S. 20

24 Vgl. o.V., Straatstarters a.a.o., S. 20

25 Vgl. o.V., Straatstarters a.a.o., S. 24

26 Vgl. o.V., „korte_biografie_BL“, o.J., https://docs.google.com/document/d/ 1g0Q3vZvT00id6Qz4xbhpcZQvIThg7NXqWs-D5nZxhGE/edit?pref=2&pli=1 (Stand: 24. Januar 2016)

27 Vgl. Bart Lodewijks a.a.o., S.5

28 Vgl. Bart Lodewijks a.a.o., S.5

29 Vgl. Bart Lodewijks a.a.o., S.27-28

30 Vgl. Bart Lodewijks a.a.o., S.7

31 Vgl. Bart Lodewijks a.a.o. S.6

32 Vgl. Bart Lodewijks a.a.o., S.4

33 Vgl. Bart Lodewijks a.a.o., S.39

34 Vgl. Bart Lodewijks a.a.o., S.34

35 Vgl. Anke Coumans, „De kunst van het verbinden“, „Projectweek Academie Minerva 2012 O.L.V. Bart Lodewijks“, herausgegeben von „Lectoraat image in context“ in 2012, S. 25

36 Vgl. Bart Lodewijks a.a.o., S.4

37 Johan, Bart Lodewijks a.a.o., S. 58

108Quellenverzeichnis

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Bildverzeichnis

110

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ABB 38 Studio Dott., a.a.o.

ABB 39 Studio Dott., a.a.o.

ABB 40 Studio Dott., a.a.o.

ABB 41 Studio Dott., a.a.o.

ABB 42 Bart Lodewijks, a.a.o.

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ABB 44 Bart Lodewijks, a.a.o.

ABB 45 Bart Lodewijks, a.a.o.

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ABB 48 Bart Lodewijks, a.a.o.

ABB 49 Bart Lodewijks, a.a.o.

ABB 50 Bart Lodewijks, „Drawings Without Name“ a.a.o.

ABB 51 „Introducing: Bart Lodewijks“, veröffentlicht durch „White Chaple Gallery“ in 2014 auf http://www.whitechapelgallery.org/about/blog/introducing-bart- lodewijks-whitechapel-gallery/

Bildverzeichnis 112

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Academie Minerva Grafische Vormgeving Afstudeerproject 2015/16

Social Design - eine Annäherung

Unser menschliches Miteinander hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Die Globalisierung führt zur Landflucht und zur Bildung von Mega- Citys. Langjährige Bewohner werden aus ihren Stadtteilen verdrängt und bestehende Netze lösen sich auf.

Im alltäglichen Zusammenleben entsteht eine immer größer werdende Vereinzelung und eine

soziale Spaltung der Gesellschaft. Direkte Kontakte treten in den Hintergrund auch auf Grund der Veränderungen im Kommunikationswesen. Auch wenn wir nebeneinander leben, treffen wir uns selten. Aus einer Distanz betrachten wir unsere

Unterschiede und schaffen einen Abstand, der uns noch weiter auseinandertreibt. Zum Staat zeigen wir mit dem Finger und fordern ihn auf etwas zu unternehmen.

Was passiert, wenn wir mit dem Finger nicht mehr auf den Staat und aufeinander zeigen, sondern anfangen auf die Bedürfnisse des anderen einzu-gehen und gemeinsam eine neue Zukunft gestal-ten?